Dem glaub' - AktIonsheft für Pfarrgemeinden mit Impulsen und Bausteinen für den Gottesdienst - Renovabis
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Aktionsheft für Pfarrgemeinden mit Impulsen und Bausteinen für den Gottesdienst www.renovabis.de/gottesdienst www.renovabis.de/material dem glaub’ ich gern ! Was Ost und West verbinden kann.
Liebe Engagierte im Pfarrgemeinderat, liebes Pastoralteam, lieber Mitbruder! A Foto: KNA, Dieter Mayr m 15. Tag des sinnlosen Krieges der russi- Viele Menschen schen Regierung gegen das ukrainische Volk aus der Ukraine schreibe ich dieses Editorial zum Renovabis- haben in den be- Aktionsheft für die Pfingstaktion 2022. Es herrscht nachbarten Krieg in Europa: ein Verbrechen gegen die EU-Ländern wie Rumänien, Polen, Ungarn und Menschlichkeit. Die Zivilbevölkerung muss uner- der Slowakei, aber auch in Deutschland Zuflucht messliches Leid tragen. Viele ukrainischer Städte gesucht. Gefragt ist jetzt und auf Dauer eine echte sind eingekesselt und liegen unter starkem Be- „Willkommenskultur der Nächstenliebe“. Sie muss schuss. Sogar humanitäre Korridore werden zu das Band sein, dass unsere Gesellschaften über die tödlichen Fallen. Grenzen hinweg verbindet. Wir machen uns deshalb allergrößte Sorgen um In diesem Sinne kann auch unsere diesjährige die Männer, Frauen und Kinder im ganzen Land. Pfingstaktion verstanden werden. Im Herbst und Ihr Leid kann uns nicht kaltlassen. Von Anfang an Winter 2021 haben wir sie geplant unter dem Leit- hat Renovabis die Kriegshandlungen auf dem wort „dem glaub’ ich gern! Was Ost und West Staatsgebiet der Ukraine auf das Schärfste verur- verbinden kann“. Sie hat die Weitergabe des Glau- teilt – seit acht Jahren und jetzt bei der neuen bens in der heutigen Zeit zum Thema. Davon rücken Eskalation immer wieder. wir auch zu Kriegszeiten nicht ab. Denn als Christen Viele Projektpartner von Renovabis haben dort bleiben wir der Hoffnung verpflichtet, dass sich während der letzten Jahrzehnte dazu beitragen kön- echter Glaube nicht nur auf Worte gründet, sondern nen, dass Menschen eine Perspektive für ein Leben auch aus der Erfahrung tätiger Solidarität mit allen und eine gute Zukunft hatten. Jetzt gilt es, ihnen in Menschen in Not und Verzweiflung speist. Bezeugen dieser schrecklichen Situation zusammen mit Cari- wir diesen Glauben miteinander in Ost und West! tas international und unseren zuverlässigen, lang- Freising, bei Drucklegung am 10. März 2022 jährigen Partnern vor Ort zu helfen, wo und wie immer wir das vermögen. Den Ukrainerinnen und Ukrainern gilt deshalb heute unsere besondere Verbundenheit: denen, die fliehen mussten genauso Ihr wie jenen, die ausharren und auch allen, die ihre Pfarrer Professor Dr. Thomas Schwartz Heimat verteidigen. Gott möge sie schützen! Renovabis-Hauptgeschäftsführer Aus dem Inhalt 3 Übers Wasser gehen oder: Was heißt Gottvertrauen für mich? von Sabine Demel Erste Projekthilfen für Menschen in der Ukraine und auf der Flucht. 21 Vier Beispiele zum Thema 4 Glaub-würdig? Die Herausforderung der Solidarität von Veronika Hoffmann „Weitergabe des Glaubens“ 22-24 Vier Reportage-Impulse 7 Glaubenlernen am Anderen, der anders ist von Hans Mendl und Porträts von Peter Beyer/ 25-37 Fotos Achim Pohl und Markus Nowak Bausteine für Gottesdienste an Sonntagen 8-16 der Osterzeit, an Christi Himmelfahrt und Ohne Beweisgrundlage von Volha Hapeyeva 38 Pfingsten von Pfarrer Dr. Stefan Hauptmann Mit dem Smartphone dem 14/19 Predigtskizzen von Pfarrer Christoph Stender Heiligen Geist auf der Spur 39
Übers Wasser gehen Mt 14,22 – 33 oder: Was heißt Gottvertrauen für mich? dem glaub’ www.renovabis.de von Professor Dr. Sabine Demel aus Regensburg ich gern ! Ü bers Wasser gehen können, wie Jesus – was für eine faszinierende Vorstellung! Aber und her geworfen; denn sie hat- ten Gegenwind. In der vierten Nachtwache Helfen Sie Was Ost und West verbinden kann. mit Ihrer selbst viele gläubige Menschen kam er zu ihnen; er ging auf dem Online-Spende! dürften damit ihre Schwierig See. Als ihn die Jünger über den Pfingstkollekte am 5. Juni 2022 keiten haben. See kommen sahen, erschraken Renovabis_Plakat_2022_A2.indd 1 08.02.22 15:34 Was hat es also mit dieser sie, weil sie meinten, es sei ein Ge- Zum Renovabis-Jahresthema „dem glaub’ ich gern! Was Ost und West verbinden Vorstellung, über das Wasser ge- spenst, und sie schrien vor Angst. kann“ hat die Grafikerin Margret Russer ein hen zu können, auf sich? Woher Doch sogleich sprach Jesus zu ih- Plakat entwickelt, welches das Leitwort di- kommt sie? Und was ist ihre Bot- nen und sagte: Habt Vertrauen, rekt, einfach und mit einem lächelnden Au- schaft – an mich, an Sie, an alle, ich bin es; fürchtet euch nicht! genzwinkern als „Hinweis-Schild“ am Ort des Wunders, dem See Genezareth deutlich die bereit sind, sich für diese Vor- Petrus erwiderte ihm und sagte: macht. Die Wundererzählung von Jesu Gang stellung zu öffnen? Herr, wenn du es bist, so befiehl, auf dem Wasser wird auf dem Plakat in sei- Die biblische Erzählung, in dass ich auf dem Wasser zu dir ner knappsten Form als Piktogramm allge- deren Mittelpunkt die komme! Jesus sagte: mein verständlich dargestellt. Gerade zu Aussage steht, dass Je- Komm! Da stieg diesem bekannten Wunder haben sehr viele Foto: Bardehle/KDFB Menschen einen guten, positiven Zugang. sus über das Wasser Petrus aus dem Boot Es erzählt sehr eindrücklich die Geschichte des Sees Genezareth und kam über das von Vertrauen – Gottvertrauen und Selbst- geht – und zwar mit- Wasser zu Jesus. Als vertrauen – und Glauben. ten in der Nacht und er aber den heftigen bei stürmischer See – Wind bemerkte, be- dass damals Jesus und dann auch soll Mut machen, soll kam er Angst. Und Petrus tatsächlich über das Was- vermitteln, dass man als er begann unter- ser gegangen sind? sich auf Gott verlassen zugehen, schrie er: Ich weiß es nicht! Aber nicht kann: dem glaub’ ich Herr, rette mich! nur Matthäus, sondern auch gern. Jesus spricht seinen erschro- Jesus streckte sofort die Hand aus, Markus und Johannes erzählen ckenen Glaubensanhängern, also ergriff ihn und sagte zu ihm: Du in ihren Evangelien von diesem seinen Jüngern, Mut zu. In der Kleingläubiger, warum hast du Ereignis. Wenn auch die Akzent- Fassung des Matthäusevangeli- gezweifelt? Und als sie ins Boot setzung unterschiedlich ist, so ge- ums heißt es: gestiegen waren, legte sich der hört Jesu Gang auf dem Wasser „Jesus drängte die Jünger, ins Wind.“ zu den ältesten Erzählungen über Boot zu steigen und an das andere So was können nur Christin- Jesus. Bei alledem meine ich aber, Ufer vorauszufahren. Nachdem er nen und Christen erzählen – dass es in dieser Erzählung nicht sie weggeschickt hatte, stieg er auf oder? Übers Wasser gehen zu nur um diese Frage geht, ob erst einen Berg, um für sich allein zu können bei stürmischem Seegang Jesus über das Wasser wie ein beten. Das Boot aber war schon und mitten in der Nacht! Wie soll Gespenst daherkommt und ob viele Stadien vom Land entfernt das bitte schön gehen?! Gibt es er dann auch Petrus über das und wurde von den Wellen hin wirklich Menschen, die glauben, Wasser gehen lässt. Fortsetzung auf Seite 4 dem glaub’ ich gern! 3
Fortsetzung von Seite 3 / Professor Sabine Demel Ich lade Sie ein, die wesentli- wollen, unheimliche Ausmaße Vertuschens sein, die meine körperli- chen Elemente dieser Erzählung: annehmen kann. che und seelische Integrität massiv das Boot, die Nacht, den See- Das können die tosenden Flu- verletzen, meine Lebenswege zerstören sturm, die hohen Wellen, das ten von Naturkatastrophen sein. und mich in meinem Vertrauen, in Wasser und den Gang über das Es können die gigantischen Wo- meinem Glauben, in meinem Christ- Wasser nicht im physikalischen gen von Krieg und Gewalt sein, sein und in meinem Gemeinschaftsle- Sinn zu verstehen, sondern im die die Menschen in Syrien, im ben so unters Wasser drücken, dass ich übertragenen Sinn. Dann näm- Irak, in Belarus und in der Ost- ertrinken werde. Schaffe ich es und lich kann diese Erzählung er- Ukraine in den Tod zu reißen schaffen wir es zusammen, doch nicht kannt werden als Bild für das drohen. Es kann aber auch eine unterzugehen? Lassen meine und un- Leben und seine vielen schwieri- Erkrankung sein, die uns in die sere inneren Kräfte, Überzeugungen, gen Situationen, die es zu bewäl- Verzweiflung treiben lässt. Ar- Haltungen, Werte, mein und unser tigen gilt. Und: dann kann die beitslosigkeit oder Einsamkeit, Glaube an den Gott, der mich und alle Erzählung jeden und jede von die mich überschwemmt und in Menschen durch jede noch so große uns ansprechen. Denn schließlich den Fluten der Mutlosigkeit mit- Katastrophe hindurchträgt, doch wie- kennen wir alle in unserem Le- reißt. Der Verlust des Partners, der den Kopf über Wasser bringen? Er- ben stürmische Zeiten, die die der Tod des Kindes, das Sterben weisen sich Vertrauen und Mut, Soli- Angst in uns hochkommen las- von Vater und Mutter können darität und Trost, sen, unterzugehen; und jede und mein Lebensboot zum Kentern Füreinander-Einstehen und Verlass jeder hat auch schon erlebt, dass bringen. Und es können der Tsu- aufeinander als meine und unsere diese Angst unterzugehen gerade nami des sexuellen Missbrauchs Rettungswesten oder sind sie nur lecke nachts, wo wir eigentlich schlafen zusammen mit der Sintflut seines Schlauchboote? Glaub-würdig? Die Herausforderung der Solidarität von Professor Dr. Veronika Hoffmann aus Fribourg/Schweiz G lauben ist etwas sehr Persönliches. Wir wollen auch gemeinschaftlichen Erfahrun- Quelle: Katrin Wagner/kawa-Fotografie nicht Formeln nachbeten und in Schemata le- gen mit Gott sind. ben, sondern der Glaube soll unsere ureigenste Ich bin überzeugt: So persön- Überzeugung sein. Wir sagen „ich“, wenn wir im lich unser Glaubensweg ist, nie- Blick auf Jesus Christus bekennen: „dem glaub’ ich mand kann ihn ganz allein gehen. gern.“ Wir gehen persönliche Glaubenswege, und Wir glauben nicht nur an Gott, wir die Erfahrungen, die wir auf diesen Wegen machen, glauben auch einander. Diese an- sind ganz individuelle. deren unterstützen und bestärken Aber diese Wege haben wir uns andererseits mich. Und sie fordern mich he nicht einfach selbst ausgedacht und ausgesucht. raus, wenn sie nicht in mein Bild passen – oder ich Niemand von uns kommt ganz allein zu seinem, zu nicht in ihres. So hat Glaube mit Solidarität nicht ihrem Glauben. Es waren Menschen im Spiel, die nur im Sinn von materieller Unterstützung zu tun. uns ihren Glauben bezeugt haben. Menschen, von Auch im Glauben selbst können wir solidarisch denen wir sagen konnten: „Der glaub’ ich gern, dem sein: indem wir uns für den anderen und seinen glaub’ ich gern“. Wir machen Glaubenserfahrungen Glauben interessieren, indem wir voneinander in Gemeinschaft. Und wir buchstabieren unseren lernen, auch indem wir uns herausfordern lassen Glauben mit der Hilfe der biblischen Texte, die ih- durch ungewohnte Formen, den Glauben auszu- rerseits Zeugnisse von individuellem, aber vor allem drücken, durch Sichtweisen, die uns fremd sind. 4
Genau in solchen Lebenssituatio- liebsten genauso herausschreien keit und Stille zu beten. Das wird nen kann es hilfreich sein, sich an würden, wie es die Jünger in un- erzählt, obwohl es für die eigent diese Erzählung zu erinnern, in der serer Erzählung getan haben. liche Handlung gar nicht wichtig Jesus mitten im Sturm und mitten in Diese – manchmal alles über- scheint. Man hätte doch gleich der dunklen Nacht über das Wasser flutende – Angst muss jedoch den Sturm und Jesu Gang auf dem zu Petrus kommt und ihn – eben- nicht das letzte Wort haben – so Wasser erzählen können. Doch falls mitten im Sturm und mitten in die Botschaft unserer Erzählung. dieser Hinweis, dass Jesus sich der dunklen Nacht – über das Was- Denn eine Hilfe gibt es doch zum Gebet zurückzieht, führt uns ser gehen lässt. noch! Eines kann die drohende vor Augen und ins Bewusstsein: Denn mitten in den Stürmen des Katastrophe doch noch abwen- Selbst Jesus, der Gottessohn, Lebens geht uns oft das Vertrauen den, eines kann doch noch Mut braucht die Stille, die Entschleuni- verloren und die Angst schnürt uns geben, eines kann doch noch zu gung, die Muße, das Ausruhen, den Atem und den Lebensmut ab. Lösungen der unlösbaren Situati- um sein Leben vor Gott zu brin- Ja, mehr noch: Angst macht mich so on führen: das Vertrauen auf gen, um sich bereitzumachen, um eng, dass ich Hilfe schwer erkenne Gott. Gottvertrauen – das sagt sich zu öffnen für Gott und seine und Helfer als angsteinflößende Ge- sich so leicht. Doch was ist das, Hilfe aus der Bedrohung des Le- spenster erleben kann. Nichts und das Vertrauen auf Gott? Wie kann bens, um sich selbst fähig zu ma- niemand scheint uns helfen zu kön- ich Gottvertrauen gewinnen? chen, auf Gott und sein lebens nen, uns aus dieser Situation befrei- Schauen wir wieder auf unsere helfendes Wort zu hören. en zu können. Kein Wunder, dass Erzählung. Sie gibt uns die Ant- Gott ruft uns nämlich gerade sich bei uns deshalb Angst breit wort in dem Hinweis, dass Jesus in solchen menschlichen Not macht – pure Angst, die wir am sich zurückzieht, um in Einsam- Fortsetzung auf Seite 6 Solidarität im Glauben, die kleine in unseren Ge- nicht heißen, dass man zu allem „Ja und Amen“ meinden und Gemeinschaften, die große zwischen Ost sagt! Aber es gibt sie immer noch: die Menschen, und West und weltweit: Das hört sich gut an, aber denen ich gern glaube. Die Orte, an denen ich gerne kann ich das im Blick auf den konkreten Zustand der glaube. Die Gemeinschaften, in denen ich gerne Kirche wirklich noch sagen? Manchmal scheint es in glaube. – Und daran, dass es solche Menschen, Orte dieser Kirche zu viele Gruppen und Richtungen zu ge- und Gemeinschaften weiterhin gibt, hängt meiner ben, die zu einer solchen Solidarität, wenn sie mühsam Meinung nach die Zukunft der Kirche. wird, nicht mehr bereit sind. Die Brücken abbrechen, So persönlich mein Glaube ist: Wenn ich „fuß- statt welche zu bauen. lahm“ werde auf meinem Glaubensweg, tragen mich Und mehr noch: Kann ich noch solidarisch im die vertrauten Orte, Texte, Riten. Und mich tragen Glauben sein in einer Kirche, die ihre Glaubwürdigkeit die anderen Glaubenden mit ihrem Gebet, ihrem so massiv verspielt hat? Führt das nicht dazu, miss- Zuspruch, ihrem Zeugnis. Die große, weltweite bräuchliche Zustände eher zuzudecken als aufzude- Glaubens-Solidarität und die konkreten Menschen, cken, eher zu verharmlosen als zu kritisieren, wo es denen ich gerne glaube. Alle die, die mit mir an die- nötig ist? sen Glauben glauben. Die glauben, dass es sich Inzwischen gehen gerade auch Menschen, denen lohnt, ihn zu leben und zu bezeugen, sodass – küh- ihr Glaube kostbar ist, auf Distanz zur Kirche. Sie ne Hoffnung! – vielleicht auch andere über mich haben das Gefühl, dass sie nicht mehr in, sondern und über uns sagen könnten: „Dem glaub’ ich gern, nur noch außerhalb der Kirche glauben können. der glaub’ ich gern“. Kann man im Blick auf diese Kirche allen Ernstes Und zuletzt geht es nicht um mich und nicht um noch sagen „Der glaub’ ich gern“? uns – und auch das entlastet. Unsere Solidarität hat Die Frage ist berechtigt und brennt in vielen eine klare Richtung. Wir sind miteinander unter- von uns. wegs, aber die Kirche ist nicht das Ziel. Wenn wir Und doch: Ich glaube weiterhin in dieser Kirche. über das Wasser gehen können, dann, weil wir un- Nicht schäfchenbrav, sondern durchaus mit Kritik und seren Blick auf den richten, dem wir nicht nur gern, manchmal mit Empörung. Solidarität im Glauben darf sondern ganz und vorbehaltlos glauben wollen. dem glaub’ ich gern! 5
Fortsetzung von Seite 5 / Professor Sabine Demel situationen zu: „Hab keine Angst! friedet werden können. Sie selbst Es ist kein Gespenst, das auf Dich können sich nicht sagen, zu wel- zukommt, sondern Ich bin es! Ich cher „Unmöglichkeit“ Jesus Sie in bin Dir nahe! Ich stehe dir bei!“ ihrer Angst vor dem Fremden Mitten in der dunklen Nacht, bei oder auch in Ihrer Krankheit he- stürmischer See und verloren rausfordert, welchen eigentlich gegangenen Hoffnungen ist also „unmöglichen“ Schritt Sie aus Gott da – unvermutet – wie ein der Einsamkeit heraus tun Gespenst und er bietet uns seinen sollen. Und Sie selbst können Beistand an. sich auch nicht sagen, auf Allerdings hilft uns Gott nicht welche „unmögliche“ Weise ohne unser Zutun. Wir müssen sexueller Missbrauch zu ver- schon auch unseren Beitrag dazu hindern und dessen traumati- leisten: Wir müssen diesem hel- schen Folgen zu bewältigen fenden Zuruf Gottes antworten! sind, wie Lebensmut, Vertrauen, Wie Petrus in unserer Erzählung, Glauben, Zuwendung, Gemein- so dürfen und sollen auch wir, schaftsleben wieder neu wachsen jeder und jede von uns rufen: können, kurzum: Sie selbst kön- „Herr, mein Gott, wenn du mir nen sich nicht sagen, was in einer so nahe bist, sag Du mir, was ich schwierigen Situation oder Le- tun soll!“ bensphase „Unmögliches“ zu tun Sie das „Un- Und der Herr, unser Gott, ist. Ohne Gott und ohne Gottver- mögliche“ tun, wird uns, wird Ihnen und mir, trauen fällt Ihnen immer nur das in denen Sie auf Gottes Zusage und antworten. „Mögliche“ ein, das Sie eben gera- im Vertrauen auf ihn hin „übers Wie? – Auf jeden Fall anders, als de nicht aus der Bedrohung der Wasser gehen“, ist es ganz entschei- wir es gewohnt sind, anders als Angst, der Sorgen und der Not dend, dass Sie dabei Ihren Blick und unsere Partnerin, anders als un- führt. In Not und Bedrängnis Ihre Gedanken stets auch – und so- ser Freund, als unsere Familie, kann Ihnen nur Gott sagen, was gar zuerst – auf Gott gerichtet lassen, als unsere Gemeinschaft. Einfach Sie „Unmögliches“ tun können – dass Sie Gott nicht aus den Augen anders, als wir es uns vorstellen. vorausgesetzt, Sie sind offen für verlieren, dass Sie Ihren Blick nicht Und dadurch klingt Gottes hel- dieses Wort Gottes! Dann werden zuerst auf die Wellen und den Wind, fender Zuruf und sein Lösungs- Sie tun, was Gott Ihnen gesagt also nicht zuerst auf die sich auftuen- angebot erst einmal fremd, unge- hat: Sie tun, was eigentlich un- den Gefahren, Risiken und Schwie- wöhnlich, ja vielleicht sogar möglich ist – „Sie gehen über das rigkeiten konzentrieren, sondern unmöglich Wasser“. zuerst auf Gott. Beachten Sie nicht Auf einmal haben Sie eine Doch Achtung: Auch wenn zuerst die Schwierigkeiten, sondern neue Idee oder Ihnen begegnet Sie hören und tun, was Gott Ih- nehmen Sie diese immer nur zusam- ein Mensch mit einem unge- nen sagt, sind die Schwierigkei- men mit dem Blick auf Gott in wöhnlichen Rat oder Sie wissen ten nicht einfach gleich ver- Augenschein! auf einmal ganz sicher, was zu schwunden. Sie bleiben, aber Sie Und ein Zweites: Achten Sie auch tun ist. Sie „hören“ Jesus. Und finden Mittel und Wege, mit ih- nicht auf die anderen, die vorgeben, was er Ihnen sagt, hört sich im- nen so umzugehen, dass Sie die es besser zu wissen. Die sitzen abge- mer „unmöglich“ an. Schwierigkeiten in den Griff be- kämpft im Boot, schlagen die Hände Sie selbst können sich nicht sa- kommen und nicht umgekehrt vor die Augen und schütteln den gen, welche „unmögliche“ Tat die die Schwierigkeiten Sie in den Kopf über Sie. Sie tun so, als wären tosenden Fluten der Naturkata Griff nehmen oder gar im Griff sie die Vernünftigen und Klugen. In strophe eindämmen kann, durch halten. Wirklichkeit sind sie mit ihrem wen oder was die gigantischen In diesen Momenten, Stun- Kleinglauben im Boot mehr gefähr- Wogen von Krieg und Gewalt be- den, Tagen und Jahren, in denen det, als Sie mit Ihrem Vertrauen zu 6 dem glaub’ ich gern!
Gott auf dem Wasser. Sehen Sie auf Gott, vertrauen Sie ihm und gehen Sie Glaubenlernen Schritt für Schritt weiter! Sie werden am Anderen, nicht untergehen! Schließlich der anders ist noch ein Drittes: Foto: privat Auch wenn Sie von Professor Dr. Hans Mendl aus Passau zwischendrin doch Gott aus dem Blick verlie- ren, wenn Ihnen D er Mensch wird am Du zum Ich, so hat dies Martin Buber formuliert. Auch Neurobiologen wie Joachim Bauer betonen, dass der Mensch wesenhaft dazu motiviert ist, sich anderen zuzu- Wind und Wellen wenden und mitmenschliche Beziehungen einzugehen. Durch so- doch so sehr zuset- ziale Resonanz erfahren wir Zuwendung und Anerkennung, ler- zen, dass Sie tatsäch- nen wir Gefühle und Empathie. Diese Dynamik zwischen Ich und lich Gott aus dem Du impliziert aber gleichermaßen Nähe und Distanz: Denn nur, Blick verlieren, dann ist wenn der Andere anders ist, kann ich mich selbst auch als je dennoch nicht schon ein- eigen erkennen. fach alles vorbei. Denn das ist Diese Grundbefindlichkeit des Menschen gilt selbstverständlich auch in unserer Erzählung pas- auch für die Möglichkeiten und Grenzen einer Glaubenskommuni- siert. Petrus, den Jesus auf sein kation. Niemand kommt zum Glauben über das einsame Studium Gottvertrauen hin über das Wasser von Bibel und Katechismen. Glaubenlernen erfolgte zu allen Zeiten gehen lässt, sieht mitten im Gehen durch das Zusammenleben und das Gespräch mit anderen Men- weg von Jesus und konzentriert sich schen, die glauben: die Eltern, die Gleichaltrigen, Lehrerinnen und ganz auf die Wellen und den Wind. Lehrer. Und noch weiter gefasst: Das Christentum entstand nicht als Er beginnt – wie sollte es anders ein theologisches Theoriegebäude, sondern als Erzählgemeinschaft sein – zu versinken, zu versinken derer, die vom Christusereignis zutiefst betroffen waren, dieses aber im Meer der Angst, der Sorgen und auch je eigen interpretierten. Schon der Blick in die frühe Geschich- der Not. Die Angst gewinnt doch te des Christentums zeigt, wie sehr diese Prozesse einer Glaubens- wieder die Oberhand über das Ver- kommunikation von Gemeinsamkeiten und Differenzen geprägt trauen! Wir haben mehr Respekt waren: Das Ringen um die gemeinsame Wahrheit erfolgte im vor Wind und Wellen als vor der Kontext der jeweiligen Lebensgeschichte, religiösen Verwurzelung schützenden Macht Gottes. und philosophischen Orientierung; dies verdeutlichen beispielswei- Das kommt immer wieder vor; se der Streit zwischen Petrus und Paulus bezüglich des Umgangs das gehört zum Leben und zum zwischen Juden- und Heidenchristen (Gal 2,11-14) oder die Diskus- Glauben dazu – es ist aber gott- sionen über die Mensch-Göttlichkeit Jesu Christi bei den ersten lob – nicht das Ende. Es ist nicht ökumenischen Konzilien. das Ende – unter einer Bedingung: Gerade die Unterschiede sind das Salz in der Suppe, um kreative dass wir wieder von Neuem begin- Lernprozesse im Glauben auszulösen, denn nur, wenn ich ein Du, nen, das Vertrauen zu wagen und das anders ist, anschaue, erkenne ich mein Ich; so verstanden bedeu- einüben, zu vertrauen. Denn Petrus tet ein Lernen an Glaubensvorbildern immer auch ein kritisches sieht wieder zu Jesus, schreit um Sich-Abarbeiten an ihnen. Unsere Pfarrgemeinden dümpeln auch Hilfe und Jesus packt ihn bei der deshalb so dahin, weil sie zu sehr im eigenen Saft der Gleichgetakte- Hand und rettet ihn. Gemeinsam ten schmoren. Bei der Verarbeitung der verschiedenen Sinus-Mili- gehen sie dann über das Wasser der eu-Studien, die der gesellschaftlichen Akzeptanz der Kirchenge- Angst, der Sorgen und der Not zu- meinden in Deutschland ein verheerendes Zeugnis ausstellten, rück zum Boot und der Sturm wurde gefordert, den Weg „hinaus ins Weite“ zu wagen. Es gehe da- legt sich. rum, Lust auf Leute, die anders sind, zu entwickeln. Gleichgültigkeit Fortsetzung auf Seite 8 dem glaub’ ich gern! 7
Fortsetzung von Seite 7 / Professor. Hans Mendl in Glaubensfragen entsteht auch deshalb, weil es zu wenig Reibungsflächen gibt. Wo und wann sprechen wir offen über das, was wir glauben, aber auch über das, was wir anders Bausteine für ein oder nicht glauben? Die Krise der Glaubensweitergabe ist vor allem auch eine Krise der kritischen Glaubenskommunika am sechsten Son tion. Das beginnt bei zu glatten Predigten, geht weiter in der 22. Mai 2022 religiösen Sprachlosigkeit in Familien und endet noch nicht bei einem Religionsunterricht, der zu wenig gedanklich herausfordert und zu wenig zum kritischen Diskurs unter oder einander führt, wie neuere Studien ergeben haben. für einen Gottesdienst Was glaubst du denn? Vom Konzept einer starken Tole- ranz aus setzt ein Ringen um (religiöse) Wahrheit bei der mit Firmanwärterinnen Überzeugung an, dass die eigene Position die richtige ist; und -anwärtern man gesteht aber auch dem Gesprächspartner dieselbe Ein- stellung zu. Das ist die Basis für einen respektvollen und vielleicht auch spannenden Dialog auf Augenhöhe, der die Unterschiede und auch das wechselseitige Unverständnis als Einführung konstruktive Elemente einer Verständigung über Fragen des Glaubens sieht. „Verkündet es jauchzend, damit Das Skizzierte zur konstruktiven Bedeutung des Unter- man es hört! Ruft es hinaus bis schiedlichen und der Verschiedenheiten gilt auch für den ans Ende der Erde! Ruft, der Dialog zwischen den Kirchen in Ost und West: Ich empfinde Herr hat sein Volk befreit. Hal- es als spannend bei den Gesprächen mit Kolleginnen und leluja.“ (Jes 48,20). Mit dieser Kollegen aus Tschechien, Ungarn, Slowenien und Kroatien, Steilvorlage aus dem Gedanken- gerade die Unterschiede wahrzunehmen und zu ergründen, gut des Propheten Jesaja wird wie in den jeweiligen L ändern Glaube gelebt wird und wieso die Messfeier dieses sechsten dies so ist: Unterschiedliche gesellschaftliche Rahmen bedingungen und historische Bürden führen auch zu unter- österlichen Sonntags eröffnet. schiedlichen Konzeptionen einer Glaubenskommunikation Es ist der Aufruf zum Zeugnis und einer religiösen Bildung und Erziehung: Wenn ich all für die Befreiungstat des leben- das betrachte, verstehe ich meine eigenen Konzepte besser digen Gottes, die uns im öster und frage sie gleichzeitig selbstkritisch an, wie ich auch mei- lichen Geheimnis des „treuen ne Anfragen an die Konzeptionen der anderen behalten darf. Zeugen“ – Jesus Christus ge- Nähe und Distanz in der Begegnung von Menschen, die schenkt ist. Für die Begegnung um den Glauben ringen, erscheinen als die beiden zentralen mit ihm bereiten wir uns: Motoren, um Dialog- und Wachstumsprozesse im Glauben anregen zu können! Wenn ich eine These aus einer anderen Wissenschaft bemühen darf: Nur Reibung erzeugt Wärme! Hauptsache, die Chemie stimmt! Tropen zum Kyrie Zwei Literaturtipps Herr Jesus Christus, du bist der „Ein flüchtiger Traum vom Glück: Trotz Nichtübereinstimmung akzeptiert werden, darauf beharren dürfen, ohne den Liebesentzug zu riskieren. Das treue Zeuge: Kyrie eleison. Gefühl haben, dass Widerspruch nicht nur geduldet wird, sondern einfach dazugehört, dass er gebraucht und erwartet wird, um nur ja nicht seine Du bist vom Vater gesandt, Ursachen zu übersehen. So könnte die Liebe sein.“ (Jurek Becker, Schlaf- lose Tage, Frankfurt a. M. 1978, Seite 28) um uns vom Tod zu befreien: Christe eleison. „Einmal hat sie zu mir gesagt, sie finde fremde Menschen fesselnd, solan- ge sie mehr oder weniger fremd seien. Ein Fremder, der aufhöre, fremd zu sein, würde sofort anfangen, sie zu bedrücken.“ (Amos Oz, Judas, Berlin Du sendest uns als Boten deiner 2015, Seite 60) Befreiungstat: Kyrie eleison 8 dem glaub’ ich gern!
Fürbitten zum sechsten Sonntag der Osterzeit am 22. Mai 2022 e Eucharistiefeier P: Papst Paul VI. hat in seiner Enzyklika Evangelii ntag der Osterzeit nuntiandi daran erinnert, „dass der heutige Mensch lieber auf Zeugen als auf Gelehrte hört, und wenn er auf von Pfarrer Dr. Stefan Hauptmann, Gelehrte hört, dann deshalb, weil sie Zeugen sind.“ Markt Indersdorf Unserem Herrn Jesus Christus, der für alle Menschen der treueste und verlässlichste Zeuge ist, tragen wir voll dem glaub’ Vertrauen unsere Bitten vor: 1 Sprecher 1: Der heutige Mensch sucht, auch wenn ich gern ! er in einem Maße wie nie zuvor mit Dingen und Gütern überflutet wird, „das Unsichtbare und die geistigen Güter“, sagt Papst Paul VI. Was Ost und West Sprecher 2: Lasst uns beten für die Kirche, für unseren verbinden kann. Papst, die Bischöfe, Priester und Diakone und für alle, denen die Verkündigung deiner befreienden Botschaft anvertraut ist. – Stille – Bittruf Meditation zur Kommunion V: Jesus Christus, Du Freund des Lebens. – aus Silja Walter: Kommunionpsalter – A: Wir bitten Dich, erhöre uns. Herder 1985/S.53 2 Sprecher 1: „Die Menschen unserer Zeit sind zerbrechliche Wesen, die oft Unsicherheit, Angst, Gemeinde-Antiphon Furcht erleben“. GL 479, 1: „Eine große Stadt ersteht“ Sprecher 2: Lasst uns beten für die Verantwortlichen in V: Wir sind die Stadt Staat, Medien und Gesellschaft, dass ihr Handeln Frieden aus Steinen, und Freiheit fördert. – Stille – Bittruf die dein Brot, 3 Sprecher 1: „Die neuen Generationen wollen vor Lamm, allem Zeugen für das Absolute treffen. Die Welt die dein Wein lebendig macht. wartet auf das ‚Vorübergehen der Heiligen‘.“ Wir sind die Stadt, die nur vom einen Sprecher 2: Lasst uns beten für alle Getauften in Ost und Licht, dir Lamm, ihr Leuchten hat. West, dass sie in der Kraft des Heiligen Geistes glaub würdige Zeugen der österlichen Befreiungstat werden. – Stille – Bittruf Gemeinde-Antiphon 4 GL 479, 2: „Durch dein Tor lass uns herein“ Sprecher 1: „Der moderne Mensch stellt sich auch – oft schmerzhaft – die Frage nach dem Sinn der V: Lamm, lösch in uns die trüben menschlichen Existenz: Warum die Freiheit, das Lichter, Leiden, der Tod?“ wir essen doch dein Fleisch und Blut, dass uns dein Glanz durchstrahlen macht Sprecher 2: Lasst uns beten für alle, die leiden und die an zu Steinen der kristallenen Stadt, den Rand gedrängt werden, und für unsere Verstorbenen, die dich das Licht der Welt, mit denen wir über den Tod hinaus verbunden sind. zu senden und ins Dunkel – Stille – Bittruf zu verschwenden hat. Gott, unser Vater, du hast deinen Sohn Jesus Christus, den treuen Zeugen, durch die Auferstehung von den Toten Gemeinde-Antiphon beglaubigt. Dir sei im Heiligen Geist Preis und Dank in GL 479, 3: „Dank dem Vater, der uns zieht“ Ewigkeit. Amen. Die Grundgedanken der Fürbitten sind entnommen: Paul VI. – Evangelii nuntiandi (1974)/41 dem glaub’ ich gern! 9
Bausteine für eine Eucharistiefeier am Hochfest Christi Himmelfahrt 26. Mai 2022 dem glaub’ von Pfarrer Dr. Stefan Hauptmann, Markt Indersdorf ich gern ! Was Ost und West verbinden kann. Einführung „Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und schaut zum Himmel? Der Herr wird wieder- kommen, wie er jetzt aufgefahren ist. Halleluja“ Heute am Fest Christi Himmelfahrt geht unser Blick dem Herrn Jesus nach in den Himmel, der offen steht. Aber damit der Himmel geöffnet bleibt, haben wir auf Erden viel zu tun, um seine Wiederkunft vorzubereiten. So bitten wir den erhöhten Herrn um sein Erbarmen, damit er alle Verschlossenheit der Sünde von uns nehme, damit unser Zeugnis glaubhaft ist: Tropen zum Kyrie: Herr Jesus Christus, du bist zum Vater Gemeinde-Antiphon heimgekehrt: Kyrie eleison GL 319: „Christ fuhr mit Schallen, von deinen Du hältst den Himmel offen: Christe eleison. Jüngern allen. Er segnet sie mit seiner Hand und sandte sie in alle Land. Kyrieeleis.“ Du sendest uns als deine Zeugen: Kyrie eleison. V: Dein Fortgehen und dein Wiederkommen, Herr, Meditation zur Kommunion empfangen wir im Glauben, bleibt uns aufbewahrt von Silja Walter (a.a.O.: Seite 56) in deiner Gegenwart. Dein heilig Hin und Her Gemeinde-Antiphon erfasst uns immer mehr GL 319: „Christ fuhr gen Himmel. Was sandt er uns in Brot und Wein. hernieder? Er sandte uns den Heilgen Geist zu Trost Wir bleiben hier der armen Christenheit. Kyrieeleis.“ und dürfen doch mit dir V: Du gehst zum Vater heim schon jetzt beim Vater sein. und kommst zu uns im Mahl. Zum Vater gehst du, Gemeinde-Antiphon um zu uns zu kommen. GL 319: „Halleluja. Halleluja. Da wo du bist, ist jene Stadt, der Saal, Halleluja. Des solln wir alle in dem wir bleiben sollen. froh sein. Christ will unser Trost sein. Kyrieeleis.“ 10 dem glaub’ ich gern!
Fürbitten zum Hochfest Christi Himmelfahrt am 26. Mai 2022 P: Herr Jesus Christus, durch dich steht das Himmelstor Am heutigen Tag beginnt allen offen, die glauben. auch das gemeinsame Durch dich beten wir im Heiligen Geist zum Vater: Gebet der Renovabis- Dir und deiner Bot- 1 Pfingstnovene mit schaft glauben wir gern. Christinnen und Christen Steh’ allen bei, die sich im Osten Europas in deiner Kirche um die Die 27. Pfingstnovene mit dem Titel „Gottes Geist schenkt Einheit“ zur Verkündigung mühen. Thematik „Weitergabe des Glaubens im O sten und Westen Europas“ – Stille – hat Weihbischof em. Pero Sudar aus Sarajevo geschrieben. In zehn Impulsen thematisiert er die Chancen des Austauschs von Glaubens- Bittruf oder GL 312,2 erfahrungen in Europa. Sende aus deinen Geist, und das Antlitz der Erde wird neu Das Titelbild der Novene zeigt einen Teil des einzigartigen Fensters im 2 südlichen Querhaus des Kölner Doms und wie sich das durchfallende Du sendest uns als Licht im Mauerwerk fängt. Gerhard Richter gestaltete das Fenster bis deine Boten: Ermutige 2007 aus 11.263 Einzelscheiben in 72 Farben, die computergesteuert alle Getauften in Ost nach dem Zufallsprinzip angeordnet worden sind. Die gläsernen Farb- und West, den offenen quadrate und weitere Bilder des 106 Quadratmeter großen Richter- Himmel zu bezeugen. fensters illustrieren die gesamte Renovabis-Pfingstnovene 2022. – Stille – Bittruf Bitte bestellen Sie rechtzeitig kostenlos die von I hnen benötigte Stück- Du trittst beim Vater 3 zahl an Gebetsheftchen per E-Mail: renovabis@eine-welt-shop.de oder 0241 / 479 86-200 für uns ein: Sende Best.-Nr.: 1 811 22 · einzeln; Best.-Nr.: 1 810 22 · 5er-Pack deinen Heiligen Geist, damit das Antlitz der Erde neu w erde. – Stille – Bittruf Du wirst wiederkom- 4 men in Herrlichkeit: Stärke die Kranken, gib Hoffnung den Sterbenden und vollen- de unsere Toten in deinem Leben. – Stille – Bittruf Denn du allein bist der Heilige, du allein der Herr, du allein der Höchste, Jesus Christus, im Heiligen Geist zur Ehre des Vaters in Ewigkeit. Amen. dem glaub’ ich gern! 11
Heute, am siebten Sonntag der Osterzeit, wird auch der kurze Aufruf der deutschen Bischöfe zur Pfingstaktion von Renovabis verlesen. Bausteine für eine Eucharistiefeier am Siebten Sonntag der Osterzeit 29. Mai 2022 von Pfarrer Dr. Stefan Hauptmann, Einführung Markt Indersdorf „Vernimm, o Herr, mein lautes Rufen: sei mir gnädig und erhöre mich! Mein Herz denkt an dein Wort: „Sucht mein Angesicht!“ Dein Angesicht, Herr, will ich suchen. Verbirg nicht dein Gesicht vor mir! Halleluja.“ (Ps 27). Mit dieser Aufforderung, in den offenen Himmel zu schauen und auf den zu blicken, der bedingungsloses Vertrauen nicht enttäuscht, beginnt die Messfeier am heutigen siebten österlichen Sonntag. Auf ihn hin orientieren wir uns, sein Blick ruht auf uns und löscht Fehl und Sünde aus: P: Erbarme dich unser, Herr, unser Gott, Tropen zum Kyrie erbarme dich. A: Denn wir haben vor dir gesündigt. Herr Jesus Christus du bist erhöht zur Rechten P: Erweise uns, Herr, deine Huld. des Vaters: Kyrie eleison. A: Und schenke uns dein Heil. Du stehst vor ihm als unser Anwalt: P: Nachlass, Vergebung und Verzeihung unserer Christe eleison. Sünden schenke uns der allmächtige und barmherzige Herr. Amen. Du bist der treue Zeuge, dem wir vertrauen. Kyrie eleison. Gartenkresse Ein Symbol für den Glauben an Gott Renovabis- Saatgut Kommunion-Meditation von Silja Walter (a.a.O.: Seite 55) Gemeinde-Antiphon und schnell wachsendes Vitaminwunder GL 370, 1 + 2: „Christus, du Herrscher Himmels und der Erde“ Die Gartenkresse findet vielfach Verwendung als schnell wachsendes „Ostergras“. Sie ist bekannt V: Wir kommen, unsere Kleider für „gläubige Leidenschaft“. Das Pflänzlein aus der zu waschen Familie der Kreuzblütler verweist zudem auf im Wein, Christus selbst. Abgesehen der dein Blut ist, Christus! davon schmecken die scharfen Blättchen ein- fach gut und sind kleine Gartenkresse ein symbol für den Da wir ihn trinken, gehen wir gänzlich ein und schnell wachse Glauben an Got ndes Vitaminwun t der in dein Vergeben, Christus! „Vitamin-Bomben“, die Anders werden wir doch nicht rein. als Rohkost beliebt und Und wir wollen doch leben, Christus! gesund sind. Rezepte Und da gibst du uns Anrecht finden Sie unter am Lebensbaum, www.renovabis.de/kresse an der Frucht, die sich wie Brot isst, Schenken Sie Ihren Pfarr- Was Ost und We die du selber bist, Christus! angehörigen die neuen verbinden kann.st www.renovabis.de Samen von Renovabis! Gemeinde-Antiphon Oder starten Sie eine Pflanza ktion mit Pfarrei-, GL 370, 3 + 4: „Reiche entstehen, blühen Verbandsgruppen oder mit Firmanwärterinnen und zerfallen“ oder -bewerbern. Best.-Nr. 8 917 22 · kostenlos dem glaub’ ich gern!
Fürbitten zum siebten Sonntag der Osterzeit am 29. Mai 2022 Das Plakatmotiv P: Herr Jesus Christus, als Das Plakat der Renovabis-Pfingsta ktion greift die Wundererzählung von Jesu Gang auf dem Wasser in ihrer knappsten Form als Piktogramm unser Hoherpriester trägst du a llgemeinverständlich auf. Eindrücklich erzählt es von Vertrauen, Gott- die Bitten deiner Gemeinde vertrauen und S elbstvertrauen – und vom Glauben. Und es beantwortet zum Vater. Wir bitten dich: 1 die Frage „wem Für deine Kirche: glaub’ ich gern?“ Stärke alle Glieder mit einem Lächeln, deines Volkes in der als „Hinweis- Gemeinschaft mit un- Schild“ am Ort des serem Papst Franzis- Wunders, dem See Genezareth … kus, den Bischöfen, Priestern und Diako- Quelle: © Osteuropa- Solidaritätsaktion nen, damit sie einmütig Renovabis im Gebet verbunden bleiben. – Stille – dem Bittruf V: Jesus Christus, Du Freund glaub’ des Lebens. – A: Wir bitten Dich, www.renovabis.de erhöre uns. ich 2 Für die Getauften in gern ! Ost und West: Hilf dei- ner Christenheit, in er- neuerter Einheit dein Angesicht zu suchen. Was Ost und West – Stille – Bittruf Helfen Sie verbinden kann. 3 mit Ihrer Online-Spende! Für die Verantwort lichen in Staat und Pfingstkollekte am 5. Juni 2022 Gesellschaft: Segne ihr Bemühen um Frieden Renovabis_Plakat_2022_A2.indd 1 08.02.22 15:34 und Gerechtigkeit. Bewerben Sie den QR-Code für Spenden an Renovabis – Stille – Bittruf bitte in Ihren Veröffentlichungen 4 Für alle Notleidenden: Weil damit gerechnet werden muss, dass die Zahl der Gottesdienst Zeige ihnen dein trös- besucher auch noch bis Pfingsten beschränkt bleibt, kann das tendes Angesicht. Osteuropa-Hilfswerk Renovabis nicht mit der früher gewohnten Einnahme aus der Pfingstkollekte rechnen. – Stille – Bittruf Deswegen bittet Renovabis weiterhin um Online- Durch dich, Herr Jesus Chris- Spenden – direkt auf die entsprechenden Konten. tus, geht unser Gebet im Hei- Smartphone-Nutzer können auch durch Scannen ligen Geist zum V ater im des QR-Codes direkt auf das Online-Spendenfor- Himmel. Dir sei Dank in mular gelangen und dort auf einfache Weise ihre Unterstützung anweisen. Ewigkeit. Amen. dem glaub’ ich gern! 13
Diesen Predigtvorschlag finden Sie auch als PDF- und als Word-Dokument zum Download unter www.renovabis.de/gottesdienst Predigtskizze für Gottesdienste am Siebten Sonntag der Osterzeit von Pfarrer Christoph Stender, Geistlicher Assistent des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Berlin/Aachen Liebe Glaubensschwestern, Auch Jesus lebte in Beziehungen, auch er musste wie je- liebe Glaubensbrüder, der andere auch seinen Alltag in den Griff bekommen. Er wusste aus eigener Erfahrung, wie wichtig die Men- zu wissen, wohin man gehört, ist ein großes Ge- schen sind, die einander Heimat geben, die einem am schenk. Jeder von uns braucht Menschen, zu denen Herzen liegen und spüren lassen: Hier gehörst du hin. er gehört. Jesus aber spürte in seinem Alltag eine Zugehörigkeit, Manchmal ist es nur ein einziger Mensch, der wis- die tiefer wurzelte als in einem Aufgehoben- und Ge- sen lässt, wohin man gehört. Oder es ist die Fami- borgen-Sein unter Mitmenschen. Immer stärker im lie, die gerade auch im Konflikt Beheimatung Lauf seines Lebens spürte er die Einheit, die ihn mit schenkt. Zugehörigkeit erfahren Menschen, die ihr seinem himmlischen Vater verband. Hobby gemeinsam pflegen, und besonders auch ein Auf seinem Lebensweg, auf dem sein Kreuz ihm im- Freundeskreis lässt Getragen-Sein erfahren. Auch mer näher kam, erlebte er Situationen, die ihn glau- religiöse Gemeinschaften können spüren lassen, ben ließen, sogar von seinem himmlischen Vater ver- wohin man gehört. lassen zu sein. Aber auch wenn er in schwerem Leiden fragend nach Gott rief, wusste er, dass seine Unsere eigenen Zugehörigkeiten machen wir uns Heimat in Gott nicht der Zerbrechlichkeit der Welt allerdings nicht jeden Tag aufs Neue bewusst, sie unterlegen ist. stehen in unserem Alltag oft nicht im Vordergrund, da alltägliche Herausforderungen unsere Aufmerk- Deshalb erhoffte Jesus für die Menschen, die ihn beglei- samkeit beanspruchen. Aber im Hintergrund sind ten, dass auch sie erleben würden, verlässlich aufgeho- unsere Zugehörigkeiten präsent. ben und geborgen zu sein. Für die Menschen, die Jesus Meine Zugehörigkeit zu Menschen, also mein Bei- so am Herzen lagen, bittet er, wie uns das Evangelium ihnen-beheimatet-Sein, ist ein Teil meiner Identität nach Johannes erzählt: „Alle sollen eins sein: Wie du, und gibt mir auch die Kraft, besonders in schweren Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in Situationen meinen Alltag zu bewältigen. Solche uns sein.“ (Joh 17,21f) Beheimatung schenken uns liebe Menschen, die In diesen zärtlichen Worten Jesu wird deutlich, wie unser Herz spüren lassen, dass wir dazugehören. sehr er sich danach sehnte, dass wie er selbst, auch die Anregende Gedanken zum Leitwort „dem glaub’ ich gern! Was Ost und ben im Austausch und für partner- die Tagesordnung zu setzen – trotz der West verbinden kann“: So heißt das schaftlichen Dialog „auf Augenhöhe“ enormen Sorgen und Ängste der vergan Leitwort der dreißigsten bundeswei- zwischen Menschen und Völkern im genen Monate und Jahre. ten Pfingstaktion des katholischen benachbarten und ferneren Europa Renovabis stellt bei der Pfingstaktion Osteuropa-Hilfswerks Renovabis. Die beflügeln zu lassen. 2022 hoffnungsvolle Aufbrüche und Pro- Solidaritätsaktion der deutschen Ka- Dem Menschen, der aus seinem jekte vor: Glaubens- und Lebenszeugnisse tholiken mit den Menschen in Mittel- Glauben heraus handelt und schein- von Menschen aus Ost und West, die uns und Osteuropa will Mut machen, die bar Unmögliches möglich macht, allen Mut machen können und sollen. tragende Kraft des Glaubens für das dem glaub’ ich doch gern! Renovabis Renovabis zeigt, dass es Vieles gibt, das eigene Leben neu zu entdecken. Es traut sich, ein Bekenntnis zum Glau- verbindet: die gemeinsame Geschichte; geht darum, sich durch diesen Glau- ben, zu Gott, ausgerechnet jetzt auf der persönliche und gemeinschaftliche 14 dem glaub’ ich gern!
Unter www.renovabis.de finden Sie auch aktuelle Projektbeispiele und Porträts/Zeugnisse über das Glaubensleben von Menschen in Mittel- und Osteuropa. ihm anvertrauten Menschen im Herzen spürten, wohin sie Liebe Geschwister, gehören, nämlich in die Einheit, die Gott selbst ist. das große „Kapital“ unseres Osteuropa-Hilfs- werks Renovabis ist unsere Solidarität als Chris- Seine Bitte um die Einheit der Menschen, ihr Verbunden- tinnen und Christen – und die Solidarität aller Sein in Gott ist aus heutiger Perspektive aber nicht nur in Menschen guten Willens. die Vergangenheit einzuordnen. Seine Bitte um Einheit, ein Renovabis wurde 1993 von engagierten Christin- Verbunden-Sein in Gott, zusammengehörig in Gottes Na- nen und Christen ins Leben gerufen und lässt men, wissen, wohin man gehört, diese Bitte Jesu gilt auch seitdem Menschen von Albanien bis Belarus und für uns heute, die wir versuchen, ihm zu folgen. von Estland bis Tadschikistan durch konkrete Projekte spüren, dass sie nicht allein sind. Liebe Schwestern, liebe Brüder, zu wissen, wohin man gehört, ist ein großes Geschenk. Da- Gerade Heranwachsende sollen in sozialen Pro- für gilt es, den Menschen zu danken, die Zugehörigkeit uns jekten lernen, ihre Fähigkeiten und Talente zu ehrlich spüren lassen. Es gilt, Gott zu danken, der uns im entfalten. Das qualifiziert sie später, ihre Gesell- Glauben wissen lässt, grenzenlos in ihm beheimatet zu sein. schaften und ihre Beheimatung mitzugestalten, um so auch eine persönliche Perspektive aufbau- Manchmal ist es schön, einfach sehr schön, sich so fallen en zu können, die sonst vielleicht nicht gegeben lassen zu können in die geschenkte Geborgenheit. Doch wäre. Solidarität ist ein Fundament, auf dem Be- Geborgenheit ist nicht nur ein schönes Gefühl, sie ist auch heimatung wachsen kann und die Menschen mit Kraftquelle! frohem Herzen sagen lässt: Da gehöre ich hin. Unsere Beheimatung ist eine Kraftquelle, aus der wir beson- So gelebte Solidarität kann aber ihre Kraft nur ders dann schöpfen können, wenn uns das Wasser bis zum entfalten, wenn sie durchwoben ist von Glaub- Hals steht, wenn Konflikte unser Leben bedrängen oder würdigkeit und Transparenz, der Ehrlichkeit der wenn wir uns ausgebrannt fühlen. Worte, und dem Respekt vor Gott. Beheimatung ist aber auch eine Kraftquelle, aus der heraus Im Dienst an den Menschen in Mittel-, Ost- und Solidarität verschenkt werden kann. Südosteuropa geben jene dem Hilfswerk Renova- Solidarität beginnt mit dem Hinschauen, wahrnehmen, wie bis Gesicht und Stimme, die sich vor Ort engagie- Menschen leben, entdecken, was ihnen fehlt. ren und so stark machen für die Belange und Solidarität bedeutet, an Hintergründen interessiert zu sein, besonders auch für die Nöte der Menschen. Mit kulturelles Erbe wertzuschätzen und politische Gegeben unserer Hilfe, unserer Verbundenheit sind sie so heiten abzuschätzen. auch unsere Stimme, der geglaubt werden darf. Solidarität bedeutet, dann aber auch, Einsatz, Selbstverges- senheit und Mut an den Tag zu legen. Heute, am Siebten Sonntag der Osterzeit, wird auch der kurze Aufruf der deutschen Bischöfe zur Pfingstaktion von Renovabis verlesen. Glaube; die Erfahrung der Solidarität. christlichen Glauben – und nicht gleich eine soziale Dimension für das Mit den Perspektiven „Was Ost und West Kirche mit allen gegenwärtigen Be- Leben in Gemeinschaft und Gesell- verbinden kann“ knüpft Renovabis an Pro- lastungen und Erschütterungen – in schaft. jektbeispiele weltkirchlicher Lern- und den Mittelpunkt. Der Kernbegriff Das Leitwort der diesjährigen Reno- Glaubensgemeinschaft in Europa und den „Glaube“ versucht, die Tragfähigkeit vabis-Pfingstaktion ist also viel- Dialog zwischen Ost und West an. des Wortes Gottes in persönlichen schichtig. Es meint aber vor allem Glaube ist eine identitätsstiftende Kraft, und gesellschaftlichen Herausforde- einfach lebendiges Christsein: Aus die im Leben des einzelnen und der Ge- rungen deutlich zu machen. In Ver- dem Glauben heraus handeln, nicht meinschaft gerade dort Halt und Funda- bindung mit der Unterzeile „Was Ost bloß reden. Wer so glaubt und lebt, ment vermitteln kann, wo für unerschüt- und West verbinden kann“ wird un- der stiftet Hoffnung und Zuversicht. terlich gehaltene Werte und Sicherheiten terstrichen, dass christlicher Glaube Und zwar in Ost und West! ins Wanken geraten. Das Leitwort der hoffnungsvolle Gestaltungskraft für Pfingstaktion 2022 stellt bewusst den das Leben des Einzelnen hat und zu- dem glaub’ ich gern! 15
Bausteine für eine Eucharistiefeier am Hohen Pfingstfest, 5. Juni 2022 dem glaub’ von Pfarrer Dr. Stefan Hauptmann, Markt Indersdorf Was Ost und West verbinden kann. ich gern ! Einführung „Der Geist des Herrn erfüllt den Erdkreis. In ihm hat alles Bestand. Nichts bleibt verborgen vor ihm. Halleluja“ (Weish 1,7). Heute sind die fünfzig Tage erfüllt und wir sind zusammen- gekommen, um die Vollendung des österlichen Geheimnisses in der Sendung des Heiligen Geistes zu feiern. „dem glaub’ ich gern!“ lautet das diesjährige Themenwort über der Reno vabis-Aktion dieses Jahres. Die „stille Macht“, die „verborgene Kraft“ ist am Wirken in der Welt. Bitten wir den erhöhten Herrn, dass er unsere Sinne öffne und schärfe dafür, indem er die Fesseln unserer Sünde und Schuld löse: Tropen zum Kyrie Gemeinde-Antiphon GL 165 GL 347, 3: „Der Geist des Herrn treibt Gottes Sohn“ V: Nun sind unsere Türen geöffnet. Kommunion-Meditation Du hast uns mit Feuer gespeist. von Silja Walter (a.a.O.: Seite 56 f.) Wir bringen unserem Bruder [unserer Schwester] deinen Heiligen Geist. Halleluja! Gemeinde-Antiphon GL 347, 1: „Der Geist des Herrn erfüllt das All“ Gemeinde-Antiphon V: Wir halten die Türen verschlossen. GL 347, 4: „Der Geist des Herrn durchweht die Welt“ Du Herr trittst im Mahl bei uns ein und bringst uns den Frieden des Herzens, den Heiligen Geist, Einladung zur Kollekte Halleluja! am Pfingstsonntag, 5. Juni 2022 Heute werden wir gebeten, die Solidaritätsa ktion Gemeinde-Antiphon Renovabis zu unterstützen. Renovabis hilft notleiden- GL 347, 2: „Der Geist des Herrn erweckt den Geist“ den und benachteiligten M enschen in Mittel-, Ost- und Südosteuropa. Die Projekte, die Renovabis dort V: Du hauchst uns Vergebung und Freiheit fördert, sind ein wichtiger Beitrag zur Weitergabe in unser Herz und Gesicht. und zur Bezeugung des Glaubens. Sie ermöglichen Du zeigst uns Hände und Seite neue Wege der Seelsorge und der tatkräftigen Nächs- und sprichst zu uns: tenliebe für an den Rand gedrängte Menschen. Das Fürchtet euch nicht! Hilfswerk regt an, in Ost und West die Erfahrung zu Halleluja! teilen, dass der Glaube Hoffnung und Freude ent fachen kann. Bitte u nterstützen Sie Renovabis. Vergelt’s Gott für Ihre Spende! 16 dem glaub’ ich gern!
Fürbitten zum Pfingstsonntag, 5. Juni 2022 Das Gebetsbild Das Gebetsbild zur Renovabis-Pfingstaktion 2022 zeigt die P: Lasst uns zu Gott beten, der durch Rosette des Richterfensters im südlichen Querhaus des Kölner seinen Geist der Kirche und der ganzen Doms. Auf der Rückseite regt ein Gebet von Weihbischof Pero Schöpfung neue Lebenskraft ein- Sudar aus S arajevo dazu an, an die frohmachende Gegenwart haucht. Daher bitten wir ihn um Auf- Jesu zu glauben und daraus Trost, Mut und Lebensfreude zu merksamkeit und Empfindsamkeit für gewinnen. unsere Sinne: Best.-Nr. 1 815 22 • kostenlos 1 Öffne allen, die in deiner Kirche Verantwortung tragen, die Augen für das, worauf es heute ankommt. – Stille – Bittruf oder Sende aus deinen Geist, und das Antlitz der Erde wird neu GL 312,2 2 Löse die Zunge deiner Getauften in Ost und West, dass sie mit dem glaub’ ich gern ! einer Stimme für dich Zeugnis ablegen. – Stille – Bittruf Was Ost und West verbinden kann. Allgegenwärtiger Gott, 3 du hast uns durch Jesus gezeigt, dass du immer bei uns bleibst. Schenke uns den Glauben Öffne die Ohren jener, die Macht an diese frohmachende Gegenwart haben in den Staaten und Völ- Quelle: © Entwurf: Gerhard Richter, Köln / Foto: Hohe Domkirche Köln, Dombauhütte; Matz und Schenk und schenke uns in deinem Geist Kraft, Trost, Mut und Lebensfreude. Amen! kern, dass sie den Schrei nach Weihbischof Pero Sudar, Sarajevo Gerechtigkeit und Frieden hören. Die Vorderseite zeigt die Rosette des einzigartigen Fensters im südlichen Querhaus des Kölner Doms. Gerhard – Stille – Bittruf Richter gestaltete es bis 2007 aus 11.263 Einzelscheiben in 72 Farben, 4 die computergesteuert nach dem Schärfe den Sinn der Menschen Zufallsprinzip angeordnet worden sind. Die gläsernen Farbquadrate und weitere Bilder des 106 Quadratmeter großen Richterfensters illustrieren auch die Renovabis- Pfingstnovene 2022 www.renovabis.de für den Wohlgeruch deiner Schöpfung und stärke alle Bemü- hungen, ihre weitere Zerstörung und Ausbeutung zu beenden. Wenn in Ihrer Pfarrgemeinde Menschen leben, die ihre Wurzeln – Stille – Bittruf im Osten Europas haben, könnten Sie anregen, dass auch Bitten 5 in einer oder mehreren Sprachen dieser Länder vorgetragen werden. Es ist auch denkbar, Firmanwärterinnen und -anwärter Schenke Kraft und Durchhalte- zu bitten, Fürbitten zu lesen. Die Fürbitten finden Sie auch als vermögen für Hände und F üße, PDF- und als Word-Dokument zum Download unter www.renovabis.de/gottesdienst dass alle Not gelindert und das Angesicht der Erde neu wird. – Stille – Bittruf Gieße deine Gnade über unsere fünf Sinne aus, dass wir durch die Feuer zungen des Bekenntnisses entzündet werden. Darum bitten wir dich, den Die Bausteine für den Gottesdienstlagen dem Vorsitzenden dreieinigen Gott, heute und bis wir dich der Liturgiekommission der Deutschen Bischofskonferenz vor; sie entsprechen den liturgischen Vorschriften. schauen dürfen in Ewigkeit. Amen. dem glaub’ ich gern! 17
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