BGO Geschäftsbericht 2018 - Baugenossenschaft Oberstrass

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BGO Geschäftsbericht 2018 - Baugenossenschaft Oberstrass
BGO Vorwort

BGO
Geschäftsbericht
2018
Baugenossenschaft
Oberstrass

                    BAUGENOSSENSCHAFT
                    OBERSTRASS
                                  1
BGO Geschäftsbericht 2018 - Baugenossenschaft Oberstrass
BGO Vorwort                                                                                                                                                                BGO Vorwort

                                                                                                             INHALTSVERZEICHNIS

                                                                                                             Die BGO in Kürze                                                            4

                                                                                                             Vorwort                                                                     5

                                                                                                             Schwerpunktthema: Nachbarschaft & Partizipation                             6
                                                                                                             Drei Genossenschafter erzählen                                              6
                                                                                                             Die Expertin erläutert                                                     10
                                                                                                             Hausordnung in der BGO – früher und heute                                  12
                                                                                                             Wieviel Partizipation darf es sein?                                        12

                                                                                                             Highlights 2018                                                           14

                                                                                                             Unsere Strategie                                                           17
                                                                                                             Ausgezeichnete BGO-Gärten                                                  17

                                                                                                             In der BGO zu Hause                                                        19
                                                                                                             Umsiedlung und Vermietung                                                  19

                                                                                                             So ist die BGO organisiert                                                20
                                                                                                             Vorstand                                                                  20
                                                                                                             Geschäftsstelle                                                            21

                                                                                                             Bauen und Sanieren                                                        22
                                                                                                             Erneuerbare Energie für die BGO                                            22
                                                                                                             Wohnungsangebot der BGO                                                    23

                                                                                                             Die BGO in Zahlen                                                         24
                                                                                                             Jahresrechnung                                                            24
                                                                                                             Bericht der Revisionsstelle                                               34

                                                                                                             Impressum                                                                 35

              Titelseite:        Winterlinde (tilia cordata), zwischen Winterthurerstrasse 91 und 97
              Inhaltsverzeichnis: Buche (fagus sylvatica) hinter Scheuchzerstrasse 194
              Seite 9:           Stieleiche (quercus robur), Scheuchzerstrasse 132
              Seite 16:          Hainbuche (carpinus betulus), hinter Langmauerstrasse 60
              Seite 17:          Winterbild: Bergahorn (acer pseudoplatanus) im Röslihof
              Seite 17:          Spielplatzbild: Zierkirsche (prunus serrulata) hinter Milchbuckstrasse 82
              Seite 17:          Links Bergahorn (acer pseudoplatanus), rechts Birke (betula) im Röslihof
                                                                                                             Im vorliegenden Geschäftsbericht wird aus Gründen der Verständlichkeit und
              Seite 18:          Bergahorn (acer pseudoplatanus) im Röslihof
                                                                                                             Lesbarkeit jeweils die männliche Form verwendet. Die Frauen sind gleichberech-
              Letzte Seite:      Ahorn (acer), hinter Langmauerstrasse 60
                                                                                                             tigt mitgemeint.
2                                                                                                                                                                                        3
BGO Geschäftsbericht 2018 - Baugenossenschaft Oberstrass
BGO Vorwort                                                                                                                                                                                                                     BGO Vorwort

Die BGO in Kürze                                                                                                                                   Vorwort
Zusammensetzung Bewohnerschaft
                                                                                                                                                             Silvia Dähler, Präsidentin BGO
                      Altersstruktur BGO                            Altersstruktur im Vergleich zur Stadt
                      Alter            2018    2017                 Alter            BGO 2018          Stadt 2018       BGO 2017     Stadt 2017
                      0-19 Jahre       21%     21%                  0-19 Jahre             21%               17%           21%             17%
                                                                                                                                                                  «Wie wird in der
                      20-39 Jahre      30%     30%                  20-64 Jahre            66%              69%           66%             69%
                      40-64 Jahre      36%     36%                  65 und älter           13%               14%           13%             14%                  BGO Nachbarschaft
                                                                                                                                                                  gelebt? Welche
                                                                    66%
                      65 und älter     13%     13%                                                                                                                                                Liebe Genossenschafterinnen
                                                                                                                                                                                                  und Genossenschafter

0-100
                                                                                                                                                                 Bedeutung hat sie
                                                                                                                                                               heute noch? Und was                «Wer ein Haus kauft, kauft die Nachbarn mit»,
                                                                                 Ausländeranteil                                                                                                  lautet ein englisches Sprichwort. Tatsächlich
                                                                                                                                                                war früher anders?»
                                                                                                                                    12%
                                                                                                      2018    2017                                                                                sind Nachbarn keine Freunde, gehören nicht zur
Geschlechterverteilung                                                           BGO                  12%      11%                                                                                Familie und kommen einem doch so nah wie
Geschlecht     2018           2017
                                                                                                                                                                        kaum jemand sonst. Wir wollten wissen: Wie wird in der BGO Nachbar-
                                                                                 Stadt Zürich         32%      32%
                                                                                                                                                                        schaft gelebt? Welche Bedeutung hat sie heute noch? Und was war früher
Frauen         446 (56%)      445 (56%)
                                                                                                                                                                        vielleicht anders? Dazu haben wir drei Genossenschafter aus unterschied-
Männer         353 (44%)      355 (44%)
                                                                                                                                                                        lichen Generationen besucht (Seite 6) und einen Blick in alte Hausord-
Total          799 (100%) 800 (100%)                                               Verhältnis interne/externe Genossenschafter                                          nungen geworfen (Seite 12). Wie Nachbarschaften in Baugenossenschaf-
                                                                                                                                                                        ten funktionieren, hat die Soziologin Barbara Emmenegger untersucht.

                799
                                                                                                       2018                  2017
                                                                                   Intern              384 (79%)             395 (79%)                                  Im Interview auf Seite 10 erzählt sie, weshalb es gar nicht so wichtig ist,

                                                            485                    Extern
                                                                                   Total
                                                                                                       101 (21%)
                                                                                                       485 (100%)
                                                                                                                             102 (21%)
                                                                                                                             497 (100%)
                                                                                                                                                                        sehr enge Verhältnisse zu pflegen und welche Rolle Geschäftsstelle und
                                                                                                                                                                        Vorstand dabei spielen. Ausserdem zeigt ein Vergleich zwischen BGO und
                                                                                                                                                                        Gesewo, der grössten selbstverwalteten Baugenossenschaft der Schweiz,
                                                                                                                                                                        welche unterschiedlichen Formen der Mitbestimmung es für Bewohner
Wohnflächenkonsum und Fluktuation                                                                                                                                       von Baugenossenschaften gibt (Seite 12).

                                                                                                                                                                        Mit unserem geplanten Ersatzneubau an der Unteren Winterthurerstrasse

                                                                                                                        11%
                       Anzahl Wohnungen
                                                                                                                                                                        ging es auch 2018 zügig voran. So ist die Planungsphase mit Vorprojekt
                                        2018    2017                                                                                                                    mittlerweile beendet, die Bauprofile sind ausgesteckt und das Baugesuch
                       Wohnungen        394     394                                                                                                                     eingereicht (Seite 14/Highlights). Ausserdem haben wir im letzten Jahr
                                                                                           Fluktuation

394
                                                                                                                                                                        prüfen lassen, ob sich die BGO-Siedlungen für das Label «Naturnahes
                                                                                           Ort                                      2018    2017
                                                                                                                                                                        Wohnareal» zertifizieren lassen. Kaum in Angriff genommen, ging alles
                                                                                           Langmauer-/Scheuchzerstrasse             5%       5%                         ganz schnell: Noch vor Weihnachten erhielten wir das Zertifikat für die
                                                                                           Obere Winterthurerstrasse                7%       5%                         naturnahe Gestaltung unserer Siedlungen (Seite 17).

                                                       m2
Wohnflächenkonsum                                                                          Röslihof                                 6%       8%
Konsum       2018               2017                                                       Scheuchzerhof                            11%      7%                         Dank der Initiative engagierter Bewohner fanden auch im letzten Jahr wie-
BGO          36,8 m2/Person     36,7 m2/Person                                             Untere Winterthurerstrasse               26%      13%                        der viele gemeinschaftliche Aktionen in der BGO statt. So organisierten
                                                                                                                                                                        Genossenschafter ein buntes Sommerfest im Röslihof, um die drei neu-
Quartier     39,1 m2/Person     39,4 m2/Person                                             BGO-Schnitt:                             11%      8%
                                                                                                                                                                        en BGO-Spielplätze einzuweihen. Und auch die Wümmet war aufgrund
Stadt        39,1 m2/Person     39,1 m2/Person                                             Stadt:                                   8%       8%
                                                                                                                                                                        des Einsatzes unermüdlicher Helfer ein voller Erfolg (Seite 15/Highlights).
                                                                                                                                                                        Möglich wurden diese Aktionen Dank der Initiative und Koordination von
Finanzen                                                                                                                                                                Nora Howald der Stelle Kultur und Soziales. Ich freue mich auf ein span-
                                                                                                                                                                        nendes 2019 mit Ihnen!
                                                           Positionen                                                    2018               2017
                                                           Mietzinseinnahmen                                         5'427'289       5'428'033
                                                           Liegenschaftsaufwand                                      2'134'626        2'087'871
                                                                                                                                                                        Ihre Silvia Dähler, Präsidentin BGO
                                                           Finanzaufwand                                              477'283            487'579

4'542'420
                                                           Anlagewert der Liegenschaften                           62'974'850       62'705'382
                                                           Versicherungswert der Liegenschaften                    124'027'500     124'026'400
                                                           Hypotheken                                              20'500'000       21'500'000
                                                           Eigenkapital                                             4'542'420        4'224'434

4
Quellen: Stadt Zürich (Statistik); Jahresrechnung/Unterlagen BGO
                                                                                                                                                                                                                                                 5
BGO Geschäftsbericht 2018 - Baugenossenschaft Oberstrass
Nachbarschaft & Partizipation in der BGO                                                                                                                                                     Nachbarschaft & Partizipation in der BGO

 Drei Genossenschafter erzählen
                                                                                                                            Für Linda Bastian sind es die kleinen Gesten, die eine gute    senbluten der Enkelin Hilfe braucht, kann sich unkompli-

 Ein Lob auf die Nachbarn!
                                                                                                                            Nachbarschaft so wertvoll machen: «Bin ich auf dem Weg         ziert Unterstützung holen. Gleichzeitig bleibt noch genü-
                                                                                                                            zum Coop und treffe jemandem im Hof, frage ich: Soll ich       gend Raum für Privatsphäre, findet Linda: «Im Sommer ist
                                                                                                                            dir was mitbringen? Passt jemand draussen auf die Kin-         der Hof immer voll. Grilliert man, kann es sein, dass der
                                                                                                                            der auf und ich mache mir gerade einen Kaffee, bringe ich      Nachbar fragt: Kann ich auch schnell was drauf legen?
 Ob wir wollen oder nicht, an unseren Nachbarn kommen wir nicht vorbei. Ob und wie
                                                                                                                            schnell eine Tasse raus.» Nicht mehr benötigte Kinderklei-     Oder: Habt ihr noch einen Cervelat für mich? Gleichzeitig
 Gemeinschaft gelebt wird, hat dabei viel mit unserer individuellen Lebenssituation zu tun.                                 der und Spielzeug werden untereinander weitergegeben;          erkennen die Leute, wenn man mit seiner Familie alleine
 Drei Genossenschafter erzählen, was ihnen Nachbarschaft bedeutet.                                                          und die Grossmutter von nebenan, die beim starken Na-          sein will.»

              Linda Bastian

   «Manche der
  Senioren sind
  selbst im Hof
 aufgewachsen
     und haben                                                                                                                                                                                                      Edi Frei
hier ihre Kinder                                                                                                                                                                                                    «Früher war
grossgezogen.»                                                                                                                                                                                                      ich hier der
                                                                                                                                                                                                                    Hauptanimateur
                                                                                                                                                                                                                    für die Kinder.»
 «Unsere Töchter wachsen in einer grossen Gemeinschaft        des Mietvertrages macht es deshalb durchaus Sinn, sich        Sie ist zeitlich begrenzt und verändert sich ständig:
 auf», sagt Linda Bastian. Sie sitzt auf dem Sofa ihrer Fa-   die allernächsten Bewohner genauer anzusehen – denn           die Nachbarschaft
 milienwohnung, während Emma (8) und Alma (6) durch           während man Beziehungen zu Freunden schlimmstenfalls
 die Stube turnen. Seit 13 Jahren lebt die 40-Jährige mit     beenden kann, geht das mit Nachbarn nicht so leicht. Nicht    Nachbarschaft ist allerdings auch zeitlich begrenzt und        spontan draussen zusammen essen», sagt der Biologe, der
 Mann und Kindern in der BGO – zunächst an der Unteren        umsonst findet der deutsche Sozialpsychologe Volker Lin-      verändert sich ständig. Ziehen Menschen weg, werden            sich auf Computer-Schulungen spezialisiert hat. «Der Un-
 Winterthurer Strasse, seit sieben Jahren nun im Scheuch-     neweber: «Wer neben oder über einem wohnt, ist deutlich       Kinder grösser, verflüchtigen sich oft Kontakte und neue       terschied: Früher haben sich die Leute mir angeschlossen,
 zerhof. Bereits früher wohnte die Heilpädagogin in Genos-    wichtiger für den Alltag als die Frage, ob die Wohnung ein    Formen sind gefragt. Dies hat Edi Frei erlebt, der seit        heute schliesse ich mich ihnen an.»
 senschaften, doch erst in der BGO fand sie «diesen ganz      Gäste-WC hat.»                                                zwölf Jahren im Röslihof wohnt. «Früher war ich hier der
 speziellen Zusammenhalt». Heute, wo viele Menschen                                                                         Hauptanimateur für die Kinder. Habe Krokodil gespielt und      An Orten zusammenkommen,
 ständig umziehen, ihre Nachbarn kaum noch wahrnehmen,        Nachbarn übernehmen einen Teil der Betreuung                  die Kids bis auf den alten Kletterturm hoch verfolgt.» «Edi!   die man gar nicht teilen möchte
 sei das etwas Besonderes: «Wir unterstützen uns, schauen                                                                   Krokodil spielen!, riefen sie immer», erzählt er lachend,
 aufeinander und haben auch einen Blick auf die Älteren –     Gehen Emma und Alma in den Hof, treffen sie meistens          «das war mein Fitnessabo». Heute ist sein Sohn 14 Jahre        Nachbarschaft bedeutet für ihn auch, an Orten zusammen-
 diese Durchmischung der Generationen finde ich ideal»,       jemanden zum Spielen. Nebst Eltern, Hort und Grosseltern      alt und das Krokodil nicht mehr wirklich gefragt. Auch im      zukommen, die man sich vielleicht gar nicht teilen will, wie
 so Linda; «manche der Senioren sind selbst im Hof aufge-     übernimmt ganz selbstverständlich die Nachbarschaft ei-       Hof gab es einen grossen Wechsel – Leute starben oder          etwa die Waschküche. «Was bei uns im Haus zum Glück
 wachsen und haben hier ihre Kinder grossgezogen.» Das        nen Teil der Betreuung. So sind Linda Bastians Töchter ein-   zogen weg. «Viele von den älteren, die bereits seit Jahr-      kein Problem ist, hier wäscht einfach jeder chaotisch drauf
 Verständnis für die vielen jungen Scheuchzerhof-Bewoh-       mal die Woche bei der Nachbarin zum Zmorgenessen und          zehnten hier wohnen, kenne ich gar nicht, weil sie kaum        los», so Edi. Aber auch zusammensitzen und von Proble-
 ner sei deshalb gross.                                       müssen nicht in den Frühhort. Egal ob es sich um einen        in den Hof kommen», sagt Edi. «Sind die Kinder klein,          men erzählen, gehöre dazu. «Dabei muss man gar nicht
                                                              Zahnarzttermin handelt oder man ohne quengelndes Kind         ziehen sie dich automatisch raus; später muss man sich         immer einverstanden sein, es geht vor allem ums Zuhö-
 Nachbarn sind keine Freunde, gehören nicht zur Familie       einkaufen will – in der Nachbarschaft findet sich immer je-   manchmal einen Schupf geben.» Eigentlich sei er einer, der     ren.» Neben Velopumpe ausleihen, beim Flicken unterstüt-
 und kommen einem doch so nah wie kaum jemand sonst.          mand, der kurz auf die Kleinen aufpasst. Ein andermal wird    viel Privatsphäre bräuchte. «Das Gute ist: Ich kann selbst     zen und mit Zucker aushelfen hat er einst für die Kinder
 Manchmal werden sie zu Freunden, zu Wahlfamilie, ma-         dafür das Wohnzimmer der Bastians in eine Höhle um-           bestimmen, wieviel Gemeinschaft ich will. Möchte ich für       im Hof ein Trampolin besorgt – «und dabei vor allem viel
 chen das Leben bunter und glücklicher. Manchmal sind         funktioniert, an deren Bau sich der gesamte Nachwuchs         mich sein, bleibe ich auf dem Balkon. Aber als Single mit      Zeit ins Flicken investiert», lacht er, «das war auch Nach-
 sie soziale Kontrolle («Was sollen bloss die Nachbarn den-   des Hofes beteiligt. So selbstverständlich, wie die Kinder    Kind richte ich mich vermutlich stärker nach Aussen als        barschaftshilfe». Auch sein Grill steht ganz im Zeichen der
 ken?»), treiben einen in den Wahnsinn mit ihrem Lärm, ih-    zwischen den verschiedenen Wohnungen pendeln, tun             eine klassische Familie.»                                      Gemeinschaft – «ein Monster-Gerät, das für mich alleine
 ren Essens- oder Zigarettendüften und der WC-Spülung         dies auch die zahlreichen Katzen der Nachbarschaft: Kur-                                                                     viel zu gross ist, aber zusammen mit anderen perfekt», so
 nachts um halb zwei. Gleichzeitig vertrauen wir unseren      zerhand werden sie während Ferienabwesenheiten von            Den 57-Jährigen sieht man in den warmen Monaten häufig         Edi. «Ich leihe es gerne aus – einzige Bedingung: Ich will
 Nachbarn den Wohnungsschlüssel an, die Pflanzen, die         den anderen mitversorgt.                                      im Hof sitzen – am Laptop arbeitend oder mit einem Glas        den Grill geputzt zurück!»
 Hauskatze oder sogar das Kind. Vor dem Unterzeichnen                                                                       Wein in der Hand. «Im Sommer passiert es häufig, dass wir

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Nachbarschaft & Partizipation in der BGO                                                                                          Nachbarschaft & Partizipation in der BGO

Marie-Thérèse Padovan

   «Mit den
  Nachbarn
haben wir es
  sehr gut.»

Ein paar Häuser von Edi entfernt wohnt Marie-Thérèse            Früher, als ihre eigenen Kinder klein waren, blieben fast alle
Padovan. Bereits seit 78 Jahren ist sie in der BGO zu Hause.    Frauen zu Hause. Gemeinsam hüteten sie den Nachwuchs
Als Fünfjährige zog sie mit ihren Eltern in die Scheuchzer-     und legten Wäsche zusammen. «Heute arbeiten alle und
strasse. 1941 war es, mitten im Krieg, als sich die Genossen-   kennen sich untereinander nicht mehr», so Marie-Thérèse.
schafter zum Schutz vor vermeintlichen Bombenangriffen          «Was nicht besser oder schlechter ist, nur anders.» Früher
noch in die Keller flüchten mussten. 1200 Franken betrug        gab es allerdings auch mehr Konflikte, erinnert sie sich.
der Mietzins für die Dreizimmerwohnung damals – pro             «Manche Frauen waren völlig zerstritten, und die sozia-
Jahr. Lachend zeigt die 83-Jährige den vergilbten Miet-         le Kontrolle war ebenfalls grösser.» Das zeigt auch der
vertrag: «Unvorstellbar heute, was?» Im Jahr 1958, mit          vergilbte Mietvertrag ihres Vaters, dem eine mehrseitige
gerade 22, heiratet sie. Weil in Zürich grosse Wohnungs-        Hausordnung anhängt, die detailliert sämtliche verbote-
not herrscht, wohnt das Paar zunächst bei Marie-Thérèses        nen Tätigkeiten auflistet (siehe auch «Hausordnung - frü-
Vater, der mittlerweile Witwer ist. Er macht den jungen         her und heute», S. 12). «Ich erinnere mich noch gut, wie
Leuten Platz und zieht ins einstige Kinderzimmer. Was als       ich mit 16, als meine Mutter starb, plötzlich für die Wäsche
vorrübergehende Notlösung gedacht ist, währt acht Jah-          zuständig war und von den anderen Frauen gemassregelt
re lang. Zwei Töchter werden in dieser Zeit geboren. Erst       wurde, wenn ich einen kleinen Rest Waschpulver nicht
1966 erhält das junge Paar eine eigene Wohnung und zieht        weggewischt hatte», so Marie-Thérèse. «Heute ist man da
mit den mittlerweile sechs und vier Jahre alten Mädchen         sehr viel toleranter.»
an die Langmauerstrasse. «Einer der glücklichsten Tage
meines Lebens», sagt Marie-Thérèse.

Früher kannte sie den ganzen Hof,
heute nur wenige

Heute wohnt die rüstige Seniorin, die seit vier Jahren ver-
witwet ist, alleine. Viel unterwegs ist sie, besucht Veran-
staltungen der Kirchengemeinden und geht mehrmals im
Jahr auf Car-Reisen. «Mit den Nachbarn haben wir es sehr
gut», sagt sie, «man grüsst sich und hilft bei Bedarf.» Frü-
her kannte sie den ganzen Hof, heute beschränkt sich dies
auf die Hausbewohner und ein paar wenige ihrer Genera-
tion aus der Nachbarschaft. Warum das so ist? «Ich habe
das Gefühl, von den Jungen nicht mehr wahrgenommen
zu werden», sagt sie. «Die denken vermutlich, das ist halt
die Alte – was ja auch stimmt», Marie-Thérèse schmunzelt.
«Ich bin ein paarmal zu den Anlässen im Hof gegangen
und habe mich vorgestellt. Doch auf der Strasse wurde ich
später nicht mehr gegrüsst. Ich weiss, das ist nicht bös ge-                                        Stieleiche (quercus robur),
meint, das ist eben heute so.»                                                                           Scheuchzerstrasse 132

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BGO Geschäftsbericht 2018 - Baugenossenschaft Oberstrass
Nachbarschaft & Partizipation in der BGO                                                                                                                                                      Nachbarschaft & Partizipation in der BGO

                                                Die Expertin erläutert
                                                                                                                             Diese ist für den Einzelnen oft zu abstrakt, während die      Aus diesem Grund hat die BGO vor einiger
                                                                                                                             Siedlung überschaubarer und näher erscheint. Das zeigt        Zeit die Stelle Kultur und Soziales ins Leben
                                                «In den Begriff                                                              sich etwa, wenn zur Generalversammlung nur wenige Leu-        gerufen: Um nach realisierbaren Ideen
                                                                                                                                                                                           Ausschau zu halten, diese zu kanalisieren
                                                Nachbarschaft wird viel                                                      te kommen.
                                                                                                                                                                                           und Genossenschafter in ihren Anliegen zu
                                                hineinprojiziert.»                                                                                                                         unterstützen.

                                                                                                                               «Es braucht selbstverständliche                             Hervorragend! Genau so was meine ich.
                                                Die Soziologin Barbara Emmenegger*
                                                hat untersucht, wie Nachbarschaften
                                                                                                                                 Begegnungsmöglichkeiten.
                                                                                                                                                                                           Sind tragfähige Nachbarschaften in Zeiten
                                                in Baugenossenschaften funktionieren.                                        Ich denke an Waschküchen, die an-                             von gesellschaftlichem Wandel und vermehrt
                                                Sie erzählt, weshalb es gar nicht so                                              sprechend gestaltet sind,                                Kleinfamilien heute wichtiger als früher?
                                                wichtig ist, sehr enge Verhältnisse zu
                                                                                                                               damit sich Bewohner gerne dort                              Mag sein, dass früher die Familienstruktur den grössten
                                                pflegen, und welche Rolle Geschäfts-                                                                                                       Bedarf gedeckt hat. Generell jedoch gewinnen die Themen
                                                stelle und Vorstand dabei spielen.
                                                                                                                                aufhalten, an eine Grillstelle im                          Nachbarschaft und sozialer Zusammenhalt immer mehr an

                                                                                                                               Hof, an eine Bank vor dem Haus,                             Relevanz. Schliesslich sind von Nachbarschaft alle betrof-
                                                                                                                                                                                           fen: Es ist kein starres Gebilde, verändert sich mit dem ge-
                                                                                                                                  auf die man sich kurz mal                                sellschaftlichen, räumlichen Wandel und ist vor allem ein
                                                                                                                                                                                           kostbares Gut.
                                                                                                                               hinsetzen, einen Schwatz halten
                                                                                                                              oder die Einkaufstasche abstellen
Frau Emmenegger, Sie haben vier Siedlungen                     gestalten hängt mit der gesamten Genossenschaft zusam-                       kann.»                                                 «Die Erwartungen an
unterschiedlicher Genossenschaften unter                       men, mit ihrer Organisation und wie stark der Genossen-                                                                         Nachbarschaften sind hoch.
die Lupe genommen. Zu welchen Ergebnissen                      schaftsgedanke und Fragen der Mitwirkung in Vorstand
kamen Sie?                                                     und Geschäftsstelle verankert sind.                           Hat die Bereitschaft, sich in                                      Unsere Studie hat gezeigt,
                                                                                                                             Genossenschaften zu engagieren, in                              dass lose Beziehungen dort sehr
Zusammen mit Genossenschaften haben wir zunächst die                                                                         den letzten Jahren abgenommen?
Fragestellungen erarbeitet. Dabei interessierte uns: Wie-                                                                                                                                              wichtig sind.»
viel Genossenschaftsgedanke ist noch übrig? Was heisst
das überhaupt? Und welche Rolle spielt die Nachbarschaft
                                                                       «Das Engagement hat                                   Nein, das Engagement hat nicht abgenommen, es hat
für die Bewohner? In vier Fallstudien, die in den unter-           nicht abgenommen, es hat sich                             sich lediglich verändert. In Zeiten der Mehrfachbelastung
schiedlichen Siedlungen stattfanden, sowie in Interviews                                                                     durch Beruf und Familie sind Genossenschafter zwar we-
mit Bewohnern, Geschäftsstellen und Vorständen sind wir                  lediglich verändert.»                               niger bereit, sich langfristig zu engagieren – etwa in Gre-
der Sache dann auf den Grund gegangen. Dabei wurde                                                                           mien oder Kommissionen. Punktuell und kurzfristig, so
klar: Eine unterstützende und wohlwollende Nachbar-                                                                          haben wir festgestellt, ist das Engagement aber nach wie
schaft ist etwas sehr Wertvolles. Sie sollte allerdings auch                                                                 vor hoch. Generell ist es heute mehr interessegeleitet. Bei
genug Freiheiten lassen, nicht einengen und keinen zu ho-      Was bedeutet das genau?                                       unseren Untersuchungen ist uns jedenfalls viel informelle
hen normativen Druck erzeugen.                                                                                               gegenseitige Hilfe begegnet – was von den Betreffenden
                                                               In der Studie wurde deutlich, dass Engagement in der          oft gar nicht als Engagement wahrgenommen wurde. «Wir
Wie meinen Sie das?                                            Nachbarschaft auch davon abhängt, ob die Bewohner             helfen uns halt gegenseitig aus», hiess es da nur, wenn Be-
                                                               Raum für Mitwirkung und Mitbestimmung haben. Ist es er-       wohner betagten Nachbarn ohne viel Aufhebens unter die
In den Begriff Nachbarschaft wird viel hineinprojiziert, die   wünscht, dass sich Genossenschafter im Sinne des Genos-       Arme griffen.
                                                                                                                                                                                            Zur Person:
Erwartungen sind hoch. Unsere Studie hat gezeigt, dass         senschaftsgedankens engagieren, ist eine gewisse Gestal-                                                                     *Barbara Emmenegger ist Dozentin an der Hochschule Luzern
lose Beziehungen in der Nachbarschaft sehr wichtig sind.       tungsfreiheit nötig. Dazu wiederum braucht es Gefässe,        Was braucht es für eine tragfähige                             – Soziale Arbeit und hat das Forschungsprojekt «Nachbar-
Sich zu grüssen, zu wissen, wer wo wohnt und wer im            damit sich Bewohner einbringen können.                        Nachbarschaft?                                                 schaften in genossenschaftlichen Wohnsiedlungen» geleitet.
Zweifelsfalle da wäre, wenn Hilfe gebraucht würde, sind                                                                                                                                     Zusammen mit ihrem Team untersuchte sie Siedlungen der
dabei bereits Kriterien für eine gute Nachbarschaft. Sehr      An welche Gefässe denken Sie?                                 Es braucht selbstverständliche Begegnungsmöglichkeiten.        Allgemeinen Baugenossenschaft Zürich ABZ, der Baugenos-
enge Nachbarschaftsbeziehungen können hingegen für                                                                           Ich denke da an Waschküchen, die ansprechend gestaltet         senschaft des eidgenössischen Personals (Zürich), der Heim-
andere, die nicht dazu gehören, ausschliessend wirken und      An eine Siedlungskommission zum Beispiel, die nicht nur       sind, damit sich Bewohner gerne dort aufhalten, an eine        stätten-Genossenschaft Winterthur und der Genossenschaft
das Gefühl vermitteln, «ich gehöre nicht dazu».                bestimmen darf, welche Farbe der Gemeinschaftsraum            Grillstelle im Hof, an eine Bank vor dem Haus, auf die man     Kalkbreite    (Zürich)   (www.hslu.ch/nachbarschaften-genos-
                                                               haben soll, sondern die Kompetenzen erhält und etwa           sich kurz mal hinsetzen, einen Schwatz halten oder die         senschaften). Momentan entwickelt Emmenegger zusammen
Wie entsteht eine gute Nachbarschaft?                          über Nutzung und Gestaltung von Gemeinschaftsräumen           Einkaufstasche abstellen kann. Alles niederschwellige Din-     mit einem Team eine «Toolbox Nachbarschaft». Diese offene
                                                               oder dem Wohnumfeld mitbestimmen kann. Kurz: Eine             ge, die nicht teuer sein müssen und die vor allem Kontakte     Informations- und Austauschplattform auf dem Internet soll
Bei unserer Untersuchung haben wir festgestellt: Es greift     Kommission, die Bedürfnisse der Siedlung aufnimmt und         generieren – was wiederum das gemeinsame Engagement            erstmalig in der Schweiz Wissen darüber sammeln und dieses
zu kurz, die Frage nach dem Nachbarschaftsgedanken nur         umsetzt. Mit der Siedlung identifizieren sich nämlich viele   fördert. Manchmal braucht es auch einfach jemand, der          Akteuren im Wohnungswesen zur Verfügung stellen.
den Bewohnern zu stellen. Wie Nachbarschaften sich aus-        Bewohner stärker als mit der Genossenschaft als Ganzes.       gute Ideen hat, Schwung reinbringt und umsetzen hilft.

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BGO Geschäftsbericht 2018 - Baugenossenschaft Oberstrass
Nachbarschaft & Partizipation in der BGO                                                                                                                                                     Nachbarschaft & Partizipation in der BGO

Hausordnung in der BGO – früher und heute
                                                                                                                           Projekten: Die Möglichkeiten, sich aktiv einzubringen, sind    Strategien entwickelt auch in der
                                                                                                                                                                                          Gesewo der Vorstand
«Lasse die Gefässe für das Schweinefutter
                                                                                                                           vielfältig. Stehen grosse Vorhaben an – wie Ersatzneu-
                                                                                                                           bau, Aussenraumgestaltung oder neue Spielplätze – wird
                                                                                                                           gründlich informiert und die Haltung der Genossenschaf-        Markus Schatzmann ist Präsident der Gesewo, einer der
nicht vor dem Hause stehen.»                                                                                               ter abgefragt. Aufgrund dieser Inputs treffen Vorstand
                                                                                                                           und Geschäftsleitung Entscheidungen und informieren
                                                                                                                                                                                          grössten Wohnbaugenossenschaften für selbstverwalte-
                                                                                                                                                                                          tes Wohnen in der Schweiz, und kennt dies nur zu gut. Mit
                                                                                                                           wieder darüber.                                                ihren 850 Genossenschaftern vereint die Gesewo unter
Wo Menschen zusammenleben, ist vieles zu regeln. Wie sich Verbote                                                                                                                         ihrem Dach 16 Liegenschaften mit rund 300 Wohnungen
und Bevormundungen in BGO-Hausordnungen gewandelt haben.                                                                   Fördert partizipative Projekte:                                im Raum Winterthur. Wie in der BGO, wird die Strategie
                                                                                                                           Die Stelle Kultur und Soziales                                 in der Gesewo vom Vorstand entwickelt. «Wir präsentie-
Früher galt sie noch etwas: die Hausordnung. Sämtliche       «Vermeide lange Treppenhausgespräche»                                                                                        ren Ideen im so genannten Echo-Raum, kommen daraus
Tätigkeiten waren in ihr haarklein geregelt. «Klopfe nicht                                                                 Ausserdem wurde die Stelle Kultur und Soziales unter an-       mit Inputs der Genossenschafter zurück und überarbeiten
Teppiche, wenn ein Mieter Wäsche aufgehängt hat», hiess      Die aktuelle Hausordnung der BGO liest sich da ganz an-       derem geschaffen, um Projekte der Mitwirkung zu fördern.       diese noch einmal», erklärt Schatzmann. Der Unterschied
es etwa in der Version, die 1944 BGO-Genossenschaftern       ders. Längst ist der zurechtweisende Ton einem appellie-      So verfügt die BGO nun über mehr Ressourcen, um Vorha-         zur BGO: Die einzelnen Gesewo-Häuser verwalten sich
ausgehändigt bekamen. Oder: «Kritisiere nicht die Mitbe-     renden gewichen. Von «Toleranz» ist in der Einleitung die     ben, wie das Gartennutzungsprojekt, zu lancieren, bei dem      selbst. So hat jede Liegenschaft ihren eigenen Hausverein,
wohner des Hauses. Es geht dich nichts an, was sie tun,      Rede, von «gegenseitiger Rücksichtnahme», wenn es um          Genossenschafter eigene Ideen einbringen und – falls sich      der über weitreichende Kompetenzen verfügt. Entschei-
anziehen und erleben.» Regeln über Regeln, wie aus ei-       Lärm geht. Überhaupt scheint sich die Perspektive in vie-     diese als hofverträglich erweisen – selbstständig umsetz-      dungen über Unterhaltsarbeiten am Haus obliegen etwa
nem Exerzierkommando.                                        len Dingen komplett geändert zu haben: «Vermeide lange        ten können. Weiter unterstützt die Stelle Kultur und Sozi-     den Bewohnern. Dabei verfügen die Vereine über ein ent-
                                                             Treppenhausgespräche; sie arten leicht in eine hässliche      ales Eigeninitiativen und Projekte von Genossenschaftern       sprechendes Budget und bestimmen selbst, ob Aufträge
Fremd und aus der Zeit gefallen wirken heute viele Punkte    Klatscherei aus, und du verlierst deine kostbare Zeit»,       und bindet diese aktiv ein.                                    vergeben oder anstehende Arbeiten von Genossenschaf-
von damals, wie etwa: «Lasse den Kehrichtkessel und die      mahnten die «Merkpunkte für unsere Hausbewohner» im                                                                          tern ausgeführt werden.
Gefässe für das Schweinefutter nicht stundenlang vor dem     Jahr 1944. Sind Treppenhausgespräche aus heutiger Sicht       Aber auch in der BGO gibt es Selbstverwaltung im Klei-
Hause stehen.» Schweinefutter? In der BGO? Aber auch         nicht das Schmiermittel einer guten Nachbarschaft, so         nen: Die Reinigung der Waschküchen nehmen Hausbe-              Die Gesewo-Genossenschafter beteiligen sich sehr unter-
«Benütze nicht regelmässig das Telefon eines Nebenmie-       dass sich auch mal unkompliziert ein Ei - oder was sonst      wohner selbst an die Hand. Dafür können sie Organisation       schiedlich – eine zentrale Rolle spielt dabei die Grösse:
ters. Du hast bestimmt eine Telefonkabine in der Nähe»,      gerade im Haushalt fehlt - ausleihen lässt? Aber nein, auch   und Regeln der Waschküchen eigenständig festlegen.             «Je kleiner die Siedlung, desto stärker identifizieren sich
führt aus heutiger Perspektive zum Schmunzeln.               das stellte die alte BGO-Hausordnung unmissverständlich                                                                      die Leute und beteiligen sich», so Schatzmann. «Gene-
                                                             klar: «Lehne nicht links und rechts Dinge und Lebensmittel    Doch was braucht es, damit die Mitwirkung funktioniert,        ralversammlungen sind bei uns stets lebendig und lange.
                                                             aus; es führt oft zu Unannehmlichkeiten.»                     gerade bei grösseren Projekten? «Spielregeln und Rah-          Da wird nichts durchgewunken, es gibt viele Anträge und
Ein Auszug aus der Hausordnung aus dem Jahr 1944
                                                                                                                           menbedingungen müssen sauber definiert und kommu-              Reden.»
                                                                                                                           niziert werden», sagt BGO-Geschäftsführerin Esther We-
                                                                                                                           ber. Dazu gehört auch, im Vorfeld deutlich zu machen, um       Selbstverwaltung braucht viel Engagement
                                                                                                                           welche Form der Mitwirkung es sich handelt: Inwieweit
                                                                                                                           werden Meinungen, Sichtweisen und Ideen der Genossen-          Selbstverwaltung setzt jedoch viel Einsatz von Genossen-
                                                                                                                           schafter in die Lösung einbezogen? Wo können diese mit-        schaftern voraus. «In den letzten Jahren ist es schwieriger
                                                                                                                           entscheiden, wie zum Beispiel bei der GV? Ausserdem sei        geworden, Freiwillige zu finden, insbesondere für langfris-
                                                                                                                           Transparenz und eine sorgfältige Kommunikation nötig,          tiges Engagement, wie Gremien- und Vorstandsarbeit»,
                                                                                                                           denn nur wer informiert ist, kann auch entscheiden.            sagt Markus Schatzmann. Ausserdem sei Partizipation ein
                                                                                                                                                                                          Prozess, der sich kontinuierlich verändere, Formen der
                                                                                                                           Anspruchsvoller Prozess                                        Mitbestimmung gelte es ständig anzupassen. Die Gesewo
                                                                                                                                                                                          etwa wuchs seit ihrer Gründung im Jahre 1984 rasant, des-
                                                                                                                           «Generell benötigt Partizipation Durchhaltevermögen»,          halb sind neue Möglichkeiten des Austausches gefragt.
                                                                                                                           findet Weber. Je höher der Partizipationsgrad, desto zeit-     «Im Rahmen des Projektes Organisationsstruktur spre-
                                                                                                                           intensiver ist ein Prozess für alle Beteiligten, desto mehr    chen wir über neue Gefässe», so Schatzmann. «Eine Idee
                                                                                                                           Engagement und Verantwortungsübernahme ist gefragt.            ist zum Beispiel eine Art Ständerat, zu dem jedes Haus
Mitwirkung: zwei Genossenschaften im Vergleich                                                                             Anspruchsvoll ist ein Prozess auch bei unangenehmen            einen Delegierten schickt.»
                                                                                                                           Entscheiden oder weit auseinander gehenden Meinungen.          BGO-Geschäftsführerin Esther Weber findet: «Jeder Par-

Wieviel Partizipation darf es sein?                                                                                        Schwierig kann es ausserdem werden, wenn die eigene
                                                                                                                           Betroffenheit (zu) gross ist. «Bei der Partizipation geht es
                                                                                                                                                                                          tizipationsgrad hat seine Vor- und Nachteile, ein besser
                                                                                                                                                                                          oder schlechter gibt es nicht.» Wichtig sei es, den jeweils
                                                                                                                           schliesslich nicht darum, seine Eigeninteressen durchzu-       passenden Grad für ein Projekt zu wählen und die vor-
Nachbarschaftlicher Zusammenhalt hängt auch von den Möglichkeiten der Mitwirkung ab.                                       setzen, sondern eine gute Lösung für die ganze Gemein-         handenen (zeitlichen) Ressourcen zu kennen. Weil heute
                                                                                                                           schaft zu finden», sagt Weber.                                 alle eingespannt und verplant sind, könne es auch kom-
Wir wollten wissen: Wo werden BGO-Bewohner einbezogen? Und wie handhabt dies die
                                                                                                                                                                                          fortabel sein, sich manchmal nicht beteiligen (zu müssen).
Gesewo, eine der grössten selbstverwalteten Baugenossenschaften der Schweiz?                                                                                                              Genau wie die Gesewo kennt auch die BGO die Schwie-
                                                                                                                                                                                          rigkeit, Freiwillige für ein längerfristiges Engagement, wie
Partizipation hat unzählige Abstufungen und Gesichter.       400 Wohnungen und 485 Genossenschafter hat die 1923                                                                          Gremien- und Vorstandsarbeit zu finden. «Doch es gibt in
Ob selbstverwaltete Baugenossenschaften, die in fast al-     gegründete BGO und eine lange Tradition der Mitwirkung.                                                                      der BGO viele Gelegenheiten, sich auch kurzfristig zu en-
len Punkten ihre Bewohner mitentscheiden lassen, oder        Im Vergleich zu anderen «alten» Genossenschaften ähnli-                                                                      gagieren, Ideen einzubringen und mitzubestimmen», sagt
Genossenschaften ganz ohne Mitwirkung: Die Spannwei-         cher Grösse werden die Bewohner in der BGO überdurch-                                                                        Weber, «man muss diese nur nutzen».
te ist riesig.                                               schnittlich oft einbezogen. Ob an GVs, Workshops oder in

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BGO Geschäftsbericht 2018 - Baugenossenschaft Oberstrass
BGO Porträts                                                                                                                                                                                                                     BGO Porträts

Highlights 2018
Die wichtigsten Ereignisse auf einen Blick

                                                                                                                          Sommerfest zur
                                                                                                                                                                                        schafter tatkräftig mit bei der Kinderanimation, beim Des-
                                                                                                                          Spielplatzeinweihung                                          sertbuffet und schliesslich beim Abbau. Der Reihe nach
                                                                                                                                                                                        wurden die drei neuen Spielplätze eingeweiht. Bei einem
                                                                                                                          Im Juni organisierten Genossenschafter                        Parcours auf den Spielplätzen «Milchbuck» und «Lang-
                                                                                                                                                                                        mauer-/ Scheuchzerstrasse» stellten die kleinen Besucher
                                                                                                                          ein Fest: Die drei neuen BGO-Spielplätze
                                                                                                                                                                                        auf den verschiedenen Geräten ihre Geschicklichkeit unter
                                                                                                                          wurden eingeweiht.                                            Beweis. Danach konnten die Besucher einen feinen von
                                                                                                                                                                                        Bewohnern der Langmauer-/Scheuchzerstrasse vorberei-
                                                                                                                          Während Röslihof und Milchbuckstrasse bereits 2017            teten Apéro-Zvieri geniessen. Das Hauptfest fand dann
                                                                                                                          neue Spielgeräte erhielten, war die Langmauer-/Scheuch-       im Röslihof statt, wo der Vorstand die Spielplätze offiziell
                                                                                                                          zerstrasse im Frühjahr 2018 dran. Dank der Initiative des     eröffnete. Viele waren so begeistert von dem rundum ge-
                                                                                                                          Planungsteams aus dem Röslihof und Nora Howald von            lungenen Fest, dass die Idee entstand, regelmässig Som-
                                                                                                                          der Stelle Kultur und Soziales wurde dies im Sommer or-       merfeste zu veranstalten. Das nächste zum Beispiel im
                                                                                                                          dentlich gefeiert. Dabei halfen viele engagierte Genossen-    Scheuchzerhof?
Ersatzneubau I:                                             Ersatzneubau II:
Planungsphase beendet                                       Baueingabe erfolgt

Das Vorprojekt für den Ersatzneubau                         Es wird konkreter in Sachen Neubau:
                                                                                                                                                                             Grappa aus
an der Unteren Winterthurerstrasse                          Das Bauvorhaben ist ausgesteckt, das                                                                             BGO-Trauben
wurde 2018 abgeschlossen.                                   Baugesuch eingereicht.

                                                                                                                                                                             Kiloweise Trauben ernteten engagierte Genossen-
An der Generalversammlung 2018 wurde den Genossen-          Ende 2018 erfolgte die Baueingabe für den Ersatzneubau
schaftern das Vorprojekt samt Kostenschätzung präsen-       an der Unteren Winterthurerstrasse. Dazu gehörten Pläne                                                          schafter vergangenen Herbst. Mittlerweile kann
tiert. Erfreulicherweise bewegte sich diese im Rahmen der   im Massstab 1:100 sowie verschiedene Formulare. Ausser-                                                          der Traubenbrand auf der Geschäftsstelle gekauft
Erwartungen. Somit fiel der Startschuss für die nächste     dem wurde das Bauvolumen mit Bauprofilen ausgesteckt.
Phase: das Bauprojekt. Die Planung wird weiter vertieft,    Die Baugespanne sollen allen Betroffenen vor Ort zeigen,
                                                                                                                                                                             werden.
Materialisierungs- und Farbkonzepte für Innen und Aussen    ob und in welchem Umfang ein geplanter Neubau die Um-
werden erarbeitet, Details z.B. zur Fassade werden entwi-   gebung beeinflusst. Während einer Frist von 30 Tagen ab                                                          Unermüdlich sammelte und entstielte das Wümmet-Team letzten Au-
ckelt, die Haustechnikkonzepte genau definiert und das      Publikation im Amtsblatt haben umliegende Anwohner die                                                           gust und September über 100 Kilo Trauben. Unterstützt wurde es von
Aussenraumprojekt weiter bearbeitet. Parallel dazu wird     Möglichkeit, den Bauentscheid anzufordern. Tun sie dies,                                                         Nora Howald von der Stelle Kultur und Soziales. Zum ersten Mal hat-
ein Kostenvoranschlag erstellt. Mit Abschluss des Baupro-   können sie das Bauvorhaben mit einem Rekurs vor Gericht                                                          te das Team im Röslihof Plastiksäcke verteilt, die Bewohner gebeten,
jekts ist im Herbst 2019 zu rechnen.                        auf Rechtmässigkeit prüfen lassen. Wer den Entscheid                                                             ihre Trauben selbst abzulesen und diese in bereitgestellten Tüten vor
                                                            nicht anfordert, ist nicht mehr rekursberechtigt. Die Aus-                                                       den Haustüren zu deponieren – was sehr gut funktionierte. Das Wüm-
                                                            steckung bleibt so lange bestehen, bis die Baubewilligung                                                        met-Team sammelte auf diese Weise kiloweise Trauben ein. Mittlerwei-
                                                            rechtskräftig ist. Gibt es keine Rekurse, werden die Bauge-                                                      le wurden die vergorenen Trauben gebrannt. Ein Teil des Traubenbran-
                                                            spanne spätestens Mitte 2019 entfernt.                                                                           des kann zum Selbstkostenpreis auf der BGO-Geschäftsstelle gekauft
                                                                                                                                                                             werden. Ein weiterer Teil lagert noch für ein Jahr im Eichenfass.

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BGO Geschäftsbericht 2018 - Baugenossenschaft Oberstrass
BGO Unsere Strategie                                                                                                                                                             BGO Unsere Strategie

                                                                                  Unsere Strategie

                                                                                  Ausgezeichnete BGO-Gärten
                                                                                  Rasenflächen, dominante exotische Pflanzen, Gift und Heckenscheren prägen
                                                                                  konventionelle Schweizer Gartenanlagen. Das ist für einheimische Pflanzen
                                                                                  und Tiere schlecht. Anders bei den BGO-Gärten: Hier wird auch aufs Naturnahe
                                                                                  geachtet. Hätten die Siedlungsgärten gar das Potential für ein Zertifikat der
                                                                                  Stiftung «Natur und Wirtschaft»? Ein Augenschein mit Manja Van Wezemael,
                                                                                  Geschäftsleiterin der Stiftung, zeigt, dass die Antwort Ja lautet.

                                                                                                                                                                                        Zierkirsche
                                                                                                                                                                                        (prunus serrulata)
                                                                                                                                                                                        hinter Milchbuck-
                                                                                                                                                                                        strasse 82

                                                                                  Bergahorn (acer pseudoplatanus)
                                                                                  im Röslihof

                                                                                                                                     links Bergahorn (acer pseudoplatanus), rechts Birke (betula) im Röslihof

                                                                                  Zielstrebig schreiten die beiden Männer voran in Rich-         mindestens 30 Prozent grossen Anteil an wilder, vielfälti-
                                                                                  tung Siedlung Scheuchzerhof. BGO-Gärtner Aladin Lien-          ger Natur aufweisen. Selten lassen sich die Kriterien beim
                                                                                  hard und Robert Bossi, Leiter Technischer Dienst, wissen       ersten Augenschein erfüllen, oft gibt es eine oder mehrere
                                                                                  genau, was sie Manja Van Wezemael zeigen wollen. Be-           Aufwertungsrunden, bevor es für das Zertifikat reicht.
                                                                                  reits in der Woche zuvor führten die Herren eine Delega-
                                                                                  tion von Grünstadt Zürich durch die Siedlungen. Damals         Ordentlich naturnah
                                                                                  ging es um das Förderprogramm «Mehr als Grün», mit
                                                                                  dem Zürich zum naturnahen Gärtnern motivieren möch-            Manja Van Wezemaels Besuch soll der BGO aufzeigen, wie
                                                                                  te. Doch an diesem nasskalten Tag Ende Oktober geht es         gut die Chancen für eine Zertifizierung durch die Stiftung
                                                                                  um mehr. Das eidgenössisch anerkannte Zertifikat «Natur        stehen. Als erstes möchte sie vom Gärtner wissen, wie oft
                                                                                  und Wirtschaft» erfordert grosses Engagement und sicht-        er den Rasen mäht. Denn nur, wenn sich der Rasen zur
                                                                                  bare Resultate. Gleich beim Hintereingang des Scheuch-         Wiese entwickeln kann, die Gräser und Blumen Zeit zum
                                                                                  zerhofes stoppt Frau Van Wezemael unter den majestä-           Blühen bekommen, finden Schmetterlinge, Bienen und an-
                                                                                  tischen Buchen die beiden BGO-Vertreter. Ihre Stiftung         dere Tiere ein lebenswertes Biotop. Aladin Lienhard ist seit
                                                                                  zertifiziert naturnah gestaltete Garten- und Parkanlagen.      Herbst 2018 zusammen mit Monika Graf für die Gärten der
                                                                                  Ausgezeichnet werden Grundstücke von Wohnsiedlungen,           Siedlung verantwortlich. Die beiden sind Naturgärtner aus
                                                                                  Dienstleistungs- und Industriebetriebe, wenn sie einen         Leidenschaft und schneiden die meisten Wiesen höchstens

16                     Hainbuche (carpinus betulus), hinter Langmauerstrasse 60
                                                                                                                                                                                                                17
BGO Geschäftsbericht 2018 - Baugenossenschaft Oberstrass
BGO Unsere Strategie                                                                                                                                                                                                        In der BGO zu Hause

                                                                                                                                 Umsiedlung und Vermietung

                                                                                                                                 Kaum Kündigungen und ausschliesslich
zwei Mal pro Jahr. Robert Bossi, der vor seiner Anstellung     ruhig einen Krautsaum stehen lassen. Das Bienenhotel aus
in der BGO als Biobauer arbeitete, erzählt, dass im Innen-     Holz, welches an einer Hauswand steht, sei zwar gut ge-
hof der Siedlung ein Wiesenstück überhaupt nicht mehr          meint. Aber um den bedrohten Wildbienen ein Zuhause
gemäht wird: «Die Blumen waren diesen Sommer wun-
derschön. Aber jetzt, im Spätherbst, stossen sich einige
                                                               zu bieten, empfiehlt die Expertin zusätzlich ein trockenes
                                                               Biotop aus Sand und Lehm, in dem die raren Arten ihre
                                                                                                                                 interne Wohnungswechsel
Bewohner an den verdorrten Halmen. Sie verstehen nicht,        Nisthöhlen graben können. Positiv fällt der Efeu auf, den
warum wir dieses «Heu» nicht wegräumen.» Die aus Lu-           die Gärtner an den wuchtigen Stämmen des Bergahorns               Bei den Vermietungen herrschte auch im Jahr 2018 beinah Stillstand. Die Suche nach Ersatz-
zern angereiste Expertin freut sich über so viel Verständnis   im Röslihof klettern lassen. Entgegen landläufiger Mei-           wohnungen für Bewohner der Unteren Winterthurerstrasse blieb schwierig.
und Initiative des BGO-Teams. Dass ein naturnaher Gar-         nung schadet diese Kletterpflanze den Bäumen nicht. Weil
ten nicht immer dem ausgeprägten schweizerischen Ord-          sie so spät im Jahr noch blüht, ist sie für viele Insekten eine
nungssinn entspricht, erfährt auch sie immer wieder und        willkommene Nahrungsquelle.                                                                                                    Provisorium für Kinderkrippe und
erläutert am Beispiel eines Asthaufens, den man am Rand                                                                                                                                       Geschäftsstelle gefunden
                                                                                                            Bergahorn (acer
einer Wiese aufschichtet: «Ohne zusätzliches Wissen stört                                                   pseudoplatanus)
das viele. Erklärt ein kleines Schild den Asthaufen aber als                                                im Röslihof                                                                       Für die Kinderkrippe Murmel, die bisher an der Unteren
Nest für herzige Igel, sind alle begeistert.»                                                                                                                                                 Winterthurerstrasse beheimatet war, fand sich 2018 ein
                                                                                                                                                                                              Provisorium: Sie wird vorübergehend an die Scheuchzer-
Wer sich für ein Zertifikat der Stiftung bewirbt, muss im                                                                                                                                     strasse 186 ziehen, an der bereits der vom Elternverein
Vorfeld eine Bestandsaufnahme der Gartenanlagen vor-                                                                                                                                          betriebene Hort untergebracht ist. Nach Ende der Bau-
nehmen. Da werden Anteile an Kies- und Rasenflächen zu-                                                                                                                                       phase bekommt die Krippe dann neue Räumlichkeiten an
sammengezählt, Wasserläufe und naturnahe Böschungen                                                                                                                                           der Unteren Winterthurerstrasse. Die BGO-Geschäftsstelle
aufgelistet. Besonders hoch werten Fachleute grosse, alte                                                                                                                                     wird ebenfalls zügeln: Auch sie prüft verschiedene Mög-
Bäume, wie diejenigen, unter denen die drei im Scheuch-                                                                                                                                       lichkeiten für ein Provisorium bis zur Fertigstellung des
zerhof gerade diskutieren. Was Gärtner Lienhard gut                                                                                                                                           Ersatzneubaus.
findet: Er weiss, dass eine Staude Raum für rund zehn          Auch die Siedlungen der FGZ werden zertifiziert
Lebewesen bietet, ein Strauch für hundert, und in so gros-                                                                                                                                    Kooperation mit anderen Genossenschaften
sen Bäumen oft mehr als tausend Tiere leben.                   In der Stadt Zürich beurteilt die Stiftung «Natur und Wirt-
                                                               schaft» auch die Gärten der Familienheim Genossenschaft                                                                        Nicht ganz im Plan ist die BGO hingegen mit den notwen-
Invasive Neophyten                                             Zürich FGZ im Quartier Friesenberg. In der FGZ mit ihren                                                                       digen Umsiedlungen. Bis Ende 2019 müssen die Gebäude
                                                               2200 Wohnungen wird aktuell intensiv gebaut, die natur-                                                                        an der Unteren Winterthurerstrasse zum Abbruch leer sein
Dies gilt aber nur, solange es sich nicht um eine Pflanze      nahe Gartengestaltung findet parallel zu den Bauvorhaben          Fündig geworden: Die Kinderkrippe Murmel wird vor-           und die 74 Wohnungen geräumt. 80 Prozent der betrof-
handelt wie den Kirschlorbeer, der neben den Buchen            statt. Bereits über die Hälfte der Siedlungen entsprechen         übergehend an die Scheuchzerstrasse 186 ziehen.              fenen Genossenschafter haben mittlerweile eine Lösung
steht. Seine Blätter sind auch Ende Oktober immer noch         den Vorgaben der Stiftung und wurden feierlich zertifi-                                                                        gefunden, «aber eigentlich wollten wir zu diesem Zeit-
grün und glänzend. Der Busch ist besonders robust und          ziert. Wichtig bei der Umsetzung ist eine Gruppe von Ge-                                                                       punkt schon weiter sein», sagt Weber. Doch wenn es kaum
wird im traditionellen Gartenbau häufig eingesetzt. Da         nossenschaftern, die mit Veranstaltungen und Kursen das           Wie schon 2017 wurden auch im letzten Jahr alle frei ge-     Kündigungen gibt, kann die BGO den Umzusiedelnden
diese Pflanze nicht in der Schweiz heimisch ist, gehört sie    Verständnis für die ökologische Gartengestaltung fördert.         wordenen Wohnungen ausschliesslich BGO-intern verge-         auch kaum Ersatzangebote machen.
zu den Neophyten. Und weil der Kirschlorbeer sich unkon-       Bis 2020 sollen nach 25 Bauetappen alle Areale der FGZ            ben. «Es ging darum, die Bedürfnisse der eigenen Leute
trolliert vermehrt und einheimische Pflanzen verdrängt,        die Anforderungen an eine naturnahe Umgebung erfüllen.            abzudecken», sagt BGO-Geschäftsführerin Esther Weber.        Die BGO hat sich allerdings verpflichtet, allen Betroffenen
bezeichnet man ihn als invasiv. «Die weissen Blüten des        Die Erfahrung der FGZ zeigt: Um das Zertifikat von«Natur          «Das haben wir sehr gut geschafft.»                          ein Ersatzangebot zu machen. «Weil es jedoch zu weni-
Busches bieten Insekten zwar Nektar, aber das Blattwerk        und Wirtschaft» zu erhalten, reicht bereits ein wilder Anteil                                                                  ge freie Wohnungen gibt, sind wir gezwungen, den Kreis
ist für Tiere und Menschen giftig», erklärt BGO-Gärt-          von 30 Prozent. Dies wiederum lässt Raum für Kompro-              Aus 11 Kündigungen im vergangenen Jahr ergaben sich          weiter aufzumachen.» Deshalb hat die BGO Kontakt mit
ner Lienhard. Van Wezemael ergänzt: «Das einheimische          misse: So ist auch in einem naturnahen Umschwung immer            so 27 Mieterwechsel: 11 Parteien konnten aus der bis Ende    anderen Genossenschaften in der näheren Umgebung auf-
Ökosystem ist über Jahrtausende zu einem stabilen Gan-         noch Platz für eine häufig gemähte Spielwiese. Der wilde          2019 zu räumenden Unteren Winterthurerstrasse umgesie-       genommen. Geschäftsführung und Vorstand prüfen die
zen gewachsen; solche Eindringlinge stören dieses Gleich-      Teil soll dabei kein abgetrenntes Naturschutzreservat sein.       delt werden, 10 dieser Wohnungen wurden daraufhin bis        mögliche Zusammenarbeit.
gewicht empfindlich.»                                          Kinder und Erwachsene dürfen hier Blumensträusse und              zum Abbruch der Liegenschaft befristet vermietet. Weiter
                                                               Beeren pflücken oder verstecken spielen. Van Wezemael:            zogen fünf Parteien in kleinere Wohnungen, eine in eine
Darum sind sämtliche invasiven Neophyten in                    «Diese 30 Prozent sollen 100 Prozent lebendige Freude             grössere. «Die elf Kündigungen haben wir somit sehr gut      Vermietungen 2018
einem naturnahen Garten fehl am Platz.                         bieten.»                                                          verwertet», sagt Weber. Besonders freut sich die BGO-Ge-                                                   Anzahl
                                                                                                                                 schäftsführerin, dass neben den notwendigen Umsiedlun-
                                                                                                                                                                                              Tausch in kleinere Wohnung                        5
Abgesehen vom Ersetzen der Neophyten durch einhei-             Nach dem Augenschein in den beiden BGO-Siedlungen                 gen auch auf die Bedürfnisse von sechs weiteren Parteien
mische Pflanzen gibt die Fachfrau noch weitere Tipps zur       Rösli- und Scheuchzerhof sieht Manja Van Wezemael kei-            Rücksicht genommen werden konnte.                            Tausch in grössere Wohnung                        1

Förderung der Biodiversität. So sollte die Hecke zwischen      ne Hindernisse für eine Zertifizierung durch die Stiftung                                                                      Neue Genossenschafter/innen                      0
Häusergruppe und Tramdepot besser strukturiert sein. Un-       «Natur und Wirtschaft». Dank dem innovativen und kom-             Allerdings sind elf Kündigungen im Jahr sehr wenig. «Unsi-   Umsiedlung Ersatzneubau                          11
ter den hohen Büschen sieht Van Wezemael noch Raum             petenten Gartenteam und dem Engagement motivierter                cherheit bindet die Leute eher an ihre Wohnung», vermu-      Befristete Vermietungen                          10
für niedrigere, einheimische Sträucher. Totholz und Stein-     Bewohner sollte sich dieses Ziel erreichen lassen. Zwei Mo-       tet die Geschäftsführerin. Ausserdem hätten viele Genos-
haufen am Boden würden Eidechsen und Blindschleichen           nate nach dem Besuch der Umweltwissenschaftlerin aus              senschafter bereits Interesse am Ersatzneubau signalisiert
Unterschlupf bieten. Wie wäre es mit einer vielfältigen        Luzern trifft dann bei der BGO auch tatsächlich die gute          – «wer ganz von der BGO wegzieht und aus der Genossen-
Pflanzendecke auf den Flachdächern der Velohäuschen?           Nachricht ein: Die BGO erfüllt die Bedingungen für eine           schaft austritt, hat später nicht mehr die gleichen Chan-
Und um die Spielwiese in der Siedlung Röslihof dürfe man       Zertifizierung und wird als naturnah ausgezeichnet.               cen, bei uns eine Wohnung zu erhalten», so Weber.

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So ist die BGO organisiert                                                                                                                                                                             So ist die BGO organisiert

Vorstand                                                                                                              Geschäftsstelle

Wir haben das grosse Ganze im Blick                                                                                   Wir sind für Sie da
Der Vorstand legt die Strategie fest.                                                                                 Ob konkrete Anliegen oder Wünsche der Genossenschafter, Vermietungen, Reparaturen
                                                                                                                      oder Unterhalt: Bei der BGO-Geschäftsstelle laufen alle Fäden zusammen.

Der Vorstand der BGO ist zuständig für die strategische        Vorstand 2018
Leitung der Genossenschaft. Er leistet in Zusammenar-
beit mit den Mitarbeitern der Geschäftsstelle die Kommis-      • Silvia Dähler, Präsidentin, IT-Managerin
sionsarbeit. Zudem macht er eine Jahresplanung und ist           Geschäftsführender Ausschuss
zuständig für das Risikomanagement.                            • Mathias Ninck, Vizepräsident, Kommunikationsleiter
                                                                 Geschäftsführender Ausschuss
Der Vorstand pflegt ein Netzwerk mit externen Partnern,        • Britta Bökenkamp, Architektin
wie etwa Banken und Behörden, stellt Personal ein und            Bauen und Unterhalt
legt die Löhne fest. Darüber hinaus obliegen ihm die Fi-       • Jörg Halter, Jurist und Pflegefachmann
nanzen und er stellt sicher, dass die Geschäfte dem Recht        Vermietung und Soziales
entsprechen. Auch die Generalversammlung wird vom              • Sabine Herzog, Architektin
Vorstand vorbereitet und durchgeführt. Die Verantwor-            Bauen und Unterhalt
tung für die Projektorganisation des Ersatzneubaus liegt       • Christoph Steiner, Psychologe
in der Kommission Bauen und Unterhalt (B+U), die über            Vermietung und Soziales
die dafür nötige Fachkompetenz verfügt.                        • Jovanka Rakic, Architektin, städtische Vertreterin
                                                                 Bauen und Unterhalt
Der Vorstand und die Kommissionen finden sich jeweils
einmal im Monat zu einer Sitzung zusammen; einmal im           Ausgeschieden aus dem Vorstand
Jahr trifft sich der gesamte Vorstand zu einer Retraite.                                                                                                                                                Die BGO Geschäftsstelle
                                                                                                                                                                                                        an der Winterthurerstrasse.
                                                               • Beatrice Landolt, Juristin
                                                                 Nach drei Jahren in der Kommission Kommunikation
                                                               • Barbara Widmer, Juristin
                                                                 Nach fünf Jahren in verschiedenen Kommissionen,      Das operative Geschäft der Genossenschaft liegt fest in       Geschäftsstelle 2018
                                                                 zuletzt zuständig für die Kommunikation              der Hand der Geschäftsstelle. Sie bewirtschaftet die Lie-
                                                                                                                      genschaften professionell und kümmert sich um alles,          • Esther Weber
   General-                                                                                                           was mit Vermietungen zu tun hat.                                Geschäftsführerin
 versammlung                                                                                                                                                                        • Robert Bossi
                                                                                                                      In erster Linie aber ist die Geschäftsstelle der wichtigste     Teamleiter technisches Team (seit Mai)
                                                                                                                      Ansprechpartner und unterstützt Genossenschafter in al-       • Sarah Tschanz
                             Revisionsstelle                                                                          len Fragen rund um das Wohnen in der BGO. Die Mitar-            Kommunikation, Liegenschaftsbewirtschaftung
                                                                                                                      beiter des technischen Dienstes sorgen ausserdem dafür,       • Maja Hauser
                                                                                                                      dass der Schnee geräumt wird, der Garten gepflegt und           Buchhaltung, Liegenschaftsbewirtschaftung
                                                                                                                      sämtliche Reparaturen erledigt werden. Finden in den Lie-     • Nora Howald
                                               Geschäfts-   Bau und        Kommu-        Vermietung                   genschaften Umbauten, Sanierungen oder Erneuerungen             Stelle Kultur und Soziales
              Vorstand                         führender    Unterhalt      nikation      und Soziales                 statt, begleitet und koordiniert dies die Geschäftsstelle.    • Monika Riederer
                                               Ausschuss
                                                                                                                      Sie steht zudem in engem Kontakt und Austausch mit              Gemeinschaftsraum, Support
                                                                                                                      anderen Genossenschaften und verwaltet den Gemein-            • Milos Ivanovic
                                                                                                                      schaftsraum.                                                    Technischer Hauswart
                                                                                                                                                                                    • Aladin Lienhardt Graf
                                                                                                                                                                                      Gärtner (seit Oktober)
                                                                                                                                                                                    • Monika Graf
                                                            Technischer     Kultur und                                                                                                Gärtnerin (seit September)
                     Geschäftsstelle           Verwaltung
                                                              Dienst         Soziales                                                                                               • Christoph Fiechter
                                                                                                                                                                                      Gärtner (bis September)
                                                                                                                                                                                    • Peter Riederer
                                                                                                                                                                                      Treppenhausreinigung (bis Februar)
                                                                                                                                                                                    • Keviny Gisler
                                                                                                                                                                                      Lernender FA Betriebsunterhalt

20                                                                                                                                                                                                                                    21
BGO Bauen und Sanieren                                                                                                                                                                                                               BGO Bauen und Sanieren

Fernwärme                                                                                                               Wohnungsangebot der BGO

Erneuerbare Energie für die BGO                                                                                         Liegenschaften und Sanierungen
Ab 2022 sind drei BGO-Siedlungen ans Fernwärmenetz angeschlossen                                                        1923 gegründet, verfügt die BGO im Kreis 6 über fünf Siedlungen, die alle in Gehdistanz
und können nachhaltige Wärme nutzen.                                                                                    zueinander liegen: Insgesamt sind dies rund 400 Wohnungen, verteilt auf 62 Häuser.

Die Stadtzürcher Stimmbevölkerung hat Ende September        Vertrag im November unterzeichnet
2018 dem Kredit für die Erweiterung des Fernwärmenet-                                                                   Liegenschaftenverzeichnis 2018
zes klar zugestimmt. Somit lässt sich die Fernwärmever-     Im November 2018 war es dann soweit: BGO und ERZ
sorgung Zürichs in den nächsten Jahren aufrechterhalten;    (Entsorgung + Recycling Zürich) unterzeichneten gemein-     Siedlungen                                 Anzahl Wohnungen                    Zumiet-    Bastel-    Gschäfts-    Auto-       Auto-     Motor-
                                                                                                                                                                    nach Zimmerzahl                     bare       und        lokale     einstell-   abstell-   räder
gleichzeitig werden zusätzliche Stadtteile an die umwelt-   sam den Vertrag für die Lieferung von Fernwärme. Damit
                                                                                                                                                                                                       Räume      Lager-                  plätze      plätze
freundliche Fernwärmeversorgung angeschlossen – wie         brachte die BGO ihre vor drei Jahren gestarteten Abklä-                                                                                               räume
etwa Wipkingen, Unterstrass, Aussersihl und Sihlquai.       rungen und Verhandlungen zur Fernwärmeversorgung zu
                                                                                                                        Anzahl Wohnungen             1 bis   2 bis    3 bis   4 bis    5 bis   6 bis
                                                            einem erfolgreichen Abschluss.
                                                                                                                        nach Zimmerzahl                1,5    2,5      3,5     4,5      5,5     6,5
Auch die BGO profitiert davon: Dank der neuen Fernwär-
me-Verbindungsleitung zwischen Kehrichtheizkraftwerk                                                                    Obere Winterthurerstrasse
Hagenholz und Zürich-West können ab 2022 drei BGO-
Siedlungen mit insgesamt rund 340 Wohnungen (Obe-                    «Dank der neuen                                    Winterthurerstr. 98-138       6       11       58      3                                     5                      21          3         4
                                                                                                                        Milchbuckstr. 81-84            1      4        14      9                                     5
re Winterthurerstrasse, Untere Winterthurerstrasse und
                                                              Fernwärme-Verbindungsleitung                              Garage Winterthurerstr.                                                                                             19
Scheuchzer-/Langmauerstrasse) nachhaltige Wärme nutzen.
                                                              zwischen Kehrichtheizkraftwerk                            Untere Winterthurerstrasse

                                                               Hagenholz und Zürich-West                                Winterthurerstr. 89-123        1      8        47      11                                    3          5                       3

                                                                   können ab 2022 drei                                  Langmauer-/Scheuchzerstrasse

                                                                                                                        Langmauerstr. 58-90            1      10       27      9        13       1                  14           1
                                                               BGO-Siedlungen nachhaltige
                                                                                                                        Scheuchzerstr. 126-140                5        8       15       7                2          10
                                                                     Wärme nutzen.»                                     Röslihof

                                                                                                                        Röslistrasse 21-29                     1       13      3        7                            1           1          3           3
                                                                                                                        Werikonweg 5, 7                       2        8                3                                                   3           2
                                                            Bisher werden die Siedlungen Obere Winterthurerstrasse,
                                                                                                                        Langmauerstr. 20-30                   2        21      4        2                            4          2           7           4
                                                            Untere Winterthurerstrasse und Scheuchzer-/Langmau-
                                                                                                                        Riedtlistrasse 35, 37                  1       15                                            1
                                                            erstrasse von einer konventionellen Gas-/Ölheizung und
                                                            einem internen Wärmenetz versorgt. Im Zuge des Ersatz-      Scheuchzerhof
                                                            neubaus wird die Heizzentrale jedoch abgerissen. «Die
                                                                                                                        Scheuchzerstr. 186-198                2        18      17       5        1       4           11          1                      4
                                                            Erweiterung des Fernwärmenetzes ist für die BGO ein
                                                                                                                        Tiefgarage Scheuchzerstr.                                                                                          40                     4
                                                            Glücksfall», sagt Sabine Herzog von der Kommission Bau-
                                                            en und Unterhalt. «An diesem Standort gibt es nur wenige    Total 394 Wohnungen           9       46      229      71       37      2        6          54          10          93         19         8
                                                            Alternativen für erneuerbare Energie. Somit ist die Fern-
                                                            wärme-Erschliessung für die BGO optimal, um möglichst
                                                            viele Wohnungen mit nachhaltiger Wärme zu versorgen.»
                                                            Zudem muss die BGO aufgrund der geplanten Leitungs-
                                                            führung mit Zugangsschacht an der Milchbuckstrasse le-
                                                                                                                        Sanierungen 2018
                                                            diglich eine Übergabestation bauen.                         Allgemeine Sanierungs- und Instandsetzungsarbeiten

                                                                                                                        Winterthurerstrasse 108                         EG-2. OG rechts/links
                                                                                                                        Winterthurerstrasse 114                         EG-2. OG rechts/links
                                                                                                                                                                                                         Erneuerung von Küche und/oder Bad
                                                                                                                                                                        1. OG-2. OG rechts               (Behebung Restanzen)
                                                                                                                        Winterthurerstrasse 124
                                                                                                                                                                        EG-2. OG links

Das Kehrichtheizkraftwerk                                                                                               Milchbuckstrasse 84                             EG-2. OG links
Hagenholz in Zürich
                                                                                                                        Scheuchzerstrasse 132                           1. OG rechts                     Wohnraumsanierung
                                                                                                                        Instandsetzungs- und Malerarbeiten                                               Mieterwechselbedingt wurden 19 Wohnungen instandgesetzt.

                                                                                                                        Umgebung

                                                                                                                        Langmauer-/Scheuchzerstrasse                                                     Ersatz Spielplatz

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