Campusintern 2 2021 - SCHWERPUNKTTHEMA WEITERBILDUNGEN - Katholische ...
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Liebe Leserinnen, liebe Leser, dass Sie die zweite Ausgabe unseres Hochschul- Doch wir wollen nicht nur über Möglichkeiten zur magazins Campus Intern für das Jahr 2021 in Ihren Weiterbildung sprechen, sondern Ihnen auch be- Händen halten, freut mich sehr, kommt darin doch richten, was an der KH Freiburg in diesem abwechs- auch Ihr Interesse an der Katholischen Hochschule lungsreichen Jahr geschehen ist: Wir informieren zum Ausdruck. über Entwicklungen im Bereich der Digitalen Lehre, erinnern an die International Week, zu der wir in Als Hochschule für Angewandte Wissenschaften hat diesem Jahr Studierende und Dozierende aus der die KH Freiburg den Auftrag, durch anwendungsbe- ganzen Welt in unseren virtuellen Räumen zu Gast zogene Lehre und Weiterbildung eine Ausbildung zu hatten, und stellen Ihnen wie gewohnt unsere neu- ermöglichen, die zu einer selbständigen Berufstätig- en Lehrenden vor. keit unter Anwendung wissenschaftlicher Erkennt- nisse und Methoden qualifiziert. Dazu ist sie in Ich wünsche Ihnen allen viel Freude bei der Lektüre. den Bereichen Lehre, Forschung und Weiterbildung tätig. In dieser Ausgabe unseres Magazins legen wir Ihre den Schwerpunkt auf das Thema Weiterbildung, die dahingehenden Angebote der KH Freiburg und die zukünftige Positionierung unserer Hochschule in diesem Bereich. Impressum Prof.in Dr. Stephanie Bohlen Durch die Einrichtung eines eigenen Instituts für Rektorin Herausgeber: Rektorat der Katholischen Hochschule Freiburg, V.i.S.d.P.: Prof.in Dr. Stephanie Bohlen, Katholische Hochschule Wissenschaftliche Weiterbildung (IWW) profiliert Freiburg, Karlstraße 63, 79104 Freiburg sich die KH Freiburg als eine Hochschule, die Mög- Redaktion: Astrid Spüler, kommunikation@kh-freiburg.de lichkeiten bietet, um persönliche Fähigkeiten und Autor*innen dieser Ausgabe: berufsrelevante Kompetenzen auch nach einem ers- Stephanie Bohlen, Mirella Cacace, Elke Düsch, Theresa Etges, Sophia Falkenstörfer (sf ), Wiebke Göhner, Naomi Hiroe-Helbing, ten Studium weiterzuentwickeln. Sie wird dadurch Jan Ihwe, Florian Kiuppis (fk), Radouane Mrabet, Jesse Primow, Katharina Ruzitschka, Brigitte Scherer, Henriette Schwarz (hs) Astrid Spüler (as), Martina Susilovic, Katrin Weber, Tjard de Vries (tv), Monika Wigger der Tatsache gerecht, dass die moderne Arbeits- Satz: Schwarz auf Weiß, Freiburg welt mit ihren hoch komplexen Anforderungen dazu Lektorat und Korrektorat: Sabrina Weber, Freiburg herausfordert, ein Leben lang zu lernen. Es wird Druck und Litho: Schwarz auf Weiß, Freiburg zunehmend unverzichtbar, dass man sich durch Bildnachweise: Annika Schowalter / KH Freiburg (S. 6,7,19,21,23,25,31,32,33), Bilger Fotodesign / KH Freiburg (1,6,9,10,13,15), praxisnahe und bedarfsgerechte Weiterbildungsan- Colourbox (11,12,18), Claudia Duppé / KH Freiburg (28), Theresa Etges (15), Vanesa Idiaquez (20), istock (12), Stefanie Kettenring (32), Katharina Megnet (29), Pexels (13,34), PicturePeople Ehrenstraße / Köln (30), Pixabay (13), Jan Raiser / KH Freiburg (6,7), gebote „auf dem Laufenden hält“. Die KH Freiburg Martina Susilovic (28), Unsplash (4,6,7,14,16,22,24,26,27,28,30) hält hierzu mit weiterbildenden Studiengängen und zertifizierten Kursen ein attraktives Angebot bereit, Campus Intern erscheint jeweils zum Semesterbeginn mit zwei Ausgaben pro Jahr und einer Gesamtauflage von 1.000 Exem- das einem breiten Publikum zugänglich ist. VORWORT plaren. Eine Online-Ausgabe ist unter www.kh-freiburg.de einsehbar. Mitarbeitende erhalten ihr persönliches Exemplar per Hauspost. Anderen Leser*innen bieten wir derzeit ein kostenfreies Abo nach Hause. Wenn Sie die Campus Intern abonnieren möchten, senden Sie uns bitte eine Nachricht an kommunikation@kh-freiburg.de. Auch nicht ausgezeichnete Beiträge geben nicht in jedem Fall die Ansicht der Redaktion wieder. Die Redaktion der Cam- pus intern freut sich stets über Kritik, Anregungen und Beiträge aus allen Bereichen der Hochschule. Schreiben Sie uns: kommunikation@kh-freiburg.de. 1
20 | 8 | 22 | 24 | Inhalt WEITERBILDUNG HOCHSCHULE FORSCHUNG Für die Gestaltung einer lebenswerten Zukunft Gegen sexuelle Belästigung, sexualisierte Gewalt Was mich antreibt Kooperationspartner der Katholischen Hochschule Weiterbildung an der KH Freiburg Prof.in Dr. Wiebke Göhner 4 und Diskriminierung KH Freiburg überarbeitet ihr Schutzkonzept für eine diskriminierungs- und gewaltfreie15Hochschule Promovierende an der KH Freiburg Theresa Etges Freiburg Veranstaltung 28 29 Prof.in Dr. Mirella Cacace 20 Neue Mitarbeitende und Abschiede 31 Campus II in Bildern 6 Kurz gemeldet 34 Neue Professor*innen an der Es geht auch digital Sind Sie von sexueller Belästigung, Kurz gemeldet 30 „Wir setzen Impulse für persönliche Weiterent- sexualisierter Gewalt oder Diskriminierung Das Peer Mentoring Programm in der Pandemie Katholischen Hochschule Freiburg 32 wicklung“ Katharina Ruzitschka betroffen? 22 INTERNATIONALES Neue Publikationen 35 Interview mit Prof.in Dr. Wiebke Göhner 8 Wir sind für Sie da! Hier finden Sie alle Gedenken an Professorin Katharina Megnet wichtigen Infos dazu,35was Sie tunzukönnen Nationen Gast an der KH Das Weiterbildungsangebot des Instituts für Ausstellung vom 18.10. – 10.12.2021 und wo Sie Hilfe finden: Studierende und Lehrende vernetzen sich bei der Wissenschaftliche Weiterbildung (IWW) Prof.in Dr. Monika Wigger www.kh-freiburg.de/schutzkonzept 29 International Week 2021 10 Naomi Hiroe-Helbing und Prof.in Dr. Elke Düsch 24 Im Spannungsfeld zwischen Marktkräften und STUDIUM Bildungsauftrag Mehr als Sacher-Sorte Interview mit Jan Ihwe 17 Anerkennung jedes Einzelnen Ein Auslandssemester in Wien 10-jahriges Jubiläum des Masterstudiengangs Jesse Primow 26 Management und Führungskompetenz Prof.in Dr. Brigitte Scherer 16 Partnerhochschulen der KH Freiburg im Porträt Sidi Mohamed Ben Abdellah University in Über digitales Zusammenarbeiten und was nach Fez, Marokko der Pandemie bleibt Prof. Dr. Radouane Mrabet 27 Drei Thesen vom Team Digitale Lehre Katrin Weber 18 INHALT INHALT 2 3
Was macht die Weiterbildungen an der KH Freiburg rat sowie drei Verwaltungsstellen wurde eine ad- aus? äquate Organisationsstruktur für die langfristige Umsetzung von Weiterbildungen etabliert. An der KH Freiburg sind seit langer Zeit das Wissen • Weiterbildungsangebote werden aus kostende- und die Kompetenz sowie seit der letzten Verfas- ckenden Gebühren finanziert. sungsänderung 2020 die organisatorischen Rah- • Hauptamtlich Lehrende können die Lehre in Wei- menbedingungen vorhanden, um Weiterbildungen terbildungen im Nebenamt durchführen. anzubieten. Seit über 20 Jahren werden weiterbil- • Neben den weiterbildenden BA- und MA-Studien- dende Studiengänge praktiziert und ebenso lange gängen, die in das Hochschul-Akkreditierungssys- auch wissenschaftliche Weiterbildungen angeboten tem eingebunden sind, werden zeitlich und ört- Für die Gestaltung einer (wenn auch nicht unter diesem Begriff ). Fachliche lich flexible Zertifikatskurse für Interessierte mit Weiterbildungen stehen seit über 15 Jahren konti- und ohne Hochschulabschluss angeboten. Diese lebenswerten Zukunft nuierlich im Programm, sodass der vom Wissen- wissenschaftlichen Weiterbildungen sind über ei- Weiterbildung schaftsrat 2019 geforderte „Ort lebenslangen Ler- nens“ bereits seit vielen Jahren etabliert ist. Eine nen transparenten Zertifizierungsprozess in das Qualitätsmanagementsystem der Hochschule ein- an der KH Freiburg Übersicht über die aktuell stattfindenden Weiterbil- gebunden. dungen an der KH Freiburg sind ab Seite 10 in die- • Zahlreiche Fördermöglichkeiten für Teilnehmende sem Heft zu finden. wurden analysiert und benannt. • Im Rahmen des Strategieprozesses 2025 ist ein Weiterbildung bedeutet, sich über den aktuellen zusetzen. Auf die digitale Transformation können Das Portfolio ist breit gefächert, viele Kooperations- strategisches Projekt verankert, das auf die „Pro- Stand seines Wissens hinaus zu bilden. Dabei ent- ein Studium oder eine Ausbildung nur begrenzt vor- partner*innen und zahlreiche interne und externe filbildung der Weiterbildungen an der KH Frei- scheidet jede Person selbst, ob sie zur Vertiefung bereiten. In Weiterbildungen kann das lebenslange Dozent*innen sind beteiligt. Für die nächsten Jah- burg“ fokussiert. beruflicher Kenntnisse oder aus persönlichem Inte- Lernen stattfinden – zeitlich und räumlich flexibel. re ist das Thema Weiterbildungen in den Strate- resse in ein Thema tiefer einsteigen will, und wann gieprozess aufgenommen mit dem Ziel, das Profil Trotz dieser beachtlichen Fortschritte bei der Etab- sie das tun will. Die Teilnahme an Weiterbildungen Warum gibt es Weiterbildungen an Hochschulen? des Weiterbildungsbereichs an der KH Freiburg zu lierung von Weiterbildungen verbleiben weitere Ent- ist lebenslang und in jeder Lebenslage möglich. schärfen. Das Profil soll Weiterbildungen als einen wicklungsschritte für die nächsten Jahre. Zu nennen Seit 1998 ist Weiterbildung als eine Kernaufgabe der drei Kernbereiche neben Lehre und Forschung sind dabei Weiterbildungen werden mittlerweile in den unter- von Hochschulen im Hochschulrahmengesetz veran- verfestigen und der KH Freiburg eine klare Position • die Möglichkeit der Anrechnung von Lehre in wis- schiedlichsten Formaten angeboten. Für eine Klas- kert (vgl. § 2, Abs. 1). Seit 2005 sind Weiterbildun- im umkämpften Markt unterschiedlichster Weiterbil- senschaftlichen Weiterbildungen auf das Lehrde- sifizierung hat sich in den letzten Jahren im hoch- gen im Landeshochschulgesetz Baden-Württemberg dungsanbieter*innen sichern. putat, schulischen Kontext der Vorschlag der Deutschen aufgenommen. (vgl. § 31, Abs. 1). • die Einführung eines zentralen Anerkennungs- Gesellschaft für Wissenschaftliche Weiterbildung Weiterbildungen an Hochschulen sind durch die Wie entwickeln sich Weiterbildungen an der KH systems in der Lehre für Leistungen in der Wei- und Fernstudium (DGWF) e. V. durchgesetzt, der wissenschaftliche Fundierung ihrer Angebote auf Freiburg? terbildung – außerhalb der Anrechnung auf das eine Differenzierung in vier Abschlussmöglichkei- dem fachlichen und didaktischen Niveau eines Lehrdeputat, ten vorsieht: Weiterbildungskurse ohne Prüfung, Studiums charakterisiert. Sie richten sich damit Als klassische Bildungseinrichtungen etablieren sich • ein kostenreduziertes Angebot für Bereiche mit Zertifikatskurse mit Prüfung und Vergabe von Cre- primär an Personen, die bereits über einen ersten Hochschulen immer mehr im Weiterbildungsmarkt – besonderem öffentlichem Interesse am Ausbau dit Points (CP) sowie weiterbildende Bachelor- und berufsqualifizierenden Hochschulabschluss und Be- und bleiben gleichwohl außen vor, weil keine rein von Qualifikationen und/oder die Etablierung ei- Masterstudiengänge. Die Vergabe von CP gewähr- rufserfahrung verfügen. Die Teilnahme steht jedoch marktwirtschaftliche Zielsetzung möglich ist. Dem nes Weiterbildungsfonds, leistet Transparenz und Vergleichbarkeit und ermög- allen Interessierten offen; die Entscheidung wird in- Vorteil, Forschung, Lehre und Weiterbildung zu ver- • ein systematisches Mischfinanzierungsmodell, licht das Erreichen eines höheren Abschlusses durch dividuell von den Anbieter*innen getroffen (KMK, knüpfen und damit ein „ganzheitliches Angebot“ für um u. a. die Teilnahmegebühren zu senken. Kombination mehrerer Weiterbildungen. 2001). Damit öffnen sich Hochschulen für viele un- ein breites Publikum anzubieten, steht der Nachteil terschiedliche Zielgruppen und die daraus folgende gegenüber, parallel zu grundständigen Studienan- Es wird deutlich, dass die Gestaltungsmöglichkeiten Warum brauchen wir Weiterbildung? Heterogenität der Teilnehmenden ist zwar einerseits geboten ein kostendeckendes Weiterbildungsport- der Weiterbildungen an der KH Freiburg enorm sind. herausfordernd, andererseits aber auch eine große folio erstellen zu müssen. Hierfür hat der Wissen- Gerade in der Kombination der vielfältigen Themen- Die Erhaltung, Vertiefung und Erweiterung (berufli- Ressource in der Entwicklung innovativer Ideen und schaftsrat 2019 „Empfehlungen zu hochschulischer felder der KH Freiburg – Gesundheit, Soziale Ar- cher) Kenntnisse im Studium, parallel zum Studium, beim gemeinsamen Lernen. Weiterbildung als Teil des lebenslangen Lernens“ beit, Angewandte Theologie, (Heil-)Pädagogik und WEITERBILDUNG WEITERBILDUNG unmittelbar danach oder in späteren Jahren (mit ausgegeben. Dieses Papier empfiehlt die Anpassung Management – und den eingangs skizzierten He- oder ohne Berufstätigkeit) sind von großer Bedeu- Nur an Hochschulen besteht die Möglichkeit des di- rechtlicher und finanzieller Rahmenbedingungen, die rausforderungen gesellschaftlicher Entwicklungen, tung für die persönliche Weiterentwicklung sowie für rekten Austausches zwischen Lehre, Forschung und bedarfsgerechte Gestaltung weiterbildender Studien- bieten Weiterbildungen die flexible Möglichkeit und die Fähigkeit, auf Veränderungen im (Berufs-)Leben Weiterbildung: Erkenntnisse aus Forschung können angebote sowie die Entwicklung strategischer Ansät- Chance, eine lebenswerte Zukunft mitzugestalten. zu reagieren. Aufgrund des demografischen Wandels in die Entwicklung, Durchführung und Evaluation ze und Anreize. Die KH Freiburg hat eine Reihe dieser muss die kleiner werdende Gruppe erwerbstätiger von Weiterbildungsangeboten einfließen, umge- Empfehlungen bereits erfolgreich umgesetzt: Prof.in Dr. Wiebke Göhner Personen länger arbeiten, und ist gefordert, sich mit kehrt können (berufliche) Erfahrungen von Weiter- veränderten Anforderungen an ihre Tätigkeit und an bildungsteilnehmenden in Forschungsprojekte und/ • Mit dem Institut für Wissenschaftliche Weiterbil- das gesellschaftliche Zusammenleben auseinander- oder Lehrentwicklung aufgenommen werden. dungen (IWW) und dem dazugehörigen Prorekto- 4 5
Innenhof Haupteingang Spielgeräte im Raum für Entwicklungsförderung (HPZ) Weiterbildungssituation Figuren in der Sandspieltherapie (HPZ) Zugang zu den Wohnheimetagen Skillstraining Pflegewissenschaft Begrünter Innenhof Kapelle Seminarsituation Steckenpferd in der Spieltherapie (HPZ) Simulationsbasiertes Lernen in den Gesundheitsstudiengängen Campus II Das Institut für Wissenschaftliche Weiterbildung WEITERBILDUNG WEITERBILDUNG (IWW) hat seinen Sitz am Campus II der Katholi- schen Hochschule Freiburg in der Charlottenburger Straße 18 nahe des Seeparks. Hier befinden sich zentrale Einrichtungen der Forschung und Lehre, darunter das Heilpädagogische Zentrum (HPZ), Skills-Lab Pflege und das Zentrum für Unterstütz- te Kommunikation (ZUK) sowie das Wohnheim der Hochschule „Margarete Ruckmich Haus“. Solaranlage Trockenregal im Raum für kunsttherapeutische Angebote 6 7
„Wir setzen Impulse für persönliche Weiterentwicklung“ Interview mit Prof.in Dr. Wiebke Göhner, Leiterin des Instituts für Wissenschaftliche Weiterbildung (IWW) Was treibt Sie als Prorektorin für Weiterbildung an sind. Sicher ist aber, dass digitale Angebote in der und was reizt Sie an dieser Stelle? Weiterbildung auch große Vorteile haben, denn der Mich reizt die Möglichkeit, Bildung zu gestalten und Zugang wird aus zeitlichen und räumlichen Gründen Menschen dafür zu begeistern. Es geht einerseits bestimmten Personengruppen erleichtert. darum, lebenslanges Lernen in Form von Weiterbil- dungen qualitativ hochwertig zu ermöglichen und Während Forschung und Lehre an Hochschulen tra- diese gleichzeitig niedrigschwellig zugänglich zu ditionell als sehr wichtig gelten, genießt Weiterbil- machen, also für Personen mit unterschiedlichen dung weniger Reputation. Finden Sie das berechtigt? Bildungsabschlüssen. Das bedeutet, dass wir an Aus meiner Sicht genießt Weiterbildung nicht weni- der KH Freiburg sowohl Absolvent*innen der Stu- ger Reputation, sondern weniger Aufmerksamkeit. diengänge als auch Personen „ohne KH-Erfahrung“ Die Umstellung der Studienlandschaft auf Bache- und ohne Hochschulabschluss erreichen möchten, lor- und Masterstudiengänge und der Einsatz ei- um ihnen eine Erweiterung ihrer persönlichen und nes Punktesystems als Leistungsbewertung haben beruflichen Kompetenzen zu ermöglichen. Das ist ermöglicht, dass Lernprozesse auch außerhalb von eine spannende Herausforderung. regulären Studiengängen nach dem European Credit Transfer System (ECTS) bewertet werden können. Eine weitere Herausforderung liegt auch darin, dass Diese Möglichkeit hatte jedoch auch eine Neuorga- das IWW mit seinem Weiterbildungsangebot in di- nisation von Hochschulen zur Folge, die noch mehr rekter Konkurrenz zu privatwirtschaftlichen Anbie- als bisher in die Wahrnehmung der Öffentlichkeit tern steht. Kann das IWW als Teil einer Hochschule gebracht werden muss. da überhaupt mithalten? Die Qualifikation von Fachkräften ist schon seit lan- Welche Ziele verfolgen Sie als neue Leiterin des ger Zeit nicht mehr nur Aufgabe von Erstausbildung IWW, um den Herausforderungen zu begegnen und und -studium, denn die schnellen und umfassenden die Position der KH Freiburg in der Weiterbildung zu Veränderungen in der beruflichen-, und privaten festigen? Lebenswelt erfordern lebenslange Lernprozesse. Ich möchte ein klar erkennbares Profil für den Als Hochschule begleiten wir auf sehr hohem fachli- Bereich Weiterbildungen an der KH Freiburg eta- chem und akademischem Niveau diesen Weg. Hinzu blieren und die Sichtbarkeit des IWW stärken. kommt, dass wir als private, staatlich anerkannte Dieses Ziel möchten wir im Rahmen der Strate- Hochschule wirtschaftlich denken und handeln kön- gieentwicklung erreichen, wobei der Fokus dabei nen und müssen. Diese Kombination gilt es nun zu auf der Entwicklung von modularisierten wissen- fokussieren und zu präsentieren. schaftlichen Weiterbildungen liegt, die auch zu einem Masterabschluss führen können. Das be- Prof.in Dr. Wiebke Göhner ist seit Septem- ber 2020 Leiterin des neu gegründeten In- Die Pandemie hat auch im Weiterbildungsbereich deutet, dass wir Weiterbildungen auf dem Niveau stituts für Wissenschaftliche Weiterbildung die Digitalisierung der Lehrinhalte erzwungen. Wie von Studiengängen anbieten möchten, die mit und (IWW) und Prorektorin für Weiterbildung an geht Lernen in der digitalen Gesellschaft und wie ohne Hochschulabschluss besucht werden kön- der KH Freiburg. Nach ihrem Studium der Psychologie an der Universität Trier und der konnte das Niveau der Weiterbildungen dennoch nen. So schaffen wir eine große Flexibilität für die Indiana State University (USA) wurde sie gehalten werden? Teilnehmenden, denn sie können Zeitpunkt und an der Eberhard Karls-Universität Tübingen Auch in den Weiterbildungen haben wir mit einer Themen ihrer Weiterbildungen individuell wählen zum Thema Adhärenz in der Physiotherapie WEITERBILDUNG schnellen Umstellung auf Online-Angebote reagiert und bei Bedarf sogar mit einem Mastermodul ab- promoviert. Nach Tätigkeiten in Bremen, Freiburg und Arizona (USA) folgte sie 2008 HOCHSCHULE und sehr schnell neue Kompetenzen und Strukturen schließen. Derartige neue Räume und Strukturen dem Ruf an die Katholische Hochschule entwickelt. Die Herausforderung war groß, weil die für Lernen möchte ich eröffnen, und damit Impulse Freiburg, wo sie von 2009 bis 2014 den Zielgruppe sehr heterogen war und wir nicht da- zur persönlichen und fachlichen Weiterentwicklung BA-Studiengang „Physiotherapie“ und bis 2019 den MA-Studiengang „Dienstleistungs- von ausgehen konnten, dass allen Teilnehmenden setzen. Mit unserem Angebot am IWW möchte ich entwicklung im Sozial- und Gesundheitswe- ein Laptop zur Verfügung steht, um sich schnell in Menschen dazu einladen, neue Fähigkeiten zu er- sen“ leitete. eine Lernplattform einzuwählen. Wie in allen Berei- lernen und ihren Horizont zu erweitern. chen wird sich in der nächsten Zeit zeigen, welche Angebote online und welche in Präsenz sinnvoller Interview: Astrid Spüler 8 9
Das Weiterbildungsangebot des Instituts für Fachweiterbildungen und kompakte Weiterbildungen W issenschaftliche Weiterbildung (IWW) Altern in einer digitalisierten Welt Ziel der Weiterbildung ist eine fundierte Auseinandersetzung mit den zuneh- mend dynamischen Entwicklungen der Digitalisierung mit einem spezifischen Fokus auf der Arbeit mit älteren Menschen. Neben der grundlegenden Aus- einandersetzung mit Chancen, Risiken und rechtlichen Auswirkungen einer zunehmend digitalisierten Welt liegt ein weiterer Schwerpunkt auf den Stra- tegien und Methoden digitaler Arbeit im Pflege- und Gesundheitsbereich, der Entwicklung und Aneignung digitaler Kompetenzen, Fragen der Angebot- sentwicklung sowie Fragen von Führung, Management und Organisationsge- staltung in der digitalen Transformation. Prof.in Dr. Ines Himmelsbach leitet die dreisemestrige Weiterbildung (6 Module à 5 ECTS); der Abschluss ist ein Certificate of Advanced Studies (CAS). Teilnehmen können berufserfahrene Multiplikator*innen (mit oder ohne Hochschulabschluss) mit Lehr- oder Bera- tungsaufgaben aus allen Fachdisziplinen. Altern in Sozialraum und Quartier In dieser Weiterbildung wird das berufliche Zukunftsfeld Alter(n), das im Kontext des demografischen Wandels eine wachsende Bedeutung erhält, thematisiert. Kommunen und Verbänden wächst dabei immer stärker die Aufgabe zu, gelingendes Altern im gewohnten Umfeld zu ermöglichen und dafür geeignete Strukturen zu schaffen. Ein gutes Miteinander der Generationen und der Einbezug vieler Akteure sind hier- für bedeutungsvoll. Die Weiterbildung wird von Prof.in Dr. Ines Himmelsbach geleitet und findet in 6 Modu- len à 5 ECTS über drei Semester hinweg statt. Der Abschluss ist ein Certificate of Advanced Studies (CAS). Teilnehmen können berufserfahrene Multiplikator*innen (mit oder ohne Hochschulabschluss) mit Lehr- oder Beratungsaufgaben aus allen Fachdisziplinen. Kunsttherapie Die Weiterbildung fokussiert darauf, innerpsychische oder psychomotorische Prozesse mit Hilfe bildnerischer Mittel zum Ausdruck zu bringen und neu zu ordnen. Dabei werden mit Hilfe malerischer, plastischer oder grafischer Me- dien und Methoden nonverbale Ausdrucksmöglichkeiten in geeigneter Weise zur Verfügung gestellt, sodass diese unterstützend und ergänzend zu anderen Maßnahmen positiv auf Veränderungsprozesse einwirken und Ressourcen ge- stärkt werden können. Die Weiterbildung wird von Dr. Henriette Schwarz gelei- Das Weiterbildungsangebot am IWW der KH Freiburg Fachweiterbildungen bieten fachspezifisches Wissen tet und findet über sechs Monate (Basisphase, 3 Module) und fünf Semester untergliedert sich in drei Säulen: Wissenschaftliche für ausgewählte Berufsgruppen oder allgemeine In- (Intensivphase, 26 Module) hinweg statt (insgesamt 90 ECTS). Der Abschluss Weiterbildungen orientieren sich an den Qualitäts- halte für ein an wissenschaftlichen Themen interes- ist ein Certificate of Advanced Studies (CAS). Sie richtet sich an Studierende standards für Studiengänge und am Qualitätsma- siertes Publikum an. Die Teilnehmenden erhalten in und Interessierte, die in gesundheitswissenschaftlichen, sozial- und heilpäda- nagement-System der Hochschule. Die Teilnahme der Regel eine Teilnahmebestätigung, in manchen gogischen, pädagogischen oder künstlerischen Berufen tätig sind. steht auch Personen ohne Hochschulstudium offen, Fällen wird ein Leistungsnachweis verlangt. sofern sie die erforderlichen Voraussetzungen nach- Pastoralmanagement WEITERBILDUNG WEITERBILDUNG weisen können. Wissenschaftliche Weiterbildungen Kompakte Weiterbildungen bieten ebenfalls ak- sind modularisiert und der Abschluss ist zertifiziert tuelles, fachspezifisches Wissen für ausgewählte Diese Weiterbildung will einen Beitrag zum konstruktiven Umgang der aktuellen Herausforderungen der Kir- (Deutsche Gesellschaft für Wissenschaftliche Weiter- Berufsgruppen oder allgemeine Inhalte für ein an che leisten und helfen, den Wandel der Kirche zu begleiten und gestalten. Kirchenwachstum soll ermöglicht bildung und Fernstudium e. V). In der Regel wer- wissenschaftlichen Themen interessiertes Publikum werden, Verantwortliche sollen unterstützt werden, ihre Arbeit – christliche Seelsorge und Gesellschaftssor- den ECTS-Punkte vergeben, die bei Vorliegen eines an. Sie sind jedoch deutlich kürzer als Fachweiter- ge – neu zu erkunden, zu entwickeln und hierfür geeignete Managementkonzepte – Konzepte des Führens ersten berufsqualifizierenden Studienabschlusses in bildungen und verlangen in der Regel keinen Leis- und Leitens, nicht nur des Verwaltens – zu nutzen. Die Weiterbildung, unter Leitung von Prof. Dr. Dr. Michael einen Masterabschluss einfließen können. tungsnachweis. Ebertz, findet über zwei Semester hinweg in 6 Modulen à 5 ECTS (Module auch einzeln buchbar) statt. Der Abschluss ist ein Certificate of Advanced Studies (CAS). Die Weiterbildung richtet sich an berufserfahrene Mitarbeitende in kirchlichen Handlungsfeldern, die im beruflichen Kontext Beratungs- oder Leitungsaufga- ben haben oder sich auf entsprechende Aufgaben vorbereiten. 10 11
Fachweiterbildungen und kompakte Weiterbildungen von simulationsbasierten Anleitungsprozessen in unterschiedlichen Kontexten zur Weiterentwicklung neuer Lernformen für die fachpraktische Ausbildung im Pflegebildungsbereich. Das Simulationslernen soll dabei in selbst erstellten Szenarien auch exemplarisch mit „Simulationsauszubildenden/Studierenden“ auspro- biert werden. Kinderpsychodrama Gabriele Weiss und Thorsten Kleiner bieten an vier Wochenenden eine Weiter- Sterbebegleitung bei Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung bildung an, die Elemente aus dem Kinderpsychodrama als Ergänzung in der In dieser Weiterbildung geht es darum, Kompetenzen in den Bereichen der heilpädagogischen Spielförderung und Spieltherapie für entwicklungs- und Sterbe- und Trauerbegleitung von Menschen mit Behinderung zu erwerben. verhaltensauffällige Kinder aufgreift. Die Zielgruppe sind Heilpädagog*innen Anna Tonzer leitet die Weiterbildung, die sich an Studierende (Heilpädagogik, und andere Personen, die im pädagogisch-therapeutischen Bereich tätig Soziale Arbeit) sowie an Mitarbeitende mit Pflegeausbildung bzw. in entspre- sind. Für Mitglieder des BHP ist eine Zertifizierung nach den Richtlinien des chenden Einrichtungen richtet. Die Weiterbildung dauert 1,5 Tage. BHP möglich. Wundmanagement Kodierfachkraft Neben 50 Stunden Lehre im 8. Semester Angewandte Pflegewissenschaft, geht es an 3 teilnehmerfinanzierten Die Weiterbildung zur Kodierfachkraft wird von Dr. Beate Waibel geleitet. An insgesamt acht Tagen wird in Schulungstagen darum, das Thema Wundmanagement zu vertiefen. Neben Kompetenzen zur Wundbeurtei- die Deutschen Kodierrichtlinien eingeführt. Pflegekräfte, Mitarbeitende von Krankenkassen vom Medizini- lung, Assessment und Evidenzbasierter Wundversorgung werden Begleitmaßnahmen, Präventionsmaßnah- schen Dienst der Krankenversicherungen erlernen das Kodieren und Verschlüsseln von Erkrankungen und men und essentielle Beratungsinhalte vermittelt. Außerdem referieren Fachexperten zu verschiedenen Inhal- Pflegemaßnahmen. ten. Die Leitung der Weiterbildung liegt bei Prof. Dr. Hauke Schumann. Nach der Teilnahme kann eine Prüfung bei der Deutschen Gesellschaft für Wundheilung (DGfW) zum*zur Wundassistent*in WAcert absolviert werden. Mediation Die Weiterbildung zur „Kunst der Vermittlung“ wird von Christoph Besemer Würde und Scham und Ulrike Roesler geleitet. An acht Wochenenden wird in Anwendungsfel- Diese Weiterbildung an der KH Freiburg wird von Prof.in Dr. Ursula Immen- der der Mediation sowie in den Ablauf und die praktische Tätigkeit einge- schuh geleitet. An zwei Wochenenden befassen sich die Teilnehmer*innen führt. Teilnehmen können Menschen, die neue Wege in der Bewältigung von damit, Scham zu erkennen und einen konstruktiven Umgang damit zu finden. Konflikten suchen, persönlich, beruflich oder im gesellschaftlichen Engage- Scham ist zwar schmerzhaft, hat aber auch positive Funktionen, z. B. als ment. Für die Anerkennung als zertifizierte*r Mediator*in gemäß der Zertifi- Hüterin der Menschenwürde. Zielgruppe sind Personen mit einem Beruf im zierte-Mediatoren-Ausbildungsverordnung (ZMediatAusbV) ist ein Aufbaukurs Sozial- bzw. Gesundheitswesen, die in eigener Tätigkeit Seminare zu Würde Recht und Mediation zu absolvieren. und Scham durchführen möchten. Psychodrama Jugendpastoral In fünf Wochenend-Modulen wird mit handlungsorientiertem Vorgehen gelernt, wie Menschen mit Hilfe von Diese Weiterbildung wird derzeit von Prof. Dr. Bernd Hillebrand konzeptionell entwickelt. In drei (einzeln buch- szenischer Darstellung, Aufstellungen und weiteren psychodramatischen Methoden in ihrer Entwicklung baren) Modulen sollen Mitarbeitende der kirchlichen Jugendarbeit darin gestärkt werden, Jugendliche und de- begleitet und gefördert werden können. Heike Ross und Ulrike Roesler leiten diese Weiterbildung, die sich ren aktuelle Fragen zu unterstützen – z. B. zum Sinn des Lebens, zu ihrer Beziehung zu Gott oder zum Beten. an Studierende bzw. Fachkräfte in den Bereichen Beratung, Supervision, Psychotherapie und Pädagogik richtet. Das Teilnahmezertifikat kann auf die vom Deutschen Fachverband Psychodrama (DFP) anerkannte Weiterbildung zum/zur Psychodramapraktiker*in, -leiter*in oder -therapeut*in am Moreno Institut Eden- Kontakt koben/Überlingen angerechnet werden. Das Team des IWW freut sich auf den Kontakt mit Ihnen. Schreiben Sie uns oder rufen Sie uns an: 0761 – 2001360 oder iww@kh-freiburg.de. Aktuelle Informationen zu unse- Orientierungsberatung im Sinne des § 7a SGB XI ren Weiterbildungen erhalten Sie zudem auf unserer Web- Diese Weiterbildung wird in Zusammenarbeit mit der AOK Baden-Württemberg angeboten und ist nur seite unter www.kh-freiburg/weiterbildung. Wenn Sie regel- für AOK-Mitarbeiter*innen zugänglich. Um dem wachsenden Unterstützungsbedarf pflegender Angehöriger WEITERBILDUNG WEITERBILDUNG mäßig über neue Weiterbildungsangebote informiert werden Rechnung zu tragen und den gesetzlichen Auftrag zu erfüllen, werden in der AOK Baden-Württemberg möchten, melden Sie sich für unseren Newsletter an – eine speziell qualifizierte „Pflegefallmanager*innen“ in der Orientierungsberatung im Sinne des § 7a SGB XI kurze Mail genügt. fortgebildet. Die Leitung liegt bei Prof.in Dr. Cornelia Kricheldorff. Im Foto v. l. n. r. das Team des IWW: Dr. Henriette Schwarz (Lei- tung Wissenschaftliche Weiterbildung Kunsttherapie), Christa Simulationstraining Karcher (Assistentin im IWW), Prof.in Dr. Wiebke Göhner (Lei- Die Leitung dieser Weiterbildung liegt bei Prof. Dr. Hauke Schumann und Jeanette Siebert und richtet sich tung des IWW), Hendrik Epe (Koordinator für Wissenschaftli- vor allem an Pflegende, Praxisanleitende und Pflegepädagog*innen. In drei Blockseminaren à 2,5 Tagen che Weiterbildung), Elisabeth Schätzle (Assistentin im IWW). geht es um die Hintergründe von Simulationslernen, Planung, Implementierung, Auswertung und Steuerung 12 13
anderen erlernen Sie auch reflektiertes Handlungs- wissen für eine Welt, die von Unsicherheiten und vielfältigen Transformationsprozessen geprägt ist. Im Idealfall ist die Weiterbildung interdisziplinär und multiprofessionell ausgerichtet, um den Fragestellun- gen aus verschiedenen Sichten begegnen zu können. Wie stehen die wissenschaftlichen Weiterbildun- gen im südbadischen Raum aktuell – vielleicht auch mit Blick auf die Pandemie – im Vergleich zu ande- ren Regionen da? Der Wirtschaftsraum Südbaden ist durch das Ge- sundheitswesen und den Dienstleistungssektor geprägt. Hinzu kommen die vielen „Hidden Cham- pions“, also die Unternehmen, die zwar den Endver- brauchern zumeist kein Begriff sind, aber dennoch Marktführer im produzierenden Bereich sind. Im Behinderungen mit alltagsüblicher Technik (Smart- Im Spannungsfeld Bereich Gesundheit und Soziales gibt es hier wahr- phones usw.) erweitert werden? Hier gibt es großen scheinlich mehr Angebote, auch die Digitalisierungs- Handlungsbedarf, da gerade Menschen mit intellek- zwischen Marktkräften themen sind inzwischen gut vertreten. Eine Stärke tuellen Behinderungen vergleichsweise stark von di- sind sicherlich auch die vielen verschiedenen Hoch- gitaler Ungleichheit betroffen sind und im Vergleich und Bildungsauftrag schularten, die in der Region ansässig sind, denn zur Allgemeinbevölkerung deutlich weniger digitale entsprechend vielfältig sind ihre Weiterbildungsan- Technologien besitzen und nutzen. Drei Fragen an Jan Ihwe, Geschäftsführer der Frei- gebote ausgerichtet. Durch die mittelständisch ge- burger Akademie für Universitäre Weiterbildung prägte Unternehmenslandschaft sind die zahlreichen In meiner Dissertation beschäftige ich mich schwer- (FRAUW) an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Akademien der Kammern und Wirtschaftsverbände Was mich antreibt punktmäßig mit den Partizipationsmöglichkeiten am besonders bedeutsam im Weiterbildungsbereich, Technikauswahlprozess für Personen mit schweren mehr Kooperationen wären wünschenswert. Auch Promovierende an der KH intellektuellen und kommunikativen Behinderungen Es gibt am Markt inzwischen viele Weiterbildungs- angebote unterschiedlichster Niveaustufen, Forma- im Bereich der Energie- und Umweltthemen sehe ich in der Region Südbaden noch viel Potenzial. Freiburg und den Auswirkungen der eingesetzten Technologi- en auf die Aktivitäten und Teilhabe der Teilnehmen- te und Inhalte. Wo verorten sich darin die Weiter- den. Diese Personengruppe wird in der Forschung bildungen an Hochschulen? Was ist das Besondere Was sind aus Ihrer Sicht die wesentlichen Chan- häufig vernachlässigt, da sie aufgrund der starken daran? cen und Herausforderungen, denen sich Weiterbil- Theresa Etges (34) forscht zu Teilhabe durch Technik Behinderungen mit den üblichen Forschungsmetho- Die Weiterbildung an Hochschulen ist nur ein sehr dungsangebote an Hochschulen stellen müssen? für Personen mit schweren intellektuellen und kom- den nur schwer aktiv in die Untersuchungen einbe- kleines, aber dafür feines Segment im Bildungs- Chancen sehe ich in der zunehmenden Bedeutung munikativen Behinderungen. zogen werden kann – was aber zugleich das Span- markt insgesamt. Erstaunlich ist ja schon, dass wir des lebensbegleitenden Lernens und dem steigen- nende und Herausfordernde an diesem Thema ist. inzwischen von einem „Marktgeschehen“ überhaupt den Qualifizierungsbedarf in allen Bereichen. Neben Nach sieben Jahren praktischer Tätigkeit als Heilpä- Ein weiterer Teilaspekt der Dissertation ist daher die sprechen. Dies steht in einem gewissen Gegensatz der eng geführten betrieblichen Weiterbildung kann dagogin in einer Therapie- und Beratungsstelle für Frage, wie Personen mit schweren intellektuellen zum gesellschaftlichen Bildungsauftrag der über- sich die Weiterbildung an Hochschulen mit offenen Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen wollte Behinderungen überhaupt an der Forschung parti- wiegend öffentlich-rechtlich verfassten Hochschu- Angeboten sowie der damit verbundenen Einladung ich zurück zum wissenschaftlichen Arbeiten im The- zipieren können. len. Dieser umfasst ja nicht nur Studium und Lehre, zu Reflexion und Diskurs mehr Raum verschaffen. menfeld der Heilpädagogik. In der Beratungsstelle sondern auch Weiterbildung als Teil eines umfas- Die größte Herausforderung besteht darin, die rele- war ich primär für den Bereich der Unterstützten Das Forschen mit einer hochvulnerablen Zielgruppe senden Wissenstransfers. Das ist dann auch gleich vanten Zielgruppen wirklich zu erreichen. Der süd- Kommunikation zuständig, was oftmals die Versor- hat in Zeiten der Pandemie das Arbeiten natürlich das Besondere der Weiterbildung an Hochschulen: badische Raum ist durch viele kleine und mittelstän- gung von Personen ohne Lautsprache mit techni- erschwert. Gleichzeitig hat die aktuelle Lage die Re- Sie bewegt sich in diesem Spannungsfeld zwischen dische Unternehmen geprägt. Für die Hochschulen schen Geräten beinhaltete, um ihnen die Teilhabe levanz des Themas noch verstärkt, indem sie aufge- Marktkräften und Bildungsauftrag. ist es daher schwierig, die vielfältigen Bedürfnisse an der Kommunikation zu ermöglichen. zeigt hat, wie wichtig digitale Möglichkeiten für alle WEITERBILDUNG Die andere Besonderheit ist natürlich die wissen- aufzunehmen und die hochschulische Weiterbildung Menschen – mit und ohne Behinderungen – sind, schaftliche Fundierung der vermittelten Inhalte und für diese Unternehmen attraktiv zu gestalten. Um- Das BMBF-geförderte Forschungsprojekt „Teilha- um an den verschiedenen Lebensbereichen teilha- FORSCHUNG der methodischen Kompetenzen, die aber stets den gekehrt ist es auch für die Unternehmen unmög- be Digital“ der KH und den Partnerhochschulen in ben zu können. Anwendungsbezug – besser gesagt die Handlungs- lich, alle Angebote der verschiedenen Hochschulen Karlsruhe und Furtwangen bot mir vor eineinhalb kompetenz der Teilnehmenden – im Blick haben im Blick zu behalten. Eine Schnittstelle, die Bedar- Jahren die Gelegenheit, mein Promotionsvorhaben Die Dissertation ist kumulativ angelegt und wird muss. Konkret: Wenn Sie an einer hochschulischen fe und Angebote gebündelt zueinander führt, wäre in die Tat umzusetzen. Die Forschungsfrage des von Prof. Dr. Gregor Renner von der Katholischen Weiterbildung teilnehmen, dann vermittelt Ihnen das ein großer Fortschritt. So könnten die Hochschulen Projektes schloss sich gut an meinen bisherigen Hochschule Freiburg und Prof.in Dr. Karin Terfloth zum einen komplexe Inhalte und tiefergehendes Ori- wirklich als attraktive und inklusive Orte des Le- Arbeitsschwerpunkt an: Wie können die Teilhabe- von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg be- entierungswissen zu aktuellen Fragestellungen. Zum benslangen Lernens gestaltet werden. möglichkeiten von Menschen mit intellektuellen treut. 14 15
immanenten Widersprüchen und Konflikten ausei- se der Reflexion und Veränderung und damit ver- nandersetzen. bunden auch der sanften Infragestellungen. Solche Infragestellungen bedürfen zugleich einer gewissen Diese profilprägenden Studienformate haben sich intrapsychischen Sicherheit und der fundamental in den zehn zurückliegenden Jahren bewährt. Die wertschätzenden Anerkennung etwa von Autoritäts- regelmäßigen Rückmeldungen der Studierenden personen oder Vorbildern. Im Falle eines Studien- in Evaluationen und Rückmeldungen von Absol- ganges stellt sich die Frage, ob und wie Studie- vent*innen, die uns nach ihrem Abschluss immer rende erleben können, dass sie in ihrem So-Sein wieder schrieben, wie hilfreich diese Formate für wahrgenommen und fundamental anerkannt wer- ihre Führungspraxis seien oder wie wertvoll sie den. Die Lehrenden spielen hierbei eine besondere sich für den Einstieg in eine neue Führungspositi- Rolle, die über die bloße Wissensvermittlung weit on erwiesen hätten, haben uns immer wieder darin hinausreicht. Auch dies bleibt bei der Durchführung bestärkt, diese Studienformate beizubehalten und eines solchen Studienkonzeptes zu berücksichtigen. zu stärken. So haben wir im Rahmen der letzten Durch die Corona-Pandemie waren diese profilbil- Reakkreditierung 2019 ein weiteres profilstärkendes denden Studienformate in den letzten beiden Se- Studienformat, das Gruppendynamische Training, mestern besonderer Beeinträchtigung ausgesetzt. aufgenommen. Wir konnten zwar durch die Verschiebung des Erst- semesters vom Sommersemester auf das Winterse- Diese Studienformate, die alle das Beobachten, Ana- mester den ersten einführenden Block im Septem- lysieren und Reflektieren organisationaler Phänome- ber als Präsenzlehre durchführen, aber leider blieb ne und des eigenen Handelns und Wirkens sowie dies der vorerst einzige Präsenzblock für diesen sowohl organisational verankerte als auch verinner- Studienjahrgang. Nun können auch in Online-For- Anerkennung jedes Einzelnen lichte Werthaltungen fördern und einüben, dienen maten Reflexionen angeleitet, durchgeführt und der persönlichen Entwicklung und der Entwicklung ausgewertet werden. Die Aufnahme wechselseitiger 10-jähriges Jubiläum des M. A. Management und und Stärkung der Führungskompetenz. Beide Din- Beziehungen zwischen den Studierenden und auch Führungskompetenz ge – Persönlichkeitsentwicklung und Führungskom- petenz – sind unabdingbar miteinander verbunden. zwischen Lehrenden und Studierenden allerdings bleibt eingeschränkt. Man erlebt sich nicht unmit- Was wir zu fördern suchen, kann mit dem Begriff telbar, man sieht sich nicht in die Augen. Wenn be- Integriertheit psychologisch gefasst werden. reits eine größere Bekanntheit vorhanden ist, mag Der Masterstudiengang „Management und Füh- von einer Katholischen Hochschule angeboten wird, es nicht ganz so einschränkend wirken wie im Falle rungskompetenz“ startete erstmals im Sommerse- ein spezifisches Profil aufweisen sollte. Integriertheit beruht darauf, dass Selbst- und des ersten Semesters, wo Studierende und Lehren- mester 2010 an der KH Freiburg. Wir können damit Das Profil, das aus diesen Beratungen und der Fremdbilder – und ich formulieren hier bewusst im de noch am Anfang des Kennenlernens stehen. auf zehn Jahre Lehre und Studium in diesem Mas- Analyse und Einschätzung des Bedarfs und der Plural – beständig abgeglichen und neue Informa- terstudiengang zurückblicken. Zum Sommersemes- aktuellen fachlichen Diskussion erwuchs, umfasste tionen, neue Aspekte aufgenommen und in das ei- Die fundamentale Anerkennung des So-Seins je- ter 2021 wurde die Studiengangsleitung von Frau und umfasst noch immer im Kern die Förderung gene Selbstverständnis, das Bild von sich selbst, des Einzelnen, die darauf beruht, dass Menschen Prof.in Dr. Brigitte Scherer an Herrn Prof. Dr. Thomas der Persönlichkeitsentwicklung und Werteorien- sowie den eigenen Wertvorstellungen integriert sich wahrgenommen sehen und bemerken, dass Schumacher übergeben. Die Lehre in den beiden tierung der Studierenden, sowie die Entwicklung werden können. Sie beruht auf der Fähigkeit wider- es in dieser Situation (Lehrsituation) auch auf sie letzten Semestern war in allen Studiengängen durch und Stärkung einer reflexiven Prozesskompetenz. sprüchliche und konflikthafte Wahrnehmungen und ankommt, kann m. E. über Online-Formate nur be- die notwendigen Einschränkungen aufgrund der Co- Um diesem Profil auch in der Umsetzung des Stu- Erfahrungen – auch solche, die gewohnte, eingeüb- grenzt hergestellt werden. Daraus folgt zunächst, rona-Pandemie und die neu und schnell entwickelte dienganges gerecht zu werden, haben wir neben te Wahrnehmungsschemata und Handlungsstrategi- dass diese Erfahrungen in den nächsten Semestern, Online-Lehre geprägt. Diese beiden Semester waren klassischen Lehrveranstaltungen, die der Metho- en infrage stellen – aufzunehmen, zu befragen und wenn Präsenzlehre wieder möglich sein wird, einzu- mit besonderen Herausforderungen für Lehrende den- und Wissensvermittlung dienen, spezifische zu integrieren. Intrapsychisch findet eine Entwick- holen sein werden und reflektiert werden müssen. und Studierende verbunden. Studienformate implementiert. Zu nennen sind hier lung statt hin zu mehr Bewusstheit unterschiedli- Die Wirkungen werden wir sicher erst im Nachhinein ein Potential-Assessment zu Beginn des Studiums, cher, auch widersprüchlicher Selbstanteile. Für das einordnen und bewerten können. Zugleich hat die All dies soll Anlass sein für einen kurzen Rückblick regelmäßige Einzelcoachings, die Beobachtung Wahrnehmen und Handeln im sozialen Umfeld be- Corona-Pandemie die Entwicklung und den Einsatz und eine aktuelle Einschätzung zum Stand des Mas- und Reflexion des eigenen Gruppenprozesses der deutet es, dass Vielfalt, Differenzen und sich wi- vielfältiger Online-Formate beschleunigt und so die terstudienganges „Management und Führungskom- Studierendengruppe, angeleitete Analysen und Re- dersprechende Perspektiven deutlicher wahrgenom- Lehre auch für die Zukunft bereichert. petenz“. Die Entwicklung des Studiengangkonzeptes flexionen von ganz konkreten Frage- und Problem- men und anerkannt werden können. Dies kann eine fand im engen Austausch mit dem Diözesancaritas- stellungen aus der Praxis, Kleingruppen (reflecting Basis sein, um mit unauflöslichen organisationalen Prof.in Dr. Brigitte Scherer lehrt seit 2002 als STUDIUM STUDIUM verband (DiCV) Rottenburg-Stuttgart statt, der zu- teams), die sich über den gesamten Studienverlauf oder sozialen Widersprüchen und Konflikten, die zu Professorin für Leitung und Kommunikation gleich großen Wert darauf legte, dass der Studien- regelmäßig treffen, und selbständiges Durchführen jedem Arbeitskontext gehören, kompetenter umge- an der KH Freiburg. Den Masterstudiengang gang am Standort Stuttgart durchgeführt wird. Im von Fallberatungen. Außerdem Veranstaltungen, hen zu können. „M. A. Management und Führungskompe- Rahmen dieser Kooperation wurden wir uns schnell die sich mit ethischen Fragen und Grundhaltun- tenz“ hat sie federführend mitentwickelt und war bis zum Wintersemester 2020/2021 Studi- einig, dass ein Managementstudiengang, der primär gen, mit der Werteorientierung im Management Persönlichkeitsentwicklung und die Entwicklung engangsleiterin. für den Sozial- und Gesundheitssektor ausbildet und und Führungsalltag und den unausweichlichen von Führungskompetenz sind permanente Prozes- 16 17
1. (Digitale) Präsenz ist wertvoll talem konfrontiert sein, darauf müssen wir eingestellt sein. Das heißt auch: Die Frage nach dem Mehrwert Um gut zusammenarbeiten zu können, braucht es von Online-Lehre ist eigentlich (schon lange) obsolet. auch informelle Momente. Diese entstehen online oft noch nicht so selbstverständlich wie analog. Geht 3. Jetzt ist Zeit für Experimente soziale Präsenz also online gar nicht? Doch! Aber wir brauchen neue Rituale für soziale Momente. Das kann Eines der größten „Learnings“ aus der Corona-Zeit zum Beispiel während kollaborativer Arbeitsphasen ist das Wissen, dass manche Ereignisse radikale Ver- in Breakout-Rooms geschehen oder durch einen ge- änderung erzwingen. Es kann passieren, dass wir meinsamen (informellen) Start in den Tag. Neues, Komplexes schnell verarbeiten und verstehen Es gilt also: Digitales Lehren und Lernen lebt ge- müssen, um zukunftsfähig arbeiten zu können. nauso vom Austausch untereinander wie das Semi- An unserer Hochschule haben wir eine große Offen- nar oder die Vorlesung vor Ort an der KH. Wenn wir heit und Bereitschaft erfahren, sich in neue Lehr-/ es schaffen, die Räume, die wir haben, für Diskurse Lernformen einzuarbeiten und sich über gemachten und Kollaboration zu nutzen und dabei informelle Erfahrungen auszutauschen. Und das, ohne den Momente nicht vergessen, profitieren alle davon. Blick auf das Wesentliche – die Studierenden – zu Wenn Distanz aktiv abgebaut wird, spielt es keine verlieren. Es sind einige Konzepte entstanden, die so große Rolle mehr, von wo wir lehren und lernen. über das reine „Emergency Remote Teaching “ hin- ausgehen. 2. Ohne online geht es nicht (mehr) Wir glauben: Es braucht (auch) in Zukunft den Raum für Experimente in der Lehre. Einfach mal ausprobie- Die letzten 1,5 Jahre haben allen viel abverlangt. Sie ren, an neuen Konzepten tüfteln oder mit anspre- haben die Hochschullehre verändert, und jede*r hat chenden Tools arbeiten. Und dann Erfolg haben, um- neue Digitalkompetenzen aufgebaut. Wie schaffen stellen, und auch mal scheitern dürfen. Wir haben an Über digitales Zusammenarbeiten und was nach wir es, dass die Erfahrungen und das neugewonne- der KH viele kleine und große Experimente beobach- der Pandemie bleibt ne Wissen nicht im wiedergewonnen Präsenz-Alltag untergehen? ten dürfen, selbst einiges ausprobiert – und manches im zweiten Anlauf ein bisschen anders gemacht. Die- Drei Thesen vom Team Digitale Lehre Und: Wie erhalten wir uns das, was so toll ist am se Experimentierfreude hat viel Neues entstehen und digitalen Lernen – die Flexibilität, die Ortsunabhän- uns sicherer werden lassen in dem, was wir uns für gigkeit, die Individualität? die Zukunft wünschen. Außerdem erhält sie uns eine In der Theorie gibt es hierfür schon (lange) ein er- Offenheit für eine sich stetig verändernde Welt. Das 9:30 Uhr im Daily auf alfaview. Es ist Anfang März Zunächst einmal viel übereinander: Lars Ewald hat probtes Konzept: Blended Learning. Durch die Ver- Allerbeste daran: Im Team und mit niedriger Fallhöhe 2021: Da sitzen wir, ein frisch gegründetes Team: eine neue Katze, Katrin Weber Riesen-Karamell ne- bindung von synchronen Präsenzphasen und asyn- macht Experimentieren unglaublich viel Spaß. Lars Ewald, Katrin Weber, Lena Vogel – in drei Qua- ben der Kaffeemaschine, und Lena Vogel eine schick chronen Online-Lernphasen, also gemeinsamen Das Team Digitale Lehre darf sich jetzt selbstbewusst draten. Kurz fasst jede*r zusammen: Was war ges- lackierte E-Gitarre – Dinge, die wir „live“ miterleben sowie individuellen Lernphasen, kann das Beste Team nennen, ohne zu vergessen, dass der Prozess tern, was mache ich heute? Das brauche ich dafür konnten, weil wir einen Einblick in das Home-Office aus beiden Welten kombiniert werden. In der Pan- des Teambuildings nie aufhört. Dafür braucht es auch von euch! der jeweils anderen hatten. demie haben wir die Erfahrung gemacht: Ob der in Zukunft Raum für Experimente, soziale Präsenz, Das Daily ist fester Bestandteil unseres Zusammen- Erlebt haben wir auch, wie sich das Lehren, Lernen synchrone Teil nun digital oder analog stattfindet, und genug Offenheit, Kreativität und kritisches Den- arbeitens und hat uns Raum gegeben: Zum Zusam- und Arbeiten an der Hochschule verändert hat. Wird spielt unter Verwendung der passenden Tools und ken. Wir freuen uns auf viele weitere Dailys um 9:30 menfinden und für Austausch zwischen Workshops das so bleiben? Was gilt es zu bewahren? Methoden keine große Rolle: Hauptsache, beide Uhr, ob in alfaview-Quadraten oder am Stehtisch im und Support-Anfragen, Newslettern, Blogbeiträgen, Wir wollen drei Thesen, über die wir ganz beson- Teile sind gut aufeinander abgestimmt und nutzen neuen Gemeinschafsbüro. Von dort aus werden wir und allen anderen kleinen Projekten von Internati- ders viel nachgedacht und diskutiert haben, gerne ihre jeweiligen Vorzüge. die genannten Prozesse weiterhin gerne begleiten. onal Week bis ILIAS-Magazinüberarbeitung. Dabei mit Ihnen teilen. Wir glauben: Diese Themen wer- Wir stellen uns zeitgemäße Hochschullehre zukünf- Und genau so sehr freuen wir uns darauf, Sie zu haben wir unsere Stärken herausgearbeitet und viele den (nicht nur) uns und die Katholische Hochschule tig so vor: Wenn wir uns gleichzeitig vor Ort treffen, treffen, mit Ihnen in Austausch zu kommen, und zu (nicht nur) hochschulrelevante Themen und Prozesse weiter beschäftigen. Was meinen Sie? stehen vor allem der Austausch untereinander und bleiben. Melden Sie sich bei uns! Am einfachsten via analysiert und diskutiert. Ein ganz normaler Team- der Beziehungsaufbau im Fokus. Asynchron kann Mail: support.ilias@kh-freiburg.de building-Prozess eigentlich, und doch ein bisschen es dann um die Wissensaneignung oder den reflek- HOCHSCHULE HOCHSCHULE besonders, denn 95 % der Zeit fand er via alfaview tierten Austausch gehen – Lerntempo, Lernstrategie Das Team Digitale Lehre setzt statt und basierte ausschließlich auf Online-Tools. und Schwerpunktsetzung können selbst bestimmt sich zusammen aus Projektleite- und an die persönlichen Bedürfnisse und Bedarfe rin Katrin Weber (2.v.l.) und den Wie war das für uns? Hätten wir ohne die Kontakt- Was sagen Sie zu unseren angepasst werden. Referent*innen Lena Vogel (1.v.l.) und Lars Ewald (3.v.l.). Gemein- beschränkungen etwas anders gemacht? Vielleicht Thesen? Diskutieren Sie mit! sam geben sie Impulse um den mehr zusammen Mittag gegessen. Aber viel wich- Einfach den QR-Code scannen. Lehren und Lernen an der Katholischen Hochschu- digitalen Wandel der Lehr- und tiger ist wohl die Frage: Was haben wir aus dieser Wir sind gespannt auf Ihre le sind immer Teil eines gesellschaftlichen Verände- Lernkultur an der KH zu beglei- ten und mitzugestalten. Zeit gelernt? Meinung! rungsprozesses. Wir werden auch in Zukunft mit Digi- 18 19
In welchen Fällen kann ich um Hilfe bitten? betroffenen Person kommt in Betracht. Ist das Anlie- Diskriminierung wird in vielfältiger Art und Weise gen in diesem Rahmen nicht zu lösen, kann ein for- ausgeübt: verbal, nonverbal und auch durch tätli- melles Verfahren durchgeführt werden. Hierzu ist eine che Angriffe. Wie es das Allgemeine Gleichbehand- Beschwerdestelle an der KH Freiburg eingerichtet, die lungsgesetz (AGG) ausdrückt, verstehen wir unter mit der Gleichstellung und der Hochschulleitung be- Diskriminierung eine Benachteiligung aus rassisti- setzt ist. Die Beschwerdestelle prüft dann, ob der schen Gründen, wegen der ethnischen Herkunft, des ermittelte Sachverhalt einen Fall von sexueller Be- Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, lästigung, sexualisierter Gewalt oder Diskriminierung einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen darstellt. Für mögliche Interventionen ist der*die Identität. jeweilige Dienstvorgesetzte zuständig: die Rektorin Unter sexueller Belästigung ist unerwünschtes, se- für Studierende oder Lehrende, der Kanzler für Ver- xuell bestimmtes Verhalten zu verstehen, welches waltungsangestellte. Auch in der Beschwerdestelle die Würde einer anderen Person verletzt. Formen sollen alle Schritte im Einvernehmen mit der betrof- können sein: Unerwünschte Körperkontakte bis hin fenen Person erfolgen. Wenn jedoch der begründete zu Aufforderung zu sexuellen Handlungen, anzügli- Verdacht besteht, dass weitere Personen gefährdet che oder zweideutige Bemerkungen über Aussehen sind oder bei Verdacht einer Straftat kann bzw. muss und Kleidung, unerwünschte Geschenke, permanen- die Hochschulleitung sogar auch ohne Einverständ- te unerwünschte Kontaktaufnahme, Annäherungs- nis der betroffenen Person handeln. Priorität ist stets versuche mit dem Versprechen von Vorteilen oder der größtmögliche Schutz der betroffenen Person. dem Androhen von Nachteilen oder gar Auflauern. Bei sexualisierter Gewalt sprechen wir zusätzlich von allen Formen von sexuellen Übergriffen, Nöti- Kontakt gung, Vergewaltigung, sexuellem Zwang und sexuell Das vollständige Schutzkonzept ist abruf- motiviertem Stalking. bar auf der Webseite der KH Freiburg unter Wichtig ist, sich zu vergegenwärtigen, dass alle www.kh-freiburg.de/Schutzkonzept. Hier Geschlechter betroffen sein können, sowohl weib- finden sich auch die Kontaktdaten aller Gegen sexuelle Belästigung, sexualisierte Gewalt liche als auch männliche und trans*- sowie interge- Ansprechpersonen: schlechtliche Menschen. Trans*-Personen sind sogar Bettina Braun(Bettina.Braun@kh-freiburg. und Diskriminierung einem spezifischen und erhöhten Risiko für sexua- de) und Thomas Höß (Thomas.Hoess@kh- lisierte Diskriminierung und Gewalt ausgesetzt. Alle freiburg.de) als Mitglieder der Verwaltung, KH Freiburg überarbeitet ihr Schutzkonzept betroffenen Personen finden in gleicher Weise Un- Ilenga Altug (Ilenga.Altug@stud.kh-freiburg. terstützung durch das Schutzkonzept. de) und Jonathan Huber (huber_jon@ stud.kh-freiburg.de) als Studierende Diversität und Chancengleichheit versteht die KH (LHG) seit Anfang dieses Jahres zwingend vorschreibt, Was passiert, wenn sich ein Hochschulmitglied bei sowie Prof. Claus Muke (Claus.Muke@kh- Freiburg als ihre Leitlinien, deren Umsetzung zent- dass Ansprechpersonen für Fragen im Zusammen- einer Ansprechperson meldet? freiburg.de) und Prof.in Eva-Maria Klinkisch für eine diskriminierungs- und gewaltfreie Hochschule raler Auftrag der Gleichstellungsbeauftragten ist. Sie hang mit sexueller Belästigung und für Antidiskrimi- setzen sich für die Schaffung von Rahmenbedingun- nierung von der Hochschulleitung zu bestellen sind. In diesem Fall führt die individuell kontaktierte An- sprechperson ein Erstgespräch, in dem sie die be- (eva-maria.klinkisch@kh-freiburg.de) als Mitglieder des Lehrkörpers. gen ein, die den unterschiedlichen Lebenssituati- Neu und von besonderem Vorteil ist, dass das LHG troffene Person anhört und diese berät hinsichtlich Hochschulangehörige können sich auch onen der Menschen an der Hochschule Rechnung Studierende nun explizit miteinschließt. eigener Schutzmaßnahmen und möglicher weiterer direkt an die Beschwerdestelle wenden und tragen. Das Konzept soll betroffene Personen ermutigen, Vorgehensweisen. Die Ansprechperson ist verpflich- in allen Fragen rund ums Thema Schutz- Sind Sie von sexueller Belästigung, Ein aktuelles Anliegen ist der Schutz aller Hochschul- sexuelle Belästigung, sexualisierte Gewalt und Dis- tet, die ihr anvertrauten Informationen vertraulich konzept kann selbstverständlich jederzeit sexualisierter Gewalt oder Diskriminierung mitglieder vor sexualisierter Gewalt, Benachteiligung kriminierung nicht hinzunehmen, sondern sich zur zu behandeln. Als Gleichstellungsbeauftragte wer- auch das Team der Gleichstellungsbeauf- undbetroffen? Diskriminierung. In diesem Kontext hat der Wehr zu setzen. Dies müssen Betroffene nicht al- de ich zwar über jede Beschwerde informiert, dies tragten kontaktiert werden: Wir Senat am sind 30. für JuniSie da!die 2021 Hier finden zum „Richtlinie Sie alle Schutz leine. Sie können von einer Ansprechperson ihrer kann jedoch auch anonymisiert geschehen. Die An- gleichstellung@kh-freiburg.de wichtigen Infos dazu, was Sie tun können bei sexueller Belästigung, sexualisierter Gewalt und Wahl Unterstützung erhalten. Mitglieder der Verwal- sprechperson nimmt eine erste Einschätzung der und wo Sie Hilfe Diskriminierung an der finden: Katholischen Hochschule tung, der Studierendenschaft und des Lehrkörpers Schwere der Vorwürfe bzw. des Vorfalls vor. Je nach www.kh-freiburg.de/schutzkonzept Freiburg“, kurz „Schutzkonzept“, verabschiedet. Die und die Gleichstellungsbeauftragten sind mögliche deren Empfehlung kommen sowohl informelle als HOCHSCHULE HOCHSCHULE Gleichstellungsbeauftragte Prof.in Dr. Mirella Cacace Gesprächspartner*innen. Dabei ist auch der Präven- auch formelle Maßnahmen in Betracht. Prof.in Dr. Mirella Cacace (1.v.l.) ist beantwortet die wichtigsten Fragen dazu. tionsaspekt bedeutsam, denn wer Frühwarnzeichen seit April 2021 Gleichstellungsbe- auftragte an der KH und folgt auf oder potentielle Gefährdungen erkennt und diese Was ist der Unterschied zwischen informellen und Prof.in Ursula Immenschuh. Prof.in Was beinhaltet das neue Schutzkonzept und was meldet, beteiligt sich aktiv daran, dass Gefährdun- formellen Maßnahmen? Dr. Claudia Luzar (3.v.l.) wurde zur unterscheidet es vom bisher gültigen Konzept? gen gar nicht erst entstehen. Im Rahmen informeller Maßnahmen steht die Gleich- stellvertretenden Gleichstellungs- Die neue Richtlinie ersetzt das im April 2020 be- stellungsbeauftragte oder deren Stellvertretung bei- beauftragten gewählt. Unterstützt wird das Team in seiner Arbeit von schlossene Schutzkonzept. Eine Überarbeitung war Was genau ist unter sexueller Belästigung, sexuali- spielsweise für Vermittlungsgespräche zur Verfügung. der studentischen Mitarbeiterin notwendig geworden, da das Landeshochschulgesetz sierter Gewalt und Diskriminierung alles zu verstehen? Auch das Einbeziehen der oder des Vorgesetzten der Leyla Abed el Hafez (2.v.l.). 20 21
Sie können auch lesen