Weiterbildung lohnt sich S. 10 - Beschlossen: Positionen der Wirtschaft S. 20 Begrüßt: Eckpunktepapier S. 16 - IHK24
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S Ü D W E S T S A C H S E N 11 2 0 1 8 Weiterbildung lohnt sich S. 10 www.chemnitz.ihk24.de Begrüßt: Eckpunktepapier S. 16 Beschlossen: Positionen der Wirtschaft S. 20 Vorgestellt: IHK-Konjunkturumfrage S. 22
seat.de/business Flexibles Businessmodell. Mit Business Leasing ab 179 € mtl.1 SEAT Leon ST. • 8"-Navigationssystem2 • DAB+ (digitaler Radioempfang) • Climatronic • Full Link-Technologie³ • Winterpaket • Einparkhilfe SEAT FOR BUSINESS. Ihre Ziele sind unser Antrieb. Ab 0,99 € mtl.4 sorgenfrei unterwegs mit Wartung & Verschleiß. Zuverlässige Mobilität zu gleichbleibend günstigen Raten. Kraftstoffverbrauch SEAT Leon ST Style 1.0 TSI Start&Stop, 85 kW (116 PS), innerorts 5,6, außer- orts 4,2, kombiniert 4,8 l/100 km; CO2-Emissionen: kombiniert 109 g/km. CO2-Effizienzklasse: B. ¹ SEAT Leon ST Style 1.0 TSI Start&Stop, auf Grundlage der unverbindlichen Preisempfehlung von 19.117,65 € + Winter-Paket, Climatronic, Digitaler Radioempfang DAB+, Full Link, Ultraschall-Einparkhilfe hinten, Businesspaket INFOTAIN, zzgl. Überführungs- kosten. 179,00 € (zzgl. MwSt.) monatl. Leasingrate bei 36 Monaten Laufzeit und jährlicher Laufleistung von bis zu 10.000 km. 0 € Sonderzahlung. Ein Angebot der SEAT Leasing, eine Zweigniederlassung der Volkswagen Leasing GmbH, Gifhorner Straße 57, 38112 Braunschweig. Dieses Angebot ist nur für gewerbliche Kunden ohne Großkundenvertrag und nur bis zum 31.12.2018 gültig. Bei allen teilnehmenden SEAT Partnern in Verbindung mit einem neuen Leasingvertrag bei der SEAT Leasing. Die individuelle Höhe der Leasingrate kann abhängig von der Netto-UPE, Laufzeit und Laufleistung sowie vom Nachlass variieren. Bonität vorausgesetzt. 2 Optional ab Ausstattungsvariante Reference. 3 Optional ab Ausstattungsvariante Style. 4 Bei allen teilnehmenden SEAT Partnern in Verbindung mit einem neuen Leasingvertrag mit der SEAT Leasing, Zweigniederlassung der Volkswagen Leasing GmbH, Gifhor- ner Straße 57, 38112 Braunschweig. 0,99 € (zzgl. MwSt.) mtl. Servicerate für die Dienstleistung Wartung & Verschleiß bei einer Gesamtlaufleistung von bis zu 90.000 km für den SEAT Leon ST. Bei einer Gesamtlaufleistung von bis zu 120.000 km beträgt die monatliche Rate 9,90 € (zzgl. MwSt.). Abweichende Staffelpreise bei höheren Gesamtlaufleistungen. Dieses Angebot ist nur bis zum 31.12.2018 gültig und nur für gewerbliche Kunden mit und ohne Großkundenvertrag. Ausgenommen sind Taxi-/Mietwagenun- ternehmen und Fahrschulen. Abbildung zeigt Sonderausstattung. Die Schneider Gruppe GmbH Hilbersdorfer Straße 1, 09131 Chemnitz An der Hohensaas 15, 95030 Hof www.dieschneidergruppe.de
Vorwort 3 Lebenslanges Lernen Als Verantwortlicher für die Aus- und Aufstiegs- Den meisten Absolventen von Berufsabschlüs- fortbildung bei der Continental Automotive sen wird es schwerfallen, die Bedeutung des GmbH am Standort Limbach-Oberfrohna darf „lebenslangen Lernens“ zu greifen. Noch in der ich jedes Jahr begeisterte Mitarbeiterinnen und Generation meiner Eltern hatte ein Studium oder Mitarbeiter auf ihrem Bildungsweg in den un- eine Berufsausbildung und wenige Fortbildun- terschiedlichsten Fachrichtungen begleiten und gen ausgereicht, um ein Leben lang im Berufs- unterstützen. Als Arbeitgeber profitieren wir alltag zu bestehen. nicht nur vom neuen Fach-, Methoden- oder Prozesswissen unserer Mitarbeiterinnen und Die heutige Arbeitswelt verändert sich schnell: Foto: Continental Mitarbeiter, sondern in sehr hohem Maße auch Administrative Prozesse werden automatisiert, von deren erhöhter Motivation und Begeiste- Produktionsprozesse werden immer autonomer rung. Durch den Kontakt mit anderen, externen und BigData ist eine Herausforderung für be- Weiterbildungsteilnehmern wird der Blick über ratende Berufe. Und jetzt konstant das ganze Weiterentwicklung ist den Tellerrand gefördert und wir profitieren vom Leben lang weiter lernen? Das ist leicht dahin- Eigenverantwortung Erfahrungsaustausch und dem Training der sozi- gesagt und klingt möglicherweise erschreckend. alen Kompetenzen. Aber das Lernen im Leben hat wenig mit dem (Auswendig-)Lernen und Anhäufen von Wissen Für mich bedeutet lebenslanges Lernen, dass während der Schulzeit gemein. jeder Mensch die Verantwortung für seine be- rufliche Laufbahn selbst in die Hand nimmt. Der Unsere Kompetenz, uns selber Wissen anzueig- Antrieb für die persönliche Weiterentwicklung nen, ist enorm gewachsen: Wir erwerben täglich muss auch von innen heraus kommen, sonst formelles und informelles Wissen. Und wir kön- gerät jede Fortbildung zur Qual. Weiterentwick- nen jeden Tag damit beginnen, es zu vertiefen. lung ist Eigenverantwortung – im Idealfall wird Die Voraussetzungen dafür waren noch nie so sie vom Arbeitgeber unterstützt. Hierfür gibt es gut wie heute: es wird immer einfacher, an Wis- eine große Bandbreite an Möglichkeiten und Bil- sen zu gelangen und sich weiter zu entwickeln. dungsanbietern: Weiterbildungen mit Abschlüs- Ich möchte mit einem hierzu passenden Zitat sen der IHK, berufsbegleitende Studiengänge schließen: an den Fachhochschulen oder der Erwerb von „Bildung ist das, was übrigbleibt, wenn wir ver- Zusatzqualifikationen für Spezialisierungen. Alle gessen, was wir gelernt haben.“ diese Weiterbildungen sind in Vollzeit und be- George Bernard Shaw rufsbegleitender Teilzeit möglich oder können als Fernlehrgang von zu Hause aus belegt werden. Herzlichst Ihr Michael Avram Vorsitzender des Berufsbildungs- ausschusses der IHK Chemnitz
4 Wirtschaft Südwestsachsen · 10/2018 · Inhalt Namen und Nachrichten Herzlichen Sieger im Glückwunsch! Gründerwettbewerb Am 19. September fand die zweite In der Freiberger Innenstadt wurde Zeugnisfeier Fortbildungsprüfungen in Ende September ein „Escape-Room“ der IHK Chemnitz statt. eröffnet. 6 Seite 6 Seite 8 Freude bei den Prüfungsabsolventen. Foto: Chr. Heyden Weiterbildung lohnt sich Titelgeschichte Der Deutsche Qualifikations- rahmen (DQR) Redakteur Christian Wobst hat Fortbildungsteil- Der DQR ermöglicht eine Vergleichbar- nehmer nach ihren beruflichen Zielen gefragt. keit verschiedener Bildungsabschlüsse. 10 Seite 10 Seite 15 Foto: G. U. Dostmann IHK aktuell Jahresempfang der Wirtschaftspolitische IHK Chemnitz Positionen beschlossen Ministerpräsident Michael Kretschmer Die IHK-Vollversammlung verabschie- sprach zum IHK-Jahresempfang. dete die Positionen der Wirtschaft. 18 Seite 18 Seite 20 Präsident und Hauptgeschäftsführer begrüßten die Gäste. Foto: W. Schmidt Unser Titel: Dr. Heike Fischer gratuliert ihrer Mitarbeiterin Cornelia Berndt zum Fortbildungsabschluss. Foto: Chr. Heyden
Wirtschaft Südwestsachsen · 10/2018 · Inhalt 5 Für die Praxis Regionale Wirtschaft wächst Taiwan – näher als gedacht langsamer Zu diesem Ergebnis kommt die Die IHK Chemnitz organisierte einen Konjunkturumfrage der IHK Chemnitz. Wirtschaftsdialog mit taiwanischen Repräsentanten. Seite 22 Seite 23 23 Blick auf Taipeh. Foto: Fotolia beeboys IHK Service IHK-Terminkalender Technologie zum Anfassen Die IHK bietet zahlreiche Veranstal- Präsentieren Sie Ihr Unternehmen auf tungen und Seminare sowie Bera- der HANNOVER MESSE, vom 1. bis 5. tungstermine und Sprechtage an. Alle April 2019 Termine für November und Dezember 30 auf einen Blick. Seite 28 Seite 30 Aus- und Weiterbildung IHK-Weiterbildungs- Tag der kleinen Forscher programm Gute Aufstiegschancen haben Teil- Bereits zum sechsten Mal fand der Tag nehmer von IHK-Weiterbildungen. der kleinen Forscher in Chemnitz statt. Wir bieten an unseren IHK-Standorten eine große Auswahl von Weiterbil- dungsveranstaltungen an. Seite 33 Seite 37 37 Kinder der Kita Lutherstraße. Foto: IHK Unsere IHK-Standorte Chemnitz Straße der Nationen 25 Annaberg-Buchholz Geyersdorfer Straße 9a Tel. 0371/6900-0 Tel. 03733/1304-0 Freiberg Plauen Zwickau Halsbrücker Straße 34 Friedensstraße 32 Äuß. Schneeberger Str. 34 Tel. 03731/79865-0 Tel. 03741/214-0 Tel. 0375/814-0
6 Wirtschaft Südwestsachsen · 11/2018 · Namen und Nachrichten Herzlichen Glückwunsch! Die zweite Zeugnisfeier Fortbildungsprüfungen 2018 Sachsen. Der Meisterbonus soll den Anreiz geben, der IHK Chemnitz fand am 19. September im Kam- die eigene Qualifikation zu stärken und sich beruflich mersaal statt. Dazu wurden 160 Absolventen aus 15 weiterzubilden. verschiedenen Fachrichtungen eingeladen. Die Liste reichte von Fachberatern über Fachwirte bis hin zu Gefördert werden Absolventen, die seit dem 1. Janu- Meisterabschlüssen. Unsere herzliche Gratulation ar 2016 erfolgreich ihre Prüfung abgeschlossen ha- geht an alle Absolventen, die diese Abschlüsse ne- ben. Hauptwohnsitz oder Beschäftigungsort müssen ben Freizeit, Beruf und Familie erlangten. Unter den in Sachsen liegen. Die Höhe der Förderung beträgt Absolventen sind acht Beste, die eine Auszeichnung 1.000 Euro. Die Maßnahme wird mitfinanziert durch erhielten. Steuermittel auf Grundlage des von den Abgeordne- Besonderer Höhepunkt der Zeugnisfeier war die ten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haus- Foto: Chr. Heyden Übergabe eines Meisterbonus - initiiert vom Freistaat haltes. Ramona Kempe SAXEED und IHK unterstützen Forschungstransferprojekt Die TU Bergakademie Freiberg fördert durch das Rohstoffen, bis hin zu Rest- und Abfallstoffen. Der Gründernetzwerk SAXEED Ausgründungen und die neuartige Wirkmechanismus der Presse ermöglicht Verwertung von Forschungsergebnissen. Dabei sen- es, hochwertige Agglomerate unterschiedlichster sibilisiert und motiviert SAXEED die Studierenden, Abmessungen herzustellen, wobei ein Höchstmaß Hochschulabsolventen und Hochschulmitarbeiter an energetischer Effizienz die Produktionskosten für die Idee der eigenen Unternehmensgründung. drastisch senken kann. Allein im Jahr 2017 wurden 43 Gründungsprojekte betreut, aus denen bisher 11 Gründungen hervorge- Für den Weg von der Hochschule zum eigenen Start- gangen sind. Zu den betreuten Projekten zählt das up erhält das fünfköpfige Gründerteam seit April Gründungsprojekt EVA vom Institut für Thermische 2018 eine Förderung über das Programm EXIST-For- Verfahrenstechnik, Umwelt- und Naturstoffverfah- schungstransfer des Bundesministeriums für Wirt- Das Projektteam mit seinen Mentoren. Foto: D. Müller, TU Berg- akademie renstechnik. schaft und Energie. Bis Ende 2019 will das Team um Das Projekt beschäftigt sich mit der Entwicklung Projektleiter André Schmidt den Prototyp entwickeln einer innovativen hydraulischen Hochleistungs- und anschließend auf den Markt bringen. In Zusam- unterstützt das Team bei der Vernetzung und dem Presse. Sie verfügt über ein breites Einsatzspektrum menarbeit mit SAXEED bringt sich die IHK Chem- Erfahrungsaustausch mit der regionalen Wirtschaft. – von nachwachsenden, fossilen und mineralischen nitz als Partner in das Gründungsvorhaben ein und Florian Aurich IMK engineering in Chemnitz angekommen Bau wurde mit zwei lokalen Baupartnern realisiert – totypenentwicklung von der IMK engineering erwar- dem Chemnitzer Architekturbüro furoris X art und der tet. Die Aufträge kommen dabei aus aller Welt, der steelconcept GmbH. Schwerpunkt liegt aber in Europa. IMK-Chef Frank Hermann sieht in dem neuen, futuris- 38 Mitarbeiter zählt das Unternehmen aktuell, mittel- tisch anmutenden Gebäude auch ein neues Selbstver- fristig angepeilt sind 50. Es könnten schon jetzt mehr ständnis für das Unternehmen umgesetzt. Längst hat sein, wie Hermann zugibt, aber der Markt für spezi- sich der einstige Ingenieurdienstleister zu einem viel- alisierte Projektierer und Maschinenbauer ist nahezu Foto: ©️furoris X art GmbH seitig spezialisierten Sondermaschinenbauer mit um- leergefegt. Umso mehr will sich der Unternehmer fangreicher Entwicklungskapazität entwickelt. Auch als guter Arbeitgeber hervorheben - als Unterneh- Chemnitz ist um eine industriearchitektonische Perle ein neues Credo soll die neue Etappe unterstreichen: men mit guten Arbeitsbedingungen und fördernder reicher. Am 21. September zog die IMK engineering „Individuell, Motiviert, Kreativ – kurz: IMK.“ Unternehmenskultur. Dazu gehören flexibilisierte Ar- GmbH – die mit dem Framo-Logo – in ihren neuen Standen in den Gründungsjahren am Standort Fran- beitszeiten, Zuschläge zur Kinderbetreuung und seit Firmensitz an der Jagdschänkenstraße 98. Der Ein- kenberg vor allem Maschinen und Anlagen für die Neuestem auch vom Arbeitgeber geförderte E-Bikes. zug wurde groß gefeiert. Viele Kunden, Partner und Baumaschinen- und Bergbauindustrie im Fokus, so „Die Kultur macht den Unterschied“, so Hermann, Freunde des Unternehmens waren anwesend. Der werden heute immer komplexere Projekte und Pro- „auch im Erfolg!“ Christoph Neuberg
Wirtschaft Südwestsachsen · 11/2018 · Namen und Nachrichten 7 Gratulation zu 175 Jahren RUCKS Maschinenbau Respekt! 175 Jahre RUCKS Maschinenbau feierten am 13. September Eigentü- merfamilie, Mitarbeiter, Kunden und Geschäftspartner. Hausmesse, Rundgang und neu eröffnetes Firmenmuseum ermöglichten seltene Einblicke in ein modernes Glauchauer Unternehmen mit bemerkenswertem Traditionsbewusstsein. 35 Mitarbeiter entwickeln, konstruieren und fertigen Sondermaschinen für Auf- traggeber aus unterschiedlichen Industriezweigen, vornehmlich aus der Gum- mi- und Kunststoffverarbeitenden Industrie. Die ausgeklügelten Speziallösungen kommen hauptsächlich im Inland, aber auch in den Nachbarländern und sogar in Kanada zum Einsatz. Firmengründer Carl Friedrich Benjamin Rucks startet 1843 mit einer Gießerei für Säulen, Gitter und Zahnräder. Bereits um 1860 entstehen erste Pressen für die Textilindustrie. Zu DDR-Zeiten richtet sich der Fokus auf Pressen zur Holz-, Gum- mi- und Kunststoffverarbeitung (z.B. für die Trabi-Karosserie). Heute realisiert das Mit Sabine, Stefan und Robert wächst die sechste Familiengeneration heran. Die Unternehmerkinder Unternehmen maßgeschneiderte Anlagenlösungen, von der hochpräzisen Labor- und Firmenchef Rainer Rucks (v.r.n.l.) stehen vor einer Intervallheißpresse. Foto: IHK presse bis hin zur vollautomatischen Produktionsanlage. Kathrin Buschmann 20 Jahre Umweltallianz Sachsen Bereits zum 11. Mal treffen sich am 5. Dezember Staatsminister Thomas Schmidt als Beiratsvorsitzen- 2018 Vertreter aus Unternehmen, Interessenverbän- der der Umweltallianz zu einer Festveranstaltung zum den und Umweltverwaltungen, um unter dem Motto 20-jährigen Bestehen der Umweltallianz Sachsen ein, „Umweltmanagement – Baustein der unternehmeri- in der er nicht nur Rückschau halten, sondern auch schen Vorsorge“ Wissen und Praxiserfahrungen zum einen Ausblick auf die kommenden Herausforderun- Thema Umweltmanagement auszutauschen und gen geben wird. aufzunehmen. Dieses Jahr findet die Konferenz in der Gläsernen Manufaktur in Dresden statt. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Websei- Anschließend an das interessante Fachprogramm lädt te, Such-Nr. 4218136. Schweizer Startup-Experte zu Gast in Chemnitz Veranstaltungen und Aktionen für Gründer und Start- Geschäftsmodellarchetypen und Kundengruppen. ups organisiert. Das Angebot ist vielfältig und für jede Diese Themen finden sich allesamt in seinem Buch Phase der Unternehmensgründung geeignet. Die IHK „Startup Navigator: Das Handbuch“ wieder und sind Chemnitz beteiligt sich unter anderem mit einem für Gründer sowie etablierte Unternehmen eine wich- Existenzgründertreff, dem Finanzierungssprechtag tige Lektüre. oder dem Sprechtag für Unternehmensnachfolge. Zur Veranstaltung am 13. November, ab 17 Uhr, im In Kooperation mit den Veranstaltern der Chemnitzer OpenSpace der DMK E-Business GmbH in Chemnitz Startup-Week lädt die IHK Chemnitz den Schweizer stiftet der Verlag 50 Exemplare des Handbuchs für Startup-Experten Dr. Manuel Heß von der Universität die ersten 50 angemeldeten Teilnehmer. Die zentrale St. Gallen ein. Er arbeitet seit Jahren erfolgreich als Webseite mit Veranstaltungskalender für die gesam- Gründer-Coach am Center for Entrepreneurship und te Chemnitzer StartupWeek finden alle Interessier- Anlässlich der bundesweiten Gründerwoche vom 12. hat in seiner Dissertation über die Finanzierung von ten unter www.startup-week-chemnitz.de oder in bis 18. November werden in Chemnitz von zahlrei- Startups promoviert. In einer praktisch und zum Mit- den sozialen Medien unter #ChemnitzStartupWeek. chen Institutionen und Einrichtungen verschiedene arbeiten angelegten Veranstaltung berichtet er über Maik Kästner
8 Wirtschaft Südwestsachsen · 11/2018 · Namen und Nachrichten Sieger im Gründerwettbewerb startet Escape-Room ge Innenstadt“. Mit dem monatlichen Mietzuschuss Aus einer Schnaps-Idee wurde Realität. Das Team um Gründer Steven Bartram, Alexander Seipt und Arnoin Höhe von 500 Euro für ein Jahr können sie ihr Konzept verwirklichen. Gleich um die Ecke, auf der Pfefferling eröffnete am 22. September einen „Es- cape-Room“ – zu Deutsch: Fluchtraum. Das KonzeptHeubnerstraße, eröffneten ein Jahr zuvor die Sushi- Bar als Zweitplatzierte des Gründerwettbewerbs. Die ist wie folgt: Eine Gruppe wird in einem Raum geführt Idee vom Damenfrisiersalon mit Barber-Shop punkte- und eingesperrt. Es müssen Rätsel gelöst werden, um zu entkommen. te 2018 und gewann den 3. Freiberger Gründerpreis. Freiberg freut sich auch 2019 wieder über neue Ideen Mit diesem Konzept gewannen die drei Ingenieure für den Gründerwettbewerb. 2017 den Freiberger Gründerwettbewerb „Lebendi- Jenny Göhler Mitarbeiterinnen der IHK besuchten den Escape-Room. Foto: IHK Makerspace im Herzen von Plauen Der jüngste Makerspace im Kammerbezirk entstand Gymnasiums Markneukirchen für den Bau von Luft- und soll die vogtländische Landschaft erkunden. im April im ehemaligen Gebäude der Sternquell-Brau- sensoren oder zeigen sich auf regionalen Leistungs- In der offenen Werkstatt ist jeder willkommen, der erei in der Senefelderstraße in Plauen. 12 Mitglieder, schauen, wie der SCHAU AUF DESIGN. nichtkommerzielle Projekte selbst umsetzen oder mit darunter die neuen Hauseigentümer und Gründer der Einer besonderen Herausforderung stellen sich die Unterstützung selbst machen möchte. Für die Holz- .pupit GmbH, richten den Makerspace mit vier The- jungen Leute seit ca. 2 Monaten. Sie haben eine der werkstatt wird derzeit noch eine Ständerbohrmaschi- menschwerpunkten ein. Eine Holzwerkstatt, Wolle/ begehrten Werkzeug- und Bastelkisten der Maker ne und ein motivierter Mitmacher für Holzarbeiten Nähen, 3D-Druck und ein Hackerspace laden zum Factory Challenge von Conrad Electronic zugelost be- gesucht. Mitmachen und Ausprobieren ein. Derzeit dominie- kommen. Wie das Team auf der Facebook Seite mit ren noch die IT-Fachleute und stellen zum Beispiel zahlreichen Fotos berichtet, wird ein Original-FENDT- Geöffnet ist donnerstags, ab 18 Uhr. Weitere Informa- die gemeinsame Zeit in den Dienst der 11. Klasse des Traktor mit einer autonomen Steuerung ausgestattet tionen im Internet unter: www.sternenlabor.de AESICA investiert in Maschinen, Technologien, Partnerschaften in seinen Maschinenpark. Seit Errichtung des modernen Firmenkomplexes vor 25 Jahren an der Galileistraße wurden etwa 40 Millionen Euro für Erweiterungsbau- ten und Fertigungsanlagen aufgewendet. „Nur so können wir höchste Anforde- rungen an Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit gewährleisten sowie Wachstum erzielen“, sagt Werkleiterin Tina Stölzel. Über 800 Tonnen Granulate, Tabletten, Filmtabletten und Kapseln werden jährlich am Standort hergestellt. Zum Portfolio zählen 200 verschiedene Erzeugnisse. Mit Herz-Kreislauf-Präparaten startete 1945 die Herstellung pharmazeutischer Erzeugnisse in der ISIS-Chemie Zwickau. 1991 übernahm Schwarz Pharma und konzentrierte mehrere Betriebsteile am neuen Standort. Seit 2011 produziert der Auftragshersteller mit 200 Mitarbeitern unter britischer Flagge. Rund 30 Kunden – darunter namhafte Global Player wie Bayer und Pfizer – lassen an der Mulde fertigen und in Monheim, dem zweiten deutschen AESICA-Standort, verpacken. „Unser Werk liefert jährlich zwei Milliarden Tabletten und Kapseln aus. Kapazitä- Vorbereitung der Tablettenpresse für die nächste Charge. Foto: AESICA ten bestehen für etwa drei Milliarden Einheiten“, zeigt Tina Stölzel Potenziale auf. Erschließungsmöglichkeiten sieht die 54-jährige Diplom-Chemikerin insbesondere Die AESICA Pharmaceutical GmbH Zwickau will ihre Marktposition ausbauen. im strategischen Technologie-Management, Partnerschaften in der Produktent- Dafür investiert der Hersteller von Arzneimitteln aktuell rund 1,8 Millionen Euro wicklung und offensiver Nachwuchsarbeit. Kathrin Buschmann
Wirtschaft Südwestsachsen · 11/2018 · Namen und Nachrichten 9 Neue Technik hat Schneid Rund 1,2 Millionen Euro hat die RUDERT Edelstahl- Personal zu kompensieren. „Denn bei unserer der- Technik GmbH Crimmitschau in moderne Technik zeitigen Produktionsauslastung müssen wir bereits investiert. Zwei neue Anlagen zum Laserschneiden Aufträge ablehnen“, sagt Geschäftsführer Stefan und Laserschweißen gingen kürzlich beim Hersteller Rudert. Das 127 Mitarbeiter zählende Unterneh- von Warmwasserspeichern, Spezialapparaten und men ist für die Heizungstechnik, Pharmaindustrie, Wärmetauschern in Betrieb. Neben beträchtlichen Lebensmittelhersteller sowie chemische Industrie tä- Produktivitäts- und Qualitätssteigerungen helfen tig und beliefert Anlagenbauer im In- und Ausland. neue Technologien, in gewissem Umfang fehlendes Kathrin Buschmann ANZEIGE Sven Müller richtet die neue Laserschweißanlage ein. Foto: IHK IHK gratuliert: VIS GmbH, Treuen zum 150-jährigen Firmenjubiläum, Autohaus Johannes Bräutigam, Glauchau zum 120-jährigen Firmenjubiläum, WEMA VOGTLAND Technology GmbH, Plauen zum 70-jährigen Fir- menjubiläum, IfU GmbH Privates Institut für Um- weltanalysen, Lichtenau zum 25-jährigen Firmenju- biläum, Lorenz Baumarkt GmbH, Schwarzenberg zum 25-jährigen Firmenjubiläum, Ortrud Lay, Rei- chenbach zum 25-jährigen Firmenjubiläum, Siegel Markenmode, Mode für Sie & Ihn, Beate Barthel, Auerbach zum 25-jährigen Firmenjubiläum, Bokos GmbH, Thalheim zum 20-jährigen Firmenjubiläum, Andre Berger „Store“, Plauen zum 20-jährigen Firmenjubiläum, Energy Fitness GbR zum 20-jähri- gen Firmenjubiläum, Simba n3 GmbH, Oelsnitz zum 20-jährigen Firmenjubiläum, Plasta Kunststofftech- nik Oederan GmbH zum 10-jährigen Firmenjubiläum, Autohaus Möckel Nicole Martin, Kostümverleih Martin, Plauen G m b zum 10-jährigen Firmenjubiläum, AW Senioren- und H Krankenpflege Striegistal GmbH, Brand-Erbis- Händler für PKW und Transporter dorf, zum 10-jährigen Firmenjubiläum Gewerbegebiet Nord-West 23 · 08228 Rodewisch Tel. 03744/35175-0 · Fax: 03744/35175-29 Herzlichen Glückwunsch! www.autohausmoeckel.de Finden Sie uns – dann finden Sie uns gut!
10 Wirtschaft Südwestsachsen · 10/2018 · Inhalt Jan Fischer mit einem Mitarbeiter im Modellbau der Gießerei Lößnitz. Foto: G. U. Dostmann Weiterbildung lohnt sich Mit der IHK den eigenen Horizont erweitern Von Christian Wobst
Titelgeschichte: Weiterbildung lohnt sich 11 Eine Weiterbildung ist nicht nur gut für die berufliche Entwicklung, sondern bringt auch einen großen persönlichen Nutzen. Das sind zwei zentrale Ergebnisse der aktuellen „Erfolgsstudie Weiterbildung“ des Deutschen Industrie- und Handels- kammertages, die jetzt veröffentlicht wurde. Der hohe persönliche Einsatz, den die Teilnehmer einer Weiterbildung erbringen, zahlt sich also gleich mehrfach aus. Jan Fischer weiß, dass er in einer komfortablen Ausgangssi- tuation ist. Sogar an Dienstagen und Donnerstagen. Dann beginnt sein Arbeitstag um 6 Uhr in der Frühe in der Gießerei Lößnitz und endet 20.15 Uhr im Gebäude der Industrie- und Handelskammer an der Straße der Nationen in Chemnitz. „Klar sind solche Tage hart, aber ich habe keine Kinder und kann auf die Unterstützung meiner Familie und meines Ar- beitgebers zählen“, sagt der 32-Jährige. Im März begann er den berufsbegleitenden Vorbereitungslehrgang auf die IHK- Fortbildungsprüfung zum Geprüften Industriemeister Metall. Im April 2020 will er den Abschluss in der Tasche haben. Bis dahin heißt es dienstags, donnerstags und samstags die Schulbank drücken. „Der einzige Nachteil ist eigentlich, dass ich hin und wieder das Fußballtraining ausfallen lassen muss“, sagt er mit einem Lächeln im Gesicht. Den Abschluss als Industriemeister braucht Jan Fischer, weil er bereits seit Anfang des Jahres die Modellbauabteilung in der Gießerei Lößnitz leitet. Vor neun Jahren absolvierte der gebürtige Plauener im Unternehmen die Ausbildung zum Technischen Jan Fischer leitet den Modellbau. Foto: G. U. Dostmann Modellbauer in der Fachrichtung Gießereimodellbau und blieb der Firma seitdem treu. Eine Weiterbildung ist immer eine große Herausforderung. „Weiterbildung hat für uns eine große Bedeutung, weiß also, was eine Qualifizierung den Mitarbei- in der Regel qualifizieren wir die Mitarbeiter, die tern abverlangt: „Eine Weiterbildung ist immer bei uns Führungsaufgaben übernehmen, selbst eine große Herausforderung, bei der es auch da- weiter“, sagt Geschäftsführer Jörg Kattermann. rum geht, ständig den inneren Schweinehund zu Der 36-Jährige hat in der Gießerei Lößnitz, die mit überwinden.“ Mitarbeitern, die sich mit der Fir- 80 Mitarbeitern und vier Auszubildenden alle gro- ma identifizieren, die die mentalen und geistigen ßen deutschen Automobilhersteller sowie nam- Voraussetzungen mitbringen, die Weiterbildung hafte Werkzeugbauunternehmen mit Werkzeu- durchzuhalten, die teamfähig sind und Autorität gen für die Produktion beliefert, eine Ausbildung unter den anderen Mitarbeitern genießen, werde zum Technischen Modellbauer absolviert. Für die eine Weiterbildung angeboten. „Bisher ist es nur Qualifizierung zum Gießereitechniker fuhr er von einmal vorgekommen, dass ein Mitarbeiter aus 2005 bis 2009 regelmäßig nach Leipzig, seit 2011 persönlichen Gründen dieses Angebot nicht wahr- ist er Geschäftsführer des Unternehmens, dessen genommen hat“, sagt Jörg Kattermann. Jörg Kattermann, Geschäftsführer der Gießerei Lößnitz. Foto: G. U. Dostmann Geschichte bis in das Jahr 1849 zurückreicht. Er
12 Titelgeschichte: Weiterbildung lohnt sich 12 Wirtschaft Südwestsachsen · 10/2018 · Inhalt 1 Foto: G. U. Dostmann Jan Fischer hatte anfangs Bedenken, ob er die Mitar- beiter führen kann, die ihn einst ausbildeten. „Aber diese Bedenken haben sich schnell als unbegründet erwiesen.“ Mit seinen Leistungen konnte er die ande- ren schnell überzeugen. „Mir war es wichtig, trotz der begonnenen Weiterbildung bei allen wichtigen Ge- sprächen mit Kunden im Unternehmen dabei zu sein“, sagt Jan Fischer. Denn nur weil er sich weiterbilde, dür- fe dies nicht heißen, dass seine Arbeit an seinem Stell- vertreter hängen bleibt. Keine Frage, dass sich dadurch auch Überstunden anstauen. „Die Geschäftsführung lässt mir relativ freie Hand, wie ich meine Arbeit ein- teile. Deshalb kann ich nach einer stressigen Woche auch schon einmal Freitagmittag gehen, wenn alle 2 3 Arbeiten erledigt sind“, sagt er. Sowohl für ihn als auch seinen Chef sind Qualifizie- rungen „on the Job“ der beste Weg. Wobei Jan Fi- scher durchaus auch eine Alternative kennt: „Wenn ich nochmal von Anfang an beginnen müsste, dann würde ich nach dem Abitur ein Duales Studium be- ginnen“, sagt er. Eigentlich wollte er Lehrer für Ma- the und Geschichte werden, doch die Ansprüche an die angehenden Lehrer waren seinerzeit noch sehr hoch. Ein nach dem Abitur begonnenes Studium der Wirtschaftswissenschaften hat er nach drei Semestern abgebrochen. Es fehlte der Praxisbezug. Fotos: 1, 2 und 4: Gießerei Lößnitz, 3: Fotolia_Avatar 4
Titelgeschichte: Weiterbildung lohnt sich 13 Wirtschaft Südwestsachsen · 10/2018 · Inhalt 13 Gabriele Hecker, Geschäftsführerin Bildung bei der IHK Chemnitz, kann das nach- vollziehen. „Auch die Erfolgsstudie Weiterbildung der IHK kommt zu dem Schluss, dass Hochschulabsolventen mit der Weiterbildung möglicherweise eine geringe Betriebsnähe und wenig Praxiserfahrung kompensieren möchten“, sagt sie. Nicht recht nachvollziehen kann sie, dass in Deutschland immer mehr Menschen dem Akademisierungswahn verfallen. „Laut Deutschem Qualifikationsrahmen für le- benslanges Lernen stehen Bachelor- und Meisterabschluss auf einer Stufe und auch finanziell sind Meister nicht schlechter gestellt als Bachelorabsolventen. Das zeigen mehrere Studien“, so Gabriele Hecker. Gießerei-Geschäftsführer Jörg Kattermann hat ebenfalls schon durchblicken lassen, dass Jan Fischer nach ei- ner erfolgreichen Qualifizierung finanziell nicht schlechter dastehen wird als ein Hochschulabsolvent. „Wenn man solch einen Weg geht, dann muss sich das auch finanziell lohnen“, stellt er klar. Zum lebenslangen Lernen gibt es keine Alternative. Gabriele Hecker. Foto: Th. Lippmann In vielen Gesprächen mit Unternehmen ermutigt Gabriele Hecker die Verantwort- lichen immer wieder, in Sachen Weiterbildung aktiv zu werden. „Viele Unterneh- men in der Region haben verstanden, dass es zum lebenslangen Lernen keine Alternative mehr gibt“, sagt sie. Weiterbildung sei so wichtig wie die Ausbildung. IHK-Infostelle Bildung Die IHK unterstütze deshalb auf vielen Wegen Unternehmen und an Weiterbil- dung Interessierte. „Der erste Ansprechpartner ist immer die IHK-Infostelle Bil- Unser Service zur beruflichen Bildung im dung, wo es Informationen zu allen relevanten Weiterbildungen und den Förder- • kaufmännisch/verwaltenden Bereich, möglichkeiten gibt“, sagt sie. • gewerblich-technischen Bereich, • sozialen/medizinischen/pflegerischen Bereich, • Bereich der Informations- und Telekommunikations- technik umfasst anbieterneutrale, gebührenfreie und kompetente Beratung zu Ausbildung, Umschulung und Weiterbildung in den verschiedensten Wirtschaftsbereichen. Stellen Sie Ihre Fragen persönlich, telefonisch, elektronisch oder schriftlich in Chemnitz: Antje Seltmann, Tel 0371 6900-1451 /-2000 antje.seltmann@chemnitz.ihk.de Plauen: Reinhard Stannigel, Tel. 03741 214-3440 /-2000 reinhard.stannigel@chemnitz.ihk.de Zwickau : Katrin Heldt, Tel. 0375 814-2414 /-2000 katrin.heldt@chemnitz.ihk.de oder besuchen Sie uns im Internet unter Foto: Fotolia_ momius www.die-bildungsberatung.de.
14 Titelgeschichte: Weiterbildung lohnt sich Dr. Heike Fischer (r.) und Mitarbeiterin Cornelia Berndt. Foto: Chr. Heyden Ein Vorzeigeunternehmen in Sachen Weiterbildung Neben Einzel- und Teamschulungen gibt es bei tra- ist das Chemnitzer Unternehmen tradu4you® gmbh. du4you® mitunter auch zeitaufwändige Weiter- „Wir bilden andere weiter – deshalb ist es für uns eine bildungen. Cornelia Berndt hat eine solche gerade Selbstverständlichkeit, dass wir uns auch selbst wei- abgeschlossen. Ursprünglich absolvierte die Chem- terbilden“, sagt Geschäftsführerin Dr. Heike Fischer. nitzerin eine Ausbildung zur Datenverarbeitungskauf- Mit seinen 15 Mitarbeitern coacht und berät das Un- frau. 2007 kam sie zu tradu4you®, 2012 bekam sie ternehmen Führungskräfte vor allem in den Branchen die Prokura verliehen. „Da stand für mich fest, dass Energiewirtschaft, Wohnungswirtschaft und Indus- ich eine Qualifizierung zum Controller absolvieren trie/Engineering. Je nach Position im Unternehmen möchte“, sagt sie. Sie entschied sich für einen Fern- Ein hohes Maß an Selbstdisziplin und Unterstützung aus dem Umfeld. stehen jedem Mitarbeiter im Jahr zwischen 600 und lehrgang, bei dem nicht nur ein Großteil der Lehrver- 2.000 Euro für Weiterbildungen zur Verfügung. Über anstaltungen, sondern auch die entsprechenden Semi- die Verwendung werde jeweils gemeinsam zwischen narunterlagen webbasiert zur Verfügung stehen. „Für Mitarbeiter und Geschäftsführung entschieden. Dazu mich war dieses Angebot ideal, weil es sehr flexibel ist, kommen Teamschulungen und gerade die bereiten da ich lernen konnte, wenn es meine Zeit erlaubt hat. Dr. Heike Fischer mitunter Kopfschmerzen. „Wir freuen Außerdem konnte man über die Online-Plattform des uns, dass die Sächsische Aufbaubank uns mit einem Instituts mit anderen Teilnehmern und Dozenten in Zuschuss zu den Weiterbildungen unterstützt. Das hilft Kontakt treten“, sagt Cornelia Berndt. Zwischen zehn uns ungemein. Aber wenn wir ein Thema auf der Ta- und zwölf Stunden steckte sie neben ihrem Vollzeitjob gesordnung stehen haben, für das es im ganzen Land jede Woche in die Qualifizierung. „Das erfordert ein nur einen Referenten gibt, dann fällt es mir schwer, hohes Maß an Selbstdisziplin, aber ich erhielt auch drei vergleichbare Angebote vorzulegen, wie von der viel Unterstützung aus meinem Umfeld – vor allem SAB gefordert. An solchen Förderbedingungen sollte von meinem Partner. Sonst hätte ich das so nicht ge- sich etwas ändern“, sagt sie. schafft“, sagt sie. Mitte September bekam sie in der IHK in Chemnitz ihr Zeugnis überreicht.
Titelgeschichte: Weiterbildung lohnt sich 15 Etwas Neues lernen und den eigenen Horizont erweitern. 66 % haben sich für eine Weiter- bildung entschieden, um 46 % beruflich aufzusteigen. Was sind die Gründe planen mit der Weiterbildung ein höheres Einkommen zu der Absolventen für eine erzielen. Weiterbildung gewesen? Der Wunsch nach einem Berufsaufstieg und einem höheren Einkom- men steht bei den Gründen für eine Weiterbildung nach wie vor an höchster Stelle. Die Karriereleiter hinaufzusteigen, hat wie in den Vorjahren erneut oberste Priorität und wird von 66 % der Befragten als Hauptmotiv für die Weiterbildung angegeben. Weitere treibende Faktoren sind die Aussicht auf Gehaltserhöhungen (46 %) und darauf, etwas Neues zu lernen, um den eigenen Horizont zu erweitern (27 %). 27 % Neues lernen 15 % Erweiterung und persönlichen der beruflichen Eine Arbeitsplatzsicherung verliert im Vergleich zu früheren Umfragen Horizont erweitern. Kenntnisse. als Weiterbildungsmotivation an Gewicht. Ein Grund hierfür dürfte die bessere Arbeitsmarktlage sein. 11 % Sicherung 11 % neuen Entwick- des bestehenden lungen und Anforde- Arbeitsplatzes. rungen entsprechen. 10 % berufliche 2 % Erhöhung der Freiheit und Ausweich- Beschäftigungsfähig- möglichkeiten haben. keiten (arbeitssuchend). Immer mehr IHK-Abschlüsse mit DQR-Einstufung Der Deutsche Qualifikationsrahmen (DQR) ist Hilfsmittel und Orientierung, wenn Zum 1. August 2018 wurden weitere 13 IHK-Abschlüsse der höheren Berufsbil- es darum geht, die verschiedenen Bildungsabschlüsse deutschlandweit ver- dung im DQR eingeordnet. Insgesamt sind damit nunmehr 65 IHK-Abschlüsse gleichbar zu beschreiben. Indem der DQR ein System, bestehend aus 8 einzelnen zugeordnet. Die IHK-Organisation ist weiterhin die einzige zuständige Stelle mit Niveaustufen, für die Zuordnung von Qualifikationen zu Kompetenzniveaus an- eigenen Abschlüssen im DQR. Eine Übersicht zu den Fortbildungsabschlüssen der bietet, hilft er, Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Qualifikationen besser IHK Chemnitz finden Sie unter: www.chemnitz.ihk24.de, Such-Nr. 122149. Wei- sichtbar zu machen. Während dieser bereits sehr viele Qualifikationen, darunter terführende Informationen finden Sie unter: http://www.dqr.de natürlich auch die meisten Ausbildungsberufe der dualen Berufsausbildung, ein- Thomas Nelamischkies, Tel. 0371/6900-1420 geordnet hat, gibt es noch Bereiche, die sich aktuell im Prozess der Einstufung Niveau 8 befinden. Bei Ausbildungsberufen oder Fortbildungen, welche im DQR eingestuft wurden, wird dies auf dem jeweiligen Zeugnis mit aufgeführt. Niveau 7 Promotion Niveau 6 Strategischer Niveau 5 Meister, Professional (IT), Niveau 4 Fachwirt, gleichrangig IT-Spezialist mit Master Niveau 3 (Zertifizierter), Fachkaufmann Niveau 2 Ausbildungs- u.a., gleich- berufe 3- und Service- Ausbildungs- techniker rangig mit Niveau 1 berufe 2-jährig 3 1/2-jährig Bachelor Einstiegs- (Geprüfter) Berufsbildungs- qualifizierung, vorbereitung Berufsfach- schule Deutscher Qualifikationsrahmen (DQR) DIHK l Stand 10/2013
16 Wirtschaft Südwestsachsen · 11/2018 · IHK aktuell Neues aus Berlin & Brüssel Die deutsche Wirtschaft lebt von Weltoffenheit! Berlin. Auf die schädlichen Wirkungen von Frem- und Rechtsstaat gerüttelt wird, beunruhigt sie das“, denhass nicht zuletzt für den Wirtschaftsstandort so der DIHK-Präsident. „Für die Wirtschaft ist klar: Deutschland hat DIHK-Präsident Eric Schweitzer (Foto) Demokratie und Rechtsstaat sind die Grundlage und hingewiesen. Es gelte, den Ängsten eine positive Basis unseres unternehmerischen Handelns in einer Zukunftseinstellung entgegenzusetzen. „Aggression freien Gesellschaft.“ Schweitzer mahnte: „Die aktu- und Gewalt gegenüber Menschen mit ausländischer ellen Herausforderungen bewältigen wir aber nicht Herkunft sind für Wirtschaft und Politik gleicher- nur mit Sonntagsreden. Wir müssen versuchen, den maßen eine Herausforderung, der wir geschlossen Ängsten vor Veränderungen eine positive Zukunfts- begegnen müssen. Die deutsche Wirtschaft lebt in einstellung entgegenzusetzen.“ Als einen wichtigen besonderer Weise von ihrer Weltoffenheit“, sagte Beitrag nannte er „gute Bildung, die einen guten Ein- Schweitzer. Das Gütesiegel „Made in Germany“ stieg in das Arbeitsleben ermöglicht und Neugierde stehe für Verlässlichkeit, Respekt und Entwicklungs- weckt“. Die aktuelle Bundesregierung habe hier im freude. „Wenn Unternehmer hierzulande erleben Koalitionsvertrag „zu Recht einen ihrer Schwerpunkte müssen, dass an den Grundfesten von Demokratie gesetzt“. Frank Thewes, DIHK Foto: DIHK/Chaperon Eckpunktepapier zum Fachkräfteeinwanderungs- Abschlusserklärung der gesetz: Richtung stimmt G20-Verhandlungsführer Berlin. Dass sich die Bunderegierung am 2. Oktober werden. Diese Aspekte hat die Bundesregierung jetzt Brüssel. Die Handelsminister der G20-Staaten haben 2018 auf Eckpunkte eines Fachkräfteeinwanderungs- in ihren Eckpunkten aufgegriffen. Zudem ist geplant, in ihrer Abschlusserklärung in Mar del Plata, Argen- gesetzes einigen konnte, bewertet der DIHK positiv: das gemeinsam von Bundeswirtschaftsministerium tinien, betont, dass es wichtig sei, kleine und mittel- Vor dem Hintergrund zunehmender Arbeitskräfteeng- und DIHK geleitete Akteursnetzwerk „Ausländische ständische Unternehmen (KMU) zu unterstützen. Der pässe sind die Unternehmen künftig auch auf Per- Fachkräftepotenziale erschließen und Willkommens- DIHK setzt sich hierfür seit langem ein, etwa als Mit- sonal aus Nicht-EU-Staaten angewiesen. Der DIHK kultur schaffen“ zu nutzen, um die Fachkräftegewin- glied der B20, die die G20-Verhandlungsführer bera- hatte sich schon seit langem dafür stark gemacht, nung am Bedarf der Wirtschaft zu orientieren. Der ten. Bereits 2017 hatten sich auf Initiative des DIHK die Zuwanderung für beruflich Qualifizierte zu er- DIHK wird sich auch im nun anstehenden Gesetzge- und der europäischen Kammerverbände mehr als 80 leichtern. Außerdem sollten das gesamte Zuwande- bungsverfahren für eine unbürokratische Ausgestal- Länder darauf geeinigt, auch den Mittelstand zum rungsrecht und die zugehörigen Verwaltungsprozes- tung einsetzen, damit auch kleine Unternehmen gut Thema der Verhandlungen in der Welthandelsorgani- se transparenter und effizienter gestaltet sowie im mit den neuen Regelungen arbeiten können. sation WTO zu machen. Die 80 Länder stehen für über Ausland für den Arbeitsort Deutschland geworben Stefan Hardege, DIHK 80 Prozent des Welthandels. Klemens Kober, DIHK Erleichterungen im Unionszollkodex erreicht Berlin/Brüssel. In der Diskussion um die Hinterlegung von Zollsicherheiten haben se auf die Hinterlegung von Sicherheiten verzichten, beispielsweise im Fall von Eurochambres und der DIHK wichtige Erleichterungen für im Außenhandel aktive Betreibern von Flug- und Seehafenterminals. Hier hätten unter der alten Rege- Unternehmen erreicht. Unternehmen müssen bei besonderen Zollverfahren (z.B. lung Sicherheiten für Waren im Wert von vielen hundert Millionen Euro geleis- Aktive Veredelung) oder bei der vorübergehenden Verwahrung finanzielle Sicher- tet werden müssen. Im Kern wurde das strenge Kriterium der „ausreichenden heiten für etwaige Zollschulden aufbringen. finanziellen Mittel“ gestrichen und durch „finanzielle Leistungsfähigkeit“ ersetzt. Die Höhe der Sicherheitsleistungen kann dabei reduziert werden. Die Vorausset- Daneben wurde das Entstehungsrisiko von Zollabgaben – z.B. in Abhängigkeit zungen hierfür waren jedoch bislang sehr streng. Der Zoll kann nun seit dem 2. von Wert und Menge der jeweiligen Waren – als neues Bewertungselement be- September 2018 bei entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen ganz oder teilwei- rücksichtigt. Steffen Behm, DIHK
Wirtschaft Südwestsachsen · 11/2018 · IHK aktuell 17 IHK in Sachsen Gesetzentwurf zur Stärkung der Wettbewerbsfairness begrüßt Die Landesarbeitsgemeinschaft der sächsischen IHKsnung als lukrative Einnahmequelle entdeckt haben Nachteil des abgemahnten Unternehmens genutzt. hat gegenüber dem sächsischen Justizministerium und rechtlich missbrauchen. Vor allem kleine Online- Der Abmahner könne sich insbesondere bei Rechts- zum Referentenentwurf eines Gesetzes zur Stärkung Händler leiden unter diesem Rechtsmissbrauch. verstößen im Internet an jedes Gericht an einem be- des fairen Wettbewerbs Stellung genommen. Die Die IHKs stellen ihre Rechtsauffassung zu einzelnen liebigen Ort Deutschlands wenden, die häufig weit Wirtschaft begrüßt das Gesetz, mit dem u. a. miss-Passagen des Gesetzentwurfes klar, unter anderem entfernt vom Sitz des Beklagten seien. bräuchliche Abmahnungen eingedämmt werden sol- zur Abschaffung des sog. „fliegenden Gerichtsstan- len. des“. Damit werde eine langjährige Forderung der Die Verteidigung gegen die Abmahnung wird vor al- Wirtschaft umgesetzt, die zu einem Rückgang unbe- lem Kleingewerbetreibenden so deutlich erschwert. In der Beratung der IHK-Mitgliedsunternehmen wur- rechtigter Abmahnungen führen wird. Verstöße gegen die Datenschutz-Grundverordnung de deutlich, dass auch unseriöse Abmahnvereine sollen von dem neuen Gesetz ausdrücklich ausge- und auf Abmahnungen spezialisierte Rechtsanwälte Aktuell werde gerade bei missbräuchlichen Serien- nommen werden. das Instrument der wettbewerbsrechtlichen Abmah- abmahnungen der „Fliegende Gerichtsstand“ zum Julian Kohl, Tel. 0371/6900-1350 Zur Reform der Straßenbauverwaltung In einem gemeinsamen Schreiben an Wirtschaftsminister Martin Dulig haben sich desverkehrswegeplan noch nicht behoben werden. Viele dringend benötigte Pro- die drei sächsischen Industrie- und Handelskammern und Handwerkskammern jekte könnten erst nach 2030 angegangen werden. Bei einigen Vorhaben bestehe zur Reform der Straßenbauverwaltung des Bundes geäußert und diese insgesamt der Planungsauftrag in der laufenden Planperiode. begrüßt. Die Meinung der Wirtschaft ist: Bei der Beibehaltung der Auftragsverwaltung im Die Bundesstraßen im Freistaat Sachsen bilden das Rückgrat des Straßennetzes Freistaat Sachsen sei ein flexibler Einsatz der Mittel besser zu steuern als bei einer insbesondere bei der Anbindung der ländlichen Regionen an das Bundesauto- Verwaltung durch den Bund. Aus diesem Grund appellieren die Interessenver- bahnnetz, heißt es darin. Im Gegensatz zum Neubau von Autobahnen, der bis treter an den Wirtschaftsminister, etwaigen Bestrebungen zur Übertragung der auf die A 72 Chemnitz-Leipzig im Wesentlichen abgeschlossen ist, bestünden in Bundesstraßenverwaltung an den Bund entschieden entgegenzutreten. Sachsen erhebliche Defizite bei den Bundesstraßen, die auch im laufenden Bun- Dietmar Richter, Tel. 0371/6900-1220 Arbeitsmarktorientiertes Fachkräftezuwanderungsgesetz gefordert Der Heringsdorfer Kreis, Zusammenschluss der 14 len Landkreisen wird die Zahl der Erwerbsfähigen um Die Zuwanderung von Auszubildenden soll erleichtert IHKs der neuen Bundesländer, hat ein Eckpunkte- 25 bis 30 Prozent fallen. werden und die Zuwanderung beruflich Qualifizierter papier für ein arbeitsmarktorientiertes Fachkräftezu- ohne Vorrangprüfung und unabhängig von Engpäs- wanderungsgesetz an die sächsischen Bundestagsab- Deshalb brauche unser Land eine gesetzliche Grund- sen möglich sein. Personaldienstleistern soll erlaubt geordneten gesandt. lage, welche zulässt, jene Fachkräfte aus dem Ausland werden, ausländische Fachkräfte aus Drittstaaten zu gezielt anzuwerben, die die Unternehmen benötigen. beschäftigen. Last but not least soll, wer in Deutsch- Darin heißt es: Für 62 Prozent unserer Mitglliedsun- Der Heringsdorfer Kreis begrüßt daher das Vorhaben land erfolgreich studiert hat, bei Aufnahme einer dem ternehmen ist der Fachkräftemangel das Hauptrisiko der Bundesregierung, zügig ein an den Bedarfen der Abschluss angemessenen nichtselbstständigen oder für die wirtschaftliche Entwicklung. Bis 2030 werden Wirtschaft ausgerichtetes Fachkräftezuwanderungs- selbstständigen Tätigkeit sofort eine unbefristete Nie- wir in Ostdeutschland immer weniger Menschen im gesetz auf den Weg zu bringen. derlassungserlaubnis erhalten. erwerbsfähigen Alter haben. In dem 15-Punkte-Papier wird unter anderem gefor- Das Eckpunktepapier ist im Internet einsehbar unter Besonders ländliche Regionen werden von diesem dert, dieses Gesetz aufgrund seiner Dringlichkeit bis der Such-Nummer: 3997302 Rückgang der Erwerbspersonen betroffen sein. In vie- Dezember 2018 zu beschließen. Martin Witschaß, Tel. 0371/6900-1250
18 Wirtschaft Südwestsachsen · 11/2018 · IHK aktuell IHK vor Ort Jahresempfang: Präsident verurteilt rassistische Hetze Zum Jahresempfang der IHK Chemnitz am 28. September begrüßte IHK-Präsident Dieter Pfortner rund 250 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung. Als Fest- redner empfing er den sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer. Präsident Pfortner verwies zunächst auf die solide wirtschaftliche Entwicklung in der Region. Deshalb habe er wenig Verständnis für Zorn, Unzufriedenheit und Flucht in Selbstmitleid. „Für uns Unternehmer heißt es immer wieder: Ärmel hoch- krempeln und etwas unternehmen.“ Der Präsident ging dann auf die negativen Folgen der ausländerfeindlichen und Foto: W. Schmidt nationalistischen Übergriffe Ende August in Chemnitz ein und fragte: „Warum ge- rade Chemnitz? Warum gerade zu diesem Zeitpunkt? Warum wieder Ostdeutsch- Danach widmete er sich Themen der Bundespolitik wie dem Zuwanderungsgesetz land?“. Als eine der Ursachen benannte er fehlende politische Bildung. Er appel- für Fachkräfte, der immer noch offenen Frage zur Vorfälligkeit der Sozialversiche- lierte an die Anwesenden: „In Anbetracht unserer weltweiten Marktpräsenz heißt rungsbeiträge und anstehenden Steuerreformen, insbesondere bei der Grund- das aber auch vor allem für Weltoffenheit, Demokratie, Toleranz und Rechtsstaat- und Gewerbesteuer. lichkeit einzutreten. Das sind die Grundlagen unserer sozialen Marktwirtschaft!“ Im Anschluss sprach der Ministerpräsident Michael Kretschmer zu den Gästen des „Natürlich ärgern wir uns als Unternehmer auch über viele Unzulänglichkeiten“, Jahresempfangs. Er betonte in seiner Rede: „Wenn es der sächsischen Industrie eröffnete Dieter Pfortner den nächsten Themenblock, in dem er beispielsweise gut geht, geht es auch der hiesigen Wirtschaft gut. Und dann geht es Sachsen und die mangelhafte Lehrerausstattung, -ausbildung und -weiterbildung in Sachsen, den hier lebenden Menschen gut. Mit entscheidend ist auch, dass wir genügend Fragen der Berufs- und Studienorientierung, den notwendigen Ausbau der Breit- Fachkräfte ausbilden und für einen Job bei uns begeistern.“ band-, Verkehrs- und Schienenverkehrsinfrastruktur sowie den Bürokratieabbau ansprach. „Ausländische Fachkräfte kommen nicht von allein zu uns“, so der Ministerprä- sident weiter. Auch er warf einen Blick zurück auf die Ereignisse Ende August in „Erfreulich für die Wirtschaft“, sagte der Präsident, „dass sich der Freistaat Sach- Chemnitz und dankte den Sicherheitskräften für ihren Einsatz. „Demokratie und sen wieder mehr bewegt“, und machte das an einigen Beispielen fest, wie die Akzeptanz für Demokratie muss man vorleben und stärken“, sagte er und bat alle bevorstehenden Gespräche mit dem SMWA zur Vereinfachung, Beschleunigung Anwesenden um Unterstützung. In diesem Zusammenhang sprach er sich eben- und besseren Kundenorientierung der Verfahren und Richtlinien der Technologie- falls für ein Zuwanderungsgesetz für qualifizierte Fachkräfte aus. förderung und erste Gespräche unter der Überschrift „Kleine GA“ zur zukünftigen Angesichts der Herausforderungen beim Ausbau der Infrastruktur will er sich für Förderung für kleine Unternehmen. ein neues Planungsbeschleunigungsgesetz einsetzen. Marion Fiedler Ministerpräsident Michael Kretschmer und IHK-Präsident Dieter Pfortner. Foto: W. Schmidt Gastgeschenk ist ein Jagdhorn. Foto: W. Schmidt
Wirtschaft Südwestsachsen · 11/2018 · IHK aktuell 19 Herzlichen Glückwunsch! IHK-Präsident Dieter Pfortner feierte seinen 65. Geburtstag Am 28. September beging Dieter Pfortner, Präsident der IHK Chemnitz und Geschäftsführer der P&R Health care GmbH Markneukirchen, sei- nen 65. Geburtstag. Dieter Pfortner engagiert sich seit vielen Jahren ehrenamtlich. Er ist seit der Vollversammlung am 18. Juni IHK-Präsident und hatte die Nachfolge von Dr. h. c. Franz Voigt angetreten. Zu den Schwerpunkten seiner Arbeit zählen das Fachkräfteproblem mit allen Bereichen wie Personalentwicklung, Bildungssystem, Berufsausbildung, qualifizierte Zuwanderung, Zusammenarbeit Wirtschaft/Schule sowie besonders die Existenzgründungsförderung in Verbindung mit der Unterstützung von Unternehmensnachfolgen. Themen wie Infrastruktur, Forschungs- und Innovationsförderung gehören ebenso dazu, wie - mit Blick auf die Bundesregierung – die Forderung nach weiterem Bürokratieab- bau. Als wichtigste Aufgabe der IHK betrachtet er die Vertretung des Gesamtinteresses ihrer über 70.000 Unternehmen. IHK-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Wunderlich gratuliert im Namen der Geschäftsführung. Foto: W. Schmidt Vita Dieter Pfortner wurde am 28. September 1953 Bis Dezember 2016 war er als Geschaftsführer der Sachsen / Thüringen und Vorsitzender des Grund- in Reichenbach/Vogtland geboren. Nach dem Catgut GmbH und der P&R Health care GmbH tä- satzausschusses nach der AOK - Länderfusion Studium an der Hochschule für Ökonomie Ber- tig. Seit Januar 2017 ist Dieter Pfortner Geschäfts- 2010 bis 2017: Mitglied des Verwaltungsrates der lin, Fakultäten Betriebswirtschaft sowie Leitung, führer der P&R Health care GmbH. Sparkasse Vogtland Informationsverarbeitung und Statistik und dem Diplom-Abschluss war er in verschiedenen Unter- Ehrenamtliche Tätigkeiten: seit 2016: Mitglied des Verwaltungsrates des Me- nehmen der Region tätig. Sein beruflichen Weg 1992 bis 1998: Mitglied des Vorstandes des Ver- dizinischen Dienstes der Krankenkassen Sachsen begann 1979 im Apparatebau Mylau, wo er zuletzt bandes der Sächsischen Metall – und Elektroindus- (MDK) als Geschäftsführer Produktion und Vertrieb und trie (VSME) und Vorsitzender des Bezirksvorstan- bis 1992 als Geschäftsführer der BEHR Industrie- des Chemnitz seit 2006: Mitarbeit in der Peter-Maffay-Stiftung technik Mylau GmbH tätig war. Daran schloss sich die Funktion des Sprechers der Geschäftsführung 1998 bis 2001: Mitglied des Präsidiums des Ver- Ehrungen / Auszeichnungen der BEHR Industrietechnik Mylau GmbH und Ge- bandes der Sächsischen Metall- und Elektroindus- schäftsführer der BEHR Motorradtechnik Reichen- trie (VSME) 2005: Verleihung des Deutsch - Italienischen Wirt- bach GmbH an. schaftspreises „Mercurio“ durch den Botschafter 2002 bis 2014: Mitglied des Vorstandes Sachsen- der Republik Italien in Deutschland Von 2002 bis 2014 war Dieter Pfortner Geschäfts- metall, dem Dachverband von VSME und dem nicht führer der Magnetto Automotive Deutschland tarifgebundenen, allgemeinen Arbeitgeberver 2008: Verleihung des Deutsch-Italienischen Freund GmbH Treuen, einem Unternehmen der CLN – bandes schafts-Preises „Orsetto“ durch die Deutsch-Italie Group Turin / Italien. nische Gesellschaft Berlin 2005 bis 2014: Mitglied des Beirates der Automo- Im Oktober 2014 folgten die Gründung der P&R bilzulieferinitiative Sachsen e.V. (AMZ) 2011: Verleihung des Ehrenpreises des Vogtland- Health care GmbH und Vorbereitung des Erwerbs kreises der Catgut GmbH sowie der TNI GmbH Ichters- 2005 bis 2008: Vorsitzender des Verwaltungsrates hausen, beides Unternehmen zur Herstellung von der AOK Sachsen (Arbeitgeberseite) 2012: Verleihung des „Axia – Awards“, Mittel- Medizinprodukten. standspreis der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft seit 2008: Mitglied des Verwaltungsrates der AOK Deloitte & Touch
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