Bruno Guggisberg - Partizipation Die Stadt mitgestalten

 
WEITER LESEN
Bruno Guggisberg - Partizipation Die Stadt mitgestalten
NR. 6 | NOVEMBER 2021

                           Partizipation
                         Die Stadt mitgestalten
                                      SEITE 17

                                     Politik
                                Abschied von
                               Roman Gimmel
                                      SEITE 19

                          Winterzauber
                                Die Abenteuer
                                der roten Zora
                                      SEITE 31

Bruno Guggisberg
«Wir sind ein Spital
mit Drive»
SEITE 6
Bruno Guggisberg - Partizipation Die Stadt mitgestalten
INHALT
                                                                                                                               Editorial
                                                                                                                               Liebe Leserin,
                                                                                                                               lieber Leser

                                                                                                                               Fast 20 Jahre bin ich
                                                                                                                               mit meinem Geschäft
                                                                                                                  Seite 20     Teil der Thuner Alt­
                                                                                                                               stadt und es erfüllt
                                                                                                                               mich täglich aufs Neue

                                            Seite 19
                                                                                                                               mit Freude. Schlen­
                                                                                                                               dere ich durch die
                                                                                                                               Hauptgasse, fasziniert
                                                                                                                               mich immer wieder die einzigartige
                                                                                                                               Architektur, unterstrichen von einer üp­
                                                                                                                               pigen Blumenpracht. Viele Fassaden
                                                                                                                               erstrahlen in neuem Glanz und die Viel­-
                                                                                                                               falt des Angebots lädt wirklich zum

Ihre Mobilität ist unsere Aufgabe -
                                                                                                                               «Lädele» ein.
                                                                                                                                   Vor etwa zehn Jahren engagierte
                                                                                                                               sich eine Gruppe von Anwohnern und
                                                                                                                               Geschäftstreibenden für eine saubere,

         seit über 50 Jahren!                                                                   Seite 29
                                                                                                                               lebenswerte Altstadt. Damals waren
                                                                                                                               das «Lädelisterben», der Müll und die
                                                                                                                               Drogenszene in den Schlagzeilen.
                                                                                                                               Dank der Unterstützung der Stadt und

  Wir wünschen eine von Lichtern
                                                  Inhalt                                                                       der IGT konnten wir einiges realisieren.
                                                                                                                               Heute sind es meist positive Meldun­
                                                                                                                               gen, die unsere Altstadt betreffen.
                                                                                                                               Daher: Es bedarf kontinuierlicher
                                                   EDITORIAL

         erfüllte Adventszeit,
                                                                                            23 Berufsberatung:                 Verbesserung und jeder Einzelne kann
                                                   3   Yvonne Schediwy: Menschen,               Seit über 100 Jahren berät     das Seine dazu tun – denn es lohnt sich.
                                                       die eine Stadt lebenswert machen         und informiert das BIZ
                                                                                                                                   Geniessen wir unsere pittoreske

    ein frohes Weihnachtsfest &
                                                                                            24 Kunstmuseum Thun: Moment­       Altstadt, in deren alteingesessenen
                                                                                                aufnahme unterschiedlicher
                                                   MENSCHEN                                                                    Geschäften oft die Inhaber persönlich
                                                                                                Resonanzen
                                                   6   Spital STS AG: Interview                                                am Verkaufstresen stehen, in der

  einen guten Start ins neue Jahr!                     mit dem CEO Bruno Guggisberg
                                                                                            27 Literaare: Das Unspektakuläre   Freundlichkeit grossgeschrieben wird,
                                                                                                des Alltags                    in der Vielfalt statt Einfalt stattfindet.
                                                                                            29 Martin Bill: Ausstellung            Thun ist meine Wahlheimat und ich
                                                   STADT THUN                                   in der Kunstgalerie Hodler     bin dankbar, von so vielen tollen Men­
                                                   12 Serie Quartiere: Innenstadt –         31 Winterzauber: Die Abenteuer     schen und treuen Kundinnen und
                                                       das älteste Thuner Quartier              der roten Zora                 Kunden umgeben zu sein.

Wir freuen uns weiter für Sie da zu sein!          15 City-App: Die neue App findet
                                                       Anklang
                                                                                            SHOPPING / INNENSTADT
                                                                                                                                   Mir zeigt es: Es sind die Menschen,
                                                                                                                               die eine Stadt lebenswert machen.
                                                   17 Partizipation: Die Stadt mitgestal­
                                                       ten – bequem von zuhause aus
                                                                                            8   Verwöhnprogramm: Hingehen
                                                                                                und einfach geniessen
                                                   19 Politik: Gemeinderat Roman
                                                       Gimmel tritt Ende Jahr zurück
                                                                                            45 Thuncity / IGT:
                                                                                                Zauberhafte Weihnachtszeit
                                                   20 Familie: Die Bevölkerung kann
                                                       Jugendpolitik mitgestalten                                                                   Yvonne Schediwy
                                                                                                                                      Vorstand Thuncity / Innenstadt-
                                                                                                                                         Genossenschaft Thun (IGT),
                                                                                                                                  Inhaberin der Silberschmiede Thun

                                                                                                                                                       6/21 | ThunMagazin   3
Bruno Guggisberg - Partizipation Die Stadt mitgestalten
INHALT
                                                                    1 Jahr
                                                           unlimitiert unterwegs
                                                               in der 1. Klasse
                                                                                                                                                                                                           Seite 55
                                                             ab
                                                             CHF    129.–

            Seepass                                                                Seite 64                                                                             Seite 60

            Thuner- und Brienzersee
                                                                                      VEREINE                                      PUBLIREPORTAGEN
Ein Jahr freie Fahrt in der 1. Klasse. Heute noch bestellen!                                                                                                                       60 Apart Hotel Adelboden:
                                                                                      47 Art & Act Kulturverein/4accord:           33 Krebser AG: Buchtipps                             Hoteleröffnung – Dorfcharme 2.0
Nur erhältlich, wenn mindestens 1000 Personen mitmachen.                                  Christmas Gospel Nights 2021 –
                                                                                                                                   35 AEK Bank 1826: Pensionierungs­               63 Grüne Region Thun: Die GRÜNEN
                                                                                          «Come, let us sing!»
                                                                                                                                      planung bei Vorsorgebezug                         überzeugen durch Erfolge
      Einzelabo nur CHF 129.–                                                         49 Tageselternvermittlung Region                für Wohneigentum
                                                                                                                                                                                   64 Bauimpuls AG: Und am Anfang
                                                                                          Thun: 30-Jahre-Jubiläum
      (1 Erwachsener)                                                                                                              42 Bläuer AG /Frieden AG:                            war … nicht das Feuer, sondern
                                                                                      49 SC Thunerstern: Rollschuhlaufen              Mit Schmuck und Uhren farben­                     die VISION
                                                                                          beim SC Thunerstern-Rollhockey              froh durch die Winterzeit
                                                                                                                                                                                   66 AARECloud AG:
      Paar- und Familienabo nur CHF 249.–                                             51 Singkreis Bethlehem/Thun:                 53 Gesundheitstipp Bälliz Apotheke                   Der Weg in die «Thuner» Wolke
      (2 Erwachsene mit bis zu 4 Kindern)                                                 Thuner JSO Arabesque konzer­                + Drogerie AG: Mikronährstoffe –
                                                                                                                                                                                   69 Regionale Energieberatung:
                                                                                          tiert mit Chor in der Stadt-kirche          der Schlüssel zur Gesundheit
                                                                                                                                                                                        Heizen mit Wärmepumpe – Teil 2
                                                                                      51 TV Thun-Strättligen: Gymotion             55 Volz Optik: Kurzsichtigkeit bei
      Exklusiv 20% Rabatt bei Ausflugszielen rund um die Seen                             2022 im Hallenstadion                       Kindern – weshalb das besondere
                                                                                                                                                                                   70 Energie Thun AG:
                                                                                                                                                                                        125 Jahre Strom vom Elektrizitäts­
                                                                                                                                      Aufmerksamkeit braucht
                                                                                      51 Modellfluggruppe Thun:                                                                         werk Thun – Folge 4
Machen Sie die Aktion «Seepass» möglich                                                   Selber einen Modellflieger               57 Immobilien Wyss Schweiz AG:
Unterstützen Sie uns bei der Lancierung des neuen «Seepass»                               bauen und fliegen                           Wer bezahlt die Maklerprovisionen?
                                                                                                                                                                                   UNTERHALTUNG
für den Thuner- und Brienzersee. Das Abo zum unschlagbaren                            51 Volkshochschule Region Thun:              59 Griwa Interior AG: Gutes Schlafen
                                                                                          Kurse Januar bis Juni 2022                  – ein anhaltender Trend                      73 Kreuzworträtsel
Preis wird nur möglich, wenn mindestens 1000 Personen von der                                                                                                                      74 Veranstaltungskalender
Aktion profitieren und im Vorverkauf bis 20. März 2022 bestellen.
Nur im Online-Vorverkauf erhältlich.

                                                                                      ­Impressum
                                                                                      ISSN 1662-0992 Herausgeber Stadt Thun,        Inserate Christine Hunkeler, Weber Verlag AG.      Auflage 65 700 Exemplare. Erscheinungs-
                                                                                      in Partnerschaft mit der Innenstadt-Genos­    Stadtredaktion Simone Tanner ­(Leitung),           weise 6× jährlich. Druck AVD Goldach AG,
                                                                                      senschaft Thun IGT. Verlag, Konzept,          Tanja Beutler, Fabio Burri, Fabiana Graf, ­        Goldach. Papier Umschlag: 150 g/m2,
                                                                                      Realisation Weber Verlag AG,                  Cilia Julen, Patrick Liechti, ­Gabriela Meister,   weiss, matt, holzfrei. ­Inhalt: 70 g/m2,
                                                                                      Werbeagentur und Verlag, Gwattstrasse         Jan Miluška, Luzia Schmid­. ­Beiträge,             erhöhte Weisse, ­gestrichen, glänzend.
                                                                                      144, 3645 Gwatt, Tel. 033 336 55 55,          die mit diesem Logo (      ) gekennzeichnet        Lese-­App Gratis­-Download im App Store.
bls.ch/seepass                                                                        Fax 033 336 55 56, E-Mail thun@weberag.ch.    ­werden, sind ­redaktionelle Inhalte               Nächste Ausgabe 14. / 15. März 2022
                                                                                      Leitung Abteilung Stadt­marketing             der Stadtver­waltung Thun.
                                                                                      und Kommunikation, Stadt Thun; IGT;           Redaktion IGT  / weitere ­Beiträge
                                                                                      Annette Weber, Weber Verlag AG. ­             Weber Verlag AG. Titelbild Erich Häsler.

                                                                                                                                                                                                          6/21 | ThunMagazin      5
Bruno Guggisberg - Partizipation Die Stadt mitgestalten
MENSCHEN

                                                                                                                                                                                                                                                                                               MENSCHEN
                                                                                                                                               Um wirtschaftlich als Spitalbetrieb über­     men und im Bereich Spezialversorgung         Erstens, dass wir wirtschaftlich noch bes­
                                                                                                                                               leben zu können, braucht es eine kriti­       mehr Möglichkeiten, um Spezialisten ins      ser werden müssen. Zudem wird die Me­
                                                                                                                                               sche Grösse. Und die haben wir. Mit über      Oberland holen zu können.                    dizin immer ambulanter, die Patienten
                                                                                                                                               2000 Mitarbeitenden, zwei Spital-Stand­                                                    übernachten immer weniger. Das
                                                                                                                                               orten, zahlreichen Kliniken und 10 000        Damit sprechen Sie den Fachkräfteman-        braucht ganz andere Prozesse. Drittens:
                                                                                                                                               Operationen pro Jahr sind wir ein relativ     gel an. Wie holen Sie die guten Leute        Die Digitalisierung bietet neue Möglich­
                                                                                                                                               komplexes Unternehmen. Nach dem In­           nach Thun? Im Vergleich zu den Unispi­       keiten. Der vierte Strang sind die Patien­
                                                                                                                                               selspital sind wir das zweitgrösste öffent­   tälern fehlt natürlich der Strang der For­   ten: Sie sind mündiger – heute ist die Be­
                                                                                                                                               liche Spitalunternehmen im Kanton Bern.       schung. Aber wenn ich sehe, welch kom­       gegnung auf Augenhöhe, sie kommen
                                                                                                                                               Das verpflichtet: Wir wollen einen guten      petente Leute bei uns arbeiten, zeigt das,   gut vorbereitet zu uns, wissen, was sie
                                                                                                                                               Job machen. All unsere Patienten sollen       dass wir ein spannendes Umfeld und at­       wollen. Das Halbwissen von Dr. Google
                                                                                                                                               zufrieden sein und bestmöglich versorgt       traktive Angebote haben, eben auch           macht es aber nicht immer einfacher.
                                                                                                                                               werden, auch bei komplexen Problemen.         dank der Spezialversorgung und flexib­
                                                                                                                                               Nur das zählt.                                ler Arbeitsmodelle. Die Vorteile eines       Was haben Sie noch vor mit der Spital
                                                                                                                                                                                             «kleineren» Spitals sind die kurzen Wege     STS AG bis zur Pensionierung? In der Un­
                                                                                                                                               Wie schaffen Sie den Spagat zwischen          und dass wir manche Dinge schneller          ternehmensstrategie haben wir zahlrei­
                                                                                                                                               Wirtschaftlichkeit und Patientenwohl?         umsetzen können. Etwa im Bereich Kran­       che Pflöcke eingeschlagen für die kom­
                                                                                                                                               Wichtig ist es, Fehlanreize zu eliminieren,   kenhausinformationssystem.                   menden fünf Jahre. Da will ich gerne das
                                                                                                                                               also zum Beispiel Modelle zu vermeiden,                                                    eine oder andere noch umsetzen. Leider
                                                                                                                                               in denen der Arzt mehr verdient, wenn er      Und Thun ist ein schöner Wohnort. Klar,      stockt das Dossier Simmental-Saanen­
                                                                                                                                               mehr operiert. Ganz wichtig ist die strikte   die Wohn- und Lebensqualität von Thun        land noch immer. Gespräche mit dem
                                                                                                                                               Trennung zwischen Geschäftsführung            hilft uns bei der Rekrutierung. Wir inves­   Kanton und der Region sind aktuell inten­
                                                                                                                                               und Ärzteschaft. Wir lassen diese und die     tieren zudem viel in die Ausbildung,         siv am Laufen. Wenn ich in diesem politi­
                                                                                                                                               Pflege ihren Job machen und reden ih­         viele Pflegefachpersonen und Ärztin­         schen, hochemotionalen und komplexen

           «Wir sind ein Spital mit Drive»                                                                                                     nen nicht ins Tagesgeschäft. Sie tun ge­
                                                                                                                                               nau das, was medizinisch angezeigt ist.
                                                                                                                                               Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Quali­
                                                                                                                                                                                             nen kehren zu uns zurück. Wir sind ein
                                                                                                                                                                                             Spital mit Drive.
                                                                                                                                                                                                                                          Geschäft einen Beitrag leisten kann, freut
                                                                                                                                                                                                                                          mich das. Wichtig finde ich auch, dass ich
                                                                                                                                                                                                                                          das Spital gut aufgestellt übergeben
                                                                                                                                               tät, an der wir laufend arbeiten.             Sie haben in den letzten Jahren 160 Mil-     kann.
           Bruno Guggisberg ist seit elf Jahren CEO der Spital STS AG. Nebst Sanierungsprojekten,                                                                                            lionen Franken investiert in Infrastruktur
           Kostendruck, Fachkräftemangel und dem Dossier Simmental-Saanenland war die Corona-                                                  Die Grundversorgung im Spital Thun            und Medizintechnik. In diesem Zusam-         Mit welchen Gefühlen blicken Sie be-
           Krise bisher die grösste Herausforderung. Guggisberg blickt aber positiv in die Zukunft.                                            macht zwei Drittel aus, ein Drittel ist       menhang fiel der Satz «man müsse das         züglich der Pandemie in die Zukunft? Re­
                                                                                                                                               Spezialversorgung. Wie stark spüren           Spital neu denken». Was heisst das?          lativ optimistisch. Wenn die Impfquote
                                                                                                                                               Sie den Trend hin zur Spezialisierung?                                                     weiter steigt, glaube ich, dass wir die Sa­
           Bruno Guggisberg, Sie sind nach Ihrer       sicherzustellen, das Spital gegen aussen    Sicher auch für das Personal. Die Belas­    Die hochspezialisierte Medizin ist sinn­                                                   che langsam in den Griff kriegen. Zudem
           Ausbildung direkt ins Gesundheitswe-        zu vertreten und in Krisensituationen die   tung für das Personal war gross. Wir ha­    vollerweise zentralisiert, im Kanton Bern     Bild linke Seite: Bruno Guggisberg          sind wir in den Spitälern vorbereitet. Die
                                                                                                                                                                                             auf dem Dach des Spitals Thun.
           sen eingestiegen. Was reizte Sie daran?     Führung zu übernehmen.                      ben zwei Covid-Stationen eröffnet, die      im Inselspital. Hier geht es um hochkom­                                                   Krisenstäbe funktionieren. Das Virus wird
                                                                                                                                                                                             Bild unten: R und 160 Millionen Franken
           Es ist eine hochinteressante Branche und                                                doppelt mit Personal bestückt werden        plexe Eingriffe wie Operationen am of­                                                     uns sicher weiter beschäftigen, aber wir
                                                                                                                                                                                             hat die STS AG in den letzten zehn Jahren
           eine Aufgabe mit sehr viel Sinngebung.      Wie in der Corona-Pandemie. Wie ha-         mussten. Unsere Leute mussten sich von      fenen Herzen oder am Kopf. Das können         in Infrastruktur und Medizintechnik          haben gelernt, damit zu leben.
           In einem Akutspital ist man nahe am Le­     ben Sie diese gemeistert? Ob eine Orga­     einem Tag auf den anderen anpassen          und müssen wir nicht anbieten. Allein         investiert. Zum Beispiel in den neuen                                 Interview: Simone Tanner
           ben – Freud und Leid sind eng beieinan­     nisation funktioniert, merkt man nicht,     und dort arbeiten. Sie waren es nicht ge­   mit der Grundversorgung kann das Spi­         Opera­tionssaal.                                         Bilder: Erich Häsler und Spital STS AG
           der. Jeden Tag gibt es Todesfälle – aber    wenn die Sonne scheint – sondern in Kri­    wohnt, Patientinnen mit einer hochanste­    tal Thun jedoch nicht überleben. Des­
           auch Geburten. Als CEO ist man zwar der     senzeiten. Ich darf rückblickend sagen,     ckenden Krankheit zu pflegen. Da war        halb bieten wir auch spezialisierte, über­
           Chef der Geschäftsleitung – aber die Mu­    dass wir einen guten Job gemacht ha­        verständlicherweise viel Unsicherheit.      regionale Versorgung an. Wenn künftig
           sik machen die anderen, die Pfleger, Ärz­   ben. Wir konnten die Erwartungen weit­      Aufgrund der hohen Arbeitspensen wur­       der Raum Berner Oberland nicht mehr
           tinnen und Therapeuten.                     gehend erfüllen. Nicht zuletzt dank der     den die Mitarbeitenden auch müde. Zum       in Ost und West getrennt wäre, hätte
                                                       Flexibilität aller Mitarbeitenden. Das      Glück konnten sie sich im Sommer wie­       man ganz andere Fallzahlen, mehr Volu­
           Wie sehen Sie Ihre Rolle? Meine Rolle ist   funktioniert nur als Team.                  der etwas erholen.
           es, gute Rahmenbedingungen für die
           Spital STS AG und alle Mitarbeitenden zu    Was waren die grössten Herausforde-         Wie hat sich die Krise finanziell ausge-    Zur Person
           schaffen. Ich habe die Aufgabe, eine        rungen? Wir hatten keine Erfahrung mit      wirkt? Wenn man so lange nicht operiert,    Bruno Guggisberg ist 1962 in Oster­
           gute Verbindung zum Verwaltungsrat          dieser Art von Krise. Dementsprechend       fehlen Millionen. Zum Glück sind wir fi­    mundigen geboren. Nach der KV-Lehre
                                                       brauchte es eine Lernkurve. Anspruchs­      nanziell aber gut aufgestellt, ausserdem    sowie der Ausbildung an der HFW
                                                       voll zu handhaben waren vor allem die       hat der Kanton den Spitälern einen          und dem MBA in Integrated Manage­

           «Als CEO ist man                            Ungewissheit in Bezug auf die Krankheit
                                                       und die Entwicklung der Pandemie. In
                                                                                                   Grossteil der Ausfälle und Mehrkosten
                                                                                                   2020 entschädigt.
                                                                                                                                               ment war er in verschiedenen leiten­
                                                                                                                                               den Funktionen im Gesundheitswesen
           zwar der Chef, aber                         der ersten und zweiten Welle mussten                                                    und in der Privatwirtschaft tätig. Seit

           die Musik machen                            dann Operationen umdisponiert und
                                                       verschoben werden. Das war mehr als
                                                                                                   A propos Finanzen: Regionalspitäler
                                                                                                   geraten mehr und mehr unter Druck.
                                                                                                                                               2011 ist er CEO der Spital STS AG. Er ist
                                                                                                                                               verheiratet und Vater zweier erwachse­
           die anderen.»                               herausfordernd – in allen Belangen.         Wie begegnen Sie dem Kostendruck?           ner Söhne. Er wohnt in Münsingen.

      6    ThunMagazin | 6/21                                                                                                                                                                                                                                        6/21 | ThunMagazin        7
Bruno Guggisberg - Partizipation Die Stadt mitgestalten
VERWÖHNPROGRAMM

                                                                                                                                                                                                                                                                                           VERWÖHNPROGRAMM
                  Hingehen und einfach geniessen                                                                                                 an der Oberen Hauptgasse 39 wirkt
                                                                                                                                                 auch beratend. «Wir achten darauf, dass
                                                                                                                                                                                              «Unsere Verwöhnprogramme lassen
                                                                                                                                                                                              sich mittels Gutschein auch schenken»,
                                                                                                                                                                                                                                              Schönheitspflege für die Haut macht
                                                                                                                                                                                                                                              einfach Sinn. Besonders in der kalten
                                                                                                                                                 die Frisur die Person verkörpert», erläu­    sagt Doris Briggen, mit Blick auf die           Jahreszeit. «Empfehlenswert sind Pro­
                  Eine modische Frisur, tolle Kosmetik und Überraschendes: In der Thuner Innenstadt                                              tert die Fachfrau. Dabei spielt es keine     kommenden Festtage. Doris Briggen               dukte, die Feuchtigkeit auf die Haut
                  finden Damen und Herren das ideale Programm zum Geniessen. Gerade recht für                                                    Rolle, ob kurzes oder langes Haar. Ganz      führt gemeinsam mit Nadine Zürcher im           bringen, und solche, die vor Kälte schüt­
                  die bald anstehenden Festtage.                                                                                                 einfach nach dem Motto Vielfalt. Und         Bälliz 34 das Kosmetikstudio la belle           zen», betont Nadine Zürcher. Dabei ist
                                                                                                                                                 Andrea Uebersax kommt erneut auf             etoile. «Kosmetik bedeutet auch das             allerdings zuvor eine Beratung wichtig.
                                                                                                                                                 den Rundumservice zu sprechen:               Gesunderhalten der Haut, dafür sind wir         Denn nicht jedes Produkt passt auch auf
                  Damen und Herren ziehen unweiger­                                                                                              «Ob für den Alltag oder zu besonderen        da», erklärt die Fachfrau. Dazu gehört          jede Haut. Eines jedenfalls ist klar: Kos­
                  lich Blicke auf sich. Gerade, wenn es                                                                                          Anlässen, wir nehmen uns Zeit, den pas­      nicht nur die Gesichtspflege. Hände             metik bedeutet Körper- und Schön­
                  um modische Haarpracht, tolle Frisu­               «Jede Frisur bedeutet auch                                                  senden Look zu finden.» Denn am An­          und Füsse gehören ebenso dazu,                  heitspflege. Das Kosmetikstudio la
                  ren oder einfach ums Wohlfühlen geht.                                                                                          fang des Besuches im Haute Coiffure          schliesslich wollen beide ja auch ver­          belle etoile setzt dabei insbesondere
                  Und seien wir ehrlich, Frau und Mann               eine eigene Persönlichkeit.»                                                Epoca steht immer das Beratungsge­           wöhnt werden.                                   auf dezente Schönheitspflege. Die gilt
                  dürfen es auch geniessen, wenn sie ge­                                                Andrea Uebersax, Haute Coiffure Epoca    spräch.                                      Das Kosmetikstudio bietet denn auch             auch für das Make-up. «Das A und O
                  fallen. Das ideale Verwöhnprogramm                                                                                                                                          eine umfangreiche Pflege an. Diese be­          sind die richtigen Produkte für sichtbare
                  für attraktive Damen und Herren bietet                                                                                         Ganz einfach für schöne Haut                 ginnt beim Reinigen der Haut und bein­          Erfolge», betont Doris Briggen. Und sie
                  die Thuner Innenstadt. Ohne Wenn                                                                                               Damen dürfen sich doch ganz einfach          haltet unter anderem auch das Entfer­           ergänzt: «Es ist nie zu spät für einen Be­
                  und Aber.                                persönliche Dienstleistungen rund ums         Oben: Bei Andrea Uebersax, Inhaberin   auch mal verwöhnen lassen. Zum Bei­          nen von Haaren oder lästigen Pickeln.           such im Kosmetikstudio.» So oder so,
                                                           Haar besonders gut aufgehoben. Ins            Haute Coiffure Epoca, sind Kundinnen    spiel mit einer gemütlichen Gesichtsbe­      «Wir verwenden schonende Präparate,             ein Verwöhnprogramm für Schönheit ist
                                                                                                         und Kunden in Sachen persönliche
                  Ein Rundumservice                        Spiel kommen dabei frische, helle und                                                 handlung, einem Make-up für den Tag          die dem jeweiligen Hauttyp angepasst            im Kosmetikstudio la belle etoile ein­
                                                                                                         Dienstleistungen rund ums Haar
                  für die perfekte Frisur                  warme Farben. Oder ganz einfach auch          besonders gut aufgehoben.               oder für einen ganz besonderen Anlass.       sind», erklärt Nadine Zürcher. Die              fach schön.
                  Im Haute Coiffure Epoca an der Oberen    Inputs, die «gluschtig machen», auch
                                                                                                         Rechts oben:Nadine Zürcher (links)                                                                                                  Füsse dürfen auch stylisch sein
                  Hauptgasse 39 in Thun wartet ein Rund­   mal etwas Neues auszuprobieren.
                                                                                                         und Doris Briggen führen gemeinsam
                  umservice. «Jede Frisur bedeutet auch    Andrea Uebersax weiss, wovon sie                                                                                                                                                   «Begegnen wir Menschen, achten wir
                                                                                                                                                      «Empfehlenswert sind Produkte,
                                                                                                         das Kosmetikstudio la belle etoile.
                  eine eigene Persönlichkeit. Darauf le­   spricht. Mit ihrem Team ist sie dafür ver­                                                                                                                                         bewusst wie auch unbewusst auf den
                  gen wir mit allem Drum und Dran sehr
                  viel Wert», betont Inhaberin Andrea
                                                           antwortlich, dass Damen und Herren in
                                                           Sachen Frisur voll auf ihre Bedürfnisse
                                                                                                                                                      die Feuchtigkeit auf die Haut bringen,                                                  Zustand der Haut, der Haare und der
                                                                                                                                                                                                                                              Nägel», sagt Fabienne Bettschen, Inha­
                  Uebersax. Eines jedenfalls ist klar:     kommen. «Wir nehmen uns Zeit, jeden                                                        und solche, die vor Kälte schützen.»                                                    berin der Praxis für medizinische Fuss­
                  Bei Andrea Uebersax und ihrem Team       Kundenwunsch zu erfüllen», sagt sie.                                                                                              Nadine Zürcher, Kosmetikstudio la belle etoile
                                                                                                                                                                                                                                              pflege Podologie Thun im Bälliz 47/49.
                  sind Kundinnen und Kunden in Sachen      Und das Team im Haute Coiffure Epoca                                                                                                                                               Und sie fährt gleich fort: «Ob gepflegt

           8      ThunMagazin | 6/21                                                                                                                                                                                                                                  6/21 | ThunMagazin   9
Bruno Guggisberg - Partizipation Die Stadt mitgestalten
VERWÖHNPROGRAMM
                                  Adventsverlosung
                                  18. November bis 12. Dezember
                                  Sammeln Sie Thuner Sterne in den Geschäften /
                                  Restaurants der Thuner Innenstadt und gewin-
                                  nen Sie eine Thuncity-Geschenkkarte im Wert
                                  von CHF 300.– oder viele weitere attraktive
                                  Preise.
                                  www.thuncity.ch/adventswettbewerb
                                  Hier Verlosungstalon herunterladen und Details
                                  erfahren:

Weihnachtsmarkt
8. bis 23. Dezember, Waisenhausplatz
In 39 weihnachtlich dekorierten Holzhäus-
chen werden regionale Spezialitäten, Düfte,
Schmuck und vieles mehr angeboten. Rössli-
spiel und Samichlaus für die Kleinen.
www.thuner-weihnachtsmarkt.ch
                                                                                                  «Mit gepflegten Füssen läuft es sich besser.»
                                                                                                                                                                       Fabienne Bettschen, Podologie Thun

                                                                                   oder ungepflegt, ob jung oder alt, ob        hen und kann nicht entweichen. Des­          Bild links:«Heute ist das Verschönern

                                Sonntagsverkauf                                    gesund oder krank wird von der Umge­         halb sei es wichtig, zu Hause die Schuhe     der Nägel ein Trend, der tolle Farben
                                                                                                                                                                             ausleben darf», sagt Fabienne Bett-
                                                                                   bung aufgenommen und entscheidet             und Socken auszuziehen, die Füsse kurz
                                12. und 19. Dezember, 11.00 bis 17.00 Uhr          meist über die Zuordnung sympathisch         abzuduschen und in trockene Socken
                                                                                                                                                                             schen, Inhaberin der Praxis für medizini-
                                                                                                                                                                             sche Fusspflege.
                                Diverse Innenstadt Geschäfte und Restaurants       oder unsympathisch.» Diese Tatsache          zu schlüpfen. Da die Haut an den Füssen
                                sind geöffnet; Weihnachtsmarkt, Winterzauber-      würde viele Menschen in ihrer Bewe­          in beheizten Räumen, vor allem durch         Bild rechts:Im Coiffeur-Salon von
                                                                                                                                                                             Anna Caggiano (r.) und Mitarbeiterin
                                Theater, Lama-Rundgang, Samichlöis, Rösslispiel    gungsfreiheit hemmen. Das Selbstwert­        die Bodenheizung, stärker austrocknet,       Antonella Kovac herrscht eine familiäre
                                und Eseli für die Kleinen.                         gefühl leide stark. Wie wichtig «stylisch»   empfiehlt die Fachfrau, die Füsse nach       Atmosphäre.
                                www.thuncity.ch/sonntagsverkauf                    für die Menschen sei, zeige sich schon       dem Duschen einzucremen. «Sie wer­
                                                                                   in der frühen Geschichte. Ob als Zei­        den mit einer samtigen Fusshaut be­
                                                                                   chen der Macht oder zum Unterstrei­          lohnt», verspricht sie.                      Angesagt jedenfalls ist Vielseitigkeit. Da
                                                                                   chen der Schönheit, schon 1800 v. Chr.                                                    kann es durchaus auch mal eine Dauer­
                                                                                   werde die Maniküre in alten Mythen be­       In familiärer Atmosphäre                     welle für den Mann sein. Und Mann
                                                                                   schrieben. «Heute ist das Verschönern        Anna Caggiano kennt ihr Handwerk.            trägt den Bart ja auch mal wieder etwas
                                                                                   der Nägel ein Trend, der je nach Vor­        Seit 37 Jahren ist sie selbstständige        kürzer als auch schon. Damit dieser
                                                                                   liebe mit vielen Formen und tollen Far­      Haarstylistin. Zuerst mit einem eigenen      auch wirklich sitzt, rät Anna Caggiano
THUNER INNENSTADT                                                                  ben ausgelebt werden darf», betont die       Geschäft in Belp und ab 2005 im Aare­        den Männern den Bart einfach zum

Zauberhafte Weihnachtszeit
                                                                                   Fachfrau. Und weiter: «Für mich als Po­      zentrum Thun. Die Inhaberin von Coif­        Wohlfühlen etwa alle drei Wochen im
                                                                                   dologin steht allerdings die Fuss- und       fure Anna an der Aarestrasse 30A be­         Fachgeschäft schneiden und pflegen zu
                                                                                   Nagelgesundheit an erster Stelle.»           zeichnet ihre Kundinnen und Kunden           lassen. Für Damen und Herren bietet
                                                                                   Denn: «Mit gepflegten Füssen läuft es        denn auch als grosse Familie und             Coiffure Anna ebenso einen Hausser­
                                                                                   sich besser», sagt Fabienne Bettschen.       spricht sie und ihn gleich mit Vornamen      vice an. Gerade für Leute, die wegen

                            Das perfekte Weihnachtsgeschenk:                       Dabei gebe es gerade während der kal­
                                                                                   ten Jahreszeit einiges zu beachten. Im
                                                                                                                                an. «Mir ist eine familiäre und herzliche
                                                                                                                                Atmosphäre eben wichtig», sagt das
                                                                                                                                                                             Krankheit oder Unfall beeinträchtigt
                                                                                                                                                                             sind und nicht aus dem Hause können.
                            eine Thuncity-Geschenkkarte!                           Winter stecken die Füsse viel in Socken      ehemalige Mitglied der Schweizer Nati­       Dies ist auch am Wochenende oder
                                                                                   und Schuhen. Die Socken sind meist           onalmannschaft der Coiffeure. Bezüg­         während der Feiertage möglich. Eine
                            www.thuncity.ch/geschenkkarten                         nass, ob wir schwitzen oder frieren, die     lich Stile und Haarschnitt meint sie: «Es    einfache Anfrage genügt.
                                                                                   Feuchtigkeit sammelt sich in den Schu­       kommt immer auf den Menschen an.»                         Text und Bilder: Stefan Kammermann

                                                                                                                                                                                                        6/21 | ThunMagazin     11
Bruno Guggisberg - Partizipation Die Stadt mitgestalten
Die Innenstadt lädt zum Einkaufen,
SERIE QUARTIERE

                                                                                                                                                                                                                                                                                                 SERIE QUARTIERE
                  Wohnen und Verweilen
                  Die Thuner Innenstadt besticht mit ihrem historischen Schloss, der Altstadt mit einzigarti­
                  gen Hochtrottoirs, dem beliebten Mühleplatz und der Nähe zur Aare. Das älteste Quartier
                  der Stadt bietet knapp 3200 Einwohnerinnen und Einwohnern ein Zuhause.

                  Eine Führung im Schloss, eine Shop­       oftmals sehr verschieden. «In der Innen­   tiv für eine attraktive Ausgehmeile ein­
                  pingtour auf der grössten Einkaufs­       stadt sollen sich alle wohlfühlen kön­     gesetzt», sagt René Gygax, «so haben
                  meile im Berner Oberland oder ein         nen, ohne dass eine Sparte vernachläs­     wir zum Beispiel die mediterranen
                  Abendessen auf dem Mühleplatz – die       sigt wird», sagt René Gygax, Präsident     Nächte mitgestaltet oder die Auswei­
                  Innenstadt ist Treffpunkt für Jung und    des Leists. Der im Jahr 2013 gegrün­       tung der Aussensitzplätze für Gastrono­
                  Alt. Hinzu kommt die schöne Lage di­      dete Verein ist ein Zusammenschluss        miebetriebe im Leistgebiet unter­
                  rekt an der Aare und mit Blick auf die    der Anwohnerinnen und Anwohner so­         stützt.» Seit 2016 dürfen Gastronomie­
                  Berge. Das älteste Quartier der Stadt     wie der Hausbesitzenden und zählt 100      betriebe während der Sommerferien
                  Thun ist mit 3158 Einwohnerinnen und      Mitglieder. Er ist die Nachfolgeorgani­    an Freitag- und Samstagabenden bis
                  Einwohnern auch ein Wohnort.              sation der ehemaligen Hauptgasse-,         um 1.30 Uhr geöffnet haben. Die medi­
                                                            Unterstadt- und Freienhofgasse-Leiste      terranen Nächte resultierten aus Ver­
                  Innenstadt für alle                       und setzt sich primär für den Erhalt der   handlungen zwischen der Stadt Thun,
                  Der Thuner Innenstadtleist sorgt dafür,   attraktiven Wohnlage ein.                  dem Thuner Innenstadtleist und dem
                  dass sowohl Anwohnerinnen und An­                                                    Verein Pro Nachtleben Thun. Ein weg­
                  wohner, Tagesbesuchende, Nacht­           Mediterrane Nächte                         weisender Entscheid für eine leben­
                  schwärmerinnen und Gewerbebesitzer        Der Leist ist sich bewusst, wie wichtig    dige Innenstadt. Doch das Gastrono­
                  gemeinsam in der Innenstadt verkehren     eine lebendige Innenstadt ist. «Darum      mieangebot war nicht immer so gross
                  und leben können. Die Bedürfnisse sind    haben wir uns in den letzten Jahren ak­    und vielfältig.                                                                                                                   Bild linke Seite:Das Gebiet der Innen-
                                                                                                                                                                                                                                         stadt reicht vom Kleist-Inseli über den
                                                                                                                                                                                                                                         Schlossberg bis hin zum Schwäbis.
                                                                                                       Innenstadt im Wandel
                                                                                                                                                                                                                                         Bild oben links:Alain Marti und René
                                                                                                       In den 80ern bot die Innenstadt nur
                                                                                                                                                                                                                                         Gygax setzen sich für ein gutes Zusam-
                                                                                                       wenige Gastronomie-, Ausgeh- oder                                                                                                 menleben in der Thuner Innenstadt ein.
                                                                                                       Kulturlokale. Nach dem Abbruch der                                                                                                Bild oben rechts:Das neue Geländer
                                                                                                       Mühlegebäude 1989 und der Sanie­                                                                                                  beim Rathausbrüggli ist eine umge­-
                                                                                                       rung des Platzes 1993 entwickelte sich                                                                                            setzte Massnahme der Innenstadt-
                                                                                                       der Mühleplatz zum Zentrum schlecht­                                                                                              Attraktivierung.
                                                                                                       hin. Mit dem Mühleplatz kehrten die                                                                                               Bild links:Nur noch der Name
                                                                                                                                                                                                                                         «Mühleplatz» erinnert daran, dass
                                                                                                       Restaurants und Bars zurück. «Die Gast­
                                                                                                                                                                                                                                         an dieser Stelle jahrhundertelang
                                                                                                       robetriebe auf dem Mühleplatz ziehen                                                                                              Mühlen in Betrieb waren.
                                                                                                       viele Menschen in die Stadt», sagt Alain
                                                                                                       Marti, Präsident der Innenstadt-Genos­
                                                                                                       senschaft Thun, «sie laden zum Verwei­     les Kunsthandwerk, Modeboutiquen           tiver gestaltet werden. Dies ist ein er­    nahmen sind fünf Themen zugeordnet.
                                                                                                       len ein.» Auch die Eröffnung des           und Kaufhäuser auf Gastronomiebe­          klärtes Legislaturziel des Gemeinde­        Im Fokus liegen die Mobilität, die
                                                                                                       Schlossbergparkings im November            triebe und kulturelle Angebote wie         rats. Für das Vorhaben sprach der           Stadtkulisse, der Mensch und die Ge­
                                                                                                       2018 brachte einen rasanten Anstieg        Konzerte, Theater und Kino. Ergänzt        Stadtrat einen Kredit von 250 000 Fran­     sellschaft, der vielfältige Angebotsmix
                                                                                                       an Tagestouristinnen und Tagestouris­      wird das Angebot von Dienstleisten­        ken. Die Stadt erarbeitet gemeinsam         sowie das Stadtklima und die Ökolo­
                                                                                                       ten. «Andere Schweizer Innenstädte         den wie Coiffeurgeschäften, Zahnärz­       mit der Innenstadt-Genossenschaft           gie. Aufgewertete und zusätzliche
                                                                                                       beneiden unseren beliebten Par­            ten, Versicherungen und Banken. Die        und dem Innenstadtleist sowie weite­        Grünräume sowie ein besserer Zugang
                                                                                                       king-Ring», sagt Alain Marti.              Innenstadt-Genossenschaft Thun för­        ren Partnern Massnahmen, um die In­         zum Wasser sollen die Aufenthaltsqua­
                                                                                                                                                  dert diese Angebotsvielfalt. Durch ge­     nenstadt weiter zu beleben. Im Rah­         lität in der Innenstadt erhöhen. So
                                                                                                       Vielfältiges Angebot                       zielte Marketingmassnahmen versucht        men von Workshops resultierte ein Ge­       wurde bereits im Sommer die Rathaus­
                                                                                                       Das Bälliz gilt als längste Insel-Ein­     sie, die Innenstadt zu beleben, und ver­   samtplan mit kurz-, mittel- und langfris­   brücke besser beleuchtet und das Ge­
                                                                                                       kaufsmeile der Schweiz. Das vielfältige    tritt die Interessen der rund 300 Mit­     tigen Massnahmen zum Erhalt und zur         länder ersetzt. In Zukunft sollen unter
                                                                                                       Einkaufs- und Dienstleistungsangebot       glieder.                                   Stärkung der Innenstadt. Die vorge­         anderem Ruhezonen mit Sitzmöglich­
                                                                                                       ist auch für Touristinnen und Touristen                                               schlagenen Massnahmen sind sowohl           keiten ins Auge gefasst werden.
                                                                                                       aus dem In- und Ausland attraktiv. In      Attraktivierung Innenstadt                 kleinere als auch langfristige, voraus­                                        Text: Fabio Burri
                                                                                                       der Thuner Innenstadt treffen regiona­     Die Thuner Innenstadt soll noch attrak­    denkende Anpassungen. Die Mass­                          Bilder: Patrick Liechti, Thunensis, zvg

           12     ThunMagazin | 6/21                                                                                                                                                                                                                                6/21 | ThunMagazin          13
Bruno Guggisberg - Partizipation Die Stadt mitgestalten
Die neue City-App findet Anklang

                                                                                                                                                                                                                                                KOMMUNIK ATION
                     VITALR ESORT AM THU NERSEE

                                                                                                    Seit Ende April kommuniziert die Stadt Thun auch über die smarte City-App «My Local
                                                                                                    Services». Nebst dem digitalen Abfallkalender oder Neuigkeiten aus der Stadt steht den
                                                                                                    Thunerinnen und Thunern auch ein Schadenmelder zur Verfügung, der rege genutzt wird.

                                                                                                                                                                                            und Schäden oder Störungen an der öf­
                                                                                                                                                                                            fentlichen Infrastruktur melden. «Die
                                                                                                                                                                                            Bevölkerung nutzt den Dienst sehr en­
                                                                                                                                                                                            gagiert. Seit der Lancierung haben wir
                                                                                                                                                                                            rund 170 Meldungen bearbeitet», sagt
                                                                                                                                                                                            Michael Gassner, Projektleiter in der
                                                                                                                                                                                            Fachstelle Umwelt Energie Mobilität,
                                                                                                                                                                                            welche die Triage der eingegangenen
                                                                                                                                                                                            Meldungen vornimmt. Rund 95 Prozent
                                                                                                                                                                                            der gemeldeten Schäden landen zur
                                                                                                                                                                                            Behebung beim Tiefbauamt. Die Leite­
                                                                                                                                                                                            rin Administration, Karin Kupfer­
                                                                                                                                                                                            schmied, stellt dabei besonders in vier
                                                                                                                                                                                            Bereichen eine Häufung der Meldun­
                                                                                                                                                                                            gen fest: «Zu den Top-Themen gehören
                                                                                                                                                                                            Hinweise zum Strassenzustand, zu Ab­
                                                                                                                                                                                            fallbereitstellung und Spielplätzen.»

                                                                                                                                                                                            Entsorgte Schreibtische und Erdbienen
                                                                                                                                                                                            Auch spezielle Meldungen treffen bei
                                                                                                                                                                                            der Stadt ein. «Zum Schmunzeln
                                                                                                                                                                                            brachte mich die Meldung über einen
                                                                                                                                                                                            unrechtmässig entsorgten Schreibtisch

                                           Ihre Firmenfeier im                                                                                                                              am Stras­senrand mit dem Kommentar:
                                                                                                                                                                                            'Home Office?'», erzählt Michael Gass­
                                                                                                                                                                                            ner. Ein besonderes Happy End gab es
                                           Deltapark Vitalresort                                                                                                                            im Sommer auf dem Spielplatz beim
                                                                                                                                                                                            Thunerhof. Via Schadenmelder er­
                                           gediegen – festlich – stilvoll                                                                                                                   reichte die Stadt eine Meldung zu Wes­
                                                                                                                                                                                            pen zwischen dem Sandkasten und
                                           Ein Aufenthalt, der gut tut.                             Die sozialen Medien und die Nutzung        Bild: Rund 2000 Personen nutzen
                                                                                                                                                                                            dem Holzschiff. Die Insekten sollen sich
                                                                                                                                                                                            im Holz eingenistet haben. Dank der
                                                                                                    von Apps auf dem Smartphone sind           die App regelmässig – Tendenz steigend.
                                           Gemeinsam anstossen, das Arbeitsjahr bei einem Apéro                                                                                             Hilfe eines Kammerjägers konnte man
                                                                                                    heute kaum mehr aus dem Alltag weg­                                                     den Spielplatzbesuchenden Entwar­
                                           oder Abendessen Revue passieren lassen – wir freuen      zudenken. Wichtige Informationen er­       Die City-App ist ein wertvoller Informati­   nung geben. Es handelte sich um Nes­
                                           uns auf Ihren Besuch im Deltapark Vitalresort.           reichen die Bevölkerung zunehmend          onskanal, gerade auch in ausserge­           ter von Erdbienen, die im Vergleich zu
                                                                                                    via Pushnachricht statt über die klassi­   wöhnlichen Situationen wie dem Hoch­         Wespen nicht stechen und daher für
                                           Für Beratungen und Terminvereinbarungen steht Ihnen      schen Medien. Auch die Stadt Thun          wasser letzten Sommer.»                      die Kinder keine Gefahr darstellen. In
                                           Frau Janice Dürig, Stv. Leitung Food & Beverage, gerne   setzt auf digitale Kommunikationska­                                                    der Folge gewährte man den bedroh­
                                           zur Verfügung: fb@deltapark.ch | 033 334 30 30           näle. Seit Ende April ist die smarte Ci­   Beliebter Schadenmelder                      ten Erdbienen Obhut auf dem Spiel­
                                                                                                    ty-App «My Local Services» in Betrieb.     Mit der City-App führte die Stadt auch       platz und leistete damit einen Beitrag
                                                                                                    Diese beinhaltet Neuigkeiten zur Stadt,    den Schadenmelder ein. Damit können          zur Biodiversität.
                                                                 NK         IDEE                    einen Eventkalender, Infos zu Abfallab­    die Thunerinnen und Thuner auf einfa­

                                                         GE SCHE
                                                                                                                                                                                                              Text und Bild: Patrick Liechti
                                                                                           nden:    fuhren und einen Schadenmelder. Peter      che Weise mit der Stadt interagieren
                                                                          lung   & Wohlbefi         Jost, Leiter der Abteilung Stadtmarke­
                                                               e, Erh   o
                                                      n Sie Ruh            gu t s ch e
                                                                                       ine          ting und Kommunikation, zieht nach ei­
                                               Schenke         a r k .c h /                                                                    My Local Services
                                                        deltap                                      nem halben Jahr ein positives Fazit:
                                                                                                    «Wir zählen aktuell rund 2000 regel­       Die City-App «My Local Services» steht der Bevölkerung
                                                                                                    mässige Nutzerinnen und Nutzer der         im Apple App Store oder im Google Play Store kostenlos
                                                                                                    App hier in Thun – Tendenz steigend.       zum Download zur Verfügung.
DELTAPARK | Deltaweg 29 | CH-3645 Gwatt bei Thun | Tel. 033 334 30 30 | www.deltapark.ch

                                                                                                                                                                                                                    6/21 | ThunMagazin         15
Bruno Guggisberg - Partizipation Die Stadt mitgestalten
Die Stadt mitgestalten –

                                                                                                                                                                                                                                       PARTIZIPATION
                                              Die zweite
                                              Schöpfung                                bequem von zuhause aus
                                              6.11.20–11.7.21                          Mit der neuen digitalen Plattform dialog.thun.ch ermöglicht die Stadt Thun der Bevölkerung
                                                                                       eine direkte Beteiligung auf einfache Art und Weise.

          ge r t b i s
   Verlän
    10.7. 202 2
                                                                                       Wie soll die Zukunft in Thun aussehen?        schiedene Partizipationsmöglichkeiten,       Bild:Die digitale Plattform kam bereits
                                                                                       Ideen und Visionen zu verschiedenen           welche die Stadt projektbezogen bietet.      bei Mitwirkung zur Ortsplanungsrevision
                                                                                                                                                                                  zum Einsatz.
                                                                                       Themen können Thunerinnen und Thu­            Rückmeldungen können als Freitext er­
                                                                                       ner auf der neuen Dialogplattform der         fasst werden. In klassischen Boxen oder je
                                                                                       Stadt kundtun. «Uns ist es wichtig, dass es   nach Bereich auch geografisch zugeord­       wie beispielsweise «Kulisse und Stadt­
                                                                                       über den formellen Prozess hinweg eine        net auf einer Karte, Umfragen sind eben­     raum» oder «Ökologie und Stadtklima»
                                                                                       niederschwellige Möglichkeit gibt, sich       falls Bestandteil der Dialogplattform.       ermöglichen einen einfachen Zugang zur
                                                                                       einzubringen», sagt Florian Kühne, Stadt­                                                  Thematik. Innerhalb der Bereiche sind
                                                                                       architekt und Co-Leiter des Planungs­         Ideen für die Innenstadt                     die Ideen und Meinungen von anderen
                                                                                       amts der Stadt Thun. Bereits in der öffent­   Zurzeit sind auf dialog.thun.ch eine         Dialogteilnehmenden sichtbar und kön­
                                                                                       lichen Mitwirkung zur Ortsplanungsrevi­       Handvoll Projekte aufgeschaltet. Eines       nen bewertet werden.
                                                                                       sion wurde die Dialogplattform einge­         davon behandelt die Attraktivierung der          Weitere Mitwirkungsoptionen zu an­
                                                                                       setzt. Nun wird der Einsatzbereich auf        Thuner Innenstadt. Im Dialog mit der         deren Projekten werden laufend auf der
                                                                                       weitere Themen und Projekte erweitert:        breiten Öffentlichkeit möchte die Stadt      Plattform aufgeschaltet. Florian Kühne
                                                                                       Von der Quartierentwicklung bis hin zum       die geplanten und möglichen weiteren         ist gespannt auf die weitere Nutzung:
                                                                                       Kinder- und Jugendleitbild.                   Massnahmen vertiefen sowie weitere           «Wir freuen uns über Eingaben und sind
                                                                                                                                     Vorschläge entgegennehmen. Ein kurzer        überzeugt, dass diese Möglichkeit zum
                                                                                       Informieren, mitwirken, übermitteln           Überblick der aktuellen Situation in der     Austausch einen Mehrwert für die Be­
                                                                                       Nach der einmaligen Registrierung auf         Innenstadt in Kombination mit der Auf­       völkerung und unsere Projekte bietet.»
                                                                                       der Plattform als Bürgerin resp. Bürger       gliederung des Projekts in fünf Bereiche               Text und Bild (Mockup): Patrick Liechti
                                                                                       oder auch im Namen eines Vereins kön­
                                                                                       nen die Nutzenden Informationen zu den
Museum für Kommunikation                      Eine Stiftung von                        einzelnen Projekten abrufen und im An­        Dialogplattform der Stadt Thun
                                                                                       schluss entsprechende Rückmeldungen           Unter dialog.thun.ch kann die Bevölkerung ihre Meinung zu aktuellen Projekten
Helvetiastrasse 16, 3000 Bern 6
                                                                                       erfassen. Die smarte Plattform bietet ver­    äussern. Zum Mitmachen ist ein einmaliges Login mit E-Mail und Passwort erforderlich.
Dienstag – Sonntag, 10 – 17 Uhr, www.mfk.ch   Unterstützt von     UBS Kulturstiftung

                                                                                                                                                                                                            6/21 | ThunMagazin        17
Bruno Guggisberg - Partizipation Die Stadt mitgestalten
«Nach elf Jahren Gemeinderat ist

                                                                                                                                                                                                                                                                  POLITIK
                                                                                                                       man nicht mehr derselbe Mensch»
                                                                                                                       Gemeinderat Roman Gimmel tritt Ende Jahr zurück. Gemeinsam mit dem Thun-Magazin
                                                                                                                       blickt er auf sein Wirken in den letzten elf Jahren zurück und verrät, was er mitnimmt
                                                                                                                       und was er seinem Nachfolger / seiner Nachfolgerin mitgeben möchte.

                                                                                                                                                                                                                Sanierungen und Neubauten sind sehr
                                                                                                                                                                                                                anspruchsvoll.

                                                                                                                                                                                                                Haben Sie den Eindruck, dass die An-
                                                                                                                                                                                                                spruchshaltung der Bevölkerung gestie-
                                                                                                                                                                                                                gen ist? Die Ansprüche waren bereits vor
                                                                                                                                                                                                                zehn Jahren hoch. Einigen Bürgerinnen
                                                                                                                                                                                                                und Bürgern ist manchmal nicht ganz be­
                                                                                                                                                                                                                wusst, dass nicht ich alleine etwas ent­
                                                                                                                                                                                                                scheiden und umsetzen kann, sondern
                                                                                                                                                                                                                der Gesamtgemeinderat. Zudem müs­
                                                                                                                                                                                                                sen Mehrheiten gesucht und übergeord­
                                                                                                                                                                                                                nete Gesetzgebungen und Rahmenbe­
                                                                                                                                                                                                                dingungen eingehalten werden.

                                                                                                                                                                                                                Sie sind noch rund einen Monat im Amt.
                                                                                                                                                                                                                Was fällt Ihnen am schwersten loszulas-
                                                                                                                                                                                                                sen? Das sind sicher die Menschen, mit
                                                                                                                                                                                                                denen ich zusammenarbeite. Zudem
                                                                                                                                                                                                                kehre ich meiner Geburtsstadt beruflich
                                                                                                                                                                                                                den Rücken und werde im Sommer
                                                                                                                                                                                                                auch mein Amt als Präsident von
                                                                                                                                                                                                                Thun-Thunersee Tourismus niederlegen.
                                                                                                                                                                                                                Das alles fällt mir nicht leicht. Innerlich

                                     Day Spa
                                                                                                                       Roman Gimmel, sind Sie der Politik          Bild: Roman Gimmel: «Ich denke,             werde ich da sicher noch die eine oder
                                                                                                                       überdrüssig? Nein, im Gegenteil. Ich        wir konnten im Gemeinderat einiges           andere Träne vergiessen.
                                                                                                                                                                   bewirken in den letzten elf Jahren.»
                                                                                                                       bleibe der Politik als Mitglied des Gros­
                                                                                                                       sen Rates Bern weiterhin treu.                                                           Was nehmen Sie mit von Ihrer Zeit im
                                                                                                                                                                   Bildung Sport Kultur. Es ist schwierig, da   Gemeinderat? Man ist natürlich nach elf
               Ob entspannt in den Tag starten, einen erholsamen
                                                                                                                       Weshalb treten Sie frühzeitig aus der       etwas herauszugreifen. Ein schönes Pro­      Jahren Gemeinderat nicht mehr der­
              Feierabend geniessen oder den Sonntag zelebrieren –                                                      Thuner Exekutive zurück? Ich kam sehr       jekt sind die beiden Kunstrasenfelder,       selbe Mensch wie vorher, sondern rei­
            das vielseitige Day Spa Angebot lässt keine Wünsche offen.                                                 jung, mit 36, in den Gemeinderat. Mir       die wir gemeinsam mit vielen Beteilig­       cher an Erfahrungen und Kontakten.
                                                                                                                       war damals schon klar, dass ich nicht bis   ten realisieren konnten. Oder die er­        Auch wenn der Handlungsspielraum als
                                 Day Spa Angebote ab CHF 165.–                                                         zur Pensionierung Gemeinderat sein,         folgreiche Weiterentwicklung der Infor­      Regierungsmitglied selten riesig ist,
                          mit Behandlungen und kulinarischen Highlights.                                               sondern irgendwann noch ein weiteres        matik an den Volksschulen (IVS 3). Stolz     nehme ich mit, dass es zu jeder noch so
                                                                                                                       berufliches Kapitel aufschlagen würde.      macht mich, wenn ich positive Rückmel­       grossen Herausforderung mindestens
                                     www.victoria-jungfrau.ch
                                                                                                                       Mit der Stelle als Verwaltungsdirektor      dungen aus der Bevölkerung erhalte           eine Lösung gibt.
                                                                                                                       von Saanen hat sich nun eine optimale       und mein Engagement und Herzblut er­
                                                                                                                       berufliche Anschlusslösung in meiner        kannt und anerkannt werden.                  Was möchten Sie Ihrer Nachfolgerin /
                                                                                                                       zweiten Heimat ergeben.                                                                  Ihrem Nachfolger mitgeben? Dass sie /
                                                                                                                                                                   Welches waren die grössten Heraus-           er sich freuen kann auf eine hochspan­
                                                                                                                       Worauf sind Sie besonders stolz, wenn       forderungen? Die reine Anzahl der            nende Direktion, breitgefächerte Auf­
                                                                                                                       Sie die letzten elf Jahre Revue passie-     Geschäfte ist laufend gestiegen. Am          gaben und eine krisenresistente Ver­
                                                                                                                       ren lassen? Wir konnten als Gremium in      anspruchsvollsten sind sicher jene           waltung. Und auf ein Gremium, das es
                                   VICTORIA-JUNGFR AU GR ANDHOTEL AND SPA
                                                                                                                       knapp drei Legislaturen einiges bewir­      Projekte, bei denen viele Leute betei­       versteht, als Team aufzutreten.
Höheweg 41 · 3800 Interlaken · Suisse · T +41 (0)33 828 28 28 ·receptionvj@spanescens.com · www.victoria-jungfrau.ch
                                                                                                                       ken. Ich durfte dabei in zwei Direktionen   ligt sind und mitreden. Auch die kos­                             Interview: Simone Tanner
                                              www.michelreybier.com                                                    wirken, Bau und Liegenschaften sowie        tenintensiven Infrastrukturprojekte wie                                  Bild: Adrian Moser

                                                                                                                                                                                                                                        6/21 | ThunMagazin       19
Bevölkerung kann Kinder- und
FAMILIE

                                                                                                                                                                                                                                                                                             FAMILIE
          Jugendpolitik mitgestalten
          Thun soll für Familien noch attraktiver werden. Deshalb erarbeitet die Stadt ein Kinder- und
          Jugendleitbild. Auf verschiedenen Kanälen können Kinder, Jugendliche und Erwachsene
          ihre Erwartungen an die Stadt deponieren und so aktiv mitgestalten.

          Eine aktive Kinder- und Jugendpolitik       unsere Stadt auf und sorgt für Vielfalt»,   Kinder- und Jugendpolitik. Zudem bil­
          ist wichtig, damit Thun für Familien at­    sagt Frank Heinzmann, Chef Amt für Bil­     det das Leitbild die strategische Grund­
          traktiv bleibt und diese weiterhin gerne    dung und Sport. Das Miteinander der         lage für die Ausrichtung der Offenen
          in der Stadt wohnen. Bereits seit dem       Generationen ist wichtig für Thun und       Kinder- und Jugendarbeit.
          Jahr 2018 ist Thun mit dem Unicef-Label     auch eines der erklärten Legislaturziele
          «Kinderfreundliche Gemeinde» ausge­         des Gemeinderates. Basierend auf ei­        Bevölkerung gestaltet
          zeichnet. Dafür hatte die Stadt einen Ak­   nem parlamentarischen Vorstoss erar­        in Workshops mit
          tionsplan für die Jahre 2019 bis 2022 er­   beitet das Amt für Bildung und Sport        «Dass dieser Wegweiser den Bedürf­
          arbeitet und verschiedene Massnah­          zurzeit ein Kinder- und Jugendleitbild.     nissen der Anspruchsgruppe ent­
          men umgesetzt. «Eine altersmässig           Es festigt Werte und definiert Grund­       spricht, ist für uns ein Muss», sagt Rita
          bunt durchmischte Bevölkerung wertet        sätze und Leitziele für die städtische      Schweizer, Leiterin der Fachstelle Fami­
                                                                                                  lie beim Amt für Bildung und Sport.
                                                                                                  Aus diesem Grund wird die Bevölke­
                                                                                                  rung bei der Erarbeitung des Leitbil­
                                                                                                  des mit einbezogen.
                                                                                                     «Die jungen Generationen sind un­
                                                                                                  sere Zukunft. Dass sie am gesellschaftli­
                                                                                                  chen Leben teilnehmen und in einer si­
                                                                                                  cheren Umgebung aufwachsen kön­
                                                                                                  nen, ist wichtig», betont Gemeinderat
                                                                                                  Gimmel. Doch wo in Thun fühlen sich         denn Kinder und Jugendliche über­           im Strandbad wohlfühlen und dieser            tet. Der Anlass findet am 24. November
                                                                                                                                              haupt wohl? Wo halten sie sich gerne        Ort damit erwartungsgemäss ein be­            statt (vgl. Infobox). Danach erarbeitet
                                                                                                                                              auf und was brauchen sie, um sich ge­       liebter Treffpunkt ist», erklärt Rita         das Amt für Bildung und Sport unter
                                                                                                                                              sund entwickeln zu können und ihr Po­       Schweizer.                                    Einbezug der Ergebnisse aus der Parti­
                                                                                                  Bild links:Rita Schweizer, Leiterin        tenzial voll auszuschöpfen? Antworten          Um Jugendliche zwischen 13 und 20          zipation das Leitbild.
                                                                                                  Fachstelle Familie, holt die Meinung        darauf holt die Stadt direkt bei den Kin­   Jahren zu erreichen, war das Team der
                                                                                                  der Jugendlichen ab.                        dern und Jugendlichen ab. Um ihre Be­       Offenen Kinder- und Jugendarbeit              Thun ist «Kinderfreundliche
                                                                                                  Bild links unten:An Workshops in Tages­    dürfnisse zu kennen und diese ins Leit­     Thun mit einem Caravan in der Stadt un­       Gemeinde»
                                                                                                  schulen konnten Kinder auf spielerische
                                                                                                                                              bild einfliessen zu lassen, führt(e) die    terwegs und machte an beliebten Treff­        Das Leitbild soll schliesslich auch den
                                                                                                  Weise ihre Wünsche anbringen.
                                                                                                  Bild rechts:Kinder sollen sich in Thun     Stadt verschiedene Veranstaltungen für      punkten Halt. «Die Jugendlichen äus­          konkreten Handlungsbedarf für weiter­
                                                                                                  wohlfühlen, um sich optimal entfalten       Kinder, Jugendliche und Erwachsene          serten oft, dass sie sich informelle Treff­   führende Massnahmen aufzeigen. Sie
                                                                                                  zu können.                                  durch.                                      punkte drinnen und draussen wün­              bilden gleichzeitig die Basis für den Akti­
                                                                                                                                                                                          schen, die sie mitgestalten können», so       onsplan II zur Rezertifizierung des
                                                                                                                                              Von «Zappelzwerg» und Caravan               Schweizer.                                    Unicef-Labels «Kinderfreundliche Ge­
                                                                                                                                              Im Rahmen der Partizipation standen in                                                    meinde» im Herbst 2022. Im Aktionsplan
                                                                                                                                              den Tagesschulen Martinpark und             Auch die Erwachsenen sind gefragt             formuliert die Stadt Thun gemeinsam mit
                                                      Kinder- und Jugendleitbild                                                              Pestalozzi Kinder im Alter von fünf bis     In einem dritten Teil der Partizipation       Fachpersonen, Eltern, Kindern und Ju­
                                                      So gestalten Interessierte mit                                                          zwölf Jahren im Fokus. Mit der altersge­    war schliesslich auch die Meinung der         gendlichen, welche Massnahmen im
                                                      Das Amt für Bildung und Sport Thun erarbeitet zusammen mit der Bevölkerung              rechten Zwergen-Methode konnten sie         Erwachsenen gefragt. Die Stadt führte         Kinder- und Jugendbereich sie in den
                                                      das Kinder- und Jugendleitbild. Interessierte können an einem der folgenden             ausdrücken, wo sich zum Beispiel der        dazu eine Online-Umfrage bei Eltern           Jahren 2023 bis 2026 angehen will. «Wir
                                                      Workshops teilnehmen:                                                                   «Versteckizwerg» oder der «Zappel­          von Kindern zwischen null und sechs           als Stadt Thun wollen uns als kinder- und
                                                                                                                                              zwerg» in Thun am wohlsten fühlen           Jahren durch. Die Erkenntnisse aus den        jugendfreundliche Gemeinde weiterent­
                                                      –W  orkshop für Erwachsene am 24. November, 18 Uhr im Rathaus.                         oder gerne aktiv sind. «So haben wir un­    verschiedenen Befragungen werden in           wickeln und Partizipationsmöglichkeiten
                                                         Anmeldung für Kurzentschlossene unter Tel. 033 225 89 65.                            ter anderem erfahren, dass Kinder sich      einem Workshop mit erwachsenen                für unsere Kinder und Jugendlichen si­
                                                      – Workshop für Kinder, Jugendliche und Erwachsene im März 2022.                        mehr Orte zum Klettern wünschen.            Fachpersonen sowie Interessierten aus         chern», sagt Roman Gimmel.
                                                      Anmeldungen und aktuelle Informationen unter                                            Oder dass sich der ‹Laferizwerg›, der       der Zivilgesellschaft gespiegelt, ergänzt                                  Text: Tanja Beutler
                                                      www.thun.ch/kinderundjugendleitbild.                                                    ‹Stuunizwerg› und der ‹Zappelzwerg›         und zu ersten Leitsätzen weiterverarbei­                           Bilder: Patrick Liechti, zvg

     20   ThunMagazin | 6/21                                                                                                                                                                                                                                     6/21 | ThunMagazin         21
Die Berufsberatung heute

                                                                                                                                                                                                           BERUF
                                                               Seit über 100 Jahren berät und informiert das Berufsberatungs- und Informationszentrum
                                                               BIZ in Thun Interessierte zu Lehrstellen und Weiterbildungen oder auch zum Übergang
                                                               in die Pension – vermehrt auch digital.

                                                                                                                                                        und Erwachsene an. Diese finden nach
                                                                                                                                                        Voranmeldung vor Ort, per Telefon oder
                                                                                                                                                        Videocall statt.

                                                                                                                                                        Angebot für jede Lebenssituation
                                                                                                                                                        Im BIZ werden Menschen in allen beruf­
                                                                                                                                                        lichen Lebenslagen beraten. Arbeitneh­
                                                                                                                                                        mende über 40 haben über das Pilot­
                                                                                                                                                        projekt «viamia» die Möglichkeit einer
                                                                                                                                                        kostenlosen Standortbestimmung mit
                                                                                                                                                        Fokus auf die Arbeitsmarktfähigkeit und
                                                                                                                                                        anschliessende Beratung. Daraus erge­
                                                                                                                                                        ben sich die nächsten Schritte hin zur
                                                                                                                                                        aktiven Laufbahngestaltung. Und was
                                                                                                                                                        tun, wenn es einem im Rentenalter lang­
                                                                                                                                                        weilig werden sollte? «Wir führen zum
                                                                                                                                                        Beispiel eine Liste von Anbietern von
                                                                                                                                                        sinnvoller Freiwilligenarbeit», so Ro­
                                                                                                                                                        berto Veronesi. Das BIZ Thun reagiert
                                                                                                                                                        auch auf die Corona-Pandemie: Im Rah­
                                                                                                                                                        men der SOS-Corona Laufbahnbe­
                                                                                                                                                        ratung können sich Menschen gratis
                 Die KONA-Familie von Hyundai -                                                                                                         beraten lassen, die in der Ausbildung
                                                                                                                                                        oder am Arbeitsplatz in Schwierigkeiten
             für jeden Kunden das passende Modell                                                                                                       geraten sind oder zu geraten drohen.
                                                                                                                                                        Ob sie eine gute Strategie für den Be­
•   KONA: Ein kleiner SUV, der es in sich hat                                                                                                           rufseinstieg brauchen, um ihre Stelle
                                                                                                                                                        fürchten, nicht wissen, wie sie die
•   KONA Hybrid: Ein SUV mit herausragender Effizienz                                                                                                   Stellen­suche anpacken sollen – das BIZ
•   KONA N Line: KONA im sportlichen Gewand                    Beim BIZ fällt den meisten der Besuch       Bild: Roberto Veronesi ist Leiter des BIZ   unterstützt.
                                                               mit der Schule in der Oberstufe ein. Wie    Thun und Regionalleiter Oberland.
•   KONA Electric: Der emissionsfreie Bestseller von Hyundai   geht es weiter nach der 9. Klasse? Wel­                                                  Thun als Wiege der Berufsberatung
•   KONA N: das erste «Hot SUV» von Hyundai                    cher Beruf passt zu mir? Wieviel ver­       dig und multimedial informieren kön­         Das BIZ in Thun besteht bereits seit über
                                                               diene ich im 1. Lehrjahr? Zu diesen und     nen. «Nicht nur digitale Dienstleistun­      100 Jahren. Es ist eine der ersten Berufs­
                                                               vielen weiteren Fragen erhalten Schüle­     gen sind ein Bedürfnis, es möchten sich      beratungsstellen der Schweiz. Weil die
                                                               rinnen und Schüler im kantonalen Be­        auch viele selbstständig und flexibel        ehemalige Munitionsfabrik im Selve-
                       Garage Ullmann AG                       rufsberatungs- und Informationszentrum      Wissen aneignen und sich mit der eige­       Areal grösstenteils junge Leute ohne
                                                               an der Scheibenstrasse in Thun Antwor­      nen beruflichen Situation auseinander­       Ausbildung anzog, hatten vor allem die
                       Industriestrasse 9                      ten. Doch das BIZ ist auch für Erwach­      setzen», sagt Roberto Veronesi, Leiter       handwerklichen Betriebe plötzlich
                                                               sene eine Anlaufstelle, zum Beispiel zur    BIZ Thun und Regionalleiter Oberland.        Mühe, Lernende zu finden. Die damali­
                       3661 Uetendorf                          Laufbahnberatung oder bei Fragen zu         Scannen die Besucherinnen und Besu­          gen Initianten gründeten deshalb 1918
                                                               Weiterbildung und Wiedereinstieg.           cher eine Postkarte, die es für jeden Be­    in Thun die erste Berner Berufsbera­
                       Tel. 033 345 52 52                                                                  ruf, für Weiterbildungen und Themen          tung. Bereits 1932 wurde aus der priva­
                                                               Erste digitale Infothek                     zur beruflichen Laufbahn gibt, werden        ten Initiative eine Aufgabe des Kantons.

                       www.garage-ullmann.ch                   Beratungs- und Informationsmöglich­
                                                               keiten gibt es vermehrt auch digital. Vor
                                                                                                           interaktiv Informationen weitergege­
                                                                                                           ben, zum Beispiel Videoporträts, Frage­      Weitere Informationen:
                                                               zwei Jahren hat das BIZ Thun vor Ort die    bogen, Bilder oder Angaben zu offenen        ww.be.ch/biz-thun
                                                               erste Infothek im Kanton Bern als Erleb­    Lehrstellen und zu Lehrbetrieben.                                       Text: Fabiana Graf
                                                               niswelt eingerichtet, in der sich die Be­   Selbstverständlich bietet das BIZ nach                                 Bild: Patrick Liechti
                                                               sucherinnen und Besucher selbststän­        wie vor Beratungen für Jugendliche

                                                                                                                                                                                6/21 | ThunMagazin        23
Momentaufnahme
KUNSTMUSEUM THUN

                                                                                                                                                                                                                                                                                                    KUNSTMUSEUM THUN
                   unterschiedlicher Resonanzen
                   Parallel zur Weihnachtsausstellung «Cantonale Berne Jura» findet im Kunstmuseum Thun
                   das Ausstellungsformat «Ortswechsel» statt. Dabei präsentieren zwei Thuner Kunst­
                   schaffende Werke, die während ihres Atelier-Aufenthalts im Ausland entstanden sind.

                   Kunstinteressierte können sich diesen       auch auf die Betrachtenden auf oder lö­      künstlerische Erscheinungsweise mit
                   Winter gleich auf zwei neue Ausstellun­     sen eine solche aus. Der Begriff Reso­       der Dichotomie von Eindruck und Wirk­
                   gen im Kunstmuseum Thun freuen. Vom         nanz umfasst dabei ein breitgefächer­        lichkeit. Demnach wirken etwa die
                   11. Dezember 2021 bis 23. Januar fin­       tes Themenfeld. So setzen sich manche        Zeichnungen des Künstlers Lorenz Fi­
                   det die diesjährige interkantonale          Werke inhaltlich mit dieser Thematik         scher (*1993) aus seiner Werkreihe
                   Weihnachtsausstellung «Cantonale            auseinander, indem sie die Reaktion auf      «Move with the Leaves» (2020 bis heute)
                   Berne Jura» statt. Das Format wurde         etwas Bestimmtes verdeutlichen. Die          wie Metall. Die fragile Grafik wird in der
                   2011 von Kunsthäusern und Museen            Künstlerin Nina Rieben (*1992) be­           Vorstellung des Betrachtenden zu ei­
                   aus den Kantonen Bern und Jura ins Le­      leuchtet beispielsweise in ihren gross­      nem scheinbar festen und harten Mate­
                   ben gerufen. Verteilt auf die verschiede­   formatigen Fotografien «Sentimental          rial, dessen Unbiegsamkeit wiederum
                   nen Institutionen bietet die Ausstellung    Title, loading» (2020) das Verhältnis zwi­   durch das Aneinanderheften der einzel­
                   regionalen Kunstschaffenden jedes           schen Nähe und Distanz. Die Aufnah­          nen Fragmente in Frage gestellt wird.
                   Jahr eine wichtige und breite Plattform.    men zeigen Sonnenuntergänge, die je­
                   Unter dem Titel Resonanz(en) wird die       doch von einem weissen Feld                  Dokumentarfilm über den Lockdown
                   Weihnachtsausstellung im Kunstmu­           durchbrochen werden. Die Leerstelle          Eine Resonanz kann aber auch das Echo
                   seum Thun auch in diesem Jahr thema­        entstand durch die Reflexion auf der         auf aktuelle Situationen oder bestimmte
                   tisch kuratiert.                            Fensterscheibe und steht in starkem          Ereignisse sein. So hält zum Beispiel die
                                                               Kontrast zum dämmrigen Abendrot,             Künstlerin Lea Fröhlicher (*1986) in ih­
                   19 künstlerische Positionen                 dessen Stimmung in den weissen Fel­          rem Dokumentarfilm «Bewegung im
                   Unter der Leitung von Simone Büsch-         dern auf eindrückliche Weise nach­           Stillstand» (2021) die ungewisse Reise                                                                                               Bilder linke Seite:Werk von Lorenz Fischer
                   Küng vom Kunstmuseum Thun wählte            klingt und Raum für Reflexionen lässt.       des Oltner Kulturlokals Coq d’Or durch                                                                                               aus der Serie «Move with the Leaves –
                   die Jury aus 411 Eingaben 19 künstleri­                                                  die Schwierigkeiten des Lockdowns                                                                                                    Shine with the Chrome» und Werk von
                                                                                                                                                                                                                                                 Nina Rieben «Sentimental Title, loading».
                   sche Positionen zum Thema Reso­             Spiel mit dem Ausstellungsraum               und die Suche nach einer neuen Identi­
                                                                                                                                                                                                                                                 Bild links:Eine Zeichnung von Reto Steiner,
                   nanz(en) aus, die ab dem 11. Dezember       Andere Werke spielen mit dem Ausstel­        tät fest. Dabei erzählt sie eine Ge­
                                                                                                                                                                                                                                                 die während des Atelieraufenthalts
                   in Thun zu sehen sind. Alle Werke wei­      lungsraum oder befassen sich in Bezug        schichte über kulturelle Entschleuni­                                                                                                in Berlin entstanden ist.
                   sen eine Resonanz auf ihr Umfeld wie        auf ihre Materialbeschaffenheit und          gung, Freiräume für eine Rückbesin­                                                                                                  Bild oben:Filmstill aus dem Doku­-
                                                                                                                                                                                                                                                 men­tarfilm «Bewegung im Stillstand»
                                                                                                                                                                                                                                                 von Lea Fröhlicher.

                                                                                                            Ausstellungen
                                                                                                            im Kunstmuseum Thun                          nung auf das Wesentliche und Gedan­        che Netzwerke entstehen? Solche Fra­         standen sind. Für Maria Tackmann
                                                                                                            «Cantonale Berne Jura»                       kenreisen in eine unsichere Zukunft.       gestellungen sind unter anderem Be­          (*1982) sind die Zeichnungen eine Art
                                                                                                            und «Ortswechsel»                               Kunst ist immer auch eine Reaktion      standteil des Formats «Ortswechsel» im       Tagebuch, das parallel zu ihrer installati­
                                                                                                            11. Dezember 2021 bis 23. Januar 2022        auf das Leben. Die diesjährige Ausstel­    Projektraum enter.                           ven Arbeit entsteht. Ausgangspunkt
                                                                                                                                                         lung erscheint daher wie eine Moment­         Die Kulturabteilung der Stadt Thun        sind jeweils Eindrücke, Muster, Farben,
                                                                                                            Vernissage:                                  aufnahme ganz unterschiedlicher Reso­      vergibt regelmässig Stipendien an Thu­       Oberflächen, Strukturen, aber auch Ob­
                                                                                                            Sa, 11. Dezember, ab 11 Uhr                  nanzen, die auf vielfältige Weise in den   ner Kunstschaffende für Atelieraufent­       jekte aus ihrer unmittelbaren Umge­
                                                                                                            Beteiligte Kunstschaffende                   künstlerischen Positionen zum Aus­         halte im Ausland und ermöglicht damit        bung. Auch Reto Steiner (*1978) nimmt
                                                                                                            an der «Cantonale»:                          druck kommen.                              kreative Schaffensprozesse in einem          in seinen Arbeiten Bezug auf seine in
                                                                                                            Marlys Bratschi, Renata Bünter, collectif                                               völlig neuen Umfeld. «Ortswechsel»           Berlin gesammelten Impressionen.
                                                                                                            FUTAL, Lorenz Fischer, Rebekka Friedli,      Impressionen aus der Ferne                 bietet eine Plattform, Spuren und Erleb­     Seine Skizzen, die er in kleinen Heften
                                                                                                            Lea Fröhlicher, Rokko Gottwald,              Neue Eindrücke ausserhalb des heimi­       nisse der Atelieraufenthalte zu zeigen.      festhält, treten dabei wie gezeichnete
                                                                                                            Simone Haug, Lukas Hoffmann,                 schen Ateliers lösen nachhaltige Denk­     Dieses Jahr, parallel zur «Cantonale»,       Gedanken in Erscheinung, deren Flüch­
                                                                                                            Oliver Krähenbühl, Kotscha Reist,            prozesse aus und sind inspirierend für     stellen Maria Tackmann (Atelier Kairo,       tigkeit durch das Durchschimmern der
                                                                                                            Nina Rieben, Maja Rieder,                    das weitere Schaffen. Welche Eindrücke     2020–2021) und Reto Steiner (Atelier         jeweils vorherigen Zeichnung beinahe
                                                                                                            Philipp Schaerer, Sébastien Schnyder,        werden gesammelt? Wo liegen die Ins­       Berlin, 2021) aus. Beide zeigen eine         greifbar wird.
                                                                                                            Maria Tackmann, Aline Witschi,               pirationsquellen? Was lösen sie im         Auswahl an Zeichnungen, die während                                         Text: Alisa Klay
                                                                                                            Emmanuel Wüthrich und Anke Zürn.             künstlerischen Schaffen aus? Und wel­      ihrer Aufenthalte in Kairo und Berlin ent­                                      Bilder: zvg

            24     ThunMagazin | 6/21                                                                                                                                                                                                                                     6/21 | ThunMagazin       25
Sie können auch lesen