OFFENBACHER WIRTSCHAFT - IHK Offenbach

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OFFENBACHER WIRTSCHAFT - IHK Offenbach
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    OFFENBACHER

    WIRTSCHAFT
        Das Magazin der Industrie- und Handelskammer Offenbach am Main für die Region
                                                                                        04/2017
      z t a u ch
  Jet          :
   o n l i n e         irtschaft.
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     Europäischer
     Binnenmarkt
     im Fokus
NACHRICHTEN I IHK-Verdienstmedaille an Peter Horn vergeben
RATGEBER I Was Exporteure wissen sollten
VERANSTALTUNGEN I Neues Beratungsangebot für stationäre Einzelhändler
OFFENBACHER WIRTSCHAFT - IHK Offenbach
OFFENBACHER WIRTSCHAFT - IHK Offenbach
EDITORIAL 3

EU kein Ort
in Brüssel
                                                                                    Kirsten Schoder-Steinmüller, Geschäftsführerin
                                                                                    der Schoder GmbH, Langen, und IHK-Vizepräsi-
                                                                                    dentin. Foto: Schoder

  Hessen, damit auch die Region Offenbach, verfügt über           schaftswahl in Frankreich ausgeht, ist offen und wird für
  vielfältige wirtschaftliche Verknüpfungen in alle Welt. Be-     das künftige Europa richtungsweisend sein. Und dann gibt
  sonders intensiv sind die Beziehungen mit den Ländern der       es auch noch Herrn Trump mit seinem Protektionismus.
  EU. Aufgrund der Zollfreiheit können die Waren zwischen
  den 28 Mitgliedstaaten frei fließen. Das verschafft Unter-      Die Zahl der Herausforderungen für die EU scheint gren-
  nehmen am Standort ökonomische Vorteile.                        zenlos. Und wir Europäer werden sie nur meistern, wenn
                                                                  wir verinnerlichen, dass die EU nicht ein Ort in Brüssel ist,
  Zwei Drittel aller Ein- und Ausfuhren Hessens kommen            sondern wir. Dafür ist ein gemeinsames europäisches Den-
  laut der Hessen Trade & Invest GmbH aus oder gehen in die       ken und Handeln nötig. Es bedarf außerdem Regierungs-
  Union. Ungefähr drei Viertel der ausländischen Direkt-          chefs, die zu dem, was sie in Brüssel gemeinsam beschlie-
  investitionen stammen aus der EU. Über ein Drittel der          ßen, stehen und nicht zuhause darüber schimpfen.
  hessischen Direktinvestitionen fließen in die EU-Länder.
                                                                  Aber auch die Überregulierungswut zu Profilierungszwe-
  Der Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union         cken innerhalb des EU-Apparates muss ein Ende haben. Bei
  (Brexit) wird für die Wirtschaftsbeziehungen zwischen           vielen Verordnungen hätte ich als Unternehmerin mir mehr
  Hessen und Großbritannien nicht nur kurzfristig eine            Sachverstand und Praxisnähe gewünscht.
  Abkühlung bringen, sondern der Standort Großbritannien
  verliert auch langfristig an Attraktivität für die hessischen   Europa ist eine Erfolgsgeschichte. Wir haben die Spu-
  Unternehmen. Dies war das Ergebnis einer Umfrage der            ren zweier verheerender Weltkriege überwunden und die
  hessischen IHKs unter Mitgliedsunternehmen kurz nach            Grundlagen von Freiheit, Wohlstand und Wachstum für
  der Entscheidung der Briten. Wie stark ist die EU noch          500 Millionen Europäer geschaffen. Sorgen wir gemeinsam
  nach dem Brexit-Votum? Diese Frage wird in den nächsten         dafür, dass es so bleibt.
  Jahren auch die Handelspolitik beeinflussen und wohl erst
  im Laufe der Zeit zu beantworten sein.                          Ihre

  Die Finanzkrise in Griechenland ist auch noch nicht aus-
  gestanden. Dazu kommen hohe Jugendarbeitslosigkeit in
  südeuropäischen Mitgliedstaaten und die Flüchtlingswelle,
  die an die Mittelmeerküste brandet. Wie die Präsident-          Kirsten Schoder-Steinmüller

                                                                                          OFFENBACHER WIRTSCHAFT 04/2017
OFFENBACHER WIRTSCHAFT - IHK Offenbach
4 INHALTSVERZEICHNIS

                                                        22 60
TITELTHEMA

                                                               JAHRE RÖMISCHE VERTRÄGE
                                                           60 Jahre nach der Unterzeichnung der
                                                             Römischen Verträge am 25. März 1957
                                                             durch Belgien, Deutschland, Frankreich,
                                                             Italien, Luxemburg und die Niederlande
                                                             steckt die Europäische Union in ihrer wohl
                                                             schwersten Krise.

                                                        TITELTHEMA

                                                        22   60 Jahre Römische Verträge
                                                        24   Die Freihandelsabkommen der EU
                                                        26   Arbeitsplatz Europa
                                                        28   Import aus dem Vereinigten Königreich
                                                        30   „Briten gehen geschwächt aus den Brexit-
                                                             Verhandlungen“

                                                        RATGEBER

                                                        32   Was Exporteure wissen sollten
 NACHRICHTEN
                                                        BILDUNG
 06          Neues aus Berlin und Brüssel
 07          CETA auch für Region Offenbach wichtig     34   IHK. Die Weiterbildung
 08          Amtszeit als Handelsrichterin verlängert   34   IHK-Weiterbildungen im April 2017
 10          Geordert wird in Offenbach                 35   Jury ermittelte die besten drei aus 50
 11          Erfolgsgeschichten gesucht
 12          500 Euro für „Frauen helfen Frauen e.V.“   SPEZIAL
 14          Zweimal „LOEWEn“-starke Förderung
 15          Junge Japaner begegnen deutscher           36   Firmenwagen kaufen oder leasen – womit fahren
             Unternehmenskultur                              Unternehmen besser?
 16          Arbeitsjubiläen                            38   Logistik 4.0: Auf dem Weg in die digitale Zukunft
 17          IHK-Verdienstmedaille an Peter             40   Ausstattung vieler Arbeitsplätze ist noch nicht optimal
             Horn vergeben                              42   Flächendeckendes Ladenetz für Elektrofahrzeuge
 18          „Unendliche neue Möglichkeiten“                 rasch ausbauen!

 04/2017 OFFENBACHER WIRTSCHAFT
OFFENBACHER WIRTSCHAFT - IHK Offenbach
INHALTSVERZEICHNIS 5

                                                           35 JURY ERMITTELTE DIE BESTEN DREI
                                                              AUS 50
                                                               150 in 50 Gruppen eingeteilte Fachoberschüler
                                                               der Jahrgangsstufe zwölf der Offenbacher
                                                               Theodor-Heuss-Schule (THS) – Berufliche Schule
                                                               für Wirtschaft und Gesundheit – nahmen an dem
                                                               von der IHK Offenbach am Main unterstützten
                                                               „Projekt Unternehmensgründung“ teil. Am
                                                               1. März 2017 wurden aus den besten sieben
                                                               Geschäftsideen drei Sieger gekürt.

                                                                                 IMPRESSUM

                                                                                 Herausgeber
                                                                                 Industrie- und Handelskammer
                                                                                 Offenbach am Main

                                                                                 Postfach 100853
                                                                                 63008 Offenbach am Main

                                                                                 Frankfurter Straße 90
                                                                                 63067 Offenbach am Main

                                                                                 Telefon (069) 8207-0
                                                                                 Fax (069) 8207-199
                                                                                 www.offenbach.ihk.de

                                                                                 Verantwortlich
                                                                                 Markus Weinbrenner, Hauptgeschäftsführer

                                                                                 Redaktion
                                                                                 E-Mail redaktion@offenbach.ihk.de
NETZWERKE
                                                                                 Klaus Linke, Chefredakteur
44   Austausch mit der SPD-Fraktion                                              Telefon (069) 8207-245
                                                                                 E-Mail linke@offenbach.ihk.de
44   Neujahrsempfang in Mainhausen
45   Optikbranche auf Innovationsthemen fokussiert                               Birgit Arens-Dürr
                                                                                 Telefon (069) 8207-248
46   Befragung „Going International 2017“                                        E-Mail arens@offenbach.ihk.de

VERANSTALTUNGEN                                                                  Anzeigen und Anzeigenverwaltung
                                                                                 menthamedia I eine Marke der finanzpark AG
                                                                                 Ajtoschstraße 6
47   „Better safe than sorry“ – Vorbeugen ist besser                             90459 Nürnberg
48   Unternehmen gesucht
                                                                                 Verlag, Verlagsleitung, Gestaltung, Satz und
49   Neues Beratungsangebot für stationäre Einzelhändler                         Produktion
50   Von Insekten lernen                                                         menthamedia I eine Marke der finanzpark AG
                                                                                 Telefon (069) 34876754-0
                                                                                 Telefax (069) 34876754-9
                                                                                 E-Mail info@menthamedia.de

                                                                                 Erscheinungsweise
                                                                                 10 Ausgaben pro Jahr (jeweils am 1. des Monats)

                                                                                 Schlusstermin für Anzeigen und Beilagen:
                                                                                 jeweils der 15. des Vormonats

                                                                                 Zurzeit ist die Preisliste vom Januar 2017
                                                                                 gültig. Der Bezug der IHK-Zeitschrift erfolgt im
                                                                                 Rahmen der grundsätzlichen Beitragspflicht als
                                                                                 Mitglied der IHK.
                        Jetzt auch online:                                       Beilagen
                        www.offenbacher-wirtschaft.de                            WORTMANN AG
                                                                                 Raumagentur / Background KG

                                                                                 OFFENBACHER WIRTSCHAFT 04/2017
OFFENBACHER WIRTSCHAFT - IHK Offenbach
6 NACHRICHTEN

Neues aus Berlin und Brüssel
                                                                                                 tioniert. Die Inntalautobahn hat gerade
                                                                                                 für Logistikunternehmen eine enorme
                                                                                                 Bedeutung. Als Teil der Europastraßen
                                                                                                 E45 und E60 ist die Autobahn eine der
                                                                                                 wichtigsten Verbindungen Nord- und
                                                                                                 Südeuropas über die Alpen. An der deut-
                                                                                                 schen Grenze schließt sie an die A93 an
                                                                                                 und verbindet darüber hinaus Innsbruck
                                                                                                 mit der Brennerautobahn.

                                                                                                 „Duale Ausbildung in Mexiko steht
                                                                                                 jetzt auf soliden Füßen“

                                                                                                 BERLIN/BRÜSSEL/MEXIKO-STADT –
                                                                                                 Als wichtigen Schritt für die Einrichtung
Das Infomobil der Infokampagne wird bis Dezember 2017 durch ganz Deutschland touren.             eines dualen Ausbildungssystems bewer-
Foto: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur / Rui Cardoso                     tet die AHK Mexiko die Unterzeichnung
                                                                                                 eines Abkommens zwischen der mexika-
Roadshow Breitband@Mittelstand                      Breitbandausbau möglichst schnell alle       nischen Regierung und dem Unterneh-
gestartet                                           Regionen und alle Unternehmen erreicht.      mer-Koordinationsrat Consejo Coor-
                                                    Das Infomobil der Infokampagne wird bis      dinador Empresarial (CCE) im Februar.
BERLIN – Mit der Informationskampagne               Dezember 2017 durch ganz Deutschland         „Mexiko steht vor der großen Aufgabe,
„Breitband@Mittelstand“ wollen DIHK                 touren. Das Mobil ist mit Informations-      ein System, das in Deutschland über
und das Bundesministerium für Verkehr               material, einer Video-Anlage, iPads und      Jahrhunderte gewachsen ist, in kurzer
und digitale Infrastruktur (BMVI) den               Robotern ausgestattet und bietet Informa-    Zeit einzuführen“, sagte der stellvertre-
Unternehmen hierzulande den Nutzen                  tionen rund um den Ausbau des Breit-         tende Geschäftsführer der AHK Mexiko,
der Gigabit-Infrastruktur verdeutlichen.            bandnetzes und die digitale Anwendung        Andreas Müller. „Mit dem Abkommen
Im Rahmen einer Roadshow informieren                und Geschäftsfelder, die sich insbesondere   steht das Projekt jetzt auf soliden Fü-
Experten aktuell und praxisnah über die             für klein- und mittelständische Unterneh-    ßen.“ Die AHK Mexiko berät in Koordi-
absehbaren digitalen Anwendungen von                men eröffnen.                                nation mit dem DIHK die mexikanische
morgen, damit sich die Betriebe recht-                                                           Wirtschaft bei der Etablierung des du-
zeitig mit den Potenzialen der Digitali-            Freie Fahrt für deutsche LKWs                alen Systems. Enge Kooperationspartner
sierung und den Anforderungen an die                                                             sind das deutsche Berufsbildungsinstitut
digitalen Infrastrukturen auseinanderset-           BRÜSSEL – Umweltschonende Euro-              und die Deutsche Gesellschaft für In-
zen. DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin               VI-LKWs werden vom Fahrverbot auf            ternationale Zusammenarbeit. Seit 2016
Wansleben: „Leistungsfähige digitale                der Inntalautobahn ausgenommen. Die          wird die AHK Mexiko auch durch VET
Infrastrukturen in allen Landesteilen sind          Tiroler Landesregierung gibt damit dem       unterstützt, ein vom DIHK koordiniertes
die beste Form von Mittelstandspolitik.             Druck von Wirtschaft und EU-Kommis-          und durch das Bundesministerium für
Die Industrie- und Handelskammern                   sion nach. Der DIHK hatte sich früh-         Bildung und Forschung gefördertes Pro-
(IHKs) engagieren sich vor Ort, damit der           zeitig klar gegen das Fahrverbot posi-       gramm in elf Ländern.

                                                                                 agotrans
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04/2017 OFFENBACHER WIRTSCHAFT
OFFENBACHER WIRTSCHAFT - IHK Offenbach
NACHRICHTEN 7

CETA auch für Region Offenbach wichtig
Am 15. Februar 2017 stimmte das Europaparlament über das Freihandelsabkommen CETA
der EU mit Kanada ab. Nun wird das Abkommen vorläufig angewendet und muss von allen
Vertragsstaaten ratifiziert werden. Grund für die IHK Offenbach am Main, nochmals auf die
Bedeutung von CETA für die regionale Wirtschaft hinzuweisen.

                                                                       Marktwirtschaft.“ Deutschland lebe vom Im- und Ex-
                                                                       port. „Einschränkungen des Welthandels durch mögliche
                                                                       protektionistische Maßnahmen schwächen gerade diese
                                                                       Säule unseres Wohlstands. In diesen unruhigen Zeiten der
                                                                       Auf kündigung von Handelsabkommen und der Andro-
                                                                       hung von Zöllen ist CETA ein gutes Signal für Stabilität
                                                                       in internationalen Handelsbeziehungen“, so Weinbrenner
                                                                       weiter. CETA sei auch für die Wirtschaft der Region Of-
                                                                       fenbach von größter Wichtigkeit. Insgesamt unterhielten
                                                                       71 mittelständische Unternehmen Geschäftsbeziehungen
                                                                       zu Kanada.

                                                                       Weinbrenner: „Nach einer Umfrage der IHK-Organisati-
                                                                       on, an der sich bundesweit 2.000 Unternehmen beteiligt
                                                                       haben, sind neben dem Abbau von Zöllen freundliche
                                                                       Ursprungsregeln für die kleinen und mittelständischen
                                                                       Unternehmen wichtig. Daneben wünschen sich viele eine
                                                                       einfachere und transparentere Zollabwicklung, und dass
                                                                       Handelshemmnisse wie unnötige Doppelzertifizierungen
                                                                       eliminiert werden. Genau dafür steht CETA.“

                                                                       Felix Krohn, Leiter Internationales Geschäft bei Delta
                                                                       Pronatura Dr. Krauss & Dr. Beckmann KG in Egelsbach,
                                                                       verdeutlicht: „Gerade als exportstarkes mittelständisches
                                                                       Unternehmen ist es für uns wichtig, dass Handelsbarrieren
                                                                       abgeschafft werden und wir unsere Produkte möglichst
IHK-Hauptgeschäftsführer Markus Weinbrenner betont die Bedeutung von
CETA. Foto: IHK                                                        frei handeln können. Wir sind regional ver wurzelt und
                                                                       produzieren einen Großteil unserer Produkte in Deutsch-

M    arkus Weinbrenner, IHK-Hauptgeschäftsführer,
     erklärt: „Unser Wohlstand hängt entscheidend von
offenen Märkten und der internationalen Arbeitsteilung
                                                                       land. Gleichzeitig sind wir stark internationalisiert. Mit
                                                                       der Marke Dr. Beckmann er wirtschaften wir derzeit über
                                                                       65 Prozent des Umsatzes im Ausland. Freihandelsabkom-
ab. Unsere Offenheit auf allen Ebenen ist eine tragen-                 men, die die Interessen des Mittelstands im Blick behal-
de Säule unseres Gemeinwesens und unserer sozialen                     ten, unterstützen uns sehr.“

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OFFENBACHER WIRTSCHAFT - IHK Offenbach
8 NACHRICHTEN

Amtszeit als Handelsrichterin verlängert
                                                                         D   er Präsident des Landgerichtes Darmstadt hat die
                                                                             Amtszeit der Handelsrichterin Birgit Berdux-Pusch,
                                                                         Berdux Weine GmbH in Offenbach, ab dem 1. April 2017
                                                                         um weitere fünf Jahre verlängert. Sie wurde von der
                                                                         IHK Offenbach am Main vorgeschlagen. Foto: IHK

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         „Eine Nachqualifizierung ist für Ihr Unternehmen eine naheliegende Möglichkeit,
         den eigenen Fachkräftebedarf zu decken und damit Innovationskraft und Wettbewerbs-
         fähigkeit zu sichern.“ Tarek Al-Wazir, Hessischer Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr
         und Landesentwicklung

         Eine Initiative des Landes Hessen

                                                                                                       Gefördert aus Mitteln des Landes Hessen und
                                                                                                       der Europäischen Union – Europäischer Sozialfonds

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04/2017 OFFENBACHER WIRTSCHAFT
OFFENBACHER WIRTSCHAFT - IHK Offenbach
JAGUAR AWD

DER KOMMT
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Die Ausstattungs-Highlights des Jaguar XF R-Sport:                                                       XF 20D R-SPORT AUTOMATIK
                                                                                                         132 KW (180 PS)
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OFFENBACHER WIRTSCHAFT - IHK Offenbach
10 NACHRICHTEN

Wechsel                                         I.L.M weiter auf Erfolgskurs

                                                Geordert wird in Offenbach
OFFENBACH. Der Aufsichtsrat der Dortmun-
der Energie- und Wasserversorgung GmbH
DEW21 hat die Vorstandsvorsitzende der
Energieversorgung Offenbach, Heike Heim,
auf seiner Sitzung am 9. März 2017 zur Vor-
                                                Vom 4. bis 6. März 2017 fand die Internationale Lederwaren-
sitzenden der Geschäftsführung berufen. Der
Wechsel ist zum 1. Juli 2017 vorgesehen. So-    messe (I.L.M) in Offenbach statt, auf der 141 nationale und 153
lange wird Heim gemeinsam mit EVO-Tech-         internationale Aussteller ihre Kollektionen für den nächsten
nikvorstand Günther Weiß das Offenbacher
                                                Winter präsentierten. Mehr als 6.200 Fachbesucher nahmen
Unternehmen weiter führen. Das teilte der
Vorsitzende des Aufsichtsrats der Energie-      die Gelegenheit wahr, um sich zu informieren und vor allem,
versorgung Offenbach, Dr. Georg Müller, mit.    um Ware zu bestellen.
Heim ist seit Anfang 2013 Vorstandsvorsit-
zende der Energieversorgung Offenbach.

Essen
OFFENBACH. Ob Steakhaus, vegane und in-
                                                A     rnd Hinrich Kappe, der Geschäftsfüh-
                                                      rer der Messe Offenbach, freute sich
                                                darüber, dass die I.L.M erneut ausgebucht
                                                                                             band der Schuh- und Lederwarenindustrie
                                                                                             e.V. (HDS/L) 2016 fortgesetzt. Es sei ein
                                                                                             Gesamtumsatz von 550 Millionen Euro
ternationale Küche oder asiatische Gerichte,    war, und deutete ihre Beliebtheit so: „Die   erzielt worden, was einem Plus von 3,8
auf foodora.de kann laut Unternehmen das        I.L.M zeichnet aus, dass wir uns hier aufs   Prozent gegenüber dem Vorjahr entspreche.
Essen angesagter Offenbacher Restaurants        Geschäft konzentrieren. Das ist eine            Verbands-Geschäftsführer Manfred
ab sofort nach Hause oder ins Büro bestellt     verlässliche Messe ohne viel ‚Chichi‘.             Junkert erklärte: „Die höchsten Um-
werden. Mehr als 30 Fahrer würden dafür         Woanders geht es vor allem um                       satzzuwächse erzielte die Industrie
in der Region Offenbach vom Start an            Trends und Konzeptänderungen.                        wieder im Ausland: ein Plus von
langfristig von Foodora eingestellt. „Seit      Geordert wird in Offenbach.“                          9,8 Prozent. Im Inland stiegen die
nunmehr über zwanzig Monaten betreiben                                                                   Umsätze um 1,5 Prozent.“
wir Foodora sehr erfolgreich in fast allen      Von Wachstum berichtete Axel
deutschen Großstädten. Nach der Eröffnung       Augustin, Geschäftsführer                                  Trotz der grundsätzlich gu-
von Frankfurt Anfang 2015, gefolgt von          des Bundesverbands des                                       ten Stimmung blicke man
Mainz und Wiesbaden im vergangenen Jahr,        Deutschen Lederwaren-                                         nicht ganz so optimis-
haben Essensliebhaber und ,Foodies‘ nun         Einzelhandels (BLE). Sein                                      tisch auf die politischen
auch in Offenbach die Möglichkeit, sich ihr     Verband schätze, dass                                           Entwicklungen bei
Lieblingsessen nach Hause oder ins Büro         2016 Taschen, Koffer,                                           wichtigen Handelspart-
bringen zu lassen“, sagte Julius Wiesenhüt-     Schulranzen und                                                 nern wie Großbritan-
ter, verantwortlich für die Zentralregion bei   Kleinlederwaren                                                 nien und den USA. Die
Foodora Deutschland.                            im Wert von 2,6                                               Tendenz zunehmender
                                                Milliarden Euro an                                         Abschottung nationaler
Nutzen                                          die Kunden abgege-                                         Märkte mit der Einführung
OFFENBACH. Jürgen Schneider, Geschäfts-         ben wurden. Man                                            neuer Handelshemmnisse
führer des Hessischen Apothekerverbandes,       gehe von einem                                              gefährdeten das Absatz-
erklärte: „Die Apothekerverbände stellen        Umsatzplus von                                              potenzial im Ausland und
die Schnittstelle dar zwischen den nieder-      maximal einem                                                Inland gleichermaßen.
gelassenen Apotheken, der Politik und der       Prozent für die                                               So erwarten laut einer
öffentlichen Hand, den Organisationen der       Branche aus. Für 2017                                          HDS/L-Umfrage 53,3
Krankenversicherung, den Verbänden der          sei der Lederwarenhan-                                          Prozent der Hersteller
Marktteilnehmer (Industrie und Großhandel),     del zuversichtlich.                                          2017 ein stagnierendes
der Ärzteschaft und der allgemeinen Öf-                                                                       oder rückläufiges Export-
fentlichkeit.“ Der Nutzen der Apothekerver-     Auch in der Leder-                                             geschäft.
bände für ihre Mitglieder bestehe darin, das    waren- und Koffer-
gesundheits- und ordnungspolitische System      industrie hat sich die                                             Reisegepäck verkauft
so anzuwenden und zu gestalten, dass damit      positive Entwicklung                                               sich in Deutschland
                                                                                                                   nach wie vor besonders
eine größtmögliche Planungssicherheit für       der vergangenen                                                    gut – berichten die Ver-
die einzelnen freiberuflich tätigen Berufsan-   Jahre laut dem                                                     bände. Foto: I.L.M
gehörigen erreicht werden könne.                Bundesver-

04/2017 OFFENBACHER WIRTSCHAFT
NACHRICHTEN 11

 Erfolgsgeschichten gesucht
 Die Digitalisierung ist für Ihr Unternehmen schon längst gelebte Praxis? Sie sind erfolg-
 reich – und möchten gern anderen davon berichten? Dann bewerben Sie sich jetzt im Rah-
 men der bundesweiten IHK-Kampagne „We do digital“. Wir suchen Ihre Erfolgsgeschichte
 rund um die Wirtschaft 4.0. Bewerbungsschluss ist der 8. Mai 2017.

 O    b es um den Einsatz digitaler As-
      sistenzsysteme geht, um bedarfs-
 gesteuerten Materialf luss oder um
                                          und bundesweit an die Öffentlichkeit
                                          bringen und damit den Austausch zwi-
                                          schen den Unternehmen zu aktuellen
                                                                                    rungen positiv für sich zu nutzen.
                                                                                    Initiator der Kampagne ist der Deut-
                                                                                    sche Industrie- und Handelskammertag
 innovative Bezahlverfahren, in Stadt     Technologien und Geschäftsmodellen        in Berlin.
 und Kreis Offenbach gibt es viele Ge-    unterstützen.
 schichten erfolgreicher Unternehmen,                                               Haben Sie eine solche Geschichte?
 die die Chancen des digitalen             Im Vordergrund der Kampagne ste-
 Wandels für sich nutzen. Die                 hen Unternehmer, die ihre Pra-        Bis zum 8. Mai 2017 können sich Un-
 Initiative „We do digital“                      xisbeispiele vorstellen. Sie be-   ternehmen mit bis zu 500 Mitarbeitern
 will diese Beispiele regional                    richten, welche Konsequenzen      bewerben. Die Gewinner werden am
                                                  die Digitalisierung für die       15. Juni 2017 beim „G20 Young Entre-
                                                      eigene Branche mitbringt      preneurs‘ Alliance Summit“ in Berlin
                                                         und wie sie es geschafft   vorgestellt.
                                                           haben, diese Verände-

                                                                                    i    Alle Infos zur Teilnahme gibt es unter
                                                                                         www.wedodigital.de.

                                                                                                Ansprechpartner:
                                                                                                Dr. Sven Saage
                                                                                                Telefon (69) 8207-404
                                                                                                E-Mail saage@offenbach.ihk.de
Grafik: Fotolia

                                                                                        „Offenbacher Wirtschaft“ online:
                                                                                        www.offenbacher-wirtschaft.de

                                                                                          OFFENBACHER WIRTSCHAFT 04/2017
12 NACHRICHTEN

Start
OFFENBACH. Holger Müller (46) ist ab 1. April
2017 neuer Direktor Vertrieb von Hyundai
Motor Deutschland. In seinen Verantwor-
tungsbereich fallen laut Unternehmen die
Vertriebsplanung und -steuerung, das Gewer-
bekundengeschäft sowie die Entwicklung des
Händlernetzes von Hyundai auf dem deutschen
Markt. Ihm untersteht auch der Vertriebsaußen-
dienst. Der Wirtschaftsingenieur verfüge über
20 Jahre Automobilerfahrung in verschiedenen
Positionen im Vertrieb. Nach Stationen bei der
Audi AG und der Daimler Chrysler AG habe er
bei der Fiat Group den Vertrieb der Marke Alfa
Romeo in Deutschland verantwortet. Seit 2013
war Müller bei der Seat Deutschland GmbH als
Leiter Händlerorganisation und Händlernetzent-
wicklung tätig.

Preis
MAINHAUSEN. „Erfolgsfaktor Mensch: Lö-
sungen für den Handel von morgen” – unter
                                                   Die Wirtschaftsjuniorinnen Jennifer Pia Gehrke (r.) und Marischa Altenhein (M.) überreichten der
diesem Motto verleiht die Handelskoopera-
                                                   „Frauen helfen Frauen“-Mitarbeiterin Bianca Costa (l.) einen symbolischen Spenden-Scheck.
tion ANWR Group zum vierten Mal den mit            Foto: WJOF
insgesamt 15.000 Euro dotierten August-Blan-
ke-Preis für innovative Ideen und Konzepte im
Schuhfachhandel. Neben Fachhändlern rufe das       Wirtschaftsjunioren Offenbach

                                                   500 Euro für „Frauen
Unternehmen erstmalig auch Studenten dazu
auf, an der Ausschreibung teilzunehmen. Der
Preis werde im Rahmen des ANWR-Händler-

                                                   helfen Frauen e.V.“
forums am 26. Juni 2017 in München verlie-
hen. „Bis zum 30. April 2017 können Bewerber
über ein Onlineformular innovative Ideen und
Konzepte für die Gestaltung des zukünftigen
Schuhfachhandels einreichen. Weitere Informa-
tionen unter www.august-blanke-preis.de.           D   ie Wirtschaftsjunioren Offen-
                                                       bach (WJOF) haben dem Verein
                                                   „Frauen helfen Frauen e.V.“ einen
                                                                                                                       ScanDOK - Ihr Dokumentenmanager
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Auszeichnung                                       Betrag von 500 Euro gespendet. Der
OFFENBACH. Die Initiative Mittelstand hat          Verein berät Frauen, die Opfer von
das Chemikalienunternehmen Bodo Möller             häuslicher Gewalt geworden sind,
Chemie mit dem Innovationspreis-IT 2017 in         und bietet ihnen bei Bedarf Schutz im
der Kategorie „Online Marketing“ für seinen        Frauenhaus.
lokal spezifischen Webauftritt ausgezeichnet
und vergibt das Prädikat „Best of 2017“. Bereits   Wirtschaftsjuniorin Jennifer Pia
2013 hatte die Bodo Möller Chemie Gruppe           Gehrke zeigte sich beeindruckt vom
nach eigenen Angaben mit dem damals neu            Einsatz der Initiative: „Die Mitarbei-
angelegten zwölfsprachigen Webauftritt die         terinnen leisten wahnsinnig wichtige
Experten-Jury als innovative IT-Lösung mit         Arbeit und sind mit vollem Engage-                   Gehören Sie auch zu denen, die nicht wissen wo Ihre ei-
hohem Nutzwert für den Mittelstand überzeugt.      ment und Herz dabei. Wir freuen uns,                 genen, sensiblen Daten gespeichert werden?
In den vergangenen Jahren habe das Unter-          einen Beitrag zum neuen Kinderspiel-
                                                                                                        Und sind Sie sicher, dass Ihre digitalen Dokumente
nehmen sein Online-Angebot erweitert und           zimmer im Frauenhaus zu leisten und                  und Informationen dort auch wirklich sicher sind?
pflege mittlerweile 20 Internetpräsenzen in 14     möchten den Verein weiter unterstüt-
Sprachen, von denen vier zweisprachig und in       zen.“ Frauen helfen Frauen e.V. sei                  www.scan-dok.de                      scan@scan-dok.de
der Schweiz sogar dreisprachig angelegt seien.     auf Spenden angewiesen.                             Tel. 069 97671500 - Wienerstr. 120 - 60599 Frankfurt/M.

04/2017 OFFENBACHER WIRTSCHAFT
Bis zu
                                                                                                                                                         400
                                                                                                                                                        Mbit/s

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14 NACHRICHTEN

Zweimal „LOEWEn“-starke Förderung

V.l.n.r.: IHK-Geschäftsführerin Mirjam Schwan, Prof. Frank Zebner, HfG Offenbach, Hessens Wissenschaftsminister Boris Rhein sowie Andreas und Miriam
Schmitt von der InEar GmbH. Foto: Marco Rämisch

D    er hessische Wissenschaftsminis-
     ter Boris Rhein zeigte sich bei der
persönlichen Übergabe des „LOEWE
                                                   Fertigung“. Die Hessische Landes-
                                                   regierung fördert das Modellprojekt
                                                   zur Entwicklung einer durchgängig
                                                                                                       hessische Unternehmen wie Kegel-
                                                                                                       mann Technik hierbei eine führende
                                                                                                       Rolle einnehmen“, sagte Rhein bei der
3“-Zuwendungsvertrages am 8. Februar               digitalisierten und automatisierten                 Übergabe des „LOEWE 3“-Zuwendungs-
2017 beeindruckt von dem innovativen               Prozesskette zur kundenindividuellen                vertrages zur Förderung des Projektes
Design-Forschungsprojekt zum Thema                 additiven Fertigung vom Angebot bis                 „AutoAdd“.
„Multisensorisches, präventives Kom-               zur Produktauslieferung („AutoAdd“)
munikationssystem“ zwischen der InEar              ebenfalls aus Mitteln der LOEWE Lan-
GmbH & Co KG und der Hochschule für                desoffensive zur Entwicklung Wissen-                              Der komplette
Gestaltung (HfG) Offenbach. Das Projekt            schaftlich-ökonomischer Exzellenz.                                Betrieb.
wird von der IHK Offenbach am Main
beratend begleitet.                                „Nur Ideen verändern nicht die Welt.
                                                   Aber Menschen mit Ideen, die Dinge
Den Zuwendungsvertrag überreichte                  verwirklichen, verändern die Welt.
er Miriam und Andreas Schmitt von In               Additive Fertigung wie der 3D-Druck
Ear in Roßdorf.                                    wird Märkte durch Leichtbau, ver-
                                                   einfachte Wertschöpfungsketten und
Rhein besuchte auch das Werk der Ke-               Funktionsintegration tiefgreifend
                                                                                                                     Bürogebäude plus Halle
                                                                                                                     aus einer Hand.
gelmann Technik GmbH in Rodgau-Jü-                 verändern und teilweise vollkommen
gesheim und informierte sich über den              neu definieren. Daher freue ich mich
Stand von Industrie 4.0 und „Additive              besonders, wenn mittelständische                                  www.renz-container.com

04/2017 OFFENBACHER WIRTSCHAFT
NACHRICHTEN 15

IHK fördert Praktikanten-Austausch

Junge Japaner begegnen deutscher
Unternehmenskultur
Seit 1996 fördert und finanziert die Bromkamp-Stiftung der IHK Offenbach am Main den Aus-
tausch von deutschen und japanischen Wirtschaftspraktikanten. Die Japanerin Moeko Tanaka
aus Offenbachs Partnerstadt Kawagoe verbrachte 2016 im Rahmen des Programms drei Mona-
te in unserer Region.

S   eit es den Austausch gibt, erhielten schon 27 junge Japa-
    ner und Deutsche die Möglichkeit eines Aufenthaltes in
den Partnerstädten. Die Organisatoren sind die IHK Offenbach
am Main und die IHK in Kawagoe. Das Ziel ist es, dass die
Teilnehmer für drei Monate im jeweils anderen Land arbeiten
und leben und das kulturelle Umfeld kennenlernen. Anschlie-
ßend können sie ihre Erfahrungen im Berufsleben einbringen.

Damit trägt das Programm auch langfristig zur Stärkung
der deutsch-japanischen Wirtschaftsbeziehungen bei. Die
Aufnahme von japanischen Praktikanten hat für die Un-
ternehmen eine Reihe von Vorteilen. So berichtet Rikae
Goto, japanische Außendienstgruppenleiterin bei den Japan
Airlines Co., Ltd. in Frankfurt am Main, begeistert: „Frau
Tanaka unterstützte uns bei der täglichen Arbeit tatkräftig.
Außerdem stellte sie eine Japan-Rundreise, die auch in ihre
Heimatstadt Kawagoe führte, für uns zusammen. Wir haben
diese Rundreise bei verschiedenen Gelegenheiten präsentiert,
um bei unseren Fluggästen das Interesse an Japan zu wecken
und Anregungen für deren Reisen zu bieten. Wir waren sehr
zufrieden mit unserer Praktikantin und hoffen, auch künftig
mit der IHK Offenbach am Main im Rahmen des Austausch-
programms zusammenarbeiten zu können.“

Auch Christian Ziegler, Leiter des Marketing und Produkt-
managements der Firma SMC Pneumatik GmbH in Egelsbach,
ist angetan: „Als japanisches Unternehmen in Deutschland
ist uns der Austausch zwischen den beiden Ländern ein
wichtiges Anliegen. Gerne geben wir jungen Japanern die
Möglichkeit, unsere besondere Unternehmenskultur und
unsere Arbeitsweise in Deutschland kennenzulernen. Das
                                                                 Die japanische Austauschpraktikantin Moeko Tanaka lernte die deutsche
Programm der IHK Offenbach am Main kann ich jedem
                                                                 Unternehmenskultur unter anderem bei der SMC Pneumatik GmbH in Egels-
Unternehmen weiterempfehlen.“                                    bach kennen. Foto: SMC

i   Informationen finden interessierte                Autorin:                                      Kontakt:
    Unternehmen unter                                 Mirjam Schwan                                 Sonja Tröndle
    www.ihkof.de/austauschprogramm.                   Telefon (069) 8207-251                        Telefon (069) 8207-253
                                                      E-Mail schwan@offenbach.ihk.de                E-Mail troendle@offenbach.ihk.de

                                                                                               OFFENBACHER WIRTSCHAFT 04/2017
16 NACHRICHTEN

Arbeitsjubiläen
40 Jahre                       Matthias Cornely                                                Nachtrag März 2017
                               Oswald Eul
Rita Eblen                     Alexander Gabriel               10 Jahre                        25 Jahre
Bernd Finke                    Jürgen Hagen
Aramark GmbH                   Michael Kaletsch                Galina Erbes                    Dominik Fabry
                               Detlef Kehne                    Chanty Spitzenfabrik GmbH       Bilfinger Hochbau GmbH
Martin Schultheis              Susanne Lorenz                  & Co. KG                        Fred Sabel
Köba-Sewifa GmbH               Bernd-Dieter Masuch                                             Dematic GmbH
                               Stefan Matter                   Ute Schumacher
Jürgen Bernhardt               Halil Memedi                    Dipl.-Kfm. Alexander Ficht      Sibylle Frühwein
SAG GmbH                       Reiner Öhrlein                  Steuerberater                   KUBOTA (Deutschland) GmbH
                               Wolfgang Ott                                                    Thomas Lamprecht
                               Helmut Panny                    Rosa Aruta-Chiofalo             ROSS EUROPA GmbH
                               Markus Schlipf                  Mathias D´Agostino
35 Jahre                       Andreas Schüring                Herth + Buss Fahrzeugteile
                               SAG GmbH                        GmbH & Co. KG
Sonja Laufer                                                                                   15 Jahre
Aramark Holdings GmbH &        Ilona Pleier
Co. KG                         H.D. Wagner-Heizung-Lüftung-                                    André Kramer
                               Sanitär                         Nachtrag Februar 2017           EXCON Automotive Services
                               Gesellschaft mit beschränkter                                   GmbH
                               Haftung                         25 Jahre
30 Jahre
                                                               Ahmed Rabhioui
Michael Traser                                                 Transbest Internationale        10 Jahre
Ing. R. Gruner GmbH & Co. KG   20 Jahre                        Speditionsgesellschaft m.b.H.
                                                               & Co. KG                        Samuel Schaubert
Rocco Errichetti               Uwe Zinke                                                       Heiko Zeitler
Köba-Sewifa GmbH               Gefinal Blech- und Stahlbau                                     Arno Arnold GmbH
                               GmbH

                               Christian Zok
25 Jahre                       Ing. R. Gruner GmbH & Co. KG

Gerlinde Kirchner              Stefan Schlenz
Thomas Wagner                  MKU-Chemie GmbH                 Ihre Mitarbeiter freuen sich sicherlich, wenn Sie Ihnen bei
Alfred Clouth Lackfabrik                                       Arbeitsjubiläen eine sichtbare Anerkennung geben. Dies
GmbH & Co. KG                                                  könnte zum Beispiel eine Urkunde sein, die die IHK Offenbach
                                                               am Main auf Anfrage gerne (kostenpflichtig zum Preis von
Renata Weisel                  15 Jahre                        30 Euro/Stück) erstellt. In der Erstellung enthalten ist dann
GALERIA Logistik GmbH                                          zugleich die kostenfreie Veröffentlichung des Jubiläums in
                               Milka Agbaba                    der „Offenbacher Wirtschaft”.
Steffen Trabert                Claudia Ernet
Implenia Spezialtiefbau GmbH   Ines Kowalke                    Möchten Sie für einen Jubilar eine Urkunde bestellen, bitten
                               Serpil Parlat                   wir um ein Anschreiben, auch per Fax unter (069) 8207-119,
Claudia Armanski               DENTAL-UNION GmbH               das folgende Daten beinhalten sollte: Name des Jubilars,
Keller Holding GmbH                                            Jubiläumsdatum sowie die genaue Firmierung (entsprechend
                               Elvira Schardt                  der Eintragung im Handelsregister) des Unternehmens. Bei
Carsten Holdau                 EXCON Services GmbH             weiteren Fragen steht Ihnen Heike Richter, Telefon (069)
KUBOTA (Deutschland) GmbH                                      8207-122, zur Verfügung.

04/2017 OFFENBACHER WIRTSCHAFT
NACHRICHTEN 17

IHK-Verdienstmedaille an
Peter Horn vergeben

                                                                                                   NEUER
                                                                                             PUBLIKUMSLIEBLING.
                                                                                     DER NEUE NISSAN NV300 ERGÄNZT DAS
                                                                                     STARKE NISSAN NUTZFAHRZEUG-TEAM.

Peter Horn (M.) freute sich mit IHK-Präsident Alfred Clouth (r.) und IHK-Haupt-
geschäftsführer Markus Weinbrenner (l.) über seine IHK-Verdienstmedaille samt                              NISSANA NV300 Kastenwagen PRO
Urkunde. Foto: Georg/IHK
                                                                                         AUF ALLE NISSA
                                                                                                  NISSAN
                                                                                         NUTZFAHRZEUGE*

P   eter Horn vom Systemhaus Horn in Rödermark wurde von
    IHK-Präsident Alfred Clouth im Rahmen des IHK-Jahresempfangs
am 14. März 2017 in Offenbach vor 600 Gästen für sein langjähriges
ehrenamtliches Engagement und besondere Verdienste um die Wirt-                                DIE NISSAN NUTZFAHRZEUGE.
schaft in Stadt und Kreis Offenbach mit der IHK-Verdienstmedaille in              NISSAN. STOLZER PARTNER DER UEFA CHAMPIONS LEAGUE.

Bronze geehrt.
                                                                                  Abb. zeigt Sonderausstattung. *5 Jahre Garantie bis
                                                                                  160.000 km für alle NISSAN Nutzfahrzeug-Modelle sowie
                                                                                  für den NISSAN EVALIA. Ausgenommen ist der NISSAN
In seiner Laudatio erklärte Clouth: „Unternehmer ist Peter Horn                   e-NV200, für den 5 Jahre/100.000 km gelten, wobei sich
bereits seit 28 Jahren. Den ersten Kontakt zur IHK gab es über                    die 5 Jahre Garantie aus 3 Jahren/100.000 km Hersteller-
                                                                                  garantie und kostenfreien 2 Jahren NISSAN 5★ Anschluss-
die Wirtschaftsjunioren im Jahr 2001. Von Anfang an war er ihr                    garantie zusammensetzen. Der komplette Umfang und
                                                                                  Inhalt der Anschlussgarantie kann den NISSAN 5★ An-
Projektleiter Internet. 2003 war Peter Horn bereits Präsident der                 schlussgarantiebedingungen entnommen werden, die der
Junioren und das Engagement für deren Projekte hält bis heute an.                 teilnehmende NISSAN Partner für Sie bereithält. Einzel-
                                                                                  heiten unter www.nissan.de. **Nur für Firmenkunden.
                                                                                  Angebot gültig bis 31.03.2017.
Von 2005 bis 2014 war er Mitglied im IT-Ausschuss der IHK Offen-
bach am Main, zuletzt viele Jahre als Vorsitzender. Heute ist er                  Autohaus Mustermann
                                                                                  Musterstr. 123 • 45678 Musterhausen
Vorsitzender des Expertenrates IT und Datensicherheit. Seit acht                  Tel.: 01 23 45/67 89 00
Jahren ist er Mitglied der IHK-Vollversammlung und so lange auch                  www.autohausmustermann.de
Mitglied im DIHK-Ausschuss für Informations- und Kommunika-
tionstechnologie.

Das Engagement von Peter Horn geht aber weit über die IHK hinaus.
So ist er seit dem Jahr 2009 auch im Vorstand der Kinderhilfestif-
tung. Er packt aktiv mit an. Im Rahmen des ,OpenDoors Festivals‘
in Neu-Isenburg letztes Jahr hat er die Rollenrutsche betreut.
Selbstverständlich steht er zur Verfügung, wenn die Junioren
Unternehmer für die Aktion ,Schüler als Bosse‘ suchen. Sich bei den               „Offenbacher Wirtschaft“ online:
Wirtschaftsjunioren zu engagieren, hat er vor Jahren in der Weise
                                                                                  www.offenbacher-wirtschaft.de
kommentiert, dass es die beste – oder jedenfalls eine der besten –
Entscheidungen gewesen sei.

                                                                                                            OFFENBACHER WIRTSCHAFT 04/2017
18 NACHRICHTEN

IHK-Jahresempfang im Zeichen der Nachhaltigkeit

„Unendliche neue Möglichkeiten“
Festredner des Jahresempfangs der IHK Offenbach am Main am 14. März 2017 in der Messe
Offenbach war Professor Michael Braungart, Inhaber des „Cradle to Cradle“-Lehrstuhls für
Innovation und Qualität an der Rotterdam School of Management (Erasmus Universität) und
Geschäftsführer der EPEA Internationale Umweltforschung GmbH in Hamburg.

                                                                                                         keit im Unternehmen bedeutet auch, den
                                                                                                         eigenen Erfolg nachhaltig sicherzustellen.
                                                                                                         Dafür bedarf es einer Strategie und kon-
                                                                                                         sequenter Umsetzung.“

                                                                                                         Auch die IHK Offenbach am Main sei sich
                                                                                                         ihrer gesellschaftlichen Verantwortung
                                                                                                         bewusst. So beteilige sie sich an der Lö-
                                                                                                         sung einer der drängendsten gesellschaft-
                                                                                                         lichen Herausforderungen: der Integrati-
                                                                                                         on von Flüchtigen. Die IHK selbst sowie
                                                                                                         über 100 Unternehmen hätten zusätzliche
                                                                                                         Praktikums- und Ausbildungsplätze für
                                                                                                         Flüchtlinge zur Verfügung gestellt. Auch
                                                                                                         IHK-Projekte im Bereich der Berufsorien-
                                                                                                         tierung, etwa die Bildungsmesse „gOFfit“,
                                                                                                         Azubis als Ausbildungsbotschafter oder
                                                                                                         die Ferienaktion „Mädchen auf Berufe-
                                                                                                         tour“ gehörten dazu.

                                                                                                         Im Handlungsfeld Umwelt habe die IHK
                                                                                                         im letzten Jahr eine Energieberatung in
IHK-Präsident Alfred Clouth (M.) und IHK-Hauptgeschäftsführer Markus Weinbrenner (r.) bedanken sich
bei Professor Michael Braungart (l.) für seinen Festvortrag mit einem Präsent aus regionalen Köstlich-   Anspruch genommen. „Als ein Ergebnis
keiten. Foto: Georg/IHK                                                                                  dieser Beratung wurde die Beleuchtung
                                                                                                         in der Tiefgarage komplett auf LED

V     or 600 Gästen sprach er zum Thema
      „Intelligente Verschwendung für
eine effektivere Wirtschaft!“ Der Verfah-
                                                     auszutauschen, sich gegenseitig zu inspi-
                                                     rieren und unseren positiven Fußabdruck
                                                     zu vergrößern. Dann können wir das
                                                                                                         umgestellt. Weitere Effizienzmaßnah-
                                                                                                         men sind bereits in Planung. Darüber
                                                                                                         hinaus unterzieht sich die IHK derzeit
renstechniker, Chemiker und ehemalige                Leben und die Vielfalt feiern.“                     einem sogenannten Mobilitätscheck.
Umweltaktivist betonte in seinem Fest-                                                                   Beim Mobilitätscheck geht es darum, die
vortrag: „Nachhaltigkeit ist per Defini-             IHK-Präsident Alfred Clouth erklärte in             betrieblichen Verkehre, wie Dienstreisen
tion nicht innovativ. Innovationen sind              seiner Eröffnungsrede: „Nachhaltigkeit              oder Unternehmensbesuche, zu optimie-
disruptiv und verändern das Bestehende,              bedeutet für uns, das, was wir tun, neu zu          ren“, so Clouth.
anstatt es zu erhalten. ,Cradle to Cradle‘           denken. Und zwar
ist ein neues Geschäftsmodell für Qualität           so, dass wir das
und Innovation mit dem Ziel, Produkte                Kerngeschäft und
herzustellen, die der Umwelt eben nicht              damit den Unter-
möglichst wenig schaden, sondern im                  nehmenserfolg
Gegenteil sogar nützlich sind. Es bietet             im Blick haben.
unendliche neue Möglichkeiten, aber nur              Wohltätigkeit ist
Menschen sind in der Lage, diese Trans-              richtig und gut,
formation zu realisieren, Informationen              aber Nachhaltig-

04/2017 OFFENBACHER WIRTSCHAFT
NACHRICHTEN 19

                                                                  Impressionen vom
                                                            IHK-Jahresempfang 2017

Im Anschluss an seinen Vortrag diskutierte Gast-
redner Michael Braungart seine Thesen mit den
Besuchern des IHK-Jahresempfangs.

Erstmals fand der IHK-Jahresempfang in
der Messe Offenbach statt.

                                                   Die Unternehmerinnen Simone Weinmann-Mang, Kirsten
                                                   Schoder-Steinmüller, Gabi Clouth und Helma Fischer erwarteten
                                                   gespannt den Gastvortrag zum Thema „Intelligente Verschwen-
                                                   dung für eine effektivere Wirtschaft“.

                                                   Am Stand des IHK-Netzwerks „Design to Business“ trafen sich der
                                                   Frankfurter Steuerberater Dr. Peter Wesner, Miriam Schmitt, InEar
                                                   GmbH / Co. KG, Roßdorf, und Professor Frank Georg Zebner von der
                                                   Hochschule für Gestaltung Offenbach (HfG).

                                                                                 OFFENBACHER WIRTSCHAFT 04/2017
20 NACHRICHTEN

  V.l.n.r.: IHK-Hauptgeschäftsführer Markus Weinbrenner begrüßte den
  hessischen Sozialminister Stefan Grüttner, den geschäftsführenden Präsi-
  denten der Sparkassen Finanz-Gruppe Hessen-Thüringen und ehemaligen
  Offenbacher Oberbürgermeister Gerhard Grandke sowie den Landrat des
  Landkreises Offenbach, Dirk-Oliver Quilling.

  Im Beisein von IHK-Präsident Alfred Clouth (l.) und IHK-Haupt-
                                                                                              Landrat Oliver Quilling (l.) im Gespräch mit Ludger Stüve
  geschäftsführer Markus Weinbrenner (r.) notierte Gastredner
                                                                                            (r.), Direktor des Regionalverbands Frankfurt-Rhein-Main.
  Michael Braungart eine Widmung im IHK-Gästebuch.

  Thomas Iser, Chef der Arbeitsagentur Offenbach, Edwin Heinecke vom         Mühlheims Bürgermeister Daniel Tybussek fand Gelegenheit zum Ge-
  Vorstand der Vectorsoft GmbH in Heusenstamm und IHK-Hauptgeschäfts-        spräch mit Alexander Heberer, Geschäftsführer der Wiener Feinbäckerei
  führer Markus Weinbrenner im Foyer der Messe Offenbach.                    Heberer, Mühlheim, und IHK-Vizepräsident.

04/2017 OFFENBACHER WIRTSCHAFT
NACHRICHTEN 21

                                                                             An den IHK-Informationsständen gaben Mitarbeiter Auskunft zu
Mehr Fotos unter                                                             aktuellen Projekten. V.l.n.r.: Michael Trapp, Geschäftsführer der
                                                                              Sattler Kunststoffwerk GmbH, im Gespräch mit IHK-Referentin

www.ihkof.de/jahresempfang                                                 Judith Müller, und IHK-Referentin Laura Becker, diskutierend mit
                                                                                   dem Dietzenbacher Stadtverordneten Dr. Jens Hinrichsen.

   Kamen aus Langen: Verónica Palza de Möller, Sprachschule Multilin-
   gua, Zaima Asaidi, Asaidi Gebäudereinigung e. K., und Ulrike Halboth,
   Call a Gift Service e.K., vom Prima-Unternehmerinnen-Netzwerk.

   Einer der Themenpartner beim IHK-Jahresempfang
   2017: die Mediengruppe Offenbach Post.

                                                                                                    OFFENBACHER WIRTSCHAFT 04/2017
22 TITELTHEMA

Die Europäische Union steckt in ihrer wohl schwersten Krise. Foto: Fotolia

Unternehmen brauchen Europa, Europa braucht Unternehmen

60 Jahre Römische Verträge
60 Jahre nach der Unterzeichnung der Römischen Verträge am 25. März 1957 durch
Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und die Niederlande steckt die
Europäische Union in ihrer wohl schwersten Krise.

D   er harte Brexit-Kurs von Pre-
    mierministerin May erschüttert
die Wertegemeinschaft im Innern.
                                                     bal-Angriffe in Richtung Europa und
                                                     erteilt Freihandel und internationalen
                                                     diplomatischen Gepf logenheiten eine
                                                                                              schon beinahe zum guten Ton. Und
                                                                                              tatsächlich: Die EU hat deutlich an At-
                                                                                              traktivität verloren. Dafür gibt es viele
US-Präsident Trump schleudert Ver-                   klare Absage. Europa-Bashing gehört      Gründe, einer scheint mir aber beson-

04/2017 OFFENBACHER WIRTSCHAFT
TITELTHEMA 23

                                           liche Prosperität. Die Unternehmen in     schaft, die sich – f lankiert durch einen
                                           Europa profitieren von einer gemein-      passenden politischen und rechtlichen
                                           samen Währung ohne Wechselkurs-           Rahmen – im Wettbewerb entfalten
                                           schwankungen und von gut ausgebil-        kann. Dafür benötigen wir offene
                                           deten Mitarbeitern, die im Rahmen         Märkte, einen funktionierenden und
                                           von Austauschprogrammen während           ausgebauten Binnenmarkt und weniger
                                           der Ausbildung bereits Erfahrungen in     bürokratische Lasten. Neue Unter-
                                           anderen EU-Ländern gesammelt haben.       nehmen beleben den Wettbewerb und
                                           Wenn es die Europäische Union nicht       sorgen für Innovationen sowie für neue
                                           gäbe, gäbe es eventuell auch nicht        Jobs. Politik und Gesellschaft sollten
                                           den Frieden, in dem wir seit 60 Jahren    das Unternehmertum als Treiber der
                                           leben. Ich denke, dass wir uns gerade     wirtschaftlichen Entwicklung wieder-
                                           diesen Punkt immer wieder vor Augen       entdecken und fördern.
                                           führen müssen.
                                                                                     Ich bin froh, dass die Mehrheiten
                                           Was wir tun können                        in Kommission und Parlament sich
                                                                                     bewusst sind, dass die EU nur durch
                                           Vielleicht sollten wir uns aber nicht     einen funktionierenden Binnenmarkt
                                           immer nur fragen, was uns die EU          eine prosperierende Wirtschaft fördert
                                           gebracht hat, sondern vielmehr, was       und dadurch an Zustimmung gewinnen
                                           wir für ihren Erhalt tun können. Die      kann. Wir alle tragen Verantwortung
                                           Staats- und Regierungschefs der ver-      für die Europäische Union. Die deut-
                                           bleibenden 27 Mitgliedstaaten haben       schen Unternehmen haben 60 Jahre
                                           sich Ende letzten Jahres auf eine         konstruktiv am europäischen Projekt
                                           Prioritätenliste geeinigt, die aus dem    mitgearbeitet, sie werden es auch in
                                           Tal der Tränen führen soll. Ganz oben     Zukunft tun.
                                           steht das Thema Migration, es folgt
                                           die innere und äußere Sicherheit sowie                  Autor:
                                           an dritter Stelle die wirtschaftliche                   Dr. Eric Schweitzer
                                           und soziale Entwicklung. Aus meiner                     Präsident DIHK
                                           Sicht spricht zunächst nichts dagegen,                  Telefon (030) 20308-0
                                           dass die Politik die aktuell drängenden                 E-Mail info@dihk.de
                                           Fragen nach vorne stellt – zumal Un-
                                           ternehmen, Kammern und Verbände bei

                                                                                      HALLEN
ders wichtig: Die EU ist seit Jahren       der Bewältigung der Migrationsströme
keine Erfolgsstor y mehr. Das Investiti-   nicht nur Zuschauer, sondern durch die
onsniveau ist immer noch niedriger als     Integration in Ausbildung und Beschäf-
vor der Krise und der grenzüberschrei-     tigung auch konkrete Problemlöser          INDUSTRIEBAU & GEWERBEBAU
tende Handel wird durch bürokratische      sind.
Hürden weiter in vielen Bereichen
behindert. Die Wachstumsdynamik in         In jedem Fall kommt die Wirtschafts-
der EU ist seit Jahren gering, andere      macht EU aus diesem Tal nicht durch
Weltregionen boten und bieten mehr         noch so niedrige Zinsen und auch
Potenzial. So richtig sexy ist die EU      nicht durch noch mehr Staatsschul-
derzeit also nicht.                        den heraus. Auch wer auf die Sorgen           Von der Planung & Produktion bis zur
                                           der Bürger in den Mitgliedstaaten mit                         schlüsselfertigen Halle!
Was wäre allerdings, wenn es die           zusätzlichen sozialen Leistungen auf
Europäische Union nicht gäbe? Für die      EU-Ebene reagieren will, setzt an der
Wirtschaft ist der gemeinsame Bin-         falschen Stelle an. Mir wäre es lie-
nenmarkt die größte Errungenschaft         ber, wir wären bei der Beschäftigung
der europäischen Integration. Der freie    an der Spitze statt bei den Ausgaben
                                                                                       WOLF SYSTEM GMBH
Verkehr von Waren, Kapital, Personen       für Nicht-Beschäftigte. Nach meiner         Am Stadtwald 20 | 94486 Osterhofen
und Dienstleistungen ist eine grund-       festen Überzeugung brauchen wir dazu        09932/37-0 | gbi@wolfsystem.de
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legende Voraussetzung für wirtschaft-      eine dynamische Unternehmensland-

                                                                                           OFFENBACHER WIRTSCHAFT 04/2017
24 TITELTHEMA

Stand und Ausblick

Die Freihandelsabkommen der EU
In Deutschland wird die Diskussion über Notwendigkeit und Bedeutung von Freihandel immer
emotionaler geführt. Steht die Globalisierung am Scheideweg, oder gilt gar: „Global war ein-
mal?“ Gerade angesichts der Diskussionen um TTIP und CETA erscheint eine Versachlichung
der Debatte wichtig.

F    akt ist, es hängen ein Viertel der deut-
     schen Arbeitsplätze und unzählige Un-
ternehmen als Zulieferer vom Außenhandel
                                                      den Weltmärkten den Weg, Marktanteile
                                                      sind gefährdet.
                                                                                                      widerstrebende Interessen machen ein
                                                                                                      einstimmiges WTO-Vorgehen fast unmög-
                                                                                                      lich –, handelt die EU zunehmend eigene
ab. Knapp 98 Prozent der rund 350.000                 Noch ein Blick auf die Fakten: CETA konnte      Abkommen aus. Die EU hat bereits mit über
deutschen Exporteure sind kleine und mit-             bisher nur mit massiver öffentlicher Dis-       50 Staaten bilaterale Freihandelsabkommen
telständische Unternehmen, die die Markt-             kussion und Verzögerungen auf den Weg           in Kraft, und etliche weitere wie Abkommen
chancen international ergreifen. Während              gebracht werden. TTIP ist laut EU-Handels-      mit Singapur, Vietnam und Kanada stehen
die Wirtschaftsentwicklung in Europa in               kommissarin allenfalls noch „im Kühl-           kurz davor. Einige davon zeigen bereits
den letzten Jahren sehr flach war, findet             schrank“. Das Votum der Briten für einen        heute das Potenzial, das in solchen Ab-
ein Großteil des weltweiten Wachstums                 Brexit hat die EU zudem in ihrer internati-     kommen stecken kann: In den fünf Jahren
in anderen Teilen der Welt statt. Damit               onalen Verhandlungsposition geschwächt.         seit Inkrafttreten des EU-Abkommens mit
 steigt der Wettbewerbsdruck auch für die             Gleichzeitig ziehen sich die USA mit der neu-   Südkorea sind die Exporte dorthin um mehr
     deutschen Unternehmen an: Über die               en Administration wohl, bis auf ausgewählte     als die Hälfte gestiegen – die Autoverkäufe
        Stücke vom Kuchen wird anders-                bilaterale Abkommen, international zurück       um deutlich mehr.
             wo entschieden. Auch ebnen               und propagieren „America First“. Wer kann
                  Handelsabkommen ohne eu-            international in die Lücke stoßen? Wäre es      Es besteht also Potenzial für mehr Verträge
                      ropäische Beteiligung           nicht an der Zeit, dass die EU sich aufmacht?   der EU. Zumal es wohl auf absehbare Zeit
                           anderen Wett-                                                              nur so gelingt, auch die europäischen
                                bewerbern             Weil kurzfristig keine großen Würfe auf         Standards und Schutzniveaus
                                         auf          globaler Ebene zu erwarten sind – zu viele      auf internationaler Ebene

Die Europäische Union steckt in ihrer wohl schwersten Krise. Foto: Fotolia

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04/2017 OFFENBACHER WIRTSCHAFT
TITELTHEMA 25

anzubringen – und so Schritte hin zu einem       laments und der Mitgliedstaaten zuständig       ist, danach zu fragen, was Freihandelsab-
globalen „Level Playing Field“ zu gehen.         ist. Welche Verhandlungsbereiche betreffen      kommen für einen Nutzen haben, so richtig
Umso wichtiger ist daher das EU-Kanada-          so eindeutig nationale Kompetenzen der          ist es, erst einmal die Frage vorwegzustellen,
Abkommen CETA, das Ende Oktober 2016             EU-Länder, dass auch jedes Nationalpar-         welche Bedeutung internationale Arbeitstei-
von beiden Seiten unterzeichnet wurde. Es        lament den Abkommen zustimmen muss?             lung hat. Es ist wichtig, in den Diskussionen
greift viele dieser Aspekte auf und bringt       Bereits 2014 hatte die EU-Kommission den        gerade auch die Chancen des Freihandels zu
zudem rasche und umfassende Handelser-           Europäischen Gerichtshof um dahingehende        unterstreichen: Dieser bringt den Beteilig-
leichterungen für unsere Unternehmen.            Klärung gebeten, die voraussichtlich Anfang     ten dann den größten Nutzen, wenn die
Derzeit wird der Ratifikationsprozess in allen   2017 ansteht. Zweitens: Wie stark ist die       Bedingungen fair sind, unsere europäischen
nationalen Parlamenten folgen.                   EU noch nach dem Brexit-Votum? Diese            Schutzstandards erhalten bleiben und neue
                                                 Frage wird in den nächsten Jahren auch die      Standards, z. B. bei neuen Technologien, in
Ein Blick über CETA und TTIP hinaus zeigt        Handelspolitik beeinflussen und wohl erst im    einem möglichst großen Wirtschafts- und
aber auch, dass die EU an anderer Stelle         Laufe der Zeit zu beantworten sein. Klar ist:   Gesellschaftsraum im demokratischen Dis-
wichtige Fortschritte macht. 2016 begannen       Je größer der Wirtschaftsraum, desto größer     kurs gefunden werden. Die EU muss daher
die Verhandlungen mit den aufstrebenden          die Chancen für den Abschluss vernünftiger,     noch stärker als bisher aktiv werden und auf
Wirtschaften Indonesien und den Philippi-        zukunftsweisender Handelsabkommen. Und          globaler Ebene für ein wertebasiertes, offenes
nen, aber auch die längere Zeit ruhenden         auch ohne Großbritannien ist die EU noch        Handelssystem eintreten. Andere werden
Verhandlungen mit den MERCOSUR-Staaten           stark, in der Handelspolitik eine prägende      sich anschließen, doch es braucht einen
Brasilien, Argentinien, Uruguay und Para-        Rolle zu spielen.                               Vorreiter und einen langen Atem.
guay wurden wiederaufgenommen. Damit
die EU aber gestaltend agieren kann, gilt es     Für den Erfolg der deutschen Wirtschaft auf                  Autor:
zwei Fragen zu klären. Erstens: Zentral für      internationalen Märkten sind Handelsab-                      Dr. Volker Treier
die Arbeit der EU in den nächsten Jahren         kommen ohne Frage ein wichtiger Baustein.                    Stellvertretender
ist die Klärung der Kompetenzverteilung im       Wachsender Umsatz und Export sind kein                       DIHK-Hauptgeschäftsführer
Bereich Handelspolitik, für die die EU-Kom-      Naturgesetz. Das „bisschen Außenwirtschaft“                  Telefon (030) 20308-0
mission unter Einbeziehung des Europapar-        macht sich nicht von alleine. So wichtig es                  E-Mail info@dihk.de

                                                   maincubes Anzeige
26 TITELTHEMA

Freizügigkeit ist kein Freibrief für Mitarbeiterentsendung

Arbeitsplatz Europa
Mit dem Warenverkehr in das europäische Ausland ist häufig das Erbringen von Dienstleis-
tungen wie Montage- und Bautätigkeiten verbunden, die deutsche Arbeitnehmer vor Ort
erbringen. Dafür gelten in den einzelnen Staaten individuelle Vorschriften und Konsequen-
zen, die bei Verstößen drohen.

                                       Eine gute Planung und Vor-
                                       bereitung – orientiert an den   gramm. Verbindlich     Kammern im Aufnahmeland zu beachten.
                                       Vorschriften im Bestimmungs-    wird das Verfahren     Dazu zählen Anzeige- und Meldepflichten.
                                       land – sind ein Muss, bevor
                                       Mitarbeiter entsendet werden.
                                                                       allerdings erst ab     Bei reglementierten Berufen könnte eine
                                       Foto: Fotolia                   dem 1. Juli 2019.      Nachweispflicht über die beruflichen Qua-
                                                                                              lifikationen des Dienstleistungserbringers
                                                                        Steuern und           bestehen. Ob es solche Pflichten im Zielland
                                                                        Abgaben               gibt und welche Nachweise nötig sind, muss
                                                                                              vor dem Auslandseinsatz geklärt werden.
                                                                       In Bezug auf
                                                                     Steuern und Abgaben      So unterschiedlich geht es zu
                                                                   spielt insbesondere die
                                                                 korrekte umsatzsteuer-       In Italien trat am 26. Dezember 2016 das
                                                  liche Behandlung der grenzüberschrei-       neue italienische Arbeitnehmer-Entsen-

                   W         enn Arbeit-
                             nehmer solche
Arbeiten in der Europäischen Union (EU)
                                               tenden Leistungen eine Rolle. Die Grund-
                                               regel hier: Leistungen an Unternehmen
                                               sind dort steuerbar, wo der Leistungsemp-
                                                                                              degesetz in Kraft. EU-Unternehmen, die
                                                                                              Mitarbeiter nach Italien entsenden, müssen
                                                                                              sich beim Portal des italienischen Arbeits-
leisten, fällt oft das Stichwort Freizügig-    fänger (Auftraggeber) seinen Sitz hat. Wird    ministeriums (www.lavoro.gov.it) regis-
keit. Die Freizügigkeit von Arbeitnehmern      die Leistung an einer Betriebsstätte ausge-    trieren und „die Entsendung bis 24:00 Uhr
ist ein Grundsatz, der es allen EU-Bürgern     führt, dann dort, wo diese ihren Sitz hat (§   des dem ersten Entsendungstag in Italien
ermöglicht, in einem anderen EU-Land zu        3a Umsatzsteuergesetz).                        vorangehenden Tages“ melden. In der Pra-
arbeiten. Wer aber daraus ableitet, dass                                                      xis gibt es aber aufgrund der Neuheit des
damit jegliche Tätigkeit im europäischen       Arbeitsschutz                                  Systems wohl noch Schwierigkeiten mit der
Ausland problemlos möglich ist, und daher                                                     Zugänglichkeit des Portals. Für die Zeit der
seine Mitarbeiter unvorbereitet und spon-      Bei Arbeitsschutzbestimmungen gilt das         Entsendung unterliegt das Arbeitsverhält-
tan auf die Reise schickt, der liegt nicht     sogenannte Arbeitsortsprinzip: Bei Ent-        nis den italienischen Arbeitsbedingungen.
nur falsch, sondern riskiert Strafen und       sendungen werden Sicherheit und Gesund-
Bußgelder.                                     heitsschutz am Arbeitsplatz von den ört-       Unternehmen, die Mitarbeiter nach Polen
                                               lichen Bestimmungen im Aufnahmestaat           entsenden, müssen seit Juni 2016 die
Sozialversicherung                             festgelegt. Und diese können in einzelnen      polnische staatliche Arbeitsinspektion
                                               Mitgliedstaaten durchaus höher sein als in     informieren. Dafür ist vor dem ersten
Zunächst einmal ist für eine vorüberge-        Deutschland. Die nationalen Behörden vor       Arbeitstag ein Formular in Polnisch oder
hende Tätigkeit in der EU, im Europäischen     Ort üben meist eine Überwachungs- und          Englisch auszufüllen und in Papierform
Wirtschaftsraum und in der Schweiz der         Kontrollfunktion bezüglich der entsandten      oder elektronisch einzureichen. Unter ande-
sozialversicherungsrechtliche Schutz der       Arbeitnehmer aus und können prüfen, ob         rem müssen Unternehmen für die Dauer der
Arbeitnehmer enorm wichtig. Als Nachweis       gegen geltende Sicherheitsmaßnahmen ver-       Entsendung eine Kontaktperson in Polen
gegenüber in- und ausländischen Stellen        stoßen wird oder Schwarzarbeit vorliegt.       benennen, die sie bei Korrespondenz mit
dient dafür die sogenannte A1-Bescheini-                                                      der Staatlichen Arbeitsinspektion vertritt.
gung. Sie ist bei der jeweiligen Kranken-      Alle Pflichten klären
kasse zu beantragen. Das geht ab dem 1.                                                       Die Schweiz gehört nicht zur EU, weshalb
Juli 2017 unmittelbar aus dem von den Ar-      Außerdem gilt es, sonstige Verwaltungs-        gerade dort die Dienstleistungserbrin-
beitgebern verwendeten Abrechnungspro-         formalitäten gegenüber Behörden oder           gung oder Entsendung mit Pflichten ver-

04/2017 OFFENBACHER WIRTSCHAFT
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