Das sind die Besten - Die Sonderausgabe zum Anlass - Leader
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www.leaderdigital.ch Preis Fr. 8.50 März 4 / 2019 Die Sonderausgabe zum Anlass Die Nominierten, die Gewinner: Das sind die Besten ab Seite 12
Seien Sie näher dran: Laden Sie jetzt die Xtend-App auf Ihr Device und scannen Sie unser Logo. Farner St.Gallen AG, Poststrasse 23, 9001 St.Gallen, +41 71 231 10 31, infosg@farner.ch
E D ITO R I A L 3 Ein Award für die Zukunft Wer sich via Google über das Stichwort «Di- Das Unternehmermagazin LEADER hat gitalisierung» in Kenntnis setzen will, hat den LEADER Digital Award ins Leben geru- Stand heute rund 27 Millionen Treffer zur fen, um diese Entwicklung, die rasant ver- Auswahl. Vermutlich sind es in einigen Wo- läuft, in unserer Region zu unterstützen. chen bereits 30 Millionen. Digitalisierung: Denn die Frage ist nicht, ob immer mehr Das ist ein Zauberwort, das jeder in den Bereiche digital werden, sondern nur, wer Mund nimmt – und fast jeder versteht et- mit dabei ist und wer nicht. Die Ostschweiz was anderes darunter. hat gute Karten, bei diesem Thema zu den Gewinnern zu gehören. Überdurchschnitt- Einig sind sich aber die meisten: Unse- lich viele innovative und erfolgreiche Un- re traditionellen Wertschöpfungsketten, ternehmen, die auf digitale Lösungen set- die Art und Weise, wie wir nicht nur Infor- zen, sind hier zuhause. Uns geht es darum, mationen konsumieren, sondern auch sie sichtbar zu machen und gleichzeitig Produkte und Dienstleistungen wahrneh- andere dazu zu animieren, diesen Schritt men und bestellen, hat sich innerhalb we- ebenfalls zu vollziehen. niger Jahre komplett gewandelt. Und wir stehen erst am Anfang dieser Entwick- Ich bin überzeugt: So mancher wird lung. Diese Veränderung wälzt auch vor- staunen, welche digitalen Schätze die Ost- gelagerte Prozesse völlig um. Der lau- schweiz bereithält und welche gewichtige fenden Revolution können sich Anbieter Rolle Ostschweizer Unternehmen bei einer natürlich verweigern, aber das Ergebnis weltumspannenden Bewegung spielen. liegt auf der Hand: Sie verschwinden vom Wir haben die einmalige Chance, unseren Markt. Denn für die Kunden ist die Digita- Wirtschaftsstandort zu einem frühen Zeit- lisierung kein bewusster Prozess, sie wäh- punkt in einem Bereich führend zu ma- len schlicht den einfachsten Weg. Und der chen, dem die Zukunft gehört. Indem wir ist in den meisten Branchen digital und von nun an Jahr für Jahr die Perlen der Di- nicht analog. Das gilt mittlerweile auch für gitalisierung mit einem Preis auszeichnen, Bereiche des Lebens, von denen wir ge- möchten wir einen Teil zu dieser wichtigen glaubt haben, dass sie von der Digitalisie- Entwicklung beitragen. Und Sie tun das mit rung unberührt bleiben. Ihrem Interesse am LEADER Digital Award. Natal Schnetzer Verleger März 4 / 2019 Impressum LEADER Digital Award 2019 Preis Fr. 8.50 www.leaderdigital.ch Die Sonderausgabe zum Anlass Magazin LEADER, MetroComm AG, Bahnhofstrasse 8, 9001 St. Gallen, Telefon 071 272 80 50, Fax 071 272 80 51, leader@metrocomm.ch, www.leaderdigital.ch Verleger: Natal Schnetzer | Redaktion: Stefan Millius, Marcel Baumgartner | Fotografie: Marlies Thurnheer, zVg | Geschäftsleitung: Natal Schnetzer, nschnetzer@metrocomm.ch | Anzeigenleitung: Martin Schwizer, mschwizer@metrocomm.ch, Iréne Köppel, ikoeppel@metrocomm.ch | Marketingser- vice / Aboverwaltung: Fabienne Schnetzer, info@metrocomm.ch | Abopreis: Fr. 60.– für 18 Ausgaben | Erscheinung: Der LEADER erscheint 9× jährlich mit Ausgaben Januar / Februar, März, April, Mai, Juni, August, September, Oktober, November / Dezember, zusätzlich 9 Special-Ausgaben | Gestaltung / Satz: Tammy Kissling, tkissling@metrocomm.ch | LEADER ist ein beim Institut für geistiges Eigentum eingetragenes Markenzeichen. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. Für unverlangt eingesandte Manuskripte übernimmt der Verlag keine Haftung. Die Nominierten, die Gewinner: Das sind die Besten ab Seite 12 ISSN 1660-2757 LEADER | März 2019
Arbeitszeiten und Spesen mobil erfassen Abacus Forum – Arbeitszeiterfassung 11.4.2019 in Olten Anmeldung abacus.ch/forum Beschleunigen Sie Ihre Arbeitsprozesse mit der Business-App AbaCliK und vermeiden Sie Mehrfacherfassungen dank der Synchronisation mit der Abacus Business Software: • Präsenz- oder Arbeitszeiten • Leistungen, Spesen, Quittungen • Persönliche Daten, Ferientage oder Absenzen (ESS) www.abaclik.ch Jetzt kostenlos bei App Store oder Google Play herunterladen Ecknauer+Schoch ASW
G RU S SWO RT 5 Ostschweizer Technologie und Fortschritt im Fokus In der Ostschweiz wird Die Digitalisierung ist für die einen der Me- Digitalisierung gelebt – gatrend, für die anderen das Unwort der aktuellen Zeit. Doch was bedeutet Digi- und wir sind stolz darauf! talisierung eigentlich? Wie unterscheidet Wenn wir auf die fast 50 sie sich von digitaler Transformation? Wie eingereichten Projekte auch immer wir Digitalisierung definieren für den LEADER Digital – um sie als Chance zu verstehen, benöti- Award blicken, sind diese gen wir gute, ja: ausgezeichnete ICT-Fach- kräfte. Diese wiederum fehlen uns, ge- nicht nur Ausdruck einer mäss Studie der SwissICT bis 2026 sogar lebhaften Ostschweizer 40'000 an der Zahl. Doch was ist eigentlich ICT-Branche, sondern eine ICT-Fachkraft, was ist überhaupt ein haben auch Vorbild ICT-Arbeitsplatz? charakter. Mit diesen Fragen und Begriffen bin ich in meiner Rolle als Geschäftsführerin von «IT rockt!» seit rund anderthalb Jahren täg- lich konfrontiert. Ich stelle in vielen Gesprä- chen fest, dass die Begriffe unterschiedlich interpretiert werden und oft auch zu Unsi- cherheiten führen. Sie umschreiben The- men, welche für die Zukunft relevant sind, sich aber aufgrund ihrer inhaltlichen Tiefe und Breite gar nicht so einfach definieren lassen. Man kann den Fragen nicht auswei- chen, aber wenigstens für sich selbst ent- «IT rockt!» hat die Vision eines bran- scheiden, ob man eine pragmatische, eine chenübergreifenden Digital-Clusters mit ambitiöse oder sonst eine Antwort darauf überregionaler Ausstrahlungskraft. Dieses gibt. Wichtig ist die Auseinandersetzung Ziel wird durch den LEADER Digital Award mit dem Thema. gefördert und unterstützt. Deshalb unter- stützt «IT rockt!» selbstverständlich den In der Ostschweiz haben sich bereits vie- LEADER Digital Award. le Firmen auf die Diskussion eingelassen; einige bekommen mit dem LEADER Digi- Wir freuen uns für alle Beteiligten und tal Award nun eine Plattform, um sich ei- gratulieren den hochverdienten Gewin- ner Fachjury und einem kompetenten Pu- nern des Abends! Wir dürfen erfreut fest- blikum zu präsentieren. Damit leisten sie stellen, dass wir unserer Vision wohl schon auch einen grossen Beitrag, weil ihre Ant- näher sind, als wir mit unserer Ostschwei- worten auf die aktuellen Fragen für eine zer Bescheidenheit glauben. breitere Allgemeinheit erkennbar werden. Davon können alle lernen und profitieren. Herzlich, Aus diesem Grund sind wir von «IT Eva De Salvatore rockt!» glücklich, dass diese grossartigen Ostschweizer Projekte durch den LEADER Geschäftsführerin Digital Award sichtbar werden. «IT rockt!» Verein IT St.Gallen LEADER | März 2019
«Familienunternehmen brauchen langfristig tragfähige Lösungen bei der Unternehmensentwicklung und Nachfolgeregelung.» (T.S., Inhaber St.Galler Produktionsunternehmen) Es ist nie zu früh, die unternehmerische Nachfolge zu planen. Mit unserem Strategie-Quartett® (Ich-, Familien-, Vermögens- und Unternehmensstrategie) schaffen wir einen ganzheitlichen Ansatz, um daraus die Aufgabenschwerpunkte in den Leistungsfeldern zu definieren. Unsere Leistungsfelder Familien- Coaching & Wir sind erfahren und kompetent in der Bearbeitung Konfliktlösung strategie & -verfassung des Konfliktmanagements, der Erarbeitung von Familienstrategien, der Transformation in Familien- unternehmen sowie der Begleitung von Wachstum Entwicklung & Wachstum & und dessen Finanzierungsstrukturierung. Wandel Finanzierung Continuum AG | St.Gallen | Staufen b. Lenzburg | Zürich Nachfolgeprozess | Unternehmensentwicklung | Familienvermögen info@continuum.ch | www.continuum.ch
I N HA LT 7 12 16 20 34 26 38 40 8 Hintergrund 19 Geoinfo und 34 Michael Rasche: Der digitalen Ostschweiz Revier Hospitality Group: Der Mensch und ein Gesicht geben Das Schweizer «Google Maps» die Digitalisierung und ein Hotel der besonderen Art 11 Jury 36 Christoph Battocletti, Die Suche nach den 20 Ginto: KS-Selection echten Perlen Auf einen Blick die Zugänglichkeit Headhunting in digitalen Zeiten erkennen 12 Advertima 38 Jörg Eugster Die Kunden wirklich 23 ESB Marketing und Wann werden Sie weggeUBERt? kennenlernen SVA St.Gallen: Der Digitalsportler und 40 Roland Zeller 15 Lernwolke und OnlineDoctor: der Chatbot «Ein Business Angel ist nicht Intelligent lernen und nur ein Engel» smart diagnostizieren 25 Publikumspreis Das Publikum hat das letzte Wort 42 Florian Schweitzer, btov 16 Frontify: «Bald mehr Konferenzen Hier dreht sich alles 26 Carsten Koerl: als Gründer» um die Marke Wie man aus Daten Werte macht Goldsponsoren Silbersponsoren Partner Netzwerkpartner Dienstleistungspartner Medienpartner St.Galler Nachrichten Gossauer Nachrichten Herisauer Nachrichten LEADER | März 2019
8 H I NTE RG RU N D Der digitalen Ostschweiz ein Gesicht geben Mit Erfolg positioniert sich Es ist eine Premiere: Erstmals überhaupt Bewusst richtet sich der LEADER Digi- die Ostschweiz seit werden in der Ostschweiz herausragen- tal Award an etablierte Unternehmen, die de Digitalprojekte mit einem Preis ausge- bereits erfolgreich am Markt sind, sowie einigen Jahren als Stand- zeichnet. Dieser soll danach jedes Jahr ver- an «Neulinge» mit einer starken Idee, die ort mit ausgesprochener liehen werden. Das Wirtschaftsmagazin ein Versprechen für die Zukunft darstel- Affinität zum digitalen LEADER will damit Unternehmen beloh- len. Dazu kommt die Gliederung in drei Business. Zahlreiche hier nen, die eigentliche Botschafter unserer Kategorien, die es möglich macht, die oft ansässige Unternehmen Region darstellen. schwer vergleichbaren Ansätze besser zu kanalisieren und drei Preisträger aus un- haben bereits einen Bewusstsein schärfen terschiedlichen Bereichen zu küren. Die Namen in diesem Bereich, Denn die Digitalisierung bietet der Ost- Galanacht im festlichen Rahmen dient zum und immer mehr Start- schweiz die einmalige Chance, über die einen dem würdigen Rahmen der Preisver- ups aus unserer Region eigenen Grenzen hinaus als Unterneh- leihung, zum anderen bietet sie allen Be- mensstandort wahrgenommen zu wer- teiligten die Chance, ihr Netzwerk mit Per- fallen mit innovativen den. Schon heute ist die Dichte an Firmen, sönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik zu Produkten und Dienstleis- die auf digitale Geschäftsmodelle setzen, erweitern. tungen auf. Der erste hoch. Nun geht es darum, das Bewusstsein LEADER Digital Award gibt dafür zu schärfen, um weitere Unterneh- Vielfältig und reichhaltig ihnen allen eine Bühne – men aus der Informations- und Kommu- Die erstmalige Durchführung eines nikationstechnologie in die Ostschweiz zu Awards bringt immer eine gewisse Un- und zeigt zugleich, locken, Menschen mit einer Idee zur Grün- sicherheit mit: Wie gross ist der Kreis der wer besonders vielver- dung eines Start-ups zu motivieren und möglichen Anwärter, wer wird sich bewer- sprechend unterwegs ist. Fachkräfte für die Region zu gewinnen. ben? Die Anzahl von 49 eingereichten Pro- LEADER | März 2019
H I NTE RG RU N D 9 jekten zeigt: Die «Digitallandschaft» Ost- schweiz ist vielfältig und reichhaltig. Die Eingereichte Projekte Bewerbungen waren von hoher Qualität, die Jury hatte die Qual der Wahl. 19 Pro- jekte wurden für eine Vorauswahl berück- Start-up: sichtigt, neun schafften es schliesslich ins Finale. Nur schon die Liste der Finalisten macht deutlich, dass unter dem Stichwort «Digi- tal» die verschiedensten Ansätze vertre- ten sind. Während einige Unternehmen auf Spitzentechnologie für eine bestimmte Anwendung setzen, haben andere die di- gitale und die analoge Welt auf raffinierte Weise kombiniert. Ihnen allen gemeinsam ist, dass sie mit ihren Lösungen Neuland erschlossen und beste Voraussetzungen dafür haben, national und international Furore zu machen – wenn sie es nicht be- reits tun. Die Initianten des LEADER Digital Awards haben nach dem ersten erfolgrei- chen Anlauf keinen Zweifel, dass Jahr für Jahr weitere «Leuchttürme» rund ums The- ma Digital zu finden sein werden. Und die Hoffnung schwingt mit, dass eine Preisver- leihung dieser Art im einen oder anderen Business: Fall sogar den Anstoss geben kann, eine schlummernde Idee zu wecken: Die zahl- reichen und auch erfolgreichen Massnah- men, die Ostschweiz als Digitalstandort zu fördern, sollen mit diesem Award befeuert werden. Die Kategorien we digitize your business Bewerber konnten Projekte in den folgenden drei Kategorien einreichen: VR M A N D AT Corporate Governance 1. Start-up Neue Geschäftsmodelle mit digitalem Charakter (nicht älter drei Jahre). 2. Business Digitalisierungsprojekte bestehender Firmen zur Steigerung des digitalen Reifegrads. 3. Organisation Organization: Projekte von Non-Profit-Organisatio- nen und öffentlichen Verwaltungen zur Steigerung des digitalen Reifegrads. Publikumspreis Das Publikum wird an der Galanacht seinen Favoriten küren. Ein Projekt konnte in mehreren Kategorien eingereicht werden. LEADER | März 2019
Highlights im Nachdiplomstudium „Dipl. Digital Innovation Manager NDS HF“ am Bildungszentrum BVS St. Gallen DOZENTEN 5 Dozenten sind Startup Gründer 6 Dozenten sind CEO PRAXISPROJEKTE 3 Dozenten sind Leiter Digitalisierung in Konzernen UND LERNTRANSFER Umsetzung des Gelernten in realen Praxisprojekten und in den eigenen Berufsalltag ECKDATEN Kursvariante 1: Di und Do Abend STANDORT 17.45-21.00 Uhr wöchentlich Bildungszentrum BVS 30 ECTS Kursvariante 2: 2 Min. vom HB St. Gallen NDS ist berufsbegleitend, Di Abend 17.45-21.00 Uhr wöchentlich / dauert 12 Monate und Sa 14-täglich 08.30-16.00 Uhr 900 Lernstunden und ist äquivalent mit 30 ECTS DIPL. DIGITAL INNOVATION MODELL MANAGER NDS HF Basiert auf dem St. Galler Kompetenz-Modell der Digitalen NACHDIPLOMSTUDIENGANG Transformation DER HÖHEREN FACHSCHULE BLENDED LEARNING Skype, Blogs, E-Learning, Digitale Prüfungen, Digitale Fallstudien, Selbststudium, Kontaktunterricht EIDGENÖSSISCH NDS wird eidgenössisch anerkannt BUZZWORDS Artificial Intelligence, Blockchain, SEO/SEA, Coding, Big Data, Industrie 4.0, Linkedin, IoT, KANTON ST. GALLEN Canvas, Social Media, … NDS vom Kanton St. Gallen empfohlen INFOS UND ANMELDUNG BILDUNGSZENTRUM BVS Bildungszentrum BVS St. Gallen Jährlich über 1'200 Studierende, Vadianstrasse 45 7 eidg. anerkannte 9001 St. Gallen HF-Bildungsgänge und 42 Abschlüsse www.bvs.ch m.galasso@bvs.ch 071 22 888 22
J U RY 11 Die Suche nach den echten Perlen Der Bewerbungsprozess Erfahrung, was Unternehmen und Ge- sichten, die den nächsten Schritt ermög- für den LEADER Digital schäftsmodelle angeht, eine ausgespro- lichten: die Auswahl von neun Finalisten. chene IT-Affinität und ein Sinn für gute Grundlage war ein standardisierter, objek- Award wurde bewusst Ideen: Das mussten die Mitglieder der Jury tiver Prozess. einfach, klar und schnör- des LEADER Digital Awards mitbringen. Vo- kellos gestaltet. Alles raussetzung war auch eine absolute Unab- Und das war die Jury erfolgte online bei einem hängigkeit. Das gilt auch für das durchfüh- Peter Baumberger, Mitglied der Ge- Aufwand von einer knap- rende Wirtschaftsmagazin LEADER: Dieses schäftsleitung Abraxas Informatik AG, war weder in der Jury vertreten noch hatte Tiziana Ferigutti, Geschäftsführerin Start- pen Viertelstunde. Weit es ein Mitspracherecht bei der Jurierung. netzwerk Thurgau, Peter Frischknecht, aufwendiger war danach 19 der 49 eingegebenen Projekte ge- Geschäftsführer Startfeld, Thomas Hut- die Arbeit der Jury: Ihre langten in eine erste Vorauswahl. Um aus ter, CEO Hutter Consult AG, Michèle Mé- Aufgabe war es, bei zahl- ihnen den Kreis der Finalisten zu bilden, groz, Vorstandsmitglied «IT rockt!» und besuchte die Jury diese 19 Unternehmen Geschäftsführerin CSP AG, Thomas Merz, reichen hochwertigen und Institutionen, um über das Bewer- Prorektor Pädagogische Hochschule Bewerbungen die feinen bungsschreiben hinaus alle relevanten In- Thurgau, Daniel Müller, Leiter Standortför- Unterschiede zu suchen. formationen zu erhalten und die Bewerber derung Kanton St.Gallen, Daniel Niklaus, zu «spüren». Eine zeitintensive, aber span- Webpionier und Inhaber Netlive IT AG, nende Aufgabe: Die Jurymitglieder unter Patric Preite, CEO Interactive Friends, Ad- Jurykoordinator Philipp rian Rufener, Anwalt und Wegbereiter Di- Um den Kreis der Finalisten Landmark erhielten einen gitalisierung Schweizer Anwaltschaft, Milo Blick hinter die Kulissen, Stössel, CEO und VR-Präsident MS Direct, zu bilden, besuchte die konnten offene Fragen Philipp Zwahlen, Mitglied der Geschäftslei- Jury alle 19 Unternehmen klären und gewannen Ein- tung, Abacus Research AG). und Institutionen. Peter Baumberger Michèle Mégroz Patric Preite Adrian Rufener Milo Stössel Philipp Zwahlen Peter Frischknecht Tiziana Ferigutti Daniel Müller Thomas Merz Thomas Hutter Daniel Niklaus LEADER | März 2019
12 S TA RT- U P LEADER | März 2019
S I E G E R : S TA RT- U P 13 Die Kunden wirklich kennenlernen Die St.Galler Advertima schliesst den Bogen z wischen der digitalen und der physischen Welt. Sie will ihren Kunden mit künstlicher Intelligenz helfen, mehr über die Menschen zu erfahren und ihnen so Erlebnisse zu verschaffen, die zugeschnitten sind auf ihre echten Bedürfnisse und Wünsche. Advertima hat vor allem die Retailer im Einblendung auf einem Screen. Der Bild- Auge. Denn diese, so die Überzeugung des schirm reagiert also gewissermassen ge- St.Galler Start-ups, wissen nicht viel über nau auf sein Gegenüber. So können bei- die Merkmale und das Verhalten der Men- spielsweise passende Produkte promotet schen. Technologisch hinke die physische werden. Welt der Onlinewelt zwei Jahrzehnte nach, Global gibt es bereits Lösungen, die in findet Advertima. eine ähnliche Richtung zielen, allerdings Ändern soll sich das mit AI-Technolo- aus Sicht von Advertima unvollständig gien. Dazu gehören Computer Vision, Ma- sind. Erfasst wird nur eine von drei Dimen- chine Learning und Big Data. Menschen sionen, das Erscheinungsbild. Berücksich- können mit diesen Tools nach Erschei- tigt werden aber weder die Bewegungen nungsbild, Bewegun- der Person noch der gen und Kontext in- Kontext, in dem diese Der Bildschirm reagiert terpretiert werden, steht. Die Technologie und das in Echtzeit. gewissermassen genau von Advertima ist die Mit anderen Worten: auf sein Gegenüber. weltweit einzige, die Die Künstliche Intel- alle drei Elemente kom- ligenz von Advertima interpretiert Men- biniert. schen in der realen Umgebung so gut, wie Was für viele futuristisch anmuten mag, das andere Menschen zu tun vermögen. steht bereits im täglichen Einsatz. Adverti- Das liefert Retailern wertvolle Einsich- ma schafft schon heute echten Mehrwert ten über ihre Kunden. Gleichzeitig können für zahlreiche Kunden, die bisher über sie mit diesen über digitale Screens indivi- ihre eigenen Kunden kaum etwas wuss- dualisiert und vollautomatisch interagie- ten – beziehungsweise nicht, was relevant ren. Dies ganz im Gegensatz zu einem sta- wäre. Ein wichtiger Punkt dabei: Lösungen tischen Plakat oder einer vordefinierten aus den USA oder aus Asien berücksichti- gen unsere Datenschutzgesetze kaum und sind deshalb hier nicht praktikabel. Ad- vertima hat früh alles daran gesetzt, eine Iman Nahvi, CEO: «freundliche» Technologie zu schaffen, von der alle profitieren – und die beden- Will das Kundenerlebnis kenlos eingesetzt werden kann. von morgen revolutionieren. LEADER | März 2019
Jürg Stuker VR Focacceria, St.Gallen r t . G alle S ich I n den s finde « r a n t Restau t g e b e r, noch Gas n ic ht nu r G a st r o n o m e n . » o b s in C T J ei z : I schw Ost t.c h de r t r o ck i myfactory Cloud ERP Über 5000 KMU im DACH-Raum setzen bei der Digitalisierung ihrer Geschäftsprozesse auf unsere webbasierte Business Software für Handel, Produktion oder Dienstleistung. Überzeugen Sie sich selbst: www.myfactoryschweiz.ch
S TA RT- U P 15 Intelligent lernen und smart diagnostizieren Ebenfalls nominiert in Basis der Lernwolke GmbH in Amlikon-Bis- der Kategorie «Start-ups» segg ist eine technologiebasierte Lernme- thodik, die den natürlichen Entdeckungs- waren die Lernwolke drang der Menschen anspricht. Antrieb GmbH aus dem Thurgau war die Tatsache, dass Lernmaterialien und die St.Galler Online- bisher unabhängig von individuellen Be- Doctor AG. In zwei ganz dürfnissen entwickelt wurden. Mit der neu- unterschiedlichen en Lernmethode erstellen Lehrlinge ihren eigenen «Lernpfad». Dafür stehen diverse Bereichen ist es ihnen Toolsets für persönliches und modulares gelungen, neuartigen Lernen bereit, die sich an Lehrpersonen, Lösungen zum Durch- Schüler und Eltern richten. Die KI-Engine bruch zu verhelfen. des Unternehmens vermittelt nicht ein- fach Lernstoff, sondern erkennt beispiels- weise auch, wie viel Hilfe benötigt wurde und wie die weitere Entwicklung aussieht. Tobias Wolf, OnlineDoctor.ch. Die Schüler entwickeln so die Fähigkeit zur Selbstkritik, die Lehrkräfte sehen dank der künstlichen Intelligenz, ob die Lehrlin- ge im richtigen Mass gefordert werden. OnlineDoctor aus St.Gallen hat ganz gezielt Ausser dem wurde eine eigene Software eine Disziplin der Medizin in den Fokus ge- zur Handschrifterken- nommen: die Dermatologie. Dort mussten Mit der neuen Lernmethode erstellen nung entwickelt, die Patienten früher über drei Monate auf ei- man mit jedem Tablet nen Termin warten. Nun erfolgt dank der Lehrlinge ihren eigenen «Lernpfad». verwenden kann. Die neuen Technologie bei Hautproblemen bekannten, bereits be- eine professionelle Handlungsempfeh- stehenden E-Learning-Plattformen sind lung inklusive Diagnose innerhalb weniger gegenüber der Lernwolke kaum individu- Stunden. Dafür reichen drei Fotos – vom alisierbar, während das Thurgauer Unter- Patient oder vom Zuweiser via Online- nehmen einen organischen und interakti- plattform an den gewünschten Hautarzt ven Lernprozess bietet. geschickt, zusammen mit einem kurzen Fragebogen. Auch die Kosten liegen mit 55 Franken pro Anfrage sehr tief. Die Au- tomatisierung macht es möglich, dass ein Dermatologe mit wenig Zeitaufwand eine professionelle Diagnose erstellen kann. Für den Datenschutz ist dabei gesorgt. Das Gesundheitswesen profitiert: In mehr als 80 Prozent aller Fälle wurden die Pati- enten ausschliesslich über die Plattform behandelt. In Zukunft soll der Ansatz von OnlineDoctor nicht nur auf neue geografi- sche Märkte, sondern auch auf andere me- dizinische Fachgebiete ausgedehnt wer- den. Der vielgenutzte Begriff «E-Health» entspricht hier für einmal den Erwartun- gen: Alles wird einfacher und schneller bei Tobias Meyer und Michael Uhmeier, Lernwolke GmbH. überzeugenden Resultaten. LEADER | März 2019
16 BUSINESS LEADER | März 2019
SIEGER: BUSINESS 17 Hier dreht sich alles um die Marke Der Sieger in der Kategorie «Business» ist die Frontify AG aus St.Gallen. Ihr Herzstück ist die «Brand Management Platform», die es den Kunden ermög- licht, ihre Marke zu verwalten und weiterzuentwickeln. Eine Lösung, die in einem Zeitalter, in dem sich fast alles um Marken dreht, immer gefragter ist. «Jede starke Marke auf der Welt wird mit Firmen oder einzelne Teams. Dafür sorgt Frontify erstellt und verwaltet.» Das sagen die Skalierbarkeit der Lösung, die erweiter- die Macher von Frontify über ihr eigenes bar ist, wenn es die Situation erfordert. Unternehmen. Ein Blick auf die Referenz- Das alles klingt nach der grossen, wei- liste bestätigt den selbstbewussten An- ten Welt, aber es entsteht in St.Gallen. Und spruch. Nasdaq, Lufthansa, IBM, Zurich, hier wächst Frontify auch. Allein im letzten Adobe und viele andere gehören dazu. Jahr wurden 50 neue Stellen geschaffen. Was sie an den Entwicklern aus St.Gal- Bemerkenswert dabei: Das Unternehmen len schätzen: Sie können dank Frontify und seine Mission lösen offenbar eine so ihre Marke auf einfache Weise zentral an grosse Faszination aus, dass Fachleute aus einem Ort verwalten und stetig daran wei- ganz Europa und den USA zum Standort terarbeiten. Und zwar alle, die einen Bei- St.Gallen gestossen sind – und natürlich trag zu leisten haben, vom Brand Mana- auch Schweizer. «Märkte sind global, Wag- ger über den Marketer niskapital ist mo- und Designer bis zum bil, und Mitarbeiter «Jede starke Marke auf Entwickler. Zur Ver- sind bereit, für eine fügung stehen ihnen der Welt wird mit Frontify spannende Heraus- Bausteine wie Marken- erstellt und verwaltet.» forderung umzuzie- richtlinien, Projekte, hen», so die Bilanz Bibliotheken für Logos, Icons und Medien bei Frontify. und vieles andere mehr. Das Ganze funk- Hilfreich dabei ist sicherlich auch, dass tioniert Cloud-basiert und damit ortsunab- die St.Galler alles dafür tun, smarte und hängig, von überall auf der Welt bearbeit- kreative Mitarbeiter für sich zu begeistern. bar und deshalb stets aktuell. Hier setzt man auf eine vertrauensbasier- Die Leistung von Frontify heisst damit: te Unternehmenskultur. Das zeigt sich die Digitalisierung der Markenführung. zum Beispiel bei der Urlaubsregelung: Die Und das für die erwähnten «Grossen», die Anzahl der Ferientage ist gegen unten be- global aktiv sind ebenso wie für kleinere schränkt – mindestens 25 sollen es sein –, aber nicht gegen oben. Und dass sich die Belegschaft am Ping-Pong-Tisch oder der Playstation austobt, wird hier nicht etwa Roger Dudler und Andreas Fischler von Frontify: misstrauisch beäugt, sondern gern gese- Verwalten von St.Gallen hen. Wer die gesetzten Ziele erreichen wol- aus Weltmarken. le, müsse «smart, nicht hart» arbeiten, so die Philosophie bei Frontify. LEADER | März 2019
Kann der Strompreis nicht nur günstig, sondern auch intelligent sein? Vereinbaren Sie einen kostenlosen Beratungstermin. T 071 440 66 30 Klar! Bei der Strombeschaffung sind Erfahrung, Fachwissen und fundierte Kenntnisse über den europäischen Strommarkt unerlässlich. Mit der richtigen Beschaffungsstrategie und einer präzisen Kurzfristprognose lassen sich erhebliche Preisvorteile erzielen. Möchten auch Sie von attraktiven Konditionen profitieren, dann verein- baren Sie gleich einen kostenlosen Beratungstermin. EKT Energie AG | Bahnhofstrasse 37 | CH-9320 Arbon | T +41 71 440 66 30 | energie-vertrieb@ekt.ch | www.ekt.ch Erfolgreich tagen. Kulinarisch geniessen. Erholsam schlafen. Im Einstein St.Gallen ****S mit Einstein Congress, Einstein Gourmet, Bistro St.Gallen, Einstein Bar und Davidoff Cigar Lounge Es freuen sich auf Sie Michael Vogt, General Manager & das E.Team Einstein St.Gallen | Hotel Congress Spa Berneggstrasse 2 | 9000 St.Gallen, Schweiz +41 71 227 55 55 | hotel@einstein.ch | www.einstein.ch
BUSINESS 19 Das Schweizer «Google Maps» und ein Hotel der neuen Art Die Herisauer Geoinfo «Google Maps» nutzt fast jeder. Verwal- IT AG und die Revier tungen haben aber ganz spezifische An- forderungen an eine solche Lösung. Diese Hospitality Group AG aus befriedigt geoportal.ch der Geoinfo IT AG. Lenzerheide haben es Schnell, präzise und zuverlässig werden in die Runde der Finalisten hier digitale, amtliche Geoinformationen in der Kategorie präsentiert. Inzwischen setzen rund 150 «Business» geschafft. Gemeinden in sieben Kantonen sowie drei kantonale Verwaltungen auf die Lösung. Während das eine Unter- Doch zu sehen ist nicht einfach die Gegen- nehmen mit seinem wart: geoportal.ch ermöglicht auch einen geoportal.ch Verwal systematischen Blick in die Vergangenheit. tungen das Leben erleich- Räumliche Daten werden also mit der Inte- gration der Zeit verknüpft, was nach Aussa- tert, eröffnet das andere ge des Unternehmens weltweit einzigartig seinen Hotelgästen ist. Zudem lassen sich mit «Multimap» bis Daniel Renggli, Revier Hospitality Group AG. ein ganz neues Erlebnis. zu 24 unterschiedliche Karten gleichzeitig darstellen, was Quervergleiche über ver- schiedene Themenbereiche ermöglicht. In Lenzerheide hat die Revier Hospitali- Konkret erleichtert das beispielsweise die ty Group AG aus der Not eine Tugend ge- Prüfung eines Baugesuchs. Das Orthofoto, macht: Studien zeigen, dass sich neue Be- die amtliche Vermessung, der Zonenplan herbergungsprojekte nicht mehr aus der und die amtliche Vermessung können mit- Ertragskraft der Schweizer Hotellerie refi- einander verglichen werden. Damit ist das nanzieren lassen. Nötig sind neue Ansätze. Tool nicht nur für Verwaltungen, auch für Entsprechend haben die Lodge-Betreiber Firmen und Privatpersonen eine wichtige das traditionelle Geschäftsmodell konse- Auskunftsplattform. quent hinterfragt; zeitintensive Arbeits- gänge wurden systematisiert und automa- tisiert mit moderner Hotelsteuerung und Datenverarbeitung. Das Ergebnis: Tiefere Investitionen pro Zimmer und weniger Per- sonal – und eine deutlich höhere Rendite als vergleichbare klassische Häuser. Re- serviert wird online, eingecheckt per Han- dy oder Terminal, die Rechnung wird au- tomatisiert per E-Mail verschickt. Bei der eigentlichen Unterbringung gilt aber kein Minimalismus. Den Machern selbst ist kein anderes Hotel bekannt, das den Digitalisie- rungsgrad und die Automatisierung der Prozesse so konsequent vollzogen hat. Fi- nanziert wurde die Revier Mountain Lod- ge von der St.Galler Fortimo Group. Und es sollen weitere Hotels dieser Art folgen. Auch Nachhaltigkeit wird hier gross ge- schrieben: Die gesamte Strom- und Wär- meversorgung stammt aus erneuerbaren Adrian Eichrodt und Rolf Eugster, Geoinfo. Energiequellen. LEADER | März 2019
20 S I E G E R : O RG A N I SATI O N Auf einen Blick die Zugänglichkeit erkennen Der Verein Ginto Schweiz Wer nicht eingeschränkt ist punkto Bewe- gezeigt. Denn «gehbehindert» ist ein wei- mit Sitz in Wittenbach gung, macht sich darüber selten Gedan- ter Begriff, erst die detailliertere Erfassung ken. Aber für die zwei Prozent der Schwei- ermöglicht es zu entscheiden, wie es um hat ein mittlerweile un- zer Bevölkerung mit einer Gehbehinderung die Zugänglichkeit an einem bestimmten verzichtbares Hilfsmittel ist es ein tägliches Thema. Ob beim Gang Ort bestellt ist. Damit ist Ginto viel mehr als für Menschen mit zum Arzt oder dem Besuch des Restaurants ein blosses Verzeichnis von Angaben, wie einer Gehbehinderung oder einer Bibliothek, stets stellt sich die man sie auch andernorts erfasst. geschaffen: Einen Accessi- Frage: Stosse ich auf Hindernisse? Auch beim Detaillierungsgrad geht die Seit 2017 gibt es die kostenlose App App weiter: Erfasst wird nicht einfach bei- bility-Guide, der jedem «Ginto», die dieses Problem lösen will. Sie spielsweise der Haupteingang eines Ge- Nutzer sofort zeigt, ob zeigt den betroffenen Menschen auf, wel- bäudes, sondern unterschiedliche Ebenen eine bestimmte Lokalität che Orte für sie mit Zugangswegen, mit seinen individuellen zugänglich sind Ginto zeigt den betroffenen Toilettenart, Behin- und erleichtert dertenparkplatz und Mobilitätseinschrän Menschen, welche Orte ihnen damit die so weiter. Eine Art kungen erreichbar ist Teilnahme am ge- für sie zugänglich sind. Ampelsystem zeigt oder nicht. Die Plattform sellschaftlichen darauf, wie es mit setzt dabei auf den Leben. Die aktive Nutzer-Community er- der Zugänglichkeit aussieht – immer ge- Beitrag jedes Einzelnen. weitert die Zahl der Einträge laufend durch messen an den persönlichen Vorgaben. eigene, das in Kombination mit den zahl- Damit ist dem Einzelnen eine Beurteilung reichen Organisationen, die relevante Da- der Situation möglich. ten zur Verfügung stellen. Diese Form der Das Portfolio an Daten wächst laufend; Mitarbeit erhöht auch die Qualität der Bei- diese sind als Open Data für alle nachhal- träge, die Gemeinschaft kontrolliert sich tig verfügbar und bleiben damit der Gesell- gewissermassen gegenseitig. schaft erhalten. Derzeit lebt der Verein von Weltweit einzigartig ist die Möglich- Beiträgen an die Stiftung, sieht aber mittel- keit, ein Bedürfnisprofil anzulegen, das fristig ein Einkommenskonzept vor. Damit die Mobilitätseinschränkung beinhaltet. soll es möglich werden, die App weiterzu- So werden anhand dieser Angaben die Zu- entwickeln und auch neue Projekte zu lan- gänglichkeits-Informationen zielgenau an- cieren. Björn Elström, Barbara Baumann, Marcel Brändle, Christoph Inhelder, Julian Heeb (Mitte). LEADER | März 2019
O RG A N I SATI O N 21 Julian Heeb, Vereinspräsident Ginto Schweiz: Hat mit Ginto die Welt von gehbehinderten Menschen einfacher gemacht. LEADER | März 2019
Das wahre Erlebnis gibt es nur digital. Schnell, persönlich, intelligent und vor allem einzigartig. www.geoportal.ch «Digitalisierung, die Erfolg bringt, braucht einen Taktiker, der Sie versteht.» Peter Wiedl WAYPOINT GmbH, CH-8598 Bottighofen T +41 71 686 50 86, waypoint.swiss
O RG A N I SATI O N 23 Die Digitalsportler und der Chatbot Bekannte Sportarten eSports sind im Trend. Dazu kommen aber werden digitalisiert – und noch neuere Formen von digitalem Sport wie Drohnenrennen und Wettkämpfe mit neue digitale Sportarten Augmented oder Virtual Reality. Mit dem entstehen. Das ist das Feld Digital Sports Hub Switzerland, kurz DSHS, von digitalsports.ch der soll von St.Gallen aus eine Plattform für St.Galler ESB Marketing diese rasanten Entwicklungen geschaffen Netzwerk AG. Und die werden. Und zwar, indem dort Start-ups und Ideengeber mit Investoren und Kapit- SVA St.Gallen hat in einem algebern aus der Wirtschaft zusammenge- Pilotbetrieb einen bracht werden. Dazu kommen Foren und Chatbot für die Prämien- Kongresse zu allen relevanten Themen. verbilligung eingesetzt, Damit stösst die ESB Marketing Netzwerk AG in eine Nische, die heute noch nirgends der nun auf weitere in der Schweiz gepflegt wird. Mit dabei sind Dienstleistungen aus auch die Start-up-Förderung der Stadt St. gebaut werden soll. Gallen und die Olma-Messen als Initianten. Konsequent werden innovative Projekte gesucht und diese danach Investoren und Peter Ringeisen, Leiter Unternehmens- entwicklung und Chief Digital Officer Kooperationspartnern präsentiert, damit bei der SVA St.Gallen. die zukunftsorientierte Branche gefördert werden kann. Die erste produktiv eingesetzte Chatbot- Lösung im Bereich der öffentlichen Ver- waltung in der Schweiz präsentierte die So- zialversicherungsanstalt St.Gallen (SVA), als sie einen Chatbot für die Prämienver- billigung als Pilotversuch in Betrieb nahm. Kunden konnten einfach und selbsterklä- rend Antworten auf alle Fragen dieses Ver- sicherungszweigs erhalten, indem sie mit einem Chatbot «sprachen». Dieser führte sie unter anderem direkt zu einem inter- aktiven Anmeldeformular oder einem Be- rechnungstool im Web – und das rund um die Uhr. Weil sich das Angebot bewährt hat, soll es ausgebaut und für weitere Ver- sicherungsleistungen nutzbar gemacht werden. So soll der Chatbot zum Standard- tool neben Telefon, Schriftverkehr oder persönlichem Kundenkontakt werden. An- gesichts der Komplexität vieler Versiche- rungsfragen bedeutete das neue digitale Angebot für die Kunden eine erhebliche Erleichterung. Hans Willy Brockes, ESB Marketing. LEADER | März 2019
Zukunft ohne Umwege. www.karriere-thurgau.ch Der einfache Weg zum verbürgten Kredit. Der einfache Weg Die gewerblichen zum verbürgten Kredit. Bürgschaftsorganisationen fördern Der einfache Weg zum verbürgten Kredit. entwicklungsfähige Klein- und Mittelbetriebe (KMU) Die gewerblichen Bürgschaftsorganisationen fördern durch die Gewährung Die gewerblichen von Bürgschaften mit dem Bürgschaftsorganisationen entwicklungsfähige Klein- und Mittelbetriebe Ziel, fördern (KMU) diesendie dieGewährung AufnahmeKlein- entwicklungsfähige durch von von Bankkrediten zu miterleichtern. und Mittelbetriebe Bürgschaften (KMU) dem Ziel, durch diesendie dieGewährung Aufnahme von Bankkrediten von Bürgschaften zu miterleichtern. dem Ziel, Die Beanspruchung diesen die Aufnahmeeiner von Bürgschaft steht Bankkrediten zu allen erleichtern. Branchen des Gewerbes offen. Die Beanspruchung einer Bürgschaft steht allen Die Beanspruchung Branchen eineroffen. des Gewerbes Bürgschaft steht allen Branchen des Gewerbes offen. BG OST · 9006 St.Gallen · Tel. 071 242 00 60 · www.bgost.ch BG OST · 9006 St.Gallen · Tel. 071 242 00 60 · www.bgost.ch BG OST OST–·SÜD 9006· St.Gallen · Tel. ·071 9006 St.Gallen Tel.242 071 00 24260 00· 60 www.bgost.ch · www.bgost.ch 7*B,QVHUDWB[LQGG
PU B LI K U M S PR E I S 25 Das Publikum hat das letzte Wort Die Sieger in den drei Der Publikumspreis ist der Entscheid, der elektronisches Voting unter allen Anwesen- Kategorien wurden durch am Abend der Preisverleihung selbst fällt den im Saal durchgeführt, nach einer kurzen und damit wohl mit grosser Spannung er- Pause wird der Preis direkt vergeben. eine Jury ermittelt. wartet wird. Die Wahl haben die Gäste da- Ob das Publikum denselben «Ge- Aber als zusätzliche Aus- bei unter den neun Finalisten, aus denen schmack» hat wie die Jury, wird sich also zeichnung wird ein auch die drei Kategoriensieger hervor- weisen. Je nachdem kann ein Unterneh- Publikumspreis verliehen gehen. Zwar haben die Award-Besucher men sogar zwei Mal jubeln – oder ein an- – eine ganz besondere keinen so vertieften Einblick in alle Unter- deres freut sich darüber, die Gäste des nehmen wie die Jury. Aber näher kennen- Abends auf seiner Seite zu wissen. Der Pu- Ehre für den Preisträger. lernen kann man die Anwärter alle vorgän- blikumspreis hat einen ganz anderen Cha- gig mit kurzen Filmbeiträgen. rakter als die Auszeichnung durch die Jury, Die Frage ist also: Welches Geschäftsmo- aber steht dieser in nichts nach. Denn im- dell, welche Idee beeindruckt die Besucher merhin sind es nicht nur Experten, son- ganz spontan besonders? Der Entscheid fällt dern auch Konsumenten, die Gefallen fin- zum Abschluss des Abends: Dann wird ein den müssen an einer Idee. Anzeige Abraxas gratuliert... … den drei Gewinnern des LEADER Digital Award 2019! Die Preisträger haben innovative Anwendungen entwickelt, mit denen die digitale Transformation der Schweiz vorangetrieben wird. Auch Abraxas denkt die digitale Schweiz neu: Wir entwickeln durchgängige IT-Lösungen, mit denen der Austausch zwischen Verwaltungen, Behörden, Unternehmen und der Bevölkerung effizient und sicher verläuft. Für die digitale Schweiz. Mit Sicherheit. Abraxas Informatik AG | St. Leonhard-Strasse 80 | CH-9001 St. Gallen abraxas.ch LEADER | März 2019
26 K E YN OTE-S PE A K E R Wie man aus Daten Werte macht Der Keynote-Speaker des Etwas mehr als elf Jahre hat Carsten Koerl anderes, als die entsprechenden Daten ersten LEADER Digital (*1964) gebraucht, um sein Unterneh- aufzunehmen. Das sind pro Jahr 120 000 men Sportradar auf eine Bewertung von Spiele in 35 Sportarten. «Big Business mit Awards, Carsten Koerl, ist über zwei Milliarden Euro zu bringen. Be- Big Data» nennt die Handelszeitung das wie nicht viele andere gonnen hatte er bei Null. In 30 Ländern ist Modell. Allerdings: Sportradar generiert berufen, zum Thema Sportradar aktiv, rund 2000 Mitarbeiter fünf Milliarden Datensätze – täglich. Digitalisierung zu spre- sind im Einsatz. Als «märchenhafte Erfolgs- Doch diese Daten sind wertlos ohne chen. Denn er hat es geschichte» wurde diese Entwicklung von eine Analyse der Ergebnisse. Das Resul- Medien bezeichnet. Dass Gründer Koerl tat verkauft das Unternehmen danach an verstanden, schon sehr daran massgeblichen Anteil hat, steht für eine wachsende Zahl von Kunden, derzeit früh aus Daten Geld zu Beobachter ausser Frage. Denn der Digi- sind es mehr als 1000. Wer sind die Abneh- machen. Und das global talunternehmer hatte schon einmal die mer? In erster Linie die grossen nationa- – aber von St.Gallen aus. richtige Nase und wählte das perfekte Vor- len Sportverbände, von National Basket- gehen, als er einer der Mitbegründer von ball Association (NBA) in den USA über FIFA Bwin war, einem Sportwettenunterneh- und UEFA bis hin zum eSport. Dann aber men. auch Medienhäuser, die auf diese Daten für ihre journalistische Arbeit angewiesen Kein Exit sind. Und mit wachsender Bedeutung sind Carsten Koerl ist Unternehmer mit Leib es auch die Anbieter von Sportwetten, also und Seele, der nicht den schnellen Gewinn das frühere Tummelfeld von Koerl. sucht, sondern seine Ideen nachhaltig auf- bauen will – was ihn natürlich nicht daran Zu wenig Mut hindert, dennoch sehr reich zu sein. Die Dass ein Schwergewicht der Aktivitäten jüngsten hohen Bewertungen seiner Sport von Sportradar in den USA liegt, hat nicht radar AG mit Hauptsitz in St.Gallen waren etwa damit zu tun, dass Carsten Koerl Eu- für ihn kein Anlass, ropa links liegen lässt. Nur fehle dort, bei- Sportradar generiert fünf Milliarden sich selbst einen Vor- spielsweise auch in seiner früheren Heimat teil zu verschaffen, Deutschland, oft der Mut, etwas zu probie- Datensätze – täglich. sondern im Gegen- ren und zu investieren, stellt er fest. Auch teil, seinen Anteil an die Grösse des Marktes macht Amerika der Firma sogar noch auszubauen. Es wäre zum besseren Tummelfeld. Das Ergebnis dumm, jetzt den Exit zu suchen, liess er sich sind jährlich kräftig steigende Umsätze bei gegenüber einem Magazin verlauten, denn Sportradar, und das Potenzial scheint noch er habe noch viel vor. längst nicht ausgeschöpft. Der gebürtige Deutsche, der heute in Das zeigt eines der jüngeren Beispiele Teufen wohnt, hat sich eine Branche aus- aus dem Kundenportfolio, die FIFA. Die Fra- gesucht, die von Laien nicht selten als an- ge, die sich viele stellen: Wozu benötigt der rüchig wahrgenommen wird: die Sportwet- Weltfussballverband all diese Daten, die ten. Allerdings bilden diese heute nur noch Sportradar erhebt? In erster Linie zur Kont- einen Teil seiner Tätigkeit. Und: Er tut das rolle beziehungsweise zur Bekämpfung des nicht etwa auf unseriöse, sondern auf wis- sogenannten «Match-Fixing», also der ille- senschaftliche Weise – und mit der Hilfe der galen Beeinflussung eines Fussballspiels digitalen Möglichkeiten. zugunsten eines bestimmten Resultats. In der Vergangenheit gab es einige bekannt Big Business mit Big Data gewordene Fälle, in denen beispielsweise Rund um die Welt werden pausenlos un- Schiedsrichter im Auftrag von Wettkunden zählige Wettbewerbe in vielen Sportarten dafür sorgten, dass das Spielergebnis «rich- ausgeübt. Koerls Sportradar tut nun nichts tig» ausfällt. LEADER | März 2019
K E YN OTE-S PE A K E R 27 Carsten Koerl: 36 Büros über den Erdball verstreut. LEADER | März 2019
178x130mm TECHNOLOGIETAG 2019 NTB Interstaatliche Hochschule «Technologie in komplexen Systemen» für Technik Buchs FHO Fachhochschule Ostschweiz Informieren Sie sich über folgende Themen: Plenarveranstaltung – Präzisionsmesstechnik – Photonische Sensoren – Fertigungslösungen für die Industrie Parallel-Sessions – «Advanced Micro Manufacturing» – «Komplexe Systeme» – «Digitale Systeme» Dienstag 18. Juni 2019 13:30–18:30 Uhr Teilnahme kostenlos Veranstaltungsort Networking inklusive NTB Campus Buchs Anmeldung obligatorisch www.ntb.ch/technologietag St.Gallen Bodensee Area Top. Right. Swiss. Die St.GallenBodenseeArea ist eine offizielle Zu- sammenarbeit der Standortpromotionen der Kan- tone St.Gallen, Thurgau, Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden. Wir betreiben ge- meinsam internationale Standortpromotion und Ansiedlungsunterstützung für den drittgrössten Wirtschaftsraum der Schweiz. Wir positionieren den Wirtschaftsraum in ausgewählten Märkten und Clustern und akquirieren internationale Un- ternehmen. Damit tragen wir zum Wachstum unserer Wirtschaft sowie zum Erhalt und Ausbau von Arbeitsplätzen bei. St.GallenBodenseeArea | Davidstrasse 35 | CH-9001 St. Gallen | Switzerland | Telefon +41 58 229 64 64 | www.sgba.ch
K E YN OTE-S PE A K E R 29 PrimeMini 4 Hier wird Sportradar dem Namen ge- Maximale recht. Dank der Datenanalyse zeigt sich, wenn die Wettquoten bei einem Spiel völ- Zuverlässigkeit lig im Gegensatz stehen zum eigentlichen Stärkeverhältnis der Teams, die gegenein- ander spielen. Das System des Unterneh- mens schlägt dann gewissermassen Alarm. Die Daten zeigen auch, wenn in einer Partie alle Tore nach Sportradar ist führend – Penaltys aufgrund ge- aber das Potenzial pfiffener Fouls – oder ist noch nicht ausge eben auch Nichtfouls schöpft. – gefallen sind. Solche Auffälligkeiten welt- weit mit einem Monitoring feststellen kann nur der globale Marktführer dank seinem Datenberg und den Analyseinstrumenten. Prominente Investoren Doch vom Sport zurück zum Business: Eine kräftige Hilfe bei der Vermarktung ist, dass sich unter den Investoren in den USA prominente Sportler befinden. Beispiels- weise die Basketballlegende Michael Jor- dan. Fürs Netzwerk des Unternehmens Lüfterloser Desktop-PC sind solche Signale unbezahlbar. Für Cars- mit hochwertigen, speziell ten Koerl selbst bedeutet die globale Tä- ausgesuchten Komponenten für tigkeit, dass er über die Hälfte des Jahres eine maximale Zuverlässigkeit unterwegs ist. Immerhin betreibt er 36 Bü- 5 Jahre Garantie ros über den Erdball verstreut. Umso er- staunlicher – und erfreulicher –, dass sich der Wahl-Teufener die Zeit genommen hat, um den ersten LEADER Digital Award zu be ehren. Der 55-Jährige wird wohl auch in Zukunft gut sein für Überraschungen. Wie nur we- www.primecomputer.ch nige andere Leute hat er erkannt, dass Big Data auch im ganz realen Geschäft verwen- det werden kann – mit ganz praktischem Nutzen, den der Markt nachfragt. LEADER | März 2019
…mehr lokal und regional ... täglich Online – News auch für iphone und ipad! St.Galler Nachrichten Gossauer Nachrichten Herisauer Nachrichten St.Galler Nachrichten | Zürcherstrasse 172 | 9014 St.Gallen | Telefon 071 242 67 70 | www.st-galler-nachrichten.ch THE NEW GENERATION HOTEL.
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P O RTR A IT 33 Die Herausforderungen der Unternehmen nachhaltig lösen Ein Projekt, über das wir sprechen dür- von SSP können sie länger und sicherer da- fen: WAYPOINT ist Projektpartner in der heim wohnen. Die Umsetzung des Projek- Schweiz für Smart Service Power (SSP) aus tes ist komplex, weil viele Partnerfirmen- Deutschland. Das Projekt bietet smarte und Organisationen beteiligt sind. Hier ist Anwendungen rund um die stark zuneh- WAYPOINT die Schlüsselstelle zur erfolgrei- mende Zahl älterer Menschen in der Ge- chen Projekt-Realisation. sellschaft. Diese innovativen, technischen Die Kunden von WAYPOINT können auf das Lösungen werden Gesundheitskosten re- Leistungsversprechen zählen: Fokussiert, duzieren und die Situation des Pflegeper- flexibel und leidenschaftlich. Diskretion ist sonals entspannen. Voraussetzung, denn Sie vertrauen WAY- WAYPOINT GmbH Das Pflegeheim kann warten! Ältere Men- POINT sensible Aufgaben an, von Führungs- CH-8598 Bottighofen schen wollen zuhause bleiben, so lange es fragen und Prozessoptimierungen bis zur T +41 71 686 50 86 geht. Mit dem digitalen Assistenz-System Firmenübernahme oder Finanzierung. waypoint.swiss Farner St.Gallen Farner St.Gallen ist der Ostschweizer neben Unternehmens- und Markenkom Standort von Farner, der führenden Kom- munikation auch Public Affairs, Digital munikationsagentur der Schweiz. 140 Mit- Marketing, Research & Analytics, Werbe- arbeitende wirken an insgesamt sieben kam pagnen, Events, Webdesign und Standorten: Zürich, Bern, St.Gallen, Genf, Change Communication. Im Innovations Lausanne, Lugano und Basel. Mit daten- labor Farner Lab entwickeln wir mit unseren basierten Strategien und Ko-Kreation Kunden bessere Markenerlebnisse an der zwischen unseren Experten und Ihrem Schnittstelle zwischen Technologie, Design Team bringen wir Sie und Ihre Botschaften und Marketing. Über unsere Netzwerke Farner St.Gallen AG näher an Ihre Zielgruppen. Dabei stehen und Partnerschaften sind wir in über 100 Poststrasse 23 | 9001 St.Gallen wir für einen vollständig integrierten A n- Märkten auf sechs K ontinenten aktiv. +41 71 231 10 31 | infosg@farner.ch satz in der Kommunikation und bieten www.farner.ch Anzeige aperoho... S T. G A L L E N ROTMONTEN WINKELN ABTWIL MÖRSCHWIL cafe-gschwend.ch LEADER | März 2019
34 PE R S PE K TI V E N W E C H S E L Der Mensch und die Digitalisierung Digitalisierung, Industrie Solchen pessimistischen Meinungen stel- Was Platon hier schildert, ist das aktu- 4.0, Künstliche Intelligenz, len sich die Optimisten gegenüber. elle Problem der Digitalisierung: Es gibt Chris Boos, Unternehmer im Bereich eine neue Art, Daten zu sammeln. Und Big Data: Das sind die der KI, wies im Sommer 2017 bei der No- diese neue und umfassendere Sammlung Schlagwörter, mit denen ah-Konferenz in Berlin darauf hin, dass von Daten wird zwar das Wissen vermeh- das Leben der Zukunft keiner die Absicht habe, das menschliche ren, auf das man zugreifen kann, aber zu- beschrieben wird. Und mit Leben durch Roboter zu ersetzen. Die KI gleich auch zu einem Verlust führen. Pla- denen gleichzeitig Be- werde dem Menschen 80 bis 90 Prozent ton spricht hier von Wahrheit. Was meint seiner überflüssigen Tätigkeiten abneh- er damit? fürchtungen und Ängste men. Boos kommt zu dem Schluss: «Wir Menschen existieren in einer bestimm- vor der Zukunft geweckt haben also viel mehr Zeit, um uns auf das ten Art und Weise. Sie denken in einer be- werden. Der Mensch als Wesentliche zu konzentrieren.» stimmten Art und Weise. Und aufgrund Sklave von Maschinen? Mögliche Rückfrage des Philosophen: dieses Denkens handeln sie auch in einer «Das Wesentliche? Was wäre das?» bestimmten Art und Weise. Das ist die Gefangener im Netz der Der Begriff «Digitalisierung» ist sehr dif- «Wahrheit» des Menschen. Algorithmen? fus und wolkig. Dass es trotz der grossen Und Platon sagt: Die Schrift, dieses Bedeutung der «Digitalen Revolution» Sammeln von Daten, kann dem doch gar noch kein zuständiges Ministerium gibt, ist nicht gerecht werden, was der Mensch ist ja kein Zufall. Viele wissen nicht, was Digi- und wie der Mensch ist! talisierung eigentlich konkret sein soll und diejenigen, die es zu wissen meinen, kom- Der Mensch und die Technik men oft über ein «Alles wird sich ändern» Heute ist es nicht die Schrift, die unser nicht hinaus. Denken revolutioniert, sondern die Künst- liche Intelligenz. Sie denkt anders als wir Platon: der Mensch und die Daten Menschen: Sie denkt im Rahmen einer for- Wie so oft in der Philosophie, fangen malen Logik. Das tun wir nicht. wir mit den alten Griechen an, genauer Die Schwierigkeit besteht nun darin: mit Platon. Da gibt es in seinem Werk «Pa- Wenn diese beiden verschiedenen Ebe- hidros» eine sehr interessante Erzählung. nen, die Künstliche Intelligenz und die Auch hier geht es um et- menschliche Intelligenz, sich vermischen, was Neues, das sich lang- was passiert dann mit uns? Wie verändert «Die Künstliche Intelligenz sam durchsetzt und bei es uns? Verschiedene weisen darauf hin, revolutioniert unsere Art vielen Menschen für Un- dass diese Vermischung nicht schlimm sei, zu denken.» behagen und Unsicherheit da die Künstliche Intelligenz ja neutral ist. sorgt: die Schrift. Formale Logik ist neutral. Mark Zucker- Platon kleidet das in eine nette Erzäh- berg, Gründer von Facebook, nennt als Be- lung. Die Götter Ägyptens unterhalten sich leg für diese Neutralität folgendes: «Nicht über die Schrift, die gerade von ihnen er- der Revolver tötet, sondern die Hand, die funden wurde. Der eine Gott, Theut, ist den Abzug tätigt.» stolz über diese Erfindung. Er prahlt damit: So einfach ist es aber nicht mit der Neu- «Die Menschen werden damit weise und tralität. Zu dieser Neutralität der Technik klug werden!» Ein anderer Gott, Thamus, hat sich in sehr überzeugender Weise vor ist davon nicht überzeugt und sagt: «Das etwa 50 Jahren ein fast vergessener Philo- Gegenteil wird der Fall sein. Die Menschen soph geäussert, Günther Anders. werden dümmer, sie werden vergessli- Er gibt zu, technische Geräte seien the- cher werden. Sie werden in diesen komi- oretisch neutral, aber eben nur theore- schen Zeichen die Wahrheit suchen, aber tisch. Nämlich, wenn sie für sich stehen. nicht mehr in sich spüren.» Also ohne Verwendung und Benutzung: LEADER | März 2019
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