40 TIME TO ANSWER THE CALL - Harting
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ZUKUNFTS- tec.news 40 | EDITORIAL TECHNOLOGIEN DER NÄCHSTEN GENERATION die Zukunft liegt nicht unmittelbar vor uns – wir sind schon mit- phischen Wandel und der (De-)Globalisierung nähern und daraus schon beim ersten Aufschlagen dieser Ausgabe werden Sie be- wie diese Trends aufgegriffen werden und bildet die Grundlage tendrin! Bereits in der letzten Ausgabe unseres Technologiema- die für uns relevanten technologischen Zukunftsthemen ableiten. merken: Unsere tec.news hat sich verändert! Schwerpunkt dieser von „Collaboration & Co-Creation“ – der Rubrik, in der wir Ihnen gazins haben wir die gesellschaftlichen Megatrends zum Anlass Dr. Kurt D. Bettenhausen unser neues Vorstandsmitglied für den Ausgabe sind die aus den Megatrends abgeleiteten Zukunftsthe- Projekte präsentieren, die wir gemeinsam mit unseren Partnern genommen, um daraus Schlussfolgerungen für unseren Connecti- Bereich Neue Technologien und Entwicklung, verantwortet fortan men „Transportation“ und „Industrial Communication“, die sich realisiert haben. Schließlich finden Sie den gewohnten Überblick vity-Blickwinkel zu treffen. Auch in dieser tec.news Ausgabe spie- die Inhalte unseres Technologiemagazins. Ihm übergebe ich mit als roter Faden durch die neu gestalteten Rubriken unseres Ma- über unsere themenspezifischen Lösungen im Heft unter „Custo- len genau diese Megatrends für uns weiterhin eine wichtige Rolle. diesem Heft das (Vor-)Wort und wünsche Ihnen viel Freude beim gazins ziehen: Wir beginnen mit einem strategischen Leitartikel mer Benefits“. Seien Sie gespannt, lassen Sie sich von unserer Insbesondere wollen wir uns der Nachhaltigkeit, dem demogra- Lesen der neuesten Ausgabe unserer tec.news. und übergeben an unsere Gastautoren, die die Zukunftsthemen neuen tec.news Ausgabe inspirieren und lassen Sie mich wissen, in der Rubrik „Future Trends“ aufgreifen und aus ihrer Perspekti- wie Ihnen dieses neue Format und vor allem die Inhalte gefallen! ve beleuchten. Der Bereich „Future Technologies“ konkretisiert, Philip Harting, Dr.-Ing. Kurt D. Bettenhausen, Vorstandsvorsitzender Vorstand Neue Technologien & Entwicklung 2|3
FUTURE IS CALLING … … und wir antworten und gestalten unsere Zukunft mit CONNECTIVITY + 6 14 22 32 38 Leitartikel: Future is calling … Interview mit Roland Edel, SPE: Grenzen TrainPowerLine: Data Increase und wir antworten und gestalten Große Fortschritte treffen einpaariger Systemlösung für die Leistungsverteilung unsere Zukunft mit CONNECTIVITY+ auf große Herausforderungen Verkabelung im Fahrzeugverbund INHALT COLLABORATION & STRATEGY FUTURE TRENDS FUTURE TECHNOLOGIES CO-CREATION CUSTOMER BENEFITS NEWS 06 Future is calling … 10 Sind wir in Deutschland 19 Interview Dr. Oliver Kleineberg, 28 ix Industrial® & Co. 34 Retrofit – 40 Siemens: dezentraler und wir antworten und gestalten fit für die Zukunft? Global CTO Core Networking Vertrauen ist gut, nächster Halt Zukunft Frequenzumrichter unsere Zukunft mit CONNECTIVITY+ bei Hirschmann Automation and Messen ist besser SINAMICS G115D Control 38 Glasfaser-Verkabelung: Das volle Programm 32 TrainPowerLine: Längere Übertragungsstrecken Partnerschaftliche Entwicklung 22 Grenzen einpaariger Verkabelung Systemlösung für die Leistungs- bei geringerem Gewicht einer Rundum-Lösung Kupfer – alter Hut oder Power- verteilung im Fahrzeugverbund Basis für das IIoT? 42 Indien – Bahn mit Zukunft und Tradition 26 High Voltage Technology Neue Systemlösungen zur Energie- verteilung für Schienenfahrzeuge Treffen Sie unsere Experten, 43 | IMPRESSUM lassen Sie sich inspirieren und diskutieren Sie Wilfried Bauer, 43 | GEWINNSPIEL mit uns zum Thema „All for Railway“. Mehr auf VP Business Area Public & Health www.harting.com/web-seminar bei T-Systems 14 Interview mit Roland Edel Große Fortschritte treffen auf große Herausforderungen 4|5
tec.news 40 | STRATEGY Wir alle erleben es jeden Tag: Wir bei HARTING fokussieren uns vor allem auf die Megatrends „Nachhaltigkeit“, „demographischer Wandel“ und „(De-)Globali- Unsere Welt befindet sich in einer sierung“, die für unsere Technologiegruppe eine zentrale Bedeu- Phase grundlegenden Wandels! Bei tung haben. der Beschreibung, dem Verständ- nis und der Analyse sowie der akti- NACHHALTIGKEIT: Nachhaltigkeit ist zusammen mit Umweltschutz und Klimawandel ven Gestaltung dieses Wandels hilft nicht nur zu einem bedeutsamen Wirtschaftsfaktor herangewach- FUTURE uns eine Einteilung in sogenannte Megatrends. Diese Megatrends be- sen, sondern eine globale Herausforderung für Gesellschaft, Kul- tur und Politik. Für unser Unternehmen haben dabei der Einsatz IS CALLING … schreiben heute aufgrund der hohen nachwachsender Rohstoffe, die Recyclingfähigkeit und der Res- sourcenschutz eine zentrale Bedeutung. Kurz und knapp formu- Geschwindigkeit der Veränderung liert: Ohne nachhaltiges Wirtschaften wird es keine lebenswerte kein weit entferntes Szenario einer Zukunft geben! lang- oder mittelfristigen Zukunft. Im Gegenteil, sie haben bereits in unsere Wir bei HARTING fokussieren … und wir antworten Gegenwart Einzug gehalten. uns vor allem auf die Megatrends „Nachhaltigkeit“, E und gestalten s sind einschneidende, globale gesellschaftliche Themen, „demographischer Wandel“ und unsere Zukunft mit die unser aller Leben über Jahrzehnte hinaus begleiten „(De-)Globalisierung“. und prägen werden. Der Begriff der Megatrends ist etab- CONNECTIVITY + liert und die Basis vieler Forschungs- und Entwicklungsprojekte. Das Zukunftsinstitut beispielsweise, eine 1998 gegründete For- DEMOGRAPHISCHER WANDEL: Eine Veränderung in der Altersstruktur – bedingt durch eine schungsorganisation, die zu einer der einflussreichsten Think alternde Gesellschaft im Zuge rückläufiger Geburtenraten und Tanks der europäischen Trend- und Zukunftsforschung zählt, hat steigender Lebenserwartung – stellt Staat, Wirtschaft und Ge- 12 Megatrends identifiziert und deklariert diese als „Tiefenströ- sellschaft vor vielfältige Herausforderungen. Für die Arbeitswelt mungen des Wandels“ (vgl. https://www.zukunftsinstitut.de/ bedeutet dies konkret: Der Fachkräftemangel wird größer und dossier/megatrends/) – mit weitreichenden Folgen, die sowohl der Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften steigt unaufhaltsam Wirtschaft und Politik als auch Wissenschaft, Technik und Kultur an. Wir stellen uns dieser Herausforderung: Wie können smarte auf allen Gesellschaftsebenen betreffen. Technologien Aufgaben übernehmen, für die wir Menschen weder gut geeignet sind noch Interesse daran haben? Gleichzeitig bietet der demografische Wandel große Chancen. Bis ins hohe Alter ist eine aktive und individuelle Lebensgestaltung möglich. Wie können wir dies unterstützen? 6|7
tec.news 40 | STRATEGY FUTURE CONNECTIVITY – FUTURE CONNECTIVITY – DC INDUSTRY E-MOBILITY Megatrends Society: Sustainability, Demographic Change, AC-Netz Bidirektionale Versorgung Erneuerbare Energie Energiespeicher (De)globalisation Autonomy Autonomy Megatrends Technology: Modularity, Autonomy, Dezentrales Netzmanagement Roboter Fördersysteme Hubanlagen Maschinen Digital Twin Future Connectivity: CONNECTIVITY + CONNECTIVITY + DC Industry, E-Mobility, Single Pair Ethernet (SPE) Modularity Digital Twin Modularity Digital Twin (DE-)GLOBALISIERUNG: selbst zu einem technologischen Megatrend. Wir bei HARTING Ein durchgängiges SPE Ecosystem – vom Sensor bis in die Genau genommen sind unsere HARTING Steckverbinder für die- Grundlegende Verschiebungen für die Weltwirtschaft setzen sich gestalten diese Konnektivität der Zukunft und bezeichnen sie als Cloud – steht im Mittelpunkt der Arbeit des SPE Industrial Part- ses Segment bereits gelebte Elektromobilität. Und auch dieses weiter fort. Dies hat das vergangene Jahr, das im Zeichen einer CONNECTIVITY+. ner Networks, dem wir angehören. Unser einvernehmliches Ziel Geschäftsfeld nimmt zukünftig kräftig an Fahrt auf: mit neuen weltweiten Pandemie stand, deutlich zum Ausdruck gebracht. für die Zukunft: Wir werden eine leistungsfähige Infrastruktur für Technologien schaffen wir eine optimale Datenkommunikation Der globale Warenhandel schrumpft, Lieferketten wurden unter- Wir bei HARTING die Digitalisierung in der Industrie bereitstellen. und arbeiten gleichzeitig mit Hochdruck daran, hohe Ströme und brochen, schwerwiegende Konsequenzen für exportabhängige gestalten diese Konnektivität der Spannungen mit wenig Eigengewicht plug-&-play-fähig zu bekom- Länder waren die Folge. Eine Krise globalen Ausmaßes hat das Zukunft und bezeichnen sie als Wir werden eine leistungsfähige men. Bevor wir konkreter auf unsere Lösungen für den Bereich CONNECTIVITY +. Bewusstsein für eine Verletzlichkeit der Globalisierung geschärft. eingehen (S. 32-39), soll in dieser Ausgabe grundlegender der Zu- Der Wachstumsbereich Technologie wird zunehmend wichtiger Infrastruktur für die Digitalisierung kunftstrend „Transportation“ beleuchtet werden. Lesen Sie dazu und es gilt, im Hinblick auf Digitalisierung und Automation nicht Schwerpunktthemen in der Anwendung für HARTING sind die in der Industrie bereitstellen. auch unser Gespräch mit Roland Edel, Chief Technology Officer den Anschluss zu verlieren. Unabhängig davon, welche Hypothese Elektromobilität, die Gleichspannungsversorgung in der Indus- bei Siemens Mobility. wir für wahrscheinlicher halten: Es gilt, die für das jeweilige Unter- trie und neue, richtungsweisende Ecosysteme im Bereich der Ziehen wir die Wertschöpfungskette der Energie-Infrastruktur in nehmen und die jeweilige Industrie passende Balance zwischen Industriellen Kommunikation wie etwa Single Pair Ethernet (SPE). Betracht, finden sich bei HARTING zweierlei Anknüpfungspunkte. lokaler und globaler Wertschöpfung zu finden – insbesondere vor So sind wir einerseits Wegbereiter für eine zuverlässige, saubere dem Hintergrund der Anforderungen an ein nachhaltiges Wirt- Im Rahmen des Forschungsprojekts DC-INDUSTRIE setzen wir und umweltschonende Elektromobilität. Sowohl maßgeschneider- schaften! zusammen mit 40 Industriepartnern den Fokus auf die Erarbei- te Lösungen und Komponenten für alle relevanten Absatzbereiche tung einer zukünftigen Gleichstrom-Infrastruktur. Gemeinsam als auch die Entwicklung und Produktion von Lade-Infrastruk- TECHNOLOGISCHE MEGATRENDS haben wir uns das Ziel gesetzt, die industrielle Stromversorgung tur-Lösungen für Elektro- und Plug-In-Hybridfahrzeuge runden un- Dr. Kurt D. Bettenhausen, Aus diesen gesellschaftlichen Megatrends und den damit ver- zu revolutionieren und auf ein neues Niveau zu heben. Durch die ser Tätigkeitsfeld ab. Andererseits nehmen wir auch die aktuellen Vorstand Neue Technologien & Entwicklung, bundenen Herausforderungen lassen sich technologische Mega- Entwicklung der passenden Konnektivität werden wir Anwendern Anforderungen für den optimalen mobilen aber auch stationären HARTING Technologiegruppe, trends ableiten. Wir sehen an dieser Stelle vor allem „Modulari- die Einsparung von Energiemengen und damit direkt auch die Einsatz dezentraler Energiespeicher ins Visier. Kurt.Bettenhausen@HARTING.com sierung“, „Autonomie“ und „Digitaler Zwilling“. Die Konnektivität Einsparung von Energiekosten ermöglichen. So sehen gesell- der Zukunft ist DAS verbindende Element und grundlegender schaftlich verantwortliches Handeln und ein konkreter Beitrag Mit dem Blick auf den Bereich der Bahntechnik können wir bereits „Enabler“ dieser technologischen Megatrends und wird damit zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit aus. auf eine jahrelange Expertise auf diesem Markt zurückgreifen. 8|9
Gastartikel von Wilfried Bauer, tec.news 40 | FUTURE TRENDS VP Business Area Public & Health bei T-Systems Schafft Deutschland den großen Schritt in die Digitalisierung? Die Industrie macht es in vielen Branchen bereits vor und natürlich passiert im Moment auf allen Ebenen viel, nicht zuletzt getrieben durch die Corona-Krise. Aber welchen Sprung müssen Verwaltung, Gesundheitswesen und Bildung hier noch machen? Und was hat jeder von uns – als Bürger, als Patient, Schüler oder Lehrer - von den Digitalisierungsinitiativen? SIND WIR IN Wilfried Bauer Bauer, Leiter der Business Area Public & Health in der Telekom-Tochter T-Systems ist sich sicher: Wir haben keine Zeit mehr zum DEUTSCHLAND Herumprobieren. Es geht jetzt darum, alle öffent- lichen Bereiche mit schnellen und klugen Lösungen fit für das digitale Heute und Morgen zu machen. FIT FÜR DIE N ach drei Jahren mag sogar ein Unheil zu etwas nütze sein, sagt ein fernöstliches Sprichwort. Und wahrscheinlich ZUKUNFT? wird man das auch von der aktuellen Pandemie-Krise sagen, die die Welt, unser Leben und unsere Wirtschaft aktuell so sehr in Mitleidenschaft zieht. Nämlich, dass es jetzt auch wirklich jedem klar wird: Digitalisierung ist der einzige Weg nach vorn. Denn die aktuelle Lage stößt uns beinahe täglich mit der Nase darauf, dass wir in Deutschland oft immer noch viel zu langsam, viel zu schwerfällig sind. Digitalisierung der Schulen? Vernetzung der Gesundheitsämter? Ein durchgängig konzipiertes Impfmanagement? Das ist auch nach Monaten der Krise vielfach nicht erreicht worden. Dabei zeigt die aktuelle Situation, wie wichtig digitale Prozesse für sowohl für Unternehmen und wie die auch öffentliche Ver- waltung sind. Das beginnt mit dem digitalen Arbeitsplatz, und 10|11
tec.news 40 | FUTURE TRENDS Lehrerinnen und Lehrer beklagen aber nicht nur die mangelnde Denn aktuell spielt Deutschland auch hier im internationalen Ver- Ausstattung, sondern es fehlen auch die fachliche Unterstützung gleich leider ganz hinten mit. Spanien, Dänemark und allen voran für Wartung und Betrieb der IT-Tools und Anlagen. Der Markt ist Israel sind uns hier meilenweit voraus. Das zeigt sich auch aktuell Diejenigen, die ihre Abläufe fragmentiert, voll mit Anbietern für diverse Insellösungen. Hier beim Impfmanagement. Gerade hat die Telekom erneut gemein- braucht es aber einen Player, der ein ganzheitliches Angebot sam mit SAP eine komplett digitale Impfprozesskette entwickelt: zumindest schon in Teilen von der Vernetzung, über sichere Plattformen bis hin zu Service Von der Terminvergabe, über den Abgleich mit dem Melderegister, digitalisiert hatten, waren und Betrieb anbieten kann – quasi ein komplettes Ökosystem für der Steuerung von mobilen Impfteams bis zu Verteilung des vor- auch während weitreichender Digitale Bildung. Hier bündelt die Telekom alle Ressourcen des rätigen Impfstoffs an die jeweiligen Impfzentren. Hier ist tagesak- Kontaktbeschränkungen Konzerns, um auch ihrem gesellschaftlichen Anspruch „#dabei“ gerecht zu werden, nämlich alle Menschen in die digitale Gesell- tuell klar, wer in der impfberechtigten Altersgruppe ist, wieviel Impfstoff wo zur Verfügung steht und wie sich dementsprechend weiter arbeitsfähig. schaft mitzunehmen. die individuelle Terminvergabe realisieren lässt. Eine moderne, digitale Bildung ist ein zentraler Baustein für die Zukunftsfähigkeit unseres Landes. Kinder müssen so früh und Im Jahr 2021 wollen mehr als schnell wie möglich an die Digitalisierung und ihre Möglichkeiten neun von zehn Unternehmen ihre herangeführt werden. Da sind Wandtafel und Kreide einfach nicht langfristige IT-Strategie verändern. geht weiter zu sämtlichen Geschäftsprozessen. Diejenigen, die Deutschland eine souveräne Cloud-Infrastruktur, die noch mehr mehr zeitgemäß. Hier brauchte es einen echten „Mindshift“, auch ihre Abläufe zumindest schon in Teilen digitalisiert hatten, waren bequeme und vor allem sichere Online-Services für Bürgerinnen bei Lehrkräften und Schulträgern, die digitalen Unterricht nicht auch während weitreichender Kontaktbeschränkungen weiter und Bürger ermöglicht. Wie zum Beispiel das „Dialogisierte Wohn- als Zusatzaufwand, sondern als echten Mehrwert für modernes Im Jahr 2021 wollen mehr als neun von zehn Unternehmen ihre arbeitsfähig. Ob E-Commerce, digitale Arztbesuche, Behörden- geldverfahren“, das eine komplett softwarebasierte Lösung für die Lehren und Lernen begreifen – auch nach der Pandemie. langfristige IT-Strategie verändern, dies triff auch auf die drei be- gänge oder Bankgeschäfte, Video-Chats mit Kunden oder interne Bearbeitung und Auszahlung von Wohngeld sowohl für Bundes- sprochenen Bereiche zu, angesichts der aktuellen Situation. Egal Abläufe: Digitale Prozesse sind immer verfügbar, schneller und länder als auch für Kommunen bietet. NÄHER AM PATIENTEN wie das Frontend-aussieht, ohne den Wechsel in eine sichere sparen Zeit und Kosten. Dem Vorwurf, Digitalisierung würde Menschen langfristig ein- Cloud-Infrastruktur (Stichwort Gaia x) und weg von proprietären Oder beim Thema Breitband- und 5G Ausbau: Hier kann die Di- ander entfremden, begegnet man immer wieder. Besonders im Lösungen wird die Digitalisierung im großen Stil nicht funktionie- PUBLIC-PRIVATE PARTNERSHIPS – gitalisierung der so genannten Wegesicherung, worüber 1,5 Mil- Gesundheitswesen zeigt sich: Genau das Gegenteil ist der Fall. ren. So wird der Wechsel in die Cloud mit noch größerer Energie EINE FRAGE DES VERTRAUENS lionen Genehmigungsanträge für Kabel- & Leitungsverlegungen So genannte Home Care Lösungen, Telemedizin oder digitale Ge- vorangetrieben und es wird mehr Geld in Automatisierung und Die Entwicklung der Corona-Warn-App hat es gezeigt: Es geht viel gemanagt werden, für eine deutliche Beschleunigung der Pro- sundheitstools, die Diabetes, Herzfunktionen oder andere Vital- die Echtzeitauswertung von Daten (Big Data) fließen. Das sind und es geht schnell, wenn es muss. Selbst in Public-Private Part- zesse sorgen. Damit Deutschland endlich von einem der hinteren werte monitoren und in Echtzeit übermitteln, bringen Patient und Investitionen, die sich lohnen – mit deutlichen Kosteneinsparun- nerships. In nur 50 Tagen hat die Deutsche Telekom gemeinsam Ränge des EU-Digitalisierungsatlas auf einen der vorderen Plätze Arzt unabhängig von Zeit und Ort näher zusammen. gen durch geringere administrative Aufwände auf der Anbieter- mit ihrem langjährigen Partner SAP die Warn-App im Auftrag der aufsteigt. seite und mehr und einfacheren Services für die Nutzer, also uns Bundesregierung auf die Beine gestellt, die mit aktuell 25 Milli- Es geht allerdings nicht nur um die Arzt-Patienten-Beziehun- alle. onen Nutzern die bei weitem am meisten genutzte App dieser WICHTIGER DENN JE: gen, sondern Digitalisierung vereinfacht sämtliche Abläufe in Art weltweit ist und die kontinuierlich weiterentwickelt wird. Wir TEILHABE AN DIGITALER BILDUNG einem immer komplexer werdenden Gesundheitswesen, in dem hatten uns von Anfang an entschieden, die Themen Freiwilligkeit Dass es hierbei in Deutschland hapert, zeigt sich spätestens, verschiedenste Akteure und Systeme immer enger zusammen- und Datenschutz ganz nach vorne zu stellen – und die große wenn Schulen aufgrund hoher Infektionszahlen schließen müssen. wachsen und interagieren müssen. Bausteine für die digitale Akzeptanz gibt diesem Konzept bis heute recht. Denn dann stehen fast 11 Millionen Schüler und ihre Eltern vor Transformation des Gesundheitswesens sind vor allem: Sichere der Herausforderung „Home Schooling“. Weder das Equipment zu Netzwerke, Datenschutz konforme Nutzung von Informationen, T-Systems und die Deutsche Telekom betreuen nahezu alle Regie- Hause und erst recht nicht die Ausstattung der Schulen sind nur digitale Applikationen und sektorenübergreifende Konnektivität. rungsbehörden in Deutschland und viele in Europa, dazu diverse annähernd darauf vorbereitet – nicht umsonst steht Deutschland Laut einer Gartner-Studie aus dem letzten Jahr planen daher die Wilfried Bauer, Landesbehörden, Verwaltungen und andere öffentliche Instituti- laut einer OECD Studie im internationalen Vergleich lediglich an CIOs großer Kliniken und anderer Gesundheitshäuser massiv in VP Business Area Public & Health onen. Auch hier steht das eine vertrauenswürdiger Umgang mit Platz 13 bei digitalen Bildungsangeboten. Und das nicht erst seit Datenanalyse, IT-Sicherheit, User Experience und Prozessauto- bei T-Systems den hochsensiblen Bürgerdaten im Vordergrund. Wir brauchen für der Corona-Pandemie. matisierung zu investieren. 12|13
Interview mit Roland Edel, CTO Siemens Mobility tec.news 40 | FUTURE TRENDS GROSSE tec.news: Wie sehen Sie die Bedeutung von Mobility und Transportation als wichtige Zukunftstrends? FORTSCHRITTE R. Edel: Ein wichtiger Zukunftstrend ist die zunehmende Urba- nisierung. Mehr und mehr Menschen leben in urbanen Ballungs- zentren, gleichzeitig gibt es einen globalen Warenhandel, der TREFFEN immer weiter ansteigt. Transportsysteme werden daher in der Zukunft immer wichtig sein. Gewisse Einschnitte gibt es aktuell zwar pandemiebedingt, sie werden sich aber dann wieder ein- AUF GROSSE pendeln, sobald wir zu einer Normalität nach Covid-19 zurück- kehren. Sicherlich hat die Pandemie aber deutliche Auswirkungen auf den „Geschäftstourismus“. Gerade im letzten Jahr ist deutlich geworden, dass nicht jede Geschäftsreise oder Messe notwendig HERAUS- ist. Ich denke daher, dass es auf diesem Gebiet keine derartige Steigerung des Transportbedarfs geben wird, wie wir sie noch früher gesehen haben. FORDERUNGEN tec.news: Wo und wie bewerten Sie die unterschiedlichen, regional bedingten Bedürfnisse? R. Edel: Hier spreche ich gern von der Maslowschen Bedürfnis- pyramide des Transportwesens. So sind als prominente Beispiele Berlin und Wien im öffentlichen Nahverkehr gut ausgestattet, dass sie ganz andere Problemstellungen lösen als etwa eine Kleinstadt in Südamerika. Andere Metropolen, beispielsweise in China, sind wiederum in der Situation, dass sie erst einmal einen öffentlichen Verkehr aufbauen müssen. Der Unterschied besteht für mich we- niger in den Regionen, sondern eher in der Frage: Wo stehen die einzelnen urbanen Ballungszentren bzw. die einzelnen National- Welche Rolle spielen Transportation und Mobility staaten mit ihren öffentlichen Verkehrssystemen. Weit entwickelt sind diesbezüglich etwa die Europäische Union, Japan, Kanada mit Blick auf die gesellschaftlichen und techno- logischen Megatrends? Im Gespräch mit tec.news Hier spreche ich gern von der bringt Roland Edel, Chief Technology Officer Maslowschen Bedürfnispyramide der Siemens Mobility GmbH, seine Bestandsauf- des Transportwesens. nahme und seine Zukunftsvisionen auf den Punkt. oder Teile der USA. Für sie stellt sich eher die Frage: Wie können wir hier die Systeme noch weiter optimieren? Wie machen wir sie attraktiver für den Fahrgast? Wie bringen wir mehr Attraktivität vom Individualverkehr in den öffentlichen Verkehr? Der große Unterschied besteht hier zu anderen Regionen, die noch die Inf- rastrukturen schaffen müssen – weil sie beispielsweise vielleicht nur Bussysteme als öffentliche Verkehrsmittel anbieten und drin- 14|15
tec.news 40 | FUTURE TRENDS Wir müssen Nachhaltigkeits- lösungen deutlich schneller skalieren. Roland Edel, Chief Technology Officer der Siemens Mobility GmbH gend eine U-Bahn bräuchten. Aber schon in Deutschland haben Grundsätzlich bedarf es dabei mehr Möglichkeiten, den öffent- möglichst viel Infrastruktur notwendig ist. Sensorik oder Künstli- tec.news: Mit einem Blick in die Zukunft: Was wird in den wir kein homogenes Bild, es gibt Städte, die über Straßenbah- lichen Verkehr überhaupt zu nutzen. Das erreicht man zum einen che Intelligenz helfen, intelligente Wartungssysteme zu schaffen, nächsten Jahren besonders wichtig? Wo sehen Sie poten- nen nachdenken, während andernorts bereits alle vorhandenen über eine Erweiterung, einen Neu- bzw. Ausbau, und zum anderen die schließlich Auskunft geben, wann was zu tun ist. Nachtunen tielle Hindernisse? Systeme vernetzt werden. steigert man die Effizienz durch die Digitalisierung der Mobilität. und Updates steigern dabei nachträglich die Effizienz. Sobald Durch viele aktuelle Digitalisierungsmaßnahmen schaffen wir es, der Service digitalisiert ist, gibt es auch mehr Angebote, die sich R. Edel: Wir müssen den Weg der Automatisierung mit Digital- tec.news: Welche technologischen Megatrends leiten Sie Systeme effizienter aufzubauen und durch die heute bereits exis- kontinuierlich weiterentwickeln. Ein Beispiel: Es gibt mehrere technik weitergehen, weitere Fortschritte in der Autonomisierung von welchen gesellschaftlichen Megatrends ab? Was be- tierenden System mehr Verkehr durchführen zu können. Digitali- 10.000 Weichenantriebe in Deutschland. Mit nachgerüsteter Di- erzielen. Dies wird vor allem im Individual- und öffentlichen Ver- deutet dies konkret für Unternehmen? sierung ist der maßgebliche Hebel, um die Effizienz der bestehen- gitalisierung schaffen wir es, die Stromstärke bzw. den Leistungs- kehr eine spannende Herausforderung. Der Chefentwickler des den Infrastrukturen zu steigern. Ebenso ist es wichtig, im Sinne bedarf für das Schieben der Weiche anzuzeigen. Geht dies mit der US-Technologieunternehmens Waymo beantwortete die an ihn R. Edel: Zusätzlich zu den zuvor angesprochenen Trends Urbani- eines „Mobility as a Service“-Gedankens die Attraktivität für die Zeit immer schwergängiger, ist schließlich eine Wartung vor Ort gestellte Frage, wann Autos autonom und wirklich ohne Fahrer sierung und globaler Warenhandel ist darüber hinaus der Klima- Benutzer der Systeme zu erhöhen, sowohl als Güterbenutzer als notwendig. Der Zeitpunkt der Wartung kann somit punktgenau führen, sinngemäß: ‚Bei schönem Wetter und auf guten Straßen wandel zu nennen. Diese genannten Trends erfordern nachhaltige auch im Personenverkehr. bestimmt werden. bereits heute, auf jeder Straße und bei jedem Wetter in 30 Jah- Mobilitätssysteme. Um wiederum nachhaltige Mobilitätssysteme ren‘. Für den Bahnbereich sehe ich das ähnlich, auch wenn wir Als weiteren Trend sehe ich die Notwendigkeit, dass auch die tec.news: Mit einem Blick 10 Jahre zurück: Was sind Ihrer hier schon auf einem guten Weg sind: Es existieren beispiels- Um wiederum nachhaltige Städte selbst smarter werden müssen. Es müssen Lebensum- Meinung nach die größten Fortschritte, die bislang erzielt weise bereits fahrerlose U-Bahnen, wie etwa in Nürnberg. Die wurden? Mobilitätssysteme schaffen zu gebungen mit intelligenter Wasser- und Stromversorgung, aber auch mit einer intelligenten Verkehrsversorgung entstehen. Wie dort zum Einsatz kommenden Sicherheitsprinzipien sind aller- dings nicht ohne weiteres auf Straßenbahnen oder Regional- und können, brauchen wir eine können wir Städte also zukünftig bauen bzw. umbauen, damit R. Edel: Als den größten Fortschritt der letzten 10 Jahre ist si- Hochgeschwindigkeitsbahnen übertragbar. Hier muss zukünftig Verkehrsverlagerung aus dem sie steuerbar sind? Hier ist natürlich das Thema Cyber-Security cherlich das Thema Nachhaltigkeit zu nennen. Denn es ist heute eine Umfeldsensorik zum Einsatz kommen, die das Fahzeug so Individualverkehr ein wichtiger Faktor. Denn eine Smart City könnte ohne sie kom- nicht mehr die Frage, ob wir nachhaltig werden wollen, sondern intelligent macht, dass sie den Fahrer ersetzen kann. Unterstützt plett lahmgelegt werden. Es muss also eine entsprechende Wi- vielmehr: Wie wollen wir es erreichen? Vor etwa 30 Jahren war werden muss ein solches System zusätzlich an kritischen Punkten derstandsfähigkeit vorhanden sein, die auch für Schiene, Straße Umweltschutz in unserem Bereich noch gar nicht relevant. Ein durch die Infrastruktur – etwa Lichtanlagen an einer Kreuzung schaffen zu können, brauchen wir eine Verkehrsverlagerung aus und alle Digitaltechniken wichtig ist. weiterer großer Schritt ist uns mit dem Startschuss der Digitalisie- oder Ähnliches. Heutige Zugsicherungen verhindern Kollisionen dem Individualverkehr – hier werden relativ viele Ressourcen pro rung gelungen. Durch sie haben wir bereits jetzt entsprechende mit anderen Bahnen, sie ist derzeit aber noch nicht darauf ausge- bewegten Personen- oder Tonnenkilometer verschwendet – hin In meinen Augen ist aber auch das Thema „Service“ im Zusam- Zugsicherungssysteme etabliert und erzielen höhere Durchsätze, legt, dass sie Menschen oder Tiere auf dem Fahrtweg erkennen. zum öffentlichen Verkehr. menhang mit den Digitalisierungstechniken ein wichtiger Punkt. geringere Zugabstände, effiziente Wartungsprozesse… Die Reise Bevor jeder Zug bei jeder Umgebungsbedingung und auf jeder Denn sie unterstützen dabei, dass möglichst wenig Wartung bei geht aber jetzt erst richtig los. Das alles ist natürlich ein großer Strecke vollständig autonom einsetzbar ist, werden vermutlich Fortschritt, aber gleichzeitig auch eine riesige Herausforderung. noch einige Jahre vergehen. 16|17
Interview mit tec.news 40 | FUTURE TECHNOLOGIES Dr. Oliver Kleineberg, Hirschmann Ein weiterer wichtiger Punkt: Wir müssen die Nachhaltigkeitslö- tec.news: Was sind aus Ihrer Sicht die drei wichtigsten sungen in den nächsten Jahren deutlich schneller skalieren. Dazu Aufgaben für die nachhaltige Entwicklung von Mobility und müssen sie aus Industriesicht entsprechend günstig und zuver- Transportation in den nächsten 3 bis 5 Jahren? SPE – lässig sein. Aus staatlicher, regulatorischer Sicht ist die Frage: Wie steuern wir diese Skalierung? Aus der Sicht der Benutzer R. Edel: In näherer Zukunft werden die drei großen „Vs“ zur wiederum spielt das Thema Akzeptanz die Schlüsselrolle. Hauptaufgabe: Vermeiden, Verlagern, Verbessern. Was meine ich damit? Man sollte Transporte vermeiden, wo es möglich ist. Wir CHANCE ODER Außerdem müssen wir die Passenger Experience im öffentlichen benötigen also weitere Logistikoptimierung, wie die Vermeidung Verkehr erhöhen. Seit den 50er Jahren richtete sich die Bahn zu von Leerfahrten, den schnellen Wechsel der Güter zwischen den einem Massentransportmittel aus. Dies führte über die Jahrzehnte Verkehrsträgern etc.. Kann man ihn nicht vermeiden, sollte man dazu, dass sich Fahrgäste zusätzlich auch für Individuallösungen, ihn auf einen Verkehrsträger verlagern, der den Transport aus HERAUSFORDERUNG wie dem PKW, entschieden haben. Nachhaltigkeitsgründen, aus Effizienzgründen und aus energe- tischen Gründen am sinnvollsten abwickelt. Sollte ein Verlagern Öffentlicher Verkehr bedeutet heutzutage noch, umzusteigen nicht möglich sein, muss der jeweilige Verkehrsträger verbessert FÜR AUTOMATISIERER? bzw. zunächst zu einer Stelle zu kommen, von dieser der (Wei- werden, indem man ihn möglichst effizient und nachhaltig macht ter-)Transport erfolgt. Im Individualverkehr (PKW) funktioniert und viel Durchsatz erzielt. dies door-to-door. Unser Ziel ist es daher, nachhaltig attraktiv für Betreiber und Fahrgäste zu sein, z. B. mittels unserer Mobili- Wir müssen die Effizienzsteigerung der Bahn über die Digitali- ty as a Service - oder zukünftig „On Demand“ Lösungen (DRT). sierung erreichen und die Kapazitäten erhöhen. Hinsichtlich der Diese ermöglichen dem Fahrgast seine Route schon im Vorfeld E-Mobilität auf der Straße, bei der wir die elektrische Energie zu planen, zu optimieren und auch weitere Transportmittel, wie direkt nutzen mittels Batterie und/oder Oberleitung, müssen wir beispielsweise das Fahrrad, zu integrieren. „On Demand“ Mobili- in den nächsten Jahren massiv steigern. Denn wir wollen 2030 tätslösungen könnten wiederum selbstfahrende Minibusse sein, letztendlich sicherstellen, dass keine Verbrennerfahrzeuge mehr die derzeit bei dem „Heat“ Projekt in Hamburg eingesetzt werden. zugelassen werden dürfen, zumindest nur dann, wenn sie nicht mehr mit fossilen Kraftstoffen betrieben werden. Das wird eine große Aufgabe, die bereits jetzt angegangen werden muss. Hier Unser Ziel ist es daher, nachhaltig braucht es Lösungen – vielleicht auf Basis von Wasserstoff oder attraktiv für Betreiber und EFuel? Vielleicht eine intelligente Kombination aus allem? Fahrgäste zu sein, z. B. mittels tec.news: Herr Kleineberg, sehen Sie auf das die Anwender sinnvoll migrieren unserer Mobility as a Service SPE in der industriellen Automatisie- können und das in bestehende Automa- oder zukünftig „On Demand“ © Hamburger Hochbahn rung eher als Chance oder eher als tisierungssysteme vollständig integriert Herausforderung? Und welche Hemm- werden kann. Ein Flickenteppich in der Lösungen (DRT). nisse gibt es aus Ihrer Sicht aktuell Adoption, also SPE nur an einigen wenigen noch bei Automatisierern gegenüber Stellen führt dazu, dass die messbaren der Geräteintegration von SPE? Vorteile sehr schnell so gering sind, dass sich ein Wechsel zu SPE unter dem Strich Dr. O. Kleineberg: SPE ist eine große nicht mehr lohnt. Der Schlüssel ist also Chance für die industrielle Automatisie- ein vollständiges Ökosystem aus Steckver- rungstechnik. Die Herausforderung ist, bindern, Kabeln, IO Systemen und aktiven diese Chancen und Vorteile auch tatsäch- Netzwerkkomponenten. Eine zusätzliche Dr. Oliver Kleineberg, lich zu realisieren. Damit SPE sich auf brei- Herausforderung, insbesondere für die Global CTO Core Networking ter Front durchsetzt, müssen die Vorteile aktiven Geräte, ist die Verfügbarkeit der bei der Hirschmann Automation and greifbar bzw. messbar sein. Dies kann notwendigen Silizium-Komponenten wie Control GmbH nur passieren, wenn ein durchgängiges beispielsweise PHY Bausteine. Ökosystem für SPE zur Verfügung steht, 18|19
tec.news 40 | FUTURE TECHNOLOGIES tec.news: Welche Möglichkeiten bietet gende Wartung oder Ablaufoptimierun- tec.news: Ist SPE aus Ihrer Sicht der tec.news: Wird es von Hirschmann Dr. O. Kleineberg: Wir verfolgen und un- SPE der Automatisierung, die mit bis- gen. Nur mit SPE können die anfallenden lange ersehnte Baustein zur Umset- 2021 erste Anwendungslösungen mit terstützen die Single-Pair Ethernet Tech- heriger Infrastruktur so nicht möglich Rohdaten sinnvoll von der Feldebene für zung von IIoT durch die Digitalisierung SPE Komponenten zu sehen geben? nologie seit vielen Jahren, zum Beispielbe- waren? Welche Rolle spielen dabei die die notwendige Weiterverarbeitung in die der Feldebene, welcher Konzepte wie reits während der ersten Schritte in der höheren Datenraten und die gleich- übergeordneten Rechensysteme und in Maschine learning und Predictive Dr. O. Kleineberg: Von Hirschmann und IEEE 802.3 Standardisierung. Mit dem zeitige Übertragung von Leistung via die Cloud abgeführt werden. Die erhöhte Maintenance bedient? Belden wird es noch im Jahr 2021 sowohl Beitritt und der Unterstützung des SPE PoDL? SPE ist ein Bandbreite und neue Funktionen wie bei- aktive als auch passive Geräte und Kom- Partner Networks möchten wir unseren wesentlicher spielsweise Power over Data Line (PoDL) Dr. O. Kleineberg: Nur mit Ethernet und ponenten mit SPE zu sehen geben. Beitrag dazu leisten, das der Industrie und Dr. O. Kleineberg: SPE ist ein wesentli- Baustein zur ermöglichen nicht nur eine erhöhte Anzahl SPE und weiteren unterstützenden Tech- natürlich unseren Kunden schnellstmög- cher Baustein zur vollständigen Realisie- vollständigen an Sensoren auf der Feldebene. Auch Sen- nologien wie beispielsweise Time-Sen- tec.news: Welche Beweggründe gab lich ein vollständiges und zwischen allen rung moderner Automatisierungssysteme. soren mit deutlich erweiterten Funktionen sitive Networking (TSN) lassen sich die es, so früh ins SPE Industrial Partner Herstellern interoperables Ökosystem aus Die hohe Bandbreite, die SPE bis zu den Realisierung wie beispielsweise im Bereich Informati- entstehenden Datenmengen sinnvoll und Network einzutreten und aktiv zu unterschiedlichen SPE Produkten zur Ver- Endgeräten auf der Feldebene zur Verfü- moderner Automati- onsfusion aus unterschiedlichen Informa- zeitgenau an die Stellen im Automations- werden? fügung steht, damit diese die SPE Vorteile gung stellt, ist eine Grundvoraussetzung sierungssysteme. tionsquellen, beispielsweise einem LIDAR system bewegt werden, wo diese benötigt schnell und sinnvoll nutzen können. für weitere neue Schritte in der Wert- und eine optischen Erfassungssystem, werden. schöpfung wie beispielsweise voraussa- werden ermöglicht. 20|21
SPE: Grenzen einpaariger Verkabelung tec.news 40 | FUTURE TECHNOLOGIES KUPFER – HARTING HQT: HARTING investiert Millionen in die Entwicklung neuer Steckverbindertechnik. Nur so kann man ganz vorn mitspielen! ALTER HUT ODER POWER- Leistungsfähige Daten- und Informationsnetzwerke sind Grund- Im Einzelnen wurden dazu Kanalmodelle entwickelt und überprüft, voraussetzung für die notwendigen Entwicklungsschritte in der die alle übertragungstechnischen Parameter in Abhängigkeit von Automatisierungstechnik und für Industrie 4.0 bzw. IIoT. Wie viel der Bandbreite (Frequenz bis 2,5GHz), der Übertragungssicher- BASIS FÜR DAS IIOT? Power wirklich in kupfergebundener Kommunikationstechnik heit (BER von 10–12), der Kanallänge (10m bis 1.000m), der An- steckt, zeigt das Verbundprojekt NG200 der Hochschule Reut- zahl der Paare in einem solchen Kanal (kleinste Einheit ist hier ein lingen in Gemeinschaft mit HARTING und LEONI. Paar = ein „twisted pair“ /1TP) und der möglichen Leistung zur Fernspeisung (bis 100W) mit einbezogen. Sind kupferbasierte Leiter ein alter Hut oder Die Gewinner bei den Kommunikationsstandards heißen TCP/IP doch die Grundlage für das IIoT und kommende und Ethernet. Lange Zeit galten Funktechniken wie Wi-Fi/WLAN Mit Aufkommen von Single Pair Ethernet-Netzwerke? Dieser Frage ist das Verbund- oder 5G als Favoriten im Kampf der verfügbaren Kommunikations- medien. Mit Aufkommen von Single Pair Ethernet (SPE) verschiebt Ethernet (SPE) verschiebt projekt NG200 der Hochschule Reutlingen gemein- sich das Kräfteverhältnis noch einmal nachhaltig. sich das Kräfteverhältnis noch sam mit HARTING und LEONI nachgegangen. einmal nachhaltig. Ziel der Untersuchungen war es, die Leistungsgrenzen Kupferka- Ziel war es, aufzuzeigen, wie bekannte und relativ bel-gebundener Netzwerke auszuloten. Sowohl bei der eigentli- Die Kanalmodelle sind Matrizen, die Kanaleigenschaften mit neue kupferbasierte Übertragungslösungen im chen Kommunikation, die geprägt wird von der Bandbreite in MHz mathematischen Mitteln umfassend beschreiben können – Vergleich zu WLAN und Lichtwellenleitern stehen. beziehungsweise der Datenübertragungskapazität in Gbit/s und S-Parameter im Touch-Stone Format. Damit wiederum können Dabei lag der Fokus auf möglichen Bandbreiten angewandter Kodierung, wie beispielsweise PAM16, als auch die Simulationen zum Kanalverhalten gefahren werden. Die Simula- gleichzeitige Übertragung von Versorgungsspannungen für End- tionsergebnisse helfen, um den nicht unerheblichen Aufwand bei für die Datenüber tragung bei gleichzeitiger geräte. Bekannt sind die gleichzeitige Übertragung von Power und Entwicklung und Fertigung von Prototypen für Kabel und Verbin- Rainer Schmidt, Spannungsversorgung in Abhängigkeit von der Daten unter Power over Ethernet (PoE) oder Power over Data Line der und den anschließenden Tests im Labor zu minimieren. Business Development Manager Cable Übertragungsstrecke. (PoDL). Die Möglichkeit der Fernspeisung ist ein herausragender Systems, HARTING Electronics, und nachhaltiger Vorteil gegenüber der Funk- aber auch der Glas- Rainer.Schmidt@HARTING.com faserübertragung. 22|23
tec.news 40 | FUTURE TECHNOLOGIES HARTING T1 SPE Steckverbinder nach IEC63171-6 Hohe Symmetrie des HARTING T1, um 2,5GHz zu gewährleisten Komplettiert wurden die Untersuchungen dann noch durch Be- zwischen Bandbreite, Reichweite, Leitungscodierung und Über- die Leistungsfähigkeit von Datenkabeln und Steckverbindern be- Hinweise rechnungen und Tests bei Leistungsübertragungen von bis zu tragungsrate bei einem gegebenen Kabeldesign sowie gegebener ziehen. Mit den heute verfügbaren technologischen Mitteln ist 100W und der damit einhergehenden Kabelerwärmung. Die mit Paar-Zahl auf. Damit wird die NG200-Matrix zu einer dynamischen die Fertigung von Datenkabeln und Steckverbindern bis 2,5GHz Die Ergebnisse des Verbundprojekts und die den Mitteln der Kanalsimulation vorausgesagten Ergebnisse konn- Datenbank, mit der beliebige Anwendungsfälle berechnet, bewer- durchaus machbar. Und mit entsprechender Nachfrage im Markt NG200 Matrix werden in die internationale ten in den praktischen Tests weitestgehend bestätigt werden. tet beziehungsweise vorhergesagt werden können. auch kostengünstig abbildbar. Nochmals zum Vergleich: Es gibt Normung einfließen. Dazu ist ein Normvor- Die Ergebnisse der Untersuchungen wurden in einer sogenann- heute für 4-paarige Systeme Kat.7A Kabel (1000MHz) und ent- schlag (NWIP/TS) zu Modellierung von infor- ten „NG 200 Matrix“ zusammengefast und zeigen die Korrelation Durch Erweiterung der NG200 Matrix mit der Symbolfehlerrate sprechend leistungsfähige Verbinder z.B. nach IEC 61076-3-104 mationstechnischen Übertragungskanälen für lassen sich dann auch Rückschlüsse auf das am besten anzuwen- Tera™ (der RJ45 ist für diesen hohen Frequenzbereich nicht mehr ISO/IEC JTC 1/SC 25/WG 3 in Vorbereitung. Simulation dende Kodierungsverfahren (PAM) ziehen. einsetzbar). Der Schlüssel zum Erfolg bei diesen Produktdesigns ist die besondere paarweise Schirmung. Beim Kat.7A Kabel die ISO/IEC JTC 1/SC 25/WG 3 ist das Gremi- Bitrate für PAM2-PAM32 über Kabellänge (einpaariges Kabel) Fazit: Die erstellte NG 200 Matrix kann zukünftig für die schnel- PiMF-Konstruktion (Pair in Metal Foil) und beim Tera™ die Kam- um, das die ISO/IEC 11801 Reihe entwickelt Vorverzerrung über gesamtes Kabelspektrum mit Begren- zung der Verstärkung der Vorverzerrung auf max. 2.5GHz le und sichere Vorhersage notwendiger Verkabelungsparameter mer-Schirmung. (Strukturierte Verkabelung) und mit dem in Abhängigkeit von Bandbreite, Länge und eingesetztem Ko- Amendment der ISO/IEC 11801-3 als erste PAM2: Bandbreite für die Verstärkung der Vorverzerrung: [2.5,2.5,2.5,2.5,2.0]*GHz PAM4: Bandbreite für die Verstärkung der Vorverzerrung: immer 2.5GHz dierungsverfahren benutzt werden. Das hilft besonders bei der Wird ein 1-paariges System also hoch-symmetrisch und gut ge- einen umfassenden Verkabelungsstandard für PAM8: Bandbreite für die Verstärkung der Vorverzerrung: immer 2.5GHz PAM16: Bandbreite für die Verstärkung der Vorverzerrung: immer 2.5GHz PAM32: Vorverzerrung bandbegrenzt: [2.5,2.5,2.5, N/A , N/A]*GHz Entwicklung leistungsfähigerer Ethernet-Komponenten und den schirmt aufgebaut, kann es mit mehr als dem doppelten der heute SPE Verkabelung in der Industrie vorlegt. dazugehörigen Kabeln und Verbindern. üblichen Bandbreite betrieben werden. Diese 1-paarigen Systeme werden durch die Anwendung Single Pair Ethernet (SPE) getrieben der ausführliche Schlussbericht für das Bitrate [GBit] Zur Ausschöpfung technischer Möglichkeiten und unter Berück- und stehen dem Markt z.T. heute schon zur Verfügung – s. T1 Verbundprojekt NG200 ist in der TIB (Tech- sichtigung eines angestrebten Kosten/Nutzen-Verhältnisses, Industrial von HARTING. nischeInformationsbibliothek) unter dem For- sollten zukünftig Kabel- und Steckverbinder Designs bis 2,5GHz schungskennzeichen 03FS15010 abrufbar. näher betrachtet werden. Ein gutes Beispiel sind die HARTING T1 Somit erfährt die HighSpeed Übertragung über geschirmte Kup- SPE Steckverbinder nach IEC63171-6, die heute bereits bis 2GHz fer-gebundene Systeme einen Leistungsschub um den Faktor 2,5! spezifiziert und getestet sind. Zusammen mit 100%iger Verfügbarkeit und der Fernspeisung für Kabellänge [m] Geräte ist die Kupfertechnik also kein alter Hut sondern, ganz Neben der NG200 Matrix hat das Verbundprojekt auch noch im Gegenteil, eine Kampfansage an Glasfaser und auch Funk im ganz praxisnahe Erkenntnisse gebracht, die sich besonders auf LAN-Bereich. Und eine Basis für IIoT! 24|25
Han® HPR VarioShell & Co.: High performance required tec.news 40 | FUTURE TECHNOLOGIES MEHR SICHERHEIT & Der Aufwand für die Installation ein- schließlich Festverdrahtung am Wagen- den Fahrzeugen und deren Leistungsum- fang bestimmen. Daraus ergibt sich dann nicht mehr benötigten Festverdrahtungen erhöht sich zudem die Produktsicherheit. HÖHERE LEBENSDAUER übergang ist erheblich. Die gegenwär- die Anzahl erforderlicher VarioShells. Die Einfache, wiederholbare Prozesse führen tigen Verfahren beanspruchen wertvolle Gehäuse müssen nur entsprechend ihrer darüber hinaus dazu, dass typische Fehler- DURCH GEZIELTE KOMPLEXITÄTS- Arbeitszeit in der Endfertigung. Die neue Funktion über die Waggonwand verteilt bilder verschwinden. HARTING Lösung reduziert den Aufwand werden. durch Vorkonfektionierung. Die TPL ist REDUZIERUNG BEI SCHNITTSTELLEN komplett einsatzbereit vorgefertigt, nur die Single Poles, mit denen die Unterflur- Die VarioShell bringt dem Entwickler ma- ximale Freiheitsgrade. Sie bietet einen kabel ausgestattet sind, müssen noch am festen Rahmen, der sich nach Bedarf mit Aufgrund der Einfachheit und Wie lassen sich Hochstrom-Schnittstellen für den Außenbereich von Schie- Zug gecrimpt werden. Die Komplexität der einer Vielzahl von Schnittstellen füllen Langlebigkeit können die neu- Versorgungsstruktur sinkt: Nur noch zwei lässt. Ein nahezu unerschöpfliches Re- nenfahrzeugen so gestalten, dass sie einfach zu montieren, langlebig und statt bisher fünf Steckverbinder-Varianten servoir an Kontakten und Isolierkörpern en Lösungen auch außerhalb wartungsfreundlich sind? Um diese Anforderungen zu erfüllen, hat HARTING werden benötigt. Gleichzeitig reduziert (Monoblöcke, modulare Steckverbinder) des Bahnmarktes den Bedarf nach Schnittstellen für eine neue Hochstromschnittstellen auf Basis des High Pressure Railway (HPR) sich die Zahl der eingesetzten Komponen- steht dafür im HARTING Portfolio zur Ver- sichere Versorgung mit Da- Standards entwickelt. Ergebnis sind die Produkte VarioShell, TrainPowerLine ten, das Gewicht der Komponente sinkt, fügung. Aufgrund dieser Flexibilität wird ten, Leistung und Signalen die Handhabung wird einfacher. Je ein- die VarioShell zum neuen Standard für die (TPL) und High Performance Transformer Connector (HPTC). Sie zeichnen facher die Schnittstellen-Montage, desto Jumperverkabelung, der die Gesamtzahl optimal abdecken. Vergleich- sich durch Robustheit, reduzierte Komplexität und verbesserte Interopera- sicherer kann sie ausgeführt werden. Feh- der Schnittstellen im Wagenübergangs- bare Anforderungen gibt es z. B. in den Märkten Maritime bilität aus. Weil einfachere Installationsprozesse die Sicherheit der Leistungs- lerbilder verschwinden, die Lebensdauer bereich erheblich reduziert. Technik, Tunnel- und Tage- versorgung erhöhen und erhebliche Einsparpotenzial bieten, empfehlen sich erhöht sich. Je einfacher, desto zukunfts- bau. Für den Markt Maritime fähiger die Lösung.* SEKTORÜBERGREIFENDE die neuen Lösungen auch für den Einsatz jenseits des Bahnsektors. LÖSUNG Technik bieten die Han® HPR Gehäuse den Vorteil, dass VARIOSHELL: Alle drei HARTING Lösungen verbinden ihr Einsatz bereits von DNV/ HAN® HPR: DAS VERLÄSSLICHE von nur wenigen Jahren führen kann. Hier TRAINPOWERLINE: MAXIMALE GESTALTUNGS- Qualität und Langlebigkeit mit einfachem GL-zertifiziert ist. Aufgrund WEITERENTWICKELN hat HARTING mit dem High Performance EINFACHE INSTALLATION, FREIHEIT FÜR SCHNITTSTELLEN Aufbau und einfacher Installation. Sie sind der Gehäusetechnologie sind Ausgangspunkt waren Anfragen von Her- Transformer Connector (400, 850 oder LANGE LEBENSDAUER Verbindungen zwischen Schienenfahr- vor allem benutzerfreundlich. Die Anwen- also alle Voraussetzungen für stellern nach Steckverbindern für eine 1400 A) eine komplett neue steckbare Für die kabelbasierte Leistungsversorgung zeugen werden als Jumperkabel realisiert. der können sich bei Konfektionierung, einen sicheren Einsatz der Leistungsversorgung über 4 kV im Unter- und dauerhafte Lösung gefunden. Durch im Unterflurbereich gibt es seit Jahrzehn- HARTING hat die VarioShell als ein flexib- Installation und Wartung auf gleichbleiben- Leistungsschnittstellen auf flurbereich, für den Wagenübergang und Verwendung von Gehäusen nach HPR ten den Branchenstandard UIC 552, der les Gehäuse entwickelt, das aus zwei Tei- de und sichere Prozesse verlassen. Gene- See erfüllt. die sekundärseitige Anbindung von Trans- Standard wird eine deutliche höhere Le- bislang mit unterschiedlichen Steckverbin- len besteht, die sich trennen lassen. So rell sinkt die Zahl der zu bevorratenden formatoren. Für den Transformator-An- bensdauer im Vergleich zum Kunststoffge- der-Typen ausgefüllt wird. entsteht ein offenes System, das sowohl Teile, was die Kosten senkt. Aufgrund der schluss verwenden bisherige Lösungen häuse erreicht. die Konfektionierung vereinfacht als auch Außenhüllen aus Kunststoff, was unter den schnellen Zugriff im Wartungs- und den rauen Bedingungen auf dem Dach Reparaturfall ermöglicht (durch Öffnen des Schienenfahrzeugs zu Haltbarkeiten des Deckels). Bestehende Schnittstellen für den Wagen- übergang verwenden vielfältige Formen, die dem Versorgungs-Bedarf der jeweili- gen Applikation entsprechen und am je- weils günstigsten Ort platziert sind. Die Denny Hellige, VarioShell bündelt diese Jumper-Über- Installation Technology, gänge: Entwickler müssen künftig nur HARTING Electric, noch die Anzahl benötigter Kabel zwischen Denny.Hellige@HARTING.com Han® HTCP 26|27 *Um die Flexibilität zu erhalten ist es notwendig, am Anfang und Ende des Waggonverbunds Schnittstellen zum UIC 552-Bereich einzusetzen.
tec.news 40 | COLLABORATION & CO-CREATION Softing WireXPert 4500 Infrastruktur Zertifizierter (ISO/EN) VERTRAUEN Eine zuverlässige Netzwerkverbindung ist in industriellen Anwendungen unverzichtbar. Ethernet mit Übertragungsraten im Gbit Bereich kommt in immer mehr Anwendungen der Feldebene zum Einsatz. Um die Performance IST GUT, von feldkonfektionierten Verbindungen zu testen, bietet die Firma Softing IT Networks die passende Messtechnik. Um immer den passenden Anschluss für industrielle Standard-Schnittstellen zu haben, setzt Softing auf HARTING MESSEN IST Lösungen wie das preLink® System, den ix Industrial® und die standardisierte SPE Schnittstelle T1 Industrial. Die Geschichte einer gelungenen Kooperation. D BESSER ie Datenraten in aktuellen Netz- leidet die Performance. Um Datenleitun- Messungen mit einem Zertifizierer (auch werken der Factory Automation gen nach der Installation wirksam überprü- bekannt als CAT-Tester oder Kabeltester) steigen stetig und damit auch die fen zu können, bietet Softing IT Networks nach der Installation der Verkabelung und Anforderungen an Schirmung von Kabeln die passenden Testgeräte. Die häufigste auch nach Umzügen, Hinzufügungen und und Schnittstellen. Hier gibt die Normung Änderungen der Verkabelung sind ein schon gute Anhaltspunkte, nach denen Auch die Installation bewährtes Mittel, um sicherzustellen, sich gängige Hersteller auch richten, aber dass die Verkabelung tatsächlich die Leis- auch die Installation neuer Infrastruktur neuer Infrastruktur tungsanforderungen für eine bestimmte im Feld birgt ein gewisses Fehlerpoten- birgt ein gewisses Anwendung erfüllt. Testberichte aus die- zial. Je nach Einsatzzweck können Schad- Fehlerpotenzial. sen Messungen dienen dem Installateur stoffe wie Stäube oder Flüssigkeiten Ein- oder Anlagentechniker, der diese Verka- fluss auf Steckverbindungen haben, oder Testmethode ist der Zertifizierungstest, belung installiert, den Prüfern, Benutzern Matthias Fritsche, auch elektromagnetische Störeinflüsse welcher qualitative Aussagen über Über- und Eigentümern dieser Verkabelung als Senior Specialist Ethernet, HARTING Electronics, für Performance-Einbußen verantwortlich tragungsqualität zu LF-Low frequency und Dokumentation der Qualität der installier- Matthias.Fritsche@HARTING.com sein. Wird ein Kabel zu stark geknickt, RF – Radio frequency gibt. Die passenden ten Verkabelung. Darüber hinaus tragen Konstantin Hüdepohl, über eine scharfe Kante gezogen oder im Testgeräte aus dem Softing Programm Messungen mit einem Zertifizierer dazu Product and Standardisation Manager, Steckverbinder nicht richtig kontaktiert, sind die WireXpert 500 und 4500. bei, Ausfallzeiten aufgrund von Schäden Softing IT Networks GmbH 28|29
tec.news 40 | COLLABORATION & CO-CREATION Gemeinsam mit HARTING hat der Testgerätehersteller Softing IT Networks auf die Wünsche der Kunden und der Marktentwicklung reagiert. an der Verkabelung drastisch zu reduzie- immer vor Ort an die Bedingungen an- und bedient hier den hohen eigenen ren, da diese Schäden mit einem Zertifi- passbar. Am anderen Ende befindet sich Anspruch von Softing an Qualität und zierer in der Regel viel schneller gefunden der bekannte Tera-Steckverbinder für den Zuverlässigkeit. Auch mit Fluke Networks werden können als mit jeder anderen Anschluss am Testgerät. Das Adapterka- pflegt HARTING eine enge Kooperation Methode. Dies gilt sowohl für Büroumge- bel kann so im Einsatz im Gerät verblei- um den Kunden weltweit auch für diese bungen als auch für industrielle Anwen- ben und muss am Ende über den preLink® Messgeräte die passenden Prüfadapter dungen. Dies kommt besonders bei aktu- Abschlussblock nur an die entsprechende bereit zu stellen. So wurde bereits für den ellen Ethernet-netzwerken zum Tragen, die Connectivity der Prüfstrecke angepasst ix Industrial® ein Prüfadapter entwickelt, durch höhere Frequenzen auch deutlich werden. der über HARTING bezogen werden kann sensibler sind als alte analoge Systeme. und Fluke supportet wird. Auch für SPE wir HARTING stattet Softing aber nicht nur mit bereits an den notwendigen Prüfadaptern Mindestens genauso wichtig wie das bekannten Standards aus, sondern auch gearbeitet. Testgerät selbst, ist die flexible An- mit neueren Lösungen für miniaturisierte WireXPert Industrieadapter: schlusstechnik. Im industriellen Bereich Geräte und zukünftige Netzwerke unter gibt es verschiedene gesetzte Standards dem Stichwort IIoT – Sensor to cloud. Das für Ethernet-Schnittstellen wie M12 Rund- betrifft den ix Industrial® Steckverbinder steckverbinder in D- oder X-Kodierung, nach IEC 61076-3-124 der als 70 % klei- WireXPert E2E: RJ45 Lösungen, aber auch neue Standards nere Lösung im Gerät die miniaturisierte wie ix Industrial® oder die SPE Schnitt- Alternative zum RJ45 ist. Und natürlich stelle T1 Industrial style für einpaarige auch die SPE Schnittstelle T1 Industrial Verkabelung nach IEC 63171-6. Um den nach IEC 63171-6. Diese wird in den WireXpert immer flexibel vor Ort anschlie- nächsten Jahren noch eine wachsende ßen zu können, setzt Softing auf die zu- Rolle spielen, wenn sich Single Pair Ether- verlässige Connectivity von HARTING. net, so wie erwartet, als vorherrschender Besonders bewährt hat sich das preLink® Standard in der Feldebene durchsetzt, Verkabelungssystem. Dieses zeichnet sich wenn es um die Ethernet-Übertragung durch einen Abschlussblock aus, der am geht. Kabelende angeschlossen und kontaktiert wird. Dieser kann nun reversibel in die Die erfolgreiche Zusammenarbeit sorgt Schnell adaptierbare Auswahl industrieller Standardschnittstellen mit HARTING preLink® Verkabelungssystem. preLink® tauglichen Varianten von RJ45, bereits seit einigen Jahren für die richti- Beispielhafte Teststrecke mit Softing WireXPert M12 usw. angeschlossen werden und ist ge Connectivity an Softing Testgeräten 4500 und HARTING preLink® Verkabelungssystem 30|31
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