Baukunst in der Stadt - Innsbruck Informiert
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AUSGABE NOVEMBER 2019 | WWW.IBKINFO.AT ÖSTERREICHISCHE POST AG | 3112 ST. PÖLTEN | RM 00A020002 K | RETOUREN AN: POSTFACH 555 1008 WIEN Baukunst in der Stadt Lebensraum Lebensraum Lebensraum Referenz für Raum als dritter Plätze, Flächen, Urbanität Pädagoge Infrastruktur Seite 6 Seite 14 Seite 18
LIGHTSHOW MOUNT MAGIC WWW.INNSBRUCK.INFO/LIGHTSHOW unlimited LIGHTSHOW MOUNT MAGIC 27. NOV 19–19.JAN 20 O PEN AIR | HOFBURG IN N SBRUCK Foto: Innsbruck Tourismus /Lichttapete SPEKTAKULÄRES OPEN AIR - ERLEBNIS FÜR DIE GANZE FAMILIE Täglich 17:30, 18:30 (MOUNT MAGIC) & 19:30 Uhr (Lightshow MAX 500) Vorverkauf: Innsbruck Tourismus, Burggraben 3, 6020 Innsbruck | Abendkasse: Vorplatz Haus der Musik, ab 16:00 Uhr #BERGWEIHNACHT WWW.CHRISTKINDLMARKT.CC
Liebe Innsbruckerin, lieber Innsbrucker, viele von Ihnen waren vielleicht verwundert, wieso Christine Oppitz-Plörer von einer Mehrheit des Gemeinderates abgewählt wurde. Ich kann die lange Diskussion, die dazu im Gemeinderat stattgefunden hat, hier nicht wiedergeben. Für mich ist der entscheidende Punkt, dass politische Verantwortung kein Schlagwort sein darf. Wenn ein Projekt wie die Patscherkofelbahn finan- ziell aus dem Ruder läuft, gibt es dafür mehrere Verantwortungsebenen, aber eine Letztverantwortung. Und die lag bei der früheren Bürgermeis- terin kraft ihrer Funktion. Daher war aus meiner Sicht die Entscheidung so zu treffen und die Abwahl eine logische Konsequenz in der Übernahme politischer Verantwortung. HER IAN FORC Christine Oppitz-Plörer hat in ihrer Zeit als Bürgermeisterin viel weiterge- © CHRIST bracht. Darüber kann sie sich freuen. Für die Patscherkofelbahn musste die Stadt aber einen viel zu hohen Preis bezahlen, der dem enormen Zeitdruck geschuldet war, unter dem gearbeitet werden musste. Ein nicht notwendiger Zeitdruck! Wie es jetzt in der Koalition weitergeht, werden die Verhandlungen der nächsten Tage zeigen. Ich orte eine Stimmung, dass alle Parteien kons- truktiv weiterarbeiten wollen. Wenn das durch entsprechende Vereinba- rungen sichergestellt werden kann, wird die jetzige Koalition mit großem Engagement weiterarbeiten. Das Titelfoto Mit herzlichen Grüßen Mit dem Erzherzog-Leopold-Reiterstandbild ist ein Prunkstück aus vergangenen Zeiten wieder an seinen Platz im Herzen Innsbrucks zurückgekehrt und für alle sichtbar. Mehr oder weniger sichtbar sind die Planung, Gestaltung Georg Willi und Architektur des öffentlichen Raumes, die in dieser Ausgabe in den Fokus rücken. HER © V. LERC Lebensraum Innsbruck Stadtleben Rathausmitteilungen Themen des Monats . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Veranstaltungskalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 Geburten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 Architektur als städtische Baukultur . . . . . . . . . 6 Ausstellungskalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 Eheschließungen/Verpartnerungen . . . . . . . . . 52 Geschichte des Rathauses. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Theater & Konzerte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Sterbefälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 Wohnheime als Treffpunkte. . . . . . . . . . . . . . . . 12 Geburtstag der Stadtbibliothek. . . . . . . . . . . . . 37 Baustellenüberblick. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 Innsbrucks Grün . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Adventstimmung ab November . . . . . . . . . . . . 40 Innsbruck an den Inn, aber wie? . . . . . . . . . . . . 20 Fünf Fragen zu „Europan“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 Stadtgeschichte Stadtblitzlichter. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 Ein Reiterstandbild sucht seinen Platz . . . . . . 58 Politik & Stadtverwaltung Innsbruck vor 100 Jahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60 Aus dem Stadtsenat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Innsbruck gratuliert Standpunkte & Fraktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Eine Stadt sagt „Danke“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 Not- & Wochenenddienste . . . . . . . . . . . . . . . . . 62 INNSBRUCK INFORMIERT 3
Lebensraum Innsbruck Neuheit … Jede Menge Suchspaß und detailgetreue Illustrationen hält das neu erschienene Innsbrucker Wimmelbuch für Menschen ab zwei Jahren bereit. Die Touristikerin Maria Sofia Kittler und die Künstlerin Bettina Egger haben ein Pappbilderbuch mit Se- henswürdigkeiten und Momentaufnahmen der Alpenstadt ge- schaffen. Gemeinsam mit „Innsbruck informiert“ verlost der Verlag der Wagner’schen Buchhandlung drei Exemplare. Alle, die © WAGNER’SCHE BUCHHANDLUNG bis Freitag, 22. November, um 12.00 Uhr eine E-Mail mit dem Kennwort „Innsbruck Wimmelbuch“ an office@wagnersche.at senden, nehmen an der Verlosung teil. Die Verständigung der GewinnerInnen erfolgt via E-Mail. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. … des © IMGA Sportliche Chance … Letzte Gelegenheit, sich für die Winter World Masters Games, dem weltweit größten Winter- Farbe … sport-Festival für HobbysportlerInnen ab Laut „UN Women Statistik 2018“ ist weltweit immer noch jede 30 Jahren, anzumelden. Über 3.000 Teilneh- dritte Frau Opfer physischer, psychischer und/oder sexueller merInnen aller Alters- und Leistungsklassen Gewalt. Während der „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ wird treffen sich im Jänner 2020, um Olympischen von UN Women alljährlich die Kampagne „Orange The World“ Spirit in zwölf Sportarten zu erleben. Bis jetzt umgesetzt. Zwischen 25. November (Internationaler Tag ge- sind über 2.000 AmateursportlerInnen aus gen Gewalt an Frauen) und 10. Dezember (Internationaler 54 Nationen registriert. Informationen zur Tag der Menschenrechte) erstrahlen weltweit Gebäude in Veranstaltung, Anmeldung und zu Starterpa- oranger Farbe und setzen somit ein Zeichen gegen Gewalt keten gibt es unter: www.innsbruck2020.com an Frauen. Auch in Innsbruck werden das Goldene Dachl und der Stadtturm beleuchtet. Anlässlich des Internatio- nalen Tages gegen Gewalt an Frauen und Mädchen organi- siert das „Aktionsbündnis der Frauen*vernetzung für Be- gegnung und Austausch“ außerdem wieder eine Aktion. Es gibt Informationsstände in der Innenstadt, Perfor- mances und öffentliche Redebeiträge. Treffpunkt ist am Montag, 25. November, um 19.00 Uhr bei der Annasäule. Details: www.frauenvernetzung.tirol 4 INNSBRUCK INFORMIERT
Original … „Leopold ist wieder da“: Die Bronzestatue Erzherzog Leopolds, eines der künstlerisch bedeutendsten Denkmäler Österreichs aus dem Frühbarock, kehrte am 10. Oktober nach ihrer Restau- rierung wieder an ihren Bestimmungsort auf den Leopolds- brunnen zurück. Die Stadt Innsbruck übernahm die Kosten für Restaurierung, Transport und Aufstellung und ist künftig für den Brunnen und die Wasserversorgung verantwortlich, der KHM-Museumsverband bleibt für die Statue selbst zuständig. © V. LERCHER Mehr zur Geschichte des Reiterstandbilds und des Brunnens auf Seite 58 in diesem Heft. Köpfe ... Monats Zaha Hadid Mit der innovativen Bergiselschanze und den futuristisch anmutenden Stationen der Hungerburgbahn hat die 2016 verstorbene britische Architektin in Innsbruck gleich für Tradition … mehrere Sehenswürdigkeiten gesorgt und auch internationale Maßstäbe für moderne Architektur Alle Jahre wieder sind alle Interessier- gesetzt. Ihre Bauwerke sind zum beliebten DOUBLE ten zum Martinsumzug im Hofgarten Bestandteil des Innsbrucker Stadtbildes geworden – © STEVE eingeladen. Veranstaltet wird dieser am für Einheimische wie auch BesucherInnen. AS Montag, 11. November, von den Hof gartenfreunden, der Dompfarre zu Johannes Kirchebner St. Jakob und den Bundesgärten. Seit 2016 wird Johannes Kirchebner bei der Stadt Inns- Beginn ist um 17.00 Uhr vor dem bruck zum Landschaftsgärtner ausgebildet. Für seine Landestheater. Es folgten eine Andacht ausgezeichneten Leistungen während der Lehre, die er mit Domprobst Florian Huber sowie in Kürze abschließen kann, wurde ihm im Rahmen der ein Martinsspiel mit der Theatergrup- Begabtenförderung für Lehrlinge eine Prämie vom Land pe Grenzenlos, musikalisch begleitet Tirol zuerkannt. Beruflich wird Johannes Kirchebner dem von der Musikschule Innsbruck und Po- Stadtmagistrat treu bleiben: Fix angestellt, wird er zukünftig saunenklängen der Speckbacher Stadt die Baumpflegetruppe verstärken. Das freut auch den Lehr- lingsbeauftragten des Amtes für Grünanlagen, Robert Mair, der musik Hall. Den Höhepunkt bildet ein LEITNER ihm in Zusammenarbeit mit den Lehrlingsausbildern stets mit gemeinsamer Umzug zum Hofgarten- © A. AIST Rat und Tat zur Seite stand. AA Musikpavillon. Zum gemütlichen Ausklang gibt es Tee und Brezen im Pavillon. Daumen hoch Kreativ und bunt – so präsentiert sich das temporäre, öffentliche Möbelstück vor dem Stadtteilzentrum Wilten in der Leopoldstraße. Die Idee dafür entstand bereits 2017 bei einem Beteiligungsprozess. Die nun realisierte Konstruk- tion besteht aus Beschriftung, Informations- und Plakatflä- chen, einem Buchtauschregal, Sitzgelegenheiten und kann mit Blumentöpfen ausgestattet werden. Bei der Einweihung kamen viele UnterstützerInnen zusammen, unter ihnen auch Gemeinderätin Janine Bex, Geschäftsführer Hubert Innerebner M RSTOCK.CO (Innsbrucker Soziale Dienste), Stadtteilkoordinatorin Florence Fritz sowie das Kreativteam rund um Charly Walter und zahlreiche © SHUTTE AnrainerInnen. AA INNSBRUCK INFORMIERT 5
Lebensraum Innsbruck Architektur findet Stadt Innsbruck gilt österreichweit als ein „Best practice“-Beispiel in Sachen Baukultur. Jüngst wurde dies bei einer Veranstaltung der österreichischen Raumordnungskon ferenz in Trofaiach hervorgehoben. S ind Urbanität, zeitgemäße Gebäu- Kultur- und Bildungsquartier seit dessen innovativen Urbanismus und Architek- de und historischer Stadtkern auf Betriebsstart vor einem Jahr fußläufig er- tur – werden aktuell unter dem Motto einen Nenner zu bringen? Im Fall schließt, sind als städtebauliche Qualitä- „Innsbruck an den Inn“ europaweit jun- von Innsbruck lautet die Antwort: Ja. Da- ten zu bewerten, welche das Geviert zwi- ge StadtplanerInnen und ArchitektInnen bei wäre es aber zu kurz gegriffen ein- schen Landestheater und MCI aufwerten. gesucht, die strategische Nutzungs-, Be- zelne Baukörper im Stadtbild als solitä- bauungs- und Freiraumkonzepte für den re Einheiten zu betrachten. Beim Thema Dialog auf vielen Ebenen Bereich zwischen Marktplatz und Uni- Baukultur geht es vielmehr um das gro- Die Stadtplanung setzt auf Dialog. Da- versitätsbrücke entwickeln. Dadurch sol- ße Ganze, das im Zuge von Neu- und Um- bei steht das Abwägen von Positionen len frühzeitig innovative Ideen generiert bauten mitbedacht wird und wesentlich immer im Vordergrund. In Workshops werden, die dann als Grundlage für weite- zur Lebensqualität einer Stadt beiträgt. wird im Vorfeld von Wettbewerben be- re Projektentwicklungen nach der Euro- Bereits seit den 1990er-Jahren bildet die reits das Umfeld sondiert, um für städ- pan-Wettbewerbsphase dienen können. Stärkung der Innenstadt einen wichti- tebauliche Entwicklungen eine gemein- Daneben wird bei Bauvorhaben in einer gen Schwerpunkt. Durch Investitionen same Richtung festzulegen. Eingeladen Schutzzone nach dem Stadt- und Orts- in den öffentlichen Raum wurde die Auf- sind dazu meist ProjektbetreiberInnen, bildschutzgesetz der SOG-Beirat, wel- enthaltsqualität sukzessive gesteigert. ArchitektInnen sowie VertreterInnen aus cher in der Alpenstadt ein Sachverstän- Am Beispiel der Maria-Theresien-Stra- der Politik. Zum Tragen kam dies zum digenbeirat ist, auf den Plan gerufen. Seit ße ist das gut darstellbar. So betrug die Beispiel beim Projekt Campagne Reiche- den 1970er-Jahren sind die Schutzzonen FußgängerInnenfrequenz im Jahr 2000 nau. In der langfristigen Planung ist es im Tiroler Landesgesetz verankert, wes- 113.000 Personen, 2016 belief sie sich auch beim Entwicklungsgebiet um den halb auch in Innsbruck das Thema Dialog auf 215.000 Personen. Auch das Haus Harterhofweg Thema. Als Standortpart- zwischen „Alt“ und „Neu“ besonders sen- der Musik Innsbruck und die damit in ner für den Wettbewerb EUROPAN15 – sibel geführt wird. Auch der städtische Verbindung stehende „Wegung“, die das Europas größtem Ideenwettbewerb für Bauausschuss ist im Vorfeld von Wett- 6 INNSBRUCK INFORMIERT
© V. LERCHER Das vom Innsbrucker Architekten Erich Strolz geplante Haus der Musik Innsbruck setzt im Kultur- und Bildungs- quartier zwischen Rennweg und Universitätsstraße seit einem Jahr einen architektonischen Akzent. bewerben besonders gut involviert, die „Architektur erfüllt keinen Selbstzweck. städtebaulichen Randbedingungen wer- Die gelungene Planung und Bebauung von den diskutiert und die Politik ist damit Stadtraum ist im besten Sinne ein echter Mehr- direkt in den Planungsprozess eingebun- wert für die Bürgerinnen und Bürger. Durch die HER den. Neben ExpertInnen ist auch die Be- IAN FORC Vorgaben der Stadtplanung ist gewährleistet, völkerung eingeladen, sich mit dem The- dass sich Innsbruck qualitativ weiterentwickelt.“ © CHRIST ma auseinanderzusetzen. Im „Raum für Bürgermeister Georg Willi Stadtentwicklung“ in der Stadtbibliothek besteht eine niederschwellige Möglich- keit, tiefer ins Thema einzutauchen. ner Veranstaltung der Österreichischen setzt werden, um Veränderung auszulö- Vielbeachtete Wettbewerbskultur Raumordnungskonferenz mit dem Titel sen.“ Die Alpenstadt verfolgt das Ziel eine In der Tiroler Landeshauptstadt wur- „Stärkung der Orts- und Stadtkerne in Ös- Stadt der kurzen Wege zu sein. Ein Spezi- den in den letzten Jahren in zunehmen- terreich“, die in Trofaiach stattfand, auf fikum dabei ist die Enge von innerstädti- dem Maße Wettbewerbe nicht nur durch Innsbruck als herausragendes Beispiel schen Plätzen, die kreative Zugänge her- Stadt, Land und Bund, sondern auch von Bezug genommen. vorbringt. Dabei entstehen spannende privaten auslobenden Stellen durch- Grundrisse oder Hybridgebäude, die the- geführt. Die Liste der dokumentierten Ringen um gute Lösungen matisch vieles vereinen. Beispiele sind Wettbewerbe reicht in das Jahr 1985 zu- Innsbrucks oberster Stadtplaner Wolf- das Einkaufszentrum West in Kombinati- rück und umfasst aktuell 226 Projek- gang Andexlinger beschreibt die Prä- on mit dem fünften Gymnasium oder die te. Die Tiroler Landeshauptstadt ist des- missen im Zusammenhang mit dem Le- Tankstelle in der Kranebitter Allee, wel- halb österreichweit in aller Munde. Erst bensraum Stadt wie folgt: „Architektur che mit studentischem Wohnen gekop- Mitte September wurde im Rahmen ei- als Akupunkturstiche, die bewusst ge- pelt wurde. KR INNSBRUCK INFORMIERT 7
Lebensraum Innsbruck Innsbrucks Rathaus im Wandel der Zeit Eine wortwörtlich bewegte Geschichte liegt hinter dem Rathaus der Landes- hauptstadt, befand es sich doch nicht immer an seinem heutigen Standort in der Maria-Theresien-Straße. Auch architektonisch hat sich viel getan. AA Anfänge Von den Anfängen der Stadt Innsbruck – 1180 wurde sie begründet, 1204 erstmals als „civitas“ bezeichnet – bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts wurden sämtliche Amtsgeschäfte der Stadtverwaltung in der Wohnung des jeweiligen Stadt- richters, Bürgermeisters oder Stadtschreibers abgewickelt. Nachdem der Verwaltungsumfang aber derart zunahm, wur- de die Errichtung eines eigenen städtischen Amtsgebäudes notwendig. Das erste Innsbrucker Rathaus lag am Stadtplatz (Herzog-Friedrich-Straße 21) innerhalb der ummauerten Altstadt. Rund 80 Jahre lang entsprach es den Anforde- (4) SEUM rungen der Stadtverwaltung. Sowohl 1442 als auch 1460 DTMU wurde es erweitert. So fällt beispielsweise auch der Bau /STA RCHIV des Stadtturmes in diese Zeit. Das alte Rathaus mit seinem Bürgersaal wird heute noch ADTA © ST für repräsentative Zwecke genutzt und beherbergt nach wie vor städtische Dienststellen. Ortswechsel Die wachsende Bevölkerung und die damit verbundene Zunah- me der Verwaltungsagenden hatte zur Folge, dass das Rathaus in der Altstadt mit der Zeit endgültig zu klein wurde. 1897 wur- de jenes in der Herzog-Friedrich-Straße schließlich vom neuen in der Maria-Theresien-Straße abgelöst. Der Gebäudekomplex in der Maria-Theresien-Straße bildete von 1712 bis 1810 ursprünglich das Innsbrucker Stadtpa- lais der Grafen Künigl. 1848 wurde das Palais in ein Hotel umgewandelt und erhielt den Namen „Österreichischer Hof“ bzw. „Hotel D’Autriche“. 1882 wurde das Hotel versteigert und vom Innsbrucker Papiergroßhändler Leonhard Lang er- worben. 1897 wurde Leonhard Lang das Ehrenbürgerrecht verliehen. Im September desselben Jahres schenkte er das Objekt der Stadt, mit der Begründung, dass eine Stadt wie Innsbruck ein repräsentatives Rathaus brauche. 8 INNSBRUCK INFORMIERT
Zerstörung Im März 1938 wurde die Hakenkreuzfahne in der Maria-Theresien-Straße gehisst. Der Erweiterungsbau in der Fallmerayerstraße erfolgte 1938/39. Als zentraler Verkehrsknotenpunkt war die Tiroler Landeshauptstadt, vor allem der Bahnhofsbereich und die Viadukte, Ziel von Luftangriffen, von denen auch das Rathaus nicht verschont blieb. Beispielsweise wurde der zwischen 1882 und 1886 errichtete Quer- bzw. Saaltrakt in der Rathaus- mitte durch Luftangriffe, speziell jenem am 16. Dezember 1944, zerstört. Der verbindende Innenhof zwischen Fallmerayerstraße und Maria-There- sien-Straße diente lange Zeit als Parkplatz. RathausGalerien und mehr Nach den Plänen von Dominic Perrault, der 1997 einen Architekturwettbewerb für sich entscheiden konnte, wurde das neue Inns- brucker Rathaus als Verbindung zentraler Straßen gebaut und am 12. September 2002 eröffnet. Das neue Gebäude umfasste da- mals eine Einkaufspassage mit 22 Geschäf- ten und sechs Gastronomiebetrieben. Die Kosten lagen bei ca. 51 Millionen Euro. Über den RathausGalerien erstreckt sich seither das weithin sichtbare Zeichen des neuen Gebäudes, der 37 Meter hohe glä- serne Stiegenhausturm. Rathaus heute Das heutige Rathaus besteht im Wesentlichen aus drei unterschiedlichen Baukörpern: dem Rathaus in der Maria-Theresien-Straße, dem Mitteltrakt und dem Gebäude in der Fall- merayerstraße. Durch kleinere und größere Außenstellen, wie den Zentralbauhof, die Berufsfeuerwehr, die Mobile Überwachungs- gruppe, die städtischen Schulen, Kindergär- ten, Kinderkrippen, Seniorenwohnheime und Friedhöfe ist der Stadtmagistrat aller- NSBRUCK dings im gesamten Stadtgebiet präsent. © STADT IN INNSBRUCK INFORMIERT 9
Die baldige Eröffnung des neugestalteten Parks in Pradl – Grünzug Andechsstraße/Egerdachstraße – hält Lisa Stöllnberger und Ricardo Leuschel vom Referat „Grünanlagen – Planung und Bau“ auf Trab. R JUNGEGGE © MARTIN Planen für und mitten im Leben Im Referat „Grünanlagen – Planung und Bau“ der Stadt arbeiten drei LandschaftsarchitektInnen in einem fünfköpfigen Team an einer modernen und lebenswerten Stadt. Z u ihren Aufgaben zählen Neu- sen oder die Alleen in Innsbrucks Stra- Projekt Schillerpark. Dies gilt insbeson- gestaltung und Neuplanung von ßen. „Das Schöne an unserer Arbeit ist, dere, wenn Kinder in die Ideenentwick- Parkanlagen, Spielplätzen und dass wir wirklich von der ersten Idee über lung einbezogen werden, wie es ein Ge- Grünflächen, wie die bunten Blumenwie- die Planung bis hin zur Umsetzung tä- meinderatsbeschluss bei der Planung von tig sind“, so Referatsleiter DI Mag. Markus Spielplätzen vorsieht. „Wir nehmen diese Pinter und fügt augenzwinkernd hinzu: Beteiligungsprozesse wirklich sehr ernst „Bis hin zum Feedback aus der Bevölke- und können viele Ideen aufgreifen und rung. So sehen wir schnell, ob eine Idee auch umsetzen. Allerdings müssen wir angenommen wird. Wir arbeiten nicht nur auf unterschiedliche Bedürfnisse und In- HER nahe an der Natur, sondern auch nahe am teressen Rücksicht nehmen“, erklärt Mar- © V. LERC Menschen.“ kus Pinter. Die Freiraumgestaltung ist mehr als nur Amt für Grünanlagen Bürgerbeteiligung die Umsetzung von Einzelprojekten. Bei Referat „Grünanlagen – Planung und Bau“ und Kooperation der Planung muss die ganze Stadt als Referatsleiter Dabei setzt man auf Zusammenarbeit, so- Lebensraum berücksichtigt werden. Die DI (FH) Mag. (FH) Markus Pinter wohl innerhalb des Amts für Grünanlagen Grünstreifen mit Wildblumen sind nicht Trientlgasse 13 als auch mit anderen städtischen Dienst- nur schön anzuschauen, sie dienen eben- Tel.: +43 512 5360 7160 stellen, wie der Stadtplanung. Kooperiert so wie Bäume und Sträucher Wildvögeln post.gruenanlagen-planungundbau@ wird auch unter anderem mit Bauträgern, und Insekten als Nahrungsquelle und innsbruck.gv.at wie der Innsbrucker Immobiliengesell- Lebensraum. Grünzüge, wie etwa von schaft oder der Neuen Heimat Tirol, und Schloss Ambras bis zum Stadtpark, kön- Zahlen und Fakten mit ArchitektInnen oder Landschaftsgärt- nen als Erholungswege genutzt werden , 8 .000 m2 neue Spiel- und Parkfläche an nerInnen. und sind für den Klimaschutz von Bedeu- der Egerdachstraße Als spannend beschreibt Referatsleiter tung. „Es ist wichtig, dass die Bevölkerung , 2 00 bis 250 Bäume werden Pinter seine Erfahrungen mit Bürger mitmacht, denn Kulturlandschaft braucht jährlich gesetzt , 5 Anlagen werden jährlich Innenbeteiligungsprozessen, wie beim Pflege“, so Markus Pinter abschließend. UI modernisiert oder neu gebaut , 2 Millionen Euro wurden 10 INNSBRUCK 2019 verbaut INFORMIERT
WINTER 2019 / 2020 ZEIT BELGIEN Antwerpen 2 × pro Woche DEU T SCHL AND Berlin 4 × pro Woche ZU REISEN! Frankfurt bis zu 5 × täglich Hamburg 3 × pro Woche GROSSBRITANNIEN Birmingham 1 × pro Woche Bristol 2 × pro Woche London Gatwick bis zu 7 × täglich London Heathrow 5 × pro Woche London Luton 2 × pro Woche London Stansted 1 × pro Woche Manchester bis zu 5 × pro Woche NIEDERL ANDE Amsterdam bis zu 4 × täglich Eindhoven bis zu 2 × täglich Rotterdam bis zu 2 × täglich ÖS TERREICH Wien bis zu 6 × täglich RUSSL AND Moskau bis zu 7 × pro Woche St. Petersburg bis zu 2 × pro Woche SK ANDINAVIEN Helsinki 2 × pro Woche Oslo 1 × pro Woche Stockholm 1 × pro Woche UKR AINE Kiew 1 × pro Woche www.innsbruck-airport.com
Lebensraum Innsbruck Altern in heimischer Atmosphäre Die Tiroler Landeshauptstadt ist besonders für ältere Menschen eine lebenswerte Stadt. Der beste Beweis sind die © V. LERCHER rund 24.450 InnsbruckerInnen, die bereits das 65. Lebensjahr überschritten haben, sowie knapp 30 Personen, die 100 Jahre oder älter sind. Die steigende Lebenserwartung macht laufende Investitionen in die Modernisierung der Wohn- und Pflege heime der Innsbrucker Sozialen Dienste (ISD) notwendig. Rechnung getragen werden. Durch lau- fende Investitionen setzt die Landes- hauptstadt Maßnahmen für eine sichere „Durch kontinuierliche Sanierungen und soziale Daseinsfürsorge. In Bauprojekte Neubauten der Innsbrucker Wohnheime und Ausstattung flossen in den vergan- haben wir ein attraktives Angebot ge- HER genen zwei Dekaden rund 145 Millionen IAN FORC schaffen und ein Qualitätsniveau erreicht, Euro“, weiß Vizebürgermeister Gruber. das uns so schnell keiner nachmacht.“ © CHRIST Vizebürgermeister Franz X. Gruber Komfortabler Lebensraum Innsbrucks Pflegelandschaft befindet sich aktuell auf einem modernen Stand: K inder- und Jugendzentren, Woh- che Modernisierungsmaßnahmen. Mit Mit der Erweiterung um weitere 20 Zim- nungslosenhilfe, Sozial- und Stadt- dem Neubau des Wohnheims Reichen- mer stellt das Wohnheim Pradl eines teilzentren oder Suchtpräventi- au im Jahr 1998 wurde die Wohnheimof- der größten Wohn- und Pflegeheime Ti- on: So umfangreich präsentiert sich das fensive eingeläutet. Das vor zwei Jah- rols dar. Während der Verwaltungsbe- vielseitige Angebot der ISD, einer hun- ren neueröffnete Haus A am Rain beim reich in den 1990er-Jahren und die Häu- dertprozentigen Tochtergesellschaft der Wohnheim Pradl setzte den aktuellen ser B, C und D bereits in den Jahren 2000 Stadt Innsbruck. „Die Institution wurde Schlusspunkt des Ausbauprogramms. bis 2002 generalsaniert wurden, wurde 2003 ins Leben gerufen, um die sozialen das Haus A am Rain komplett abgetra- Aktivitäten der Landeshauptstadt un- Soziale Daseinsfürsorge gen und im Herbst 2017 nach zweijäh- ter einem Dach zu bündeln und dadurch Mit mehr als 1.000 Heimplätzen sind die riger Bauzeit wiedereröffnet. An gleicher eine effiziente betriebswirtschaftliche ISD-Heime nicht nur Garant für kompe- Stelle befindet sich nun ein modernes Struktur zu schaffen“, erinnert sich Vize- tente Pflege, sondern auch für Arbeits- Passivhaus, das Platz für 120 Pflege- bürgermeister Franz X. Gruber. plätze: Mehr als 800 Vollzeitarbeitskräf- zimmer bietet. Insgesamt stehen nun Die Stadt nimmt auch die Verantwor- te kümmern sich um die Bedürfnisse 206 Heimplätze zur Verfügung. Der Neu- tung gegenüber der älteren Generation der älteren MitbürgerInnen in den un- bau besticht durch seine gediegene Ar- wahr. In den insgesamt acht städtischen terschiedlichen Häusern. Die Vorgaben chitektur und Ausstattung und fügt sich Wohn- und Pflegeheimen, in denen die des „Strukturplans Pflege des Landes Ti- harmonisch in die insgesamt fünf Ge- SeniorInnen durch die ISD betreut wer- rol“ sind im Heimbereich damit in Inns- bäudeeinheiten des „Dürerheims“ ein. den, stehen rund 1.050 Heimplätze für bruck zur Gänze umgesetzt. „Die ältere „Das Haus A überzeugt durch seine ein- ältere Mitmenschen bereit. Um eine qua- Generation ist der Innsbrucker Stadtre- ladende und helle Atmosphäre und bie- litativ hochwertige Betreuung zu gewähr- gierung schon immer ein großes Anlie- tet den Seniorinnen und Senioren einen leisten, investierte die Stadt vor allem in gen gewesen. Die Menschen werden im- komfortablen und modern ausgestatte- den letzten zwei Jahrzehnten in zahlrei- mer älter, und dieser Entwicklung muss ten Lebensraum mit hoher Wohn- und 12 INNSBRUCK INFORMIERT
Entspanntes Wohnen im O-Dorf garantiert das ISD-Wohnheim direkt an der Innpromenade. Lebensqualität“, betont ISD-Geschäfts- zebürgermeister. Neben einer Sport- schliff unterzogen, es wurde in den Jah- führer Dr. Hubert Innerebner. Errichtet und Parkanlage sowie einem zugäng- ren 2005 bis 2008 generalsaniert sowie wurde der Neubau von der Innsbrucker lichen Sandstrand zum Inn wurden der Ausbau des Dachgeschoßes durch- Immobilien Gesellschaft (IIG). auch seniorengerechte Aufenthalts- geführt. 156 ältere Menschen finden hier und Mobilitätsbereiche geschaffen. Für einen Heimplatz. 1907 stiftete Freiherr Modernes Miteinander 118 Menschen steht ein nach moderns- Johann von Sieberer einen großen Teil zu Das ISD-Wohnheim im Olympischen ten Erkenntnissen gestalteter Wohn- den Errichtungskosten des Kaiser Franz- Dorf wurde durch die Innsbrucker und Pflegeplatz zur Verfügung. Joseph Jubiläums-Greisenasyls bei. Nach StadtBau GmbH im Jahr 2015 gebaut. dem Abschluss der Generalsanierung Vor allem die Lage ist besonders: Das Treffpunkt für alle Generationen erinnert nur mehr die denkmalgeschütz- stadtteilprägende Gebäude wurde Als ein Teil der Neubau- und Modernisie- te Fassade an frühere Zeiten. Es wurde „schwebend“ über der Innpromenade rungsoffensive errichtete die Neue Hei- am 29. August 1909 vom Kaiser persön- errichtet und teilt diesen Bereich somit mat Tirol (NHT) im Jahr 2009 das Wohn- lich eingeweiht. Von innen präsentiert mit der Öffentlichkeit. Dabei dient das heim Lohbach. In sonniger Lage am sich das Haus als modernes, großzügig Café als Ort der Kommunikation. „Der Westrand Innsbruck können 128 Men- ausgestattetes Wohn- und Pflegeheim. Naturraum rund um das Wohn- und schen hier ihren Lebensabend genie- Die liebevoll angelegte Gartenanlage Pflegeheim im O-Dorf mit knapp 4.400 ßen. Nach den Vorbildern vieler anderer mit Therapiebeeten und Spielplatz, Ver- Quadratmetern dient als Ort des Mitein- städtischer Einrichtungen befindet sich anstaltungsräume, das öffentliche Café anders und soll zur Kommunikation un- im Wohnheim Lohbach auch ein öffent- Saggen, das Sozialzentrum sowie eine ter den unterschiedlichen Altersgrup- lich zugängliches Café-Restaurant. eigene Kapelle machen das Heim zu pen des Stadtteils beitragen“, berichtet Vor mehr als zehn Jahren hat sich auch einem beliebten Treffpunkt im Stadt- der für Soziales ressortzuständige Vi- das Wohnheim Saggen einem Fein- teil. MF BRENNER BBT Tunnelwelten BASISTUNNEL GALLERIA DI BASE DEL BRENNERO Tunnel- welten A13 Abfahrt ↑ Steinach/Matrei JUFA Tunnel- Trinserstraße B182 welten ll Berger Hue Si Alm Bahn b e nw ße eg S tr a r ne A13 en Bahnhof Br Brenner ↓ Steinach Informieren, ausprobieren, staunen: Das Jahrhundertprojekt Brenner Basistunnel Alfons-Graber-Weg 1, 6150 Steinach am Brenner Tel.: +43 512 4030 400 • www.tunnelwelten.com www.bbt-se.com Kofinanziert von der Fazilität „Connecting Europe“ der Europäischen Union Di – So von 10INNSBRUCK – 17 Uhr •INFORMIERT Eintritt frei 13
Das lichtdurchflutete Dachgeschoß im Schulcampus Wilten bietet zukünftig zahlreiche Möglichkeiten der Raumgestaltung und -nutzung. GG © A. DULLNI Multifunktionale Klassenräume erleichtern den Schulalltag Die Anforderungen an die Klassenräume der Innsbrucker Schulen sind vielfältig. Aber nicht nur der Unterrichtsraum selbst wird zum Lernort, sondern das ganze Schulgebäude samt Garten, Gang und Aula. S chülerInnen verbringen viel Zeit Lehrenden und der IIG (Innsbrucker Im- stadträtin Mag.a Elisabeth Mayr bestätigt: in den Schulgebäuden, besonders mobilien Gesellschaft) als Bauträgerin – „Schlüsselbegriffe wie ‚Barrierefreiheit‘, wenn sie eine Ganztagesschule be- die vielfältigen Anforderungen miteinbe- ‚Inklusion‘, ‚Integration‘ und ‚Der Raum als suchen. Lernorte werden so zu Lebensor- zogen werden, die einen modernen und dritter Pädagoge‘ sind in diesem Projekt ten, die nicht nur ein gutes Lernumfeld zukunftsorientierten Schulalltag ermög- keine geflügelten Worte, sondern Arbeits- bieten sollen, sondern wo sich die Kin- lichen. auftrag, der im Sinne unserer Schülerin- der und Jugendlichen wohlfühlen, wo sie nen und Schüler, aber auch der Lehren- lernen, chillen, essen, sich zurückziehen Vorzeigeprojekt Schulcampus den qualitätsvoll umgesetzt wird.“ können, toben und gemeinsam Zeit ver- Wilten Raumkonzepte für individuellen Unter- bringen. Im Rahmen der Realisierung des Schul- richt werden geschaffen und das mul- Das Amt für Schule und Bildung sorgt da- campus Wilten wird auf die besonderen tifunktionale Mobiliar unterstützt die für, dass bereits in der Planungsphase Bedürfnisse einer verschränkten Schul- PädagogInnen, LehrerInnen sowie Frei- – gemeinsam mit der Schulleitung, den form Rücksicht genommen, wie Bildungs- zeitpädagogInnen in ihrer Arbeit. Das zweite Obergeschoß wird beispielsweise mit einer zweiten unabhängigen „Gang- zone“ erschlossen, in der Platz für Lernin- „Beste Bildung im ganzheitlichen Sinne kann seln geschaffen wird. Das lichtdurchflu- nur gelingen, wenn Räume und Freiflächen tete Dachgeschoß ist ein großzügiger Anregungen bieten und neue Lernarrange- attraktiver Raum, der einerseits größe- ments ermöglichen. Das ist unser Ziel, vor allem HER ren Gruppen Platz bietet. Andererseits IAN FORC zum Wohle unserer Schülerinnen und Schüler sowie der unterrichtenden PädagogInnen.“ kann der Raum durch mehrfach nutzba- © CHRIST Stadträtin Mag.a Elisabeth Mayr res Mobiliar, wie Bücherregale auf Rollen, 14 INNSBRUCK INFORMIERT
Vergruben gemeinsam die Zeitkapsel unter dem zukünf- tigen Footballfeld (v. l.): AFCVT-Präsident Gerwin Wichmann, Sportstadträtin Elisabeth Mayr, Raiders-Prä- sidentin Elisabeth Swarovski, Bürgermeister Georg Willi, IIG- © V. LERCHER GF Franz Danler, Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf und Raiders-GF Claudia Nuener. Innovative Heimat für Tiroler American Football im Entstehen Wird das Projekt „American Football Zentrum“ in der Wiesengasse 58 in Quarter geteilt, befindet es sich derzeit in der Mitte des zweiten – Fundamente werden betoniert und erste Dimensionen sind erkennbar. Der Bund, das Land Tirol und die Stadt Innsbruck realisieren gemeinsam das neue Zentrum für den immer populärer werdenden Sport, den rund 1.000 aktive FootballerInnen in Tirol aus- üben. Dabei entsteht eine neue offene Platzanlage mit großem Dach, inklusive die schnell zum Raumteiler umfunkti- 160 m2 Solaranlage. Neben Funktionalität, multifunktionaler Bauweise und oniert werden können, in kleinere Ein- Nachhaltigkeit waren die Berücksichtigung der Tribünen bzw. die gute Erreich- heiten geteilt werden. So können neben barkeit für Fans ein wesentliches Kriterium. Die BesucherInnen gelangen von Lernräumen auch Rückzugsmöglichkei- der Wiesengasse ebenerdig zu den Sitzreihen, welche den freien Blick auf das ten geschaffen werden, die für die Ganz- abgesenkte Spielfeld ermöglichen. Als NutzerInnen des neuen American- tagesschülerInnen bedeutsam sind. Football-Zentrums treten der American-Football- und Cheerleading-Verband Tirol, die Swarco Raiders Tirol und das Team Austria auf. VL Investition in unsere Zukunft Bautechnische Maßnahmen im Sinne der Nachhaltigkeit runden das große Pro- nige Beispiele, die die Komplexität eines campus Wilten haben wir viel Gestal- jekt Schulcampus Wilten ab. Erweiter- solchen Bauvorhabens unterstreichen. tungsfreiraum, den wir zum Wohle un- te Belichtungsflächen, Lifteinbau, Akus- „Durch Fachkompetenz, intensiven Aus- serer Schülerinnen und Schüler nutzen. tikdecken, lärmreduzierende Türen und tausch und Kommunikation versuchen Mit dem aktuell größten Bildungsprojekt passive Energiegewinne durch außen- wir aus den vorhandenen Möglichkei- investiert Innsbruck elf Millionen Euro in liegenden Sonnenschutz, die nebenbei ten das Optimum zu erreichen“, erläutert die Zukunft unserer Kinder und damit un- die Betriebskosten senken, sind nur we- Stadträtin Mayr und ergänzt: „Am Schul- serer Stadt.“ VL WANNE RAUS – DUSCHE REIN IN 24h vorher nachher Bis zu • Rascher Umbau 35% + 25 % • Premium-Qualität ng für Förderu n ne n • Maßanfertigung SeniorI • Kostenlose Beratung • Top-Monteure • Ein Ansprechpartner • Fixpreisgarantie Ihr regionaler viterma Fachbetrieb – HM Badrenovierung GmbH | Mag. Martin Hauser Besuchen Sie unseren Schauraum nach tel. Vereinbarung: Dörrstraße 81 | 6020 Innsbruck Jetzt kostenlosen Beratungstermin vereinbaren: Tel 0660 24 24 883 | badrenovierung@aon.at | www.viterma.com Elektro- und Installationsarbeiten werden gemeinsam mit befugten Partnerfirmen für Sie umgesetzt.
Lebensraum Innsbruck Ein Platz für CK die Jugend INNSBRU © STADT Die Junge Talstation: Aus alt wird neu – Innsbrucks Jugendliche haben in den letzten fünf Jahren aus der früheren Ein Kulturzentrum wächst: Die Junge Talstation, die am Talstation der Hungerburgbahn ein 22. November ihr fünfjähriges Bestehen feiert, lebt von Kulturzentrum geschaffen. den kreativen Ideen, der Eigeninitiative und dem frei willigen Engagement zahlreicher junger InnsbruckerInnen. M itbestimmen und an gesell- nen von Josef Riehl errichtete Gebäude len, Kochen und räumlicher Ausgestal- schaftlichen Prozessen mög- hatte mit dem Neubau der Hungerburg- tung wird Jugendkultur gelebt. Auch dort lichst früh teilzunehmen ist den bahn 2005 ausgedient. 2014 schuf der sind Mitsprache und das Mitentscheiden Jugendlichen wichtig. Sie nutzen ihr Verein „Junge Talstation“ im Rahmen der der Jugendlichen gefragt: Das Programm Wahlrecht ab 16 Jahren, beteiligen sich Jugendbeteiligung das einzige selbstver- wird gemeinsam mit den Jugendlichen an Projekten und Worldcafés und en- waltete Jugendzentrum Österreichs. Es ausgearbeitet und umgesetzt. gagieren sich für Klima und Umwelt. Ju- hat sich in den vergangenen fünf Jah- Neben dem Freizeitangebot mit Sport, gendliche wollen Partizipation sowie ren zu einem Zentrum der Jugendkul- Spiel und Spaß bieten die Mitarbeiter- Verantwortung übernehmen und selbst tur entwickelt und versteht sich als ein Innen der OJA-Jugendzentren auch Infor- aktiv werden. Zur Entfaltung ihrer Kre- Kulturzentrum für Jugendliche und jun- mation, Unterstützung und Erstberatung ativität und für gemeinsame Aktivitä- ge Erwachsene, Ort zum Wohlfühlen und zu Jugendthemen an – vertraulich, un- ten brauchen sie Strukturen und Frei- Platz für Ideen. In regelmäßigen Abstän- verbindlich, unkompliziert. Auch bei der räume sowie Begegnungsorte. Wichtig den finden Konzerte, Workshops, Aus- Jobsuche und dem Umstieg von Schule sind auch Gelegenheiten, in denen junge stellungen, Partys und Vorträge statt. zu Arbeit bieten sie Unterstützung, z. B. Menschen Eigeninitiative beweisen kön- Auch ein kostenloser Bandraum ist vor- bei Bewerbungsschreiben oder der Stel- nen und eingeladen sind, ihr Wissen und handen. lensuche. Auch ein geschlechtsspezifi- Können einzusetzen. sches Angebot und spezielle Workshops Abwechslungsreiche Freizeit und Räumlichkeiten für Mädchen sowie Talstation: Aus alt wird jung Unverbindlich und kostenfrei ihre Frei- gezielte Angebote für Jugendliche von Besonders erfolgreich mitbestimmt und zeit sinnvoll verbringen und mitgestalten zehn bis 13 Jahren, die „U14-Zeiten“, ste- mitgestaltet haben einige Innsbrucker können Jugendliche von zehn bis 18 Jah- hen am Programm. Nähere Information Jugendliche bei der Nachnutzung der ren auch in den Jugendzentren der Offe- zu den Jugendzentren unter www.inns- ehemaligen Hungerburgbahn-Talstation nen Jugendarbeit (OJA, siehe Infobox). Mit bruck.gv.at , Freizeit|Sport , Offene Ju- am Rennweg. Das im Jahr 1906 nach Plä- Angeboten wie Workshops, Partys, Spie- gendarbeit oder unter www.isd.or.at , Jugendzentren, auf Instagram und Face- book. „Innsbrucks Jugend braucht Platz für Ideen und konsumfreie Begegnungs- Vernetzte Jugendarbeit orte wie die Junge Talstation. Sie ist ein Die „OJA Innsbruck“ ist ein Netzwerk, das Paradebeispiel dafür, wie Jugendliche seit 2011 die Kooperation zwischen den HER IAN FORC etwas selbst gestalten und nach ihren Innsbrucker Jugendzentren optimiert. Bedürfnissen einrichten.“ Über diese Plattform werden Informati- © CHRIST Stadträtin Mag.a Christine Oppitz-Plörer onen und Erfahrungen ausgetauscht und gemeinsame Projekte effizient koordi- 16 INNSBRUCK INFORMIERT
niert und durchgeführt. Die Mitglieder Kontakt und weitere Infos des Netzwerkes OJA Innsbruck sind das Kulturzentrum Junge Talstation, Rennweg 41: Referat Frauen und Generationen der auf Facebook und Instagram unter @jungetalstation Stadt Innsbruck, der Jugendreferent des Dekanates Innsbruck und die Vertret- OJA-Jugendzentren in Innsbruck erInnen der Jugendeinrichtungen. Einmal Jugendzentrum am Inn, Hutterweg 1a juzeaminn im Jahr – zuletzt im Juni 2019 – findet ein Jugendzentrum Die Box, Igls, Widumweg 3 juze_box_igls OJA-Aktionstag statt, bei dem die Offene Jugendzentrum Hötting-West, Viktor-Franz-Hess-Straße 13 juzehoewe1 Jugendarbeit in Innsbruck ihr vielfältiges Jugendzentrum Tivoli, Olympiastraße 33 juze_tivoli Angebot der Öffentlichkeit präsentiert. Jugendzentrum Skyline O-Dorf, Kajetan-Sweth-Straße 1 juze_skyline Jugendzentrum Pradl, Langstraße 16 jugendzentrumpradl MyInnsbruck Movie Night Zu einem besonderen Event lädt die ARANEA Mädchenzentrum, Matthias-Schmid-Straße 10, www.aranea.or.at Caritas Jugendzentrum Space, Reichenauerstraße 72, www.caritas-tirol. Stadt Innsbruck alle 16- bis 18-jährigen at/hilfe-angebote/kinder-und-jugendliche/jugendzentrum-space/ JungbürgerInnen ein. Am Freitag, 15. No- Jugendzentrum am Jesuitenkolleg „mk“, Sillgasse 8, vember, wird im Metropolkino der Film www.mk-innsbruck.at „booksmart“ gezeigt. Die Band „Arlene Zentrum für Jugendarbeit z6, Dreiheiligenstraße 9, and the Curls“ sorgt für musikalische Un- www.z6online.com terhaltung und es lockt ein Gewinnspiel Jugendtreff Hungerburg Kinderfreunde Ferienhaus Hoch-Innsbruck, mit tollen Preisen, wie zum Beispiel ein Gramartstraße 7, Führerschein als Hauptpreis sowie fünf www.kinderfreunde.at/Bundeslaender/Tirol/Angebote/Jugendtreff Freizeittickets. AS Sie wünschen sich eine Wellness-Oase mit allem Komfort? In unserem Bäderschauraum in Innsbruck-Pradl bekommen Sie viele heiße Ideen für die kalte Jahreszeit. www.geiger-platter.at © Dominique Huter Geiger + Platter Ges.m.b.H. & Co KG Öffnungszeiten: Köldererstraße 5 Montag – Freitag 6020 Innsbruck 07.30 – 12.00 office@geiger-platter.at 13.00 – 17.00 INNSBRUCK INFORMIERT 17
Lebensraum Innsbruck Fundamente für eine lebenswerte Stadt Die funktionierende Infrastruktur einer Stadt zeichnet sich dadurch aus, dass sie genug Einrichtungen bietet, die für die Funktion und Entwicklung einer Gesellschaft erforderlich sind. Als wesentliche Bestandteile der sozialen und technischen Infrastruktur werden Plätze, Flächen und Straßen unterschiedlich genutzt. Von ihrer Instandhaltung profitiert in erster Linie die Bevölkerung. © A. DULLNIGG „Es sind vor allem die vielen Grünflächen und die Förderung der umweltbewussten Mobilität, die Innsbruck zu einer lebens- werten Stadt machen. Wir investieren laufend in die Verbesserung und Optimie- Neuer Spielplatz für Vill HER IAN FORC rung, damit die hohe Lebensqualität aufrecht In Vill errichteten die Innsbrucker Kom- erhalten bleibt.“ © CHRIST munalbetriebe (IKB) in den letzten Mo- Stadträtin Mag.a Uschi Schwarzl naten ein neues Mischwasser-Überlauf- becken. Dafür mussten Spielplatz sowie vereinzelte Bäume entfernt werden. Im G rünflächen sind für das Klima und Feuerwehrstange. Zusätzlich werden Rahmen eines Bürgerbeteiligungsprozes- die hohe Lebensqualität einer Stadt ausreichend Tische und Bänke aufge- ses und der Mitsprache des Viller Orts- essentiell. Als soziale Infrastruktur stellt, um genug Raum für Kommunikati- ausschusses wurde ein Konzept zur Neu- bieten sie nicht nur Raum zur Entspan- on und Austausch zu schaffen und somit gestaltung der Grünfläche ausgearbeitet: nung, sie sind besonders für Familien ein dem Konzept eines Multifunktionsparks Auch hier übernahm das städtische Amt beliebtes Ziel für die Freizeitgestaltung. gerecht zu werden. Zusätzlich konnte für „Grünanlagen – Planung und Bau“ die Sowohl im Innsbrucker Stadtteil Saggen, mit dem errichteten Trinkwasserbrun- gestalterische Konzeption. Auf einer Dop- als auch in Vill wurden deshalb Spielplätze nen einem vielfach geäußerten Wunsch pelschaukel, einer Stehwippe sowie ei- wieder auf Vordermann gebracht. nachgekommen werden. Im Zuge der Ar- ner Turmkombination können sich Kin- beiten wird die 1.200 Quadratmeter gro- der nun austoben. Zusätzlich wurden auf Neugestaltete Spieloasen ße Fläche außerdem neu bepflanzt und Wunsch der Bevölkerung ein Kletterspiel- Seit Ende September wird der Park in umfassend eingezäunt. „In die Planung element sowie ein Schaukeltau aufge- der Schillerstraße im Innsbrucker Stadt- haben wir die Saggener Bevölkerung, be- stellt. Auch ein Trinkbrunnen ist vorhan- teil Saggen saniert. Im Rahmen eines sonders natürlich die Kinder, miteinbe- den, der in einen natürlich nachgestellten zweiteiligen Bürgerbeteiligungsprozes- zogen. Viele Anregungen und Ideen wa- Bachlauf integriert ist und einen zusätz- ses konnten viele Wünsche der Anrai- ren gut umsetzbar. Der Park ist nun eine lichen Spielbereich schafft. Der etwa nerInnen erfüllt werden. Neben einem Wohlfühloase, in der Menschen zusam- Minibauhof für Sandspiele ist auch eine menkommen – ein erfolgreiches Beispiel Doppelschaukel mit Kinder- und Klein- dafür, wie Bürger- und Bürgerinnenbe- kinderaufsitz vorhanden. Das Herz des teiligung gelebt wird“, zeigt sich die res- Spielplatzes bildet ein Baumhaus, ausge- sortzuständige Stadträtin Mag.a Uschi „Grünanlagen – Planung und Bau“ in Zahlen: stattet mit Rutsche, Kletteraufstieg und Schwarzl begeistert. Erholungsfläche insgesamt: 1.100.400 m² Spielfläche: 90.800 m² Spielplätze & Sportanlagen: 144 18 INNSBRUCK INFORMIERT
Die Sharrows in der Anichstraße laden RadfahrerInnen ein, zwischen den Schienen zu fahren. 1.800 Quadratmeter große Spielplatz sität und Karwendelbrücke täglich zwi- nen die Radfahrenden nicht nur selbstbe- wird außerdem mit Bäumen und Sträu- schen 2.300 und 3.400 Fahrten regist- wusst mit genug Platz auf beiden Seiten chern neu bepflanzt und mit einer um- riert. fahren. Durch die Geschwindigkeitsreduk- fassenden Zauneinfassung ergänzt. tion werden auch Schadstoffe reduziert, Geteilte Straßen und die Unfallgefahr sinkt“, erläutert Mo- Innsbruck ist Radstadt Um das Angebot für Radfahrende noch at- bilitätsstadträtin Schwarzl die Vorteile der Neben der sozialen, braucht es auch die traktiver zu gestalten, gibt es stellenwei- neuen Bodenmarkierungen. Jene Shar- technische Infrastruktur, zu der sowohl se sogenannte Radsharrows. Als Pilotpro- rows, die in der Anichstraße zwischen den der öffentliche Verkehr als auch Ver- jekt sind die großen Radsymbole auf der Straßenbahnschienen aufgezeichnet sind, kehrswege, wie Radwege, zählen. Ins- Mühlauer Brücke ein Zeichen dafür, dass sollen Radfahrende dazu einladen, eben gesamt ist das Radwegsystem im Inns- die Straße von Autos und Rädern geteilt diesen Bereich zu nutzen, anstatt in der brucker Stadtgebiet etwa 18 Kilometer wird. Auf der Brücke gilt deshalb Tempo Engstelle zwischen der äußeren Schiene lang. „Für ein lebenswertes Innsbruck 30. „Indem die Straße geteilt wird, kön- und dem Gehsteig zu fahren. AD ist die umweltfreundliche Mobilität un- verzichtbar. Aus diesem Grund arbeiten wir laufend an der Optimierung des Rad- wegsystems. Denn egal, ob in der Frei- zeit, als Transportmittel oder für den Weg in die Arbeit – das Fahrrad ist sehr beliebt“, erklärt Stadträtin Schwarzl. Ein Blick auf die Radzählstellen verrät, wie häufig InnsbruckerInnen mit Fahrrädern unterwegs sind: Zwischen April und Sep- tember wurden auf der Karwendelbrücke 15.-17. Nov. 2019 mehr als 630.000 und am Sillpark mehr Messe Innsbruck als 440.000 Radfahrten gezählt. Durch- Halle A, Eingang Ost schnittlich werden an den Zählstellen SENAKTIV.AT Herzog-Otto-Ufer, Sillpark, Geiwi-Univer- INNSBRUCK INFORMIERT 19
Lebensraum Innsbruck Die pulsierende Ader des Stadtlebens Wie kann der Inn näher an das städtische Leben gebracht werden? – Dieser Frage gingen Studierende am Institut für Geographie der Universität Innsbruck nach. Im Zuge einer Lehrveranstaltung sammelten sie Ideen, wie der Fluss stärker in die Stadt integriert werden kann. E igentlich sollte der Kurs dazu die- Näher am Fluss kehrswege sowie weniger herkömmlichen nen, den Studierenden einen Ein- Das 15-köpfige Projektteam „INNdentität Forschungsmethoden wie „Wahrneh- blick in qualitative Forschungsme- #meinINN“ hat sich mit der Frage ausei- mungsspaziergänge“, arbeitete das Pro- thoden zu geben. „Die Erkenntnisse zeig- nandergesetzt, wie das städtische Leben jektteam konstruktive Vorschläge zu den ten sich im Laufe der Veranstaltung so näher an den Fluss gebracht werden und Stadt-Fluss-Bereichen aus. vielversprechend, dass aus dem Kurs eine der Inn in weiterer Folge zu einer unver- Projektgruppe aus Studierenden und kennbaren, neuen Identität der Stadt Inns- Reges Interesse Lehrveranstaltungsleitern entstand. Die bruck beitragen kann. Untersucht wurden „Die Befragungen machten deutlich, wie Ergebnisse dienen nun der Stadt Inns- unter anderem die Aufenthaltsqualität am wichtig den Menschen der Inn für ihre Le- bruck und der Jury des internationalen Fluss, die Vernetzung und Einbindung der bensqualität ist. Die Thematik der Umge- Architekturwettbewerbs EUROPAN15 als umliegenden Stadtteile sowie die Vielfalt staltung des Innufers wurde mit regem In- Grundlage“, freuen sich die Projektleiter der Zielgruppen. Anhand eines breiten teresse aufgegriffen und auch emotional Stefan Obkircher und Matthias Pokorny Methodenmix, wie Befragungen, Fotoin- diskutiert“, zeigen sich Obkircher und Po- vom Institut für Geographie. terviews, Kartierung verschiedener Ver- korny von der Beteiligungsmotivation be- geistert. Diese und das Engagement der Projektgruppe führten letztendlich auch zu Ideenvielfalt und kreativen Handlungs- Viele Stellen entlang des Innufers weisen ungenutztes vorschlägen: Durch verbesserte Zugangs- Potential auf. Die Projektgruppe „INNdentität #meinINN“ sucht nach Lösungen. möglichkeiten zum Wasser könnten ge- zielt Wohlfühlorte am Fluss und dessen Umgebung geschaffen werden. Auch eine Entschleunigung des Verkehrs im Markt- platzbereich würde den Wohlfühlfak- tor im Zentrum der Stadt steigern. Die Projektgruppe empfiehlt außerdem ein „Branding“ einzelner Flussabschnitte, um die Identifizierung der Bevölkerung mit dem Inn zu erhöhen und ihn im Alltag ge- genwärtiger zu machen. Auf ihrer Website innufer.github.io gibt es die Möglichkeit, sich weiter über das Projekt zu informie- ren, aber auch selbst Vorschläge und An- regungen anzubringen. Dort findet sich außerdem auch eine interaktive Karte zur Veranschaulichung der Ergebnisse. Unter „INNdentitaet_6020“ ist die Projektgrup- 2019 pe zusätzlich auf dem sozialen Netzwerk ENTITÄT Instagram vertreten, wo ebenfalls Ideen © INND gesammelt werden. AD Mehr Infos zu EUROPAN15 20 INNSBRUCK INFORMIERT sind auf Seite 42 nachzulesen.
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