KLINISCHES KREBSREGISTER: STELLEN SIE IHRE FRAGEN - Landesärztekammer ...
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www.laekb.de Brandenburgisches Ärzteblatt Offizielles Mitteilungsblatt der Landesärztekammer Brandenburg | 28. Jahrgang | April 2018 4 | 2018 KLINISCHES KREBSREGISTER: STELLEN SIE IHRE FRAGEN Seite 23 Foto: Fotolia, momius Fortbildung Fachwirt/in ambulante Ombudsfälle der medizinische Versorgung Landesärztekammer Brandenburg Seite 5 Seite 7 Mehr Sicherheit für Statistik: Schlichtungsverfahren medizinisches Personal aus Brandenburg Seite 14 Seite 20 – 22
Akademie für ärztliche Fortbildung Programm Ärzte: Programm Praxispersonal: Landesärztekammer Brandenburg • COPD/Asthma – Wann braucht der Patient einen • Diabetologie in der Allgemeinarztpraxis für MFA Spezialisten? • Der diabetische Fuß • Schmerz heiligt die Mittel – Krebs auch? 13. Forum für den Hausarzt Ein Update zu Cannabis und Methadon • Kommunikation mit schwierigen Patienten • Kommunikation mit Demenzerkrankten und das Praxispersonal • Kardiovaskuläre Prävention – wer braucht ein Statin? • Fehlermanagement: Aus Fehlern lernen – • 15 Jahre DMP kontinuierlicher Verbesserungsprozess ist kein Zufall • Hausärztliche Berufspolitik Leitlinien in der Praxis • Kompetenzzentrum Allgemeinmedizin • Gute Organisation entlastet uns alle, aber wie? Ausgezeichnet mit dem DEGAM-Label • Azubis in der Praxis – Eine Anleitung „Tag der Allgemeinmedizin“ • Zuckersüße Märchen – die häufigsten Fehlinformationen in der Diabetes-Behandlung Wiederholungsveranstaltung • Arbeitsgruppen zur Medikamententherapie. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser 29. September 2018 9:00 bis 16:00 Uhr Ruppiner Kliniken GmbH Fehrbelliner Straße 38 • 16816 Neuruppin Anmeldungen bitte unter: Internet: www.laekb.de Wissenschaftliche Leitung: Arzt/Fortbildung/Veranstaltungen LÄKB Dr. med. I. Musche-Ambrosius Fax: 0355 78010-339 In Zusammenarbeit mit: E-Mail: akademie@laekb.de Post: Landesärztekammer Brandenburg Akademie für ärztliche Fortbildung PF 101445, 03014 Cottbus Unter diesem QR-Code Ansprechpartner: finden Sie weitere Informationen: Fabian Böer Telefon: 0331 505605-725 Die Teilnahmegebühr beträgt für Ärztinnen und Ärzte 100,- €, für das Praxispersonal 60,- €. Impressum Redaktion Das Brandenburgische Ärzteblatt erscheint Landesärztekammer Brandenburg monatlich Inhaber und Verleger Pressesprecherin: Anja Zimmermann M.A. (Doppelnummer Juli/August). Landesärztekammer Brandenburg Pappelallee 5, 14469 Potsdam Bezugsgebühr (ab Ausgabe 4/2010): Präsident: Dipl.-Med. Frank-Ullrich Schulz Telefon: 0331 505605-525 jährlich € 35,00; ermäßigter Preis für Studenten Pappelallee 5, 14469 Potsdam Telefax: 0331 505605-538 € 17,50. Einzelpreis € 3,35. Telefon: 0331 505605-520 E-Mail: aerzteblatt@laekb.de Bestellungen bitte an die Druckerei Schiemenz Telefax: 0331 505605-769 GmbH, Byhlener Straße 3, 03044 Cottbus. Die Kündigungsfrist für Abonnements beträgt Repro, Satz, Druck, Herstellung, Herausgeber sechs Wochen zum Ende des Kalenderjahres. Für Verlagswesen Dipl.-Med. Frank-Ullrich Schulz die Mitglieder der Brandenburgischen Ärztekam- Druckerei Schiemenz GmbH mer ist der Bezugspreis mit dem Mitgliedsbeitrag Byhlener Straße 3, 03044 Cottbus abgegolten. Zuschriften redaktioneller Art bitten wir, nur an Telefon 0355 877070 den Herausgeber zu richten. Für mit Autorennamen Telefax 0355 87707-128 gekennzeichnete Beiträge wissenschaftlicher und Hinweise für die Autoren standespolitischer Art sowie Artikel, die die Kenn- Wenn Sie Ihre Texte im Word erfassen, ach- Vertrieb zeichnung „Pressemitteilung von …“ enthalten, ten Sie bitte darauf, die Texte im txt- oder doc- Deutsche Post AG wird keine Verantwortung übernommen. Die darin Format für DOS abzuspeichern. Bitte legen Sie geäußerten Ansichten decken sich nicht immer mit einen Ausdruck des Artikels dazu. Texte können denen des Herausgebers. Sie dienen dem freien Anzeigenverwaltung Sie mit entsprechender Betreffzeile per E-Mail Meinungsaustausch innerhalb der Ärzteschaft. Verlagsbüro Kneiseler (aerzteblatt@laekb.de) übermitteln. Verwenden Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträ- Uhlandstraße 161, 10719 Berlin Sie Bilder für Ihren Artikel, bitte die Vorlagen ge sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck ist Telefon 030 88682873 separat zusenden und im Text vermerken, wo das nur mit schriftlicher Genehmigung statthaft. Rück- Telefax 030 88682874 Bild stehen soll. Am besten sind Fotos geeignet sendung nicht verlangter Manuskripte erfolgt nur, E-Mail: g.kneiseler@t-online.de (Aufsichtsvorlagen). wenn ein vorbereiteter Umschlag mit Rückporto Zur Zeit gilt Preisliste Nr. 28, gültig ab 01.01.2018 beiliegt. Mit der Annahme von Originalbeiträgen zur Veröffentlichung erwirbt der Herausgeber das uneingeschränkte Verfügungsrecht. Änderungen redaktioneller Art bleiben vorbehalten.
Brandenburgisches Ärzteblatt Offizielles Mitteilungsblatt der Landesärztekammer Brandenburg | 28. Jahrgang | April 2018 4 | 2018 KAMMERINFORMATIONEN / GESUNDHEITSPOLITIK Fortbildung zum/r Fachwirt/in für ambulante medizinische Versorgung – eine Investition in die Zukunft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Leserbrief .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 ARZT UND RECHT Fälle der Ombudsstelle der Landesärztekammer Brandenburg Teil 2: Rezepte von Schwester ausgestellt .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Neue Rechtslage im Datenschutzbereich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Von Fall zu Fall .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 FORTBILDUNG Seite 5 Fortbildungsangebote für Ärzte und MFA .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Terminhinweis – Fortbildungsveranstaltung für Senioren .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 AKTUELL Teilnahme an Modellprojekt zur Erstversorgung von Patienten mit hochpathogenen Erregern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Neue Ärztin im Gesundheitszentrum Niederlausitz in Ortrand . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Mehr Sicherheit für medizinisches Personal .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Rektumkarzinom Update in Märkisch-Oderland .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Krebsinformationsdienst unterstützt Fachleute bei Recherchen zu Seite 17 onkologischen Themen .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Zwei neue Strahlenschutzbunker am Carl-Thiem-Klinikum .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Krankenhaus Spremberg: Orthopädie bis Ende 2020 .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Bereitschaftsdienst ist Arbeitszeit – MB begrüßt EuGH-Urteil . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Krankenschwestern aus Kursk .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Statistik – Schlichtungsverfahren aus Brandenburg im Jahr 2017 . . . . . . . . . . . . . 20 Information der BÄK – Dialog mit jungen Ärztinnen und Ärzten 2018 . . . . . . 23 KKRBB – Diskutieren Sie mit und stellen Sie Ihre Fragen .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 Hartmannbund Brandenburg – Gesundheitskompetenz stärken .. . . . . . . . . . . . . 24 3. Brandenburgischer Apotheker- und Ärztetag Seite 19 Fortbildungsveranstaltung für Ärzte und Apotheker .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 REZENSIERT Ortwin Renn – Das Risikoparadox .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 PERSONALIA Wir gratulieren zum Geburtstag im April . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 WEITERE RUBRIKEN Editorial .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Kurse und Fortbildungsangebote . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 KVBB informiert .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 LAVG: Infektionsschutz .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 Brandenburgisches Ärzteblatt 4 • 2018 | 3
EDITORIAL Liebe Kolleginnen und Kollegen, ja, nun haben wir sie wieder, die Gro- vorprogrammiert. Was viel düsterer er- von der WHO proklamiert und von der ße Koalition. Vom Volk abgewählt, an- scheint, ist die Absicht der Politik, die deutschen Kompetenzstudie bestä- fangs selbst befreit vom Wahlergeb- Weiterentwicklung des Gesundheits- tigt. 54,3 Prozent besitzen demnach nis und nun doch aus Verantwortung systems ohne Sachverstand der Selbst- eine eingeschränkte Gesundheitskom- für Deutschland zusammengefunden, verwaltung in Bund-Länder-Arbeits- petenz, nur 7,3 Prozent haben eine ex- CDU und SPD. Mit einem Koalitionsver- gruppen abzuhandeln. Das klingt eher zellente, in den Niederlanden sind es trag, welcher aus einem Vereinigungs- nach Durchregieren, ein Miteinander, 25 Prozent. Dies ist häufig auch die parteitag entsprungen sein könnte, mit um für Patienten und Akteure aktzep- Ursache landläufiger Fehlallokationen besonderer Betonung der sozialdemo- table Ergebnisse zu erzielen, sieht an- in Rettungsstellen und Krankenhaus- kratischen Ausrichtung zukünftiger ders aus. ambulanzen. Hochgerechnet sind dies Politik. Stattdessen ist das Übel aller Proble- 40 Millionen Patienten und es ist die Dr. med. Hanjo Pohle Machtpolitische Abwägungen durch- me in der geringen Arbeitszeit der Ver- Frage erlaubt, weshalb wir nicht primär Foto: Thomas Kläber wirbeln Ministerien und Personen, tragsärzte für GKV-Patienten ausge- die Ursachen bekämpfen, statt nach- das Gesundheitsministerium bleibt er- macht. 25 Stunden, also fünf Stunden folgend immer neue Strukturen zu staunlicherweise bei der CDU und er- mehr als bisher, sollen nun ins Gesetz. schaffen. Man kann nur hoffen, dass fährt doch einen Wechsel in der Füh- Der Durchschnittsarzt in der Niederlas- sich dieses Thema selbst aufdrängt, rung. Herr Gröhe ist wohl als tragische sung liegt bei 52 Stunden pro Woche. denn bei zunehmender Einschränkung Figur im Postengerangel zu betrachten Eine sinnfreie Forderung und schon der Kompetenz ist ein Schritthalten und im Kontext irgendwie bedauerns- gar nicht die Lösung, um Versorgung durch geeignete Maßnahmen gar nicht würdig. Aus seiner Sicht sicherlich viele zu verbessern. möglich. Jahre alles richtig gemacht, vor allem Ländliche und strukturschwache Re- Insgesamt hat man den Eindruck, das Gesundheitsystem aus größeren gionen sollen gestärkt werden, Ärzte dass die Versorgungslandschaft erheb- Skandalen herausgehalten, als fleißigs- dort hin. Aussagen, woher die finanzi- lich umgebaut werden soll, die Kran- ter Minister in die Geschichte einge- ellen Mittel und die nötige Infrastruk- kenhausfinanzierung ist beim Koaliti- gangen und dann doch wieder in die tur kommen sollen, um Akademiker onspartner nicht schlecht weggekom- Reihen einfacher Bundestagsabgeord- irgendwo hinzulocken, Fehlanzeige. men, wenigstens etwas. Das Grund- neter zurückbeordert. Politik kann hart Aber dies haben wir uns leider selbst übel der ambulanten Versorgung, die sein. Nun darf man die letzten Jahre zuzuschreiben. Wer ständig über Ärz- Budgetierung und die geforderte Ab- nicht verharmlosen, in Gröhes Amtszeit temangel klagt, obwohl die Statistik schaffung, waren kein Gegenstand der fallen viele Gesetze, welche nicht zum und Versorgungskennzahlen eine an- Erörterung. Wohle unserer Zunft aufgelegt wurden dere Sprache sprechen, braucht sich Was bleibt als Ausblick? Politische und somit kann aus meiner Sicht der über solche Reaktionen der Politik Kompromisse werden an der Tagesord- Blick ungetrübt der nächsten Legisla- nicht zu wundern. So ist auch die be- nung sein, wir als Selbstverwaltungs- tur gelten. sondere Bedeutung der Gesundheits- organe sollten der Politik nicht weiter Der neue Gesundheitsminister, Jens fachberufe zu verstehen, die die Dis- ständig den Eindruck vermitteln, als Spahn, wird liefern müssen, um das kussion über Substitution ärztlicher würde die Versorgung bald zusam- in ihn gesetzte Vertrauen zu rechtfer- Leistungen wieder entfachen wird. menbrechen, obwohl die Datenlage tigen. Das Zeug dazu hat er und dies Die Versorgung der akut Erkrankten eine andere Sprache spricht. Wir soll- in zahlreichen Funktionen, wie der des und der Notfallpatienten wird mit dem ten die Dinge, über die wir die Deu- Gesundheitspolitischen Sprechers der Zauberwort sektorübergreifend ver- tungshoheit besitzen, selbst lösen und CDU, bewiesen. sehen und mit der Installierung von wir sollten der Politik klar signalisieren, Betrachtet man den Koalitionsver- integrierten Leitstellen, Portalpraxen dass zusätzliche Aufgaben, ganz gleich trag, ist die Verhinderung der Bürger- usw., sollen die veränderten Patien- in welchem Sektor, mit einer Refinan- versicherung eigentlich der einzige tenströme gesteuert werden. Eigene zierung zu versehen sind, sonst finden Lichtblick, obwohl nun eine Kommis- Finanzierungstöpfe, natürlich keine sie schlichtweg nicht statt. Dies gehört sion das weitere Procedere gestalten zusätzlichen sondern paritätisch aus dann eben auch zu einer konsequen- wird, wiederum ein Zugeständnis an ambulantem und stationärem Versor- ten Umsetzung und Realisierung von die SPD. Was nun aus unserer GOÄ gungsbereich entnommen, sollen es Gesundheitsversorgung. Novellierung werden soll, steht in den ermöglichen. Es bleibt spannend. Sternen, denn sie ist eine Bundesver- Wir finden wenig über die Notwen- ordnung. Ob es so klug ist, dieses Pro- digkeit der Verbesserung der Gesund- jekt von der BÄK weiterzuverfolgen heitskompetenz unserer Patienten. und Kraft und Ressourcen weiterhin Dass gerade die Gesundheitskompe- ■ Dr. Hanjo Pohle einzubringen, wird die Zukunft zeigen. tenz die Schlüsselfunktion in einem Vier Jahre Schwebezustand sind wohl Gesundheitssystem hat, wurde schon 4 | Brandenburgisches Ärzteblatt 4 • 2018
KAMMERINFORMATIONEN/GESUNDHEITSPOLITIK NEUER KURS BEGINNT IM AUGUST 2018 Fortbildung zum/r Fachwirt/in für ambulante medizinische Versorgung – eine Investition in die Zukunft Der demografische Wandel, ein- hergehend mit einer höheren An- zahl an multimorbiden Patienten wie auch einer stärkeren Fokus- sierung auf das Thema Präventi- on, machen neue Versorgungs- strukturen notwendig. Diesen An- sprüchen trägt die Aufstiegsfort- bildung der MFA (Medizinische Fachangestellte) zur Fachwirtin für ambulante medizinische Ver- sorgung Rechnung. Die Aufstiegsfortbildung zielt darauf ab, MFA als führende Kraft im Praxis team niedergelassener Ärztinnen und Ärzte oder anderer ambulanter Ver- sorgungseinrichtungen zu qualifizie- ren. Fachwirten/Fachwirtinnen können anspruchsvolle Aufgabenbereiche wie Teamführung, betriebswirtschaftliche Praxisführung, Datenschutz oder Quali- entnehmen unter: www.laekb.de/ tätsmanagement selbständig übertragen MFA/FortbildungFWamV. Die Landes- werden. Dies entlastet Ärzte und Ärztin- ärztekammer Brandenburg übernimmt nen und schafft Raum für die originäre nicht die Abdeckung aller Themen Aufgabe: die Versorgung der Patienten. des Wahlteils, sondern dieser kann auch bei anderen Kammern absolviert Die Aufstiegsfortbildung hat einen werden. Gesamtumfang von 420 Stunden und Die erfolgreich bestandene Prüfung vor der Landesärztekammer Branden- burg und der Nachweis des Wahl- teils führen zum Titel „Fachwirt/Fach- Akademie für ärztliche Fortbildung gliedert sich in einen administrativ- wirtin für ambulante medizinische organisatorischen Pflichtteil von 300 Versorgung“. Impfen in der Praxis Stunden und einen oder mehrere me- Basiskurs dizinische Wahlteile mit einem Gesamt- Die Teilnehmergebühr beträgt für den umfang von 120 Stunden. Pflichtteil 10 Euro pro Stunde und ist von der Steuer absetzbar. Prüfungsge- Der nächste Fortbildungskurs der bühren werden zusätzlich erhoben. Die Landesärztekammer Brandenburg für Kosten für den Wahlteil können variie- Landesärztekammer Brandenburg • Impfen im Praxisalltag die Qualifizierung zum/r Fachwirt/in ren – je nach gewähltem Thema. • Impfungen als Kassenleistung • Wichtige Reiseimpfungen startet Ende August 2018 und findet i. d. R. einmal im Monat an einem Frei- Alle weiteren Informationen wie Referenten: Prof. Dr. med. Tomas Jelinek tag und Samstag – jeweils ganztags – Teilnahmevoraussetzungen und För- Marianna Kaiser Dr. Reinhold Schrambke in Potsdam statt. dermöglichkeiten sowie das offiziel- (wissenschaftliche Leitung) le Anmeldeformular finden Sie eben- 13. Juni 2018 Der Wahlteil kann nach Interesse falls auf unserer Internetseite unter 14:00 Uhr bis 18:15 Uhr bzw. Tätigkeitsschwerpunkt der Pra- www.laekb.de. Veranstaltungsort Landesärztekammer Brandenburg xis gewählt werden. Eine Aufstellung Pappelallee 5 14469 Potsdam der Themen für den Pflicht- sowie den Wahlteil können Sie der Internetseite ■ Referat Fortbildung und Referat der Landesärztekammer Brandenburg Ausbildung MFA, LÄKB Brandenburgisches Ärzteblatt 4 • 2018 | 5
KAMMERINFORMATIONEN/GESUNDHEITSPOLITIK LESERBRIEF Zum Editorial BÄB März 2018 In seinem Vorstandseditorial der aktu- Patienten entziehen. Im Unterschied Eine kritische Betrachtung der Ökono- ellen Ausgabe des Brandenburgischen zur Vorstellung eines Handelsgeschäf- misierung der Medizin, nicht hingegen Ärzteblattes (3, 2018) stellt Herr Pro- tes mit der – Zitat Kropp – „verderb- die „freudige Begrüßung“ dieser Fehl- fessor Dr. Kropp die folgende allzu be- lichen Ware ärztlicher Leistungen“ im entwicklung, ist daher an der Zeit. Die rechtigte Frage, welche dringend einer Tausch gegen Geld, muss sich die Me- Unterstützung der Ärzteschaft durch Antwort bedarf: „Warum fällt es uns dizin stets der existenziellen Dimensi- den Vorstand Ihrer Ärztekammer wäre so schwer, die Lebenswirklichkeit un- on des kranken Menschen bewusst hierbei hoch willkommen – und nicht serer Gesellschaft, die primär materiell sein. Auch bei freier Arztwahl und der der Aufruf zur Affirmation. orientiert ist, in unserem eigenen Be- Freiheit therapeutische Angebote an- reich, der Medizin, zu akzeptieren, ge- zunehmen oder abzulehnen, befindet schweige denn freudig zu begrüßen?“ sich der Patient nicht in der Freiheit ei- ■ Chefarzt Dr. Dr. Ch. Rommel nes Kunden auf dem Markt, sondern Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, Psychotherapie, Psychoanalyse Ja, warum denn eigentlich sollten me- in einer bedrängenden Notlage. In die- dizinische Leistungen und ärztliche Für- ser Situation muss Vertrauen das Fun- sorge nicht von finanziellen Interessen dament der Beziehung zwischen Arzt in ökonomisch ausgerichteten Struktu- und Patient sein. Die Medizin einer zi- ren bestimmt werden? vilisierten Gesellschaft muss sich daher frei halten von finanziellen Fehlanreizen Nun: Eine Medizin, in welcher ande- und ökonomischen Partikularinteressen re Prioritäten gelten, als das mögliche von Kapitalgesellschaften, welche dar- Wohlbefinden der uns anvertrauten auf ausgerichtet sind, die Notlage des Patienten verdient das Vertrauen un- kranken Menschen zum eigenen Vor- serer Patienten nicht. Ärztliche Für- teil auszunutzen. Zu Recht verdient sorge kann und darf sich nicht der pri- eine solche Medizin nicht das Vertrau- mären Verpflichtung auf das Wohl der en unserer Patienten. Jetzt online verfügbar: Ärzte Selbsthilfe Alkohol • 2-Minuten Schnelltest zur Einschätzung des eigenen Alkoholkonsums • Online-Programm zur Reduktion des Alkoholkonsums www.aerzteselbsthilfealkohol.de Ein Angebot der Landesärztekammer Brandenburg und der salus kliniken Hilfe für suchtgefährdete Kolleginnen und Kollegen Die Vertrauenspersonen der Landesärztekammer Brandenburg beraten und begleiten kollegial, auf Wunsch auch anonym. Bitte bei E-Mails in der Betreffzeile „Hilfsprogramm“ angeben. Reto Cina, 16835 Lindow, Tel.: 033933 88110, cina@salus-lindow.de Weitere Informationen Dr. med. Jürgen Hein, 17291 Prenzlau, Tel.: 03984 808604, jue.hein@web.de unter „Arzt und PD Dr. med. Maria-Christiane Jockers-Scherübl, 16761 Hennigsdorf, Tel.: 03302 5454211, jockers@oberhavel-kliniken.de Gesundheit“ auf www.laekb.de Dr. med. Timo Krüger, 16761 Hennigsdorf, Tel.: 03302 5454211, timo.krueger@oberhavel-kliniken.de Prof. Dr. rer. nat. Dipl.-Psych. Johannes Lindenmeyer, 16835 Lindow, Tel.: 033933 88110, lindenmeyer@salus-lindow.de PD Dr. med. Gudrun Richter, 10243 Berlin/ 16278 Angermünde, Tel.: 0170 3136629, gu.richter@gmx.de Dipl.-Med. Manfred Schimann, 03046 Cottbus, Tel.: 0355 793515, mschimann@web.de Prof. Dr. med. Ulrich Schwantes, 16766 Kremmen, Tel.: 033055 22488, ulrich.schwantes@praxis-schwante.de 6 | Brandenburgisches Ärzteblatt 4 • 2018
ARZT & RECHT FÄLLE DER OMBUDSSTELLE DER LANDESÄRZTEKAMMER BRANDENBURG Teil 2: Rezepte von Krankenschwester ausgestellt Aufgewühlt rief ein junger Kol- Sicherlich müsse man den Schaden an- auskunftsfähig zu sein, falls diese bei lege in der Ombudsstelle an, der zeigen, bzw. sein Ziel war es, Schaden Rezepten aus der Praxis des Kollegen noch nicht lange in seiner eigenen von sich und seiner Praxis abwenden Unregelmäßigkeiten/Auffälligkeiten niedergelassenen Praxis arbeitet. zu können. Eine seiner größten Sorgen festgestellt haben. Style Media & Design „Um Ihnen meine Frage zu schil- war es als Arzt, dass man ihn nachträg- dern, hole ich etwas weiter aus“, lich für das offensichtlich fehlerhafte begann er das Gespräch. „Im ver- Verhalten haftbar machen würde, ohne ■ Dr. Jan Ludwig gangenen Jahr hatten wir massive dass er bis zum heutigen Tag Kenntnis Probleme mit einer Schwester, die von der missbräuchlichen Ausstellung Handlungsempfehlungen nicht nur unzuverlässig war, son- der Rezepte hatte. Nach kurzer Rück- In Fällen von Rezeptdiebstahl oder dern auch in der Praxis für Ver- sprache mit der Rechtsabteilung konn- Manipulation von Rezepten empfiehlt stimmungen im Team gesorgt hat- te der Kollege beruhigt werden. In der es sich, zunächst Anzeige (gegen te. Am Ende mussten wir uns lei- von ihm dargestellten Situation bzgl. Unbekannt) bei einer Polizeidienst- der von ihr trennen, denn es war der Rezeptausstellung, war die nahelie- stelle zu erstatten. Des Weiteren sollte auch den anderen Schwestern gende Empfehlung der Ombudsstelle, eine Meldung an die Haftpflichtver- nicht zuzumuten, in dieser Praxis- umgehend eine Strafanzeige gegen die sicherung erfolgen, um eventuellen Obliegenheitsnachteilen vorzubeugen. konstellation weiter patientenori- Person zu stellen, die er bereits in Ver- Handelt es sich um Kassenrezepte, ist entiert zu arbeiten. Deshalb war dacht hatte. Um keinen weiteren zeit- auch die zuständige Kassenärztliche der Fall für mich eigentlich abge- lichen Verzug in Kauf nehmen zu müs- Vereinigung zu informieren. Abschlie- schlossen gewesen, doch nun ist sen und ggf. zur nächsten Polizeidirek- ßend sind zudem entsprechende Mit- er unerwartet an anderer Stelle tion zu fahren, wurde auf das Online- teilungen an die Apotheken vor Ort wieder aufgebrochen“, berichtete format der „Allgemeinen Strafanzeige“ empfehlenswert. der Kollege. verwiesen (https://polizei.brandenburg. Beim Verlust von Betäubungs- de/onlineservice/strafanzeige_allge- mittelrezepten (BtM-Rezepten) „Bei einer aktuellen Durchsicht unse- mein). Neben der rechtlichen Kompo- ist zusätzlich zu beachten, dass rer Unterlagen und der IT-Rechner ist nente, wurde ebenfalls auf die Hinweis- seitens des betroffenen Arztes unverzüglich eine schriftliche Informa- uns aufgefallen, dass es in der Vergan- empfehlung an die Landesärztekammer tion, unter Angabe der BtM-Nummer genheit zu Unregelmäßigkeiten bei der aufmerksam gemacht, der er mit seiner des Arztes und der Rezeptnummer an Ausstellung von Rezepten aus meiner Mitteilung an die Ombudsstelle (bei das Bundesinstitut für Arzneimittel Praxis gekommen ist. Konkret geht es der Landesärztekammer Brandenburg und Medizinprodukte (BfArM) – Bun- um genau den Zeitraum, in dem die ansässig) bereits nachgekommen war. desopiumstelle – vorzunehmen ist. besagte Schwester noch bei uns gear- Diese Mitteilung ist notwendig, um – ■ K. Metzner LL.M. beitet hatte. Offensichtlich sind ohne wie vom Kollegen auch schon selbst Juristin der Landesärztekammer mein Wissen, aber mit meinem Stem- angesprochen – z. B. bei Anfragen von Brandenburg pel und meiner Unterschrift Rezepte Apotheken an die Landesärztekammer ausgestellt worden, die nie die Praxis hätten verlassen dürfen. Wir sind ge- rade dabei aufzuklären, um welche Präparate es sich genau handelt und NEUE RECHTSLAGE IM DATENSCHUTZBEREICH in welcher Größenordnung diese „ver- schrieben“ wurden. Nach einer ersten EU-Datenschutz-Grundverordnung Übersicht, muss es sich aber um eine zweistellige Anzahl an Rezepten han- deln, für die es keine medizinische In- dikation, geschweige denn eine Au- Im Mai wird die sog. Daten- (Hinweisbroschüren, Musterformulare torisierung von mir gegeben hat“, er- schutz-Grundverordnung in Kraft u.s.w.). Deren Erscheinen wird für Mit- läuterte der Kollege. Ihm sei so etwas treten, die auch für Arztpraxen te März erwartet. Wir werden ab dem in seiner medizinischen Karriere noch und Krankenhäuser eine neue nächsten Heft diese Materialien vorstel- nie passiert und auch habe er von ver- Rechtslage im Datenschutzbereich len und Hinweise zur Umsetzung geben. gleichbaren Fällen bislang keine Kennt- bringen wird. Darüber hinaus steht Ihnen die Rechts- nis gehabt. Da die mutmaßliche Ver- abteilung der LÄKB für Fragen zur neuen ursacherin des Schadens bereits vor Die Bundesärztekammer und die Rechtslage zur Verfügung (recht@laekb. Monaten von ihm entlassen wurde, Kassenärztliche Bundesvereinigung de, Tel. 0331-505 605 560). war nun die Frage des Arztes, was er arbeiten derzeit mit Hochdruck an überhaupt noch veranlassen könne. der Herausgabe von Hilfestellungen ■ Dr. jur. Daniel Sobotta, Justiziar Brandenburgisches Ärzteblatt 4 • 2018 | 7
ARZT & RECHT ARZT UND ARZTHAFTUNG VON FALL ZU FALL Diesmal: Übersehene Kahnbeinfraktur führt zu vermeidbaren fatalen Folgen Kasuistik betroffenen Handgelenkes, bei der die schmerzleitenden Nervenfasern durch- Im Rahmen eines Schlichtungsverfah- trennt wurden. rens war die Behandlung durch Ärzte eines Krankenhauses, Abteilung für Beanstandung der Chirurgie, zu prüfen. ärztlichen Maßnahmen Am 6. Februar war ein 38-jähriger Der Patient bemängelt, dass durch die Patient von einer Leiter gestürzt, hat- Ärzte im Krankenhaus der Kahnbein- te sich das rechte Handgelenk verletzt bruch übersehen und nicht gleichzei- und stellte sich erstmals am Unfalltag tig am 9. Februar bei der Osteosynthe- im Krankenhaus vor. In der Röntgen- se der körperfernen Speiche durch eine aufnahme vom gleichen Tag wurde ein Schraubenosteosynthese versorgt wor- körperferner Bruch der rechten Spei- den sei. Es habe sich wegen der feh- che diagnostiziert, der drei Tage später lenden Stabilisierung des Kahnbeines operativ offen zurechtgestellt und mit im späteren Verlauf ein Falschgelenk einer Platte stabilisiert wurde. Der zu- entwickelt, so dass eine Entfernung sätzliche Bruch des Kahnbeins wurde der Kahnbein-Pseudarthrose, die Anla- am 6. Februar nicht erkannt und folg- gerung eines Knochenspans vom Be- lich auch nicht operativ versorgt. Ein ckenkamm sowie eine Verschraubung Jahr später erfolgte im Krankenhaus erforderlich geworden seien. Letzt- die Entfernung der Platte. endlich hätte das Kahnbein fehlerbe- © ChaotiC PhotographY fotolia.com dingt entfernt werden müssen und es Zwei Jahre später stellte sich der Pa- sei eine Teilversteifung von vier Hand- auf das Übersehen des Kahnbeinbru- tient im Klinikum vor. Zwischenzeitlich wurzelknochen erforderlich geworden. ches zurückzuführen. hatte sich ein Falschgelenk des Kahn- Der Patient beklagt verbliebene Druck- beins entwickelt, das im Klinikum ra- schmerzen über dem rechten Handge- Gutachten diologisch bestätigt und am 23. März lenk sowie schmerzhafte Bewegungs- operativ versorgt wurde. Das Kahnbein einschränkungen, so dass körperliche Der von der Schlichtungsstelle be- wurde offen rekonstruiert, mit einem Tätigkeiten unter Einsatz des rechten auftragte Gutachter, Arzt für Chir- Span vom Beckenkamm stabilisiert und Handgelenkes heute nicht mehr mög- urgie/Unfallchirurgie/Plastische und verschraubt. Am 16. August erfolgte lich seien. Der Umfang der späteren Handchirurgie, ist der Ansicht, dass im im Klinikum eine Spiegelung des rech- Operation sei fehlerbedingt größer ge- Krankenhaus seinerzeit gegen gelten- ten Handgelenkes und es wurde fest- wesen. de Standards verstoßen worden sei. gestellt, dass die Falschgelenkbildung Es habe bei den am 6. Februar ent- nicht verheilt war, so dass am 23. No- Stellungnahme standenen Brüchen eine Indikation für vember die Entfernung des Kahnbeins des Krankenhauses eine osteosynthetische Stabilisierung und eine Teilversteifung von vier Hand- bestanden. Die Versorgung der Spei- wurzelknochen erforderlich wurde. Zu- Die Ärzte entgegnen, dass die Ver- che am 9. Februar sei fachgerecht er- sätzlich erfolgte eine Denervation des sorgung des Speichenbruchs fachge- folgt. Der Kahnbeinbruch vom 6. Fe- recht erfolgt sei. Der Kahnbeinbruch bruar hätte operativ versorgt werden Hinweis: sei so gut reponiert gewesen, dass er müssen. Korrekt sei die postoperative auf den Bildern nach der Operation Nachbehandlung des Speichenbruchs Weitere Fälle aus der norddeutschen Schlichtungsstelle finden Interessierte am 9. Februar nicht mehr zu erkennen erfolgt, wobei der Kahnbeinbruch un- im Internet unter www.laekb.de, Rub- gewesen sei. Es wird ausdrücklich dar- berücksichtigt geblieben sei. Der zwei rik ‚Arzt‘ – ‚Kasuistiken‘ auf hingewiesen, dass die Gefahr einer Jahre später am 23. März durchgeführ- Alle Fälle entstammen der gemeinsa- Heilungsstörung eines Bruches sowohl te Revisionseingriff sei angezeigt ge- men Fallsammlung der neun Mitglieds- bei konservativer als auch bei operati- wesen. Ein weiterer Revisionseingriff kammern der norddeutschen Schlich- ver Versorgung bestehe. Die geklag- sei wegen eines Zusammenbruchs der tungsstelle. ten Gesundheitsbeeinträchtigungen rechten Handwurzelknochen erforder- des Patienten seien nicht ursächlich lich geworden. 8 | Brandenburgisches Ärzteblatt 4 • 2018
ARZT & RECHT Die Revisionseingriffe sprächen für ergotherapeutischer Therapiemaßnah- eines Falschgelenks und arthrotischen eine fehlerhafte Primärversorgung. Der men bei knöchernem Durchbau der Veränderungen kommen mit nach- übersehene Kahnbeinbruch sei nicht Frakturen mit einer Behandlungszeit folgendem karpalem Kollaps und der behandelt worden. Hierdurch und von zwei bis drei Monaten zu rech- Notwendigkeit einer Teilversteifung der durch die frühe Mobilisation habe sich nen gewesen. Durch das fehlerhafte Handwurzelknochen. zwangsläufig eine Falschgelenkbildung Vorgehen ist es zu folgenden zusätz- des Kahnbeins entwickelt. lichen Gesundheitsbeeinträchtigungen gekommen: ■ Dr. med. Michael Schönberger Entscheidung - Entfernung des Kahnbeins und Teil- Facharzt für Chirurgie, Unfallchirurgie, Handchirurgie, Skelettradiologie der Schlichtungsstelle versteifung von vier Handwurzelkno- Ärztliches Mitglied der Schlichtungsstelle chen, hierbei handelt es sich um ei- Kerstin Kols, Assessor juris Auch nach Bewertung durch die nen Dauerschaden, Geschäftsführerin der Schlichtungsstelle für Arzthaftpflichtfragen der Schlichtungsstelle war der Bruch am - deutliche Verlängerung des Behand- norddeutschen Ärztekammern Kahnbein auf den Röntgenaufnahmen lungszeitraums über ein halbes Jahr vom 6. Februar erkennbar und hät- hinaus, te wegen seiner Lokalisation und der - lokalisierbare Druckschmerzen schlechteren Blutversorgung des pro- über dem rechten Handgelenk ximalen Fragmentes bei der operativen und erhebliche schmerzhafte Versorgung des Speichenbruchs mit- Bewegungseinschränkungen. versorgt werden müssen. Fazit Kontakt: Gesundheitsschaden Schlichtungsstelle für Arzthaftpflicht- Die zeitnahe Diagnose einer frischen fragen der norddeutschen Ärztekam- Bei korrektem Vorgehen wäre nach proximalen Kahnbeinfraktur führt nach mern Hans-Böckler-Allee 3, 30173 Hannover ärztlicher Erfahrung nach Osteosyn- streckseitiger offener Schraubenosteo- Tel.: 0511 353939-10 oder -12 these der Kahnbeinfraktur mittels synthese prognostisch zu einem guten E-Mail: info@schlichtungsstelle.de Herbertschraube und Versorgung der Ausheilungsergebnis. Wird die Fraktur www.norddeutsche-schlichtungsstelle.de Radiusfraktur sowie anschließender nicht erkannt, kann es zur Ausbildung Anzeige Brandenburgisches Ärzteblatt 4 • 2018 | 9
FORTBILDUNG AKADEMIE FÜR ÄRZTLICHE FORTBILDUNG Fortbildungsangebote für Ärzte und MFA Fortbildung für Ärzte Modul 3: 8. bis 10. Nov. 201827 P Werneuchen Teilnehmergebühr: 250 € Teilnehmergebühr: 1.120 € Aktualisierung der Fachkunde Ort: Potsdam und der Kenntnisse im Strah- Leitung: Dr. med. M. Gremmler, Intensivvorbereitung lenschutz (8 Stunden) 9P Hoppegarten auf die Facharztprüfung gemäß Röntgenverordnung Allgemeinmedizin 8P 7. April 2018 in Cottbus Strukturierte curriculare Fort- 1. Sept. 2018 24. Nov. 2018 in Blankenfelde/ bildung „Medizinische Begut- Ort: Potsdam Mahlow achtung“ (64 Std., Modul I-III) Leitung: Dr. med. St. Richter, Kursleiter: Prof. Dr. med. habil. Modul III (16 Std.) 16 P Grünheide C.-P. Muth, Cottbus Modul Neurologie/Psychiatrie Teilnehmergebühr: 80 € Teilnehmergebühr: 120 € 2. und 23. Juni 2018 Teilnehmergebühr 240 € Fallseminar Palliativmedizin 3. Brandenburgischer Modul I (40 Std.): Allgemeine (40 Stunden) 40 P Apotheker- und Ärztetag 8 P Grundlagen, Zustandsbegutach- Modul 2: 17. bis 21. Sept. 2018 21. April 2018 tung, Kausalitätsbezogene Begut- Ort: Potsdam Ort: Potsdam achtung 40 P Kursleitung: B. Himstedt-Kämpfer, Leitung: Dr.rer.nat. S. Gohlke, Hop- 15. Sept. 2018 Berlin pegarten; Dr. med. R. Schrambke, 6. Okt. 2018 Teilnehmergebühr: 560 € Schorfheide 10. Nov. 2018 8. Dez. 2018 Ausbilderfortbildung Transplantationsbeauftragter Ort: Potsdam für die MFA-Ausbildung Arzt 6P Teilnehmergebühr: 560 € 22. Sept. 2018 8P nach dem Curriculum der BÄK Kursleiter: Dr. med. J.-M. Engel, 6. Okt. 2018 8P E-Learning: Beginn ab 14.05.2018 Bad Liebenwerda; Prof. Dr. med. 24. Nov. 2018 8P Präsenzmodul 1: Feststellung des E. Frantz, Potsdam Begrenzte Teilnehmerzahl Todes/irreversiblen Hirnfunktions- Ort: Potsdam ausfalls Impfen in der Praxis – Teilnehmergebühr: 100 €/Tag 30. Mai 2018 (Potsdam) Basiskurs 5P Leitung: Dipl.-Med. S. Haußmann, Leitung: Prof. Dr. med. Brandt, 13. Juni 2018 Ludwigsfelde Prof. Dr. med. Schreiber Ort: Potsdam Teilnehmergebühr: 90 € Leitung: Dr. med. R. Schrambke, Vom Bild zur Diagnose – Präsenzmodul 2: 18. und Schorfheide Ultraschall und Radiographie 19.06.2018 (Berlin) Teilnehmergebühr: 220€ in Rettungsstelle und Notauf- Präsenzmodul 3: 20. oder wahl- nahme (16 Std.) 16 P weise 22.06.2018 (Berlin) Intensivvorbereitung auf 28./29. Sept. 2018 Anmeldung für das E-Learning und die Kenntnisprüfung 16 P Ort: St. Josefs-Krankenhaus Potsdam die Präsenzmodule 2 und 3 über 16. und 30. Juni 2018 Kursleiter: Dr. med. B. Kissig, die Ärztekammer Berlin, Ort: Potsdam Potsdam Friedrichstr. 16, 10969 Berlin, Leitung: Dr. med. R. Schrambke, Teilnehmergebühr: 280 € E-Mail: a.simon@aekb.de Schorfheide Teilnehmergebühr: 220 € Forum für den Hausarzt Vorbereitung auf den und das Praxispersonal 8P Fachsprachtest Psychosomatische Grundver- 29. Sept. 2018 in Neuruppin 29. Mai 2018 sorgung (80 Stunden) 80 P Leitung: Dr. med. I. Musche- Ort: Potsdam gemäß Weiterbildungsordnung der LÄKB Ambrosius, Potsdam Leitung: Frau Eichler, Potsdam 30. Juni/1. Juli 2018 Teilnehmergebühr: 100 € für Teilnehmergebühr: 150 € 25./26. Aug. 2018 Ärzte, 60 € für Praxispersonal 22./23. Sept. 2018 Weiterbildungstage 20./21. Okt. 2018 Kurse im Strahlenschutz Allgemeinmedizin 8./9. Dez. 2018 gemäß Röntgenverordnung Modul 2: 1./2. Juni 2018 15 P Ort: Potsdam Einführungskurs zur Unterweisung Teilnehmergebühr: 150 € Gruppenleitung: R. Suske, nach RöV 8P 10 | Brandenburgisches Ärzteblatt 4 • 2018
FORTBILDUNG 6. Nov. 2017 Fortbildung für MFA Teilnehmergebühr: 60 € Grundkurs im Strahlenschutz 25 P Forum für den Hausarzt und 7./8. Nov. 2018 das Praxispersonal die neue Lichtausstellung in Cottbus Teilnehmergebühr: 300 € 29. Sept. 2018 in Neuruppin Spezialkurs im Strahlenschutz 21 P Teilnehmergebühr: 60 € 9./10. Nov. 2018 Leitung: Dr. med. I. Musche-Amb- Leuchten für Praxis, Teilnehmergebühr: 280 e€bucht! au sg rosius, Potsdam Büro und Wohnräume Ort: Cottbus Kursleiter: Prof. Dr. med. habil. Zentrale Weiterbildung für C.-P. Muth, Cottbus Medizinische Fachangestellte von Nordwest-Brandenburg Update Suchtmedizin 16. Mai 2018, 14:00 bis 17:00 Uhr „Quo vadis Cannabis“ 4P 10. Okt. 2018, 14:00 bis 17:00 Uhr 7. Nov. 2018, 15:00 bis 18:15 Uhr Ort: Neuruppin An der Oberkirche Cottbus Ort: Potsdam Teilnehmergebühr: 30 € Sandower Str. 41 www.lichtgalle.de Anzeige Kursleitung: PD Dr. med. G. Rich- Leitung: Dr. med. Wiegank, Neu- ter, Berlin ruppin Teilnehmergebühr: 60 € Nichtärztliche/r Kombinierter 12-Stunden- Aktualisierungskurs nach Praxisassistent/in: Neuer Kurs: Terminhinweis Röntgenverordnung und Neuer Kurs: Fortbildungsveranstaltung 22.08.2018 bis 25.08.2018 für Senioren Strahlenschutzverordnung13 P 05.09.2018 bis 07.09.2018 23./24. Nov. 2018 in Blankenfelde/ Die Landesärztekammer Brandenburg 12.09.2018 bis 14.09.2018 Mahlow führt am Samstag, den 18. August 26.09.2018 bis 28.09.2018 Kursleiter: Prof. Dr. med. habil. 2018, eine Fortbildungsveranstaltung 15.10.2018 bis 19.10.2018 in Potsdam durch, die speziell die C.-P. Muth, Cottbus 12.11.2018 bis 15.11.2018 Bedürfnisse und Interessen von Ärz- Teilnehmergebühr: 180 € 28.11.2018 bis 30.11.2018 tinnen und Ärzten im Ruhestand in Seminar Leitender Notarzt40 P 12.12.2018 bis 13.12.2018 den Fokus rückt. Die konkreten The- gemäß Richtlinie der LÄKB zur Qualifikati- 14.12.2018 Prüfung men sowie genauer Ort und Zeitpunkt dieser Veranstaltung werden in der on des Leitenden Notarztes 3. bis 7. Dez. 2018 Refresherkurse kommenden Ausgabe des Brandenbur- Notfallmanagement gischen Ärzteblattes bekanntgegeben. Ort: Cottbus Wir bitten daher alle interessierten Kursleiter: T. Reinhold, Oranien- 2./3. Juli 2018 in Potsdam Seniorinnen und Senioren, den ent- burg; Dr. med. F. Mieck, Königs 17./18. Okt. 2018 in Potsdam sprechenden Artikel in der Mai-Ausga- Wusterhausen Weitere Termine 2019 in Potsdam be des BÄB zu beachten. Teilnehmergebühr: 700 € Casemanagement – Fallbe- ■ LÄKB Sonographie-Grundkurse gleitung (agnes) 2. bis 4. Mai 2018 Abdomen und 30. Mai bis 1. Juni 2018 Ihre Anmeldung richten Sie bitte Retroperitoneum 30 P 20. bis 22. Juni 2018 an die LÄKB, Referat Fortbildung, 6. bis 9. Dez. 2018 29. bis 31. Aug. 2018 Postfach 101445, 03014 Cottbus, Ort: St. Josefs-Krankenhaus 19. bis 21. Sept. 2018 Fax: 0355 78010339, Potsdam 10. bis 12. Okt. 2018 E-Mail: akademie@laekb.de, Kursleiter: Dr. med. B. Kissig, 19. bis 21. Nov. 2018 Internet: www.laekb.de. Potsdam Teilnehmergebühr: 420 € Praxiseinrichtungen 3D-Praxisplanung Es gelten die „Teilnahmebedin- objektbezogene Einrichtung gungen für Fortbildungsveranstal- tungen der Landesärztekammer Praxismöbel online bestellen Brandenburg”. Diese sind unter www.laekb.de (Arzt/Fortbildung/ Klaus Jerosch GmbH Bestimmungen) einsehbar oder Tel. (030) 29 04 75 76 telefonisch unter 0355 78010320 Info-Tel. (0800) 5 37 67 24 anzufordern. www.jerosch.com Anzeige Brandenburgisches Ärzteblatt 4 • 2018 | 11
AKTUELL WERNER FORSSMANN KRANKENHAUS IN EBERSWALDE Teilnahme an Modellprojekt zur Erstversorgung von Patienten mit hochpathogenen Erregern Das Werner Forßmann Kranken- in Schwerpunktkrankenhäusern“. Es Robert Koch-Instituts und der Fried- haus in Eberswalde ist eines von steht unter Federführung des Robert rich-Schiller-Universität Jena am Wer- zwei deutschen Krankenhäusern, Koch-Instituts sowie von Universitäten ner Forßmann Krankenhaus. Die Er- das für ein spezielles Projekt mit in Berlin, Jena und Braunschweig. hebungen sollen dazu beitragen, den der Abkürzung EKOS ausgewählt Ist-Zustand im Notfallzentrum zu ana- wurde. In dessen Rahmen soll bis Das Werner Forßmann Krankenhaus lysieren. Im Fokus der Universität Jena Ende 2019 mithilfe zahlreicher Ex- in Eberswalde und das Klinikum Chem- stehen Einschätzungen und emotiona- perten ein Konzept erarbeitet wer- nitz wurden als Partner ausgewählt, le Reaktionen der Mitarbeiter, die ihr den, das die Versorgung und Be- um Strategien zur Erstversorgung von Handeln im Ernstfall beeinflussen kön- treuung von Patienten regelt, die Patienten mit hochpathogenen Erre- nen. Die Befragung des Robert Koch- an hochpathogenen Erregern er- gern zu entwickeln und umzusetzen. Instituts dient dazu, Trainings vorzube- krankt sind und zuerst den Weg Das Werner Forßmann Krankenhaus reiten, die Institutsmitarbeiter Anfang ins regionale Krankenhaus suchen. verfügt nicht wie Spezialkliniken über März in Kooperation mit der Sonder- eine Sonderisolierstation, und betrof- isolierstation der Charité durchführen In Zeiten, in denen aus unterschied- fene Patienten werden auch nicht dau- werden. lichsten Gründen Migrations- und erhaft vor Ort stationär aufgenom- Fluchtbewegungen erfolgen oder auch men. Ziel ist die Entwicklung eines Si- Urlauber binnen weniger Stunden um cherungskonzeptes für das Notfallzen ■ Andreas Gericke, GLG den Erdball reisen, wächst weltweit die trum, das nach dem Projektende ab Gefahr der Verbreitung von Krankhei- Oktober 2019 auch von anderen Kran- ten durch hochpathogene Erreger. Ob kenhäusern bundesweit übernommen SARS-Warnungen, der Ausbruch des und im Ernstfall umgesetzt werden Ebolafiebers in Westafrika 2014 und kann. 2015 oder die erst kürzlich in Mada- gaskar wieder aufgetretene Pest – infi- Schwerpunkte des Projekts, an dem zierte Personen, die nicht in einem spe- zahlreiche Wissenschaftler mitwirken, ziellen Behandlungszentrum, sondern sind unter anderem die optimale Erst- im Krankenhaus vor Ort auftauchen, versorgung von Patienten mit hochpa- sind zwar eine Seltenheit, aber heut- thogenen Erregern bis zu ihrer Weiter- zutage keineswegs vollkommen auszu- versorgung in den Spezialkliniken, die schließen. Bereits ein einziger infizierter Entwicklung infrastruktureller Voraus- Patient würde gravierende Folgemaß- setzungen zur Minimierung der Keim- nahmen erforderlich machen. verbreitung, die Einführung eines op- timierten Hygienemanagements und Was also tun, wenn ein solcher Pa- Trainings sowie die Einführung eines tient in der Notfallaufnahme Hil- Krisenmanagements in Bezug auf me- fe sucht? Wie kann die bestmögliche dizinisches Personal, weitere Patienten medizinische Versorgung für den Be- und die Öffentlichkeit. Ziel ist es, eine troffenen bei gleichzeitig höchstem schnelle Diagnostik auch außerhalb Schutz für die Krankenhausbeschäf- der sieben Spezialzentren in Hamburg, tigten und andere Patienten gewähr- Berlin, Düsseldorf, Leipzig, Frankfurt/ leistet werden? Wie ist umzugehen Main, Stuttgart und München zu er- mit Ängsten und Befürchtungen in möglichen, um die Infektionskette zu der Belegschaft und in der Bevölke- unterbrechen, Folgeschäden und hohe rung, mit einer nach Informationen Behandlungskosten zu minimieren und suchenden Öffentlichkeit? Mit diesen nicht zuletzt medizinisches Personal Fragen setzt sich das Modellprojekt und die Öffentlichkeit für dieses The- EKOS auseinander – EKOS als Kurz- ma zu sensibilisieren. form für „Entwicklung eines neuarti- gen Konzepts zur Sicherstellung der Konkret gestartet ist das Projekt be- infektiologisch-medizinischen Versor- reits mit dem Ausprobieren der per- gung von seltenen, hochkontagiösen sönlichen Schutzausrüstung. Seit Janu- und lebensbedrohlichen Erkrankungen ar laufen Mitarbeiterbefragungen des 12 | Brandenburgisches Ärzteblatt 4 • 2018
AKTUELL NEUE ÄRZTIN IM GESUNDHEITSZENTRUM NIEDERLAUSITZ IN ORTRAND Fachärztin Dr. Kristin Neumann hat die Hausarztpraxis im ehemaligen Bahnhof übernommen Seit Beginn des Jahres hat Dr. Kristin Neumann die Hausarzt- praxis in Ortrand im ehemaligen Bahnhof übernommen. Landrat Siegurd Heinze besuchte die Pra- xis und begrüßte die junge Ärztin persönlich. Landrat Siegurd Heinze „Ich freue mich sehr, dass Sie Ihre Tä- (Mitte) begrüßt Dr. Kristin Neumann in der tigkeit hier aufgenommen haben und Hausarztpraxis in Ortrand, somit für die Menschen vor Ort da ebenso Uwe Böttcher (re.), sind“, so Landrat Heinze bei seinem Amtsdirektor Besuch. Auch Amtsdirektor Kersten Si- Kersten Sickert (2.v.li.) und Bürgermeister ckert und Nico Gebel, Bürgermeister Nico Gebel (li.) der Stadt Ortrand, kamen zu der ge- Fotos: Klinikum Niederlausitz GmbH meinsamen Stippvisite in die Praxis, die zum Gesundheitszentrum Niederlau- sitz gehört. Gemeinsam mit Uwe Bött- cher, dem Geschäftsführer des Gesund- heitszentrums, begrüßten sie die neue Hausärztin. Ortrander und die Menschen in der Region kennen Neumann bereits. Ur- sprünglich stammt sie aus Lauchham- mer und hat lange Zeit in einem loka- (v.l.n.r.): Amtsdirektor len Verein Handball gespielt. Ihr Medi- Kersten Sickert, Landrat zinstudium sowie ihre Facharztausbil- Siegurd Heinze, Bürgermeister Nico Gebel, dung hat sie in Leipzig absolviert, wo Dr. Kristin Neumann und sie auch die letzten 17 Jahre gelebt GHZ Geschäftsführer hat. Da Kristin Neumann ihre Fach- Uwe Böttcher kenntnisse gern in der ambulanten Ver- sorgung von Patienten anwenden und „Das ist enorm für einen Praxisstart. Patienten mit Diabetes eingehen und die Region unterstützen möchte, in der Wir haben zunächst mit rund 600 Pa- sie behandeln. Voraussichtlich im zwei- sie aufgewachsen ist, hat sie sich für tienten für das erste Quartal gerech- ten Quartal des Jahres wird ein Ultra- die Übernahme der Hausarztpraxis in net. Jetzt gehen wir von etwa 1.000 bis schallgerät für die Praxis beschafft, so Ortrand entschieden. 1.200 Patienten aus. Wir wissen es sehr dass ambulante Untersuchungen mit- zu schätzen, was Frau Dr. Neumann und tels Ultraschall erfolgen können. Seit Anfang Januar ist sie in den ihr Team hier leisten und werden sie in Räumlichkeiten ihres Vorgängers Horst allen Belangen unterstützen“, sichert ihr ■ Klinikum Niederlausitz GmbH Schüller tätig, der zum Ende 2017 in Uwe Böttcher zu. den Ruhestand gegangen ist. Damit ist die medizinische Versorgung für die „Ich bin mittlerweile gut in der Praxis Das Gesundheitszentrum Niederlau- Patientinnen und Patienten an der Lan- angekommen und wurde auch von den sitz ist eine 100%-ige Tochter der Klinikum Niederlausitz GmbH und an desgrenze zu Sachsen nahtlos in die Patienten herzlich aufgenommen“, so Dr. elf Standorten – von Calau über Wel- Hände der Fachärztin übergegangen Kristin Neumann. Zudem schätzt sie die zow bis nach Elsterwerda – mit Haus- und auch für die Zukunft gesichert. guten Anbindungen durch die Autobahn arztpraxen und Fachärzten vertreten. Bereits in den ersten zwei Monaten und den Regionalverkehr – die Bahn hält Zur fachärztlichen Versorgung zählen kamen über 800 Patienten in die Pra- ja quasi direkt vor der Praxistür. Augenheilkunde, Chirurgie, Dermato- xis. „Letzte Woche waren es ungefähr logie, Gynäkologie und Geburtshilfe, 100 Patienten pro Tag. Das waren zum Demnächst wird die Ärztin ihre Spe- Innere Medizin, Kinderheilkunde, Neu- Teil auch die Auswirkungen der Grip- zialisierung zur Diabetologin abschlie- rologie, Neurochirurgie, Psychiatrie und Psychotherapie. pezeit“, sagt Dr. Kristin Neumann. ßen und kann somit noch spezieller auf Brandenburgisches Ärzteblatt 4 • 2018 | 13
AKTUELL INTERVIEW MIT PROF. DR. MED. STEFAN KROPP Mehr Sicherheit für medizinisches Personal Was mit einem gesunden Men- zeitlichen Zusammenhang mit dem in Haus- und Stationsordnungen, zu schenverstand nicht nachvollzieh- Ereignis statt, z. T. auch aus Angst hinterlegen und diesbezüglich mit kla- bar ist, ist in vielen Krankenhäu- der Betroffenen, die ggf. keine Anzei- rer, eindeutiger Haltung aufzutreten. sern oder auch beim Einsatz von ge erstatten. Sanktionen erscheinen Ein wichtiger, weiterer Baustein ist die Rettungskräften traurige Realität: z. T. wenn sie erfolgen, zu spät, zu gute Zusammenarbeit mit der Polizei, immer wieder kommt es zu Über- gering zu sein. Ich rate immer zu ei- die sich in jedem Fall empfiehlt. Hilf- griffen auf medizinisches Perso- ner Anzeige, auch aufgrund meiner reich zumindest in Kliniken erscheint nal, sowohl verbal als auch phy- Erfahrung als Gutachter, sonst gehen es, wenn Polizei und Rettungsdienst sisch. Im folgenden Interview mit solche Dinge ggf. unter, weil sie nicht noch so lange vor Ort bleiben, bis Prof. Dr. Stefan Kropp, Facharzt dokumentiert worden sind. Ich per- der Patient durch Ärzte und Pflege für Psychiatrie und Psychothera- sönlich habe dies jeweils getan und übernommen werden konnte. In Ein- Prof. Dr. med. pie, sprechen wir über die mög- rate auch jedem dazu. Hinzu kommt zelfällen werden Patienten mehr oder Stefan Kropp lichen Ursachen dieser gesteiger- manchmal eine erhöhte Anspruchs- weniger „abgesetzt“ und die sehr Foto: privat ten Gewaltbereitschaft sowie da- haltung von Patienten gegenüber wichtige Übergabe auch schwieriger rüber, wie medizinisches Personal medizinischem Personal, eine große Punkte unterbleibt, eine ungenutz- besser geschützt werden könnte. Ungeduld und ggf. auch Mitnahme te Chance und potenziell gefährliche von persönlichen Frustrationen in die Situation können die Folge sein. 1. Haben Sie selbst bereits erlebt, jeweilige Situation in der Praxis, Not- wie gewaltsam gegen medizi- aufnahme oder Klinik. Alkohol und 4. Was müsste Ihrer Meinung nach nisches Personal vorgegangen Drogen verstärken dieses Verhalten getan werden, um das Personal wurde? z. T., da sie die Schwelle für gewalttä- in Kliniken sowie auch Rettungs- In allen Kliniken und bei ärztlichen tiges Verhalten senken können durch kräfte, die zu einem Einsatz unter- Tätigkeiten, in denen ich bisher ge- die dann eintretende Enthemmung. wegs sind, besser zu schützen? arbeitet habe, gab es dieses Phä- Wichtigste Voraussetzung ist die men- nomen, es handelte sich hierbei um 3. Wie handhaben Sie in Ihren Kli- tale Vorbereitung auch auf solche Si- Kliniken der Maximalversorgung, um niken den Umgang mit „schwieri- tuationen, da haben wir in der Psy- Universitätskliniken, den Sozialpsychi- gen“, zu Gewalt neigenden Pati- chiatrie einen klaren Vorteil, weil wir atrischen Dienst und um Fachkliniken enten? bei manchen Symptomkonstellatio- in verschiedenen Bundesländern. Kei- Wir führen seit Jahren regelmäßig nen damit rechnen müssen, dass wir nesfalls handelte es sich hierbei, wie für alle Mitarbeiter aller Berufsgrup- in solchen Situationen gefordert wer- Sie bei meiner fachlichen Ausrichtung pen Kurse für Deeskalations- und den. Die Schulung in o. g. Techniken vermuten könnten, primär um psy- Eingriffstechniken mit gutem Erfolg ist für jeden im Gesundheitswesen an- chisch kranke Menschen, von denen durch. Im Teil Deeskalation geht es zuraten. Sicheres und klares Auftreten Gewalt ausging. Nicht zu vergessen darum, kritische Situationen frühzeitig hilft zusätzlich und lässt sich lernen. sind auch Angehörige, die z. T. die zu erkennen, eher zu beruhigen und Personell müssen immer ausreichend aggressive Komponente sind. Mein damit eine eskalierende Situation zu Ressourcen zum sicheren Arbeiten Eindruck ist allerdings, dass es sich entschärfen. Eingriffstechniken kom- vorhanden sein, d. h. die Möglichkeit, hierbei um ein eher zunehmendes men dann zum Einsatz, wenn Mitar- sofort Unterstützung herbeizuholen, Prof. Dr. med. Stefan Kropp Phänomen handelt, wir müssen also beiter akut bedroht oder schon an- muss jederzeit gewährleistet sein. Dies Antworten und Lösungen finden, wie gegriffen werden, es geht hierbei da- hilft oft, solche Situationen schnell zu Prof. Dr. med. Stefan Kropp ist Facharzt für wir Ärzte damit umgehen. rum, sich aus einer solchen Situation lösen und gleichzeitig durch diese je- Psychiatrie und Psy- sicher entfernen zu können, um dann derzeit verfügbare Unterstützung ein chotherapie und Mit- 2. Was könnten die möglichen unverletzt Hilfe holen zu können. Wir angstfreies Arbeiten zu ermöglichen. glied im Vorstand der Ursachen für die gesteigerte Ge- bieten den Mitarbeitern Diensttelefo- Abschließend ist meine Empfehlung, Landesärztekammer waltbereitschaft gegen medizini- ne mit einem Notfallknopf und Or- keinerlei Toleranz bei gewalttätigem Brandenburg. sches Personal sein? tungsfunktion an. Nach einem Ereig- Verhalten zuzulassen und auch die Po- Er ist Chefarzt im Mein Eindruck ist, dass bestimmte nis sind interne oder externe Super- lizei jeweils hinzuzuziehen. Als Richt- Asklepios Klinikum Verhaltensnormen, Regeln und fried- visionen immer zusätzlich möglich. schnur, wenn wir behandeln, kann Teupitz, Klinik für Psy- liches Miteinander in unserer Gesell- Des Weiteren erscheint es wichtig, meiner Einschätzung nach auch vor chiatrie und Psycho- schaft nicht für alle Menschen glei- jegliches problematisches Verhalten dem Hintergrund Ihrer Fragen gut die therapie, sowie eben- chermaßen heute noch eine Bedeu- sofort anzusprechen und auch für Berufsordnung für Ärzte im Land Bran- falls Chefarzt an der Klinik für Psychiatrie tung zu besitzen scheinen. Die Sank- den jeweiligen Patienten Konsequen- denburg genutzt werden. und Psychotherapie in tion problematischen, gefährlichen zen aufzuzeigen und dann immer Lübben. oder sogar kriminellen Verhaltens auch durchzusetzen. Hier besteht die ■ Das Interview führte findet oft nicht oder nicht im engen Möglichkeit, wichtige Hinweise, z. B. Anja Zimmermann M.A. 14 | Brandenburgisches Ärzteblatt 4 • 2018
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