Dialog - Immer im Gleichgewicht? - Gymnasium Immensee

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Dialog - Immer im Gleichgewicht? - Gymnasium Immensee
Dialog

   Immer im
Gleichgewicht?
Die gymnasiale Bildung verfolgt
zwei Ziele: Studierfähigkeit und
 Gesellschaftsreife – doch was
     bedeutet das konkret?
              > 18

    Juli                           Matura 2019:            Blocktage:                   Ehemalige:
    2019                           Es ist geschafft! > 2   Vielfältiges Programm > 28   Balkan-Erfahrungen > 56
Dialog - Immer im Gleichgewicht? - Gymnasium Immensee
Matura
                                                                            2019

                                                                            >4
Zahlreiche Eltern
liessen es sich
nicht nehmen,
ihre erfolgreichen
Sprösslinge          Inhalt «Dialog» Juli 2019
anlässlich der
Maturafeier vom      Matura2                    Maturaarbeiten38
28. Juni 2019
                     News8                      Schule42
bildlich
festzuhalten.        Editorial | Impressum 13   Ehemalige56
                     Schwerpunktthema:           Personalia | Termine 62
                     Gymnasiale Bildung    18   Chunnsch au is Gymi? 64
                     Blocktage28
Dialog - Immer im Gleichgewicht? - Gymnasium Immensee
3>                                                                                                                                                                                         MATURA 2019 AM GYMNASIUM IMMENSEE

                                                                                                                                                                                           Sozialpreis
                                                                                                                                                                                           Artus Triebold, Immensee

                                                                                                                                                                                           Beste Matura
                                                                                                                                                                                           1. Jasper Hüchting, Merlischachen: Notendurchschnitt 5,538
                                                                                                                                                                                           2. Aurelia Räber, Küssnacht am Rigi: Notendurchschnitt 5,462
                                                                                                                                                                                           3. Alessandro de Feminis, Sisikon: Notendurchschnitt 5,423

                                                                                                                                                                                           Die 53 Maturae und Maturi in alphabetischer Reihenfolge

                                                                                                                                                                                           Baburin Ivan, Brunnen                      Roduner Dennis, Küssnacht am Rigi
                                                                                                                                                                                           Bochmann Raphael, Küssnacht am Rigi        Roth Thomas, Küssnacht am Rigi
                                                                                                                                                                                           Bründler Serafina, Rotkreuz                Saluz Julia, Goldau
                                                                                                                                                                                           Buchmann Natalie, Weggis                   Schegg Vivienne, Greppen
                                                                                                                                                                                           Casanova Valentin, Weggis                  Schibli Alexandra, Bülach
                                                                                                                                                                                           Cortesi Sara, Küssnacht am Rigi            Schibli Milena, Küssnacht am Rigi
                                                                                                                                                                                           de Feminis Alessandro, Sisikon             Schwitzer Diana, Luzern
                                  Die 53 Maturanden/-innen freuen sich sichtlich über das Reifezeugnis.                                                                                    Ehrler Jonas, Immensee                     Sidler Céline, Immensee
                                                                                                                                                                                           Elsener Cedric, Feusisberg                 Stämpfli Didion, Küsnacht ZH
                                                                                                                                                                                           Erni Daniel, Küssnacht am Rigi             Steck Nicolas, Udligenswil
                                                                                                                                                                                           Escher Jan, Udligenswil                    Thommen Yannick, Immensee

     «Mit der Matura steht Ihnen die Welt offen»                                                                                                                                           Giger Elin, Arth
                                                                                                                                                                                           Gretler Nick, Zug
                                                                                                                                                                                           Hafner Joel, Merlischachen
                                                                                                                                                                                                                                      Trachsler Raphael, Küssnacht am Rigi
                                                                                                                                                                                                                                      Triebold Artus, Immensee
                                                                                                                                                                                                                                      Tschupp Sebastian, Immensee
                                                                                                                                                                                           Hüchting Jasper, Merlischachen             Ung Noah, Männedorf
                                                                                                                                                                                           In-Albon Sirin, Merlischachen              Vogel Nastasja, Weggis
     Vollerfolg für das Gymna-    «Haben Sie den Mut, Ihr Wissen und das                jungen, hoffnungsvollen Nachwuchskräfte              reichen Schülern/-innen: «Mit dem             Küng Florence, Merlischachen               von Matt Valentin, Udligenswil
     sium Immensee: Alle 53       Gelernte künftig zum Nutzen aller anzuwen-            darauf hin, dass sie dabei nicht vor Fehlern         Maturazeugnis steht Ihnen die Welt            Künzli Dean, Udligenswil                   Wacker Xena, Oberarth
     Schülerinnen und Schüler,    den», sagte Festredner Thierry Burkart den            zurückscheuen dürften: «Leute, die eine              offen. Doch seien Sie sich bewusst,           Lampert Estelle, Immensee                  Walker Ramona, Feusisberg
     die zu den Prüfungen an-     53 Maturae und Maturi. In seiner frei vorge-          Fehlervermeidungsstrategie fahren, sind              dass Sie damit gleichzeitig Ver-              Langensee Noah, Udligenswil                Waszkis Sebastian, Merlischachen
     getreten waren, konnten      tragenen, mit unterhaltsamen Reminiszen-              keine Inspiration für andere.» Der Aargauer          antwortung tragen, und zwar für               Lynch Caroline, Risch                      Weber Julia, Udligenswil
     anlässlich einer würdigen    zen aus seiner eigenen Zeit am Gymnasium              Nationalrat, der in Immensee vor 24 Jahren           sich selbst, für andere und für die           Moreno Correia Diogo, Küssnacht am Rigi    Welti Fabian, Feusisberg
     Feier vom 28. Juni 2019      Immensee gespickten Ansprache wies er die             die Matura abschloss, gratulierte den erfolg-        Gesellschaft insgesamt. Betrachten            Neese Lars, Baar                           Wismer Gina, Buonas
     das – an diesem sonnigen                                                                                                                                                              Palermo Matteo, Zug                        Woodtli Aurel, Brunnen
     Freitag im wahrsten Sinne                                                                                                                                                             Porsche Julian, Ebikon                     Zimmermann Chiara, Vitznau
     des Wortes – heiss ersehn-                                                                                                                                                            Räber Aurelia, Küssnacht am Rigi           Zumbühl Adrian, Merlischachen
     te Maturazeugnis aus den                                                                                                                                                              Reynolds Chloë, Küssnacht am Rigi
     Händen von Rektor Benno
     Planzer entgegennehmen.
     Die Festansprache hielt
     der Aargauer Nationalrat
     Thierry Burkart, 1995
     selbst Maturand am Gym-
     nasium Immensee.

                                  Thierry Burkart appellierte an die Maturae und        Rektor Benno Planzer sagte zu den erfolgreichen      Die drei Besten: 1. Jasper Hüchting (M.),
                                  Maturi: «Engagieren Sie sich auf allen Ebenen         Absolventen/-innen: «Ihr seid nun studierfähig und   Merlischachen, 2. Aurelia Räber, Küssnacht
                                  unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens.»           verfügt über eine vertiefte Gesellschaftsreife.»     am Rigi, 3. Alessandro de Feminis, Sisikon.
                                                                                                                                                                                                                                                                             >6

     4     MATURA 2019                                                                                               GYMNASIUM IMMENSEE      DIALOG JULI 2019                                                                                             MATURA 2019    5
Dialog - Immer im Gleichgewicht? - Gymnasium Immensee
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     Die Maturafeier in                                                                                                      Fotos auf dieser
     der voll besetzten                                                                                                      Seite: Impressionen
     Kapelle wurde                                                                                                           vom Maturaapéro
                           Sie diese Verantwortung aber nicht    ihr euch erarbeitet habt, könnt ihr einen wichtigen
     von Schülern/-in-                                                                                                       auf dem oberen Hof
     nen musikalisch       als Bürde, sondern als Privileg und   gesellschaftlichen Beitrag leisten – ganz unabhängig        des Gymnasiums
     begleitet.            engagieren Sie sich auf allen Ebe-    davon, zu welchen beruflichen und persönlichen Hori-        Immensee.
                           nen unseres Zusammenlebens.»          zonten ihr nun aufbrecht.»

                           «Wir brauchen Menschen                Sozialpreis und beste Matura                                dem traditionellen Schlusswort der
                           wie euch»                                                                                         frischgebackenen Maturae und Ma-
                                                                 Bevor der Reigen der Zeugnisübergabe begann,                turi, vertreten durch Chloë Reynolds
                           Zum Auftakt der Feier wandte sich     wurden besondere Leistungen ausgezeichnet. Der So-          und Valentin von Matt.
                           Rektor Benno Planzer in seiner        zialpreis ging an Artus Triebold aus Immensee. Er wird
                           Rede mit einem Zitat aus dem          jeweils von den 6. Klassen und damit von den Schü-          Nach dem offiziellen Teil in der voll
                           Maturitätsreglement an die erfolg-    lern/-innen selbst verliehen. Der Preis ist eine Anerken-   besetzten Kapelle dislozierte die
                           reichen Absolventen/-innen: «Ihr      nung für ausserordentliches Engagement zugunsten            Festgesellschaft auf den oberen
                           seid nun studierfähig und verfügt     der Klasse und der Schulgemeinschaft.                       Hof des Gymnasiums. Bei einem
                           über eine vertiefte Gesellschafts-                                                                ausgiebigen Apéro erreichte hier
                           reife.» Seine einleitenden Worte      Die beste Matura mit einem Notendurchschnitt von            die Festlaune – nicht nur wegen
                           schloss er mit einem Aufruf an die    5,538 erreichte Jasper Hüchting aus Merlischachen.          des heissen Wetters – quasi ihren
                           jungen Frauen und Männer, der die     Auf den Rängen zwei und drei landeten die Küssnach-         Siedepunkt. Denn die Freude sowie
                           späteren Ausführungen Burkarts        terin Aurelia Räber (5,462) und Alessandro de Feminis       die Erleichterung über das Erreichte
                           antizipierte: «Die Zukunft unserer    (5,423) aus Sisikon.                                        war bei allen Beteiligten berechtig-
                           Gesellschaft braucht Menschen wie                                                                 terweise und spürbar gross.
                           euch, gesunde und positive junge      Die von Schülern/-innen unter der letztmaligen Leitung
                           Menschen. Mit eurer Reife und der     von Musiklehrer Res Röösli jazzig, poppig und rockig        TEXT: SMO!
                           persönlichen Grundsicherheit, die     begleitete Maturafeier endete auch in diesem Jahr mit       FOTOS: MB, SMO!

     6       MATURA 2019                                                                              GYMNASIUM IMMENSEE     DIALOG JULI 2019                        MATURA 2019   7
Dialog - Immer im Gleichgewicht? - Gymnasium Immensee
Neu                  Aufs neue Schuljahr 2019/20 können am Gymnasium Immensee 66 neue Schüler/-innen und
                       zwei neue Lehrpersonen begrüsst werden. Wir wünschen allen einen guten Start. FOTOS: MB

  Neue Schüler/-innen                                                                                                                                           Neue Lehrpersonen
  1. Klassen                                                                                        3. Klassen         4. Klassen                               MARC MOSCATELLI, MUSIK                                                         Instrumentallehrer und leite seit
                                                                                                                                                                MARC.MOSCATELLI@GYMNASIUM-IMMENSEE.CH                                          einigen Jahren ein integratives
  Baradaran-Seyed Danai              Keiser Cyrill                      Strüby Samantha            Becker Philippe     Seevathian Jolijna                                                                                                      Musikprojekt an der Primarschule.
  Bollinger Pierre                   Kohler Nando                       Thomas Isaiah              Bieri Levin                                                                                                                                 Daneben spiele ich immer wieder
  Brantschen Francis Robert          Landtwing Chiara                   Tschümperlin Julian        Camenzind Rian                                               MEINE LEIDENSCHAFT FÜR DIE MUSIK                                               in verschiedenen musikalischen
  Broischer Sani                     Lustenberger Linn-Marie            Tschümperlin Anna          Cirstea Mara        5. Klassen                                                                                                              Projekten mit, vor allem im Bereich
  Bröll Marius                       Märchy David                       Ulber Leni                 Fischer Pascal                                               Wenn ich auf meine eigene Schul-        mich nachhaltig geprägt. In dieser     Jazz. Allerdings trifft man mich nun
  Dobry Helena                       Marty Michelle                     Ulrich Maëlle              Hoenes Laura        Seevathian Alisha                        zeit an der Kantonsschule Zürcher       Zeit entstand der Wunsch, die Mu-      etwas weniger im Bandkeller, dafür
  Donle Arthur                     * Misticoni Lorenzo                  Wiegand Nina             * Kägi Corina                                                  Oberland zurückblicke, kommen           sik zu meinem Beruf zu machen.         umso häufiger auf den Spielplätzen
  Ernst Michelle                     Mumenthaler Lukas                  Wille Luci-Gio             Knüsel David                                                 mir besonders die vielen tollen und     Nach der Matura und einem              in und um Luzern an, wo ich gerne
  Fischer Tim                        Oetiker Alea                       Würmli Leonard             Mayor Amélie                                                 unvergesslichen musikalischen Er-       Zwischenjahr, in welchem ich           viel Zeit mit meinen zwei Kindern
  Fragodt Marco                      Plimpton Alanis                                               Moazami Joshua                                               lebnisse in den Sinn. Auch wenn ich     hauptsächlich Musik machte und         verbringe. In meiner Freizeit zieht
  Gimbel Maximilian                  Possu Leoni                                                   Nansoz Noelle                                                zu diesem Zeitpunkt bereits einige      nebenbei jobbte, absolvierte ich in    es mich aufs Velon und auf den
  Gnädinger Tabea                  * Rauchenstein Jeremy                2. Klassen                 Nguyen Bich                                                  Jahre Klavier und Saxofon gespielt      Luzern und Amsterdam ein Musik-        Fussball- oder Tennisplatz.
  Gohl Salome                      * Ritter Sophie                                               * Rehmann Benedict                                             hatte, wurde meine Leidenschaft         studium mit Hauptfach Saxofon. Es      Ich freue mich auf die neuen
* Göldi Paranee                      Sagat Alan                      * Kirchhofer Annina           Sager Nathalya                                               für die Musik erst in der Gymizeit so   folgten viele Jahre Berufserfahrung    Begegnungen am Gymi Immensee
  Gschwind Maik                      Schenker Ben                                                  Scherrer Elin                                                richtig geweckt. Die angeleiteten       und musikalisches Schaffen sowie       und darauf, meine musikalische Lei-
  Höfer Ann-Sophie                   Schneider Elena                                             * Schirmer Angela     * INTERNE                                Bandworkshops, die eigene Schü-         das Studium der Schulmusik an          denschaft im Unterricht und in den
  Hyseni Gentian                     Schwöbel Johanna                                              Spiess Aisha          SCHÜLER/-INNEN                         lerband, Auftritte mit der Big Band     der Hochschule Luzern. Seit rund       Projekten mit den Schülern/-innen
  Kehl Moira                         Stefanelli Lorella                                            Utzinger Ronny        STAND: 2. 7. 2019                      und die tollen Chorprojekte haben       15 Jahren arbeite ich in Kriens als    zu teilen.

                                                                                                                                                                BRIGITTE SCHILTER-HORISBERGER, LABORASSISTENTIN                                zu organisieren. Als meine Jungs
                                                                                                                                                                BRIGITTE.SCHILTER@GYMNASIUM-IMMENSEE.CH                                        heranwuchsen, wurde ich Jugilei-
                                                                                                                                                                                                                                               terin im Ski- und Sportclub Lauerz
                                                                                                                                                                                                                                               und unterrichte Kinderturnstunden,
                                                                                                                                                                IMMER WIEDER NEUES LERNEN                                                      Fit-Lektionen und das Seniorentur-
                                                                                                                                                                                                                                               nen. Mittlerweile bin ich Präsidentin
                                                                                                                                                                Ganz zufällig bin ich über die aus-     mithelfen durfte. Ab 2000 konnte       des SCL Lauerz.
                                                                                                                                                                geschriebene Stelle einer Laboras-      ich bei der Roche AG in Basel in die   Meine Leidenschaft ist die Bewe-
                                                                                                                                                                sistentin am Gymnasium Immensee         analytische Methodenentwicklung        gung, das Lernen von Neuem, das
                                                                                                                                                                gestolpert und war sofort begeis-       der pharmazeutischen Forschung         Kombinieren und das Infragestellen.
                                                                                                                                                                tert. Laborstellen sind nicht sehr      einsteigen.                            Ich bin begeisterte Sportlerin und
                                                                                                                                                                verbreitet in der Innerschweiz.         Nach der Geburt unseres zweiten        diplomierte Bewegungspädagogin.
                                                                                                                                                                Aufgewachsen bin ich im Fricktal        Sohnes 2008 habe ich gekündigt         Mich trifft man auf dem Rennvelo,
                                                                                                                                                                (AG) und habe meine Lehre als           und bin mit meinem Mann und un-        mit der Familie auf dem Bike, mit
                                                                                                                                                                Chemielaborantin bei der damaligen      seren beiden Söhnen in die Inner-      den Kindern auf der Piste und auf
                                                                                                                                                                Ciba-Geigy absolviert. Ich arbeitete    schweiz gezogen. Die letzten zehn      Skitouren. Ich wandere und jogge
                                                                                                                                                                bei Novartis in der Analytik, wech-     Jahre widmete ich meiner Familie.      und erhole mich in der Natur.
                                                                                                                                                                selte 1998 zur CarboGen, wobei          Ich engagierte mich im Verein          Und nun freue ich mich auf die
                                                                                                                                                                ich in dieser Zeit beim Aufbau          Kind und Eltern und half mit, die      neue Herausforderung im Gymna­
  Sonnenblumenfeld vor dem Gymnasium Immensee mit (v. l. n. r.) Internatsgebäude, Turm, Z-Bau und Kapelle. FOTO: MB                                             des Standortes in Freiburg (FR)         verschiedenen Jahresaktivitäten        sium Immensee.

  8      NEWS                                                                                                         GYMNASIUM IMMENSEE     DIALOG JULI 2019                                                                                                          NEWS       9
Dialog - Immer im Gleichgewicht? - Gymnasium Immensee
Fach Medien und Informatik: Jetzt geht's lo-ooos!
Im Schuljahr                                                                                                                       «BRING YOUR OWN DEVICE» IM UNTERGYMNASIUM
2019/20
startet das                                                                                                                        «Bring your own device» (BYOD)          Untergymnasiasten/-innen durchaus sinnvoll sein.         Mehrnutzen für das Lernen ab-
Gymnasium                                                                                                                          bedeutet, dass Schüler/-innen           Die empfohlenen Geräte sind gut ausgerüstet, damit       schätzbar ist. Mit diesem «dosier­
Immensee                                                                                                                           private Geräte bestimmter               sie auch für die kommenden Schuljahre genügen.           ten» Vor­gehen nutzen wir die
im Unter-                                                                                                                          empfohlener Gerätekategorien                                                                     Möglichkeit des sanften Einstiegs
gymnasium                                                                                                                          mit in die Schule nehmen dürfen         Anfänglich werden die Geräte im Informatikunterricht,    in eine 1 : 1-Ausstattung.
(1. und                                                                                                                            und diese im Unterricht teilweise       in wenigen einzelnen Fächern und auch nur in einzel-
2. Klassen)                                                                                                                        verwendet werden.                       nen Unterrichtssequenzen verwendet. Nach und nach        Allen Schülern/-innen stehen
mit dem Fach                                                                                                                                                               kommen die Geräte häufiger zum Einsatz, je nach ab­-     gratis das Office 365, eine Mail­
Medien und                                                                                                                         Das Mitbringen von Geräten ist          schätzbarem Nutzen. Mit Unterlagen und Büchern wer-      adresse mit der Gymnasium-
Informatik.                                                                                                                        fakultativ. Es stehen auch schulei-     den wir sowohl digital als auch analog unterwegs sein.   Immensee-Domäne, WLAN-
                                                                                                                                   gene Geräte für einzelne Arbeits-                                                                Zugänge und verschiedene
                                                                                                                                   schritte im Unterrichtszimmer zur       Die Geräte werden in den Unterrichtssequenzen, wo        Lernportalzugänge zur Verfügung.
                                                                                                                                   Verfügung. Die Anschaffung eines        sie nicht gebraucht werden, bewusst weggeschlossen.      Lokal dürfen alle für sich bis zu
                                                                                                                                   geeigneten Gerätes kann aber für        Im Unterricht sind die Geräte nur da sinnvoll, wo ein    fünf Installationen herunterladen.

                                                                                                                                   GERÄTEEMPFEHLUNG
Hier arbeiten
Lernende im                                                                                                                        Dringend sind konvertible Geräte        Die Geräte sollten so ausgestattet sein:                 Diese Geräte erfüllen die
Unterricht mit
                                                                                                                                   zu empfehlen. Dies sind Geräte, die     – Konvertibel als Tablet sowie als Notebook nutzbar      Anforderungen und liegen
dem Tablet.
                                                                                                                                   sowohl als traditionelle Notebooks      – Touchscreen, mind. HD (1920 × 1080), Eingabe mit       preislich knapp um CHF 1 000.–:
FOTO: MB                                                                                                                           als auch als Tablets mit Schreibstift     Stift möglich, eher nicht grösser als 14-Zoll          – Lenovo ThinkPad L390 Yoga
                                                                                                                                   in einem Gerät nutzbar sind. Zu         – I5-Prozessor (höhere Prozessorklassen sind nicht         (13.3" Touch, i5, 8 GB, 256 GB SSD,
                                                                                                                                   beachten ist, dass es vom Her-            nötig)                                                   inkl. Stift)
                 Das Fach Medien und Informatik enthält die vorge-       Das Fach Medien und Informatik wird anspruchsvoll.        steller Apple keine Geräte gibt, die    – 8 GB Arbeitsspeicher (auf mehr Arbeitsspeicher kann    – Microsoft Surface Pro 6 (12.3",
                 schriebenen Kompetenz­ziele des Lehrplans 21.           Mit dem nötigen Schülereinsatz und der wohlwoll-          dieser Spezifikation genügen, und         verzichtet werden)                                       i5, 8 GB, 256 GB SSD, schwaz)
                 Unsere Lernziele gehen aber weit über die Lehr-         enden Unterstützung der Lehrpersonen müsste das           sie sind darum ungeeignet. Mit          – mind. 256 GB SSD-Speichermedium                        – HP EliteBook x360 1030 G2
                 plan-21-Kompetenzen hinaus, was für ein Fach am         Fach für alle zu einem freudvollen Erfolgserlebnis        dem Touchscreen und dem Stift           – Schnittstellen: mind. ein USB-C oder mehrere USB-A       (13.3" Touch, i5, 8 GB, 256 GB SSD,
                 Untergymnasium auch selbstverständlich sein muss.       werden. Es geht um Grundlagen und Konzepte der            wird im Tabletmodus das Gerät für       – Tastatur: fest verbunden oder andockbar                  inkl. Stift)
                 Damit hebt sich das Fach deutlich von Informatik­       Informations- und Kommunikationstechnologien. Un-         handschriftliche Notizen (z. B. in      – Betriebssystem: Windows 10
                 angeboten auf der Sekundarstufe I der Volksschule ab.   tergymnasiasten/-innen werden in die Grundzüge der        OneNote und für PDF-Bearbeitung)        – Zubehör: Ladegerät, Pen/Stylus, Maus, Schutzhülle      Zurzeit und während der ganzen
                                                                         Programmierung, in die technischen Hintergründe von       genutzt.                                – Sicherheit: Virenschutz aktiviert (Windows Defender)   Sommerzeit gibt es im Fachhandel
                                                                         Computersystemen und Sicherheitsaspekte der digita-                                                                                                        Aktionsangebote mit guten
Fünf Lehrper-    Christoph Benkler                                       len Kommunikation eingeführt. Bei fehlenden Kennt-                                                                                                         konvertiblen Geräten, die den
sonen konnten    Grundlagen der Informatik                               nissen in den Office-Anwendungen werden zusätzliche       Auf www.edu.ch/immensee                                                                          Anforderungen bestens entsprechen.
gewonnen                                                                 Fertigkeitstrainings angeboten. Medien und Social         finden Sie die vom Gymnasium
werden, die      Helen Ebbe                                              Media spielen eine wichtige Rolle sowohl aus Sicht der    Immensee empfohlenen Geräte,                                                                     Haben Sie Fragen betreffend
in ihren spe-    Informationstheorie Sicherheit                          Erstellung eines eigenen sozialen Netzwerks als auch      die für unsere Schüler/-innen                                                                    die Eignung eines gefundenen
ziellen Fach-                                                            aus Sicht des Konsumierens. Die Medienkompetenz ist       vergünstigt angeboten werden.                                                                    Angebots/Geräts, das Sie Ihrer
gebieten einen   Matthias Flury, Fachverantwortlicher                    auch in weiteren Fächern verankert.                       Den nötigen Einkaufscode                                                                         Tochter/Ihrem Sohn gerne kaufen
interessanten,   Office, Medien und Social Media, Web                                                                              können Sie für angemeldete                                                                       möchten, mailen Sie den Link, das
stufengerech-                                                            Medienkompetente Gymnasiasten/-innen sind nicht           Schüler/-innen auf dem                                                                           PDF oder ein Foto des Angebots
ten und schü-    Johanna Gschwend                                        nur besser für die Zukunft gewappnet, sie sind auch       Sekretariat erfragen:                                                                            an benno.planzer@gymnasium-
lerzentrierten   Medien (Foto und Video)                                 besser vor negativen Medienerfahrungen geschützt.         info@gymnasium-immensee.ch,                                                                      immensee.ch.
Unterricht                                                                                                                         Telefon 041 854 31 31.                                                                           Unkompliziert und rasch wird er
anbieten         Benno Planzer, Rektor                                   TEXTE AUF S. 10/11: BENNO PLANZER, REKTOR,                                                                                                                 Ihnen mitteilen, ob das Gerät den
werden.          Algorithmen und Programmieren                           BENNO.PLANZER@GYMNASIUM-IMMENSEE.CH                                                                                                                        Anforderungen entspricht.

10      NEWS                                                                                                  GYMNASIUM IMMENSEE   DIALOG JULI 2019                                                                                                         NEWS         11
Dialog - Immer im Gleichgewicht? - Gymnasium Immensee
Das Klima lässt das Gymi nicht kalt …                                                                                                                                          Editorial
                                                                                                                                      Wissensstand sei oft nicht ausrei-
                                                                                                                                      chend, um umweltbewusste und                                VON BENNO PLANZER
                                                                                                                                      nachhaltig agierende Persönlich-                            REKTOR
                                                                                                                                                                                                  BENNO.PLANZER@GYMNASIUM-IMMENSEE.CH
                                                                                                                                      keiten zu formen. Es ist höchste
                                                                                                                                      Zeit, denn die weltumspannenden
                                                                                                                                      Auswirkungen des Klimawandels
                                                                                                                                      sind unverkennbar.
                                                                                                                                                                               LIEBE LESERIN, LIEBER LESER
                                                                                                                                      Klimaschutz am Gymi, aber wie?
                                                                                                                                                                               Klimaschutz ist auch bei den Jugendlichen am
                                                                                                                                      Damit es beim Klimaschutz nicht          Gymnasium Immensee ein wichtiges Thema. Wie
                                                                                                                                      nur bei einem Trendthema bleibt          Recht hat die Nachhaltigkeitsgruppe, wenn sie meint,
                                                                                                                                      und den Worten auch Taten folgen,        dass die Verantwortung nicht nur bei der Schule allein
                                                                                                                                      wurden bereits folgende Lösungs-         liege, sondern auch bei den Einzelpersonen. Das
                                                                                                                                      ansätze für ein nachhaltigeres Gymi      Gymnasium Immensee nimmt die Verantwortung mit
                                                                                                                                      Immensee aufgestellt:                    einer konsequenten Haltung wahr. Die Lehrerkonferenz
                                                                                                                                                                               hat entschieden, dass Reisen im Zusammenhang
                                                                                                                                      – Umweltschutz und Klimapolitik          mit Blocktagen, Studien- und Projektwochen ab dem
                                                                                                                                        verpflichtend in den Unterricht        kommenden Schuljahr nicht mehr mit dem Flugzeug
                                                                                                                                        integrieren                            unternommen werden dürfen.

                                                                                                                                      – Reduktion von Plastik in der           Die gesetzlichen Grundlagen für die gymnasiale
                                                                                                                                        Mensa und auf dem ganzen               Matura sind schon recht alt. Schrittweise liessen
                                                                                                                                        Schul­areal                            sich darauf kleinere Reformen aufbauen. Nun
                                                                                                                                                                               sind diese Möglichkeiten erschöpft. Es ist Zeit für
                                                                                                                                      – Ökologisches Putzmittel für            eine grundlegende Reform. Was gut ist, soll noch
                                                                                                                                        die Schule und das Internat            besser gemacht werden. Der heutige gymnasiale
                                                                                                                                                                               Bildungsauftrag wird wohl auch in Zukunft Bestand
                                                                                                                                      – Erhöhung der fleischfreien Tage        haben, denn er kann wohl kaum besser definiert
                                                                                                                                        und Menüs in der Mensa                 werden: «Allgemeine Studierfähigkeit und vertiefte
                                                                                                                                                                               Gesellschaftsreife.» Was trägt das Gymnasium
                                                                                                              Die Nachhaltig-         – Energieeffiziente Alltags­             Immensee zur Studierfähigkeit bei, und was können
                                                                                                              keitsgruppe               gestaltung mittels Zeitschaltuhr       die Eltern dazu leisten? Mehr, als Sie denken! Das
                                                                                                              sensibilisiert für
Hochwasser und Stürme heute, Trockenheit          «Streiken muss nicht immer sein, aber es kann.»                                       und Bewegungsmelder                    Schwerpunktthema dieses «Dialogs» versucht, Ihnen
                                                                                                              den Klimawandel:
und Dürre morgen. Extremsituationen wie nie       Diesem Motto hat sich eine kleine, aber sehr aktive         (v. l. n. r.) Moira,                                             dazu einen vertieften Einblick zu geben. Die weiteren
in früheren Jahrzehnten. Liegt das in unserer     Nachhaltigkeitsgruppe gewidmet, die Schritt für Schritt     Mariella, Vivienne      Es gibt erste Verbesserungsvor-          Beiträge zeigen ein interessantes, facettenreiches und
Hand? Genau diese Frage haben sich auch           das gesamte Gymnasium Immensee für die Thema-               und Angelina, 4. Kl.,   schläge, aber die Verantwortung          reich befrachtetes Sommersemester.
                                                                                                              Lellain, 5. Kl.,
einige Schülerinnen gestellt, als durch die in-   tik des globalen Klimaschutzes sensibilisieren sowie                                liegt nicht nur bei der Schule allein,   Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre.
                                                                                                              sowie Lena, 4. Kl.
ternationale Klimaschutzbewegung zu Beginn        alltagstaugliche Impulse und innovative Erneuerungen                                sondern auch bei den Einzelper-
dieses Jahres das Umweltbewusstsein wieder        am und ums Gymi setzen will. So wie etwa Kurzpräsen-        FOTO: MB                sonen selber. Um unser Klima zu
                                                                                                                                                                               Titelfoto
auflebte.                                         tationen im Untergymnasium: Mal in die Klassen gehen                                erhalten, müssen wir alle an einem
                                                                                                                                                                               Sommersporttag. FOTO: MB
                                                  und offen über das Klima sprechen, um die jüngeren                                  Strang ziehen. Seid ihr bereit, an
                                                  Schüler/-innen zu informieren, was der Klimawandel ei-                              unserer Zukunft mitzubauen?              Impressum Juli 2019
                                                  gentlich ist, was dessen Auswirkungen sind und wie er                               Ökologie zu erleben und nicht nur        Herausgeber: Rektorat Gymnasium Immensee
                                                  zustande kommt. Denn Verantwortung tragen wir alle.                                 zu predigen?                             Adresse: «Dialog», Gymnasium Immensee,
                                                                                                                                                                               Bethlehemweg 12, CH-6405 Immensee,
                                                  Doch genug ist das noch lange nicht! Die engagierten                                TEXT: MARIELLA BURRI, MOIRA              Telefon 041 854 81 81, info@gymnasium-immensee.ch
                                                  Schülerinnen sind der Meinung, dass schon in jungen                                 GABATHULER, LENA OSER, ANGELINA          Verantwortlich für diese Ausgabe: Benno Planzer, Rektor
                                                                                                                                      PAPAGNI UND VIVIENNE SALVISBERG, ALLE
                                                  Jahren ein Klimabewusstsein geschaffen werden solle,                                4. KL., SOWIE LELLAIN THALMANN, 5. KL.
                                                                                                                                                                               Fotos: Michael Brühlmeier (MB), Texte/Fotos:
                                                  beispielsweise im Unterricht, denn der derzeitige                                                                            David Coulin (DC), Realisation: smo! GmbH

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Dialog - Immer im Gleichgewicht? - Gymnasium Immensee
«Ich
                                                                                                                                                                                                               mag es
                                                                                                                                                                                                               einfach,
                                                                                                                                                                                                               genau
                                                                                                                                                                                                               zu sein»
                                                                                                                                                                                                               Ivan Baburin, 6. Kl., gehört zu
                                                                                                                                                                                                               den Finalisten der Schweizer
                                                                                                                                                                                                               Mathematik-Olympiade 2019.

                                                                                                                                 Ivan Baburin
                                                                                                                                 vor dem
                                                                                                                                 Hauptgebäude
                                                                                                                                                    Am 30. März 2019 wurden die 25 Finalisten/-innen an        faszinierend sein kann, sich mit trockenen Zahlen und
                                                                                                                                 der ETH, wo er
                                                                                                                                 Informatik         die ETH Zürich zur Schlussfeier der Schweizer Mathe-       theoretischen Problemen zu beschäftigen. «Ich mag es
                                                                                                                                 studieren wird.    matik-Olympiade eingeladen. Für Ivan Baburin ist dies      einfach, genau zu sein», so Baburin. In seiner Maturaar-
                                                                                                                                                    nicht sein erster Wettbewerbserfolg. Vor zwei Jahren       beit beschäftigte er sich speziell mit Algorithmen, die
                                                                                                                                                    gewann der gebürtige Russe an einem wichtigen rus-         angewandt werden, um schrittweise mathematische
KÄNGURU                           Känguru-Sieger/-innen am Gymnasium Immensee                                                                       sischen Nachwuchswettbewerb Gold in der Informatik         Aufgaben zu lösen. Dabei verglich er drei numerische
DER MATHEMATIK                                                                                                                                      und Silber in Mathematik. Am Känguru-Wettbewerb,           Verfahren zur Bestimmung von Nullstellen. Momentan
                                  Untergymnasium    1. Jonas Stampfli, 1. Kl.                                                                       der alljährlich an vielen Schweizer Gymnasien durch­       vertieft er sich eher in den Bereich der theoretischen
Am 21. März 2019 fand für                           2. Marc Siegenthaler, 2. Kl.                                                                    geführt wird, erreichte er Spitzenwerte.                   Informatik. Hat Baburin noch andere Interessen? Ja, er
alle Klassen der Känguru-                           3. Sofie Stampfli, 1. Kl.                                                                       Fragt sich also, wie Baburin zu seiner stupenden           mag Geschichte und liest gerne historische Romane.
Wettbewerb statt.                                                                                                                                   Fähigkeit zum logischen Denken gekommen ist. «Da           Einer seiner Lieblingsromane hat ihn dabei aus den
                                  Mittelgymnasium   1. Daniel Baryshev, 3. Kl.                                                                      hilft sicher mein Schachtraining. Als Amateur bin ich da   Weiten der Mathematik ganz zurück zur Scholle
In 75 Minuten sind 24 Aufgaben                      2. Cédric Thommen, 4. Kl.                                                                       ganz gut unterwegs», meinte er. Baburin, der wöchent-      geführt, auf der er lebt: Meinrad Inglins «Schweizer-
zu lösen, wobei als Hilfsmittel                     3. Nils Hüchting, 4. Kl.       Die Känguru-Kategoriensieger: (v. l. n. r.)                      lich zwei bis drei Stunden Schach gegen den Computer       spiegel».
nur Notizpapier eingesetzt                                                         Daniel Baryshev, 3. Kl.,                                         spielt, bringt es auf eine Spielstärke von 2000 Elo-
                                                                                   Jonas Stampfli, 1. Kl.,
werden darf. Weltweit nehmen      Obergymnasium     1. Ivan Baburin, 6. Kl.                                                                         Punkten und gehört damit zur nationalen Elite – auch       WEITERE INFOS ZUR SCHWEIZER MATHEMATIK-OLYMPIADE:
                                                                                   Ivan Baburin, 6. Kl.
rund 6 Mio. Schüler/-innen an                       2. Basil Schmid, 5. Kl.                                                                         wenn das Spiel am Brett nicht mit dem Spiel am             WWW.IMOSUISSE.CH

diesem Wettbewerb teil.                             3. Joel Hafner, 6. Kl.         FOTO: MB                                                         Computer zu vergleichen ist. Es wundert einen, was so      TEXT UND FOTO: DC

14    NEWS                                                                                             GYMNASIUM IMMENSEE        DIALOG JULI 2019                                                                                                         NEWS      15
Dialog - Immer im Gleichgewicht? - Gymnasium Immensee
Himmlisch schön, höllisch gut
                                                                                                                                                                                           Bereits im ersten Song «Break­        ganz herzlich bedanken. Den Aus-
                                                                                                                                                                                           away» erschloss sich einem der        führenden für eure hoch professio-
                                                                                                                                                                                           Titel «Himmlisch schön, höllisch      nellen Auftritte, für euer Vertrauen
                                                                                                                                                                                           gut». Das pulsierende Grundmotiv,     und den Biss bei der Vorbereitung.
                                                                                                                                                                                           von den Damen in der Einstimmig-      Dem Publikum für das Kommen und
                                                                                                                                                                                           keit vorgestellt, wurde zweistimmig   die Treue. Und nicht zuletzt allen im
                                                                                                                                                                                           und erstrahlte im voll klingenden     Hintergrund für jeglichen Support.
                                                                                                                                                                                           Tutti. Schnell wurde klar: Es geht    Es ist nicht selbstverständlich!
                                                                                                                                                                                           an diesem Abend nicht um den          Danke!! Und bis nächstes Jahr bei
                                                                                                                                                                                           musikalischen Kampf von Gut und       «Good Vibrations».
                                                                                                                                                                                           Böse, sondern um die Bandbreite
                                                                                                                                                                                           der Gefühle. Und trotz Titeln wie     TEXT: FRANZISKA TROTTMANN, MUSIK,
                                                                                                                                                                                           «Highway to Hell», «Tragedy»          FRANZISKA.TROTTMANN@
                                                                                                                                                                                                                                 GYMNASIUM-IMMENSEE.CH,
                                                                                                                                                                                           und «Skyfall» war es durchwegs        UND SIMON WITZIG, CHOR,
                                                                                                                                                        Sie sind keineswegs selbstver-     ein Gute-Laune-Programm. Mit-         SIMON.WITZIG@GYMNASIUM-IMMENSEE.CH
                                                                                                                                                        ständlich, diese Gymi-Chorkon-     reissend die Beats von Chor und       FOTO: MB
                                                                                                                                                        zerte, denn gerade weil sie sich   Band, bewegend die verschiedenen
                                                                                                                                                        auch dieses Jahr am 16. und        Solostimmen und dynamischen
                                                                                                                                                        17. Mai 2019 so überzeugend        Nuancen der verschiedenen Chorre-
                                                                                                                                                        und beglückend präsentierten,      gister und berauschend das grosse
                                                                                                                                                        vergisst man gerne den Einsatz,    Miteinander.
                                                                                                                                                        den diese jungen Sänger/-innen     Darum möchte sich das Leitungs-
                                                                                                                                                        erbringen.                         team auf diesem Weg bei allen

Das Ergänzungsfach (EF) Musik
lud am 7. Juni 2019 im Theatersaal
zum Konzertabend – und damit
                                                                      «The best
auch zum letzten Auftritt des lang-
jährigen Musiklehrers Res Röösli,
der sich im folgenden Beitrag seine
                                                                      concert ever»                                                                                                        Frühlingsgruss
(Abschieds-)Gedanken macht.
                                                                      … am Gymi                                                                                                            der Gesangsklasse
                 «Diese Frauenstimmen haben mich
                 überzeugt!», «Der Leadgitarrist
                 spielt wie Carlos Santana», «Ja,
                                                                      Immensee                                                                                                             Es war also keine Schlussveran-       Gaga und Adele, Klassiker von
                 wenn der Motor läuft, glänzen die                                                                                                                                         staltung, ein lange darauf hinge-     Sinatra, Soundtracks wie «A Million
                 Solisten», «The band is as good as                                                                                                                                        arbeiteter «Erntetag», sondern        Dreams», aber auch romantische
                 the drummer», «Also die mit dem      Demut! Doch eigentlich begann die     passati, denn ein neuer hungri-                                                                eine Momentaufnahme. Gerne wird       Arietten von Donizetti und vieles
                 Black-Amy-Song muss nur auf die      Geschichte dazu schon viel früher.    ger, verheissungsvoller Jahrgang                                                               solch ein Anlass mit «Musizierstun-   mehr.
                 Bühne stehen und es wirkt», «Best    Ein Jahr zurück. Im Jahr 2018 lud     stand am Start. Die Idee mit einem                                                             de» umschrieben, was zu nichts        Das zahlreich erschienene Publikum
                 concert ever», «Waren das Studen-    das EF Musik ebenfalls, dies zum      CD-Projekt («Jeder Rappen zählt»)                                                              verpflichtet und auch allfällige      zeigte sich begeistert und bedank-
                 ten?», «Ist das normal, dass sich    ersten Mal an einem Freitagabend,     macht doch das Ereignis bekann-                                                                Erwartungen relativieren soll.        te sich mit langem Applaus und
                 so viele Talente in einem Jahrgang   zum traditionellen Konzertabend.      ter … Der Saal war voll, die Stim-                                                             Dies alles war nicht nötig. Die       sehr anerkennenden Voten.
                 finden?» …                           Auch damals spielten die Schü-        mung war grandios. Mein letztes                             Mitten in der Woche und gefühlt    Sänger/-innen präsentierten ein
                 «Rock the House» war der Head-       ler/-innen ein tolles Konzert, doch   Konzert in Immensee. Es war mein                            mitten im Schuljahr lud die        mitreissendes und ansprechendes       TEXT: SIMON WITZIG, CHOR,
                 liner, und der Saal wurde gerockt.   war der Saal nur halb gefüllt. Ein    bestes! Danke. Tschüss!                                     Gesangsklasse von Simon Witzig     Konzert. Ausdrucksstark, selbstbe-    SIMON.WITZIG@GYMNASIUM-IMMENSEE.CH

                 Das Publikum tobte, Standing         leichter Stich ins Herz des Gesamt-                                                               am 10. April 2019 zum Konzert-     wusst und durchwegs berührend         FOTO: MB
                 Ovations, die Musiker versinken in   leiters. Warum und wieso? Tempi       RES RÖÖSLI, MUSIK                                           abend in den Theatersaal.          sangen sie aktuelle Hits von Lady

16    NEWS                                                                                                      GYMNASIUM IMMENSEE   DIALOG JULI 2019                                                                                                    NEWS      17
Dialog - Immer im Gleichgewicht? - Gymnasium Immensee
Die Gretchenfrage
                                                                                                                                            der gymnasialen
                                                                                                                                            Bildung heute und
                                                                                                                                            in Zukunft lautet:
                                                                                                                                            Nun sag, wie hast
                                                                                                                                            du's mit der
                                                                                                                                            «Studierfähigkeit»
                                                                                                                                            und der
                                                                                                                                            «Gesellschaftsreife»?

                                                                                                                                            Für die Konferenz Schweizerischer Gymnasialrektoren/-innen (KSGR)
                                                                                                                                            gilt der Bildungsauftrag gemäss Maturitäts-Anerkennungsreglement
                                                                                                                                            (MAR) Art. 5 (zusammengefasst: allgemeine Studierfähigkeit und
                                                                                                                                            vertiefte Gesellschaftsreife) nach wie vor. Doch was braucht es,
                                                                                                                                            um als junger Mensch «studierfähig» und «gesellschaftsreif» zu
                                                                                                                                            werden? Antworten zum Schwerpunktthema in diesem «Dialog»
                                                                                                                                            gibt der Artikel auf den folgenden Seiten.
                                                                                                             Spanischunterricht.
                                                                                                             FOTO: MB                                                                                                      > 20

18   GYMNASIALE BILDUNG HEUTE UND IN ZUKUNFT: STUDIERFÄHIGKEIT UND GESELLSCHAFTSREIFE   GYMNASIUM IMMENSEE   DIALOG JULI 2019      GYMNASIALE BILDUNG HEUTE UND IN ZUKUNFT: STUDIERFÄHIGKEIT UND GESELLSCHAFTSREIFE   19
VON BENNO PLANZER
                        REKTOR
                        BENNO.PLANZER@GYMNASIUM-IMMENSEE.CH

19 >                    ZUKUNFTSPROJEKT                                                   BILDUNGSAUFTRAG

                        Zurzeit befassen sich mehrere Bildungsgre-                        Bildungsauftrag heute                             Bildungsauftrag morgen
                        mien mit der Zukunft der gymnasialen Bil-
                        dung. Im September 2018 beauftragten die                          Das Gymnasium Immensee erfüllt den                Die Weiterentwicklung der gymnasialen Maturi-               Studierfähigkeit» und «vertiefte Gesellschafts-
                        Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK) und das                       heutigen Bildungsauftrag und sorgt für            tät muss im Kontext der aktuellen Herausforde-              reife», die breite Allgemeinbildung, das Prinzip
                        Departement für Wirtschaft, Bildung und For-                  –   die Studierfähigkeit in allen Disziplinen und     rungen wie partizipative Gesellschaft, Digita-              von Grundlagen- und Vertiefungsbereich sowie
                        schung (WBF) eine Steuergruppe, im Rahmen                         einen prüfungsfreien Zutritt zu allen Hoch­       lisierung, Globalisierung und Nachhaltigkeit                die hohe fachliche Kompetenz der Lehrperso-
                        einer Auslegeordnung den Bedarf nach einer                        schulen/Universitäten;                            erfolgen. Die Maturanden/-innen müssen auf                  nen. Den Kantonen wird eine wichtige Rolle als
                        Aktualisierung des Rahmenlehrplans für die                    –   eine Vielfalt von Wissen, Können, Einsichten      eine zunehmend komplexere und sich schnel-                  Innovatoren zugeschrieben. Handlungsbedarf
                        Maturitätsschulen zu klären sowie allenfalls                      und Kompetenzen in den Bereichen der              ler verändernde Welt vorbereitet werden. Sie                wird jedoch beim Rahmenlehrplan für Maturi-
                        konkrete Vorschläge für die weitere Arbeit zu                     Sprachen, der Natur- und der Gesellschafts­       sollen über gute kommunikative Kompetenzen                  tätsschulen von 1994 gesehen. Er wird als nicht
                        formulieren. Dazu gehört auch das Sammeln                         wissenschaften;                                   verfügen, sich mit Grundwerten der menschli-                mehr zeitgemäss erachtet. Es fehlen vergleich-
                        von Informationen für die Planung einer allfäl-               –   einen Unterricht, der durch inspirierende         chen Gesellschaft auseinandersetzen und fähig               bare Anforderungen für alle Fächer. Nicht alle
                        ligen 3. Evaluation der gymnasialen Maturität.                    Lehrpersonen mit hoher Fachkompetenz und          sein, sich aktiv in Zivilgesellschaft und Politik           Maturanden/-innen verfügen über ausreichen-
                                                                                          sozialer Kompetenz geprägt ist;                   einzubringen.                                               de basale fachliche Studierkompetenzen. Die
                        Auch die Konferenz Schweizerischer Gymnasi-                   –   eine intensive Auseinandersetzung mit Musik                                                                   überfachlichen Kompetenzen sollten stärker
                        alrektoren/-innen (KSGR) leistete ihren Beitrag.                  und bildender Kunst;                              Die KSGR beteiligt sich sehr aktiv an der Wei-              gefördert werden, und die Chancengerechtig-
                        Für sie ist klar, dass es nach verschiedenen                  –   Bewegung und Sport im Sinne einer ganzheit­       terentwicklung der gymnasialen Maturität. Mit               keit ist nicht immer gewährleistet.
                        kleineren und grösseren Reformschritten einer                     lichen Bildung;                                   einer gründlichen Auslegeordnung zur heutigen
                        Gesamtschau im Sinne einer kohärenten Bil-                    –   die Voraussetzungen für ein lebenslanges          Maturität schaffte sie eine gute Basis für die              Die Steuergruppe empfiehlt deshalb folgende
                        dung bedarf. Nur so kann die hohe Qualität der                    Lernen;                                           Zukunftsüberlegungen.                                       Handlungsfelder:
                        heutigen gymnasialen Bildung in der Schweiz                   –   das Einordnen und Vernetzen von Wissen;                                                                  1.   Maturitätsreglement/Maturitätsverordnung:
                        und der prüfungsfreie Hochschulzugang auch                    –   eine Reflexion bezüglich Menschen- und Welt-      Dabei stehen folgende Fragen im Zentrum:                    gezielte Überprüfung und Weiterentwicklung
                        in Zukunft sichergestellt werden. Die KSGR ist                    bildern;                                        – Was bedeutet der Bildungsauftrag heute?                2.   Rahmenlehrplan: Überprüfung des Formats und
                        der Meinung, dass eine umfassende Reform                      –   umfassende Persönlichkeitsbildung mit Sozial-   – Was braucht es, damit unsere Schüler/-innen                 Überarbeitung
                        des Maturitäts-Anerkennungsreglements (MAR)                       kompetenz, Selbstständigkeit, Eigenverantwor-     die allgemeine Studierfähigkeit erreichen?             3.   Qualitätssicherung: Klärung der Umsetzung,
                        ansteht.                                                          tung in Denken und Handeln, Durchhaltewillen    – Was bedeutet «Gesellschaftsreife»?                          Weiterentwicklung der Zusammenarbeit
                                                                                          und Belastbarkeit;                              – Braucht es mehr Verbindlichkeit bei der                4.   Lern- und Beurteilungskultur: gezielte Weiter-
                        Der Bildungsauftrag gemäss MAR Art. 5 (zusam-                 –   die Vorbereitung zur Übernahme anspruchs­         Vermittlung der Grundlagen (im ersten Teil                  entwicklung
                        mengefasst: allgemeine Studierfähigkeit und                       voller Aufgaben in der Gesellschaft.              des Gymnasiums)?                                       5.   Chancengerechtigkeit: Ausschöpfen des Bil-
                        vertiefte Gesellschaftsreife) ist für die Konfe-                                                                  – Braucht es mehr Freiheit im Vermitteln von                  dungspotenzials
                        renz nach wie vor gültig. Dennoch stellt sich vor                                                                   kritischem Denken/Urteilsvermögen (im zwei-
                        dem Hintergrund der digitalen Transformation                                                                        ten Teil des Gymnasiums)?                                   Der Bildungsauftrag gemäss MAR Art. 5 (zusam-
                        und ihrer Auswirkungen auf die Gesellschaft die                                                                   – Umfasst die gymnasiale Bildung wirklich                     mengefasst: allgemeine Studierfähigkeit und
                        Frage, wie unsere Schüler/-innen konkret auf                                                                        Wissen, Fähigkeiten und Haltungen?                          vertiefte Gesellschaftsreife) dürfte auch für
                        die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet                     Das Gymnasium Immensee                          – Welche Beurteilungskultur wird dem Anliegen                 die Zukunft Bestand haben und zentral wichtig
                        werden können.                                                                                                      einer umfassenden gymnasialen Bildung                       sein. Die Studierfähigkeit und das Sichern des
                                                                                          erfüllt den heutigen
                                                                                                                                            gerecht?                                                    prüfungsfreien Hochschulzugangs sind wesent-
                        Die KSGR sieht die grosse Herausforderung                         Bildungsauftrag und sorgt                                                                                     liche Elemente. Gerade auch die Leitungen der
                        darin, dass Kantone, Schulen und Lehrpersonen                     für die Studierfähigkeit in                       Seit April 2019 liegt eine Auslegeordnung                   Hochschulen verweisen regelmässig auf die
                        – im angemessenen Rahmen – in diesen grossen                                                                        der Steuergruppe im Rahmen des Auftrags                     Wichtigkeit der Studierfähigkeit.
                        Gestaltungsprozess einbezogen werden. Das
                                                                                          allen Disziplinen und einen                       der Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK) und
                        Projekt «Weiterentwicklung der gymnasialen                        prüfungsfreien Zutritt zu allen                   desjenigen vom 6. September 2018 zur «Wei-
                        Maturität» soll auf verschiedenen Ebenen                                                                            terentwicklung der gymnasialen Maturität»
                                                                                          Hochschulen/Universitäten.
                        Energien freisetzen. Letztlich verspricht sich                                                                      vor. Der Bericht zeichnet insgesamt ein positi-
                        die Konferenz von diesem Prozess auch eine                                                                          ves Bild der gymnasialen Maturität. Wichtige
                        Profilierung des Gymnasiums.                                                                                        Elemente sind die Bildungsziele «allgemeine

                                                                                                                                                                                                                                                                                      > 22

       20   GYMNASIALE BILDUNG HEUTE UND IN ZUKUNFT: STUDIERFÄHIGKEIT UND GESELLSCHAFTSREIFE                         GYMNASIUM IMMENSEE     DIALOG JULI 2019                                  GYMNASIALE BILDUNG HEUTE UND IN ZUKUNFT: STUDIERFÄHIGKEIT UND GESELLSCHAFTSREIFE   21
21 >                    ELEMENTE DER                                                     ELEMENTE DES                                       PFLICHTBEWUSSTSEIN,                                                MINDER-
                        STUDIERFÄHIGKEIT                                                 STUDIENERFOLGS                                     AUSDAUER, BELASTBARKEIT                                            LEISTER/-INNEN
                        Die Hochschulvorbereitung ist zur zentralen                      Schon länger melden die Hochschulen zurück,        Unsere Erfahrungen am Gymnasium Immen-                             Ab und zu bin ich mit Aussagen von Minderleis-
                        Aufgabe des Gymnasiums geworden. Mit Recht                       dass bei den Persönlichkeitsfaktoren Teile der     see decken sich stark mit den Befunden von                         tern/-innen konfrontiert, dass sie dann an der
                        stellten die Zürcher Universität(alt)rektoren                    Studierenden wesentliche Defizite aufweisen        Prof. Dr. Stefan Wolter und seinen Institutsmitar-                 Hochschule schon mehr arbeiten würden und
                        Andreas Fischer und Hans Weder diese Aussage                     und darum der Studienerfolg gefährdet oder gar     beitenden. Ganz wichtige und wohl die wich-                        reüssieren werden, da sie dann eben topmoti-
                        ins rechte Licht: «Das bedeutet gewiss nicht,                    verunmöglicht wird. Auch an der letzten Jahres-    tigsten Persönlichkeitsfaktoren für eine gute                      viert seien. Aussagen von Prof. Dr. Sarah Spring-
                        dass sich die Aufgabe des Gymnasiums in der                      versammlung der KSGR haben die Rektorin der        Matura und den Studienerfolg sind ein hohes                        man, Rektorin der ETH Zürich, lassen allerdings
                        Vorbereitung des Hochschulstudiums erschöpft,                    ETH Zürich, Prof. Dr. Sarah Springman, und der     Pflichtbewusstsein und eine gute Belastbar-                        eher vermuten, dass man mit dieser Einstellung
                        es bedeutet aber, dass dies die Kernaufgabe                      Rektor der Universität Zürich, Prof. Dr. Michael   keit. Es lohnt sich darum, unseren Fokus auf                       in der heutigen und zukünftigen Hochschulwelt
                        des Gymnasiums sein muss.» (HSGYM, 2008,                         Hengartner, mit deutlichen Worten bemängelt,       diese beiden Themen zu legen, weil sie auch                        – eventuell im Gegensatz zu früher – wohl kaum
                        S. 19.)                                                          dass viele Studienanfänger/-innen zu wenig         in Zukunft für die gymnasiale Bildung und das                      akademische Erfolge feiern wird. Gemäss ihren
                                                                                         belastbar seien. Nebst der mangelnden Fähig-       Hochschulstudium zentrale Erfolgsfaktoren                          Statements sieht sie bei einigen Studienanfän-
                        Zur allgemeinen Studierfähigkeit tragen Wissen,                  keit, dranbleiben und durchbeissen zu können,      sein werden. Häufig mangelt es gerade bei                          gern/-innen, dass der Wille und die Motivation
                        Können, Kompetenzen, Persönlichkeitsfaktoren                     seien einige auch zu wenig an Kritik gewohnt,      den sogenannten «Minderleistern/-innen» an                         zwar da seien, aber die Fähigkeit, sich genü-
                        und Haltungen aus ganz vielen Bereichen bei.                     wenig «frustrationstolerant» und deshalb rasch     diesen beiden Persönlichkeitselementen. Eine                       gend durchzubeissen, schlicht fehle.
                                                                                         entmutigt.                                         Auseinandersetzung mit ihnen drängt sich auf,
                        Fachliche Kompetenzen                                                                                               weil weitere Untersuchungen von Prof. Dr. Ste-
                                                                                         Im renommierten «QS World University Ran-          fan Wolter zeigen, dass die Durchschnittsnote
                        Als Hauptfachbereiche werden Erstsprache,                        king» steht die ETH Zürich derzeit auf dem         bei der Matura einer der besten Prädiktoren für
                        Zweitsprache, Mathematik, Englisch und Infor-                    6. Rang und ist als zweitbeste europäische Uni-    die späteren Studienleistungen darstellt. Die
                        mationstechnologien bezeichnet. Das Vernet-                      versität noch vor der Universität von Cambridge    Aussichten auf Studienerfolg halbieren sich bei                                Es dürfte wohl ähnlich
                        zen und der Transfer verbindet die Fachberei-                    positioniert. Die Schweiz schneidet in den Top     einer Maturanote zwischen 4,0 und 4,4 im Ver-
                                                                                                                                                                                                                           wie im Sport sein: Einen
                        che interdisziplinär.                                            100 proportional als bestes europäisches Land      gleich zu Maturae und Maturi, die mit 4,5 oder
                                                                                         ab. Die toppositionierten Schweizer Hochschu-      höher abschlossen.                                                             anspruchsvollen Wettkampf,
                        Überfachliche Kompetenzen                                        len wollen ihre Positionen verteidigen und                                                                                        z. B. einen Marathon, schafft
                                                                                         werden darum ihre Ansprüche an die Studen-         Prof. Dr. Margrit Stamm, Direktorin des For-
                        Arbeitsorganisation und Planung, Zeitma-                         ten/-innen sicher nicht senken. Dabei ist nicht    schungsinstituts Swiss Education, em. Ordinaria
                                                                                                                                                                                                                           man auch nicht, ohne zuvor
                        nagement, Selbstreflexion, Lernstrategien,                       zu unterschätzen, dass unsere Maturae und          für Pädagogische Psychologie und Erziehungs-                                   ein entsprechend intensives
                        Bewältigung von komplexen Arbeitssituationen,                    Maturi in den Master-Studiengängen direkt mit      wissenschaft an der Universität Freiburg, zeigte                               und umfangreiches Training
                        Kommunikationsfähigkeit, soziales Lernen,                        ausländischen Studenten/-innen konkurrieren,       2016, dass Persönlichkeitsmerkmale wie Frust-
                        Deutungskompetenzen, Grundlagen des wis-                         die teilweise äusserst wissenshungrig, ambitio-    rationstoleranz, Motivation und Beharrlichkeit                                 absolviert zu haben.
                        senschaftlichen Arbeitens und ein korrekter                      niert und stark belastbar sind.                    für den langfristigen Studienerfolg sehr wichtig                               Und eines steht ausser
                        Umgang mit Quellen sind Beispiele für über-                                                                         sind und ein Mangel an diesen Charakteristika
                                                                                                                                                                                                                           Zweifel: Matura und
                        fachliche Kompetenzen.                                          Prof. Dr. Stefan Wolter, Leiter der Forschungs-     auch durch hohe Intelligenz nicht ausreichend
                                                                                        stelle für Bildungsökonomie am Departement          kompensiert werden kann.                                                       Hochschulstudium sind
                        Persönlichkeitsfaktoren                                         Volkswirtschaftslehre der Universität Bern,                                                                                        anspruchsvoll,
                                                                                        und seine Mitarbeitenden zeigen in mehreren
                        Persönliche Einstellungen sind nicht einfach er-                Untersuchungen, dass für den Studienerfolg
                                                                                                                                                                                                                           sehr anspruchsvoll sogar.
                        lernbar. Der gymnasiale Unterricht kann und soll                im Bereich der Persönlichkeit zwei Faktoren
                        sie aber fördern: Interesse, Neugier, Fantasie,                 absolut entscheidend sind:
                        Eigenmotivation, aufbauende Kritikfähigkeit,                  – ein hohes Pflichtbewusstsein
                        gute Streitkultur, Offenheit, Aufmerksamkeit,                 – der Wille und die Fähigkeit, an einer Sache dran-
                        Ausdauer, positive Selbstwirksamkeit bzw.                       zubleiben und «durchzubeissen» (Ausdauer,
                        positives Selbstkonzept.                                        Belastbarkeit)

                                                                                                                                                                                                                                                                                    > 24

       22   GYMNASIALE BILDUNG HEUTE UND IN ZUKUNFT: STUDIERFÄHIGKEIT UND GESELLSCHAFTSREIFE                         GYMNASIUM IMMENSEE     DIALOG JULI 2019                                GYMNASIALE BILDUNG HEUTE UND IN ZUKUNFT: STUDIERFÄHIGKEIT UND GESELLSCHAFTSREIFE   23
23 >                    FÖRDERUNG VON                                      Gymnasium Immensee                                                    Eltern
                        PFLICHTBEWUSSTSEIN,
                                                                           Am Gymnasium Immensee sehe ich u. a. die nachfolgenden                Schon seit vielen Jahren und Jahrzehnten darf ich mit      – Eigenmotivation einfordern
                        AUSDAUER,
                                                                           Möglichkeiten, um Pflichtbewusstsein, Ausdauer, Belastbarkeit         Eltern zusammenarbeiten. Bereits in den 1990er-Jah-        – bei Minderleistern/-innen, die sich trotz aller Bemühungen im Bereich
                        BELASTBARKEIT                                      und Resilienz zu fördern:                                             ren hatten die Eltern wie heute das gleiche, lobens-         Betreuen, Fördern und Befähigen nicht bewegen, alternative Bildungs-
                        UND RESILIENZ                                  –   breit angelegte Gesundheitsförderung in Zusammenarbeit mit            werte Ziel: Sie wollten für ihre Kinder und Jugendlichen     und Ausbildungswege angehen
                                                                           «gesundheit schwyz»                                                   das Beste. Darum will ich die nachfolgenden Hand-          – aufzeigen, dass auch im Leben der Eltern von nichts nichts kommt
                        Bereits heute – und noch viel mehr             –   Früherkennung und Frühintervention                                    lungsempfehlungen nicht falsch verstanden wissen.          – sich der Wirkung der elterlichen Vorbildfunktion bewusst sein
                        in Zukunft – sind wir herausgefor-             –   Anleitungen zum richtigen Umgang mit Stress                           Denn die meisten Eltern nutzen in ihren erzieherischen     – gute Freunde und Hobbys unterstützen
                        dert, die Resilienz unserer Schü-              –   Projekt- und Zeitmanagement als Stressminderer nutzen                 Massnahmen genügend Möglichkeiten, um Pflichtbe-           – ausserschulische Leistungen fördern (Kultur, Sport, Jugendorganisatio-
                        ler/-innen zu fördern. Ohne wissen-            –   Klassenstundenpläne, in denen der Unterricht über die ganze           wusstsein, Ausdauer, Belastbarkeit und Resilienz zu          nen, Vereine usw.), Freude an Leistungen zeigen
                        schaftlichen Anspruch zu erheben,                  Woche gleichmässig (und auch auf den Freitagnachmittag)               fördern. Ich sehe darum keine Defizite bei den Eltern,     – zu konstruktivem Bewältigungsverhalten bei Misserfolgen ermutigen,
                        erkenne ich aufgrund meiner beruf-                 verteilt wird                                                         die ich hier nun mit Handlungsempfehlungen zu min-           nach jedem Hinfallen wieder aufstehen und mit Durststrecken umge-
                        lichen Erfahrung deutliche Anhalts-            –   Misserfolg und Verletzlichkeit zulassen, aber gleichzeitig das        dern hätte.                                                  hen können
                        punkte, die darauf hindeuten, dass                 «Aufstehen» üben                                                                                                                 – Lob der Anstrengung, Lob und Anerkennung bei Bemühung
                        die psychische Widerstandsfähig-               –   digitale «Entlastung» und digitale «Diät» durch klare Vorgaben        Da ich aber wiederholt von Eltern auf solche Möglich-      – bewusst auf «Bequemmacher» wie das Elterntaxi verzichten
                        keit der Jugendlichen in den letzten               im Umgang mit digitalen Medien erzielen                               keiten angesprochen werde, erlaube ich mir, einige         – «Wachstumshürden» stehen lassen und beim Bewältigen unterstützen
                        rund zehn Jahren abgenommen hat.               –   Anleitungen, um die digitale Kommunikation in den Griff zu            Massnahmen aufzuzeigen. Eine weitere Motivation            – die erzieherischen Massnahmen des Gymnasiums und der Lehrperso-
                        Die Fähigkeit, Krisen und Rück-                    bekommen                                                              schöpfe ich aus der Tatsache, dass sich zwar das Ziel,       nen unterstützen
                        schläge als Anlass für die eigene              –   stufengerecht an höhere Belastungen heranführen, indem z. B.          das Beste für den eigenen Nachwuchs zu wollen, nicht       – zu konstruktiver Kritikfähigkeit und guten kommunikativen Umgangs-
                        Weiterentwicklung zu nehmen, ist                   – Lernkontrollen mit umfangreicheren Stoff­gebieten ange-             verändert hat, aber in der letzten Dekade immer mehr         formen erziehen
                        von höchster Bedeutung.                               setzt werden                                                       Eltern dieses Ziel kontraproduktiv mit Massnahmen          – ermutigen, dass anstelle der Eltern die Gym­nasiasten/-innen «Reklama-
                                                                           – sinnstiftendes Lernen mit immer anspruchs­volleren Lern-            verfolgen, die den Kindern und Jugendlichen die natür-       tionen» konstruktiv anbringen
                                                                              aufgaben gefördert wird                                            lichen Hindernisse, um als Persönlichkeit zu wachsen,
                                                                           – auch wieder mal bei geeignetem Stoff sinn­vollem Aus­               aus dem Weg räumen.                                          Auch diese Liste lässt sich um weitere Punkte erweitern.
                                                                              wendiglernen (nicht zu verwechseln mit Bulimie-Lernen)
                                                                              Platz eingeräumt wird                                              Hier eine Liste möglicher positiver Massnahmen:
                                                                       –   das Dranbleiben auch bei langweiligen, sich wiederholenden        –   sich bewusst werden und sein, dass genügend Schlaf
                                                                           Tätigkeiten fördern                                                   enorm wichtig ist und dieser auch nicht durch Social
                                                                       –   Leistungsbereitschaft auch ohne «Zückerchen» einfordern               Media, Internet, PC und Games im Schlafzimmer gestört
                                                                                                                                                                                                                              Schon heute erfüllen
                                                                       –   konsequente, aber herzliche Unterrichts-, Klassen- und Abtei-         werden sollte (gilt für Kinder und junge Erwachsene
                                                                           lungsführung                                                          gleichermassen!)                                                             und beherzigen Eltern
                                                                       –   gutes Klassen- und Unterrichtsklima                               –   gute Bindungsbeziehungen in der Familie                                      sowie Gymnasium
                                                                       –   Konflikt- und Diskussionsfähigkeit in der Klasse fördern          –   viel Zutrauen
                                                                       –   professionelle Haltung einfordern, «Gymnasiastin» bzw. «Gym-      –   dosierte Verantwortung übergeben und einfordern
                                                                                                                                                                                                                              viele der aufgeführten
                                                                           nasiast» ist nach der obligatorischen Schulzeit ein «Beruf»       –   klare Forderungen statt ständiger Diskussionen                               Handlungsempfehlungen und
                                                                       –   Verhalten und Haltungen vermehrt aus Sicht der Erwachsenen-       –   angemessene schulische Anforderungen stellen                                 sicherlich noch sehr viel mehr.
                                                                           welt spiegeln                                                     –   bei chronischer Überforderung alternative Bildungs-/
                                                                       –   Praktika in der Erwachsenenwelt (Unternehmungen und                   Ausbildungswege prüfen                                                       Das Miteinander von Eltern
                                                                           Organisationen) anbieten                                          –   dem Reifestand angepasste Massnahmen im Bereich                              und Gymnasium ist bei etwas
                                                                       –   Freude an erbrachtem Einsatz fördern                                  von Begleitung, Coaching und Controlling des schuli-
                                                                                                                                                                                                                              so Strengem wie Erziehung
                                                                       –   individualisierte Unterstützung für jede Schülerin und jeden          schen Wegs durchführen
                                                                           Schüler                                                           –   «Nachtübungen vor Lernkontrollen» und das «Erst-                             nötig und dürfte in Zukunft
                                                                       –   Perspektiven aufzeigen                                                am-Tag-vor-Lernkontrollen-Lernen» mittels Planungs-                          unter dem Aspekt von Resilienz
                                                                       –   Arbeit in Lernteams fördern                                           unterstützung vermeiden
                                                                       –   angemessen und individuell Verantwortung und Vertrauen            –   Anreize schaffen, indem «elterliche Leistungen» mass-
                                                                                                                                                                                                                              noch wichtiger werden. Dazu
                                                                           übergeben und einfordern                                              voll an schulischen Einsatz und Leistung (Taschengeld,                       kommt: Selbst bei einem guten
                                                                                                                                                 Ausgang usw.) gekoppelt werden
                                                                                                                                                                                                                              Stand besteht immer noch
                                                                           Diese Auflistung ist selbstverständlich unvollständig und lässt
                                                                           sich mit weiteren Punkten praktisch beliebig ergänzen.                                                                                             Optimierungspotenzial.                                   > 26

       24   GYMNASIALE BILDUNG HEUTE UND IN ZUKUNFT: STUDIERFÄHIGKEIT UND GESELLSCHAFTSREIFE                           GYMNASIUM IMMENSEE        DIALOG JULI 2019                              GYMNASIALE BILDUNG HEUTE UND IN ZUKUNFT: STUDIERFÄHIGKEIT UND GESELLSCHAFTSREIFE   25
25 >                     ANSPRÜCHE BEI DEN
                         PERSÖNLICHKEITSFAKTOREN BLEIBEN
                         AUCH KÜNFTIG UNVERÄNDERT

                         Auch das Gymnasium der Zukunft wird die beiden Bildungs-
                         ziele «allgemeine Studierfähigkeit und vertiefte Gesell-
                         schaftsreife» zu erfüllen haben. Es werden neue Zielsetzun-
                         gen dazukommen, um unsere Gymnasiasten/-innen auf die
                         Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten. Die Weiterent-
                         wicklung der gymnasialen Maturität hat die aktuellen Heraus-
                         forderungen wie partizipative Gesellschaft, Digitalisierung,
                         Globalisierung und Nachhaltigkeit zu berücksichtigen. Die
                         Maturanden/-innen müssen auf eine zunehmend komplexere
                         und sich schneller verändernde Welt vorbereitet werden. Sie
                         sollen – wie bereits erwähnt – über gute kommunikative Kom-
                         petenzen verfügen, sich mit Grundwerten der menschlichen
                         Gesellschaft auseinandersetzen und fähig sein, sich aktiv in
                         Zivilgesellschaft und Politik einzubringen.

                         Vieles wird heute schon gut und richtig gemacht und darum
                         Bestand haben. So werden die Ansprüche an die Gymnasias-
                         ten/-innen bei den Persönlichkeitsfaktoren Pflichtbewusst-
                         sein und Belastbarkeit auch künftig aufrechterhalten bleiben.
                         Darum sind wir als Gymnasium Immensee und als Eltern nicht
                         nur angehalten, sondern explizit verpflichtet, heute und
                         morgen unser Möglichstes beizutragen, damit unsere Maturae
                         und Maturi Erfolg haben werden und auf diese Weise zumin-
                         dest einen Teil ihrer Lebensträume verwirklichen können.

       Quellen/Literatur
       Diem, A.; Wolter, S. C. (2018): Analysen der frühen Studienverläufe am Beispiel
       der Universität Bern. SKBF Staff Paper, 21. Schweizerische Koordinationsstelle für
       Bildungsforschung, Aarau.
       Wolter, S. C.; Diem, A., Messer D. (2013): Studienabbrüche an Schweizer Universitäten.
       SKBF Staff Paper, 11. Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung, Aarau.
       SKBF (2018): Bildungsbericht Schweiz 2018. Schweizerische Koordinationsstelle für
       Bildungsforschung, Aarau.
       Erziehungsdirektion des Kantons Bern: Welche Kompetenzen sind für das
       Hochschulstudium zentral? Bern.
       Oelkers, J. (2009): Hochschulreife und Studierfähigkeit. Bemerkungen zur
       Entwicklung des Gymnasiums. Vortrag in der Kantonsschule Wettingen.
       HSGYM – Hochschule und Gymnasium (2008): Hochschulreife und Studierfähigkeit.
       Zürcher Analysen und Empfehlungen zur Schnittstelle. Arbeitsgruppe HSGYM, Zürich.
       Andermatten, C.; Steffen Gerber, T. (2019): Auslegeordnung zur Weiterentwicklung
       der gymnasialen Maturität. Bericht der Steuergruppe im Rahmen des Auftrags von EDK                            Schülerinnen beim Lernen.
       und WBF vom 6. September 2018.                                                                                FOTO: MB

       26    GYMNASIALE BILDUNG HEUTE UND IN ZUKUNFT: STUDIERFÄHIGKEIT UND GESELLSCHAFTSREIFE   GYMNASIUM IMMENSEE   DIALOG JULI 2019            GYMNASIALE BILDUNG HEUTE UND IN ZUKUNFT: STUDIERFÄHIGKEIT UND GESELLSCHAFTSREIFE   27
Blocktage
     3.–5. April 2019
     1. Klassen
     Zirkus-Aufführung mit Circus Luna

     2. Klassen
     Massenmedien (Zeitung, Fernsehen, Radio, Internet)
     > S. 30

     3. Klassen
     Vision null Treibhausgase
     > S. 32

     4. Klassen
     Schulfrei, Kompensation Sozialpraktikum und Sprachaufenthalt

     Klassen 5a und 5c
     Nahrung
     > S. 34

     Klasse 5b
     Waldnutzung
     > S. 36

     6. Klassen
     Individuelle Maturavorbereitung

28   BLOCKTAGE                                                      GYMNASIUM IMMENSEE   DIALOG JULI 2019   BLOCKTAGE   29
Vorangehende
                                                                                                                                      Doppelseite
                                                                                                                                      und oben:

                  Alles Fake oder was …?
                                                                                                                                      Zweitklässler
                                                                                                                                      in der Ausstel-
                                                                                                                                      lung «FAKE. Die
                                                                                                                                      ganze Wahrheit»
                                                                                                                                      im Stapferhaus
                                                                                                                                      Lenzburg.

Die zweiten       Am Mittwochmorgen fuhren wir           Jede Klasse war am Donnerstag-        «Fake News» mit ihren selbst ge-       Oben rechts:
Klassen, be-      mit dem Car nach Lenzburg und          morgen für sich in ihrem Schulzim-    drehten und geschnittenen Filmen       Die Schüler/-innen
                                                                                                                                      im SRF-Fernseh-
gleitet von den   besichtigten dort die Ausstellung      mer und absolvierte einen Kurs        bei Johanna Gschwend, Bildneri-
                                                                                                                                      studio.
Lehrpersonen      «FAKE. Die ganze Wahrheit» im          über soziale Medien und Jugend-       sches Gestalten. Währenddessen
Sandra Sacher,    Stapferhaus. Uns wurden verschie-      schutz. Wir redeten über den Ein-     verschwand jede halbe Stunde eine
Eliane Egli,      dene Arten von Lügen vorgestellt,      fluss von einem Profilbild und was    Gruppe der Klasse 2a, um live im
Stefan Büeler     und wir konnten abstimmen, wie         für Vorurteile beim Betrachten ei-    Powerup-Radiobus auf Sendung zu        Rechts:
und Emanuela      schlimm wir diese einschätzten. Es     nes Profils entstehen. Die Gefahren   gehen. Am Nachmittag tauschten         Blätterwald auf
                                                                                                                                      der Redaktion
Epp, lernten      wurden auch Diskussionen ge-           im Internet und Cybermobbing wa-      die Klassen.
                                                                                                                                      der «Luzerner
in den drei       führt über Fragen wie «In welchen      ren auch ein wichtiges Gesprächs-                                            Zeitung».
Blocktagen die    Situationen ist eine Lüge besser als   thema. Nach dem Mittagessen in        Die Massenmedien sind heute für
verschiedenen     die Wahrheit?». Danach lernten wir     der Mensa fuhren wir mit dem Car      praktisch jeden zugänglich und
Massenmedien      in einem Workshop den Hintergrund      ins SRF-Fernsehstudio nach Zürich     ein wichtiger Teil unseres Lebens
besser kennen     von «Fake News» näher kennen           Leutschenbach, nahmen an einer        geworden. Deshalb müssen wir Ju-
und arbeiteten    und schrieben unter anderem auch       Tour durch die vielen Studio-Décors   gendliche wissen, wie gefährlich sie
auch mit ihnen.   unsere eigenen Schlagzeilen. Wir       teil und standen vor einem Green      sein können, aber auch wie wichtig
                  alle hatten Spass, und es wurde viel   Screen.                               und nützlich sie sind. Nach diesen
                  gelacht. Am Nachmittag besuchten                                             drei Tagen gehen wir kritischer mit
                  wir in Luzern die Redaktion der        Am Freitagmorgen hatte die Klasse     Informationen aus den Medien um.
                  «Neuen Luzerner Zeitung», wo wir       2a Deutsch- und Französischunter-                                            Zweimal rechts:
                  durch die Büros geführt wurden und     richt zu den Medien der Schweiz,      TEXT: ALLEGRA HAAS, 2. KL.             Auf Sendung
                                                                                                                                      im Powerup-
                  Schritt für Schritt das Entstehen      die in vier Sprachen erscheinen,      FOTOS: SANDRA SACHER, DEUTSCH,
                                                                                                                                      Radiobus.
                  eines Artikels verfolgen durften.      und die Klasse 2b verbreitete         SANDRA.SACHER@GYMNASIUM-IMMENSEE.CH

30    BLOCKTAGE                                                                                                  GYMNASIUM IMMENSEE   DIALOG JULI 2019     BLOCKTAGE   31
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