Weiterbildung lohnt sich S. 10 - Beschlossen: Positionen der Wirtschaft S. 20 Begrüßt: Eckpunktepapier S. 16 - IHK24

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Weiterbildung lohnt sich S. 10 - Beschlossen: Positionen der Wirtschaft S. 20 Begrüßt: Eckpunktepapier S. 16 - IHK24
S Ü D W E S T S A C H S E N
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Weiterbildung lohnt sich                                           S. 10       www.chemnitz.ihk24.de

Begrüßt: Eckpunktepapier   S. 16

Beschlossen: Positionen der Wirtschaft   S. 20

Vorgestellt: IHK-Konjunkturumfrage   S. 22
Weiterbildung lohnt sich S. 10 - Beschlossen: Positionen der Wirtschaft S. 20 Begrüßt: Eckpunktepapier S. 16 - IHK24
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Vorwort            3

Lebenslanges Lernen
Als Verantwortlicher für die Aus- und Aufstiegs-   Den meisten Absolventen von Berufsabschlüs-
fortbildung bei der Continental Automotive         sen wird es schwerfallen, die Bedeutung des
GmbH am Standort Limbach-Oberfrohna darf           „lebenslangen Lernens“ zu greifen. Noch in der
ich jedes Jahr begeisterte Mitarbeiterinnen und    Generation meiner Eltern hatte ein Studium oder
Mitarbeiter auf ihrem Bildungsweg in den un-       eine Berufsausbildung und wenige Fortbildun-
terschiedlichsten Fachrichtungen begleiten und     gen ausgereicht, um ein Leben lang im Berufs-
unterstützen. Als Arbeitgeber profitieren wir      alltag zu bestehen.
nicht nur vom neuen Fach-, Methoden- oder
Prozesswissen unserer Mitarbeiterinnen und        Die heutige Arbeitswelt verändert sich schnell:                                  Foto: Continental
Mitarbeiter, sondern in sehr hohem Maße auch      Administrative Prozesse werden automatisiert,
von deren erhöhter Motivation und Begeiste-       Produktionsprozesse werden immer autonomer
rung. Durch den Kontakt mit anderen, externen     und BigData ist eine Herausforderung für be-
Weiterbildungsteilnehmern wird der Blick über     ratende Berufe. Und jetzt konstant das ganze       Weiterentwicklung ist
den Tellerrand gefördert und wir profitieren vom  Leben lang weiter lernen? Das ist leicht dahin-
                                                                                                     Eigenverantwortung
Erfahrungsaustausch und dem Training der sozi-    gesagt und klingt möglicherweise erschreckend.
alen Kompetenzen.                                 Aber das Lernen im Leben hat wenig mit dem
                                                  (Auswendig-)Lernen und Anhäufen von Wissen
Für mich bedeutet lebenslanges Lernen, dass während der Schulzeit gemein.
jeder Mensch die Verantwortung für seine be-
rufliche Laufbahn selbst in die Hand nimmt. Der Unsere Kompetenz, uns selber Wissen anzueig-
Antrieb für die persönliche Weiterentwicklung nen, ist enorm gewachsen: Wir erwerben täglich
muss auch von innen heraus kommen, sonst formelles und informelles Wissen. Und wir kön-
gerät jede Fortbildung zur Qual. Weiterentwick- nen jeden Tag damit beginnen, es zu vertiefen.
lung ist Eigenverantwortung – im Idealfall wird Die Voraussetzungen dafür waren noch nie so
sie vom Arbeitgeber unterstützt. Hierfür gibt es gut wie heute: es wird immer einfacher, an Wis-
eine große Bandbreite an Möglichkeiten und Bil- sen zu gelangen und sich weiter zu entwickeln.
dungsanbietern: Weiterbildungen mit Abschlüs- Ich möchte mit einem hierzu passenden Zitat
sen der IHK, berufsbegleitende Studiengänge schließen:
an den Fachhochschulen oder der Erwerb von „Bildung ist das, was übrigbleibt, wenn wir ver-
Zusatzqualifikationen für Spezialisierungen. Alle gessen, was wir gelernt haben.“
diese Weiterbildungen sind in Vollzeit und be- George Bernard Shaw
rufsbegleitender Teilzeit möglich oder können als
Fernlehrgang von zu Hause aus belegt werden.

                                      Herzlichst
                                             Ihr

                                                                                                     Michael Avram
                                                                                                     Vorsitzender des Berufsbildungs-
                                                                                                     ausschusses der IHK Chemnitz
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4                                                              Wirtschaft Südwestsachsen · 10/2018 · Inhalt

                                                                           Namen und Nachrichten

                                                                           Herzlichen                                         Sieger im
                                                                           Glückwunsch!                                       Gründerwettbewerb

                                                                           Am 19. September fand die zweite                   In der Freiberger Innenstadt wurde
                                                                           Zeugnisfeier Fortbildungsprüfungen in              Ende September ein „Escape-Room“
                                                                           der IHK Chemnitz statt.                            eröffnet.

                                                   6                                                   Seite 6                                             Seite 8
    Freude bei den Prüfungsabsolventen. Foto: Chr. Heyden

                                                                           Weiterbildung lohnt sich

                                                                           Titelgeschichte                                    Der Deutsche Qualifikations-
                                                                                                                              rahmen (DQR)

                                                                           Redakteur Christian Wobst hat Fortbildungsteil-    Der DQR ermöglicht eine Vergleichbar-
                                                                           nehmer nach ihren beruflichen Zielen gefragt.      keit verschiedener Bildungsabschlüsse.

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    Foto: G. U. Dostmann

                                                                           IHK aktuell

                                                                           Jahresempfang der 		                               Wirtschaftspolitische
                                                                           IHK Chemnitz                                       Positionen beschlossen

                                                                           Ministerpräsident Michael Kretschmer               Die IHK-Vollversammlung verabschie-
                                                                           sprach zum IHK-Jahresempfang.                      dete die Positionen der Wirtschaft.

                                              18                                                     Seite 18                                            Seite 20
    Präsident und Hauptgeschäftsführer begrüßten die
    Gäste. Foto: W. Schmidt

                                                            Unser Titel:

                                   Dr. Heike Fischer gratuliert ihrer
                                     Mitarbeiterin Cornelia Berndt
                                        zum Fortbildungsabschluss.
                                                  Foto: Chr. Heyden
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Wirtschaft Südwestsachsen · 10/2018 · Inhalt                                                     5

Für die Praxis

Regionale Wirtschaft wächst             Taiwan – näher als gedacht
langsamer

Zu diesem Ergebnis kommt die            Die IHK Chemnitz organisierte einen
Konjunkturumfrage der IHK Chemnitz.     Wirtschaftsdialog mit taiwanischen
                                        Repräsentanten.

                          Seite 22                                  Seite 23                                                       23
                                                                                         Blick auf Taipeh. Foto: Fotolia beeboys

IHK Service

IHK-Terminkalender                      Technologie zum Anfassen

Die IHK bietet zahlreiche Veranstal-    Präsentieren Sie Ihr Unternehmen auf
tungen und Seminare sowie Bera-         der HANNOVER MESSE, vom 1. bis 5.
tungstermine und Sprechtage an. Alle    April 2019
Termine für November und Dezember

                                                                                                                                   30
auf einen Blick.
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Aus- und Weiterbildung

IHK-Weiterbildungs-                     Tag der kleinen Forscher
programm

Gute Aufstiegschancen haben Teil-       Bereits zum sechsten Mal fand der Tag
nehmer von IHK-Weiterbildungen.         der kleinen Forscher in Chemnitz statt.
Wir bieten an unseren IHK-Standorten
eine große Auswahl von Weiterbil-
dungsveranstaltungen an.
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                                                                                         Kinder der Kita Lutherstraße. Foto: IHK

Unsere IHK-Standorte                                                     Chemnitz
                                                                         Straße der Nationen 25
                                                                                                           Annaberg-Buchholz
                                                                                                           Geyersdorfer Straße 9a
                                                                         Tel. 0371/6900-0                  Tel. 03733/1304-0

                                         Freiberg                        Plauen                            Zwickau
                                         Halsbrücker Straße 34           Friedensstraße 32                 Äuß. Schneeberger Str. 34
                                         Tel. 03731/79865-0              Tel. 03741/214-0                  Tel. 0375/814-0
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6                                    Wirtschaft Südwestsachsen · 11/2018 · Namen und Nachrichten

Herzlichen Glückwunsch!
                                                       Die zweite Zeugnisfeier Fortbildungsprüfungen 2018        Sachsen. Der Meisterbonus soll den Anreiz geben,
                                                       der IHK Chemnitz fand am 19. September im Kam-            die eigene Qualifikation zu stärken und sich beruflich
                                                       mersaal statt. Dazu wurden 160 Absolventen aus 15         weiterzubilden.
                                                       verschiedenen Fachrichtungen eingeladen. Die Liste
                                                       reichte von Fachberatern über Fachwirte bis hin zu        Gefördert werden Absolventen, die seit dem 1. Janu-
                                                       Meisterabschlüssen. Unsere herzliche Gratulation          ar 2016 erfolgreich ihre Prüfung abgeschlossen ha-
                                                       geht an alle Absolventen, die diese Abschlüsse ne-        ben. Hauptwohnsitz oder Beschäftigungsort müssen
                                                       ben Freizeit, Beruf und Familie erlangten. Unter den      in Sachsen liegen. Die Höhe der Förderung beträgt
                                                       Absolventen sind acht Beste, die eine Auszeichnung        1.000 Euro. Die Maßnahme wird mitfinanziert durch
                                                       erhielten.                                                Steuermittel auf Grundlage des von den Abgeordne-
                                                       Besonderer Höhepunkt der Zeugnisfeier war die             ten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haus-
Foto: Chr. Heyden                                      Übergabe eines Meisterbonus - initiiert vom Freistaat     haltes.                            Ramona Kempe

SAXEED und IHK unterstützen Forschungstransferprojekt
Die TU Bergakademie Freiberg fördert durch das         Rohstoffen, bis hin zu Rest- und Abfallstoffen. Der
Gründernetzwerk SAXEED Ausgründungen und die           neuartige Wirkmechanismus der Presse ermöglicht
Verwertung von Forschungsergebnissen. Dabei sen-       es, hochwertige Agglomerate unterschiedlichster
sibilisiert und motiviert SAXEED die Studierenden,     Abmessungen herzustellen, wobei ein Höchstmaß
Hochschulabsolventen und Hochschulmitarbeiter          an energetischer Effizienz die Produktionskosten
für die Idee der eigenen Unternehmensgründung.         drastisch senken kann.
Allein im Jahr 2017 wurden 43 Gründungsprojekte
betreut, aus denen bisher 11 Gründungen hervorge-      Für den Weg von der Hochschule zum eigenen Start-
gangen sind. Zu den betreuten Projekten zählt das      up erhält das fünfköpfige Gründerteam seit April
Gründungsprojekt EVA vom Institut für Thermische       2018 eine Förderung über das Programm EXIST-For-
Verfahrenstechnik, Umwelt- und Naturstoffverfah-       schungstransfer des Bundesministeriums für Wirt-          Das Projektteam mit seinen Mentoren. Foto: D. Müller, TU Berg-
                                                                                                                 akademie
renstechnik.                                           schaft und Energie. Bis Ende 2019 will das Team um
Das Projekt beschäftigt sich mit der Entwicklung       Projektleiter André Schmidt den Prototyp entwickeln
einer innovativen hydraulischen Hochleistungs-         und anschließend auf den Markt bringen. In Zusam-         unterstützt das Team bei der Vernetzung und dem
Presse. Sie verfügt über ein breites Einsatzspektrum   menarbeit mit SAXEED bringt sich die IHK Chem-            Erfahrungsaustausch mit der regionalen Wirtschaft.
– von nachwachsenden, fossilen und mineralischen       nitz als Partner in das Gründungsvorhaben ein und                                             Florian Aurich

IMK engineering in Chemnitz angekommen
                                                       Bau wurde mit zwei lokalen Baupartnern realisiert –       totypenentwicklung von der IMK engineering erwar-
                                                       dem Chemnitzer Architekturbüro furoris X art und der      tet. Die Aufträge kommen dabei aus aller Welt, der
                                                       steelconcept GmbH.                                        Schwerpunkt liegt aber in Europa.
                                                       IMK-Chef Frank Hermann sieht in dem neuen, futuris-       38 Mitarbeiter zählt das Unternehmen aktuell, mittel-
                                                       tisch anmutenden Gebäude auch ein neues Selbstver-        fristig angepeilt sind 50. Es könnten schon jetzt mehr
                                                       ständnis für das Unternehmen umgesetzt. Längst hat        sein, wie Hermann zugibt, aber der Markt für spezi-
                                                       sich der einstige Ingenieurdienstleister zu einem viel-   alisierte Projektierer und Maschinenbauer ist nahezu
Foto: ©️furoris X art GmbH                             seitig spezialisierten Sondermaschinenbauer mit um-       leergefegt. Umso mehr will sich der Unternehmer
                                                       fangreicher Entwicklungskapazität entwickelt. Auch        als guter Arbeitgeber hervorheben - als Unterneh-
Chemnitz ist um eine industriearchitektonische Perle   ein neues Credo soll die neue Etappe unterstreichen:      men mit guten Arbeitsbedingungen und fördernder
reicher. Am 21. September zog die IMK engineering      „Individuell, Motiviert, Kreativ – kurz: IMK.“            Unternehmenskultur. Dazu gehören flexibilisierte Ar-
GmbH – die mit dem Framo-Logo – in ihren neuen         Standen in den Gründungsjahren am Standort Fran-          beitszeiten, Zuschläge zur Kinderbetreuung und seit
Firmensitz an der Jagdschänkenstraße 98. Der Ein-      kenberg vor allem Maschinen und Anlagen für die           Neuestem auch vom Arbeitgeber geförderte E-Bikes.
zug wurde groß gefeiert. Viele Kunden, Partner und     Baumaschinen- und Bergbauindustrie im Fokus, so           „Die Kultur macht den Unterschied“, so Hermann,
Freunde des Unternehmens waren anwesend. Der           werden heute immer komplexere Projekte und Pro-           „auch im Erfolg!“                  Christoph Neuberg
Weiterbildung lohnt sich S. 10 - Beschlossen: Positionen der Wirtschaft S. 20 Begrüßt: Eckpunktepapier S. 16 - IHK24
Wirtschaft Südwestsachsen · 11/2018 · Namen und Nachrichten                                                            7

Gratulation zu 175 Jahren RUCKS Maschinenbau
                                                                                                   Respekt! 175 Jahre RUCKS Maschinenbau feierten am 13. September Eigentü-
                                                                                                   merfamilie, Mitarbeiter, Kunden und Geschäftspartner. Hausmesse, Rundgang und
                                                                                                   neu eröffnetes Firmenmuseum ermöglichten seltene Einblicke in ein modernes
                                                                                                   Glauchauer Unternehmen mit bemerkenswertem Traditionsbewusstsein.

                                                                                                   35 Mitarbeiter entwickeln, konstruieren und fertigen Sondermaschinen für Auf-
                                                                                                   traggeber aus unterschiedlichen Industriezweigen, vornehmlich aus der Gum-
                                                                                                   mi- und Kunststoffverarbeitenden Industrie. Die ausgeklügelten Speziallösungen
                                                                                                   kommen hauptsächlich im Inland, aber auch in den Nachbarländern und sogar in
                                                                                                   Kanada zum Einsatz.

                                                                                                   Firmengründer Carl Friedrich Benjamin Rucks startet 1843 mit einer Gießerei für
                                                                                                   Säulen, Gitter und Zahnräder. Bereits um 1860 entstehen erste Pressen für die
                                                                                                   Textilindustrie. Zu DDR-Zeiten richtet sich der Fokus auf Pressen zur Holz-, Gum-
                                                                                                   mi- und Kunststoffverarbeitung (z.B. für die Trabi-Karosserie). Heute realisiert das
Mit Sabine, Stefan und Robert wächst die sechste Familiengeneration heran. Die Unternehmerkinder   Unternehmen maßgeschneiderte Anlagenlösungen, von der hochpräzisen Labor-
und Firmenchef Rainer Rucks (v.r.n.l.) stehen vor einer Intervallheißpresse. Foto: IHK             presse bis hin zur vollautomatischen Produktionsanlage.        Kathrin Buschmann

20 Jahre Umweltallianz Sachsen
Bereits zum 11. Mal treffen sich am 5. Dezember                   Staatsminister Thomas Schmidt als Beiratsvorsitzen-
2018 Vertreter aus Unternehmen, Interessenverbän-                 der der Umweltallianz zu einer Festveranstaltung zum
den und Umweltverwaltungen, um unter dem Motto                    20-jährigen Bestehen der Umweltallianz Sachsen ein,
„Umweltmanagement – Baustein der unternehmeri-                    in der er nicht nur Rückschau halten, sondern auch
schen Vorsorge“ Wissen und Praxiserfahrungen zum                  einen Ausblick auf die kommenden Herausforderun-
Thema Umweltmanagement auszutauschen und                          gen geben wird.
aufzunehmen. Dieses Jahr findet die Konferenz in der
Gläsernen Manufaktur in Dresden statt.                            Weitere Informationen finden Sie auf unserer Websei-
Anschließend an das interessante Fachprogramm lädt                te, Such-Nr. 4218136.

Schweizer Startup-Experte zu Gast in Chemnitz
                                                                  Veranstaltungen und Aktionen für Gründer und Start-          Geschäftsmodellarchetypen und Kundengruppen.
                                                                  ups organisiert. Das Angebot ist vielfältig und für jede     Diese Themen finden sich allesamt in seinem Buch
                                                                  Phase der Unternehmensgründung geeignet. Die IHK             „Startup Navigator: Das Handbuch“ wieder und sind
                                                                  Chemnitz beteiligt sich unter anderem mit einem              für Gründer sowie etablierte Unternehmen eine wich-
                                                                  Existenzgründertreff, dem Finanzierungssprechtag             tige Lektüre.
                                                                  oder dem Sprechtag für Unternehmensnachfolge.
                                                                                                                               Zur Veranstaltung am 13. November, ab 17 Uhr, im
                                                  In Kooperation mit den Veranstaltern der Chemnitzer                          OpenSpace der DMK E-Business GmbH in Chemnitz
                                                  Startup-Week lädt die IHK Chemnitz den Schweizer                             stiftet der Verlag 50 Exemplare des Handbuchs für
                                                  Startup-Experten Dr. Manuel Heß von der Universität                          die ersten 50 angemeldeten Teilnehmer. Die zentrale
                                                  St. Gallen ein. Er arbeitet seit Jahren erfolgreich als                      Webseite mit Veranstaltungskalender für die gesam-
                                                  Gründer-Coach am Center for Entrepreneurship und                             te Chemnitzer StartupWeek finden alle Interessier-
Anlässlich der bundesweiten Gründerwoche vom 12. hat in seiner Dissertation über die Finanzierung von                          ten unter www.startup-week-chemnitz.de oder in
bis 18. November werden in Chemnitz von zahlrei- Startups promoviert. In einer praktisch und zum Mit-                          den sozialen Medien unter #ChemnitzStartupWeek.
chen Institutionen und Einrichtungen verschiedene arbeiten angelegten Veranstaltung berichtet er über                          Maik Kästner
Weiterbildung lohnt sich S. 10 - Beschlossen: Positionen der Wirtschaft S. 20 Begrüßt: Eckpunktepapier S. 16 - IHK24
8                                              Wirtschaft Südwestsachsen · 11/2018 · Namen und Nachrichten

Sieger im Gründerwettbewerb startet Escape-Room
                                                ge Innenstadt“. Mit dem monatlichen Mietzuschuss
Aus einer Schnaps-Idee wurde Realität. Das Team um
Gründer Steven Bartram, Alexander Seipt und Arnoin Höhe von 500 Euro für ein Jahr können sie ihr
                                                Konzept verwirklichen. Gleich um die Ecke, auf der
Pfefferling eröffnete am 22. September einen „Es-
cape-Room“ – zu Deutsch: Fluchtraum. Das KonzeptHeubnerstraße, eröffneten ein Jahr zuvor die Sushi-
                                                Bar als Zweitplatzierte des Gründerwettbewerbs. Die
ist wie folgt: Eine Gruppe wird in einem Raum geführt
                                                Idee vom Damenfrisiersalon mit Barber-Shop punkte-
und eingesperrt. Es müssen Rätsel gelöst werden, um
zu entkommen.                                   te 2018 und gewann den 3. Freiberger Gründerpreis.
                                                Freiberg freut sich auch 2019 wieder über neue Ideen
Mit diesem Konzept gewannen die drei Ingenieure für den Gründerwettbewerb.
2017 den Freiberger Gründerwettbewerb „Lebendi- Jenny Göhler
                                                                                                                            Mitarbeiterinnen der IHK besuchten den Escape-Room. Foto: IHK

Makerspace im Herzen von Plauen
Der jüngste Makerspace im Kammerbezirk entstand                     Gymnasiums Markneukirchen für den Bau von Luft-         und soll die vogtländische Landschaft erkunden.
im April im ehemaligen Gebäude der Sternquell-Brau-                 sensoren oder zeigen sich auf regionalen Leistungs-     In der offenen Werkstatt ist jeder willkommen, der
erei in der Senefelderstraße in Plauen. 12 Mitglieder,              schauen, wie der SCHAU AUF DESIGN.                      nichtkommerzielle Projekte selbst umsetzen oder mit
darunter die neuen Hauseigentümer und Gründer der                   Einer besonderen Herausforderung stellen sich die       Unterstützung selbst machen möchte. Für die Holz-
.pupit GmbH, richten den Makerspace mit vier The-                   jungen Leute seit ca. 2 Monaten. Sie haben eine der     werkstatt wird derzeit noch eine Ständerbohrmaschi-
menschwerpunkten ein. Eine Holzwerkstatt, Wolle/                    begehrten Werkzeug- und Bastelkisten der Maker          ne und ein motivierter Mitmacher für Holzarbeiten
Nähen, 3D-Druck und ein Hackerspace laden zum                       Factory Challenge von Conrad Electronic zugelost be-    gesucht.
Mitmachen und Ausprobieren ein. Derzeit dominie-                    kommen. Wie das Team auf der Facebook Seite mit
ren noch die IT-Fachleute und stellen zum Beispiel                  zahlreichen Fotos berichtet, wird ein Original-FENDT-   Geöffnet ist donnerstags, ab 18 Uhr. Weitere Informa-
die gemeinsame Zeit in den Dienst der 11. Klasse des                Traktor mit einer autonomen Steuerung ausgestattet      tionen im Internet unter: www.sternenlabor.de

AESICA investiert in Maschinen, Technologien, Partnerschaften
                                                                                               in seinen Maschinenpark. Seit Errichtung des modernen Firmenkomplexes vor 25
                                                                                               Jahren an der Galileistraße wurden etwa 40 Millionen Euro für Erweiterungsbau-
                                                                                               ten und Fertigungsanlagen aufgewendet. „Nur so können wir höchste Anforde-
                                                                                               rungen an Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit gewährleisten sowie Wachstum
                                                                                               erzielen“, sagt Werkleiterin Tina Stölzel.

                                                                                               Über 800 Tonnen Granulate, Tabletten, Filmtabletten und Kapseln werden jährlich
                                                                                               am Standort hergestellt. Zum Portfolio zählen 200 verschiedene Erzeugnisse.

                                                                                               Mit Herz-Kreislauf-Präparaten startete 1945 die Herstellung pharmazeutischer
                                                                                               Erzeugnisse in der ISIS-Chemie Zwickau. 1991 übernahm Schwarz Pharma und
                                                                                               konzentrierte mehrere Betriebsteile am neuen Standort. Seit 2011 produziert der
                                                                                               Auftragshersteller mit 200 Mitarbeitern unter britischer Flagge. Rund 30 Kunden
                                                                                               – darunter namhafte Global Player wie Bayer und Pfizer – lassen an der Mulde
                                                                                               fertigen und in Monheim, dem zweiten deutschen AESICA-Standort, verpacken.

                                                                                  „Unser Werk liefert jährlich zwei Milliarden Tabletten und Kapseln aus. Kapazitä-
Vorbereitung der Tablettenpresse für die nächste Charge. Foto: AESICA
                                                                                  ten bestehen für etwa drei Milliarden Einheiten“, zeigt Tina Stölzel Potenziale auf.
                                                                                  Erschließungsmöglichkeiten sieht die 54-jährige Diplom-Chemikerin insbesondere
Die AESICA Pharmaceutical GmbH Zwickau will ihre Marktposition ausbauen. im strategischen Technologie-Management, Partnerschaften in der Produktent-
Dafür investiert der Hersteller von Arzneimitteln aktuell rund 1,8 Millionen Euro wicklung und offensiver Nachwuchsarbeit.                       Kathrin Buschmann
Weiterbildung lohnt sich S. 10 - Beschlossen: Positionen der Wirtschaft S. 20 Begrüßt: Eckpunktepapier S. 16 - IHK24
Wirtschaft Südwestsachsen · 11/2018 · Namen und Nachrichten                                             9

                                                                 Neue Technik hat Schneid
                                                                 Rund 1,2 Millionen Euro hat die RUDERT Edelstahl-    Personal zu kompensieren. „Denn bei unserer der-
                                                                 Technik GmbH Crimmitschau in moderne Technik         zeitigen Produktionsauslastung müssen wir bereits
                                                                 investiert. Zwei neue Anlagen zum Laserschneiden     Aufträge ablehnen“, sagt Geschäftsführer Stefan
                                                                 und Laserschweißen gingen kürzlich beim Hersteller   Rudert. Das 127 Mitarbeiter zählende Unterneh-
                                                                 von Warmwasserspeichern, Spezialapparaten und        men ist für die Heizungstechnik, Pharmaindustrie,
                                                                 Wärmetauschern in Betrieb. Neben beträchtlichen      Lebensmittelhersteller sowie chemische Industrie tä-
                                                                 Produktivitäts- und Qualitätssteigerungen helfen     tig und beliefert Anlagenbauer im In- und Ausland.
                                                                 neue Technologien, in gewissem Umfang fehlendes      Kathrin Buschmann
                                                                                                                                                                ANZEIGE

Sven Müller richtet die neue Laserschweißanlage ein. Foto: IHK

   IHK gratuliert:
   VIS GmbH, Treuen zum 150-jährigen Firmenjubiläum,
   Autohaus Johannes Bräutigam, Glauchau zum
   120-jährigen Firmenjubiläum, WEMA VOGTLAND
   Technology GmbH, Plauen zum 70-jährigen Fir-
   menjubiläum, IfU GmbH Privates Institut für Um-
   weltanalysen, Lichtenau zum 25-jährigen Firmenju-
   biläum, Lorenz Baumarkt GmbH, Schwarzenberg
   zum 25-jährigen Firmenjubiläum, Ortrud Lay, Rei-
   chenbach zum 25-jährigen Firmenjubiläum, Siegel
   Markenmode, Mode für Sie & Ihn, Beate Barthel,
   Auerbach zum 25-jährigen Firmenjubiläum, Bokos
   GmbH, Thalheim zum 20-jährigen Firmenjubiläum,
   Andre Berger „Store“, Plauen zum 20-jährigen
   Firmenjubiläum, Energy Fitness GbR zum 20-jähri-
   gen Firmenjubiläum, Simba n3 GmbH, Oelsnitz zum
   20-jährigen Firmenjubiläum, Plasta Kunststofftech-
   nik Oederan GmbH zum 10-jährigen Firmenjubiläum,

                                                                                 Autohaus Möckel
   Nicole Martin, Kostümverleih Martin, Plauen                                                                                                                  G
                                                                                                                                                                m
                                                                                                                                                                b
   zum 10-jährigen Firmenjubiläum, AW Senioren- und                                                                                                             H

   Krankenpflege Striegistal GmbH, Brand-Erbis-                                              Händler für PKW und Transporter
   dorf, zum 10-jährigen Firmenjubiläum                                               Gewerbegebiet Nord-West 23 · 08228 Rodewisch
                                                                                        Tel. 03744/35175-0 · Fax: 03744/35175-29
                         Herzlichen Glückwunsch!                                                www.autohausmoeckel.de
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Weiterbildung lohnt sich S. 10 - Beschlossen: Positionen der Wirtschaft S. 20 Begrüßt: Eckpunktepapier S. 16 - IHK24
10                                                       Wirtschaft Südwestsachsen · 10/2018 · Inhalt

Jan Fischer mit einem Mitarbeiter im Modellbau der Gießerei Lößnitz. Foto: G. U. Dostmann

Weiterbildung lohnt sich
Mit der IHK den eigenen Horizont erweitern

Von Christian Wobst
Titelgeschichte: Weiterbildung lohnt sich                                                        11

                    Eine Weiterbildung ist nicht nur gut für die berufliche Entwicklung, sondern bringt
                    auch einen großen persönlichen Nutzen. Das sind zwei zentrale Ergebnisse der
                    aktuellen „Erfolgsstudie Weiterbildung“ des Deutschen Industrie- und Handels-
                    kammertages, die jetzt veröffentlicht wurde. Der hohe persönliche Einsatz, den die
                    Teilnehmer einer Weiterbildung erbringen, zahlt sich also gleich mehrfach aus.

Jan Fischer weiß, dass er in einer komfortablen Ausgangssi-
tuation ist. Sogar an Dienstagen und Donnerstagen. Dann
beginnt sein Arbeitstag um 6 Uhr in der Frühe in der Gießerei
Lößnitz und endet 20.15 Uhr im Gebäude der Industrie- und
Handelskammer an der Straße der Nationen in Chemnitz.
„Klar sind solche Tage hart, aber ich habe keine Kinder und
kann auf die Unterstützung meiner Familie und meines Ar-
beitgebers zählen“, sagt der 32-Jährige. Im März begann er
den berufsbegleitenden Vorbereitungslehrgang auf die IHK-
Fortbildungsprüfung zum Geprüften Industriemeister Metall.
Im April 2020 will er den Abschluss in der Tasche haben.
Bis dahin heißt es dienstags, donnerstags und samstags
die Schulbank drücken. „Der einzige Nachteil ist eigentlich,
dass ich hin und wieder das Fußballtraining ausfallen lassen
muss“, sagt er mit einem Lächeln im Gesicht. Den Abschluss
als Industriemeister braucht Jan Fischer, weil er bereits seit
Anfang des Jahres die Modellbauabteilung in der Gießerei
Lößnitz leitet. Vor neun Jahren absolvierte der gebürtige
Plauener im Unternehmen die Ausbildung zum Technischen Jan Fischer leitet den Modellbau. Foto: G. U. Dostmann
Modellbauer in der Fachrichtung Gießereimodellbau und
blieb der Firma seitdem treu.

                                                                                   Eine Weiterbildung ist immer
                                                                                   eine große Herausforderung.

                                                                     „Weiterbildung hat für uns eine große Bedeutung,      weiß also, was eine Qualifizierung den Mitarbei-
                                                                     in der Regel qualifizieren wir die Mitarbeiter, die   tern abverlangt: „Eine Weiterbildung ist immer
                                                                     bei uns Führungsaufgaben übernehmen, selbst           eine große Herausforderung, bei der es auch da-
                                                                     weiter“, sagt Geschäftsführer Jörg Kattermann.        rum geht, ständig den inneren Schweinehund zu
                                                                     Der 36-Jährige hat in der Gießerei Lößnitz, die mit   überwinden.“ Mitarbeitern, die sich mit der Fir-
                                                                     80 Mitarbeitern und vier Auszubildenden alle gro-     ma identifizieren, die die mentalen und geistigen
                                                                     ßen deutschen Automobilhersteller sowie nam-          Voraussetzungen mitbringen, die Weiterbildung
                                                                     hafte Werkzeugbauunternehmen mit Werkzeu-             durchzuhalten, die teamfähig sind und Autorität
                                                                     gen für die Produktion beliefert, eine Ausbildung     unter den anderen Mitarbeitern genießen, werde
                                                                     zum Technischen Modellbauer absolviert. Für die       eine Weiterbildung angeboten. „Bisher ist es nur
                                                                     Qualifizierung zum Gießereitechniker fuhr er von      einmal vorgekommen, dass ein Mitarbeiter aus
                                                                     2005 bis 2009 regelmäßig nach Leipzig, seit 2011      persönlichen Gründen dieses Angebot nicht wahr-
                                                                     ist er Geschäftsführer des Unternehmens, dessen       genommen hat“, sagt Jörg Kattermann.
Jörg Kattermann, Geschäftsführer der Gießerei Lößnitz. Foto: G. U.
Dostmann                                                             Geschichte bis in das Jahr 1849 zurückreicht. Er
12           Titelgeschichte: Weiterbildung lohnt sich
12       Wirtschaft Südwestsachsen · 10/2018 · Inhalt

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                                                         Foto: G. U. Dostmann

                                                         Jan Fischer hatte anfangs Bedenken, ob er die Mitar-
                                                         beiter führen kann, die ihn einst ausbildeten. „Aber
                                                         diese Bedenken haben sich schnell als unbegründet
                                                         erwiesen.“ Mit seinen Leistungen konnte er die ande-
                                                         ren schnell überzeugen. „Mir war es wichtig, trotz der
                                                         begonnenen Weiterbildung bei allen wichtigen Ge-
                                                         sprächen mit Kunden im Unternehmen dabei zu sein“,
                                                         sagt Jan Fischer. Denn nur weil er sich weiterbilde, dür-
                                                         fe dies nicht heißen, dass seine Arbeit an seinem Stell-
                                                         vertreter hängen bleibt. Keine Frage, dass sich dadurch
                                                         auch Überstunden anstauen. „Die Geschäftsführung
                                                         lässt mir relativ freie Hand, wie ich meine Arbeit ein-
                                                         teile. Deshalb kann ich nach einer stressigen Woche
                                                         auch schon einmal Freitagmittag gehen, wenn alle
     2                                        3
                                                         Arbeiten erledigt sind“, sagt er.

                                                         Sowohl für ihn als auch seinen Chef sind Qualifizie-
                                                         rungen „on the Job“ der beste Weg. Wobei Jan Fi-
                                                         scher durchaus auch eine Alternative kennt: „Wenn
                                                         ich nochmal von Anfang an beginnen müsste, dann
                                                         würde ich nach dem Abitur ein Duales Studium be-
                                                         ginnen“, sagt er. Eigentlich wollte er Lehrer für Ma-
                                                         the und Geschichte werden, doch die Ansprüche an
                                                         die angehenden Lehrer waren seinerzeit noch sehr
                                                         hoch. Ein nach dem Abitur begonnenes Studium der
                                                         Wirtschaftswissenschaften hat er nach drei Semestern
                                                         abgebrochen. Es fehlte der Praxisbezug.

                                                         Fotos: 1, 2 und 4: Gießerei Lößnitz, 3: Fotolia_Avatar

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Titelgeschichte: Weiterbildung lohnt sich                                             13
                                                            Wirtschaft Südwestsachsen · 10/2018 · Inhalt                                            13

Gabriele Hecker, Geschäftsführerin Bildung bei der IHK Chemnitz, kann das nach-
vollziehen. „Auch die Erfolgsstudie Weiterbildung der IHK kommt zu dem Schluss,
dass Hochschulabsolventen mit der Weiterbildung möglicherweise eine geringe
Betriebsnähe und wenig Praxiserfahrung kompensieren möchten“, sagt sie. Nicht
recht nachvollziehen kann sie, dass in Deutschland immer mehr Menschen dem
Akademisierungswahn verfallen. „Laut Deutschem Qualifikationsrahmen für le-
benslanges Lernen stehen Bachelor- und Meisterabschluss auf einer Stufe und
auch finanziell sind Meister nicht schlechter gestellt als Bachelorabsolventen.
Das zeigen mehrere Studien“, so Gabriele Hecker. Gießerei-Geschäftsführer Jörg
Kattermann hat ebenfalls schon durchblicken lassen, dass Jan Fischer nach ei-
ner erfolgreichen Qualifizierung finanziell nicht schlechter dastehen wird als ein
Hochschulabsolvent. „Wenn man solch einen Weg geht, dann muss sich das auch
finanziell lohnen“, stellt er klar.

          Zum lebenslangen Lernen
          gibt es keine Alternative.
                                                                                             Gabriele Hecker. Foto: Th. Lippmann

In vielen Gesprächen mit Unternehmen ermutigt Gabriele Hecker die Verantwort-
lichen immer wieder, in Sachen Weiterbildung aktiv zu werden. „Viele Unterneh-
men in der Region haben verstanden, dass es zum lebenslangen Lernen keine
Alternative mehr gibt“, sagt sie. Weiterbildung sei so wichtig wie die Ausbildung.               IHK-Infostelle Bildung
Die IHK unterstütze deshalb auf vielen Wegen Unternehmen und an Weiterbil-
dung Interessierte. „Der erste Ansprechpartner ist immer die IHK-Infostelle Bil-                 Unser Service zur beruflichen Bildung im
dung, wo es Informationen zu allen relevanten Weiterbildungen und den Förder-                    • kaufmännisch/verwaltenden Bereich,
möglichkeiten gibt“, sagt sie.                                                                   • gewerblich-technischen Bereich,
                                                                                                 • sozialen/medizinischen/pflegerischen Bereich,
                                                                                                 • Bereich der Informations- und Telekommunikations-
                                                                                                    technik
                                                                                                 umfasst anbieterneutrale, gebührenfreie und kompetente
                                                                                                 Beratung zu Ausbildung, Umschulung und Weiterbildung
                                                                                                 in den verschiedensten Wirtschaftsbereichen.

                                                                                                 Stellen Sie Ihre Fragen persönlich, telefonisch,
                                                                                                 elektronisch oder schriftlich in

                                                                                                 Chemnitz:
                                                                                                 Antje Seltmann, Tel 0371 6900-1451 /-2000
                                                                                                 antje.seltmann@chemnitz.ihk.de

                                                                                                 Plauen:
                                                                                                 Reinhard Stannigel, Tel. 03741 214-3440 /-2000
                                                                                                 reinhard.stannigel@chemnitz.ihk.de

                                                                                                 Zwickau :
                                                                                                 Katrin Heldt, Tel. 0375 814-2414 /-2000
                                                                                                 katrin.heldt@chemnitz.ihk.de

                                                                                                 oder besuchen Sie uns im Internet unter
Foto: Fotolia_ momius                                                                            www.die-bildungsberatung.de.
14                                                             Titelgeschichte: Weiterbildung lohnt sich

 Dr. Heike Fischer (r.) und Mitarbeiterin Cornelia Berndt. Foto: Chr. Heyden

                                  Ein Vorzeigeunternehmen in Sachen Weiterbildung              Neben Einzel- und Teamschulungen gibt es bei tra-
                                  ist das Chemnitzer Unternehmen tradu4you® gmbh.              du4you® mitunter auch zeitaufwändige Weiter-
                                  „Wir bilden andere weiter – deshalb ist es für uns eine      bildungen. Cornelia Berndt hat eine solche gerade
                                  Selbstverständlichkeit, dass wir uns auch selbst wei-        abgeschlossen. Ursprünglich absolvierte die Chem-
                                  terbilden“, sagt Geschäftsführerin Dr. Heike Fischer.        nitzerin eine Ausbildung zur Datenverarbeitungskauf-
                                  Mit seinen 15 Mitarbeitern coacht und berät das Un-          frau. 2007 kam sie zu tradu4you®, 2012 bekam sie
                                  ternehmen Führungskräfte vor allem in den Branchen           die Prokura verliehen. „Da stand für mich fest, dass
                                  Energiewirtschaft, Wohnungswirtschaft und Indus-             ich eine Qualifizierung zum Controller absolvieren
                                  trie/Engineering. Je nach Position im Unternehmen            möchte“, sagt sie. Sie entschied sich für einen Fern-

                                            Ein hohes Maß an Selbstdisziplin
                                            und Unterstützung aus dem Umfeld.
                                  stehen jedem Mitarbeiter im Jahr zwischen 600 und            lehrgang, bei dem nicht nur ein Großteil der Lehrver-
                                  2.000 Euro für Weiterbildungen zur Verfügung. Über           anstaltungen, sondern auch die entsprechenden Semi-
                                  die Verwendung werde jeweils gemeinsam zwischen              narunterlagen webbasiert zur Verfügung stehen. „Für
                                  Mitarbeiter und Geschäftsführung entschieden. Dazu           mich war dieses Angebot ideal, weil es sehr flexibel ist,
                                  kommen Teamschulungen und gerade die bereiten                da ich lernen konnte, wenn es meine Zeit erlaubt hat.
                                  Dr. Heike Fischer mitunter Kopfschmerzen. „Wir freuen        Außerdem konnte man über die Online-Plattform des
                                  uns, dass die Sächsische Aufbaubank uns mit einem            Instituts mit anderen Teilnehmern und Dozenten in
                                  Zuschuss zu den Weiterbildungen unterstützt. Das hilft       Kontakt treten“, sagt Cornelia Berndt. Zwischen zehn
                                  uns ungemein. Aber wenn wir ein Thema auf der Ta-            und zwölf Stunden steckte sie neben ihrem Vollzeitjob
                                  gesordnung stehen haben, für das es im ganzen Land           jede Woche in die Qualifizierung. „Das erfordert ein
                                  nur einen Referenten gibt, dann fällt es mir schwer,         hohes Maß an Selbstdisziplin, aber ich erhielt auch
                                  drei vergleichbare Angebote vorzulegen, wie von der          viel Unterstützung aus meinem Umfeld – vor allem
                                  SAB gefordert. An solchen Förderbedingungen sollte           von meinem Partner. Sonst hätte ich das so nicht ge-
                                  sich etwas ändern“, sagt sie.                                schafft“, sagt sie. Mitte September bekam sie in der
                                                                                               IHK in Chemnitz ihr Zeugnis überreicht.
Titelgeschichte: Weiterbildung lohnt sich                                                                    15

                   Etwas Neues lernen und den
                   eigenen Horizont erweitern.
                                                                                                                                                      66 %
                                                                                                                                          haben sich für eine Weiter-
                                                                                                                                          bildung entschieden, um
                                                                                                           46 %                           beruflich aufzusteigen.
           Was sind die Gründe                                                                      planen mit der Weiterbildung
                                                                                                    ein höheres Einkommen zu
           der Absolventen für eine                                                                 erzielen.

           Weiterbildung gewesen?

           Der Wunsch nach einem Berufsaufstieg und einem höheren Einkom-
           men steht bei den Gründen für eine Weiterbildung nach wie vor an
           höchster Stelle. Die Karriereleiter hinaufzusteigen, hat wie in den
           Vorjahren erneut oberste Priorität und wird von 66 % der Befragten
           als Hauptmotiv für die Weiterbildung angegeben. Weitere treibende
           Faktoren sind die Aussicht auf Gehaltserhöhungen (46 %) und darauf,
           etwas Neues zu lernen, um den eigenen Horizont zu erweitern (27 %).                             27 % Neues lernen                   15 % Erweiterung
                                                                                                           und persönlichen                    der beruflichen
           Eine Arbeitsplatzsicherung verliert im Vergleich zu früheren Umfragen                           Horizont erweitern.                 Kenntnisse.
           als Weiterbildungsmotivation an Gewicht. Ein Grund hierfür dürfte die
           bessere Arbeitsmarktlage sein.                                                                  11 % Sicherung                      11 % neuen Entwick-
                                                                                                           des bestehenden                     lungen und Anforde-
                                                                                                           Arbeitsplatzes.                     rungen entsprechen.

                                                                                                           10 % berufliche                     2 % Erhöhung der
                                                                                                           Freiheit und Ausweich-              Beschäftigungsfähig-
                                                                                                           möglichkeiten haben.                keiten (arbeitssuchend).

Immer mehr IHK-Abschlüsse mit DQR-Einstufung
Der Deutsche Qualifikationsrahmen (DQR) ist Hilfsmittel und Orientierung, wenn         Zum 1. August 2018 wurden weitere 13 IHK-Abschlüsse der höheren Berufsbil-
es darum geht, die verschiedenen Bildungsabschlüsse deutschlandweit ver-               dung im DQR eingeordnet. Insgesamt sind damit nunmehr 65 IHK-Abschlüsse
gleichbar zu beschreiben. Indem der DQR ein System, bestehend aus 8 einzelnen          zugeordnet. Die IHK-Organisation ist weiterhin die einzige zuständige Stelle mit
Niveaustufen, für die Zuordnung von Qualifikationen zu Kompetenzniveaus an-            eigenen Abschlüssen im DQR. Eine Übersicht zu den Fortbildungsabschlüssen der
bietet, hilft er, Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Qualifikationen besser          IHK Chemnitz finden Sie unter: www.chemnitz.ihk24.de, Such-Nr. 122149. Wei-
sichtbar zu machen. Während dieser bereits sehr viele Qualifikationen, darunter        terführende Informationen finden Sie unter: http://www.dqr.de
natürlich auch die meisten Ausbildungsberufe der dualen Berufsausbildung, ein-         Thomas Nelamischkies, Tel. 0371/6900-1420
geordnet hat, gibt es noch Bereiche, die sich aktuell im Prozess der Einstufung
                                                                                                                                                                   Niveau 8
befinden. Bei Ausbildungsberufen oder Fortbildungen, welche im DQR eingestuft
wurden, wird dies auf dem jeweiligen Zeugnis mit aufgeführt.                                                                            Niveau 7
                                                                                                                                                                          Promotion
                                                                                                               Niveau 6
                                                                                                                                            Strategischer
                                                                                       Niveau 5
                                                                                                                   Meister,                 Professional (IT),
                                                                   Niveau 4
                                                                                                                   Fachwirt,                gleichrangig
                                                                                           IT-Spezialist                                    mit Master
                                             Niveau 3
                                                                                           (Zertifizierter),       Fachkaufmann
                       Niveau 2
                                                                       Ausbildungs-                                u.a., gleich-
                                                                       berufe 3- und       Service-
                                                 Ausbildungs-                              techniker               rangig mit
Niveau 1
                                                 berufe 2-jährig       3 1/2-jährig                                Bachelor
                           Einstiegs-                                                      (Geprüfter)
    Berufsbildungs-        qualifizierung,
    vorbereitung           Berufsfach-
                           schule                                                                              Deutscher Qualifikationsrahmen (DQR)
                                                                                                                 DIHK l Stand 10/2013
16                                            Wirtschaft Südwestsachsen · 11/2018 · IHK aktuell

                                         Neues aus Berlin & Brüssel
Die deutsche Wirtschaft lebt von Weltoffenheit!
Berlin. Auf die schädlichen Wirkungen von Frem-         und Rechtsstaat gerüttelt wird, beunruhigt sie das“,
denhass nicht zuletzt für den Wirtschaftsstandort       so der DIHK-Präsident. „Für die Wirtschaft ist klar:
Deutschland hat DIHK-Präsident Eric Schweitzer (Foto)   Demokratie und Rechtsstaat sind die Grundlage und
hingewiesen. Es gelte, den Ängsten eine positive        Basis unseres unternehmerischen Handelns in einer
Zukunftseinstellung entgegenzusetzen. „Aggression       freien Gesellschaft.“ Schweitzer mahnte: „Die aktu-
und Gewalt gegenüber Menschen mit ausländischer         ellen Herausforderungen bewältigen wir aber nicht
Herkunft sind für Wirtschaft und Politik gleicher-      nur mit Sonntagsreden. Wir müssen versuchen, den
maßen eine Herausforderung, der wir geschlossen         Ängsten vor Veränderungen eine positive Zukunfts-
begegnen müssen. Die deutsche Wirtschaft lebt in        einstellung entgegenzusetzen.“ Als einen wichtigen
besonderer Weise von ihrer Weltoffenheit“, sagte        Beitrag nannte er „gute Bildung, die einen guten Ein-
Schweitzer. Das Gütesiegel „Made in Germany“            stieg in das Arbeitsleben ermöglicht und Neugierde
stehe für Verlässlichkeit, Respekt und Entwicklungs-    weckt“. Die aktuelle Bundesregierung habe hier im
freude. „Wenn Unternehmer hierzulande erleben           Koalitionsvertrag „zu Recht einen ihrer Schwerpunkte
müssen, dass an den Grundfesten von Demokratie          gesetzt“.                       Frank Thewes, DIHK Foto: DIHK/Chaperon

Eckpunktepapier zum Fachkräfteeinwanderungs-                                                                   Abschlusserklärung der
gesetz: Richtung stimmt                                                                                        G20-Verhandlungsführer
Berlin. Dass sich die Bunderegierung am 2. Oktober      werden. Diese Aspekte hat die Bundesregierung jetzt    Brüssel. Die Handelsminister der G20-Staaten haben
2018 auf Eckpunkte eines Fachkräfteeinwanderungs-       in ihren Eckpunkten aufgegriffen. Zudem ist geplant,   in ihrer Abschlusserklärung in Mar del Plata, Argen-
gesetzes einigen konnte, bewertet der DIHK positiv:     das gemeinsam von Bundeswirtschaftsministerium         tinien, betont, dass es wichtig sei, kleine und mittel-
Vor dem Hintergrund zunehmender Arbeitskräfteeng-       und DIHK geleitete Akteursnetzwerk „Ausländische       ständische Unternehmen (KMU) zu unterstützen. Der
pässe sind die Unternehmen künftig auch auf Per-        Fachkräftepotenziale erschließen und Willkommens-      DIHK setzt sich hierfür seit langem ein, etwa als Mit-
sonal aus Nicht-EU-Staaten angewiesen. Der DIHK         kultur schaffen“ zu nutzen, um die Fachkräftegewin-    glied der B20, die die G20-Verhandlungsführer bera-
hatte sich schon seit langem dafür stark gemacht,       nung am Bedarf der Wirtschaft zu orientieren. Der      ten. Bereits 2017 hatten sich auf Initiative des DIHK
die Zuwanderung für beruflich Qualifizierte zu er-      DIHK wird sich auch im nun anstehenden Gesetzge-       und der europäischen Kammerverbände mehr als 80
leichtern. Außerdem sollten das gesamte Zuwande-        bungsverfahren für eine unbürokratische Ausgestal-     Länder darauf geeinigt, auch den Mittelstand zum
rungsrecht und die zugehörigen Verwaltungsprozes-       tung einsetzen, damit auch kleine Unternehmen gut      Thema der Verhandlungen in der Welthandelsorgani-
se transparenter und effizienter gestaltet sowie im     mit den neuen Regelungen arbeiten können.              sation WTO zu machen. Die 80 Länder stehen für über
Ausland für den Arbeitsort Deutschland geworben         Stefan Hardege, DIHK                                   80 Prozent des Welthandels. Klemens Kober, DIHK

Erleichterungen im Unionszollkodex erreicht
Berlin/Brüssel. In der Diskussion um die Hinterlegung von Zollsicherheiten haben   se auf die Hinterlegung von Sicherheiten verzichten, beispielsweise im Fall von
Eurochambres und der DIHK wichtige Erleichterungen für im Außenhandel aktive       Betreibern von Flug- und Seehafenterminals. Hier hätten unter der alten Rege-
Unternehmen erreicht. Unternehmen müssen bei besonderen Zollverfahren (z.B.        lung Sicherheiten für Waren im Wert von vielen hundert Millionen Euro geleis-
Aktive Veredelung) oder bei der vorübergehenden Verwahrung finanzielle Sicher-     tet werden müssen. Im Kern wurde das strenge Kriterium der „ausreichenden
heiten für etwaige Zollschulden aufbringen.                                        finanziellen Mittel“ gestrichen und durch „finanzielle Leistungsfähigkeit“ ersetzt.
Die Höhe der Sicherheitsleistungen kann dabei reduziert werden. Die Vorausset-     Daneben wurde das Entstehungsrisiko von Zollabgaben – z.B. in Abhängigkeit
zungen hierfür waren jedoch bislang sehr streng. Der Zoll kann nun seit dem 2.     von Wert und Menge der jeweiligen Waren – als neues Bewertungselement be-
September 2018 bei entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen ganz oder teilwei-       rücksichtigt.                                                 Steffen Behm, DIHK
Wirtschaft Südwestsachsen · 11/2018 · IHK aktuell                                                   17

                                                    IHK in Sachsen
Gesetzentwurf zur Stärkung der Wettbewerbsfairness begrüßt
Die Landesarbeitsgemeinschaft der sächsischen IHKsnung als lukrative Einnahmequelle entdeckt haben            Nachteil des abgemahnten Unternehmens genutzt.
hat gegenüber dem sächsischen Justizministerium   und rechtlich missbrauchen. Vor allem kleine Online-        Der Abmahner könne sich insbesondere bei Rechts-
zum Referentenentwurf eines Gesetzes zur Stärkung Händler leiden unter diesem Rechtsmissbrauch.               verstößen im Internet an jedes Gericht an einem be-
des fairen Wettbewerbs Stellung genommen. Die     Die IHKs stellen ihre Rechtsauffassung zu einzelnen         liebigen Ort Deutschlands wenden, die häufig weit
Wirtschaft begrüßt das Gesetz, mit dem u. a. miss-Passagen des Gesetzentwurfes klar, unter anderem            entfernt vom Sitz des Beklagten seien.
bräuchliche Abmahnungen eingedämmt werden sol-    zur Abschaffung des sog. „fliegenden Gerichtsstan-
len.                                              des“. Damit werde eine langjährige Forderung der            Die Verteidigung gegen die Abmahnung wird vor al-
                                                  Wirtschaft umgesetzt, die zu einem Rückgang unbe-           lem Kleingewerbetreibenden so deutlich erschwert.
In der Beratung der IHK-Mitgliedsunternehmen wur- rechtigter Abmahnungen führen wird.                         Verstöße gegen die Datenschutz-Grundverordnung
de deutlich, dass auch unseriöse Abmahnvereine                                                                sollen von dem neuen Gesetz ausdrücklich ausge-
und auf Abmahnungen spezialisierte Rechtsanwälte Aktuell werde gerade bei missbräuchlichen Serien-            nommen werden.
das Instrument der wettbewerbsrechtlichen Abmah- abmahnungen der „Fliegende Gerichtsstand“ zum                Julian Kohl, Tel. 0371/6900-1350

Zur Reform der Straßenbauverwaltung
In einem gemeinsamen Schreiben an Wirtschaftsminister Martin Dulig haben sich desverkehrswegeplan noch nicht behoben werden. Viele dringend benötigte Pro-
die drei sächsischen Industrie- und Handelskammern und Handwerkskammern jekte könnten erst nach 2030 angegangen werden. Bei einigen Vorhaben bestehe
zur Reform der Straßenbauverwaltung des Bundes geäußert und diese insgesamt der Planungsauftrag in der laufenden Planperiode.
begrüßt.
                                                                              Die Meinung der Wirtschaft ist: Bei der Beibehaltung der Auftragsverwaltung im
Die Bundesstraßen im Freistaat Sachsen bilden das Rückgrat des Straßennetzes Freistaat Sachsen sei ein flexibler Einsatz der Mittel besser zu steuern als bei einer
insbesondere bei der Anbindung der ländlichen Regionen an das Bundesauto- Verwaltung durch den Bund. Aus diesem Grund appellieren die Interessenver-
bahnnetz, heißt es darin. Im Gegensatz zum Neubau von Autobahnen, der bis treter an den Wirtschaftsminister, etwaigen Bestrebungen zur Übertragung der
auf die A 72 Chemnitz-Leipzig im Wesentlichen abgeschlossen ist, bestünden in Bundesstraßenverwaltung an den Bund entschieden entgegenzutreten.
Sachsen erhebliche Defizite bei den Bundesstraßen, die auch im laufenden Bun- Dietmar Richter, Tel. 0371/6900-1220

Arbeitsmarktorientiertes Fachkräftezuwanderungsgesetz gefordert
Der Heringsdorfer Kreis, Zusammenschluss der 14         len Landkreisen wird die Zahl der Erwerbsfähigen um Die Zuwanderung von Auszubildenden soll erleichtert
IHKs der neuen Bundesländer, hat ein Eckpunkte-         25 bis 30 Prozent fallen.                             werden und die Zuwanderung beruflich Qualifizierter
papier für ein arbeitsmarktorientiertes Fachkräftezu-                                                         ohne Vorrangprüfung und unabhängig von Engpäs-
wanderungsgesetz an die sächsischen Bundestagsab-       Deshalb brauche unser Land eine gesetzliche Grund- sen möglich sein. Personaldienstleistern soll erlaubt
geordneten gesandt.                                     lage, welche zulässt, jene Fachkräfte aus dem Ausland werden, ausländische Fachkräfte aus Drittstaaten zu
                                                        gezielt anzuwerben, die die Unternehmen benötigen. beschäftigen. Last but not least soll, wer in Deutsch-
Darin heißt es: Für 62 Prozent unserer Mitglliedsun-    Der Heringsdorfer Kreis begrüßt daher das Vorhaben land erfolgreich studiert hat, bei Aufnahme einer dem
ternehmen ist der Fachkräftemangel das Hauptrisiko      der Bundesregierung, zügig ein an den Bedarfen der Abschluss angemessenen nichtselbstständigen oder
für die wirtschaftliche Entwicklung. Bis 2030 werden    Wirtschaft ausgerichtetes Fachkräftezuwanderungs- selbstständigen Tätigkeit sofort eine unbefristete Nie-
wir in Ostdeutschland immer weniger Menschen im         gesetz auf den Weg zu bringen.                        derlassungserlaubnis erhalten.
erwerbsfähigen Alter haben.
                                                     In dem 15-Punkte-Papier wird unter anderem gefor- Das Eckpunktepapier ist im Internet einsehbar unter
Besonders ländliche Regionen werden von diesem dert, dieses Gesetz aufgrund seiner Dringlichkeit bis der Such-Nummer: 3997302
Rückgang der Erwerbspersonen betroffen sein. In vie- Dezember 2018 zu beschließen.                     Martin Witschaß, Tel. 0371/6900-1250
18                                                    Wirtschaft Südwestsachsen · 11/2018 · IHK aktuell

                                                       IHK vor Ort
Jahresempfang: Präsident verurteilt rassistische Hetze
Zum Jahresempfang der IHK Chemnitz am 28. September begrüßte IHK-Präsident
Dieter Pfortner rund 250 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung. Als Fest-
redner empfing er den sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer.

Präsident Pfortner verwies zunächst auf die solide wirtschaftliche Entwicklung
in der Region. Deshalb habe er wenig Verständnis für Zorn, Unzufriedenheit und
Flucht in Selbstmitleid. „Für uns Unternehmer heißt es immer wieder: Ärmel hoch-
krempeln und etwas unternehmen.“

Der Präsident ging dann auf die negativen Folgen der ausländerfeindlichen und              Foto: W. Schmidt
nationalistischen Übergriffe Ende August in Chemnitz ein und fragte: „Warum ge-
rade Chemnitz? Warum gerade zu diesem Zeitpunkt? Warum wieder Ostdeutsch-                  Danach widmete er sich Themen der Bundespolitik wie dem Zuwanderungsgesetz
land?“. Als eine der Ursachen benannte er fehlende politische Bildung. Er appel-           für Fachkräfte, der immer noch offenen Frage zur Vorfälligkeit der Sozialversiche-
lierte an die Anwesenden: „In Anbetracht unserer weltweiten Marktpräsenz heißt             rungsbeiträge und anstehenden Steuerreformen, insbesondere bei der Grund-
das aber auch vor allem für Weltoffenheit, Demokratie, Toleranz und Rechtsstaat-           und Gewerbesteuer.
lichkeit einzutreten. Das sind die Grundlagen unserer sozialen Marktwirtschaft!“
                                                                                           Im Anschluss sprach der Ministerpräsident Michael Kretschmer zu den Gästen des
„Natürlich ärgern wir uns als Unternehmer auch über viele Unzulänglichkeiten“,             Jahresempfangs. Er betonte in seiner Rede: „Wenn es der sächsischen Industrie
eröffnete Dieter Pfortner den nächsten Themenblock, in dem er beispielsweise               gut geht, geht es auch der hiesigen Wirtschaft gut. Und dann geht es Sachsen und
die mangelhafte Lehrerausstattung, -ausbildung und -weiterbildung in Sachsen,              den hier lebenden Menschen gut. Mit entscheidend ist auch, dass wir genügend
Fragen der Berufs- und Studienorientierung, den notwendigen Ausbau der Breit-              Fachkräfte ausbilden und für einen Job bei uns begeistern.“
band-, Verkehrs- und Schienenverkehrsinfrastruktur sowie den Bürokratieabbau
ansprach.                                                                            „Ausländische Fachkräfte kommen nicht von allein zu uns“, so der Ministerprä-
                                                                                     sident weiter. Auch er warf einen Blick zurück auf die Ereignisse Ende August in
„Erfreulich für die Wirtschaft“, sagte der Präsident, „dass sich der Freistaat Sach- Chemnitz und dankte den Sicherheitskräften für ihren Einsatz. „Demokratie und
sen wieder mehr bewegt“, und machte das an einigen Beispielen fest, wie die Akzeptanz für Demokratie muss man vorleben und stärken“, sagte er und bat alle
bevorstehenden Gespräche mit dem SMWA zur Vereinfachung, Beschleunigung Anwesenden um Unterstützung. In diesem Zusammenhang sprach er sich eben-
und besseren Kundenorientierung der Verfahren und Richtlinien der Technologie- falls für ein Zuwanderungsgesetz für qualifizierte Fachkräfte aus.
förderung und erste Gespräche unter der Überschrift „Kleine GA“ zur zukünftigen Angesichts der Herausforderungen beim Ausbau der Infrastruktur will er sich für
Förderung für kleine Unternehmen.                                                    ein neues Planungsbeschleunigungsgesetz einsetzen.                Marion Fiedler

Ministerpräsident Michael Kretschmer und IHK-Präsident Dieter Pfortner. Foto: W. Schmidt   Gastgeschenk ist ein Jagdhorn. Foto: W. Schmidt
Wirtschaft Südwestsachsen · 11/2018 · IHK aktuell                                                               19

Herzlichen Glückwunsch!
IHK-Präsident Dieter Pfortner feierte seinen 65. Geburtstag
Am 28. September beging Dieter Pfortner, Präsident der IHK Chemnitz
und Geschäftsführer der P&R Health care GmbH Markneukirchen, sei-
nen 65. Geburtstag.

Dieter Pfortner engagiert sich seit vielen Jahren ehrenamtlich. Er ist
seit der Vollversammlung am 18. Juni IHK-Präsident und hatte die
Nachfolge von Dr. h. c. Franz Voigt angetreten. Zu den Schwerpunkten
seiner Arbeit zählen das Fachkräfteproblem mit allen Bereichen wie
Personalentwicklung, Bildungssystem, Berufsausbildung, qualifizierte
Zuwanderung, Zusammenarbeit Wirtschaft/Schule sowie besonders
die Existenzgründungsförderung in Verbindung mit der Unterstützung
von Unternehmensnachfolgen. Themen wie Infrastruktur, Forschungs-
und Innovationsförderung gehören ebenso dazu, wie - mit Blick auf
die Bundesregierung – die Forderung nach weiterem Bürokratieab-
bau. Als wichtigste Aufgabe der IHK betrachtet er die Vertretung des
Gesamtinteresses ihrer über 70.000 Unternehmen.

                                                                         IHK-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Wunderlich gratuliert im Namen der Geschäftsführung.
                                                                         Foto: W. Schmidt

Vita
Dieter Pfortner wurde am 28. September 1953          Bis Dezember 2016 war er als Geschaftsführer der         Sachsen / Thüringen und Vorsitzender des Grund-
in Reichenbach/Vogtland geboren. Nach dem            Catgut GmbH und der P&R Health care GmbH tä-             satzausschusses nach der AOK - Länderfusion
Studium an der Hochschule für Ökonomie Ber-          tig. Seit Januar 2017 ist Dieter Pfortner Geschäfts-     2010 bis 2017: Mitglied des Verwaltungsrates der
lin, Fakultäten Betriebswirtschaft sowie Leitung,    führer der P&R Health care GmbH.                         Sparkasse Vogtland
Informationsverarbeitung und Statistik und dem
Diplom-Abschluss war er in verschiedenen Unter-      Ehrenamtliche Tätigkeiten:                               seit 2016: Mitglied des Verwaltungsrates des Me-
nehmen der Region tätig. Sein beruflichen Weg        1992 bis 1998: Mitglied des Vorstandes des Ver-          dizinischen Dienstes der Krankenkassen Sachsen
begann 1979 im Apparatebau Mylau, wo er zuletzt      bandes der Sächsischen Metall – und Elektroindus-        (MDK)
als Geschäftsführer Produktion und Vertrieb und      trie (VSME) und Vorsitzender des Bezirksvorstan-
bis 1992 als Geschäftsführer der BEHR Industrie-     des Chemnitz                                             seit 2006: Mitarbeit in der Peter-Maffay-Stiftung
technik Mylau GmbH tätig war. Daran schloss sich
die Funktion des Sprechers der Geschäftsführung      1998 bis 2001: Mitglied des Präsidiums des Ver- Ehrungen / Auszeichnungen
der BEHR Industrietechnik Mylau GmbH und Ge-         bandes der Sächsischen Metall- und Elektroindus-
schäftsführer der BEHR Motorradtechnik Reichen-      trie (VSME)                                      2005: Verleihung des Deutsch - Italienischen Wirt-
bach GmbH an.                                                                                         schaftspreises „Mercurio“ durch den Botschafter
                                                     2002 bis 2014: Mitglied des Vorstandes Sachsen- der Republik Italien in Deutschland
Von 2002 bis 2014 war Dieter Pfortner Geschäfts-     metall, dem Dachverband von VSME und dem nicht
führer der Magnetto Automotive Deutschland           tarifgebundenen, allgemeinen Arbeitgeberver­ 2008: Verleihung des Deutsch-Italienischen Freund­­
GmbH Treuen, einem Unternehmen der CLN –             bandes                                           schafts-Preises „Orsetto“ durch die Deutsch-Italie­
Group Turin / Italien.                                                                                nische Gesellschaft Berlin
                                                     2005 bis 2014: Mitglied des Beirates der Automo-
Im Oktober 2014 folgten die Gründung der P&R         bilzulieferinitiative Sachsen e.V. (AMZ)         2011: Verleihung des Ehrenpreises des Vogtland-
Health care GmbH und Vorbereitung des Erwerbs                                                         kreises
der Catgut GmbH sowie der TNI GmbH Ichters-          2005 bis 2008: Vorsitzender des Verwaltungsrates
hausen, beides Unternehmen zur Herstellung von       der AOK Sachsen (Arbeitgeberseite)               2012: Verleihung des „Axia – Awards“, Mittel-
Medizinprodukten.                                                                                     standspreis der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
                                                     seit 2008: Mitglied des Verwaltungsrates der AOK Deloitte & Touch
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