Der Brexit und seine Folgen - Wirtschaftsempfang Premiere in Bremerhaven 50 Jahre Bürgerschaft Mut zur Moderne - Handelskammer Magazin
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09.2016 Das Magazin der Handelskammer Der Brexit und seine Folgen Wirtschaftsempfang 50 Jahre Bürgerschaft Premiere in Bremerhaven Mut zur Moderne
Nach dem Brexit-Votum Europa stärken ABONNEMENTS BR REME ERHAVEN V hter 2017 0 2016/2017 Gla anzl ich Fotografien grafien von g MUSIKTHEATER SCHAUSPIEL Bernd Ohlthaver Parsifal Der gute Mensch von Sezuan Richard Wagner Bertolt Brecht / Paul Dessau Markus Poschner / Marco In vielen Unternehmen stellt sichAlize Štorman Zandwijk die Frage: Wie wird sich Theater am Goetheplatz Theater am Goetheplatz der Brexit, das Votum der britischen Bevölkerung für den EU-Austritt, auf die Wirtschaft auswirken? Niemand kann Il barbiere di Sivigliadarüber verlässliche Aussagen treffen. Ännie Sicher ist aber: Wenn Gioacchino Rossini der drittgrößte Handelspartner Bremens Uraufführung nicht mehr EU-Mit- Olof Boman / Michael Talke Thomas Melle // Nina Mattenklotz glied ist, werden sich für Unternehmen in Bremen und Bre- Theater am Goetheplatz Kleines Haus merhaven erhebliche Veränderungen ergeben. Der Brexit kann bedeuten, dass tarifäre und nicht-tari- Hänsel und Gretel Black Wedding – White Funeral färe Handelshemmnisse deutlich zunehmen – insbesondere Engelbert Humperdinck Ein Balkan-Liederabend von Selen Kara und durch zusätzliche Bürokratie. Er kann zur Folge haben, dass Daniel Mayr / Alexander Riemenschneider Torsten Kindermann sich das Wirtschaftswachstum auf der Insel für mehrere Theater am Goetheplatz Theater am Goetheplatz Jahre verlangsamt. Eine Abwertung des Pfunds und Wechsel- kursrisiken wären dann die Folgen. Auch die Im- und Ex- Simplicius Simplicissimus Väter und Söhne porte werden nach Ansicht vieler Bremer Unternehmen Karl Amadeus Hartmann Iwan Sergejewitsch Turgenjew Clemens Heil / Tatjana Gürbacaerheblich schrumpfen. mittelfristig Klaus Schumacher Theater am Goetheplatz Eines hat das Brexit-Votum ganz deutlich Kleines Haus gezeigt: Wir müssen den europäischen Gedanken wieder stärker in den Blick rücken und die Bedürfnisse von La Damnation de Faust Gesellschaft und Wirt- Tartuffe Hector Berlioz schaft berücksichtigen. Dafür muss sich die Molière Europäische // Samuel Weiss Markus Poschner / Paul-Georg Dittrich Reformen entschließen Union zu umfassenden Theater am –Goetheplatz zum spür- Theater am Goetheplatz baren Abbau von EU-Bürokratie, zur Stärkung des Subsidia- Endstation ritätsprinzips, und sie muss ein deutliches Sehnsucht Bekenntnis zur NOVEMBER Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi D The Fairy Queen sozialen Marktwirtschaft ablegen. NurTennessee Williamssind als Gemeinschaft // Sebastian Kreyer 2017 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 6 17 18 8 19 20 21 22 23 24 25 26 6 27 28 8 29 3 Henry Purcell wir stark – auch nach außen. Denn Kleines Haus Europa ist neben den vie- Olof Boman / RobertlenLehniger wirtschaftlichen Vorzügen vor allem auch eines: ein Ga- Theater am Goetheplatz rant für den Frieden zwischen den Ländern. Weitere Informationen im Abonnementbüro Öffnungszeiten: Di bis Fr 14Emigholz Harald – 18 Uhr und Sa 11 – 14 Uhr Wan ndkalender, 48 × 34 cm Präses Tel 0421 . 3653 – 344, abo@theaterbremen.de € 18,90 1 www.theaterbremen.de/abos APRIL Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo o Di Mi Do Fr Sa So Mo o Di Mi Do Fr Sa So 2017 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 wirtschaft in Bremen und Bremerhaven 09.2016 3
58 Projekte in Bremen und Bremerhaven ________________________________________ Andreas Hüchting und eine Gruppe engagierter Bre- mer haben die Deutsche Kindergeldstiftung gegrün- det: Sie wollen damit die Chancengleichheit unter marktplatz Kindern und Jugendlichen fördern. Das Stiftungskapi- 6 Gesichter der Wirtschaft tal: ihr Kindergeld. 8 Aktuelles und Interessantes aus Bremen und Bremerhaven 9 Internationaler Dialog 11 Kopf des Monats: Barbara Hüchting 12 Interview: Gerhard M. Feldmeier 13 Kurz notiert Parlament 17 Bremer Start-ups ________________________________________ titel In diesem Monat wird das Haus der Bürgerschaft 50 18 Der Brexit – und nun? 34 Jahre alt – ein Gebäude mit umstrittener Architektur Experten diskutierten im Haus Schütting über und für die parlamentarische Demokratie. 83 Abgeord- nete sitzen in der Bürgerschaft, einige von ihnen sind die wirtschaftlichen und politischen Folgen. Unternehmer und Selbstständige. magazin Nachrichten und Kurzberichte 24 Aus dem Plenum 25 Ausschuss im Porträt (6): Häfen, Verkehr, Logistik 42 31 26 Handelskammer-Konjunkturreport 30 Neue Impulse für den Nordwesten 31 Gespräch des Monats: Dr. Dietmar Ringel Premiere ________________________________________ report 34 Stiftung Mit Kindergeld die Integration sponsern Die Handelskammer hat zu ihrem jährlichen Wirt- schaftsempfang geladen – und es kamen 450 Gäste 38 Nordsee-Restaurants Frischer Wind in das Forum Fischbahnhof in Bremerhaven. Den wei- 42 Wirtschaftsempfang 2016 Premiere in Bremerhaven ten Weg aus Berlin hat Bahnchef Dr. Rüdiger Grube (2.v.l.) nicht gescheut, um der Bremer und Bremerha- infothek vener Wirtschaft die Probleme und Perspektiven des Fotos Jörg Sarbach, Frank Pusch, ArcelorMittal, Pressedienst Bremen Schienenunternehmens darzulegen. Service-Informationen und Veranstaltungstipps 44 Digitalisierung: Workshops 46 Impressum 48 Veranstaltungen der Handelskammer Bremen Pläne 49 Firmenjubiläen ________________________________________ 51 Bremen ABC Der weltweite Stahlmarkt ist turbulent, die Bremer 52 Börsen Stahlkocher sind richtig gefordert. AMBition heißt ihr 54 Studie über Migrantenunternehmen Programm. Arcelor-Mittals-Vorstandschef in Bremen, Dr. Dietmar Ringel, erläutert die Initiative und die ge- 55 dokumente plante 40-Millionen-Investition am Standort Bremen. Sie soll den Hochofen 2 instand setzen. dossier 58 50 Jahre Bürgerschaft Mut zur Moderne 4 wirtschaft in Bremen und Bremerhaven 09.2016 wirtschaft in Bremen und Bremerhaven 09.2016 5
Gesichter der Wirtschaft Katrin Grosch, Fromelière, 36 Jahre, Findorffer Käsekontor, 2 Mitarbeiterinnen, selbstständig seit Juni 2016, fotografiert von Frank Pusch Die Echte Diese Stadt ist echt, und echt ist selten. Eine Verszeile von Ringelnatz, zu Besuch in Bre- men. Katrin Grosch, in ihrem Garten bei der Obsternte, muss man sie gar nicht erst andichten. Sie ist echt. Authentisch, würde der Poet heute wohl sagen. Sie sagt auch: hanseatisch. Und ist voller Hingabe an ein Produkt, eine Genusswelt, die ihr Lebens- thema geworden ist. Aus einem Nebenjob als Schülerin bei einem Markthändler erwuchsen drei Pas- sionen – eine für Käse, eine fürs Verkaufen, ja und eine fürs Arbeiten. Der Uni (sie woll- te Lehrerin werden) kehrte sie den Rücken und wurde lieber Einzelhandelskauffrau. Sie saugt seit 18 Jahren so ziemlich alles auf, was es über guten Käse zu lernen gibt. Der Wunsch, einen eigenen Weg mit ei- genem (Fach)Geschäft zu gehen, reifte sehr lange. Sie hat ihn sich erfüllt. Beharrlich, fleißig, vernünftig, korrekt. Mit einem sehr hochwertigen Sortiment handwerklich her- gestellter Käse inklusive Raritäten, die man in Bremen sonst nicht findet: „Das muss man erst einmal schaffen.“ Selbstständig sein, ist „die absolute Freiheit. Ich muss nie- mandem Rechenschaft ablegen.“ Und wenn es schiefgeht? Gibt es einen Plan B? „Sollte mein Unternehmen schei- tern, so habe ich es immerhin versucht! Bisher habe ich immer meine Ziele er- reicht.“ Sie ruht in der Gewissheit des selbstgewählten Lebensweges, schöpft Kraft und Ideen in ihrem Parzellen-Refu- gium, gehalten auch von „ganz aufrechten Menschen“, den Eltern, Bruder und Schwes- ter, dem Sohn, der zur Verantwortung mahnt, dem Partner, der das Unterneh- mertum mitlebt. (cb) 7
MARKTPLATZ __________________________________________________________________________ Aktuelles und Interessantes aus Bremen und Bremerhaven Attraktive Hochschulen ____________________________________________ von links Starke Nachfrage: Die Zahl der Bewerbungen an den Ekkehart Siering, Fotos Hansa Meyer Global, bremenports Michael Schütte, Hochschulen in Bremen und Bremerhaven für das Dr. Matthias Fonger, neue Wintersemester ist wieder sehr hoch. Das Land Mozhgan Yazdianpour, Bremen bildet weit über dem eigenen Bedarf aus. Eduard Dubbers- Ziel von Wissenschaftssenatorin Professorin Dr. Eva Albrecht, Dr. Mostafa Quante-Brandt ist, dass eine hohe Anzahl der Stu- Karimian Eghbal dierenden ihr Studium in Bremen auch erfolgreich abschließt. „Etwa zwei Drittel der Akademiker, die in bremischen Unternehmen arbeiten, sind Absolven- Auf Gegenbesuch ten unserer Hochschulen. Das zeigt: Sie haben an- _____________________________________________________ gesichts der starken Nachfrage nach hochqualifi- Kajengeschäft im Plus zierten Arbeitskräften und der Bewältigung des ______________________________________________ Bremen unterhält langjährige Handelsbeziehungen mit dem prognostizierten Fachkräftemangels hervorragende Iran. Unter den Sanktionen der vergangenen Jahre hat dieses Chancen auf dem Arbeitsmarkt.“ An den Kajen im Land Bremen steigen die Um- Engagement jedoch sehr gelitten. Jetzt, nach der Lockerung der schlagszahlen. In der Zeit von Januar bis Juni 2016 Sanktionen, bekommt der Handel Auftrieb. Der DIHK rechnet Fotos Frank Pusch, Jörg Sarbach ist der Seegüterumschlag von 36,57 auf 37,45 Millio- mit einem Geschäftsvolumen in Höhe von mehreren Milliarden nen Tonnen gewachsen – gegenüber dem ersten Euro in den nächsten Jahren. Digitale Zukunft Halbjahr 2015 ein Plus von fast 900.000 Tonnen bzw. Im Februar unternahm die Handelskammer eine Markter- ___________________________________ 2,4 Prozent. Noch besser lief es in der Container- kundungsreise in den Iran, die Bremer waren die erste deutsche logistik: Hier gab es ein Plus von knapp 4 Prozent Wirtschaftsdelegation nach dem sogenannten Implementation Der Bremer Logistikdienstleister und in- und einen Anstieg von mehr als 100.000 Standard- Day. Jetzt kam eine Delegation aus Isfahan – moderner Univer- ternationale Transportarchitekt Hansa containern auf 2.843.668 TEU (erstes Halbjahr 2015: sitätsstandort und drittgrößte Stadt des Landes – für fünf Tage Meyer Global hat ein Beratungsunter- 2.737.296). zum Gegenbesuch in die Hansestadt. Es waren Vertreter ver- nehmen fu ̈r digitale Transformation und „Obwohl sich die weltweiten Rahmenbedingun- schiedener wissenschaftlicher Einrichtungen und Technolo- Hereinspaziert! Innovationsmanagement in der Logistik gen nicht verbessert haben, sind die bremischen gieunternehmen. _________________________________ gegründet: ProLog Innovation GmbH. Häfen auf den Wachstumspfad zurückgekehrt“, „Ich hoffe, dass wir Sie ebenso sehr für Bremen begeistern „Wir wollen im Zuge der Digitalisierung sagte Hafensenator Martin Günthner. Nicht so er- können, wie Sie uns für den Iran begeistert haben“, sagte Han- Finnlands Botschafterin Ritva Kouk- ein noch besserer, schnellerer und flexi- freulich war die Entwicklung im Fahrzeugbereich: delskammer-Vizepräses Eduard Dubbers-Albrecht bei einem ku-Ronde (r.) besuchte jetzt in Beglei- blerer Dienstleister fu ̈r unsere Kunden Die Zahl der umgeschlagenen Automobile sank im Empfang im Haus Schütting. „Ich würde mich sehr freuen, tung von Honorarkonsul und BLG- werden“, sagt Geschäftsführer Henrique ersten Halbjahr von 1.068.398 auf 1.015.674 – minus wenn aus den Dialogen nachhaltige Ergebnisse entstehen.“ Die Chef Frank Dreeke (2.v.r.) das Haus Wohltmann. „Die ProLog Innovation ist 4,9 Prozent. Im ersten Halbjahr 2016 wurden die Iraner besuchten beispielsweise den Technologiepark und hier Schütting. Handelskammer-Vizeprä- Corporate Think Tank, Innovation Lab Häfen Bremerhaven und Bremen von insgesamt den Laborausrüster Omnilab, den Fallturm, das Deutsche Zen- ses Wiebke Hamm (2.v.l.) und Anna- und vorausschauende Erweiterung un- 3.583 Handelsschiffen angelaufen. Das waren 2,7 trum für Luft- und Raumfahrt und das Dentalunternehmen belle Girond aus dem Geschäfts- seres Leistungsspektrums um Beratungs- Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum (3.489). Bego. Auf dem Reiseprogramm standen ferner Bremerhaven bereich International empfingen die leistungen und Lösungen im Zukunfts- sowie Termine beim Fraunhofer-Institut, bei der Bremer Landes- Diplomatin, die vier Jahre lang ihr feld Digitalisierung.“ bank und im weltgrößten Mercedes-Werk. Land in Washington vertreten hatte. 8 wirtschaft in Bremen und Bremerhaven 09.2016 wirtschaft in Bremen und Bremerhaven 09.2016 9
MARKTPLATZ Engagiert ___________________________________________________________ Namentlich notiert ____________________________________ Hegemann-Vorstand Jens Steinmann und der Work in Germany Grün-Gold-Club Bremen e.V., dessen Lateinfor- ______________________________________________ mation mehrfacher Welt- und Europameister ist, Kathrin Blöhe ist jetzt Geschäftsführerin sind für den Deutschen Engagementpreis 2016 des Landesverbandes Bre- Der Bremer Dentalspezialist BEGO ist Gründungs- nominiert worden. „Ohne den Vorsitzenden Jens men des Sozialverbandes Foto Bremer Landesbank mitglied der Initiative „Work in Germany“. Sie er- Steinmann und seine Vorstandskollegen würde der sportliche Deutschland. Er hat bun- möglicht Schulabgängern, den Arbeitsalltag ken- Ruhm kaum funktionieren“, schrieb der Weser-Kurier. Der mit desweit rund 590.000 nenzulernen und die deutsche Wirtschaft zu erle- 10.000 Euro dotierte Preis wird am 5. Dezember in Berlin ver- Mitglieder und vertritt die ben. Über das Jahr verteilt absolvieren die Teilneh- liehen. „Mit der Nominierung für den Deutschen Engagement- Interessen der Rentner, der mer vier Praktika für jeweils drei Monate in vier preis haben wir die Chance, bundesweit auf unser Engagement Patienten und gesetzlich Krankenversi- unterschiedlichen Unternehmen. Sie können sich und den Tanzsport aufmerksam zu machen. Für diesen Preis no- cherten sowie der pflegebedürftigen und dabei in den wechselnden Arbeitsfeldern selbst aus- Bank mit Innenhof miniert zu werden, empfinde ich als Wertschätzung unserer Ar- behinderten Menschen. probieren, präsentieren und das Unternehmen als ___________________________________ beit“, sagte Jens Steinmann. Arbeitgeber für sich entdecken. Die Praktikanten er- fahren auf diesem Weg mehr über ihre Talente und Die Bremer Landesbank hat Anfang Au- Der DRK Kreisverband Bre- Fertigkeiten, erhalten vertiefte Einblicke in die Un- gust ihren Neubau am Domshof nach men hat jetzt einen neu- ternehmen und lernen zudem andere Städte und dreieinhalb Jahren Bauzeit eröffnet. Das en (alleinigen) Geschäfts- Regionen kennen. Gebäude wurde nach einem Entwurf des führer: Jürgen Höptner „Mit unserem Engagement möchten wir die jun- Büros Caruso St. John Architects, London, hat am 1. August den Stab gen Talente von Morgen fördern und ihnen die Mög- auf den vorhandenen Kellerwänden und an Gerhard Behlau weiter- lichkeit geben, sich einen realistischen und um- den alten Fundamenten unter der histo- gegeben. Mit bald 900 hauptamt- fassenden Einblick in die Arbeitswelt bei BEGO zu rischen Fassade des Stammhauses am lichen Mitarbeitern und mehr als 200 verschaffen“, so Personalreferentin Viktoria Dederer. Unser Lieben Frauen Kirchhof für rund 50 einzelnen Aktivitäten zählt der DRK Laut aktuellen Studien haben junge Menschen beim Millionen Euro errichtet. Kreisverband Bremen aktuell zu den fünf Schulabschluss oft erhebliche Informationsdefizite „Die Ziegelfassade mit ihren harten, umsatzstärksten Rotkreuz-Verbänden KO P F D E S M O N A T S in Sachen Ausbildungs- und Berufsorientierung und dunklen Klinkern nimmt Bezug zur han- bundesweit. Höptner wechselt in die neu ihrer Karrierepotenziale in klassischen oder Zu- seatischen Baukultur auf“, heißt es in geschaffene Stabsstelle Projektconsul- kunftsbranchen. einer Mitteilung der Bank. „Die Dreidi- Große Anerkennung für Barbara ting. Der Sozialpädagoge Behlau arbeitet mensionalität und die Tiefe des Mauer- Hüchting: Ihr Findorffer Bücherfenster seit 1992 für das DRK in Bremen. werks bringen Licht und Schatten und ist jetzt für den Deutschen Buchhan- damit Lebendigkeit. Die erhaltene histo- delspreis 2016 nominiert worden. Kul- rische Fassade wurde nach altem Vorbild Martin Wüller ist Geschäftsführer in turstaatsministerin Monika Grütters bearbeitet.“ Die neuen Kunden- und Bü- dem Bremer Inkassounternehmen Seg- roräume der Bank stehen um einen ova- verleiht ihn am 5. Oktober zum zwei- horn, einem der größten Familienunter- len Innenhof, der dem Gebäude viel Licht ten Mal, um besonders die kleinen, in- nehmen der Branche, geworden. Nach spendet und tagsüber öffentlich zugäng- habergeführten Buchhandlungen vor einem dualen BWL-Studium hat er meh- WÄRME I SANITÄR I KLIMA I KÄLTE lich ist. Ort zu würdigen – gerade in Zeiten, in rere Stationen in dem Unternehmen denen viele Buchhändler um ihr Über- durchlaufen. leben kämpfen. Zu dem Pool der 118 Johann Osmers GmbH & Co. KG nominierten Geschäfte gehören auch noch der golden shop im Viertel und Auf der Höhe 4 I 28357 Bremen Tel. (0421) 871 66 - 0 Fax (0421) 871 66 - 27 www.johann-osmers.de Logbuch Design + Literatur in der Überseestadt. 10 wirtschaft in Bremen und Bremerhaven 09.2016 wirtschaft in Bremen und Bremerhaven 09.2016 11
MARKTPLATZ I n t e rv i e w Kurz notiert _______________________________________________________________________________________________________ Sparkasse: top platziert Hansalinie wird erweitert Entwicklung des Lloyd-Industrieparks in der Neustadt Foto Hochschule Bremerhaven _______________________________________________________ Wirtschaftssenator Martin Günthner hat den „1. Sach- mit der denkmalgeschützten Lloyd-Halle. Das Unter- standsbericht zum Gewerbeentwicklungsprogramm nehmen Peper & Söhne hat die Brache 2014 gekauft und Beratungsstark, familienfreundlich, mitarbeiterorientiert: (GEP) der Stadt Bremen 2020“ vorgelegt. Demnach sol- schnell entwickeln können. Es bewirtschaftet, verwaltet Gleich in drei bundesweiten Leistungsvergleichen hat die Spar- len in diesem Jahr die Planungen für einen weiteren und vermarktet den Industriepark. „Wir planen langfris- kasse Bremen mit diesen Eigenschaften Spitzenbewertungen Bauabschnitt im Gewerbepark Hansalinie beginnen. tig und wollen expandieren. Weitere Gebäude sind ge- erzielt. „Diese Ergebnisse sind besonders im Licht eines sich Seit 2012 wurden jahresdurchschnittlich mehr als 32 plant“, so Lutz Peper. durch die fortschreitende Digitalisierung und des anhaltenden Hektar vermarktet. Damit seien jährlich 770 neue Ar- Zu den Mietern ge- Niedrigzinsniveaus verschärfenden Wettbewerbes bemerkens- Neue Partnerschaft beitsplätze geschaffen und mehr als 2.600 gesichert hören Airbus mit ei- wert und zeigen, dass wir gute Strategien und die passenden worden. Die Unternehmen hätten 770 Millionen Euro ner neuen Halle, eine Foto Senatspressestelle Professor Dr. Gerhard M. Feldmeier ist Antworten haben“, sagte Sparkassenvorstand Dr. Tim Nese- investiert. Werbeagentur, ein Lo- Konrektor für Internationalisierung und Weiter- mann. gistikunternehmen, bildung an der Hochschule Bremerhaven. Im großen Städtewettbewerb der Zeitschrift Focus Money Neues Leben in alter Brache eine Steinbildhaue- ist der Sparkasse eine erstklassige Beratungs- und Servicequa- „Ein positives Beispiel für eine gelungene Brachennut- rei, ein Sportstudio lität attestiert worden. In dem diesjährigen City-Contest wurde Die Hochschule Bremerhaven hat ein zung“: Bürgermeisterin Karoline Linnert würdigte die und ein Caterer. von links Karoline Linnert, Lutz Peper, Career Service Center (CSC) eingerichtet. Was sie mit der Gesamtnote 2,2 in Bremen als die „beste Bank vor Steffen Gürmann, Roman Förster bezwecken Sie damit? Ort“ bewertet. „Die Sparkasse Bremen hat uns als Neukunden Das CSC ist die zentrale Anlaufstelle für mit Abstand am besten beraten“, sagte Kai Fu ̈rderer, Vorstand Studierende und Unternehmen für die Ver- mittlung von Stellen, Praktikumsplätzen, The- des Mu ̈nchner Instituts fu ̈r Vermögensaufbau (IVA), das den men für praxisorientierte Studienabschluss- Bankentest seit vielen Jahren gemeinsam mit Focus Money in arbeiten, Studienprojekten oder Ferienjobs. mehr als 200 Städten durchführt. Studierenden bietet es eine Plattform für ihren Auch beim Unternehmenswettbewerb „Erfolgsfaktor Fami- Karrierestart, Unternehmen lernen unsere Ausbildungspotenziale kennen. lie 2016“ landete die Sparkasse Bremen ganz vorne, unter den ersten 13 der großen Unternehmen in Deutschland und erhielt Wie können Unternehmen davon profitieren? das Siegel familienfreundlich. Die dritte Auszeichnung – der Wir wollen Studierende und Absolventen ziel- Wettbewerb „Great Place to Work“ – bewertet die Attraktivität gerichtet in den regionalen Arbeitsmarkt ver- mitteln. So entstehen für die Unternehmen als Arbeitgeber; hier belegte die Sparkasse einen hervorragen- frühzeitig Kontakte zu potenziellen Fach- und den 15. Platz – fünf Plätze besser als im Jahr zuvor. Nachwuchsführungskräften, sie lernen sie kennen und können sie später ohne größeren Suchaufwand direkt rekrutieren. Wir wollen die Studierenden auch zum Verbleib hier in der Stadt motivieren, indem wir ihnen attraktive Ideen alleine verändern nichts. Unternehmen und Berufsperspektiven zeigen. Fakt Sondern der Mut, sie umzusetzen. Es gibt jetzt auch eine Kooperation mit dem Unternehmensservice der Handelskammer. Der neue Panamera. Ende Dezember 2015 lebten 671.489 Menschen im Land Wie sieht die aus? Es gibt eine räumliche Anbindung: Wir haben Bremen. Das waren 9.601 bzw. 1,5 Prozent mehr als 2014. Ab sofort bestellbar bei uns im ein CSC-Büro im Kammergebäude eingerichtet, Grund für den Anstieg: die Wanderungsbewegungen. zwei Mitarbeiter sind dort tageweise präsent. So Porsche Zentrum Bremen. Porsche Zentrum Bremen Quelle: Statistik.Bremen können Unternehmenskontakte direkt entste- Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Sportwagen-Center Schmidt + Koch GmbH hen, gepflegt bzw. intensiviert werden und es Stresemannstraße 1-7 · 28207 Bremen Tel.: +49 421 4495-255 können Kooperationsgespräche mit regionalen Fax: +49 421 446696 Wirtschaftsvertretern stattfinden. Uns liegt www.porsche-bremen.de daran, ein systematisches Partnerschaftsnetz- werk zwischen regionalen Unternehmen und der Hochschule aufzubauen. 12 wirtschaft in Bremen und Bremerhaven 09.2016 wirtschaft in Bremen und Bremerhaven 09.2016 13
MARKTPLATZ Wieviel wiegt der Seecontainer? _______________________________________________________ Alle Versender bzw. Spediteure müssen laut einer neuen inter- nationalen Konvention (SOLAS) vor der Verschiffung für jeden Container rechtzeitig ein verifiziertes Ladegewicht an den Ree- der übermitteln – andernfalls bleibt der Container auf dem Ter- minal stehen. Die Willenbrock Fördertechnik hat zusammen mit dem Ingenieurbüro IF-Com GmbH dafür eine digitale Lö- sung entwickelt. Das System ist für Reachstacker/Vollcontai- nerstapler ausgelegt. Diese Fahrzeuge arbeiten mit einem Überlastschutz, der mittels komplexer Algorithmen das belas- tende Gewicht berechnet. Die Software wird beim Verlader auf bestehende Fahrzeuge installiert. Mit der Firma DCP Dettmer von links Wolfgang Oltmann (IF-Com), Arnold Container Packing – sie setzt die digitale Wiege-Lösung von Wil- lenbrock seit Monaten ein – hat Willenbrock einen Prüfcontai- Warum Europas besten Bindemann (DCP Dettmer Container Packing), Dr. Ralf Dingeldein und Jens Uwe Meier (Willenbrock) ner kalibrieren und von der DEKRA zertifizieren lassen. Sparerschutz gegen einen schlechteren tauschen? Kurz notiert _______________________________________________________________________________________________________ Neuer Mieter im GVZ Zusammen mit den vier Standorten in Spanien deckt Der Verpackungstechnikspezialist Gühring zieht dem- Hansa-Flex nun die komplette iberische Halbinsel ab. nächst ins Güterverkehrszentrum Bremen. Dafür wurde Cudell unterhält noch eine Niederlassung in der Nähe jetzt der Mietvertrag über eine rund 16.000 Quadrat- von Lissabon und ist Experte in den Bereichen Enginee- meter große, neu zu erstellende Logistikimmobilie mit ring, Aggregatebau und Service. dem Industrieimmobilien-Anbieter Prologis unterzeich- net. Gühring will die Anlage ab dem ersten Quartal 2017 Uzuner kauft Eckert-Sparte zur Herstellung und Lagerung von Industrieverpa- Die Uzuner Systems GmbH hat die Sparte EDV und Te- ckungen für die Automotive-Industrie sowie den Ma- lefonie des Unternehmens Hermann O. Eckert über- Vertrauen verträgt kein Fragezeichen. schinen- und Anlagenbau nutzen. „Das Grundstück liegt nommen. Damit kann sie neben den Bereichen Netz- Für Stabilität. Für Sicherheit. Für die Zukunft unserer Wirtschaft. strategisch günstig und ergänzt unser bestehendes Fi- werk, Security, Storage, Hosting und Virtualisierung lialnetz mit bisher sechs Standorten perfekt“, so Firmen- auch die IP-Telefonie abdecken. Eckert verschafft sich Wir sind das Land der Sparerinnen und Sparer – weil wir uns auf sichere Gut- chef Joachim Gühring. „50 Mitarbeiter werden dort im mit dieser Transaktion „Ressourcen für die Konzentra- haben verlassen können. Doch dieser Standard ist bedroht durch die geplante Einsatz sein.“ tion und Weiterentwicklung in unseren weiterhin be- zentrale Einlagensicherung der EU: In Zukunft sollen die Finanzmittel, die deutsche Kreditinstitute heute zur Absicherung ihrer eigenen Kunden bereit- stehenden Geschäftsbereichen und Handlungsfreiheit stellen, auch die Risiken fremder Banken abdecken. Die deutsche Wirtschaft Hansa-Flex in Portugal in der Vorbereitung des Generationswechsels der Ge- stellt sich diesem Plan entgegen. Denn wer das Vertrauen der Sparer schwächt, Hansa-Flex hat die Cudell Eng. & Servicio S.A. mit Sitz in schäftsführung bei der Hermann O. Eckert GmbH“, so der setzt die Stabilität der gesamten Wirtschaft aufs Spiel. Porto übernommen. Damit weitet der Bremer Hydrau- Reinhard Schult, geschäftsführender Gesellschafter der damit-sicher-sicher-bleibt.de #sicherbleibtsicher likspezialist sein Niederlassungsnetz auf Portugal aus. Hermann O. Eckert GmbH. 14 wirtschaft in Bremen und Bremerhaven 09.2016
MARKTPLATZ Start-ups kulinarisch ______________________________________________ Ein ausgefeiltes Konzept, zwei Experten aus Dienst- leistung/Gastronomie und Softwareentwicklung HOCHS STA APELN N Fotos WFB/Frank Pusch, 123RF, Carsten Baucke/smak sowie ein Netz verschiedener, beliebter Restaurants: Das sind die Zutaten für die neue Gastro-App „Food- ninja“. Damit will das gleichnamige Start-up Nut- ERWÜ ÜNSCHT zern ermöglichen, aus einer Vielzahl von Restaurants auf einfachstem Weg einen Tisch zu reservieren und/oder das Essen zum Mitnehmen vorzubestellen sowie im Vorfeld online zu bezahlen. Gründer der Foodninja GmbH & Co. KG sind die GOP Entertain- ment Group und das Softwareunternehmen 28apps. Ein „verlorengegangenes Stück Lebensqualität“ will Björn Hille in die Küchen zurückbringen. „Der jahrelange Konsum von Industrieprodukten ent- evoblade: Windenergie-Start-up mündigt die Verbraucher, da der richtige Geschmack _____________________________________________________________________________________________________ verlernt wird.“ Hier sieht der gelernte Koch und Food-Designer eine Marktchance und hat mit Hol- Mit Luftströmen kennt sich Dr.-Ing. Frank Kortenstedde bestens aus. Er hat Maschinenbau mit dem Schwer- ger Post und Thorsten Preis, Inhaber einer PR- und punkt Luft- und Raumfahrttechnik an der Hochschule Bremen studiert und zum Rotorblatt an der TU Claus- Marketingagentur, die smak concept GmbH in Bre- thal promoviert. Für seine Dissertation hat der 44-Jährige ein innovatives Strömungselement entwickelt, men gegründet. das mittlerweile Kern des Start-ups evoblade ist. Seit 2014 feilt er mit drei weiteren Mitstreitern an der Un- Das Start-up vertreibt zunächst drei Barbecue- ternehmensidee. Das Produkt, mit dem die Ingenieure im kommenden Jahr in den Markt des Retrofittings Saucen aus handwerklicher Produktion und ohne in- gehen wollen, ist ein neuartiges, herstellerunabhängiges Strömungselement, das die Windenergieerzeu- dustrielle Aromen und Zusatzstoffe. Hill hat die gung revolutionieren könnte: SplitFlap, kurz SF. Aktuell wird es wissenschaftlich auf Herz und Nieren geprüft Saucen entwickelt und lässt sie jetzt in Lohnferti- und bei der Deutschen Windtechnik AG, die mittlerweile das Patent hält, getestet. Preiswürdig war es bereits: gung herstellen. Sie würden von ausgewählten Gas- Beim Campus-Ideenwettbewerb „Smart Tech Trophy 2015“ erreichte es den zweiten Platz. SplitFlap verspricht tronomen eingesetzt und von Einzelhändlern und • REVITA ALISIERUNG FÜR ALT ALTBESTÄNDE einen Mehrertrag an Energie; Ziel sind mehr als fünf Prozent. Feinkostgeschäften im Nordwesten geführt. Ziel sei • KONZEPTE FÜR ALTBES T TÄNDE • PROPERTY MANAGEMENT G die Etablierung der smak-Saucen im Einzelhandel www.evoblade.com und weiteren Vertriebskanälen wie beispielsweise Dipl.-Ingenieur Bauwesen Street Food Festivals und Events. Auch seien weitere Björn Sundermann · T 0421 | 173 93-49 Produkte wie Ketchup auf Karottenbasis und eine b.sundermann@rober ertcspies.de Mayonnaise geplant. Dipl.-Wirtschafttsingenieur Veranstaltung Martin Zunken · T 0421 421 | 173 93-62 Am 24. Oktober (18:00 Uhr) von links m.zunken@robertcsspies.de startet das nächste Existenzgrün- dungsseminar der Handelskammer Echt sportlich Thorsten Preis, Björn Hille und und führt Sie auf den Weg in die Für rund 80 Prozent der Einwohner Deutschlands Holger Post Selbstständigkeit. Online-Info INDUS TRIE- UND ND LOGIS TIKIMMOBILIEN unter www.handelskammer- sind im Jahr 2015 rein rechnerisch Sportschuhe (zum bremen.de/ Beispiel Lauf-, Tennis-, Basketballschuhe) importiert wor- veranstaltungen den. Laut Statistikamt wurden 68,6 Millionen Paar Sport- schuhe mit einem Oberteil aus Spinnstoffen zu einem Gesamtwert von 1,1 Milliarden Euro nach Deutschland ein- geführt. 16 wirtschaft in Bremen und Bremerhaven 09.2016 wirtschaft in Bremen und Bremerhaven 09.2016 17
TITEL Der Brexit – und nun? Welche Folgen hat das Wählervotum in Großbritannien für die Wirtschaft? Wohin treibt Europa? Experten diskutierten im Haus Schütting über die wirtschaftlichen und politischen Konsequenzen eines britischen EU-Austrittes. Von Christine Backhaus (Text) und Frank Pusch (Foto) Der Chef des HWWI, Professor Dr. Henning Vöpel, hielt den Gastvortrag. Der Ökonom sieht die politische Balance in Europa gestört und diagnostizierte eine starke Legitimationskrise Europas. wirtschaft in Bremen und Bremerhaven 09.2016 19
TITEL Zudem hätten politische Themen schwindigkeiten, das eine flexible Inte- Mehr als 320 Unternehmen aus Bremen und Bremerhaven (Flüchtlingskrise, Europa-Skepsis, Glo- gration möglich macht. Dieser dritte pflegen intensive Kontakte zu balisierungskritik) die wirtschaftlichen Weg ist nach Einschätzung des Ham- Großbritannien; 55 verfügen Themen überlagert. Jetzt müssen, so burger Ökonomen „politisch opportun, über eine Repräsentanz oder Niederlassung auf der Insel. Vöpel, die wirtschaftliche und politi- aber institutionell der allerschwierigste.“ Rund 10 Prozent der Bremer sche Integration Europas neu austariert Exporte gehen nach Groß- werden. „Wie viel wirtschaftliche Inte- Der Clubgedanke für Europa britannien, Bremens dritt- größter Handelspartner nach gration (gemeinsame Standards oder Und er ist es auch, der auf dem Podium Frankreich und den USA. gemeinsame Rentenpolitik?) braucht in der Handelskammer die meisten Be- 2015 haben Bremer Unterneh- Europa und wie viel politische Integra- fürworter fand, um die EU aus der men Waren im Wert von rund 1,6 Milliarden Euro ins tion (gemeinsame Außen- und Sicher- Krise zu holen und den europäischen Vereinigte Königreich expor- heitspolitik oder gemeinsame Flücht- Gedanken wieder attraktiv zu machen. tiert; importiert haben sie lingspolitik?) verträgt Europa“, fragte So forderte beispielsweise Professor Waren im Wert von etwa einer Milliarde Euro. er. Europa müsse nun über seinen po- Michael Wohlgemuth mehr Flexibilität litischen und institutionellen Entwick- und mehr Subsidiarität in Europa, we- von links D Es diskutierten: Professor Dr. Henning Vöpel lungspfad entscheiden. Der Ökonom niger Gleichmacherei und weniger Re- er Schock saß tief. Am Morgen (HWWI), Dr. Matthias Fonger (Handelskammer skizzierte drei Wege, die alle aus unter- gulatorien. Nicht alle Politikbereiche des 24. Juni 2016 rieben sich Euro- Bremen), Moderator Mathias Dubbert (DIHK, schiedlichen Gründen schwierig sind: müssten vereinheitlicht werden, in be- pas Bürger, seine Politiker, die Brüssel), Professor Dr. Michael Wohlgemuth die Vereinigten Staaten von Europa, stimmten Feldern könnte es mehr oder (Open Europe Berlin gGmbH) und Brexit-Befürworter wie die Bre- ein Europa der Vaterländer und ein auch weniger Integration geben. Ihm Andreas Meyer-Schwickerath (British Chamber xit-Gegner, höchst verwundert Europa der zwei oder auch mehr Ge- schwebt eine variable Geometrie vor, of Commerce in Germany) die Augen: Die Mehrheit der Briten hatte wider al- len Erwartens (und der Vernunft) für einen Aus- tritt ihres Landes aus der Europäischen Union ge- Vöpel, den Direktor und Geschäftsführer des stimmt und den Verbund damit in große Unruhe Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI). und Großbritannien selbst in eine innenpolitische „Der Brexit-Schock: Auswirkungen auf die Wirt- Krise gestürzt. Die Finanzmärkte bebten, überall schaft – wohin treibt Europa?“ – das Thema zog herrschte Ratlosigkeit: Die Konsequenzen eines viele Gäste in den Schütting, ist doch Großbritan- solchen Votums hatte so gut wie niemand ernst- nien Bremens drittstärkster Exportmarkt, doppelt haft ins Kalkül gezogen. Was nun? so wichtig wie China. Es geht um ein Handelsvo- Diese Frage war der Leitgedanke einer Veran- lumen in Milliardenhöhe – und es geht um die eu- staltung im Haus Schütting gut zwei Monate ropäische Identität, um die Zukunft des Konti- nach der spektakulären Volksbefragung. Die nents, um seine Rolle in der Welt. Schockwellen sind abgeeebt, aber eine große Un- sicherheit allerorten ist geblieben. „Europa wird „Die Alten haben über die Zukunft nie wieder wie vorher sein“, sagte Handelskam- mer-Hauptgeschäftsführer Dr. Matthias Fonger der Jungen abgestimmt.“ Professor Vöpel sieht die politische Balance in ICH VERSETZE BERGE! und begrüßte vier kundige England-Experten aus Europa heftig gestört und diagnostizierte eine Berlin, Brüssel und Hamburg am Bremer Markt- starke Legitimationskrise. Er sieht Europa auf Niels Gayk, Vertrieb und Support- platz: Andreas Meyer-Schwickerath, Director & dem Weg in die „Latinisierung“: „Der britische Mitarbeiter bei Weserport in Bremen Member of the Board der British Chamber of Pragmatismus wird uns fehlen.“ Als besonders Commerce in Germany, Professor Dr. Michael problematisch bezeichnet er Wahlverhalten und Baustoffe, Dünge- und Futtermittel, Getreide, Erze, Mineralöle sowie Wohlgemuth, Direktor der Open Europe Berlin Wahlbeteiligung der Altersgruppen. Raus aus der Kohle und Koks sind wichtige Bestandteile des Umschlagsegments gGmbH, Mathias Dubbert, den Leiter des Referats EU wollten vor allem ältere Briten, die auch mehr- Massengut in den bremischen Häfen. Spezialanlagen, erstklassiges Europapolitik/EU-Außenwirtschaftsförderung heitlich zur Urne gingen. Sein Fazit: „Die Alten ha- Handling und jede Menge Know-how zeichnen den Standort aus. beim DIHK in Brüssel, und Professor Dr. Henning ben über die Zukunft der Jungen abgestimmt.“ www.bremenports.de/standort 20 wirtschaft in Bremen und Bremerhaven 09.2016 wirtschaft in Bremen und Bremerhaven 09.2016 21
TITEL die ein Kerneuropa und verschiedene „Clubs der Willigen » Unsicherheit und Fähigen“, das heißt unterschiedliche Interessensver- bünde, umfasst. „Es sind ganz unterschiedliche Kombinatio- ist schädlich Dr. Ulrich Hoppe nen möglich und auch schon existent“, sagte er. Statt einer ist Geschäftsführer der neuen großen Vision das Wort zu reden oder sich auf ein Deutsch-Britischen Industrie- „Weiter so!“ zu verständigen, müsse ein Reformprozess in und Handelskammer Gang kommen, der den 28 Mitgliedsländern mehr Dynamik Wie bewerten Sie und die deutschen (AHK- in London und Flexibilität erlaubt. Mitglieds-)Unternehmen in Großbritannien den Brexit? Unsicherheit vergiftet Investitionsklima Unsere Mitgliedsunternehmen sehen die Ent- Dass die EU reformiert werden muss, war unstrittig auf dem wicklung mit einer gewissen Sorge, denn die jetzt Podium. Nach allen Seiten und unter den Diskutanten offen einsetzende Unsicherheit ist schädlich für das bleibt aber vor allem die Frage, wie Großbritannien und die Geschäft. Es wird mit Sicherheit zukünftig auf- EU künftig ihre Beziehungen regeln werden. Ein Plan B wändiger werden, im Vereinigten Königreich Ge- wurde gar nicht zur Londoner Abstimmung gestellt. Nun schäfte zu machen. Da die Arbeitnehmerfreizü- Hauptgeschäftsführer Dr. Matthias Fonger begrüßte auch den gibt es viele Optionen und Szenarien, einen harten und britischen Honorarkonsul in Bremen, Hans-Christoph Enge, auf gigkeit höchstwahrscheinlich zukünftig beschränkt einen soften Brexit etwa – und gar keinen Brexit. der Brexit-Veranstaltung. werden wird, wird es auch schwieriger werden, sen als in der Vergangenheit, da post-Brexit mit Professor Wohlgemuth jedenfalls hat seine Zweifel, ob qualifiziertes Personal mit internationalem Hin- mittelfristig höheren regulativen Hemmnissen der Brexit überhaupt vollzogen wird. Andreas Meyer-Schwi- tergrund zu finden. Dies wird sich zusätzlich ne- zu rechnen ist. Für die Entwicklung des bilateralen ckerath tendiert zum kanadischen Modell: Demnach könnte Bisher hält sich der wirtschaftliche Schaden noch in gativ auf die Wachstumschancen der britischen Dienstleistungsverkehr wird es wahrscheinlich es analog zu CETA ein Freihandelsabkommen zwischen Grenzen. Die täglichen Geschäfte Bremer Firmen mit Groß- Volkswirtschaft und vieler Unternehmen aus- noch schwieriger werden, da gerade der britische Großbritannien und der EU geben. Er plädiert dafür, die Ver- britannien laufen normal weiter, sagte Fonger und zitierte wirken. Finanzdienstleistungssektor sehr stark von dem handlungen mit „viel Pragmatismus und vor allem Beson- eine entsprechende Umfrage der Handelskammer. Investi- Binnenmarkt profitiert hat. nenheit zu führen“. Er hält nichts davon, Großbritannien tionen aber werden schon zurückhaltender beurteilt. „Die Wie reagieren die Unternehmen, gibt es bereits „bestrafen“ zu wollen, denn es stehe ein viel zu großes Han- Sorgen sind groß, was die langfristigen Perspektiven betrifft. negative Auswirkungen? Wohin geht die Reise? Wird es einen delsvolumen auf dem Spiel. Schnelle Entscheidungen sind Weder London noch Brüssel haben einen Plan, das verunsi- Viele Firmen warten mit längerfristigen Investi- weichen oder harten Brexit geben oder sogar nicht in Sicht, gleichwohl geboten. „Das Thema darf nicht chert.“ Zehn Prozent der Bremer Exporte werden nach Groß- tionsentscheidungen jetzt erst einmal ab, und eine Umkehr? auf die lange Bank geschoben werden“, warnte der Handels- britannien geschickt, die drei wichtigsten Branchen sind die auch bei Personaleinstellungen ist bereits eine Wohin die Reise derzeit geht, ist noch völlig kammer-Hauptgeschäftsführer. „Denn diese Phase der Un- Automobilwirtschaft, die Luft- und Raumfahrt und die Nah- gewisse Zurückhaltung zu spüren. unklar, sicher ist, dass es zu einem Brexit kommen sicherheit ist Gift für Investitionen.“ rungsmittelherstellung, insbesondere Fischereiprodukte. wird und dass das Verhältnis zur EU neu definiert Und wie ist der Stand der Dinge für die Wirtschaft insge- Ist der Brexit eine Gefahr für die deutsch- werden wird. Ich hoffe, dass es einen weichen Bre- samt? Der DIHK berichtet von sinkenden Exporten in das britischen Handelsbeziehungen? xit geben wird und dass Großbritannien ein „Nor- Vereinigte Königreich, von Personalabbau bei jedem vierten Der Handel zwischen Deutschland und Großbri- wegen light“ Verhältnis zur EU anstreben wird Unternehmen. Die großen Wirtschaftsinstitute sind sich tannien wird wahrscheinlich weniger stark wach- und dieses dann auch realisiert werden kann. Was kommt nach dem Brexit? DIHK-Experte Mathias Dubbert sieht fünf Optionen: uneins: Das Ifo sagt, die Unsicherheit nach dem Brexit sei ◆ das Norwegen-Modell mittlerweile verzogen, das DIW argumentiert, die Unsicher- Großbritannien tritt dem Europäischen Wirtschafts- heit habe sich eher vergrößert. So würden die Investitions- raum (EWR) bei, zahlt weiter in die EU-Kasse, hat aber keine Mitbestimmungsrechte mehr. tätigkeit in Deutschland schon in diesem Jahr um ein Pro- Lise-Meitner-Str. 2, 28359 Bremen, 0421 36 30 4-0 www.lopez-ebri.de ◆ das Schweizer-Modell zent, die Wirtschaftsleistung um 0,4 Prozent sinken. Der en Die Schweiz hat mit der EU 100 DIHK und die Deutsch-Britische IHK teilen die Ansicht des Made in Brem DE sektorale Verträge geschlossen. ◆ das Türkei-Modell Ifo und halten die Auswirkungen auf den Außenhandel mit WO R L DW I eine Zollunion Großbritannien für entscheidender. Der Brexit werde das ◆ das Kanada-Modell Wachstum in Deutschland zwar etwas dämpfen. Doch der ein Freihandelsabkommen (CETA) ◆ die WTO-Option Aufschwung der deutschen Wirtschaft werde dadurch nicht Großbritannien wird für die EU zum Drittland. gefährdet. So hat der Brexit also den Optimismus doch nicht ganz kassiert. Unsere Fachüberse etzungen sind Ihr Schlüssel zu den 22 wirtschaft in Bremen und Bremerhaven 09.2016 internationalen Märrkten
MAGAZIN Aus dem Plenum Ausschuss im Porträt (6) ___________________________________________ Wichtige Themen der Plenarsitzung in Bremen am 8. August 2016 waren diese: Ins Plenum Ausschuss für • Eröffnungsbilanz, Wirtschaftssatzung, kooptiert Häfen, Verkehr und Logistik Benennung (vertagte Tagesordnungspunkte aus der Plenarsitzung vom 20. Juni 2016) • Aktuelles – Brexit-Umfrage, Bremer Lan- Die letzte Wahl zum Plenum fand im Oktober Der Ausschuss für Häfen, Verkehr und Logistik hat sich desbank, Personal-Tag der Handelskammer 2015 statt. Im Nachgang hierzu sah das Prä- aus dem Hafenausschuss und dem Verkehrsausschuss • Neue Plenarmitglieder sidium in vier Wahlgruppen einen Koopta- entwickelt, er besteht in dieser Form seit 2007. Auch zu- • Zuwahl zum Plenum gemäß §§ 1 Abs. 4 und 17 tionsbedarf, um die wirtschaftlichen Beson- vor gab es immer Gremien in der Handelskammer, die der Wahlordnung derheiten des Kammerbezirks im Plenum sich mit den für die bremische Wirt- • Rundfunkrat von Radio Bremen auch weiterhin fein abzubilden. Präses Ha- schaft so wichtigen Fragen der Ha- rald Emigholz schlug dem Plenum vor, in der fen- und Verkehrsentwicklung be- Bilanz , Satzung, Benennung Wahlgruppe 1 (Industrie) einen Vertreter der fasst haben. Die knapp 50 Mitglie- Das Plenum beschloss einstimmig und ohne Automobilbranche, in Wahlgruppe 3 (Schiff- der des Ausschusses treffen sich Enthaltung die Änderungserfordernisse bei der fahrt, Verkehr) einen Vertreter eines Hafen- üblicherweise zwei Mal im Jahr. Sie Erstellung der vorläufigen Eröffnungsbilanz so- umschlagsunternehmens, in der Wahlgrup- beschäftigen sich mit allen Fragen wie den Erfolgsplan, den Finanzplan sowie die pe 4 (Einzelhandel, Handelsvertreter) einen der bremischen Hafenwirtschaft, Satzung für das Geschäftsjahr 2016 entspre- Vertreter der Einzelhandelszentren sowie in dem Ausbau der Hinterlandanbin- ATTRAKTIVE chend der Beschlussvorlage. Ferner wurde Dr. der Wahlgruppe 9 (Sonstige Dienstleistun- dungen und der Erreichbarkeit Bremens und Bremerha- BÜROFLÄCHEN FÜR Stefan Offenhäuser erneut als Mitglied für den gen) einen Vertreter des Verlagswesens vens über Straßen, Schienen und Wasserwege. Zudem Medienrat der Bremischen Landesmedienanstalt (Print- und Online-Medien) hinzuzuwählen. wird im Ausschuss die gesetzlich vorgeschriebene An- IHR WACHSTUM benannt. Nach dem entsprechenden Beschluss des hörung der Handelskammer bei Änderungen der Ha- Plenums über den Kooptationsbedarf wähl- fengebühren vorbereitet. Eine weitere Aufgabe: In dem Neue Plenarmitglieder ten die Plenarmitglieder diese Kandidaten Ausschuss werden Positionen der Handelskammer als zentrale Lage In der Sitzung stellten sich die neuen Plenarmit- für eine Amtszeit bis zum 31. Dezember 2018: Trägerin öffentlicher Belange in Planfeststellungsver- ca. 150 – 10.000 m² glieder der Wahlgruppen „Banken und Sparkas- (im Bild von oben nach unten) Peter Theurer fahren bei Verkehrsprojekten diskutiert. provisionsfrei sen“ sowie „Dienstleistungen, Makler, Vermitt- (Daimler AG), Frank Dreeke (BLG Logistics Vorsitzender seit 2013 ist Eduard Dubbers-Albrecht, lungs- und andere Gewerbe“ Jens Grotelüschen Group AG & Co. KG), Monika Mehrtens (Me- geschäftsführender Gesellschafter der Ipsen Logistics Mit insgesamt ca. 110.000 m² Büro- und Gewerbeflächen (Grotelüschen & Weber AG) und Rolf Sünder- tro-ECE Centermanagement GmbH & Co. GmbH. „Im Ausschuss verbinden sich zwei wichtige zählen wir zu den etablierten Anbietern in der Airportstadt. bruch (Weser-Elbe-Sparkasse) vor. KG) und Matthias Ditzen-Blanke (Joachim Themenfelder“, sagt er. „Zum einen werden Themen Ditzen-Blanke GmbH). der Hafen- und Logistikwirtschaft, die eine der Säulen Zuwahl der bremischen Wirtschaft sind, vorgestellt und disku- Die neue Wahlordnung sieht die Möglichkeit tiert. Zum anderen geht es um die Erreichbarkeit der vor, das Plenum durch Zuwahl (sog. Kooptation) bremischen Häfen, die in der einen oder anderen Form um bis zu acht Mitglieder zu ergänzen. Die Ko- für alle Unternehmen von elementarer Bedeutung für optation dient dazu, die gewerbliche Wirt- ihre wirtschaftliche Tätigkeit ist“, sagt Dubbers-Albrecht. schaftsstruktur im Plenum feiner abzubilden „Der Ausschuss bildet hier eine wichtige Schnittstelle (siehe nebenstehenden Bericht). zwischen Verwaltung, Politik und Unternehmen, um die Interessenlage der Wirtschaft detailliert zu formu- Ausführlicher Bericht im Internet: lieren. Durch den Zusammenschluss der Kammern in www.handelskammer-bremen.de/ausdemplenum Bremen und Bremerhaven hat die Bedeutung des Aus- schusses erheblich zugenommen.“ 0800 271 271 0 www.europa-center.de 24 wirtschaft in Bremen und Bremerhaven 09.2016 wirtschaft in Bremen und Bremerhaven 09.2016 25
MAGAZIN Geschäftsklima: stabil in Bremen, „Die starke Binnennachfrage ist der Grund dafür, gedämpfte Aussichten in Bremerhaven warum die Unternehmen in Bremen und Bremerhaven Handelskammer-Konjunkturreport zum Sommer 2016 ihre derzeitige Geschäftslage so positiv einschätzen.“ Dr. Andreas Otto Handelskammer-Syndicus und Geschäftsführer für Standortpolitik, Häfen und Verkehr indikator der Handelskammer liegt zum zweiten Mal Stimmung in der maritimen in Folge bei 112 Punkten und damit nur knapp unter dem zehnjährigen Mittelwert von 114 Punkten. Branche del? e-Han d er Onlin Die Unternehmen in der Stadt Bremen erwarten, ist hlich er- dass die gute Entwicklung anhält, die Bremerhave- edro kamm Wie b ndels en s H a efragt fr a g u ng de o z e nt der b ner rechnen mit einem Rückgang. Als Konjunkturri- be d 80 P r usatz n run -Hand el. iner Z spüre nline siken sehen sie vor allem die wirtschaftspolitischen Die maritime Wirtschaft gibt im Frühjahr Laut e ts v e r e n O repor urch d erb als Rahmenbedingungen. „Der Brexit, der bevorstehen- 2016 ein differenziertes Stimmungsbild nktur enzdr uck d ettbew Konju n k u r r se n W ie ler Ko te die r hat d de EU-Austritt des drittwichtigsten Handelspartners ab: In der Hafenwirtschaft und bei den lhänd werte ändle ation: Inform ze e n e lh n ndige in m z E erneh er Ein ollstä t. jedes 6. Unt ein Vi ertel d hop e rgänz Den v rt der bremischen Wirtschaft, birgt derzeit noch nicht Reedereien steigt der Optimismus, wäh- nd p e-S r re p o nktu R u ap li n d. Kn en On kalkulierbare Risiken für die Entwicklung des bremi- rend die deutschen Werften skeptischer rohen eigen ier Konju ter nzbed einen del. H Sie un er- existe e its u m u ß enhan rbs- fin n d e ls kamm schen Außenhandels", so Dr. Otto. Die Stimmung in in die nahe Zukunft schauen. „Sorgen be- ande er und A che b tbewe .h r. ufsflä Groß- n Wet w w w ju tu n k Verka e/kon im ne ätzu n g hmen k ei e n .d Bremerhaven wird noch getrübt von Entwicklungen reiten den Unternehmen vor allem die s die E insch terne brem Ander er Un als rit te l d andel in den wichtigen Wirtschaftsbereichen Offshore- Auslandsnachfrage und die wirtschaftli- e n z wei D n On line-H ichn e verze hen d Industrie und Schiffbau. chen Rahmenbedingungen", sagt Fritz ent se nd 1 5 Proz druck , ru Die Personalplanungen der Unternehmen im Horst Melsheimer, Vorsitzender der IHK d. rohen existe nzbed Land Bremen lassen ein stabiles Beschäftigungsni- Nord und Präses der Handelskammer veau erwarten. Das Investitionsklima war zuletzt Hamburg, zur aktuellen Konjunkturum- Fotos 123RF, Wibb dreimal in Folge gesunken. Nun deutet sich ein vor- frage des Zusammenschlusses der zwölf läufiges Ende des Negativtrends ab, heißt es im norddeutschen IHKn bei der maritimen Konjunkturreport. Branche. D ie Unternehmen im Land Bremen bewerten ihre Geschäftslage zum Sommer 2016 insge- samt positiv, in Bremerhaven sogar besser als im „Dass die Unternehmen in Bremen und Bremer- haven ihre derzeitige Geschäftslage so positiv ein- schätzen, lässt sich mit der weiterhin starken Bin- Frühjahr. Die Aussichten schätzen allerdings rund nennachfrage erklären“, sagte Dr. Andreas Otto, Meine Versicherung ÖVB Versicherungen Direktion Bremen Martinistr. 30 gehört zu Bremen wie wir zum Stadion 28195 Bremen 30 Prozent der Bremerhavener Unternehmen nega- Handelskammer-Syndicus und Geschäftsführer Tel. 0421 3043-0 Fax 0421 3043-4733 tiv ein. Das besagt die Konjunkturumfrage der Han- Standortpolitik, Häfen und Verkehr. „Die wiederum www.facebook.com/OEVB.Versicherungen www.oevb.de delskammer Bremen bei 305 Betrieben aus produ- können wir auf die positive Entwicklung auf dem zierendem Gewerbe, Handel und Dienstleistungen Arbeitsmarkt und die zunehmende Kaufkraft der im Land Bremen. privaten Haushalte zurückführen.“ Der Konjunktur- 26 wirtschaft in Bremen und Bremerhaven 09.2016 wirtschaft in Bremen und Bremerhaven 09.2016 27
MAGAZIN Ehrgeizig und stressresistent Was will der Markt, was erwartet der Verbraucher? Lebensmittelforum Bremerhaven 2016: Nachhaltigkeit in der Diskussion Das duale Masterstudium Informatik (DMI) Projektmanagement oder Präsentationstraining) gilt als perfekte Vorbereitung für den Job. Die Erfahrungen mit dem deutschlandweit einzig- artigen Ausbildungsmodell sind gut. angeboten werden. Dies ermöglicht einen effi- zienten und professionellen Einsatz der Teilnehmer im Betrieb. „Der zusätzliche Inhalt des Profilpro- N ach der gelungenen Premiere 2015 findet in diesem Herbst das 2. Le- bensmittelforum Bremerhaven statt. Am Point of Sale. Die Erwartungen der Ver- braucher an die Lebensmittelwirtschaft werden ebenso ein Thema sein wie die sellschaft BIS in Kooperation mit dem ttz Bremerhaven, dem Nahrungs- und Ge- nussmittelindustrie Bremen e. V. (NaGeB) gramms vermittelt den Studierenden Grundlagen, 25. und 26. Oktober nimmt neuesten Trends in der Branche und Best und der Handelskammer Bremen. Das Kooperationsprojekt von bremen digitalmedia, um nicht nur in Projekten mitzuarbeiten, sondern es Markt- und Verbrau- Practice-Beispiele namhafter Branchen- Bremerhavens Lebensmittelindustrie der Universität Bremen und der Hochschule Bremen diese auch leiten zu können“, sagt Carsten Singh chererwartungen vertreter. Eine Live-Koch-Show im See- – sie beschäftigt rund 3.500 Menschen – existiert seit 2012. Gegen Ende der Pilotphase haben Dev von der Abat AG. „Im Vergleich zu Masterstu- an die Lebensmit- fischkochstudio Bremerhaven soll den hat viele Nachhaltigkeitspioniere wie insgesamt 16 Studierende das DMI bei neun Unter- dierenden, deren Ausbildung nicht dual war, haben telwirtschaft unter Fisch zum Genusserlebnis machen. frozen fish, Frosta oder Deutsche See in nehmen angetreten. Weitere 15 sollten 2016 hinzu- DMI‐ler sehr viel mehr Berufserfahrung“, so en- ökonomischen, öko- Der Fachkongress bietet die Möglich- ihren Reihen. Auch für die Nordsee (siehe kommen. Die Erfahrungen sind bis jetzt fast durch- coway-Ausbildungsleiter Oliver Hollmann. Laut logischen und sozia- keit, sich über aktuelle Entwicklungen in auch Seite 38) gewinnt das Thema an Re- weg positiv. Das DMI setzt das duale Bachelorstudi- Stefan Plaggenmeier von CGI Deutschland sind len Gesichtspunkten der Lebensmittelbranche zu informieren levanz. Bremerhavener und auswärtige um Informatik (DSI) fort und bietet dessen Absol- DMI-ler besonders ehrgeizig und stressresistent. in den Fokus. und Kontakte zu neuen bzw. bestehen- Experten beleuchten unterschiedliche venten, aber auch anderen Interessierten die Chance, Die Themen des zwei- den Geschäftspartnern zu pflegen. Es Aspekte des Themas aus praktischer wie einen dualen Master in 2,5 Jahren zu absolvieren. Kontakt: tägigen Kongresses reichen dabei von richtet sich an Entscheider und ein Fach- forschender Sicht. Dorothee Mallesch, bremen digitalmedia, Das besondere am DMI ist, dass neben der Dualität Fragen zur nachhaltigen Unternehmens- publikum aus Wirtschaft, Wissenschaft Telefon 0421 16 10 05 35, http://lebensmittelforum-bremerhaven.de von Studium und Praxis separate Kurse zur Erlernung mallesch@bremen‐digitalmedia.de führung über innovatives Markenmana- und Verwaltung. Veranstalter ist die Bre- wichtiger Softskills und Schlüsselkompetenzen (wie www.dualermasterinformatik.de gement bis zu Nachhaltigkeitsinseln am merhavener Wirtschaftsförderungsge- Nonstop ab/ 10x pro Woche – Montag bis Freitag 11x pro Woche – Montag bis Freitag und Sonntag Jetzt buchen auf www.ba.com
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