Bausteine für den Klimaschutz - Frankfurt am Main 2017 2018

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Bausteine für den Klimaschutz - Frankfurt am Main 2017 2018
Bausteine
für den Klimaschutz
  Frankfurt am Main 2017 – 2018
Bausteine für den Klimaschutz - Frankfurt am Main 2017 2018
Inhalt
    Vorwort                                        3    Energiesparservice Stromspar-Check              30
                                                        Frankfurt spart Strom / Haushalte               31
    Masterplan                                     4
    Masterplan 100 % Klimaschutz                   5    Klimaschutzveranstaltungen
    Aktivitäten auf lokaler Ebene                  5    und -Informationen                              32
    Aktivitäten auf regionaler Ebene               6    Klimaschutzkampagne                             33
    Aktivitäten auf nationaler Ebene               7    Klimagourmet 2017 und 2018                      34
                                                        WWF Earth Hour 2017 und 2018                    35
    Energiekonzepte                                8    Wilder Sonntag 2018                             35
    Energiekonzepte auf Bebauungsplanebene         9    Klimapiazza: Klimaschutzführung in der
    Passivhausbeschluss                            9    Innenstadt                                      36
    EU-Projekt Hotmaps                             9    Kommunalkongress im Rahmen der
    Klimaneutrales Biogas                          10   EnEff-Messe (AGFW)                              36
    Energieautarkes Haus Frankfurt (EAH)           10   Luminale                                        37
    Dom-Römer-Projekt                              11   Beratertag                                      37
    Klimasteuerung spart Energie in Bürogebäuden   11   Museumsuferfest 2017                            37
    Quartiersentwicklung Niederrad                 12   Tag der offene Tür im Römer                     37
    Neue Photovoltaikanlagen und Ladestationen     13   Hessicher Klimaschutz-Sonderpreis               38
    Neues Abwärmekataster                          13   Tag der erneuerbaren Energien                   38
    Historisches Museum mit Passivhaus-                 Klimaschutzstadtplan                            38
    Komponenten                                    14   Klimasparbuch                                   39
    Intelligentes Energie- und Wohnkonzept              Solarbundesliga                                 40
    Riederwald                                     14
    Klimaschutzteilkonzept                         15   Bildung und Netzwerke                           41
                                                        „Energie- und Wassersparen
    Klimaschutz für Unternehmen,                        an Frankfurter Schulen“                         42
    Kultur- und Sportbetriebe                      16   „Klimaschutz für Frankfurter Schulen“           42
    Nachhaltiges Gewerbegebiet in Fechenheim-           „Schuljahr der Nachhaltigkeit“                  43
    Nord/Seckbach                                  17   „Energieberatungszentren und
    Ideenwettbewerb Klimaschutz                    18   Umweltbildungszentren“                          44
    Solaranlage auf Halle 12                       18   Erfahrungsaustausch und Wissensvermittlung      44
    Förderrichtlinien für Bühnenbetriebe           19   IUC-Kooperation Yokohama                        46
    Förderprogramm für Sportanlagen                20   23. UN-Klimakonferenz in Bonn                   46
    LEEN                                           20   Neue Broschüren des Energiereferats             46
    Innovative Kühltechnik                         20   Masterplan für den Aufbau
    ÖKOPROFIT Frankfurt am Main                    21   einer Geodateninfrastruktur                     47
    Frankfurt spart Strom / Gewerbe                22
    Zukunftsforum                                  23   Verkehr                                         48
    BioBall                                        23   Pilotprojekt Logistiktram                       49
    Neue Light-On-Demand-Technik                   24   Beschaffungsinitiative für E-Fahrzeuge          49
                                                        Energetische Optimierungen in U-Bahnstationen   50
    Klimaschutz für Haushalte                           Erste elektrische Buslinie in Hessen            51
    und Gebäudeeigentümer                          25
    Der SanierungsWEGweiser                        26   Datenbasis und Zeitrahmen                       52
    Energiepunkt e.V.                              26   Beteiligte Ämter, städtische Gesellschaften
    BHKW-Check                                     27   und Beteiligungen                               52
    Kooperationsprojekte                           28   Herausgeber                                     52
    Kühlschrankabwrackprogramm                     28   Grafik/Druck                                    52
    Energiesparen mit dem eClub                    29   Für Ihre Notizen                                53

    Titelbild: Westend61 - Fotolia.com

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Bausteine für den Klimaschutz - Frankfurt am Main 2017 2018
Vorwort
Liebe Bürgerinnen und Bürger,

ich bin nun schon lange in der Politik tätig, doch     am Main, ein Wassertaxi. Gerade im Stadtverkehr
ich glaube das gab es noch nie: Bei der Europawahl     wird sich zeigen, dass Klimaschutz richtig Freude
2019 gab fast die Hälfte der Deutschen an, dass        machen kann und die Lebensqualität erhöht.
ihnen der Klimaschutz das wichtigste Anliegen ist,
weit vor allen anderen Themen. Greta Thunberg          Ich danke allen, die zu diesem Bericht beigetragen
und die Fridays-for-Future-Bewegung haben dem          haben. Die Fridays-for-Future-Bewegung gibt uns
Klimaschutz endlich die gebotene Dringlichkeit         nun mächtig Rückenwind für das große Ziel unse-
verliehen. Der Hitzesommer 2018 hat schließlich        res Masterplans: eine Stadt, die sich komplett mit
eindrucksvoll gezeigt: Wir haben keine Zeit mehr zu    erneuerbaren Energie versorgt und kaum noch
verlieren.                                             Treibhausgase verursacht. Danke für Ihren Einsatz,
                                                       bleiben Sie weiter am Ball!
Dieser Klimaschutzbericht gibt einen aktuellen
Überblick, auf wie vielen Feldern Frankfurt am Main
aktiv ist, um die Abhängigkeit von Kohle, Erdöl und
Gas zu überwinden und Treibhausgase zu vermei-
den. Fast die gesamte Stadtgesellschaft macht
inzwischen mit und leistet ihren Beitrag. In unserer
bundesweit einzigartigen Klimaschutzkampagne
sagen wir ein herzliches „Danke“ dafür.

                                                                                                           Foto: Christina Clasen
Viele Aktivitäten, wie der Ausbau des Fernwärme-
netzes oder die Nutzung von Abwasser als Wärme-
quelle, spielen sich buchstäblich im Untergrund ab,
haben aber ganz beachtliche CO2-Minderungspo-
tenziale. Mit großen Schritten geht es nun auch auf
Frankfurts Dächern voran. Dank der Zusammenar-
beit von Mainova und ABG Holding ist Frankfurt am      Ihre
Main führend beim Mieterstrom aus Photovoltaik-
anlagen.
                                                       Rosemarie Heilig
Im Zuge des Masterplans „100 % Klimaschutz“            Dezernentin für Umwelt und Frauen
haben wir auch viele Anregungen von Bürgerinnen
und Bürgern aufgegriffen. So gibt es inzwischen
dreizehn Repair Cafés in unterschiedlichen Stadttei-
len. Großen Anklang findet auch das Informations-
paket für Erstsemester an der Uni und für „Neu“-
Frankfurterinnen und -Frankfurter. Sie erhalten
genau im richtigen Moment - beim Umzug - wert-
volle Hinweise zum Einsparen von Energiekosten,
zur Anschaffung energieeffizienter Haushaltsgeräte
oder zu Carsharing-Angeboten in der Stadt.

Stichwort Verkehr: Die ersten Elektro-Busse machen
Hoffnung, dass auch auf den Straßen die Wende
gelingt. Viele Ideen aus dem ersten Masterplan-
Entwurf, die anfangs als utopisch abgetan wurden,
werden nun ernsthaft geprüft: Seilbahnen im ÖPNV,
eine Straßenbahn auf den Gleisen der Hafenbahn

                                                                                                                                    3
Bausteine für den Klimaschutz - Frankfurt am Main 2017 2018
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                                          Masterplan
    Bildquelle: Westend61 - Fotolia.com
Bausteine für den Klimaschutz - Frankfurt am Main 2017 2018
Masterplan 100 % Klimaschutz
Seit 2012 unterstützt das Bundesministerium für          		   Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucher-
Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit              		   schutz) eingeladen, die einen Vortrag zur
(BMU) durch seine nationale Klimaschutzinitiative        		   Umsetzung des Integrierten Klimaschutzplans
19 ausgewählte Kommunen und Landkreise mit               		   Hessen 2025“ hielt. In einem anschließenden
dem Förderprojekt „Masterplan 100 % Klimaschutz“.        		   Workshop sammelten die Mitglieder des Klima-
Frankfurt am Main ist die größte dieser ersten 19        		   schutzbeirates Impulse an Stadt, Landes- und
Kommunen. Seit dem 1. Juli 2016 sind 22 neue             		   Bundesregierung und diskutierten über auftre-
Masterplankommunen und Kreise dazu gekommen.             		   tende Hemmnisse bei der Umsetzung von
Mit der Masterplanrichtlinie werden Kommunen             		   Klimaschutzaktivitäten und denkbare Lösungs-
und Regionen gefördert, die ihre Treibhausgasemis-       		   ansätze. Die nächste Klimaschutzbeiratssitzung
sion bis 2050 gegenüber 1990 um 95 Prozent und           		   fand im Dezember 2018 statt. Themen waren
ihre Endenergie um 50 Prozent senken wollen.             		   die Fortschreibung des Frankfurter Energie- und
Für die Stadt Frankfurt am Main zeichnet das             		   Klimaschutzkonzeptes sowie der Maßnahmen-
Dezernat für Umwelt und Frauen für dieses Projekt        		   plan für 2030.
verantwortlich; die Federführung bei der Durch-
führung hat das Energiereferat. Im Dezember 2016           • Umsetzung von Bürgerideen
erhielt das Energiereferat den Bescheid der Natio-       		 Klimaschutz in einer Metropole kann nur gelin-
nalen Klimaschutzinitiative (NKI) des BMU über           		 gen, wenn die gesamte Stadtgesellschaft mit-
die Anschlussförderung des Projektes „Masterplan         		 macht und jeder seinen Beitrag leistet.
100 % Klimaschutz“. Das bedeutete, dass wegwei-          		 Frankfurt am Main hat daher im Rahmen des
sende Klimaschutzprojekte und -maßnahmen für             		 Masterplanprozesses viele Ideen und Anregun-
weitere zwei Jahre (bis Dezember 2018) durch das         		 gen zahlreicher Bürgerinnen und Bürger aufge-
Förderprojekt unterstützt werden konnten. Im Mit-        		 griffen und umgesetzt. Dazu zählen beispiels-
telpunkt der zwei Jahre stand die Ausgestaltung des      		 weise Repair Cafés in unterschiedlichen Stadt-
zivilgesellschaftlichen Prozesses. Dies umfasste, ein-   		 teilen, in denen klapprige Fahrräder wieder auf
zelne Akteure weiter am Umsetzungsprozess Klima-         		 Vordermann gebracht oder elektronische Gerä-
schutz für Frankfurt am Main zu beteiligen und zu        		 te repariert werden. Die erfreulicherweise
unterstützen, langfristige Konzepte zur Reduktion        		 rasante Ausbreitung der Repair Cafés belegt,
von CO2-Emission zu fördern und das Engagement           		 dass in der Bevölkerung ein hoher Bedarf
Einzelner bekannter zu machen.                           		 an diesen Einrichtungen besteht: Während es
                                                         		 2013 in Frankfurt am Main noch kein Repair
Eine aktive Presse- und Öffentlichkeitsarbeit infor-     		 Café gab, waren es 2018 bereits 13 aktive
miert fortlaufend über die Ziele und Aktivitäten         		 Standorte, die alle ehrenamtlich betrieben
des „Masterplans 100 % Klimaschutz“, was auch            		werden.
viele Veröffentlichungen in verschiedenen Medien
belegen. Der „Masterplan 100 % Klimaschutz“ ist
eng mit den einzelnen kommunalen Klimaschutz-
maßnahmen verzahnt, die in diesem Bericht be-
schrieben werden. Sie helfen dabei, die ambitionier-
ten Ziele bis 2050 zu erreichen.

Aktivitäten auf lokaler Ebene
  • Klimaschutzbeirat
		 Im Juni 2018 fand die 4. Sitzung des interdiszip-
		 linären Klimaschutzbeirates (beratendes
		 Gremium von über 30 Vertretern aus den rele-
		 vanten Sektoren) statt. Als Gastrednerin wurde        13 Repair Cafés (Stand 2018) in Frankfurt am Main
		 Frau Keul (Referatsleiterin Klimaschutz, Klima-       Bildquelle: JackF - Fotolia.com
		 wandel; Hessisches Ministerium für Umwelt,

                                                                                                                5
Bausteine für den Klimaschutz - Frankfurt am Main 2017 2018
Auch das Neubürger-Informationspaket ba-
    		siert auf der Idee von Bürgerinnen und Bürgern.
                                                             Aktivitäten auf regionaler
      Dieses wurde zum Sommer- und Wintersemester            Ebene
    		2017 auf dem Campus der Goethe-Universität
    		Frankfurt am Main während der „Unistart“                 • Zusammenarbeit mit dem
    		(Messe für Frankfurts Erstsemester) verteilt.          		 Regionalverband FrankfurtRheinMain
    		„Neu“-Frankfurterinnen und -Frankfurter erhiel-        		 Im Rahmen des regionalen Energiekonzeptes
    		ten wertvolle Hinweise zum Einsparen von Ener-         		 wird die Zusammenarbeit mit Partnern aus
    		giekosten, zur Anschaffung energieeffizienter          		 RheinMain in verschiedenen Projekten verstärkt.
    		Haushaltsgeräte oder zu Carsharing-Angeboten           		 Darüber hinaus werden zur weiteren Vernet-
    		in der Stadt. Bei den Erstsemestern handelt es         		 zung der regionalen Experten gemeinsam mit
      sich um eine sehr große und vielversprechende          		 dem Regionalverband FrankfurtRheinMain
    		Zielgruppe mit rund 4 500 Studenten.                   		 Akteurstreffen durchgeführt, welche wichtige
    		Interessierte können das Infopaket beim                		 Impulse für die Umsetzungsphase des Regiona-
    		Energiereferat kostenlos unter                         		 len Energiekonzeptes (REK) geben. Im Juni 2017
    		energiereferat@stadt-frankfurt.de anfordern.           		 fand ein Akteurstreffen mit über 60 Teilnehmern
                                                             		 beim Energiereferat der Stadt Frankfurt am
      • „Kurze Wege für den Klimaschutz“                     		 Main statt. An 10 Thementischen wurde u. a.
    			Ende August 2016 rief das Energiereferat              		 über Themen wie „Umweltmanagement für
    			Frankfurter Bürgerinnen und Bürger, die sich          		 Unternehmen und betriebliche Einrichtungen“,
    			in Vereinen, Verbänden und Stiftungen enga-           		 „Klimaschutz in der Kommunikation“ sowie
    			gieren, dazu auf, sich im Rahmen ihrer Initiati-      		 „Integrierter Klimaschutzplan Hessen 2025“
    			ven mit Nachbarschaftsprojekten für den               		 diskutiert. Ende 2017 wurde im Rahmen der
    			Klimaschutz zu bewerben. Ziel des Wettbewerbs         		 Entwicklung eines Regionalen Energiekonzeptes
    		 war es, eine finanzielle Unterstützung für            		 FrankfurtRheinMain gemeinsam mit dem Regio-
    			Projektvorschläge im Rahmen des Förderauf-            		 nalverband FrankfurtRheinMain eine Befragung
    			rufs „Kurze Wege für den Klimaschutz“ des             		 der Experten des Beteiligungsverfahrens beauf-
    			Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz            		 tragt und durchgeführt. Ziel der Befragung war
    			und nukleare Sicherheit (BMU) bereitzustellen.        		 es, eine frühzeitige Einbindung der Akteure für
    			Alle drei Gewinnerprojekte des Frankfurter            		 die anschließende Gestaltung eines Ausbau-
    			Wettbewerbes erhielten Ende 2017 seitens des          		 und Versstetigungsprozesses auf regionaler
    			BMU eine Förderzusage für ihre eingereichten          		 Ebene zu erzielen.
    			Projekte. So konnten ab Ende 2017/Anfang 2018
    			die Begegnungsstätte im Gemeinschaftsgarten           		   Die Auswertung des beauftragten Instituts für
    		 „Tortuga Eschersheim“, die „Klimawerkstatt            		   sozial-ökologische Forschung (ISOE) hat erge-
    			Ginnheim“ sowie das Projekt „Heddernheim im           		   ben, dass Vernetzung und Austausch im bisheri-
    			Wandel – Starke Nachbarschaften für Klima-            		   gen REK- Beteiligungsprozess insgesamt positiv
    			schutz und Lebensqualität“ ihre Arbeit aufnehmen.     		   bewertet und für den weiteren Prozess als sehr
                                                             		   wichtig erachtet werden. Für die Ausarbeitung
                                                             		   und Umsetzung von REK-Maßnahmen wird eine
                                                             		   aktivere Rolle der Prozessträger gewünscht
                                                             		   (Netzwerkstelle). Als zentrale Aufgaben werden
                                                             		   Koordination und Priorisierung von Maßnah-
                                                             		   men und regelmäßiges Monitoring der erziel-
                                                             		   ten Fortschritte angesehen. Im Rahmen des
                                                             		   Akteurstreffens im September 2018 beim Regio-
                                                             		   nalverband FrankfurtRheinMain wurden die
                                                             		   Ergebnisse der Befragung vorgestellt und es
                                                             		   gab die Möglichkeit, die Rückmeldungen seitens
                                                             		   Energiereferat und Regionalverband
                                                             		   FrankfurtRheinMain zu diskutieren.

    Das Ginnheimer Kirchplatzgärtchen. Foto: Sybille Fuchs     • Hessisches Masterplankommunen-Treffen
                                                             		 Das hessische Masterplankommunen-Treffen
                                                             		 fand im September 2017 beim Energiereferat
                                                             		 der Stadt Frankfurt am Main statt.

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Bausteine für den Klimaschutz - Frankfurt am Main 2017 2018
Teilnehmende Akteure aus den Masterplankom-       		   Masterplankommunen-Treffen der ersten Gene-
		   munen kamen, neben Frankfurt am Main, aus         		   ration (2012) mit über 30 Teilnehmern im Ener-
		   der Gemeinde Bensheim sowie dem Landkreis         		   giereferat statt. Hierbei ging es um die Kurzvor-
		   Marburg-Biedenkopf. Darüber hinaus nahm           		   stellung von Best-Practices aus den Kommunen
		   Frau Keul (Referatsleiterin Klimaschutz, Klima-   		   (u.a. wurde die Frankfurter DANKE-Kampagne
		   wandel; Hessisches Ministerium für Umwelt,        		   präsentiert), die Verstetigung und weitere
		   Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucher-      		   Vernetzung sowie die Abschlussveranstaltung
		   schutz) teil. Neben der Vorstellung von Themen    		   im Herbst 2018 im BMU.
		   und Projekten aus den jeweiligen Masterplan-
		   kommunen berichtete auch Frau Keul über neue
		   Entwicklungen im hessischen Umweltministeri-
		   um (Umsetzung hessischer Klimaschutzplan,
		   neue Förderprogramme etc.).

		   Von allen Akteuren wird dieser Austausch unter
		   den hessischen Masterplankommunen als so
		   wichtig angesehen, dass beschlossen wurde,
		   dieses Treffen zusammen mit dem hessischen
		   Umweltministerium einmal pro Jahr durchzufüh-
		   ren. Das nächste Treffen fand im November
		   2018 statt.

Aktivitäten auf nationaler                             19 Masterplankommunen erhalten eine Plakette als
                                                       Auszeichnung für ihr vorbildliches Engagement im Kli-
Ebene                                                  maschutz. Quelle: BMU/Joerg Carstensen

  • Tandem-Partnerschaft mit der Landes-                 • Bundesumweltministerium zeichnet
		 hauptstadt Stuttgart                                		 Frankfurt am Main aus
		 Auf nationaler Ebene geht Frankfurt am Main im      		 Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bun-
		 Rahmen der Anschlussförderung des „Master-          		 desumweltministerium (BMU), Rita Schwar-
		 plans 100 % Klimaschutz“ eine neue Tandem-          		 zelühr-Sutter, verlieh am Ende der sechsjährigen
		 Partnerschaft ein. Masterplankommunen der           		 Förderphase auf der Konferenz „Masterplan-
		 ersten (2012) und zweiten Generation (2016)         		 kommunen: Vorbilder für den Klimaschutz“
		 mit vergleichbaren Strukturdaten eignen sich        		 (19. September 2018) 19 Kommunen eine
		 besonders gut für eine intensive Zusammenar-        		 Plakette als Auszeichnung für ihr vorbildliches
		 beit. Die Landeshauptstadt Stuttgart, die als       		 Engagement im Klimaschutz. Für die Stadt
		 neue Masterplankommune in das Förderpro-            		 Frankfurt am Main, die eine deutschlandweite
		 gramm einsteigt, wird Tandem-Partner. Im            		 Vorreiterrolle in Sachen Klimaschutz einnimmt,
		 Schwerpunkt geht es bei einem Tandem darum,         		 nahm Umweltdezernentin Rosemarie Heilig
		 dass Frankfurt am Main als eine der ersten Mas-     		 die Auszeichnung entgegen. Mit dieser Aus-
		 terplankommunen Deutschlands eine beraten-          		 zeichnung lief nun auch am 31. Dezember 2018
		 de Rolle übernimmt, ihre Erfahrungen aus den        		 das Förderprojekt „Masterplan 100 % Klima-
		 vergangenen drei Jahren Förderphase weiter          		 schutz“ des BMU aus. Frankfurt am Main wird
		 gibt und ein fachlicher Austausch zwischen den      		 weiterhin an den im Projekt festgelegten Zielen
		 Masterplankommunen stattfindet.                     		 „Reduktion der CO2- Emissionen um 95 Prozent
                                                       		 gegenüber 1990 und Einsparung der Endener-
  • Vernetzungstreffen mit allen Masterplan-           		 gie um 50 Prozent bis zum Jahr 2050“ festhalten.
		 Kommunen in Frankfurt am Main
		 Am 15. und 16. November 2017 fanden die             			 www.frankfurt.de
		 Masterplankommunen-Treffen in Frankfurt             			 www.klimaschutz-frankfurt.de
		 am Main statt. Zum Tandemtreffen der 41
		 Masterplankommunen begrüßte Frau Stadträtin
		 Rosemarie Heilig im Plenarsaal etwa 70 Teilneh-
		 merinnen und Teilnehmer aus ganz Deutsch-
		 land. An diesem Tag stand der Austausch der
		 Tandems im Fokus. Am 16. November fand das

                                                                                                                7
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                                        Energiekonzepte
    Bildquelle: goodluz - Fotolia.com
Bausteine für den Klimaschutz - Frankfurt am Main 2017 2018
Energiekonzepte auf Bebauungsplanebene
Bei der Umsetzung der Klimaschutzziele im Rahmen          • Abwärmekataster für Frankfurt am Main:
des Masterplans stellt die von der zukünftigen          		  Im März 2018 wurde das Abwärmekataster für
Stadt- bzw. Quartiersentwicklung losgelöste Be-         		 Frankfurt am Main der Öffentlichkeit vorge-
trachtung der Energieversorgung oft ein Hemmnis         		 stellt. Wärme, die sonst verpufft, kann ein
dar. Durch die Kopplung der Energieversorgung an        		 zweites Mal genutzt werden. Das Abwärme-
Bebauungs- und Stadtentwicklungspläne können            		 kataster liefert eine Übersicht, wo Abwärme
derzeitige und zukünftige Potenziale identifiziert      		 anfällt – z.B. in Industrieanlagen, Gewerbeob-
und bei der Planung der Energieversorgung besser        		 jekten, Rechenzentren und Abwasseranlagen.
berücksichtigt werden. Folglich sollte die Berück-      		 Es erleichtert die Planung einer umweltschonen-
sichtigung von Effizienz und Energieversorgung mit      		 den Wärmeversorgung von (Neu-) Baugebieten.
regenerativen Energien als fester Baustein bei der
Quartiers- und Stadtplanung mit aufgenommen
werden.
                                                         Passivhausbeschluss
Das Energiereferat hat den Auftrag, sich um die Um-
setzung der Frankfurter Klimaschutzziele im Bereich     Gemäß einem Beschluss der Stadtverordnetenver-
„Planen und Bauen“ zu kümmern, was seit jeher ein       sammlung verpflichtet die Stadt Frankfurt am Main
wichtiger Bestandteil der Frankfurter Klimaschutz-      alle Käufer und Pächter städtischer Grundstücke,
politik ist. Dies geschieht kontinuierlich auf mehre-   neue Gebäude im Passivhausstandard zu bauen.
ren Ebenen:                                             Ausnahmen sind nur dann möglich, wenn bauliche
                                                        Gründe dem entgegenstehen.
  • Gremienarbeit: Mitarbeit in städtischen             Das Energiereferat berät potenzielle Käufer und
		 Arbeitsgruppen wie der Koordinationsgruppe           Pächter städtischer Grundstücke zur Umsetzung
		 „Klimawandel“, Projektgruppe „Nachhaltige            des Passivhausstandards und prüft darüber hinaus
		 Gewerbegebiete“, Integriertes Stadtentwick-          die Berechnung der Planungen. 2017/2018 hat das
		 lungskonzept und Regionales Energiekonzept,          Energiereferat acht Investoren und Planer beraten
    Preisgerichte bei städtebaulichen Wettbewer-        und sechsmal deren Planungen überprüft.
		 ben, Jour Fixe Planungsamt sowie weitere früh-
		 zeitige Ämterbeteiligung.
  • Aus- und Weiterbildung/Informations-
		weitergabe: Seminare zu den Themenfeldern              EU-Projekt Hotmaps
		 Energieeffizienz und Klimaschutz finden im
    Rahmen der Ausbildung Frankfurter Städtebau-
                                                        Das Energiereferat beteiligt sich an dem von der
		 referendare im regelmäßigen Turnus statt.
                                                        EU geförderten Projekt Hotmaps. Das Projekt zielt
  • Informationsveranstaltungen zum Thema
                                                        darauf ab, Planungsinstrumente zu entwerfen, um
		 Energiekonzepte für Mitarbeiterinnen und
                                                        Behörden, Energieagenturen und städtische Planer
		 Mitarbeiter der Stadt sowie für in Frankfurt am
                                                        in der strategischen Fernwärme- und Fernkältepla-
		 Main tätige Investoren und Bauträger.
                                                        nung zu unterstützen. Dabei wird zunächst ein
  • Initiativberatung potenzieller Bauträger:
                                                        Wärme- und Abwärmekataster der Stadt erstellt
		 Das Energiereferat ist in das Bauleitplanungs-
                                                        und es werden weitere EDV-gestützte Planungsins-
		 verfahren eingebunden und weist mögliche
                                                        trumente entwickelt, die eine strategische Energie-
		 Investoren in neuen Baugebieten auf seine
                                                        planung ermöglichen.
		 Dienstleistungen bei der Erstellung von Energie-
		 konzepten hin.
                                                        Ein eigens entwickeltes, rechnergestütztes Pro-
  • Kommunale Satzungen: Das Energiereferat
                                                        gramm modelliert das Energiesystem und bringt
		 ist zuständig für die Erstellung und Aktualisie-
                                                        das Angebot an erneuerbaren Energien und den
		 rung kommunaler Fernwärmesatzungen.
                                                        Bedarf der Gebäude in Übereinstimmung.
                                                        Dies erfolgt in einer Simulationsrechnung auf Stun-
                                                        denbasis. Das Programm wird in enger Zusammen-
                                                        arbeit mit den Kommunen, d. h. den städtischen
                                                        Planern und den strategischen Entscheidungsträ-
                                                        gern, entwickelt.

                                                                                                              9
Bausteine für den Klimaschutz - Frankfurt am Main 2017 2018
Energieautarkes
     Die Städte Aalborg, Bistrita, Frankfurt am Main,
     Genf, Milton Keynes, Kerry County und San Sebas-
     tian sind die Praxispartner für das von der TU Wien
     koordinierte Projekt, das von einem Konsortium
     von führenden Experten in Dänemark, Deutschland,             Haus Frankfurt (EAH)
     Rumänien, Spanien, Irland, der Schweiz und dem
     Vereinigten Königreich durchgeführt wird.
                                                                 Ein Beitrag der KEG Konver-
      Klimaneutrales                                             sions-Grundstücksentwick-
                                                                 lungsgesellschaft mbH
      Biogas                                                     Das „Energieautarke Haus Frankfurt“ ist ein Mehrfa-
                                                                 milienwohnhaus der KEG Konversions-Grundstücks-
                                                                 entwicklungsgesellschaft mbH mit sieben Wohnein-
     Ein Beitrag der RMB Rhein-                                  heiten im Neubaugebiet Parkstadt Unterliederbach.
                                                                 Es wurde im Dezember 2018 fertiggestellt. Baulich-
     Main Biokompost GmbH                                        technische Ausstattung, regenerative Energiever-
                                                                 sorgung und die energiebewusste Lebensweise
     Die in den Frankfurter Haushalten anfallenden               der Bewohner stehen bei diesem Projekt in engem
     Bioabfälle werden seit 1999 in der Bioabfallbe-             Zusammenhang. Ziel des Projektes ist es, eine deut-
     handlungsanlage der FES-Tochter RMB Rhein-Main              liche CO2-Minderung im Wohnbereich zu erreichen.
     Biokompost GmbH verwertet. Anlässlich der Ver-              Da rund 70 Prozent der in Haushalten verbrauchten
     doppelung der Verarbeitungskapazität durch die              Energie auf die Wärmenutzung entfällt, ging es
     Errichtung eines zweiten Fermenters ist es gelun-           jetzt darum, das Bewohnerverhalten als integralen
     gen, in Kooperation mit dem Frankfurter Energie-            Aspekt des tatsächlichen Energieverbrauchs wäh-
     dienstleister Mainova, der auf einem Nachbargrund-          rend der Betriebsphase in das Wohnkonzept für das
     stück eine Biogas-Aufbereitungsanlage gebaut hat,           Gebäude mit einzubeziehen.
     die Verwertungskette im Sinne der Umwelt weiter
     zu optimieren: Seit Beginn des Jahres 2018 wird aus         Errichtet ist das Gebäude in Passivhausbauweise.
     Bioabfällen Biomethan, das von der Netzdienste              Die Strom- und Wärmeversorgung erfolgt durch
     Rhein-Main GmbH ins Frankfurter Gasversorgungs-             die Nutzung von Sonnenlicht über Photovoltaik-
     netz eingespeist wird. Die Gaseinspeisung ist effizi-       und solarthermische Anlagen in Kombination mit
     enter und damit umweltfreundlicher als die bishe-           Batteriespeichern und Wärme-Pufferspeichern.
     rige Verstromung des Biogases in einem BHKW.                Geplant ist die Erweiterung des Speichersystems um
     Insgesamt werden künftig pro Jahr bis zu 30 000             einen Elektrolyseur in Verbindung mit Brennstoffzel-
     Megawattstunden Biogas zu Biomethan aufbereitet             len. Sonnenstrom kann dann in Wasserstoff umge-
     und eingespeist. Dies entspricht dem Jahresbedarf           wandelt, langfristig gespeichert und zur Verfügung
     von circa 1 500 Haushalten.                                 gestellt werden, wenn die Sonne nicht scheint.
                                                                 Angestrebt wird ein möglichst hoher Grad der
           https://tinyurl.com/y4j95z3f                          energetischen Selbstversorgung. Deshalb sind die
                                                                 effiziente Nutzung der Energiequellen und ein ener-
                                                                 giebewusstes Alltagsverhalten zentrale Aspekte des
                                                                 Funktionsprinzips des Hauses. Verwirklicht werden
                                                                 sie u.a. durch eine besonders energiesparende Aus-
                                                                 stattung der Wohnungen (Leuchten, Kühlschränke,
                                                                 Herde, TV) und die gemeinschaftliche Nutzung von
                                                                 Tiefkühltruhen und Waschmaschinen als besonders
                                                                 energieintensive Geräte. Den Bewohnern stehen
                                                                 eine „Waschküche“, ein „Tiefkühlraum“ und ein
                                                                 Mietergemeinschaftsraum mit Küche zur Verfü-
                                                                 gung, in der gemeinsam gekocht werden kann.
                                                                 Der Ansatz des gemeinschaftlich orientierten Woh-
                                                                 nens ist in energetischer Hinsicht sinnvoll, denn die
                                                                 Effizienz der Nutzung der vorhandenen Energie-
     Klimaneutrales Biogas aus Bioabfällen. Quelle: Mainova AG   mengen erhöht sich dadurch.

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Wegen der Bedeutung des Bewohnerverhaltens           Inbetriebnahme und die Einregulierung der
führte die KEG während der Planungsphase indivi-     Gebäudetechnik im Vordergrund. Aktuell ist eine
duelle Informationsgespräche mit den Wohnungs-       etwa zehnseitige Dokumentation des Projektes
bewerbern durch und organisierte Treffen, um das     inklusive der energetischen Aspekte in Arbeit.
Kennenlernen und den Austausch der Hausbewoh-
ner untereinander zu unterstützen.                   Da die Gebäude auf städtischem Grund errichtet
                                                     wurden, musste laut Kaufvertrag der Passivhaus-
Das EAH ist mit dem benachbarten Energie-Plus-       standard eingehalten werden (15kWh/m2a).
Projekt Kamelienstraße der KEG verbunden, so         Von Anfang an war klar, dass ein Mehrbedarf an
dass die regenerativ gewonnene Energie je nach       Heizenergie durch projektspezifische Erschwernisse
Speicherkapazität und Bedarf in beiden Gebäuden      nicht zu vermeiden ist, vor allem aufgrund eines
gespeichert oder genutzt werden kann.                ungünstigen Verhältnisses der wärmeabgebenden
                                                     Gebäudehüllfläche zum beheizten Volumen,
                                                     wegen der kleinteiligen Grundrisse, der zusätzlichen
                                                     Fluchttreppenhäuser, der sehr zahlreichen Versor-
                                                     gungsschächte und der schlechte Besonnung. Eine
                                                     Rolle spielten auch die Einschränkungen bei Rekon-
                                                     struktionen hinsichtlich Wandkonstruktionen und
                                                     Wärmebrückenausbildungen.

                                                     Trotz dieser restriktiven Bedingungen konnte ein
                                                     energetischer Standard erreicht werden, der den
                                                     von herkömmlichen Neubauten um ein Vielfaches
                                                     unterbietet: Das Dom-Römer-Areal benötigt nur
                                                     rund ein Drittel bis ein Viertel der Heizenergie von
                                                     Neubauten bei gleichzeitiger Berücksichtigung der
Außenansicht West des energieautarken Hauses.        hohen Denkmalschutzanforderungen.
Quelle: BSMF

                                                      Klimasteuerung
 Dom-Römer-Projekt
                                                      spart Energie
Energetische Betreuung
Das Dom-Römer-Bauvorhaben wurde im Sommer             in Bürogebäuden
2018 fristgerecht abgeschlossen und Ende Septem-
ber mit einer Einweihungsfeier eröffnet. Die Ziele
der energetischen Betreuung konnten trotz hoch-      Ein Beitrag der Fraport AG
komplexer Anforderungen der Baumaßnahmen in
einem sehr hohen Maß erreicht werden.                In Kooperation mit der Firma MeteoViva GmbH setzt
Die baubegleitende energetische Qualitätssiche-      die Fraport AG eine moderne Klimasteuerung in
rung wurde in den letzten Monaten der Bauphase       ihrer Unternehmenszentrale ein. Die Technik arbei-
neben den kontinuierlich bearbeiteten Schwerpunk-    tet vorausschauend: Werden kühlere Temperaturen
ten der Baubegleitung von den Themen Luftdicht-      erwartet, heizt das Gebäude bereits vorher leicht auf,
heit sowie Einregulierung und Inbetriebnahme der     bei erwarteter Hitze kühlt es vorab entsprechend ab.
Gebäudetechnik geprägt.                              Dabei nutzt das System die Trägheit der Baumasse,
                                                     die nur langsam aufgeheizt oder abgekühlt werden
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Konzeption      kann. Der Energieverbrauch des Gebäudes, in dem
von Informationsmaterial für die Eigentümer und      das System bereits seit 2016 im Einsatz ist, sank
auf Vorschlägen für Betriebsoptimierungen nach       nachhaltig um etwa 19 Prozent. Nach dem ersten
Einzug der Bewohner. Als Fortführung der energe-     Betriebsjahr wurden im Mai 2017 die Ergebnisse
tischen Betreuung in den vorhergehenden Jahren       ausgewertet: Das neue System verbesserte das
fanden regelmäßige Begehungen der Baustelle          Raumklima im Verhältnis zur konventionellen Re-
statt. Dabei standen Qualitätssicherungsaspekte,     gelung, gleichzeitig sank die Zahl der Beschwerden

                                                                                                              11
zum Raumklima erheblich. Die neue Technik arbei-         Wärmedämmung für die Fassaden, neue Balkone
     tete dabei vollautomatisiert, stabil und störungsfrei.   und Leitungssysteme sind zentrale Elemente der
     Im Sommer schuf die Klimasteuerung einen höhe-           umfassenden Sanierung für mehr Wohnkomfort
     ren Komfort, im Winter erzielte sie eine erhebliche      und weniger Energieverbrauch. So wurde im Keller
     Energieeinsparung. Dadurch spart Fraport pro Jahr        des einen Passivhauses eine Heizzentrale mit zwei
     etwa 240 Tonnen CO2 ein. Beim DENA Energiewen-           Holzpelletkesseln installiert, die auch zwei Bestands-
     de-Kongress 2018 erhielt das Projekt den Energy          gebäude mit Wärme versorgt. Neben der genann-
     Efficiency Award 2018. Aktuell läuft die Umsetzung       ten Pelletanlage wurden weitere Heizungsanlagen
     in der Feuerwache 4 am Flughafen Frankfurt, ein          modernisiert und Fenster ausgetauscht. Durch
     Einsatz in weiteren Gebäuden wird geprüft.               diese Maßnahmen konnte der Energieverbrauch
                                                              im Quartier um 68 Prozent von 3,3 auf 1,1 Millio-
                                                              nen Kilowattstunden pro Jahr gesenkt werden. Die
                                                              CO2-Emissionen wurden um 76 Prozent von rund
                                                              800 Tonnen jährlich auf rund 200 Tonnen reduziert.
                                                              Außerdem wurden PV-Anlagen auf den Dächern
                                                              der Gebäude installiert. Der dort erzeugte Strom
                                                              wird den Bewohnern des Quartiers in einem soge-
                                                              nannten Mieterstrommodell günstig angeboten. Zu
                                                              günstigen Konditionen können die Mieter ebenfalls
                                                              das Carsharing nutzen, das stadtmobil in Koopera-
                                                              tion mit der Nassauischen Heimstätte für die Mieter
                                                              bereitstellt. Seit Sommer 2018 steht in der Meli-
                                                              bocusstraße dauerhaft ein E-Mobil bereit, das an
                                                              einer Elektroladesäule der Nassauischen Heimstätte
     Unternehmenszentrale Fraport                             geladen wird.
     Quelle: Fraport AG
                                                              Außerdem gilt das Quartier auch noch als „Essbare
                                                              Siedlung“, was sich in verschiedenen Urban Gar-
      Quartiersentwicklung                                    dening-Projekten widerspiegelt. Neben all diesen
                                                              Maßnahmen bietet die Nassauische Heimstätte
                                                              haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Mieter
      Niederrad                                               an, die ihnen den Alltag erleichtern sollen. Zu guter
                                                              Letzt weist die Siedlung mit dem CUBITY auch noch
                                                              ein innovatives Wohnkonzept für Studenten auf.
     Ein Beitrag der Unterneh-
                                                                   https://tinyurl.com/y68l2pya
     mensgruppe Nassauische
     Heimstätte/Wohnstadt
     Das Quartier der Nassauischen Heimstätte an der
     Adolf-Miersch-Straße/Melibocusstraße in Niederrad
     umfasst 486 Wohnungen aus den 1950er Jahren.
     Mitten im Quartier sind im September 2018 zwei
     Gebäude mit 25 Wohnungen fertiggestellt worden.
     Die Mietwohnungen sind öffentlich gefördert und
     im besonders energiesparenden Passivhausstan-
     dard entstanden. Die 15 Dreizimmerwohnungen
     und 10 Vierzimmerwohnungen sind zudem barriere-
     arm. Diese neuen günstigen Wohnungen fügen sich
     ein in ein umfangreiches Entwicklungskonzept für
     das Quartier in Niederrad. Insgesamt 19,8 Millionen
     Euro investiert die Nassauische Heimstätte dort in
     die Modernisierung und Instandhaltung der Gebäu-
     de und Freiflächen.

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Neue                                                    Neues
 Photovoltaikanlagen                                     Abwärmekataster
 und Ladestationen                                      Bei dem Projekt „Integrierte Wärmenutzung im
                                                        Stadtgebiet Frankfurt am Main, insbesondere mit
                                                        Energie aus Abwasser“ (Abwärmekataster) handelt
Ein Beitrag der                                         es sich um ein aus Mitteln der Nationalen Klima-
                                                        schutzinitiative gefördertes Teilenergiekonzept
FES Frankfurter Entsorgungs-                            integrierte Wärmeplanung. Hierbei sollen Abwärme-
und Service GmbH                                        potenziale aus den Bereichen Abwasser, Industrie
                                                        und Gewerbe sowie aus großen Rechenzentren dar-
Die FES Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH       gestellt und genutzt werden. Das Abwärmekataster
hat in den Jahren 2017/18 zwei neue Photovoltaik-       konzentriert sich auf die erwähnten Teilbereiche
anlagen auf Dächern eigener Liegenschaften instal-      und zeigt hierfür die entsprechenden Nutzungspo-
liert. Somit betreibt FES mittlerweile insgesamt acht   tenziale im Stadtgebiet auf:
eigene PV-Anlagen auf dem Frankfurter Stadtgebiet
sowie eine in Mainz-Kastel und Teile des Solarparks       • In den Abwasserkanälen und Kläranlagen,
in Dreieich-Buchschlag. Die Summe des auf diese           • den Industriegebieten,
Weise regenerativ erzeugten Stroms deckte im Jahr         • und den Rechenzentren
2018 zu 96,5 Prozent den Bedarf der FES-Gruppe.
                                                        stehen zusammen fast 200 Megawatt (MW) an
                                                        Abwärmeleistung zur Verfügung. Über 90 Prozent
                                                        der erfassten Abwärmepotenziale ist Niedertempe-
                                                        raturabwärme zwischen 10 und 35°C, die für Heiz-
                                                        zwecke mit einer Wärmepumpe nutzbar gemacht
                                                        werden muss. Insgesamt können damit ca. 1 380
                                                        Gigawattstunden (GWh) Wärme für Heizung (in der
                                                        Heizperiode) und Warmwasserbereitung zur Verfü-
                                                        gung gestellt werden. Das sind etwa 47 Prozent des
                                                        derzeitigen Wärmebedarfs der Haushalte. Wenn die
                                                        prognostizierten Einsparziele im Wärmebereich für
                                                        2050 erreicht werden, können der gesamte Wärme-
                                                        bedarf der Haushalte und 75 Prozent des gewerb-
                                                        lichen Wärmebedarfs damit gedeckt werden. Die
Acht neue Ladestationen für E-Fahrzeuge. Quelle: FES    saisonale Speicherung der Abwärme und Erschlie-
                                                        ßung weiterer industrieller Quellen wurde dabei
                                                        noch nicht berücksichtigt.
Zusätzlich wurden in den vergangenen zwei Jah-
ren acht Ladestationen für Elektrofahrzeuge auf
                                                        Das Abwärmekataster ist somit ein wichtiger Bau-
verschiedenen FES-Betriebshöfen im Stadtgebiet
                                                        stein für die Energieversorgung und den Klima-
installiert. An den Stationen können sowohl FES-
                                                        schutz in Frankfurt am Main, denn es zeigt auf,
als auch private Fahrzeuge Strom tanken.
                                                        wo konkrete Potenziale für die Abwärmenutzung
Die Gesamtladung im Verbrauchszeitraum 2017
                                                        liegen. Wärme, die sonst verpufft, kann ein zweites
betrug ca. 22 000 kWh, davon wurden mit 19 684
                                                        Mal genutzt werden und erleichtert die Planung
kWh die 14 Elektro-Fahrzeuge (PKW) der FES mit
                                                        einer umweltschonenden Wärmeversorgung von
Strom betankt. Umgerechnet konnten so insgesamt
                                                        (Neu-)Baugebieten.
rund 7 800 Liter Superkraftstoff eingespart werden.

                                                                                                              13
Historisches Museum
                                                               wurden mit Mineralwolle bzw. EPS zwischen 20 und
                                                               26 cm gedämmt und erreichen U-Werte zwischen
                                                               0,12 und 0,15 W/m²K. Die Gebäude verfügen flä-
                                                               chendeckend über eine Lüftungsanlage mit Wärme-
      mit Passivhaus-                                          rückgewinnung. Die Wärmeversorgung erfolgt über
                                                               das Fernwärmenetz der Mainova. Die Anforderun-
                                                               gen der Energieeinsparverordnung (EnEV) wurden
      Komponenten                                              damit um 38 Prozent unterschritten.

                                                               Termine:
     Ein Beitrag des Amts für Bau                                • Dezember 2014: Fertigstellung Rohbau
                                                                 • Dezember 2015: Fertigstellung Neubau
     und Immobilien                                              • Tag der offenen Tür Mai 2017:
                                                               		 Eröffnung des Eingangsgebäudes
     Das Historische Museum am Frankfurter Römerberg             • Oktober 2017: Eröffnung der Ausstellung
     zählt zweifellos zu den bedeutendsten stadtge-
     schichtlichen Institutionen unseres Landes. Doch          Kenndaten:
     der bei vielen Bürgern ungeliebte Vorgängerbau im           • Nutzfläche: 6 891 m²
     Stil des „Betonbrutalismus“ der späten 60er Jahre, in       • Nettogrundfläche: 9 028 m²
     dem das Museum seit 1972 untergebracht war, ließ            • Bruttogrundfläche: 10 132 m²
     den Besucher von außen kaum erahnen, welche his-            • Primärenergiebedarf: 89 kWh/m²a
     torischen Schätze im Innern auf ihn warten. Neben           • Baukosten: 21 531 517 Euro
     aus heutiger museumsdidaktischer Sicht gravieren-
     den funktionalen Defiziten und erheblichen konst-         			 www.historisches-museum-frankfurt.de
     ruktiven Mängeln wurden vor allem die Architektur         			 www.energiemanagement.stadt-frankfurt.de
     und die städtebauliche Figur des Gebäudes von
     vielen Bürgern immer weniger akzeptiert. Daher
     wurde das Gebäude komplett neu errichtet.
                                                                Intelligentes Energie-
                                                                und Wohnkonzept
                                                                Riederwald
                                                               Ein Beitrag der
                                                               ABG FRANKFURT HOLDING
                                                               Wohnungsbau- und Beteili-
                                                               gungsgesellschaft mbH
     Westansicht des Historischen Museums.
     Quelle: Amt für Bau und Immobilien / Foto: Roland Halbe   Aus alt wurde neu. In zwei Bauabschnitten hat die
                                                               ABG FRANKFURT HOLDING zwei Häuserzeilen aus
     Die Planung und Bauausführung erfolgten gemäß             den 1950iger Jahren im Riederwald mit 48 Wohnun-
     den Leitlinien zum wirtschaftlichen Bauen mit             gen saniert und so auf den Standard „Effizienzhaus
     Passivhaus-Komponenten. Die zweischalige Außen-           Plus“ gebracht. Die Wohnungen in der Nebenius-
     wand wurde mit 24 cm Mineralfaser der WLG 032             und Schlettweinstraße wurden im 1. Bauabschnitt
     gedämmt und erreicht einen U-Wert von 0,16 W/m²K.         im Jahr 2017 und im 2. im September 2018 bezugs-
     Die Fenster und Verglasungen wurden in 3-Schei-           fertig. Die Wohnungen haben derzeit höchsten
     ben-Wärmeschutzverglasung mit einem U-Wert von            Energiestandard, der auch bei Neubaumaßnahmen
     0,77 W/m²K und einem Gesamtenergiedurchlass-              nicht übertroffen wird. Mit Photovoltaikanlagen auf
     grad von 0,55 ausgeführt. Die Bodenplatte wurde           den Dächern und erstmals eingesetzter organischer
     mit 24 cm Schaumglas der WLG 042 gedämmt und              Photovoltaik an den Fassaden sowie der Nutzung
     ereicht einen U-Wert von 0,16 W/m²K. Die Dächer           von Erdwärme mit neuartigen Wasser- und Luftwär-

14
Klimaschutzteil-
mepumpen wird hier in Summe klimaneutral mehr
Energie erzeugt, als die Bewohner/-innen verbrau-
chen.

Mit diesem Projekt wird der Nachweis erbracht, dass    konzept
höchste Standards bei der Energieeffizienz nicht
nur im Neubau, sondern auch bei der Sanierung
von Bestandswohnungen aus den 1950iger Jahren         Erneuerbare Energien
zum Einsatz kommen können. Die gewonnenen
Erfahrungen könnten bundesweit bei der Sanierung
                                                      in Siedlungsgebieten
von vielen tausend ähnlichen Häusertypen genutzt
                                                      Hierbei handelt es sich um ein aus Mitteln der Na-
werden.
                                                      tionalen Klimaschutzinitiative gefördertes Projekt.
                                                      Das Klimaschutzteilkonzept konzentriert sich auf
                                                      elf Siedlungsgebiete, die als Blaupause für künftige
                                                      Gebiete, aber auch für Sanierungsgebiete dienen
                                                      können. Ziel ist es, gemeinsam mit den potenziellen
                                                      Investoren den optimalen Baustandard und einen
                                                      möglichst hohen Anteil erneuerbarer Energien zu
                                                      den geringstmöglichen Kosten zu realisieren. Erste
                                                      Ergebnisse liegen beispielsweise für die Neubauge-
                                                      biete „Am Römerhof“ und „Günthersburghöfe“ vor.

                                                      Das Energiekonzept umfasst die Ermittlung des
                                                      Energiebedarfs für die einzelnen möglichen Ver-
                                                      braucher zum einen auf Basis der zur Zeit gültigen
                                                      gesetzlichen Anforderungen, zum anderen auf
Organische Photovoltaik an der Fassade.
                                                      Basis eines erhöhten baulichen Wärmeschutzes
Quelle: ABG FRANKFURT HOLDING / Foto: Ralf Pelkmann
                                                      auf Passivhausniveau. Darauf aufbauend werden
                                                      verschiedene Varianten der Energieversorgung auf
Beim Energiekonzept wurde das Prinzip des
                                                      ihre betriebswirtschaftlichen und emissionsseitigen
„Nur-Strom-Hauses“ verfolgt. Soll heißen, jeglicher
                                                      Auswirkungen untersucht und auf ihre technische
Einsatz fossiler Brennstoffe und lokale Emissionen
                                                      Realisierbarkeit überprüft und verglichen. Das
wurden vermieden. Erstmals wurden bei der ABG
                                                      geplante Klimaschutzteilkonzept umfasst die folgen-
organische Photovoltaikmodule in das Wärmever-
                                                      den Arbeitsschritte:
bundsystem integriert. Mit Stromspeichern können
die Bewohner/-innen rund 45 Prozent des erzeugten
                                                        • Grundlagenermittlung
Stroms im Mieterstrommodell direkt nutzen.
                                                        • Energie- und CO2-Bilanz/Analyse des Planungs-
Die Überschüsse werden in das Netz eingespeist.
                                                      		 standes anhand aktuell gültiger Normen/Bewer-
Geheizt wird zentral mit Luft-Wasser- und Sole-Was-
                                                      		 tung des Plans in Bezug auf Energiestandards
ser-Wärmepumpen. Warmwasser wird wohnungs-
                                                        • Potenzialanalyse
weise mit Abluft-Wasser-Wärmepumpen erzeugt.
                                                        • Beteiligung der Akteure
                                                        • Maßnahmenkatalog und konkrete Zielformulie-
                                                      		 rung – Wirtschaftlichkeitsbetrachtung
                                                        • Controlling
                                                        • Öffentlichkeitsarbeit/Kommunikationsstrategie
                                                        • Erste Ergebnisse liegen für drei Baugebiete vor

                                                                                                             15
Klimaschutz für
Unternehmen, Kultur- und
Sportbetriebe
                           Bildquelle: ake1150 - Fotolia.com

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Nachhaltiges Gewerbegebiet
 in Fechenheim-Nord/Seckbach
Im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung setzt      Darüber hinaus wurde bereits Ende 2017 eine
die Stadt Frankfurt am Main auf die Weiterentwick-      Energieberatungskampagne für die Unternehmen
lung und Qualifizierung bestehender Gewerbege-          vor Ort durchgeführt. Im Rahmen dieses Beratungs-
biete. In einer vom Stadtplanungsamt erstellten         angebots können die Unternehmer eine kostenlose
Machbarkeitsstudie wurden Empfehlungen for-             Energieberatung in Anspruch nehmen, welche ne-
muliert, wie die Gewerbegebiete Seckbach und            ben eine Vor-Ort-Begehung die Erstellung eines in-
Fechenheim-Nord zukunftsfähig gemacht werden            dividuellen Beratungsberichts durch professionelle
können. Für einen Zeitraum von fünf Jahren wird ein     Energieberater umfasst. Seit Ende 2017 wurde die-
Standort- und Klimaschutzmanagement in einem            ses Angebot von ca. 20 Unternehmen in Anspruch
Standortbüro vor Ort eingerichtet. Federführend         genommen. Derzeit entwickelt das Energiereferat
geleitet wird das Standortmanagement von der            eine ergänzende PV-Beratungskampagne, welche
Wirtschaftsförderung. Das Energiereferat stellt         auf das hohe Potenzial an freien Dachflächen im Ge-
ergänzend einen Klimaschutzmanager. Die Entwick-        biet abzielt. Dieses ergänzende Beratungsangebot
lung der Standorte im Sinne der Studie wurde am         wird den Unternehmen voraussichtlich ab Januar
17.12.2015 von der Stadtverordnetenversammlung          2019 zur Verfügung stehen.
beschlossen. Es wurden Mittel in Höhe von 1,3 Milli-
onen Euro bereitgestellt.                               Das Projekt wurde darüber hinaus bis zum
                                                        31.12.2018 mit 150 000 EUR vom Bundesinstitut
Seit Januar 2017 ist ein Mitarbeiter des Energierefe-   für Bau, Stadt- und Raumforschung und vom Bun-
rats als Klimaschutzmanager für das Gewerbegebiet       desministerium des Inneren, für Bau und Heimat
Fechenheim-Nord/Seckbach tätig. Das Standort-           initiierten Forschungsprogramms „Experimenteller
management der Wirtschaftsförderung Frankfurt           Wohnungs- und Städtebau“ (ExWoSt) gefördert.
GmbH ist bereits seit Herbst 2016 vor Ort. Auf den
Arealen sind ca. 550 Betriebe angesiedelt, die der
Klimaschutzmanager dabei unterstützt, Energie
und Kosten zu sparen. Gemeinsam mit dem Stand-
ortmanager entwickelt er in Zusammenarbeit mit
den Unternehmen und weiteren Akteuren vor Ort
die Areale zum ersten nachhaltigen Gewerbege-
biet Frankfurts am Main. Einen zentralen Baustein
stellt dabei die Durchführung und Umsetzung eines
Klimaschutzkonzepts für das Quartier dar. Für die
Erstellung dieses Konzepts konnten in 2017 erfolg-
reich Bundesfördermittel in Höhe von ca. 45 000
Euro im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiati-
ve (NKI) beantragt werden. Derzeit wird das Konzept
in Kooperation mit der Zero Emission GmbH aus           Bereits vorhandene Klimaschutzaktivitäten im
Wuppertal erstellt. Im Rahmen der Bestandsanalyse       Nachhaltigen Gewerbegebiet. Stand Oktober 2018
                                                        Quelle: Zero Emission GmbH
wurde sowohl der Gesamtverbrauch an Energie, in
Form von Strom, Gas, Öl und Treibstoffen, als auch
der aggregierte Verbrauch an Wasser und Abfällen
erfasst. Die entsprechenden Ergebnisse wurden den
ansässigen Unternehmen im Rahmen einer Veran-
staltung im Oktober 2018 präsentiert und sollen
zukünftig der Ausgangspunkt für konkrete Umset-
zungsmaßnahmen zur Einsparung von Energie,
Ressourcen und Kosten sein.

                                                                                                              17
Im Standortbüro konnten gemeinsam folgende Mei-          • Conergia Verwaltungs GmbH – Entwicklung
     lensteine erfolgreich bewältigt werden:                		 einer vorausschauenden Steuerung für Block-
        • Erstellung einer Projekthomepage                  		 heizkraftwerke, welche den Betrieb individuell
     		www.nachhaltiges-gewerbegebiet.de)                   		 und automatisch in Bezug auf die lokale Strom-
        • Planung und Durchführung von mehr als             		 und Wärmenachfrage optimiert
     		 10 Netzwerk- und Informationsveranstaltungen          • Riemanndesign in Kooperation mit Sachen
        • Erstellung eines Konzeptpapiers                   		 auf Rädern – Verbesserung des innerstädti-
     		 mit 34 Maßnahmen                                    		 schen Warenaustausches durch die Kombina-
        • Initiierung einer Standortinitiative              		 tion von Logistiktram auf dem Schienennetz
     		 (FrankFurterOsten Nachhaltig; FFN e. V.), welche    		 der Stadt für Gütertransporte und den Weiter-
     		 im Mai 2018 als Verein gegründet wurde              		 transport der Waren mit E-Lastenrädern
     		 (30 Gründungsmitglieder)                            		 (Sonderpreis Elektromobilität)
        • Erstellung einer Standorthomepage                   • right. based on science UG – Erstellung einer
     		 (www.frankfurter-osten.de) mit Unternehmens-        		 Online-Plattform („XDC“), die den CO2-Fußab-
     		verzeichnis                                          		 druck von Unternehmen berechnet und die
        • Erstellung von zwei Imagevideos für das Gebiet    		 individuelle Erreichung der Klimaziele des
     		 bzw. die Standortinitiative                         		 Bundes und damit der Stadt Frankfurt am Main
                                                            		aufzeigt
          www.frankfurter-osten.de                            • VCD Hessen e. V., Regionalgruppe Rhein-Main
                                                            		 – LASTENfrei – Kostenloser Lastenradverleih an
                                                            		 Privatnutzer, Initiativen und Vereine

      Ideenwettbewerb
      Klimaschutz
     Der „Ideenwettbewerb Klimaschutz“ des Energie-
     referats der Stadt Frankfurt am Main lud Unter-
     nehmen aus Frankfurt am Main und der Region
     Rhein-Main dazu ein, sich um Fördergelder zu
     bewerben. Gesucht wurden bereits zum dritten Mal
     gute Geschäftsideen und technische Neuheiten
     von Unternehmen und Start-ups. Alle eingereich-
     ten Ideen mussten nachweislich dazu beitragen,         Umweltdezernentin Rosemarie Heilig und die Gewinner
     CO2 in Frankfurt am Main einzusparen und somit         des „Ideenwettbewerb Klimaschutz“
     die Stadt dabei zu unterstützen, bis zum Jahr 2050     Quelle Energiereferat / Foto: Stefanie Kösling
     komplett auf regenerative Energien umzustellen. Ein
     besonderer Fokus lag auf den drei Themenfeldern
     Energieversorgung, Gebäudesysteme und Mobili-
     tät mit der Sonderkategorie Elektromobilität. Eine
                                                             Solaranlage auf
     unabhängige Fachjury beurteilte die eingereichten
     Ideen nach sechs Kriterien: Innovationscharakter,
     CO2-Einsparungen, Umsetzbarkeit des Projektes bis
                                                             Halle 12
     zum 30.09.2018, Wirtschaftlichkeit, Übertragbarkeit,
     Multiplikator-Wirkung und Verstetigung. Die Start-
     ups hatten anschließend gut neun Monate Zeit, ihre
                                                            Ein Beitrag der
     Projektidee in Frankfurt am Main zu realisieren.       Messe Frankfurt GmbH
     Folgende vier Unternehmen und ihre Geschäfts-          Die Bedeutung von erneuerbarer Energie hat bei
     ideen für den Klimaschutz wurden von der Exper-        der Messe Frankfurt einen hohen Stellenwert. Auf
     tenjury 2017 ausgewählt und erhielten jeweils eine     dem Dach der Halle 12 erzeugt seit Herbst 2018
     Förderung von etwa 20 000 Euro:                        die dritte Photovoltaikanlage auf der Liegenschaft
                                                            Energie durch die Sonnenstrahlung. Sie ist die erste

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Förderrichtlinie für
                                                           Bühnenbetriebe
                                                          Nachhaltigkeit und Energieeffizienz sind Stichworte,
                                                          die bisher nur selten im „Spielplan“ von Kulturein-
                                                          richtungen auftauchen. Die Gründe hierfür liegen
                                                          auf der Hand: Viele Kultureinrichtungen verfügen
                                                          weder über die nötigen Mittel zur Finanzierung
                                                          effizienter Technik noch über ausreichend Fachper-
Energieernte für den Eigenbedarf – die neue Solaranlage   sonal. Typische Einsparmöglichkeiten bei Kulturbe-
auf dem Dach der Halle 12. Quelle: Messe Frankfurt
Foto: Jean-Luc Valentin                                   trieben sind häufig im Beleuchtungsbereich, aber
                                                          auch bei Heizungs- und Klimaanlagen und anderen
                                                          elektrischen Anlagen zu finden.
Solaranlage, die durch die Messe Frankfurt selbst
betrieben wird. Die Anlage belegt eine Fläche von
                                                          Hinzu kommt, dass Vereine und gemeinnützige Un-
rund 9 000 Quadratmetern und besteht aus rund
                                                          ternehmen, anders als kleine und mittelständische
5 300 Solarmodulen. Künftig soll jährlich mehr als
                                                          Unternehmen, in der Regel von den Förderprogram-
1 GWh Strom für den Eigenverbrauch erzeugt wer-
                                                          men des Bundes oder der Länder zur Unterstützung
den. Das entspricht dem Bedarf von 241 Haushalten
                                                          von Energieberatungen und der Umsetzung von
bzw. rund sechs Prozent des aktuellen Grundbe-
                                                          Energieeinsparmaßnahmen ausgeschlossen sind.
darfs des Messegeländes.
                                                          Als lokalen Lösungsansatz hat das Energiereferat
                                                          am 10. Mai 2016 eine neue Richtlinie zur Förderung
Die Module sind direkt auf dem Hallendach in einer
                                                          des effizienten Energieeinsatzes in Frankfurter Büh-
Ost-West-Aufständerung angebracht. Diese Aus-
                                                          nenbetrieben veröffentlicht. Die Förderrichtlinie ist
richtung sorgt für einen gleichmäßigen Energieer-
                                                          in dieser Form in Deutschland einmalig.
trag über den Tag verteilt. Neben sehr effektiven
Solarmodulen wurden Wechselrichter eines Kassler
                                                          Insgesamt sieht die Richtlinie einen maximalen
Herstellers verbaut. Um die regionale Wirtschaft
                                                          Zuschuss in Höhe von 30 000 Euro pro Jahr und
zu fördern, hatte sich die Messe Frankfurt für ein
                                                          Antragsteller vor. Neben der Förderung technischer
hessisches Unternehmen entschieden. Die gewon-
                                                          Einsparmaßnahmen wird auch eine vorgeschaltete
nene Energie wird ausschließlich zur Deckung des
                                                          Energieberatung mit bis zu 80 Prozent der Bera-
Eigenstrombedarfs genutzt und damit den Grund-
                                                          tungskosten gefördert. Für die Umsetzung von
verbrauch der Messe Frankfurt aus erneuerbaren
                                                          technischen Maßnahmen liegt die Förderung, in Ab-
Energien weiter ausbauen.
                                                          hängigkeit von der Wirtschaftlichkeit einer Maßnah-
                                                          me, zwischen 30 und 60 Prozent der förderfähigen
Aufgrund der statischen Voraussetzungen sind nicht
                                                          Kosten. Seit 2016 wurden insgesamt 16 Maßnah-
alle Hallendächer für eine solare Nutzung geeignet.
                                                          men über die Förderrichtlinie beantragt. Zusammen
Dort, wo es möglich ist, wird investiert. 2009 hat die
                                                          erreichten die Maßnahmen ein Investitionsvolumen
Messe Frankfurt mit Unterstützung eines externen
                                                          in Höhe von 310 000 Euro. Die bewilligte Förderung
Betreibers ihre erste große Bürger-Photovoltaik-
                                                          durch das Energiereferat betrug insgesamt 139 000
anlage auf dem Dach der Messehalle 10 errichtet.
                                                          Euro. Jede Förderung löste damit das 2,2-fache an
Im September 2010 wurde eine weitere Anlage auf
                                                          Investitionen aus. Die Förderbedingungen und
dem Messeparkhaus Rebstock, in der Solar-Carports
                                                          Antragsunterlagen sind unter http://www.frankfurt-
integriert sind, fertig gestellt. Aktuell werden im
                                                          spart-strom.de/gewerbe/ aufrufbar. Das Förderpro-
Durchschnitt rund 900 000 kWh Sonnenstrom ge-
                                                          gramm wurde bis zum 31.12.2019 verlängert.
erntet. Die Möglichkeit weiterer PV-Anlagen auf den
Dächern der Hallen wird derzeit geprüft.
                                                               http://www.frankfurt-spart-strom.de/gewerbe/
      https://tinyurl.com/y4hu9ovm

                                                                                                                  19
Förderprogramm für
                                                              können. Es zeigt sich, dass Energieeffizienz-Netz-
                                                              werke ein geeignetes Format darstellen, die Ener-
                                                              gie- und damit Kosteneffizienz der Unternehmen
                                                              zu verbessern und damit positive Effekte für den
      Sportanlagen                                            Klimaschutz zu erzielen.

     Ein Beitrag des Sportamts
     Stadt Frankfurt am Main
                                                              Die jetzt schon erzielte CO2-Einsparung liegt bei
     Ressourcenschonung, Umwelt- und Klimaschutz
                                                              nunmehr 19 000 Tonnen pro Jahr. Das entspricht
     sind zentrale gesellschaftliche Anliegen, die auch für
                                                              dem jährlichen CO2-Speichervermögen von 1 500-
     Sportanlagen nachhaltig Berücksichtigung finden
                                                              1 900 Hektar Mischwald in Deutschland.
     müssen. Gleichzeitig führen steigende Energieprei-
     se zu einem Anstieg der Betriebskosten von Sport-
     anlagen. Die Investitionen in Techniken zur Redu-
     zierung des Energieverbrauchs und der Gewinnung
     erneuerbarer Energien können zur Stabilisierung
     und Eindämmung der Energiekosten für die Vereine
     beitragen. Gleichzeitig verfügen zahlreiche Vereins-
     anlagen unter energetischen Gesichtspunkten über
     eine veraltete Anlagentechnik bzw. weisen Mängel
     im baulichen Bereich auf.

     Das Förderprogramm des Sportamts soll besitzen-
     de Sportvereine befähigen, die sportlich genutzten
     Bereiche ihrer Anlagen mit sinnvollen Einrichtungen
     zur Energieeinsparung oder zur Gewinnung erneu-
                                                              LEEN-Vertragsunterzeichnung 2016.
     erbarer Energie auszustatten. Gefördert werden:          Quelle: Energiereferat / Foto: Salome Roessler
     energiesparende Heizungsanlagen, wassersparen-
     de Sanitärinstallationen, thermische Solaranlagen,
     Wärmeschutzmaßnahmen, energiesparende Be-
     leuchtungsanlagen, Maßnahmen zur energieeffizi-            Innovative
     enten Stromnutzung. Ergebnisse: 2017 wurden für
     drei Projekte insgesamt 49 993 Euro ausgezahlt.
     2018 wurden für zwei Projekte 38 302 Euro bewilligt,
     davon 18 583 Euro ausgezahlt, zwei weitere Projekte
                                                                Kühltechnik
     mit einer Förderhöhe von 24 519 Euro befinden sich
     in Vorbereitung.                                         Ein Beitrag der Fraport AG
                                                              Im Oktober 2017 nahm die Fraport AG ein neues
      LEEN                                                    Rechenzentrum in Betrieb. Zielvorgabe für den
                                                              Neubau war, neben den Anforderungen aus der
                                                              IT, eine möglichst effiziente Energienutzung. Eine
     Die Workshopphase des im April 2015 gestarteten          sogenannte Power Usage Effectiveness (PUE) von
     LEEN (Lernendes Energieeffizienz-Netzwerk) Frank-        weniger als 1,2 sollte erreicht werden. Die PUE ist
     furt Rhein-Main wurde mit dem 12. Workshop im            eine technische Kennzahl, mit der sich die Energie-
     Dezember 2018 abgeschlossen. Die neun Unter-             effizienz eines Rechenzentrums darstellen lässt. Mit
     nehmen, die zusammen mehr als 40 000 Menschen            diesem Zielwert gilt die Anlage als „sehr effizient“.
     beschäftigen, haben schon ein Jahr vor dem letzten       Ihr Stromverbrauch liegt gegenüber herkömmli-
     Monitoring das vereinbarte Energie-Einsparziel           chen Rechenzentren vergleichbarer Größe um etwa
     erreicht (5 Prozent) und das CO2- Minderungsziel         30 Prozent niedriger. Verantwortlich hierfür ist die
     sogar um 1 Prozent übertroffen. Die Erwartungen          innovative Technik zur Kühlung des neuen Rechen-
     sind hoch, dass bei der Abschlussveranstaltung im        zentrums, die hauptsächlich durch die Verdunstung
     Mai 2019 noch weitere Erfolge verkündet werden           von Wasser erzeugt wird. Eine klassische Kältema-

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