Bericht der Sparkasse Vorderpfalz - zur Offenlegung nach 26a KWG und zur Offenlegung nach 7 Instituts-Vergütungsverordnung ...

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Bericht der Sparkasse Vorderpfalz
    zur Offenlegung nach § 26a KWG

                   und

    zur Offenlegung nach § 7 Instituts-
          Vergütungs­verordnung
           (Vergütungsbericht)

         zum 31. Dezember 2013


Inhaltsverzeichnis

    Abkürzungsverzeichnis ...............................................................................................................................................3

    .     Vorwort ...................................................................................................................................................................4

    2.     Anwendungsbereich (§ 323 SolvV) ..................................................................................................................4

    3.     Risikomanagement (§ 322 SolvV) ....................................................................................................................5

    4.     Eigenmittelstruktur (§ 324 SolvV) ..................................................................................................................15

    5.     Angemessenheit der Eigenmittelausstattung (§ 325 SolvV) .................................................................16

    6.     Derivative Adressenausfallrisiko- und Aufrechnungspositionen (§ 326 SolvV) .................................17

    7.     Adressenausfallrisiko (§ 327 SolvV) ...............................................................................................................18

    8.     Adressenausfallrisiko Kreditrisiko-Standardansatz (§ 328 SolvV) .........................................................24

    9.     Operationelles Risiko (§ 331 SolvV) ...............................................................................................................25

    0. Adressenausfallrisiko: Beteiligungen im Anlagebuch (§ 332 SolvV) .....................................................26

    . Adressenausfallrisiko Verbriefungen (§ 334 SolvV) ...................................................................................27

    2. Kreditrisikominderungstechniken (§ 336 SolvV) .......................................................................................27

    3. Informationen zum Vergütungssystem
        nach § 7 Institutsvergütungs-Verordnung (Vergütungsbericht) ............................................................29


Abkürzungsverzeichnis

    BaFin              Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht

    BIA                Basisindikator-Ansatz

    DSGV               Deutscher Sparkassen- und Giroverband

    EWB                Einzelwertberichtigung

    HGB                Handelsgesetzbuch

    InstitutsVergV     Institutsvergütungsverordnung

    KSA                Kreditrisiko-Standardansatz

    KWG                Gesetz über das Kreditwesen (Kreditwesengesetz)

                       Mindestanforderungen an das Risikomanagement
    MaRisk
                       der Kreditinstitute

    PWB                Pauschalwertberichtigung

    SolvV              Solvabilitätsverordnung

    TVöD               Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst


. Vorwort
      Der Basler Ausschuss für Bankenaufsicht         rechtlichen Offenlegungspflichten durch den
      hat mit den Regelwerken Basel II und Basel      Lagebericht und den Jahresabschluss nach,
      III internationale Standards zur angemes-       die im Bundesanzeiger veröffentlicht wer-
      senen Eigenkapitalausstattung von Banken        den. Darüber hinaus enthält dieser Bericht
      definiert. Im Rahmen des Drei-Säulen-           zur Offenlegung die nach der SolvV und nach
      ­Modells verfolgt die Bankenaufsicht mit der    § 7 InstitutsVergV (ab 01.01.2014 geregelt in
       Umsetzung der 3. Baseler Säule in nationales   § 16 InstitutsVergV) erforderlichen Angaben,
       Recht das Ziel, durch das Instrument der       die nicht schon im Lagebericht 2013 oder im
       Offen­legung von Informationen zu den Eigen­   Jahresabschluss 2013 enthalten sind. Die
       mitteln und Risikopositionen sowie zum         Angaben in diesem Bericht der Sparkasse
       Risikomanagement der Kreditinstitute die       beziehen sich grundsätzlich auf den Stichtag
       Mechanismen des Kapitalmarkts zur Stär-        31. Dezember 2013.
       kung der Solidität und der Sicherheit des
       Finanzsystems zu nutzen. Die Säule 3 er-       Seit dem Geschäftsjahr 2008 wendet die
      gänzt die Mindest­eigenkapitalanforderungen     Sparkasse zur Berechnung der aufsichts-
      (Säule 1) und das aufsichtsrechtliche Über-     rechtlichen Eigenkapitalanforderungen den
       prüfungsverfahren (Säule 2).                   Kreditrisiko-Standardansatz (KSA) für das
                                                      Kreditrisiko und den Basisindikator-Ansatz
      Nach § 26a Abs. 1 Satz 1 KWG haben Institute    (BIA) für das operationelle Risiko an. Die
      regelmäßig Informationen über ihre Eigen-       nachfolgenden Angaben beziehen sich auf
      kapitalsituation, eingegangene Risiken, Risi-   die Sparkasse. Sie ist kein übergeordnetes
      komessverfahren und Risikomanagement zu         Unternehmen einer Institutsgruppe.
      veröffentlichen. Die näheren Anforderungen
      sind nach § 10 KWG in der entsprechenden        Der Jahresabschluss wird nach den Vorgaben
      Rechtsverordnung – der Solvabilitätsverord-     des HGB erstellt.
      nung (SolvV) – geregelt.
                                                      Aus Übersichtsgründen wurden in diesem
      Die Sparkasse Vorderpfalz (im folgenden         Bericht Nullzeilen in Tabellen teilweise
      „Sparkasse“ genannt) kommt den handels-         gestrichen.

    2. Anwendungsbereich (§ 323 SolvV)
      Die Sparkasse ist kein übergeordnetes Un-       den bei der Sparkasse Vorderpfalz nicht. Für
      ternehmen einer Institutsgruppe. Handels-       die Sparkassenbeteiligungsgesellschaft mbH
      rechtliche Konsolidierungspflichten bestan-     kommt die Abzugsmethode zur Anwendung.


3. Risikomanagement (§ 322 SolvV)
      3.1 Ziele und Strategien des                    Tätigkeit der Sparkasse.
      Risikomanagements
      Die geschäftliche Tätigkeit eines Kredit­       Der Vorstand ist für die Festlegung der
      institutes beinhaltet das bewusste Eingehen     Risikostrategien in den Geschäftsfeldern
      von Risiken. Eine erfolgreiche Sparkasse        und für die Entwicklung des Risikomanage-
      zeichnet sich dadurch aus, dass sie die mit     mentsystems verantwortlich. Der Verwal-
      der Geschäftstätigkeit untrennbar verbun-       tungsrat wird vierteljährlich durch einen
      denen Risiken zeitnah erkennt, bewertet,        Gesamtrisikobericht über die Einhaltung
      umfassend steuert und die Steuerungs-           der Risikostrategie informiert. Ferner wird
      maßnahmen laufend überwacht. Zur                der Verwaltungsrat nach klar definierten
      Risiko­steuerung besteht ein umfassendes        Vorgaben ad-hoc über Risikoereignisse
      Risikomanagementsystem. Die am Risiko-          von wesentlicher Bedeutung in Kenntnis
      management beteiligten Geschäftsbereiche        gesetzt. Von besonderer Bedeutung ist in
      verfolgen die Zielsetzung, bei den einge­       diesem Zusammenhang die Ermittlung der
      gangenen Risiken die Wahrscheinlichkeit         Risikotragfähigkeit. Diese wertmäßige Größe
      eines Vermögensverlustes zu minimieren.         begrenzt wirksam das Eingehen der spezi-
                                                      fischen Bankrisiken.
      Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungs-
      aufsicht (BaFin) hat die Mindestanforde-        Die Organisationseinheit „Risikocontrolling“
      rungen an das Risikomanagement (MaRisk)         hat die Aufgabe, Risiken auf aggregierter
      per 14.12.2012 aktualisiert. Die Umsetzung      Gesamtbankebene in ihrer Wechselwirkung
      dieser Aktualisierung wurde von der Spar-       zueinander zu überwachen. Darüber hinaus
      kasse – soweit erforderlich – im Laufe des      ist zur Risikosteuerung ein Limitsystem
      Jahres 2013 vorgenommen.                        eingerichtet, um die Risikotragfähigkeit der
                                                      Sparkasse jederzeit sicherzustellen. Dieses
      3.2 Risikomanagementsystem                      Limitsystem unterliegt einer ständigen
      Zur Identifizierung, Bewertung und Steu-        Überprüfung und wird sukzessive weiterent-
      erung der Risiken hat der Vorstand ein          wickelt, wie z. B. durch die Implementierung
      Risikomanagement- und Überwachungs­             weiterer moderner Risikomessverfahren.
      system eingerichtet. Das Risikomanagement
      umfasst die Verfahren zur Identifizierung       Das Risikomanagementsystem ist in der
      und Bewertung der Risiken, die Festlegung       Risikostrategie, dem Risikohandbuch sowie
      von geeigneten Steuerungsmaßnahmen und          in internen Organisationsrichtlinien doku-
      die notwendigen Kontrollprozesse. Unter         mentiert.
      dem Begriff „Risiko“ wird dabei eine Verlust-
      oder Schadensgefahr für die Sparkasse ver­      Ein weiteres Element des Risikomanagement­
      standen, die entsteht, wenn eine erwartete      systems ist die Revision, die prozessunab-
      zukünftige Entwicklung ungünstiger verläuft     hängig Überwachungs- und Kontrollauf-
      als geplant oder sogar existenzbedrohend        gaben wahrnimmt. Sie führt hinsichtlich
      wird. Die Verringerung oder das vollständige    der Einhaltung gesetzlicher und aufsichts-
      Ausbleiben einer Chance zur Erhöhung der        rechtlicher Vorgaben systematisch und
      Erträge oder des Sparkassenvermögens wird       regel­mäßig risikoorientierte Prüfungen
      nicht als Risiko angesehen. Das Risiko-         durch. Darüber hinaus prüft und beurteilt die
      managementsystem ist Bestandteil einer          Revision die Funktionsfähigkeit und Wirk-
      ordnungsgemäßen Geschäftsorganisation           samkeit des Risikomanagementsystems und
      gemäß § 25a Abs. 1 KWG und dient dem            überwacht die Behebung der getroffenen
      Vorstand und dem Verwaltungsrat zur Über-       Prüfungsfeststellungen. Die Revision ist
      wachung der Risiken aus der geschäftlichen      dem Mitglied des Vorstandes, Herrn Clemens


G. Schnell, direkt unterstellt. Die in den      Rückschlüsse für die Risikosteuerung zu
    MaRisk festgelegten Anforderungen an die        ziehen.
    Ausgestaltung der Revision werden erfüllt.
    Die Revision berichtet regelmäßig – bei         Im Rahmen eines vom Vorstand festgelegten
    bedeutenden Feststellungen auch unverzüg-       Strategieprozesses werden die Risikostra-
    lich – an den Gesamtvorstand. Mindestens        tegie und die korrespondierenden Teil-
    einmal jährlich wird dem Verwaltungsrat der     strategien jährlich überprüft und – sofern
    Sparkasse ein Jahresbericht der Revision        erforderlich – an die veränderten Rahmenbe-
    vorgestellt.                                    dingungen angepasst. Vor dem Hintergrund
                                                    der Risikotragfähigkeit, der Risikostrategie,
    3.3 Risikomanagementprozess                     des eingerichteten Risikomanagement­
    Der Vorstand der Sparkasse hat in einer         systems und des allgemeinen Umgangs mit
    Risikostrategie, die durch Ausführungen in      Risiken bewertet der Vorstand der Spar­kasse
    den Teilstrategien zum Adressenausfall-,        die geschäftspolitische Ausrichtung als
    Marktpreis-, Liquiditäts-, Eigengeschäfts-      risikoneutral.
    und operationellen Risiko detailliert wird,
    die Rahmengrundsätze des Risikomanage-          3.4 Aufgabenzuordnung im Rahmen des
    ments und die risikopolitische Ausrichtung      Risikomanagementsystems
    der Sparkasse festgelegt. Danach werden         Für Kreditgeschäfte ist eine funktionale
    Risiken bewusst vor dem Hintergrund der         Trennung zwischen Markt und Marktfolge
    Risikotragfähigkeit eingegangen, wenn sie       bis einschließlich der Ebene des Vorstandes
    zur Erzielung von Erfolgen notwendig und im     festgelegt. Darüber hinaus sind für eine
    Verhältnis zu den Chancen vertretbar sind.      Kreditentscheidung bei risikorelevanten
    Entwickelt sich das Ertrags-/Risikoverhältnis   Kreditgeschäften zwei zustimmende Voten
    ungünstig, erfolgt eine Verringerung oder       aus den Bereichen Markt und Marktfolge
    vollständige Kompensation der Risiken           erforderlich.
    durch geeignete Steuerungsmaßnahmen.
    Risikobehaftete Geschäfte werden nur            Die funktionale Trennung gilt analog für
    getätigt, sofern deren Risikogehalt von         Handelsgeschäfte. Der Bereich Handel ist
    allen damit befassten Mitarbeitern beurteilt    von den Funktionen des Risikocontrollings,
    werden kann. Bevor Geschäfte mit neuen          der Abwicklung und Kontrolle bis einschließ-
    Produkten oder auf neuen Märkten regel­         lich der Ebene des Vorstandes getrennt. Mit
    mäßig abgeschlossen werden, ist im Rahmen       diesen Maßnahmen wird der von der BaFin in
    einer Testphase das Risikopotenzial dieser      den MaRisk geforderten Funktionstrennung
    Geschäfte zu bewerten.                          Rechnung getragen.

    Neben der Bewertung der einzelnen Risiken       Für alle Einzelschritte des Risikomanage-
    führt die Sparkasse regelmäßig Unter­           mentprozesses sind Verantwortlichkeiten
    suchungen durch, ob in Teilbereichen der        festgelegt. Die jährlich durchzuführende
    Geschäftstätigkeiten Risikokonzentrationen      Risikoinventur erfolgt zentral durch die
    vorliegen. Den Umgang mit diesen Konzen­        Organisationseinheit „Risikocontrolling“ und
    trationsrisiken hat die Sparkasse in ihrer      die jeweils für die Risikosteuerung verant-
    Risikostrategie festgelegt. Zudem werden        wortlichen Mitarbeiter der einzubeziehenden
    die definierten wesentlichen Risiken der        Organisationseinheiten (insbesondere
    Sparkasse mittels Stresstests untersucht.       IT, Unternehmensentwicklung, Personal,
    Damit verfolgt die Sparkasse das Ziel, das      Revision und Beauf-tragtenwesen). Sie
    mögliche Gefährdungspotenzial aus den           beinhaltet auch die Bewertung der Risiken.
    Risiken besser kennenzulernen und daraus        Durch dieses Verfahren werden die wesent-


lichen Risiken der Sparkasse bestimmt. Die       Höhe ihr Eintritt Auswirkungen auf den
    einheitliche Bewertung wird anhand einer         handelsrechtlichen Jahresüberschuss der
    Risikokennzahl, die sich aus den drei Merk-      Sparkasse hat. Die jeweiligen Einzelrisiken
    malen Eintrittswahrscheinlichkeit, mögliche      werden durch ein bereitgestelltes Risiko­
    Schadenshöhe und Beherrschbarkeit zusam-         deckungskapital und die daraus abgeleiteten
    mensetzt, vorgenommen. Nach der Höhe der         Risikolimite begrenzt. Die Limitauslastung
    Risikokennzahl richtet sich grundsätzlich die    wird regelmäßig durch das Risikocontrolling
    Einordnung des jeweiligen Risikos in eine        überwacht und gegenüber dem Vorstand
    Risikoklasse. Die Risikoklasse bestimmt den      kommuniziert, so dass rechtzeitig – sofern
    Umfang der notwendigen Maßnahmen zur             erforderlich – entsprechende Handlungs-
    Beobachtung und Steuerung des jewei-             maßnahmen ergriffen werden können.
    ligen Risikos. Für jedes Risiko, das für die
    Spar­kasse als relevant eingeschätzt wird,       Der Betrachtungszeitraum bei der Beurtei-
    existiert ein Risikoerfassungsbogen, der den     lung der einzelnen Risiken beträgt in der
    Risikomanagementprozess (u. a. Methoden          Risikotragfähigkeitsberechnung ein Jahr.
    zur Messung) beschreibt. Die Erfassungs­         Neben der Betrachtung des laufenden Jahres
    bögen sind Teil des Risikohandbuches.            wird ab der Mitte eines Kalenderjahres
                                                     auch mindestens eine Berücksichtigung
    Die im Risikohandbuch der Sparkasse              des Folgejahres vorgenommen. Die Risiko-
    beschriebenen wesentlichen Risikokate­           tragfähigkeit wird regelmäßig überprüft.
    gorien sind                                      Für die Berechnung der Risikotragfähigkeit
                                                     berücksichtigt die Sparkasse keine risiko­
    •   Adressenausfallrisiken                       mindernden Diversifikationseffekte zwischen
    •   Marktpreisrisiken                            den Risikoarten.
    •   Liquiditätsrisiken
    •   Operationelle Risiken.                       Die Risikotragfähigkeit der Sparkasse
                                                     Vorderpfalz war zu jedem Zeitpunkt des
    Die Aktivitäten zur Messung und Über­            abgelaufenen Geschäftsjahres gegeben.
    wachung der wesentlichen Risiken auf             Eine Berechnung per 31.12. des laufenden
    Gesamtbankebene sind in der Organisations­       Jahres wird in der periodischen Sicht­weise
    einheit „Risikocontrolling“ zusammenge-          infolge des Zusammenfallens mit dem
    fasst. Diese analysiert und quantifiziert die    Risikobetrachtungshorizont nicht mehr
    Risiken der Sparkasse, überwacht die Ein­        vorgenommen. Das zur Verfügung gestellte
    haltung der vom Vorstand für die vorbezeich-     so genannte „RTF-Limit“, das zur Absorption
    neten wesentlichen Risiken festgelegten          unerwarteter Verluste aus den wesentlichen
    Limite und übernimmt die Risikobericht­          Risiken dient, war im Verlaufe des Jahres
    erstattung. Die Organisationseinheit „Risiko­    2013 immer eingehalten; seit dem Fusions-
    controlling“ ist für die Fortentwicklung des     zeitpunkt 01.07.2013 lag die Auslastung
    Risikomanagementsystems und die Abstim-          zwischen 68,6 % und 71,9 %. Für das Jahr
    mung der gesamten Aktivitäten im Risiko­         2014 wurde, auf Basis geänderter Berech-
    management verantwortlich.                       nungsparameter und unter Berücksichtigung
                                                     der geplanten Geschäftsaktivitäten, eine
    Die Messung der Risiken erfolgt für die in die   Plan-RTF aufgestellt, die aufzeigt, dass die
    Risikotragfähigkeitsrechnung einbezogenen        Risikotragfähigkeit gegeben ist.
    wesentlichen Risiken grundsätzlich nach
    der handelsrechtlichen (GuV-orientierten)        Über die eingegangenen wesentlichen
    Sichtweise. In diesem Konzept werden die         Risiken wird dem Gesamtvorstand und dem
    Risiken danach gemessen, ob und in welcher       Verwaltungsrat regelmäßig schriftlich im


Rahmen eines vierteljährlichen Gesamtrisiko­    3.5 Strukturierte Darstellung der Risiko-
    berichts und unter Beachtung der aufsichts­     tragfähigkeit und wesentlicher Risikoarten
    rechtlichen Vorgaben gemäß MaRisk schrift-
    lich berichtet.                                 3.5.1 Risikotragfähigkeit
                                                    Die Risikotragfähigkeit bildet die Grundlage
    Der Gesamtrisikobericht enthält neben           für das Risikomanagement der Sparkasse.
    einer zusammenfassenden Beurteilung             Sie bezeichnet die Fähigkeit der Spar­kasse,
    der Risiko- und Ertragssituation sowie der      die Risiken des Bankgeschäfts durch das
    Limitaus­lastungen über ein Ampelsystem         vorhandene Risikodeckungspotenzial
    auch Handlungsempfehlungen zur                  abzuschirmen. Die Beurteilung der gesamt-
    Steuerung und Verringerung der Risiken,         bankbezogenen Risikotragfähigkeit kann
    über die die Geschäftsleitung entscheidet.      grundsätzlich in drei unterschiedlichen
    Dadurch kann zeitnah die Einhaltung der         Sichtweisen, der „regulatorischen“, der
    durch die Risikostrategien vorgegebenen         „periodischen“ und der „wertorientierten“
    Regelungen überprüft werden.                    Sichtweise, erfolgen.

    Die Berichterstattung enthält auch die          Das Risikotragfähigkeitskonzept der Spar-
    Auswirkungen von Stresseinflüssen auf die       kasse basiert auf der periodischen Sicht­
    Risikosituation der Sparkasse. Dadurch soll     weise, bei der die Risiken nach Maßgabe
    die Wirkung von unwahrscheinlichen, aber        ihrer Berücksichtigung in der Gewinn- und
    plausibel möglichen Ereignissen auf die         Verlustrechnung gemessen werden. Das zur
    Risikotragfähigkeit der Sparkasse analysiert,   Verfügung stehende Risikodeckungspoten­
    transparent und steuerbar gemacht werden.       zial wird aus dem wirtschaftlichen Eigen-
    Dabei wird auch das Szenario eines schweren     kapital des handelsrechtlichen Jahres-
    konjunkturellen Abschwungs analysiert           abschlusses sowie aus dem erwarteten
    sowie inverse Stresstests identifiziert. Die    Betriebsergebnis der Erfolgsplanung
    dargestellten Stresstests berücksichtigen       abgeleitet. Wesentliche Bestandteile des
    auch Risikokonzentrationen innerhalb (Intra-    in die Betrachtung der Risikotragfähigkeit
    Risikokonzentrationen) und zwischen             einbezogenen Deckungspotenzials sind das
    einzelnen Risikoarten (Inter-Risikokonzentra­   geplante Betriebsergebnis, der Fonds für
    tionen). Ferner wird über erkannte Risiko-      allgemeine Bankrisiken nach § 340 g HGB,
    konzentrationen berichtet, und zwar – eben-     Vorsorgereserven nach § 340 f HGB sowie die
    so wie über die Ergebnisse der Stresstests      Gewinnrücklagen und das Stammkapital. Das
    – in jährlichem Turnus.                         für die direkte Unterlegung der Risikoaktiva
                                                    benötigte Risikodeckungspotenzial im Sinne
    Über die wesentlichen Risikoarten wird          der SolvV wird nicht zur Abdeckung von
    regelmäßig (mindestens quartalsweise,           Risiken bereitgestellt.
    teilweise auch monatlich oder sogar wö-
    chentlich), zeitnah und umfänglich berichtet.   Die Ermittlung der Risikotragfähigkeit erfolgt
    Die Berichterstellung obliegt der Organisati-   monatlich. Ergänzend wird gemäß der Ma-
    onseinheit „Risikocontrolling“.                 Risk-Novelle vom 15.12.2010 (AT 4.1, Tz. 3)
                                                    ab der Mitte des laufenden Geschäftsjahres
    Zusätzlich sind Regeln für Ad-hoc-Berichter-
    stattungen beim Eintritt von Risikoereignis-
    sen mit wesentlicher Bedeutung vorgesehen.


eine Betrachtung der Risikotragfähigkeit         festgelegt, die schwerpunktmäßig Bonitäts-
    über den Bilanzstichtag hinaus durchge-          begrenzungen und Strukturvorgaben für das
    führt.                                           Kreditneugeschäft betreffen.

    Der Vorstand legt mindestens jährlich auf        Die Adressenausfallrisiken im Kreditgeschäft
    Basis des von der Sparkasse ermittelten          bewegten sich im abgelaufenen Geschäfts-
    gesamten Risikodeckungspotenzials fest,          jahr innerhalb der festgelegten Limite.
    welcher Betrag hiervon zur Abdeckung
    der wesentlichen Risiken (Adressenausfall­       Im Mittelpunkt der Überlegungen stehen
    risiken, Marktpreisrisiken, Liquiditätsrisiken   die Einhaltung der Risikotragfähigkeit,
    und operationelle Risiken) in Form des           die Gewährleistung einer hinreichenden
    Risikotrag-fähigkeitslimits zur Verfügung        Portfolioqualität und die Vermeidung bzw.
    gestellt wird. Anschließend erfolgt die Ab-      Steuerung von Risikokonzentrationen. Dies
    leitung von Einzellimiten für die vorbezeich­    wird insbesondere durch Limite erreicht.
    neten wesentlichen Risiken.                      Darunter fallen Branchenlimite und rating­
                                                     basierte Blankokrediteinzelhöchstgrenzen.
    Darüber hinaus betrachtet die Sparkasse          Für Engagements, die die festgelegten rating­
    auch die regulatorische Sichtweise, um           basierten Blankokrediteinzelhöchstgrenzen
    die Einhaltung aufsichtsrechtlicher Bestim­      überschreiten, werden Einzelstrategien
    mungen (z.B. Eigenmittelanforderungen            beschlossen, deren Einhaltung regelmäßig
    nach der SolvV) zu gewährleisten.                überwacht wird.

    3.5.2 Adressenausfallrisiken                     Die Limitierung, Steuerung und Überwa-
    Das Adressenausfallrisiko beschreibt die         chung der Adressausfallrisiken im Kreditge-
    Gefahr, dass vertraglich zugesagte Leistun-      schäft erfolgen auf Basis bzw. mit Hilfe um-
    gen durch den Ausfall eines Geschäftspart-       fassender Analysen des Kreditportfolios. Die
    ners ganz oder teilweise ausbleiben. Ferner      wesentlichen Erkenntnisse dieser Analysen
    besteht das Risiko, dass sich der Wert einer     sowie die Entwicklung der Risikovorsorge
    Forderung durch eine nicht vorhersehbare         werden im vierteljährlichen Kreditrisikobe-
    Bonitätsverschlechterung verringert.             richt veröffentlicht. Ferner hat die Sparkasse
                                                     ein Risikofrüherkennungsverfahren imple-
    Die Adressenausfallrisiken umfassen im           mentiert, dessen Ergebnisse aggregiert in
    Wesentlichen das Ausfallrisiko aus Kredit­       einer Kreditrisikoausschusssitzung, an der
    geschäften, das Beteiligungsrisiko, das          der Vorstand regelmäßig teilnimmt, darge-
    Emittenten- und Kontrahentenrisiko aus           stellt werden.
    Handelsgeschäften sowie das Länderrisiko.
    Das Länderrisiko, das sich aus unsicheren        Die Sparkasse wählt ihre Vertragspartner
    politischen, wirtschaftlichen und sozialen       sehr sorgfältig aus. Grundlage jeder Kredit-
    Verhältnissen eines anderen Landes ergeben       entscheidung ist eine Bonitätsbeurteilung
    kann, spielt aufgrund der regionalen Aus-        des Kreditnehmers. Im risikorelevanten Kre-
    richtung der Sparkasse im Kundengeschäft         ditgeschäft ist nach den MaRisk zudem ein
    eine weniger bedeutende Rolle für die Risiko­    zweites zustimmendes Kreditvotum durch
    steuerung der Sparkasse. Zur Steuerung           vom Markt unabhängige Marktfolgeeinheiten
    der Adressenausfallrisiken hat der Vorstand      erforderlich.
    eine gesonderte Teilstrategie festgelegt,
    die mindestens jährlich überprüft wird. Im       Die Bonitätsbeurteilung wird durch den
    Rahmen dieser Strategie werden u. a. Ziele       Einsatz der vom DSGV bzw. der Sparkas-
    zur Verbesserung der Risikopositionen            sen Rating- und Risikosysteme GmbH (SR)


entwickelten einheitlichen Risikoklassifizie-   Das für Adressenausfallrisiken zur Verfügung
     rungsverfahren der Sparkassenorganisation       gestellte Teillimit im Rahmen der Risikotrag-
     unterstützt. Die Verfahren berücksichtigen      fähigkeit war im abgelaufenen Geschäftsjahr
     die jeweiligen Besonderheiten der einzel-       zu keinem Zeitpunkt überschritten. Die
     nen Kundengruppen. Bei Privatkunden             Auslastung des Limits bewegte sich seit
     wird ein Kundenscoring erstellt, das sowohl     dem Fusionszeitpunkt 01.07.2013 zwischen
     Kundenverhaltensmerkmale als auch ggf.          minimal 57,6 % und maximal 81,5 %. Für
     antragsbezogene Merkmale berücksichtigt         das Jahr 2014 wurde, auf Basis geänderter
     und zu einer einheitlichen Bonitätseinschät-    Berechnungsparameter und unter Berück-
     zung zusammenfasst. Die Jahresabschlüsse        sichtigung der geplanten Geschäftsaktivi-
     bestimmter Gewerbekunden werden mit             täten, eine Plan-RTF aufgestellt, die aufzeigt,
     Hilfe eines vom Deutschen Sparkassen-           dass das geplante Teillimit eingehalten wird.
     und Giroverband (DSGV) entwickelten
     Einzelbilanz­analysesystems ausgewertet.        3.5.3 Marktpreisrisiken
     Die Auswertungen werden um Unternehmer-         Marktpreisrisiken beschreiben die Gefahren
     und Unternehmensbeurteilungen ergänzt.          negativer Entwicklungen der Geld- und Kapi­
                                                     talmärkte für die Sparkasse. Diese ergeben
     Das Adressenausfallrisiko quantifiziert         sich aus Veränderungen der Marktpreise von
     die Sparkasse zukunftsorientiert auf der        z.B. Wertpapieren, Aktienkursen, Immobi-
     Grundlage der jeweiligen Rating-Note des        lienpreisen sowie aus Schwankungen der
     Kreditnehmers und der zugehörigen Ausfall-      Zinssätze. Die Steuerung der Marktpreis-
     wahrscheinlichkeit gemäß den von der Spar-      risiken hat der Vorstand in der korrespon-
     kasse zur Risikoklassifizierung verwendeten     dierenden Teilrisikostrategie festgelegt, die
     Verfahren (Sparkassen-Standard­Rating,          in regelmäßigen Abständen überprüft wird.
     Sparkassen-ImmobiliengeschäftsRating,
     Sparkassen-KundenKompaktRating und              Zu den Marktpreisrisiken der Sparkasse zäh-
     Sparkassen-KundenScoring).                      len in erster Linie das Zinsänderungsrisiko
                                                     (im Zusammenhang mit Handelsgeschäften
     Zur Steuerung des Kreditportfolios werden       und auf Gesamtbankebene), das Spreadrisiko
     die gerateten Kreditnehmer einzelnen Ra-        und das Aktienkursrisiko. Ferner investiert
     tingklassen zugeordnet. Darüber hinaus wer-     die Sparkasse in einem überschaubaren
     den Vergleiche im Zeitablauf vorgenommen,       Rahmen zur Beimischung in Emerging-Mar-
     um die Entwicklung des Portfolios erkennen      kets-Fonds, High-Yield-Bond-Fonds und
     zu können.                                      Immobilienfonds. Ein Teil der Spezialfonds-
                                                     vermögen wird nach einem so genannten
     Adressenausfallrisiken aus Beteiligungen        „absolute­-return“ Ansatz gemanagt, bei dem
     geht die Sparkasse in Form von strate-          ein möglichst geringes Verlustrisiko mit we-
     gischen Beteiligungen innerhalb der Spar-       nig volatilen Erträgen im Vordergrund steht.
     kassen-Finanzgruppe und zur Wirtschafts-        Das Limit für die Summe der Marktpreisrisi­
     und Standortförderung ein. Zum Erwerb der       ken wurde eingehalten.
     Landesbank Berlin Holding AG (LBBH) durch
     die S-Finanzgruppe hat sich die Sparkasse­      Die Ermittlung der Marktpreisrisiken der
     über den Deutschen Sparkassen- und              bewertungsrelevanten Handelsgeschäfte
     Giroverband ö. K. (DSGV) an der Erwerbsge-      erfolgt anhand von festgelegten Szenarien.
     sellschaft der S-Finanzgruppe mbH & Co. KG      Darüber hinaus wird eine laufend aktualisier-
     (Erwerbsgesellschaft) als Kommanditistin        te Bewertung zu Marktpreisen durchgeführt.
     unterbeteiligt.                                 Der Risikoermittlung liegt eine historische

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Simulation zugrunde, die es erlaubt, den         tierte Betrachtung) der verzinslichen Vermö-
     Wert des Portfolios mit unterschiedlichen        gens- und Schuldpositionen untersucht.
     Eintrittswahrscheinlichkeiten zu berechnen.
     Die Sparkasse legt zur Berechnung ihrer          Die Auswirkungen auf die Gewinn- und
     Risiken eine 99 %-ige Eintrittswahrschein-       Verlustrechnung resultieren aus unter-
     lichkeit zugrunde. Die historische Simulati-     schiedlichen Beständen an fest- und variabel
     on stützt sich jeweils auf die vergangenen       verzinslichen Aktiva und Passiva. In regelmä-
     500 Handelstage. Es wird eine 250-tägige         ßigen Abständen wird das gesamte Zins­
     Haltedauer unterstellt. Darüber hinaus wird      änderungsrisiko mithilfe von Zinsspannen­
     der Wert des Portfolios unter Zugrunde­          simulationen ermittelt.
     legung unterschiedlicher Annahmen über
     die künftige Zinsentwicklung simuliert. Diese    Geschäfte mit vertraglich nicht festgelegter
     wöchentlich durchgeführten Simulationen          Kapital- bzw. Zinsbindung werden sowohl
     zeigen mögliche Auswirkungen auf das             in der periodischen Sichtweise als auch in
     Jahresergebnis der Sparkasse, so dass ggf.       der wertorientierten Betrachtung nach dem
     Steuerungsmaßnahmen ergriffen werden             Verfahren der gleitenden Durchschnitte
     können.                                          zukunftsorientiert berücksichtigt.

     Der berechnete Risikobetrag wird dem             Im Rahmen der wertorientierten Betrachtung
     bereitgestellten Risikodeckungskapital           des Zinsänderungsrisikos des Gesamtinsti-
     gegenübergestellt. Über die Auslastung der       tuts werden die Zahlungsströme (Cashflows)
     Limite wird die Geschäftsleitung wöchentlich     aus den zinstragenden Geschäften mit der
     über das Reporting „Depot A“ informiert.         aktuellen Marktzinsstruktur des Bewer-
     Das Reporting ermöglicht dem Vorstand, bei       tungsstichtages zum Barwert abgezinst.
     Limitüberschreitungen bzw. bei Überschrei-       Die Sparkasse ermittelt das auf den Barwert
     tungen von vordefinierten Frühwarngrenzen        bezogene­ Zinsänderungsrisiko nach dem
     über Maßnahmen zur Steuerung der Markt-          Verfahren der „Modernen Historischen Simu­
     preisrisiken zu entscheiden.                     lation“ (MHS) mit einem Konfidenz­niveau
                                                      von 95 % auf einen Planungshorizont von
     Das für Markpreisrisiken zur Verfügung           drei Monaten mit dem Risikomaß Value at
     gestellte Teillimit im Rahmen der Risikotrag-    Risk und stellt diesen Risikowert der im Be-
     fähigkeit war im abgelaufenen Geschäftsjahr      trachtungszeitraum zu erwartenden Perfor-
     zu keinem Zeitpunkt überschritten. Die           mance gegenüber.
     Auslastung des Limits bewegte sich seit
     dem Fusionszeitpunkt 01.07.2013 zwischen         Ausübungen von Sonderkündigungsrechten
     minimal 83,4 % und maximal 88,3 %. Für           bei Passivprodukten berücksichtigt die
     das Jahr 2014 wurde, auf Basis geänderter        Sparkasse bei dieser Simulation ebenfalls.
     Berechnungsparameter und unter Berück-           Vorzeitige Kreditrückzahlungen werden in
     sichtigung der geplanten Geschäftsaktivi-        begründeten Ausnahmefällen zugelassen
     täten eine Plan-RTF aufgestellt, die aufzeigt,   und in der Konditionsfindung berücksichtigt.
     dass das geplante Teillimit eingehalten wird.
                                                      Die Sparkasse ermittelt außerdem in
     3.5.3.1 Zinsänderungsrisiken                     regelmäßigen Abständen die Höhe ihres
     Das Zinsänderungsrisiko wird von der             wertorientierten Zinsänderungsrisikos im
     Sparkasse sowohl hinsichtlich der Auswir-        Anlagebuch und stellt es – entsprechend der
     kungen auf die Gewinn- und Verlustrechnung       Vorgaben der BaFin – den aufsichtsrechtlich
     (periodische Sichtweise) als auch im Hinblick    anrechenbaren Eigenmitteln gemäß § 10
     auf mögliche Wertveränderungen (wertorien-       KWG gegenüber.

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Bei einem Zinsänderungsschock von +200          untergeordneter Bedeutung; zur Steuerung
     Basispunkten belief sich der Rückgang des       und Überwachung dieser Risiken werden
     Barwertes per 31.12.2013 auf rd. 52,7 Mio.      daher keine besonderen Instrumente einge-
     Euro bzw. 11,0 % des haftenden Eigenkapi-       setzt.
     tals, womit das aufsichtsrechtliche Kriterium
     von 20 % unterschritten wurde.                  3.5.4 Liquiditätsrisiken
                                                     Unter dem Liquiditätsrisiko wird das Risiko
     Im Rahmen der Gesamtbanksteuerung               verstanden, dass die Sparkasse ihren
     werden zur Absicherung von Zinsänderungs-       Zahlungsverpflichtungen zum Zeitpunkt
     risiken neben bilanzwirksamen Instrumenten      der Fälligkeit nicht oder nicht vollständig
     auch Zinsswaps eingesetzt.                      nachkommen kann (Liquidi-tätsrisiko im
                                                     engeren Sinne), zusätzliche Refinanzierungs-
     3.5.3.2 Spreadrisiken                           mittel nur zu erhöhten Marktzinsen beschafft
     Das Spreadrisiko ist definiert als eine Än-     (Refinanzierungsrisiko) oder vorhandene
     derung des Renditezuschlags einer Anleihe       Vermögenswerte nur mit Preisabschlägen
     gegenüber dem risikolosen Zins auf Kapital-     verwertet werden können (Marktliquiditäts-
     anlagen. Die Veränderung der Kreditspreads      risiko).
     resultiert insbesondere aus Bonitätsände-
     rungen der Schuldner, kann aber auch auf        Das für Liquiditätsrisiken zur Verfügung
     einer allgemeinen Marktveränderung, wie         gestellte Teillimit im Rahmen der Risikotrag-
     zunehmende Risikoaversion der Investoren        fähigkeit war im abgelaufenen Geschäftsjahr
     oder in Erwartung einer sich verschlechtern­    zu keinem Zeitpunkt überschritten. Die
     den Konjunktur, basieren.                       Auslastung des Limits bewegte sich seit
                                                     dem Fusionszeitpunkt 01.07.2013 zwischen
     Die Sparkasse berücksichtigt das Spreadrisi-    minimal 69,4 % und maximal 73,1 %. Für
     ko, in dem sie die Auswirkung einer Ände-       das Jahr 2014 wurde, auf Basis geänderter
     rung der Kreditspreads auf den Marktwert        Berechnungsparameter und unter Berück-
     ihrer Anleihen simuliert.                       sichtigung der geplanten Geschäftsaktivi-
                                                     täten eine Plan-RTF aufgestellt, die aufzeigt,
     3.5.3.3 Aktienkursrisiken                       dass das geplante Teillimit eingehalten wird.
     Aktienkursrisiken beschreiben die Gefahr,
     dass durch Preisveränderungen auf den           Die durch § 11 KWG in Verbindung mit der
     Aktienmärkten die jeweiligen Bestände bzw.      Liquiditätsverordnung und den MaRisk
     offenen Positionen an Wert verlieren und        vorgegebenen Anforderungen über eine
     dadurch ein Verlust entsteht.                   ausreichende Liquidität wurden zu jedem
                                                     Zeitpunkt eingehalten. Im Hinblick auf
     Aktien werden in einem überschaubaren Um-       die Ausstattung mit liquiden Mitteln, die
     fang zurzeit ausschließlich in Spezialfonds     erwarteten Liquiditätszuflüsse sowie die
     gehalten. Die Spezialfonds mit Aktienanteil     Kredit- und Refinanzierungsmöglichkeiten
     werden unter anderem durch festgelegte          ist dies auch für die Zukunft gewährleistet.
     Vermögensuntergrenzen gesteuert, die sich       Die Finanzierung erfolgt überwiegend durch
     aus dem zur Verfügung gestellten Risiko­        Kundeneinlagen. Diese Einlagen verteilen
     kapital ableiten. Das Risikokapital wird vor    sich zum größten Teil auf eine Vielzahl von
     dem Hintergrund der Risikotragfähigkeit         Kunden. Eine bemerkenswerte Abhängigkeit
     festgelegt und überwacht.                       von wenigen großen Geldgebern besteht
                                                     nicht. Die Liquiditätskennzahl gemäß LiqV
     3.5.3.4 Währungsrisiken                         (Quotient aus den liquiden Aktiva und den
     Währungsrisiken sind bei der Sparkasse von      Liquiditätsabflüssen für den folgenden

12
Monat) lag stets deutlich über dem erfor-        in technischen Risiken niederschlagen. Da-
     derlichen Mindestwert von 1,0. Die Liquidi-      von zu unterscheiden sind Verhaltensrisiken,
     tätskennzahl bewegte sich seit dem Fusions­      die durch Betrug, Irrtum oder Fahrlässigkeit
     zeitpunkt zwischen einem Wert von 1,75           von Mitarbeitern oder Dritten hervorgerufen
     und 2,75. Ferner werden zur Erfüllung der        werden. Unter die strategischen Risiken fällt
     Mindestreservevorschriften entsprechende         z. B. die Gefahr, dass sich rechtliche Rahmen-
     Guthaben bei der Deutschen Bundesbank            bedingungen zum Nachteil der Sparkasse
     unterhalten.                                     ändern.

     Die Vorgaben zur Steuerung der Liquiditäts-      Den Verhaltensrisiken begegnet die Spar­
     risiken hat der Vorstand in der korrespon-       kasse mit entsprechenden Kontrollsys-
     dierenden Teilrisikostrategie festgelegt.        temen, deren Funktionsfähigkeit laufend
                                                      von den Führungskräften der einzelnen
     Um mögliche Liquiditätsengpässe früh­zeitig      Organisations­einheiten, der Revision und
     erkennen zu können, hat die Sparkasse            der zentralen Stelle nach § 25c KWG über-
     ein Frühwarnsystem eingerichtet, welches         wacht wird. Weiterhin erfolgt regelmäßig
     Gefahrenquellen identifiziert und das Ein-       im Rahmen eines Beurteilungssystems die
     leiten entsprechender Gegensteuerungs-           Überprüfung der fachlichen Kompetenzen
     maßnahmen ermöglicht. Die möglichen              und persönlichen Eigenschaften der Mitar-
     Risiken, die sich aus Kündigungsrechten          beiter. Die fachliche Kompetenz wird durch
     unserer Kunden bei langlaufenden Verträgen       bedarfsgerechte, strukturierte Aus- und
     ergeben­, werden als gering eingeschätzt.        Fortbildungsmaßnahmen weiterentwickelt.

     Die Zahlungsfähigkeit der Sparkasse war im       Für die technischen Risiken hat die Spar-
     Geschäftsjahr jederzeit gegeben. Auch unter      kasse entsprechende Notfallkonzepte
     Stress-Bedingungen ist das Liquiditätsrisiko     entwickelt, die die Funktionsfähigkeit des
     für die Sparkasse gut beherrschbar.              Betriebsablaufes auch bei unvorhersehbaren
                                                      Ereignissen sicherstellen. Ferner bestehen
     Im Zuge der Einführung neuer Eigenkapital-       für Notfall- und Katastrophensituationen
     und Liquiditätsvorschriften („Basel III“) wird   Alarm- und Räumungspläne für die Haupt-
     das Liquiditätsrisikomanagement im Jahr          standorte der Sparkasse.
     2014 vollständig neu kalibriert.
                                                      Es wurden Versicherungen abgeschlossen,
     3.5.5 Operationelle Risiken                      die gegebenenfalls eintretende Vermögens-
     Operationelle Risiken werden als Gefahr von      schäden weitgehend abfangen sollen. Recht-
     Schäden verstanden, die infolge der Unange-      liche Risiken werden durch eine sorgfältige
     messenheit oder des Versagens von inter-         Prüfung der Vertragsunterlagen und den
     nen Verfahren, Mitarbeitern, der internen        Einsatz von Standardverträgen reduziert.
     Infrastruktur oder infolge externer Einflüsse
     eintreten.                                       Für die Bewertung der operationellen Risiken
                                                      hat die Sparkasse eine Schadensfalldaten-
     Technische Risiken beziehen sich auf die         bank implementiert. In dieser Datenbank
     Funktionsbereitschaft technischer Geräte         werden die in der Sparkasse aufgetretenen
     und der erforderlichen EDV-Programme             Schadensfälle systematisch erfasst und
     sowie die Funktionsfähigkeit von Kommuni-        regelmäßig ausgewertet.
     kationsmitteln. Auswirkungen von Katastro-
     phen, hervorgerufen durch Naturereignisse        Ferner aktualisiert die Sparkasse künftig
     oder Terroranschläge, können sich ebenfalls      jährlich ihre Risikolandkarte, in der mögliche

13
operationelle Risiken bewertet werden, um        mung der Risiken fest. Die Berechnung der
     ggf. Maßnahmen zur Verbesserung der Risi-        Auslastungsbeträge der Risikotragfähigkeit
     kosituation ergreifen zu können.                 erfolgt für die einzelnen Risikoarten auf Ba-
                                                      sis von Szenarien. Auf diese Weise stellt die
     Der Vorstand wird regelmäßig über Art und        Sparkasse sicher, dass zur Abschirmung der
     Umfang eingetretener Schadensfälle und           potenziellen Risiken jederzeit ausreichendes
     die eingeleiteten Maßnahmen unterrich-           Risikodeckungskapital vorhanden ist.
     tet. Für bedeutende Schadensfälle besteht
     gegen­über dem Vorstand eine Ad-hoc-Mel-         Es erfolgt eine Limitierung, indem Risikode-
     depflicht.                                       ckungskapitalbestandteile den wesentlichen
                                                      Risiken zugeordnet werden. Die Risiken der
     Das für operationelle Risiken zur Verfügung      Sparkasse sind vor dem Hintergrund des
     gestellte Teillimit im Rahmen der Risikotrag-    Risikodeckungskapitals jederzeit tragbar
     fähigkeit war im abgelaufenen Geschäftsjahr      gewesen.
     zu keinem Zeitpunkt überschritten. Die
     Auslastung des Limits bewegte sich seit          Risiken der künftigen Entwicklung, die für
     dem Fusionszeitpunkt 01.07.2013 zwischen         die Sparkasse bestandsgefährdend sein kön-
     minimal 43,0 % und maximal 50,8 %. Für           nen, sind nicht erkennbar. Unter Würdigung
     das Jahr 2014 wurde, auf Basis geänderter        und Abschirmung aller Risiken beurteilt die
     Berechnungsparameter und unter Berück-           Sparkasse ihre Risikolage als ausgewogen.
     sichtigung der geplanten Geschäftsaktivi-        Die Limite wurden im Betrachtungszeitraum
     täten eine Plan-RTF aufgestellt, die aufzeigt,   bei sämtlichen Risikoarten auf aggregierter
     dass das geplante Teillimit eingehalten wird.    Ebene eingehalten, die Risiken waren somit
                                                      jederzeit tragbar.
     3.5.6 Gesamtrisikobeurteilung
     Die Organisationseinheit „Risikocontrol-         Die zur Deckung der aufsichtsrechtlichen
     ling“ legt dem Vorstand vierteljährlich          Anforderungen vorhandenen Eigenmittel
     einen Gesamtrisikobericht vor. Er umfasst        (rd. 480 Mio. Euro) übertreffen die Anforde-
     eine zusammenfassende Darstellung und            rungen. Die Gesamtkapitalquote nimmt bei
     Würdigung aller wesentlichen Risiken sowie       Risikoaktiva zum Bilanzstichtag von insge-
     die Bewertung der Gesamtrisikosituation der      samt 2.866 Mio. Euro einen Wert von 16,8 %
     Sparkasse unter Berücksichtigung von er-         an.
     kannten Risikokonzentrationen und Stress-
     tests (die jährlich untersucht werden). Der      Zudem nimmt die Sparkasse am Risikomo-
     Bericht basiert auf einer GuV-orientierten       nitoring des Sparkassenverbandes Rhein-
     Risikotragfähigkeitsrechnung. Dieser Bericht     land-Pfalz (SVRP) teil. Die Erhebung erfolgt
     und insbesondere die zur Risikominderung         dreimal jährlich und betrachtet wichtige
     eingeleiteten Maßnahmen werden dem               ausgewählte Risikomesszahlen auf Verband-
     Verwaltungsrat vom Vorstand vorgestellt und      sebene. Jede Sparkasse wird einer von drei
     erörtert.                                        Bewertungsstufen zugeordnet (grün/gelb/
                                                      rot).
     Der Vorstand legt im Rahmen der Risiko­
     strategien die Komponenten sowie die Höhe        Sämtliche Risiken sind vor dem Hintergrund
     des Risikodeckungskapitals zur Abschir-          der Risikotragfähigkeit der Sparkasse tragbar.

14
4. Eigenmittelstruktur (§ 324 SolvV)
     Die in nachfolgender Übersicht dargestellten                zum 31. Dezember 2013 gemäß der auf-
     Beträge der aufsichtsrechtlichen Eigenmit-                  sichtsrechtlichen Eigenkapitalübersicht zum
     tel entsprechen den Werten der Sparkasse                    Meldestichtag:

                                                                                          vor                  nach
     Eigenkapitalstruktur der Sparkasse (Beträge in TEUR)                            Feststellung        Feststellung per
                                                                                    per 31.12.2013         30.06.2014
     eingezahltes Kapital                                                                    28.027                28.027
     offene Rücklagen                                                                      291.513               300.330
     Bilanzgewinn, Zwischengewinn                                                                    -                      -
     Sonderposten für allgemeine Bankrisiken (§ 340g HGB)                                    96.000              121.000
     Anderes Kapital nach § 10 Abs. 2a Satz 1 Nr. 8 KWG                                              -                      -
     Sonstiges Kapital nach § 10 Abs. 2a Satz 1 Nr. 10 i. V. mit § 10 Abs. 4 KWG               210                    210
     - darunter:
                                                                                              (210)                 (210)
       Stille Vermögenseinlagen gem. § 64m Abs. 1 Satz 1 KWG (Altbestand)
     Abzugspositionen nach § 10 Abs. 2a Satz 2 KWG                                            1.289                 1.137
     Gesamtbetrag Kernkapital nach § 10 Abs. 2a KWG                                        414.461               448.430
     Gesamtbetrag Ergänzungskapital nach § 10 Abs. 2b KWG und Drittrangmittel
                                                                                             66.958                41.958
     nach § 10 Abs. 2c KWG
     Summe der Abzugspositionen gemäß § 10 Abs. 2b Satz 2 KWG                                  956                    956
     Gesamtbetrag Ergänzungskapital nach § 10 Abs. 2b KWG                                    66.002                41.002
     Gesamtbetrag des modifizierten verfügbaren Eigenkapitals nach § 10 Abs.
                                                                                           480.463               489.432
     1d KWG und der anrechenbaren Drittrangmittel nach § 10 Abs. 2c KWG

     Das Kernkapital zum Meldestichtag besteht                   zwischen 5 und 20 Jahren. Der Kapitalgeber
     überwiegend aus offenen Rücklagen (Sicher­                  erhält eine gewinnunabhängige Ausschüt-
     heitsrücklage) in Höhe von 291,5 Mio. €.                    tung. Die Verzinsung beträgt zwischen
     Diese umfassen die durch jährliche Thesau-                  3,0% und 6,0%. Die Emittentin verfügt über
     rierung des Jahresüberschusses gebildeten                   ein außerordentliches Kündigungsrecht bei
     Rücklagen. Darüber hinaus zählen der Son-                   nachrangigen Verbindlichkeiten in Höhe
     derposten für allgemeine Bankrisiken nach §                 von 12,3 Mio. €. Gläubigerkündigungs-
     340g HGB (96,0 Mio. €) sowie das Stammka-                   rechte sind grundsätzlich ausgeschlossen.
     pital (28,0 Mio. €) zum Kernkapital. Vor dem                Als Ergänzungs­kapital werden darüber
     31.12.2010 emittierte Vermögenseinlagen                     hinaus noch § 340 f HGB Vorsorgereserven
     stiller Gesellschafter werden im Rahmen der                 in Höhe von 25 Mio. € angerechnet, sowie
     Übergangsregelungen gem. § 64m Abs. 1                       ein Genussrecht in Höhe von 3 Mio. €. Die
     KWG in Höhe von 0,2 Mio. € angerechnet.                     Ursprungslaufzeit beträgt 9,4 Jahre bei einer
                                                                 Verzinsung von 4,34%. Kündigungsrechte
     Das Ergänzungskapital der Sparkasse be-                     sind grundsätzlich ausgeschlossen.
     steht aus längerfristigen Nachrangverbind-
     lichkeiten in Höhe von 39,0 Mio. €, die die                 Drittrangmittel hat die Sparkasse zum Stich-
     Anforderungen nach § 10 Abs. 5 bzw. 5a KWG                  tag 31. Dezember 2013 keine im Bestand.
     erfüllen. Die Ursprungslaufzeiten betrugen

15
5. Angemessenheit der
    Eigenmittelausstattung (§ 325 SolvV)
     Nachfolgende Übersicht zeigt zum                                     modelle wurden nicht eingesetzt. Rohwaren­-
     31. Dezember 2013 die aufsichtsrecht-                                und sonstige zu unterlegende Risiken
     lichen Eigenkapitalanforderungen. Bei der                            bestanden zum 31. Dezember 2013 nicht.
     Ermittlung der Anforderungen aus dem                                 Die Anforderungen für das operationelle
     Adressenausfallrisiko wurde der Kreditrisi-                          Risiko für aufsichtsrechtliche Zwecke wurden
     ko-Standardansatz zu Grunde gelegt. Die                              mittels Basisindikatoransatz ermittelt. Die
     Anforderungen für Marktpreisrisiken sowie                            Beurteilung der Angemessenheit des inter-
     für Fremdwährungsrisiken wurden nach der                             nen Kapitals erfolgt anhand des Risikotrag­
     Standardmethode berechnet; eigene Risiko­                            fähigkeitskonzeptes.

                                                                                            Eigenkapitalan-
                                                          Kreditrisiko                        forderung in
                                                                                                  TEUR
      Standardansatz
      - Regionalregierungen                                                                              28
      - sonstige öffentliche Stellen                                                                  1.065
      - Institute                                                                                     5.133
      - Unternehmen                                                                                  51.704
      - Mengengeschäft                                                                               61.974
      - durch Immobilien besicherte Positionen                                                       43.319
      - überfällige Positionen                                                                        8.167
      - von Kreditinstituten emittierte gedeckte Schuldverschreibungen                                1.162
      - Investmentanteile                                                                            20.925
      - sonstige Positionen                                                                           5.296
                                                         Verbriefungen
      Verbriefungen im Standardansatz
                                         Risiken aus Beteiligungswerten
      Beteiligungswerte im Standardansatz                                                             4.661
                                                                     1)
                                                         Marktrisiken
      Marktrisiken im Standardansatz                                                                  1.231
                                                 Operationelle Risiken
      Basisindikatoransatz                                                                           24.587
                                                         Gesamtsumme                                229.252

     1) § 325 (2) Nr. 3 SolvV i. V. m. § 330 (1) SolvV

     Zum 31. Dezember 2013 ergab sich für die
     Sparkasse eine Gesamtkennziffer nach
     § 2 Abs. 6 Satz 2 SolvV von 16,8% und eine
     Kernkapitalquote von 14,5%.

16
6. Derivative Adressenausfallrisiko- und
    Aufrechnungspositionen (§ 326 SolvV)
     Die Sparkasse geht derivative Finanzge-             derivativen Finanzinstrumente gelten die all-
     schäfte zur Absicherung von Währungsrisi­           gemeinen Grundsätze des HGB. Für diejeni-
     ken und zur Aktiv-Passiv-Steuerung des              gen Geschäfte, für die zum Bilanzstichtag ein
     allgemeinen Zinsänderungsrisikos ein. Die           negativer Zeitwert festgestellt wurde, sind
     Sparkasse verwendet für die Ermittlung der          Rückstellungen für drohende Verluste­ aus
     Eigenmittelanforderungen im Rahmen der              schwebenden Geschäften gemäß § 249 Abs.
     Solvabilitätsverordnung die Marktbewer-             1 HGB gebildet, soweit ihnen keine positiven
     tungsmethode. In Höhe des hierbei ermit-            Wertveränderungen in den abgesicher-
     telten Anrechnungsbetrages werden die               ten Grundgeschäften gegenüber standen.
     derivativen Adressenausfallrisikopositionen         Bei der Sparkasse war die Bildung einer
     in der internen Steuerung berücksichtigt.           Rückstellung für drohende Verluste nicht
     Grundsätzlich werden nur Geschäfte mit              er­forderlich.
     Kontrahenten abgeschlossen, die eine gute
     Bonität aufweisen. Für jeden Kontrahenten           Zur Ermittlung der Risikobeträge von Markt-
     wird für derivative Finanzprodukte eine             und Kontrahentenrisiken setzt die Spar­kasse
     separate Obergrenze festgelegt. Die Über-           Standardverfahren nach der SolvV ein.
     wachung dieser Obergrenze erfolgt anhand            Hierbei erfolgt eine additive Betrachtung der
     eines Limitsystems, welches neben Deriva-           Risikobeträge. Korrelationen von Markt- und
     ten auch für alle anderen wesentlichen              Kontrahentenrisiken werden hierbei nicht
     Risiko­kategorien eingerichtet wurde.               betrachtet.

     Bei der Sparkasse werden keine Sicherheiten         Bei der Sparkasse bestehen keine Verträge,
     für Derivate hereingenommen und keine Auf-          die sie im Falle einer Herabstufung ihres Ra-
     rechnungsmöglichkeiten genutzt.                     tings zur Leistung von Sicherheiten oder zum
                                                         Nachschuss von Sicherheiten verpflichtet.
     Für die Bilanzierung und Bewertung der

     Positive Wiederbeschaffungswerte
     Folgende Übersicht enthält für die Kontrakte
     die positiven Wiederbeschaffungswerte.

               Kontrakte           Positive Wiederbeschaffungs-
                                           werte in TEUR
      Zinsbezogene Kontrakte                                0,0
      Währungsbezogene Kontrakte                         287,7
      Summe                                              287,7

     Der Betrag des anzurechnenden Kontrahen­
     tenausfallrisikos belief sich nach der Markt-
     bewertungsmethode auf 26.963,1 TEUR.

17
7. Adressenausfallrisiko (§ 327 SolvV)
     Die nachfolgenden Übersichten enthalten              verwiesen. Die bilanziellen und außer­
     den Gesamtbetrag der Forderungen, jeweils            bilanziellen Geschäfte werden jeweils mit
     aufgeschlüsselt nach den Forderungsklas-             ihren Bemessungsgrundlagen gemäß § 49
     sen zum Offenlegungsstichtag. Hinsichtlich           Abs. 2 SolvV und die derivativen Instrumente
     der Angaben zu Beteiligungen wird auf den            mit ihren Kreditäquivalenzbeträgen ausge-
     entsprechenden Abschnitt dieses Berichtes            wiesen.

     Gesamtbetrag der Forderungen
     nach Forderungsklassen
     Die Beträge am Offenlegungsstichtag
     weichen nicht wesentlich von den Durch-
     schnittsbeständen ab. Auf eine detaillierte
     ergänzende Darstellung der Durchschnitts-
     beträge wurde dahingehend verzichtet.

                                                        Kredite, Zusagen
     Gesamtbetrag der Forderungen                       und andere nicht                      Derivative
                                                                              Wertpapiere
     nach Forderungsklassen                             derivative außer                     Instrumente
                                                        bilanzielle Aktiva
                                                                                in TEUR
     Gesamtbetrag der Forderungen                                 5.715.118      1.353.471           26.963
     Durchschnittlicher Gesamtbetrag der Forderungen              5.527.994      1.552.713           32.356

     Verteilung der Forderungsklassen nach
     risikotragenden Instrumenten

                                                        Kredite, Zusagen
     Verteilung der Forderungsklassen                   und andere nicht                      Derivative
                                                                              Wertpapiere
     nach risikotragenden Instrumenten                  derivative außer                     Instrumente
                                                        bilanzielle Aktiva
                                                                                in TEUR
     Zentralregierungen                                            103.360         79.857
     Regionalregierungen und örtliche
                                                                   702.766         50.607
     Gebietskörperschaften
     sonstige öffentliche Stellen                                   74.873          5.000
     Institute                                                     485.830        609.877            15.334
     Multilaterale Entwicklungsbanken                                              10.197
     von KI emittierte gedeckte Schuldverschreibungen                              93.776
     Unternehmen                                                   997.170         18.524            11.050
     Mengengeschäft                                               1.560.375                                579
     durch Immobilien besicherte Positionen                       1.588.148
     Investmentanteile                                                            485.633
     sonstige Positionen                                           103.733
     überfällige Positionen                                         98.863
     Gesamtbetrag der Forderungen                                5.715.118       1.353.471           26.963

18
Verteilung der Schuldnergruppen nach
     risikotragenden Instrumenten

                                                         Kredite, Zusagen
     Verteilung der Schuldnergruppen nach                und andere nicht                      Derivative
                                                                               Wertpapiere
     risikotragenden Instrumenten                        derivative außer                     Instrumente
                                                         bilanzielle Aktiva
                                                                                 in TEUR
     Banken                                                         588.839        713.850            15.334
     Investmentfonds (incl. Geldmarktfonds)                                        485.633
     öffentliche Haushalte                                          684.123         89.258
     Privatpersonen                                                2.375.838                                519
     Unternehmen und wirtschaftliche selbständige
                                                                   1.920.649        64.730            11.110
     Privatpersonen

     davon:
     -    Land- und Forstwirtschaft, Fischerei und
                                                                     24.636                                 143
          Aquakultur
     -    Energie- und Wasserversorgung, Entsorgung,
          Bergbau und Gewinnung von Steinen und                     101.749
          Erden
     -    Verarbeitendes Gewerbe                                     92.366
     -    Baugewerbe                                                212.932                                 496
     -    Handel: Instandhaltung und Reparatur von
                                                                    204.150                                  54
          Kraftfahrzeugen
     -    Verkehr und Lagerei, Nachrichtenübermittlung               48.650
     -    Finanz- und Versicherungsdienstleistungen                 100.472         62.089
     -    Grundstücks- und Wohnungswesen                            676.626
     -    Sonstiges Dienstleistungsgewerbe                          459.068          2.641            10.417
     Organisationen ohne Erwerbszweck                                18.165
     Sonstiges                                                      127.504
     Gesamtbetrag der Forderungen                                 5.715.118       1.353.471           26.963

19
Verteilung der Forderungen auf                       Forderungen entfällt auf Deutschland.
     geografische Hauptgebiete                            Daher beschränkt sich die geographische
     Die Sparkasse ist ein regional tätiges Un-           Gliederung auf Deutschland, EWR und
     ternehmen. Der überwiegende Anteil der               Sonstige.

      Geografische Hauptgebiete                          Deutschland       EWR*)         Sonstige
                                                                          in TEUR
      Zentralregierungen                                      103.360         79.857
      Regionalregierungen und
                                                              753.372
      örtliche Gebietskörperschaften
      sonstige öffentliche Stellen                             74.873           5.000
      Institute                                              1.099.969        10.524                548
      Multilaterale Entwicklungsbanken                                        10.197
      von KI emittierte gedeckte Schuldverschreibungen         70.710         23.067
      Unternehmen                                            1.002.018        22.030           2.696
      Mengengeschäft                                         1.554.583          2.288          4.083
      durch Immobilien besicherte Positionen                 1.584.251          1.174          2.723
      Investmentanteile                                       382.207        103.426
      sonstige Positionen                                     103.733
      überfällige Positionen                                   95.898           2.649               316
      Gesamtbetrag der Forderungen                           6.824.974       260.212          10.366

     *) ohne Deutschland

20
Gliederung der Forderungen nach den
     vertraglichen Restlaufzeiten

                                                                           1 Jahr
      Restlaufzeiten                                     < 1 Jahr*      bis 5 Jahre
                                                                                          > 5 Jahre

                                                                          in TEUR
      Zentralregierungen                                     104.140           54.000           25.077
      Regionalregierungen und
                                                             456.686           63.612         233.074
      örtliche Gebietskörperschaften
      sonstige öffentliche Stellen                              9.182          38.047           32.644
      Institute                                              647.009          404.097           59.935
      Multilaterale Entwicklungsbanken                         10.197
      von KI emittierte gedeckte Schuldverschreibungen         30.433          53.344           10.000
      Unternehmen                                            304.625          163.499         558.620
      Mengengeschäft                                         518.303          148.536         894.115
      durch Immobilien besicherte Positionen                   72.328         135.166        1.380.654
      Investmentanteile                                      472.115           13.518
      sonstige Positionen                                    103.733
      überfällige Positionen                                   29.786          11.259           57.818
      Gesamtbetrag der Forderungen                          2.758.537       1.085.078        3.251.937

     * inkl. unbefristet

     Die Sparkasse verfügt über Instrumente, um          erfolgt eine Bewertung der Sicherheiten mit
     frühzeitig akute Ausfallrisiken bei Kredit­         ihren wahrscheinlichen Realisationswerten.
     engagements zu erkennen, zu steuern, zu             Es erfolgt eine regelmäßige Überprüfung der
     bewerten und im Jahresabschluss durch               Angemessenheit und ggf. daraus resultieren-
     Risikovorsorge (Einzelwertberichtigungen,           de Anpassungen der Risikovorsorge.
     Rückstellungen) abzuschirmen. Hinsichtlich
     der handelsrechtlichen Bewertung ver-               Bei einer nachhaltigen Verbesserung der
     weist die Sparkasse auf die Ausführungen            wirtschaftlichen Verhältnisse des Kredit-
     im Anhang zum Jahresabschluss vom 31.               nehmers, die eine Kapitaldienstfähigkeit
     Dezember 2013. Die Kreditengagements                erkennen lässt, oder bei einer Kreditrück-
     werden regelmäßig dahingehend überprüft,            führung aus vorhandenen Sicherheiten wird
     ob Risikovorsorgebedarf besteht. Soweit uns         die Risikovorsorge aufgelöst. Die Erfassung,
     Informationen vorliegen, die auf eine Ver-          Fortschreibung und Auflösung der Risiko-
     schlechterung der wirtschaftlichen Verhält-         vorsorge erfolgt bei der Sparkasse in dem
     nisse hinweisen, erfolgt eine außerordent-          zentralen System ABIT.net der Firma Abit.
     liche Überprüfung. Die Höhe der im Einzelfall
     zu bildenden Risikovorsorge orientiert sich         Für latente Ausfallrisiken bildet die Spar­
     zum einen an der Wahrscheinlichkeit, mit            kasse Pauschalwertberichtigungen. Darüber
     der der Kreditnehmer seinen vertraglichen           hinaus bestehen Vorsorgen für allgemeine
     Verpflichtungen nicht mehr nachkommen               Bankrisiken nach § 340f HGB sowie in Form
     kann. Basis hierfür ist die Beurteilung der         des Fonds für allgemeine Bankrisiken gemäß
     wirtschaftlichen Verhältnisse und das Zah-          § 340 g HGB.
     lungsverhalten des Kunden. Darüber hinaus

21
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