ALLES DREHT SICH UM GUTE PFLEGE - Soziale Dienste - Gewerkschaft vida

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ALLES DREHT SICH UM GUTE PFLEGE - Soziale Dienste - Gewerkschaft vida
Das Magazin der Gewerkschaft vida.
Das Magazin der Gewerkschaft vida.
Ausgabe 2/2018
www.vida.at

              		            Soziale Dienste
                 ALLES DREHT SICH
                 UM GUTE PFLEGE
                 Bestens betreut in die Zukunft, das wollen wir alle.
                 Wir müssen gemeinsam neue Wege gehen und Pflege
                 und Betreuung von morgen heute sichern.
                                                                               www.vida.at

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ALLES DREHT SICH UM GUTE PFLEGE - Soziale Dienste - Gewerkschaft vida
IN DIESER AUSGABE
                                                           CARTOON
COVERSTORY ��������������������� 4–7
Zukunft der Pflege
VIDA-BRANCHEN ������������� 8–11
Aktuelles und KV-Barometer
AUS DEN
BUNDESLÄNDERN���������������� 14
Im Einsatz für unsere Mitglieder
JETZT ANDERS HANDELN �� 15
Globalisierung gerecht gestalten
MIETRECHT-ABC ����������������� 17
Fragen und Antworten

ÜBER DEN WOLKEN
UND AM BODEN ������������������� 21
Betriebsrat für Eurowings

                                                                                                                                               Karikatur: Kostas Koufogiorgos
GEWINNSPIELE ��������������������� 15, 23
IMPRESSUM ������������������������������� 23

                                                    WIE SOLL
                                                   ARBEIT?

                                 Da red ich mit!
 REDE MIT – SAG UNS DEINE MEINUNG!                                                                    KENNST DU VIDAFLEX?

D      ie Arbeitswelt verändert sich lau­
       fend. ArbeitnehmerInnen be­
 kommen einen immer kleineren An­
     AK_Ins_Initiative_WSA_A5_quer_ÖGBAKÖ.indd 1
                                                     Mit­re­
                                                           den und Mitbestimmen ein.
                                                     12-Stunden-Arbeitstag, Digitalisie­
                                                     rung, Pensionen, Lohn- und Sozial­
                                                                                     27.02.18 11:41
                                                                                                      D   ie Grenzen zwischen Arbeitneh­
                                                                                                          merInnen und Unternehmer­
                                                                                                      Innen verschwimmen zunehmend.
 teil vom erwirtschafteten Wohlstand.                dum­ping: Gibt es bestimmte rote Lini­           Menschen werden immer öfter zur
 Dazu kommt die Digitalisierung, die                 en, die du nicht überschritten haben             Ich-AG – egal ob als PflegerIn, Uber-
 unsere Arbeit stark umkrempelt. Und                 willst? Wie soll die Arbeitswelt in Zu­          FahrerIn oder Foodora-ZulieferIn.
 auch die neue Bundesregierung will                  kunft gestaltet sein? Was ist aus dei­           Neue Herausforderungen brauchen
 einiges ändern. Daher müssen wir Ar­                ner Sicht das Wichtigste, damit sich             neue Antworten: vidaflex ist die erste
 beitnehmerInnen uns jetzt energisch                 deine Arbeits- und Lebens­situation              gewerkschaftliche Initiative für EPUs,
 einbringen.                                         weiter verbessert?                               Kleinbetriebe, freie DienstnehmerIn­
                                                                                                      nen und Start-ups.
 Mit der Initiative „Wie soll Arbeit?“               Wir nehmen deine Anliegen ernst.                 Mehr Infos zum Servicepaket für
 rufen Arbeiterkammer und Ge­   werk­                Sag uns, was dir wichtig ist:                    UnternehmerInnen gibt’s auf
 schaf­ten noch bis zum 31. Mai zum                  www.wie-soll-arbeit.at                           www.vidaflex.at

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ALLES DREHT SICH UM GUTE PFLEGE - Soziale Dienste - Gewerkschaft vida
INTERVIEW

JETZT DIE WEICHEN
FÜR DIE ZUKUNFT STELLEN!

                                                                                                                                Bild: Marek Knopp
Im Gespräch mit vida-Vorsitzendem Roman Hebenstreit.

  vida-Magazin: „Wie soll Arbeit?“,        Gaststätten, das ab 1. Mai 2018 gegol­     Verbesserungen handelt, von denen
 fragen derzeit ÖGB und Arbeiter-          ten hätte, zurückgenommen. Damit           alle profitieren. Und auch die geplan­
 kammer. Wie soll denn Arbeit sein?        wurden die rund 200.000 Beschäftig­        ten Einsparungen bei der AUVA in
 Roman Hebenstreit: Arbeit sollte          ten und 10.000 Lehrlinge aus dem           Höhe von 500 Millionen Euro gehen
 Freude machen. Aber vor allem sollte      Hotel- und Gastgewerbe gegenüber           auf Kosten der Allgemeinheit. Die
 man von seiner Arbeit gut leben kön­      allen anderen in Österreich schlech­ter-   Zerschlagung der AUVA würde dras­
 nen. Dafür macht sich die Gewerk­         gestellt. Sie müssen vor den Folgen        tische Einschnitte in die Gesund­
 schaft vida stark. Die Arbeitswelt ver­   des Passivrauchens geschützt werden.       heitsversorgung der Arbeitnehme­­-
 ändert sich laufend. Wir müssen           vida unterstützt Beschäftigte, die bei     r­Innen bedeuten. Wieder einmal ent­­-
 diese Veränderungen aktiv mitge­          Gericht gegen das Rauchergesetz vor­       larvt die Regierung ihr wahres Ge­
 stalten. Gerade jetzt sind starke Ge­     gehen wollen.                              sicht: Es geht gegen die Menschen,
 werkschaften wichtig. Mit der aktuel­                                                Vorteile gibt es für die Konzerne. Sie
 len Regierung drohen neben dem             vida-Magazin: Die Regierung ist           wären die einzigen, die von der Auflö­
 Zwölfstundentag und der 60-Stunden-       auf Sparkurs Richtung Nulldefizit.         sung profitieren würden.
Woche Hartz IV, Einschnitte ins Pen­       Was bedeutet das für die Menschen
 sionssystem, in die Sozialversicherung    in unserem Land?                            vida-Magazin: Ein Thema, das alle
 und Gesundheits­    vorsorge, weniger     Roman Hebenstreit: Die Regierung           bewegt, ist die Pflege. Was bringt die
Mitbestimmung im Betrieb durch die         will vor allem bei den Ausgaben für        Zukunft der Pflege?
 Abschaffung der Jugendvertrauens­         den Sozialstaat sparen, obwohl di­-        Roman Hebenstreit: Österreich wird
 räte und weitere Angriffe auf den         rekte Ausgaben der öffentlichen Hand       immer älter. Der Bedarf an Pflege und
Sozialstaat. Eine starke Gewerkschaft      den besten Effekt auf die Wirtschaft       Betreuung nimmt rasant zu. Wir wol­
schafft hier das notwendige Gegenge­       haben. Viel geringere Wirkung auf          len die bestmögliche Versorgung und
wicht. Das größte Anliegen von Ge­         die Wirtschaft haben hingegen Steu­        eine gute Pflege im Alter, eine Verbes­
werkschaft und Ar­beiterkammer ist,        ersenkungen, vor allem, wenn sie nur       serung der Lage der Betreuten und
die Interessen und Anliegen der Ar­        Menschen mit hohen Vermögen und            der BetreuerInnen. Das geht Hand in
beitnehmerInnen zu vertreten. Dar­         Einkommen entlasten. Warum das so          Hand. Denn gute Arbeitsbedingun­
auf konzentrieren wir uns in der Initi­    ist, ist leicht erklärt: Ab einer gewis­   gen sorgen für eine bessere Lebens­
 ative, aber vor allem in unserer täg-     sen Einkommenshöhe wird einfach            qualität der Menschen. Es kann da­
­lichen Arbeit.                            mehr gespart, und das hilft der Wirt­      her nicht sein, dass Investmentbanker
                                           schaft weniger, als wenn das Geld          und Manager das 100-Fache verdie­
 vida-Magazin: Der 1. Mai steht vor        gleich ausgegeben wird. Daher sind         nen und wir bei der Pflege, von der wir
der Tür: Tag der Arbeit und der Tag,       hohe Mindestlöhne die direkteste           alle profitieren, um jeden Cent kämp­
ab dem in der Gastronomie weiter           Wirtschaftsförderung, weil das Mehr        fen müssen – das ist eine Ungerechtig­
geraucht werden darf. Was sagst du         an Einkommen sofort in den privaten        keit sondergleichen. Österreich ist
dazu?                                      Konsum fließt. Die Regierung will          eine Steueroase für Konzerne, aber
Roman Hebenstreit: Es gibt unzäh­          auch auf Kosten der PendlerInnen           Geld für die enorm wichtige Arbeit
lige Beispiele in Europa, dass ein ge­     sparen. Beim Bahnausbau sind Kür­          von Menschen im Sozialbereich fehlt.
nerelles Rauchverbot funktioniert.         zungen von 1,8 Milliarden Euro ge­         Hier darf die Regierung nicht den
Doch statt sich für den Nichtrauche­       plant. Über 26.000 Arbeitsplätze           Kopf in den Sand stecken, sondern
rInnenschutz starkzumachen, haben          werden durch ausbleibende Bahnin­          muss aktiv Taten setzen. Wir brau­
ÖVP und FPÖ im Nationalrat be­             vestitionen vernichtet. Das Einsparen      chen einen starken Sozialstaat, auf den
schlossen, dass Österreich weiter ein      ist äußert kurzsichtig, weil es sich       sich die Menschen verlassen können.
Raucherparadies bleiben soll. Sie ha­      nicht um „Luxusprojekte“, sondern          Dafür macht sich die Gewerkschaft
ben das komplette Rauch­    verbot in      um notwendige Erneuerungen und             heute und auch in Zukunft stark.

                                                                                                                           3
ALLES DREHT SICH UM GUTE PFLEGE - Soziale Dienste - Gewerkschaft vida
COVERSTORY

Wusstest du, dass …
bis ins Jahr 2050 die Zahl der pflegebedürftigen Menschen in Österreich
auf knapp 750.000 anwachsen wird? Gleichzeitig wird der Bedarf an
Pflegepersonal um zwei Drittel auf mehr als 100.000 Menschen steigen.
Die Gewerkschaft vida kämpft für eine gute Pflege für alle und setzt sich
mit den BetriebsrätInnen für die Interessen der Beschäftigten ein.

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ALLES DREHT SICH UM GUTE PFLEGE - Soziale Dienste - Gewerkschaft vida
Soziale Dienste

                   GUT BETREUT IN DIE ZUKUNFT
                   Gemeinsam neue Wege gehen und die Pflege von morgen
                   schon heute sichern.

                                         meinschaften zusammen, begleitet           Betriebsrätin kümmert sie sich um
                                         und betreut werden sie von Pflege­         die Anliegen ihrer Kolleginnen und
                                         fachkräften wie Marion. „Wir unter­        Kollegen.
                                         stützen die BewohnerInnen in ihrem
                                         Lebensalltag. Wir sind da, wo wir ge­-        FÜREINANDER DA
                                         braucht werden. Für unsere Arbeit ist
                                         ein gesundes Gespür wichtig und die        „Ich wurde von einer Kollegin ge­
                                         Fähigkeit, sich in andere hineinzu­        fragt, ob ich Interesse am Betriebsrat
                                         versetzen: Wie geht es dem Menschen,       habe. Ich war – muss ich zugeben –
                                         was braucht er und wie kann ich            anfangs ahnungslos. Dann wurde ich
                                         helfen?“                                   ins kalte Wasser gestoßen. Als die
                                                                                    Betriebsratsvorsitzende in Pension
                                            GEGEN DIE ZEIT                          gegangen ist, habe ich den Vorsitz
                                                                                    übernommen und eigentlich bei null
                                         Der Arbeitstag in der „Pflege-WG“          angefangen“, erinnert sich Marion
                                         gleicht einem Rennen gegen die Zeit.       zurück. Heute ist die Betriebsrätin für
                                         „Die Arbeit ist recht stressig und um­     rund 180 KollegInnen zuständig, die
                                         fangreich. Wir helfen bei der Körper­      in den verschiedensten Einrichtun­
                                         pflege, bringen die BewohnerInnen          gen in der Steiermark arbeiten. Ihr
                                         zum gemeinsamen Frühstück, Mit­            Tag beginnt oft um 6 Uhr in der Früh,
                                         tag- und Abendessen. Wir verabrei­         „da lässt es sich noch ruhig reden“.
                                         chen die notwendigen Medikamente,          Marions KollegInnen kommen mit
                                         bringen die Zimmer in Ordnung. Vor­        Fragen zum Dienstplan, zur Arbeits­
                                         mittags und nachmittags machen wir         zeit, zum Lohn bis hin zur Altersteil­
                                         Spaziergänge und bieten Unterhal­          zeit. Sie versucht, für jede und jeden
                                         tungsprogramm. Dazwischen müssen           das Bestmögliche herauszuholen. Da­

D     as Schönste ist das Lächeln, das
      man geschenkt bekommt, wenn
man sich um andere Menschen küm­
                                         wir jeden Arbeitsschritt penibel do­
                                         kumentieren. Das nimmt immer mehr
                                         unserer Zeit in Anspruch – Zeit, die
                                                                                    bei holt sich Marion auch die Unter­
                                                                                    stützung ihrer Gewerkschaft: „Das
                                                                                    klappt wunderbar!“
mert!“ Marion Ellersdorfer ist ausge­    dann für die Arbeit mit den Men­
bildete Fachsozialbetreuerin im Al­      schen fehlt“, kritisiert die Fachsozial­      MEHR GELD UND FREIZEIT
tenbereich. Die Arbeit mit älteren       betreuerin. Nicht nur der Tagesdienst
Menschen liegt ihr am Herzen. Dabei      lässt keine Verschnaufpause zu. Auch       Marion ist auch im Kollektivverhand­
hat Marion den Weg in die Pflege re­     der Nachtdienst wird immer heraus­         lungsteam der Gewerkschaft vida.
lativ spät eingeschlagen: „Ich war       fordernder, weiß Marion zu berich­         Gemeinsam mit der vida kämpft die
knapp 40, als ich die Ausbildung be­     ten: „Immer mehr BewohnerInnen             Steirerin für höhere Löhne und bes­
gonnen habe. Aber ich habe gleich ge­    müssen von immer weniger Personal          sere Arbeitsbedingungen. „Das liegt
merkt: Das passt, da steckt mein         versorgt werden. Die Arbeit ist kör­       mir besonders am Herzen!“ Es geht
Herzblut drinnen!“ Seit mittlerweile     perlich und emotional anstrengend.         der Betriebsrätin darum, dass die
zehn Jahren ist die 52-Jährige in ei­    Kein Wunder also, dass Burnout und         Menschen sehen und verstehen, was
nem Seniorenheim in Graz beschäf­        Langzeitkrankenstände zunehmen.“           die Beschäftigten in der Pflege leis­
tigt. Hier leben Menschen in Hausge­     Marion weiß, wovon sie spricht. Als        ten, und dass diese wertvolle Arbeit
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COVERSTORY

Gesund und sicher
Pflegekräfte sind für ihre PatientInnen
da – zum Beispiel, wenn es um die Einnahme
ihrer Medikamente geht.

am Menschen endlich auch finanziell      und GPA-djp haben sich Arbeitgeber       schichte. „Ich würde mir wünschen,
wertgeschätzt wird. Wofür Marion         der privaten Pflegeheime, die Wirt­      dass wir das in ganz Österreich um­
noch Seite an Seite mit der Gewerk­      schaftskammer und der Verband            setzen könnten“, ergänzt Michaela
schaft kämpft, ist mehr Freizeit. „Die   steirischer Alten-Pflege und Betreu­     Guglberger, Sekretärin des Fachbe­
Kolleginnen und Kollegen arbeiten        ungsheime zu diesem Bündnis zu­          reichs Soziale Dienste in der vida.
am Limit. Sie haben kaum Zeit, sich      sam­mengeschlossen. „Gemeinsam ist       Eine einheitliche Lösung ist gefragt,
zu erholen.“ Für die Zukunft der Pfle­   es uns gelungen, dass mit einem neu­     so die Gewerkschafterin: „Jedes Bun­
ge wünscht sich Marion eines: „Mehr      en Personalschlüssel bis zum Jahr        desland hat derzeit andere Förder­
Personal, das ist das Allerwichtigste!   2020 zusätzlich 800 Dienstposten in      töpfe und andere Standards in der
Dann können wir so pflegen, wie wir      den Pflegeheimen geschaffen wer­         Pflege. Es kann sein, dass du für das
möchten und wie wir selbst gepflegt      den“, erzählt Michaela Oberhofer,        gleiche Geld im Bundesland A ein an­
werden wollen, wenn wir alt sind und     Landesgeschäftsführerin der vida         deres Angebot bekommst als im Bun­
die Hilfe von anderen brauchen.“         Steiermark, stolz.                       desland B, obwohl die Landesgrenze
                                                                                  vielleicht nur 300 Meter entfernt ist.“
    STARKES BÜNDNIS                          EIN GEWINN FÜR ALLE
                                                                                     PFLEGEBERUF
Wie dringend die Weichen für eine        Für die Beschäftigten in den betroffe­      ATTRAKTIVER MACHEN
gute Pflege der Zukunft gestellt wer­    nen Häusern bedeutet die Schaffung
den müssen, beweist ein Blick auf ak­    der neuen Jobs eine große Entlastung.    Um die hohen Qualitätsstandards
tuelle Berechnungen: Die Zahl der        Die physischen und psychischen Be­       auch in Zukunft wahren zu können,
pflegebedürftigen Menschen wird in       lastungen sinken und die Arbeitneh­      braucht das Pflegesystem dringend
Österreich bis ins Jahr 2050 auf         merInnen bleiben gesünder und leis­      verbesserte Rahmenbedingungen,
knapp 750.000 anwachsen. Gleich­         tungsfähiger. Auch die KlientInnen       steht für Guglberger außer Zweifel:
zeitig wird der Bedarf an Pflegeperso­   profitieren, so Oberhofer: „In vielen    „Es müssen Ausbildungsplätze ge­
nal um zwei Drittel auf mehr als         Häusern wird derzeit nur die Grund­      schaffen werden, von denen die Men­
100.000 Menschen steigen. Einen          pflege und wenig Betreuung mehr ge­      schen auch leben können. Wir haben
eigenen Weg, um diese Nachfrage zu       macht. Es gibt quasi fast keine An­      sehr viele Kolleginnen und Kollegen,
bedienen und Engpässe zu vermei­         sprache mehr für die BewohnerInnen       die, wenn die Kinder aus dem Haus
den, geht die Steiermark. Seit vier      dieser Einrichtungen. Hier wird es zu    sind, beschließen, in die Pflege zu ge­
Jahren gibt es dort das „Bündnis für     einem deutlichen Qualitätssprung         hen. Sie haben aber Verpflichtungen
gute Pflege“. Mit tatkräftiger Unter­    kommen.“ Das „Bündnis für gute           und können nicht einfach sagen, sie
stützung der Gewerkschaften vida         Pflege“ ist eine steirische Erfolgsge­   steigen zwölf Monate aus und leben

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ALLES DREHT SICH UM GUTE PFLEGE - Soziale Dienste - Gewerkschaft vida
STANDPUNKT

                     Soziale Arbeit
                     ist mehr wert
                     Erich Fenninger
                     Direktor der Volkshilfe Österreich

                                             Österreich hat ein
                                             sehr gutes Pflege­-
                                             system und muss
                                             auch keinen inter­-
                                             nationalen Ver­-
Bild: Christopher Glanzl

                                             gleich scheuen.
                                             Demografische
                                             Entwicklungen
                                             und Kostensteige-        Rundum zufrieden
                                             rungen – insbe-          Gute Pflege braucht Zeit und Geld.
                      sondere bei den Dienstleistungen –              Dafür setzt sich vida mit den
                      stellen uns jedoch vor immense Heraus­-         BetriebsrätInnen ein.
                      forderungen. Wir müssen uns heute mit
                      der Finanzierung von morgen und insbe-
                      sondere mit ihrer Sicherstellung aus-­
                      einandersetzen. Nicht nur im Sinne der
                      Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen
                      hat das oberste Priorität, sondern auch
                      im Sinne des Pflegepersonals.                   von Luft und Liebe. Das gilt auch für     „Dessen ist sich auch die Politik be­
                                                                      junge Menschen. Wir brauchen ein­         wusst. Sobald man aber draufkommt,
                      Heute sehen sich PflegerInnen mit redu­-        fach Ausbildungsplätze und Geld für       dass Pflege etwas kostet, sieht die Sa­
                      zierten Betreuungszeiten und minuten-           Ausbildung, wenn wir gut qualifizier­     che anders aus. Wir sind kein armer
                      genauen Vorgaben konfrontiert. Die Be­-         tes Personal wollen.“ Faire Arbeitsbe­    Staat. Ich glaube, wir können uns für
                      dürfnisse der zu pflegenden Menschen            dingungen seien eben­so eine Voraus­      unsere Bevölkerung nicht nur die
                      in den Mittel­punkt zu stellen wird immer       setzung, so Guglberger: „Das sind         notwendige, sondern eine gute Pflege
                      mehr verunmöglicht. Zugleich wissen             Jobs, die von Montag bis Sonntag von      und Betreuung leisten – mit entspre­
                      wir, dass soziale Arbeit immer noch             0 bis 24 Uhr notwendig sind. Gleich­      chendem Willen“, ist Guglberger über­
                      unterbezahlt ist. Veränderungs­potenzial        zeitig muss man aber die Balance          zeugt. Die Zeit sei überreif „für quali­
                      sehe ich aber nur dann, wenn sich Mit­-         schaffen zwischen Beruf und Privat­       tativ hochwertige Arbeitsplätze, die
                      arbeiterInnen und TrägerInnen in einer          leben. Es muss möglich sein, Familie      gut entlohnt sind und Spaß machen.
                      Kooperative gegen diese Bedingun­gen            bzw. den oder die PartnerIn und die       Verkorkste Rahmenbedingungen, die
                      wehren.                                         Arbeit unter einen Hut zu bringen.“       Menschen aus dem Job vertreiben,
                                                                      Damit die chronische Unterbeset­          gehören entsorgt. Pflege ist eine schö­
                      Es ist die Verantwortung des Staates,           zung und ständige Überlastung des         ne Arbeit. Sie ist sinnstiftend und die
                      eine faire und solidarische Finanzierung        Personals in vielen Einrichtungen         Kolleginnen und Kollegen arbeiten
                      der Pflege zu garantieren, anstatt die          endlich ein Ende hat, „brauchen wir       gerne in der Pflege und Betreuung. Es
                      Menschen zu belasten. Wenn der Staat            zudem eine gesetzlich vorgegebene         hakt allerdings immer an den Rah­
                      dem nicht nachkommen kann, müssen               Personalplanung. Die muss von Vor­        menbedingungen und vor allem am
                      andere Wege gefunden werden, ohne               arlberg bis ins Burgenland gleich sein.   fehlenden Geld.“
                      dass sich PolitikerInnen von den Finanz-        Nur mit einem Pflegeschlüssel kön­
                      ­eliten dieser Welt instrumentalisieren         nen wir Mindeststandards und faire
                       lassen. Es ist Zeit, dass der Wert sozia­ler   Arbeitsbedingungen sicherstellen“,                         marion.tobola@vida.at
                      Arbeit den Stellenwert in der politi­­          sagt die Gewerkschafterin.                               peter.leinfellner@vida.at
                      schen und gesellschaftlichen Debatte
                      einnimmt, den er verdient. Denn in                 WEIL DER MENSCH ZÄHLT
                      Würde altern, selbstbestimmt leben,                                                       WEBTIPP
                      schmerzfrei sein, die eigenen Scham-            Das Thema Pflege betrifft so gut wie
                                                                                                                www.buendnis-gute-pflege.at
                                                                                                                                                           Bilder: Lisa Lux

                      grenzen selbst festlegen und sterben,           jeden Menschen – sei es Angehörige,
                                                                                                                www.vida.at/sozialedienste
                      ohne einsam zu sein, muss auch in               Menschen aus dem Freundes- und Be­
                      Zu­kunft für alle Menschen möglich sein.        kanntenkreis oder auch einen selbst.

                                                                                                                                                      7
ALLES DREHT SICH UM GUTE PFLEGE - Soziale Dienste - Gewerkschaft vida
ÖBB-Rahmenplan

                                       KÜRZUNGEN BEI BAHNBUDGET SIND JOBKILLER
                                       vida-Proteste in allen Bundesländern gegen Verzögerungen beim Bahnausbau.

                                       I  m ÖBB-Rahmenplan der Regierung werden die Infrastruktur-
                                          ausbauvorhaben im Bahnbereich samt der dazu notwendigen
                                       finanziellen Mittel definiert und beschlossen. Der Plan kann je
                                       nach Regierungszielen evaluiert und abgeändert werden. Die
                                       schwarz-blaue Regierung strebt ein Nulldefizit an und will auch
                                       auf Kosten der Fahrgäste und der Arbeitsplätze im Eisenbahn-
                                       bereich sowie in der Bau- und Zulieferwirtschaft sparen.

                                           BRIEF AN LANDESHAUPTLEUTE
                                       Alle vida-Landesorganisationen haben im März mit Medienakti-
                                       onen gegen Einsparungen, Verzögerungen und Streichungen im
                                       ÖBB-Rahmenplan massiv protestiert. Sie richteten Briefe an
                                       ihre jeweiligen Landeshauptleute, um sie im Kampf gegen Kür-
                                       zungen zu unterstützen. Laut einem der vida aus dem Parlament

                                                                                                                                                                             Bild: TRFilm – Fotolia.com
                                       zugespielten Papier geht es beim Ansetzen des Rotstifts bei
AKTUELLES AUS DEN VIDA-FACHBEREICHEN

                                       Bahnprojekten im ÖBB-Rahmenplan bis 2023 um Budgetkürzun-
                                       gen von über 1,8 Milliarden Euro und um den Verlust von fast
                                       26.500 Jobs. Im ursprünglichen Rahmenplan der alten Regierung
                                       (vom Juni 2017) waren für Bahninvestitionen von 2018 bis 2023
                                       noch Mittel von knapp 15,6 Milliarden Euro vorgesehen, im neuen
                                       schwarz-blauen Papier sind es nur mehr 13,8 Milliarden Euro.       Konjunkturentwicklung erreicht werden dürfte. Zweitens ist es
                                       Verkehrsminister Hofer, der zuvor immer „nur“ von 200 Millionen    ökonomisch unsinnig, Investitionen auf die lange Bank zu schie-
                                       Einsparungen pro Jahr gesprochen hatte, sah sich durch die vida-   ben, wenn man aktuell Kredite um null Zinsen auf den Finanz-
                                       Aktivitäten in die Enge getrieben und musste letztlich sogar       märkten haben kann. Wozu also warten, bis die Zinsen wieder
                                       Bahnbudgetkürzungen von 2 Milliarden Euro einräumen.               steigen und den SteuerzahlerInnen die Kredite des Staates wie-
                                                                                                          der teurer kommen? Daher fordern die vida-GewerkschafterInnen
                                          INVESTIEREN STATT BLOCKIEREN                                    eine Rücknahme der Budgetstreichungen bei der Bahn.
                                       Die Einsparungen sind für ein von der Regierung angestrebtes
                                       Nulldefizit gar nicht nötig, da dieses allein aufgrund der guten   Mehr Infos auf www.vida.at/eisenbahn

                                            Eisenbahn

                                       LEHRAUSBILDUNG UND ARBEITSPLÄTZE SICHERN
                                       Günter Blumthaler ist neuer Vorsitzender des vida-Fachbereichs.

                                                                                             Q
                                                                               ualität, Lehrlingsaus-     neuen Gewerkschaftsfunktion: „Es freut mich, dass mit Günter
                                                                               bildung, Arbeitsplätze     Blumthaler ein erfahrener Verhandler gewählt wurde.“
                                                                           sichern und weiterentwi-
                                                                           ckeln, damit Österreichs           GEGEN LOHN- UND SOZIALDUMPING
                                                                           Bahnen auch in Zukunft         Günter Blumthaler ist gelernter ÖBB-Maschinenschlosser. Zu-
                                                                           die Nummer eins in Eu-         letzt arbeitete er in der Kraftwerksgruppe Stubachtal. Seit 2014
                                                                           ropa bleiben“, hat sich        ist Blumthaler auch stv. Vorsitzender des ÖBB-Konzernbetriebs-
                                                                           Günter Blumthaler, der im      rats. Der weiteren Liberalisierung des EU-Eisenbahnmarkts will
                                                                         Bild: Marek Knopp

                                                                           Februar einstimmig zum         er die Durchsetzung des Bestbieterprinzips und der Beibehaltung
                                                                           neuen Vorsitzenden des         der Direktvergabemöglichkeit bei öffentlichen Ausschreibungen
                                                                           Fachbereichs Eisenbahn         von Verkehrsdienstleistungen als wirksames Mittel gegen Lohn-
                                                                           gewählt wurde, zum Ziel        und Sozialdumping entgegenhalten. Er pocht auch auf die Wei-
                                       gesetzt. vida-Vorsitzender Roman Hebenstreit gratuliert dem        terentwicklung der Berufsbilder und des Kollektivvertrags: „Denn
                                       Zentralbetriebsratsvorsitzenden der ÖBB-Infra AG zu seiner         höhere Qualifikation muss auch besser bezahlt werden.“

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ALLES DREHT SICH UM GUTE PFLEGE - Soziale Dienste - Gewerkschaft vida
Tourismus

WEITER RAUCHWOLKEN IN DER GASTRO
Unterstützung bei Klagen gegen Rauchergesetz.

V  iele Gastronomiebetriebe bleiben nach dem 1. Mai eine Dauer­-
   selchkammer. „Statt sich für den NichtraucherInnenschutz

                                                                                                                                          Bild: DOC RABE Media – Fotolia.com
starkzumachen, wurde am 22. März im Parlament beschlossen,
dass Österreich weiter ein Raucherparadies bleibt“, ärgert sich
Berend Tusch, Vorsitzender des Fachbereichs Tourismus. Er pocht
darauf, dass „die Beschäftigten und Lehrlinge in der Gastrono-
mie vor den Folgen des Passivrauchens geschützt werden müs-
sen. Sie wurden mit diesem Beschluss gegenüber allen anderen
in Österreich schlechtergestellt. Es führt kein Weg an einem
generellen Rauchverbot vorbei!“ vida unterstützt Beschäftigte,
die an einem rauchfreien Arbeitsplatz arbeiten möchten oder         funktioniert, muss auch bei uns umsetzbar sein. Dann hätten
vor Gericht gegen das Rauchergesetz vorgehen wollen.                die Diskussionen über das Ende des Rauchens endlich ein Ende
                                                                    und es gäbe Rechtssicherheit, was erlaubt ist und was nicht“, so
    KEINE WIRTSCHAFTLICHEN SCHÄDEN                                  Tusch.
„Die Wirtschaftsseite und die Regierung wollten uns stets ein-

                                                                                                                                                                               AKTUELLES AUS DEN VIDA-FACHBEREICHEN
reden, dass mit dem Rauchverbot ein Lokalsterben einsetzt und            SCHUTZ FÜR LEHRLINGE UND PRAKTIKANTiNNEN
damit massenhaft Arbeitsplätze verloren gehen. Jetzt haben wir      Ein spezielles Augenmerk legt Tusch auf den Schutz der in der
es schwarz auf weiß, dass das ein Märchen ist“, so Tusch. Laut      Gastronomie ausgebildeten Lehrlinge und FerialpraktikantInnen.
einer IHS-Studie ist es international zu so gut wie keinen Um-      „Es kann zukünftig nicht mehr sein, dass in Mischbetrieben aus-
satzeinbußen in einer rauchfreien Gastronomie gekommen, teil-       gebildet wird. Für uns ist klar, Lehrausbildung kann nur noch in
weise hat es sogar Umsatzsteigerungen gegeben. „Was weltweit        zu 100 Prozent rauchfreien Betrieben erfolgen“, so Tusch.

     Gesundheit

ORDENTLICHE ERHÖHUNG DER LÖHNE UND GEHÄLTER
KV-Verhandlungen erfolgreich beendet.

N   ach langen Verhandlungen ist ein erfolgreicher KV-Abschluss
    für die Beschäftigten der konfessionellen Alten- und Pfle-
geheime gelungen. Das kollektivvertragliche Mindestgehalt ei-
                                                                        DEUTLICHE VERBESSERUNGEN
                                                                    Auch der KV-Abschluss für die Beschäftigten in den privaten
                                                                    Kuranstalten und Rehabilitationseinrichtungen kann sich sehen
ner Diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegerin bzw. eines       lassen. „Auch hier ist uns ebenfalls ein Nachziehen und Anglei-
Diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegers erhöht sich mit       chen gelungen“, so Steinkellner. Beim zweijährigen Abschluss
1. März 2018 um circa sechs Prozent von 2.048,57 Euro auf           steigen die kollektivvertraglichen Einstiegsgehälter für das diplo­
2.169,65 Euro. Für den Zeitraum bis 2022 beträgt die Steige-        mierte Gesundheits- und Krankenpflegepersonal um circa 16
rung des kollektivvertraglichen Einstiegsgehaltes über 15 Pro-      Prozent. Auch für das medizinisch-technische Personal gibt es
zent. Das kollektivvertragliche Mindestgehalt der Pflegeassistenz   eine kräftige Steigerung um circa neun Prozent. Die kollektiv­
steigt mit 1. März 2018 von 1.729,44 Euro auf 1.848,04 Euro.        vertraglichen Einstiegsgehälter der neuen Verwendungsgruppe
Das ist eine Erhöhung für 2018 von über sechs Prozent und für       für Psychothera­peutInnen und Klinische PsychologInnen steigen
den Zeitraum bis 2022 beträgt die Erhöhung über 14 Prozent.         um circa 25 Prozent.

    ATTRAKTIVES SCHEMA ERREICHT
„Die angestrebte Angleichung an den öffentlichen Bereich ist
                                                                                                                                          Bild: Jjuefraphoto – Fotolia.com

mit diesem Abschluss geschafft. Gleiche Arbeit muss gleich
viel wert sein. Es dürfen bei der Entlohnung keine Unterschie-
de gemacht werden. Diese Lücke ist jetzt geschlossen. Das
ausverhandelte Gesamtpaket ist absolut konkurrenzfähig“, ist
Willibald Steinkellner, Vorsitzender des Fachbereichs Gesund-
heit, zufrieden.

                                                                                                                                     9
ALLES DREHT SICH UM GUTE PFLEGE - Soziale Dienste - Gewerkschaft vida
Luftfahrt

                                       MÄCHTIGES ZEICHEN
                                       Mega-Andrang bei AUA-Betriebsversammlung.

                                       A   n einer bis auf den letzten Platz gefüllten Betriebsver-
                                           sammlung (BV) im März haben über 1.200 FlugbegleiterIn-
                                       nen und PilotInnen der AUA teilgenommen. Bei der Veranstal-
                                                                                                                                    NEUE LÖSUNG MUSS HER
                                                                                                                                Angesichts des immer stärker werdenden Wettbewerbs am ös-
                                                                                                                                terreichischen Himmel nimmt Schwarcz zudem erneut die Wirt-
                                       tung am Flughafen Wien wurde das Bordpersonal über die                                   schaftskammer in die Pflicht: „Es ist völlig unverständlich,
                                       stockenden KV-Verhandlungen informiert, so AUA-Bordbetriebs­                             dass sie sich einem Branchen-KV versperrt. Wir brauchen zu-
                                       rat Rainer Stratberger: „Wir lassen uns das Lohnniveau nicht                             sätzliche Schutzmechanismen für die ArbeitnehmerInnen. Gibt
                                       gefallen. Wir brauchen ein deutliches Einkommensplus. Für                                es keine faire Branchenlösung, sind die Menschen den Unter-
                                       mehr als die Hälfte des Bordpersonals sind die Einkommen seit                            nehmen regelrecht ausgeliefert!“ Das sei nicht nur für die Be-
                                       2011 nicht mehr gestiegen!“ Derzeit bietet die AUA eine Erhö-                            schäftigten wichtig, sondern auch für die etablierten Unter-
                                       hung aller Gehälter um 2,1 Prozent und eine zusätzliche Ein-                             nehmen, damit diese nicht durch nationales Lohn- und Sozial­-
                                       malzahlung von 1,4 Prozent an.                                                           dumping unter Druck kommen. Laufend aktuelle Infos auf
                                                                                                                                www.vida.at/luftschiff
                                          ARBEITSKAMPF-KARTE LIEGT AM TISCH
                                       „Dass es in der Mannschaft schon lange brodelt, wissen wir.
                                       Bei der BV haben wir gesehen, wie kampfbereit die Mitarbeite-
AKTUELLES AUS DEN VIDA-FACHBEREICHEN

                                       rInnen sind. Sie haben sich für einen halbstündigen Warnstreik
                                       ausgesprochen und signalisiert, dass sie zu weiteren Arbeits-
                                       niederlegungen bereit sind“, sagt Johannes Schwarcz, Vorsit-
                                       zender des Fachbereichs Luftfahrt. Er und Stratberger hoffen

                                                                                                                                                                                              Bild: vida
                                       jedoch, „dass wir am Verhandlungstisch zu einer Einigung mit
                                       der AUA kommen“.

                                            Gebäudemanagement

                                       GEWALT ALS STÄNDIGER BEGLEITER
                                       Dramatische Zustände im privaten Sicherheitsgewerbe.

                                                                                                                                    VIEL ARBEIT, WENIG GELD
                                                                                                                                Auch die niedrige Bezahlung sowie die sozial unverträglichen
                                                                                                                                Arbeitszeiten tragen zu Jobfrust bei. Acht von zehn Befragten
                                                                                                                                sagen, dass sie mit ihrem Lohn unzufrieden sind. Zudem gibt
                                                                                                                                fast die Hälfte der Befragten an, mehr als 40 Stunden pro Woche
                                                                                                                                zu arbeiten, rund ein Drittel sogar mehr als 48 Stunden. Diens-
                                                                                                                                te am Wochenende, in der Nacht oder an Feiertagen wirken sich
                                                                                                                                zusätzlich negativ auf das Familien- und Sozialleben bzw. die
                                                                                                          Bild: Africa Studio

                                                                                                                                Gesundheit aus.

                                                                                                                                    AUSBILDUNG VERBESSERN
                                                                                                                                Angesichts der alarmierenden Zahlen „müssen die Arbeitge-

                                       D  as Bewachungsgewerbe ist für seine Beschäftigten alles an-
                                          dere als sicher. Gewalterfahrungen gehören zum Arbeitsalltag,
                                       wie eine Studie der Uni Innsbruck in Zusammenarbeit mit der
                                                                                                                                ber bei den laufenden KV-Verhandlungen an den richtigen
                                                                                                                                Schrauben drehen, vor allem was die Ausbildung angeht“,
                                                                                                                                fordert Ursula Woditschka, Sekretärin des Fachbereichs Ge-
                                       vida und der AK Wien zeigt. Sieben von zehn MitarbeiterInnen                             bäudemanagement. Bisher gibt es weder eine einheitliche
                                       haben in den vergangenen zwölf Monaten bereits verbale Dro-                              Berufsausbildung, noch eine Ausbildungsverpflichtung. „Es
                                       hungen erlebt, 30 Prozent sind im vergangenen Jahr mindestens                            ist höchste Zeit, dass die Branche sicherer wird und die Be-
                                       einmal körperlich angegriffen worden. Bei Dienstantritt plagen                           triebe entsprechend in ihre Beschäftigten investieren!“, so
                                       viele Sorgen um Gewalt.                                                                  Woditschka.

                                       10
Bild: Kurhan – Fotolia.com
DAS VIDA KV-BAROMETER                                        Privatkrankenanstalten Österreichs
                                                              Die KV-Löhne und -Gehälter sowie die Zulagen steigen
                                                             mit 1. April 2018 um 2,33 Prozent. Überzahlungen, wel­
Tourismus                                                    che aus der Umstellung des Einkommensschemas 2017
 Mit 1. Mai 2018 steigen die Mindestlöhne und -gehäl­       entstanden sind, werden valorisiert. Pflegepersonal, das
ter für die Beschäftigten um durchschnittlich 2,3 Prozent.   in gewissen Spezialbereichen eingesetzt wird, jedoch noch
Lehrlinge erhalten je nach Lehrjahr zwischen 20 und          keine Sonderausbildung absolviert hat, darf sich bereits
30 Euro mehr, was im Durchschnitt einer Erhöhung von         ab dem Einsatzzeitpunkt auf 65 Prozent dieser KV-Zulage
2,9 Prozent gleichkommt. Ab 1. Mai 2018 beträgt der          freuen. Anhebungen im ÄrztInnenschema bringen deut­
Mindestlohn bzw. das Mindestgehalt 1.500 Euro und das        liche Erhöhungen bei den Bezügen für Allgemeinmedizi­
Festlohnsystem wird auf sechs Bundesländer ausgeweitet.      nerInnen und FachärztInnen.
Es gilt dann auch für Kärnten und Salzburg.
                                                             Diakonie
Sozialwirtschaft Österreich                                   Die Löhne und Gehälter sowie Zulagen und Zuschläge
 Für die Beschäftigten im privaten Gesundheits- und         steigen rückwirkend mit 1. Februar 2018 um 2,5 Prozent.
Sozialbereich gibt es mit rückwirkend 1. Februar 2018        Ab 1. Jänner 2019 erhalten PflegeassistentInnen eine Auf­
eine Lohn- und Gehaltserhöhung von 2,5 Prozent, für un­      zahlung von 30 Euro, PflegefachassistentInnen 60 Euro
tere Lohn- und Gehaltsgruppen gibt es über 3 Prozent.        und Diplomierte Gesundheits- und KrankenpflegerInnen
Darüber hinaus erhalten alle Beschäftigten, die bereits      100 Euro.
fünf Jahre im Betrieb sind, einen zusätzlichen Arbeitstag
als Urlaubstag.                                              Speditions- und Lagereibetriebe
                                                              Für die ArbeiterInnen gibt es mit 1. April 2018 einen
Kleintransportgewerbe                                        Lohnzugewinn in Höhe von 2,6 Prozent. Auch die Zulagen
 Bis zu 5 Prozent mehr Lohn gibt es rückwirkend ab          und Lehrlingsentschädigungen steigen um 2,6 Prozent.
1. Jänner 2018. Die Einkommen der Beschäftigten in der
höchsten Lohngruppe steigen um 3 Prozent, in der un­         Schädlingsbekämpfung
tersten um 5 Prozent. Bis Jahresende soll eine kollektiv­     Mit 1. März 2018 steigen die Löhne um durchschnitt­
vertragliche Absicherung für FahrradzustellerInnen er­       lich 2,6 Prozent. Der Mindestlohn beträgt für Hilfskräfte
reicht werden.                                               1.551,87 Euro, für Fachkräfte mit Lehrabschluss 1.887,88
                                                             Euro, und für Lehrlinge gibt es höhere Entschädigungen.
FriseurInnen
 Mit 1. April 2018 gibt es für Lehrlinge im 1. Lehr­        Caritas
jahr 490 Euro, im 2. Lehrjahr 592 Euro, im 3. Lehrjahr        Mit 1. März 2018 werden die Kollektivvertragstabelle
799 Euro und im 4. Lehrjahr 867 Euro. Bereits mit dem        und die dazugehörenden Zulagen als auch Zuschläge um
KV-Abschluss 2017 wurde für ausgelernte FriseurInnen         2,5 Prozent erhöht.
für die kommenden Jahre eine schrittweise Gesamtlohn­
erhöhung von bis zu 31 Prozent erreicht. Die Lohnerhö­       Aktuelle KV-Infos auf
hungen gelten bis 2020 jeweils ab 1. April.                  www.vida.at/kollektivvertrag

                                                                                                                   11
Herzlich willkommen bei uns
Sie sind ein Stück Wiener Kaffeehauskultur –
die Gastro-Profis aus dem Café Schwarzenberg.
Seit 35 Jahren dabei: Oberkellner Andreas
Schwabl (vorne links im Bild).

             Gastronomie
KAFFEEHAUS, DA BIN ICH DAHEIM
Arbeiten, wo andere gemütlich Kaffee trinken.

H     ohe Räume, große Luster, dunk­
      les Holz, eine große Kuchenvitri­
ne und Kellner im schwarzen Drei­
                                            der Restaurantleiter im Café Schwar­
                                            zenberg, das Teil von GOURMET ist.
                                            Rund 30 Beschäftigte arbeiten im
                                                                                       wohlfühlen. Sie arbeiten acht Stun­
                                                                                       den am Tag, Schicht für Schicht. „Der
                                                                                       erste Dienst beginnt um 6.30 Uhr,
teiler samt Mascherl – willkommen           Service, hinter der Schank und in der      der letzte endet um 0.30 Uhr, in der
im Café Schwarzenberg. Hier serviert        Küche.                                     Ballsaison sind wir länger für unsere
Oberkellner Andreas Schwabl Kaf­                                                       Gäste da. Das wird natürlich extra ab­
feespezialitäten, Mehlspeisen und               MELANGE MIT CHARME                     gegolten“, so Andreas.
Schman­­­kerln aus der Küche. Viele
Jahre hat Andreas auf Saison gearbei­       „Manche Stammgäste kommen seit                GUTES KLIMA
tet – sogar auf einem Luxuskreuzer.         40 Jahren. Auch Falco war gerne
Anfang der 80er-Jahre hat er den An­        hier“, verrät Andreas. Bestellung auf­     ArbeitnehmerInnenschutz wird im
ker in Wien geworfen. „Ich wollte ei­       nehmen, servieren, kassieren, dazwi­       Café Schwarzenberg großgeschrieben.
gentlich nur ein halbes Jahr bleiben,       schen Wiener Schmäh und Small Talk.        Bereits Mitte der 90er-Jahre wurde ein
geworden sind es 35 Jahre“, erzählt         Andreas und sein Team sorgen 365           Nichtrauchersalon eingerichtet, seit
Andreas. Heute ist er stellvertreten­       Tage im Jahr dafür, dass sich die Gäste    2009 ist das Café komplett rauchfrei.

                      Ran an die Maschine                           Herr der Tische
                      Hier wird richtig guter Kaffee ge-            Oberkellner Andreas serviert
                      macht – in vielen Variationen.                mit Charme und Schmäh.
12
REPORTAGE

Kaffee, Torten & Schmankerln
Für das leibliche Wohl sorgt Nachwuchskoch
Arman Vazirnezami. Er macht seine Lehre in
Wiens erstem Ringstraßencafé.

„Auch wer selbst raucht, will nicht          bereiten und Anrichten gefällt mir        und Zuschläge zahlen. Dafür macht
stundenlang im Rauch arbeiten“,              am besten. Und wenn ich von den           sich Andreas gemeinsam mit vida
weiß Andreas aus eigener Erfahrung.          Gästen ein gutes Feedback bekomme,        stark. Attraktive Arbeitgeber haben
Vom gesunden Arbeitsklima profitie­          ist das ein sehr schönes Gefühl!“         kein Problem, Personal zu finden, ist
ren alle. „Auch sonst passt bei uns          Arman hat seine Prüfung Ende Au­          sich Andreas sicher: „Geregelte Ar­
vieles. Und wenn etwas nicht passt,          gust. Mit Unterstützung seiner Kolle­     beitszeiten, gerechter Lohn und gutes
dann reden wir darüber und suchen            gInnen bereitet sich der Lehrling in­     Betriebsklima, das hat mich vor 35
gemeinsam nach Lösungen.“ Andreas            tensiv vor. Andreas ist zuversichtlich,   Jahren überzeugt – und deshalb bin ich
ist Betriebsrat und in der Gewerk­           dass alles gut ausgeht: „Unser Unter­     noch heute im Café Schwarzenberg!“
schaft vida aktiv. Er bildet Lehrlinge       nehmen legt sehr großen Wert auf
aus, ist in der Prüfungskommission           gute Ausbildung. Es gibt spezielle                        marion.tobola@vida.at
und gestaltet Berufsbilder mit.              Kurse, Prämien für Schulerfolge und
                                             mehr Geld fürs Lehrlings-Börsel.“

                                                                                                                                Bilder: Michael Mazohl/ÖGB-Verlag
   GRUSS AUS DER KÜCHE
                                                ZAHLEN BITTE
Jüngster Café-Zugang ist Arman                                                         WEBTIPP
Vazirnezami. Der 22-Jährige absol­           Für Gastro-Profi Andreas ist klar:
viert hier seine Ausbildung zum Koch.        Wenn die Branche wieder mehr              www.cafe-schwarzenberg.at
Er ist im 3. Lehrjahr und voll integ­        Menschen für die Gastronomie be­          www.gourmet.at
riert ins À-la-carte-Geschäft: „Das Zu­      geistern will, muss sie höhere Löhne

                          Alles im Blick                            A bis Z
                          Heute Lehrling, morgen Fachkraft:         Zum Café Schwarzenberg gehören Oberkellner
                          Gute Bildung zahlt sich aus!              Andreas und die tägliche Zeitung.

                                                                                                                          13
VIDA NIEDERÖSTERREICH

BEHARRLICHKEIT ALS ERFOLGSREZEPT
Happy End für 27 Gastro-Beschäftigte.

                                                     übernehmen will. Bei den 27 Mitar­       strengungen war es dann geschafft:
                                                     beiterInnen hat sich jedoch schnell      Alle 27 KollegInnen wurden mit al­
                                                     Ernüchterung breitgemacht. Der neue      len Rechten sowie Einkommens-
                                                     Eigentümer wollte ihnen die Job-         und Betriebsvereinbarungen über­
                                                     Suppe nämlich kräftig versalzen: Die     nommen. „Der Erfolg hat viele Väter
                                                     Beschäftigten sollten kündigen und       – in diesem Fall zwei Mütter, näm­
                                                     sich dann erneut bewerben, also quasi    lich die großartigen Betriebsrätin­
                                        Bild: vida
                                                     bei null beginnen.                       nen Marianne und Uschi! Zusam­
                                                     Da hier gegen österreichisches Recht     menarbeit und Zusammenhalt haben
                                                     verstoßen wird, sind die Betriebsrä­     gesiegt, und für die Beschäftigten

D   ie Freude war groß, als bekannt
    wurde, dass der TV-Koch Jamie
Oliver drei Lokale am Flughafen Wien
                                                     tinnen Marianne Landa und Uschi
                                                     Langer und die vida aktiv geworden.
                                                     Nach über einem Jahr großer An­
                                                                                              wurde die beste Lösung erreicht“,
                                                                                              freut sich Horst Pammer, Landesvor­
                                                                                              sitzender der vida Niederösterreich.

VIDA SALZBURG

SEITE AN SEITE FÜR DIE GUTE SACHE
vida und ÖBV unterstützen Eisenbahner-Familie.

W      as wirklich zählt im Leben,
       zeigt die Geschichte einer Ei­
senbahner-Familie aus Hallein. Kurz
                                                     zuwachs und der Suche nach barrie­
                                                     refreiem Wohnraum ist die Familie
                                                     nach Thalgau gezogen – verbunden
                                                                                              einen 2.600-Euro-Spendenscheck an
                                                                                              Patricks Eltern übergeben. Wir wün­
                                                                                              schen der Familie alles Gute.
nach seiner Geburt erkrankt Sohn                     mit weiteren Kosten für Patricks El­
Patrick schwer. Von einem Tag auf                    tern. Nach Aufruf der vida haben Be­
den anderen verändert sich das Le­                   triebsrätInnen über 1.000 Euro für
ben der Familie. Patrick benötigt                    die Familie gesammelt. Von so viel
rund um die Uhr Pflege. Seit damals                  sozialem Engagement ist auch die
verbindet vida ein starkes Band mit                  ÖBV begeistert. Karl Kreuzer, Leiter
der Familie. Gemeinsam mit der Ös­                   der ÖBV-Landesstelle Salzburg, hat
terreichischen Beamtenversicherung                   den Spendenbetrag verdoppelt und

                                                                                                                                        Bild: zVg
(ÖBV) unterstützt vida Patricks El­                  gemeinsam mit vida-Landesgeschäfts­-
tern. Nach ei­nem weiteren Familien­                 führer Thomas Berger (rechts im Bild)

VIDA STEIERMARK

JOB UND FAMILIE IM EINKLANG
Wellnesshotel bietet Beschäftigten tolle Angebote.

                                                     der Steiermark“ an das Wellnesshotel     und in den Ferien – an. Gemeinsam
                                                     Rogner Bad Blumau. „Die Angebote         mit der Geschäftsleitung arbeitet
                                                     sind eine tolle Unterstützung für die    Walter Sigi an weiteren Innovatio­
                                                     Lebenswelten meiner KollegInnen“,        nen. „Die gute Vereinbarkeit von Job
                                                     freut sich der Betriebsratsvorsitzende   und Familie steigert auch die Motiva­
                                    Bild: zVg

                                                     Walter Sigi Pieber. Derzeit bietet das   tion der MitarbeiterInnen“, so Walter
                                                     Unternehmen etwa flexible Arbeits­       Sigi. Demnächst will er die Altersteil­

B   ereits zum zweiten Mal in Folge
    geht die Auszeichnung „Familien­
freundlichstes Großunternehmen in
                                                     zeitmodelle, Aus- und Weiterbildungs­-
                                                     ­möglichkeiten oder auch kostenlose
                                                      Kinderbetreuung – auch an Feiertagen
                                                                                              zeit voranbringen und ausbauen. Da­
                                                                                              mit sollte auch einer dritten Aus­
                                                                                              zeichnung nichts im Wege stehen.

14
FAIRER HANDEL

ES GIBT IMMER EINE ALTERNATIVE
Neue Plattform „Anders Handeln“ gestartet.

                                                                                              titionsabkommen weltweit wächst,
                                                                                              ver­suchen die Regierungen vieler
                                                                                              Län­ der weiterhin, die neoliberale
                                                                                              Handelsagenda voranzutreiben – so
                                                                                              auch die EU-Kommission mit den
                                                                                              EU-Mitgliedsländern. Die Inhalte
                                                                                              bleiben unverändert: Sonderklage­
                                                                                              rechte für Kon­zerne, regulatorische
                                                                                              Zusam­men­arbeit, weitere Marktöff­
                                                                                              nung und die Festschreibung von
                                                                                              Deregulierungen.

                                                                                                 MENSCH UND UMWELT
                                                                                              Wir bleiben weiterhin eine Stimme
                                                                                              für eine gerecht gestaltete Globalisie­
                                                                                              rung und gegen die neoliberale Frei­
                                                                                              handelsagenda. Wir wollen aber mehr.
                                                                                              Wir wollen eine gänzlich neue Han­

                                                                                  Bild: zVg
                                                                                              dels- und Investitionspolitik, die
                                                                                              Mensch und Natur in den Mittel­
                                                                                              punkt stellt und nicht den Profit eini­

V    eränderung schafft man gemein­
     sam. Mitte März hat sich die
neue Plattform „Anders Handeln –
                                          haben gemeinsam gegen TTIP & CETA
                                          gekämpft – mit Erfolg: TTIP liegt auf
                                          Eis und CETA muss in allen natio­
                                                                                              ger weniger. Die Visionen und Alter­
                                                                                              nativen, für die wir kämpfen, wurden
                                                                                              und werden gemeinsam von vielen
Globalisierung gerecht gestalten“ ei­     nalen Parlamenten ratifiziert werden,               sozialen Bewegungen, Gewerkschaf­
ner breiten Öffentlichkeit vorgestellt.   bevor es vollständig zur Anwendung                  ten und zivilgesellschaftlichen Ak­
Auch vida ist Teil davon. Entstanden      kommen kann.                                        teurInnen erarbeitet.
ist die Plattform aus der Kampagne
„TTIP STOPPEN“. Dahinter hat sich            ZUKUNFT DER HANDELSPOLITIK                       Sei auch du dabei! Werde Teil der
2014 eine breite Zivilgesellschaft for­   Während der breite Widerstand ge­                   neu­en Plattform:
miert. Mehr als 60 Organisationen         gen neoliberale Handels- und Inves­                 www.anders-handeln.at

FILMTIPP
                                                                                              ALLES UNTER KONTROLLE
                                                                                              Ein Film von Werner Boote
ALLES UNTER KONTROLLE?                                                                        DVD, Hoanzl, 93 Minuten, 2016
                                                                                              Viele weitere Tipps gibt es im Themen-
Aus unseren Taten werden Daten.                                                               shop der ÖGB-Verlag-Fachbuchhandlung:
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    acebook, Amazon und Google lie­                         Werner Boote auf
                                                                                              Alternative bestellen!
    fern uns rund um die Uhr den Zu­                        den Weg rund um
gang zur bequemen digitalen Welt.                           den Globus, um die                GEWINNSPIEL
Überwachungskameras auf der Stra­                           „schöne neue Welt“
ße sorgen für unsere Sicherheit. Aber                       der totalen Kont­                 Wir verlosen drei DVDs!
wer sammelt eigentlich unsere Fin­                          rolle zu erkunden.                Schicke ein E-Mail mit dem Betreff
gerprints, Iris-Scans, Vorlieben beim                       „Alles unter Kont­                „vida-Filmtipp“ an
Online-Shopping und was wir in den                          rolle“ von Werner                 oeffentlichkeitsarbeit@vida.at.
sozialen Netzwerken teilen? Ist uns                         Boote („Plastic Pla­              Einsendeschluss ist der 18. Mai 2018, Ziehung erfolgt
unsere Privatsphäre gar nicht mehr        net“, „Population Boom“) – ein auf­                 unter Ausschluss des Rechtsweges. Die GewinnerInnen
                                                                                              werden schriftlich informiert. Die Preise können nicht in
so wichtig? Gewohnt charmant macht        rüttelnder Film über die Selbstver­                 bar abgelöst werden.
sich der neugierige Filmemacher           ständlichkeit der Überwachung.

                                                                                                                                                     15
Es gibt viele gute Gründe,
               jetzt Mitglied zu werden.

                                          Sie suchen Rat und Hilfe in Wohnrechtsfragen? Wir
                                          sind DIE ExpertInnen im Miet- und Wohnrecht. Unseren
                                          Mitgliedern helfen wir rasch und unkompliziert :
                                               Rechtsberatung in Miet- und Wohnrechtsfragen
                                               Rückforderung von überhöhten Miet- und
                                               Betriebskosten, illegalen Ablösen und Kautionen
                                               Beistellung von JuristInnen bei
                                               Mietrechtsstreitigkeiten
                                               Beratung und Hilfe bei Mietzinserhöhungen
                                               Überprüfung von Maklerprovisionen
               www.mietervereinigung.at        Mietvertragsberatung
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MIETRECHT

STARK IST, WER SICH HELFEN LÄSST
Fast 16.000 Beratungen führten die Wohnrechts-ExpertInnen der Mietervereinigung (MVÖ)
allein in Wien im vergangenen Jahr durch. Im vida-Magazin beantwortet Elke Hanel-Torsch,
Wiener Landesvorsitzende der MVÖ, die häufigsten Fragen zum Mietrecht.

                                                      fläche durchschnittlich bei 1,95 Euro                               Mietverhältnisse in Wohnungen.
                                                      liegen. Sollten Ihre Betriebskosten über                            Eintrittsberechtigt sind Verwandte in
                                                      diesem Durchschnitt liegen, emp­                                    gerader Linie, Geschwister, Ehepart­
                                                      fiehlt sich eine Überprüfung Ihrer                                  nerInnen und LebensgefährtInnen.
                                                      Abrechnung durch unsere ExpertIn­                                   Auch hier gelten aber Voraussetzun­
                                                      nen. Diese helfen auch, zu viel bezahl­                             gen: ein tatsächlicher gemeinsamer
                                                      te Betriebskosten zurück­zufordern.                                 Haushalt zum Todeszeitpunkt und
                                                                                    DIE LETZTEN SCHRITTE
                                                                                    BIS ZUM MIETVERTRAG.                  ein dringendes Wohnbedürfnis. Die
                                                                                                                          eintretende Person darf außerdem kei­
                                                                                                                          ne andere gleichwertige Wohnmög­
                                                                                                                          lichkeit zur Verfügung haben.

                                                                                                                          Wie hoch darf eine Kaution sein?
                                                                                                                          Grundsätzlich ist die Höhe der Kauti­
                                                                                                                          on Vereinbarungssache. In den miet­

                                                                                                           Bild: MVÖ
                                       Bild: Zinner

                                                      24                                                           25     rechtlichen Gesetzen gibt es keine
                                                                                                                          Verpflichtung, dass MieterInnen eine
                                                                                                                          Kaution hinterlegen müssen. Will der
                                                      Wie und an wen kann ich die Miet-                                   Vermieter eine verlangen, so muss er
Zahle ich zu viel Miete?                              rechte meiner Wohnung weitergeben?                                  dies vertraglich vereinbaren. Marktüb­
Wie errechnet sich mein Mietzins?                     Seit bekannt wurde, dass die schwarz-                               lich sind drei Bruttomonatsmieten.
Wenn Sie glauben, dass Ihre Miete zu                  blaue Regierung Einschränkungen                                     Bis zu sechs Monatsmieten wären je­
hoch ist, können Sie als erste Orien­                 bei der Weitergabe plant, ist dieses                                doch auch zulässig.
tierungshilfe unseren Online-Miet­                    Thema ein Dauerbrenner unserer te­
zinsrechner verwenden. Die Berech­                    lefonischen Beratung. Laut Regie­
nung kann aber ein Beratungs­       ge­-              rungsprogramm sollen künftig nur
spräch nicht ersetzen, denn es ist im­                noch Ehegatten, eingetragene Partne­
mer im konkreten Einzelfall zu klä­                   rInnen und Kinder bis zum 25. Le­
ren, ob das Mietrechtsgesetz zur                      bensjahr in den Mietvertrag eintreten
Anwendung kommt. Unsere Wohn­-                        können. Derzeit kann der Mietver­
rechts-ExpertInnen können feststel­                   trag im Altbau und im geförderten
len, ob Ihre Miete zu hoch angesetzt                  Wohnbau unter gewissen Vorausset­
wurde. Ist das der Fall, vertreten wir                zungen auch an Verwandte in gerader
Sie im Verfahren vor der Schlich­                     Linie und Geschwister des Hauptmie­
tungsstelle. Diese setzt dann genau                   ters weitergegeben werden. Im Todes­                                                                                       DER IMM
                                                                                                                                                                           Bild: MVÖ

fest, wie hoch die Miete sein darf,                   fall des Hauptmieters ist der Kreis der
                                                                                                                                      16
wie viel man zurückbekommt und                        Berechtigten größer und gilt für alle
wie viel man in Zukunft bezahlt.

Stimmt meine Betriebskosten­ab­rech­
nung? Zahle ich zu hohe Be­triebs­
kosten?                                                                                   www.vida.at                         DEIN VORTEIL MIT VIDA
                                                                                                                        www.vida.at
                                                                                         www.vida.at                   www.vida.at
In Wien erstellen wir anhand laufen­
                                                                                                                                                             AFTAFT

                                                                                                                              Mit deiner vida-Mitgliedskarte erhältst du
                                                                                                                                                    1, 1020 Wien
                                                                                                                                          ende, Adresse senden:

                                                                                                                                                        SCHCH

der Überprüfungen für unsere Mit­                                                                                             bei der Mietervereinigung (MVÖ) kosten­
                                                                                                                                                         Wien
                                                                                                                                              Adresse senden:

                                                                                                                                                        RKS

glieder einen Betriebskostenspiegel.
                                                                                                                                    öhm tz 1, 1020
                                                                                                                          Johann-Böhm-PlatzERK

                                                                                                                              lose Erstberatung in Mietrechtsfragen.
                                                                                                                                                    WE

                                                           Frau Mus terfrau
                                                                                                                                            GEWGE
                                                                                                                                                  ,

Dabei ermitteln wir einen repräsenta­
                                                                                                                                             vida

                                                                                                                              Telefonnummern und Adressen findest
                                                                                                                                          t-Pla
                                                                                                                                    folgt vida

                                                                  123456
                                                                                                                                      ENEN

                                                           MitgliedsNr.:
                                                                                                                                      ende
                                                                                                                       Gew erkschaf
                                                                                                                                   en?

                                                                                                                          WIR LEB

tiven Durchschnittswert. Die Daten                         Gültig bis: 12/20
                                                                             19
                                                                                                                              du unter www.mietervereinigung.at, wo
                                                                                                                                  chaf
                                                                                                                             ananfolg
                                                                                                                                   n?

                                                                                                                        WIR LEB
                                                                                                                        Johann-B
                                                                                                                         Gefund
                                                                                                                       Gefunde
                                                                                                                            erks

aus dem Abrechnungsjahr 2015 zei­                                                      AFTT
                                                                                                                         Bitte
                                                                                                                         Gew

                                                                                    CHAF
                                                                                 KSCH
                                                                              ERKS
                                                                      BEN GEWER                                               es viele weitere Infos und Services wie
                                                                                                                       Bitte

                                                                  LEBEN GEW
                                                            WIRIRLE
                                                            W
gen, dass die monatlichen Nettobe­                                                                                            Miet- und Betriebskostenrechner gibt.
triebskosten pro Quadratmeter Nutz­-

                                                                                                                                                                      17
FRAUEN

(K)EINE FRAGE DES GESCHLECHTS
Es wird Zeit für Gerechtigkeit.

D     er 8. März ist für Frauen ein be­
      sonderer Tag. Der Internationale
Frauentag wurde vor über 100 Jahren
                                                 HER MIT DER HÄLFTE
                                             Die vida Frauen waren rund um den
                                             8. März an öffentlichen Plätzen und in
                                                                                        ten stark – und das nicht nur am
                                                                                        8. März, sondern 365 Tage im Jahr!

ins Leben gerufen. Am 8. März geden­         Betrieben unterwegs. Die klare Bot­        www.frauenvolksbegehren.at
ken wir all jenen, die damals für die        schaft: „Wir wollen weder Blumen           www.vida.at/frauen
Rechte der Frauen eingetreten sind –         noch Konfekt oder lustige Sprüch­
teilweise unter Einsatz ihres Lebens.        lein, sondern einfach das, was uns
                                                                                        TERMIN VORMERKEN
Es ging um das Recht zu wählen – in          zusteht: schlicht und einfach die Hälf­
Österreich wurde vor 100 Jahren den          te vom Kuchen!“ Um diese Hälfte zu         „Gegen Gewalt an Frauen im Job“
Frauen dieses Recht gewährt. Es ging         erreichen, ist noch einiges zu tun. Dar­   vida-Konferenz am 30. Oktober 2018
aber auch um menschenwürdige Ar­             auf macht auch das Frauenvolksbegeh­       im ÖGB-Haus in Wien
beit und gerechte Löhne. Erst in den         ren aufmerksam, das von den vida
70er-Jahren wurde es Frauen gestat­          Frauen unterstützt wird. Machen wir
tet, ohne Zustimmung des Mannes zu           uns gemeinsam für faire Einkommen,
arbeiten. Nach wir vor nicht gleichge­       gerechte Arbeitsbedingungen sowie
stellt sind Frauen beim Einkommen            Gleichstellung und Gleichberechti­
und beim beruflichen Aufstieg.               gung in allen Lebens- und Arbeitswel­

                                                                                                                                   alle Bilder: vida
MENSCHEN MIT BEHINDERUNG

INKLUSION ODER WAS JETZT?
Im Einsatz für eine Arbeitswelt ohne Barrieren.

W       usstest du, dass mehr als 1,3 Mil­
        lionen Menschen in Österreich
mit einer Behinderung leben? Sie stre­
                                             einen großen Stellenwert. Als Gewerk­
                                             schaft haben wir die Verantwortung,
                                             dass sie nicht in die Berufsunfähigkeit
                                                                                                                                   Bild: Thomas Reimer/ÖGB

ben ein selbstbestimmtes Leben an,           abgeschoben werden, sondern ihre
stoßen aber häufig auf Barrieren – auch      Chance in der Arbeitswelt erhalten“,
in der Arbeitswelt. Damit sie beruflich      erklärt Roman Wohlgemuth, Mitorga­
vorankommen und gleich­berechtigt            nisator der Tagung.
arbeiten können, werden sie im Be­                                                      Wun­dermittel Spasspirin – ein Arzt
trieb von Behindertenvertrauensper­              MITEINANDER GEHT'S BESSER              packt aus“ gemeinsam gelacht. Da­
sonen unterstützt. Unter dem Titel           Wie sieht die Zukunft der Inklusion in     nach wurden unter dem Titel „I kaun
„Inklusion oder was jetzt?“ lud vida         Österreich aus? Darüber diskutierten       nimma“ psychische Belastungen in
gemeinsam mit der Gewerkschaft               unter anderem Bundesbehinderten­           der Arbeitswelt thematisiert. Licht aus,
  GPF, dem ÖGB Chancen Nutzen Büro           anwalt Dr. Hansjörg Hofer, Dr. Gün­        Film ab hieß es zum Abschluss der Ta­
  und der Arbeiterkammer Behinder-           ther Schuster, Leiter des Sozialminis­     gung: Der Spielfilm „Mein Blinddate
­­tenvertrauenspersonen und Inte­res­        teriumservice, Herbert Pichler vom         mit dem Leben“ fand großen Anklang
  sierte zu einer Tagung ins Gewerk­         Österreichischen Behindertenrat und        bei den TeilnehmerInnen.
  schaftshaus nach Wien. „Menschen           ÖZIV-Präsident Dr. Klaus Voget. Vor        Infos und Fotos findest du auf
  mit Behinderung haben in der vida          der Mittagspause wurde bei „Business       www.vida.at/menschenmitbehinderung

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Alle Bilder: vida
VIDA JUGEND

DIE STIMME DER LEHRLINGE                                                                     JVRs
                                                                                 Videos derjugend.at
                                                                                           ida
                                                                                 auf www.v
Der Jugendvertrauensrat muss bleiben!

S   eit 45 Jahren gibt es den Jugend­
    vertrauensrat. Der JVR ist spe­
ziell für die Anliegen der Lehrlinge
im Betrieb da. Jugendvertrauensrä­
tInnen sind meist selbst mitten in
der Ausbildung oder haben diese
gerade abgeschlossen. Genau dar­
                                                                                                                  die
um wissen sie auch, wo der Schuh                                                                      R, weil ich
drückt, und können die Interessen        „Als JVR hat man                              „Ich bin JV ner KollegIn-
                                                                                                     mei
                                                                                       Interessen                 te –
ihrer KollegInnen bestens vertreten.     immer ein offenes Ohr                                u t ver treten möch
                                                               für
                                         Fragen der Lehrlinge!“ alle                    nen g
Die Regierung will den JVR ersatz­                                                                    kunft!“
                                                                                        auch in Zu
los streichen. Das Erfolgsmodell „Ju­
gendliche vertreten Jugendliche“ soll   Amira El-Ansary
                                                                                                 zer
                                        Hotel Intercontinenta                          Daniel Hol kstätte Innstraße
abgeschafft und durch „Erwachsene                             l                                   er
                                                                                       ÖBB-Lehrw
bestimmen über Jugendliche“ er­-
setzt werden.

Mit der ÖGJ-Kampagne #JVRbleibt
kämpft die vida Jugend für den Er-
halt der Jugendvertrauensräte! Hör
dir an, was Amira, Seda, Daniel und
Berkant zu sagen haben, und gib uns
deine Unterschrift auf
www.vidajugend.at
                                                                                       „Der JVR muss bleibe
                                                           em JVR                                             n,
                                             „Nur mit d ge weiter ein                  weil er ein wichtiges Sp
                                                                                                                rach-
                                                             in
                                             haben Lehrl echt!“                        rohr für Lehrlinge ist.“
                                                it sp ra ch er
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                                             Berkant B               oridsdorf       ÖBB Infrastruktur AG
                                                        erkstätte Fl
                                             ÖBB-Lehrw

                                                                                                                         19
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