Campusintern 2 2021 - SCHWERPUNKTTHEMA WEITERBILDUNGEN - Katholische ...

Die Seite wird erstellt Veit Weller
 
WEITER LESEN
Campusintern 2 2021 - SCHWERPUNKTTHEMA WEITERBILDUNGEN - Katholische ...
2 2021

campusintern
     MAGAZIN DER KATHOLISCHEN HOCHSCHULE FREIBURG

   SCHWERPUNKTTHEMA
    WEITERBILDUNGEN
Campusintern 2 2021 - SCHWERPUNKTTHEMA WEITERBILDUNGEN - Katholische ...
Liebe Leserinnen, liebe Leser,

                                                                                                                                     dass Sie die zweite Ausgabe unseres Hochschul-          Doch wir wollen nicht nur über Möglichkeiten zur
                                                                                                                                     magazins Campus Intern für das Jahr 2021 in Ihren       Weiterbildung sprechen, sondern Ihnen auch be-
                                                                                                                                     Händen halten, freut mich sehr, kommt darin doch        richten, was an der KH Freiburg in diesem abwechs-
                                                                                                                                     auch Ihr Interesse an der Katholischen Hochschule       lungsreichen Jahr geschehen ist: Wir informieren
                                                                                                                                     zum Ausdruck.                                           über Entwicklungen im Bereich der Digitalen Lehre,
                                                                                                                                                                                             erinnern an die International Week, zu der wir in
                                                                                                                                     Als Hochschule für Angewandte Wissenschaften hat        diesem Jahr Studierende und Dozierende aus der
                                                                                                                                     die KH Freiburg den Auftrag, durch anwendungsbe-        ganzen Welt in unseren virtuellen Räumen zu Gast
                                                                                                                                     zogene Lehre und Weiterbildung eine Ausbildung zu       hatten, und stellen Ihnen wie gewohnt unsere neu-
                                                                                                                                     ermöglichen, die zu einer selbständigen Berufstätig-    en Lehrenden vor.
                                                                                                                                     keit unter Anwendung wissenschaftlicher Erkennt-
                                                                                                                                     nisse und Methoden qualifiziert. Dazu ist sie in        Ich wünsche Ihnen allen viel Freude bei der Lektüre.
                                                                                                                                     den Bereichen Lehre, Forschung und Weiterbildung
                                                                                                                                     ­tätig. In dieser Ausgabe unseres Magazins legen wir    Ihre
                                                                                                                                      den Schwerpunkt auf das Thema Weiterbildung, die
                                                                                                                                      dahingehenden Angebote der KH Freiburg und die
                                                                                                                                      zukünftige Positionierung unserer Hochschule in
                                                                                                                                      diesem Bereich.
Impressum                                                                                                                                                                                    Prof.in Dr. Stephanie Bohlen
                                                                                                                                     Durch die Einrichtung eines eigenen Instituts für       Rektorin
Herausgeber: Rektorat der Katholischen Hochschule Freiburg, V.i.S.d.P.: Prof.in Dr. Stephanie Bohlen, Katholische Hochschule         Wissenschaftliche Weiterbildung (IWW) profiliert
Freiburg, Karlstraße 63, 79104 Freiburg                                                                                              sich die KH Freiburg als eine Hochschule, die Mög-
Redaktion: Astrid Spüler, kommunikation@kh-freiburg.de                                                                               lichkeiten bietet, um persönliche Fähigkeiten und
Autor*innen dieser Ausgabe:                                                                                                          berufsrelevante Kompetenzen auch nach einem ers-
Stephanie Bohlen, Mirella Cacace, Elke Düsch, Theresa Etges, Sophia Falkenstörfer (sf ), Wiebke Göhner, Naomi Hiroe-Helbing,
                                                                                                                                     ten Studium weiterzuentwickeln. Sie wird dadurch
Jan Ihwe, Florian Kiuppis (fk), Radouane Mrabet, Jesse Primow, Katharina Ruzitschka, Brigitte Scherer, Henriette Schwarz (hs)
Astrid Spüler (as), Martina Susilovic, Katrin Weber, Tjard de Vries (tv), Monika Wigger                                              der Tatsache gerecht, dass die moderne Arbeits-
Satz: Schwarz auf Weiß, Freiburg                                                                                                     welt mit ihren hoch komplexen Anforderungen dazu
Lektorat und Korrektorat: Sabrina Weber, Freiburg                                                                                    herausfordert, ein Leben lang zu lernen. Es wird
Druck und Litho: Schwarz auf Weiß, Freiburg                                                                                          zunehmend unverzichtbar, dass man sich durch
Bildnachweise: Annika Schowalter / KH Freiburg (S. 6,7,19,21,23,25,31,32,33), Bilger Fotodesign / KH Freiburg (1,6,9,10,13,15),
                                                                                                                                     praxisnahe und bedarfsgerechte Weiterbildungsan-
Colourbox (11,12,18), Claudia Duppé / KH Freiburg (28), Theresa Etges (15), Vanesa Idiaquez (20), istock (12), Stefanie Kettenring
(32), Katharina Megnet (29), Pexels (13,34), PicturePeople Ehrenstraße / Köln (30), Pixabay (13), Jan Raiser / KH Freiburg (6,7),    gebote „auf dem Laufenden hält“. Die KH Freiburg
Martina Susilovic (28), Unsplash (4,6,7,14,16,22,24,26,27,28,30)                                                                     hält hierzu mit weiterbildenden Studiengängen und
                                                                                                                                     zertifizierten Kursen ein attraktives Angebot bereit,
Campus Intern erscheint jeweils zum Semesterbeginn mit zwei Ausgaben pro Jahr und einer Gesamtauflage von 1.000 Exem-                das einem breiten Publikum zugänglich ist.

                                                                                                                                                                                                                                                    VORWORT
plaren. Eine Online-Ausgabe ist unter www.kh-freiburg.de einsehbar. Mitarbeitende erhalten ihr persönliches Exemplar per
Hauspost. Anderen Leser*innen bieten wir derzeit ein kostenfreies Abo nach Hause. Wenn Sie die Campus Intern abonnieren
möchten, senden Sie uns bitte eine Nachricht an kommunikation@kh-freiburg.de.
Auch nicht ausgezeichnete Beiträge geben nicht in jedem Fall die Ansicht der Redaktion wieder. Die Redaktion der Cam-
pus intern freut sich stets über Kritik, Anregungen und Beiträge aus allen Bereichen der Hochschule. Schreiben Sie uns:
­kommunikation@kh-freiburg.de.

                                                                                                                                                                                                                                                      1
Campusintern 2 2021 - SCHWERPUNKTTHEMA WEITERBILDUNGEN - Katholische ...
20 |

                                                  8 |        22 |                                                                                                                          24 |

         Inhalt

         WEITERBILDUNG                                      HOCHSCHULE                                                      FORSCHUNG

         Für die Gestaltung einer lebenswerten Zukunft      Gegen sexuelle Belästigung, sexualisierte Gewalt                Was mich antreibt                                    Kooperationspartner der Katholischen Hochschule
         Weiterbildung an der KH Freiburg
             Prof.in Dr. Wiebke Göhner                4
                                                            und Diskriminierung
                                                            KH Freiburg überarbeitet ihr Schutzkonzept
                                                                                                        für eine diskriminierungs- und gewaltfreie15Hochschule
                                                                                                                            Promovierende an der KH Freiburg
                                                                                                                                Theresa Etges
                                                                                                                                                                                 Freiburg 
                                                                                                                                                                                 Veranstaltung
                                                                                                                                                                                                                             28
                                                                                                                                                                                                                             29
                                                                Prof.in Dr. Mirella Cacace              20                                                                      Neue Mitarbeitende und Abschiede            31
         Campus II in Bildern                          6                                                              Kurz gemeldet                                     34     Neue Professor*innen an der
                                                            Es geht auch digital                     Sind Sie von sexueller Belästigung,                                         Kurz gemeldet                              30
         „Wir setzen Impulse für persönliche Weiterent-                                              sexualisierter Gewalt oder Diskriminierung
                                                            Das Peer Mentoring Programm in der Pandemie                                                                          Katholischen Hochschule Freiburg           32
         wicklung“                                              Katharina Ruzitschka                betroffen?
                                                                                                      22               INTERNATIONALES                                           Neue Publikationen                         35
         Interview mit Prof.in Dr. Wiebke Göhner    8                                                   Wir sind für Sie da! Hier finden Sie alle
                                                            Gedenken an Professorin Katharina Megnet     wichtigen Infos dazu,35was   Sie tunzukönnen
                                                                                                                                 Nationen       Gast an der KH
         Das Weiterbildungsangebot des Instituts für        Ausstellung vom 18.10. – 10.12.2021          und wo Sie Hilfe finden:
                                                                                                                              Studierende und Lehrende vernetzen sich bei der
         Wissen­schaftliche Weiterbildung (IWW)                 Prof.in Dr. Monika Wigger               www.kh-freiburg.de/schutzkonzept
                                                                                                         29               International Week 2021
                                                 10                                                                           Naomi Hiroe-Helbing und
                                                                                                                               Prof.in Dr. Elke Düsch                    24
         Im Spannungsfeld zwischen Marktkräften und         STUDIUM
         Bildungsauftrag                                                                                                    Mehr als Sacher-Sorte
         Interview mit Jan Ihwe                    17      Anerkennung jedes Einzelnen                                     Ein Auslandssemester in Wien
                                                            10-jahriges Jubiläum des Masterstudiengangs                          Jesse Primow                            26
                                                            ­Management und Führungskompetenz
                                                                 Prof.in Dr. Brigitte Scherer       16                     Partnerhochschulen der KH Freiburg im Porträt
                                                                                                                            Sidi Mohamed Ben Abdellah University in
                                                            Über digitales Zusammenarbeiten und was nach                    Fez, Marokko
                                                            der Pandemie bleibt                                                  Prof. Dr. Radouane Mrabet              27
                                                            Drei Thesen vom Team Digitale Lehre
                                                                 Katrin Weber                        18

                                                                                                                                                                                                                                   INHALT
INHALT

 2                                                                                                                                                                                                                                   3
Campusintern 2 2021 - SCHWERPUNKTTHEMA WEITERBILDUNGEN - Katholische ...
Was macht die Weiterbildungen an der KH Freiburg            rat sowie drei Verwaltungsstellen wurde eine ad-
                                                                                                                                aus?                                                        äquate Organisationsstruktur für die langfristige
                                                                                                                                                                                            Umsetzung von Weiterbildungen etabliert.
                                                                                                                                An der KH Freiburg sind seit langer Zeit das Wissen      • Weiterbildungsangebote werden aus kostende-
                                                                                                                                und die Kompetenz sowie seit der letzten Verfas-            ckenden Gebühren finanziert.
                                                                                                                                sungsänderung 2020 die organisatorischen Rah-            • Hauptamtlich Lehrende können die Lehre in Wei-
                                                                                                                                menbedingungen vorhanden, um Weiterbildungen                terbildungen im Nebenamt durchführen.
                                                                                                                                anzubieten. Seit über 20 Jahren werden weiterbil-        • Neben den weiterbildenden BA- und MA-Studien-
                                                                                                                                dende Studiengänge praktiziert und ebenso lange             gängen, die in das Hochschul-Akkreditierungssys-
                                                                                                                                auch wissenschaftliche Weiterbildungen angeboten            tem eingebunden sind, werden zeitlich und ört-
                                                                        Für die Gestaltung einer                                (wenn auch nicht unter diesem Begriff ). Fachliche          lich flexible Zertifikatskurse für Interessierte mit
                                                                                                                                Weiterbildungen stehen seit über 15 Jahren konti-           und ohne Hochschulabschluss angeboten. Diese
                                                                        lebenswerten Zukunft                                    nuierlich im Programm, sodass der vom Wissen-               wissenschaftlichen Weiterbildungen sind über ei-
                                                                        Weiterbildung                                           schaftsrat 2019 geforderte „Ort lebenslangen Ler-
                                                                                                                                nens“ bereits seit vielen Jahren etabliert ist. Eine
                                                                                                                                                                                            nen transparenten Zertifizierungsprozess in das
                                                                                                                                                                                            Qualitätsmanagementsystem der Hochschule ein-
                                                                        an der KH Freiburg                                      Übersicht über die aktuell stattfindenden Weiterbil-        gebunden.
                                                                                                                                dungen an der KH Freiburg sind ab Seite 10 in die-       • Zahlreiche Fördermöglichkeiten für Teilnehmende
                                                                                                                                sem Heft zu finden.                                         wurden analysiert und benannt.
                                                                                                                                                                                         • Im Rahmen des Strategieprozesses 2025 ist ein
                Weiterbildung bedeutet, sich über den aktuellen         zusetzen. Auf die digitale Transformation können        Das Portfolio ist breit gefächert, viele Kooperations-      strategisches Projekt verankert, das auf die „Pro-
                Stand seines Wissens hinaus zu bilden. Dabei ent-       ein Studium oder eine Ausbildung nur begrenzt vor-      partner*innen und zahlreiche interne und externe            filbildung der Weiterbildungen an der KH Frei-
                scheidet jede Person selbst, ob sie zur Vertiefung      bereiten. In Weiterbildungen kann das lebenslange       Dozent*innen sind beteiligt. Für die nächsten Jah-          burg“ fokussiert.
                beruflicher Kenntnisse oder aus persönlichem Inte-      Lernen stattfinden – zeitlich und räumlich flexibel.    re ist das Thema Weiterbildungen in den Strate-
                resse in ein Thema tiefer einsteigen will, und wann                                                             gieprozess aufgenommen mit dem Ziel, das Profil          Trotz dieser beachtlichen Fortschritte bei der Etab-
                sie das tun will. Die Teilnahme an Weiterbildungen      Warum gibt es Weiterbildungen an Hochschulen?           des Weiterbildungsbereichs an der KH Freiburg zu         lierung von Weiterbildungen verbleiben weitere Ent-
                ist lebenslang und in jeder Lebenslage möglich.                                                                 schärfen. Das Profil soll Weiterbildungen als einen      wicklungsschritte für die nächsten Jahre. Zu nennen
                                                                        Seit 1998 ist Weiterbildung als eine Kernaufgabe        der drei Kernbereiche neben Lehre und Forschung          sind dabei
                Weiterbildungen werden mittlerweile in den unter-       von Hochschulen im Hochschulrahmengesetz veran-         verfestigen und der KH Freiburg eine klare Position      • die Möglichkeit der Anrechnung von Lehre in wis-
                schiedlichsten Formaten angeboten. Für eine Klas-       kert (vgl. § 2, Abs. 1). Seit 2005 sind Weiterbildun-   im umkämpften Markt unterschiedlichster Weiterbil-          senschaftlichen Weiterbildungen auf das Lehrde-
                sifizierung hat sich in den letzten Jahren im hoch-     gen im Landeshochschulgesetz Baden-Württemberg          dungsanbieter*innen sichern.                                putat,
                schulischen Kontext der Vorschlag der Deutschen         aufgenommen. (vgl. § 31, Abs. 1).                                                                                • die Einführung eines zentralen Anerkennungs-
                Gesellschaft für Wissenschaftliche Weiterbildung        Weiterbildungen an Hochschulen sind durch die           Wie entwickeln sich Weiterbildungen an der KH               systems in der Lehre für Leistungen in der Wei-
                und Fernstudium (DGWF) e. V. durchgesetzt, der          wissenschaftliche Fundierung ihrer Angebote auf         Freiburg?                                                   terbildung – außerhalb der Anrechnung auf das
                eine Differenzierung in vier Abschlussmöglichkei-       dem fachlichen und didaktischen Niveau eines                                                                        Lehrdeputat,
                ten vorsieht: Weiterbildungskurse ohne Prüfung,         Studiums charakterisiert. Sie richten sich damit        Als klassische Bildungseinrichtungen etablieren sich     • ein kostenreduziertes Angebot für Bereiche mit
                Zertifikatskurse mit Prüfung und Vergabe von Cre-       primär an Personen, die bereits über einen ersten       Hochschulen immer mehr im Weiterbildungsmarkt –             besonderem öffentlichem Interesse am Ausbau
                dit Points (CP) sowie weiterbildende Bachelor- und      berufsqualifizierenden Hochschulabschluss und Be-       und bleiben gleichwohl außen vor, weil keine rein           von Qualifikationen und/oder die Etablierung ei-
                Masterstudiengänge. Die Vergabe von CP gewähr-          rufserfahrung verfügen. Die Teilnahme steht jedoch      marktwirtschaftliche Zielsetzung möglich ist. Dem           nes Weiterbildungsfonds,
                leistet Transparenz und Vergleichbarkeit und ermög-     allen Interessierten offen; die Entscheidung wird in-   Vorteil, Forschung, Lehre und Weiterbildung zu ver-      • ein systematisches Mischfinanzierungsmodell,
                licht das Erreichen eines höheren Abschlusses durch     dividuell von den Anbieter*innen getroffen (KMK,        knüpfen und damit ein „ganzheitliches Angebot“ für          um u. a. die Teilnahmegebühren zu senken.
                Kombination mehrerer Weiterbildungen.                   2001). Damit öffnen sich Hochschulen für viele un-      ein breites Publikum anzubieten, steht der Nachteil
                                                                        terschiedliche Zielgruppen und die daraus folgende      gegenüber, parallel zu grundständigen Studienan-         Es wird deutlich, dass die Gestaltungsmöglichkeiten
                Warum brauchen wir Weiterbildung?                       Heterogenität der Teilnehmenden ist zwar einerseits     geboten ein kostendeckendes Weiterbildungsport-          der Weiterbildungen an der KH Freiburg enorm sind.
                                                                        herausfordernd, andererseits aber auch eine große       folio erstellen zu müssen. Hierfür hat der Wissen-       Gerade in der Kombination der vielfältigen Themen-
                Die Erhaltung, Vertiefung und Erweiterung (berufli-     Ressource in der Entwicklung innovativer Ideen und      schaftsrat 2019 „Empfehlungen zu hochschulischer         felder der KH Freiburg – Gesundheit, Soziale Ar-
                cher) Kenntnisse im Studium, parallel zum Studium,      beim gemeinsamen Lernen.                                Weiterbildung als Teil des lebenslangen Lernens“         beit, Angewandte Theologie, (Heil-)Pädagogik und

                                                                                                                                                                                                                                                   WEITERBILDUNG
WEITERBILDUNG

                unmittelbar danach oder in späteren Jahren (mit                                                                 ausgegeben. Dieses Papier empfiehlt die Anpassung        Management – und den eingangs skizzierten He-
                oder ohne Berufstätigkeit) sind von großer Bedeu-       Nur an Hochschulen besteht die Möglichkeit des di-      rechtlicher und finanzieller Rahmenbedingungen, die      rausforderungen gesellschaftlicher Entwicklungen,
                tung für die persönliche Weiterentwicklung sowie für    rekten Austausches zwischen Lehre, Forschung und        bedarfsgerechte Gestaltung weiterbildender Studien-      bieten Weiterbildungen die flexible Möglichkeit und
                die Fähigkeit, auf Veränderungen im (Berufs-)Leben      Weiterbildung: Erkenntnisse aus Forschung können        angebote sowie die Entwicklung strategischer Ansät-      Chance, eine lebenswerte Zukunft mitzugestalten.
                zu reagieren. Aufgrund des demografischen Wandels       in die Entwicklung, Durchführung und Evaluation         ze und Anreize. Die KH Freiburg hat eine Reihe dieser
                muss die kleiner werdende Gruppe erwerbstätiger         von Weiterbildungsangeboten einfließen, umge-           Empfehlungen bereits erfolgreich umgesetzt:              Prof.in Dr. Wiebke Göhner
                Personen länger arbeiten, und ist gefordert, sich mit   kehrt können (berufliche) Erfahrungen von Weiter-
                veränderten Anforderungen an ihre Tätigkeit und an      bildungsteilnehmenden in Forschungsprojekte und/        • Mit dem Institut für Wissenschaftliche Weiterbil-
                das gesellschaftliche Zusammenleben auseinander-        oder Lehrentwicklung aufgenommen werden.                   dungen (IWW) und dem dazugehörigen Prorekto-

   4                                                                                                                                                                                                                                                   5
Campusintern 2 2021 - SCHWERPUNKTTHEMA WEITERBILDUNGEN - Katholische ...
Innenhof                                                                   Haupteingang                   Spielgeräte im Raum für Entwicklungsförderung (HPZ)     Weiterbildungssituation

Figuren in der Sandspieltherapie (HPZ)                                     Zugang zu den Wohnheimetagen   Skillstraining Pflegewissenschaft                       Begrünter Innenhof

Kapelle                                                                    Seminarsituation               Steckenpferd in der Spieltherapie (HPZ)                 Simulationsbasiertes Lernen in den Gesundheitsstudiengängen

                       Campus II
                       Das Institut für Wissenschaftliche Weiterbildung

                                                                                                                                                                                                                        WEITERBILDUNG
       WEITERBILDUNG

                       (IWW) hat seinen Sitz am Campus II der Katholi-
                       schen Hochschule Freiburg in der Charlottenburger
                       Straße 18 nahe des Seeparks. Hier befinden sich
                       zentrale Einrichtungen der Forschung und Lehre,
                       darunter das Heilpädagogische Zentrum (HPZ),
                       Skills-Lab Pflege und das Zentrum für Unterstütz-
                       te Kommunikation (ZUK) sowie das Wohnheim der
                       Hochschule „Margarete Ruckmich Haus“.
                                                                           Solaranlage                    Trockenregal im Raum für kunsttherapeutische Angebote

          6                                                                                                                                                                                                                 7
Campusintern 2 2021 - SCHWERPUNKTTHEMA WEITERBILDUNGEN - Katholische ...
„Wir setzen Impulse für persönliche Weiterentwicklung“
                Interview mit Prof.in Dr. Wiebke Göhner, Leiterin des
                Instituts für Wissenschaftliche Weiterbildung (IWW)

                Was treibt Sie als Prorektorin für Weiterbildung an     sind. Sicher ist aber, dass digitale Angebote in der
                und was reizt Sie an dieser Stelle?                     Weiterbildung auch große Vorteile haben, denn der
                Mich reizt die Möglichkeit, Bildung zu gestalten und    Zugang wird aus zeitlichen und räumlichen Gründen
                Menschen dafür zu begeistern. Es geht einerseits        bestimmten Personengruppen erleichtert.
                darum, lebenslanges Lernen in Form von Weiterbil-
                dungen qualitativ hochwertig zu ermöglichen und         Während Forschung und Lehre an Hochschulen tra-
                diese gleichzeitig niedrigschwellig zugänglich zu       ditionell als sehr wichtig gelten, genießt Weiterbil-
                machen, also für Personen mit unterschiedlichen         dung weniger Reputation. Finden Sie das berechtigt?
                Bildungsabschlüssen. Das bedeutet, dass wir an          Aus meiner Sicht genießt Weiterbildung nicht weni-
                der KH Freiburg sowohl Absolvent*innen der Stu-         ger Reputation, sondern weniger Aufmerksamkeit.
                diengänge als auch Personen „ohne KH-Erfahrung“         Die Umstellung der Studienlandschaft auf Bache-
                und ohne Hochschulabschluss erreichen möchten,          lor- und Masterstudiengänge und der Einsatz ei-
                um ihnen eine Erweiterung ihrer persönlichen und        nes Punktesystems als Leistungsbewertung haben
                beruflichen Kompetenzen zu ermöglichen. Das ist         ermöglicht, dass Lernprozesse auch außerhalb von
                eine spannende Herausforderung.                         regulären Studiengängen nach dem European Credit
                                                                        Transfer System (ECTS) bewertet werden können.
                Eine weitere Herausforderung liegt auch darin, dass     Diese Möglichkeit hatte jedoch auch eine Neuorga-
                das IWW mit seinem Weiterbildungsangebot in di-         nisation von Hochschulen zur Folge, die noch mehr
                rekter Konkurrenz zu privatwirtschaftlichen Anbie-      als bisher in die Wahrnehmung der Öffentlichkeit
                tern steht. Kann das IWW als Teil einer Hochschule      gebracht werden muss.
                da überhaupt mithalten?
                Die Qualifikation von Fachkräften ist schon seit lan-   Welche Ziele verfolgen Sie als neue Leiterin des
                ger Zeit nicht mehr nur Aufgabe von Erstausbildung      IWW, um den Herausforderungen zu begegnen und
                und -studium, denn die schnellen und umfassenden        die Position der KH Freiburg in der Weiterbildung zu
                Veränderungen in der beruflichen-, und privaten         festigen?
                Lebens­welt erfordern lebenslange Lernprozesse.         Ich möchte ein klar erkennbares Profil für den
                Als Hochschule begleiten wir auf sehr hohem fachli-     Bereich Weiterbildungen an der KH Freiburg eta-
                chem und akademischem Niveau diesen Weg. Hinzu          blieren und die Sichtbarkeit des IWW stärken.
                kommt, dass wir als private, staatlich anerkannte       Dieses Ziel möchten wir im Rahmen der Strate-
                Hochschule wirtschaftlich denken und handeln kön-       gieentwicklung erreichen, wobei der Fokus dabei
                nen und müssen. Diese Kombination gilt es nun zu        auf der Entwicklung von modularisierten wissen-
                fokussieren und zu präsentieren.                        schaftlichen Weiterbildungen liegt, die auch zu
                                                                        einem Masterabschluss führen können. Das be-            Prof.in Dr. Wiebke Göhner ist seit Septem-
                                                                                                                                ber 2020 Leiterin des neu gegründeten In-
                Die Pandemie hat auch im Weiterbildungsbereich          deutet, dass wir Weiterbildungen auf dem Niveau         stituts für Wissenschaftliche Weiterbildung
                die Digitalisierung der Lehrinhalte erzwungen. Wie      von Studien­gängen anbieten möchten, die mit und        (IWW) und Prorektorin für Weiterbildung an
                geht Lernen in der digitalen Gesellschaft und wie       ohne Hochschulabschluss besucht werden kön-             der KH Freiburg. Nach ihrem Studium der
                                                                                                                                Psychologie an der Universität Trier und der
                konnte das Niveau der Weiterbildungen dennoch           nen. So schaffen wir eine große Flexibilität für die
                                                                                                                                Indiana State University (USA) wurde sie
                gehalten werden?                                        Teilnehmenden, denn sie können Zeitpunkt und            an der Eberhard Karls-Universität Tübingen
                Auch in den Weiterbildungen haben wir mit einer         Themen ihrer Weiterbildungen individuell wählen         zum Thema Adhärenz in der Physiotherapie
WEITERBILDUNG

                schnellen Umstellung auf Online-Angebote reagiert       und bei Bedarf sogar mit einem Mastermodul ab-          promoviert. Nach Tätigkeiten in Bremen,
                                                                                                                                Freiburg und Arizona (USA) folgte sie 2008

                                                                                                                                                                               HOCHSCHULE
                und sehr schnell neue Kompetenzen und Strukturen        schließen. Derartige neue Räume und Strukturen          dem Ruf an die Katholische Hochschule
                entwickelt. Die Herausforderung war groß, weil die      für Lernen möchte ich eröffnen, und damit Impulse       Freiburg, wo sie von 2009 bis 2014 den
                Zielgruppe sehr heterogen war und wir nicht da-         zur persönlichen und fachlichen Weiterentwicklung       BA-Studiengang „Physiotherapie“ und bis
                                                                                                                                2019 den MA-Studiengang „Dienstleistungs-
                von ausgehen konnten, dass allen Teilnehmenden          setzen. Mit unserem Angebot am IWW möchte ich           entwicklung im Sozial- und Gesundheitswe-
                ein Laptop zur Verfügung steht, um sich schnell in      Menschen dazu einladen, neue Fähigkeiten zu er-         sen“ leitete.
                eine Lernplattform einzuwählen. Wie in allen Berei-     lernen und ihren Horizont zu erweitern.
                chen wird sich in der nächsten Zeit zeigen, welche
                Angebote online und welche in Präsenz sinnvoller        Interview: Astrid Spüler

   8                                                                                                                                                                              9
Campusintern 2 2021 - SCHWERPUNKTTHEMA WEITERBILDUNGEN - Katholische ...
Das Weiterbildungsangebot des Instituts für                                                                   Fachweiterbildungen und kompakte Weiterbildungen
                ­W issenschaftliche Weiterbildung (IWW)
                                                                                                                                                            Altern in einer digitalisierten Welt
                                                                                                                                                            Ziel der Weiterbildung ist eine fundierte Auseinandersetzung mit den zuneh-
                                                                                                                                                            mend dynamischen Entwicklungen der Digitalisierung mit einem spezifischen
                                                                                                                                                            Fokus auf der Arbeit mit älteren Menschen. Neben der grundlegenden Aus-
                                                                                                                                                            einandersetzung mit Chancen, Risiken und rechtlichen Auswirkungen einer
                                                                                                                                                            zunehmend digitalisierten Welt liegt ein weiterer Schwerpunkt auf den Stra-
                                                                                                                                                            tegien und Methoden digitaler Arbeit im Pflege- und Gesundheitsbereich,
                                                                                                                                                            der Entwicklung und Aneignung digitaler Kompetenzen, Fragen der Angebot-
                                                                                                                                                            sentwicklung sowie Fragen von Führung, Management und Organisationsge-
                                                                                                                                                            staltung in der digitalen Transformation. Prof.in Dr. Ines Himmelsbach leitet
                                                                                                                                                            die dreisemestrige Weiterbildung (6 Module à 5 ECTS); der Abschluss ist ein
                                                                                                                                                            Certificate of Advanced Studies (CAS). Teilnehmen können berufserfahrene
                                                                                                                                                            Multiplikator*innen (mit oder ohne Hochschulabschluss) mit Lehr- oder Bera-
                                                                                                                                                            tungsaufgaben aus allen Fachdisziplinen.

                                                                                                                              Altern in Sozialraum und Quartier
                                                                                                                              In dieser Weiterbildung wird das berufliche Zukunftsfeld Alter(n), das im Kontext des demografischen
                                                                                                                              Wandels eine wachsende Bedeutung erhält, thematisiert. Kommunen und Verbänden wächst dabei immer
                                                                                                                              stärker die Aufgabe zu, gelingendes Altern im gewohnten Umfeld zu ermöglichen und dafür geeignete
                                                                                                                              Strukturen zu schaffen. Ein gutes Miteinander der Generationen und der Einbezug vieler Akteure sind hier-
                                                                                                                              für bedeutungsvoll. Die Weiterbildung wird von Prof.in Dr. Ines Himmelsbach geleitet und findet in 6 Modu-
                                                                                                                              len à 5 ECTS über drei Semester hinweg statt. Der Abschluss ist ein Certificate of Advanced Studies (CAS).
                                                                                                                              Teilnehmen können berufserfahrene Multiplikator*innen (mit oder ohne Hochschulabschluss) mit Lehr- oder
                                                                                                                              Beratungsaufgaben aus allen Fachdisziplinen.

                                                                                                                                                            Kunsttherapie
                                                                                                                                                            Die Weiterbildung fokussiert darauf, innerpsychische oder psychomotorische
                                                                                                                                                            Prozesse mit Hilfe bildnerischer Mittel zum Ausdruck zu bringen und neu zu
                                                                                                                                                            ordnen. Dabei werden mit Hilfe malerischer, plastischer oder grafischer Me-
                                                                                                                                                            dien und Methoden nonverbale Ausdrucksmöglichkeiten in geeigneter Weise
                                                                                                                                                            zur Verfügung gestellt, sodass diese unterstützend und ergänzend zu anderen
                                                                                                                                                            Maßnahmen positiv auf Veränderungsprozesse einwirken und Ressourcen ge-
                                                                                                                                                            stärkt werden können. Die Weiterbildung wird von Dr. Henriette Schwarz gelei-
                Das Weiterbildungsangebot am IWW der KH Freiburg        Fachweiterbildungen bieten fachspezifisches Wissen                                  tet und findet über sechs Monate (Basisphase, 3 Module) und fünf Semester
                untergliedert sich in drei Säulen: Wissenschaftliche    für ausgewählte Berufsgruppen oder allgemeine In-                                   (Intensivphase, 26 Module) hinweg statt (insgesamt 90 ECTS). Der Abschluss
                Weiterbildungen orientieren sich an den Qualitäts-      halte für ein an wissenschaftlichen Themen interes-                                 ist ein Certificate of Advanced Studies (CAS). Sie richtet sich an Studierende
                standards für Studiengänge und am Qualitätsma-          siertes Publikum an. Die Teilnehmenden erhalten in                                  und Interessierte, die in gesundheitswissenschaftlichen, sozial- und heilpäda-
                nagement-System der Hochschule. Die Teilnahme           der Regel eine Teilnahmebestätigung, in manchen                                     gogischen, pädagogischen oder künstlerischen Berufen tätig sind.
                steht auch Personen ohne Hochschulstudium offen,        Fällen wird ein Leistungsnachweis verlangt.
                sofern sie die erforderlichen Voraussetzungen nach-
                                                                                                                              Pastoralmanagement
WEITERBILDUNG

                                                                                                                                                                                                                                              WEITERBILDUNG
                weisen können. Wissenschaftliche Weiterbildungen        Kompakte Weiterbildungen bieten ebenfalls ak-
                sind modularisiert und der Abschluss ist zertifiziert   tuelles, fachspezifisches Wissen für ausgewählte      Diese Weiterbildung will einen Beitrag zum konstruktiven Umgang der aktuellen Herausforderungen der Kir-
                (Deutsche Gesellschaft für Wissenschaftliche Weiter-    Berufsgruppen oder allgemeine Inhalte für ein an      che leisten und helfen, den Wandel der Kirche zu begleiten und gestalten. Kirchenwachstum soll ermöglicht
                bildung und Fernstudium e. V). In der Regel wer-        wissenschaftlichen Themen interessiertes Publikum     werden, Verantwortliche sollen unterstützt werden, ihre Arbeit – christliche Seelsorge und Gesellschaftssor-
                den ECTS-Punkte vergeben, die bei Vorliegen eines       an. Sie sind jedoch deutlich kürzer als Fachweiter-   ge – neu zu erkunden, zu entwickeln und hierfür geeignete Managementkonzepte – Konzepte des Führens
                ersten berufsqualifizierenden Studienabschlusses in     bildungen und verlangen in der Regel keinen Leis-     und Leitens, nicht nur des Verwaltens – zu nutzen. Die Weiterbildung, unter Leitung von Prof. Dr. Dr. Michael
                einen Masterabschluss einfließen können.                tungsnachweis.                                        Ebertz, findet über zwei Semester hinweg in 6 Modulen à 5 ECTS (Module auch einzeln buchbar) statt. Der
                                                                                                                              Abschluss ist ein Certificate of Advanced Studies (CAS). Die Weiterbildung richtet sich an berufserfahrene
                                                                                                                              Mitarbeitende in kirchlichen Handlungsfeldern, die im beruflichen Kontext Beratungs- oder Leitungsaufga-
                                                                                                                              ben haben oder sich auf entsprechende Aufgaben vorbereiten.

  10                                                                                                                                                                                                                                             11
Campusintern 2 2021 - SCHWERPUNKTTHEMA WEITERBILDUNGEN - Katholische ...
Fachweiterbildungen und kompakte Weiterbildungen                                                             von simulationsbasierten Anleitungsprozessen in unterschiedlichen Kontexten zur Weiterentwicklung neuer
                                                                                                                             Lernformen für die fachpraktische Ausbildung im Pflegebildungsbereich. Das Simulationslernen soll dabei
                                                                                                                             in selbst erstellten Szenarien auch exemplarisch mit „Simulationsauszubildenden/Studierenden“ auspro-
                                                                                                                             biert werden.

                                             Kinderpsychodrama
                                             Gabriele Weiss und Thorsten Kleiner bieten an vier Wochenenden eine Weiter-                                    Sterbebegleitung bei Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung
                                             bildung an, die Elemente aus dem Kinderpsychodrama als Ergänzung in der                                        In dieser Weiterbildung geht es darum, Kompetenzen in den Bereichen der
                                             heilpädagogischen Spielförderung und Spieltherapie für entwicklungs- und                                       Sterbe- und Trauerbegleitung von Menschen mit Behinderung zu erwerben.
                                             verhaltensauffällige Kinder aufgreift. Die Zielgruppe sind ­Heilpädagog*innen                                  Anna Tonzer leitet die Weiterbildung, die sich an Studierende (Heilpädagogik,
                                             und andere Personen, die im pädagogisch-therapeutischen Bereich tätig                                          Soziale Arbeit) sowie an Mitarbeitende mit Pflegeausbildung bzw. in entspre-
                                             sind. Für Mitglieder des BHP ist eine Zertifizierung nach den Richtlinien des                                  chenden Einrichtungen richtet. Die Weiterbildung dauert 1,5 Tage.
                                             BHP möglich.

                                                                                                                             Wundmanagement
                Kodierfachkraft                                                                                              Neben 50 Stunden Lehre im 8. Semester Angewandte Pflegewissenschaft, geht es an 3 teilnehmerfinanzierten
                Die Weiterbildung zur Kodierfachkraft wird von Dr. Beate Waibel geleitet. An insgesamt acht Tagen wird in    Schulungstagen darum, das Thema Wundmanagement zu vertiefen. Neben Kompetenzen zur Wundbeurtei-
                die Deutschen Kodierrichtlinien eingeführt. Pflegekräfte, Mitarbeitende von Krankenkassen vom Medizini-      lung, Assessment und Evidenzbasierter Wundversorgung werden Begleitmaßnahmen, Präventionsmaßnah-
                schen Dienst der Krankenversicherungen erlernen das Kodieren und Verschlüsseln von Erkrankungen und          men und essentielle Beratungsinhalte vermittelt. Außerdem referieren Fachexperten zu verschiedenen Inhal-
                Pflegemaßnahmen.                                                                                             ten. Die Leitung der Weiterbildung liegt bei Prof. Dr. Hauke Schumann. Nach der Teilnahme kann eine Prüfung
                                                                                                                             bei der Deutschen Gesellschaft für Wundheilung (DGfW) zum*zur Wundassistent*in WAcert absolviert werden.

                                             Mediation
                                             Die Weiterbildung zur „Kunst der Vermittlung“ wird von Christoph Besemer                                       Würde und Scham
                                             und Ulrike Roesler geleitet. An acht Wochenenden wird in Anwendungsfel-                                        Diese Weiterbildung an der KH Freiburg wird von Prof.in Dr. Ursula Immen-
                                             der der Mediation sowie in den Ablauf und die praktische Tätigkeit einge-                                      schuh geleitet. An zwei Wochenenden befassen sich die Teilnehmer*innen
                                             führt. Teilnehmen können Menschen, die neue Wege in der Bewältigung von                                        damit, Scham zu erkennen und einen konstruktiven Umgang damit zu finden.
                                             Konflikten suchen, persönlich, beruflich oder im gesellschaftlichen Engage-                                    Scham ist zwar schmerzhaft, hat aber auch positive Funktionen, z. B. als
                                             ment. Für die Anerkennung als zertifizierte*r Mediator*in gemäß der Zertifi-                                   Hüterin der Menschenwürde. Zielgruppe sind Personen mit einem Beruf im
                                             zierte-Mediatoren-Ausbildungsverordnung (ZMediatAusbV) ist ein Aufbaukurs                                      Sozial- bzw. Gesundheitswesen, die in eigener Tätigkeit Seminare zu Würde
                                             Recht und Mediation zu absolvieren.                                                                            und Scham durchführen möchten.

                Psychodrama                                                                                                  Jugendpastoral
                In fünf Wochenend-Modulen wird mit handlungsorientiertem Vorgehen gelernt, wie Menschen mit Hilfe von        Diese Weiterbildung wird derzeit von Prof. Dr. Bernd Hillebrand konzeptionell entwickelt. In drei (einzeln buch-
                szenischer Darstellung, Aufstellungen und weiteren psychodramatischen Methoden in ihrer Entwicklung          baren) Modulen sollen Mitarbeitende der kirchlichen Jugendarbeit darin gestärkt werden, Jugendliche und de-
                begleitet und gefördert werden können. Heike Ross und Ulrike Roesler leiten diese Weiterbildung, die sich    ren aktuelle Fragen zu unterstützen – z. B. zum Sinn des Lebens, zu ihrer Beziehung zu Gott oder zum Beten.
                an Studierende bzw. Fachkräfte in den Bereichen Beratung, Supervision, Psychotherapie und Pädagogik
                richtet. Das Teilnahmezertifikat kann auf die vom Deutschen Fachverband Psychodrama (DFP) anerkannte
                Weiterbildung zum/zur Psychodramapraktiker*in, -leiter*in oder -therapeut*in am Moreno Institut Eden-
                                                                                                                                                                           Kontakt
                koben/Überlingen angerechnet werden.
                                                                                                                                                                           Das Team des IWW freut sich auf den Kontakt mit Ihnen.
                                                                                                                                                                           Schreiben Sie uns oder rufen Sie uns an: 0761 – 2001360
                                                                                                                                                                           oder iww@kh-freiburg.de. Aktuelle Informationen zu unse-
                Orientierungsberatung im Sinne des § 7a SGB XI
                                                                                                                                                                           ren Weiterbildungen erhalten Sie zudem auf unserer Web-
                Diese Weiterbildung wird in Zusammenarbeit mit der AOK Baden-Württemberg angeboten und ist nur
                                                                                                                                                                           seite unter www.kh-freiburg/weiterbildung. Wenn Sie regel-
                für AOK-Mitarbeiter*innen zugänglich. Um dem wachsenden Unterstützungsbedarf pflegender Angehöriger

                                                                                                                                                                                                                                                WEITERBILDUNG
WEITERBILDUNG

                                                                                                                                                                           mäßig über neue Weiterbildungsangebote informiert werden
                Rechnung zu tragen und den gesetzlichen Auftrag zu erfüllen, werden in der AOK Baden-Württemberg
                                                                                                                                                                           möchten, melden Sie sich für unseren Newsletter an – eine
                speziell qualifizierte „Pflegefallmanager*innen“ in der Orientierungsberatung im Sinne des § 7a SGB XI
                                                                                                                                                                           kurze Mail genügt.
                fortgebildet. Die Leitung liegt bei Prof.in Dr. Cornelia Kricheldorff.
                                                                                                                                                                           Im Foto v. l. n. r. das Team des IWW: Dr. Henriette Schwarz (Lei-
                                                                                                                                                                           tung Wissenschaftliche Weiterbildung Kunsttherapie), Christa
                Simulationstraining                                                                                                                                        Karcher (Assistentin im IWW), Prof.in Dr. Wiebke Göhner (Lei-
                Die Leitung dieser Weiterbildung liegt bei Prof. Dr. Hauke Schumann und Jeanette Siebert und richtet sich                                                  tung des IWW), Hendrik Epe (Koordinator für Wissenschaftli-
                vor allem an Pflegende, Praxisanleitende und Pflegepädagog*innen. In drei Blockseminaren à 2,5 Tagen                                                       che Weiterbildung), Elisabeth Schätzle (Assistentin im IWW).
                geht es um die Hintergründe von Simulationslernen, Planung, Implementierung, Auswertung und Steuerung

 12                                                                                                                                                                                                                                               13
Campusintern 2 2021 - SCHWERPUNKTTHEMA WEITERBILDUNGEN - Katholische ...
anderen erlernen Sie auch reflektiertes Handlungs-
                                                                      wissen für eine Welt, die von Unsicherheiten und
                                                                      vielfältigen Transformationsprozessen geprägt ist.
                                                                      Im Idealfall ist die Weiterbildung interdisziplinär und
                                                                      multiprofessionell ausgerichtet, um den Fragestellun-
                                                                      gen aus verschiedenen Sichten begegnen zu können.

                                                                      Wie stehen die wissenschaftlichen Weiterbildun-
                                                                      gen im südbadischen Raum aktuell – vielleicht auch
                                                                      mit Blick auf die Pandemie – im Vergleich zu ande-
                                                                      ren Regionen da?
                                                                      Der Wirtschaftsraum Südbaden ist durch das Ge-
                                                                      sundheitswesen und den Dienstleistungssektor
                                                                      geprägt. Hinzu kommen die vielen „Hidden Cham-
                                                                      pions“, also die Unternehmen, die zwar den Endver-
                                                                      brauchern zumeist kein Begriff sind, aber dennoch
                                                                      Marktführer im produzierenden Bereich sind. Im                                                                   Behinderungen mit alltagsüblicher Technik (Smart-
                Im Spannungsfeld ­                                    Bereich Gesundheit und Soziales gibt es hier wahr-                                                               phones usw.) erweitert werden? Hier gibt es großen
                                                                      scheinlich mehr Angebote, auch die Digitalisierungs-                                                             Handlungsbedarf, da gerade Menschen mit intellek-
                zwischen Marktkräften                                 themen sind inzwischen gut vertreten. Eine Stärke                                                                tuellen Behinderungen vergleichsweise stark von di-
                                                                      sind sicherlich auch die vielen verschiedenen Hoch-                                                              gitaler Ungleichheit betroffen sind und im Vergleich
                und Bildungsauftrag                                   schularten, die in der Region ansässig sind, denn                                                                zur Allgemeinbevölkerung deutlich weniger digitale
                                                                      entsprechend vielfältig sind ihre Weiterbildungsan-                                                              Technologien besitzen und nutzen.
                Drei Fragen an Jan Ihwe, Geschäftsführer der Frei-    gebote ausgerichtet. Durch die mittelständisch ge-
                burger Akademie für Universitäre Weiterbildung        prägte Unternehmenslandschaft sind die zahlreichen                                                               In meiner Dissertation beschäftige ich mich schwer-
                (FRAUW) an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.   Akademien der Kammern und Wirtschaftsverbände             Was mich antreibt                                      punktmäßig mit den Partizipationsmöglichkeiten am
                                                                      besonders bedeutsam im Weiterbildungsbereich,                                                                    Technikauswahlprozess für Personen mit schweren
                                                                      mehr Kooperationen wären wünschenswert. Auch              Promovierende an der KH                                intellektuellen und kommunikativen Behinderungen
                Es gibt am Markt inzwischen viele Weiterbildungs-
                angebote unterschiedlichster Niveaustufen, Forma-
                                                                      im Bereich der Energie- und Umweltthemen sehe
                                                                      ich in der Region Südbaden noch viel Potenzial.
                                                                                                                                Freiburg                                               und den Auswirkungen der eingesetzten Technologi-
                                                                                                                                                                                       en auf die Aktivitäten und Teilhabe der Teilnehmen-
                te und Inhalte. Wo verorten sich darin die Weiter-                                                                                                                     den. Diese Personengruppe wird in der Forschung
                bildungen an Hochschulen? Was ist das Besondere       Was sind aus Ihrer Sicht die wesentlichen Chan-                                                                  häufig vernachlässigt, da sie aufgrund der starken
                daran?                                                cen und Herausforderungen, denen sich Weiterbil-          Theresa Etges (34) forscht zu Teilhabe durch Technik   Behinderungen mit den üblichen Forschungsmetho-
                Die Weiterbildung an Hochschulen ist nur ein sehr     dungsangebote an Hochschulen stellen müssen?              für Personen mit schweren intellektuellen und kom-     den nur schwer aktiv in die Untersuchungen einbe-
                kleines, aber dafür feines Segment im Bildungs-       Chancen sehe ich in der zunehmenden Bedeutung             munikativen Behinderungen.                             zogen werden kann – was aber zugleich das Span-
                markt insgesamt. Erstaunlich ist ja schon, dass wir   des lebensbegleitenden Lernens und dem steigen-                                                                  nende und Herausfordernde an diesem Thema ist.
                inzwischen von einem „Marktgeschehen“ überhaupt       den Qualifizierungsbedarf in allen Bereichen. Neben       Nach sieben Jahren praktischer Tätigkeit als Heilpä-   Ein weiterer Teilaspekt der Dissertation ist daher die
                sprechen. Dies steht in einem gewissen Gegensatz      der eng geführten betrieblichen Weiterbildung kann        dagogin in einer Therapie- und Beratungsstelle für     Frage, wie Personen mit schweren intellektuellen
                zum gesellschaftlichen Bildungsauftrag der über-      sich die Weiterbildung an Hochschulen mit offenen         Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen wollte        Behinderungen überhaupt an der Forschung parti-
                wiegend öffentlich-rechtlich verfassten Hochschu-     Angeboten sowie der damit verbundenen Einladung           ich zurück zum wissenschaftlichen Arbeiten im The-     zipieren können.
                len. Dieser umfasst ja nicht nur Studium und Lehre,   zu Reflexion und Diskurs mehr Raum verschaffen.           menfeld der Heilpädagogik. In der Beratungsstelle
                sondern auch Weiterbildung als Teil eines umfas-      Die größte Herausforderung besteht darin, die rele-       war ich primär für den Bereich der Unterstützten       Das Forschen mit einer hochvulnerablen Zielgruppe
                senden Wissenstransfers. Das ist dann auch gleich     vanten Zielgruppen wirklich zu erreichen. Der süd-        Kommunikation zuständig, was oftmals die Versor-       hat in Zeiten der Pandemie das Arbeiten natürlich
                das Besondere der Weiterbildung an Hochschulen:       badische Raum ist durch viele kleine und mittelstän-      gung von Personen ohne Lautsprache mit techni-         erschwert. Gleichzeitig hat die aktuelle Lage die Re-
                Sie bewegt sich in diesem Spannungsfeld zwischen      dische Unternehmen geprägt. Für die Hochschulen           schen Geräten beinhaltete, um ihnen die Teilhabe       levanz des Themas noch verstärkt, indem sie aufge-
                Marktkräften und Bildungsauftrag.                     ist es daher schwierig, die vielfältigen Bedürfnisse      an der Kommunikation zu ermöglichen.                   zeigt hat, wie wichtig digitale Möglichkeiten für alle
WEITERBILDUNG

                Die andere Besonderheit ist natürlich die wissen-     aufzunehmen und die hochschulische Weiterbildung                                                                 Menschen – mit und ohne Behinderungen – sind,
                schaftliche Fundierung der vermittelten Inhalte und   für diese Unternehmen attraktiv zu gestalten. Um-         Das BMBF-geförderte Forschungsprojekt „Teilha-         um an den verschiedenen Lebensbereichen teilha-

                                                                                                                                                                                                                                                FORSCHUNG
                der methodischen Kompetenzen, die aber stets den      gekehrt ist es auch für die Unternehmen unmög-            be Digital“ der KH und den Partnerhochschulen in       ben zu können.
                Anwendungsbezug – besser gesagt die Handlungs-        lich, alle Angebote der verschiedenen Hochschulen         Karlsruhe und Furtwangen bot mir vor eineinhalb
                kompetenz der Teilnehmenden – im Blick haben          im Blick zu behalten. Eine Schnittstelle, die Bedar-      Jahren die Gelegenheit, mein Promotionsvorhaben        Die Dissertation ist kumulativ angelegt und wird
                muss. Konkret: Wenn Sie an einer hochschulischen      fe und Angebote gebündelt zueinander führt, wäre          in die Tat umzusetzen. Die Forschungsfrage des         von Prof. Dr. Gregor Renner von der Katholischen
                Weiterbildung teilnehmen, dann vermittelt Ihnen das   ein großer Fortschritt. So könnten die Hochschulen        Projektes schloss sich gut an meinen bisherigen        Hochschule Freiburg und Prof.in Dr. Karin Terfloth
                zum einen komplexe Inhalte und tiefergehendes Ori-    wirklich als attraktive und inklusive Orte des Le-        Arbeitsschwerpunkt an: Wie können die Teilhabe-        von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg be-
                entierungswissen zu aktuellen Fragestellungen. Zum    benslangen Lernens gestaltet werden.                      möglichkeiten von Menschen mit intellektuellen         treut.

 14                                                                                                                                                                                                                                              15
Campusintern 2 2021 - SCHWERPUNKTTHEMA WEITERBILDUNGEN - Katholische ...
i­mmanenten Widersprüchen und Konflikten ausei-       se der Reflexion und Veränderung und damit ver-
                                                                                                                          nandersetzen.                                        bunden auch der sanften Infragestellungen. Solche
                                                                                                                                                                               Infragestellungen bedürfen zugleich einer gewissen
                                                                                                                         Diese profilprägenden Studienformate haben sich       intrapsychischen Sicherheit und der fundamental
                                                                                                                         in den zehn zurückliegenden Jahren bewährt. Die       wertschätzenden Anerkennung etwa von Autoritäts-
                                                                                                                         regelmäßigen Rückmeldungen der Studierenden           personen oder Vorbildern. Im Falle eines Studien-
                                                                                                                         in Evaluationen und Rückmeldungen von Absol-          ganges stellt sich die Frage, ob und wie Studie-
                                                                                                                         vent*innen, die uns nach ihrem Abschluss immer        rende erleben können, dass sie in ihrem So-Sein
                                                                                                                         wieder schrieben, wie hilfreich diese Formate für     wahrgenommen und fundamental anerkannt wer-
                                                                                                                         ihre Führungspraxis seien oder wie wertvoll sie       den. Die Lehrenden spielen hierbei eine besondere
                                                                                                                         sich für den Einstieg in eine neue Führungspositi-    Rolle, die über die bloße Wissensvermittlung weit
                                                                                                                         on erwiesen hätten, haben uns immer wieder darin      hinausreicht. Auch dies bleibt bei der Durchführung
                                                                                                                         bestärkt, diese Studienformate beizubehalten und      eines solchen Studienkonzeptes zu berücksichtigen.
                                                                                                                         zu stärken. So haben wir im Rahmen der letzten        Durch die Corona-Pandemie waren diese profilbil-
                                                                                                                         Reakkreditierung 2019 ein weiteres profilstärkendes   denden Studienformate in den letzten beiden Se-
                                                                                                                         Studienformat, das Gruppendynamische Training,        mestern besonderer Beeinträchtigung ausgesetzt.
                                                                                                                         aufgenommen.                                          Wir konnten zwar durch die Verschiebung des Erst-
                                                                                                                                                                               semesters vom Sommersemester auf das Winterse-
                                                                                                                         Diese Studienformate, die alle das Beobachten, Ana-   mester den ersten einführenden Block im Septem-
                                                                                                                         lysieren und Reflektieren organisationaler Phänome-   ber als Präsenzlehre durchführen, aber leider blieb
                                                                                                                         ne und des eigenen Handelns und Wirkens sowie         dies der vorerst einzige Präsenzblock für diesen
                                                                                                                         sowohl organisational verankerte als auch verinner-   Studienjahrgang. Nun können auch in Online-For-
          Anerkennung jedes Einzelnen                                                                                    lichte Werthaltungen fördern und einüben, dienen      maten Reflexionen angeleitet, durchgeführt und
                                                                                                                         der persönlichen Entwicklung und der Entwicklung      ausgewertet werden. Die Aufnahme wechselseitiger
          10-jähriges Jubiläum des M. A. Management und                                                                  und Stärkung der Führungskompetenz. Beide Din-        Beziehungen zwischen den Studierenden und auch
          Führungskompetenz                                                                                              ge – Persönlichkeitsentwicklung und Führungskom-
                                                                                                                         petenz – sind unabdingbar miteinander verbunden.
                                                                                                                                                                               zwischen Lehrenden und Studierenden allerdings
                                                                                                                                                                               bleibt eingeschränkt. Man erlebt sich nicht unmit-
                                                                                                                         Was wir zu fördern suchen, kann mit dem Begriff       telbar, man sieht sich nicht in die Augen. Wenn be-
                                                                                                                         Integriertheit psychologisch gefasst werden.          reits eine größere Bekanntheit vorhanden ist, mag
          Der Masterstudiengang „Management und Füh-               von einer Katholischen Hochschule angeboten wird,                                                           es nicht ganz so einschränkend wirken wie im Falle
          rungskompetenz“ startete erstmals im Sommerse-           ein spezifisches Profil aufweisen sollte.             Integriertheit beruht darauf, dass Selbst- und        des ersten Semesters, wo Studierende und Lehren-
          mester 2010 an der KH Freiburg. Wir können damit         Das Profil, das aus diesen Beratungen und der         Fremdbilder – und ich formulieren hier bewusst im     de noch am Anfang des Kennenlernens stehen.
          auf zehn Jahre Lehre und Studium in diesem Mas-          Analyse und Einschätzung des Bedarfs und der          Plural – beständig abgeglichen und neue Informa-
          terstudiengang zurückblicken. Zum Sommersemes-           aktuellen fachlichen Diskussion erwuchs, umfasste     tionen, neue Aspekte aufgenommen und in das ei-       Die fundamentale Anerkennung des So-Seins je-
          ter 2021 wurde die Studiengangsleitung von Frau          und umfasst noch immer im Kern die Förderung          gene Selbstverständnis, das Bild von sich selbst,     des Einzelnen, die darauf beruht, dass Menschen
          Prof.in Dr. Brigitte Scherer an Herrn Prof. Dr. Thomas   der Persönlichkeitsentwicklung und Werteorien-        sowie den eigenen Wertvorstellungen integriert        sich wahrgenommen sehen und bemerken, dass
          Schumacher übergeben. Die Lehre in den beiden            tierung der Studierenden, sowie die Entwicklung       werden können. Sie beruht auf der Fähigkeit wider-    es in dieser Situation (Lehrsituation) auch auf sie
          letzten Semestern war in allen Studiengängen durch       und Stärkung einer reflexiven Prozesskompetenz.       sprüchliche und konflikthafte Wahrnehmungen und       ankommt, kann m. E. über Online-Formate nur be-
          die notwendigen Einschränkungen aufgrund der Co-         Um diesem Profil auch in der Umsetzung des Stu-       Erfahrungen – auch solche, die gewohnte, eingeüb-     grenzt hergestellt werden. Daraus folgt zunächst,
          rona-Pandemie und die neu und schnell entwickelte        dienganges gerecht zu werden, haben wir neben         te Wahrnehmungsschemata und Handlungsstrategi-        dass diese Erfahrungen in den nächsten Semestern,
          Online-Lehre geprägt. Diese beiden Semester waren        klassischen Lehrveranstaltungen, die der Metho-       en infrage stellen – aufzunehmen, zu befragen und     wenn Präsenzlehre wieder möglich sein wird, einzu-
          mit besonderen Herausforderungen für Lehrende            den- und Wissensvermittlung dienen, spezifische       zu integrieren. Intrapsychisch findet eine Entwick-   holen sein werden und reflektiert werden müssen.
          und Studierende verbunden.                               Studienformate implementiert. Zu nennen sind hier     lung statt hin zu mehr Bewusstheit unterschiedli-     Die Wirkungen werden wir sicher erst im Nachhinein
                                                                   ein Potential-Assessment zu Beginn des Studiums,      cher, auch widersprüchlicher Selbstanteile. Für das   einordnen und bewerten können. Zugleich hat die
          All dies soll Anlass sein für einen kurzen Rückblick     regelmäßige Einzelcoachings, die Beobachtung          Wahrnehmen und Handeln im sozialen Umfeld be-         Corona-Pandemie die Entwicklung und den Einsatz
          und eine aktuelle Einschätzung zum Stand des Mas-        und Reflexion des eigenen Gruppenprozesses der        deutet es, dass Vielfalt, Differenzen und sich wi-    vielfältiger Online-Formate beschleunigt und so die
          terstudienganges „Management und Führungskom-            Studierendengruppe, angeleitete Analysen und Re-      dersprechende Perspektiven deutlicher wahrgenom-      Lehre auch für die Zukunft bereichert.
          petenz“. Die Entwicklung des Studiengangkonzeptes        flexionen von ganz konkreten Frage- und Problem-      men und anerkannt werden können. Dies kann eine
          fand im engen Austausch mit dem Diözesancaritas-         stellungen aus der Praxis, Kleingruppen (reflecting   Basis sein, um mit unauflöslichen organisationalen
                                                                                                                                                                                              Prof.in Dr. Brigitte Scherer lehrt seit 2002 als

                                                                                                                                                                                                                                                 STUDIUM
STUDIUM

          verband (DiCV) Rottenburg-Stuttgart statt, der zu-       teams), die sich über den gesamten Studienverlauf     oder sozialen Widersprüchen und Konflikten, die zu
                                                                                                                                                                                              Professorin für Leitung und Kommunikation
          gleich großen Wert darauf legte, dass der Studien-       regelmäßig treffen, und selbständiges Durchführen     jedem Arbeitskontext gehören, kompetenter umge-                      an der KH Freiburg. Den Masterstudiengang
          gang am Standort Stuttgart durchgeführt wird. Im         von Fallberatungen. Außerdem Veranstaltungen,         hen zu können.                                                       „M. A. Management und Führungskompe-
          Rahmen dieser Kooperation wurden wir uns schnell         die sich mit ethischen Fragen und Grundhaltun-                                                                             tenz“ hat sie federführend mitentwickelt und
                                                                                                                                                                                              war bis zum Wintersemester 2020/2021 Studi-
          einig, dass ein Managementstudiengang, der primär        gen, mit der Werteorientierung im Management          Persönlichkeitsentwicklung und die Entwicklung
                                                                                                                                                                                              engangsleiterin.
          für den Sozial- und Gesundheitssektor ausbildet und      und Führungsalltag und den unausweichlichen           von Führungskompetenz sind permanente Prozes-

16                                                                                                                                                                                                                                                17
1. (Digitale) Präsenz ist wertvoll                       talem konfrontiert sein, darauf müssen wir eingestellt
                                                                                                                                                                                     sein. Das heißt auch: Die Frage nach dem Mehrwert
                                                                                                                            Um gut zusammenarbeiten zu können, braucht es            von Online-Lehre ist eigentlich (schon lange) obsolet.
                                                                                                                            auch informelle Momente. Diese entstehen online oft
                                                                                                                            noch nicht so selbstverständlich wie analog. Geht        3. Jetzt ist Zeit für Experimente
                                                                                                                            soziale Präsenz also online gar nicht? Doch! Aber wir
                                                                                                                            brauchen neue Rituale für soziale Momente. Das kann      Eines der größten „Learnings“ aus der Corona-Zeit
                                                                                                                            zum Beispiel während kollaborativer Arbeitsphasen        ist das Wissen, dass manche Ereignisse radikale Ver-
                                                                                                                            in Breakout-Rooms geschehen oder durch einen ge-         änderung erzwingen. Es kann passieren, dass wir
                                                                                                                            meinsamen (informellen) Start in den Tag.                Neues, Komplexes schnell verarbeiten und verstehen
                                                                                                                            Es gilt also: Digitales Lehren und Lernen lebt ge-       müssen, um zukunftsfähig arbeiten zu können.
                                                                                                                            nauso vom Austausch untereinander wie das Semi-          An unserer Hochschule haben wir eine große Offen-
                                                                                                                            nar oder die Vorlesung vor Ort an der KH. Wenn wir       heit und Bereitschaft erfahren, sich in neue Lehr-/
                                                                                                                            es schaffen, die Räume, die wir haben, für Diskurse      Lernformen einzuarbeiten und sich über gemachten
                                                                                                                            und Kollaboration zu nutzen und dabei informelle         Erfahrungen auszutauschen. Und das, ohne den
                                                                                                                            Momente nicht vergessen, profitieren alle davon.         Blick auf das Wesentliche – die Studierenden – zu
                                                                                                                            Wenn Distanz aktiv abgebaut wird, spielt es keine        verlieren. Es sind einige Konzepte entstanden, die
                                                                                                                            so große Rolle mehr, von wo wir lehren und lernen.       über das reine „Emergency Remote Teaching “ hin-
                                                                                                                                                                                     ausgehen.
                                                                                                                            2. Ohne online geht es nicht (mehr)                      Wir glauben: Es braucht (auch) in Zukunft den Raum
                                                                                                                                                                                     für Experimente in der Lehre. Einfach mal ausprobie-
                                                                                                                            Die letzten 1,5 Jahre haben allen viel abverlangt. Sie   ren, an neuen Konzepten tüfteln oder mit anspre-
                                                                                                                            haben die Hochschullehre verändert, und jede*r hat       chenden Tools arbeiten. Und dann Erfolg haben, um-
                                                                                                                            neue Digitalkompetenzen aufgebaut. Wie schaffen          stellen, und auch mal scheitern dürfen. Wir haben an
             Über digitales Zusammenarbeiten und was nach                                                                   wir es, dass die Erfahrungen und das neugewonne-         der KH viele kleine und große Experimente beobach-
             der Pandemie bleibt                                                                                            ne Wissen nicht im wiedergewonnen Präsenz-Alltag
                                                                                                                            untergehen?
                                                                                                                                                                                     ten dürfen, selbst einiges ausprobiert – und manches
                                                                                                                                                                                     im zweiten Anlauf ein bisschen anders gemacht. Die-
             Drei Thesen vom Team Digitale Lehre                                                                            Und: Wie erhalten wir uns das, was so toll ist am        se Experimentierfreude hat viel Neues entstehen und
                                                                                                                            digitalen Lernen – die Flexibilität, die Ortsunabhän-    uns sicherer werden lassen in dem, was wir uns für
                                                                                                                            gigkeit, die Individualität?                             die Zukunft wünschen. Außerdem erhält sie uns eine
                                                                                                                            In der Theorie gibt es hierfür schon (lange) ein er-     Offenheit für eine sich stetig verändernde Welt. Das
             9:30 Uhr im Daily auf alfaview. Es ist Anfang März    Zunächst einmal viel übereinander: Lars Ewald hat        probtes Konzept: Blended Learning. Durch die Ver-        Allerbeste daran: Im Team und mit niedriger Fallhöhe
             2021: Da sitzen wir, ein frisch gegründetes Team:     eine neue Katze, Katrin Weber Riesen-Karamell ne-        bindung von synchronen Präsenzphasen und asyn-           macht Experimentieren unglaublich viel Spaß.
             Lars Ewald, Katrin Weber, Lena Vogel – in drei Qua-   ben der Kaffeemaschine, und Lena Vogel eine schick       chronen Online-Lernphasen, also gemeinsamen              Das Team Digitale Lehre darf sich jetzt selbstbewusst
             draten. Kurz fasst jede*r zusammen: Was war ges-      lackierte E-Gitarre – Dinge, die wir „live“ miterleben   sowie individuellen Lernphasen, kann das Beste           Team nennen, ohne zu vergessen, dass der Prozess
             tern, was mache ich heute? Das brauche ich dafür      konnten, weil wir einen Einblick in das Home-Office      aus beiden Welten kombiniert werden. In der Pan-         des Teambuildings nie aufhört. Dafür braucht es auch
             von euch!                                             der jeweils anderen hatten.                              demie haben wir die Erfahrung gemacht: Ob der            in Zukunft Raum für Experimente, soziale Präsenz,
             Das Daily ist fester Bestandteil unseres Zusammen-    Erlebt haben wir auch, wie sich das Lehren, Lernen       synchrone Teil nun digital oder analog stattfindet,      und genug Offenheit, Kreativität und kritisches Den-
             arbeitens und hat uns Raum gegeben: Zum Zusam-        und Arbeiten an der Hochschule verändert hat. Wird       spielt unter Verwendung der passenden Tools und          ken. Wir freuen uns auf viele weitere Dailys um 9:30
             menfinden und für Austausch zwischen Workshops        das so bleiben? Was gilt es zu bewahren?                 Methoden keine große Rolle: Hauptsache, beide            Uhr, ob in alfaview-Quadraten oder am Stehtisch im
             und Support-Anfragen, Newslettern, Blogbeiträgen,     Wir wollen drei Thesen, über die wir ganz beson-         Teile sind gut aufeinander abgestimmt und nutzen         neuen Gemeinschafsbüro. Von dort aus werden wir
             und allen anderen kleinen Projekten von Internati-    ders viel nachgedacht und diskutiert haben, gerne        ihre jeweiligen Vorzüge.                                 die genannten Prozesse weiterhin gerne begleiten.
             onal Week bis ILIAS-Magazinüberarbeitung. Dabei       mit Ihnen teilen. Wir glauben: Diese Themen wer-         Wir stellen uns zeitgemäße Hochschullehre zukünf-        Und genau so sehr freuen wir uns darauf, Sie zu
             haben wir unsere Stärken herausgearbeitet und viele   den (nicht nur) uns und die Katholische Hochschule       tig so vor: Wenn wir uns gleichzeitig vor Ort treffen,   treffen, mit Ihnen in Austausch zu kommen, und zu
             (nicht nur) hochschulrelevante Themen und Prozesse    weiter beschäftigen. Was meinen Sie?                     stehen vor allem der Austausch untereinander und         bleiben. Melden Sie sich bei uns! Am einfachsten via
             analysiert und diskutiert. Ein ganz normaler Team-                                                             der Beziehungsaufbau im Fokus. Asynchron kann            Mail: support.ilias@kh-freiburg.de
             building-Prozess eigentlich, und doch ein bisschen                                                             es dann um die Wissensaneignung oder den reflek-

                                                                                                                                                                                                                                                     HOCHSCHULE
HOCHSCHULE

             besonders, denn 95 % der Zeit fand er via alfaview                                                             tierten Austausch gehen – Lerntempo, Lernstrategie
                                                                                                                                                                                                                Das Team Digitale Lehre setzt
             statt und basierte ausschließlich auf Online-Tools.                                                            und Schwerpunktsetzung können selbst bestimmt                                       sich zusammen aus Projektleite-
                                                                                                                            und an die persönlichen Bedürfnisse und Bedarfe                                     rin Katrin Weber (2.v.l.) und den
             Wie war das für uns? Hätten wir ohne die Kontakt-                          Was sagen Sie zu unseren            angepasst werden.                                                                   Referent*innen Lena Vogel (1.v.l.)
                                                                                                                                                                                                                und Lars Ewald (3.v.l.). Gemein-
             beschränkungen etwas anders gemacht? Vielleicht                            ­Thesen? Diskutieren Sie mit!                                                                                           sam geben sie Impulse um den
             mehr zusammen Mittag gegessen. Aber viel wich-                              Einfach den QR-Code scannen.       Lehren und Lernen an der Katholischen Hochschu-                                     digitalen Wandel der Lehr- und
             tiger ist wohl die Frage: Was haben wir aus dieser                          Wir sind gespannt auf Ihre         le sind immer Teil eines gesellschaftlichen Verände-                                Lernkultur an der KH zu beglei-
                                                                                                                                                                                                                ten und mitzugestalten.
             Zeit gelernt?                                                               ­Meinung!                          rungsprozesses. Wir werden auch in Zukunft mit Digi-

 18                                                                                                                                                                                                                                                    19
In welchen Fällen kann ich um Hilfe bitten?             betroffenen Person kommt in Betracht. Ist das Anlie-
                                                                                                                           Diskriminierung wird in vielfältiger Art und Weise      gen in diesem Rahmen nicht zu lösen, kann ein for-
                                                                                                                           ausgeübt: verbal, nonverbal und auch durch tätli-       melles Verfahren durchgeführt werden. Hierzu ist eine
                                                                                                                           che Angriffe. Wie es das Allgemeine Gleichbehand-       Beschwerdestelle an der KH Freiburg eingerichtet, die
                                                                                                                           lungsgesetz (AGG) ausdrückt, verstehen wir unter        mit der Gleichstellung und der Hochschulleitung be-
                                                                                                                           Diskriminierung eine Benachteiligung aus rassisti-      setzt ist. Die Beschwerdestelle prüft dann, ob der
                                                                                                                           schen Gründen, wegen der ethnischen Herkunft, des       ermittelte Sachverhalt einen Fall von sexueller Be-
                                                                                                                           Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung,          lästigung, sexualisierter Gewalt oder Diskriminierung
                                                                                                                           einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen        darstellt. Für mögliche Interventionen ist der*die
                                                                                                                           Identität.                                              jeweilige Dienstvorgesetzte zuständig: die Rektorin
                                                                                                                           Unter sexueller Belästigung ist unerwünschtes, se-      für Studierende oder Lehrende, der Kanzler für Ver-
                                                                                                                           xuell bestimmtes Verhalten zu verstehen, welches        waltungsangestellte. Auch in der Beschwerdestelle
                                                                                                                           die Würde einer anderen Person verletzt. Formen         sollen alle Schritte im Einvernehmen mit der betrof-
                                                                                                                           können sein: Unerwünschte Körperkontakte bis hin        fenen Person erfolgen. Wenn jedoch der begründete
                                                                                                                           zu Aufforderung zu sexuellen Handlungen, anzügli-       Verdacht besteht, dass weitere Personen gefährdet
                                                                                                                           che oder zweideutige Bemerkungen über Aussehen          sind oder bei Verdacht einer Straftat kann bzw. muss
                                                                                                                           und Kleidung, unerwünschte Geschenke, permanen-         die Hochschulleitung sogar auch ohne Einverständ-
                                                                                                                           te unerwünschte Kontaktaufnahme, Annäherungs-           nis der betroffenen Person handeln. Priorität ist stets
                                                                                                                           versuche mit dem Versprechen von Vorteilen oder         der größtmögliche Schutz der betroffenen Person.
                                                                                                                           dem Androhen von Nachteilen oder gar Auflauern.
                                                                                                                           Bei sexualisierter Gewalt sprechen wir zusätzlich
                                                                                                                           von allen Formen von sexuellen Übergriffen, Nöti-           Kontakt
                                                                                                                           gung, Vergewaltigung, sexuellem Zwang und sexuell           Das vollständige Schutzkonzept ist abruf-
                                                                                                                           motiviertem Stalking.                                       bar auf der Webseite der KH Freiburg unter
                                                                                                                           Wichtig ist, sich zu vergegenwärtigen, dass alle            www.kh-freiburg.de/Schutzkonzept. Hier
                                                                                                                           Geschlechter betroffen sein können, sowohl weib-            finden sich auch die Kontaktdaten aller
             Gegen sexuelle Belästigung, sexualisierte Gewalt                                                              liche als auch männliche und trans*- sowie interge-         Ansprechpersonen:
                                                                                                                           schlechtliche Menschen. Trans*-Personen sind sogar          Bettina Braun(­Bettina.Braun@kh-freiburg.
             und Diskriminierung                                                                                           einem spezifischen und erhöhten Risiko für sexua-           de) und Thomas Höß (Thomas.Hoess@kh-­
                                                                                                                           lisierte Diskriminierung und Gewalt ausgesetzt. Alle        freiburg.de) als Mitglieder der Verwaltung,
             KH Freiburg überarbeitet ihr Schutzkonzept                                                                    betroffenen Personen finden in gleicher Weise Un-           Ilenga Altug (Ilenga.Altug@stud.kh-freiburg.
                                                                                                                           terstützung durch das Schutzkonzept.                        de) und Jonathan Huber (huber_jon@­
                                                                                                                                                                                       stud.kh-freiburg.de) als Studierende
             Diversität und Chancengleichheit versteht die KH (LHG) seit Anfang dieses Jahres zwingend vorschreibt,        Was passiert, wenn sich ein Hochschulmitglied bei           sowie Prof. Claus Muke (Claus.Muke@kh-­
             Freiburg als ihre Leitlinien, deren Umsetzung zent- dass Ansprechpersonen für Fragen im Zusammen-             einer Ansprechperson meldet?                                freiburg.de) und Prof.in Eva-Maria Klinkisch
                für eine diskriminierungs- und gewaltfreie Hochschule
             raler Auftrag der Gleichstellungsbeauftragten ist. Sie hang mit sexueller Belästigung und für Antidiskrimi-
             setzen sich für die Schaffung von Rahmenbedingun- nierung von der Hochschulleitung zu bestellen sind.
                                                                                                                           In diesem Fall führt die individuell kontaktierte An-
                                                                                                                           sprechperson ein Erstgespräch, in dem sie die be-
                                                                                                                                                                                       (eva-­maria.klinkisch@kh-freiburg.de) als
                                                                                                                                                                                       ­Mitglieder des Lehrkörpers.
             gen ein, die den unterschiedlichen Lebenssituati- Neu und von besonderem Vorteil ist, dass das LHG            troffene Person anhört und diese berät hinsichtlich          Hochschulangehörige können sich auch
             onen der Menschen an der Hochschule Rechnung Studierende nun explizit miteinschließt.                         eigener Schutzmaßnahmen und möglicher weiterer               direkt an die Beschwerdestelle wenden und
             tragen.                                                Das Konzept soll betroffene Personen ermutigen,        Vorgehensweisen. Die Ansprechperson ist verpflich-           in allen Fragen rund ums Thema Schutz-
                 Sind Sie von sexueller Belästigung,
             Ein aktuelles Anliegen ist der Schutz aller Hochschul- sexuelle Belästigung, sexualisierte Gewalt und Dis-    tet, die ihr anvertrauten Informationen vertraulich          konzept kann selbstverständlich jederzeit
                 sexualisierter Gewalt oder Diskriminierung
             mitglieder vor sexualisierter Gewalt, Benachteiligung kriminierung nicht hinzunehmen, sondern sich zur        zu behandeln. Als Gleichstellungsbeauftragte wer-            auch das Team der Gleichstellungsbeauf-
             undbetroffen?
                   Diskriminierung. In diesem Kontext hat der Wehr zu setzen. Dies müssen Betroffene nicht al-             de ich zwar über jede Beschwerde informiert, dies            tragten kontaktiert werden:
                 Wir
             Senat am sind
                         30. für
                              JuniSie da!die
                                   2021   Hier  finden zum
                                             „Richtlinie Sie alle
                                                             Schutz leine. Sie können von einer Ansprechperson ihrer       kann jedoch auch anonymisiert geschehen. Die An-             gleichstellung@kh-freiburg.de
                 wichtigen     Infos  dazu,  was   Sie  tun können
             bei sexueller Belästigung, sexualisierter Gewalt   und Wahl Unterstützung erhalten. Mitglieder der Verwal-    sprechperson nimmt eine erste Einschätzung der
                 und wo Sie Hilfe
             Diskriminierung    an der finden:
                                          Katholischen Hochschule tung, der Studierendenschaft und des Lehrkörpers         Schwere der Vorwürfe bzw. des Vorfalls vor. Je nach
                 www.kh-freiburg.de/schutzkonzept
             Freiburg“,  kurz „Schutzkonzept“, verabschiedet. Die und die Gleichstellungsbeauftragten sind mögliche        deren Empfehlung kommen sowohl informelle als

                                                                                                                                                                                                                                                       HOCHSCHULE
HOCHSCHULE

             Gleichstellungsbeauftragte Prof.in Dr. Mirella Cacace Gesprächspartner*innen. Dabei ist auch der Präven-      auch formelle Maßnahmen in Betracht.                                              Prof.in Dr. Mirella Cacace (1.v.l.) ist
             beantwortet die wichtigsten Fragen dazu.               tionsaspekt bedeutsam, denn wer Frühwarnzeichen                                                                                          seit April 2021 Gleichstellungsbe-
                                                                                                                                                                                                             auftragte an der KH und folgt auf
                                                                    oder potentielle Gefährdungen erkennt und diese        Was ist der Unterschied zwischen informellen und
                                                                                                                                                                                                             Prof.in Ursula Immenschuh. Prof.in
             Was beinhaltet das neue Schutzkonzept und was meldet, beteiligt sich aktiv daran, dass Gefährdun-             formellen Maßnahmen?                                                              Dr. Claudia Luzar (3.v.l.) wurde zur
             unterscheidet es vom bisher gültigen Konzept?          gen gar nicht erst entstehen.                          Im Rahmen informeller Maßnahmen steht die Gleich-                                 stellvertretenden Gleichstellungs-
             Die neue Richtlinie ersetzt das im April 2020 be-                                                             stellungsbeauftragte oder deren Stellvertretung bei-                              beauftragten gewählt. Unterstützt
                                                                                                                                                                                                             wird das Team in seiner Arbeit von
             schlossene Schutzkonzept. Eine Überarbeitung war Was genau ist unter sexueller Belästigung, sexuali-          spielsweise für Vermittlungsgespräche zur Verfügung.                              der studentischen Mitarbeiterin
             notwendig geworden, da das Landeshochschulgesetz sierter Gewalt und Diskriminierung alles zu verstehen?       Auch das Einbeziehen der oder des Vorgesetzten der                                Leyla Abed el Hafez (2.v.l.).

20                                                                                                                                                                                                                                                       21
Sie können auch lesen