BRIEF Priester - Ein Beruf in Frage? - Pfarrei St. Peter und Paul Rheingau
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PFARR Mai 2021 BRIEF DAS ST. PETER UND PAUL MAGAZIN • Aktuelles • Termine • Veranstaltungen Priester - Ein Beruf in Frage? in Frage! Ein Beruf Priester -
gen. Im vierteljährlichen Turnus könnten wir ab Herbst einen „großen Pfarrbrief” herausgeben, in dem die Vielfalt von Kir- che, Glauben und Glaubensleben unserer Pfarrei sichtbar wird: in Interviews, Mei- nungsbeiträgen, Leserbriefen, Jugend- und Kinderseiten. Doch dazu brauchen wir Sie! Ihre Ideen und Ihre Schaffenskraft sind ge- fragt, um unseren Pfarrbrief ansprechen- © Stephanie Anthoni der zu machen: Weg vom reinen Termin- blatt, hin zu einem modernen Instrument des Miteinanders. Diese Mai-Ausgabe ist eine Arbeitsversion, eine Mischung aus Alt und Neu. Mit der Ausgabe möchten wir ei- nen Prozess anstoßen, der die Pfarrei zum » Liebe Leserinnen Mitmachen und Mitdenken auffordert. Am Ende dieser Mai-Ausgabe finden Sie daher einen Fragebogen, der dabei hel- und Leser, fen soll, Inhalte, Rubriken, Leservorlie- ben, Kritik und Anregungen zu sammeln. alles neu macht der Mai, dichtet der Volks- Sammeln möchten wir jedoch nicht nur mund. Und auch wir möchten die Zeit nach Themen, sondern vor allem Menschen! Ostern zum Anlass nehmen, aufzubrechen Menschen, die Lust an Gestaltung und Ver- und Neuland zu entdecken. Aufbruch be- änderung haben. Wir freuen uns auf Sie im deutet alte, lieb gewonnene Traditionen zu Team des Pfarrbriefs. Ernsthaft interes- überdenken und Neues zuzulassen. Mit die- sierte, verbindliche, engagierte Mitstreiter sem Motto wollen wir dem PFARRBRIEF melden sich bitte bei uns unter: zu neuen Inhalten und einem neuen Aus- Pfarrbrief@peterundpaul-rheingau.de sehen verhelfen. Das „Wir“ steht dabei im Vordergrund: Wir, das sind alle Mitglie- Mit herzlichen Grüßen, der unserer Pfarrei: Klein und groß, jung und alt, laut und leise, ehrenamtliche und Stephanie Anthoni, hauptamtliche. Nicoletta Compagni, Aktuell planen wir die Fortführung eines Johannes Lahr, „kleinen“ Pfarrbriefs in neuem Layout Anja Racke, auf monatlicher Basis zur Verkündung der Elke Seidemann, Gottesdienstordnung und von Veranstaltun- Marion Mazanek & Peter Lauer -2-
Priester ein Beruf in Frage ?! Damals und Heute 6 Von der Wandlung des Priesterbildes Folge mir nach! 8 Berufung im Evangelium Kelch & Messgewand 12 Von der Grundausstattung eines Priesters Ich bin einfach ich - 16 ein Rheingauer Bub Alles gute und Gottes Segen! 20 ein Wort zum Geleit Das Interview 21 Priester, ein Beruf in Frage AUS DEM INHALT Vorwort................................................ 2 Nachruf............................................... 48 Inhaltsverzeichnis................................. 3 Kultur der Achtsamkeit.........................50 Corona-Regeln auf einen Blck................ 4 Damals................................................ 56 EingeLaden........................................... 5 Unsere Ansprechpartner....................... 62 Medientipps und Literatur.....................27 Kirchorte und Pfarrbüros..................... 64 Gottesdienstordnung.............................33 Impressum........................................... 65 Termine Mai........................................ 46 Ihre Meinung ist uns wichtig.................66 -3-
§ Die Corona-Regeln auf einen Blick Bitte melden Sie Am Eingang gibt es sich für die Wochen- eine Möglichkeit zur end-Gottesdienste Händedesinfektion. jeweils bis Donners- Das Gotteslob darf für tags 12.00 Uhr im das Gebet wieder in zentralen Pfarrbüro den Kirchen ausgelegt unter der Tel. 06123 / 703770 an. werden, singen ist aber Sollten noch Plätze frei sein, können Sie noch nicht erlaubt. auch noch spontan am Gottesdienst teil- nehmen. Bitte haben Sie Verständnis, dass Sie sind gebeten, die die Höchstzahl nicht überschritten werden Kollekte am Ende des darf. Gottesdienstes beim Ausgang in einen Korb Beim Betreten und zu legen. Verlassen sowie während des ganzen Gottesdienstes sind Weitere Hinweise finden Sie auch unter: medizinische Masken https://bistumlimburg.de/beitrag/gottes- wie OP- oder FFP2- dienste-in-corona-zeiten/ Masken zu tragen. Einfache Stoffmasken können nicht mehr verwendet werden. Wir werden dafür sorgen, dass Sie durch Ordner vor Beginn des Gottesdienstes ein- Vielen Dank für Ihr Verständnis. gewiesen werden. Bitte beachten Sie durchgängig das Mit unserem Hygienekonzept sorgen wir Abstandsgebot von 1,50 m. für Ihre Sicherheit während des Gottes- dienstes. Bleiben Sie gesund! -4-
© Foto: Nicoletta Compagni Der „EingeLaden“ wurde am 01. Juni Wir feiern Jubiläum 2019 eröffnet. Wir wollen das 2-jährige Bestehen am Sonntag, den 30. Mai 2021 EingeLaden ! feiern. miteinander · füreinander Der Sonntagsgottesdienst in Eltville (11.15 Uhr) wird von Ehrenamtlichen des Die Öffnungszeiten: Kirchenladens mitgestaltet und vom Team (zurzeit wegen Corona geschlossen) St. Peter und Paul TV auf YouTube über- tragen. Dienstags.................... 10.00 - 12.00 Uhr Donnerstags ............... 15.00 - 18.00 Uhr Falls es die Corona-Lage zulässt, wird sich Samstags.....................10.00 - 12.00 Uhr danach ein Umtrunk im Laden anschließen. Wer nähere Informationen möchte oder an einer Mitarbeit im Laden interessiert ist, wende sich bitte an Ursula Immesberger (uschi.immesberger@onlinemed.de) oder die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Laden. -5- Damals und Heute © Nicoletta Compagni Von der Wandlung des Priesterbildes Bürgermeister, Lehrer und Pfarrer, so sagt Nachkriegs-Mundraub in Verbindung ge- man, waren in früheren Zeiten die Autori- bracht wird, und Kardinal Woelki. Sein täten im Dorf. Prüfen Sie nach, wen Sie Name ist zum Symbol für Anti-Autorität in „kraft Amtes“ für eine Autorität halten? Deutschland geworden, obwohl er doch mit seinem Zweit-Gutachten für beachtliche Für den Bereich der katholischen Kirche Klarheit gesorgt hat. gesprochen, haben die Skandale der letz- ten Jahre für einen erheblichen Autoritäts- Wo steht der Priester? verlust gesorgt. In früheren Zeiten stand er mit den Gläubi- Früher sah man zum Pfarrer auf, heute auf gen vor dem Altar, wenigstens theoretisch ihn herab, so drückt es die Karikatur auf als erster der Sünder vor der göttlichen der Titelseite aus. In diese Stimmung hin- Majestät. Heute steht er hinter dem Altar. ein feiern wir Primiz. Ein junger Mann aus unserer Pfarrei lässt sich auf den Dienst Die moralische Kraft des jeweiligen Amts- in der Kirche ein. Er wird hineingesandt in trägers reicht für diesen Ort nicht aus, das eine aufgeladene Atmosphäre. haben wir alle begriffen. Es wird Zeit, dass die Gläubigen die Priester wieder in ihren Die Primiz sollte so sein, wie man eine Pri- Reihen begrüßen, als einen der ihren, im miz so feiert. Dann kam Corona... Ausguck auf hoher See, im Suchen nach Das hat viele Wahrheiten über die Kirche Gott. offengelegt und legt immer noch offen. Die alten Altäre hatten Stufen. Köln: was für ein Unterschied zwischen Sie stehen für Golgota. Kardinal Frings, mit dessen Name der Die alten Altäre standen im Osten. -6-
Die aufgehende Sonne steht für den aufer- Hoffentlich gelingt es ihm, in Freude sei- standenen Christus. ne Berufung anzunehmen und den Pflug zu bewegen. Denn das „von oben herab“ Lassen wir uns orientieren von der einzi- in der Kirche ist das des Kreuzes. Möge er gen Autorität, die die Kirche kennt: Chris- den Platz finden, der ihm vom Herrn aus tus, den Meister und Herrn. zukommt. Möge er ein „Kreuz-Bube“ wer- den! Priester werden herumgeschoben? Von einer Seite am Altar zur anderen? Ihr Pfarrer Peter Lauer Vom Altar weg zum Schreibtisch? Vom Vorsteher der Eucharistie zum Vorstand eines mittelständischen Unternehmens? Wird der Primiziant von oben herab oder von unten bewundert werden? dar llen n, Va eide s Br drea n n: A tatio Illus © -7- „Folge mir nach!“ Berufung im Evangelium Pater Prof. Dr. Dieter Böhler, der Ausbilder und Professor von Lucas Weiss, beleuchtet für uns die Frage, was wir zum Thema Berufung in der Bibel finden Wie beruft Jesus die zwölf Apostel im nen fischen. Die verstehen, wie man Fische Evangelium? Bei Markus tat er es fast bei- an Land zieht. Er beruft sie, weil er ihr Ta- läufig, nebenher in drei „Schüben“: lent brauchen kann. Gebt es mir, stellt eure Fähigkeiten in meinen Dienst! Ich mache 16 Als Jesus am See von Galiläa entlang- aus euch Menschenfischer. ging, sah er Simon und Andreas, den Bru- der des Simon, die auf dem See ihr Netz auswarfen; sie waren nämlich Fischer. 17 Da sagte er zu ihnen: Kommt her, folgt mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen. 18 Sogleich ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm. 19 Als er ein Stück weiterging, sah er Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes; „Jesus beruft Simon Petrus“ aus dem sie waren im Boot und richteten ihre Net- Codex Egberti, 10 Jh.n.C. ze her. 20 Sofort rief er sie, und sie ließen ihren Vater Zebedäus mit seinen Tage- Nicht die gesunden brauchen den Arzt, löhnern im Boot zurück und folgten Jesus sondern die Kranken nach. (Mk 1,16-20) 14 Als er weiterging, sah er Levi, den Sohn Die ersten vier beruft er am See Geneza- des Alphäus, am Zoll sitzen und sagte zu reth. Er sieht zwei Familienunternehmen: ihm: Folge mir nach! Da stand Levi auf und zuerst das Brüderpaar Simon und Andreas, folgte ihm. dann die Firma Zebedäus und Söhne. Jesus sieht Fischer und denkt bei sich: Die kön- 15 Und als Jesus in seinem Haus beim Essen -8-
war, aßen viele Zöllner und Sünder zusam- sie bei Levi zu Hause angekommen. Wer men mit ihm und seinen Jüngern; denn es folgte wem? Erst mit Jesus kommt Levi zu folgten ihm schon viele. 16 Als die Schrift- sich. Und nun sieht man auch, warum Jesus gelehrten, die zur Partei der Pharisäer den Defekt Levis brauchen konnte: Nur bei gehörten, sahen, dass er mit Zöllnern und Levi zu Hause konnte Jesus jene Versamm- Sündern aß, sagten sie zu seinen Jüngern: lung von Halbweltleuten treffen, mit denen Wie kann er zusammen mit Zöllnern und so ein Verräter allein noch Kontakt hatte. Sündern essen? 17 Jesus hörte es und sag- Ohne Levi wäre Jesus an diese Leute nie te zu ihnen: Nicht die Gesunden brauchen herangekommen. den Arzt, sondern die Kranken. Ich bin ge- kommen, um die Sünder zu rufen, nicht die Jesus kann aus einem großen Defekt Gerechten. (Mk 2,14-17) etwas Nützliches machen Als nächsten sieht er einen Zöllner, Levi, Er kann auch aus einem großen Defekt der auch Matthäus hieß (Mt 9,9-13). Die- etwas Nützliches machen, wenn er ihm ser war ein übler Verräter des jüdischen zur Verfügung gestellt wird. Am Ende Volkes. Er hatte sich der römischen Be- hat Levi Matthäus, hebräisch Mattatjahu, satzungsmacht als Steuereintreiber zur „Geschenk des Herrn“, das Matthäus- Verfügung gestellt. Die verlangten von evangelium geschrieben. er, der vorher ihm, von den jüdischen Mitbürgern inner- nur Buchführung konnte, Steuerlisten und halb eines Jahres eine bestimmte Summe Schuldscheine schreiben, hat auch diese einzutreiben und diese an die Römer ab- Fähigkeit umgemünzt für Gott. zuliefern. Diese Zöllner schlugen noch or- dentlich etwas drauf für sich selbst (vgl. Lk 13 Jesus stieg auf einen Berg und rief die 19,8). Wenn sie damit einfache Bauern, zu sich, die er selbst wollte, und sie kamen Witwen oder Waisen ruinierten, war ihnen zu ihm. 14 Und er setzte zwölf ein, damit sie das egal. Sie waren mit guten Gründen mit ihm seien und damit er sie aussende, verhasst und verabscheut als rücksichtslose zu verkünden 15 und mit Vollmacht Dämo- Ausbeuter. nen auszutreiben. 16 Die Zwölf, die er ein- Jesus sieht Levi und denkt: Der macht seit setzte, waren: Petrus – diesen Beinamen Jahren einen riesigen Fehler; er ist cha- gab er dem Simon –, 17 Jakobus, der Sohn rakterlos und geldgierig, er hat erhebliche des Zebedäus, und Johannes, der Bruder Mängel. Wenn er die mir zur Verfügung des Jakobus – ihnen gab er den Beinamen stellen würde, könnte ich etwas daraus ma- Boanerges, das heißt Donnersöhne –, 18 chen. Und er sagte zu ihm: Folge mir nach! dazu Andreas, Philippus, Bartholomäus, Da stand Levi auf und folgte ihm. Wirklich? Matthäus, Thomas, Jakobus, der Sohn des Es heißt „er folgte ihm“, am Ende aber sind Alphäus, Thaddäus, Simon Kananäus 19 und -9-
Judas Iskariot, der ihn dann ausgeliefert hat. (Mk 3,13-19) Es kommt nicht darauf an, wer der Berufene ist, sondern wer beruft. © P. Professor Dr. Böhler S. J. Im dritten Schritt vervollständigt Jesus die Zwölferliste – nach der Zahl der Stämme Israels. Er hat bei jedem, den er dazu ruft, einen eigenen Grund. Bei den meisten ist nicht erkennbar, warum. Denn in Wahrheit kommt es darauf gar nicht an. Es ist wie schon bei Mose. Es kommt nicht so sehr darauf an, wer der ist, der berufen wird, sondern, wer der ist, der beruft: Gott sel- ber (Ex 4,10ff). Pater Prof. Dr. Dieter Böhler S. J. ist Leiter des Lehrstuhls „Exegese Worauf es bei den Aposteln ankommt, ist des Alten Testaments“ an der nur dies, dass „er selbst sie wollte“. Ihrer- Philosophisch-Theologischen- Hoch- seits müssen sie sich nur auf zwei Bedin- schule Sankt Georgen in Frankfurt. gungen einlassen: 1. Sie müssen bei ihm sein. S. J. steht für „Societas Jesu“ und 2. Sie müssen sich aussenden lassen. bedeutet, dass Pater Böhler Jesuit ist. Das erste ist die Grundlage für das zweite: Er ist einer der Ausbilder und Profes- Nur wer als Berufener ständig bei Jesus ist soren von Lucas Weiss, dessen Primiz im Gebet, kann auch von ihm ausgesandt wir am 24. Mai 2021 im Kloster werden und an seiner Sendung teilnehmen, Eberbach feiern dürfen. die Jesus selbst vom Vater bekommen hat. Solche Leute sucht er bis zum heutigen Tag und ruft, immer noch mit denselben Wor- ten: Folge mir nach! - 10 -
Renovabis- Dennoch findet die päpstliche Enzyklika „Laudato sí“ in den Ortskirchen Aufmerk- Pfingstaktion 2021 samkeit. In vielen Kirchengemeinden und kirchlichen Gruppen wird die Verbindung Spendenaufruf zur von sozialem, politischem und wirtschaft- lichem Handeln als ganzheitliche Ökologie Renovabis-Kollekte verstanden, in der christliche Schöpfungs- verantwortung zum Ausdruck kommt. Re- Zusammenhalten und miteinander solida- novabis will diese Aktivitäten stärken. risch sein – wir spüren in diesen Monaten Nutzen Sie die Spendentüten oder in den Pfarreien und auch in der weltkirch- spenden Sie Ihre Kollekte direkt an lichen Gemeinschaft, wie wichtig diese Renovabis: Einstellung ist. Die Renovabis-Pfingstak- tion ist ein Zeichen dieser Solidarität, und www.renovabis.de/pfingstspende die Kollekte am Pfingstsonntag eine wich- oder: Renovabis e.V. tige Säule der Arbeit dieses Hilfswerks. Bank für Kirche und Caritas eG Die Folgen des Corona-Virus gefährden DE94 4726 0307 0000 0094 00 jedoch erneut die Kollekte. GENODEM1BKC Die Zahl der Gottesdienstbesucher bleibt weiterhin eingeschränkt. Dennoch geht die Arbeit in den Hilfsprojekten in Osteuropa weiter. Dort nehmen viele der Renovabis- Partner gerade eine umfassende soziale und ökologische Krise wahr. Sie kann nur gelöst werden, wenn ganzheitlich die verschiedenen Probleme wie Ar- muts-bekämpfung, die Achtung der Menschenwürde von Randgruppen oder der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen in den Blick genommen werden. Letztere wurden in kommunistischer Zeit und großenteils bis heute rücksichtslos ausgebeutet, Nachhaltigkeit und Um- weltschutz genießen nach wie vor wenig Vorrang. - 11 - Kelch & Der Kelch Mess- Zum Brauchtum der Primiz gehört ein ei- gener Kelch. Lucas Weiss, der Primiziant , setzt ein Zeichen: sein Kelch stammt aus gewand dem in Auflösung befindlichen Kloster Tie- fenthal. Vieles hat sich in der Kirche be- reits aufgelöst. Vieles wird sich auch in Zu- kunft auflösen. Gebäude, ja sogar Kirchen, Von der werden nicht mehr zu halten sein. Wichtig Grundausstattung ist für die Kirche, dass die Eucharistie ge- feiert wird! So betet die Kirche am dritten eines Priesters Adventssonntag: „Nimm unsere Gaben an und gib deiner Kirche die Gnade, immer und überall sein Opfer zu feiern. Schenke uns durch dieses Geheimnis dein Heil, das du der Welt be- reitet hast.“ Wie auch immer sich die Gestalt der Kir- che wandelt: Möge dieser Kelch ein treuer Wegbegleiter des Primizianten für die täg- liche Feier der Heiligen Messe werden. © Foto: Lucas Weiss - 12 -
Gnädig bekleidet Ring des Festes und bei den Gottesdiens- ten ebenfalls das weiße Gewand. Jeder Ge- „Das Kleid, das den Menschen umhüllt, taufte kann sich darin wiedererkennen: er bedeckt den Leib des Menschen, nicht nur steht nicht mehr nackt und bloß vor Gott, seine Seele. Damit enthält das liturgische sondern wird von ihm selbst angezogen und Gewand die theologische Aussage über die geschmückt: Auferstehung des Leibes: Das himmlische „In der Taufe gewinnt der Mensch das Kleid überdeckt den natürlichen, sterbli- Kleid der göttlichen Gnade, welches Adam chen Leib des Menschen.“ im Paradies verloren hat und ihn nackt wer- Pater Michael Schneider, aus dem Je- den ließ. Die Verleihung des Kleides in der suitenorden, war lange Jahre Spiritual Taufe ist mehr als eine bloße Verkleidung, im Priesterseminar Sankt Georgen und denn dem Taufkleid entspricht die Wirk- Professor für Liturgie an der dortigen lichkeit des neuen Menschen, welcher der Hochschule. In diesem Zitat aus einem auferstandene Christus ist, der das Sterb- Radio-Vortrag, bezieht er sich auf den 2. liche des ersten Kleides des Menschen ver- Korintherbrief: schlingt“ (P. Michael Schneider SJ) „Solange wir nämlich in diesem Zelt leben, seufzen wir unter schwerem Druck, weil wir Lucas Weiss hat sein Messgewand in einem nicht entkleidet, sondern überkleidet wer- französischen Frauenkloster anfertigen den möchten, damit so das Sterbliche vom lassen, eine Reminiszenz an sein Studien- Leben verschlungen werde“ (2 Kor 5,4). jahr im Ausland, das ihn nach Frankreich, nach Paris geführt hat. Paulus diskutiert mit den Leserinnen und Das II. Vatikanische Konzil sagt über die Lesern seines Briefes die christliche Hoff- Werke religiöser Kunst: nung. Nicht nackt wie Adam und Eva im „Vom Wesen her sind sie ausgerichtet auf Paradies nach ihrer „Enttarnung“, son- die unendliche Schönheit Gottes, die in dern gnädig bekleidet treten wir vor Gott. menschlichen Werken irgendwie zum Aus- Dem heimkehrenden Sohn lässt der Vater druck kommen soll und sie sind um so mehr das Festkleid bringen, das er für das Vater- Gott, seinem Lob und seiner Herrlichkeit haus braucht: geweiht, als ihnen kein anderes Ziel ge- „Holt schnell das beste Gewand und zieht es setzt ist, als durch ihre Werke den Sinn der ihm an, steckt einen Ring an seine Hand und Menschen in heiliger Verehrung auf Gott gebt ihm Sandalen an die Füße!“ (Lk 15,22). zu wenden.“ (Sacrasanctum Concilium, SC, 122). Alle liturgischen Dienste tragen bei der Es entspricht dem, was die Konzilsväter Feier der Heiligen Messe das Taufkleid, anmahnen: „…mehr auf edle Schönheit be- die Albe. Die Brüder in Taizé tragen den dacht, als auf bloßen Aufwand.“ (SC 124). - 13 -
Das Messgewand hat eine weitere Funk- tion, die über die des Taufkleides hinaus- geht. Es wird erlebt als eine „Entfremdung vom Alltäglichen“ (Schneider) und weist auf die Entfremdung des Gläubigen von der „Welt“ und seiner Sehnsucht nach der letzten „Heimat im Himmel“ (vgl. 2 Kor 5). „Fromm“ leitet sich von „fremd“ ab. In diesem Sinn verfremdet das liturgische Gewand und weist auf das neue Leben hin, das von Gott kommt. Die Gläubigen sehen den Priester in seinem Gewand und wer- den gerade durch das Fremde über den All- tag hinausgeführt. Und noch ein drittes: Die Amtskleidung des © Foto: Lucas Weiss Priesters in der katholischen und in der or- thodoxen Kirche zeigt ihn als Ikone Christi, von ihm im Sakrament der Priesterweihe gleichsam in Besitz genommen. Er ist es nicht aus sich selbst, sondern weil er es „von oben empfangen“ hat. Das Messge- Ebenfalls aus unerklärlichen Gründen hat wand ist für den Priester, der es anlegt, ein er gewollt, dass er von schwachen Men- Zeichen der Demut. schen repräsentiert wird, lassen sie das Gewand ein Zeichen dafür sein, dass die Er tut dies alles nicht aus sich heraus. Er Fehler und Schwächen nicht das letzte ist ein Gesandter. Für die Gläubigen wird Wort haben werden, sondern allein die unverbrüchlich zugesagt, dass Christus in Gnade. ihm sein Heil wirkt. Aus mir persönlich unerklärlichen Gründen hat sich Christus die Kirche erwählt, eine Gemeinschaft von Ihr Pfarrer schwachen Menschen, die Tag für Tag in Peter Lauer Wort und Tat dem Evangelium spotten. - 14 - In eigener Sache Grundstücks- verkäufe Grundstücksverkäufe Angebote mit Angabe eines Kaufpreises im Kirchort Martinsthal bitte bis spätestens 15.06.2021 an: Die Kirchengemeinde beabsichtigt, Per Post: folgende Grundstücke der Gemarkung Kath. Kirchengemeinde Martinsthal (im Walluftal – naturbelasse- St. Peter und Paul Rheingau nes Brachland mit Bäumen und Büschen) Zentrales Pfarrbüro an einen oder mehrere Interessenten zu Kirchgasse 1 verkaufen: 65343 Eltville - Fl. 4, Fl.- St. 38/1 + 38/2, 1.707 qm Gerne auch per E-mail: - Fl. 3, Fl.- St. 390/1 + 390/2, 1.531 qm pfarrei@peterundpaul-rheingau.de - Fl. 3, Fl.- St. 407/1, 1.088 qm - 15 - Ich bin einfach ich - ein Rheingauer Bub © Lucas Weiss Lucas Weiss über das, was ihn antreibt und ausmacht Johannes dem Täufer wird eine Frage ge- nach galanten Worten zu suchen, die mich stellt, die mich immer wieder beschäftigt: einer möglichst großen Zahl von Menschen „Was sagst du über dich selbst?“ sympathisch erscheinen lassen. Oder ich könnte auf den Putz hauen und quasi ein Regierungsprogramm verkünden. Das eine wie das andere wäre wohl unpassend. Weltfußballer oder Stargitarrist? © Lucas Weiss Zunächst bin ich einfach ich, Lucas Weiss mit dem schönen Zweitnamen Eduard. Ich bin ein Rheingauer Bub mit allem, was dazu gehört, und vor allem beim Wein sehr Wirklich beeindruckt aber hat mich seine patriotisch. Meine Kindheit verbrachte ich Antwort, dass er nicht der sei, den sie er- hauptsächlich in Rüdesheim, wo ich beim warteten, also der Messias. Dabei war das heutigen Weihbischof und damaligen Pfar- seine große Chance, vermutlich hätten ihm rer Löhr zur Erstkommunion gehen durfte. mehr geglaubt als Jesus. So bin ich mit Sankt Jakobus in Rüdesheim Wenn ich mir nun diese Frage stelle, tue immer noch sehr verbunden und immer ich dies besonders im Hinblick auf die an- wieder gerne dort. Nach der Erstkommu- stehende Priesterweihe. Wer bin ich? Wer nion ging es dann mit Sack und Pack inklu- will ich sein? Wer soll ich sein? Wer kann sive Eltern und Schwester nach Winkel, wo ich sein? und nicht zuletzt: Wer darf ich ich nur sehr sehr knapp eine Karriere als sein? Weltfußballer verpasst habe – schön war‘s Diese Fragen schwingen bei all dem mit trotzdem! Auch der große Gitarrist bin ich und die Versuchung ist groß, hier und jetzt nicht geworden und verdanke doch Frau - 16 -
Kremer in Oestrich, dass ich für Lagerfeu- Unterstützung nie gelungen wäre! er und Zeltlager gut gewappnet bin! Nach dem Jahr in Rom ging es für mich Wie sich das gehört, war ich Schüler am dann nach Frankfurt in das Priestersemi- katholischen Gymnasium und habe dort nar, um zu schauen, ob das etwas für mich nicht nur wunderbare und dauerhafte ist. Viele hat diese Entscheidung wenig Freundschaften schließen dürfen, sondern überrascht, wahrscheinlich haben es mehr bin auch Pfr. Peter Lauer begegnet, der Leute eher erwartet als ich. Für manche mir seit dieser Zeit Freund und väterlicher war und ist es sicher immer noch eine ver- Begleiter geworden ist. rückte Sache. Und da haben sie vermutlich Recht. Ich meine aber, dass ich mit meiner Ver- rücktheit in ganz guter Gesellschaft bin! Von den einen unterstützt (Danke Fami- lie!), von den anderen misstrauisch beäugt ging, es also nach Sankt-Georgen und siehe © Lucas Weiss da: Ich bin nicht der einzige Verrückte! Die Hochschule kannte ich schon von ei- nem Besuch und fand sie furchtbar klein und ganz und gar nicht das, was man sich Ihm verdanke ich nicht nur einen dauerhaf- unter einer Uni vorstellt. Alles recht über- ten Safespace in und um die Mittelheimer sichtlich, aber dafür familiär – so war man Basilika, wo meine Verrücktheiten ertra- bei meiner allerersten Prüfung sehr nach- gen und getragen werden, sondern auch sichtig, als ich diese verschlafen habe. Die- meine ersten Kontakte mit Priestern, der se Unkompliziertheit in vielen Abläufen Diözese, Schönstatt und der Pfarrei St. durfte ich noch ein paar Mal beanspruchen Walburga Winkel. Im dortigen PGR konn- … und habe dann meinen Abschluss ma- te ich mich als Jugendsprecher vorsichtig chen können. an die Herausforderungen, in der sich die Kirche befindet, herantasten. Savoir Vivre und Dolce Vita - aber bitte auch Riesling! Nach der Erfahrung in Rom war der Weg klar! Dazwischen durfte ich ein Jahr an einer richtigen Uni, nämlich in Paris, studieren. Das erwähnte Schönstatt, eine Bewegung Eine wunderbare Zeit, die mich sehr he- innerhalb der Kirche, ermöglichte meinem rausgefordert, aber noch mehr bereichert besten Freund Marius Weber und mir eine hat. Hat mir Rom schon Einblicke in das- neun monatige Zeit in der Ewigen Stadt - dolce vita, also das süße Leben, geschenkt, in Rom, ein Projekt, das ohne Pfr. Lauers kam mit Paris noch das savoir vivre dazu. - 17 -
mit den Menschen hier, vor allem mit mei- ner Familie und meinen Freunden, ist nicht weniger geworden, im Gegenteil. Zu wis- sen, wo ich herkomme und wo ich „ich“ sein darf, ist das schöne Geschenk von Fa- milie und Freundschaft. Nach meiner Diakonatszeit in Frankfurt- Bornheim in einer mehr als herausfordern- den Zeit, geht es nun in die Diaspora in das schöne Wetzlar. Auch dort warten sicher © Lucas Weiss neue Freunde und viele Menschen, die mich fragen werden: „Was sagst du über dich selbst?“ Zwei Eigenschaften, die meine im Eltern- haus grundgelegte Liebe zu gutem Wein und leckerem Essen veredelt haben und von denen meine Gäste und Freunde stets profitieren! Gastfreundschaft, das habe ich auch ge- lernt, scheint schon auch etwas zu sein, was ich gut kann. Leute zusammenzubrin- © Lucas Weiss gen, zu bewirten und zu unterhalten und manchmal zu stressen, weil ich so schnell esse. Es schmeckt halt. Der besorgte Rheingauer sei beruhigt: Ich bin dem Ries- ling nie untreu geworden, er hat nur etwas Gesellschaft bekommen. Da braucht es für Ihr manche Flasche sogar einen Säbel! Lucas Weiss Bei allen Reisen und Auslandsaufenthalten habe ich nicht nur fantastische Menschen kennenlernen dürfen und tiefe Freund- schaften schließen können, auch meine Liebe zur Heimat, meine Verbundenheit - 18 - In eigener Sache Stellenausschreibung Stellenausschreibung Für die Aufgaben im Zentralen Pfarrbüro in Ihr Profil: Eltville und zur Abdeckung der Öffnungszeit - Abgeschlossene kaufmännische Berufs- am Kirchort Winkel suchen wir für insgesamt ausbildung oder vergleichbare Qualifika- 25 Wochenstunden ab dem 01. August 2021 tion oder evtl. früher: - Organisationstalent, Verantwortungs- und Qualitätsbewußtsein eine/n - strukturiertes und eigenverantwort- liches Arbeiten Pfarrsekretärin / Pfarrsekretär - Diskretion (w/m/d) - Zugehörigkeit zur katholischen Kirche und Identifikation mit deren Grundsät- Ihre Aufgaben: zen und Zielen - Effiziente Organisation des Pfarrbüros - fundierte EDV- Anwenderkenntnisse - Selbstständige, gewissenhafte Abwick- (Word und Excel) lung von Schriftverkehr und Verwaltungs- aufgaben Ihre Bewerbungsunterlagen senden - Kompetentes Besucher- und Telefon- Sie bitte an das: management Zentrales Pfarrbüro Kirchgasse 1 65343 Eltville - 19 - Alles Gute und Gottes Segen ! Ein Geleitwort für die neuen Ziele von Lucas Weiss „Und der Lucas will wirklich Priester wer- zwei Kirchorten sowie in der Leitung der den?“, fragte mich seine ehemalige Schul- Erstkommunionvorbereitung konnte Lucas mentorin zu Beginn seines Schulpraktikums. bereits seine Fähigkeiten im Leiten und lö- Für sie und ihre Kolleginnen war es schwer sungsorientierten Arbeiten unter Beweis vorstellbar, dass sich ein junger Mensch dazu stellen. Dabei hat er stets ein offenes Ohr für entscheidet Priester zu werden. Ich selbst er- die Anliegen und Sorgen der Ehrenamtlichen fahre auch oft welch irritierende, aber auch und Gemeindemitglieder sowie deren Wohl faszinierende Reaktionen es auslösen kann, im Blick. Und nicht nur für das seelische, wenn man erzählt, dass man bei und für die sondern auch für das leibliche Wohl ist bei Kirche arbeitet. Trotz all der Herausforderun- Lucas immer gut gesorgt. So kann sich seine gen und Anfragen ist Lucas auf seinem Weg künftige Pfarrei sicher sein, ihren Priester zum Priestertum jedenfalls sehr sicher und bei geselligen Zusammenkünften anzutref- zielgerichtet unterwegs. Gebet, Gottesdienst fen und mit ihm das ein oder andere Gläs- und Liturgie sind ihm sehr wichtig. Gerade chen Wein zu trinken. Es macht viel Freude, in der Liturgie hat er die Pfarrei St. Josef mit Lucas zusammenzuarbeiten und Liturgie immer wieder bereichert, mit verschiedenen und Pastoral vor Ort zu gestalten. Für deinen liturgischen Angeboten, mit gelungenen Pre- weiteren Weg wünsche ich dir, lieber Lucas, digten oder mit gesanglichen Beiträgen. Ich alles Gute und Gottes Segen! persönlich schätze es sehr, dass er für seine Überzeugungen und seine Glaubenspraxis einsteht und auch Anfragen gegenüber offen ist. Dabei respektiert er andere Formen und Corinna Feth, Ansichten, so wie man sich das von einem Pastoralreferentin guten Seelsorger wünscht. Im Zuge seiner in St. Josef (Frankfurt) Zuständigkeit als Verbindungsperson von - 20 - Das Interview Priester - ein Beruf in Frage Vom Hirten zum Manager oder eher vom zweifelten, weltfremden Menschen macht, Seelsorger zum Buhmann? Das Berufs- der vermeintlich noch Mitschuld trägt am bild „Priester“ hat in den letzten zwan- Untergang der katholischen Kirche? zig Jahren eine dramatische Wandlung erfahren. Nie zuvor gab es so viele Kir- Ralph Senft: chenaustritte wie heute. Diese gesellschaftliche Entwicklung mutet Gott uns als seiner Kirche zu. Ich persön- Unsere PFARRBRIEF-Redaktion ist auf lich möchte gar nicht bewundert und auf die Suche nach Fragen und möglichen einen Sockel gestellt werden, noch bin ich Antworten auf die Seelsorger unserer verzweifelt und weltfremd. Ich möchte hier Gemeinde zugegangen. Die Reihe „Pries- und heute Menschen zu Christus führen. ter – ein Beruf in Frage“ wird Sie als Leser und Leserinnen unseres PFARR- Dr. Robert Nandkisore: BRIEF durch das ganze Jahr begleiten. Diese Entwicklung macht mir zu schaffen: Den Auftakt bildet ein zweiteiliges Inter- Als vor einigen Jahren die furchtbare Di- view mit unseren Pfarrern Ralph Senft mension des sexuellen Missbrauchs in der und Dr. Robert Nandkisore, das in dieser Kirche deutlich wurde, gab es Zeiten, in Mai-Ausgabe sowie in der folgenden Ju- denen ich mich tatsächlich auch schämte, ni-Ausgabe erscheint. „dazu zu gehören“. In der Öffentlichkeit legte ich damals meine Priesterkleidung Pfarrer Ralph Senft, Pfarrer Dr. Robert ab – das war Selbstschutz, denn mit einer Nandkisore, wie erleben Sie die gesell- solchen „Uniform“ setze ich natürlich ein schaftliche Entwicklung, die in wenigen Signal. Jahrzehnten den Priester vom geschätz- Mittlerweile sehe ich die geistliche Dimen- ten, einflussreichen Vorbild, zu einem ver- sion meines Amtes viel mehr und da liegt - 21 -
es auch an mir, dass andere das wahrneh- Wie oft stellten Sie die Entscheidung men. Früher war ein Priester Teil eines Priester zu werden in Frage? Standes, heute wird mehr das persönliche Vorbild (oder dessen Gegenteil) gesehen: Ralph Senft: das kann Ansporn sein, aber auch sehr be- Niemals! lastend: Meinetwegen finden Menschen neu oder erstmals zum Glauben und zur Dr. Robert Nandkisore: Kirche – oder meinetwegen treten sie aus! Ich bin froh darüber sagen zu können, Beides gab es früher so nicht. dass ich diese Entscheidung nie in Frage gestellt habe, was nicht bedeutet, dass es War Ihr Gang ins Seminar und der Ent- keine schweren Zeiten gegeben hätte! Im schluss, das Sakrament der Weihe zu emp- Rückblick würde ich heute sagen: Nach der fangen mehr geprägt vom Impuls, dem Schule ein Jahr im Ausland, in einer Lehre, Leben zu entfliehen oder dem klaren Ruf im Zivildienst o.ä. wären nicht schlecht ge- des Herrn? wesen. Ralph Senft: Wo liegen in Ihrem Beruf die Grenzen Dem Leben zu entfliehen war nie eine Mo- zwischen Selbstaufgabe und Selbstwer- tivation für mich. Ich hatte während vier dung? Semestern Pharmaziestudium und zwei Jahren Ausbildung zum Bankkaufmann ge- Ralph Senft: nügend Zeit, meine Berufung zu klären und Gott beruft nicht zur Selbstaufgabe, son- auf den erkannten Ruf des Herrn freudig dern zur Menschwerdung und Selbstwer- zu antworten. dung. Immer mehr der sein und der wer- den, den Gott in mir sieht. Dr. Robert Nandkisore: Als ich mich im Seminar anmeldete war Dr. Robert Nandkisore: ich 18 Jahre alt. Was kannte, was wusste Als Christ geht es für mich immer um ich da vom Leben?! Aber: Es war diese Selbstwerdung: Ich darf, ich soll der wer- Liebe zum Herrn da, die mehr war und ist den, der ich sein soll! Das meint letztlich als eine bloße Begeisterung. Hätte ich da- auch „Heiligkeit“, zu der wir alle berufen mals gewusst, was alles auf mich zukommt sind und die mein Ziel ist. Nur innerhalb … es ist gut, dass ein junger Mensch das dieser Blickrichtung hat ein Reden von nicht weiß, wie könnte er sonst sein Leben Selbstaufgabe Sinn! wagen und große Entscheidungen treffen! Wie verfügbar muss ein Priester für sei- ne Gemeinde heute sein? - 22 -
Ralph Senft: Dank der modernen Kommunikationsmittel bin ich bestens erreichbar und meist verfügbar. Dr. Robert Nandkisore: Als Priester – und Christ – möchte ich für den Herrn verfügbar sein! Das mag fromm klingen, aber ich meine es ganz konkret und ernst für meinen Alltag. Wie diese Verfügbarkeit dann im Einzelnen aussieht, macht den Lebensweg des Einzelnen aus. Einer Gemeinde dient ein Priester nur dann, wenn er sie näher zu Christus führt. Darum geht es für mich immer wieder, bis hin zu kleinen und alltäglichen Entschei- dungen! © H. Heibel Wie sieht die optimale Aufgabenvertei- lung in einer Großpfarrei aus? Ralph Senft: Wenn Priester, Pastorale Mitarbeiterin- den: Es besteht die Gefahr, dass die Gläu- nen und Mitarbeiter und Ehrenamtliche bigen entmündigt werden, die dann natür- sich mit ihren Befähigungen, Charismen lich einen „Service“ erwarten. In anderen und Kräften einbringen können und so vor Ländern ist das nicht so (da gibt es keine Ort gemeinsam am Reich Gottes bauen. Kirchensteuer) und da ist jede Gemeinde so lebendig, wie es Gläubige gibt, die aus Dr. Robert Nandkisore: Taufe und Firmung heraus ihre von Gott ge- Wichtig wäre es erst einmal, dass alle be- gebenen Gaben selbstverständlich einbrin- greifen: Wir sind getauft und gefirmt. Da- gen. Die Gabe, die der Priester einbringt, mit haben wir eine Sendung, eine Aufgabe ist die Stärkung durch die Sakramente und für Kirche und Welt. Jeder und jede von im besten Falle eine Ermutigung durch die uns. In dieser Hinsicht muss im Rückblick Gabe des Wortes, der persönlichen geist- meiner Meinung nach der deutsche Weg, lichen Begleitung und der Stütze in Glau- ein Heer kirchlicher bezahlter Beamter bens- und Lebenskrisen. Letztlich wünsche zu haben, die die Arbeit für die Gemeinde ich mir genau das: In der Unterschiedlich- stemmen, auch kritisch hinterfragt wer- keit der Gaben, der Charismen, wirkt jeder - 23 -
kanes ein seelsorglicher, bedeutet er doch, die Strukturen und Mittel zu schaffen, da- mit Pastoral und Kirchenentwicklung ge- schehen können. Dr. Robert Nandkisore: Das kann ich nicht einschätzen – vom An- fang des Berufungsweges wollten sicher alle oder zumindest die allermeisten Pries- ter auch Seelsorger werden. Was daraus geworden ist, ist etwas anderes. Da können in der alltäglichen Arbeit in der Gemein- de auch Dinge aus dem Lot geraten. Ich weiß noch sehr gut, wie enttäuscht ich war, als ich nach meinem Studium und ersten Kaplansjahren in Rom nach Deutschland zurückkam und beinahe niemand meinen © Ralph Senft Zuspruch in der Beichte suchte. Das war und ist neben der hl. Messe die Hauptauf- gabe des Priesters, zumindest verspricht er das bei der Weihe. Wenn immer we- und jede am gemeinsamen Auftrag mit. niger Menschen zur Messe kommen und Kirche und Gemeinde sind kein Selbst- eine geistliche Begleitung, eine Beichte zweck. Wir sind dafür, dass die „Lieblinge nicht mehr gefragt sind – wofür bin ich als Jesu“, die Gestrauchelten, Schwachen, Priester dann da? Da ist es dann irgendwie schuldig Gewordenen, zu einem Leben mit auch verständlich, wenn sich ein Priester Gott finden. mit Karrierefragen, Bauvorhaben oder der Bienenzucht beschäftigt! Was denken Sie? Wie viele der weniger werdenden Priester sind vom Selbstver- Was könnte die Ausübung der Berufung ständnis primär Beamte und weniger aus Ihrer Sicht erleichtern? Seelsorger? Ralph Senft: Ralph Senft: Weniger Beschäftigung mit den Struktu- Ich bin mit ganzem Herzen Priester und ren, sondern mehr mit den Inhalten unse- Seelsorger. Zugleich ist auch der Dienst res katholischen Glaubens. der Verwaltungsleitung und des Bezirksde- -24 -
Dr. Robert Nandkisore: so intim und persönlich ist wie jede andere Nach Jahrzehnten einer Volkskirche sind Liebesbeziehung auch. Auf jeden Fall kön- wir nun an einem Punkt angelangt, an nen wir Berufungen nicht machen. Aber dem das Christentum zu einer persönlichen wir können den Boden dafür bereiten. Entscheidung wird: ein Mensch wird nicht Wie? Auch darüber müssen wir sprechen. mehr selbstverständlich dort hineingebo- Ich würde mich darüber freuen, wenn jun- ren und lebt die Traditionen mit. Das be- ge Menschen mich fragen würden, was mir deutet natürlich Abschied von vielem, das die Kraft für mein Leben gibt und ich ihnen uns lieb geworden ist. Das sollten wir aber dann wie Jesus im Evangelium antworten von DEM unterscheiden, der uns lieb ist: könnte: „Kommt und seht!“ (Joh 1,39) Christus und Seine Botschaft. Wenn die Allerdings muss ich einschränkend auch verbleibenden Gläubigen sich miteinander dazu sagen: Derzeit kann ich einem jungen darüber neu verständigen würden, warum Mann nur raten, sich einer Geistliche Ge- wir Christen sind und was unsere Sendung meinschaft oder einen Orden anzuschlie- in dieser Welt – hier konkret am Ort – sein ßen, um so gemeinsam die priesterliche kann, wäre das ein wichtiger erster Schritt, Berufung zu leben. Die zunehmende Ver- der nicht nur der Arbeit des Priesters, son- einzelung in Diözesen und Gemeinden tut dern dem Einsatz aller in der Pfarrei eine vielen von uns nicht gut, und so hatten wir neue Dynamik verleiht. Der Gründer der uns das auch nicht vorgestellt. Freikirche „Willow Creek“ in Chicago, Bill Hybels, sagt: „Die Gemeinde vor Ort Wie wichtig ist offener Umgang mit ist die Hoffnung der Welt“. Es ist Christus, Fehlern und Verfehlungen und wie gehen der uns hier konkret sendet – damit Men- Sie damit um? schen wieder Hoffnung haben. Ralph Senft: Wie begeistert man junge Männer dafür, Absolut wichtig und entscheidend. Mein den Ruf zu hören und ihm zu folgen? persönlicher Umgang damit: Gewissens- erforschung und Geistliche Begleitung – Ralph Senft: wenn möglich Korrektur und Wiedergut- Die Freude an der eigenen Berufung und machung – den/die anderen um Verzeihung den Dank dafür glaubwürdig zu leben – bitten – Empfang des Bußsakramentes. also Vorbild zu sein! Dr. Dr. Robert Nandkisore: Dr. Robert Nandkisore: Fehler und Verfehlungen gehören zu unse- Begeisterung kann man nur vorleben. So rem Leben dazu. Die Frage ist, an welche habe ich es erfahren. Dazu kommt die Er- große „Glocke“ sie gehören. Was die Ver- fahrung einer persönlichen Berufung, die fehlungen kirchlicher Amtsträger angeht, - 25 -
die uns gerade in Deutschland beschäf- tigen, empören und beschämen, so sind dort eine konsequente Aufklärung und Aufarbeitung notwendig. Und dazu gehört auch, dass Konsequenzen gezogen werden: Rücktritte von Bischöfen werden wir in na- her Zukunft wohl noch öfter erleben. Gleichzeitig gilt für mich als Christ aber auch die Haltung der Barmherzigkeit, die ich von Jesus lerne: Wir müssen trennen von der Sünde und den Sündern. Derjeni- ge, der sich verfehlt hat, ist mehr als seine Verfehlungen. Ich erschrecke manchmal darüber, wie unbarmherzig wir hier – nicht nur in der Kirche, sondern gerade auch in © Nicoletta Compagni der Gesellschaft – miteinander umgehen. In früheren Zeiten nannte man das einen „Scheiterhaufen“! Ich selbst bin dankbar, von Menschen um- geben zu sein, die mir freundschaftlich und deswegen ehrlich einen Spiegel vorhalten können, in dem ich mich selbst sehen kann. Dazu gehört auch ein monatliches Ge- spräch mit meinem Beichtvater, dem ich meine Verfehlungen klagen und bekennen kann – um aus der dann erfahrenen Barm- herzigkeit neue Kraft für den weiteren Weg zu bekommen. Ein echtes geistliches Leben schließt eine ständige und ehrliche Gewissenerfor- © Ralph Senft schung ein, schließlich geht es doch darum – ich erwähnte das bereits – dass ich im- mer mehr der werde, der ich sein soll. Das ist mein Ziel. Als Priester, als Christ. - 26 - Medientipps und Literatur Wie zynisch ist unsere Gesellschaft, wenn Filmkritiker offen zugeben, Sie hätten beim Anschauen dieses Films auf den Mo- ment gewartet, bis der vermutlich üble Skandal um den liebenswertesten Men- schen, den man sich vorstellen kann, hoch- geht! Aber der Mann, um den es in diesem Film geht, ist nicht aufgesetzt liebenswert und freundlich, es ist seine Essenz! Fred Rogers hat 38 Jahre lang in seiner Kindersendung „Mr. Roger’s Neighbor- hood“ Generationen von Amerikanern schen, den hier in Europa niemand kennt, bewegt und geprägt, weil er ein zutiefst das muss doch langweilig sein…Nein! guter, authentischer Mensch war. Der Film Wer den Film gesehen hat, wird noch lan- erzählt von einem harten Journalisten, der ge darüber nachdenken und bekommt ein ein Interview mit „Mr. Rogers“ zum Thema paar praktische Tipps, wie jeder von uns amerikanische Helden führen soll. Und wir die Welt ein kleines Stück besser macht, dürfen Zeugen des heilenden Wirkens von wenn wir so sind wie „Mr. Rogers“. Gottes Liebe und dem Wunder der Verge- bung werden. Wir sehen, wie konfliktfreie USA, 2019 - Originaltitel: Kommunikation funktioniert. Im intensivs- „A Beautiful Day in the Neighborhood“ ten Moment des Films werden wir sogar Dauer: 109 Minuten Teil der Handlung, ein Moment, dem sich Regie: Marielle Heller keiner entziehen kann! 109 Minuten „hei- Darsteller: Tom Hanks, Matthew Rhys le Welt“ in einer Story über einen Men- - 27 - Literatur- Kiedrich im Rheingau vorschläge für Begleiter zum individuellen Rundgang in der Basilica minor St. Valentinus die Basilica minor und Dionysius, Broschüre mit 72 Seiten, in Kiedirch: Kirchenbau-Verein Kiedrich e.V., Werner Kremer (2017) Bücher bzw. Broschüren sind in der Kir- che zu den Öffnungszeiten zu kaufen. Der Das Tympanon des Hauptportals Verkaufserlös kommt, ohne irgendwelche der Basilica minor St. Valentinus Abzüge, der Renovierung und Erhaltung in Kiedrich im Rheingau der Basilica minor St. Valentinus und Broschüre mit 32 Seiten, Dionysius, der St. Michaelskapelle, den Kirchenbau-Verein Kiedrich e.V., Kreuzwegstationen, u. a., und dem gesam- Peter Klöppel ten Inventar zu Gute. Der beste Weg ist (2017; 2. ergänzte Auflage) Ihre Mitgliedschaft (mind. 18 € / Jahr) im Kirchenbau-Verein Kiedrich e.V. Die historische Kiedricher Orgel Broschüre mit 28 Seiten, Der Kontakt über: (Autoren: Willibald Bibo, Josef Staab, - Winfried Steinmacher Antoine Jacobs, Werner Kremer) - Werner Kremer Kirchenbau-Verein Kiedrich e.V., - Heidi Rath Werner Kremer (2017) - Daniela Archontas-Fadl - Wilma Scholl Der Hochaltar der Basilica minor St. Valentinus in Kiedrich im Rheingau Edelsteine des Himmels Buch mit 116 Seiten, Dokumentation der Fenster der Basilica Kirchenbau-Verein Kiedrich e.V., minor St. Valentinus und Dionysius und Peter Klöppel (2019) der St. Michaelskapelle, Buch mit 210 Seiten, Sterne des Himmels Kirchenbau-Verein Kiedrich e.V., Kiedricher Kirchenbaugeschichte Werner Kremer (2014) Erfassung der Steinmetzzeichen der Basilica minor St. Valentinus und Die Kiedricher Choraltradition Dionysius in Kiedrich im Rheingau, Broschüre mit 36 Seiten, Buch mit 216 Seiten, Chorstift Kiedrich, Kirchenbau-Verein Kiedrich e.V., Werner Kremer (2015) Werner Kremer (2020) - 28 - KÖB - Katholische Bücherei St. Martin, Oestrich Öffnungszeiten: Donnerstags, Sonntags von 09:30 Uhr - 11.30 Uhr Dienstags von 17:00 - 19:00 Uhr E-mail: info@koeb-oestrich.de Tel: 06723 / 913 984 7 (nur während der Öffnungszeiten) Bitte informieren Sie sich aktuell über die Corona bedingten Öffnungszeiten auf unserer Hompege www.koeb-oestrich.de Liebe Leserinnen und Leser, liebe Kinder, wir freuen uns sehr, dass unser e-OPAC Katalog zum Aussuchen, Vormerken oder Verlängern unserer zahlreichen Medien von Ihnen rege genutzt wird. Einfach auf unsere Homepage, unter Online-Katalog © Fotos KÖB Oestrich mit der Lesernummer und ihrem Passwort (die ersten 3 Buchstaben Ihres Nachna- mens und Ihr Geburtsdatum) anmelden. Und schon kann es losgehen. Auch für unsere kleinen Leser gibt es eine große Auswahl an Kinderlese- und Kindersachbü- chern. Wie z. B. Tiptoi Bücher ab 4 Jahre, Comics ab 6 Jahre und jede Menge Lese- spaß ab 3 Jahre. Na, schon etwas gefun- den? Dann schnell in den Online Katalog und Buch reservieren. So wie es für Euch bereit liegt, bekommt Ihr eine Nachricht. Dann Abholen und Spaß haben. Denn: Lesen ist ein Geschenk! Wir freuen uns auf Sie Ihr Bücherei Team aus Oestrich - 29 - KÖB - Katholische Bücherei St. Martin, Martinsthal Öffnungszeiten: Mittwochs von 16:00 Uhr - 18:00 Uhr Samstags von 14:00 - 17:00 Uhr Vereinshaus Alte Schule Martinsthal E-mail: buecherei.martinsthal@gmail.com Liebe Leserinnen und Leser, Fairtrade und Nachhaltigkeit gehen Hand- in-Hand auf dem Weg zu mehr Nachhaltig- Fairtrade Town Eltville - keit, fairem Handel und globaler Gerech- die KÖB Martinsthal tigkeit. Dazu haben wir im Treppenhaus ist dabei! einen Nachhaltigkeitsturm aufgebaut, der zum Lesen und Nachdenken anregen soll. Die Fairtrade Kommune Eltville setzt sich Wegen der hohen Inzidenzzahlen bitten auf vielfache Weise für die Förderung des wir weiterhin alle Leser und Leserinnen, fairen und regionalen Handels ein. Wir von online auf bibkat/martinsthal zu stöbern der KÖB Martinsthal machen mit, und ha- und dann vor Ort die vorbestellten Bücher ben einen kleinen Verkaufsstand vor dem nur abzuholen oder zurückzubringen. Wenn Bücherei-Raum aufgebaut. Der Weltladen Sie Hilfe dabei brauchen, melden Sie sich Walluf versorgt uns regelmäßig mit neuer bitte unter buecherei-martinsthal@gmail.com. Ware: Kaffee, Tee, Schokolade, Plätzchen Wir melden uns umgehend bei Ihnen. und diversen anderen Waren. Bleiben Sie gesund! Ihr Bücherei-Team aus Martinsthal © Foto: Fairtrade Verkaufsstand © Foto: Nachhaltigkeitsturm Quelle: Maike Schoenfeld Quelle: Maike Schoenfeld - 30 - Herzliche Einladung zur Mai-Andacht mit Orgelbegleitung am Dienstag, den 04.05.2021 um 18:00 Uhr in der Pfarrkirche zu Hattenheim Pater Pius Kirchgessner OFMCap (= heißung, dieser Monat des Sprießens und Ordo Minorum Capuccinorum) formulier- der freudigen Erwartung ihr geweiht.“ te folgende Frage: „Warum ist der Mai in ganz besonderer Weise der Verehrung (Aus: Gedanken zu den der Gottesmutter Maria gewidmet?“ Er schönsten Mariengebeten beantwortete die Frage mit einem Zitat und Liedern im Kirchenjahr, des bedeutenden englischen Kardinal John benno Verlag) Henry Newman, der sich mit dieser Frage auseinandersetzte: „Weil der Mai der Mo- Mittwoch, nat der Hoffnung und der Verheißung ist. den 12. Mai 2021 Auch, wenn der Mai düster und kühl sein sollte und das Wetter noch so verhangen, Bittprozession trüb und nass, so verheißt der Mai dennoch den Sommer und öffnet ihm die Bahn. Die 18:00 Uhr von der Kirche Sonne bricht wieder durch und helles Licht an die Kapelle. erleuchtet die Natur und die Seelen der Dort findet um 18:30 Uhr Menschen. Der Mai als Monat der Erwar- die Vorabendmesse zu tung und der Verheißung weist auf Maria Christi Himmelfahrt statt. Zum Abschluss hin, welcher der Engel verheißen hat, ein ist ein kleiner Umtrunk vorgesehen. Bei Kind zu empfangen, einen Sohn zu gebä- schlechtem Wetter findet der Gottesdienst ren, der groß sein und Sohn des Höchsten in der Kirche statt. Die allgemeinen Vor- genannt werden wird. Maria als die Fül- schriften zur Corona-Pandemie sind zu be- le der Erwartung, Maria als die sichere achten. Bitte achten Sie unbedingt auf die Verheißung des kommenden Erlösers ist Aushänge im Schaukasten des Pfarrbüros, gleichsam der Frühling des Heils. Darum ob die Prozession und ein Ausschank statt- ist der Monat Mai dieser Monat der Ver- finden darf. - 31 -
Herzliche Einladung zur Rosenkranzan- Andachten den Rosenkranz als Gebet des dacht bei Betrachtungen der „Glorreichen Lebens wieder in den Mittelpunkt stellen, Geheimnisse“ mit Orgelbegleitung und um auf das Geheimnis zu schauen, das dem Meditation am Dienstag, den 18.05.2021 Glauben innewohnt und Halt geben kann. um 18:00 Uhr in der Pfarrkirche zu Hat- Insbesondere der Monat Mai lädt ein, zu tenheim. Mit dem Geheimnis unmittelbar schauen auf Jesus Christus mit den Augen verknüpft ist ein ganz besonderes Gebet der Gottesmutter Maria. der Kirche, der Rosenkranz. (...) Große Denker und Mystiker haben seine vielfäl- Bittet den Herrn der Ernte… tigen Möglichkeiten und seine spirituelle Kraft zu allen Zeiten geschätzt. - Heute Kirchort St. Valentin Kiedrich lädt ein zur tun sich manche Menschen schwer damit. monatlichen Vesper (Abendgebet der Kirche) Vielleicht muss man den Rosenkranz hun- für geistliche und kirchliche Berufungen. dertmal oder hunderte Male beten, um sich mit ihm vertraut zu machen. Dann Donnerstag, den 06. Mai wird dieses Gebet anfangen, sich mitzu- um 18.00 Uhr, teilen, seine ihm unterstellte Monotonie, Basilica minor St. Valentin seine Gebetsmühlenhaftigkeit tritt in den Hintergrund oder geht gar verloren. Man Musikalische Gestaltung: Philippe Gugerel wird anfangen, sich selbst ein wenig besser Die Vesper findet immer am ersten Don- zu erkennen und somit eindringen in die nerstag im Monat in der Kirche St. Valen- Mitte der eigenen Person. tin statt, jeweils um 18:00 Uhr. (Aus: Peter Seewald, Der Rosenkranz, Gebete und Meditation, benno Verlag). Ansprechpartner: Diakon i. R. Hans-Jürgen Siebers Pater Max Cappabianca begleitet als Stu- Tel.: 06123 / 4611 (Keine Anmeldung nötig) dentenpfarrer die Katholische Studieren- dengemeinde in Berlin und sieht in Andach- ten eine große Chance. Mögen auch unsere Maiandachten: Freitag, den 14. Mai um 18:00 Uhr, Basilica minor St. Valentin Freitag, den 21. Mai um 18:00 Uhr, Basilica minor St. Valentin - 32 -
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Termine Bitte beachten Sie: Bezirksgottesdienst Ihre Anmeldung für die im Rheingauer Dom Wochenendgottesdienste bis Donnerstags 12:00 Uhr, Jeden Sonntag um 18:00 Uhr findet telefonisch unter: 06123 / 703 770 im Rheingauer Dom in Geisenheim eine oder per E-mail: Eucharistiefeier für den Bezirk statt, pfarrei@peterundpaul-rheingau.de zu der wir Sie herzlich einladen möchten. Gerne können Sie sich über das Pfarrbüro Heilig Kreuz Rheingau telefonisch unter: 06722 / 750 740 oder per E-mail: info@heilig-kreuz-rheingau.de oder über die Homepage: https://heilig-kreuz-rheingau.de/beitrag/ online-anmeldung-fuer-gottesdienste/ anmelden. - 44 -
Marco Schubbach, 20 Jahre alt, ist einer unserer wichtigsten Teammitglieder. In seiner Freizeit macht er genau das, was er bei uns auch tut. Ob das jetzt ein fetziges Solo auf dem Piano für unsere neuen Musikprojekte – freuen Sie sich ;) – ist, oder das perfekte Abmischen einer Band bei einer unserer Live-Produktionen. Völlig immer versucht Geltung zu machen. Er egal. Marco bekommt es hin. Außerdem ist er unser zweiter Cutter liebt aber auch die Gemeinschaft und die und schneidet Mit Gott auf der Couch und mehr. Menschen in unserer Truppe. Wir sind Seine Motivation sind die christlichen Werte, so sagt er, denen er stolz ihn in unserem Team zu haben! h Hier soll fortführend die Entwicklung unseres Teams beleuchtet werden: November, 2019 Hier beginnt die Geschichte der „neuen Jugend“. Die Jugendsprecherwahl steht bevor und Marian Nikolai und Christopher Moos, beide aus Erbach, werden als neue Vertreter von mehreren Tausend Jugendlichen in der Pfarrei St. Peter und Paul Rheingau verantwortlich. Was sich hier entwickeln wird, denkt noch keiner. Der Bußgottesdienst war einfach großartig! Mehr ist eigentlich nicht zu sagen. Von der Musik mit einer super Band bis hin zu berührenden Zeugnissen war das ein richtig schönes Event, welches Gott sei Dank archieviert und gespeichert ist. Nutzen Sie die Chance und schauen Sie es sich an! Instagram und Facebook: @st.peterundpaul.rheingau Design und Redaktion: Gregori Weber - 45 -
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