BGO Geschäftsbericht 2018 - Baugenossenschaft Oberstrass
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BGO Vorwort BGO Vorwort INHALTSVERZEICHNIS Die BGO in Kürze 4 Vorwort 5 Schwerpunktthema: Nachbarschaft & Partizipation 6 Drei Genossenschafter erzählen 6 Die Expertin erläutert 10 Hausordnung in der BGO – früher und heute 12 Wieviel Partizipation darf es sein? 12 Highlights 2018 14 Unsere Strategie 17 Ausgezeichnete BGO-Gärten 17 In der BGO zu Hause 19 Umsiedlung und Vermietung 19 So ist die BGO organisiert 20 Vorstand 20 Geschäftsstelle 21 Bauen und Sanieren 22 Erneuerbare Energie für die BGO 22 Wohnungsangebot der BGO 23 Die BGO in Zahlen 24 Jahresrechnung 24 Bericht der Revisionsstelle 34 Impressum 35 Titelseite: Winterlinde (tilia cordata), zwischen Winterthurerstrasse 91 und 97 Inhaltsverzeichnis: Buche (fagus sylvatica) hinter Scheuchzerstrasse 194 Seite 9: Stieleiche (quercus robur), Scheuchzerstrasse 132 Seite 16: Hainbuche (carpinus betulus), hinter Langmauerstrasse 60 Seite 17: Winterbild: Bergahorn (acer pseudoplatanus) im Röslihof Seite 17: Spielplatzbild: Zierkirsche (prunus serrulata) hinter Milchbuckstrasse 82 Seite 17: Links Bergahorn (acer pseudoplatanus), rechts Birke (betula) im Röslihof Im vorliegenden Geschäftsbericht wird aus Gründen der Verständlichkeit und Seite 18: Bergahorn (acer pseudoplatanus) im Röslihof Lesbarkeit jeweils die männliche Form verwendet. Die Frauen sind gleichberech- Letzte Seite: Ahorn (acer), hinter Langmauerstrasse 60 tigt mitgemeint. 2 3
BGO Vorwort BGO Vorwort Die BGO in Kürze Vorwort Zusammensetzung Bewohnerschaft Silvia Dähler, Präsidentin BGO Altersstruktur BGO Altersstruktur im Vergleich zur Stadt Alter 2018 2017 Alter BGO 2018 Stadt 2018 BGO 2017 Stadt 2017 0-19 Jahre 21% 21% 0-19 Jahre 21% 17% 21% 17% «Wie wird in der 20-39 Jahre 30% 30% 20-64 Jahre 66% 69% 66% 69% 40-64 Jahre 36% 36% 65 und älter 13% 14% 13% 14% BGO Nachbarschaft gelebt? Welche 66% 65 und älter 13% 13% Liebe Genossenschafterinnen und Genossenschafter 0-100 Bedeutung hat sie heute noch? Und was «Wer ein Haus kauft, kauft die Nachbarn mit», Ausländeranteil lautet ein englisches Sprichwort. Tatsächlich war früher anders?» 12% 2018 2017 sind Nachbarn keine Freunde, gehören nicht zur Geschlechterverteilung BGO 12% 11% Familie und kommen einem doch so nah wie Geschlecht 2018 2017 kaum jemand sonst. Wir wollten wissen: Wie wird in der BGO Nachbar- Stadt Zürich 32% 32% schaft gelebt? Welche Bedeutung hat sie heute noch? Und was war früher Frauen 446 (56%) 445 (56%) vielleicht anders? Dazu haben wir drei Genossenschafter aus unterschied- Männer 353 (44%) 355 (44%) lichen Generationen besucht (Seite 6) und einen Blick in alte Hausord- Total 799 (100%) 800 (100%) Verhältnis interne/externe Genossenschafter nungen geworfen (Seite 12). Wie Nachbarschaften in Baugenossenschaf- ten funktionieren, hat die Soziologin Barbara Emmenegger untersucht. 799 2018 2017 Intern 384 (79%) 395 (79%) Im Interview auf Seite 10 erzählt sie, weshalb es gar nicht so wichtig ist, 485 Extern Total 101 (21%) 485 (100%) 102 (21%) 497 (100%) sehr enge Verhältnisse zu pflegen und welche Rolle Geschäftsstelle und Vorstand dabei spielen. Ausserdem zeigt ein Vergleich zwischen BGO und Gesewo, der grössten selbstverwalteten Baugenossenschaft der Schweiz, welche unterschiedlichen Formen der Mitbestimmung es für Bewohner Wohnflächenkonsum und Fluktuation von Baugenossenschaften gibt (Seite 12). Mit unserem geplanten Ersatzneubau an der Unteren Winterthurerstrasse 11% Anzahl Wohnungen ging es auch 2018 zügig voran. So ist die Planungsphase mit Vorprojekt 2018 2017 mittlerweile beendet, die Bauprofile sind ausgesteckt und das Baugesuch Wohnungen 394 394 eingereicht (Seite 14/Highlights). Ausserdem haben wir im letzten Jahr Fluktuation 394 prüfen lassen, ob sich die BGO-Siedlungen für das Label «Naturnahes Ort 2018 2017 Wohnareal» zertifizieren lassen. Kaum in Angriff genommen, ging alles Langmauer-/Scheuchzerstrasse 5% 5% ganz schnell: Noch vor Weihnachten erhielten wir das Zertifikat für die Obere Winterthurerstrasse 7% 5% naturnahe Gestaltung unserer Siedlungen (Seite 17). m2 Wohnflächenkonsum Röslihof 6% 8% Konsum 2018 2017 Scheuchzerhof 11% 7% Dank der Initiative engagierter Bewohner fanden auch im letzten Jahr wie- BGO 36,8 m2/Person 36,7 m2/Person Untere Winterthurerstrasse 26% 13% der viele gemeinschaftliche Aktionen in der BGO statt. So organisierten Genossenschafter ein buntes Sommerfest im Röslihof, um die drei neu- Quartier 39,1 m2/Person 39,4 m2/Person BGO-Schnitt: 11% 8% en BGO-Spielplätze einzuweihen. Und auch die Wümmet war aufgrund Stadt 39,1 m2/Person 39,1 m2/Person Stadt: 8% 8% des Einsatzes unermüdlicher Helfer ein voller Erfolg (Seite 15/Highlights). Möglich wurden diese Aktionen Dank der Initiative und Koordination von Finanzen Nora Howald der Stelle Kultur und Soziales. Ich freue mich auf ein span- nendes 2019 mit Ihnen! Positionen 2018 2017 Mietzinseinnahmen 5'427'289 5'428'033 Liegenschaftsaufwand 2'134'626 2'087'871 Ihre Silvia Dähler, Präsidentin BGO Finanzaufwand 477'283 487'579 4'542'420 Anlagewert der Liegenschaften 62'974'850 62'705'382 Versicherungswert der Liegenschaften 124'027'500 124'026'400 Hypotheken 20'500'000 21'500'000 Eigenkapital 4'542'420 4'224'434 4 Quellen: Stadt Zürich (Statistik); Jahresrechnung/Unterlagen BGO 5
Nachbarschaft & Partizipation in der BGO Nachbarschaft & Partizipation in der BGO Drei Genossenschafter erzählen Für Linda Bastian sind es die kleinen Gesten, die eine gute senbluten der Enkelin Hilfe braucht, kann sich unkompli- Ein Lob auf die Nachbarn! Nachbarschaft so wertvoll machen: «Bin ich auf dem Weg ziert Unterstützung holen. Gleichzeitig bleibt noch genü- zum Coop und treffe jemandem im Hof, frage ich: Soll ich gend Raum für Privatsphäre, findet Linda: «Im Sommer ist dir was mitbringen? Passt jemand draussen auf die Kin- der Hof immer voll. Grilliert man, kann es sein, dass der der auf und ich mache mir gerade einen Kaffee, bringe ich Nachbar fragt: Kann ich auch schnell was drauf legen? Ob wir wollen oder nicht, an unseren Nachbarn kommen wir nicht vorbei. Ob und wie schnell eine Tasse raus.» Nicht mehr benötigte Kinderklei- Oder: Habt ihr noch einen Cervelat für mich? Gleichzeitig Gemeinschaft gelebt wird, hat dabei viel mit unserer individuellen Lebenssituation zu tun. der und Spielzeug werden untereinander weitergegeben; erkennen die Leute, wenn man mit seiner Familie alleine Drei Genossenschafter erzählen, was ihnen Nachbarschaft bedeutet. und die Grossmutter von nebenan, die beim starken Na- sein will.» Linda Bastian «Manche der Senioren sind selbst im Hof aufgewachsen und haben Edi Frei hier ihre Kinder «Früher war grossgezogen.» ich hier der Hauptanimateur für die Kinder.» «Unsere Töchter wachsen in einer grossen Gemeinschaft des Mietvertrages macht es deshalb durchaus Sinn, sich Sie ist zeitlich begrenzt und verändert sich ständig: auf», sagt Linda Bastian. Sie sitzt auf dem Sofa ihrer Fa- die allernächsten Bewohner genauer anzusehen – denn die Nachbarschaft milienwohnung, während Emma (8) und Alma (6) durch während man Beziehungen zu Freunden schlimmstenfalls die Stube turnen. Seit 13 Jahren lebt die 40-Jährige mit beenden kann, geht das mit Nachbarn nicht so leicht. Nicht Nachbarschaft ist allerdings auch zeitlich begrenzt und spontan draussen zusammen essen», sagt der Biologe, der Mann und Kindern in der BGO – zunächst an der Unteren umsonst findet der deutsche Sozialpsychologe Volker Lin- verändert sich ständig. Ziehen Menschen weg, werden sich auf Computer-Schulungen spezialisiert hat. «Der Un- Winterthurer Strasse, seit sieben Jahren nun im Scheuch- neweber: «Wer neben oder über einem wohnt, ist deutlich Kinder grösser, verflüchtigen sich oft Kontakte und neue terschied: Früher haben sich die Leute mir angeschlossen, zerhof. Bereits früher wohnte die Heilpädagogin in Genos- wichtiger für den Alltag als die Frage, ob die Wohnung ein Formen sind gefragt. Dies hat Edi Frei erlebt, der seit heute schliesse ich mich ihnen an.» senschaften, doch erst in der BGO fand sie «diesen ganz Gäste-WC hat.» zwölf Jahren im Röslihof wohnt. «Früher war ich hier der speziellen Zusammenhalt». Heute, wo viele Menschen Hauptanimateur für die Kinder. Habe Krokodil gespielt und An Orten zusammenkommen, ständig umziehen, ihre Nachbarn kaum noch wahrnehmen, Nachbarn übernehmen einen Teil der Betreuung die Kids bis auf den alten Kletterturm hoch verfolgt.» «Edi! die man gar nicht teilen möchte sei das etwas Besonderes: «Wir unterstützen uns, schauen Krokodil spielen!, riefen sie immer», erzählt er lachend, aufeinander und haben auch einen Blick auf die Älteren – Gehen Emma und Alma in den Hof, treffen sie meistens «das war mein Fitnessabo». Heute ist sein Sohn 14 Jahre Nachbarschaft bedeutet für ihn auch, an Orten zusammen- diese Durchmischung der Generationen finde ich ideal», jemanden zum Spielen. Nebst Eltern, Hort und Grosseltern alt und das Krokodil nicht mehr wirklich gefragt. Auch im zukommen, die man sich vielleicht gar nicht teilen will, wie so Linda; «manche der Senioren sind selbst im Hof aufge- übernimmt ganz selbstverständlich die Nachbarschaft ei- Hof gab es einen grossen Wechsel – Leute starben oder etwa die Waschküche. «Was bei uns im Haus zum Glück wachsen und haben hier ihre Kinder grossgezogen.» Das nen Teil der Betreuung. So sind Linda Bastians Töchter ein- zogen weg. «Viele von den älteren, die bereits seit Jahr- kein Problem ist, hier wäscht einfach jeder chaotisch drauf Verständnis für die vielen jungen Scheuchzerhof-Bewoh- mal die Woche bei der Nachbarin zum Zmorgenessen und zehnten hier wohnen, kenne ich gar nicht, weil sie kaum los», so Edi. Aber auch zusammensitzen und von Proble- ner sei deshalb gross. müssen nicht in den Frühhort. Egal ob es sich um einen in den Hof kommen», sagt Edi. «Sind die Kinder klein, men erzählen, gehöre dazu. «Dabei muss man gar nicht Zahnarzttermin handelt oder man ohne quengelndes Kind ziehen sie dich automatisch raus; später muss man sich immer einverstanden sein, es geht vor allem ums Zuhö- Nachbarn sind keine Freunde, gehören nicht zur Familie einkaufen will – in der Nachbarschaft findet sich immer je- manchmal einen Schupf geben.» Eigentlich sei er einer, der ren.» Neben Velopumpe ausleihen, beim Flicken unterstüt- und kommen einem doch so nah wie kaum jemand sonst. mand, der kurz auf die Kleinen aufpasst. Ein andermal wird viel Privatsphäre bräuchte. «Das Gute ist: Ich kann selbst zen und mit Zucker aushelfen hat er einst für die Kinder Manchmal werden sie zu Freunden, zu Wahlfamilie, ma- dafür das Wohnzimmer der Bastians in eine Höhle um- bestimmen, wieviel Gemeinschaft ich will. Möchte ich für im Hof ein Trampolin besorgt – «und dabei vor allem viel chen das Leben bunter und glücklicher. Manchmal sind funktioniert, an deren Bau sich der gesamte Nachwuchs mich sein, bleibe ich auf dem Balkon. Aber als Single mit Zeit ins Flicken investiert», lacht er, «das war auch Nach- sie soziale Kontrolle («Was sollen bloss die Nachbarn den- des Hofes beteiligt. So selbstverständlich, wie die Kinder Kind richte ich mich vermutlich stärker nach Aussen als barschaftshilfe». Auch sein Grill steht ganz im Zeichen der ken?»), treiben einen in den Wahnsinn mit ihrem Lärm, ih- zwischen den verschiedenen Wohnungen pendeln, tun eine klassische Familie.» Gemeinschaft – «ein Monster-Gerät, das für mich alleine ren Essens- oder Zigarettendüften und der WC-Spülung dies auch die zahlreichen Katzen der Nachbarschaft: Kur- viel zu gross ist, aber zusammen mit anderen perfekt», so nachts um halb zwei. Gleichzeitig vertrauen wir unseren zerhand werden sie während Ferienabwesenheiten von Den 57-Jährigen sieht man in den warmen Monaten häufig Edi. «Ich leihe es gerne aus – einzige Bedingung: Ich will Nachbarn den Wohnungsschlüssel an, die Pflanzen, die den anderen mitversorgt. im Hof sitzen – am Laptop arbeitend oder mit einem Glas den Grill geputzt zurück!» Hauskatze oder sogar das Kind. Vor dem Unterzeichnen Wein in der Hand. «Im Sommer passiert es häufig, dass wir 6 7
Nachbarschaft & Partizipation in der BGO Nachbarschaft & Partizipation in der BGO Marie-Thérèse Padovan «Mit den Nachbarn haben wir es sehr gut.» Ein paar Häuser von Edi entfernt wohnt Marie-Thérèse Früher, als ihre eigenen Kinder klein waren, blieben fast alle Padovan. Bereits seit 78 Jahren ist sie in der BGO zu Hause. Frauen zu Hause. Gemeinsam hüteten sie den Nachwuchs Als Fünfjährige zog sie mit ihren Eltern in die Scheuchzer- und legten Wäsche zusammen. «Heute arbeiten alle und strasse. 1941 war es, mitten im Krieg, als sich die Genossen- kennen sich untereinander nicht mehr», so Marie-Thérèse. schafter zum Schutz vor vermeintlichen Bombenangriffen «Was nicht besser oder schlechter ist, nur anders.» Früher noch in die Keller flüchten mussten. 1200 Franken betrug gab es allerdings auch mehr Konflikte, erinnert sie sich. der Mietzins für die Dreizimmerwohnung damals – pro «Manche Frauen waren völlig zerstritten, und die sozia- Jahr. Lachend zeigt die 83-Jährige den vergilbten Miet- le Kontrolle war ebenfalls grösser.» Das zeigt auch der vertrag: «Unvorstellbar heute, was?» Im Jahr 1958, mit vergilbte Mietvertrag ihres Vaters, dem eine mehrseitige gerade 22, heiratet sie. Weil in Zürich grosse Wohnungs- Hausordnung anhängt, die detailliert sämtliche verbote- not herrscht, wohnt das Paar zunächst bei Marie-Thérèses nen Tätigkeiten auflistet (siehe auch «Hausordnung - frü- Vater, der mittlerweile Witwer ist. Er macht den jungen her und heute», S. 12). «Ich erinnere mich noch gut, wie Leuten Platz und zieht ins einstige Kinderzimmer. Was als ich mit 16, als meine Mutter starb, plötzlich für die Wäsche vorrübergehende Notlösung gedacht ist, währt acht Jah- zuständig war und von den anderen Frauen gemassregelt re lang. Zwei Töchter werden in dieser Zeit geboren. Erst wurde, wenn ich einen kleinen Rest Waschpulver nicht 1966 erhält das junge Paar eine eigene Wohnung und zieht weggewischt hatte», so Marie-Thérèse. «Heute ist man da mit den mittlerweile sechs und vier Jahre alten Mädchen sehr viel toleranter.» an die Langmauerstrasse. «Einer der glücklichsten Tage meines Lebens», sagt Marie-Thérèse. Früher kannte sie den ganzen Hof, heute nur wenige Heute wohnt die rüstige Seniorin, die seit vier Jahren ver- witwet ist, alleine. Viel unterwegs ist sie, besucht Veran- staltungen der Kirchengemeinden und geht mehrmals im Jahr auf Car-Reisen. «Mit den Nachbarn haben wir es sehr gut», sagt sie, «man grüsst sich und hilft bei Bedarf.» Frü- her kannte sie den ganzen Hof, heute beschränkt sich dies auf die Hausbewohner und ein paar wenige ihrer Genera- tion aus der Nachbarschaft. Warum das so ist? «Ich habe das Gefühl, von den Jungen nicht mehr wahrgenommen zu werden», sagt sie. «Die denken vermutlich, das ist halt die Alte – was ja auch stimmt», Marie-Thérèse schmunzelt. «Ich bin ein paarmal zu den Anlässen im Hof gegangen und habe mich vorgestellt. Doch auf der Strasse wurde ich später nicht mehr gegrüsst. Ich weiss, das ist nicht bös ge- Stieleiche (quercus robur), meint, das ist eben heute so.» Scheuchzerstrasse 132 8 9
Nachbarschaft & Partizipation in der BGO Nachbarschaft & Partizipation in der BGO Die Expertin erläutert Diese ist für den Einzelnen oft zu abstrakt, während die Aus diesem Grund hat die BGO vor einiger Siedlung überschaubarer und näher erscheint. Das zeigt Zeit die Stelle Kultur und Soziales ins Leben «In den Begriff sich etwa, wenn zur Generalversammlung nur wenige Leu- gerufen: Um nach realisierbaren Ideen Ausschau zu halten, diese zu kanalisieren Nachbarschaft wird viel te kommen. und Genossenschafter in ihren Anliegen zu hineinprojiziert.» unterstützen. «Es braucht selbstverständliche Hervorragend! Genau so was meine ich. Die Soziologin Barbara Emmenegger* hat untersucht, wie Nachbarschaften Begegnungsmöglichkeiten. Sind tragfähige Nachbarschaften in Zeiten in Baugenossenschaften funktionieren. Ich denke an Waschküchen, die an- von gesellschaftlichem Wandel und vermehrt Sie erzählt, weshalb es gar nicht so sprechend gestaltet sind, Kleinfamilien heute wichtiger als früher? wichtig ist, sehr enge Verhältnisse zu damit sich Bewohner gerne dort Mag sein, dass früher die Familienstruktur den grössten pflegen, und welche Rolle Geschäfts- Bedarf gedeckt hat. Generell jedoch gewinnen die Themen stelle und Vorstand dabei spielen. aufhalten, an eine Grillstelle im Nachbarschaft und sozialer Zusammenhalt immer mehr an Hof, an eine Bank vor dem Haus, Relevanz. Schliesslich sind von Nachbarschaft alle betrof- fen: Es ist kein starres Gebilde, verändert sich mit dem ge- auf die man sich kurz mal sellschaftlichen, räumlichen Wandel und ist vor allem ein kostbares Gut. hinsetzen, einen Schwatz halten oder die Einkaufstasche abstellen Frau Emmenegger, Sie haben vier Siedlungen gestalten hängt mit der gesamten Genossenschaft zusam- kann.» «Die Erwartungen an unterschiedlicher Genossenschaften unter men, mit ihrer Organisation und wie stark der Genossen- Nachbarschaften sind hoch. die Lupe genommen. Zu welchen Ergebnissen schaftsgedanke und Fragen der Mitwirkung in Vorstand kamen Sie? und Geschäftsstelle verankert sind. Hat die Bereitschaft, sich in Unsere Studie hat gezeigt, Genossenschaften zu engagieren, in dass lose Beziehungen dort sehr Zusammen mit Genossenschaften haben wir zunächst die den letzten Jahren abgenommen? Fragestellungen erarbeitet. Dabei interessierte uns: Wie- wichtig sind.» viel Genossenschaftsgedanke ist noch übrig? Was heisst das überhaupt? Und welche Rolle spielt die Nachbarschaft «Das Engagement hat Nein, das Engagement hat nicht abgenommen, es hat für die Bewohner? In vier Fallstudien, die in den unter- nicht abgenommen, es hat sich sich lediglich verändert. In Zeiten der Mehrfachbelastung schiedlichen Siedlungen stattfanden, sowie in Interviews durch Beruf und Familie sind Genossenschafter zwar we- mit Bewohnern, Geschäftsstellen und Vorständen sind wir lediglich verändert.» niger bereit, sich langfristig zu engagieren – etwa in Gre- der Sache dann auf den Grund gegangen. Dabei wurde mien oder Kommissionen. Punktuell und kurzfristig, so klar: Eine unterstützende und wohlwollende Nachbar- haben wir festgestellt, ist das Engagement aber nach wie schaft ist etwas sehr Wertvolles. Sie sollte allerdings auch vor hoch. Generell ist es heute mehr interessegeleitet. Bei genug Freiheiten lassen, nicht einengen und keinen zu ho- Was bedeutet das genau? unseren Untersuchungen ist uns jedenfalls viel informelle hen normativen Druck erzeugen. gegenseitige Hilfe begegnet – was von den Betreffenden In der Studie wurde deutlich, dass Engagement in der oft gar nicht als Engagement wahrgenommen wurde. «Wir Wie meinen Sie das? Nachbarschaft auch davon abhängt, ob die Bewohner helfen uns halt gegenseitig aus», hiess es da nur, wenn Be- Raum für Mitwirkung und Mitbestimmung haben. Ist es er- wohner betagten Nachbarn ohne viel Aufhebens unter die In den Begriff Nachbarschaft wird viel hineinprojiziert, die wünscht, dass sich Genossenschafter im Sinne des Genos- Arme griffen. Zur Person: Erwartungen sind hoch. Unsere Studie hat gezeigt, dass senschaftsgedankens engagieren, ist eine gewisse Gestal- *Barbara Emmenegger ist Dozentin an der Hochschule Luzern lose Beziehungen in der Nachbarschaft sehr wichtig sind. tungsfreiheit nötig. Dazu wiederum braucht es Gefässe, Was braucht es für eine tragfähige – Soziale Arbeit und hat das Forschungsprojekt «Nachbar- Sich zu grüssen, zu wissen, wer wo wohnt und wer im damit sich Bewohner einbringen können. Nachbarschaft? schaften in genossenschaftlichen Wohnsiedlungen» geleitet. Zweifelsfalle da wäre, wenn Hilfe gebraucht würde, sind Zusammen mit ihrem Team untersuchte sie Siedlungen der dabei bereits Kriterien für eine gute Nachbarschaft. Sehr An welche Gefässe denken Sie? Es braucht selbstverständliche Begegnungsmöglichkeiten. Allgemeinen Baugenossenschaft Zürich ABZ, der Baugenos- enge Nachbarschaftsbeziehungen können hingegen für Ich denke da an Waschküchen, die ansprechend gestaltet senschaft des eidgenössischen Personals (Zürich), der Heim- andere, die nicht dazu gehören, ausschliessend wirken und An eine Siedlungskommission zum Beispiel, die nicht nur sind, damit sich Bewohner gerne dort aufhalten, an eine stätten-Genossenschaft Winterthur und der Genossenschaft das Gefühl vermitteln, «ich gehöre nicht dazu». bestimmen darf, welche Farbe der Gemeinschaftsraum Grillstelle im Hof, an eine Bank vor dem Haus, auf die man Kalkbreite (Zürich) (www.hslu.ch/nachbarschaften-genos- haben soll, sondern die Kompetenzen erhält und etwa sich kurz mal hinsetzen, einen Schwatz halten oder die senschaften). Momentan entwickelt Emmenegger zusammen Wie entsteht eine gute Nachbarschaft? über Nutzung und Gestaltung von Gemeinschaftsräumen Einkaufstasche abstellen kann. Alles niederschwellige Din- mit einem Team eine «Toolbox Nachbarschaft». Diese offene oder dem Wohnumfeld mitbestimmen kann. Kurz: Eine ge, die nicht teuer sein müssen und die vor allem Kontakte Informations- und Austauschplattform auf dem Internet soll Bei unserer Untersuchung haben wir festgestellt: Es greift Kommission, die Bedürfnisse der Siedlung aufnimmt und generieren – was wiederum das gemeinsame Engagement erstmalig in der Schweiz Wissen darüber sammeln und dieses zu kurz, die Frage nach dem Nachbarschaftsgedanken nur umsetzt. Mit der Siedlung identifizieren sich nämlich viele fördert. Manchmal braucht es auch einfach jemand, der Akteuren im Wohnungswesen zur Verfügung stellen. den Bewohnern zu stellen. Wie Nachbarschaften sich aus- Bewohner stärker als mit der Genossenschaft als Ganzes. gute Ideen hat, Schwung reinbringt und umsetzen hilft. 10 11
Nachbarschaft & Partizipation in der BGO Nachbarschaft & Partizipation in der BGO Hausordnung in der BGO – früher und heute Projekten: Die Möglichkeiten, sich aktiv einzubringen, sind Strategien entwickelt auch in der Gesewo der Vorstand «Lasse die Gefässe für das Schweinefutter vielfältig. Stehen grosse Vorhaben an – wie Ersatzneu- bau, Aussenraumgestaltung oder neue Spielplätze – wird gründlich informiert und die Haltung der Genossenschaf- Markus Schatzmann ist Präsident der Gesewo, einer der nicht vor dem Hause stehen.» ter abgefragt. Aufgrund dieser Inputs treffen Vorstand und Geschäftsleitung Entscheidungen und informieren grössten Wohnbaugenossenschaften für selbstverwalte- tes Wohnen in der Schweiz, und kennt dies nur zu gut. Mit wieder darüber. ihren 850 Genossenschaftern vereint die Gesewo unter Wo Menschen zusammenleben, ist vieles zu regeln. Wie sich Verbote ihrem Dach 16 Liegenschaften mit rund 300 Wohnungen und Bevormundungen in BGO-Hausordnungen gewandelt haben. Fördert partizipative Projekte: im Raum Winterthur. Wie in der BGO, wird die Strategie Die Stelle Kultur und Soziales in der Gesewo vom Vorstand entwickelt. «Wir präsentie- Früher galt sie noch etwas: die Hausordnung. Sämtliche «Vermeide lange Treppenhausgespräche» ren Ideen im so genannten Echo-Raum, kommen daraus Tätigkeiten waren in ihr haarklein geregelt. «Klopfe nicht Ausserdem wurde die Stelle Kultur und Soziales unter an- mit Inputs der Genossenschafter zurück und überarbeiten Teppiche, wenn ein Mieter Wäsche aufgehängt hat», hiess Die aktuelle Hausordnung der BGO liest sich da ganz an- derem geschaffen, um Projekte der Mitwirkung zu fördern. diese noch einmal», erklärt Schatzmann. Der Unterschied es etwa in der Version, die 1944 BGO-Genossenschaftern ders. Längst ist der zurechtweisende Ton einem appellie- So verfügt die BGO nun über mehr Ressourcen, um Vorha- zur BGO: Die einzelnen Gesewo-Häuser verwalten sich ausgehändigt bekamen. Oder: «Kritisiere nicht die Mitbe- renden gewichen. Von «Toleranz» ist in der Einleitung die ben, wie das Gartennutzungsprojekt, zu lancieren, bei dem selbst. So hat jede Liegenschaft ihren eigenen Hausverein, wohner des Hauses. Es geht dich nichts an, was sie tun, Rede, von «gegenseitiger Rücksichtnahme», wenn es um Genossenschafter eigene Ideen einbringen und – falls sich der über weitreichende Kompetenzen verfügt. Entschei- anziehen und erleben.» Regeln über Regeln, wie aus ei- Lärm geht. Überhaupt scheint sich die Perspektive in vie- diese als hofverträglich erweisen – selbstständig umsetz- dungen über Unterhaltsarbeiten am Haus obliegen etwa nem Exerzierkommando. len Dingen komplett geändert zu haben: «Vermeide lange ten können. Weiter unterstützt die Stelle Kultur und Sozi- den Bewohnern. Dabei verfügen die Vereine über ein ent- Treppenhausgespräche; sie arten leicht in eine hässliche ales Eigeninitiativen und Projekte von Genossenschaftern sprechendes Budget und bestimmen selbst, ob Aufträge Fremd und aus der Zeit gefallen wirken heute viele Punkte Klatscherei aus, und du verlierst deine kostbare Zeit», und bindet diese aktiv ein. vergeben oder anstehende Arbeiten von Genossenschaf- von damals, wie etwa: «Lasse den Kehrichtkessel und die mahnten die «Merkpunkte für unsere Hausbewohner» im tern ausgeführt werden. Gefässe für das Schweinefutter nicht stundenlang vor dem Jahr 1944. Sind Treppenhausgespräche aus heutiger Sicht Aber auch in der BGO gibt es Selbstverwaltung im Klei- Hause stehen.» Schweinefutter? In der BGO? Aber auch nicht das Schmiermittel einer guten Nachbarschaft, so nen: Die Reinigung der Waschküchen nehmen Hausbe- Die Gesewo-Genossenschafter beteiligen sich sehr unter- «Benütze nicht regelmässig das Telefon eines Nebenmie- dass sich auch mal unkompliziert ein Ei - oder was sonst wohner selbst an die Hand. Dafür können sie Organisation schiedlich – eine zentrale Rolle spielt dabei die Grösse: ters. Du hast bestimmt eine Telefonkabine in der Nähe», gerade im Haushalt fehlt - ausleihen lässt? Aber nein, auch und Regeln der Waschküchen eigenständig festlegen. «Je kleiner die Siedlung, desto stärker identifizieren sich führt aus heutiger Perspektive zum Schmunzeln. das stellte die alte BGO-Hausordnung unmissverständlich die Leute und beteiligen sich», so Schatzmann. «Gene- klar: «Lehne nicht links und rechts Dinge und Lebensmittel Doch was braucht es, damit die Mitwirkung funktioniert, ralversammlungen sind bei uns stets lebendig und lange. aus; es führt oft zu Unannehmlichkeiten.» gerade bei grösseren Projekten? «Spielregeln und Rah- Da wird nichts durchgewunken, es gibt viele Anträge und Ein Auszug aus der Hausordnung aus dem Jahr 1944 menbedingungen müssen sauber definiert und kommu- Reden.» niziert werden», sagt BGO-Geschäftsführerin Esther We- ber. Dazu gehört auch, im Vorfeld deutlich zu machen, um Selbstverwaltung braucht viel Engagement welche Form der Mitwirkung es sich handelt: Inwieweit werden Meinungen, Sichtweisen und Ideen der Genossen- Selbstverwaltung setzt jedoch viel Einsatz von Genossen- schafter in die Lösung einbezogen? Wo können diese mit- schaftern voraus. «In den letzten Jahren ist es schwieriger entscheiden, wie zum Beispiel bei der GV? Ausserdem sei geworden, Freiwillige zu finden, insbesondere für langfris- Transparenz und eine sorgfältige Kommunikation nötig, tiges Engagement, wie Gremien- und Vorstandsarbeit», denn nur wer informiert ist, kann auch entscheiden. sagt Markus Schatzmann. Ausserdem sei Partizipation ein Prozess, der sich kontinuierlich verändere, Formen der Anspruchsvoller Prozess Mitbestimmung gelte es ständig anzupassen. Die Gesewo etwa wuchs seit ihrer Gründung im Jahre 1984 rasant, des- «Generell benötigt Partizipation Durchhaltevermögen», halb sind neue Möglichkeiten des Austausches gefragt. findet Weber. Je höher der Partizipationsgrad, desto zeit- «Im Rahmen des Projektes Organisationsstruktur spre- intensiver ist ein Prozess für alle Beteiligten, desto mehr chen wir über neue Gefässe», so Schatzmann. «Eine Idee Engagement und Verantwortungsübernahme ist gefragt. ist zum Beispiel eine Art Ständerat, zu dem jedes Haus Mitwirkung: zwei Genossenschaften im Vergleich Anspruchsvoll ist ein Prozess auch bei unangenehmen einen Delegierten schickt.» Entscheiden oder weit auseinander gehenden Meinungen. BGO-Geschäftsführerin Esther Weber findet: «Jeder Par- Wieviel Partizipation darf es sein? Schwierig kann es ausserdem werden, wenn die eigene Betroffenheit (zu) gross ist. «Bei der Partizipation geht es tizipationsgrad hat seine Vor- und Nachteile, ein besser oder schlechter gibt es nicht.» Wichtig sei es, den jeweils schliesslich nicht darum, seine Eigeninteressen durchzu- passenden Grad für ein Projekt zu wählen und die vor- Nachbarschaftlicher Zusammenhalt hängt auch von den Möglichkeiten der Mitwirkung ab. setzen, sondern eine gute Lösung für die ganze Gemein- handenen (zeitlichen) Ressourcen zu kennen. Weil heute schaft zu finden», sagt Weber. alle eingespannt und verplant sind, könne es auch kom- Wir wollten wissen: Wo werden BGO-Bewohner einbezogen? Und wie handhabt dies die fortabel sein, sich manchmal nicht beteiligen (zu müssen). Gesewo, eine der grössten selbstverwalteten Baugenossenschaften der Schweiz? Genau wie die Gesewo kennt auch die BGO die Schwie- rigkeit, Freiwillige für ein längerfristiges Engagement, wie Partizipation hat unzählige Abstufungen und Gesichter. 400 Wohnungen und 485 Genossenschafter hat die 1923 Gremien- und Vorstandsarbeit zu finden. «Doch es gibt in Ob selbstverwaltete Baugenossenschaften, die in fast al- gegründete BGO und eine lange Tradition der Mitwirkung. der BGO viele Gelegenheiten, sich auch kurzfristig zu en- len Punkten ihre Bewohner mitentscheiden lassen, oder Im Vergleich zu anderen «alten» Genossenschaften ähnli- gagieren, Ideen einzubringen und mitzubestimmen», sagt Genossenschaften ganz ohne Mitwirkung: Die Spannwei- cher Grösse werden die Bewohner in der BGO überdurch- Weber, «man muss diese nur nutzen». te ist riesig. schnittlich oft einbezogen. Ob an GVs, Workshops oder in 12 13
BGO Porträts BGO Porträts Highlights 2018 Die wichtigsten Ereignisse auf einen Blick Sommerfest zur schafter tatkräftig mit bei der Kinderanimation, beim Des- Spielplatzeinweihung sertbuffet und schliesslich beim Abbau. Der Reihe nach wurden die drei neuen Spielplätze eingeweiht. Bei einem Im Juni organisierten Genossenschafter Parcours auf den Spielplätzen «Milchbuck» und «Lang- mauer-/ Scheuchzerstrasse» stellten die kleinen Besucher ein Fest: Die drei neuen BGO-Spielplätze auf den verschiedenen Geräten ihre Geschicklichkeit unter wurden eingeweiht. Beweis. Danach konnten die Besucher einen feinen von Bewohnern der Langmauer-/Scheuchzerstrasse vorberei- Während Röslihof und Milchbuckstrasse bereits 2017 teten Apéro-Zvieri geniessen. Das Hauptfest fand dann neue Spielgeräte erhielten, war die Langmauer-/Scheuch- im Röslihof statt, wo der Vorstand die Spielplätze offiziell zerstrasse im Frühjahr 2018 dran. Dank der Initiative des eröffnete. Viele waren so begeistert von dem rundum ge- Planungsteams aus dem Röslihof und Nora Howald von lungenen Fest, dass die Idee entstand, regelmässig Som- der Stelle Kultur und Soziales wurde dies im Sommer or- merfeste zu veranstalten. Das nächste zum Beispiel im dentlich gefeiert. Dabei halfen viele engagierte Genossen- Scheuchzerhof? Ersatzneubau I: Ersatzneubau II: Planungsphase beendet Baueingabe erfolgt Das Vorprojekt für den Ersatzneubau Es wird konkreter in Sachen Neubau: Grappa aus an der Unteren Winterthurerstrasse Das Bauvorhaben ist ausgesteckt, das BGO-Trauben wurde 2018 abgeschlossen. Baugesuch eingereicht. Kiloweise Trauben ernteten engagierte Genossen- An der Generalversammlung 2018 wurde den Genossen- Ende 2018 erfolgte die Baueingabe für den Ersatzneubau schaftern das Vorprojekt samt Kostenschätzung präsen- an der Unteren Winterthurerstrasse. Dazu gehörten Pläne schafter vergangenen Herbst. Mittlerweile kann tiert. Erfreulicherweise bewegte sich diese im Rahmen der im Massstab 1:100 sowie verschiedene Formulare. Ausser- der Traubenbrand auf der Geschäftsstelle gekauft Erwartungen. Somit fiel der Startschuss für die nächste dem wurde das Bauvolumen mit Bauprofilen ausgesteckt. Phase: das Bauprojekt. Die Planung wird weiter vertieft, Die Baugespanne sollen allen Betroffenen vor Ort zeigen, werden. Materialisierungs- und Farbkonzepte für Innen und Aussen ob und in welchem Umfang ein geplanter Neubau die Um- werden erarbeitet, Details z.B. zur Fassade werden entwi- gebung beeinflusst. Während einer Frist von 30 Tagen ab Unermüdlich sammelte und entstielte das Wümmet-Team letzten Au- ckelt, die Haustechnikkonzepte genau definiert und das Publikation im Amtsblatt haben umliegende Anwohner die gust und September über 100 Kilo Trauben. Unterstützt wurde es von Aussenraumprojekt weiter bearbeitet. Parallel dazu wird Möglichkeit, den Bauentscheid anzufordern. Tun sie dies, Nora Howald von der Stelle Kultur und Soziales. Zum ersten Mal hat- ein Kostenvoranschlag erstellt. Mit Abschluss des Baupro- können sie das Bauvorhaben mit einem Rekurs vor Gericht te das Team im Röslihof Plastiksäcke verteilt, die Bewohner gebeten, jekts ist im Herbst 2019 zu rechnen. auf Rechtmässigkeit prüfen lassen. Wer den Entscheid ihre Trauben selbst abzulesen und diese in bereitgestellten Tüten vor nicht anfordert, ist nicht mehr rekursberechtigt. Die Aus- den Haustüren zu deponieren – was sehr gut funktionierte. Das Wüm- steckung bleibt so lange bestehen, bis die Baubewilligung met-Team sammelte auf diese Weise kiloweise Trauben ein. Mittlerwei- rechtskräftig ist. Gibt es keine Rekurse, werden die Bauge- le wurden die vergorenen Trauben gebrannt. Ein Teil des Traubenbran- spanne spätestens Mitte 2019 entfernt. des kann zum Selbstkostenpreis auf der BGO-Geschäftsstelle gekauft werden. Ein weiterer Teil lagert noch für ein Jahr im Eichenfass. 14 14 15 15
BGO Unsere Strategie BGO Unsere Strategie Unsere Strategie Ausgezeichnete BGO-Gärten Rasenflächen, dominante exotische Pflanzen, Gift und Heckenscheren prägen konventionelle Schweizer Gartenanlagen. Das ist für einheimische Pflanzen und Tiere schlecht. Anders bei den BGO-Gärten: Hier wird auch aufs Naturnahe geachtet. Hätten die Siedlungsgärten gar das Potential für ein Zertifikat der Stiftung «Natur und Wirtschaft»? Ein Augenschein mit Manja Van Wezemael, Geschäftsleiterin der Stiftung, zeigt, dass die Antwort Ja lautet. Zierkirsche (prunus serrulata) hinter Milchbuck- strasse 82 Bergahorn (acer pseudoplatanus) im Röslihof links Bergahorn (acer pseudoplatanus), rechts Birke (betula) im Röslihof Zielstrebig schreiten die beiden Männer voran in Rich- mindestens 30 Prozent grossen Anteil an wilder, vielfälti- tung Siedlung Scheuchzerhof. BGO-Gärtner Aladin Lien- ger Natur aufweisen. Selten lassen sich die Kriterien beim hard und Robert Bossi, Leiter Technischer Dienst, wissen ersten Augenschein erfüllen, oft gibt es eine oder mehrere genau, was sie Manja Van Wezemael zeigen wollen. Be- Aufwertungsrunden, bevor es für das Zertifikat reicht. reits in der Woche zuvor führten die Herren eine Delega- tion von Grünstadt Zürich durch die Siedlungen. Damals Ordentlich naturnah ging es um das Förderprogramm «Mehr als Grün», mit dem Zürich zum naturnahen Gärtnern motivieren möch- Manja Van Wezemaels Besuch soll der BGO aufzeigen, wie te. Doch an diesem nasskalten Tag Ende Oktober geht es gut die Chancen für eine Zertifizierung durch die Stiftung um mehr. Das eidgenössisch anerkannte Zertifikat «Natur stehen. Als erstes möchte sie vom Gärtner wissen, wie oft und Wirtschaft» erfordert grosses Engagement und sicht- er den Rasen mäht. Denn nur, wenn sich der Rasen zur bare Resultate. Gleich beim Hintereingang des Scheuch- Wiese entwickeln kann, die Gräser und Blumen Zeit zum zerhofes stoppt Frau Van Wezemael unter den majestä- Blühen bekommen, finden Schmetterlinge, Bienen und an- tischen Buchen die beiden BGO-Vertreter. Ihre Stiftung dere Tiere ein lebenswertes Biotop. Aladin Lienhard ist seit zertifiziert naturnah gestaltete Garten- und Parkanlagen. Herbst 2018 zusammen mit Monika Graf für die Gärten der Ausgezeichnet werden Grundstücke von Wohnsiedlungen, Siedlung verantwortlich. Die beiden sind Naturgärtner aus Dienstleistungs- und Industriebetriebe, wenn sie einen Leidenschaft und schneiden die meisten Wiesen höchstens 16 Hainbuche (carpinus betulus), hinter Langmauerstrasse 60 17
BGO Unsere Strategie In der BGO zu Hause Umsiedlung und Vermietung Kaum Kündigungen und ausschliesslich zwei Mal pro Jahr. Robert Bossi, der vor seiner Anstellung ruhig einen Krautsaum stehen lassen. Das Bienenhotel aus in der BGO als Biobauer arbeitete, erzählt, dass im Innen- Holz, welches an einer Hauswand steht, sei zwar gut ge- hof der Siedlung ein Wiesenstück überhaupt nicht mehr meint. Aber um den bedrohten Wildbienen ein Zuhause gemäht wird: «Die Blumen waren diesen Sommer wun- derschön. Aber jetzt, im Spätherbst, stossen sich einige zu bieten, empfiehlt die Expertin zusätzlich ein trockenes Biotop aus Sand und Lehm, in dem die raren Arten ihre interne Wohnungswechsel Bewohner an den verdorrten Halmen. Sie verstehen nicht, Nisthöhlen graben können. Positiv fällt der Efeu auf, den warum wir dieses «Heu» nicht wegräumen.» Die aus Lu- die Gärtner an den wuchtigen Stämmen des Bergahorns Bei den Vermietungen herrschte auch im Jahr 2018 beinah Stillstand. Die Suche nach Ersatz- zern angereiste Expertin freut sich über so viel Verständnis im Röslihof klettern lassen. Entgegen landläufiger Mei- wohnungen für Bewohner der Unteren Winterthurerstrasse blieb schwierig. und Initiative des BGO-Teams. Dass ein naturnaher Gar- nung schadet diese Kletterpflanze den Bäumen nicht. Weil ten nicht immer dem ausgeprägten schweizerischen Ord- sie so spät im Jahr noch blüht, ist sie für viele Insekten eine nungssinn entspricht, erfährt auch sie immer wieder und willkommene Nahrungsquelle. Provisorium für Kinderkrippe und erläutert am Beispiel eines Asthaufens, den man am Rand Geschäftsstelle gefunden Bergahorn (acer einer Wiese aufschichtet: «Ohne zusätzliches Wissen stört pseudoplatanus) das viele. Erklärt ein kleines Schild den Asthaufen aber als im Röslihof Für die Kinderkrippe Murmel, die bisher an der Unteren Nest für herzige Igel, sind alle begeistert.» Winterthurerstrasse beheimatet war, fand sich 2018 ein Provisorium: Sie wird vorübergehend an die Scheuchzer- Wer sich für ein Zertifikat der Stiftung bewirbt, muss im strasse 186 ziehen, an der bereits der vom Elternverein Vorfeld eine Bestandsaufnahme der Gartenanlagen vor- betriebene Hort untergebracht ist. Nach Ende der Bau- nehmen. Da werden Anteile an Kies- und Rasenflächen zu- phase bekommt die Krippe dann neue Räumlichkeiten an sammengezählt, Wasserläufe und naturnahe Böschungen der Unteren Winterthurerstrasse. Die BGO-Geschäftsstelle aufgelistet. Besonders hoch werten Fachleute grosse, alte wird ebenfalls zügeln: Auch sie prüft verschiedene Mög- Bäume, wie diejenigen, unter denen die drei im Scheuch- lichkeiten für ein Provisorium bis zur Fertigstellung des zerhof gerade diskutieren. Was Gärtner Lienhard gut Ersatzneubaus. findet: Er weiss, dass eine Staude Raum für rund zehn Auch die Siedlungen der FGZ werden zertifiziert Lebewesen bietet, ein Strauch für hundert, und in so gros- Kooperation mit anderen Genossenschaften sen Bäumen oft mehr als tausend Tiere leben. In der Stadt Zürich beurteilt die Stiftung «Natur und Wirt- schaft» auch die Gärten der Familienheim Genossenschaft Nicht ganz im Plan ist die BGO hingegen mit den notwen- Invasive Neophyten Zürich FGZ im Quartier Friesenberg. In der FGZ mit ihren digen Umsiedlungen. Bis Ende 2019 müssen die Gebäude 2200 Wohnungen wird aktuell intensiv gebaut, die natur- an der Unteren Winterthurerstrasse zum Abbruch leer sein Dies gilt aber nur, solange es sich nicht um eine Pflanze nahe Gartengestaltung findet parallel zu den Bauvorhaben Fündig geworden: Die Kinderkrippe Murmel wird vor- und die 74 Wohnungen geräumt. 80 Prozent der betrof- handelt wie den Kirschlorbeer, der neben den Buchen statt. Bereits über die Hälfte der Siedlungen entsprechen übergehend an die Scheuchzerstrasse 186 ziehen. fenen Genossenschafter haben mittlerweile eine Lösung steht. Seine Blätter sind auch Ende Oktober immer noch den Vorgaben der Stiftung und wurden feierlich zertifi- gefunden, «aber eigentlich wollten wir zu diesem Zeit- grün und glänzend. Der Busch ist besonders robust und ziert. Wichtig bei der Umsetzung ist eine Gruppe von Ge- punkt schon weiter sein», sagt Weber. Doch wenn es kaum wird im traditionellen Gartenbau häufig eingesetzt. Da nossenschaftern, die mit Veranstaltungen und Kursen das Wie schon 2017 wurden auch im letzten Jahr alle frei ge- Kündigungen gibt, kann die BGO den Umzusiedelnden diese Pflanze nicht in der Schweiz heimisch ist, gehört sie Verständnis für die ökologische Gartengestaltung fördert. wordenen Wohnungen ausschliesslich BGO-intern verge- auch kaum Ersatzangebote machen. zu den Neophyten. Und weil der Kirschlorbeer sich unkon- Bis 2020 sollen nach 25 Bauetappen alle Areale der FGZ ben. «Es ging darum, die Bedürfnisse der eigenen Leute trolliert vermehrt und einheimische Pflanzen verdrängt, die Anforderungen an eine naturnahe Umgebung erfüllen. abzudecken», sagt BGO-Geschäftsführerin Esther Weber. Die BGO hat sich allerdings verpflichtet, allen Betroffenen bezeichnet man ihn als invasiv. «Die weissen Blüten des Die Erfahrung der FGZ zeigt: Um das Zertifikat von«Natur «Das haben wir sehr gut geschafft.» ein Ersatzangebot zu machen. «Weil es jedoch zu weni- Busches bieten Insekten zwar Nektar, aber das Blattwerk und Wirtschaft» zu erhalten, reicht bereits ein wilder Anteil ge freie Wohnungen gibt, sind wir gezwungen, den Kreis ist für Tiere und Menschen giftig», erklärt BGO-Gärt- von 30 Prozent. Dies wiederum lässt Raum für Kompro- Aus 11 Kündigungen im vergangenen Jahr ergaben sich weiter aufzumachen.» Deshalb hat die BGO Kontakt mit ner Lienhard. Van Wezemael ergänzt: «Das einheimische misse: So ist auch in einem naturnahen Umschwung immer so 27 Mieterwechsel: 11 Parteien konnten aus der bis Ende anderen Genossenschaften in der näheren Umgebung auf- Ökosystem ist über Jahrtausende zu einem stabilen Gan- noch Platz für eine häufig gemähte Spielwiese. Der wilde 2019 zu räumenden Unteren Winterthurerstrasse umgesie- genommen. Geschäftsführung und Vorstand prüfen die zen gewachsen; solche Eindringlinge stören dieses Gleich- Teil soll dabei kein abgetrenntes Naturschutzreservat sein. delt werden, 10 dieser Wohnungen wurden daraufhin bis mögliche Zusammenarbeit. gewicht empfindlich.» Kinder und Erwachsene dürfen hier Blumensträusse und zum Abbruch der Liegenschaft befristet vermietet. Weiter Beeren pflücken oder verstecken spielen. Van Wezemael: zogen fünf Parteien in kleinere Wohnungen, eine in eine Darum sind sämtliche invasiven Neophyten in «Diese 30 Prozent sollen 100 Prozent lebendige Freude grössere. «Die elf Kündigungen haben wir somit sehr gut Vermietungen 2018 einem naturnahen Garten fehl am Platz. bieten.» verwertet», sagt Weber. Besonders freut sich die BGO-Ge- Anzahl schäftsführerin, dass neben den notwendigen Umsiedlun- Tausch in kleinere Wohnung 5 Abgesehen vom Ersetzen der Neophyten durch einhei- Nach dem Augenschein in den beiden BGO-Siedlungen gen auch auf die Bedürfnisse von sechs weiteren Parteien mische Pflanzen gibt die Fachfrau noch weitere Tipps zur Rösli- und Scheuchzerhof sieht Manja Van Wezemael kei- Rücksicht genommen werden konnte. Tausch in grössere Wohnung 1 Förderung der Biodiversität. So sollte die Hecke zwischen ne Hindernisse für eine Zertifizierung durch die Stiftung Neue Genossenschafter/innen 0 Häusergruppe und Tramdepot besser strukturiert sein. Un- «Natur und Wirtschaft». Dank dem innovativen und kom- Allerdings sind elf Kündigungen im Jahr sehr wenig. «Unsi- Umsiedlung Ersatzneubau 11 ter den hohen Büschen sieht Van Wezemael noch Raum petenten Gartenteam und dem Engagement motivierter cherheit bindet die Leute eher an ihre Wohnung», vermu- Befristete Vermietungen 10 für niedrigere, einheimische Sträucher. Totholz und Stein- Bewohner sollte sich dieses Ziel erreichen lassen. Zwei Mo- tet die Geschäftsführerin. Ausserdem hätten viele Genos- haufen am Boden würden Eidechsen und Blindschleichen nate nach dem Besuch der Umweltwissenschaftlerin aus senschafter bereits Interesse am Ersatzneubau signalisiert Unterschlupf bieten. Wie wäre es mit einer vielfältigen Luzern trifft dann bei der BGO auch tatsächlich die gute – «wer ganz von der BGO wegzieht und aus der Genossen- Pflanzendecke auf den Flachdächern der Velohäuschen? Nachricht ein: Die BGO erfüllt die Bedingungen für eine schaft austritt, hat später nicht mehr die gleichen Chan- Und um die Spielwiese in der Siedlung Röslihof dürfe man Zertifizierung und wird als naturnah ausgezeichnet. cen, bei uns eine Wohnung zu erhalten», so Weber. 18 19
So ist die BGO organisiert So ist die BGO organisiert Vorstand Geschäftsstelle Wir haben das grosse Ganze im Blick Wir sind für Sie da Der Vorstand legt die Strategie fest. Ob konkrete Anliegen oder Wünsche der Genossenschafter, Vermietungen, Reparaturen oder Unterhalt: Bei der BGO-Geschäftsstelle laufen alle Fäden zusammen. Der Vorstand der BGO ist zuständig für die strategische Vorstand 2018 Leitung der Genossenschaft. Er leistet in Zusammenar- beit mit den Mitarbeitern der Geschäftsstelle die Kommis- • Silvia Dähler, Präsidentin, IT-Managerin sionsarbeit. Zudem macht er eine Jahresplanung und ist Geschäftsführender Ausschuss zuständig für das Risikomanagement. • Mathias Ninck, Vizepräsident, Kommunikationsleiter Geschäftsführender Ausschuss Der Vorstand pflegt ein Netzwerk mit externen Partnern, • Britta Bökenkamp, Architektin wie etwa Banken und Behörden, stellt Personal ein und Bauen und Unterhalt legt die Löhne fest. Darüber hinaus obliegen ihm die Fi- • Jörg Halter, Jurist und Pflegefachmann nanzen und er stellt sicher, dass die Geschäfte dem Recht Vermietung und Soziales entsprechen. Auch die Generalversammlung wird vom • Sabine Herzog, Architektin Vorstand vorbereitet und durchgeführt. Die Verantwor- Bauen und Unterhalt tung für die Projektorganisation des Ersatzneubaus liegt • Christoph Steiner, Psychologe in der Kommission Bauen und Unterhalt (B+U), die über Vermietung und Soziales die dafür nötige Fachkompetenz verfügt. • Jovanka Rakic, Architektin, städtische Vertreterin Bauen und Unterhalt Der Vorstand und die Kommissionen finden sich jeweils einmal im Monat zu einer Sitzung zusammen; einmal im Ausgeschieden aus dem Vorstand Jahr trifft sich der gesamte Vorstand zu einer Retraite. Die BGO Geschäftsstelle an der Winterthurerstrasse. • Beatrice Landolt, Juristin Nach drei Jahren in der Kommission Kommunikation • Barbara Widmer, Juristin Nach fünf Jahren in verschiedenen Kommissionen, Das operative Geschäft der Genossenschaft liegt fest in Geschäftsstelle 2018 zuletzt zuständig für die Kommunikation der Hand der Geschäftsstelle. Sie bewirtschaftet die Lie- genschaften professionell und kümmert sich um alles, • Esther Weber General- was mit Vermietungen zu tun hat. Geschäftsführerin versammlung • Robert Bossi In erster Linie aber ist die Geschäftsstelle der wichtigste Teamleiter technisches Team (seit Mai) Ansprechpartner und unterstützt Genossenschafter in al- • Sarah Tschanz Revisionsstelle len Fragen rund um das Wohnen in der BGO. Die Mitar- Kommunikation, Liegenschaftsbewirtschaftung beiter des technischen Dienstes sorgen ausserdem dafür, • Maja Hauser dass der Schnee geräumt wird, der Garten gepflegt und Buchhaltung, Liegenschaftsbewirtschaftung sämtliche Reparaturen erledigt werden. Finden in den Lie- • Nora Howald Geschäfts- Bau und Kommu- Vermietung genschaften Umbauten, Sanierungen oder Erneuerungen Stelle Kultur und Soziales Vorstand führender Unterhalt nikation und Soziales statt, begleitet und koordiniert dies die Geschäftsstelle. • Monika Riederer Ausschuss Sie steht zudem in engem Kontakt und Austausch mit Gemeinschaftsraum, Support anderen Genossenschaften und verwaltet den Gemein- • Milos Ivanovic schaftsraum. Technischer Hauswart • Aladin Lienhardt Graf Gärtner (seit Oktober) • Monika Graf Technischer Kultur und Gärtnerin (seit September) Geschäftsstelle Verwaltung Dienst Soziales • Christoph Fiechter Gärtner (bis September) • Peter Riederer Treppenhausreinigung (bis Februar) • Keviny Gisler Lernender FA Betriebsunterhalt 20 21
BGO Bauen und Sanieren BGO Bauen und Sanieren Fernwärme Wohnungsangebot der BGO Erneuerbare Energie für die BGO Liegenschaften und Sanierungen Ab 2022 sind drei BGO-Siedlungen ans Fernwärmenetz angeschlossen 1923 gegründet, verfügt die BGO im Kreis 6 über fünf Siedlungen, die alle in Gehdistanz und können nachhaltige Wärme nutzen. zueinander liegen: Insgesamt sind dies rund 400 Wohnungen, verteilt auf 62 Häuser. Die Stadtzürcher Stimmbevölkerung hat Ende September Vertrag im November unterzeichnet 2018 dem Kredit für die Erweiterung des Fernwärmenet- Liegenschaftenverzeichnis 2018 zes klar zugestimmt. Somit lässt sich die Fernwärmever- Im November 2018 war es dann soweit: BGO und ERZ sorgung Zürichs in den nächsten Jahren aufrechterhalten; (Entsorgung + Recycling Zürich) unterzeichneten gemein- Siedlungen Anzahl Wohnungen Zumiet- Bastel- Gschäfts- Auto- Auto- Motor- nach Zimmerzahl bare und lokale einstell- abstell- räder gleichzeitig werden zusätzliche Stadtteile an die umwelt- sam den Vertrag für die Lieferung von Fernwärme. Damit Räume Lager- plätze plätze freundliche Fernwärmeversorgung angeschlossen – wie brachte die BGO ihre vor drei Jahren gestarteten Abklä- räume etwa Wipkingen, Unterstrass, Aussersihl und Sihlquai. rungen und Verhandlungen zur Fernwärmeversorgung zu Anzahl Wohnungen 1 bis 2 bis 3 bis 4 bis 5 bis 6 bis einem erfolgreichen Abschluss. nach Zimmerzahl 1,5 2,5 3,5 4,5 5,5 6,5 Auch die BGO profitiert davon: Dank der neuen Fernwär- me-Verbindungsleitung zwischen Kehrichtheizkraftwerk Obere Winterthurerstrasse Hagenholz und Zürich-West können ab 2022 drei BGO- Siedlungen mit insgesamt rund 340 Wohnungen (Obe- «Dank der neuen Winterthurerstr. 98-138 6 11 58 3 5 21 3 4 Milchbuckstr. 81-84 1 4 14 9 5 re Winterthurerstrasse, Untere Winterthurerstrasse und Fernwärme-Verbindungsleitung Garage Winterthurerstr. 19 Scheuchzer-/Langmauerstrasse) nachhaltige Wärme nutzen. zwischen Kehrichtheizkraftwerk Untere Winterthurerstrasse Hagenholz und Zürich-West Winterthurerstr. 89-123 1 8 47 11 3 5 3 können ab 2022 drei Langmauer-/Scheuchzerstrasse Langmauerstr. 58-90 1 10 27 9 13 1 14 1 BGO-Siedlungen nachhaltige Scheuchzerstr. 126-140 5 8 15 7 2 10 Wärme nutzen.» Röslihof Röslistrasse 21-29 1 13 3 7 1 1 3 3 Werikonweg 5, 7 2 8 3 3 2 Bisher werden die Siedlungen Obere Winterthurerstrasse, Langmauerstr. 20-30 2 21 4 2 4 2 7 4 Untere Winterthurerstrasse und Scheuchzer-/Langmau- Riedtlistrasse 35, 37 1 15 1 erstrasse von einer konventionellen Gas-/Ölheizung und einem internen Wärmenetz versorgt. Im Zuge des Ersatz- Scheuchzerhof neubaus wird die Heizzentrale jedoch abgerissen. «Die Scheuchzerstr. 186-198 2 18 17 5 1 4 11 1 4 Erweiterung des Fernwärmenetzes ist für die BGO ein Tiefgarage Scheuchzerstr. 40 4 Glücksfall», sagt Sabine Herzog von der Kommission Bau- en und Unterhalt. «An diesem Standort gibt es nur wenige Total 394 Wohnungen 9 46 229 71 37 2 6 54 10 93 19 8 Alternativen für erneuerbare Energie. Somit ist die Fern- wärme-Erschliessung für die BGO optimal, um möglichst viele Wohnungen mit nachhaltiger Wärme zu versorgen.» Zudem muss die BGO aufgrund der geplanten Leitungs- führung mit Zugangsschacht an der Milchbuckstrasse le- Sanierungen 2018 diglich eine Übergabestation bauen. Allgemeine Sanierungs- und Instandsetzungsarbeiten Winterthurerstrasse 108 EG-2. OG rechts/links Winterthurerstrasse 114 EG-2. OG rechts/links Erneuerung von Küche und/oder Bad 1. OG-2. OG rechts (Behebung Restanzen) Winterthurerstrasse 124 EG-2. OG links Das Kehrichtheizkraftwerk Milchbuckstrasse 84 EG-2. OG links Hagenholz in Zürich Scheuchzerstrasse 132 1. OG rechts Wohnraumsanierung Instandsetzungs- und Malerarbeiten Mieterwechselbedingt wurden 19 Wohnungen instandgesetzt. Umgebung Langmauer-/Scheuchzerstrasse Ersatz Spielplatz 22 23
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