Ausgabe 2/2019 - Javaneraffen im Wettbewerb - Deutsches Primatenzentrum
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Javaneraffen im Kick-Off-Symposium „Exzellent“ Wettbewerb für Nachwuchsgruppe im Doppelpack Ausgabe 2/2019
Editorial Liebe Leserinnen und Leser, Inhalt angesichts der aktuellen Highlights aus der Forschung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Berichterstattung über Ma- sernfälle und Impfpflicht Kongresse und Workshops . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 vermute ich, dass viele von DPZ intern. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Ihnen sich zumindest vorge- Abschlüsse und Publikationen . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 nommen haben, den Impfpass zu suchen und den ak- tuellen Impfstatus überprüfen zu lassen. Insbesondere Aus der Leibniz-Gemeinschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 das Thema Masern ist in diesem Zusammenhang ein Termine. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 heikles Thema am DPZ: Schließlich könnte ein infizier- ter Mitarbeiter oder Besucher unsere Affen anstecken, was zu einer schweren Erkrankung bei den Tieren füh- ren würde. Daher werden bei uns alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mit Affen in Kontakt kommen, re- gelmäßig untersucht. Da aber auch bei den Affen Viren kursieren können, die potentiell für Menschen gefähr- lich sind, wie zum Beispiel das Herpes-B-Virus, werden auch unsere rund 700 Rhesusaffen regelmäßig auf Antikörper getestet. Was bislang ein mühsames Unter- fangen war, ist nun dank Artur Kaul aus der Abteilung Infektionsbiologie deutlich vereinfacht worden: Er hat ein Chip-basiertes Nachweissystem in Betrieb genom- men, mit dem mehrere Hundert Proben in kurzer Zeit untersucht werden können. Auch die Abteilung Infek- tionsmodelle hat sich mit einem Virusnachweis be- schäftigt, allerdings ging es dabei um das Zikavirus, das durch Stechmücken übertragen wird und sich bislang nicht sehr spezifisch nachweisen lässt. Dass Konkurrenz uns Menschen anspornt, ist unum- stritten. Ob das auch auf Affen zutrifft, hat die Abtei- lung Kognitive Ethologie an Javaneraffen untersucht. Ihr Fazit: Im Gegensatz zum Menschen vergleichen sich Affen nur dann miteinander, wenn sie in direktem Wettbewerb – um Rosinen – miteinander stehen. Einen Wettbewerb ganz anderer Art haben die Abteilungen Ein Javaneraffe (Macaca fascicularis) in der Tier- Funktionelle Bildgebung und Soziale Evolution der Pri- haltung am DPZ. Wissenschaftlerinnen der Ab- maten kürzlich hinter sich gebracht: Sie wurden turnus- teilung Kognitive Ethologie haben in einem Ver- mäßig durch den Wissenschaftlichen Beirat des DPZ be- haltensexperiment herausgefunden, dass die gutachtet und haben die Bestnote „exzellent“ erhalten. Affen sich mit Artgenossen vergleichen, wenn sie in direktem Wettbewerb miteinander ste- Wenn Sie zudem wissen wollen, wohin unsere Lemu- hen. A long-tailed macaque (Macaca fascicu- ren umgezogen sind, wie Klammeraffen sich über gro- laris) in the animal husbandry at the DPZ. Scien- ße Distanzen verständigen und was die Schülerinnen tists from the Cognitive Ethology Laboratory und Schüler am Zukunftstag im DPZ erlebt haben, le- have found out in a behavioral experiment that sen Sie doch bitte weiter. the monkeys compare themselves to conspecifics when they are in direct competition with each Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre. other. Photo: Margrit Hampe Ihre Susanne Diederich
Highlights aus der Forschung Javeneraffen (Macaca fascicularis) in einer Zuchtgruppe am DPZ. Long-tailed macaques (Macaca fascicularis) in a breeding group at the German Primate Center. Photo: Anton Säckl. Konkurrenz spornt an Javaneraffen vergleichen sich mit Artgenossen, wenn sie in direktem Wettbewerb miteinander stehen Ob am Arbeitsplatz, beim Sport oder im Privatle- Affen in verschiedenen Versuchsanordnungen, die in ben – Menschen vergleichen sich in vielen Lebens- einigen Fällen direkte oder indirekte Wettbewerbs- situationen mit anderen und bewerten oder ändern situationen simulierten. Die Forscher fanden heraus, dementsprechend ihr Verhalten. Soziale Vergleiche dass die Affen nur dann auf ihre Artgenossen achte- dienen der Selbsteinschätzung. Sie spielen darü- ten und ihr Verhalten anpassten, wenn sie sich in ei- ber hinaus eine wichtige Rolle bei der Bildung und nem direkten Wettbewerb um die Rosinen befanden. Aufrechterhaltung sozialer Gruppen und tragen zur Sie beschleunigten das Öffnen der einzelnen Schub- geselligen Natur des Menschen bei. Doch wie hat laden, um schneller als der Konkurrent zu sein. Die sich der Prozess sozialer Vergleiche evolutionär ent- bloße Anwesenheit eines anderen Affen, der keinen wickelt? Existieren Vorläufer dieses Verhaltens auch Zugang zu dem Apparat und damit zur Futterquel- bei anderen Primatenarten und wenn ja, in welcher le hatte, reichte nicht aus, um diese Reaktionen bei Form? Um diese Fragen zu beantworten, haben Wis- den Affen auszulösen. Der direkte Wettbewerb mit senschaftlerinnen der Abteilung Kognitive Ethologie einem Artgenossen ist also wichtig, um bei Javaner- am DPZ Javaneraffen beim Lösen einer Aufgabe be- affen soziale Vergleichsprozesse hervorzurufen. Dies obachtet. Zwei Affen konnten sich gleichzeitig durch ist ein Unterschied zum Verhalten bei Menschen, die Öffnen von kleinen Schubladen an einem Apparat sich auch mit anderen vergleichen, wenn diese nicht Zugang zu Rosinen verschaffen. Dabei arbeiteten die anwesend sind. DPZ aktuell, Mai 2019 3
Highlights aus der Forschung „Mit unseren Versuchen wollten wir zwei Fragestellun- „Wir konnten feststellen, dass die Affen ihre Leistun- gen überprüfen“, sagt Julia Fischer, Senior-Autorin der gen nicht mit denen anderer Affen verglichen“, erklärt Studie und Leiterin der Abteilung Kognitive Ethologie. Julia Fischer dieses Ergebnis. „Für sie war in erster Linie „Zum einen wollten wir wissen, ob sich Javaneraffen wichtig, an die Rosinen zu kommen. Das Verhalten ei- überhaupt mit Artgenossen vergleichen und ihre Leis- nes Artgenossen wurde nur dann beachtet, wenn die- tungen bei einer Aufgabe denen des Partners anpas- ser ebenfalls zur gleichen Zeit Zugang zur Futterquelle sen. Zum anderen war uns wichtig herauszufinden, ob hatte. Das bedeutet, dass eine Wettbewerbssituation eine Veränderung im Verhalten der Affen auf die bloße äußerst wichtig ist, um Aufmerksamkeit für den Art- Anwesenheit eines Artgenossen oder eher auf die Er- genossen und damit soziale Vergleichsprozesse aus- reichbarkeit des Futters zurückzuführen ist.“ zulösen.“ Die Forscher entwickelten dafür zwei verschiedene Das Verhalten der Affen steht im Gegensatz zu dem Apparate. Beim ersten Modell hatten die Affen von von Menschen, die sich auch ohne direkte Konkurrenz zwei Seiten Zugriff auf die Schubladen mit den Rosi- an den Handlungen anderer orientieren und Verglei- nen. Jeder Affe hatte dabei ein eigenes Set an Schub- che ziehen. Ob dieser Gegensatz zwischen menschli- laden. Hier bestand keine Konkurrenz um das Futter. chen und nicht-menschlichen Primaten Unterschiede Das zweite Modell verfügte nur über ein Set an Schub- in sozialen Vergleichsprozessen widerspiegelt oder nur laden, die entweder nach rechts oder links geöffnet ein Effekt von unterschiedlich ausgeprägter Aufmerk- werden konnten. Somit bestand ein Wettbewerb um samkeit für Artgenossen ist, bleibt noch zu erforschen. die Rosinen. Mit beiden Modellen wurden drei ver- In zukünftigen Versuchen sollen deshalb alternative schiedene Versuchsvariationen durchgeführt. Im ers- Ansätze, zum Beispiel ohne Einbeziehung von Futter- ten Aufbau konnten beide Affen gleichzeitig von zwei quellen, getestet werden, um herauszufinden, ob die Seiten die Rosinen aus den Schubladen holen. In der Leistung der Affen von der Leistung des Artgenossen zweiten Variante waren zwei Affen im Versuchskäfig, abhängt, auf den sie ihre direkte Aufmerksamkeit len- allerdings hatte nur einer der Affen Zugriff auf die Ro- ken. sinen. In der dritten Versuchsanordnung war nur ein Affe im Versuchskäfig und hatte Zugang zu dem Ap- parat. Ein Wissenschaftler, der sich außer Sichtweite Competition inspires des Affen befand, zog jedoch in regelmäßigen Zeitab- ständen die Schubladen mit Hilfe von Schnüren von Long-tailed macaques compare themselves with con- dem Affen weg. Zusätzlich erschwerten die Wissen- specifics when they are in direct competition with schaftler das Öffnen der Schubladen bei einigen Ver- each other suchsdurchläufen bei jeweils einem der Affen durch kleine Gewichte und beobachteten das Verhalten des Whether at work, in sport or in private life – people anderen Affen. compare themselves to others in many situations and evaluate or change their behavior accordingly. Social Im ersten Modell konnten die Wissenschaftler keine comparisons serve self-evaluation purposes. They also Änderung im Verhalten der Affen beobachten, unab- play an important role in the formation and mainte- hängig von der Versuchssituation. Im zweiten Modell nance of social groups. But how has the process of fanden die Forscher heraus, dass die Affen nur dann ihr social comparison evolved? Do precursors of this be- Verhalten änderten, wenn sie sich in direktem Wett- havior also exist in other primate species, and if so, in bewerb zu einem Artgenossen befanden, der ihnen what way? To answer these questions, scientists from die Rosinen streitig machen konnte. Sie beschleunig- the Cognitive Ethology Laboratory at the DPZ observed ten das Öffnen der Schubladen. Die bloße Anwesen- long-tailed macaques solving a task. Two monkeys heit eines anderen Affen im Versuchskäfig löste dieses could simultaneously gain access to raisins by opening Verhalten nicht aus. Auch die Variante bei der ein Wis- small drawers on an apparatus that provided access senschaftler die Schubladen von dem Affen wegbe- to the drawers from two sides. The monkeys worked wegte, ergab keine Veränderung. Hier beobachteten in different experimental set-ups, which in some cases die Wissenschaftler sogar ein langsameres Öffnen der simulated direct or indirect competitive situations. Schubladen, verglichen mit der Wettbewerbssituation The researchers found that the monkeys only paid mit einem anderen Affen. attention to their fellow monkeys and adapted their 4 DPZ aktuell, Mai 2019
Highlights aus der Forschung behavior when they were in direct competition for Prof. Julia Fischer, Leiterin der the raisins. They accelerated the opening of individual Abteilung Kognitive Ethologie am DPZ. Prof. Julia Fischer, drawers in order to be faster than their competitors. head of the Cognitive Ethology The mere presence of another monkey who had no ac- Laboratory at the German Pri- cess to the apparatus and thus to the food source was mate Center. Photo: Karin Tilch not sufficient to trigger these reactions in the mon- keys. Direct competition with a conspecific is therefore important in order to elicit social comparison process- es in long-tailed macaques. This differs from the be- havior of humans who also compare themselves with others when they are not present. “With our experiments, we wanted to examine two questions,” says Julia Fischer, senior author of the ated the opening of the drawers. The mere presence of study and head of the Cognitive Ethology Labora- another monkey in the test cage, in contrast, did not tory. “First, we wanted to know whether long-tailed trigger this behavior. Even the condition in which a sci- macaques compare themselves at all to conspecifics entist moved the drawers away from the monkey did and adapt their performance in a given task to that of not cause a change. Here, the scientists even observed their partner. On the other hand, it was important for a slower opening of the drawers compared to the com- us to find out whether a change in the behavior of the petitive situation with another monkey. monkeys is due to the mere presence of a conspecific or more to the accessibility of the food.” “We found that the monkeys did not compare their performance with that of other monkeys,” Julia Fisch- The researchers developed two different apparatuses er explains. “The most important thing for them was for this purpose. In the first device, the monkeys had to get their hands on the raisins. The behavior of a access from two sides to the drawers with the raisins. conspecific was only taken into account if it also had Each monkey had its own set of drawers. There was no access to the food source at the same time. This means competition for the food. The second model had only that a competitive situation is extremely important in one set of drawers, which could be opened either to order to attract attention to the conspecific and thus the right or to the left. Thus, there was a competition to trigger social comparison processes.” for the raisins. With both models, three different test variations were implemented. In the first condition, The behavior of the monkeys stands in contrast to both monkeys could get the raisins from the drawers that of humans, who orient themselves also without from two sides at the same time. In the second con- direct competition at the actions of others and draw dition, two monkeys were in the test cage, but only comparisons. Whether this contrast between hu- one of the monkeys had access to the raisins. In the man and non-human primates reflects differences in third condition, only one monkey was in the cage and the engagement of social comparison processes or is had access to the apparatus. A scientist who was out merely an effect of differently pronounced attention of sight of the monkey, however, pulled the drawers for conspecifics remains to be investigated. In future away from the monkey at regular intervals with the experiments, therefore, alternative approaches will be help of cords. In addition, the scientists made it more tested, for example without including food sources, in difficult to open the drawers during some test runs on order to find out whether the performance of monkeys one of the monkeys by using small weights and ob- depends on the performance of conspecifics on which served the behavior of the other monkey. attention is clearly focused. In the first condition, the scientists could not observe Original publication any change in the behavior of the monkeys, regardless of the experimental situation. In the second condition, Keupp S, Titchener R, Bugnyar T, Mussweiler T, Fischer the researchers found that the monkeys only changed J (2019): Competition is crucial for social comparison their behavior if they were in direct competition with processes in long-tailed macaques. Biology Letters 15: a conspecific who could take the raisins. They acceler- 20180784. DPZ aktuell, Mai 2019 5
Highlights aus der Forschung Infektionsbiologen am DPZ haben einen neuen Test für den Nachweis von Virusinfektionen bei Affen entwickelt. Infection biologists at the DPZ have developed a new test for the detection of viral infections in monkeys. Photo: Anton Säckl Neuer Test für den Nachweis von Infektionskrankheiten bei Primaten Infektionsbiologen nutzen einen Chip-basierten Test, um Virusinfektionen bei Affen zu diagnostizieren Gesunde Tiere sind eine wichtige Voraussetzung für Die Infektion von Affen mit Viren kann ernste Erkran- Forschungsarbeiten an Affen. Eine mögliche Gesund- kungen herrufen. Bestimmte Retroviren lösen beispiels- heitsgefahr für die Tiere sind Virusinfektionen. Ei- weise in den Tieren eine Immundefizienz aus. Einige Vi- nige Viren, die Affen infizieren, stellen zudem auch ren, die Affen infizieren, können auch auf den Menschen eine Gefahr für Menschen dar, die mit den Tieren in übertragen werden, man spricht von einer Zoonose. Kontakt kommen. Schließlich gibt es Viren, die nor- Hier ist insbesondere das Herpes-B-Virus (Macacine malerweise den Menschen infizieren, aber auch in alphaherpesvirus 1) zu nennen, das Makaken infiziert. Affen eine schwere Erkrankung hervorrufen können. Die betroffenen Tiere erkranken entweder gar nicht Um die Ausbreitung von Viren in Affenkolonien am oder entwickeln Lippenbläschen. Die Übertragung von DPZ zu verhindern, ist es unerlässlich, die Tiere regel- Herpes-B-Viren auf den Menschen durch kontaminier- mäßig auf Antikörper gegen Viren zu untersuchen. te Ausscheidungen kann jedoch eine schwere Entzün- Dazu hat die Abteilung Infektionsbiologie ein Chip- dung des Gehirns auslösen. Weiterhin gibt es Viren wie basiertes Nachweissystem in Betrieb genommen, das Masern-Virus, das nur in der menschlichen Bevölke- mit dem hunderte von Proben parallel untersucht rung zirkuliert, aber auch auf Affen übertragen und in werden können. den Tieren eine schwere Erkrankung auslösen kann. Für 6 DPZ aktuell, Mai 2019
Highlights aus der Forschung den Schutz der Gesundheit von Tier und Mensch ist es Gefahr darstellen. Im Gegensatz dazu wurden Anti- daher wichtig, Virusinfektionen nachweisen zu können. körper gegen potenziell gefährliche Affenviren, wie Herpes-B-Virus und das mit HIV verwandte Affenim- Artur Kaul leitet das Labor für Virusdiagnostik der Ab- mundefizienzvirus (SIV, simian immunodeficiency teilung Infektionsbiologie am DPZ. Um Virusinfektio- virus), nicht nachgewiesen. In einigen Tieren wurden nen bei Affen nachzuweisen, nutzt er die Tatsache aus, Antikörper gegen Masernviren entdeckt, es konnte dass infizierte Tiere Antikörper gegen die eindringen- jedoch nicht eindeutig geklärt werden, wie das Virus den Viren bilden. Allerdings musste bis vor kurzem für auf die Affen übertragen wurde. jedes Virus ein separates Nachweisverfahren eingesetzt werden, was die Untersuchung der mehreren hundert am DPZ gehaltenen Tiere erschwerte. Dieses Problem New test for the detection of infectious hat Artur Kaul durch den Einsatz eines Chip-basierten, diseases in primates kommerziellen Nachweissystems für virusspezifische Antikörper in Affen gelöst. Bei diesem System werden Infection biologists use a chip-based testing system to Proteine von neun verschiedenen Infektionserregern diagnose virus infections in nonhuman primates auf Chips aufgetragen. Anschließend werden die Chips mit Seren von Affen versetzt und gebundene Antikör- Animal health is essential for scientific research with per mit Hilfe von Sekundärantikörpern nachgewiesen. nonhuman primates. Viral infections can threaten the An diesen Sekundärantikörpern hängen Goldpartikel, health of these animals. In addition, some viruses that deren Anwesenheit durch ein Gerät nachgewiesen infect nonhuman primates also pose a threat to hu- werden kann. Mit Hilfe dieses Systems kann Artur Kaul mans who come into contact with these animals. Simi- mehrere hundert Proben in kurzer Zeit untersuchen larly, some viruses that circulate in humans may also und damit einen möglichen Befall von Affen mit Viren cause disease in nonhuman primates. In order to pre- einfach und sicher nachweisen. vent viruses from spreading in the monkey colonies at the DPZ, it is essential to routinely check the animals for Die Analysen von Artur Kaul ergaben, dass die meis- antibodies against viruses. For this, the Infection Biol- ten am DPZ gehaltenen Tiere mit Beta- und Gamma- ogy Unit has brought into service a chip-based testing herpesviren sowie dem Affen-Foamy-Virus infiziert system that allows the convenient examination of sev- sind, die weder für die Tiere noch für Menschen eine eral hundred samples. Masern-Virus Measles virus Herpes-B-Virus Herpes B virus Herpes-B-Virus Herpes B virus Affen Immun- Simian immuno- defizienz-Virus deficiency virus Affen-Foamy-Virus Simian foamy virus Aufgrund der genetischen Verwandtschaft von Menschen und Affen können einige Viren relativ einfach von einer Art auf eine andere übertragen werden. Dies stellt eine bedeutende Gesundheitsgefahr dar. So führt beispielsweise eine Übertragung des Masern-virus vom Menschen auf Affen in den betroffenen Tieren zu einer schweren Erkrankung. Andersherum kann eine Ansteckung von Men- schen mit dem Herpes-B-Virus der Makaken eine lebensbedrohliche Gehirnentzündung auslösen. Für Einrichtungen mit Affenbestän- den ist es zudem wichtig, die Tiere regelmäßig auf relevante virale Infektionen hin zu untersuchen, um sicherzustellen, dass die Tiere gesund sind oder gegebenenfalls erkrankte Tiere zu behandeln. Due to the genetic relationship of humans and monkeys, some viru- ses can be easily transferred from one species to another. This poses a significant health risk. For example, a transmission of the measles virus from humans to monkeys in the affected animals leads to a serious disease. Conversely, infection of humans with the herpes B virus of macaques can cause life-threatening brain inflammation. For facilities with monkey populations, it is also important to regularly check the animals for relevant viral infections to ensure that the animals are healthy or to treat any diseased animals. Figure: Markus Hoffmann DPZ aktuell, Mai 2019 7
Highlights aus der Forschung Virus infections can cause serious diseases in monkeys. The chips are then exposed to sera from monkeys and For instance, certain retroviruses cause immunodefi- bound antibodies are labelled with the help of second- ciency in these animals. Some viruses that infect mon- ary antibodies. These secondary antibodies are linked keys may also be transmitted to humans, a process to gold particles whose presence can be detected by a referred to as zoonosis. The herpes B virus (Macacine special device. With the help of this system, Artur Kaul alphaherpesvirus 1) that infects macaques is of par- is able to examine several hundred samples in a short ticular concern in this context. Infected animals do not time frame and to conveniently and reliably detect viral show symptoms at all or at most develop oral blisters. infections of nonhuman primates. However, if herpes B virus is transmitted to humans it can trigger a severe inflammation of the brain. Similar- The analyses conducted by Artur Kaul showed that ly, some viruses such as measles virus only circulate in most of the monkeys at the DPZ are infected with beta- the human population but can also infect nonhuman and gamma herpesviruses as well as simian foamy vi- primates and cause severe disease in these animals. In rus, none of which pose a threat to animal or human order to protect the health of both humans and non- health. In contrast, antibodies associated with poten- human primates a reliable detection method for viral tially dangerous nonhuman primate-associated virus- infections is essential. es such as herpes B and simian immunodeficiency virus (SIV), the latter of which is related to HIV, have not been Artur Kaul is head of the Virus Diagnostics Laboratory detected. Finally, some animals had antibodies against of the Infection Biology Unit at the DPZ. To detect virus measles virus but it could not be resolved how the virus infections of nonhuman primates, he makes use of the was initially transmitted to these animals. fact that infected animals produce antibodies against the invading viruses. Until recently, a separate detection Artur Kaul, Markus Hoffmann, Stefan Pöhlmann method had to be used for each virus, which made it difficult to examine the several hundred animals that Original publication are housed at the DPZ. By introducing a chip-based commercial detection system for multiple virus-specif- Kaul A, Schönmann U, and Pöhlmann S (2019): Se- ic nonhuman primate antibodies, Artur Kaul has pro- roprevalence of viral infections in captive rhesus and vided a solution to this problem. In this method, pro- cynomolgus macaques. Primate Biol. 6, 1-6: doi. teins from nine different viruses are spotted onto chips. org/10.5194/pb-6-1-2019. Tag des Versuchstiers Zwei DPZ-Wissenschaftler sprechen im Video über ihre Forschung mit Primaten Benedict Wild und Marcus Jeschke forschen am DPZ. deo-Interview über ihre Forschung Beide Wissenschaftler arbeiten mit Primaten. Bene- und warum sie mit Primaten arbei- dict Wild ist Doktorand in der Abteilung Kognitive ten. Die Videos sind in unserem You- Neurowissenschaften und erforscht an Rhesusaffen tube-Kanal verfügbar. die neuronalen Grundlagen von Wahrnehmungs- prozessen und Aufmerksamkeit. Marcus Jeschke ist Wissenschaftler am Institut für Auditorische Neuro- wissenschaften der Universitätsmedizin Göttingen und Leiter der Nachwuchsgruppe „Cognitive Hea- ring in Primates“ am DPZ. Er forscht an einer neuen Art von Hörprothesen und setzt dafür unter ande- Benedict Wild ist rem Weißbüschelaffen ein. Doktorand in der Abteilung Kognitive Zum internationalen Tag des Versuchstiers am 24. Neurowissenschaf- April 2019 sprechen beide Wissenschaftler im Vi- ten. Foto: Karin Tilch 8 DPZ aktuell, Mai 2019
Highlights aus der Forschung Rekonstruktion des Innenohrs einer Mongolischen Wüstenrennmaus (Meriones unguiculatus) mit der Hörschnecke und Gleichge- wichtsorganen. Die Hörnervenzellen im Inneren der Hörschnecke (rot dargestellt) wurden mit Lichtleitern (graue Zylinder) an ver- schiedenen Orten stimuliert. Reconstruction of the inner ear of a Mongolian gerbil (Meriones unguiculatus) with the cochlea and vestibular system. The auditory nerve cells of the inside of the cochlea (red) were stimulated with optical fibers (grey cylinders) at several locations. Image: Carlos Duque-Afonso, Institut für Auditorische Neurowissenschaften/UMG Natürlicher Hören durch Licht Forscher des DPZ und der Universitätsmedizin Göttingen verbessern Frequenz- auflösung künstlichen Hörens durch optische Stimulation Musik genießen, Melodien erkennen oder das Zu- Cochlea-Implantate, verwendet. Diese werden in hören in einer Umgebung mit vielen Hintergrund- die Hörschnecke eingesetzt und regen den Hörnerv geräuschen – das ist immer noch schwierig für Men- mittels elektrischen Stroms an. Cochlea-Implantate schen, die beim Hören auf Hörprothesen, so genannte vermitteln weltweit mehr als 500.000 Patienten ei- Cochlea-Implantate, angewiesen sind. Göttinger Hör- nen künstlichen Höreindruck, in der Mehrzahl der forscher konnten jetzt nachweisen, dass sich die Qua- Fälle ermöglicht er ein Sprachverstehen. Limitiert lität des künstlichen Hörens maßgeblich verbessern sind die bisher verwendeten Hörprothesen jedoch lässt, wenn die Hörbahn durch Licht statt mit elektri- in der genauen Übertragung feiner Abstufungen der schem Strom stimuliert wird. Tonhöhe (Frequenz). Für die Betroffenen bedeutet dies Schwierigkeiten bei der Sprachwahrnehmung in Zur Wiederherstellung des Hörvermögens bei Umgebungen mit Hintergrundgeräuschen und beim hochgradig schwerhörigen oder tauben Menschen Erkennen von Melodien. Ursache der limitierten Fre- werden heutzutage Hörprothesen, so genannte quenzauflösung heutiger Cochlea-Implantate ist die DPZ aktuell, Mai 2019 9
Highlights aus der Forschung relativ weite Ausbreitung des elektrischen Stroms in der Cochlea: Hierdurch werden große Abschnitte des Hörnervs gleichzeitig aktiviert. Dadurch wird die Dar- stellung verschiedener Tonhöhen beim künstlichen Hören unpräzise. „Bildlich vorstellen kann man sich dies am Beispiel eines Klaviers“, sagt Tobias Moser, Direktor des Insti- tutes für Auditorische Neurowissenschaften an der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) sowie Leiter der Forschungsgruppe Auditorische Neurowissen- schaften und Optogenetik am DPZ. „Während das natürliche Hören dem Anschlagen einzelner Tasten folgen kann, ist die Klangwahrnehmung mittels Cochlea-Implantat eher mit dem gleichzeitigen An- schlagen vieler Klaviertasten vergleichbar. Um ein natürlicheres Hörvermögen wiederherzustellen, müssten einzelne Tonhöhen besser unterschieden werden können.“ Dies wäre, so Moser, durch Anre- gung des Hörnervs mit Licht denkbar. Da Licht besser gebündelt werden könne als elektrischer Strom, er- laube es eine präzisere Anregung des Hörnervs. Gemeinsam mit seinem Göttinger Team und Koope- rationspartnern forscht Tobias Moser an der Ent- wicklung optischer Cochlea-Implantate, die mit Licht funktionieren. Da der Hörnerv aber nicht lichtemp- findlich ist, müssen funktionelle, genetisch kodierte Lichtsensoren in die Nervenzellen des Hörnervs ein- gebracht werden. Dieser Ansatz wird als „Optogene- tik“ bezeichnet. Die optogenetische Anregung der Hörbahn wurde vor einiger Zeit an ertaubten Nage- tieren entwickelt. Die Frage nach der Frequenzauflö- sung blieb allerdings bislang weitgehend ungeklärt. Diese Frage untersuchten die Wissenschaftler um To- bias Moser nun in der kürzlich veröffentlichten Studie. Sie testeten das Auflösungsvermögen für Tonhöhen beim natürlichen sowie künstlichen Hören. Dabei verglichen sie die Anregung des Hörnervs mit Licht Ausbreitung der Nervenzellaktivität im Mittelhirn für akustische (optogenetische Anregung), mit natürlichem Hören (oben), optische (Mitte) und elektrische (unten) Reizung ver- und dem Hören mit Hilfe des etablierten elektrischen schiedener Stärke. Die Aktivität nimmt von blau nach gelb zu Cochlea-Implantats im Tiermodell. Über die Untersu- und ist bei akustischer und optischer Reizung vergleichbar chung der Nervenaktivität im Mittelhirn gewannen schmal, was einer guten Frequenzauflösung entspricht. Bei elek- die Wissenschaftler vergleichbare Daten über das Auf- trischer Reizung ist die Aktivität breit: schlechte Frequenzauflö- lösungsvermögen für Tonhöhen (Frequenz) bei akusti- sung. Spread of the nerve cell activity in the midbrain for acou- stic (top), optical (middle) and electrical (bottom) stimula- schem, optischem und elektrischem Hören. tion of different intensities. The activity increases from blue to yel- low and remains comparably narrow, which indicates a high pitch Die Forscher kommen in ihrer Studie zu dem Ergeb- resolution. In electrical stimulation the activity is broad: poor nis, dass die künstliche Anregung der Hörbahn mit- pitch resolution. Image: Alexander Dieter, Institut für Auditorische tels Licht eine wesentlich höhere Auflösung als die Neurowissenschaften/UMG 10 DPZ aktuell, Mai 2019
Highlights aus der Forschung Anregung mittels Strom ermöglicht. Bei niedrigen Alexander Dieter, Doktorand Anregungsintensitäten war die Tonhöhenauflösung des Göttinger Neurowissen- schaften-Programms. Alex- ihren Untersuchungen zufolge sogar so gut wie beim ander Dieter, PHD student of natürlichen Hören. Diese neuen Erkenntnisse lassen the Göttingen Neuroscience die Wissenschaftler hoffen, dass es mit künftigen op- programme. Photo: private tischen Cochlea-Implantaten gelingen könnte, das Hörvermögen von Schwerhörigen besser wiederher- zustellen. „Unsere Ergebnisse zeigen erstmals, dass die Fre- quenzauflösung optogenetischer Stimulation des Hörnervs in feineren Stufen erfolgen kann, als mit der bisher in der Klinik verwendeten elektrischen Sti- mulation in Cochlea-Implantaten erreicht wird“, sagt Alexander Dieter, Doktorand am Institut für Audito- The research was conducted by a group of scientists led rische Neurowissenschaften der UMG und Erstautor by Tobias Moser, who is Director of the Auditory Neu- der Studie. roscience Department at the University Medical Center Göttingen (UMG) and head of the Auditory Neurosci- „Ein logischer nächster Schritt ist für uns nun, die ence and Optogenetics Laboratory at the German Pri- Stimulation auf mehr Kanäle zu erweitern. In den mate Center (DPZ). They compared the stimulation of bisherigen Untersuchungen haben wir die Einka- the auditory nerve using light (optogenetic stimula- nalstimulation eingesetzt. Nun wollen wir mittels tion) in a technique that was developed in Göttingen, Mikroleuchtdioden-Arrays über mehrere Kanäle sti- with natural hearing and stimulation by an electrical mulieren“, sagt Marcus Jeschke, Nachwuchsgrup- cochlea implant in an animal model. By studying ner- penleiter am DPZ und Wissenschaftler am Institut vous excitation in the midbrain, the scientists obtained für Auditorische Neurowissenschaften der UMG. „So comparable data on the resolution of pitch (frequency) möchten wir untersuchen, ob die Aktivierungen nahe in acoustic, optical and electrical stimulation treat- beieinander liegender LEDs unterschieden werden ments. The results of the comparison between the au- können und wie und ob die Aktivierungen der ein- ditory resolution of tone pitches in the different treat- zelnen LEDs interagieren“, so Jeschke weiter. „Wenn ments was recently published. künftige Tierversuche unsere Ergebnisse bestätigen, und die Biosicherheit unserer Technologie nachge- In their study, the scientists of the Göttingen Campus wiesen wird, haben wir Hoffnung, dass optische conclude that the artificial excitation of the auditory Cochlea-Implantate künftig auch bei Menschen ein- pathway using light permits for a far higher resolution gesetzt werden können“. than the established technique using electricity. At low excitation intensities, the resolution capacity delivered by optogenetic stimulation was even comparable to Natural hearing through light the natural hearing capacity. These results give hope that future cochlear implants may better restore the Researchers at the DPZ and Göttingen University Medi- hearing capacity of deaf patients and those hard of cal Center improve frequency resolution of artificial hearing. The preclinical research was supported by the hearing through optical stimulation „OptoHear“ project of the European Research Council (ERC). The results were published in the journal Nature Enjoying music, recognizing melodies or making con- Communications. versation in an environment with background noise – these abilities are still severely impaired in people Original publication who depend on hearing prostheses, so-called cochlear implants. Researchers in Göttingen were now able to Dieter A, Duque-Afonso CJ, Rankovic V, Jeschke M, show that artificial hearing can be improved by stimu- Moser T (2019): Near physiological spectral selectiv- lating the hearing pathway by light instead of the rou- ity of cochlear optogenetics. Nature Communications, tinely applied technique using electricity. doi: 10.1038/s41467-019-09980-7. DPZ aktuell, Mai 2019 11
Highlights aus der Forschung Elektronenmikroskopische Aufnahme von Zikaviren (rot nachgefärbt) an einer Nervenzelle. Transmission electron microscope image of negative-stained, Fortaleza-strain Zika virus (red), on a nerve cell. Photo: NIAID, CC BY 2.0, https://creativecommons.org/licenses/by/2.0 Verbesserte Diagnose für Zikavirusinfektion Infektionsforscher identifizieren spezifische Bindestellen für Antikörper Das Zikavirus gehört zur Gruppe der Flaviviren, zu Allerdings sind diese Tests bislang nicht sehr spezi- der auch Erreger wie das Gelbfieber-, Dengue-, FSME- fisch, da es aufgrund der nahen Verwandtschaft zu oder West-Nil-Virus gehören. Zikaviren werden haupt- Kreuzreaktionen mit Antikörpern gegen andere Flavi- sächlich durch Stechmücken übertragen und kommen viren kommen kann. Antikörpernachweise sind jedoch in Afrika, Asien und Südamerika vor. Sie lösen beim eine bevorzugte Methode, um die Erkrankung zu dia- Menschen das Zikafieber aus, das mit Hautausschlag, gnostizieren, zumal sich eine bereits stattgefundene Erbrechen, Gelenk-, Muskel- oder Kopfschmerzen ein- Infektion auch nach Monaten noch bestätigen lässt. her gehen kann. Besonders gefährlich ist die Infektion bei Schwangeren, da sie beim ungeborenen Kind zur Ein internationales Team von Infektionsforschern, zu Fehlbildung des Kopfes (Mikrozephalie) und späterer dem auch Christiane Stahl-Hennig, Leiterin der Ab- geistiger Behinderung führen kann. teilung Infektionsmodelle am DPZ, gehört, hat nun in einer Studie neue Zikavirus-spezifische Antikörperbin- Die Zikavirusinfektion kann im Blut nachgewiesen dungsstellen identifiziert. Dafür druckten die Forscher werden. Dabei identifiziert man Antikörper, die gegen alle Proteine des Zikavirus in Form von Peptiden auf bestimmte Proteinregionen des Virus gerichtet sind. einen Chip und führten ein Screening mit 42 unter- 12 DPZ aktuell, Mai 2019
Highlights aus der Forschung schiedlichen Immunseren durch, die entweder von A Zika virus infection can be identified by serological Zika-Patienten stammten oder solchen, die am Den- antibody detection, i.e. antibodies directed against gue-, Gelbfieber-, West-Nil-Virus oder dem Virus der certain viral proteins of the virus are determined. Frühsommer-Meningitis erkrankt waren und Antikör- However, these tests are not yet very specific, as cross- per gegen die jeweiligen Erreger enthielten. Bei dem reactions with antibodies against other flaviviruses Screening konnten die Wissenschaftler 68 Antikörper- may occur due to the close relationship between those bindungsstellen identifizieren, wovon einige bislang and the Zika virus. However, the detection of anti- unbekannt waren. Bei 22 dieser spezifischen Protein- bodies is a preferred method for diagnosing the dis- Sequenzen konnten ausschließlich Reaktionen mit ease, especially as an infection can still be confirmed Zikavirus-Antiseren beobachtet werden. Weitere Se- months later. quenzvergleiche ergaben, dass 13 dieser 22 Protein- abschnitte sehr spezifisch für das Zikavirus und daher An international team of infection researchers, includ- Kreuzreaktionen mit Proteinen anderer Flaviviren aus- ing Christiane Stahl-Hennig, head of the Unit of Infec- zuschließen sind. Diese 13 Sequenzen können zukünf- tion Models at the DPZ, has now identified new Zika tig dafür genutzt werden, um neue serologische Tests virus-specific antibody target regions. The researchers zu entwickeln, die es ermöglichen, eine Zikavirusin- used all proteins of the Zika virus in form of peptides fektion zuverlässig und klar abgrenzbar von anderen printed onto a chip and carried out a screening with möglichen Flavivirusinfektionen zu diagnostizieren. 42 different immune sera, either from Zika patients or those suffering from dengue, yellow fever, West Nile or tick-borne encephalitis virus infection, which con- Improved diagnosis for Zika virus tained antibodies against the respective viruses. The infection screening enabled the scientists to identify 68 anti- body target regions, some of which were previously Infection researchers identify specific target regions for unknown. Reactions with Zika virus antisera only were antibodies observed in 22 of these specific protein sequences. Fur- ther sequence comparison showed that 13 of these The Zika virus belongs to the flavivirus group, which 22 protein regions are very specific for the Zika virus also includes pathogens such as yellow fever, dengue, and therefore cross-reactions with proteins of other tick-borne encephalitis and West Nile viruses. Zika vi- flaviviruses can be excluded. In the future, these 13 ruses are mainly transmitted by mosquitoes and oc- sequences can be used to develop new serological cur in Africa, Asia and South America. They cause Zika tests to diagnose Zika virus infections specifically and fever in humans, which can be accompanied by skin discriminate them from other possible flavivirus in- rash, vomiting, joint and muscle pain, or headache. fections. The infection is particularly dangerous in pregnant women, as it can lead to malformation of the head Original publication (microcephaly) in the unborn child and its mental re- tardation after birth. Hansen S, Hotop SK, Faye O, Ndiaye O, Böhlken-Fascher S, Pessoa R, Hufert F, Stahl-Hennig C, Frank R, Czerny CP, Schmidt-Chanasit J, Sanabani S, Sall A, Niedrig Dr. Christiane Stahl-Hennig ist Leiterin der Abteilung In- M, Broenstrup M, Fritz HJ, Abd El Wahed A (2019): fektionsmodelle am DPZ. Diagnosing Zika virus infection against a background Dr. Christiane Stahl-Hennig of other flaviviruses: Studies in high resolution sero- is head of the Unit of Infection logical analysis. Scientific Reports, March 2019, 9(1): Models at the DPZ. 3648, DOI: 10.1038/s41598-019-4022-2. Photo: Karin Tilch DPZ aktuell, Mai 2019 13
Highlights aus der Forschung Ein Geoffroy-Klammeraffe (Ateles geoffroyi) im Regenwald von Mexiko. A Geoffroy spider monkey (Ateles goeffroyi) in the rain forest in Mexico. Photo: José Domingo Ordóñez-Gómez Optimierte Kontaktaufnahme Geoffroy-Klammeraffen variieren ihre Rufe, wenn sie von ihrer Gruppe isoliert sind Affen leben als soziale Tiere überwiegend in Gruppen Klammeraffen stoßen markante Rufe, sogenannte zusammen und kommunizieren über verschiedene Whinnies, aus, um Kontakt zu weiter entfernten Artge- Laute und Rufe miteinander. So warnen sie sich bei- nossen zu halten. Die Forscher nahmen 566 dieser Rufe spielsweise vor drohenden Gefahren, zeigen ihre Paa- von 35 erwachsenen Klammeraffen mit Mikrofonen rungsbereitschaft oder halten Kontakt miteinander. auf und analysierten diese hinsichtlich ihrer Variatio- Kontaktrufe können variieren, je nachdem welches nen und der zugehörigen Rückantworten. Individuum einen Ruf ausstößt und wie weit es von Artgenossen entfernt ist. Bislang war jedoch nicht Sie fanden heraus, dass rufende Tiere, die sich mehr als klar, inwieweit diese akustische Variation mit der so- 40 Meter entfernt von einer Gruppe befanden, Whin- zialen Isolation eines rufenden Tieres (wenn es sich nies mit einer niedrigeren Grundfrequenz erzeugten. weit außerhalb einer Gruppe befindet) und der Wahr- Diese tieferen Rufe werden über längere Strecken scheinlichkeit der Reaktion eines Artgenossen zusam- transportiert und erhöhen damit die Wahrscheinlich- menhängt. keit von einem Artgenossen gehört zu werden. Wei- terhin konnten die Wissenschaftler feststellen, dass Diese Fragen haben José Domingo Ordóñez-Gómez und die Affen schneller auf die niederfrequenten Whinnies Kurt Hammerschmidt, beide Wissenschaftler in der Ab- antworteten. Auch die Frequenz der Antwortrufe war teilung Kognitive Ethologie am DPZ, gemeinsam mit niedriger, je weiter entfernt sich die rufenden Artge- Ana M. Santillan-Doherty, Wissenschaftlerin am Insti- nossen von der Gruppe befanden. tuto Nacional de Psiquiatría Ramón de la Fuente Muñiz in Mexico City, an freilebenden Geoffroy-Klammeraffen Das bedeutet, dass die Variation der Rufe das Kontakt- (Ateles geoffroyi) im Regenwald von Mexiko untersucht. halten zu Artgenossen erleichtert, wenn sich die Affen 14 DPZ aktuell, Mai 2019
Highlights aus der Forschung außerhalb einer Gruppe befinden, und dass diese an- frequency. These lower calls are transmitted over lon- gepassten Rufe auch die Reaktionen der antworten- ger distances, increasing the likelihood of being heard den Tiere beeinflussen. by a conspecific. The scientists also found that the mon- keys responded faster to the low frequency whinnies. Furthermore, the frequencies of the response whinnies Optimized contact retention were not related to frequencies of previous whinnies, but were related to the separation distance between Geoffroy spider monkeys vary their calls when isolated callers. from their group Thus, listeners respond with lower frequency whinnies Monkeys are social animals. Mostly, they live in groups to callers separated by longer distances. In sum, this and communicate with each other with different means that the variation of calls makes it easier to sounds and calls. For example, they warn conspecifics maintain contact with conspecifics when the monkeys of imminent danger, show their willingness to mate are outside a group, and that these adapted calls also or maintain contact with each other. Contact calls can influence the responses of the listeners. vary, depending on caller identity and distance to po- tential listeners. So far, however, it has not been clear Original publication whether this acoustic variation is related to caller social isolation (if it is far outside a group) and the likelihood Ordóñez-Gómez JD, Santillan-Doherty AM, Hammer- of listeners responses. schmidt K (2019): Acoustic variation of spider monkey (Ateles geoffroyi) contact calls is related to caller isola- José Domingo Ordóñez-Gómez and Kurt Hammer- tion. PLoS ONE 14(4): e0213914i schmidt, both scientists in the Cognitive Ethology Laboratory at the DPZ, together with Ana M. San- tillan-Doherty, scientist at the Instituto Nacional de Psiquiatría Ramón de la Fuente Muñiz in Mex- DPZ-Fotopreis 2019 ico City, have investigated these questions in free- living Geoffroy spider monkeys (Ateles geoffroyi) in the Auch in diesem Jahr suchen wir wieder die rainforest of Mexico. Spider monkeys emit prominent schönsten Fotos unserer Kolleginnen und Kol- calls, so-called whinnies, in order to maintain contact legen zum Thema: „Was verbinden Sie mit dem Deutschen Primatenzentrum?“. with other monkeys further away. The researchers re- corded 566 of these calls from 35 adult spider mon- Der Preis wird in den drei Kategorien „Wissen- keys with microphones and analyzed their variations schaft“, „Ästhetik“ und „Originalität“ verliehen, and responses. die jeweils mit 200 Euro dotiert sind. Weitere Informationen zum Fotopreis finden Sie They found that callers more than 40 meters away from im Intranet unter Service – Kommunikation. Ein- a group produced whinnies with a lower fundamental sendeschluss ist der 31. August 2019. DPZ Photo Contest 2019 Dr. Kurt Hammerschidt, Wis- senschaftler in der Abteilung Once again this year, we are asking our col- Kognitive Ethologie am Deut- leagues for their most impressive pictures related schen Primatenzentrum. to the subject “What do you associate with the Dr. Kurt Hamerschmidt, sci- German primate Center?”. entist at the Cognitive Etholo- gy Laboratory at the German The prize will be awarded in the three categories Primate Center (DPZ). Photo: “science”, “esthetics” and “originality”, which Karin Tilch are endowed with 200 euros each. More information about the Photo Contest is available on our internal webpage at Service – Communication. Deadline for submission is Au- gust 31st, 2019. DPZ aktuell, Mai 2019 15
Kongresse und Workshops Eröffnet wurde die 16. Konferenz der GfP mit einem Vortrag von Amanda Melin. Amanda Melin kicks off the 16th meeting of the GfP. Photo: Manfred Eberle Eine Brücke zwischen den Disziplinen Internationale Primatologen-Konferenz am DPZ Mehr als 130 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaft- schaftscampus Primatenkognition, das DPZ und die ler aus 14 Ländern diskutierten im Februar für zwei- Fakultät für Biologie und Psychologie der Universität einhalb Tage die neuesten Entwicklungen in den Be- Göttingen. reichen Primatenökologie, Genetik, Endokrinologie, Verhaltensforschung, Artenschutz, und Tierhaltung. Evolution von Farbsehen Die vielfältigen Themen und Methoden, die während der Tagung vorgestellt wurden, spiegelten die Fülle Amanda Melin von der University of Calgary eröffne- der Disziplinen in der primatologischen Forschung wi- te die Konferenz am ersten Abend mit einem öffent- der und unterstrichen die Notwendigkeit eines fach- lichen Vortrag über die Evolution des Farbsehens bei übergreifenden Austauschs. südamerikanischen Kapuzineraffen. In ihrer Forschung kombiniert sie Methoden aus Ökologie, Genetik und Die vom 13. bis 15. Februar 2019 stattfindende 16. Morphologie um zu erklären, warum Kapuzineraffen Konferenz der Gesellschaft für Primatologie (GfP) wur- individuell entweder dichromatisch (wie Katzen oder de von Julia Ostner, Oliver Schülke (Abteilung Verhal- Hunde) oder trichromatisch (wie Menschen) sehen tensökologie, Universität Göttingen und Forschungs- können. Melin erklärte, dass Dichromaten, die nur gruppe Soziale Evolution der Primaten, DPZ) und Julia zwei Arten von Farbrezeptoren in ihren Augen besit- Fischer (Abteilung Kognitive Ethologie, DPZ) gemein- zen, einen Vorteil haben, wenn es darum geht, getarn- sam mit dem Leibniz-Wissenschaftscampus Prima- te Insekten aufzuspüren, wohingegen trichromatische tenkognition am DPZ organisiert. Ziel des alle zwei Tiere mit ihren drei Arten von Farbrezeptoren rote Jahre stattfindenden Treffens ist es, den Austausch Früchte leichter vor einem hauptsächlich grünen Ve- zwischen den beteiligten Disziplinen zu fördern. Da getationshintergrund erkennen können. die GfP insbesondere den wissenschaftlichen Nach- wuchs fördern will, erhalten in erster Linie Studenten Kognitive Fähigkeiten testen sowie Postdoktoranden die Möglichkeit, ihre Arbeiten zu präsentieren und mit Experten aus verschiedenen Sogenannte Testbatterien sind ein zunehmend ange- Fachbereichen zu diskutieren. Insgesamt wurden über wendetes Werkzeug in der vergleichenden Kogniti- 70 Poster präsentiert und Vorträge gehalten, darun- onsforschung: Um die kognitiven Fähigkeiten unter- ter vier Gastvorträge von geladenen international re- schiedlicher Arten umfassend zu vergleichen, werden nommierten Forschern. Die Konferenz wurde durch in Testbatterien Tiere vieler verschiedener Arten in die DFG gefördert. Logistische und organisatorische einer Vielzahl von einfachen, schnell durchführbaren Unterstützung erfolgte durch den Leibniz-Wissen- Tests unterzogen. In seinem Auftaktvortrag am zweiten 16 DPZ aktuell, Mai 2019
Kongresse und Workshops Tag diskutierte Christoph Völter (Universität für Veteri- närmedizin Wien) jedoch zunächst die Schwächen von Gesellschaft für Primatologie (GfP) Testbatterien. Er plädierte in der Folge für verbesserte Ansätze, in denen beispielsweise mehrere Tests für jede Die 1988 gegründete GfP ist ein Zusammen- kognitive Fähigkeit aufgenommen werden. schluss von rund 250 Primatenforschern aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Problemlösung bei Mausmakis Niederlanden. Die Konferenz der Gesellschaft findet alle zwei Jahre statt. Die GfP fördert die Johanna Henke-von der Malsburg (DPZ und Univer- Forschung an und mit Primaten im Labor und im sität Göttingen), Trägerin des GfP-Nachwuchspreises Freiland, die artgerechte Haltung von Primaten 2019, präsentierte ihre preisgekrönte Studie zum Ver- sowie den Schutz der natürlichen Lebensräume gleich zweier im gleichen Gebiet lebenden Mausmaki- von Primaten. Ein besonderes Augenmerk liegt Arten: Bei einer Art handelt es sich um sogenannte auf der Förderung des wissenschaftlichen Nach- Spezialisten, bei der anderen Art um Generalisten. Die wuchses. Der Christian-Vogel-Fond unterstützt Erstgenannten sind an eine sehr spezifische ökologi- Feldforschung an Primaten. Der Robert-Glaser- sche Nische, Letztere an das Leben in einer Bandbreite Reisefond und der Konferenzfond ermöglichen von Lebensräumen angepasst. Konfrontiert man beide die internationale Mobilität und Konferenzteil- Arten mit einem neuartigen Problem, beispielsweise nahme von Doktoranden und Postdoktoranden mit einer verschlossenen Box mit Futter, so schneiden kurz nach der Promotion. Die Mitgliedschaft in beide Arten ähnlich gut ab. Spezialisten waren jedoch der GfP steht allen offen, die die Ziele des Ver- effizienter bei der Suche nach neuen Lösungen für be- eins unterstützen. Weitere Informationen fin- kannte Probleme, so Henke-von der Malsburg. den Sie unter www.gf-primatologie.de. Die 17. Konferenz der Gesellschaft für Primatologie Paar- und Gruppenleben als Voraussetzung für wird von Liesbeth Sterck und Jorg Massen orga- menschliche Kultur nisiert und findet im Jahr 2021 in Utrecht in den Niederlanden statt. Der letzte Konferenztag begann mit einem Beitrag An- drea Miglianos (Universität Zürich) zu den Ursprüngen Gesellschaft für Primatologie (GfP) der menschlichen Kultur. Aufbauend auf ihren Unter- suchungen von Jäger- und Sammlergemeinschaften The GfP, established in 1988, is an association argumentierte Migliano, dass die Bildung stabiler of approximately 250 primate researchers from Paarbeziehungen und Interaktionen mit vielen Grup- Germany, Austria, Switzerland and the Neth- penmitgliedern über Familien- und Stammesgrenzen erlands, with society meetings held every two hinweg den Wissensaustausch begünstigten. Dies sei years. It promotes research on primates in the entscheidend für die Entwicklung der menschlichen lab and in the field, primate husbandry and kumulativen, auf dem Wissen vorheriger Generatio- the protection of primates’ natural habitats. nen aufbauenden Kultur, gewesen, so Migliano. The GfP is particularly dedicated to the promo- tion of early career researchers and offers the High-Tech für die Verhaltensforschung Christian Vogel fund to support field research on primates. The Robert Glaser travel fund and Margaret Crofoot von der University of California, Davis, the conference fund facilitate international mo- wagte schließlich einen Blick in die Zukunft der Prima- bility and conference participations of PhD stu- tenforschung, indem sie die Möglichkeiten demonst- dents and early career postdoctoral researchers. rierte, mit modernster Technologie Gruppenbewegun- Membership in the GfP is open to everyone sup- gen in beispiellosen Details zu messen. GPS-Ortung porting the aims of the association. More infor- und 3D-Habitatrekonstruktionen ermöglichten den mation can be found at www.gf-primatologie. Nachweis, dass eine Gruppe von freilebenden Pavianen de. The 17th Conference of the Gesellschaft für eher den Aufenthaltsort wechselt, wenn der Aufbruch Primatologie is organised by Liesbeth Sterck and von vielen Individuen initiiert wird. Außerdem zeigte Jorg Massen and will take place in Utrecht, the sie, dass die Tiere bevorzugt Wege benutzen, die andere Netherlands, in 2021. Gruppenmitglieder kürzlich genommen hatten. DPZ aktuell, Mai 2019 17
Kongresse und Workshops Bringing primate research together share their work and discuss their results with experts in the field. In total, over 70 posters and talks were pre- International primatology conference at the DPZ sented, including four keynote presentations by inter- nationally renowned researchers. The conference was More than 130 scientists from 14 countries met in sponsored by the DFG. Logistical and organizational February for two and a half days at the 16th meet- support was provided by the Leibniz Science Campus ing of the GfP to discuss recent developments in pri- Primate Cognition, the German Primate Center and mate ecology, genetics, endocrinology, behavior, con- the Faculty of Biology and Psychology of the Univer- servation and animal welfare. The variety of topics sity of Göttingen. and methodologies presented, highlighted the broad range of disciplines contributing to primatological re- Evolution of color vision search and the need for cross-disciplinary exchange. Amanda Melin from the University of Calgary kicked From the 13th to the 15th of February 2019, the 16th off the conference on the first evening with a public conference of the Gesellschaft für Primatologie (GfP) talk on the evolution of color vision in South American was held at the DPZ, and was organized by Julia Ost- capuchin monkeys. In her work, she combines meth- ner, Oliver Schülke (Department of Behavioral Ecology, ods from ecology, genetics and morphology to explain University of Göttingen and Research Group Social why capuchin monkeys can have either dichromatic Evolution in Primates, DPZ) and Julia Fischer (Cogni- (like cats and dogs) or trichromatic (like humans) color tive Ethology Laboratory, DPZ), together with the vision. Melin explained that dichromats, who possess Leibniz Science Campus Primate Cognition. The aim of only two types of color receptive cells in their eyes, for- the bi-annual conference is to foster the exchange of age more efficiently on camouflaged insects, whereas ideas between the contributing disciplines. As the GfP trichromatic animals with their three types of color intends to promote young researchers, students and receptive cells can detect red fruit more easily against early career postdocs were given the opportunity to green foliage. Oliver Schülke präsentiert die Gewinner der Preise für den besten Vortrag und das beste Poster. Von links nach rechts: Oliver Schülke, Delphine De Moor (DPZ und Universität Göttingen, bester Vortrag), Julia Kunz (Universität Zürich, zweitbester Vortrag), Miguel de Guinea (Oxford Brookes University, drittbester Vortrag), Johanna Henke-von der Malsburg (DPZ und Universität Göt- tingen, bestes Poster), Alan Rincon (DPZ und Universität Göttingen, zweitbestes Poster), Anna Holzner (MPI für evolutionäre Anthropologie Leipzig, drittbestes Poster). Oliver Schülke presents the winners of the best talk and best poster competition. From left to right: Oliver Schülke, Delphine De Moor (DPZ and University of Göttingen, best talk), Julia Kunz (University of Zürich, second best talk), Miguel de Guinea (Oxford Brookes University, third best talk), Johanna Henke-von der Malsburg (DPZ and Univer- sity of Göttingen, best poster presentation), Alan Rincon (DPZ and University of Göttingen, second best poster presentation), Anna Holzner (MPI for evolutionary Anthropology, third best poster presentation). Photo: Manfred Eberle 18 DPZ aktuell, Mai 2019
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