Wirtschaft - Gut geschützt? - IN MAINFRANKEN - IHK Würzburg Schweinfurt
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DAS REGIONALE MAGAZIN DER IHK WÜRZBURG-SCHWEINFURT 08.2020 Wirtschaft www.wuerzburg.ihk.de IN MAINFRANKEN Gut geschützt? IT-Sicherheit in Mainfranken Michael Grimm, Vintin GmbH
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EDITORIAL 3 Mit Schwung in die Zukunft D ie Corona-Pandemie war und ist das bestimmende Ereignis dieses Jahres. So unerfreulich die Situation auch ist, wir Menschen haben Mittel und Wege ge- funden, uns davon nicht unterkriegen zu lassen. Digitale Ansätze spielen da- bei eine wichtige Rolle. Wie die Digitalisierung gerade kleineren Unternehmen helfen kann, hat sich bei „Mia gehen online“ in Würzburg gezeigt. Bei dieser gemeinsamen Aktion mit dem Grün- derzentrum UnternehmerTUM, der ReDI School und dem bayerischen Digitalminis- terium haben wir auf unkomplizierte Weise Einzelhändler, Gastronomen und Dienst- leister mit ausgewiesenen Internetexperten zusammengebracht. Vom Onlineshop, der den Ladenverkauf ergänzt, bis zur Werbung auf Social Media konnten die Be »Wir müssen triebe profitieren – und dank der Bereitstellung der Ergebnisse sogar weit über Würz- digitale Ansätze burg hinaus. von Anfang Dieses digitale Mindset sollten wir uns unbedingt für die Zukunft bewahren. Das ist an stärker für mich auch eine der zentralen Fragen: Wenn es jetzt langsam heißt „zurück zur Normalität“ – welche Normalität wollen wir? Zurück auf Null wird in vielen Berei- berücksichtigen.« chen nicht gehen und das ist insofern auch gut, als wir durch neue Möglichkeiten auch bereichert wurden. Um uns für die Zukunft gut aufzustellen, müssen wir digitale Ansätze von Anfang an stärker berücksichtigen. Die Studie „Digitalkompass 2020“ der IHK Würzburg- Schweinfurt kommt deshalb genau zur richtigen Zeit. Zeigt sie doch, wo unsere Regi- on derzeit bei der Digitalisierung steht und welche Handlungsoptionen sich für uns bieten. Diese Chancen müssen wir jetzt aber auch nutzen, um das, was sich in der letzten Zeit an positiver Veränderung ergeben hat, mit Schwung in die Zukunft mit- zunehmen. Ihre Judith Gerlach, Bayerische Staatsministerin für Digitales Bild: Joerg Koch StMD Wirtschaft in Mainfranken 08.2020: Das Magazin der IHK Würzburg-Schweinfurt
4 INHALT 09 16 Digitale Transformation in der Wirtschaft fördert Wissenschaft: Mitte Juni hat Prof. Dr. Sebastian regionalen Wirtschaft – Angelique von Mammen den Universitäts-Förderpreis der mainfränkischen Renkhoff-Mücke und Julia Wirtschaft erhalten. Holleber im Gespräch Einblick Interview des Monats Regionale Wirtschaft Verwaister Konzertsaal. Kein Kissinger Coronahilfe. Unterfrankens Ausgezeichnet. Oase der Ruhe���������������� 58 Sommer, wegen Corona ������������������������������� 06 Regierungspräsident im Gespräch ��������� 26 Biozertifikat. Restaurant „einfach wir“. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59 Confido. Bonus für Mitarbeiter . . . . . 59 Namen + Nachrichten Start-ups Spatenstich. Rockenstein baut . . . . . 60 und Gründerszene Kurtz Ersa. Mehr Kapazitäten mit neu gebauter Produktionshalle ��������������� 08 Spendenaktion. Barrierefrei einkaufen 61 Food-Trends. Die richtigen Rohstoffe ���� 28 Kooperation. Göller braut Wernecker Vogel Communications Group. Neue IHK-Webinar. Fitness für Gründer ���������� 30 Spezialitäten . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 Leiterin der Ausbildungsmedien�������������� 10 Firmierung. Neues Onlineformular �������� 31 Der Würzburger. Azubi-Magazin gibt Rimpar. 75 Jahre Arnold in Rimpar . . . .62 es seit 35 Jahren������������������������������������������������� 10 Würzburg. 50 Jahre Balthasar Höhn Immobilien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .62 IHK-Praxis Bad Brückenau. 50 Jahre Schwan- Apotheke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .63 Schwerpunkt: Elektrogeräte. Frist abgelaufen���������������� 33 Digitalisierung Historie. Bilderpostkarten . . . . . . . . . .64 Bahn. Schienenachse Main–Donau������� 34 IT-Sicherheit. Digitale Gefahren und Corona. Überbrückungshilfe gestartet ���� 36 wie sich Unternehmen vor IT-Angriffen schützen können ����������������������������������������������� 12 Interview. „Digitale Transformation gibt es nicht zum Nulltarif“ �������������������������� 16 Mainfranken exklusiv Firmenregister . . . . . . . . . . . . . . . . . .42 Snapaddy. Würzburger weltweit Marktteil / Inserentenverzeichnis . . . .65 Anzeigenkompendium. Regionalspecials Kundendaten auf der Spur ������������������������� 20 mit diversen Wirtschaftsthemen�������������� 43 Patente Franken / Impressum . . . . . . .66 Wirtschaft in Mainfranken 08.2020: Das Magazin der IHK Würzburg-Schweinfurt
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EINBLICK 7 Eigentlich … Bild: Bayer. Staatsbad Bad Kissingen GmbH/Heji Shin … hätte der Kissinger Sommer auch in diesem Jahr wieder zigtausende Besucher in „Deutschlands bekannteste Kurstadt“ Bad Kissingen locken sollen. Dann kam Corona, Stadt und Staatsbad GmbH zögerten lange, am Ende sagten sie das Klassikfestival ganz ab. Im Max-Littmann-Saal (Foto) werden heuer also keine Konzerte internationalen For- mats stattfinden. Der Saal zählt zu den besten der Welt. Die Wände des 36 Meter langen und 16 Meter hohen Raums sind mit Kirschbaumholz vertäfelt – das soll für eine perfekte Akustik sorgen. Er bietet bis zu 660 Plätze auf dem Parkett, auf dem Balkon kommen weite- re 500 dazu. In Auftrag gegeben hat den Max-Littmann-Saal übrigens Prinzregent L uitpold von Bayern Anfang des 20. Jahrhunderts, eingeweiht wurde er 1913. Benannt ist der Saal nach dem Architekten des Regentenbaus, Max Littmann. Wirtschaft in Mainfranken 08.2020: Das Magazin der IHK Würzburg-Schweinfurt
8 NAMEN + NACHRICHTEN Werner Kraft gestorben Der Würzburger Bauun- ternehmer Werner Kraft ist am 1. Juli im Alter von 102 Jahren im Kreise sei- ner Familie gestorben. Mit seiner im Jahr 1946 gegrün- deten Baufirma hat Kraft zahlreiche Bauten in Würz- burg realisiert, neben dem Stadttheater sowie der Re- gierung von Unterfranken Rainer Kurtz überreicht auch das Zentrum für Wei- symbolischen Schlüssel an den „Hausherrn“ der terbildung der mainfränki- neuen Halle Ralph Knecht. schen IHK in der Mainau Kurtz Ersa und die straße. Werner Kraft war der IHK Würzburg-Schwein- furt über viele Jahre hin- weg verbunden. Von 1968 Trends bei E-Mobilität bis 1974 war er Mitglied im IHK-Industrieausschuss, von 1975 bis 1990 Mitglied im Verkehrsausschuss. Von 1976 bis 1982 gehörte er d er BESTENHEID. Die Kurtz Ersa GmbH aus Kreuzwertheim im Land- IHK-Vollversammlung so- wie dem Bezirksausschuss kreis Main-Spessart hat eine neue Produktionshalle am Standort Würzburg an. Die IHK wird Bestenheid in Betrieb genommen. Werner Kraft ein ehrendes I Andenken bewahren. m Raum „Gold“ begrüßte der Vorsitzende der tischen Ausblick: „Wir sehen langfristig eine Geschäftsführung Rainer Kurtz Gäste aus starke Wachstumsperspektive bei Ersa und Politik und Wirtschaft sowie Gesellschafter freuen uns, dass wir hier sogar noch ein weite- und Mitarbeiter zur Einweihungsfeier des neu- res Gelände erwerben konnten. Wir stehen zum en Produktions- und Verwaltungsgebäudes in Standort Bestenheid.“ Bestenheid. Nach rund 24 Monaten Bau- und Ein- Prozesse in der Produktion richtungszeit wurde der Neubau, der rund optimieren 4.500 Quadratmeter Fläche bietet, offiziell Ralph Knecht, Geschäftsführer der Ersa in Betrieb genommen. Die Investitionen für GmbH, bedankte sich bei den Gesellschaf- den Bau inklusive Einbauten lagen bei rund tern für die getätigten Investitionen und beton- elf Millionen Euro. In der neuen Halle wer- te die hohe Kundennähe als wichtigen Erfolgs- den auf zwei Linien vorrangig Selektiv- und faktor der Ersa. „Bei der Planung des Gebäudes Wellenlötmaschinen, Schablonendrucker so- und bei der Optimierung der Prozesse stand wie Reflow-Systeme montiert. Damit bietet der Kunde immer im Mittelpunkt“, erklärte das U nternehmen für die Elektronikfertigung Knecht. Durch den Neubau würden noch kür- ein umfangreiches Produkt- und Servicepa- zere Lieferzeiten möglich – und das bei e iner ket. Als Technologiegeber fokussiert die Kurtz gleichbleibend hohen Qualität. Ebenso gebe es Ersa GmbH insbesondere Trends bei der Elek- ein Kundenzentrum für Konferenzen und Ma- tromobilität und der 5G-Kommunikation mit schinenabnahmen. Komplettlösungen. Zudem wies er in seiner Rede auf die neue Bilde: Tilo Keller, Kurtz Ersa In seiner Rede betonte Rainer Kurtz die Taktfertigung in der Montage hin und hob die äußerst positive Entwicklung der Ersa GmbH, hohe Bedeutung der Industrie-4.0-Prozesse die seit 1961 in Bestenheid ansässig ist. Kurtz für das Produktionssystem bei Ersa hervor. zeigte sich zuversichtlich hinsichtlich der aktu- Im kommenden Jahr feiert die Ersa GmbH ihr ellen Corona-Situation und gab einen optimis 100-jähriges Bestehen. Wirtschaft in Mainfranken 08.2020: Das Magazin der IHK Würzburg-Schweinfurt
NAMEN + NACHRICHTEN 9 Wirtschaft fördert die Wissenschaft WÜRZBURG. Mitte Juni hat Prof. Dr. Sebastian von Mammen den Bild: Privat Universitäts-Förderpreis der mainfränkischen Wirtschaft erhal- ten. Das Geld fließt in die Entwicklung von VR-Anwendungen. Neue Leitung D er Präsident der IHK Würzburg- teten Trainingseinheiten würde laut von Mam- Schweinfurt, Dr. Klaus D. Mapara, hat den mit 30.000 Euro dotierten Univer- men eine langfristige Marktattraktivität erzielt. In e inem nächsten Schritt könnten auch Trai- bei Ossig & sitäts-Förderpreis der mainfränkischen Wirt- ningssysteme für verwandte Bereiche entwi- Partner schaft an Prof. Dr. Sebastian von Mammen ckelt werden, die ebenso von den vielseiti- vom Lehrstuhl für Mensch-Computer-Interak- gen und innovativen Technologien profitieren Tobias Jordan (36) hat zum tion der Universität Würzburg überreicht. Das würden. Als Beispiel nannte von Mammen et- 1. Januar 2020 die Leitung Geld fließt in die Entwicklung einer Virtual-Rea- wa das Training von Behandlungen angehen- der Wirtschaftsprüfungs- lity-Anwendung für das Training von Erste-Hil- der Zahnärzte. und Steuerberatungskanz- fe-Maßnahmen. Der IHK-Präsident verwies auf Von Mammen betonte bei der Schecküber- lei Ossig & Partner mbB am die Bedeutung von Virtual-Reality-Anwendun- gabe die positiven Auswirkungen der Förde- Standort Schweinfurt über- gen für den Innovationsstandort Mainfranken. rung für den Wirtschaftsstandort Mainfranken. nommen. Er folgt damit auf Mapara betonte die dafür notwendige Zusam- Bei erfolgreichem Projektverlauf würde ein Hubert Wald (65), der nach menarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft: innovatives Start-up mit großem Wachstums über 20 Jahren Kanzleizu- „Die IHK fördert Projekte an den regionalen potenzial die Gründerszene in Würzburg be- gehörigkeit in den Ruhe- Hochschulen, um der Wirtschaft in der Region reichern. Die Firma böte insbesondere hoch- stand eingetreten ist. die Möglichkeit zu geben, von der anwendungs- qualifizierten Mitarbeitern von Hochschule Jordan war zuvor unter orientierten Forschung zu profitieren.“ und Universität einen attraktiven Arbeitsplatz. anderem als Leiter der glo- Gleichzeitig würden Firma und Produkte über- balen Konzernsteuerabtei- Bereicherung für die Gründerszene regionale Bedeutung gewinnen und gerade für lung des Automobilzulie Das Team um Prof. von Mammen will mit dem IT-orientierte Firmen die Attraktivität des Wirt- ferers Norma Group und Projekt alle üblichen Erste-Hilfe-Maßnahmen schaftsstandorts erhöhen. Der Universitäts- als Prokurist im Bereich in der virtuellen Realität trainierbar machen. Förderpreis wird seit 1982 vergeben. International Tax Services Durch einen steigenden Realitätsgrad, verbes- bei Ernst & Young tätig. Bei Radu Ferendino serte Maßnahmen zur Motivationssteigerung 0931 4194-319 Ossig & Partner liegt sein der Nutzer sowie durch Nachweise der geleis- radu.ferendino@wuerzburg.ihk.de Fokus auf der steuerlichen Beratung mittelständischer Unternehmen. Lesen Sie Wirtschaft in Mainfranken Bild: Melanie Krömer/IHK mobil mit der App! Scheckübergabe mit Corona-Sicherheitsabstand (v. l.): IHK-Präsident Dr. Klaus D. Mapara, Dr. Alfons Ledermann (Schriftführer des Unibunds), Sarah Hofmann (Mitarbeiterin Lehrstuhl Prof. von Mammen), Universitäts-Präsident Prof. Dr. Alfred Forchel, Prof. Dr. Sebastian von Mammen (Preisträger), Dr. Thomas Trenkle (Schatzmeister des Uni- bunds), IHK-Hauptgeschäftsführer Prof. Dr. Ralf Jahn Wirtschaft in Mainfranken 08.2020: Das Magazin der IHK Würzburg-Schweinfurt
10 NAMEN + NACHRICHTEN Neue Leiterin Ausbildungs- Azubis übernehmen medien Verantwortung WÜRZBURG. Mainfränkische Auszubildende erarbeiten seit 1985 das Szenemagazin „Der Würzburger“. Den Erlös spenden sie wohltätigen Zwecken – in diesem Jahr unter anderem der AWO. N ach monatelanger Arbeit ist jetzt das rise einen Betrag von 10.000 Euro einneh- K Szenemagazin „Der Würzburger“ für men konnten. das Jahr 2020 erschienen. Das Aus „Wir vom ,Würzburger 2020‘-Team freuen zubildenden-Projekt erwirtschaftete damit uns, trotz der Corona- und Wirtschaftskrise eine Spendensumme von 10.000 Euro. Die dieses Jahr eine beachtliche Spendensumme Julia Moßner hat im Ju- gesamten Werbeerlöse der 35. Ausgabe spen- generiert zu haben“, berichtet Fiona Gaubitz, li die Leitung der Ausbil- dete das „Würzburger-Team“ wie jedes Jahr Verkaufsleitung und Auszubildende im zwei- dungsmedien der Vogel gemeinnützigen Vereinen. Vor Kurzem über- ten Lehrjahr: „Die Hälfte der Spendensumme Communications Group gaben die Azubis die Schecks in Würzburg. geht an das Frauenhaus der AWO, mit einem übernommen. Damit folgt weiteren Teil möchten wir den Tierpark Som- sie auf Werner Degen, der Erfolgsprojekt seit 1985 merhausen (Träger Mainfränkische Werk- das Unternehmen zum En- „Die Vermittlung von unternehmerischer Ver- stätten GmbH) fördern. Und seit drei Jahren de des Jahres auf eigenen antwortung ist der Grundstein für dieses Pro- unterstützen wir das ,Umsonst & Draußen‘- Wunsch verlässt. jekt eines Auszubildenden-Magazins“, erklärt Festival in Würzburg, dort legen wir normaler- Julia Moßner verant- Günter Schürger, Geschäftsführer der Vogel weise auch unser Magazin aus. Da das Festival wortet in der Vogel Commu- Communications Group: „Die Auszubilden- dieses Jahr nicht stattfinden kann, möchten nications Group künftig die den sind selbst vollumfänglich verantwort- wir auch hier mit einer Spende helfen.“ offiziellen Ausbildungsme- lich für den Erfolg ihres Projekts und über- Seit 1985 erarbeiten jährlich 20 Auszubil- dien des Zentralverbands nehmen gesellschaftliche Verantwortung, dende aus verschiedenen Berufsfeldern das Deutsches Kraftfahrzeug- indem sie auswählen, welche gemeinnützi- Stadtmagazin „Der Würzburger“. Fachlich gewerbe, „Autofachmann“ gen Organisationen sie unterstützen wollen.“ unterstützt werden sie von der Vogel Commu- und „Autokaufmann“, die Außerdem, so Günter Schürger, sei es beacht- nications Group sowie von der wüma GmbH. seit fast 50 Jahren die Be- lich, dass die Auszubildenden unter erschwer- In den vergangenen 34 Jahren erzielten die rufsausbildung im Kfz-Ge- ten Bedingungen ein solch tolles Produkt her- Azubis eine Spendensumme von insgesamt werbe begleiten. Die Aus- ausgebracht haben und trotz wirtschaftlicher 339.800 Euro. bildungsmedien umfassen neben den beiden Print- journalen in einer Aufla- genhöhe von über 70.000 zunehmend digitale Ange- bote für E-Learning. „Wir nutzen die perso- nelle und digitale Entwick- lung als Chance, dieses me- diale Wissensgebiet weiter Bilder: J_UNTCH_VOGEL_CORPORATE_MEDIA auszubauen. Damit haben wir auch die Möglichkeit, weitere Schwerpunkte zu setzen“, so Matthias Bauer, CEO der Vogel Communi- cations Group. Wirtschaft in Mainfranken 08.2020: Das Magazin der IHK Würzburg-Schweinfurt
DR. SCHULTE DR. HUMM & PARTNER WIRTSCHAFTSPRÜFER · STEUERBERATER · RECHTSANWÄLTE Beratung für den Mittelstand Recht und Steuern aus einer Hand Als Wirtschaftsprüfungs-, Steuerberatungs- und Rechtsanwalts- >Wirtschaftsprüfung kanzlei – mit Büros in Würzburg und Suhl/Thüringen – sind wir mit ca. 25 qualifizierten Mitarbeitern überregional tätig. Wir sind >Steuerberatung/-gestaltung spezialisiert auf die Beratung und Betreuung mittelständischer >Finanz- u. Lohnbuchhaltung Unternehmen unterschiedlicher Branchen, Größe und Rechtsformen. Darüber hinaus zählen freiberufliche Praxen und vermögende Privat- >Jahresabschlusserstellung personen zu unseren Mandanten. >Betriebswirtschaftliche Beratung Das Leistungsspektrum der Kanzlei umfasst – über die klassischen >Rechtliche Beratung/Vertragsrecht Tätigkeitsbereiche einer reinen Steuerkanzlei hinaus – den Bereich der Wirtschaftsprüfung sowie die betriebswirtschaftliche, steuerliche >Handels- und Gesellschaftsrecht und rechtliche Beratung. >Unternehmenskauf und -verkauf Bei der Gestaltung der Unternehmensnachfolge/Geschäftsübergabe, einschließlich des Unternehmenskaufs und -verkaufs sowie bei Um- >Unternehmensnachfolge strukturierungen können wir Sie mit unserem erfahrenen Beraterteam >Schenken/Vererben umfassend unterstützen. Gemeinsam mit Ihnen entwickeln wir steuer- lich und rechtlich tragfähige Lösungen. >Wirtschaftsmediation DR. SCHULTE DR. HUMM & PARTNER Schürerstraße 3 · 97080 Würzburg · Tel.: 09 31/ 32 10 50 · Fax: 09 31 / 3 21 05-55 office@schulte-humm.de · www.schulte-humm.de
12 SCHWERPUNKT DIGITALISIERUNG Michael Grimm, Co-Geschäftsführer der Vintin GmbH. Das Unternehmen aus Sennfeld realisiert IT-Sicherheits- maßnahmen. Bild: Rudi Merkl Wirtschaft in Mainfranken 08.2020: Das Magazin der IHK Würzburg-Schweinfurt
DIGITALISIERUNG SCHWERPUNKT 13 Digitale Gefahr Durch die Corona-Krise könnte die Digitalisierung in den IT-SICHERHEIT. mainfränkischen Unternehmen an Fahrt gewinnen. Das rückt ein altbekanntes Thema in den Fokus: die Sicherheit der IT-Infrastruktur. Ist das Unternehmens- netzwerk nicht ausreichend geschützt, haben Internetkriminelle leichtes Spiel. Der IT-Dienstleister Vintin aus dem Landkreis Schweinfurt unterstützt Firmen dabei, sich gegen Angriffe zu schützen. Ein Überblick. L ektion Nummer eins, wohl bekanntesten in der Regi- stelle. Entsprechend sei es wich- wenn man zum Thema on: der CEO-Fraud bei der Fir- tig, die Belegschaft regelmäßig IT-Sicherheit recher- ma Leoni im Jahr 2016 sowie der für IT-Gefahren zu sensibilisie- chiert: Über Hacker Verschlüsselungstrojaner auf ren, „mindestens einmal im Jahr“, angriffe, selbst wenn diese er den Rechnern der Stadt Dettel- fordert Grimm, der seit 25 Jahren folgreich abgewehrt werden bach, ebenfalls im Jahr 2016. In im Unternehmen ist. konnten, sprechen Unternehmen beiden Fällen war der Schaden Grimm ist ein Mann der ers- hierzulande im Grunde lieber gar hoch, die Verantwortlichen aus ten Stunde, fast von Anfang an nicht, teils aus Scham, oft aus Dettelbach zahlten ein Lösegeld ist er mit dabei. Gegründet wur- Imagebedenken, manchmal aus von 490 Euro, um die Daten wie- de Vintin im Jahr 1991, damals Sicherheitsgründen. Wahlwei- der zu entschlüsseln. Das funkti- noch als reines Hardware-Un- se bekommt man verklausulierte onierte allerdings nur zum Teil, ternehmen. Die Firma kümmer- Absagen. Oder, und das ist eher der tatsächliche Schaden wur- te sich zu jener Zeit in erster Li- wahrscheinlich: Anfragen laufen de daher erheblich höher ge- nie um die Verkabelung in Ge- komplett ins Leere, bleiben ein- schätzt, teils im sechsstelligen bäuden. Mitte der 1990er-Jahre fach unbeantwortet. Bereich. Im Falle von Leoni wa- kamen erstmals Glasfaserkabel Dabei ist die potenzielle Zahl ren am Ende sogar 40 Millionen zum Einsatz, Vintin stattete et- betroffener Firmen erschreckend Euro weg. Unbekannte Täter hat- wa die Deutschlandzentrale von groß, wie e ine Umfrage des Bun- ten sich mit falschen Identitäten SKF in Schweinfurt damit aus. desamtes für Sicherheit in der In- als Leoni-Führungskräfte ausge- Bis heute hat das Unterneh- formationstechnik (BSI) aus dem geben und Überweisungen auf men mit 170 Mitarbeitern Hard- Jahr 2018 ergeben hat. Demnach ausländische Konten angewie- warekomponenten im Einsatz, sahen sich 33 Prozent aller Be- sen. Der Betrug fiel zwar auf – die über die Jahre ist der Software- fragten (darunter neben Finanz- Spur des Geldes ließ sich zu die- Anteil jedoch immer größer ge- dienstleistern auch Industrie- sem Zeitpunkt allerdings schon worden. „Heute ist es eine Mi- und Handelsunternehmen sowie nicht mehr zurückverfolgen. schung aus Hard- und Software“, der öffentlicheDienst) bereits Kurz darauf geriet das Unterneh- sagt Grimm. Unter dem Dach mit Cyber-Sicherheitsvorfällen men in wirtschaftliche Schiefla- einer Holding existieren inzwi- konfrontiert. Mehr noch: Eine ge, dazu kam der immense Repu- schen fünf eigenständige GmbHs Studie des Digitalverbandes Bit- tationsschaden. (Constructions, Solutions, Ope- kom aus demselben Jahr hat he- rations, Services, dQnow). Das rausgefunden, dass 68 Prozent IT-Sicherheits- Thema IT-Sicherheit fällt unter aller Industrieunternehmen be- dienstleister Vintin die Sparte „Solutions“. Dort bie- reits Opfer von Datendiebstahl, Vor allem der Verschlüsselungs te Vintin seinen Kunden – neben 68 Industriespionageoder Sabota- trojaner und die CEO-Betrugs- klassischer Beratung und „der ge geworden sind. Die Dunkelzif- masche kämen Unternehmen Zusammenarbeit mit Marktfüh- fer dürfte in beiden Fällen sogar mitunter teuer zu stehen, erläu- rern“ – „ganzheitliche Lösungen noch höher sein. tert Michael Grimm, Co-Ge- aus einem Guss“, meint der Ge- Prozent Äußern will sich trotzdem aller Industrie schäftsführer der Vintin GmbH schäftsführer. Vintin zeichne kaum jemand. Vereinzelt wer- unternehmen haben aus Sennfeld im Landkreis sich vor allem dadurch aus, dass bereits Erfahrungen den immer mal wieder Fälle mit IT-Sicherheits- Schweinfurt. Oft sei in diesem es IT-Sicherheitsmaßnahmen öffentlich bekannt. Die beiden vorfällen. Fall der Mitarbeiter die Schwach- über verschiedene Branchen Wirtschaft in Mainfranken 08.2020: Das Magazin der IHK Würzburg-Schweinfurt
14 SCHWERPUNKT DIGITALISIERUNG hinweg realisiere – zu den Kun- Gefahr, tags drauf schon wieder meist zu entrichten in anonymen den zählen Industriebetriebe ge- Kryptowährungen wie dem Bit- veraltet zu sein. Zumal viele kleine nauso wie Medienunternehmen Betriebe über keine a usreichend coin. Auch der sogenannte Man- oder Krankenhäuser. große Manpower verfügten, um in-the-middle-Angriff kann für Auf die Frage, wie er die main- die IT-Sicherheit intern zu stem- Unternehmen unangenehm wer- fränkische Wirtschaft bei der men. Daher, sagt Rinkewitz, ge- den. Bei diesem Angriff klinken IT-Sicherheit aufgestellt sieht, he der Trend mehr und mehr zum sich Hacker in den Datenverkehr antwortet Grimm: „Genügend Outsourcing. Bis zu 20 Mann sei- zweier Kommunikationspartner Aufmerksamkeit für das Thema en nötig, um das Thema vollum- und spielen diesen vor, sie hät- ist auf jeden Fall vorhanden.“ Da fänglich abzudecken. „Das kann ten es mit dem jeweils anderen sich die Bedrohungslage jedoch sich natürlich kein Mittelständ- zu tun. In Wahrheit manipulieren ständig wandelt, manchmal sogar ler leisten.“ Die Lösung: „Mana- Angreifer die Kommunikation – innerhalb von wenigen Stunden, ged Services“, also die Auslage- natürlich zu Ungunsten der Be- sieht Grimm „zu wenig Reflexion“ rung von Kompetenzen. An dieser troffenen, denn die Hacker kön- bei den Unternehmen. Dort soll- Stelle kämen IT-Dienstleister wie nen den gesamten Datenverkehr Bilder: Vintin GmbH (Bilder des Campus), WenPhoto - stock.adobe.com te man sich regelmäßig die Frage Vintin ins Spiel, erklärt der Marke- einsehen, mitschneiden oder ma- stellen: „Bin ich immer noch gut tingchef. nipulieren. Beim Datendiebstahl genug aufgestellt?“ Viele, insbe- hacken sich Internetkriminelle sondere große Konzerne würden Welche Gefahren ins Firmennetzwerk und kopie- ihre IT-Infrastruktur daher inzwi im Web lauern ren von dort wichtige Unterla- schen kontinuierlich monitoren, Doch was sind eigentlich die häu- gen – oft, um diese anschließend teils unter Einsatz von künstlicher figsten IT-Gefahren für Unter- auf dem Schwarzmarkt für viel Intelligenz, ergänzt Vintin-Mar- nehmen? Laut Bundeskriminal- Geld zu verkaufen. Beim CEO- ketingchef Jakob R inkewitz. Der amt (BKA) sind dies vor allem: Fraud geben sich Kriminelle als Regelfall bei mittelständischen die Online-Erpressung, etwa hochrangige Firmenmitarbeiter Betrieben sei dagegen ein regel- durch einen Verschlüsselungs aus und weisen Angestellte an, mäßiges Audit, bestenfalls viertel- trojaner. Unternehmen erhalten Geld auf Drittkonten zu überwei- jährlich. Ein Audit, also eine Prü- den Entschlüsselungscode nur sen. In der Regel geschieht dies fung vor Ort, berge allerdings die gegen Zahlung eines Lösegelds, unter dem Vorspielen falscher Wirtschaft in Mainfranken 08.2020: Das Magazin der IHK Würzburg-Schweinfurt
DIGITALISIERUNG SCHWERPUNKT 15 Wie kann ich mein Unternehmen vor IT-Gefahren schützen? Das Bundeskriminalamt (BKA) empfiehlt: Technische Prävention •Installieren Sie zeitnah die regelmäßig von den jeweiligen Her- stellern bereitgestellten Sicherheitsupdates für Ihr Betriebs system und die von Ihnen genutzten Programme. •Setzen Sie ein Virenschutzprogramm ein und aktualisieren Sie dieses regelmäßig. •Verwenden Sie eine Firewall. •Nutzen Sie für den Zugriff auf das Internet ausschließlich ein Benutzerkonto mit eingeschränkten Rechten. •Verwenden Sie sichere, komplexe Passwörter. Eine noch höhe- re Sicherheit können Ihnen Zwei-Faktor-Authentifizierungen bieten. •Verwenden Sie Verschlüsselungsmechanismen (z.B. Verschlüs- selung von Datenträgern) und digitale Signaturen Ihrer E-Mails im Rahmen der internen und externen E-Mail-Kommunikation. Beobachten Sie Ihre Systeme. Infizierte Systeme sollten Rund 170 Mitarbeiter hat schnellstmöglich vom Netzwerk getrennt werden, um eine Wei- die Vintin GmbH. terverbreitung der Malware zu verhindern. Gegründet wurde sie im •Erstellen Sie regelmäßig Backups und prüfen Sie deren Verfüg- Jahr 1991. barkeit und Rückspielbarkeit. Bewahren Sie die jeweils durch- geführten Backups über einen längeren Zeitraum auf, bevor Sie diese wieder überschreiben. Sensibilisierung der Belegschaft Mitarbeiter sollten … Tatsachen, etwa eine „geheime“ rung für die Rollläden sein, die ans •sich an die IT-Sicherheitsvorschriften ihres Arbeitgebers halten, Firmenübernahme, von welcher Internet angeschlossen ist, natür- diese dienen ihrem und dem Schutz des Unternehmens. •zurückhaltend mit der Weitergabe von vertraulichen und per- der Rest der Belegschaft nichts lich ohne eigene Firewall.“ Über sönlichen Informationen sein. wissen darf. Bevor die Kriminel- diese Steuerungseinheit könnten •ein gesundes Misstrauen haben und sich nicht vor persönlichen Rückfragen scheuen, wenn ihnen etwas ungewöhnlich vor- len zur Tat schreiten, spähen sie Kriminelle im Zweifel die gesam- kommt. potenzielle Opfer über die sozia- te IT-Infrastruktur des Unterneh- •E-Mails auf die richtige Absenderadresse überprüfen sowie die korrekte Schreibweise der E-Mail-Domain. len Medien aus („Social Enginee- mens kapern. Und verarbeitende •keine verdächtigen Mails öffnen. ring“), um so über die Angewohn- Betriebe seien gleich doppelt be- •misstrauisch bei Links oder Anlagen in E-Mails unbekannter heiten des Opfers genauestens droht, da auch die Steuerungsein- Absender sein. informiert zu sein. heiten von Maschinen zusehends ans World Wide Web angeschlos- Ablauforganisatorische Maßnahmen Das Sicherheitsrisiko sen würden. Wenn es dann keine Unternehmen sollten Verfahrensweisen oder Anleitungen zum sitzt vor dem Rechner ausreichenden Sicherungsme- Umgang mit Vorfällen beziehungsweise Straftaten aus dem Be- reich der Cybercrime vorbereiten. Insbesondere sollten dabei die In den allermeisten Fällen ver- chanismen gebe, öffne das Ha- Compliance- und Datenschutzbeauftragten in die Planungen ein- schaffen sich Hacker immer ckern buchstäblich Tür und Tor gebunden werden. Darüber hinaus bietet sich – sofern vorhanden – die Einbindung der Rechtsabteilung, der Presse- und Öffentlich- noch über infizierte E-Mail-Da- für kriminelle Aktivitäten. keitsarbeit sowie des Betriebsrates an. Solche Verfahrensweisen teianhänge oder fingierte Ein Daher, sagt Vintin-Geschäfts- geben Mitarbeitern Handlungssicherheit im Ereignisfall, helfen, Schäden zu begrenzen und die relevanten Akteure innerhalb und gabefelder (Phishing) Zugriff führer Grimm, täte jedes Unter- außerhalb des Unternehmens frühzeitig einzubinden. aufs firmeneigene Netz. Aus gu- nehmen gut daran, in IT-Sicher- •Wie muss bei einem IT-Sicherheitsvorfall Schritt für Schritt und differenziert nach unterschiedlichen Szenarien vorgegangen tem Grund fordert Vintin-Ge- heitsmaßnahmen zu investie- werden? schäftsführer Grimm daher die ren, egal ob dies nun intern oder •Wer hat im Unternehmen welche Verantwortung für die interne regelmäßige Sensibilisierung der unter mithilfe eines externen Reaktion auf einen Schadensfall? •Wer ist der Ansprechpartner für interne und externe Kontakte? Belegschaft, meist sitze das Si- Dienstleisters geschehe. Denn •Wer sollte innerhalb und außerhalb der Firma unmittelbar ver- cherheitsrisiko immer noch vor wenn der Ernstfall tatsächlich ständigt werden? •An welchem Punkt sollten die Strafverfolgungsbehörden infor- dem Rechner. Doch inzwischen eintritt und die eigene IT-Infra- miert werden? nähmen auch immer mehr An- struktur gekapert wurde, sind ein griffe auf das „Internet of Things“ paar Tausend Euro für Präventi- Quelle: Broschüre „Cybercrime – Handlungsempfehlungen für die Wirtschaft“, Bun- (IoT) zu, schildert Grimm. „Das onsmaßnahmen vor allem eines: deskriminalamt, Wiesbaden, Oktober 2019. Download unter: www.bka.de/Shared- Docs/Downloads/DE/UnsereAufgaben/Deliktsbereiche/InternetKriminalitaet/ kann beispielsweise die Steue- Peanuts. Marcel Gränz handlungsempfehlungenWirtschaft Wirtschaft in Mainfranken 08.2020: Das Magazin der IHK Würzburg-Schweinfurt
16 SCHWERPUNKT DIGITALISIERUNG „Digitale Transformation gibt es nicht zum Nulltarif“ INTERVIEW. Die Corona-Krise könnte die Digitalisierung der Wirtschaft weiter vorantreiben, auch in Mainfranken. Die IHK hat mit dem „Digitalkompass“ vor wenigen Wochen eine Studie zu diesem Thema veröffentlicht. Wie weit die regionalen Unternehmen in Sachen Digitalisierung bereits sind, vor welchen Herausforderungen sie stehen und welche Chancen sich langfristig ergeben: Darüber hat WiM mit Angelique Renkhoff-Mücke, Vorstandsvorsitzende der Warema Renkhoff SE, und der Co-Autorin des „Digitalkom- pass“, Julia Holleber von der IHK, gesprochen. Wirtschaft in Mainfranken 08.2020: Das Magazin der IHK Würzburg-Schweinfurt
DIGITALISIERUNG SCHWERPUNKT 17 »Ich glaube nicht, dass die digitale Transformation irgendwann abgeschlossen sein wird.« Angelique Renkhoff-Mücke, Vorstandsvorsitzende der Warema Renkhoff SE WiM: Frau Holleber, Digitalisierung oder Renkhoff-Mücke: Wir bei Warema digitale Transformation. Welcher Begriff ist beschäftigen uns bereits seit mehreren denn jetzt korrekt? Und vor allem: Was ge- Jahren intensiv mit der digitalen Trans- nau verbirgt sich dahinter? formation. Dabei ist es uns wichtig, ei- Holleber: Die Digitalisierung hat vie- nen ganzheitlichen Ansatz zu wählen. le Facetten und sieht von unterschiedli- Das bedeutet, dass wir uns nicht nur mit chen Standpunkten aus betrachtet auch den technologischen Möglichkeiten und jeweils anders aus. Die einfachste Defini- Chancen beschäftigen, sondern in glei- tion von Digitalisierung besagt, dass ana- chem Maße unsere Unternehmenskultur loge Inhalte oder Prozesse in eine digita- anpassen und die Mitarbeiter auf diesem le Form oder Arbeitsweise umgewandelt Weg mitnehmen. In Summe ist dies ein werden. Die digitale Transformation ist Change-Prozess, der uns wahrscheinlich definiert als ein Prozess der stetigen Wei- noch lange begleiten wird. terentwicklung digitaler Technologien, die unsere Wirtschaft und Gesellschaft nach- WiM: Ist die digitale Transformation dabei haltig prägen. In immer kürzer werdenden eher Fluch oder Segen für Ihr Unternehmen Abständen lernen wir neue Technologi- – oder beides? en, Anwendungen oder Kommunikations- Renkhoff-Mücke: Solch ein Verän- kanäle kennen. Die digitale Transformati- derungsprozess ist stets eine Heraus- on ist dabei kein neuer Trend. Sie begann forderung für alle Beteiligten. Und eine bereits mit der Entwicklung des Internets. gute Kommunikation ist hier ein Schlüs- selfaktor, wobei es wichtig ist, die Chan- WiM: Frau Renkhoff-Mücke, wie ist es um cen und die Ziele aufzuzeigen. Gerade, die digitale Transformation in Ihrem Un- wenn es darum geht, die Mitarbeite- ternehmen bestellt? rinnen und Mitarbeiter auf diesen »Die digitale Transformation ist dabei kein neuer Trend. Sie begann bereits mit der Entwicklung des Internets.« Julia Holleber Tel. 0931 4194-317 julia.holleber@wuerzburg.ihk.de Julia Holleber, IHK Würzburg-Schweinfurt Bilder: Warema; IHK/Marcel Gränz
18 SCHWERPUNKT DIGITALISIERUNG w Die Studie „Digitalkompass 2020“ befasst sich mit den Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung und eröffnet Handlungsoptionen für Wirtschaft, Unternehmen, Verwaltungen und Politik. Die Studie zeigt, dass sich die regionale Wirtschaft insgesamt betrachtet auf einem guten Weg befindet. In einer Zusammenarbeit zwischen der IHK Würzburg-Schweinfurt, dem Lehrstuhl für BWL und Wirtschaftsinformatik an der Universität Würzburg sowie der Digi- talisierungsberatung digital& GmbH wurden 50 Unternehmen der Region über ihr Verständnis der Digitalisierung, Chancen und Risiken sowie über aktuelle und zukünftige Projekte befragt. Die Ergebnisse sind eine Bestandsaufnahme und sollen Unternehmen einen wichtigen Diskussi- onsbeitrag liefern, um sie bei der Umsetzung eigener digitaler Ideen zu unterstützen. Die Studie steht unter folgendem Link zum kostenfreien Download: www.wuerzburg.ihk.de/ebusiness/digitalkompass Weg mitzunehmen und sie dazu genauer zu verstehen und zu er- derlichen Know-hows. Digitale zu motivieren, den Prozess ak- fassen und dann speziell darauf »Die digitale Transformation gibt es nicht zum tiv mitzugestalten. Gleichzeitig ausgerichtete Lösungsangebote Nulltarif. Die technische Infra- sind die Anforderungen und die zu entwickeln. Das geht über ei- Transformati- struktur erfordert hohe Investiti- Geschwindigkeit des Verände- ne reine Produktentwicklung hi- on findet auf onen in Programme und Dienst- rungsprozesses enorm hoch und naus und umfasst ein Paket von einer Vielzahl leistungen und auch der Aufbau es ist nicht immer einfach, die verschiedenen Leistungen, mit von Ebenen beziehungsweise die Rekrutie- notwendigen Kompetenzen und denen wir das Wohlbefinden und statt.« rung externer Kapazitäten bedarf Ressourcen schnell genug aufzu- die Lebensqualität der Kunden entsprechender finanzieller Res- Renkhoff-Mücke bauen und bereitzustellen. und Nutzer erhöhen. Ein weite- sourcen. Auf der anderen Seite res Betätigungsfeld, bei dem wir steht der enorme Druck, techno- WiM: Auf welche Trends setzen noch am Anfang stehen, ist die logisch ganz vorne dabei zu sein, Sie konkret – und welche Chancen künstliche Intelligenz. Mit ihrer um die Wettbewerbsfähigkeit si- ergeben sich daraus? Hilfe werden wir unsere Ange- cherzustellen und den steigen- Renkhoff-Mücke: Die digita- bote und Lösungen zukunftsfä- den Anforderungen des Marktes le Transformation findet auf ei- hig machen und immer neue und gerecht zu werden. ner Vielzahl von Ebenen statt. Ne- noch bessere Einsatzmöglichkei- ben dem Thema Rationalisierung ten bis hin zu neuen Geschäftsfel- WiM: Frau Holleber, Sie beglei- und Automatisierung von Pro- dern generieren. ten regionale Firmen auf dem Weg zessen und Produktionsschritten in die digitale Zukunft. Wie lautet beschäftigen wir uns intensiv mit WiM: … und vor welche Heraus- Ihre Bestandsaufnahme für Main- der Fokussierung unserer Leis- forderungen stellt Sie die digitale franken? Wo steht die regionale tungen auf die Bedürfnisse unse- Transformation? Wirtschaft? rer Kunden. Ganz konkret heißt Renkhoff-Mücke: Die größ- Julia Holleber: Viele Betrie- es, wir stellen unseren Kunden in ten Herausforderungen sind die be haben mit der zunehmenden den Mittelpunkt. Wir versuchen, enorme Geschwindigkeit und die Digitalisierung ihre Geschäfts- seine Anforderungen und sei- Bereitstellung der notwendigen prozesse rechtzeitig geändert. An- ne Bedürfnisse noch besser und Ressourcen, inklusive des erfor- dere Firmen befinden sich wiede- Wirtschaft in Mainfranken 08.2020: Das Magazin der IHK Würzburg-Schweinfurt
DIGITALISIERUNG SCHWERPUNKT 19 rum noch mitten in der Transfor- gehören, um weiterhin am Markt Elektromobilität. Die Entwick- mation und erarbeiten Konzepte präsent zu sein. Es geht jetzt dar- lungen sind disruptiv und gleich- für ihr digitales Geschäft. Betrof- um, dass Schüler, Azubis, Mitar- zeitig benötigen sie Jahrzehnte fen vom Wandel sind sämtliche beiter und Führungskräfte fit für bis zu ihrer umfassenden Reali- Abläufe. Dazu zählen etwa Pro- die digitalen Herausforderungen sierung. Wir werden uns aber da- duktionsprozesse und Vertriebs- werden. Dies muss meiner Mei- ran gewöhnen, dass die Digitali- strukturen, aber auch Bereiche nung nach in der Ausbildung be- sierung und der technologische wie das Marketing oder die Kun- ginnen. Damit die Technik unse- Fortschritt permanenter Teil un- denkommunikation. Zum Zeit- ren Alltag erleichtert, anstatt uns serer Lebens- und Arbeitswelt punkt unserer Befragung (Juli neuen Zwängen zu unterwerfen. sein werden. 2019 bis Februar 2020) zum „Di- Die Herausforderung ist hier, das gitalkompass“ ging es den befrag- große Ganze zu verstehen, sich WiM: Frau Renkhoff-Mücke, ten Unternehmen aus der Region die richtigen Bausteine für das Frau Holleber, vielen Dank für sehr gut. Sie hatten keinen Grund, eigene Unternehmen herauszu das Interview. etwas an den bestehenden Abläu- picken und keine Angst vor Ver- fen zu ändern. änderungen zu haben. WiM: Vorausgesetzt, die Corona- WiM: Frau Renkhoff-Mücke, wo Krise befeuert die Digitalisierung sehen Sie Ihre Firma denn in fünf hierzulande. Welche Herausforde- Jahren? Sind Sie dann vollends im rungen gibt es in der Region? digitalen Zeitalter angekommen? Julia Holleber: Mitarbeiter Renkhoff-Mücke: Ich glaube und Unternehmen sind dauerhaft nicht, dass die digitale Transfor- gefordert, sich folgende Frage zu mation irgendwann abgeschlos- Warema Group stellen: Welchen Beitrag bin ich sen sein wird. Es wird immer wie- Die Warema Group hat ihren Ursprung in der Marke Warema, die 1955 von bereit zu leisten, um mein Unter- der neue Felder geben, in denen Hans Wilhelm Renkhoff gegründet nehmen auf dem Weg in die digi- technologische Schübe passie- wurde und bis heute familiengeführt tale Zukunft zu unterstützen? Auf ren. Gleichzeitig bewegen wir uns ist. Die Warema Group gliedert sich in die zwei Sparten Sonne & Lebens beiden Seiten, also bei Unterneh- trotz aller Geschwindigkeit in vie- räume sowie Kunststoff & Enginee- men und Mitarbeitern, müssen len Bereichen doch sehr langsam ring. Innerhalb der Unternehmens- gruppe sind rund 4.400 Mitarbeiter Vertrauen und stetige Weiterent- voran. Nehmen Sie nur mal das an mehr als 25 Standorten weltweit wicklung zum täglichen Business Beispiel autonomes Fahren oder beschäftigt. So einfach ist IT! | Cloud | Hosting | Outsourcing REGIONAL UND RELEVANT. JOBWECHSEL GEFÄLLIG? Wir bieten Ihnen neue Perspektiven! FIS-ASP GmbH Röthleiner Weg 4 info@fis-asp.de www.fis-asp.de www.B4BMAINFRANKEN.de 97506 Grafenrheinfeld Wirtschaft in Mainfranken 08.2020: Das Magazin der IHK Würzburg-Schweinfurt
20 SCHWERPUNKT DIGITALISIERUNG Kundendaten auf der Spur CUSTOMER RELATIONSHIP MANAGEMENT. Das Würzburger Start-up snapaddy bringt mit seinen Software-Anwendungen und Apps Kundendaten von Unternehmen auf Vordermann. Die Nachfrage ist hoch – und das weltweit. J e umfassender und prä- ßem Kundeninteresse für die- wir einmal an die Weltspitze!“ ziser das Kundenpro- ses erste Produkt gründeten sie Heute sind die Würzburger ihrem fil ist, desto wertvol- im August 2015 in Würzburg die Ziel schon ein gutes Stück näher- ler sind Kontaktdaten für das „snapaddy GmbH“. Namentlich gekommen: Ihre Softwarelösun- Unternehmen. Das ist nicht eine begriffliche Zusammenset- gen für das Kundenmanagement nur die Meinung von Exper- zung aus dem Englischen, was in (CRM) sind vom Start-up bis hin ten im Bereich Customer Rela- einem schnappenden Krokodil zum Großkonzern in über 1.300 tionship Management (CRM). sein Markenzeichen fand. „Der Unternehmen weltweit im Ein- So war es kein Wunder, dass die andere Teil der Wortschöpfung satz. Ihr wachsendes 50-Perso- Würzburger Sebastian Metzger, kommt vom englischen Adres- nen-Team entwickelt, testet und Jochen Seelig und der Allgäuer sensammeln“, erklärt Sebastian vertreibt mitten in der Würzbur- Spielen sich im snap Roland Hötzl, die sich aus e inem Metzger. ger Innenstadt auf rund 600 Qua- addy-Team die Bälle zu (v. l.): die Geschäftsfüh- vorherigen Projekt kannten, die Schon in den Anfängen ihres dratmeter Bürofläche ihre Soft- rer Sebastian Metzger, gemeinsame Idee weiterverfolg- Start-up-Unternehmens waren wareprodukte. „Und seit über Jochen Seelig und Chief Data Officer Dr. Bene- ten und eine erste Version einer sich die Jungunternehmer einig: zwei Jahren trägt sich das Un- dikt Brief. Software entwarfen. Nach gro- „Mit unseren Produkten wollen ternehmen alleine aus den Um- sätzen, die sich jährlich nahezu verdoppeln“, erklärt Geschäfts- führer Jochen Seelig, der Be- triebswirt im Hightech-Start-up. Schnelle Datenerfassung Aus technischer Sicht aktualisie ren, qualifizieren und speichern die snapaddy-Anwendungen of- fizielle, gesetzlich vorgeschrie- bene Firmendaten aus dem In- ternet und aus der üblichen Geschäftskorrespondenz. Da- zu gehöre auch die digitale Er- fassung und Pflege von Leads und Kontaktdaten in CRM-Sys- temen, erklärt Dr. Benedikt Brief, Chief Data Officer und Mitgesell- schafter der snapaddy GmbH. „Mit unserer Software sind wir aber nicht vergleichbar mit einer Datenbank“, so Brief. Vielmehr gehe es um das schnelle und qua- lifizierte Erfassen von Kunden Bilder: Behringer daten. So lasse sich die Arbeit in Unternehmen beschleunigen und effektiver gestalten. Wirtschaft in Mainfranken 08.2020: Das Magazin der IHK Würzburg-Schweinfurt
DIGITALISIERUNG SCHWERPUNKT 21 Durch den Einsatz von künst- isitenkarten hoch im Kurs in V Auf Erfolgskurs (v.l.): licher Intelligenz (KI) sind die der internationalen Geschäfts- die Geschäftsführer Würzburger in ihrer Kontakter- »Der snapaddy- welt, das zeigten Studien aus On- Jochen Seelig, Se bastian Metzger und kennungsqualität bislang unan- Card-Scanner für line-Druckereien“. Der ebenfalls Chief Data Officer gefochten. „Das ist mit Sicherheit Visitenkarten ist unser in Würzburg entwickelte Visiten- Dr. Benedikt Brief ein Schlüssel unseres Erfolgs“, so kostenloser Beitrag karten-Scanner stehe seit Kur- Brief. Angefangen habe eigent- zur Digitalisierung.« zem auch als kostenlose App lich alles mit einer Idee und ei- für mobile Android- und iOS- Jochen Seelig nem einfachen Programm zum Geräte im Web zu Verfügung. Erfassen von Kundendaten, erin- Die App erkennt mittels Kame- nert sich Jochen Seelig. ra des Smartphones oder Tab- Heute seien die Program- lets Kontakt- und Adressforma- me auf dem neuesten Stand der te aus über 50 Ländern – „und das Technik – mit KI und Deep Lear- so gut wie kein anderer Scanner ning. Im Mittelpunkt ihrer Ge- auf dem Markt. Die auf der Visi- schäftsidee stehen bislang drei oder Business-Netzwerken, und tenkarte enthaltenen Informati- Markenprodukte: Der snap schlägt je nach Situation einen onen werden ausgelesen, auto- addy-VisitReport dokumentiert neuen Kontakt oder eine Ände- matisch d igitalisiert und können die digitalen Besuchsberichte rung vor. anschließend als Kontakt im Ad- bei Messen oder im Außendienst ressbuch oder im CRM-System und hilft mit der schnellen Über- Karten digitalisieren gespeichert werden“, sagt Seelig. mittlung in das CRM-System. Innerhalb kürzester Zeit, so See- Die Zeitersparnis ist enorm: Ma- Der snapaddy-Grabber durch- lig, habe „last, not least“ der snap nuelles Abtippen wird dadurch sucht und erfasst Kontaktdaten addy-Card-Scanner die Ver- hinfällig. „Das ist unser kosten- aus verschiedenen Datenquellen, triebs- und Geschäftswelt er- loser B eitrag zur Digitalisierung“, wie beispielsweise E-Mail-Signa- obert – „denn noch immer steht betont der snapaddy-Geschäfts- turen, Webseiten, Google Maps die Übergabe von gedruckten führer stolz. Elmar Behringer Wirtschaft in Mainfranken 08.2020: Das Magazin der IHK Würzburg-Schweinfurt
22 SCHWERPUNKT DIGITALISIERUNG Aus der Praxis für die Praxis DIGITALE LÖSUNGEN. Unter dem Namen „Prolution“ entwickelten Techniker der Innolution GmbH aus Kitzingen eine cloudbasierte digitale Anfrage-Platt- form für die Franken Guss GmbH. Mit dieser können Kundenaufträge schneller und effektiver bearbeitet und abgewickelt werden. E ntstanden ist die Idee mals noch Mitglied der Inno- 2017, als man sich in der vationsabteilung bei Franken Franken Guss GmbH Guss, dass es sich bei dem neu & Co KG intensiv Gedanken entwickelten digitalen Anfra- machte, wie durch digitalisier- ge-Workflow um eine „echte te Prozesse Problemfelder im Marktlücke“ gehandelt habe. Unternehmen entschärft wer- Digitalisiert und strukturiert den können. Dabei rückte das werden mit der Plattform „Pro- Kunden- und Anfragemanage- lution“ die Anfragen der Kunden ment in den Fokus“, erzählt In- aufgenommen und bearbeitet. nolution-Geschäftsführer Sven Die Anfragen werden dann für Koch. Aus den diskutierten An- die entsprechenden Unterneh- sätzen und Ideen heraus wurde mensabteilungen in einer Cloud schließlich 2018 in der Franken abgelegt. Guss eine Innovationsabteilung gegründet. Bis zu 40 Prozent mehr In Zusammenarbeit mit Produktivität externen IT-Dienstleistern wur- „Im Gegensatz zu früher, als de aus der Unternehmenspra- gesammelte Unterlagen noch Bilder: Sven Koch/Innolution; Phaigraphic/stock.adobe.com xis ein digitales Lösungskon- per Hand an die entsprechen- zept entwickelt. Letztendlich den Abteilungen weitergege- fokussierten sich die innova- ben werden mussten, können tiven Ansätze in einem Platt- die Abteilungen und deren Mit- form-Konzeptmit dem Namen arbeiter von nun an schnell und „Prolution“, das sowohl in der einfach auf alle Informationen Franken Guss als auch in deren zugreifen und von der schnellen Schwesterunternehmen Sach- Kommunikation profitieren“, er- sen Guss GmbH erstmals ange- klärt Sven Koch. wandt wurde. Im Vergleich zu einer frühe- Erste Erfahrungen hät- ren „händischen Arbeitsweise“ ten gezeigt, so Sven Koch, da- ergäben sich Produktivitätsstei- Wirtschaft in Mainfranken 08.2020: Das Magazin der IHK Würzburg-Schweinfurt
DIGITALISIERUNG SCHWERPUNKT 23 kannt. Nach den letzten Testläu- fen und Verbesserungsvorschlä- »Im Gegensatz zu früher, gen der über 100 Nutzer inner- halb der Franken Guss und der als Unterlagen noch per Hand Sachsen Guss sei die Plattform weitergegeben werden mussten, im Jahr 2019 in den europäischen können die Abteilungen nun schnell Markt gestellt worden. und einfach auf alle Durch das Cloud-Konzept sei Informationen zugreifen.« die Zielgruppe nicht nur auf mit- Sven Koch telständische Industrieunterneh- men beschränkt, so Koch. Vom Start-up bis hin zum großen In- dustriekonzern sei die Plattform Sven Koch, Geschäftsführer überall einsetzbar. der Innolution GmbH Für den Vertrieb der cloudba- talisierungsveranstaltungen sei- sierten Plattform gründeten die en ausgefallen, so Koch. „Doch Mainfranken im Februar dieses gleichzeitig wurde der Kunden- gerungen von rund 30 bis 40 Pro- Jahres die Innolution GmbH mit nutzen von ,Prolution‘ verstärkt zent. „Auch gerade im Hinblick Sven Koch als Geschäftsführer. und somit verständlicher für je- auf krisenbedingte Verlegungen Und dann kam Corona … Na- den Einzelnen, der von den Co- von Arbeitsplätzen ins Home türlich sei der persönliche Kon- rona-Einschränkungen und den office“, betonte Koch. takt zum Kunden durch Coro- Umstrukturierungen am Arbeits- Schnell habe man das Markt- na eingeschränkt und einige platz betroffen ist“, betonte Koch. potenzial von „Prolution“ er- Auftritte auf Messen und Digi- Elmar Behringer Haben Sie die Nase voll von alter Technik? MIT UNS WERDEN IHRE IDEEN Wir bieten innovative und zeitgemäße IT- und ZUR REALITÄT! Telekommunikationslösungen! i can eckert communication GmbH Rotkreuzstraße 2a Wir helfen! 97080 Würzburg Tel : 0931 – 465560 www.ican.de www.schopf.de Wir suchen Verstärkung! John-Skilton-Straße 10 I 97074 Würzburg I Tel. 0931/79651-0 IT-Systemelektroniker (m/w/d) Wirtschaft in Mainfranken 08.2020: Das Magazin der IHK Würzburg-Schweinfurt
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