Das Urner Magazin NR 30 JUN 19 - Image-Uri
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CARTE BLANCHE AUF SCHATZSUCHE in den Bergen Jeweils sechsmal müsse man gehen, bis man etwas finde. Diese Weisheit habe ihr ein älterer, erfahrener «Strahlner» – ein Kristallsucher – weitergegeben, erzählt Judith Püntener. «Wenn du nach einigen anstrengenden, erfolglosen Anläufen aber endlich eine Eisenrose, einen Rosafluorit oder auch nur ein paar Spitzchen entdeckst, dann ist es wie Weih- nachten und Ostern zusammen.» Ob dann die Augen der Erstfelderin noch mehr leuchten kön- nen als jetzt, da sie der image-Redaktion von ihrem Hobby erzählt? Kaum vorstellbar. Die Leidenschaft fürs Strahlen scheint bei Judith Püntener in jeder Zelle zu sitzen. Eine Passion, die sie mit nur ganz wenigen anderen Frauen, jedoch mit vielen Urnern sowie ihrem Ehemann teilt. Sie seien beide schon immer «angefressene» Berg- «Beim Strah- gänger gewesen, erklärt die 41-Jährige. «Abseits der Wanderwege haben wir verlassene Strahlner- len abseits der höhlen oder vielversprechende Quarzbänder ent- Wanderwege deckt. 2007 haben wir dann erstmals ein Wochen- lernt man Uri erst patent gelöst und prompt sieben Tage Regenwetter richtig kennen.» erwischt.» Nichts desto trotz habe es sie da so rich- tig gepackt. Bis zur Geburt seiner Tochter vor sieben Jahren war das Paar jeden freien Tag mit gigantisch JUDITH PÜNTENER Strahlnerin grossen Rucksäcken unterwegs auf Kristallsuche. Judith Püntener zeigt Fotos von einem Biwak auf einem steinigen Plateau im Kartigel im Meien- tal. Zelt, Schlafsack, Essen und nicht zuletzt die schweren Brechstangen, Hämmer und Hacken haben sie über fünf Stunden und steile Anstiege angeschleppt. Fit müsse man schon sein, sagt die Strahlnerin. Den Rest könne man lernen. Judith Püntener hat das mittels Büchern gemacht. Mit Erfolg, wie die Ausbeute bei ihr zu Hause zeigt: Ein Zimmer ist ganz mit Holzkästen und darin ausgestellten Kris- tallen gefüllt. Einige seiner Schätze verkauft das Strahlnerpaar jeweils an den Mineralienbörsen. Doch der Grossteil wird zu Hause als Trophäen eines anstrengenden Hobbys gepflegt. Titelbild: Ein rund 18 Millionen Jahre altes Kunstwerk prangt auf der Herausgeber: tinto – grafik & text, 6460 Altdorf, www.agentur-tinto.ch. Titelseite von image und verleiht unserer Jubiläumsausgabe ein Fotos: Marco Borggreve (Agendabild ASA Classics), Igor Ripak (Agendabild Alpentöne), feierliches Aussehen. Der Künstler des Werks war die Natur selbst. Noëlle Gogniat, Christian Perret (Seelisberg), Valentin Luthiger, Anja Wild (Illustration Sie schuf Bergkristalle wie diesen aus der Sammlung von Elio Müller Altdorf), zVg. in einem nur schwer vorstellbaren Prozess im tiefsten Innern der Redaktion: Dori Tarelli-Blunschi, Ramona Walker und zVg. Alpen. Noch weniger zu fassen ist die Freude, die diese Schätze Druck: Druckerei Gasser AG, 6472 Erstfeld, www.gasserdruck.ch. auslösen, wenn sie Jahrmillionen später durch die kräftezehrende Auflage: 19100. Arbeit der Strahlnerinnen und Strahlner entdeckt und geborgen 3 werden. (Foto: Valentin Luthiger)
GEWERBE Alles unter Dach und Fach Ein neues Zuhause und eine ergänzte «Die neue Immobilie bringt organisatorisch natür- Geschäftsleitung – das Jahr 2019 hat lich enorme Vorteile mit sich. Aber auch energie- technisch haben wir Riesenschritte vorwärts ge- für die Marty AG mit einigen Verände- tan.» So liefert nun eine Photovoltaikanlage auf dem rungen unter weitsichtiger Perspekti- Dach einen Teil der benötigten Energie, eine Erdson- ve gestartet. Der Schlüssel zum Erfolg den-Wärmepumpe beheizt die Räume und ein Ge- bleibt dabei bestehen und liegt bei den bäudeleitsystem sorgt für die ideale Steuerung des Energiehaushalts für die Marty AG. Diese und wei- kompetenten Mitarbeitenden, die das tere Investitionen verdeutlichen, dass der neue Fir- Heizungs- und Sanitärunternehmen mensitz mehr ist als einfach ein Gebäude. Er dient seit vielen Jahren zu einem zuverläs- zugleich als Showroom für die Expertise des Hei- zungs- und Sanitärunternehmens. Die Toiletten auf sigen Partner in Sachen Haustechnik der obersten Etage etwa sind ein ideales Muster da- machen. für, wie Design und Funktionalität im Badezimmer PETER ARNOLD heutzutage zusammenkommen können. Die Büros Geschäftsführer und Inhaber erhalten über eine ausgeklügelte Kühldecke ohne W ährend der letzten Monate konnten auf- merksame Passanten an der Flüelerstrasse in Altdorf Spannendes beobachten: Auf dem jeglichen Luftzug ein angenehmes Raumklima. Und in der modernen, einladenden Büroküche spendet ein Quooker-Hahn auf Knopfdruck sprudelndes, Grundstück vor dem Schwimmbad wuchs rasch gekühltes, gefiltertes oder sogar kochendes Wasser. ein markantes Gebäude in die Höhe. Drei Stock- werke mit schlichter Architektur, in Anthrazit Vom «Stift» zum Geschäftsführer gehalten und mit weitläufigen Fenstern in der Neuste, technisch hochwertige und vor allem prak- obersten Etage. Zu Weihnachten liess dann ein tikable Lösungen mit viel Stil in den Bereichen Sa- grosser Schriftzug am Gebäude unmissverständ- nitär, Heizung, Lüftung und Klima – damit kennt lich erkennen, wer sich hier ein neues Zuhause sich das Team der Marty AG in der Tat aus. Die Fach- geschaffen hatte: das Heizungs- und Sanitärun- männer und -frauen kümmern sich bei der Haus- ternehmen Marty AG. «Die Lage unseres neuen technik um kompetente Beratung und sorgfältige Firmensitzes ist perfekt», rühmt Peter Arnold. Der Planung. Mit innovativen Programmen setzen sie CHRISTOPH SCHULER Geschäftsführer meint mit seiner Aussage weni- Stv. Geschäftführer ihre Projektpläne in 3D um und legen sich für deren ger die hervorragende Sichtbarkeit des Hauses detailgetreue Ausführung ins Zeug. Ihre Erfahrung fürs Publikum an der Hauptstrasse, sondern viel bringen sie vor allem bei Sanierungen, aber auch bei mehr die optimale Erreichbarkeit der Liegen- Neubauten ein. Den Grossteil der Aufträge für die schaft. «Von hier aus haben wir über die Autobahn Marty AG kommt dabei aus Uri. Mit einer Filiale in und die Kantonsstrasse äusserst kurze Wege zu Andermatt deckt sie auch das Obere Reusstal sowie unseren Kunden. Und genau auf diese Kunden- das Urserntal bestens ab. nähe in allen Belangen legen wir besonderen Wert.» Viele Vorteile an einem Ort Ebenso begeistert wie von der Lage zeigt sich Peter Arnold vom neuen Gebäude an sich sowie von der Innenausstattung, die von einheimischen Baufir- PATRICK GREPPER men und teils langjährigen Partnern realisiert Sanitär- und Heizungs worden sind. Auf einer Führung durch das Haus installateur merkt man sofort: Hier ist ein lang gehegter Traum in Erfüllung gegangen. «Bereits vor zehn Jahren hatte ich die Vision, unsere Leistungen an einem einzigen Ort zu bündeln», erklärt der Unterneh- mer. Zuvor waren die Heizungs- und Sanitärex- perten in verschiedenen Gebäuden an der Krebs- riedgasse beheimatet gewesen, während ihre Bau- und Ersatzmaterialien im Industriegebiet Neuland lagerten. Die Marty AG bietet modernste Haustechnik-Lösungen. 4
Von der Flüelerstrasse aus gehts in kurzen Wegen zu den Kunden. Weniger bekannt sind hingegen die vielfältigen Unternehmen aus verschiedenen Perspektiven Leistungen, die das Unternehmen seinen Kunden und freue mich, dieses nun auch vermehrt strate- DAUMEN DRÜCKEN aus der Industrie bietet. Die Planer, Installateure gisch mitzugestalten», betont Sanitärmeister FÜR DIE WELT und Monteure setzen Druckluftlösungen zur Be- Christoph Schuler. MEISTERSCHAFT dienung von Anlagen oder auch Mineralisierungs- und UV-Anlagen für die Wasseraufbereitung um. Dass der Einbezug und die Kommunikation zwi- Vom 22. bis 27. August Und das nicht erst seit gestern. Peter Arnold selbst schen den beiden Partnern gut funktioniert, wurde 2019 finden im russischen ist schon seit 40 Jahren für die Urner Firma tätig, mit dem Neubau des Firmensitzes bereits bewie- Kazan die World Skills die 1953 von Karl Marty-Weber gegründet worden sen. Peter Arnold spannte für die Organisation und Competitions statt. 1600 ist. Vom Lehrling zum Sanitärplaner über den Ausgestaltung des Projekts eng mit Christoph junge Teilnehmende aus Montageleiter bis zum Geschäftsführer – alle acht Schuler zusammen und vertraute auf sein Know- aller Welt treten an, um bis zehn Jahre habe er neue Aufgaben übernom- how. Entstanden ist dadurch ein Gebäude, mit dem sich mit den Besten ihres Metiers zu messen. Bei men und die Möglichkeiten eines KMU ausge- die beiden Chefs nun für die Zukunft optimal ge- den Sanitär- und Hei- schöpft, sagt der 56-Jährige. Und so sei es auch rüstet sind. Die beste Hardware nütze allerdings zungsinstallateuren geht Anfang dieses Jahres wieder Zeit für eine Verände- nicht viel ohne die passende Software, führt Chris- Patrick Grepper für das rung geworden. In einer weitsichtigen Nachfolge- toph Schuler weiter aus und meint damit die treu- Schweizer Team ins Ren- planung hat er Christoph Schuler in die Geschäfts- en Mitarbeitenden. 25 zählt die Marty AG aktuell, nen. Der Seedorfer hat leitung aufgenommen. inklusive der fünf Sanitär-, Heizungsmonteure sein Handwerk bei der und Haustechnikplaner in Ausbildung. Sie alle Marty AG erlernt und Ein «Eigägwächs» in der Nachfolgeregelung bleiben mit Weiterbildungen fit und halten mit den arbeitet noch heute da. «Es war schon immer mein Ziel, die Nachfolge Veränderungen in der Branche Schritt. Alles mit Bei der Schweizermeister- frühzeitig aufzugleisen und die passende Person dem Ziel, die unkomplizierten, flexiblen und zu- schaft 2017 waren seine rechtzeitig zu integrieren», sagt Peter Arnold. «Mit verlässigen Partner zu bleiben, welche die Kunden «Skills» bereits Silber Christoph Schuler ist das gelungen.» Der neue der Marty AG – am alten wie am neuen Standort – wert. Ob’s nun für Gold stellvertretende Geschäftsführer sei dabei ein kennen und auf die sie zählen. reicht? Bei der Marty AG wahres «Eigägwächs». Nicht weniger als drei Leh- drücken ihm auf jeden Fall ren absolvierte der Seedorfer bei der Marty AG – alle die Daumen. MARTY AG zum Sanitär- und zum Heizungsinstallateur sowie Flüelerstrasse 96, 6460 Altdorf zum Haustechnikplaner – und toppte seine Aus- Telefon +41 (0)41 874 50 74 bildung mit der Meisterprüfung. «Ich kenne das info@marty-ag.ch, www.marty-ag.ch 5
TOURISMUS Zu Gast in Uri Wenn einer eine Reise tut, so kann er von Schweiz Tourismus ergeben, für die fast 600 was erzählen. Dabei ist Tourismus alles Übernachtungsgäste befragt worden sind. Neben Skifahren und Sport im Allgemeinen nannten sie andere als ein einseitiges Geschäft: Erholung, Natur, Berge, Familienfreundlichkeit, Besondere Erlebnisse für die einen, ge- Passstrassen, Atmosphäre und authentisch /ur- nerieren Arbeitsplätze und Wertschöp- sprünglich am häufigsten. Ich selber finde die letz- fung für die anderen. Eine Annäherung ten zwei Punkte enorm spannend. Sie zeigen uns nämlich, dass sich hier niemand verstellen muss, an die Urner Gäste und ihre Gastgeber. um den Touristen zu gefallen. Wir brauchen eben kein Engadin oder Luzern zu sein, sondern werden so positiv wahrgenommen, wie wir sind. «Allzeithoch für die Schweizer Hotellerie» – so und ähnlich titelten die Zeitungen in diesem Frühjahr. MAURUS STÖCKLI So viel zu den Trümpfen. Wo liegen aber in touris- Geschäftsführer Die Schlagzeilen bezogen sich auf die Übernach- tischer Hinsicht die Schwächen von Uri? Uri Tourismus tungszahlen von 2018, die mit 38,8 Millionen Lo THOMAS CHRISTEN: Was für die einen Schwächen, giernächten alle Rekorde brachen. In Uri waren es sind für andere Stärken! In derselben Analyse, die derweil mehr als eine Viertelmillion. Doch wer Maurus Stöckli erwähnt hat, haben einzelne Tou- sind diese Menschen überhaupt, die nach Uri kom- risten unseren Kanton als eher klein und in der men und hier Zeit verbringen? Was suchen die A ngebotsvielfalt steigerungsfähig empfunden. An- Touristen im Gotthardkanton? – Maurus Stöckli, dere hätten dies ihren Bedürfnissen entsprechend Geschäftsführer von Uri Tourismus, und Thomas womöglich als Pluspunkte aufgeführt. Auch bei der Christen, Direktor von Andermatt-Urserntal Tou- Erreichbarkeit haben uns die Gäste nicht die volle rismus, kennen die Antworten auf diese Fragen. Punktzahl erteilt. Hierzu finden jedoch seit gerau- mer Zeit Gespräche mit der SBB statt, um Verbesse- Maurus Stöckli, Sie wohnen in Buochs, werden rungen zu erreichen. Interessant ist zudem, dass die aber in Ihrer Freizeit selber zum Tourist in Uri. THOMAS CHRISTEN Touristen in Uri das Wetter und Klima als Schwäche Wo trifft man Sie und Ihre Familie zuweilen an? Tourismusdirektor bezeichnen, mehr als dies Gäste anderer Schweizer Ferienregion Andermatt MAURUS STÖCKLI: Im Winter so oft wie möglich Bergregionen tun. Das haben wir zur Kenntnis zu auf den Skipisten. Im Sommer über Stock und Stein nehmen; Einfluss können wir hier ja keinen aus- mit Wanderschuhen oder Mountainbike. Gerade üben. Jedoch dient der Hinweis dazu, ein Auge auf die Vielfalt ist es, die meine Familie und ich am das Schlechtwetterprogramm im Kanton und in Kanton Uri so schätzen. unseren Partnerregionen zu werfen und den Kun- den die Optionen noch prominenter aufzuzeigen. «Wandern» und «Skifahren» also – sind das auch die Gründe, die alle anderen Touristen in unseren «Uri bietet zu wenig» – dem würden Sie doch be- Kanton führen? stimmt widersprechen? MAURUS STÖCKLI: Sie gehören durchaus zu den THOMAS CHRISTEN: Ich würde den Kunden viel Top-Reisegründen für Uri. Das hat eine Analyse eher einen Besuch in den Tourist Infos oder einen STEFAN BÜELER Blick auf die diversen Websites mit den vielen An- Abteilungsleiter geboten empfehlen: Sport in allen Facetten, Wan- Wirtschaft und Touris- mus, Kanton Uri dern, Bräteln, Klettern, Baden, Golfen, Ski, Langlauf, Kulturangebote... Vielleicht müssen wir das Vorhandene noch bekannter machen und die Gäste dazu animieren, ihren Freunden davon zu berichten – etwa vom neuen Konzertsaal im «Ra- disson Blu» in Andermatt mit 700 Plätzen, der die Angebotspalette ab diesem Juni toll ergänzt. MAURUS STÖCKLI: Aus Sicht eines chinesischen Gastes aus der Millionenstadt Shanghai bietet selbst das touristische Schwergewicht Luzern ein beschränktes Angebot. Wir müssen uns nicht über URSI ASCHWANDEN die Menge, sondern über die Qualität der Erlebnisse Präsidentin Tourismus- definieren. Eine Schnitzeljagd wie der Tatort Tell, verein Seelisberg eine Wanderung wie die Via Urschweiz oder unser Gotthard Tunnel-Erlebnis ermöglichen einzigar- tige Einblicke in jene Themenbereiche, die Uri ein- zigartig machen. Wenn wir uns auf unsere Stärken Ein aktiver Bergsommer für die ganze Familie, zum fokussieren, können wir uns gleichzeitig auch von Beispiel mit einer Wanderung zur Sidelenhütte bei Realp. den Mitbewerbern differenzieren. 6
Wettbew Wo ist de erb r Urner S schönste om mer a n : au f de m oder in d m Urners er Bergh ee ütte? S timm en Sie un ter w w ab a uf Fa w.uri .swis cebook o s/ der gewin ne n Sie eine um frage un d in einer B Ü b er nach tung erghü tte für zwei Personen . Alles, was das Gästeherz begehrt: Ruhe, Erholung und Natur – hoch über dem Urnersee bei Seelisberg. Wen spricht Uri als Feriendestination überhaupt I nfrastrukturen ist der Zukunftsglaube wieder da, an? Welche Gäste kommen aktuell zu uns oder die Abwanderung konnte gestoppt und teilweise welche wollen wir eigentlich? sogar umgedreht werden. Aber auch im restlichen THOMAS CHRISTEN: Spitzenreiter in den Statisti- Kanton ist der Tourismus ein wichtiger Wirtschafts- ken sind die Schweizer und die europäischen Gäste faktor. Alleine im Gastgewerbe sind kantonsweit mit rund 93 Prozent. Wir freuen uns aber grund- rund 1500 Personen beschäftigt. Hinzu kommen sätzlich über jeden Gast – auch über die Einheimi- viele Branchen, die direkt oder indirekt vom Touris- schen, die nicht in der Statistik erscheinen. Die mus leben. All diese Betriebe schaffen wertvolle Zielgruppen werden im Marketing natürlich trotz- Arbeitsplätze und liefern einen Teil des Gewinnes dem definiert und es ist nachvollziehbar, dass da- in Form von Steuern wieder an die Allgemeinheit bei auch auf die reisefreudige Kundschaft aus ab. Wir Einheimische profitieren aber auch d irekt Fernost geschaut wird. Je breiter wir aufgestellt von den touristischen Angeboten im Kanton: Wir sind, desto weniger abhängig sind wir in schwieri- benutzen die Skianlagen, Langlaufloipen, Bike- und gen Zeiten. Ziel ist es, Gäste aus aller Welt in Uri Wanderwege, Klettersteige, Seilbahnen oder be mit unserer Gastfreundschaft zu begrüssen und suchen Kultur- und Sportanlässe. Viele dieser An- damit allen Anbietern die Möglichkeit zu geben, gebote würden nicht existieren, wenn sie nicht von vom Tourismus zu leben, Investitionen zu tätigen Touristen mitfinanziert würden. und Arbeitsplätze zu schaffen. Und wie sieht das konkret in Seelisberg aus: Wer Vorteile für Gast und Gastgeber profitiert hier genau von den Gästen? Das Bild des Uri-Touristen hat nun klarere Kontu- URSI ASCHWANDEN: Das sind in erster Linie na- ren erhalten: Zum Grossteil sind es Landsleute, die türlich die Hotels und Restaurants sowie der hier vor allem Erholung und sportliche Höhepunkte Naturcamping mit der beliebten Badi. Die Seelis- in der Natur suchen. Das unterscheidet sich wohl bergerinnen und Seelisberger profitieren zudem, kaum von dem, was die Urnerinnen und Urner indem die Gäste den öffentlichen Verkehr inklu- selber in ihrer Freizeit wollen. Doch was bringt es sive Treib-Seelisberg-Bahn, Schiff und Postauto den Einheimischen, ihr Zuhause mit auswärtigen mitfinanzieren und sichern. Gleiches gilt für den Gästen zu teilen? – Stefan Büeler von der Abteilung Dorfladen, der dank der Touristen ausreichend Wirtschaft und Tourismus des Kantons Uri, und Umsatz macht und hier bleibt. Auch die Wander- Ursi Aschwanden, Präsidentin des Tourismusver- und Bikewege, Bänkli, Feuerstellen sowie die wei- eins Seelisberg, geben hierzu Auskunft. teren Infrastrukturen werden gepflegt, damit sie eben nicht nur von Touristen, sondern auch von Wie wichtig ist der Tourismus für den Kanton Uri? den Einheimischen genutzt werden können. Und www.andermatt.ch STEFAN BÜELER: Die Bedeutung des Tourismus für nicht zuletzt profitiert die Gemeinde von mehr unsere Region ist derzeit wohl in Andermatt am Steuereinnahmen, wenn es den Leistungsträgern besten sichtbar. Dank den Investitionen in neue im Dorf gut geht. www.uri.swiss 7
Heisse Zeiten für den Urner Wald Die Klimaveränderung mit längeren heisse Sommerwetter und schliesslich der Föhn, der Hitzeperioden und die steigende die Temperaturen auf über 38 Grad trieb und ein grosses Feuer entfachte. Feuerwehren aus mehre- Anzahl an Ausflüglern führen auch ren Gemeinden und die Armee wurden aufgeboten, im Kanton Uri zu einer höheren hatten jedoch erst dann Erfolg, als ihnen der Regen Wahrscheinlichkeit für Waldbrände. zu Hilfe kam. Das Amt für Forst und Jagd, das Koordination mit Gemeinden und Kantonen kantonale Feuerwehrinspektorat und «So grosse Waldbrände sind zum Glück selten. die Gemeinden verstärken deshalb Aber wir verzeichnen doch jedes Jahr zwei bis drei ihre Zusammenarbeit und zählen auf kleinere Brandereignisse», sagt der Urner Kantons- forstmeister Beat Annen. Er und seine Mitarbei- das Mitwirken der Bevölkerung. tenden vom Amt für Forst und Jagd sowie die zu- ständigen Revierförster beobachten kontinuierlich die Waldgesundheit. Dazu gehört auch die laufen- R und 170 Hektaren Wald zerstört, 325 Mann während total 710 Arbeitstagen beim Löschen und Aufräumen im Einsatz – zum Glück liegt das de Beurteilung der Waldbrandgefahr: «Relevante Parameter sind dabei die Niederschlagsdaten der vergangenen Wochen, die weitere Wetterprognose grösste Waldbrandereignis in Uri viele Jahrzehnte sowie die Föhnlage. Noch wichtiger aber sind die zurück. Es passierte im August 1943 am Schijen- direkten Erkenntnisse der Förster vor Ort über die stock bei Wassen, nachdem ein Znünifeuer schlecht Trockenheit der Streuschicht und des Bodens», gelöscht geworden war. Die anfänglich kleine Glut erklärt Beat Annen und ergänzt, dass der Bund ab verbreitete sich während Tagen in und unter den 2020 zusätzliche Messinstrumente und Daten- Beerensträuchern. Hinzu kamen das trockene, grundlagen zur Verfügung stellen will. 8
KANTON Wie bezüglich Lawinen oder Stürmen gibt es auch Waldbrandbekämpfung anrücken – wobei es im hinsichtlich Waldbränden fünf Gefahrenstufen. gebirgigen Uri oft schwierig ist, die Fachleute ins «Sobald Stufe 3 erreicht wird und damit Ein Brandgebiet zu bringen. Das Waldbrandsortiment schränkungen für die Bevölkerung wahrscheinlich umfasst etwa leichtere und dünnere Schläuche so- werden, kommen wir vom Feuerwehrinspektorat wie kleine Motorspritzen, um beweglicher zu sein. dazu», sagt dessen Leiter Stefan Dahinden. Die Häufig müssen Wald- und Flurbrände per Helikop- Koordination mit den Innerschweizer Kantonen ter mit sogenannten Bambibags bekämpft werden, und die Kommunikation mit den Urner Gemeinden wobei die bis zu 1500 Liter fassenden Wassersäcke steht nun im Fokus. Wenn die Gefahrenstufen und an Löschwasserbecken gefüllt werden. «Damit die daraus folgende Massnahmen gemeinsam definiert mobilen Becken platziert werden und die Helis werden, erhöht sich die Sicherheit gegenüber den landen können, müssen wir mögliche Standorte früher üblichen gemeindeweisen Lösungen. Stefan vorsorglich ausholzen», erklärt Beat Annen und Dahinden erklärt: «So vermeiden wir Unklarheiten ergänzt: «Zudem gibt es weitere präventive Arbei- und Grill- oder Feuerwerkstourismus, zumal ja BEAT ANNEN ten durch die Förster. Sie achten zum Beispiel auf Kantonsforstmeister, draussen nicht jedermann weiss, wo nun eine eine intensive Schlagräumung in den Naherho- Leiter Amt für Gemeindegrenze verläuft.» Forst und Jagd lungsgebieten – damit nach dem Entasten von ge- fällten Bäumen keine grossen Holzhaufen liegen- Hinweise und Verhaltensregeln beachten bleiben, die ein Feuer beschleunigen könnten.» Sobald Feuerverbote notwendig werden, erlässt die Sicherheitsdirektion eine entsprechende Ver- Übrigens ist nicht jeder Wald gleich anfällig für fügung und publiziert öffentliche Mitteilungen. Waldbrände. Mischwald beispielsweise brennt Neu gibt es zudem einheitliche Infoplakate, die weniger leicht als Nadelwald. Ein besonders gutes durch die Gemeinden schnell an gut sichtbaren Augenmerk verdienen die zahlreichen Urner Stellen ausgehängt werden. Heikel sind bezüglich Bann- und Schutzwälder bei Dörfern und Ver- Waldbränden durchaus nicht nur trockene, föhn kehrswegen. Wenn diese nämlich verletzt werden, exponierte Standorte, sondern auch See- und drohen danach Sicherheitsprobleme etwa durch Bachufer sowie andere gut besuchte Plätze mit und Steinschlag oder Lawinen. Es lohnt sich auch aus ohne feste Feuerstellen. Die meisten Wald- und STEFAN DAHINDEN finanzieller Perspektive, die Wälder vor Brand- Flurbrände entstehen nämlich aus menschlicher Feuerwehrinspektor, und anderen Schäden zu bewahren: Die Schutz Unachtsamkeit. «Und da heute immer mehr Men- Amt für Bevölkerungs- wirkung des Waldes ist nämlich rund zwanzigmal schen ihre Freizeit gerne in der Natur verbringen, schutz und Militär günstiger als jene von technischen Massnahmen. erhöht sich auch diese Wahrscheinlichkeit», warnt Stefan Dahinden und empfiehlt: «Es lohnt sich, SICHERHEITSDIREKTION Wetter-Apps, die Website waldbrandgefahr.ch, die Lehnplatz 22, 6460 Altdorf Lokalmedien und die von ihnen publizierten Ver- Telefon +41 (0)41 875 27 00 haltensregeln zu beachten!» ds.sid@ur.ch, www.ur.ch Erfreuliche Akzeptanz Die messbare Klimaveränderung mit häufigeren und längeren Hitzeperioden lässt Feuerverbote wahrscheinlicher werden. So wie im Spätsommer 2018: «Das damalige absolute Feuer- und Feuer- werksverbot wurde – obwohl es über den 1. August hinaus bestand – gut akzeptiert. Auch dass Holz- und Kohlegrills wegen Funkenflug bei hoher Ge- fahrenstufe nicht benutzt werden dürfen, wird meist verstanden», freut sich Beat Annen. Wer un- sicher ist und einen Anlass mit Feuer oder Feuer- werk plant, kann auch jederzeit bei der jeweiligen Gemeinde, bei der Sicherheitsdirektion sowie bei den Tourismus-Organisationen nachfragen. Ent- warnung gibt es übrigens meistens erst nach Nie- derschlagsmengen von rund 50 Millimetern. Im Ernstfall Wenn es trotzdem soweit kommt und ein Feuer in Wald oder Flur ausbricht, gilt schnelles Handeln. «Wer einen Brand verursacht oder entdeckt, sollte sofort die Feuerwehr via Telefonnummer 118 alar mieren, sich selber und weitere Menschen in Sicherheit bringen und zu löschen versuchen, sofern dabei keine Gefahr droht. Den Helden zu spielen, ist aber nicht empfehlenswert», warnt Stefan Dahinden. Die Feuerwehr wird sobald als möglich mit ihrer speziellen Ausrüstung für die Bannwälder bei Dörfern und Verkehrswegen verdienen besonderen Schutz. 9
INDUSTRIE You are the future Jedes Jahr besetzt Dätwyler rund wichtigen Ansprechpartnern für Kunden und Mit- 15 Lehrstellen mit wissbegierigen, arbeitende. Sie besitzen Organisationstalent, ein Flair für Sprache und Zahlen und sind bereit, wäh- aufgeschlossenen jungen Männern und rend drei Lehrjahren in der Berufsschule moti- Frauen. Sie profitieren beim vielseiti- viert mitzuarbeiten – auf Wunsch auch gerne mit gen Industrieunternehmen von zahl- Berufsmatura. Vier Jahre dauert die Lehre für reichen speziellen Vorteilen. Ab Som- Elektroinstallateur/innen EFZ; sie benötigen fein- handwerkliches Geschick und eine schnelle Auf- mer 2019 wird nun ein neuer Lehrberuf fassungsgabe für technische Prozesse. Sie erleben, angeboten: Angehende ICT-Fachleute wie bei Dätwyler die praxisnahe und die schuli- sind künftig herzlich willkommen. sche Ausbildung Hand in Hand gehen. Die ange- henden Elektroinstallateur/innen sind im Betrieb tätig, wo sie Neu-Installationen, Inbetriebnahmen und Revisionen von komplexen Anlagen durch- A ls führender Hightech- und Industriezulieferer unterstützt Dätwyler Kunden auf der ganzen Welt. Dichtungskomponenten aus dem Betrieb in führen sowie neue Infrastrukturen für Produkti- onsstätten oder Büroarbeitsplätze erstellen. Schattdorf stecken in jedem zweiten Auto weltweit, Ein zukunftsträchtiger neuer Lehrberuf in sehr vielen Medizinalprodukten sowie in zahl Erstmals bietet Dätwyler ab August 2019 die drei- reichen weiteren Produkten des täglichen Lebens. jährige Lehre für ICT-Fachleute EFZ an. Ganz im Die Systemlösungen, Sicherheits- und Liftkabel aus Trend der Digitalisierung werden diese zu vielsei- den Werkhallen in Altdorf sind ebenfalls internati- tigen Profis in Sachen Informations- und Kommu- onal gefragt. So sind Dätwyler Sealing Solutions KERSTIN WISS nikationstechnologie. «ICT-Fachleute installieren und Dätwyler Cabling Solutions wichtige Entwick- Lehrlingskoordinatorin und konfigurieren PC und andere Endgeräte, sie lungs- und Produktionspartner. Und in Uri zudem stellen den Betrieb der Netzinfrastrukturen sicher unverzichtbare und beliebte Ausbildungsbetriebe und schulen die Benutzer in verschiedenen An- für rund 60 Lernende. wendungen», erklärt der zuständige Berufsbild- ner, Ivo Tresch. Er ist überzeugt, dass der neue Bei Dätwyler die Karriere starten Beruf ein grosses Zukunftspotenzial hat und viel Ist eine kaufmännische Grundausbildung gefragt Anklang finden wird: «Bei Dätwyler möchten wir oder eher ein handwerklich-technischer Beruf? «Bei von nun an jedes Jahr eine Lehrstelle zum ICT- Dätwyler bieten wir eine grosse Bandbreite von ak- Fachmann respektive zur ICT-Fachfrau anbieten. tuell neun verschiedenen Lehrberufen», sagt Kerstin Angesprochen sind Jugendliche mit vernetztem Wiss. Sie ist die Lehrlingskoordinatorin bei Dätwyler Denken, Kommunikationstalent und Interesse an und dies mit grossem Engagement: «Die Lernenden Mathematik und Englisch.» liegen mir sehr am Herzen und ich freue mich, dass das Ausbildungswesen bei uns einen so grossen Los geht’s mit der Schnupperlehre Stellenwert geniesst.» Dätwyler ist einer der wenigen IVO TRESCH Wer sich für einen der neun Lehrberufe bei Dätwy- Urner Lehrbetriebe mit internationalem Arbeits Berufsbildner ler interessiert, meldet sich am besten direkt bei klima. Hinzu kommen sehr erfahrene Ausbildner in ICT-Fachleute Kerstin Wiss für eine Schnupperlehre. «Während allen angebotenen Berufsfeldern, eine eigene Lehr- drei bis fünf Arbeitstagen geben unsere Ausbildner werkstatt, spannende Workshops für die Lernenden, spannende Einblicke und erklären die Berufe aus- Lehrlingslager sowie Lohn- und Notenboni bei führlich. Und selbstverständlich kommen auch g uten Leistungen. Ausserdem bietet Dätwyler den das Mitanpacken und Ausprobieren beim Schnup- Nachwuchskräften nach der Lehre viele Karriere- pern nicht zu kurz», sagt die Lehrlingskoordinato- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Talentierte jun- rin. Sie freut sich auf die Anrufe oder E-Mails von ge Fach- und Führungsspezialisten sind in Schatt- jungen Urnerinnen und Urnern. dorf und Altdorf – mit Einsatzmöglichkeiten auf der ganzen Welt – nämlich sehr gefragt. DÄTWYLER SCHWEIZ AG Junge Teamplayer herzlich willkommen Koordination Lernende Militärstrasse 7, 6467 Schattdorf Bei Dätwyler sind die Lehrlinge Teil eines grossen Telefon +41 (0)41 875 11 23 Teams und dabei sehr gut betreut. Angehende kerstin.wiss@datwyler.com Kaufleute EFZ werden bei Dätwyler schon bald zu www.datwyler-lehrstellen.com 10
INDUSTRIE Alle diese Grundausbildungen gibt's bei Dätwyler Jedes Jahr starten rund 15 Jugendliche ihre berufliche Zukunft mit einer Lehrstelle bei Dätwyler. In neun verschiedenen Berufsfeldern stehen erfahrende und engagierte Aus- Nationale bildner zur Verfügung. Die individuelle Betreuung und die Kombination aus praxisnaher und schulischer Ausbildung kommen bei den Lernenden sehr gut an. Podestplätze Am Fraisa-Wettbewerb Kunststofftechnologe/in EFZ messen sich die besten an- 4 Jahre gehenden Polymechaniker. Von 2012–2017 erreichten sechs Dätwyler Lehrlinge ICT-Fachfrau/ Kunststoffverarbeiter/in EBA Silber- und Bronze- ICT-Fachmann EFZ 2 Jahre Medaillen. 3 Jahre Kauffrau/ Logistiker/in EBA und Kaufmann EFZ Logistiker/in EFZ 3 Jahre 2 Jahre / 3 Jahre Elektroinstallateur/in EFZ Sehr gute Polymechaniker/in EFZ 4 Jahre 4 Jahre Schulnoten ... ... werden bei Dätwyler mit einem Lohnbonus Anlagenführer/in EFZ Montageelektriker/in EFZ honoriert. In den letz- 3 Jahre 3 Jahre ten 5 Jahren schlossen 38 Dätwyler Lehrlinge das QV mit einer 5 oder besser ab. Eine 5,7 war dabei die Bestnote. www.datwyler-lehrstellen.com Herzlich willkommen! Die grössten Lehrbetriebe Nur ein Betrieb beschäftigt aktuell mehr Lehrlinge als Dätwyler. Auf Platz 4 folgt die Kantonsverwaltung. 85% EWA der Lernenden sind Männer 15% Dätwyler der Lernenden Kantonsspital sind Frauen 64 Lernende Die Mehrzahl der Dätwyler Lehrberufe sind handwerklich- 60 technisch ausgerichtet. Daraus erklärt sich der grosse Lernende 39 Männeranteil. Selbstverständlich sind auch Technikerin- Lernende nen und Handwerkerinnen sehr gefragt! Karriere bei Dätwyler Weltweite Ansprechpartner Von 2012–2018 traten 116 Lernende neu ein. Gleichzeitig wurden 55 Lehrabgänger/innen weiter beschäftigt. 116 55 61 Mit Standorten und Kunden in diesen und vielen weiteren Ländern haben angehende Kaufleute bei Dätwyler mög- licherweise Kontakt – am Telefon und per Mail. 2012–2018 11
ARCHITEKTUR Mehr als Architektur seit 25 Jahren Areale entwickeln, planen und reali- Also lag mein Fokus bei der Akquisition. Bewer- sieren – die CAS Gruppe kümmert sich bungen verfassen, Kontakte herstellen, bestimm- ten zeitweise die gesamte Tätigkeit. Ich musste vor um die gesamte Wertschöpfungskette allem in Willisau Aufträge akquirieren, aber in Uri in den Bereichen Architektur, Reali- planen. Die Folge war ein langer Arbeitsweg.» sierung und Immobilien. Und das seit Doch die Strategie war goldrichtig. Nach drei 25 Jahren. Heute beschäftigt sie an Wochen konnte René Chappuis den ersten Ange- stellten in Teilzeit für vorerst eine Woche engagie- den vier Standorten Altdorf, Luzern, ren. Es folgten der erste Mac und ein Laserdrucker, Willisau und Fribourg rund 50 Mitar- ein Normalpapierfax und ein eigener Fotokopierer. beiterinnen und Mitarbeiter. Ein Meilenstein. Als Glücksfall erwies sich der Auf- trag für Schatzungen im Kanton Uri. Dann folgte RENÉ CHAPPUIS Vorsitz der ein erster Wettbewerb in Liestal. Der Durchbruch Geschäftsleitung gelang mit dem ersten Studienauftrag für einen 1 994 als Einzelfirma von René Chappuis in Alt- dorf und Willisau gegründet, hat CAS eine be- achtliche Unternehmensentwicklung vollzogen: Pavillon bei der Kantonsschule Willisau. Der 1. Preis brachte 248 000 Franken an Honorar. Die intensive Nachtarbeit des Trios René Chappuis, Die einstige Dreimannfirma ist heute eines der Philipp Aregger und Marco Solèr hatte sich ge- grössten Unternehmen in der Zentralschweiz im lohnt. Nun konnte das Büro wachsen. Bereich Bauen und Immobilien. Unter dem gemein- samen Dach der CAS Gruppe AG sind die Geschäfts- Lust und Leidenschaft bereiche CAS Ökonomie, CAS Architektur und CAS Lust und Leidenschaft für Architektur, solides Realisierung zusammengefasst. Diese Struktur ist Handwerk, hohe Professionalität und der respekt- eine Antwort auf die sich rasant verändernden volle Umgang mit Kunden, Partnern und Mit- MARTINO EPP Märkte, die ein hohes Mass an Flexibilität verlan- arbeitern sind wichtige Eckpfeiler in der Unter Geschäftsleitungs- gen. René Chappuis, Vorsitz der Geschäftsleitung nehmensphilosophie. René Chappuis: «Gute mitglied der CAS Gruppe AG, dazu: «Vor 25 Jahren reichten Architektur zeichnet sich in der Regel durch ästhe- ein Schreibtisch, ein gutes Bleistift, persönliche Lei- tische und funktionale Bauten aus. Für uns aber denschaft und Fachwissen, um ein Projekt zu ent- werfen. Um dies als selbständiger Unternehmer zu tun, brauchte es jedoch auch Mut.» Und natürlich einen Auftrag. Als ihn eine entsprechende Anfrage aus dem fami- liären Umfeld erreichte, zögerte René Chappuis keinen Moment. Schon an der ETH habe er davon geträumt, Projekte so zu realisieren, wie er es für richtig hielt. Nun sah er die Chance gekommen. Obwohl die Zeit für eine Unternehmensgründung keineswegs ideal war. Nach der Hochzinsphase Ende der 1980er-Jahre befand sich die Schweizer Bauwirtschaft 1994 in einer tiefen Rezession. «Die einzige Chance war: Vollgas voraus», erinnert sich René Chappuis. Nachtschicht Der in Willisau aufgewachsene ETH-Absolvent wohnte damals erst seit zwei Jahren in Altdorf und konnte als «Zugewanderter» in der Region nicht auf ein tragendes Beziehungsnetz zurückgreifen. Eine schwierige Situation für den Jungunterneh- mer: «Die Banken hätten mir für ein Autoleasing gerne einen Kredit gegeben, nicht aber ein Konto- korrent, um eine auftragslose Zeit zu überbrücken. Ästhetische Wohnüberbauung in Beckenried mit klarer CAS-Handschrift. 12
Beim Wohn- und Geschäftshaus «Cubo» steht die soziale und funktionale Durchmischung des Gebäudes im Fokus. sind zufriedene Kunden ebenso wichtig. Wir be- und eine interdisziplinäre Denkhaltung sind ihm gleiten unsere Kunden in allen Bauphasen, von der wichtig. Ganz im Sinne zielorientierter und effizi- Planung über die Realisierung bis hin zu Übergabe enter Projektabwicklungen. und Nachbearbeitung.» EINE ZUKUNFT FÜR DEN BYFANG SÜD Kulturelle, soziale und ökologische Das sieht auch Geschäftsleitungsmitglied Martino Verantwortung Epp so. Seit Februar zeichnet der Urner Architekt Um den Bahnhof Altdorf Das Unternehmen investiert denn auch viel in die bei CAS für die Geschäftsbereiche Ökonomie und entsteht ein neues urbanes Aus- und Weiterbildung. Agil sein, eine ganzheit- Architektur verantwortlich. Er bringt eine Prise Zentrum. CAS hat im Areal liche Sichtweise pflegen und die Kernkompeten- Internationalität in das Unternehmen. Dass das Byfang Süd mit den Wohn- zen stets weiterentwickeln, um neue Geschäfts «The Chedi» in Andermatt pünktlich eröffnet wer- und Geschäftshäusern felder zu eröffnen und das Unternehmen und die den konnte, ist nicht zuletzt sein Verdienst: Martino «Reussacher» und «Cubo» Arbeitsplätze nachhaltig zu sichern. CAS hat sich zwei Projekte mit Signal- Epp war während seiner Anstellung bei seinem bewusst für eine modulare Strategie entschieden, wirkung entwickelt. Kom- vorherigen Arbeitgeber als ausführender Architekt Bewährtes mit Neuem ergänzt, Kompetenzen ge- pakte Wohneinheiten für und Gesamtprojektleiter für die Realisierung des bündelt und sie um elementare Dienstleistungen gemischte Generationen, Luxushotels verantwortlich. Alles andere als ein erweitert, die in den zukünftigen Märkten eine multifunktionelle Gemein- 0815-Job. Aber einer, der immense Erfahrungen zentrale Rolle spielen werden. Der Anspruch, als schaftsräume, Räume für bringt, sagt Martino Epp: «Grossprojekte dieser Art Gewerbe, Dienstleistungs- Unternehmen kulturelle, soziale und ökologische sind einzigartige Chancen. Sie führen zu wertvol- und Gastrobetriebe, ein Verantwortung wahrzunehmen, ist Motivation für len Erfahrungen, die auch bei neuen Aufgaben selbstverständlicher CAS, sich stets zu verbessern und weiterzuentwi- helfen.» Einbezug des öV und ein ckeln. Aktuell beschäftigt sich das Unternehmen modernes Energiekon- beispielsweise mit der Planung von begrünten Fas- Vor allem im Bereich der Kommunikation, im Ver- zept – die visionären saden. René Chappuis: «Wir bündeln Erfahrungen binden verschiedener Kulturen, Ansichten und Konzepte überzeugen: mit Innovation und Kreativität. An diesem Gedan- Ansprüchen habe er viel gelernt. Sich auf ein star- Bereits ist ein grosser Teil kengut hat sich seit der Unternehmensgründung kes Team verlassen zu können, bezeichnet er für der Flächen vermietet. im Jahre 1994 nichts geändert. Nur grösser sind wir den Erfolg eines Projektes denn auch als unab- geworden». dingbar: «Herausforderungen lassen sich nur ge- meinsam erfolgreich bewältigen. Nur wenn jeder CAS GRUPPE AG seine Fähigkeiten optimal einbringen kann, kann Höfligasse 3, 6460 Altdorf sich Kreativität in überdurchschnittlichen Leis- Telefon +41 (0)41 874 07 90 tungen ausdrücken.» Der permanente Austausch info@cas-gruppe.ch, www.cas-gruppe.ch 13
KANTON Neue Impulse für Uris Dorfkerne In den Dörfern des oberen Reusstals schaftlichen Aufschwungs durch die Gotthard- und der Urner Seitentäler ist es ruhig bahn an. Es ist nicht bloss eine Geschichte, die in geworden. Abwanderung stellt sie vor regelmässigen Abständen in Theaterstücken, «Der Kanton Uri Büchern oder Zeitungsartikeln aufgegriffen wird. grosse Herausforderungen und hin- will mithelfen, Die Historie hat Göschenen geformt und zeigt sich terlässt bei Hauseigentümern grosse noch heute augenscheinlich zum Beispiel am dass die Dör- Unsicherheiten. Eine Haus-Analyse Bahnhofsgebäude, an verschiedenen Denkmälern fer der Urner oder an der prächtigen Villa Bergruh. Die Dorf Seitentäler als kann dabei Hand bieten: Das Instru- geschichte ist aber auch an diversen, zum Teil seit ment zeigt Perspektiven für Immobili- längerer Zeit leer stehenden Gewerbe- und Wohn- Wohnorte at- en an zentralen Lagen auf und regt zur häusern abzulesen. Sie erzählen von längst ver- traktiv sind. Belebung der Dorfkerne an. gangenen Tagen, als sie noch dreimal so viele Dabei steht die Einwohnerinnen und Einwohner wie heute beher- Erneuerung und bergten. Wie so manches andere Urner Dorf in den Seitentälern kämpft nämlich auch Gösche- Belebung der « Wohl keine andere Urner Gemeinde hat in den letzten 150 Jahren derart viele umwälzende Veränderungen erlebt wie Göschenen.» So lautet nen mit Abwanderung. Dorfläden, Restaurants und sonstiges Gewerbe verschwinden. Die histo- risch gewachsenen und wertvollen Dorfkerne Dorfkerne im Vordergrund.» der erste Satz des Vorworts von Felix Cavaletti in wirken zusehends verlassen. – Und doch tut sich HEIDI Z’GRAGGEN der a ktuellsten Chronik des Tunneldorfs am Gott- aktuell etwas im Göschener Unterdorf: Ein altes, Regierungsrätin hard. Der Göschener Gemeindepräsident spielt mit typisches Urner Wohnhaus wird saniert und zu diesen Worten auf die beispiellose Entwicklung vier modernen, komfortablen Kleinwohnungen vom armen Bergdorf zum Schauplatz des wirt- umfunktioniert. 14
KANTON Zum Sanieren anregen Felix Cavaletti freut sich ob der Bautätigkeit im a lten Zentrum von Göschenen. «Das ist ein erster Schritt in die richtige Richtung, um unseren Dorf- kern zu beleben», findet der Gemeindepräsident. Dass dies alles andere als ein selbstverständlicher Schritt für die Eigentümer solcher Immobilien ist, weiss Kantonsplaner Marco Achermann. «Vielfach sind die Besitzer von baufälligen Häusern an zen- traler Lage überfordert. Sie wissen nicht, was er- laubt ist oder wo die Grenzen des Denkmalschut- zes liegen», erklärt der Raumplaner. Oft würden solche Unsicherheiten zu unternutzten Gebäuden und Investitionsstaus führen, mit negativen Fol- gen für das gesamte Dorf. Die Gemeinden sowie der Kanton sind deshalb stark daran interessiert, solche Hemmnisse abzubauen. Dank schonender Sanierung erstrahlen alte Häuser in neuem Glanz. «Der Kanton Uri will mithelfen, dass die Dörfer der Urner Seitentäler als Wohnorte attraktiv sind. Dabei steht die Erneuerung und Belebung der Dorfkerne terer Viertel bleibt Sache des Hauseigentümers, im Vordergrund», betont Regierungsrätin Heidi während die Hälfte der Gesamtkosten von 6000 Z’graggen. Ein Instrument hierzu stellt die Haus- Franken vom Kanton finanziert wird. Die Analyse Analyse dar. Dabei handelt es sich um einen stan- an sich führt dann eines von fünf geschulten, dardisierten Bericht, der den Eigentümerinnen und regionalen Architekturbüros aus. Gestartet wird Eigentümern das Potenzial ihrer Immobilie punkto mit einer Besichtigung sowie einer Erstbespre- Funktion, Wirtschaftlichkeit, Bewilligungsfähig- chung mit den Eigentümern. Die Architekten keit und A nspruch auf Fördergelder aufzeigt. «Die holen Wünsche und Ansprüche ab, versetzen sich Haus-A nalyse schafft eine leicht verständliche, um- in die Auftraggeber hinein, kennen aber auch die fassende Entscheidungsgrundlage für Haus lokalen Begebenheiten, sodass im Endeffekt eine besitzerinnen und -besitzer. Und sie regt in Kern- realistische Einschätzung erfolgen kann. zonen an, Lösungen zur qualitativen Erhaltung und Belebung der Häuser in die Wege zu leiten», erklärt HEIDI Z’GRAGGEN Authentisches Dorfbild beibehalten Regierungsrätin Marco Achermann, der als Leiter der Abteilung für Im Bericht ist schliesslich eine Variante für die Raumplanung des Kantons Uri die Einführung des künftige Nutzung inklusive der notwendigen bau- Instruments eng begleitet hat. lichen Anpassungen sowie eine Beurteilung der Installationen und des Ortsbildschutzes enthalten. Regionale Architekten schaffen lokalen Bezug «Die Haus-Analyse liefert kein ausgearbeitetes Pro- Ursprünglich entwickelt wurde die Haus-Analyse jekt», betont Marco Achermann. «Sie bringt auch vom «Netzwerk Altstadt», das sich für die Belebung keine Verpflichtungen mit sich. Es geht darum, von Dorfzentren einsetzt. In Uri ist man im Rahmen Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen.» So wie dies eines Projekts zur Wohnraumförderung des Bundes auch bei der Liegenschaft im Unterdorf in Gösche- auf die Haus-Analyse aufmerksam geworden. Fünf nen geschehen sei. Die Haus-Analyse hat die Eigen- umfassende Analysen konnten seither durchge- tümer in ihrem Unterfangen bestärkt und ihnen MARCO ACHERMANN führt werden – zwei in Göschenen, zwei in Realp Kantonsplaner eine gute Grundlage für die Besprechung der Finan- und eine in Wassen. Es ist kein Zufall, dass sich alle zierungsmöglichkeiten geboten. Nun kann dem Objekte in der Nähe von Andermatt und dem ent- alten Wohnhaus neues Leben eingehaucht werden. stehenden Tourismusresort befinden. Hier prog- Mit einem Umbau und einer umfassenden Sanie- nostizieren die Experten eine steigende Nachfrage rung wird das Gebäude vor Zerfall und Leerstand nach kleinen Wohnungen für die Arbeitnehmer geschützt. Vier zeitgemässe 2,5-Zimmer-Wohnun- sowie nach Zweitwohnungen für Touristen. Eine gen stehen bald für neue Mieter bereit. Und dank gute Ausgangslage und beste Argumente, für Inves- dem Erhalt der Schindelfassade trägt die Immobilie titionen in bisher un- oder unternutzte Immobilien. nachhaltig zum authentischen Dorfbild bei. «Uns ist bewusst, dass solche Sanierungen kein Heilmit- Grundsätzlich steht eine Haus-Analyse allen inte- tel gegen die Abwanderung darstellen», resümiert ressierten Grund- und Hauseigentümern mit Ob- FELIX CAVALETTI Heidi Z’graggen. «Sie sind aber eine Motivation, um jekten in Bauen, Göschenen, Gurtnellen, Hospen- Gemeindepräsident mit gemeinsamen Massnahmen ein attraktives tal, Isenthal, Realp, Seelisberg, Silenen, Sisikon, Göschenen Umfeld zum Wohnen und Leben in den Dörfern der Spiringen, Unterschächen, Wassen zur Verfügung. Urner Seitentäler zu schaffen.» Interessierte melden sich ganz einfach beim Sekre- tariat des Amts für Raumentwicklung. Sofern sich die Immobilie eignet – sie in der Bauzone und an JUSTIZDIREKTION Amt für Raumentwicklung zentraler Lage liegt – wird bei den Gemeinden um Rathausplatz 5, 6460 Altdorf Mitfinanzierung angefragt. Übernommen wird Tel. +41 (0)41 875 24 29 von ihnen maximal ein Viertel der Kosten. Ein wei- www.ur.ch/wohnraumfoerderung, raumplanung@ur.ch 15
GEWERBE Inspirierend – seit 100 Jahren Mit dem Slogan «Wohnen ist das halbe Designliebhaber, die auf der Suche nach einem Leben» setzte der Urner Werber Kari ganz speziellen Einzelstück nach Schattdorf kom- men: MUOSER führt seit vielen Jahren ein grosses, Iten seinerzeit das Möbelhaus Muoser sorgfältig gepflegtes Sortiment von europäischen in Szene. Seither hat sich MUOSER Möbelmanufakturen. Moderne Klassiker von La- stetig weiterentwickelt und feiert das bels wie Rolf Benz oder Walter Knoll oder neue Firmenjubiläum mit viel persönlichem Trends etwa von vitra und Muuto sind gleicher- massen begehrt. «Weil wir neben den Herstellern Elan und neuen Gestaltungsideen. auch unsere Kunden persönlich kennen – oder mit viel Einfühlungsvermögen neu kennenlernen – bringen wir Menschen und ihre Möbel zusammen. W ir sind stolz, dass wir bei unserem 100-Jahr- Jubiläum so frisch und modern sind wie nie zuvor», sagt Jost Muoser. Er führt das Unternehmen JOST MUOSER Beim Verlassen unseres Hauses hat man deshalb nie einfach etwas gekauft, sondern bereits eine Beziehung zum neuen Lieblingsobjekt aufgebaut», nach seinem Vater und Grossvater in dritter Gene- weiss Jost Muoser. ration. Räume, Interieurs und Möbel sind auch für Valeria Muoser eine unversiegbare Quelle der Ins- MUOSER richtet ganze Hotels, Büros, öffentliche piration: «Wenn ein Raumkonzept mit all seinen Räume und komplette Ferienwohnungen ein. Die Elementen stimmig ist und zu seinen Menschen meisten Kunden gestalten jedoch nicht von heute passt, entfaltet sich echtes Lebensgefühl. Alles fügt auf morgen ihre ganze Wohnwelt um. Ihre Anlie- sich dann in die harmonische Atmosphäre ein – gen sind individuell unterschiedlich – wobei sie Farben, Formen, Materialien und Licht.» Die Gabe, das Flair für Schönes verbindet. Bei MUOSER tref- inspirierende Gestaltungsideen für Räume zu erfas- fen sich Inspiration und Bewusstsein mit einem sen und weiter zu interpretieren, hat MUOSER über VALERIA MUOSER neuen Sinn für Nachhaltigkeit. Wer hier seine Uri hinaus bekannt gemacht. Raumwelt zu gestalten beginnt, findet Interieur- freu(n)de für lange Zeit. Jost Muoser sagt es so: Das MUOSER-Team überlässt das gelungene «Wir leben und vermitteln Kultur – in unserem E rgebnis nicht dem Zufall. «Meistens beginnen Jubiläumsjahr und sehr gerne weiterhin.» unsere Beratungsservices mit einer Situations- und Raumanalyse. Häufig kommt eine 3D-Visua- lisierung mit den bestehenden und Wunschmö- MUOSER beln hinzu. So können sich unsere Kundinnen und Gotthardstrasse 85, 6467 Schattdorf Kunden virtuell bereits in ihrem Raum bewegen», Telefon +41 (0)874 74 74 sagt Jost Muoser. Ausserdem gibt es immer wieder info@muoser.ch, www.muoser.ch 16
CHUCHICHÄSTLI ä Guätä im Schwarzen Löwen Nach sorgfältigen Um- und Erweite- Während der warmen Jahreszeit lockt der Besuch rungsbauten hat das Altdorfer Tradi- der ebenfalls neu errichteten Terrasse: Wo früher einmal die Waschküche war, lädt nun eine gross- tionshaus seine Türen weit geöffnet: zügige Lounge-Ecke zum Entspannen ein, wäh- Willkommen sind alle, die gerne fein rend an den Tischen die saisonalen, oft urnerisch essen, ein edles Glas Wein oder einen inspierten Köstlichkeiten von Küchenchef Hans speziellen Drink geniessen und sich im peter Hurter serviert werden. «Die erste Saison ist gut angelaufen und wir stossen mit unseren ver- Restaurant, auf der Terrasse oder in schiedenen Angeboten auf viel Interesse», freut der Bar verwöhnen lassen möchten. sich die Wirtin Christine Widmer Baumann. In «Es ist für mich der Bar will sie mit Konzerten von Urner Bands eine Herzens- und DJ-Abenden speziell das jüngere Publikum angelegenheit, zusammen mit S chwarz oder weiss – das ist neuerdings die Frage, wenn Gäste den Altdorfer «Löwen» besuchen. Originellerweise weist die hellere Farbe den ansprechen. Das Löwen-Stübli und der Saal sind ideal für kleinere und grosse Anlässe. Und im lau- schigen Restaurant ist Platz fürs Tête-à-Tête einem Profiteam abendlichen Weg in die Bar, während Schwarz für oder – nur ein paar Schritte vom Telldenkmal die Gästewün- das bekannte Restaurant steht. Es hat seinen entfernt – z um Austauschen von spannenden sche zu erfüllen.» Namen übrigens vom Wappentier der Beroldinger, Dorfgeschichten. Ein gutes Dutzend guter Geister die Ende des 17. Jahrhunderts das Haus besassen. ist dabei mit Fachverstand und Herzlichkeit fürs CHRISTINE Ob der Gewölberaum für Pferde und Kutschen aus Wohl der Gäste besorgt. WIDMER BAUMANN jener Zeit stammt? Heute befindet sich dort die ge- Gastgeberin mütliche Bar, in der Jorge Diaz seine Drink-Krea- tionen, prickelnden Prosecco und Empfehlungen aus der Gin-, Whiskey- und Bierauswahl kredenzt. Darf's dazu ein Appetizer aus der Tapaskarte sein? www.schwarzer-loewen.ch 17
AUSBILDUNG Die Weichen rechtzeitig stellen Die meisten Urner Jugendlichen schaf- melden. Das psychiatrische Gutachten, das die fen den Übertritt von der Volksschule IV-Stelle daraufhin als Bestandteil der Abklärun- gen einholte, empfahl der IV-Berufsberatung eine in den Berufsalltag problemlos. Doch Ausbildung im geschützten Rahmen. So weit, so es gibt auch andere Fälle. Die IV-Stelle gut – das richtige Rezept schien gefunden. Nach und die zuständigen kantonalen Ämter einem Vorlehrjahr in der BSZ Stiftung Schwyz trat setzen sich mit einem neuen Angebot der Berufseinsteiger sodann eine zweijährige L ehre als Schreinerpraktiker an; diese schloss er dafür ein, dass diese jungen Frauen erfolgreich ab. Die Anschlusslösung im ersten Ar- und M änner frühzeitig die richtige beitsmarkt liess noch etwas auf sich warten, aber Unterstützung finden – für einen er- mithilfe eines Jobcoachs erhielt der junge Mann trotz psychischer Vorbelastung per 1. Januar 2019 folgreichen Start ins Berufsleben. eine Festanstellung in einem Schreinereibetrieb. Ein filmreifes Happy End schien zum Greifen nah. Aber nein: Wenige Wochen nach Arbeitsbeginn E rfolgsgeschichten machen Freude. So freuen sich denn auch die Mitarbeitenden der IV-Stelle Uri sehr, wenn ihre Massnahmen zur beruflichen Ein- kündigte der Schreinerpraktiker sein Arbeitsver- hältnis unwiderruflich. gliederung von jungen Menschen von Erfolg gekrönt Früh erkennen, schnell handeln sind. Eine solche Geschichte schrieb zum Beispiel Die Geschichte des jungen Urners zeigt einmal Eduardo Scorrano, der auf Umwegen doch noch zu mehr, dass der Übergang von der Volkschule in seinem Traumberuf gefunden hat und nun im Luzer- Lehre und Arbeitswelt eine höchst neuralgische ner Hotel Monopol seine Lehre zum Hotelfachmann Phase ist, und zwar für alle Jugendlichen. Daher absolviert. Für das individuelle Lebensglück von «Eine geglückte steht unsere Gesellschaft in der Pflicht, die richti- Eduardo Scorrano ist diese Fügung von unschätz Eingliederung gen Unterstützungsinstrumente und Angebote barem Wert. Denn: «Eine abgeschlossene Berufs bereitzustellen und diese laufend weiterzuentwi- lehre eröffnet den jungen Erwachsenen in unserem in den Arbeits- ckeln. Ein solch neues Angebot am Übergang von Bildungssystem neue Möglichkeiten und kann ihren markt prägt den der Volksschule in die berufliche Ausbildung ha- Lebensweg entscheidend prägen», weiss Beatrice Lebensweg der ben zuletzt die Sozialversicherungsstelle Uri, das Wolf, Berufsberaterin bei der IV-Stelle Uri. jungen Erwach- Amt für Volksschulen und das Amt für Beratungs- dienste ins Leben gerufen, und zwar unter dem Zaubern kann aber auch Beatrice Wolf nicht. Nicht senen entschei- Namen «Früherkennung Berufsintegration». in jedem Fall findet sich ein passender Lehrbetrieb, dend.» und nicht immer erreicht ein Jugendlicher trotz Seinen Ursprung nahm diese Kooperation in der rechtzeitiger und optimaler Unterstützung durch BEATRICE WOLF kleinen, aber konstanten Zahl von Schülerinnen die IV-Stelle das erstrebte Ziel. «Erfolg und Miss IV-Stelle Uri und Schülern, die nach dem Abschluss der Volks- erfolg liegen oft eng beieinander, vor allem wenn schule keine oder eine unpassende Lehrstelle fin- psychische Erkrankungen im Spiel sind», sagt det oder die Lehre nicht abschliessen und letztlich Beatrice Wolf. Anschauungsmaterial dazu liefert bei der IV-Stelle vorstellig wird. «Es kommt vor, dass die folgende Geschichte. Jugendliche über persönliche Kontakte zwar eine Lehrstelle finden, diese aber aus schulischen oder Vorerst am Happy End vorbei gesundheitlichen Gründen nicht beenden kön- Ein junger Urner hatte nach Abschluss der Werk- nen», weiss Christoph Horat, Geschäftsleiter der schule zunächst ein Brückenangebot absolviert, Sozialversicherungsstelle Uri. Bis in solchen Situa- bevor er eine Lehre im ersten Arbeitsmarkt begann. tionen alle Rädchen wieder greifen, geht für die Nach einem halben Jahr brach er ab. Ohne Lehrab- Betroffenen kostbare Zeit verloren. Und genau dem schluss meldete sich der Urner beim regionalen will die «Früherkennung Berufsintegration» entge- Arbeitsvermittlungszentrum (RAV) und jobbte genwirken: indem die jungen Leute schon früh ab- während der nächsten Jahre in diversen temporä- geholt und in den Berufsstart begleitet werden. ren Anstellungen. Mit Taggeldern und befristeten Einsätzen ging es so lange weiter, bis der Anspruch Fachgremium hilft auf Arbeitslosentaggelder erschöpft war. Nun kam Damit dies gelingen kann, steht das neue Angebot das Sozialamt ins Spiel. Es motivierte den jungen allen Klassenlehrpersonen sowie den schulischen Mann, sich für den Bezug von IV-Leistungen zu Heilpädagoginnen und -pädagogen offen. «Sie kön- 18
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