Dem glaub' - AktIonsheft für Pfarrgemeinden mit Impulsen und Bausteinen für den Gottesdienst - Renovabis

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Dem glaub' - AktIonsheft für Pfarrgemeinden mit Impulsen und Bausteinen für den Gottesdienst - Renovabis
Aktionsheft
    für Pfarrgemeinden
      mit Impulsen und
         Bausteinen für
      den Gottesdienst
    www.renovabis.de/gottesdienst
      www.renovabis.de/material

dem glaub’
 ich gern !
  Was Ost und West
   verbinden kann.
Dem glaub' - AktIonsheft für Pfarrgemeinden mit Impulsen und Bausteinen für den Gottesdienst - Renovabis
Liebe Engagierte im Pfarrgemeinderat,
    liebes Pastoralteam, lieber Mitbruder!

    A

                                                                                                                      Foto: KNA, Dieter Mayr
           m 15. Tag des sinnlosen Krieges der russi-        Viele Menschen
           schen Regierung gegen das ukrainische Volk        aus der Ukraine
      schreibe ich dieses Editorial zum Renovabis-­          haben in den be-
      Aktionsheft für die Pfingstaktion 2022. Es herrscht    nachbarten
      Krieg in Europa: ein Verbrechen gegen die              EU-Ländern wie Rumänien, Polen, Ungarn und
      Menschlichkeit. Die Zivilbevölkerung muss uner-        der Slowakei, aber auch in Deutschland Zuflucht
    messliches Leid tragen. Viele ukrainischer Städte        gesucht. Gefragt ist jetzt und auf Dauer eine echte
    sind eingekesselt und liegen unter starkem Be-           „Willkommens­kultur der Nächstenliebe“. Sie muss
    schuss. Sogar humanitäre Korridore werden zu             das Band sein, dass unsere Gesellschaften über die
    tödlichen Fallen.                                        Grenzen hinweg verbindet.
         Wir machen uns deshalb allergrößte Sorgen um            In diesem Sinne kann auch unsere diesjährige
    die Männer, Frauen und Kinder im ganzen Land.            Pfingstaktion verstanden werden. Im Herbst und
    Ihr Leid kann uns nicht kaltlassen. Von Anfang an        Winter 2021 haben wir sie geplant unter dem Leit-
    hat Renovabis die Kriegshandlungen auf dem               wort „dem glaub’ ich gern! Was Ost und West
    Staatsgebiet der Ukraine auf das Schärfste verur-        verbinden kann“. Sie hat die Weitergabe des Glau-
    teilt – seit acht Jahren und jetzt bei der neuen         bens in der heutigen Zeit zum Thema. Davon rücken
    ­Eskalation immer wieder.                                wir auch zu Kriegszeiten nicht ab. Denn als Christen
         Viele Projektpartner von Renovabis haben dort       bleiben wir der Hoffnung verpflichtet, dass sich
     während der letzten Jahrzehnte dazu beitragen kön-      ­echter Glaube nicht nur auf Worte gründet, sondern
     nen, dass Menschen eine Perspektive für ein Leben        auch aus der Erfahrung tätiger Solidarität mit allen
     und eine gute Zukunft hatten. Jetzt gilt es, ihnen in    Menschen in Not und Verzweiflung speist. Bezeugen
     dieser schrecklichen Situation zusammen mit Cari-        wir diesen Glauben miteinander in Ost und West!
     tas international und unseren zuverlässigen, lang-
                                                             Freising, bei Drucklegung am 10. März 2022
     jährigen Partnern vor Ort zu helfen, wo und wie
     immer wir das vermögen. Den Ukrainerinnen und
     Ukrainern gilt deshalb heute unsere besondere
     ­Verbundenheit: denen, die fliehen mussten genauso      Ihr
      wie jenen, die ausharren und auch allen, die ihre            Pfarrer Professor Dr. Thomas Schwartz
      Heimat verteidigen. Gott möge sie schützen!                  Renovabis-Hauptgeschäftsführer

   Aus dem Inhalt
   3    Übers Wasser gehen oder: Was heißt
        Gottvertrauen für mich? von Sabine Demel
                                                              Erste Projekthilfen für Menschen
                                                             in der Ukraine und auf der Flucht.               21
                                                                        Vier Beispiele zum Thema
   4    Glaub-würdig? Die Herausforderung
        der Solidarität von Veronika Hoffmann                          „Weitergabe des Glaubens“              22-24
                                                                           Vier Reportage-Impulse
   7    Glaubenlernen am Anderen,
        der anders ist von Hans Mendl                                     und Porträts von Peter Beyer/       25-37
                                                                     Fotos Achim Pohl und Markus Nowak
        Bausteine für Gottesdienste an Sonntagen
 8-16   der Osterzeit, an Christi Himmelfahrt und
                                                                             Ohne Beweisgrundlage
                                                                                         von Volha Hapeyeva   38
        Pfingsten von Pfarrer Dr. Stefan Hauptmann
                                                                        Mit dem Smartphone dem
14/19   Predigtskizzen von Pfarrer Christoph Stender                    Heiligen Geist auf der Spur           39
Dem glaub' - AktIonsheft für Pfarrgemeinden mit Impulsen und Bausteinen für den Gottesdienst - Renovabis
Übers Wasser gehen                                                       Mt 14,22 – 33

oder: Was heißt
Gottvertrauen für mich?                                                                                                                        dem
                                                                                                                                              glaub’

                                                                                                www.renovabis.de
von Professor Dr. Sabine Demel aus Regensburg
                                                                                                                                                ich
                                                                                                                                              gern !
Ü      bers Wasser gehen können,
       wie Jesus – was für eine
­faszinierende Vorstellung! Aber
                                                 und her geworfen; denn sie hat-
                                                 ten Gegenwind.
                                                        In der vierten Nachtwache                 Helfen Sie
                                                                                                                                    Was Ost und West
                                                                                                                                     verbinden kann.
                                                                                                  mit Ihrer
 selbst viele gläubige Menschen                  kam er zu ihnen; er ging auf dem                 Online-Spende!

 dürften damit ihre Schwierig­                   See. Als ihn die Jünger über den                                           Pfingstkollekte am 5. Juni 2022
 keiten haben.                                   See kommen sahen, erschraken             Renovabis_Plakat_2022_A2.indd 1                                      08.02.22 15:34

     Was hat es also mit dieser                  sie, weil sie meinten, es sei ein Ge-    Zum Renovabis-Jahresthema „dem glaub’
                                                                                          ich gern! Was Ost und West verbinden
 Vorstellung, über das Wasser ge-                spenst, und sie schrien vor Angst.       kann“ hat die Grafikerin Margret Russer ein
 hen zu können, auf sich? Woher                  Doch sogleich sprach Jesus zu ih-        Plakat entwickelt, welches das Leitwort di-
 kommt sie? Und was ist ihre Bot-                nen und sagte: Habt Vertrauen,           rekt, einfach und mit einem lächelnden Au-
 schaft – an mich, an Sie, an alle,              ich bin es; fürchtet euch nicht!         genzwinkern als „Hinweis-Schild“ am Ort
                                                                                          des Wunders, dem See Genezareth deutlich
 die bereit sind, sich für diese Vor-            ­Petrus erwiderte ihm und sagte:
                                                                                          macht. Die Wundererzählung von Jesu Gang
 stellung zu öffnen?                              Herr, wenn du es bist, so befiehl,      auf dem Wasser wird auf dem Plakat in sei-
     Die biblische Erzählung, in                  dass ich auf dem Wasser zu dir          ner knappsten Form als Piktogramm allge-
 deren Mittelpunkt die                                            komme! Jesus sagte:     mein verständlich dargestellt. Gerade zu
 Aussage steht, dass Je-                                          Komm! Da stieg          diesem bekannten Wunder haben sehr viele
                           Foto: Bardehle/KDFB

                                                                                          Menschen einen guten, positiven Zugang.
 sus über das Wasser                                              ­Petrus aus dem Boot    Es ­erzählt sehr eindrücklich die Geschichte
 des Sees Genezareth                                               und kam über das       von Vertrauen – Gottvertrauen und Selbst-
 geht – und zwar mit-                                              Wasser zu Jesus. Als   vertrauen – und Glauben.
 ten in der Nacht und                                              er aber den heftigen
 bei stürmischer See –                                             Wind bemerkte, be-     dass damals Jesus und dann auch
 soll Mut machen, soll                                             kam er Angst. Und      Petrus tatsächlich über das Was-
 vermitteln, dass man                                              als er begann unter-   ser gegangen sind?
 sich auf Gott verlassen                                           zugehen, schrie er:         Ich weiß es nicht! Aber nicht
 kann: dem glaub’ ich                                              Herr, rette mich!      nur Matthäus, sondern auch
 gern. Jesus spricht seinen erschro-              ­Jesus streckte sofort die Hand aus,    Markus und Johannes erzählen
 ckenen Glaubensanhängern, also                    ergriff ihn und sagte zu ihm: Du       in ihren Evangelien von diesem
 seinen Jüngern, Mut zu. In der                    Kleingläubiger, warum hast du          Ereignis. Wenn auch die Akzent-
 Fassung des Matthäusevangeli-                     ­gezweifelt? Und als sie ins Boot      setzung unterschiedlich ist, so ge-
 ums heißt es:                                      ­gestiegen waren, legte sich der      hört Jesu Gang auf dem Wasser
     „Jesus drängte die Jünger, ins                  Wind.“                               zu den ältesten Erzählungen über
 Boot zu steigen und an das andere                      So was können nur Christin-       Jesus. Bei alledem meine ich aber,
 Ufer vorauszufahren. Nachdem er                  nen und Christen erzählen –             dass es in dieser Erzählung nicht
 sie weggeschickt hatte, stieg er auf             oder? Übers Wasser gehen zu             nur um diese Frage geht, ob erst
 einen Berg, um für sich allein zu                können bei stürmischem Seegang          Jesus über das Wasser wie ein
 beten. Das Boot aber war schon                   und mitten in der Nacht! Wie soll       ­Gespenst daherkommt und ob
 viele Stadien vom Land entfernt                  das bitte schön gehen?! Gibt es          er dann auch Petrus über das
 und wurde von den Wellen hin                     wirklich Menschen, die glauben,          Wasser gehen lässt.
                                                                                                                                     Fortsetzung auf Seite 4

dem glaub’ ich gern!                                                                                                                                             3
Dem glaub' - AktIonsheft für Pfarrgemeinden mit Impulsen und Bausteinen für den Gottesdienst - Renovabis
Fortsetzung von Seite 3 / Professor Sabine Demel

               Ich lade Sie ein, die wesentli-         wollen, unheimliche Ausmaße         Vertuschens sein, die meine körperli-
           chen Elemente dieser Erzählung:             annehmen kann.                      che und seelische Integrität massiv
           das Boot, die Nacht, den See-                   Das können die tosenden Flu-    verletzen, meine Lebenswege zerstören
           sturm, die hohen Wellen, das                ten von Naturkatastrophen sein.     und mich in meinem Vertrauen, in
           Wasser und den Gang über das                Es können die gigantischen Wo-      meinem Glauben, in meinem Christ-
           Wasser nicht im physikalischen              gen von Krieg und Gewalt sein,      sein und in meinem Gemeinschaftsle-
           Sinn zu verstehen, sondern im               die die Menschen in Syrien, im      ben so unters Wasser drücken, dass ich
           übertragenen Sinn. Dann näm-                Irak, in Belarus und in der Ost-    ertrinken werde. Schaffe ich es und
           lich kann diese Erzählung er-               Ukraine in den Tod zu reißen        schaffen wir es zusammen, doch nicht
           kannt werden als Bild für das               ­drohen. Es kann aber auch eine     unterzugehen? Lassen meine und un-
          ­Leben und seine vielen schwieri-             Erkrankung sein, die uns in die    sere inneren Kräfte, Überzeugungen,
           gen Situationen, die es zu bewäl-            Verzweiflung treiben lässt. Ar-    Haltungen, Werte, mein und unser
           tigen gilt. Und: dann kann die               beitslosigkeit oder Einsamkeit,    Glaube an den Gott, der mich und alle
           Erzählung jeden und jede von                 die mich überschwemmt und in       Menschen durch jede noch so große
           uns ansprechen. Denn schließlich             den Fluten der Mutlosigkeit mit-   Katastrophe hindurchträgt, doch wie-
           kennen wir alle in unserem Le-               reißt. Der Verlust des Partners,   der den Kopf über Wasser bringen? Er-
           ben stürmische Zeiten, die die               der Tod des Kindes, das Sterben    weisen sich Vertrauen und Mut, Soli-
           Angst in uns hochkommen las-                 von Vater und Mutter können        darität und Trost,
           sen, unterzugehen; und jede und              mein Lebensboot zum Kentern        Füreinander-Einstehen und Verlass
           jeder hat auch schon erlebt, dass            bringen. Und es können der Tsu-    aufeinander als meine und unsere
           diese Angst unterzugehen gerade              nami des sexuellen Missbrauchs     ­Rettungswesten oder sind sie nur lecke
           nachts, wo wir eigentlich schlafen           zusammen mit der Sintflut seines    Schlauchboote?

          Glaub-würdig?
          Die Herausforderung der Solidarität
          von Professor Dr. Veronika Hoffmann aus Fribourg/Schweiz

         G     lauben ist etwas sehr Persönliches. Wir wollen            auch gemeinschaftlichen Erfahrun-

                                                                                                                                     Quelle: Katrin Wagner/kawa-Fotografie
               nicht Formeln nachbeten und in Schemata le-               gen mit Gott sind.
          ben, sondern der Glaube soll unsere ureigenste                     Ich bin überzeugt: So persön-
          Überzeugung sein. Wir sagen „ich“, wenn wir im                 lich unser Glaubensweg ist, nie-
          Blick auf Jesus Christus bekennen: „dem glaub’ ich             mand kann ihn ganz allein gehen.
          gern.“ Wir gehen persönliche Glaubenswege, und                 Wir glauben nicht nur an Gott, wir
          die Erfahrungen, die wir auf diesen Wegen machen,              glauben auch einander. Diese an-
          sind ganz individuelle.                                        deren unterstützen und bestärken
             Aber diese Wege haben wir uns andererseits                  mich. Und sie fordern mich he­
          nicht einfach selbst ausgedacht und ausgesucht.                raus, wenn sie nicht in mein Bild passen – oder ich
          Niemand von uns kommt ganz allein zu seinem, zu                nicht in ihres. So hat Glaube mit Solidarität nicht
          ihrem Glauben. Es waren Menschen im Spiel, die                 nur im Sinn von materieller Unterstützung zu tun.
          uns ihren Glauben bezeugt haben. Menschen, von                 Auch im Glauben selbst können wir solidarisch
          denen wir sagen konnten: „Der glaub’ ich gern, dem             sein: indem wir uns für den anderen und seinen
          glaub’ ich gern“. Wir machen Glaubenserfahrungen               Glauben interessieren, indem wir voneinander
          in Gemeinschaft. Und wir buchstabieren unseren                 ­lernen, auch indem wir uns herausfordern lassen
          Glauben mit der Hilfe der biblischen Texte, die ih-             durch ungewohnte Formen, den Glauben auszu-
          rerseits Zeugnisse von individuellem, aber vor allem            drücken, durch Sichtweisen, die uns fremd sind.
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Dem glaub' - AktIonsheft für Pfarrgemeinden mit Impulsen und Bausteinen für den Gottesdienst - Renovabis
Genau in solchen Lebenssituatio-    liebsten genauso herausschreien     keit und Stille zu beten. Das wird
nen kann es hilfreich sein, sich an     würden, wie es die Jünger in un-    erzählt, obwohl es für die eigent­
diese Erzählung zu erinnern, in der     serer Erzählung getan haben.        liche Handlung gar nicht wichtig
Jesus mitten im Sturm und mitten in         Diese – manchmal alles über-    scheint. Man hätte doch gleich
der dunklen Nacht über das Wasser       flutende – Angst muss jedoch        den Sturm und Jesu Gang auf dem
zu Petrus kommt und ihn – eben-         nicht das letzte Wort haben – so    Wasser erzählen können. Doch
falls mitten im Sturm und mitten in     die Botschaft unserer Erzählung.    dieser Hinweis, dass Jesus sich
der dunklen Nacht – über das Was-       Denn eine Hilfe gibt es doch        zum Gebet zurückzieht, führt uns
ser gehen lässt.                        noch! Eines kann die drohende       vor Augen und ins Bewusstsein:
    Denn mitten in den Stürmen des      Katastrophe doch noch abwen-        Selbst Jesus, der Gottessohn,
Lebens geht uns oft das Vertrauen       den, eines kann doch noch Mut       braucht die Stille, die Entschleuni-
verloren und die Angst schnürt uns      geben, eines kann doch noch zu      gung, die Muße, das Ausruhen,
den Atem und den Lebensmut ab.          Lösungen der unlösbaren Situati-    um sein Leben vor Gott zu brin-
Ja, mehr noch: Angst macht mich so      on führen: das Vertrauen auf        gen, um sich bereitzumachen, um
eng, dass ich Hilfe schwer erkenne      Gott. Gottvertrauen – das sagt      sich zu öffnen für Gott und seine
und Helfer als angsteinflößende Ge-     sich so leicht. Doch was ist das,   Hilfe aus der Bedrohung des Le-
spenster erleben kann. Nichts und       das Vertrauen auf Gott? Wie kann    bens, um sich selbst fähig zu ma-
niemand scheint uns helfen zu kön-      ich Gottvertrauen gewinnen?         chen, auf Gott und sein lebens­
nen, uns aus dieser Situation befrei-       Schauen wir wieder auf unsere   helfendes Wort zu hören.
en zu können. Kein Wunder, dass         Erzählung. Sie gibt uns die Ant-        Gott ruft uns nämlich gerade
sich bei uns deshalb Angst breit        wort in dem Hinweis, dass Jesus     in solchen menschlichen Not­
macht – pure Angst, die wir am          sich zurückzieht, um in Einsam-                       Fortsetzung auf Seite 6

    Solidarität im Glauben, die kleine in unseren Ge-    nicht heißen, dass man zu allem „Ja und Amen“
meinden und Gemeinschaften, die große zwischen Ost       sagt! Aber es gibt sie immer noch: die Menschen,
und West und weltweit: Das hört sich gut an, aber        denen ich gern glaube. Die Orte, an denen ich gerne
kann ich das im Blick auf den konkreten Zustand der      glaube. Die Gemeinschaften, in denen ich gerne
Kirche wirklich noch sagen? Manchmal scheint es in       glaube. – Und daran, dass es solche Menschen, Orte
dieser Kirche zu viele Gruppen und Richtungen zu ge-     und Gemeinschaften weiterhin gibt, hängt meiner
ben, die zu einer solchen Solidarität, wenn sie mühsam   Meinung nach die Zukunft der Kirche.
wird, nicht mehr bereit sind. Die Brücken abbrechen,        So persönlich mein Glaube ist: Wenn ich „fuß-
statt welche zu bauen.                                   lahm“ werde auf meinem Glaubensweg, tragen mich
    Und mehr noch: Kann ich noch solidarisch im          die vertrauten Orte, Texte, Riten. Und mich tragen
Glauben sein in einer Kirche, die ihre Glaubwürdigkeit   die anderen Glaubenden mit ihrem Gebet, ihrem
so massiv verspielt hat? Führt das nicht dazu, miss-     Zuspruch, ihrem Zeugnis. Die große, weltweite
bräuchliche Zustände eher zuzudecken als aufzude-        Glaubens-Solidarität und die konkreten Menschen,
cken, eher zu verharmlosen als zu kritisieren, wo es     denen ich gerne glaube. Alle die, die mit mir an die-
nötig ist?                                               sen Glauben glauben. Die glauben, dass es sich
    Inzwischen gehen gerade auch Menschen, denen         lohnt, ihn zu leben und zu bezeugen, sodass – küh-
ihr Glaube kostbar ist, auf Distanz zur Kirche. Sie      ne Hoffnung! – vielleicht auch andere über mich
­haben das Gefühl, dass sie nicht mehr in, sondern       und über uns sagen könnten: „Dem glaub’ ich gern,
 nur noch außerhalb der Kirche glauben können.           der glaub’ ich gern“.
 Kann man im Blick auf diese Kirche allen Ernstes           Und zuletzt geht es nicht um mich und nicht um
 noch ­sagen „Der glaub’ ich gern“?                      uns – und auch das entlastet. Unsere Solidarität hat
    Die Frage ist berechtigt und brennt in vielen        eine klare Richtung. Wir sind miteinander unter-
 von uns.                                                wegs, aber die Kirche ist nicht das Ziel. Wenn wir
    Und doch: Ich glaube weiterhin in dieser Kirche.     über das Wasser gehen können, dann, weil wir un-
Nicht schäfchenbrav, sondern durchaus mit Kritik und     seren Blick auf den richten, dem wir nicht nur gern,
manchmal mit Empörung. Solidarität im Glauben darf       sondern ganz und vorbehaltlos glauben wollen.
   dem glaub’ ich gern!                                                                                                 5
Dem glaub' - AktIonsheft für Pfarrgemeinden mit Impulsen und Bausteinen für den Gottesdienst - Renovabis
Fortsetzung von Seite 5 / Professor Sabine Demel

       situationen zu: „Hab keine Angst!           friedet werden können. Sie selbst
       Es ist kein Gespenst, das auf Dich          können sich nicht sagen, zu wel-
       zukommt, sondern Ich bin es! Ich            cher „Unmöglichkeit“ Jesus Sie in
       bin Dir nahe! Ich stehe dir bei!“           ihrer Angst vor dem Fremden
       Mitten in der dunklen Nacht, bei            oder auch in Ihrer Krankheit he-
       stürmischer See und verloren                rausfordert, welchen eigentlich
       gegangenen Hoffnungen ist also              „unmöglichen“ Schritt Sie aus
       Gott da – unvermutet – wie ein              der Einsamkeit heraus tun
       Gespenst und er bietet uns seinen           sollen. Und Sie selbst können
       Beistand an.                                sich auch nicht sagen, auf
           Allerdings hilft uns Gott nicht         welche „unmögliche“ Weise
       ohne unser Zutun. Wir müssen                sexueller Missbrauch zu ver-
       schon auch unseren Beitrag dazu             hindern und dessen traumati-
       leisten: Wir müssen diesem hel-             schen Folgen zu bewältigen
       fenden Zuruf Gottes antworten!              sind, wie Lebensmut, Vertrauen,
       Wie Petrus in unserer Erzählung,            Glauben, Zuwendung, Gemein-
       so dürfen und sollen auch wir,              schaftsleben wieder neu wachsen
       jeder und jede von uns rufen:               können, kurzum: Sie selbst kön-
       „Herr, mein Gott, wenn du mir               nen sich nicht sagen, was in einer
       so nahe bist, sag Du mir, was ich           schwierigen Situation oder Le-
       tun soll!“                                  bensphase „Unmögliches“ zu tun       Sie das „Un-
           Und der Herr, unser Gott,               ist. Ohne Gott und ohne Gottver-     mögliche“ tun,
       wird uns, wird Ihnen und mir,               trauen fällt Ihnen immer nur das     in denen Sie auf Gottes Zusage und
       antworten.                                  „Mögliche“ ein, das Sie eben gera-   im Vertrauen auf ihn hin „übers
       Wie? – Auf jeden Fall anders, als           de nicht aus der Bedrohung der       Wasser gehen“, ist es ganz entschei-
       wir es gewohnt sind, anders als             Angst, der Sorgen und der Not        dend, dass Sie dabei Ihren Blick und
       unsere Partnerin, anders als un-            führt. In Not und Bedrängnis         Ihre Gedanken stets auch – und so-
       ser Freund, als unsere Familie,             kann Ihnen nur Gott sagen, was       gar zuerst – auf Gott gerichtet lassen,
       als unsere Gemeinschaft. Einfach            Sie „Unmögliches“ tun können –       dass Sie Gott nicht aus den Augen
       anders, als wir es uns vorstellen.          vorausgesetzt, Sie sind offen für    verlieren, dass Sie Ihren Blick nicht
       Und dadurch klingt Gottes hel-              dieses Wort Gottes! Dann werden      zuerst auf die Wellen und den Wind,
       fender Zuruf und sein Lösungs-              Sie tun, was Gott Ihnen gesagt       also nicht zuerst auf die sich auftuen-
       angebot erst einmal fremd, unge-            hat: Sie tun, was eigentlich un-     den Gefahren, Risiken und Schwie-
       wöhnlich, ja vielleicht sogar               möglich ist – „Sie gehen über das    rigkeiten konzentrieren, sondern
       unmöglich                                   Wasser“.                             ­zuerst auf Gott. Beachten Sie nicht
           Auf einmal haben Sie eine                    Doch Achtung: Auch wenn          zuerst die Schwierigkeiten, sondern
       neue Idee oder Ihnen begegnet               Sie hören und tun, was Gott Ih-       nehmen Sie diese immer nur zusam-
       ein Mensch mit einem unge-                  nen sagt, sind die Schwierigkei-      men mit dem Blick auf Gott in
       wöhnlichen Rat oder Sie wissen              ten nicht einfach gleich ver-         ­Augenschein!
       auf einmal ganz sicher, was zu              schwunden. Sie bleiben, aber Sie           Und ein Zweites: Achten Sie auch
       tun ist. Sie „hören“ Jesus. Und             finden Mittel und Wege, mit ih-        nicht auf die anderen, die vorgeben,
       was er Ihnen sagt, hört sich im-            nen so umzugehen, dass Sie die         es besser zu wissen. Die sitzen abge-
       mer „unmöglich“ an.                         Schwierigkeiten in den Griff be-       kämpft im Boot, schlagen die Hände
           Sie selbst können sich nicht sa-        kommen und nicht umgekehrt             vor die Augen und schütteln den
       gen, welche „unmögliche“ Tat die            die Schwierigkeiten Sie in den         Kopf über Sie. Sie tun so, als wären
       tosenden Fluten der Naturkata­              Griff nehmen oder gar im Griff         sie die Vernünftigen und Klugen. In
       strophe eindämmen kann, durch               halten.                                Wirklichkeit sind sie mit ihrem
       wen oder was die gigantischen                    In diesen Momenten, Stun-         Kleinglauben im Boot mehr gefähr-
       Wogen von Krieg und Gewalt be-              den, Tagen und Jahren, in denen        det, als Sie mit Ihrem Vertrauen zu

6                                                                                                        dem glaub’ ich gern!
Dem glaub' - AktIonsheft für Pfarrgemeinden mit Impulsen und Bausteinen für den Gottesdienst - Renovabis
Gott auf dem Wasser. Sehen
           Sie auf Gott, vertrauen Sie
              ihm und gehen Sie
                                                                                Glaubenlernen
                Schritt für Schritt
                  weiter! Sie werden
                                                                                am Anderen,
                   nicht untergehen!
                       Schließlich
                                                                                der anders ist
                     noch ein Drittes:

                                          Foto: privat
                     Auch wenn Sie                                              von Professor Dr. Hans Mendl aus Passau
                     zwischendrin
                     doch Gott aus
                     dem Blick verlie-
                    ren, wenn Ihnen
                                                         D      er Mensch wird am Du zum Ich, so hat dies Martin Buber
                                                                formuliert. Auch Neurobiologen wie Joachim Bauer betonen,
                                                         dass der Mensch wesenhaft dazu motiviert ist, sich anderen zuzu-
                   Wind und Wellen                       wenden und mitmenschliche Beziehungen einzugehen. Durch so-
                  doch so sehr zuset-                    ziale Resonanz erfahren wir Zuwendung und Anerkennung, ler-
                 zen, dass Sie tatsäch-                  nen wir Gefühle und Empathie. Diese Dynamik zwischen Ich und
               lich Gott aus dem                         Du impliziert aber gleichermaßen Nähe und Distanz: Denn nur,
            Blick verlieren, dann ist                    wenn der Andere anders ist, kann ich mich selbst auch als je
         dennoch nicht schon ein-                        eigen erkennen.
      fach alles vorbei. Denn das ist                         Diese Grundbefindlichkeit des Menschen gilt selbstverständlich
 auch in unserer Erzählung pas-                           auch für die Möglichkeiten und Grenzen einer Glaubenskommuni-
siert. Petrus, den Jesus auf sein                        kation. Niemand kommt zum Glauben über das einsame Studium
Gottvertrauen hin über das Wasser                        von Bibel und Katechismen. Glaubenlernen erfolgte zu allen Zeiten
gehen lässt, sieht mitten im Gehen                       durch das Zusammenleben und das Gespräch mit anderen Men-
weg von Jesus und konzentriert sich                      schen, die glauben: die Eltern, die Gleichaltrigen, Lehrerinnen und
ganz auf die Wellen und den Wind.                        Lehrer. Und noch weiter gefasst: Das Christentum entstand nicht als
Er beginnt – wie sollte es anders                        ein theologisches Theoriegebäude, sondern als Erzähl­gemeinschaft
sein – zu versinken, zu versinken                        derer, die vom Christusereignis zutiefst betroffen waren, dieses aber
im Meer der Angst, der Sorgen und                        auch je eigen interpretierten. Schon der Blick in die frühe Geschich-
der Not. Die Angst gewinnt doch                          te des Christentums zeigt, wie sehr diese Prozesse einer Glaubens-
wieder die Oberhand über das Ver-                        kommunikation von Gemeinsamkeiten und Differenzen geprägt
trauen! Wir haben mehr Respekt                           waren: Das Ringen um die gemeinsame Wahrheit erfolgte im
vor Wind und Wellen als vor der                          ­Kontext der jeweiligen Lebensgeschichte, reli­giösen Verwurzelung
schützenden Macht Gottes.                                 und philosophischen Orientierung; dies verdeutlichen beispielswei-
    Das kommt immer wieder vor;                           se der Streit zwischen Petrus und Paulus bezüglich des Umgangs
das gehört zum Leben und zum                              zwischen Juden- und Heidenchristen (Gal 2,11-14) oder die Diskus-
Glauben dazu – es ist aber gott-                          sionen über die Mensch-Göttlichkeit Jesu Christi bei den ersten
lob – nicht das Ende. Es ist nicht                        ökumenischen Konzilien.
das Ende – unter einer Bedingung:                             Gerade die Unterschiede sind das Salz in der Suppe, um kreative
dass wir wieder von Neuem begin-                          Lernprozesse im Glauben auszulösen, denn nur, wenn ich ein Du,
nen, das Vertrauen zu wagen und                           das anders ist, anschaue, erkenne ich mein Ich; so verstanden bedeu-
einüben, zu vertrauen. Denn Petrus                        tet ein Lernen an Glaubensvorbildern immer auch ein kritisches
sieht wieder zu Jesus, schreit um                         Sich-Abarbeiten an ihnen. Unsere Pfarrgemeinden dümpeln auch
Hilfe und Jesus packt ihn bei der                         deshalb so dahin, weil sie zu sehr im eigenen Saft der Gleichgetakte-
Hand und rettet ihn. Gemeinsam                            ten schmoren. Bei der Verarbeitung der verschiedenen Sinus-Mili-
gehen sie dann über das Wasser der                        eu-Studien, die der gesellschaftlichen Akzeptanz der Kirchenge-
Angst, der Sorgen und der Not zu-                         meinden in Deutschland ein verheerendes Zeugnis ausstellten,
rück zum Boot und der Sturm                               wurde gefordert, den Weg „hinaus ins Weite“ zu wagen. Es gehe da-
legt sich.                                                rum, Lust auf Leute, die anders sind, zu entwickeln. Gleichgültigkeit
                                                                                                              Fortsetzung auf Seite 8

    dem glaub’ ich gern!                                                                                                                7
Dem glaub' - AktIonsheft für Pfarrgemeinden mit Impulsen und Bausteinen für den Gottesdienst - Renovabis
Fortsetzung von Seite 7 / Professor. Hans Mendl

       in Glaubensfragen entsteht auch deshalb, weil es zu wenig
       Reibungsflächen gibt. Wo und wann sprechen wir offen über
       das, was wir glauben, aber auch über das, was wir anders
                                                                                   Bausteine für ein
       oder nicht glauben? Die Krise der Glaubensweitergabe ist vor
       allem auch eine Krise der kritischen Glaubenskommunika­
                                                                                   am sechsten Son
       tion. Das beginnt bei zu glatten Predigten, geht weiter in der              22. Mai 2022
       religiösen Sprachlosigkeit in Familien und endet noch nicht
       bei einem Religionsunterricht, der zu wenig gedanklich
       ­herausfordert und zu wenig zum kritischen Diskurs unter­
                                                                                   oder
        einander führt, wie neuere Studien ergeben haben.                          für einen Gottesdienst
            Was glaubst du denn? Vom Konzept einer starken Tole-
        ranz aus setzt ein Ringen um (religiöse) Wahrheit bei der                  mit Firmanwärterinnen
        Überzeugung an, dass die eigene Position die richtige ist;                 und -anwärtern
        man gesteht aber auch dem Gesprächspartner dieselbe Ein-
        stellung zu. Das ist die Basis für einen respektvollen und
        vielleicht auch spannenden Dialog auf Augenhöhe, der die
        Unterschiede und auch das wechselseitige Unverständnis als                 Einführung
        konstruktive Elemente einer Verständigung über Fragen des
        Glaubens sieht.                                                            „Verkündet es jauchzend, damit
            Das Skizzierte zur konstruktiven Bedeutung des Unter-                  man es hört! Ruft es hinaus bis
        schiedlichen und der Verschiedenheiten gilt auch für den                   ans Ende der Erde! Ruft, der
        Dialog zwischen den Kirchen in Ost und West: Ich empfinde                  Herr hat sein Volk befreit. Hal-
       es als spannend bei den Gesprächen mit Kolleginnen und                      leluja.“ (Jes 48,20). Mit dieser
       Kollegen aus Tschechien, Ungarn, Slowenien und Kroatien,                    Steilvorlage aus dem Gedanken-
       gerade die Unterschiede wahrzunehmen und zu ergründen,
                                                                                   gut des Propheten Jesaja wird
       wie in den jeweiligen L ­ ändern Glaube gelebt wird und wieso
                                                                                   die Messfeier dieses sechsten
       dies so ist: Unterschiedliche gesellschaftliche Rahmen­
       bedingungen und historische Bürden führen auch zu unter-                    ­österlichen Sonntags eröffnet.
        schiedlichen Konzeptionen einer Glaubenskommunikation                       Es ist der Aufruf zum Zeugnis
        und einer religiösen Bildung und Erziehung: Wenn ich all                    für die Befreiungstat des leben-
        das betrachte, verstehe ich meine eigenen Konzepte besser                   digen Gottes, die uns im öster­
        und frage sie gleichzeitig selbstkritisch an, wie ich auch mei-             lichen Geheimnis des „treuen
        ne Anfragen an die Konzeptionen der anderen behalten darf.                  Zeugen“ – Jesus Christus ge-
            Nähe und Distanz in der Begegnung von Menschen, die                     schenkt ist. Für die Begegnung
        um den Glauben ringen, erscheinen als die beiden zentralen
                                                                                    mit ihm bereiten wir uns:
        Motoren, um Dialog- und Wachstumsprozesse im Glauben
        anregen zu können! Wenn ich eine These aus einer anderen
        Wissenschaft bemühen darf: Nur Reibung erzeugt ­Wärme!
        Hauptsache, die Chemie stimmt!
                                                                                   Tropen zum Kyrie
       Zwei Literaturtipps
                                                                                   Herr Jesus Christus, du bist der
       „Ein flüchtiger Traum vom Glück: Trotz Nichtübereinstimmung akzeptiert
       werden, darauf beharren dürfen, ohne den Liebes­entzug zu riskieren. Das    treue Zeuge: Kyrie eleison.
       Gefühl haben, dass Widerspruch nicht nur geduldet wird, sondern einfach
       dazugehört, dass er gebraucht und erwartet wird, um nur ja nicht seine      Du bist vom Vater gesandt,
       Ursachen zu übersehen. So könnte die Liebe sein.“ (Jurek Becker, Schlaf-
       lose Tage, Frankfurt a. M. 1978, Seite 28)
                                                                                   um uns vom Tod zu befreien:
                                                                                   Christe eleison.
       „Einmal hat sie zu mir gesagt, sie finde fremde Menschen fesselnd, solan-
       ge sie mehr oder weniger fremd seien. Ein Fremder, der aufhöre, fremd zu
       sein, würde sofort anfangen, sie zu bedrücken.“ (Amos Oz, Judas, Berlin
                                                                                   Du sendest uns als Boten deiner
       2015, Seite 60)                                                             ­Befreiungstat: Kyrie eleison

8                                                                                                   dem glaub’ ich gern!
Dem glaub' - AktIonsheft für Pfarrgemeinden mit Impulsen und Bausteinen für den Gottesdienst - Renovabis
Fürbitten zum sechsten Sonntag
                                                 der Osterzeit am 22. Mai 2022
e Eucharistiefeier                                 P: Papst Paul VI. hat in seiner Enzyklika Evangelii

ntag der Osterzeit                                 nuntiandi daran erinnert, „dass der heutige Mensch
                                                   lieber auf Zeugen als auf Gelehrte hört, und wenn er auf
       von Pfarrer Dr. Stefan Hauptmann,           Gelehrte hört, dann deshalb, weil sie Zeugen sind.“
                         Markt Indersdorf          Unserem Herrn Jesus Christus, der für alle Menschen
                                                   der treueste und verlässlichste Zeuge ist, tragen wir voll

               dem glaub’
                                                   Vertrauen unsere Bitten vor:

                                                  1
                                                           Sprecher 1: Der heutige Mensch sucht, auch wenn

                ich gern !
                                                           er in einem Maße wie nie zuvor mit Dingen und
                                                           Gütern überflutet wird, „das Unsicht­bare und die
                                                           geistigen Güter“, sagt Papst Paul VI.

              Was Ost und West                     Sprecher 2: Lasst uns beten für die Kirche, für unseren
               verbinden kann.                     Papst, die ­Bischöfe, Priester und Diakone und für alle,
                                                   denen die Verkündigung deiner befreienden Botschaft
                                                   anvertraut ist. – Stille –
                                                   Bittruf
   Meditation zur Kommunion                        V: Jesus Christus, Du Freund des Lebens. –
   aus Silja Walter: Kommunionpsalter –            A: Wir bitten Dich, erhöre uns.
   Herder 1985/S.53

                                                  2
                                                           Sprecher 1: „Die Menschen unserer Zeit sind
                                                           zerbrech­liche Wesen, die oft Unsicherheit, Angst,
   Gemeinde-Antiphon                                       Furcht erleben“.
   GL 479, 1: „Eine große Stadt ersteht“           Sprecher 2: Lasst uns beten für die Verantwortlichen in
   V: Wir sind die Stadt                           Staat, Medien und Gesellschaft, dass ihr Handeln Frieden
      aus Steinen,                                 und Freiheit fördert. – Stille –                   Bittruf
      die dein Brot,

                                                  3
                                                           Sprecher 1: „Die neuen Generationen wollen vor
      Lamm,                                                allem Zeugen für das Absolute treffen. Die Welt
      die dein Wein lebendig macht.                        wartet auf das ‚Vorübergehen der Heiligen‘.“
      Wir sind die Stadt,
      die nur vom einen                            Sprecher 2: Lasst uns beten für alle Getauften in Ost und
      Licht, dir Lamm, ihr Leuchten hat.           West, dass sie in der Kraft des Heiligen Geistes glaub­
                                                   würdige Zeugen der österlichen Befreiungstat werden.
                                                   – Stille –                                           Bittruf
   Gemeinde-Antiphon

                                                  4
   GL 479, 2: „Durch dein Tor lass uns herein“             Sprecher 1: „Der moderne Mensch stellt sich auch
                                                           – oft schmerzhaft – die Frage nach dem Sinn der
   V: Lamm, lösch in uns die trüben                        menschlichen Existenz: Warum die Freiheit, das
      Lichter,                                             Leiden, der Tod?“
      wir essen doch dein Fleisch und Blut,
      dass uns dein Glanz durchstrahlen macht      Sprecher 2: Lasst uns beten für alle, die leiden und die an
      zu Steinen der kristallenen Stadt,           den Rand gedrängt werden, und für unsere Verstorbenen,
      die dich das Licht der Welt,                 mit denen wir über den Tod hinaus verbunden sind.
      zu senden und ins Dunkel                     – Stille –                                           Bittruf
      zu verschwenden hat.                         Gott, unser Vater, du hast deinen Sohn Jesus Christus, den
                                                   treuen Zeugen, durch die Auferstehung von den Toten
   Gemeinde-Antiphon                               ­beglaubigt. Dir sei im Heiligen Geist Preis und Dank in
   GL 479, 3: „Dank dem Vater, der uns zieht“       Ewigkeit. Amen.
                                                   Die Grundgedanken der Fürbitten sind entnommen:
                                                   Paul VI. – Evangelii nuntiandi (1974)/41
   dem glaub’ ich gern!                                                                                         9
Dem glaub' - AktIonsheft für Pfarrgemeinden mit Impulsen und Bausteinen für den Gottesdienst - Renovabis
Bausteine für eine Eucharistiefeier
     am Hochfest Christi Himmelfahrt
     26. Mai 2022
                                                                            dem glaub’
     von Pfarrer Dr. Stefan Hauptmann,
     Markt Indersdorf                                                        ich gern !
                                                                                 Was Ost und West
                                                                                  verbinden kann.

     Einführung

     „Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und schaut zum Himmel? Der Herr wird wieder-
     kommen, wie er jetzt aufgefahren ist. Halleluja“ Heute am Fest Christi Himmelfahrt geht
     unser Blick dem Herrn Jesus nach in den Himmel, der offen steht. Aber damit der Himmel
     geöffnet bleibt, haben wir auf Erden viel zu tun, um seine Wiederkunft vorzubereiten. So
     bitten wir den erhöhten Herrn um sein Erbarmen, damit er alle Verschlossenheit der Sünde
     von uns nehme, damit unser Zeugnis glaubhaft ist:

     Tropen zum Kyrie:
     Herr Jesus Christus, du bist zum Vater                Gemeinde-Antiphon
     ­heimgekehrt: Kyrie eleison                           GL 319: „Christ fuhr mit Schallen, von deinen
     Du hältst den Himmel offen: Christe eleison.          Jüngern allen. Er segnet sie mit seiner Hand
                                                           und sandte sie in alle Land. Kyrieeleis.“
     Du sendest uns als deine Zeugen: Kyrie eleison.
                                                           V: Dein Fortgehen und dein
                                                              Wiederkommen, Herr,
     Meditation zur Kommunion                                 empfangen wir im Glauben,
                                                              bleibt uns aufbewahrt
     von Silja Walter (a.a.O.: Seite 56)
                                                              in deiner Gegenwart.
                                                              Dein heilig Hin und Her
     Gemeinde-Antiphon
                                                              erfasst uns immer mehr
     GL 319: „Christ fuhr gen Himmel. Was sandt er uns
                                                              in Brot und Wein.
     hernieder? Er sandte uns den Heilgen Geist zu Trost
                                                              Wir bleiben hier
     der armen Christenheit. Kyrieeleis.“
                                                              und dürfen doch mit dir
     V: Du gehst zum Vater heim                               schon jetzt beim Vater sein.
        und kommst zu uns im Mahl.
        Zum Vater gehst du,                                Gemeinde-Antiphon
        um zu uns zu kommen.                               GL 319: „Halleluja. Halleluja.
        Da wo du bist, ist jene Stadt, der Saal,           Halleluja. Des solln wir alle
        in dem wir bleiben sollen.                         froh sein. Christ will unser
                                                           Trost sein. Kyrieeleis.“

10                                                                                          dem glaub’ ich gern!
Fürbitten zum Hochfest Christi
                                                                             Himmelfahrt am 26. Mai 2022

                                                                               P: Herr Jesus Christus, durch
                                                                               dich steht das Himmelstor
                                Am heutigen Tag ­beginnt                       ­allen offen, die glauben.
                                auch das gemeinsame                             Durch dich beten wir im
                                                                                Heiligen Geist zum Vater:
                                Gebet der Renovabis-
                                                                                     Dir und deiner Bot-

                                                                               1
                                Pfingst­novene mit
                                                                                     schaft glauben wir gern.
                                ­Christinnen und Christen                            Steh’ allen bei, die sich
                                 im Osten Europas                                    in deiner Kirche um die
Die 27. Pfingstnovene mit dem Titel „Gottes Geist schenkt Einheit“ zur
                                                                                     Verkündigung mühen.
­Thematik „Weiter­gabe des Glaubens im O ­ sten und ­Westen ­Europas“                 – Stille –
 hat Weihbischof em. Pero Sudar aus Sarajevo ­geschrieben. In zehn
 ­Impulsen thematisiert er die ­Chancen des Austauschs von Glaubens-           Bittruf oder          GL 312,2

 erfahrungen in Europa.                                                        Sende aus deinen Geist, und
                                                                               das Antlitz der Erde wird neu
Das Titelbild der Novene zeigt einen Teil des einzigartigen Fensters im

                                                                               2
südlichen Querhaus des Kölner Doms und wie sich das durchfallende                    Du sendest uns als
Licht im Mauerwerk fängt. Gerhard Richter gestaltete das Fenster bis                 deine Boten: Ermutige
2007 aus 11.263 Einzelscheiben in 72 Farben, die computergesteuert                   alle Getauften in Ost
nach dem Zufallsprinzip angeordnet worden sind. Die gläsernen Farb-                  und West, den offenen
quadrate und weitere Bilder des 106 Quadratmeter großen Richter-                     Himmel zu bezeugen.
fensters illustrieren die gesamte Renovabis-Pfingst­novene 2022.                     – Stille –      Bittruf
Bitte bestellen Sie rechtzeitig kostenlos die von I­ hnen benötigte Stück-
                                                                                     Du trittst beim Vater

                                                                               3
zahl an Gebetsheftchen per E-Mail: renovabis@eine-welt-shop.de
oder  0241 / 479 86-200                                                             für uns ein: Sende
Best.-Nr.: 1 811 22 · einzeln; Best.-Nr.: 1 810 22 · 5er-Pack                        deinen Heiligen Geist,
                                                                                     damit das ­Antlitz
                                                                                     der Erde neu w­ erde.
                                                                                     – Stille –       Bittruf

                                                                                     Du wirst wiederkom-

                                                                               4     men in Herrlichkeit:
                                                                                     Stärke die Kranken,
                                                                                     gib Hoffnung den
                                                                                     Sterbenden und vollen-
                                                                                     de unsere Toten in
                                                                                     deinem ­Leben.
                                                                                     – Stille –     Bittruf

                                                                               Denn du allein bist der
                                                                               ­Heilige, du allein der Herr,
                                                                                du allein der Höchste, Jesus
                                                                                Christus, im Heiligen Geist
                                                                                zur Ehre des Vaters in
                                                                                ­Ewigkeit. Amen.

dem glaub’ ich gern!                                                                                       11
Heute, am siebten Sonntag der Osterzeit, wird auch der kurze Aufruf
der deutschen Bischöfe zur Pfingstaktion von Renovabis verlesen.

       Bausteine für eine Eucharistiefeier am
       Siebten Sonntag der Osterzeit 29. Mai 2022
                                                                                              von Pfarrer Dr. Stefan Hauptmann,
       Einführung                                                                                               Markt Indersdorf

       „Vernimm, o Herr, mein lautes Rufen: sei mir gnädig und erhöre mich! Mein Herz denkt an
       dein Wort: „Sucht mein Angesicht!“ Dein Angesicht, Herr, will ich suchen. Verbirg nicht
       dein Gesicht vor mir! Halleluja.“ (Ps 27). Mit dieser Aufforderung, in den offenen Himmel zu
       schauen und auf den zu blicken, der bedingungsloses Vertrauen nicht enttäuscht, beginnt die
       Messfeier am heutigen siebten österlichen Sonntag. Auf ihn hin orientieren wir uns, sein
       Blick ruht auf uns und löscht Fehl und Sünde aus:

       P: Erbarme dich unser, Herr, unser Gott,                            Tropen zum Kyrie
          erbarme dich.
       A: Denn wir haben vor dir gesündigt.
                                                                           Herr Jesus Christus du bist erhöht zur Rechten
       P: Erweise uns, Herr, deine Huld.                                   des Vaters: Kyrie eleison.
       A: Und schenke uns dein Heil.                                       Du stehst vor ihm als unser Anwalt:
       P: Nachlass, Vergebung und Verzeihung unserer                       Christe eleison.
          Sünden schenke uns der allmächtige und
          barmherzige Herr. Amen.                                          Du bist der treue Zeuge, dem wir vertrauen.
                                                                           Kyrie eleison.

Gartenkresse
     Ein Symbol für den Glauben an Gott
                                       Renovabis-
                                          Saatgut
                                                                           Kommunion-Meditation
                                                                           von Silja Walter (a.a.O.: Seite 55)

                                                                           Gemeinde-Antiphon
     und schnell wachsendes Vitaminwunder                                  GL 370, 1 + 2: „Christus, du Herrscher Himmels
                                                                           und der Erde“
  Die Gartenkresse findet vielfach Verwendung als
  schnell wachsendes „Ostergras“. Sie ist bekannt                          V: Wir kommen, unsere Kleider
  für „gläubige Leidenschaft“. Das Pflänzlein aus der                         zu waschen
  Familie der Kreuzblütler verweist zudem auf                                 im Wein,
  Christus selbst. Abgesehen                                                  der dein Blut ist, Christus!
  davon schmecken die
  scharfen Blättchen ein-
  fach gut und sind kleine
                                           Gartenkresse
                                      ein symbol für den
                                                                              Da wir ihn trinken,
                                                                              gehen wir gänzlich ein
                                   und schnell wachse    Glauben an Got
                                                     ndes Vitaminwun t
                                                                     der
                                                                              in dein Vergeben, Christus!
  „Vitamin-Bomben“, die                                                       Anders werden wir doch nicht rein.
  als Rohkost beliebt und                                                     Und wir wollen doch leben, Christus!
  gesund sind. Rezepte                                                        Und da gibst du uns Anrecht
  finden Sie unter                                                            am Lebensbaum,
  www.renovabis.de/kresse                                                     an der Frucht, die sich wie Brot isst,
  Schenken Sie Ihren Pfarr-       Was Ost und We
                                                                              die du selber bist, Christus!
  angehörigen die neuen            verbinden kann.st www.renovabis.de

  Samen von Renovabis!                                                     Gemeinde-Antiphon
  Oder starten Sie eine Pflanz­a ktion mit ­Pfarrei-,                      GL 370, 3 + 4: „Reiche entstehen, blühen
  Verbandsgruppen oder mit Firm­anwärterinnen                              und zerfallen“
  oder -bewerbern.
  Best.-Nr. 8 917 22 · kostenlos
                                                                                                                 dem glaub’ ich gern!
Fürbitten zum siebten Sonntag
                                                                                                                           der Osterzeit am 29. Mai 2022
                                  Das Plakatmotiv
                                                                                                                             P: Herr Jesus Christus, als
                                  Das Plakat der Renovabis-Pfingst­a ktion greift die Wunder­erzählung von
                                  Jesu Gang auf dem Wasser in ihrer knappsten Form als Piktogramm
                                                                                                                             unser Hoherpriester trägst du
                                  ­a llgemeinverständlich auf. Eindrücklich erzählt es von V­ertrauen, Gott-                 die Bitten deiner Gemeinde
                                  vertrauen und S­ elbstvertrauen – und vom Glauben. Und es beantwortet                      zum Vater. Wir bitten dich:

                                                                                                                             1
                                                                                         die Frage „wem                            Für deine Kirche:
                                                                                         glaub’ ich gern?“                         Stärke alle Glieder
                                                                                         mit einem Lächeln,                        ­deines Volkes in der
                                                                                         als „Hinweis-
                                                                                                                                    ­Gemeinschaft mit un-
                                                                                         Schild“ am Ort des
                                                                                                                                     serem Papst Franzis-
                                                                                         Wunders, dem See
                                                                                         Genezareth …
                                                                                                                                     kus, den Bischöfen,
                                                                                                                                     Priestern und Diako-
                                                                                                   Quelle: © Osteuropa-­
                                                                                                   Solidaritätsaktion                nen, damit sie einmütig
                                                                                                  ­Renovabis                         im Gebet verbunden
                                                                                                                                     ­bleiben. – Stille –

                                                            dem                                                              Bittruf
                                                                                                                             V: Jesus Christus, Du Freund

                                                           glaub’
                                                                                                                             des Lebens. –
                                                                                                                             A: Wir bitten Dich,
      www.renovabis.de

                                                                                                                                 erhöre uns.

                                                             ich                                                             2
                                                                                                                                   Für die Getauften in

                                                           gern !
                                                                                                                                   Ost und West: Hilf dei-
                                                                                                                                   ner Christenheit, in er-
                                                                                                                                   neuerter Einheit dein
                                                                                                                                   Angesicht zu ­suchen.
                                                   Was Ost und West                                                                – Stille –      Bittruf
        Helfen Sie                                  verbinden kann.

                                                                                                                             3
        mit Ihrer
        Online-Spende!                                                                                                             Für die Verantwort­
                                                                                                                                   lichen in Staat und
                                      Pfingstkollekte am 5. Juni 2022                                                              Gesellschaft: Segne ihr
                                                                                                                                   Bemühen um Frieden
Renovabis_Plakat_2022_A2.indd 1                                                  08.02.22 15:34

                                                                                                                                   und ­Gerechtigkeit.
                                  Bewerben Sie den QR-Code für Spenden an Renovabis                                                – Stille –      Bittruf
                                  bitte in Ihren Veröffentlichungen

                                                                                                                             4
                                                                                                                                   Für alle Notleidenden:
                                  Weil damit gerechnet werden muss, dass die Zahl der Gottes­dienst­                               Zeige ihnen dein trös-
                                  besucher auch noch bis Pfingsten beschränkt bleibt, kann das
                                                                                                                                   tendes Angesicht.
                                  ­Ost­europa-Hilfswerk Renovabis nicht mit der früher gewohnten
                                   ­Einnahme aus der Pfingstkollekte rechnen.                                                      – Stille –      Bittruf

                                  Deswegen bittet Reno­vabis weiterhin um Online-                                            Durch dich, Herr Jesus Chris-
                                  Spenden – direkt auf die entsprechenden Konten.                                            tus, geht unser Gebet im Hei-
                                  Smartphone-Nutzer können auch durch Scannen                                                ligen Geist zum V­ ater im
                                  des QR-Codes direkt auf das Online-Spendenfor-
                                                                                                                             Himmel. Dir sei Dank in
                                  mular gelangen und dort auf einfache Weise ihre
                                  Unterstützung anweisen.                                                                    Ewigkeit. Amen.

                                  dem glaub’ ich gern!                                                                                                    13
Diesen Predigtvorschlag finden Sie auch als PDF- und als Word-Dokument
zum Download unter www.renovabis.de/gottesdienst

       Predigtskizze für Gottesdienste
       am Siebten Sonntag der Osterzeit
       von Pfarrer Christoph Stender, Geistlicher Assistent des Zentralkomitees
       der deutschen Katholiken (ZdK), Berlin/Aachen

       Liebe Glaubensschwestern,                                         Auch Jesus lebte in Beziehungen, auch er musste wie je-
       liebe Glaubensbrüder,                                             der andere auch seinen Alltag in den Griff bekommen.
                                                                         Er wusste aus eigener Erfahrung, wie wichtig die Men-
       zu wissen, wohin man gehört, ist ein großes Ge-
                                                                         schen sind, die einander Heimat geben, die einem am
       schenk. Jeder von uns braucht Menschen, zu denen
                                                                         Herzen liegen und spüren lassen: Hier gehörst du hin.
       er gehört.
                                                                         Jesus aber spürte in seinem Alltag eine Zugehörigkeit,
       Manchmal ist es nur ein einziger Mensch, der wis-                 die tiefer wurzelte als in einem Aufgehoben- und Ge-
       sen lässt, wohin man gehört. Oder es ist die Fami-                borgen-Sein unter Mitmenschen. Immer stärker im
       lie, die gerade auch im Konflikt Beheimatung                      Lauf seines Lebens spürte er die Einheit, die ihn mit
       schenkt. Zugehörigkeit erfahren Menschen, die ihr                 ­seinem himmlischen Vater verband.
       Hobby gemeinsam pflegen, und besonders auch ein                    Auf seinem Lebensweg, auf dem sein Kreuz ihm im-
       Freundeskreis lässt Getragen-Sein erfahren. Auch                   mer näher kam, erlebte er Situationen, die ihn glau-
       religiöse Gemeinschaften können spüren lassen,                     ben ließen, sogar von seinem himmlischen Vater ver-
       wohin man gehört.                                                  lassen zu sein. Aber auch wenn er in schwerem
                                                                          Leiden fragend nach Gott rief, wusste er, dass seine
        Unsere eigenen Zugehörigkeiten machen wir uns
                                                                          Heimat in Gott nicht der Zerbrechlichkeit der Welt
        allerdings nicht jeden Tag aufs Neue bewusst, sie
                                                                          unter­legen ist.
        stehen in unserem Alltag oft nicht im Vordergrund,
        da alltägliche Herausforderungen unsere Aufmerk-                 Deshalb erhoffte Jesus für die Menschen, die ihn beglei-
        samkeit beanspruchen. Aber im Hintergrund sind                   ten, dass auch sie erleben würden, verlässlich aufgeho-
        unsere Zugehörigkeiten präsent.                                  ben und geborgen zu sein. Für die Menschen, die Jesus
        Meine Zugehörigkeit zu Menschen, also mein Bei-                  so am Herzen lagen, bittet er, wie uns das Evangelium
        ihnen-beheimatet-Sein, ist ein Teil meiner Identität             nach Johannes erzählt: „Alle sollen eins sein: Wie du,
        und gibt mir auch die Kraft, besonders in schweren               Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in
        Situationen meinen Alltag zu bewältigen. Solche                  uns sein.“ (Joh 17,21f)
       Beheimatung schenken uns liebe Menschen, die                      In diesen zärtlichen Worten Jesu wird deutlich, wie
       ­unser Herz spüren lassen, dass wir dazugehören.                  sehr er sich danach sehnte, dass wie er selbst, auch die

       Anregende Gedanken zum Leitwort
       „dem glaub’ ich gern! Was Ost und          ben im Austausch und für partner-        die Tagesordnung zu setzen – trotz der
       West verbinden kann“: So heißt das         schaftlichen Dialog „auf Augenhöhe“      enormen Sorgen und Ängste der vergan­
       Leitwort der dreißigsten bundeswei-        zwischen Menschen und Völkern im         genen Monate und Jahre.
       ten Pfingstaktion des katholischen         benachbarten und ferneren Europa         Renovabis stellt bei der Pfingstaktion
       Osteuropa-Hilfswerks Renovabis. Die        beflügeln zu lassen.                     2022 hoffnungsvolle Aufbrüche und Pro-
       Solidaritätsaktion der deutschen Ka-       Dem Menschen, der aus seinem             jekte vor: Glaubens- und Lebenszeugnisse
       tholiken mit den Menschen in Mittel-       Glauben heraus handelt und schein-       von Menschen aus Ost und West, die uns
       und Osteuropa will Mut machen, die         bar Unmögliches möglich macht,           allen Mut machen können und sollen.
       tragende Kraft des Glaubens für das        dem glaub’ ich doch gern! Renovabis      Renovabis zeigt, dass es Vieles gibt, das
       eigene Leben neu zu entdecken. Es          traut sich, ein Bekenntnis zum Glau-     verbindet: die gemeinsame Geschichte;
       geht darum, sich durch diesen Glau-        ben, zu Gott, ausgerechnet jetzt auf     der persönliche und gemeinschaftliche

14                                                                                                           dem glaub’ ich gern!
Unter www.renovabis.de finden Sie auch aktuelle Projektbeispiele und
                                                     Porträts/Zeugnisse über das Glaubensleben von Menschen in Mittel- und Osteuropa.

ihm anvertrauten Menschen im Herzen spürten, wohin sie                Liebe Geschwister,
gehören, nämlich in die Einheit, die Gott selbst ist.                 das große „Kapital“ unseres Osteuropa-Hilfs-
                                                                      werks Renovabis ist unsere Solidarität als Chris-
Seine Bitte um die Einheit der Menschen, ihr Verbunden-
                                                                      tinnen und Christen – und die Solidarität aller
Sein in Gott ist aus heutiger Perspektive aber nicht nur in
                                                                      Menschen guten Willens.
die Vergangenheit einzuordnen. Seine Bitte um Einheit, ein
                                                                      Renovabis wurde 1993 von engagierten Christin-
Verbunden-Sein in Gott, zusammengehörig in Gottes Na-
                                                                      nen und Christen ins Leben gerufen und lässt
men, wissen, wohin man ­gehört, diese Bitte Jesu gilt auch
                                                                      seitdem Menschen von Albanien bis Belarus und
für uns heute, die wir versuchen, ihm zu folgen.
                                                                      von Estland bis Tadschikistan durch konkrete
                                                                      Projekte spüren, dass sie nicht allein sind.
Liebe Schwestern, liebe Brüder,
zu wissen, wohin man gehört, ist ein großes Geschenk. Da-             Gerade Heranwachsende sollen in sozialen Pro-
für gilt es, den Menschen zu danken, die Zugehörigkeit uns            jekten lernen, ihre Fähigkeiten und Talente zu
ehrlich spüren lassen. Es gilt, Gott zu danken, der uns im            entfalten. Das qualifiziert sie später, ihre Gesell-
Glauben wissen lässt, grenzenlos in ihm beheimatet zu sein.           schaften und ihre Beheimatung mitzugestalten,
                                                                      um so auch eine persönliche Perspektive aufbau-
Manchmal ist es schön, einfach sehr schön, sich so fallen
                                                                      en zu können, die sonst vielleicht nicht gegeben
lassen zu können in die geschenkte Geborgenheit. Doch
                                                                      wäre. Solidarität ist ein Fundament, auf dem Be-
­Geborgenheit ist nicht nur ein schönes Gefühl, sie ist auch
                                                                      heimatung wachsen kann und die Menschen mit
 Kraftquelle!
                                                                      frohem Herzen sagen lässt: Da gehöre ich hin.
Unsere Beheimatung ist eine Kraftquelle, aus der wir beson-           So gelebte Solidarität kann aber ihre Kraft nur
ders dann schöpfen können, wenn uns das Wasser bis zum                entfalten, wenn sie durchwoben ist von Glaub-
Hals steht, wenn Konflikte unser Leben bedrängen oder                 würdigkeit und Transparenz, der Ehrlichkeit der
wenn wir uns ausgebrannt fühlen.                                      Worte, und dem Respekt vor Gott.
Beheimatung ist aber auch eine Kraftquelle, aus der heraus            Im Dienst an den Menschen in Mittel-, Ost- und
Solidarität verschenkt werden kann.                                   Südosteuropa geben jene dem Hilfswerk Renova-
Solidarität beginnt mit dem Hinschauen, wahrnehmen, wie               bis Gesicht und Stimme, die sich vor Ort engagie-
Menschen leben, entdecken, was ihnen fehlt.                           ren und so stark machen für die Belange und
Solidarität bedeutet, an Hintergründen interessiert zu sein,          ­besonders auch für die Nöte der Menschen. Mit
kulturelles Erbe wertzuschätzen und politische Gegeben­                unserer Hilfe, unserer Verbundenheit sind sie so
heiten abzuschätzen.                                                   auch unsere Stimme, der geglaubt werden darf.
Solidarität bedeutet, dann aber auch, Einsatz, Selbstverges-
senheit und Mut an den Tag zu legen.
                                                                   Heute, am Siebten Sonntag der Osterzeit, wird auch der kurze Aufruf
                                                                     der deutschen Bischöfe zur Pfingstaktion von Renovabis verlesen.

Glaube; die Erfahrung der Solidarität.       christlichen Glauben – und nicht          gleich eine soziale Dimension für das
Mit den Perspektiven „Was Ost und West       Kirche mit allen gegenwärtigen Be-        Leben in Gemeinschaft und Gesell-
verbinden kann“ knüpft Renovabis an Pro-     lastungen und Erschütterungen – in        schaft.
jektbeispiele weltkirchlicher Lern- und      den Mittelpunkt. Der Kernbegriff          Das Leitwort der diesjährigen Reno-
Glaubensgemeinschaft in Europa und den       „Glaube“ versucht, die Tragfähigkeit      vabis-Pfingstaktion ist also viel-
Dialog zwischen Ost und West an.             des Wortes Gottes in persönlichen         schichtig. Es meint aber vor allem
Glaube ist eine identitätsstiftende Kraft,   und gesellschaftlichen Herausforde-       einfach lebendiges Christsein: Aus
die im Leben des einzelnen und der Ge-       rungen deutlich zu machen. In Ver-        dem Glauben heraus handeln, nicht
meinschaft gerade dort Halt und Funda-       bindung mit der Unterzeile „Was Ost       bloß reden. Wer so glaubt und lebt,
ment vermitteln kann, wo für unerschüt-      und West verbinden kann“ wird un-         der stiftet Hoffnung und Zuversicht.
terlich gehaltene Werte und Sicherheiten     terstrichen, dass christlicher Glaube     Und zwar in Ost und West!
ins Wanken geraten. Das Leitwort der         hoffnungsvolle Gestaltungskraft für
Pfingstaktion 2022 stellt bewusst den        das Leben des Einzelnen hat und zu-

     dem glaub’ ich gern!                                                                                                         15
Bausteine für eine Eucharistiefeier
     am Hohen Pfingstfest,
     5. Juni 2022               dem glaub’
     von Pfarrer Dr. Stefan Hauptmann,
     Markt Indersdorf
                                                   Was Ost und West
                                                    verbinden kann.
                                                                               ich gern !
     Einführung

     „Der Geist des Herrn erfüllt den Erdkreis. In ihm hat alles Bestand. Nichts bleibt verborgen
     vor ihm. Halleluja“ (Weish 1,7). Heute sind die fünfzig Tage erfüllt und wir sind zusammen-
     gekommen, um die Vollendung des österlichen Geheimnisses in der Sendung des Heiligen
     Geistes zu feiern. „dem glaub’ ich gern!“ lautet das diesjährige Themenwort über der Reno­
     vabis-Aktion dieses Jahres. Die „stille Macht“, die „verborgene Kraft“ ist am Wirken in der
     Welt. Bitten wir den erhöhten Herrn, dass er unsere Sinne öffne und schärfe dafür, indem er
     die Fesseln unserer Sünde und Schuld löse:

     Tropen zum Kyrie                                     Gemeinde-Antiphon
     GL 165                                               GL 347, 3: „Der Geist des Herrn treibt Gottes Sohn“
                                                          V: Nun sind unsere Türen geöffnet.
     Kommunion-Meditation                                    Du hast uns mit Feuer gespeist.
     von Silja Walter (a.a.O.: Seite 56 f.)                  Wir bringen unserem Bruder [unserer Schwester]
                                                             deinen Heiligen Geist.
                                                             Halleluja!
     Gemeinde-Antiphon
     GL 347, 1: „Der Geist des Herrn erfüllt das All“
                                                          Gemeinde-Antiphon
     V: Wir halten die Türen verschlossen.                GL 347, 4: „Der Geist des Herrn durchweht die Welt“
        Du Herr trittst im Mahl bei uns ein
        und bringst uns den Frieden des Herzens,
        den Heiligen Geist,                               Einladung zur Kollekte
        Halleluja!                                        am Pfingstsonntag, 5. Juni 2022
                                                          Heute werden wir gebeten, die Solidaritäts­a ktion
     Gemeinde-Antiphon                                    ­Renovabis zu unterstützen. Renovabis hilft notleiden-
     GL 347, 2: „Der Geist des Herrn erweckt den Geist“    den und benachteiligten M   ­ enschen in Mittel-, Ost-
                                                           und Südosteuropa. Die Projekte, die Renovabis dort
     V: Du hauchst uns Vergebung und Freiheit              ­fördert, sind ein wichtiger Beitrag zur Weitergabe
        in unser Herz und Gesicht.                          und zur Bezeugung des Glaubens. Sie ­ermöglichen
        Du zeigst uns Hände und Seite                       neue Wege der Seelsorge und der tatkräftigen Nächs-
        und sprichst zu uns:                                tenliebe für an den Rand ­gedrängte Menschen. Das
        Fürchtet euch nicht!                                Hilfswerk regt an, in Ost und West die ­Erfahrung zu
        Halleluja!                                          teilen, dass der Glaube Hoffnung und Freude ent­
                                                            fachen kann. Bitte u­ nterstützen Sie Renovabis.
                                                            Vergelt’s Gott für Ihre Spende!

16                                                                                           dem glaub’ ich gern!
Fürbitten zum Pfingstsonntag,
                                                                                                                                                                                                                                  5. Juni 2022
Das Gebetsbild
Das Gebetsbild zur Renovabis-­Pfingstaktion 2022 zeigt die                                                                                                                                                                          P: Lasst uns zu Gott beten, der durch
­Rosette des Richter­fensters im südlichen Querhaus des Kölner                                                                                                                                                                      seinen Geist der Kirche und der ganzen
 Doms. Auf der Rückseite regt ein Gebet von Weihbischof Pero                                                                                                                                                                        Schöpfung neue Lebenskraft ein-
 Sudar aus S­ arajevo dazu an, an die frohmachende Gegenwart                                                                                                                                                                        haucht. Daher bitten wir ihn um Auf-
 Jesu zu glauben und daraus Trost, Mut und Lebensfreude zu
                                                                                                                                                                                                                                    merksamkeit und Empfindsamkeit für
 gewinnen.
                                                                                                                                                                                                                                    unsere Sinne:
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                                                                                                                                                                                                                                    1
                                                                                                                                                                                                                                           Öffne allen, die in deiner Kirche
                                                                                                                                                                                                                                           Verantwortung ­tragen, die
                                                                                                                                                                                                                                           ­Augen für das, worauf es heute
                                                                                                                                                                                                                                            ankommt. – Stille –

                                                                                                                                                                                                                                    Bittruf oder
                                                                                                                                                                                                                                    Sende aus deinen Geist, und das
                                                                                                                                                                                                                                    Antlitz der Erde wird neu    GL 312,2

                                                                                                                                                                                                                                    2
                                                                                                                                                                                                                                           Löse die Zunge deiner Getauften
                                                                                                                                                                                                                                           in Ost und West, dass sie mit
                                                                                   dem glaub’
                                                                                    ich gern !                                                                                                                                             ­einer Stimme für dich Zeugnis
                                                                                                                                                                                                                                            ablegen. – Stille –     Bittruf
                                                                                        Was Ost und West
                                                                                         verbinden kann.

                                                     Allgegenwärtiger Gott,

                                                                                                                                                                                                                                    3
                                                     du hast uns durch Jesus gezeigt,
                                                     dass du immer bei uns bleibst.
                                                     Schenke uns den Glauben
                                                                                                                                                                                                                                           Öffne die Ohren jener, die Macht
                                                     an diese frohmachende Gegenwart
                                                                                                                                                                                                                                           haben in den Staaten und Völ-
                                                                                                                             Quelle: © Entwurf: Gerhard Richter, Köln / Foto: Hohe Domkirche Köln, Dombauhütte; Matz und Schenk

                                                     und schenke uns in deinem Geist
                                                     Kraft, Trost, Mut und Lebensfreude.
                                                     Amen!                                                                                                                                                                                 kern, dass sie den Schrei nach
                                                     Weihbischof Pero Sudar, Sarajevo
                                                                                                                                                                                                                                           Gerechtigkeit und Frieden hören.
                                                              Die Vorderseite zeigt die Rosette des
                                                               einzigartigen Fensters im südlichen
                                                             Querhaus des Kölner Doms. Gerhard
                                                                                                                                                                                                                                           – Stille –                Bittruf
                                                                  Richter gestaltete es bis 2007 aus
                                                              11.263 Einzelscheiben in 72 Farben,

                                                                                                                                                                                                                                    4
                                                                  die computergesteuert nach dem

                                                                                                                                                                                                                                           Schärfe den Sinn der Menschen
                                                                Zufallsprinzip angeordnet worden
                                                                   sind. Die gläsernen Farbquadrate und weitere Bilder
                                                                           des 106 Quadratmeter großen Richterfensters
                                                                                          illustrieren auch die Renovabis-
                                                                                                        Pfingstnovene 2022

                                                                                             www.renovabis.de
                                                                                                                                                                                                                                           für den Wohlgeruch deiner
                                                                                                                                                                                                                                           Schöpfung und stärke alle Bemü-
                                                                                                                                                                                                                                           hungen, ihre weitere Zerstörung
                                                                                                                                                                                                                                           und Ausbeutung zu beenden.
                 Wenn in Ihrer Pfarrgemeinde Menschen leben, die ihre Wurzeln                                                                                                                                                              – Stille –               Bittruf
                 im Osten Europas haben, könnten Sie anregen, dass auch Bitten

                                                                                                                                                                                                                                    5
                    in einer oder mehreren Sprachen dieser Länder vorgetragen
                  werden. Es ist auch denkbar, Firmanwärterinnen und -anwärter
                                                                                                                                                                                                                                           Schenke Kraft und Durchhalte-
                   zu bitten, Fürbitten zu lesen. Die Fürbitten finden Sie auch als                                                                                                                                                        vermögen für Hände und F  ­ üße,
                            PDF- und als Word-Dokument zum Download unter
                                                www.renovabis.de/gottesdienst
                                                                                                                                                                                                                                           dass alle Not gelindert und das
                                                                                                                                                                                                                                           Angesicht der Erde neu wird.
                                                                                                                                                                                                                                           – Stille –               Bittruf

                                                                                                                                                                                                                                    Gieße deine Gnade über unsere fünf
                                                                                                                                                                                                                                    Sinne aus, dass wir durch die Feuer­
                                                                                                                                                                                                                                    zungen des Bekenntnisses entzündet
                                                                                                                                                                                                                                    werden. Darum bitten wir dich, den
Die Bausteine für den Gottesdienst­lagen dem Vorsitzenden
                                                                                                                                                                                                                                    drei­einigen Gott, heute und bis wir dich
der Liturgiekommission der Deutschen Bischofskonferenz vor;
sie entsprechen den ­liturgischen Vorschriften.                                                                                                                                                                                     schauen dürfen in Ewigkeit. Amen.

dem glaub’ ich gern!                                                                                                                                                                                                                                                       17
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