Dialog - Immer im Gleichgewicht? - Gymnasium Immensee
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Dialog Immer im Gleichgewicht? Die gymnasiale Bildung verfolgt zwei Ziele: Studierfähigkeit und Gesellschaftsreife – doch was bedeutet das konkret? > 18 Juli Matura 2019: Blocktage: Ehemalige: 2019 Es ist geschafft! > 2 Vielfältiges Programm > 28 Balkan-Erfahrungen > 56
Matura 2019 >4 Zahlreiche Eltern liessen es sich nicht nehmen, ihre erfolgreichen Sprösslinge Inhalt «Dialog» Juli 2019 anlässlich der Maturafeier vom Matura2 Maturaarbeiten38 28. Juni 2019 News8 Schule42 bildlich festzuhalten. Editorial | Impressum 13 Ehemalige56 Schwerpunktthema: Personalia | Termine 62 Gymnasiale Bildung 18 Chunnsch au is Gymi? 64 Blocktage28
3> MATURA 2019 AM GYMNASIUM IMMENSEE Sozialpreis Artus Triebold, Immensee Beste Matura 1. Jasper Hüchting, Merlischachen: Notendurchschnitt 5,538 2. Aurelia Räber, Küssnacht am Rigi: Notendurchschnitt 5,462 3. Alessandro de Feminis, Sisikon: Notendurchschnitt 5,423 Die 53 Maturae und Maturi in alphabetischer Reihenfolge Baburin Ivan, Brunnen Roduner Dennis, Küssnacht am Rigi Bochmann Raphael, Küssnacht am Rigi Roth Thomas, Küssnacht am Rigi Bründler Serafina, Rotkreuz Saluz Julia, Goldau Buchmann Natalie, Weggis Schegg Vivienne, Greppen Casanova Valentin, Weggis Schibli Alexandra, Bülach Cortesi Sara, Küssnacht am Rigi Schibli Milena, Küssnacht am Rigi de Feminis Alessandro, Sisikon Schwitzer Diana, Luzern Die 53 Maturanden/-innen freuen sich sichtlich über das Reifezeugnis. Ehrler Jonas, Immensee Sidler Céline, Immensee Elsener Cedric, Feusisberg Stämpfli Didion, Küsnacht ZH Erni Daniel, Küssnacht am Rigi Steck Nicolas, Udligenswil Escher Jan, Udligenswil Thommen Yannick, Immensee «Mit der Matura steht Ihnen die Welt offen» Giger Elin, Arth Gretler Nick, Zug Hafner Joel, Merlischachen Trachsler Raphael, Küssnacht am Rigi Triebold Artus, Immensee Tschupp Sebastian, Immensee Hüchting Jasper, Merlischachen Ung Noah, Männedorf In-Albon Sirin, Merlischachen Vogel Nastasja, Weggis Vollerfolg für das Gymna- «Haben Sie den Mut, Ihr Wissen und das jungen, hoffnungsvollen Nachwuchskräfte reichen Schülern/-innen: «Mit dem Küng Florence, Merlischachen von Matt Valentin, Udligenswil sium Immensee: Alle 53 Gelernte künftig zum Nutzen aller anzuwen- darauf hin, dass sie dabei nicht vor Fehlern Maturazeugnis steht Ihnen die Welt Künzli Dean, Udligenswil Wacker Xena, Oberarth Schülerinnen und Schüler, den», sagte Festredner Thierry Burkart den zurückscheuen dürften: «Leute, die eine offen. Doch seien Sie sich bewusst, Lampert Estelle, Immensee Walker Ramona, Feusisberg die zu den Prüfungen an- 53 Maturae und Maturi. In seiner frei vorge- Fehlervermeidungsstrategie fahren, sind dass Sie damit gleichzeitig Ver- Langensee Noah, Udligenswil Waszkis Sebastian, Merlischachen getreten waren, konnten tragenen, mit unterhaltsamen Reminiszen- keine Inspiration für andere.» Der Aargauer antwortung tragen, und zwar für Lynch Caroline, Risch Weber Julia, Udligenswil anlässlich einer würdigen zen aus seiner eigenen Zeit am Gymnasium Nationalrat, der in Immensee vor 24 Jahren sich selbst, für andere und für die Moreno Correia Diogo, Küssnacht am Rigi Welti Fabian, Feusisberg Feier vom 28. Juni 2019 Immensee gespickten Ansprache wies er die die Matura abschloss, gratulierte den erfolg- Gesellschaft insgesamt. Betrachten Neese Lars, Baar Wismer Gina, Buonas das – an diesem sonnigen Palermo Matteo, Zug Woodtli Aurel, Brunnen Freitag im wahrsten Sinne Porsche Julian, Ebikon Zimmermann Chiara, Vitznau des Wortes – heiss ersehn- Räber Aurelia, Küssnacht am Rigi Zumbühl Adrian, Merlischachen te Maturazeugnis aus den Reynolds Chloë, Küssnacht am Rigi Händen von Rektor Benno Planzer entgegennehmen. Die Festansprache hielt der Aargauer Nationalrat Thierry Burkart, 1995 selbst Maturand am Gym- nasium Immensee. Thierry Burkart appellierte an die Maturae und Rektor Benno Planzer sagte zu den erfolgreichen Die drei Besten: 1. Jasper Hüchting (M.), Maturi: «Engagieren Sie sich auf allen Ebenen Absolventen/-innen: «Ihr seid nun studierfähig und Merlischachen, 2. Aurelia Räber, Küssnacht unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens.» verfügt über eine vertiefte Gesellschaftsreife.» am Rigi, 3. Alessandro de Feminis, Sisikon. >6 4 MATURA 2019 GYMNASIUM IMMENSEE DIALOG JULI 2019 MATURA 2019 5
5> Die Maturafeier in Fotos auf dieser der voll besetzten Seite: Impressionen Kapelle wurde vom Maturaapéro Sie diese Verantwortung aber nicht ihr euch erarbeitet habt, könnt ihr einen wichtigen von Schülern/-in- auf dem oberen Hof nen musikalisch als Bürde, sondern als Privileg und gesellschaftlichen Beitrag leisten – ganz unabhängig des Gymnasiums begleitet. engagieren Sie sich auf allen Ebe- davon, zu welchen beruflichen und persönlichen Hori- Immensee. nen unseres Zusammenlebens.» zonten ihr nun aufbrecht.» «Wir brauchen Menschen Sozialpreis und beste Matura dem traditionellen Schlusswort der wie euch» frischgebackenen Maturae und Ma- Bevor der Reigen der Zeugnisübergabe begann, turi, vertreten durch Chloë Reynolds Zum Auftakt der Feier wandte sich wurden besondere Leistungen ausgezeichnet. Der So- und Valentin von Matt. Rektor Benno Planzer in seiner zialpreis ging an Artus Triebold aus Immensee. Er wird Rede mit einem Zitat aus dem jeweils von den 6. Klassen und damit von den Schü- Nach dem offiziellen Teil in der voll Maturitätsreglement an die erfolg- lern/-innen selbst verliehen. Der Preis ist eine Anerken- besetzten Kapelle dislozierte die reichen Absolventen/-innen: «Ihr nung für ausserordentliches Engagement zugunsten Festgesellschaft auf den oberen seid nun studierfähig und verfügt der Klasse und der Schulgemeinschaft. Hof des Gymnasiums. Bei einem über eine vertiefte Gesellschafts- ausgiebigen Apéro erreichte hier reife.» Seine einleitenden Worte Die beste Matura mit einem Notendurchschnitt von die Festlaune – nicht nur wegen schloss er mit einem Aufruf an die 5,538 erreichte Jasper Hüchting aus Merlischachen. des heissen Wetters – quasi ihren jungen Frauen und Männer, der die Auf den Rängen zwei und drei landeten die Küssnach- Siedepunkt. Denn die Freude sowie späteren Ausführungen Burkarts terin Aurelia Räber (5,462) und Alessandro de Feminis die Erleichterung über das Erreichte antizipierte: «Die Zukunft unserer (5,423) aus Sisikon. war bei allen Beteiligten berechtig- Gesellschaft braucht Menschen wie terweise und spürbar gross. euch, gesunde und positive junge Die von Schülern/-innen unter der letztmaligen Leitung Menschen. Mit eurer Reife und der von Musiklehrer Res Röösli jazzig, poppig und rockig TEXT: SMO! persönlichen Grundsicherheit, die begleitete Maturafeier endete auch in diesem Jahr mit FOTOS: MB, SMO! 6 MATURA 2019 GYMNASIUM IMMENSEE DIALOG JULI 2019 MATURA 2019 7
Neu Aufs neue Schuljahr 2019/20 können am Gymnasium Immensee 66 neue Schüler/-innen und zwei neue Lehrpersonen begrüsst werden. Wir wünschen allen einen guten Start. FOTOS: MB Neue Schüler/-innen Neue Lehrpersonen 1. Klassen 3. Klassen 4. Klassen MARC MOSCATELLI, MUSIK Instrumentallehrer und leite seit MARC.MOSCATELLI@GYMNASIUM-IMMENSEE.CH einigen Jahren ein integratives Baradaran-Seyed Danai Keiser Cyrill Strüby Samantha Becker Philippe Seevathian Jolijna Musikprojekt an der Primarschule. Bollinger Pierre Kohler Nando Thomas Isaiah Bieri Levin Daneben spiele ich immer wieder Brantschen Francis Robert Landtwing Chiara Tschümperlin Julian Camenzind Rian MEINE LEIDENSCHAFT FÜR DIE MUSIK in verschiedenen musikalischen Broischer Sani Lustenberger Linn-Marie Tschümperlin Anna Cirstea Mara 5. Klassen Projekten mit, vor allem im Bereich Bröll Marius Märchy David Ulber Leni Fischer Pascal Wenn ich auf meine eigene Schul- mich nachhaltig geprägt. In dieser Jazz. Allerdings trifft man mich nun Dobry Helena Marty Michelle Ulrich Maëlle Hoenes Laura Seevathian Alisha zeit an der Kantonsschule Zürcher Zeit entstand der Wunsch, die Mu- etwas weniger im Bandkeller, dafür Donle Arthur * Misticoni Lorenzo Wiegand Nina * Kägi Corina Oberland zurückblicke, kommen sik zu meinem Beruf zu machen. umso häufiger auf den Spielplätzen Ernst Michelle Mumenthaler Lukas Wille Luci-Gio Knüsel David mir besonders die vielen tollen und Nach der Matura und einem in und um Luzern an, wo ich gerne Fischer Tim Oetiker Alea Würmli Leonard Mayor Amélie unvergesslichen musikalischen Er- Zwischenjahr, in welchem ich viel Zeit mit meinen zwei Kindern Fragodt Marco Plimpton Alanis Moazami Joshua lebnisse in den Sinn. Auch wenn ich hauptsächlich Musik machte und verbringe. In meiner Freizeit zieht Gimbel Maximilian Possu Leoni Nansoz Noelle zu diesem Zeitpunkt bereits einige nebenbei jobbte, absolvierte ich in es mich aufs Velon und auf den Gnädinger Tabea * Rauchenstein Jeremy 2. Klassen Nguyen Bich Jahre Klavier und Saxofon gespielt Luzern und Amsterdam ein Musik- Fussball- oder Tennisplatz. Gohl Salome * Ritter Sophie * Rehmann Benedict hatte, wurde meine Leidenschaft studium mit Hauptfach Saxofon. Es Ich freue mich auf die neuen * Göldi Paranee Sagat Alan * Kirchhofer Annina Sager Nathalya für die Musik erst in der Gymizeit so folgten viele Jahre Berufserfahrung Begegnungen am Gymi Immensee Gschwind Maik Schenker Ben Scherrer Elin richtig geweckt. Die angeleiteten und musikalisches Schaffen sowie und darauf, meine musikalische Lei- Höfer Ann-Sophie Schneider Elena * Schirmer Angela * INTERNE Bandworkshops, die eigene Schü- das Studium der Schulmusik an denschaft im Unterricht und in den Hyseni Gentian Schwöbel Johanna Spiess Aisha SCHÜLER/-INNEN lerband, Auftritte mit der Big Band der Hochschule Luzern. Seit rund Projekten mit den Schülern/-innen Kehl Moira Stefanelli Lorella Utzinger Ronny STAND: 2. 7. 2019 und die tollen Chorprojekte haben 15 Jahren arbeite ich in Kriens als zu teilen. BRIGITTE SCHILTER-HORISBERGER, LABORASSISTENTIN zu organisieren. Als meine Jungs BRIGITTE.SCHILTER@GYMNASIUM-IMMENSEE.CH heranwuchsen, wurde ich Jugilei- terin im Ski- und Sportclub Lauerz und unterrichte Kinderturnstunden, IMMER WIEDER NEUES LERNEN Fit-Lektionen und das Seniorentur- nen. Mittlerweile bin ich Präsidentin Ganz zufällig bin ich über die aus- mithelfen durfte. Ab 2000 konnte des SCL Lauerz. geschriebene Stelle einer Laboras- ich bei der Roche AG in Basel in die Meine Leidenschaft ist die Bewe- sistentin am Gymnasium Immensee analytische Methodenentwicklung gung, das Lernen von Neuem, das gestolpert und war sofort begeis- der pharmazeutischen Forschung Kombinieren und das Infragestellen. tert. Laborstellen sind nicht sehr einsteigen. Ich bin begeisterte Sportlerin und verbreitet in der Innerschweiz. Nach der Geburt unseres zweiten diplomierte Bewegungspädagogin. Aufgewachsen bin ich im Fricktal Sohnes 2008 habe ich gekündigt Mich trifft man auf dem Rennvelo, (AG) und habe meine Lehre als und bin mit meinem Mann und un- mit der Familie auf dem Bike, mit Chemielaborantin bei der damaligen seren beiden Söhnen in die Inner- den Kindern auf der Piste und auf Ciba-Geigy absolviert. Ich arbeitete schweiz gezogen. Die letzten zehn Skitouren. Ich wandere und jogge bei Novartis in der Analytik, wech- Jahre widmete ich meiner Familie. und erhole mich in der Natur. selte 1998 zur CarboGen, wobei Ich engagierte mich im Verein Und nun freue ich mich auf die ich in dieser Zeit beim Aufbau Kind und Eltern und half mit, die neue Herausforderung im Gymna Sonnenblumenfeld vor dem Gymnasium Immensee mit (v. l. n. r.) Internatsgebäude, Turm, Z-Bau und Kapelle. FOTO: MB des Standortes in Freiburg (FR) verschiedenen Jahresaktivitäten sium Immensee. 8 NEWS GYMNASIUM IMMENSEE DIALOG JULI 2019 NEWS 9
Fach Medien und Informatik: Jetzt geht's lo-ooos! Im Schuljahr «BRING YOUR OWN DEVICE» IM UNTERGYMNASIUM 2019/20 startet das «Bring your own device» (BYOD) Untergymnasiasten/-innen durchaus sinnvoll sein. Mehrnutzen für das Lernen ab- Gymnasium bedeutet, dass Schüler/-innen Die empfohlenen Geräte sind gut ausgerüstet, damit schätzbar ist. Mit diesem «dosier Immensee private Geräte bestimmter sie auch für die kommenden Schuljahre genügen. ten» Vorgehen nutzen wir die im Unter- empfohlener Gerätekategorien Möglichkeit des sanften Einstiegs gymnasium mit in die Schule nehmen dürfen Anfänglich werden die Geräte im Informatikunterricht, in eine 1 : 1-Ausstattung. (1. und und diese im Unterricht teilweise in wenigen einzelnen Fächern und auch nur in einzel- 2. Klassen) verwendet werden. nen Unterrichtssequenzen verwendet. Nach und nach Allen Schülern/-innen stehen mit dem Fach kommen die Geräte häufiger zum Einsatz, je nach ab- gratis das Office 365, eine Mail Medien und Das Mitbringen von Geräten ist schätzbarem Nutzen. Mit Unterlagen und Büchern wer- adresse mit der Gymnasium- Informatik. fakultativ. Es stehen auch schulei- den wir sowohl digital als auch analog unterwegs sein. Immensee-Domäne, WLAN- gene Geräte für einzelne Arbeits- Zugänge und verschiedene schritte im Unterrichtszimmer zur Die Geräte werden in den Unterrichtssequenzen, wo Lernportalzugänge zur Verfügung. Verfügung. Die Anschaffung eines sie nicht gebraucht werden, bewusst weggeschlossen. Lokal dürfen alle für sich bis zu geeigneten Gerätes kann aber für Im Unterricht sind die Geräte nur da sinnvoll, wo ein fünf Installationen herunterladen. GERÄTEEMPFEHLUNG Hier arbeiten Lernende im Dringend sind konvertible Geräte Die Geräte sollten so ausgestattet sein: Diese Geräte erfüllen die Unterricht mit zu empfehlen. Dies sind Geräte, die – Konvertibel als Tablet sowie als Notebook nutzbar Anforderungen und liegen dem Tablet. sowohl als traditionelle Notebooks – Touchscreen, mind. HD (1920 × 1080), Eingabe mit preislich knapp um CHF 1 000.–: FOTO: MB als auch als Tablets mit Schreibstift Stift möglich, eher nicht grösser als 14-Zoll – Lenovo ThinkPad L390 Yoga in einem Gerät nutzbar sind. Zu – I5-Prozessor (höhere Prozessorklassen sind nicht (13.3" Touch, i5, 8 GB, 256 GB SSD, beachten ist, dass es vom Her- nötig) inkl. Stift) Das Fach Medien und Informatik enthält die vorge- Das Fach Medien und Informatik wird anspruchsvoll. steller Apple keine Geräte gibt, die – 8 GB Arbeitsspeicher (auf mehr Arbeitsspeicher kann – Microsoft Surface Pro 6 (12.3", schriebenen Kompetenzziele des Lehrplans 21. Mit dem nötigen Schülereinsatz und der wohlwoll- dieser Spezifikation genügen, und verzichtet werden) i5, 8 GB, 256 GB SSD, schwaz) Unsere Lernziele gehen aber weit über die Lehr- enden Unterstützung der Lehrpersonen müsste das sie sind darum ungeeignet. Mit – mind. 256 GB SSD-Speichermedium – HP EliteBook x360 1030 G2 plan-21-Kompetenzen hinaus, was für ein Fach am Fach für alle zu einem freudvollen Erfolgserlebnis dem Touchscreen und dem Stift – Schnittstellen: mind. ein USB-C oder mehrere USB-A (13.3" Touch, i5, 8 GB, 256 GB SSD, Untergymnasium auch selbstverständlich sein muss. werden. Es geht um Grundlagen und Konzepte der wird im Tabletmodus das Gerät für – Tastatur: fest verbunden oder andockbar inkl. Stift) Damit hebt sich das Fach deutlich von Informatik Informations- und Kommunikationstechnologien. Un- handschriftliche Notizen (z. B. in – Betriebssystem: Windows 10 angeboten auf der Sekundarstufe I der Volksschule ab. tergymnasiasten/-innen werden in die Grundzüge der OneNote und für PDF-Bearbeitung) – Zubehör: Ladegerät, Pen/Stylus, Maus, Schutzhülle Zurzeit und während der ganzen Programmierung, in die technischen Hintergründe von genutzt. – Sicherheit: Virenschutz aktiviert (Windows Defender) Sommerzeit gibt es im Fachhandel Computersystemen und Sicherheitsaspekte der digita- Aktionsangebote mit guten Fünf Lehrper- Christoph Benkler len Kommunikation eingeführt. Bei fehlenden Kennt- konvertiblen Geräten, die den sonen konnten Grundlagen der Informatik nissen in den Office-Anwendungen werden zusätzliche Auf www.edu.ch/immensee Anforderungen bestens entsprechen. gewonnen Fertigkeitstrainings angeboten. Medien und Social finden Sie die vom Gymnasium werden, die Helen Ebbe Media spielen eine wichtige Rolle sowohl aus Sicht der Immensee empfohlenen Geräte, Haben Sie Fragen betreffend in ihren spe- Informationstheorie Sicherheit Erstellung eines eigenen sozialen Netzwerks als auch die für unsere Schüler/-innen die Eignung eines gefundenen ziellen Fach- aus Sicht des Konsumierens. Die Medienkompetenz ist vergünstigt angeboten werden. Angebots/Geräts, das Sie Ihrer gebieten einen Matthias Flury, Fachverantwortlicher auch in weiteren Fächern verankert. Den nötigen Einkaufscode Tochter/Ihrem Sohn gerne kaufen interessanten, Office, Medien und Social Media, Web können Sie für angemeldete möchten, mailen Sie den Link, das stufengerech- Medienkompetente Gymnasiasten/-innen sind nicht Schüler/-innen auf dem PDF oder ein Foto des Angebots ten und schü- Johanna Gschwend nur besser für die Zukunft gewappnet, sie sind auch Sekretariat erfragen: an benno.planzer@gymnasium- lerzentrierten Medien (Foto und Video) besser vor negativen Medienerfahrungen geschützt. info@gymnasium-immensee.ch, immensee.ch. Unterricht Telefon 041 854 31 31. Unkompliziert und rasch wird er anbieten Benno Planzer, Rektor TEXTE AUF S. 10/11: BENNO PLANZER, REKTOR, Ihnen mitteilen, ob das Gerät den werden. Algorithmen und Programmieren BENNO.PLANZER@GYMNASIUM-IMMENSEE.CH Anforderungen entspricht. 10 NEWS GYMNASIUM IMMENSEE DIALOG JULI 2019 NEWS 11
Das Klima lässt das Gymi nicht kalt … Editorial Wissensstand sei oft nicht ausrei- chend, um umweltbewusste und VON BENNO PLANZER nachhaltig agierende Persönlich- REKTOR BENNO.PLANZER@GYMNASIUM-IMMENSEE.CH keiten zu formen. Es ist höchste Zeit, denn die weltumspannenden Auswirkungen des Klimawandels sind unverkennbar. LIEBE LESERIN, LIEBER LESER Klimaschutz am Gymi, aber wie? Klimaschutz ist auch bei den Jugendlichen am Damit es beim Klimaschutz nicht Gymnasium Immensee ein wichtiges Thema. Wie nur bei einem Trendthema bleibt Recht hat die Nachhaltigkeitsgruppe, wenn sie meint, und den Worten auch Taten folgen, dass die Verantwortung nicht nur bei der Schule allein wurden bereits folgende Lösungs- liege, sondern auch bei den Einzelpersonen. Das ansätze für ein nachhaltigeres Gymi Gymnasium Immensee nimmt die Verantwortung mit Immensee aufgestellt: einer konsequenten Haltung wahr. Die Lehrerkonferenz hat entschieden, dass Reisen im Zusammenhang – Umweltschutz und Klimapolitik mit Blocktagen, Studien- und Projektwochen ab dem verpflichtend in den Unterricht kommenden Schuljahr nicht mehr mit dem Flugzeug integrieren unternommen werden dürfen. – Reduktion von Plastik in der Die gesetzlichen Grundlagen für die gymnasiale Mensa und auf dem ganzen Matura sind schon recht alt. Schrittweise liessen Schulareal sich darauf kleinere Reformen aufbauen. Nun sind diese Möglichkeiten erschöpft. Es ist Zeit für – Ökologisches Putzmittel für eine grundlegende Reform. Was gut ist, soll noch die Schule und das Internat besser gemacht werden. Der heutige gymnasiale Bildungsauftrag wird wohl auch in Zukunft Bestand – Erhöhung der fleischfreien Tage haben, denn er kann wohl kaum besser definiert und Menüs in der Mensa werden: «Allgemeine Studierfähigkeit und vertiefte Gesellschaftsreife.» Was trägt das Gymnasium Die Nachhaltig- – Energieeffiziente Alltags Immensee zur Studierfähigkeit bei, und was können keitsgruppe gestaltung mittels Zeitschaltuhr die Eltern dazu leisten? Mehr, als Sie denken! Das sensibilisiert für Hochwasser und Stürme heute, Trockenheit «Streiken muss nicht immer sein, aber es kann.» und Bewegungsmelder Schwerpunktthema dieses «Dialogs» versucht, Ihnen den Klimawandel: und Dürre morgen. Extremsituationen wie nie Diesem Motto hat sich eine kleine, aber sehr aktive (v. l. n. r.) Moira, dazu einen vertieften Einblick zu geben. Die weiteren in früheren Jahrzehnten. Liegt das in unserer Nachhaltigkeitsgruppe gewidmet, die Schritt für Schritt Mariella, Vivienne Es gibt erste Verbesserungsvor- Beiträge zeigen ein interessantes, facettenreiches und Hand? Genau diese Frage haben sich auch das gesamte Gymnasium Immensee für die Thema- und Angelina, 4. Kl., schläge, aber die Verantwortung reich befrachtetes Sommersemester. Lellain, 5. Kl., einige Schülerinnen gestellt, als durch die in- tik des globalen Klimaschutzes sensibilisieren sowie liegt nicht nur bei der Schule allein, Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre. sowie Lena, 4. Kl. ternationale Klimaschutzbewegung zu Beginn alltagstaugliche Impulse und innovative Erneuerungen sondern auch bei den Einzelper- dieses Jahres das Umweltbewusstsein wieder am und ums Gymi setzen will. So wie etwa Kurzpräsen- FOTO: MB sonen selber. Um unser Klima zu Titelfoto auflebte. tationen im Untergymnasium: Mal in die Klassen gehen erhalten, müssen wir alle an einem Sommersporttag. FOTO: MB und offen über das Klima sprechen, um die jüngeren Strang ziehen. Seid ihr bereit, an Schüler/-innen zu informieren, was der Klimawandel ei- unserer Zukunft mitzubauen? Impressum Juli 2019 gentlich ist, was dessen Auswirkungen sind und wie er Ökologie zu erleben und nicht nur Herausgeber: Rektorat Gymnasium Immensee zustande kommt. Denn Verantwortung tragen wir alle. zu predigen? Adresse: «Dialog», Gymnasium Immensee, Bethlehemweg 12, CH-6405 Immensee, Doch genug ist das noch lange nicht! Die engagierten TEXT: MARIELLA BURRI, MOIRA Telefon 041 854 81 81, info@gymnasium-immensee.ch Schülerinnen sind der Meinung, dass schon in jungen GABATHULER, LENA OSER, ANGELINA Verantwortlich für diese Ausgabe: Benno Planzer, Rektor PAPAGNI UND VIVIENNE SALVISBERG, ALLE Jahren ein Klimabewusstsein geschaffen werden solle, 4. KL., SOWIE LELLAIN THALMANN, 5. KL. Fotos: Michael Brühlmeier (MB), Texte/Fotos: beispielsweise im Unterricht, denn der derzeitige David Coulin (DC), Realisation: smo! GmbH 12 NEWS GYMNASIUM IMMENSEE DIALOG JULI 2019 NEWS 13
«Ich mag es einfach, genau zu sein» Ivan Baburin, 6. Kl., gehört zu den Finalisten der Schweizer Mathematik-Olympiade 2019. Ivan Baburin vor dem Hauptgebäude Am 30. März 2019 wurden die 25 Finalisten/-innen an faszinierend sein kann, sich mit trockenen Zahlen und der ETH, wo er Informatik die ETH Zürich zur Schlussfeier der Schweizer Mathe- theoretischen Problemen zu beschäftigen. «Ich mag es studieren wird. matik-Olympiade eingeladen. Für Ivan Baburin ist dies einfach, genau zu sein», so Baburin. In seiner Maturaar- nicht sein erster Wettbewerbserfolg. Vor zwei Jahren beit beschäftigte er sich speziell mit Algorithmen, die gewann der gebürtige Russe an einem wichtigen rus- angewandt werden, um schrittweise mathematische KÄNGURU Känguru-Sieger/-innen am Gymnasium Immensee sischen Nachwuchswettbewerb Gold in der Informatik Aufgaben zu lösen. Dabei verglich er drei numerische DER MATHEMATIK und Silber in Mathematik. Am Känguru-Wettbewerb, Verfahren zur Bestimmung von Nullstellen. Momentan Untergymnasium 1. Jonas Stampfli, 1. Kl. der alljährlich an vielen Schweizer Gymnasien durch vertieft er sich eher in den Bereich der theoretischen Am 21. März 2019 fand für 2. Marc Siegenthaler, 2. Kl. geführt wird, erreichte er Spitzenwerte. Informatik. Hat Baburin noch andere Interessen? Ja, er alle Klassen der Känguru- 3. Sofie Stampfli, 1. Kl. Fragt sich also, wie Baburin zu seiner stupenden mag Geschichte und liest gerne historische Romane. Wettbewerb statt. Fähigkeit zum logischen Denken gekommen ist. «Da Einer seiner Lieblingsromane hat ihn dabei aus den Mittelgymnasium 1. Daniel Baryshev, 3. Kl. hilft sicher mein Schachtraining. Als Amateur bin ich da Weiten der Mathematik ganz zurück zur Scholle In 75 Minuten sind 24 Aufgaben 2. Cédric Thommen, 4. Kl. ganz gut unterwegs», meinte er. Baburin, der wöchent- geführt, auf der er lebt: Meinrad Inglins «Schweizer- zu lösen, wobei als Hilfsmittel 3. Nils Hüchting, 4. Kl. Die Känguru-Kategoriensieger: (v. l. n. r.) lich zwei bis drei Stunden Schach gegen den Computer spiegel». nur Notizpapier eingesetzt Daniel Baryshev, 3. Kl., spielt, bringt es auf eine Spielstärke von 2000 Elo- Jonas Stampfli, 1. Kl., werden darf. Weltweit nehmen Obergymnasium 1. Ivan Baburin, 6. Kl. Punkten und gehört damit zur nationalen Elite – auch WEITERE INFOS ZUR SCHWEIZER MATHEMATIK-OLYMPIADE: Ivan Baburin, 6. Kl. rund 6 Mio. Schüler/-innen an 2. Basil Schmid, 5. Kl. wenn das Spiel am Brett nicht mit dem Spiel am WWW.IMOSUISSE.CH diesem Wettbewerb teil. 3. Joel Hafner, 6. Kl. FOTO: MB Computer zu vergleichen ist. Es wundert einen, was so TEXT UND FOTO: DC 14 NEWS GYMNASIUM IMMENSEE DIALOG JULI 2019 NEWS 15
Himmlisch schön, höllisch gut Bereits im ersten Song «Break ganz herzlich bedanken. Den Aus- away» erschloss sich einem der führenden für eure hoch professio- Titel «Himmlisch schön, höllisch nellen Auftritte, für euer Vertrauen gut». Das pulsierende Grundmotiv, und den Biss bei der Vorbereitung. von den Damen in der Einstimmig- Dem Publikum für das Kommen und keit vorgestellt, wurde zweistimmig die Treue. Und nicht zuletzt allen im und erstrahlte im voll klingenden Hintergrund für jeglichen Support. Tutti. Schnell wurde klar: Es geht Es ist nicht selbstverständlich! an diesem Abend nicht um den Danke!! Und bis nächstes Jahr bei musikalischen Kampf von Gut und «Good Vibrations». Böse, sondern um die Bandbreite der Gefühle. Und trotz Titeln wie TEXT: FRANZISKA TROTTMANN, MUSIK, «Highway to Hell», «Tragedy» FRANZISKA.TROTTMANN@ GYMNASIUM-IMMENSEE.CH, und «Skyfall» war es durchwegs UND SIMON WITZIG, CHOR, Sie sind keineswegs selbstver- ein Gute-Laune-Programm. Mit- SIMON.WITZIG@GYMNASIUM-IMMENSEE.CH ständlich, diese Gymi-Chorkon- reissend die Beats von Chor und FOTO: MB zerte, denn gerade weil sie sich Band, bewegend die verschiedenen auch dieses Jahr am 16. und Solostimmen und dynamischen 17. Mai 2019 so überzeugend Nuancen der verschiedenen Chorre- und beglückend präsentierten, gister und berauschend das grosse vergisst man gerne den Einsatz, Miteinander. den diese jungen Sänger/-innen Darum möchte sich das Leitungs- erbringen. team auf diesem Weg bei allen Das Ergänzungsfach (EF) Musik lud am 7. Juni 2019 im Theatersaal zum Konzertabend – und damit «The best auch zum letzten Auftritt des lang- jährigen Musiklehrers Res Röösli, der sich im folgenden Beitrag seine concert ever» Frühlingsgruss (Abschieds-)Gedanken macht. … am Gymi der Gesangsklasse «Diese Frauenstimmen haben mich überzeugt!», «Der Leadgitarrist spielt wie Carlos Santana», «Ja, Immensee Es war also keine Schlussveran- Gaga und Adele, Klassiker von wenn der Motor läuft, glänzen die staltung, ein lange darauf hinge- Sinatra, Soundtracks wie «A Million Solisten», «The band is as good as arbeiteter «Erntetag», sondern Dreams», aber auch romantische the drummer», «Also die mit dem Demut! Doch eigentlich begann die passati, denn ein neuer hungri- eine Momentaufnahme. Gerne wird Arietten von Donizetti und vieles Black-Amy-Song muss nur auf die Geschichte dazu schon viel früher. ger, verheissungsvoller Jahrgang solch ein Anlass mit «Musizierstun- mehr. Bühne stehen und es wirkt», «Best Ein Jahr zurück. Im Jahr 2018 lud stand am Start. Die Idee mit einem de» umschrieben, was zu nichts Das zahlreich erschienene Publikum concert ever», «Waren das Studen- das EF Musik ebenfalls, dies zum CD-Projekt («Jeder Rappen zählt») verpflichtet und auch allfällige zeigte sich begeistert und bedank- ten?», «Ist das normal, dass sich ersten Mal an einem Freitagabend, macht doch das Ereignis bekann- Erwartungen relativieren soll. te sich mit langem Applaus und so viele Talente in einem Jahrgang zum traditionellen Konzertabend. ter … Der Saal war voll, die Stim- Dies alles war nicht nötig. Die sehr anerkennenden Voten. finden?» … Auch damals spielten die Schü- mung war grandios. Mein letztes Mitten in der Woche und gefühlt Sänger/-innen präsentierten ein «Rock the House» war der Head- ler/-innen ein tolles Konzert, doch Konzert in Immensee. Es war mein mitten im Schuljahr lud die mitreissendes und ansprechendes TEXT: SIMON WITZIG, CHOR, liner, und der Saal wurde gerockt. war der Saal nur halb gefüllt. Ein bestes! Danke. Tschüss! Gesangsklasse von Simon Witzig Konzert. Ausdrucksstark, selbstbe- SIMON.WITZIG@GYMNASIUM-IMMENSEE.CH Das Publikum tobte, Standing leichter Stich ins Herz des Gesamt- am 10. April 2019 zum Konzert- wusst und durchwegs berührend FOTO: MB Ovations, die Musiker versinken in leiters. Warum und wieso? Tempi RES RÖÖSLI, MUSIK abend in den Theatersaal. sangen sie aktuelle Hits von Lady 16 NEWS GYMNASIUM IMMENSEE DIALOG JULI 2019 NEWS 17
Die Gretchenfrage der gymnasialen Bildung heute und in Zukunft lautet: Nun sag, wie hast du's mit der «Studierfähigkeit» und der «Gesellschaftsreife»? Für die Konferenz Schweizerischer Gymnasialrektoren/-innen (KSGR) gilt der Bildungsauftrag gemäss Maturitäts-Anerkennungsreglement (MAR) Art. 5 (zusammengefasst: allgemeine Studierfähigkeit und vertiefte Gesellschaftsreife) nach wie vor. Doch was braucht es, um als junger Mensch «studierfähig» und «gesellschaftsreif» zu werden? Antworten zum Schwerpunktthema in diesem «Dialog» gibt der Artikel auf den folgenden Seiten. Spanischunterricht. FOTO: MB > 20 18 GYMNASIALE BILDUNG HEUTE UND IN ZUKUNFT: STUDIERFÄHIGKEIT UND GESELLSCHAFTSREIFE GYMNASIUM IMMENSEE DIALOG JULI 2019 GYMNASIALE BILDUNG HEUTE UND IN ZUKUNFT: STUDIERFÄHIGKEIT UND GESELLSCHAFTSREIFE 19
VON BENNO PLANZER REKTOR BENNO.PLANZER@GYMNASIUM-IMMENSEE.CH 19 > ZUKUNFTSPROJEKT BILDUNGSAUFTRAG Zurzeit befassen sich mehrere Bildungsgre- Bildungsauftrag heute Bildungsauftrag morgen mien mit der Zukunft der gymnasialen Bil- dung. Im September 2018 beauftragten die Das Gymnasium Immensee erfüllt den Die Weiterentwicklung der gymnasialen Maturi- Studierfähigkeit» und «vertiefte Gesellschafts- Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK) und das heutigen Bildungsauftrag und sorgt für tät muss im Kontext der aktuellen Herausforde- reife», die breite Allgemeinbildung, das Prinzip Departement für Wirtschaft, Bildung und For- – die Studierfähigkeit in allen Disziplinen und rungen wie partizipative Gesellschaft, Digita- von Grundlagen- und Vertiefungsbereich sowie schung (WBF) eine Steuergruppe, im Rahmen einen prüfungsfreien Zutritt zu allen Hoch lisierung, Globalisierung und Nachhaltigkeit die hohe fachliche Kompetenz der Lehrperso- einer Auslegeordnung den Bedarf nach einer schulen/Universitäten; erfolgen. Die Maturanden/-innen müssen auf nen. Den Kantonen wird eine wichtige Rolle als Aktualisierung des Rahmenlehrplans für die – eine Vielfalt von Wissen, Können, Einsichten eine zunehmend komplexere und sich schnel- Innovatoren zugeschrieben. Handlungsbedarf Maturitätsschulen zu klären sowie allenfalls und Kompetenzen in den Bereichen der ler verändernde Welt vorbereitet werden. Sie wird jedoch beim Rahmenlehrplan für Maturi- konkrete Vorschläge für die weitere Arbeit zu Sprachen, der Natur- und der Gesellschafts sollen über gute kommunikative Kompetenzen tätsschulen von 1994 gesehen. Er wird als nicht formulieren. Dazu gehört auch das Sammeln wissenschaften; verfügen, sich mit Grundwerten der menschli- mehr zeitgemäss erachtet. Es fehlen vergleich- von Informationen für die Planung einer allfäl- – einen Unterricht, der durch inspirierende chen Gesellschaft auseinandersetzen und fähig bare Anforderungen für alle Fächer. Nicht alle ligen 3. Evaluation der gymnasialen Maturität. Lehrpersonen mit hoher Fachkompetenz und sein, sich aktiv in Zivilgesellschaft und Politik Maturanden/-innen verfügen über ausreichen- sozialer Kompetenz geprägt ist; einzubringen. de basale fachliche Studierkompetenzen. Die Auch die Konferenz Schweizerischer Gymnasi- – eine intensive Auseinandersetzung mit Musik überfachlichen Kompetenzen sollten stärker alrektoren/-innen (KSGR) leistete ihren Beitrag. und bildender Kunst; Die KSGR beteiligt sich sehr aktiv an der Wei- gefördert werden, und die Chancengerechtig- Für sie ist klar, dass es nach verschiedenen – Bewegung und Sport im Sinne einer ganzheit terentwicklung der gymnasialen Maturität. Mit keit ist nicht immer gewährleistet. kleineren und grösseren Reformschritten einer lichen Bildung; einer gründlichen Auslegeordnung zur heutigen Gesamtschau im Sinne einer kohärenten Bil- – die Voraussetzungen für ein lebenslanges Maturität schaffte sie eine gute Basis für die Die Steuergruppe empfiehlt deshalb folgende dung bedarf. Nur so kann die hohe Qualität der Lernen; Zukunftsüberlegungen. Handlungsfelder: heutigen gymnasialen Bildung in der Schweiz – das Einordnen und Vernetzen von Wissen; 1. Maturitätsreglement/Maturitätsverordnung: und der prüfungsfreie Hochschulzugang auch – eine Reflexion bezüglich Menschen- und Welt- Dabei stehen folgende Fragen im Zentrum: gezielte Überprüfung und Weiterentwicklung in Zukunft sichergestellt werden. Die KSGR ist bildern; – Was bedeutet der Bildungsauftrag heute? 2. Rahmenlehrplan: Überprüfung des Formats und der Meinung, dass eine umfassende Reform – umfassende Persönlichkeitsbildung mit Sozial- – Was braucht es, damit unsere Schüler/-innen Überarbeitung des Maturitäts-Anerkennungsreglements (MAR) kompetenz, Selbstständigkeit, Eigenverantwor- die allgemeine Studierfähigkeit erreichen? 3. Qualitätssicherung: Klärung der Umsetzung, ansteht. tung in Denken und Handeln, Durchhaltewillen – Was bedeutet «Gesellschaftsreife»? Weiterentwicklung der Zusammenarbeit und Belastbarkeit; – Braucht es mehr Verbindlichkeit bei der 4. Lern- und Beurteilungskultur: gezielte Weiter- Der Bildungsauftrag gemäss MAR Art. 5 (zusam- – die Vorbereitung zur Übernahme anspruchs Vermittlung der Grundlagen (im ersten Teil entwicklung mengefasst: allgemeine Studierfähigkeit und voller Aufgaben in der Gesellschaft. des Gymnasiums)? 5. Chancengerechtigkeit: Ausschöpfen des Bil- vertiefte Gesellschaftsreife) ist für die Konfe- – Braucht es mehr Freiheit im Vermitteln von dungspotenzials renz nach wie vor gültig. Dennoch stellt sich vor kritischem Denken/Urteilsvermögen (im zwei- dem Hintergrund der digitalen Transformation ten Teil des Gymnasiums)? Der Bildungsauftrag gemäss MAR Art. 5 (zusam- und ihrer Auswirkungen auf die Gesellschaft die – Umfasst die gymnasiale Bildung wirklich mengefasst: allgemeine Studierfähigkeit und Frage, wie unsere Schüler/-innen konkret auf Wissen, Fähigkeiten und Haltungen? vertiefte Gesellschaftsreife) dürfte auch für die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet Das Gymnasium Immensee – Welche Beurteilungskultur wird dem Anliegen die Zukunft Bestand haben und zentral wichtig werden können. einer umfassenden gymnasialen Bildung sein. Die Studierfähigkeit und das Sichern des erfüllt den heutigen gerecht? prüfungsfreien Hochschulzugangs sind wesent- Die KSGR sieht die grosse Herausforderung Bildungsauftrag und sorgt liche Elemente. Gerade auch die Leitungen der darin, dass Kantone, Schulen und Lehrpersonen für die Studierfähigkeit in Seit April 2019 liegt eine Auslegeordnung Hochschulen verweisen regelmässig auf die – im angemessenen Rahmen – in diesen grossen der Steuergruppe im Rahmen des Auftrags Wichtigkeit der Studierfähigkeit. Gestaltungsprozess einbezogen werden. Das allen Disziplinen und einen der Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK) und Projekt «Weiterentwicklung der gymnasialen prüfungsfreien Zutritt zu allen desjenigen vom 6. September 2018 zur «Wei- Maturität» soll auf verschiedenen Ebenen terentwicklung der gymnasialen Maturität» Hochschulen/Universitäten. Energien freisetzen. Letztlich verspricht sich vor. Der Bericht zeichnet insgesamt ein positi- die Konferenz von diesem Prozess auch eine ves Bild der gymnasialen Maturität. Wichtige Profilierung des Gymnasiums. Elemente sind die Bildungsziele «allgemeine > 22 20 GYMNASIALE BILDUNG HEUTE UND IN ZUKUNFT: STUDIERFÄHIGKEIT UND GESELLSCHAFTSREIFE GYMNASIUM IMMENSEE DIALOG JULI 2019 GYMNASIALE BILDUNG HEUTE UND IN ZUKUNFT: STUDIERFÄHIGKEIT UND GESELLSCHAFTSREIFE 21
21 > ELEMENTE DER ELEMENTE DES PFLICHTBEWUSSTSEIN, MINDER- STUDIERFÄHIGKEIT STUDIENERFOLGS AUSDAUER, BELASTBARKEIT LEISTER/-INNEN Die Hochschulvorbereitung ist zur zentralen Schon länger melden die Hochschulen zurück, Unsere Erfahrungen am Gymnasium Immen- Ab und zu bin ich mit Aussagen von Minderleis- Aufgabe des Gymnasiums geworden. Mit Recht dass bei den Persönlichkeitsfaktoren Teile der see decken sich stark mit den Befunden von tern/-innen konfrontiert, dass sie dann an der stellten die Zürcher Universität(alt)rektoren Studierenden wesentliche Defizite aufweisen Prof. Dr. Stefan Wolter und seinen Institutsmitar- Hochschule schon mehr arbeiten würden und Andreas Fischer und Hans Weder diese Aussage und darum der Studienerfolg gefährdet oder gar beitenden. Ganz wichtige und wohl die wich- reüssieren werden, da sie dann eben topmoti- ins rechte Licht: «Das bedeutet gewiss nicht, verunmöglicht wird. Auch an der letzten Jahres- tigsten Persönlichkeitsfaktoren für eine gute viert seien. Aussagen von Prof. Dr. Sarah Spring- dass sich die Aufgabe des Gymnasiums in der versammlung der KSGR haben die Rektorin der Matura und den Studienerfolg sind ein hohes man, Rektorin der ETH Zürich, lassen allerdings Vorbereitung des Hochschulstudiums erschöpft, ETH Zürich, Prof. Dr. Sarah Springman, und der Pflichtbewusstsein und eine gute Belastbar- eher vermuten, dass man mit dieser Einstellung es bedeutet aber, dass dies die Kernaufgabe Rektor der Universität Zürich, Prof. Dr. Michael keit. Es lohnt sich darum, unseren Fokus auf in der heutigen und zukünftigen Hochschulwelt des Gymnasiums sein muss.» (HSGYM, 2008, Hengartner, mit deutlichen Worten bemängelt, diese beiden Themen zu legen, weil sie auch – eventuell im Gegensatz zu früher – wohl kaum S. 19.) dass viele Studienanfänger/-innen zu wenig in Zukunft für die gymnasiale Bildung und das akademische Erfolge feiern wird. Gemäss ihren belastbar seien. Nebst der mangelnden Fähig- Hochschulstudium zentrale Erfolgsfaktoren Statements sieht sie bei einigen Studienanfän- Zur allgemeinen Studierfähigkeit tragen Wissen, keit, dranbleiben und durchbeissen zu können, sein werden. Häufig mangelt es gerade bei gern/-innen, dass der Wille und die Motivation Können, Kompetenzen, Persönlichkeitsfaktoren seien einige auch zu wenig an Kritik gewohnt, den sogenannten «Minderleistern/-innen» an zwar da seien, aber die Fähigkeit, sich genü- und Haltungen aus ganz vielen Bereichen bei. wenig «frustrationstolerant» und deshalb rasch diesen beiden Persönlichkeitselementen. Eine gend durchzubeissen, schlicht fehle. entmutigt. Auseinandersetzung mit ihnen drängt sich auf, Fachliche Kompetenzen weil weitere Untersuchungen von Prof. Dr. Ste- Im renommierten «QS World University Ran- fan Wolter zeigen, dass die Durchschnittsnote Als Hauptfachbereiche werden Erstsprache, king» steht die ETH Zürich derzeit auf dem bei der Matura einer der besten Prädiktoren für Zweitsprache, Mathematik, Englisch und Infor- 6. Rang und ist als zweitbeste europäische Uni- die späteren Studienleistungen darstellt. Die mationstechnologien bezeichnet. Das Vernet- versität noch vor der Universität von Cambridge Aussichten auf Studienerfolg halbieren sich bei Es dürfte wohl ähnlich zen und der Transfer verbindet die Fachberei- positioniert. Die Schweiz schneidet in den Top einer Maturanote zwischen 4,0 und 4,4 im Ver- wie im Sport sein: Einen che interdisziplinär. 100 proportional als bestes europäisches Land gleich zu Maturae und Maturi, die mit 4,5 oder ab. Die toppositionierten Schweizer Hochschu- höher abschlossen. anspruchsvollen Wettkampf, Überfachliche Kompetenzen len wollen ihre Positionen verteidigen und z. B. einen Marathon, schafft werden darum ihre Ansprüche an die Studen- Prof. Dr. Margrit Stamm, Direktorin des For- Arbeitsorganisation und Planung, Zeitma- ten/-innen sicher nicht senken. Dabei ist nicht schungsinstituts Swiss Education, em. Ordinaria man auch nicht, ohne zuvor nagement, Selbstreflexion, Lernstrategien, zu unterschätzen, dass unsere Maturae und für Pädagogische Psychologie und Erziehungs- ein entsprechend intensives Bewältigung von komplexen Arbeitssituationen, Maturi in den Master-Studiengängen direkt mit wissenschaft an der Universität Freiburg, zeigte und umfangreiches Training Kommunikationsfähigkeit, soziales Lernen, ausländischen Studenten/-innen konkurrieren, 2016, dass Persönlichkeitsmerkmale wie Frust- Deutungskompetenzen, Grundlagen des wis- die teilweise äusserst wissenshungrig, ambitio- rationstoleranz, Motivation und Beharrlichkeit absolviert zu haben. senschaftlichen Arbeitens und ein korrekter niert und stark belastbar sind. für den langfristigen Studienerfolg sehr wichtig Und eines steht ausser Umgang mit Quellen sind Beispiele für über- sind und ein Mangel an diesen Charakteristika Zweifel: Matura und fachliche Kompetenzen. Prof. Dr. Stefan Wolter, Leiter der Forschungs- auch durch hohe Intelligenz nicht ausreichend stelle für Bildungsökonomie am Departement kompensiert werden kann. Hochschulstudium sind Persönlichkeitsfaktoren Volkswirtschaftslehre der Universität Bern, anspruchsvoll, und seine Mitarbeitenden zeigen in mehreren Persönliche Einstellungen sind nicht einfach er- Untersuchungen, dass für den Studienerfolg sehr anspruchsvoll sogar. lernbar. Der gymnasiale Unterricht kann und soll im Bereich der Persönlichkeit zwei Faktoren sie aber fördern: Interesse, Neugier, Fantasie, absolut entscheidend sind: Eigenmotivation, aufbauende Kritikfähigkeit, – ein hohes Pflichtbewusstsein gute Streitkultur, Offenheit, Aufmerksamkeit, – der Wille und die Fähigkeit, an einer Sache dran- Ausdauer, positive Selbstwirksamkeit bzw. zubleiben und «durchzubeissen» (Ausdauer, positives Selbstkonzept. Belastbarkeit) > 24 22 GYMNASIALE BILDUNG HEUTE UND IN ZUKUNFT: STUDIERFÄHIGKEIT UND GESELLSCHAFTSREIFE GYMNASIUM IMMENSEE DIALOG JULI 2019 GYMNASIALE BILDUNG HEUTE UND IN ZUKUNFT: STUDIERFÄHIGKEIT UND GESELLSCHAFTSREIFE 23
23 > FÖRDERUNG VON Gymnasium Immensee Eltern PFLICHTBEWUSSTSEIN, Am Gymnasium Immensee sehe ich u. a. die nachfolgenden Schon seit vielen Jahren und Jahrzehnten darf ich mit – Eigenmotivation einfordern AUSDAUER, Möglichkeiten, um Pflichtbewusstsein, Ausdauer, Belastbarkeit Eltern zusammenarbeiten. Bereits in den 1990er-Jah- – bei Minderleistern/-innen, die sich trotz aller Bemühungen im Bereich BELASTBARKEIT und Resilienz zu fördern: ren hatten die Eltern wie heute das gleiche, lobens- Betreuen, Fördern und Befähigen nicht bewegen, alternative Bildungs- UND RESILIENZ – breit angelegte Gesundheitsförderung in Zusammenarbeit mit werte Ziel: Sie wollten für ihre Kinder und Jugendlichen und Ausbildungswege angehen «gesundheit schwyz» das Beste. Darum will ich die nachfolgenden Hand- – aufzeigen, dass auch im Leben der Eltern von nichts nichts kommt Bereits heute – und noch viel mehr – Früherkennung und Frühintervention lungsempfehlungen nicht falsch verstanden wissen. – sich der Wirkung der elterlichen Vorbildfunktion bewusst sein in Zukunft – sind wir herausgefor- – Anleitungen zum richtigen Umgang mit Stress Denn die meisten Eltern nutzen in ihren erzieherischen – gute Freunde und Hobbys unterstützen dert, die Resilienz unserer Schü- – Projekt- und Zeitmanagement als Stressminderer nutzen Massnahmen genügend Möglichkeiten, um Pflichtbe- – ausserschulische Leistungen fördern (Kultur, Sport, Jugendorganisatio- ler/-innen zu fördern. Ohne wissen- – Klassenstundenpläne, in denen der Unterricht über die ganze wusstsein, Ausdauer, Belastbarkeit und Resilienz zu nen, Vereine usw.), Freude an Leistungen zeigen schaftlichen Anspruch zu erheben, Woche gleichmässig (und auch auf den Freitagnachmittag) fördern. Ich sehe darum keine Defizite bei den Eltern, – zu konstruktivem Bewältigungsverhalten bei Misserfolgen ermutigen, erkenne ich aufgrund meiner beruf- verteilt wird die ich hier nun mit Handlungsempfehlungen zu min- nach jedem Hinfallen wieder aufstehen und mit Durststrecken umge- lichen Erfahrung deutliche Anhalts- – Misserfolg und Verletzlichkeit zulassen, aber gleichzeitig das dern hätte. hen können punkte, die darauf hindeuten, dass «Aufstehen» üben – Lob der Anstrengung, Lob und Anerkennung bei Bemühung die psychische Widerstandsfähig- – digitale «Entlastung» und digitale «Diät» durch klare Vorgaben Da ich aber wiederholt von Eltern auf solche Möglich- – bewusst auf «Bequemmacher» wie das Elterntaxi verzichten keit der Jugendlichen in den letzten im Umgang mit digitalen Medien erzielen keiten angesprochen werde, erlaube ich mir, einige – «Wachstumshürden» stehen lassen und beim Bewältigen unterstützen rund zehn Jahren abgenommen hat. – Anleitungen, um die digitale Kommunikation in den Griff zu Massnahmen aufzuzeigen. Eine weitere Motivation – die erzieherischen Massnahmen des Gymnasiums und der Lehrperso- Die Fähigkeit, Krisen und Rück- bekommen schöpfe ich aus der Tatsache, dass sich zwar das Ziel, nen unterstützen schläge als Anlass für die eigene – stufengerecht an höhere Belastungen heranführen, indem z. B. das Beste für den eigenen Nachwuchs zu wollen, nicht – zu konstruktiver Kritikfähigkeit und guten kommunikativen Umgangs- Weiterentwicklung zu nehmen, ist – Lernkontrollen mit umfangreicheren Stoffgebieten ange- verändert hat, aber in der letzten Dekade immer mehr formen erziehen von höchster Bedeutung. setzt werden Eltern dieses Ziel kontraproduktiv mit Massnahmen – ermutigen, dass anstelle der Eltern die Gymnasiasten/-innen «Reklama- – sinnstiftendes Lernen mit immer anspruchsvolleren Lern- verfolgen, die den Kindern und Jugendlichen die natür- tionen» konstruktiv anbringen aufgaben gefördert wird lichen Hindernisse, um als Persönlichkeit zu wachsen, – auch wieder mal bei geeignetem Stoff sinnvollem Aus aus dem Weg räumen. Auch diese Liste lässt sich um weitere Punkte erweitern. wendiglernen (nicht zu verwechseln mit Bulimie-Lernen) Platz eingeräumt wird Hier eine Liste möglicher positiver Massnahmen: – das Dranbleiben auch bei langweiligen, sich wiederholenden – sich bewusst werden und sein, dass genügend Schlaf Tätigkeiten fördern enorm wichtig ist und dieser auch nicht durch Social – Leistungsbereitschaft auch ohne «Zückerchen» einfordern Media, Internet, PC und Games im Schlafzimmer gestört Schon heute erfüllen – konsequente, aber herzliche Unterrichts-, Klassen- und Abtei- werden sollte (gilt für Kinder und junge Erwachsene lungsführung gleichermassen!) und beherzigen Eltern – gutes Klassen- und Unterrichtsklima – gute Bindungsbeziehungen in der Familie sowie Gymnasium – Konflikt- und Diskussionsfähigkeit in der Klasse fördern – viel Zutrauen – professionelle Haltung einfordern, «Gymnasiastin» bzw. «Gym- – dosierte Verantwortung übergeben und einfordern viele der aufgeführten nasiast» ist nach der obligatorischen Schulzeit ein «Beruf» – klare Forderungen statt ständiger Diskussionen Handlungsempfehlungen und – Verhalten und Haltungen vermehrt aus Sicht der Erwachsenen- – angemessene schulische Anforderungen stellen sicherlich noch sehr viel mehr. welt spiegeln – bei chronischer Überforderung alternative Bildungs-/ – Praktika in der Erwachsenenwelt (Unternehmungen und Ausbildungswege prüfen Das Miteinander von Eltern Organisationen) anbieten – dem Reifestand angepasste Massnahmen im Bereich und Gymnasium ist bei etwas – Freude an erbrachtem Einsatz fördern von Begleitung, Coaching und Controlling des schuli- so Strengem wie Erziehung – individualisierte Unterstützung für jede Schülerin und jeden schen Wegs durchführen Schüler – «Nachtübungen vor Lernkontrollen» und das «Erst- nötig und dürfte in Zukunft – Perspektiven aufzeigen am-Tag-vor-Lernkontrollen-Lernen» mittels Planungs- unter dem Aspekt von Resilienz – Arbeit in Lernteams fördern unterstützung vermeiden – angemessen und individuell Verantwortung und Vertrauen – Anreize schaffen, indem «elterliche Leistungen» mass- noch wichtiger werden. Dazu übergeben und einfordern voll an schulischen Einsatz und Leistung (Taschengeld, kommt: Selbst bei einem guten Ausgang usw.) gekoppelt werden Stand besteht immer noch Diese Auflistung ist selbstverständlich unvollständig und lässt sich mit weiteren Punkten praktisch beliebig ergänzen. Optimierungspotenzial. > 26 24 GYMNASIALE BILDUNG HEUTE UND IN ZUKUNFT: STUDIERFÄHIGKEIT UND GESELLSCHAFTSREIFE GYMNASIUM IMMENSEE DIALOG JULI 2019 GYMNASIALE BILDUNG HEUTE UND IN ZUKUNFT: STUDIERFÄHIGKEIT UND GESELLSCHAFTSREIFE 25
25 > ANSPRÜCHE BEI DEN PERSÖNLICHKEITSFAKTOREN BLEIBEN AUCH KÜNFTIG UNVERÄNDERT Auch das Gymnasium der Zukunft wird die beiden Bildungs- ziele «allgemeine Studierfähigkeit und vertiefte Gesell- schaftsreife» zu erfüllen haben. Es werden neue Zielsetzun- gen dazukommen, um unsere Gymnasiasten/-innen auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten. Die Weiterent- wicklung der gymnasialen Maturität hat die aktuellen Heraus- forderungen wie partizipative Gesellschaft, Digitalisierung, Globalisierung und Nachhaltigkeit zu berücksichtigen. Die Maturanden/-innen müssen auf eine zunehmend komplexere und sich schneller verändernde Welt vorbereitet werden. Sie sollen – wie bereits erwähnt – über gute kommunikative Kom- petenzen verfügen, sich mit Grundwerten der menschlichen Gesellschaft auseinandersetzen und fähig sein, sich aktiv in Zivilgesellschaft und Politik einzubringen. Vieles wird heute schon gut und richtig gemacht und darum Bestand haben. So werden die Ansprüche an die Gymnasias- ten/-innen bei den Persönlichkeitsfaktoren Pflichtbewusst- sein und Belastbarkeit auch künftig aufrechterhalten bleiben. Darum sind wir als Gymnasium Immensee und als Eltern nicht nur angehalten, sondern explizit verpflichtet, heute und morgen unser Möglichstes beizutragen, damit unsere Maturae und Maturi Erfolg haben werden und auf diese Weise zumin- dest einen Teil ihrer Lebensträume verwirklichen können. Quellen/Literatur Diem, A.; Wolter, S. C. (2018): Analysen der frühen Studienverläufe am Beispiel der Universität Bern. SKBF Staff Paper, 21. Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung, Aarau. Wolter, S. C.; Diem, A., Messer D. (2013): Studienabbrüche an Schweizer Universitäten. SKBF Staff Paper, 11. Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung, Aarau. SKBF (2018): Bildungsbericht Schweiz 2018. Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung, Aarau. Erziehungsdirektion des Kantons Bern: Welche Kompetenzen sind für das Hochschulstudium zentral? Bern. Oelkers, J. (2009): Hochschulreife und Studierfähigkeit. Bemerkungen zur Entwicklung des Gymnasiums. Vortrag in der Kantonsschule Wettingen. HSGYM – Hochschule und Gymnasium (2008): Hochschulreife und Studierfähigkeit. Zürcher Analysen und Empfehlungen zur Schnittstelle. Arbeitsgruppe HSGYM, Zürich. Andermatten, C.; Steffen Gerber, T. (2019): Auslegeordnung zur Weiterentwicklung der gymnasialen Maturität. Bericht der Steuergruppe im Rahmen des Auftrags von EDK Schülerinnen beim Lernen. und WBF vom 6. September 2018. FOTO: MB 26 GYMNASIALE BILDUNG HEUTE UND IN ZUKUNFT: STUDIERFÄHIGKEIT UND GESELLSCHAFTSREIFE GYMNASIUM IMMENSEE DIALOG JULI 2019 GYMNASIALE BILDUNG HEUTE UND IN ZUKUNFT: STUDIERFÄHIGKEIT UND GESELLSCHAFTSREIFE 27
Blocktage 3.–5. April 2019 1. Klassen Zirkus-Aufführung mit Circus Luna 2. Klassen Massenmedien (Zeitung, Fernsehen, Radio, Internet) > S. 30 3. Klassen Vision null Treibhausgase > S. 32 4. Klassen Schulfrei, Kompensation Sozialpraktikum und Sprachaufenthalt Klassen 5a und 5c Nahrung > S. 34 Klasse 5b Waldnutzung > S. 36 6. Klassen Individuelle Maturavorbereitung 28 BLOCKTAGE GYMNASIUM IMMENSEE DIALOG JULI 2019 BLOCKTAGE 29
Vorangehende Doppelseite und oben: Alles Fake oder was …? Zweitklässler in der Ausstel- lung «FAKE. Die ganze Wahrheit» im Stapferhaus Lenzburg. Die zweiten Am Mittwochmorgen fuhren wir Jede Klasse war am Donnerstag- «Fake News» mit ihren selbst ge- Oben rechts: Klassen, be- mit dem Car nach Lenzburg und morgen für sich in ihrem Schulzim- drehten und geschnittenen Filmen Die Schüler/-innen im SRF-Fernseh- gleitet von den besichtigten dort die Ausstellung mer und absolvierte einen Kurs bei Johanna Gschwend, Bildneri- studio. Lehrpersonen «FAKE. Die ganze Wahrheit» im über soziale Medien und Jugend- sches Gestalten. Währenddessen Sandra Sacher, Stapferhaus. Uns wurden verschie- schutz. Wir redeten über den Ein- verschwand jede halbe Stunde eine Eliane Egli, dene Arten von Lügen vorgestellt, fluss von einem Profilbild und was Gruppe der Klasse 2a, um live im Stefan Büeler und wir konnten abstimmen, wie für Vorurteile beim Betrachten ei- Powerup-Radiobus auf Sendung zu Rechts: und Emanuela schlimm wir diese einschätzten. Es nes Profils entstehen. Die Gefahren gehen. Am Nachmittag tauschten Blätterwald auf der Redaktion Epp, lernten wurden auch Diskussionen ge- im Internet und Cybermobbing wa- die Klassen. der «Luzerner in den drei führt über Fragen wie «In welchen ren auch ein wichtiges Gesprächs- Zeitung». Blocktagen die Situationen ist eine Lüge besser als thema. Nach dem Mittagessen in Die Massenmedien sind heute für verschiedenen die Wahrheit?». Danach lernten wir der Mensa fuhren wir mit dem Car praktisch jeden zugänglich und Massenmedien in einem Workshop den Hintergrund ins SRF-Fernsehstudio nach Zürich ein wichtiger Teil unseres Lebens besser kennen von «Fake News» näher kennen Leutschenbach, nahmen an einer geworden. Deshalb müssen wir Ju- und arbeiteten und schrieben unter anderem auch Tour durch die vielen Studio-Décors gendliche wissen, wie gefährlich sie auch mit ihnen. unsere eigenen Schlagzeilen. Wir teil und standen vor einem Green sein können, aber auch wie wichtig alle hatten Spass, und es wurde viel Screen. und nützlich sie sind. Nach diesen gelacht. Am Nachmittag besuchten drei Tagen gehen wir kritischer mit wir in Luzern die Redaktion der Am Freitagmorgen hatte die Klasse Informationen aus den Medien um. «Neuen Luzerner Zeitung», wo wir 2a Deutsch- und Französischunter- Zweimal rechts: durch die Büros geführt wurden und richt zu den Medien der Schweiz, TEXT: ALLEGRA HAAS, 2. KL. Auf Sendung im Powerup- Schritt für Schritt das Entstehen die in vier Sprachen erscheinen, FOTOS: SANDRA SACHER, DEUTSCH, Radiobus. eines Artikels verfolgen durften. und die Klasse 2b verbreitete SANDRA.SACHER@GYMNASIUM-IMMENSEE.CH 30 BLOCKTAGE GYMNASIUM IMMENSEE DIALOG JULI 2019 BLOCKTAGE 31
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