BEITRÄGE CONTRIBUTIONS - Demeter Schweiz

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BEITRÄGE CONTRIBUTIONS - Demeter Schweiz
BC                     BEITRÄGE
                       CONTRIBUTIONS
MAGAZIN ZUR FÖRDERUNG DER BIOLOGISCH-DYNAMISCHEN LANDWIRTSCHAFT, DEMETER.
MAGAZINE POUR LA PROMOTION DE L’AGRICULTURE BIODYNAMIQUE, DEMETER.

                                   L ANDWIRTSCHAFTLICHE TAG U N G :
                                            BODENFRUCHTBA R K E I T

2        M Ä R Z 2017
         M A R S 2 017
                                              CONGRES AGRI C O L E :
                                                FERTILITE DU S O L
BEITRÄGE CONTRIBUTIONS - Demeter Schweiz
AFFÛTÉES.                                                                         IN HOCHFORM.
                                    CÉRÉALES DEMETER.                                                                        DEMETER-GETREIDE.
                                 UN CŒUR BIODYNAMIQUE.                                                                 BIODYNAMISCHE KORNKOMPETENZ.

                                                         www.demeter.ch                                                                               www.demeter.ch

                                                                                      DEM_Plakat_297x420mm_DF.indd 1                                              03.09.13 09:54
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BEITRÄGE CONTRIBUTIONS - Demeter Schweiz
Inhalt Sommaire                      Willkommen                                      Bienvenue
 4   DEMETER.                             Armin Goll | Letztes Jahr, Mitte Oktober,      Armin Goll | L’an dernier à la mi-octobre,
     Landwirtschaftliche Tagung           nahm ich an einer Exkursion zum Kra-           j’ai participé à une excursion à la mer
     DEMETER. Congrès agricole            nichzug an der Ostsee teil. Wir konnten        Baltique pour voir le passage des grues.
                                          Tausende von Kranichen und Abertau-            Nous avons pu observer des milliers de
 8   DEMETER. Workshops                   sende anderer Zugvögel beobachten.             grues et d’autres oiseaux migrateurs.
     DEMETER. Ateliers                    Die keilförmigen Flugformationen, die          Les vols en «V», le ballet des immenses
                                          riesigen, sich dauernd verändernden            nuages d’oiseaux en mutation constante
10   VERARBEITUNG.                        Vogelwolken waren ein grandioses Er-           était grandiose, les cris et les sons des
     Das KORN.HAUS                        lebnis, auch die Rufe und Laute der Tie-       animaux étaient très impressionnants.
     TRANSFORMATION.                      re waren sehr beeindruckend.                   À l’aube, le paysage était déjà emplit de
     KORN.HAUS                            Bereits in der Morgendämmerung war             cris de trompette des grues se réveillant.
                                          die Landschaft erfüllt von den trompe-         Cette joyeuse et résonnante ambiance
14   GARTEN JARDIN                        tenähnlichen Rufen der erwachenden             de départ m’a alors profondément ému.
                                          Kraniche. Diese schallend freudige Auf-        Comme sortis de nulle part, les oiseaux
16   KOSMOS COSMOS                        bruchstimmung ergriff mich jeweils tief.       majestueux sont apparus à l’horizon et
                                          Wie aus dem Nichts                                                 ils ont volé vers les
18   BETRACHTUNG. Ostern                  erschienen die ma-                                                 champs de maïs récol-
     CONTEMPLATION. Pâques                jestätischen Vögel am                                              tés à l’intérieur du pays
                                          Horizont und flogen                                                pour se nourrir avant
20   KOCHEN CUISINE                       zu den abgeernteten                                                leur migration vers le
                                          Maisfeldern im Lan-                                                sud.
22   KURZPROTOKOLL                        desinnern, um sich für                                             De retour en Suisse, un
     PROCES-VERBAL RESUME                 die Weiterreise in den                                             après-midi brumeux et
                                          Süden aufzufüttern.                                                froid début novembre.
23   AKTUELL ACTUALITES                   Zurück in der Schweiz,                                             Je sors de la maison
                                          ein     neblig    kühler                                           et j’entends – des cris
26   AGENDA AGENDA                        Nachmittag       Anfang Krokusse. Crocus.                          de grues! Je regarde
                                          November. Ich trete                    (Bild/Photo: Markus Bär)    dans la brume. Tout
                                          aus dem Haus und                                                   à coup, je vois survo-
                                          höre – Kranichrufe! Ich spähe in den           ler vers le sud une trentaine de grues
                                          Dunst. Plötzlich sehe ich etwa dreissig        en formation en «V» en direction du
                                          Kraniche keilförmig südwärts Richtung          Hauenstein! Deux semaines plus tard,
                                          Hauenstein fliegen! Zwei Wochen später,        lors d’une promenade matinale enso-
Impressum
                                          an einem sonnigen Sonntagmorgen auf            leillée du dimanche, j’entends à nouveau
BEITRÄGE – Magazin zur Förderung          einem Spaziergang, vernehme ich wie-           des cris de grues; j’observe comment les
der biologisch-dynamischen Landwirt-
                                          der Kranichrufe, beobachte, wie sich die       grues prennent de l’altitude grâce à la
schaft, Demeter.
Erscheint 6-mal jährlich. 65. Jahrgang.   Kraniche mit Hilfe der Thermik in die          thermique pour ensuite reprendre leur
Herausgeber.                              Höhe schrauben, um dann gegen Süden            trajet vers le sud.
Verein für biologisch-dynamische          wegzugleiten.                                  Je n’avais jusqu’alors encore jamais
Landwirtschaft, Burgstrasse 6,            Vorher hatte ich in unserer Region noch        entendu dans notre région des grues
CH-4410 Liestal
                                          nie Kraniche gehört oder auf der Durch-        ou observé leur passage. Les cris sem-
Tel. 061 706 96 43, Fax 061 706 96 44,
E-Mail info@demeter.ch                    reise gesehen. Für mich klangen die            blaient ressembler à une bienvenue, un
Abonnement.                               Rufe wie eine Begrüssung, ein «Hallo».         «salut». L’être des grues, m’étant désor-
Schweiz Fr. 58.–, Ausland  57.–          Das Kranichwesen, das ich nun kenne,           mais familier, se révèle à moi. Avec un
Weitere Informationen und                 zeigt sich mir. Etwas gewagt könnte man        peu d’audace on pourrait dire: la diver-
Adressen auf Seite 27
                                          sagen: Die Vielseitigkeit in der Natur be-     sité de la nature commence dans notre
Impressum                                 ginnt bei uns im Kopf und im Herzen.           esprit et cœur. Quels êtres connaissons-
CONTRIBUTIONS – Magazine                  Welche Wesen sind uns vertraut und             nous et déclenchent un écho dans notre
pour la promotion de l’agriculture        finden in unserem Empfinden ein Echo?          ressenti?
biodynamique, Demeter.                    Der Frühling schenkt uns ja mannigfal-         Le printemps nous fait don de ren-
Parution 6 fois par an. 65ème année.      tige Hallo-Begegnungen. Ich wünsche            contres «salut» variées. Je souhaite à tous
Editeur.
                                          allen beglückende Augenblicke des Be-          des moments ravissants d’observation et
Association pour la Biodynamie,
Burgstrasse 6, CH-4410 Liestal            obachtens und Lauschens!                       d’écoute!
tél. 061 706 96 43, fax 061 706 96 44,
courriel info@demeter.ch
Abonnement.
Suisse Fr. 58.–, étranger  57.–
Pour de plus amples informations
et les adresses voir page 27

                                                                                                   BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 2 | 2017     3
BEITRÄGE CONTRIBUTIONS - Demeter Schweiz
DEMETER. Die Landwirtschaftliche Tagung vom 1. bis 4. Februar 2017 zum Thema «Boden-
    fruchtbarkeit – von der Naturgrundlage zur Kulturaufgabe» war sehr gut besucht: Gegen
    800 Interessierte reisten von nah und fern ans Goethenaum. Anet Spengler resümiert den
    Auftaktvortrag von Paul Mäder, FiBL, und greift einige Aspekte aus andern Referaten auf.

    Erosion und Ausverkauf
    bedrohen den Boden
    Anet Spengler Neff | Fast 800 Leute aus         tät und damit die bessere Bodenstruktur        Marienhöhe im deutschen Bundesland
    36 Ländern besuchten dieses Jahr die            auf den biodynamischen Parzellen.              Brandenburg, einem der ältesten bio-
    Landwirtschaftliche Tagung am Goethe-           Diese Eigenschaften sind wichtig, um           dynamischen Betriebe, zeigte eindrück-
    anum. Die meisten von ihnen arbeiten            Erosion zu vermeiden, den Boden                lich, wie in kurzer Zeit auch Sandboden
    direkt mit dem Boden. In Workshops,             fruchtbar zu erhalten und Kohlenstoff          fruchtbar gemacht werden kann, aber
    Fachgruppen und Pausen waren die Ge-            im Boden zu fixieren. Weltweit sind            auch, wie labil diese Fruchtbarkeit ist,
    spräche intensiv und die Vorträge brach-        riesige Flächen der Erosion und Degra-         wenn auf politischen Druck hin dem
    ten Licht ins Bodendunkel.                      dation ausgesetzt. Die biologische und         Boden zu hohe Erträge abverlangt wer-
    Wie viel Sinn die biologisch-dynami-            insbesondere die biodynamische Be-             den.
    sche Bewirtschaftung des Bodens macht,          wirtschaftung könnten dies verhindern.         «Alles wirkt auf den Boden. Und von
    zeigte Paul Mäder vom FiBL gleich zu            Trotz der um 20 Prozent geringeren             der Bodenfruchtbarkeit wird alles oder
    Beginn der Tagung anhand von Er-                Erträge im Biolandbau ist die Nährstoff-       vieles beeinflusst in meiner Landwirt-
    gebnissen aus dem seit fast 40 Jahren           und Energieeffizienz in den biologisch         schaft», sagte Ueli Hurter, «und so ist die
    laufenden DOK-Versuch (Langzeitver-             bewirtschafteten Parzellen um 30–50            Bodenfruchtbarkeit eine Funktion des
    gleich in Therwil BL auf dynamisch,             Prozent besser als in den konventionel-        ganzen Hoforganismus.» Hurter zeich-
    organisch und konventionell bewirt-             len. Zudem werden keine Pestizide aus-         nete das Bild des Bodens als Zwerchfell,
    schafteten Parzellen): Trotz Ackerbau           gebracht. Neue Ergebnisse zeigen, dass         wie es im Landwirtschaftlichen Kurs von
    haben sich die Humusgehalte in den              in den biodynamischen Parzellen die            Rudolf Steiner dargestellt ist: Der frucht-
    biologisch-dynamischen Parzellen nicht          Regulierung von Pflanzenkrankheiten            bare Boden ist die Durchdringungszone
    verändert, während sie in den anderen           besser ist und die Emissionen von Kli-         und Grenze von Unterem und Oberem,
    Bewirtschaftungsverfahren abnahmen.             magasen geringer sind – auch wenn man          wie das Zwerchfell Brusthöhle und
    Damit in Zusammenhang stehen die hö-            ertragsbezogen rechnet.                        Bauchhöhle trennt. Im Boden ist aber
    heren Gehalte an organischer Substanz,          Der Bericht von Fridtjof Albert über die       die Tätigkeit, die beim Mensch oben,
    an mikrobieller Biomasse und Bioaktivi-         Entwicklung der Fruchtbarkeit auf der          im Kopf, ist, unten: Hier sind die Wur-

    Impressionen von der Landwirtschaftlichen Tagung 2017.     (Bilder/Photos: Heinrich.J.Heer)

4   BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 2 | 2017
BEITRÄGE CONTRIBUTIONS - Demeter Schweiz
zeln der Pflanzen, die wie Sinnesorgane
im Boden «riechen» und «schmecken»,
Stoffe aufsuchen und nach oben beför-
dern, in die anderen Pflanzenorgane.
Walter Sorms betonte, dass gesunde
Pflanzen – wie alle Lebewesen – immer
Überschuss bilden. Nur was Überschuss
bilde, ernähre die Erde so, dass auch
diese einen Überschuss bilde. Wenn die
Bodenbearbeitung zur «Aufstülpung der
Erde» führt, fördern wir die Lebendig-
keit der Erde: «Dann wird das Erdige
selber die Tendenz bekommen, innerlich
lebendig, pflanzenverwandt zu werden»,
sagt Steiner im Landwirtschaftlichen
Kurs. Walter Sorms arbeitet deshalb auf
dem Hofgut Rengoldshausen in Über-
lingen am Bodensee mit Dammkultu-
ren, die mit dem Häufelpflug errichtet
werden: Die Bodengare entstehe so in
sehr kurzer Zeit; der Boden werde offe-
ner, lebendiger, aber manchmal sei er so
etwas lange ohne Bewuchs. – Und: «Der
Erde geht es nur gut, wenn sie Pflanzen
hat.»
Klaus Wais erläuterte Nährstoffkreis-
läufe und deren Qualitäten ausführlich.
Dass Nitrat bei nassen und sauerstoff-
armen Bedingungen in Lachgas (N2O),
ein schädliches Klimagas, umgewandelt
wird und dem Boden entweicht, zeige
dass eine gute, durchlüftete Bodenstruk-
tur diesen Emissionen entgegenwirke.
Einen ganz anderen Aspekt des Bodens
zeigte Nikolai Fuchs auf: Seit 2001 ha-
ben einzelne Länder anderen Ländern
220 Millionen Hektaren Boden abge-
kauft (Stichwort: «Land Grabbing»). Die
Schicksalsfrage des 21. Jahrhunderts sei:   «Wie können wir unsere Böden fruchtbar erhalten?» Paul Mäder, FiBL, referiert über den DOK-
Was geschieht mit dem Gemeindeland,         Versuch.
mit der Allmend? Es gebe ein Men-           «Comment conserver la fertlité de nos sols?» Paul Mäder du FiBL fait un exposé sur l’essai DOC.
schenrecht auf Nahrung, aber ein Recht
auf Boden, auf dem die Nahrung wächst,      werde durch die Präparate gefördert.              Grusswort von Prinz Charles
gebe es nicht. Eigentlich gehe es jeden     Böden, auf denen Präparate angewen-               In einer Videobotschaft hat sich Seine
Menschen etwas an, wie Landwirtschaft       det wurden, seien immer dunkler als               Königliche Hoheit Prinz Charles an die
betrieben wird. Die GLS Treuhand för-       die anderen; auch dies weise auf höhere           Teilnehmerinnen und Teilnehmer der
dere gemeinnützige Trägerschaften und       Humusgehalte hin. Die Herstellung und
Projekte zum Dialog über Bodenrechte        Anwendung der Präparate sei eine «neue
in vielen Ländern. Das Ziel sei, Land-      freie Tat»: So kämen der Kristall und das
wirtschaft zum Gemeingut zu machen.         Horn beide aus der Natur, beide stünden
Unterschiedliche Träger könnten sich        am Ende der Evolution, sie könnten sich
beteiligen, sich selber ihre Regeln geben   nicht mehr weiterentwickeln. Aber wir
und sich selber verwalten, wie etwa die     machen etwas ganz Neues daraus, etwas,
BioBoden-Genossenschaft oder die Kul-       das es vorher in der Natur nicht gegeben
turland-Genossenschaft in Deutschland.      habe, das aber die Wirkkräfte der Natur
Uli Johannes König referierte über die      anrege.
Ergebnisse seiner langjährigen Versu-       Dazu werden wir sicher an der nächs-              Landwirtschaftlichen Tagung gewandt.
che mit den biodynamischen Präpa-           ten Landwirtschaftlichen Tagung weiter            Die sechseinhalb Minuten lange An-
raten: Das Wurzelwerk werde dichter         philosophieren, denn die Präparate sind           sprache (englisch) bleibt bis zum 3. Mai
auf mit Präparaten behandelten Böden;       das Jahresthema 2017/18 und das The-              abrufbar unter
das «Interesse» der Pflanzen am Boden       ma der Tagung 2018.                               www.sektion-landwirtschaft.org

                                                                                                        BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 2 | 2017     5
BEITRÄGE CONTRIBUTIONS - Demeter Schweiz
DEMETER. Le Congrès agricole du 1er au 4 février 2017 consacré au thème «La Fécondité
    de la terre – de la nature à l’agri-culture» a été bien fréquenté: prés de 800 personnes inté-
    ressées venues de proche et de loin se sont rendues au Goetheanum. Anet Spengler résume
    l’exposé liminaire de Paul Mäder, FiBL, et reprend quelques aspects des autres exposés.

    L’érosion et le bradage
    foncier menacent le sol
    Anet Spengler Neff | Cette année,            chuté pour les autres modes de culture.       cents démontrent que les parcelles bio-
    presque 800 personnes issues de 36 pays      Le maintien de la teneur d’humus rime         dynamiques tirent mieux leur épingle du
    différents ont pris part au Congrès agri-    avec des taux supérieurs de matière or-       jeu en termes de maladies des plantes et
    cole au Goetheanum. La plupart d’entre       ganique, de biomasse microbienne et de        que leurs émissions de gaz climatiques
    elles travaillent directement avec le sol.   bioactivité et explique donc la meilleure     sont plus faibles – même si le calcul tient
    Les discussions étaient intenses au sein     structure du sol des parcelles biodyna-       compte du rendement.
    des ateliers et des groupes techniques       miques.                                       Le rapport de Fridtjof Albert sur l’évo-
    et lors de pauses; les exposés ont fait la   Ces propriétés sont importantes pour          lution de la fertilité du sol dans la ferme
    lumière sur le monde obscur du sol.          combattre l’érosion, préserver la fertilité   Marienhöhe dans le Land de Brande-
    À quel point le mode de gestion des          du sol et séquestrer le carbone dans le       bourg, un des domaines agricoles bio-
    terres biodynamique est sensé, a été, dès    sol. Partout dans le monde, d'immenses        dynamiques les plus anciens, montre
    le début du Congrès, démontré par Paul       territoires sont en proie à l'érosion et      de manière impressionnante comment
    Mäder du FiBL, à l’appui de résultats        aux dégradations. L’agriculture biolo-        même un sol sableux peut être rendu
    obtenus au cours de presque 40 années        gique, et surtout la biodynamie, pour-        fertile en peu de temps, mais il indique
    durant lesquelles s’est déroulé l’essai      raient empêcher ce phénomène. Bien            aussi à quel point cette fertilité est fragile
    DOC (essai à long terme à Therwil (BL)       que l’agriculture biologique présente         lorsque, sous la pression politique, le sol
    sur des parcelles dynamiques, organo-        des rendements 20% inférieurs à ceux          est surexploité.
    biologiques et conventionnelles): malgré     du mode de culture conventionnelle,           «Tout agit sur le sol. Et la fertilité du sol
    qu’elles soient soumises à la culture des    celle-ci présente des efficacités énergé-     influe sur tout ou du moins sur beau-
    champs, les parcelles biodynamiques ont      tique et d’intrants nutritives qui sont       coup de mon activité agricole», a déclaré
    réussi à maintenir la teneur d’humus à       supérieures de 30 à 50%. De plus, aucun       Ueli Hurter, «et la fertilité du sol consti-
    son niveau initial, alors que celle-ci a     pesticide n’est employé. Des résultats ré-    tue donc une fonction de l’ensemble de

6   BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 2 | 2017
BEITRÄGE CONTRIBUTIONS - Demeter Schweiz
l’organisme agricole.» Hurter a illustré        des éléments nutritifs et leurs proprié-      les préparations. Les sols traités aux pré-
le sol comme un diaphragme, tel qu’il           tés. Le fait que le nitrate est transformé,   parations sont toujours plus foncés que
est représenté dans le Cours aux agri-          dans des conditions humides d’hypoxie,        les autres; cela indique aussi des teneurs
culteurs de Rudolf Steiner: le sol fertile      en gaz hilarant (N2O), un gaz à effet de      supérieures en humus. L’élaboration
est la zone d’imprégnation et la limite         serre nocif, et s’échappe du sol, montre      et l’utilisation des préparations est un
entre le bas et le haut, tout comme le          qu’une bonne structure du sol bien aérée      «nouveau acte de liberté»: le cristal et
diaphragme sépare la cavité thoracique          empêche que des émissions soient déga-        la corne proviennent de la nature, les
de la cavité abdominale. Mais l’activité        gées.                                         deux sont au stade final de l’évolution,
qui se déroule en haut, dans la tête, pour      Nikolai Fuchs a présenté un aspect du         ils ne peuvent plus évoluer davantage.
l’humain, se déroule en bas pour le sol:        sol tout différent: depuis 2001 certains      Mais nous en faisons du neuf, quelque
c’est ici que se trouvent les racines des       pays ont acheté 220 millions d’hectares       chose qui auparavant n’existait pas dans
plantes qui «flairent» et «goûtent» le sol,     de terres à d’autres pays (mot clé: acca-     la nature, mais qui stimule les principes
recherchent des substances et les ache-         parement des terres). La «question capi-      d’action de la nature.
minent vers le haut, dans les autres or-        tale» du XXIe siècle est: qu’advient-il       Nous allons certainement continuer à
ganes de la plante.                             des superficies communes, des commu-          philosopher à ce sujet lors du prochain
Walter Sorms a souligné que les plantes         naux? On dit qu’il y a un droit humain        Congrès agricole, car les préparations
saines – comme tous les êtres vivants           à l’alimentation, mais on refuse de par-      sont le thème de l’année 2017–18 et le
– créent toujours un excédent. Seul ce          ler d’un droit humain au sol sur lequel       thème du Congrès agricole 2018.
qui crée un surplus nourrit la terre de         pousse la nourriture. En fait, la manière
manière à ce que celle-ci fournisse aussi       dont est pratiquée l’agriculture devrait      Message d’ouverture
un surplus. Si le travail du sol entraîne       être l’affaire de tout le monde. GLS Treu-    du Prince Charles
une «enflure de la terre», nous stimulons       hand promeut dans de nombreux pays            Dans son message vidéo, Son Altesse
la vitalité de la terre: «l’élément terrestre   des organismes d’utilité publique et des      Royale le Prince Charles s’est adressée
manifestera alors par lui-même une ten-         projets qui ont pour objet le dialogue sur    aux participantes et participants du
dance vers une vivacité intérieure, vers        les droits fonciers. Le but est de trans-     Congrès agricole. Le message (en an-
une ressemblance avec les plantes», dit         former l’agriculture en bien commun.
Steiner dans son Cours aux agricul-             Divers acteurs et structures responsables
teurs. Dans le domaine Rengoldshau-             peuvent participer, se doter de règles
sen à Überlingen, au bord du Lac de             pour eux-mêmes et s’autogérer, tels que
Constance, Walter Sorms travaille avec          la coopérative BioBoden ou la coopéra-
les cultures sur buttes formées grâce à         tive Kulturland en Allemagne.
une charrue à butter: en peu de temps,          Uli Johannes König a exposé les résul-
le sol se transforme en terre grumeleuse;       tats relatifs aux essais effectués sur de
le sol devient plus ouvert, plus vivant,        nombreuses années avec les prépara-
mais parfois il lui arrive de rester assez      tions biodynamiques: l’appareil radi-         glais) de six minutes et demie reste dis-
long sans végétation. – Et: «La terre ne        culaire devient plus dense dans les sols      ponible jusqu’au 3 mai à l’adresse:
se porte bien que si elle a des plantes.»       traité aux préparations; l’«intérêt» que      www.sektion-landwirtschaft.org
Klaus Wais a expliqué en détail les cycles      les plantes portent au sol est stimulé par

                                                Impressions du Congrès agricole 2017.                     (Bilder/Photos: Heinrich.J.Heer)

                                                                                                       BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 2 | 2017      7
BEITRÄGE CONTRIBUTIONS - Demeter Schweiz
DEMETER. Wieder waren die Workshops im Januar sehr gut besucht. Der Anlass hat sich zum
    Leuchtturm im Vereinsjahr entwickelt. Am Morgen hinterfragten und übten die Bäuerinnen
    und Bauern ihre Wahrnehmung, am Nachmittag diskutierten sie die Grundsatzpapiere der
    biodynamischen Bewegung in der Schweiz.

    Workshops: Wahrnehmungs-
    arbeit und Grundsatzdebatte
    Marianne Haeni und Christian Butscher |          Pflanzen, sei es im Zusammenhang mit          die Grundlage für die jährliche Deme-
    Rund 90 Aktivmitglieder haben im                 den Präparaten und deren Wirkung              ter-Betriebskontrolle. Daher veränderte
    Januar an den fünf Workshop-Anläs-               oder auch bei Naturbetrachtungen.             sich die Aufgabe der «Zielsetzungen»
    sen in den Regionen der Schweiz teil-            Aus einem grossen Wissens- und Erfah-         und man findet darin Abschnitte, die
    genommen. Die Stimmung war überall               rungsschatz schöpfend, hat uns Markus         eher Richtliniencharakter haben als dass
    sehr gut, in den Gruppen wurde leb-              Buchmann die Inhalte vermittelt und           sie Ziele formulieren würden.
    haft gearbeitet. Wichtige Elemente sind          durch die Übungen geführt, immer              In den fünf Workshops erarbeiten
    neben den Arbeitsblöcken auch die indi-          freilassend und doch zielorientiert. Wir      24 Gruppen je einen Entwurf, das heisst,
    viduellen Gespräche.                             konnten die vielen Erfahrungsmöglich-         es gibt nun ein Original und 24 Varian-
    Marianne Haeni leitete den Tag mit fol-          keiten und Hintergrundinformationen           ten der «Zielsetzungen». Die Vorschläge
    genden Worten von Ute Hallaschka ein:            gut miteinander zu einem Ganzen ver-          reichen von «behutsam ändern» bis
    «Je weiter die Naturwissenschaften               binden. Die Erlebnisse in den Grup-           «radikal zusammenstreichen auf höchs-
    fortschreiten, umso klarer wird das              penübungen der verschiedenen Tage             tens eine Seite». Wie fügen wir nun diese
    Gesetz unseres Erdenlebens. Es ist Be-           entsprachen sich: Die Teilnehmenden           Vielfalt zu einem neuen Ganzen?
    ziehung. Die Beziehungsgestalt(ung)              erfuhren Grundsätzliches.                     In der Januarsitzung hat sich auch der
    unserer irdischen Atmosphäre (…) Was             Es wäre wünschenswert, diese Themen-          Vorstand mit den Grundsatzfragen
    einen Stein zum Edelstein macht, liegt           arbeit in den nächsten Jahren noch            beschäftigt: Welche «Papiere» haben
    daran, was ihn bildet, wie er aufwächst          weiter zu vertiefen. Das Interesse ist        wir im Verein? Welchen Sinn, welche
    durch seine Umgebungseinflüsse (…)»*             vorhanden.                                    Aufgabe haben sie? Wer ist für welches
    In all unseren Arbeiten auf dem Hof              An den Nachmittagen arbeiteten die            Papier zuständig? Was hat sich seit der
    geht es immer wieder um unsere Be-               Teilnehmenden an den «Zielsetzungen           letzten Fassung im Anwendungsalltag
    ziehung zu allem und jedem um uns                zu den Anbaurichtlinien». Seit gut zwei       verändert?
    herum. Wie nehme ich diese Beziehun-             Jahren befasst sich der Vorstand mit          Im Weiteren hat Demeter International
    gen wahr und wie gestalte ich sie? Fällt         der Überarbeitung dieser «Zielsetzun-         vor Kurzem das Papier «Vision, Mission,
    mir die Wahrnehmung gleich leicht bei            gen». Sie datieren aus dem Jahr 1999.         Grundsätze, Werte» der biologisch-
    Menschen, Pflanzen und Tieren? Ist die           Jede Betriebsleiterin, jeder Betriebsleiter   dynamischen Arbeit verabschiedet.
    Qualität der Beziehungen dieselbe? Was           unterschreibt mit der Betriebsanmel-          Auch diese Inhalte können in die Neu-
    verändert sich?                                  dung auch die «Zielsetzungen», deshalb        formulierungen einfliessen.
    Jeweils am Morgen widmeten sich die              wollten wir allen die Möglichkeit geben,      So haben wir uns im Vorstand entschlos-
    Teilnehmenden der Wahrnehmungs-                  sich aktiv an der Überarbeitung dieses        sen, die Retraite im März den Grund-
    arbeit. Viermal leitete Markus Buch-             Papiers zu beteiligen.                        satzpapieren zu widmen. Wir wollen
    mann diesen Teil, einmal löste ihn Moni-         Über den Verlauf der fünf Workshops           die bestehenden Papiere «Zielsetzun-
    ka Pfiffner ab. Das Ziel der Morgenarbeit        veränderte sich unser Blick auf diese         gen» und «Leitbild» mit neuem Blick
    war, dass sich alle Teilnehmerinnen und          «Zielsetzungen» gewaltig. Neue Er-            betrachten und herausfinden, was den
    Teilnehmer die Basis, die Möglichkeit            kenntnisse kamen aus grundsätzlichen          heutigen Wünschen und Bedürfnissen
    erarbeiten sollten, aufgrund der hier            Überlegungen und Stellungnahmen von           der Vereinsmitglieder und der Arbeit
    erlebten Übungen danach zu Hause                 Vereinsmitgliedern, die an früheren Fas-      des Vereins entspricht. Dann wollen wir
    selber in die Wahrnehmungsarbeit auf             sungen mitgearbeitet hatten.                  je eine erste Neufassung dieser Papiere
    dem Hof einzusteigen oder die bereits            Über lange Jahre gaben die «Zielsetzun-       erarbeiten. Diese Entwürfe werden dann
    bestehende Hinwendung zu vertiefen.              gen» als einziges Papier den Rahmen           allen Mitgliedern wie auch der Kommis-
    Sei es gegenüber Menschen, Tieren und            für die Orientierung in der biologisch-       sion für Richtlinienfragen vorgelegt. Es
                                                     dynamischen Arbeit auf den Höfen. 1997        wird Aufgabe der Hauptversammlung
    * Hallaschka, Ute. «Die Erde wartet auf Infor-   wurden die ersten Demeter-Anbau-              sein, über Neufassungen der Papiere zu
    mation». In: «Das Goetheanum» Nr. 1–2/17,        richtlinien formuliert, sie wurden über       entscheiden.
    Seite 3                                          die Jahre laufend ergänzt und bilden

8   BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 2 | 2017
BEITRÄGE CONTRIBUTIONS - Demeter Schweiz
DEMETER. Les ateliers de janvier ont été de nouveau très fréquentés. Ils sont devenus
l’événement phare de l’année associative. Le matin, les paysannes et paysans ont considéré
et exercé leur capacité perceptive, l’après-midi, ils ont discuté les documents liés aux prin-
cipes de base du mouvement biodynamique en Suisse.

Ateliers: entraînement
perceptif et débat de fond
Marianne Haeni et Christian Butscher |           les humains, les animaux, les plantes,        a donc évolué et on y trouve des para-
En janvier, environ 90 membres actifs            les préparations biodynamiques et leurs       graphes de caractère de directive plutôt
ont participé aux cinq ateliers régionaux        effets ou l’observation de la nature.         que de caractère d’objectif.
qui ont eu lieu en Suisse. Partout, l’at-        Riche d’un grand réservoir de savoir et       Dans les cinq ateliers, 24 groupes ont
mosphère a été très bonne; le travail en         d’expérience, Markus Buchmann nous            élaboré un projet chacun, c’est-à-dire
groupes a été vif. Outre les blocs de tra-       a transmis les contenus et nous a guidé       il n’existe qu’un original et 24 variantes
vail, les entretiens individuels ont aussi       à travers les exercices, en nous laissant     des «Objectifs». Les propositions vont
été des éléments importants.                     libres tout en poursuivant un objec-          de «modifier avec retenue» à «supprimer
Marianne Haeni a ouvert la journée avec          tif précis. Nous avons bien pu relier         d’une manière radicale pour ne conser-
les mots suivants, empruntés à Ute Hal-          les expériences et les informations de        ver qu’une page au plus». Comment par-
laschka:                                         fond pour qu’elles forment un tout. Les       venir à rassembler cette diversité en un
«Plus les sciences naturelles avancent,          expériences découlant des exercices de        nouvel ensemble?
plus la loi de notre vie terrestre se pré-       groupe des différentes journées étaient       Lors de la séance de janvier, le Comité
cise: le relationnel. L’organisation des         cohérentes: les participant-e-s ont appris    s’est aussi penché sur les principes de
relations de notre atmosphère terrestre          quelque chose de fondamental.                 base: Quels «documents» l’Association
(…) Un simple caillou est transformé             Il serait souhaitable que ce travail thé-     a-t-elle? Quel est leur sens, quelle est
en pierre précieuse par ce qui le forme,         matique soit approfondi davantage dans        leur tâche? Qui est responsable pour
par la manière dont il grandit sous les          les années à venir. L’intérêt y est.          quel document? Depuis la dernière
influences de l’environnement (…)»*              L’après-midi, les participantes et parti-     version, quels changements note-on au
Tous les travaux à la ferme nous im-             cipants se sont penchés sur les «Objec-       quotidien de la mise en pratique?
pliquent sans cesse dans des relations           tifs des Directives agricoles Demeter».       Par ailleurs, Demeter International a
avec tout notre environnement. De                Le Comité se consacre à la révision de        récemment adopté le document stra-
quelle manière perçois-je ces relations          ces «Objectifs» depuis plus de deux ans.      tégique «Vision, mission, principes,
et comment je les façonne? Est-ce que je         Ils datent de 1999. En déclarant son do-      valeurs» de la biodynamie. Ces conte-
perçois avec la même aise les humains,           maine agricole, chaque chef-fe d’exploi-      nus peuvent aussi inspirer les reformu-
les plantes et les animaux? Est-ce que la        tation accepte aussi les «Objectifs», c’est   lations.
qualité de ces relations est-elle la même?       pourquoi nous voulons donner l’occa-          Nous avons donc décidé au sein du Co-
Qu’est-ce qui change?                            sion à tous de participer activement à la     mité de consacrer la retraite en mars à
Chaque matin, les participantes et parti-        révision de ce document.                      l’élaboration du document sur les prin-
cipants se sont consacré à l’entraînement        Au cours des cinq ateliers, le regard que     cipes de base. Nous voulons porter un
perceptif. Markus Buchmann a animé               nous portons aux «Objectifs» a énor-          regard neuf sur les documents existants
quatre fois cette partie, une fois Monika        mément évolué. Nous avons appris da-          «Objectifs» et «Concept directeur» et
Pfiffner a repris l’animation. Le travail de     vantage grâce aux réflexions de fond et       chercher à savoir ce qui est à même de
matinée avait pour objet de permettre à          aux prises de position des membres de         satisfaire les besoins et les aspirations
tous les participantes et participants de        l’Association qui avaient contribué aux       actuels des membres de l’Association et
développer, grâce aux exercices propo-           versions antérieures.                         du travail associatif. Puis nous voulons
sés, la capacité de faire des exercices per-     Pendant de nombreuses années, seuls les       rédiger une première refonte pour cha-
ceptifs chez soi à la ferme ou d’approfon-       «Objectifs» servaient de repères d’orien-     cun d’eux. Puis, ces projets sont soumis
dir l’intensité avec laquelle on s’adonne à      tation au travail biodynamique à la           à l’examen des membres et de la Com-
eux, peu importe s’ils ont comme objet           ferme. En 1997, les premières Directives      mission pour les Directives Demeter. Il
                                                 agricoles Demeter ont été formulées,          incombera à l’Assemblée générale d’ac-
* Hallaschka, Ute. «Die Erde wartet auf Infor-   elles ont été régulièrement mises à jour      cepter ou de rejeter les refontes de ces
mation» (La terre attend d’être imprégnée        au fil des années et elles servent de base    documents.
d’informations). In: «Das Goetheanum»            pour les contrôles annuels des fermes
nº 1–2/17, page 3                                Demeter. La fonction des «Objectifs»

                                                                                                        BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 2 | 2017   9
BEITRÄGE CONTRIBUTIONS - Demeter Schweiz
VERARBEITUNG. Das KORN.HAUS im thurgauischen Dussnang verarbeitet und vertreibt
     biologische und biologisch-dynamische Lebensmittel. Der Betrieb führt eine Bäckerei, eine
     Grossküche, eine Hauswirtschaft, ein Logistikgeschäft und eine Schreinerei. Weiter gehören
     ein Restaurant-Bistro in Dussnang sowie ein Biofachgeschäft in Wil SG zum kleinen Impe-
     rium. Diese Vielseitigkeit kommt zurzeit vierzig Menschen mit Beeinträchtigungen zugute,
     denn das KORN.HAUS bietet auch Ausbildungs-, Arbeits- und Wohnplätze an.

     Das KORN.HAUS
     im Tannenzapfenland
     Christian Butscher | Das KORN.HAUS                  hänger transportierte er die Ware nach          beitung und im Handel mit Demeter-
     ist ein spezialisierter Produktions-, Han-          Dussnang. Bühler und einige Gleichge-           Getreide. Die Vanadis verlegte in den
     dels- und Dienstleistungsbetrieb und ar-            sinnte versuchten, das Konzept der sozi-        80er-Jahren ihren Sitz nach Dussnang
     beitet handwerklich mit Naturproduk-                alen Dreigliederung von Rudolf Steiner          ins KORN.HAUS. Das erhöhte dessen
     ten in Demeter- und Knospe-Qualität.                im täglichen Handeln umzusetzen. Sie            Getreidekompetenz noch einmal. Seit
     Hier finden Menschen mit einer Beein-               mahlten das Getreide oder packten die           2007 ist Vanadis als Eigenmarke, spezi-
     trächtigung einen Ausbildungs- oder                 Körner ab. Mehl und Getreidekörner              alisiert auf Demeter-Produkte, bei Bio
     Arbeitsplatz sowie ihren Wohnort.                   wurden direkt an Konsumentinnen und             Partner in Seon integriert.
     Das KORN.HAUS wurde im Jahr 1976                    Konsumenten, oft an Grossfamilien ver-          Von Anfang an fanden Menschen mit
     gegründet («Kornhaus zu Vogelsang»).                kauft – so entstand die Genossenschaft          Beeinträchtigungen im KORN.HAUS
     Damals entstanden im Thurgau, im                    KORN.HAUS in Dussnang.                          eine Beschäftigung. Seit führt 1990 das
     Toggenburg und im Zürcher Oberland                  Bald darauf verkauften die Genossen-            KORN.HAUS berufliche Eingliede-
     einige Demeter-Betriebe, die für ihre               schafter Bioprodukte an den Grosshan-           rungsmassnahmen im Auftrag der IV
     Produkte, vor allem fürs Getreide, ei-              del, an Detailhandelsgeschäfte und an           durch, seit 2012 gibt es Plätze für Men-
     nen Absatz suchten. Hanspeter Bühler                Privatkunden in der ganzen Schweiz.             schen mit IV-Rente. Neben den Arbei-
     sah darin eine Aufgabe, die er anpa-                Ebenfalls vor gut vierzig Jahren hatte          ten rund um die Getreideverarbeitung,
     cken wollte: Er kaufte den umliegenden              eine andere Initiative ihren Ursprung           das Backen und das Zubereiten der
     Demeter-Bauern das Getreide ab. Mit                 in Basel und erlangte als Firma Vanadis         Menüs in der Gastronomie sind auch
     einem «Töffli» (Motorfahrrad) mit An-               immer mehr Kompetenz in der Verar-              handwerkliche Tätigkeiten im Angebot:
                                                                                                         in der Schreinerei, der Logistik und der
                                                                                                         Hauswirtschaft. Die berufliche Einglie-
                                                                                                         derung mit Ausbildungs-, Arbeits- und
                                                                                                         Wohnplätzen hat zunehmend an Be-
                                                                                                         deutung gewonnen und ist im heutigen
                                                                                                         KORN.HAUS neben dem Herstellen von
                                                                                                         ökologischen Produkten das wichtigste
                                                                                                         Standbein.
                                                                                                         Im Zentrum stehen das Erzeugen nach-
                                                                                                         haltiger Produkte und das Erbringen
                                                                                                         nachhaltiger Dienstleistungen.
                                                                                                         Das KORN.HAUS will
                                                                                                          › leistungsfähige Produktions-, Han-
                                                                                                            dels- und Dienstleistungsbetriebe
                                                                                                            führen, die qualitativ hochwertige
                                                                                                            und sowohl ökologisch als auch sozial
                                                                                                            nachhaltige Produkte anbieten.
                                                                                                          › Jugendlichen und Erwachsenen mit
                                                                                                            psychischen oder sozialen Schwierig-
     Die Geschäftsleitung, von links: Ruedi Engeler (Betriebe und Marketing), Fritz Lerch (Finanzen         keiten sowie Lernbeeinträchtigungen
     und Infrastruktur), Maurizio Ciardo (Integration und Aufnahmen).                                       Ausbildungs-, Arbeits- und Wohn-
     La direction, de gauche à droite: Ruedi Engeler (entreprises et marketing), Fritz Lerch (finances      plätze zur Verfügung stellen.
     et infrastructure), Maurizio Ciardo (intégration et enregistrements).                                › Lernenden und Studierenden sozialer

10   BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 2 | 2017
und anderer Berufe Praktikums- und
   Ausbildungsplätze bieten.
Im Handel ist das KORN.HAUS in den
Bereichen Farben, Mal- und Werkmittel
(Mercurius, Stockmar), Solar-Carports
und Solarterrassendächer sowie ergono-
mische Sitzmöbel aktiv. Dienstleistun-
gen für Dritte erbringt das KORN.HAUS
in Hauswirtschaft und Logistik.
Zu den Produktionsbetrieben gehö-
ren die Bäckerei und die Küche. In der
Backstube werden im Holzbackofen
knusprige Brote gebacken, dazu im mo-
dernen Elektrobackofen eine Vielzahl
süsser Gebäcke. Für diese Brote und
Backwaren wird Getreide von den De-
meter-Höfen aus der Region verwendet,
welches in der Mühle Lamperswil bei
Urs Wahrenberger gereinigt und ver-
mahlen wird. Die Vollkornmehle mahlt
das KORN.HAUS selber, täglich frisch
in der eigenen Zentrofanmühle (Wirbel-
mühle).
In der Küche werden täglich biologische
Mittagsmenus für die Belegschaft und      Ein Blick in die Schreinerei.
das eigene Restaurant zubereitet. Am      Un coup d’œil sur la menuiserie.             (Bilder/Photos: Lukas Fleischer/KORN.HAUS)
Morgen und am Nachmittag hat das Bis-
tro geöffnet, mit Kaffee- und Teespezi-      bietet zusätzlich zu den geschützten     auf Anfang 2019 das «Haus des Brotes»
alitäten sowie Gebäck und Süssigkeiten       Arbeitsplätzen sieben Vollzeitstellen.   übernehmen.
aus der eigenen Backstube.                › Tourismus: mit den Organisationen         Mit der erfolgreichen Nudelwerkstatt
Die Schreinerei fertigt unter anderem        «Thurgau Tourismus» und «Züri-           «La Martina» (Betriebsporträt in «Bei-
Massivholzmöbel nach Mass aus heimi-         oberland Tourismus», weil die Gas-       träge» 1/11, Seiten 8/9) wird sich ein
schem Holz an.                               tronomie und das Seminarangebot          weiteres Kleinunternehmen mit dem
Im Haupthaus in Dussnang, in dem sich        sich sehen lassen können. Und das in     KORN.HAUS verbinden. Der Nudelma-
das Bistro, die Küche und die Backstube      der hübschen ländlichen Umgebung         cher Peter Gschwend sucht eine Nach-
befinden, werden auch die Backwaren          des Tannzapfenlandes mit dem Klos-       folge, das KORN.HAUS sieht die Chan-
für den Transport zusammengestellt           ter Fischingen in unmittelbarer Nähe.    ce, sich neu auch im Bereich Teigwaren
und vorbereitet. Sie gehen täglich an        (Ein Ausflug lohnt sich!)                zu positionieren. Gschwend und das
den Biofachhandel zwischen St. Gallen     › Soziales und Integration: Das KORN.       KORN.HAUS sind zurzeit daran, eine
und Winterthur sowie einmal wöchent-         HAUS hat sich mit vierzig geschütz-      Partnerschaft zu bilden. Das hat einiges
lich an den Biogrosshandel. Im selben        ten Arbeitsplätzen und zwanzig           an Planung und Neustrukturierung zur
Gebäude verfügt das KORN.HAUS über           Wohnplätzen eine Stellung in den Be-     Folge. Es besteht beim KORN.HAUS
drei Seminarräume, die auch an Dritte        reichen Ausbildung und Integration       kein Raum, um die «La Martina»-Pro-
vermietet werden, falls gewünscht samt       erarbeitet.                              duktion von Wetzikon nach Dussnang
Verpflegung aus der eigenen Küche und     › Öffentlichkeitsarbeit: Mit Fachma-        zu nehmen.
Backstube.                                   gazinen und Zeitschriften, weil das      Dazu kommt, dass das Wohnangebot
Die Geschäftsleitung sieht noch eini-        KORN.HAUS etwas zu erzählen hat.         für die begleiteten Personen auf drei
ge Möglichkeiten, das KORN.HAUS           Das KORN.HAUS beabsichtigt, mit wei-        Häuser verteilt ist. Das ermutigte die
weiterzuentwickeln. Das Schlüsselwort     teren Gleichgesinnten die Zusammenar-       Geschäftsleitung, sich über einen Neu-
heisst Netzwerk. «Genetzwerkt» wird in    beit zu intensivieren. Dadurch entstehen    bau Gedanken zu machen. Darin sollen
den Bereichen:                            Partnerschaften wie die mit der Mühle       die Nudelwerkstatt, ein Laden und das
› Wirtschaft: mit dem regionalen Ge-      Lamperswil. Eine weitere Partnerschaft      Wohnangebot für die begleiteten Perso-
   werbe im Verein «KMU Region            ist mit der Bäckerei «Haus des Brotes»      nen Platz finden.
   Hinterthurgau» und dem von den         (Betriebsporträt in «Beiträge» 6/14, Sei-   Zurzeit ist in Dussnang eine ziemlich
   drei Thurgauer Wirtschaftsverbän-      ten 14/15) geplant. Das «Haus des Bro-      grosse Baugrube zu sehen: Der Start
   den initiierten «Kompetenznetzwerk     tes» schliesst Ende 2018 mit der Pensio-    zum Neubau ist erfolgt. Der Produkti-
   Ernährungswirtschaft». Das KORN.       nierung von Franz Dolderer seine Tore.      onsbeginn der Nudelwerkstatt und der
   HAUS darf als Gewerbebetrieb und       Dolderer hat das KORN.HAUS ermu-            Einzug der begleiteten Personen sind für
   Arbeitgeber von regionaler Bedeu-      tigt, die Philosophie und Backkunst, wie    Januar 2018 geplant.
   tung wahrgenommen werden; es           sie im «Haus des Brotes» gelebt werden,     › Weitere Informationen
                                          weiterzuführen: Das KORN.HAUS wird             www.korn.haus

                                                                                               BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 2 | 2017     11
TRANSFORMATION. Sis à Dussnang (TG), KORN.HAUS transforme et commercialise des
     aliments biologiques et biodynamiques. L’entreprise gère une boulangerie, une cuisine
     professionnelle, des services d’économie domestique, une activité logistique et une menui-
     serie. De plus, le petit empire englobe un restaurant avec un bistrot à Dussnang ainsi qu’un
     magasin bio à Wil (SG). Cette diversité profite désormais à quarante personnes atteintes
     dans leur intégrité, car KORN.HAUS offre aussi des postes de formation, des emplois et des
     lieux de résidence.

     KORN.HAUS dans
     le «pays des pives»
     Christian Butscher | KORN.HAUS est            alentours. Il transportait la marchan-       une autre initiative a vu le jour à Bâle
     une entreprise de production, de com-         dise à Dussnang au moyen d’un vélo-          et elle a, en guise de l’entreprise Vana-
     merce et de prestations de service spé-       moteur (mobylette) avec une remorque.        dis, développé de plus en plus de com-
     cialisée qui travaille de manière arti-       Épaulé de gens ayant la même vision          pétences dans la transformation et le
     sanale avec les produits de la nature         des choses, Bühler a tenté de mettre en      commerce de céréales Demeter. Dans les
     certifiés Demeter ou Bourgeon. Les            œuvre au quotidien le concept de la tri-     années ’80, Vanadis a déplacé son siège
     personnes atteintes dans leur intégrité       partition sociale créé par Rudolf Steiner.   principal à Dussnang dans le KORN.
     trouvent ici un emploi ou un poste de         Ils broyaient le grain ou ils condition-     HAUS, ce qui a encore davantage accru
     formation ainsi qu’un lieu de résidence.      naient les grains. La farine et les grains   sa compétence céréalière. Depuis 2007,
     La coopérative KORN.HAUS a été fon-           céréaliers étaient directement vendus        Vanadis est regroupé en Bio Partner à
     dée en 1976 («Kornhaus zu Vogelsang»).        aux consommatrices et consommateurs,         Seon comme marque propre spécialisée
     À l’époque, plusieurs fermes Demeter          souvent des familles étendues – c’est ain-   dans les produits Demeter.
     se sont constituées en Thurgovie, dans        si qu’est née la coopérative KORN.HAUS       Depuis le début des personnes atteintes
     le Toggenbourg et dans l’Oberland             à Dussnang.                                  dans leur intégrité ont trouvé un emploi
     zurichois qui cherchaient pour leurs          Sous peu, les coopérateurs vendaient des     grâce à KORN.HAUS. Sur mandat de
     produits, notamment les céréales, un          produits bio au commerce de gros, aux        l’AI, KORN.HAUS réalise depuis 1990
     débouché. Hanspeter Bühler y voyait           commerces de détail et aux particuliers      des mesures d’insertion profession-
     sa mission à laquelle il voulait s’atteler:   dans toute la Suisse.                        nelles, depuis 2012 il y a des places pour
     il achetait les céréales aux paysans des      Il y a également plus de quarante ans,       les personnes qui perçoivent une rente
                                                                                                AI. Outre les travaux liés à la transfor-
                                                                                                mation des céréales, la boulangerie et la
                                                                                                préparation des menus pour la restaura-
                                                                                                tion, l’offre comporte aussi des activités
                                                                                                artisanales: dans la menuiserie et dans
                                                                                                les activités de logistique et d’économie
                                                                                                domestique. L’insertion professionnelle
                                                                                                avec places de formation, postes de tra-
                                                                                                vail et lieux de résidence est devenue
                                                                                                de plus en plus importante, elle consti-
                                                                                                tue actuellement le pilier principal de
                                                                                                KORN.HAUS, outre la confection de
                                                                                                produits écologiques.
                                                                                                La fourniture de produits durables et la
                                                                                                prestation de services durables sont au
                                                                                                cœur de KORN.HAUS.
                                                                                                KORN.HAUS aspire à
                                                                                                › gérer des entreprises de production,
                                                                                                   de commerce et de prestations de
     Friandises sorties du fournil.                                                                service performantes qui offrent des
     Süsses aus der Backstube.                                                                     produits de haute qualité et durables

12   BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 2 | 2017
à la fois du point de vue écologique et
   social.
› offrir des places de formation, postes
   de travail et lieux de résidence aux
   adolescents et adultes qui souffrent
   ou de troubles psychiques et sociaux
   ou de difficultés d’apprentissage.
› offrir des stages et des formations aux
   apprentis et aux étudiants de profes-
   sions sociales et autres.
KORN.HAUS se spécialise dans le né-
goce de produits de peinture, de maté-
riel de dessin et de bricolage à la mater-
nelle (Mercurius, Stockmar), de carports
solaires, de toits de terrasse solaires et
de sièges ergonomiques. KORN.HAUS
propose des prestations de service à des      Le bâtiment principal à Dussnang abrite le bistrot, la cuisine et le fournil.
tiers dans le domaine de l’économie do-       Das bestehende Haupthaus in Dussnang beherbergt das Bistro, die Küche und die Backstube.
mestique et de la logistique.                                                                        (Bilder/Photos: Lukas Fleischer/KORN.HAUS)
La boulangerie et la cuisine font partie
du volet de production. Dans le fournil,      › Économie: avec les commerces régio-                («Haus des Brotes») cessera fin 2018
des pains croustillants sont cuits au four       naux dans l’association «KMU Region               son activité avec le début de la retraite
à bois, par ailleurs, une large gamme de         Hinterthurgau» (PME de la région de               de Franz Dolderer. Celui-ci a encourage
pâtisseries sucrées au four électrique.          l’arrière-pays de la Thurgovie) et le             KORN.HAUS de pérenniser la philoso-
Des céréales de fermes Demeter des               réseau secteur alimentaire «Kompe-                phie et l’art de la boulangerie tels qu’ils
alentours sont à la base de ces pains et         tenznetzwerk Ernährungswirtschaft»                ont été vécus par la «Maison du Pain»:
produits de boulangerie. Elles sont net-         initié par les trois fédérations écono-           début 2019, KORN.HAUS va reprendre
toyées et moulues dans le moulin Lam-            miques de Thurgovie. KORN.HAUS                    la «Maison du Pain».
perswil chez Urs Wahrenberger. KORN.             peut être considéré comme une entre-              Avec l’atelier de fabrication de nouilles
HAUS moud soi-même les farines com-              prise commerciale et un employeur                 couronné de succès «La Martina»
plètes, tous les jours frais dans un mou-        d’importance régionale; il offre, outre           (portrait d’entreprise dans «Contribu-
lin Zentrofan (moulin a tourbillon d’air).       les emplois protégés, sept emplois à              tions» 1/11, pages 8/9), une autre petite
Chaque jour, la cuisine prépare des me-          plein temps.                                      entreprise s’associera à KORN.HAUS.
nus de midi bio pour le personnel et le       › Tourisme: avec les organisations                   L’artisan de nouilles Peter Gschwend
propre restaurant. Le bistrot est ouvert         «Tourisme Thurgovie» et «Züriober-                cherche un repreneur pour son activité,
le matin et l’après-midi, offrant des spé-       land Tourismus», car la gastronomie               KORN.HAUS y voit une chance de se
cialités de café et de thé ainsi que des         et l’offre de séminaires peuvent se pré-          lancer dans une nouvelle activité en se
produits de boulangerie et des friandises        senter. Et ceci dans le beau cadre des            positionnant dans le domaine des pâtes.
sorties du fournil.                              alentours ruraux du «pays des pives»              Gschwend et KORN.HAUS élaborent
La menuiserie fabrique sur mesure,               avec le prieuré de Fischingen au voi-             actuellement un projet de partenariat.
entre autres, des meubles en bois massif         sinage immédiat. (Une excursion vaut              Cela entraîne pas mal de planification
issu de forêts indigènes.                        la peine!)                                        et de restructuration. KORN.HAUS ne
On prépare aussi les produits de bou-         › Domaine social et intégration: Avec                dispose pas d’espace pour permettre un
langerie au transport dans le bâtiment           ses quarante emplois protégés et les              déplacement de la production «La Mar-
principal à Dussnang, qui abrite le bis-         20 places de résidence, KORN.HAUS                 tina» de Wetzikon à Dussnang.
trot, la cuisine et le fournil. Les livrai-      a conquis une position dans le do-                A cela s’ajoute le fait que le personnel
sons partent chaque jour pour le com-            maine de la formation et de l’intégra-            y afférent est réparti sur trois maisons.
merce spécialisé en produits bio entre           tion.                                             Ceci a encouragé la direction de réflé-
Saint-Gall et Winterthour et une fois         › Relations publiques: mise en réseau                chir à la construction d’un nouvel édi-
par semaine pour le commerce de gros             avec des revues et magazines spécia-              fice censé abriter l’atelier de fabrication
bio. Dans le même bâtiment se trouve             lisés, car KORN.HAUS a de la matière              de nouilles, un magasin et les personnes
aussi trois salles de séminaire de KORN.         à raconter.                                       qui y travaillent.
HAUS qui sont aussi louées à des tiers, y     KORN.HAUS a l’intention d’intensifier                À présent, on voit une excavation rela-
compris fourniture de repas de la propre      la coopération avec d’autres personnes               tivement grande à Dussnang: le premier
cuisine et du propre fournil, lorsque tel     partageant la même vision. Il en résulte             coup de pelle pour le nouvel édifice est
est désiré.                                   des partenariats à l’instar de celui conclu          donné. Il est prévu que l’atelier de fabri-
La direction voit encore plusieurs pistes     avec le moulin Lamperswil. Un autre                  cation de nouilles puisse entamer la pro-
permettant de continuer à développer le       partenariat est envisagé avec la boulan-             duction et accueillir le personnel y affé-
KORN.HAUS. Le mot-clé, c’est la mise          gerie «Haus des Brotes» (portrait de la              rent en janvier 2018.
en réseau. Elle est réalisée dans les do-     boulangerie dans «Contributions» 6/14,               › Pour en savoir plus:
maines suivants:                              pages 16/17). La «Maison du Pain»                       www.korn.haus

                                                                                                             BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 2 | 2017    13
GARTEN. Frühling! Zeit der ersten Aussaaten, die Frühblüher erfreuen unser Auge. Die
     Komposthaufen lassen wir mal Haufen sein … Doch die Kompostpflege ist ein Ganzjahres-
     geschäft, und gerade jetzt ist es ratsam, sich um die eingelagerte Lebenskraft vom Vorjahr
     zu kümmern. Nutzen wir die Abbauprozesse bestmöglich für die Aufbauprozesse!

     Kompost –
     Sonnenkraft des Vorjahres
     Benno Otter | Das war wieder einmal
     ein echter Winter, und umso mehr
     freuen wir uns über den Frühling! Nun
     halten wir gerne Ausschau nach den ers-
     ten Frühlingsblühern. Und machen die
     ersten Aussaaten im Gewächshaus. Es
     ist jedes Jahr wieder fast wie ein Wun-
     der, wenn die ersten Salate oder Kohlra-
     bipflänzchen keimen.
     Auf die Idee, den Kompostplatz zu be-
     suchen, kommt man vielleicht nicht so
     schnell? Auch hier gibt es im Frühling
     einiges zu beobachten. Wie sind die
     Haufen durch den Winter gekommen?
     Ist der Rotteprozess schön weitergegan-     Die in der Gartenlandschaft liegenden Komposthaufen lassen an wiederkäuende Kühe denken.
     gen?                                        Les tas de compost du paysage jardinier font penser à des vaches ruminantes.
     Viel Sonnenkraft des Vorjahres ist in
     Form von Laub, Sonnenblumenstängeln         Quadratmeter). Für Mittelzehrer ge-              sich Trockenheit aus. Deshalb braucht
     oder Staudenmaterial auf dem Kom-           nügt rund die Hälfte. Für sie wird der           es ein Material, das die Feuchtigkeit wie
     postplatz gelandet. Jetzt, im Frühling,     ganz durchgerottete, vererdete Kom-              ein Schwamm über längere Zeit aufneh-
     gibt es nicht viel organisches Material     post verwendet. Schwachzehrer dün-               men kann. Laub eignet sich hierfür am
     für den Kompost; nur Küchenabfälle          gen wir nicht. Der Kompost sollte nach           besten. Dazu im Herbst das Laub sepa-
     und stehengebliebene «Kohlenstoffge-        dem Ausbringen sofort in den Boden               rat zu einem Haufen aufschichten und
     rüste» vom Vorjahr fallen an. Erst etwa     eingearbeitet werden, damit er schnell           dann im Frühjahr und Sommer jeweils
     ab Mitte April kommt frisches Material      aufgenommen werden kann und bei                  zu gleichen Teilen mit dem Rasenschnitt
     dazu in Form von Rasenschnitt und Un-       Sonnenschein nicht an der Oberfläche             mischen. Auch das Laub rottet in dieser
     kraut.                                      austrocknet.                                     Mischung viel besser. Das Laub bringt
     Spätestens ab Mitte oder Ende März          Es ist gut, im Frühling alle Haufen noch         sozusagen das Kohlenstoffgerüst, der
     wird der Kompostplatz wieder wichtig,       einmal umzusetzen, so werden trockene            Rasenschnitt den Stickstoff in genü-
     weil das Gemüseland gedüngt werden          und feuchte Partien gemischt und der             gender Menge. Der aggressive Stickstoff
     soll. Welchen Kompost habe ich in wel-      Rotteprozess neu angeregt. Das Präpa-            aus dem Rasenschnitt knackt die Koh-
     chem Rottezustand? Und wie viel?            rieren der Haufen schliesst diese Arbeit         lenstoffketten des Laubs, so können es
     Die sogenannten Starkzehrer werden          ab. Die Kompostpräparate bringen ei-             die Kompostlebewesen verdauen. Der
     am kräftigsten gedüngt, und das eher        nerseits dem Rotteprozess neue Impul-            Kohlenstoff saugt den Stickstoff auf und
     mit einem Kompost, der im halb verrot-      se, andererseits wirken sie auch auf den         integriert ihn in den Rotteprozess, das
     teten Zustand schön viel Leben in den       Boden, wenn der Kompost ausgebracht              Kohlenstoffgerüst bringt genügend Sau-
     Boden bringt. Halb verrottet heisst, dass   wird.                                            erstoff in den Haufen hinein.
     die Kompostwürmer noch vorhanden            Wenn dann später im Gartenjahr der               Natürlich machen uns die Aufbaupro-
     sein können, dass das Ursprungsmate-        Rasenschnitt anfällt, stellt sich die Fra-       zesse mehr Freude als die Abbauprozes-
     rial noch sichtbar sein kann, aber dass     ge, wie ich dieses «explosive» Material          se, aber ohne den Abbau kann es den
     es möglich sein sollte, dieses Material     am besten kompostieren kann. Rasen-              Aufbau nicht geben.
     zwischen zwei Fingern zu zerreiben.         schnitt ist kurz und klein geschnitten
     Die Menge für Starkzehrer beträgt etwa      und sehr wasserhaltig. In der Miete soll         Benno Otter ist Leiter der Gärtnerei am
     eine Schubkarre pro zehn Quadratme-         weder Fäulnis aufkommen, noch soll               Goetheanum.
     ter Beetfläche (bis etwa zehn Liter pro     der Prozess zu heiss laufen, sonst breitet

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