Der Haug Report Physikalische Verfahren IV - Physikalische Gefäßtherapie

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Der Haug Report Physikalische Verfahren IV - Physikalische Gefäßtherapie
Der   Haug Report
      Physikalische Verfahren IV

                                         Sonderausgabe
                                         zum Jubiläum der
                                         50. Medizinischen
                                         Woche Baden-Baden

      „Physikalische Gefäßtherapie BEMER“®
      ▶ Herausforderungen chronischer Erkrankungen
      ▶ Neue Behandlungsoption des chronischen Knochenmarködems
      ▶ Die Physikalische Gefäßtherapie in der chirurgischen Zahnarztpraxis
      ▶ Der Teamplayer für jeden Physiotherapeuten
      ▶ Verbesserung der Parameter bei Typ-2-Diabetikern
      ▶ Internationale Kongresse zur Mikrozirkulation Taiwan, San Diego
        und Pisa
Der Haug Report Physikalische Verfahren IV - Physikalische Gefäßtherapie
Der Haug Report | Physikalische Verfahren IV                                                         Der Haug Report | Präparat

                                                                          Inhalt

                                                                          BEMER-Anwendung bei psychischen Erkrankungen
                                                                          von Kindern                                                   19
                                                                          Susan G. Pickrel, MD, MPH
Editorial                                               1                 BEMER-Therapie bei kognitiven Störungen                       22
Science Award 2015 geht an Prof. Dr. med. Tamas Bender,                   Dr. med. Éva Csécsei
Dr. Katja Storch und Dr. Ellen Dickreuter               2                 Die Physikalische Gefäßtherapie in der chirurgischen
Mikrozirkulation – Der wichtige Schlüsselfaktor         4                 Zahnarztpraxis                                                25
                                                                          Dr. med. dent. Armin Diermeier
Wissen                                                                    Der Teamplayer für jeden Physiotherapeuten                    26
Herausforderungen chronischer Erkrankungen                5               Jürgen Patock
Prof. Dr. Dr. med. Fred Harms
                                                                          Kongresse
Praxis                                                                    Mikrozirkulationsforschung I – Physikalische Gefäß-
Systemische Endothel-/Lymphtherapie                                       therapie bessert Parameter bei Typ-2-Diabetikern              27
mit der „Physikalischen Gefäßtherapie BEMER“®             8               Prof. Dr. med. Rainer Klopp, Prof. Dr. Dr. Fred Harms
Dr. med. Rainer Pawelke                                                   Mikrozirkulationsforschung II – Joint Meeting
Migräne im therapeutischen Alltag                        10               in Pisa 2016                                                  28
Dr. med. Ulrich Selz                                                      Dr. med. univ. Ralph Burger
Neue Behandlungsoption des chronischen                                    Mikrozirkulationsforschung III – San Diego 2016               29
­Knochenmarködems                                        11               Dr. Joshua Berka
 Dr. Dr. med. Richard Westhaus
                                                                          Steuer und Recht
Fallberichte                                                              Lust oder Last? – Steuerliche Aspekte
Erfahrungen mit der BEMER-Therapie in der                                 der „Physikalischen Gefäßtherapie BEMER“®                     30
urologischen Praxis                                      14               Dr. Rolf Michels, Christoph Gasten
Dr. med. Michael Blessing                                                 Neues Antikorruptionsgesetz in Kraft getreten                 32
BEMER – Erfolgreicher, additiver Einsatz                 14               RA Hans-Joachim A. Schade
Dr. med. Stephanie Bergmann
BEMER-Therapie in einer ambulanten Klinik für                             Ausbildung
integrative Medizin                                      15               Physikalische Therapie von Mikrozirkulations-
Dr. Kevin D. Shaw                                                         störungen – Ärztliche Fortbildung Physikalische
Trockene Makuladegeneration und BEMER-Gefäßtherapie      17               Gefäßtherapie                                                 34
D. Todd Wylie, OD, FCOVD                                                  Dr. med. Monika Pirlet-Gottwald

IMPRESSUM
Verlag:                                   Anzeigen:                                            Druck:
Haug Verlag in Thieme Verlagsgruppe       Markus Stehle (V.i.S.d.P.), Tel. (0711) 89 31-734,   Kliemo AG, Eupen (Belgien)
Rüdigerstr. 14, 70469 Stuttgart           Fax (0711) 89 31-470,
                                                                                               Eine Sonderpublikation unterstützt von
                                          Thieme Media
                                                                                               International Microvascular Net (IMIN)
Herausgeber:                              Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart
Fred Unrath
                                          Layout und Satz:                                     © Haug Verlag in
Redaktion:                                SOMMER media, Feuchtwangen                           Thieme Verlagsgruppe, 2016
Anke Niklas
                                          Titelbild: © ibreakstock/Fotolia
Der Haug Report Physikalische Verfahren IV - Physikalische Gefäßtherapie
Der Haug-Report | Physikalische Verfahren IV

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

das International Microvascular Net        Auf dem 1. Internationalen IMIN-Kon-
(IMIN) nimmt Fahrt auf.                    gress am 24.09.2016 in den USA werden
So habe ich die Aufgabe übernommen,        namhafte Wissenschaftler und Anwen-
diese IV. Ausgabe des Reports „Physika­    der aus der Mikrozirkulationsforschung
lische Verfahren“ zusammen mit dem         referieren sowie auch aktuelle Ergebnis-
renommierten Haug Verlag als Verleger      se therapierelevanter Daten zur „Physi-
herauszugeben.                             kalischen Gefäßtherapie“ referiert. Wei-
Der Fokus liegt auf Synergiewirkungen      tere IMIN-Kongresse in Deutschland,
von Forschung und Therapie. Ärzte und      Skandinavien und Ungarn im Jahr 2017
ich selbst konnten sich weltweit von der   sind in Vorbereitung. Auf dem Kongress         Motto: „Veränderung als Chance“, Klar-
zunehmenden Bedeutung und Beach-           der Deutschen Gesellschaft für Physika-        heit und Chancengleichheit im Auftre-
tung unterschiedlichster Forschungs­       lische Medizin und R   ­ ehabilitation e. V.   ten am Markt. Ausgewogene aktuali-
ergebnisse und möglichen Therapiean-       (DGMPR) wird es unter der Leitung von          sierte Konzepte werden z­ ukünftig eine
sätzen im Bereich der Verbesserung der     Prof. Dr. Dr. Fred Harms eine eigene Ses-      weitere Professionalisierung der Berei-
Mikrozirkulation überzeugen: Dr. Bur-      sion zur „Physi­kalischen Gefäßtherapie“       che Medizin und Vertrieb schaffen –
ger – Pisa, Fred Unrath – Uni Regens-      geben. Abgerundet wird die Veranstal-          zum Wohle für Patienten und Kunden.
burg, Dr. Berka – MCS San Diego, Prof.     tung durch live durchgeführte Messun-          In diesem Sinne freue ich mich auf die
Harms – World Congress Diabetes Tai-       gen der Mikrozirkula­      tionsparameter      neuen Herausforderungen und verbleibe
wan.                                       nach dem LEA-Ver­fahren.
Dieser Blick über den Tellerrand und die   Gleichzeitig leben alle Ärzte, Pharma­
dort gewonnene Aufmerksamkeit für          firmen und Medizinproduktehersteller
die Therapieoption „Physikalische Ge-      mit der Herausforderung der Einhaltung         Herzlichst
fäßtherapie“ zur bedarfsgerechten Opti-    neuer Rechtsnormen seit Juni 2016. Aus         Fred Unrath
mierung der Mikrozirkulation ermutigt      dieser Entwicklung lassen sich einige          Executive Director IMIN
zu weiteren Forschungen.                   positive Elemente ableiten. Unter dem          International Microcirculation Net

                                                                         MICROVASCULAR
                           www.imin - org.eu                         HIGHTECH SOLUTIONS
                                                                                                                               1
Der Haug Report Physikalische Verfahren IV - Physikalische Gefäßtherapie
Der Haug-Report | Physikalische Verfahren IV

Science Award 2015 geht an
Prof. Dr. med. Tamas Bender, Dr. Katja Storch
und Dr. Ellen Dickreuter

 Drei Forscher aus Ungarn und Deutsch-
land haben den Science Award 2015 für
ihre Forschungsarbeiten zur „Physikali-
schen Gefäßtherapie BEMER“® erhalten.
 Sie präsentieren neue Ergebnisse aus
 den Bereichen Rücken- und Arthroselei-
den sowie der Krebsforschung.
Schätzungsweise 7 Mio. Menschen lei-
den allein in Deutschland an chroni-
schen Rückenschmerzen, 6 Mio. an Knie-
gelenksarthrose, 4 Mio. an Polyarthrose
und 1,5 Mio. an entzündlich-rheumati-
schen Erkrankungen. Viele dieser sog.
Volkskrankheiten werden in ihrem Ver-
lauf durch eine gestörte Mikrozirkula­
tion verursacht oder zumindest ungüns-
tig beeinflusst. Die BEMER-Geräte ver-
bessern die eingeschränkte Vasomotion
der kleinen und sehr kleinen Gefäße.         Abb. 1 Preisträger des Science Award 2015: Prof. Dr. med. Tamas Bender, Mitglied der ungarischen
Das führt zu einer bedarfsgerechten          Akademie der Wissenschaften.
Blutverteilung in der Mikrozirkulation.
Darum ist BEMER eine wirksame Thera-         Diese Auszeichnung wird gemeinsam                 Prof. Dr. med. Tamas Bender, Chefarzt
pieoption in vielen Indikationsgebieten      vergeben von der Ärztegesellschaft für            am Hospitaller Brother of St John of God-
und bietet der klinischen sowie der          Erfahrungsheilkunde e. V., dem Haug               Head in Budapest und Mitglied der un-
Grundlagenforschung ein weites Betäti-       Verlag, der IPO – International Preven­           garischen Akademie der Wissenschaf-
gungsfeld, das immer mehr namhafte           tion Organization, und erstmals dem               ten, erhielt den Preis für eine randomi-
Wissenschaftler für sich entdecken.          neuen Netzwerk IMIN, International
So wurde auch 2015 im Rahmen der             ­Microvascular Net.
­Medizinischen Woche Baden-Baden der          Zu Beginn dankte Fred Unrath (IMIN)
 Science Award für Forschungsarbeiten         der unermüdlich aktiven Frau Caroline
 rund um die „Physikalische Gefäßthera-       Augspurger-Hacker und ihrem Team für
 pie BEMER“® verliehen. Die Ärztegesell-      die außergewöhnlichen Leistungen rund
 schaft für Erfahrungsheilkunde e. V. lud     um die Organisation der Get-together-
 in Kooperation mit dem Haug Verlag am        Veranstaltungen der letzten Jahre und
 31.10.2015 alle Kongressteilnehmer der       erinnerte gleichzeitig an seine Anfänge
 Medizinischen Woche zur Preisverlei-         als kontinuierlicher Aussteller der
 hung ein.                                    BEMER Group in den letzten knapp 20
 Kongressleiter Dr. med. Hans-Peter           Jahren.
 Friedrichsen dankte den ca. 180 Teil-        Prof. Dr. Dr. med. Fred Harms moderierte
 nehmern für ihr Interesse und betonte,       in launiger und frischer Art in seiner
 dass nun schon zum 5.   Mal in Folge For-    Funktion als Vicepresident der I.P.O.
 schungsarbeiten zur „Physikalischen Ge-      Brussels durch den Abend, immer an-
 fäßtherapie“ mit dem Science Award           knüpfend an persönliche Erlebnisse mit           Abb. 2 Dr. med. Hans-Peter Friedrichsen,
 ausgezeichnet werden konnten.                den Preisträgern.                                geschäftsführender Vorstand der Ärztegesell-
                                                                                               schaft für Erfahrungsheilkunde.

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Der Haug Report Physikalische Verfahren IV - Physikalische Gefäßtherapie
Der Haug-Report | Physikalische Verfahren IV

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                                                                                                       die beiden Nachwuchswissenschaftle-
                                                                                                       rinnen Dr. Katja Storch und Dr. Ellen
                                                                                                       Dickreuter. Die Wissenschaftlerinnen
                                                                                                       gehören zur Forschungsgruppe um Prof.
                                                                                                       Dr. med. Nils Cordes, dem Leiter der
                                                                                                       ­Arbeitsgruppe molekulare und zelluläre
                                                                                                        Radiobiologie am nationalen Zentrum
                                                                                                        Radiation Research in Oncology am Uni-
                                                                                                        versitätsklinikum der Technischen Uni-
                                                                                                        versität Dresden.
                                                                                                        Ihre experimentelle Arbeit untersuchte
                                                                                                        den Einfluss der physikalischen Gefäß-
                                                                                                        therapie auf die Strahlen- und Chemo-
                                                                                                        therapieresistenz humaner Tumorzel-
                                                                                                        len. Dabei konnte die physikalische Ge-
                                                                                                        fäßtherapie den zytotoxischen Effekt
Abb. 3   Dr. Katja Storch und Dr. Ellen Dickreuter.                                                     einer Bestrahlung verstärken. Bei gleich-
                                                                                                        zeitiger BEMER-Therapie überlebten sig-
                                                                                                        nifikant weniger Tumorzellen die Be-
sierte, kontrollierte, doppelblinde klini-            therapie BEMER“® kurzfristig Schmer-              strahlung. Zudem waren DNA-Schäden
sche Pilotstudie an je 50 Patienten mit               zen und Müdigkeit der Patienten mit               an den Tumorzellen signifikant häufiger
schmerzhafter Kniearthrose und chroni-                chro­nischen Rückenschmerzen reduzie-             nachweisbar. Wenn sich solche Effekte
schen Kreuzschmerzen. Die physikali-                  ren konnte, während sich die Langzeit-            klinisch bestätigen ließen, könnte die
sche Gefäßtherapie bzw. ein Placebo­                  therapie für Patienten mit Kniearthrose           physikalische Gefäßtherapie zukünftig
gerät ohne Wirkung wurden in Kombi­                   als vorteilhaft erwies.                           einen Platz in der Krebsbehandlung fin-
nation mit Physiotherapie über einen                  Die Daten wurden im Mai 2015 peer-­               den. Die Ergebnisse jedenfalls machten
Zeitraum von 15 Sitzungen je einmal                   reviewed im Journal of Evidence-Based             neugierig, sodass man in Dresden künf-
täglich eingesetzt. Die Studie hat ge-                Complementary and Alternative Medici-             tig weiter am Einsatz der BEMER-Thera-
zeigt, dass die „Physikalische Gefäß­                 ne publiziert.                                    pie in der Krebsbehandlung forschen will.

                              „Der Wellness-            Spirit Hotel mit „Signum Virtutis“ ausgezeichnet
                              Markt boomt –
                              und genau dies
                              ist Anlass,
                              wichtige
                              Themen der
                              Medizin für
                              Spitzen-Hotel-
                              lerie zu nutzen.
                              Es geht vor
   allem um Kompetenz und Glaubwürdig-
   keit der Mediziner – dies ist wichtigste
   Voraussetzung für zielgerichtete
   Prävention. Die Maßnahmen müssen
   wissenschaftlich fundiert und evidenz­
   basiert sein. Dies war Voraussetzung für
   die Schaffung der Struktur ‚Medic Hotel‘.
   Umso erfreulicher – und wichtiger – ist
   die Etablierung eines kompetenzgetra-
   genen Zentrum für aktive Gefäßgesund-
                                                        Das Fünfsterne Spirit Hotel in Sárvár wurde im Rahmen des Seven Star Global Luxury Awards
   heit auf Basis der Optimierung der
                                                        mit dem Preis „Signum Virtutis“ ausgezeichnet. Das Gütesiegel für Exzellenz wird an die
   Mikrozirkulation im Spirit Hotel in Bad
                                                        herausragendsten Vertreter des Gastronomie-, Hotel-, Reise- und Dienstleistungssektors
   Sárvár. Das Haus initiiert damit eine
                                                        verliehen und ist eine der höchsten Anerkennungen, mit der Luxusmarken preisgekrönt
   internationale Spitzenstruktur …“
                                                        werden. Die Gewinner wurden von der Öffentlichkeit und auf der Grundlage der Bewertung
   Eitel J. Vida                                        einer Fachkommission ausgewählt; somit ist der Preis neben der fachlichen Anerkennung
   IPO – International Prevention Organization          auch eine wichtige Resonanz vom Publikum.

                                                                                                                                                    3
Der Haug Report Physikalische Verfahren IV - Physikalische Gefäßtherapie
Der Haug-Report | Physikalische Verfahren IV

Mikrozirkulation – Der wichtige Schlüsselfaktor

                                             Die moderne Schlüsseltherapie
Die Mikrogefäße sind unstrittig ein                                                       hen. Zusammen mit der physikalischen
wichtiger Faktor im Gesamtgeschehen          „Der Ansatz dieser Therapie ist mittler-     Gefäßstimulation zur Aktivierung der
von Gefäßkrankheiten, aber auch der          weile in vielen Zentren erforscht und        Mikrozirkulation stellt sie (mit ihren
                                                                                          ­
Folgeerscheinungen verschiedener Krank­      bietet vielfältige Möglichkeiten zur Opti-   ­Anwendungsformen der Spiro-, Dermo-
heitsbilder, wie Diabetes mellitus.          mierung der Mikrozirkulation, auch in         und Gastrovitalisierung) eine ideale Kom-
In der Forschung konnten in den letzten      Verbindung mit individuell verordneten        bination zur Erhaltung und Wiederge-
Jahren Erkenntnisse gewonnen werden,         Therapie-Kombinationen.“                      winnung von Gesundheit und Lebensqua-
die zur Entwicklung von Lösungshilfen                                                      lität dar. Die Umsetzung dieser Erkenntnis
in der Therapie geführt haben sowie zu        Prof. Dr. Dr.                                ist in der Gründung eines wissenschaftli-
                                              Fred Harms
wichtigen Ansätzen in der Prävention                                                       chen, kompetenzgetragenen Zentrums
                                              Sigmund Freud
bis hin zur Nachsorge. Diese Erkenntnis-     ­Universität Wien
                                                                                           für Gefäßgesundheit gleichermaßen wie
se sind vielschichtig und ermöglichen                                                      in der Etablierung von Medic Hotels (Spi-
Angebotsformen für eine Optimierung                                                        rit Hotel in Sárvár) verwirklicht …“
der Mikrozirkulation.
                                                                                          Univ.-Prof. Dr. med.
                                                                                          Klaus Jung
 Zentrum für aktive                                                                       Universität Mainz
                                             „Die 8 Capio Venenzentren in Deutsch-
­Gefäßgesundheit
                                             land behandeln jährlich ambulant und
Auf dieser Basis hat das Spitzenhotel        stationär über 30 000 Patienten. Darun-
„Spirit“ in Bad Sárvár/Ungarn ein medi-      ter sind auch viele Patienten, die unter
zinisch geführtes „Zentrum für aktive        offenen Beinen (Ulcus cruris) und ande-
Gefäßgesundheit“ etabliert.                  ren Durchblutungsstörungen leiden. Zur
Hierbei kommt der medizinischen Kom-         effizienteren konservativen Behandlung       „Arterial stiffness – diese Form der Ge-
petenz höchste Bedeutung zu. Die             der Ulcus-Patienten wurden bereits z. B.     fäßsteifigkeit der Arterien birgt eine Viel-
Grundstruktur des Angebotes basiert          die BEMER physikalische Gefäßstimula-        zahl von Risiken und ist meist die Basis
auf mehreren Säulen:                         tionsgeräte angeschafft. Wir haben damit     von komplexen und problematischen Ge-
▶▶ individuelle Anamnese, Diagnostik         erfolgreich unser Therapiespektrum er-       fäßkrankheiten. Die Messung der Puls-
   und Therapiekombination sowie             weitert …“                                   wellengeschwindigkeit mit dem „Arterio-
▶▶ Controlling und Prävention                                                             graph®“ bietet eine sehr gute Möglichkeit
                                             Martin Reitz                                 in der Praxis, Risikoentwicklungen früh-
                                             Geschäftsführer Capio
Bei der Etablierung des Zentrums wur-                                                     zeitiger zu erkennen und mit geeigneten
                                             Deutsche Klinik GmbH
den mehrere kompetente Institutionen                                                      Therapiemaßnahmen gegenzusteuern.
eingebunden. Die Statements wichtiger                                                     Es ist erfreulich, dass das „Spirit Medic
Meinungsbildner zeigen die Bedeutung                                                      Hotel“ diese Diagnostikmaßnahme –
der Mikrozirkulation für die Gesundheit                                                   neben vielen anderen – nutzt, um indivi-
in den Zivilisationsgesellschaften:                                                       duell ein Gesamtbild zu gewinnen …“
„Die Gesundheit der Menschen verän-          „Sauerstoffmangel, Überladung mit Sau-
dert sich in den Zivilisationsgesellschaf-   erstoffradikalen und Mangel an Reduk­        Dr. Johannes Baulmann
                                                                                          Präsident der DeGAG
ten dramatisch. An der Spitze stehen         tionsäquivalenten zur Neutralisation
                                                                                          – Gesellschaft für
Herz-Kreislauf-Erkrankungen und – vor-       schädlicher Stoffwechselzwischen- und        arterielle Gefäßsteifig-
ausgehend – Störungen der Mikrozirkula-      -endprodukte sind Hauptursachen für          keit e. V.
tion. Die großen Veränderungen führen        viele degenerative (chronische, Zivilisa-
zu ebenso großen Anforderungen an The-       tions-) Erkrankungen und Befindensstö-       Weitere
                                                                                          Informationen
rapiekonzepte, die sowohl präventiv als      rungen. In ihrer Beseitigung wird die
                                                                                          IPO – International
auch in der Behandlung Lösungen bieten.“     Wirkung der Somatovitaltherapie gese-        Prevention Organization
                                                                                          www.ipo-web.org
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Der Haug Report Physikalische Verfahren IV - Physikalische Gefäßtherapie
Der Haug-Report | Physikalische Verfahren IV

Herausforderungen chronischer Erkrankungen
Bedeutung relevanter komplementärer Technologien
zum Selbstmanagement für chronisch Kranke

Prof. Dr. Dr. med. Fred Harms

Haben wir zu viele oder zu wenige Ge-      Depression, 1,4 Mio. an Demenz, 1,2          krankungen hat der Patient vergleichs-
sundheitsdienstleister? Gestaltet sich     Mio. an Morbus Alzheimer, 800 000 an         weise wenig eigenen Einfluss auf seine
unsere medizinische Versorgung effizi-     Schizophrenie. 300 000 Menschen erlei-       Genesung. Er ist z. B. auf ein wirksames
ent oder verspielen wir unsere Zukunft?    den pro Jahr einen Herzinfarkt, alle 2       Antibiotikum oder einen guten Opera-
Brauchen wir mehr Innovationen oder        Minuten ereignet sich ein Schlaganfall,      teur angewiesen. Bei diesen klassischen
mehr generische Ansätze? Soll der Staat    jedes Jahr nimmt die Anzahl der Typ-         Beispielen muss der Arzt seine Patienten
gar alles regeln? Kann und muss nicht      2-Diabetiker in der Größe einer Stadt        im Wesentlichen darüber aufklären, was
jeder Einzelne mehr Verantwortung –        wie Karlsruhe zu und europaweit ver-         v. a. die Medizin für den Patienten tun
auch finanzieller Art – übernehmen?        stirbt jedes Jahr eine Stadt mit der Aus-    kann. Die weitere Kommunikation be-
Diese und ähnliche Fragen werden seit      dehnung von Hamburg an Krebs. Auf-           steht im Prinzip darin, dem Patienten zu
Jahren kontrovers diskutiert, wobei die    grund der Geriatrisierung unserer Ge-        erklären, was er über die ärztlichen The-
jeweiligen Antworten nicht unter-          sellschaft werden sich innerhalb der         rapiemaßnahmen hinaus zu tun oder zu
schiedlicher sein könnten.                 nächsten 20 Jahre die Anzahl der Krebs-      lassen hat – eine Vorgehensweise, die im
Dabei ist die Ausgangslage mehr als ein-   und der Alzheimerpatienten verdoppeln        Falle der Akutversorgung absolut ange-
deutig. Im 19. Jahrhundert starben 80 %    bzw. die Anzahl der Pflegebedürftigen        messen ist und sich bewährt hat. Die
aller Menschen an Infektionskrankhei-      wahrscheinlich verdreifachen.                Rolle des Patienten: Ihm obliegt die Ent-
ten, 1930 waren es noch immerhin           Trotz dieser, sich im Vergleich vor noch     scheidung, ob er entsprechend behan-
knapp 50 %. Im Gegensatz dazu, verster-    wenigen Jahrzehnten absolut geänder-         delt werden möchte oder auch nicht.
ben seit 1980 nur noch 1 % aller Men-      ten Morbidität und Mortalität versucht       Im Laufe der letzten Jahrzehnte haben
schen in Deutschland, Österreich und       das Gesundheitssystem seit Jahren und        sich jedoch die Bedarfslagen grundle-
der Schweiz an diesen Akuterkrankun-       Jahrzehnten unter dem Einsatz eines          gend verändert. Heute kommen v. a. Pa-
gen. Somit bleibt zu konstatieren, dass    Multimilliarden-Invests mit dem im           tienten mit Rückenschmerzen, Herz-
die Akutversorgung gelernt ist und auch    Akutbereich gut funktionierenden Ver-        Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabe-
funktioniert (bis auf wenige Ausnah-       sorgungsansatz den zur Epidemie ange-        tes, Depression und die Raucher mit
men, die die Medien immer gern strapa-     wachsenen chronischen Krankheiten zu         COPD (chronisch obstruktive Lungener-
zieren, um pauschal das gesamte Ge-        begegnen. Und: versagt! Nur zuzugeben        krankung) (oder einer Mixtur davon,
sundheitswesen und seine Beteiligten       traut sich das keiner. Schuld daran sind     sprich Multimorbidität) in Arztpraxen
zu diskreditieren).                        weder die Kassen, noch die Ärzte oder        und Krankenhäuser. Das führt dazu, dass
Doch: Die Menschen sterben immer           andere Heilberufler, die jeder für sich      v. a. die Hausärzte bis zu 85 % ihrer Zeit
noch. Allerdings hat sich der Grund        das Beste für ihre Patienten wollen.         nur für diese fünf Erkrankungen auf-
dafür in nur einem halben Jahrhundert      Schuld ist vielmehr ein überkommener         bringen müssen. Neu an diesem Morbi-
komplett gewandelt: Nicht mehr Kriege,     (nicht falscher!) Versorgungsansatz, der     ditätssetting ist, dass nicht der Arzt, son-
Epidemien oder Verletzungen bilden das     eben im Akutbereich prächtig funktio-        dern der Patient den größten Einfluss
Gros der letalen Ereignisse, sondern       niert, aber nicht Eins zu Eins auf chroni-   auf seinen Therapie­erfolg hat.
chronische Erkrankungen, an denen in-      sche Erkrankungen übertragbar ist.           Die Fähigkeit zur Förderung des Selbst-
zwischen 9 von 10 Menschen in den In-                                                   managements von Patienten mit einer
dustriestaaten versterben.                 Akut- versus Chroniker­                      chronischen Erkrankung erfordert ein
25 % aller Menschen in Deutschland lei-                                                 umfassendes Betreuungskonzept, das
                                           versorgung
den an chronischen Krankheiten. Schät-                                                  alle Heilberufler inklusive der Patienten­
zungsweise 7 Mio. leiden an chroni-        Worin liegt der entscheidende Unter-         organisationen, Krankenkassen bzw. der
schen Rückenschmerzen, 6 Mio. an Knie-     schied zwischen der Akut- und der            Industrie gleichermaßen einschließt.
gelenksarthrose, 4 Mio. an Polyarthrose    Chronikerversorgung? Ein distinktives        Vor allem in der Kommunikation mit
und 1,5 Mio. an entzündlich-rheumati-      Merkmal ist das Ausmaß des Einflusses,       den Patienten gilt es umzudenken. Es
schen Erkrankungen. 3,5 Mio. Menschen      den der Patient auf seine Heilung oder       geht nicht mehr nur um die bloße Ver-
leiden an einer behandlungsbedürftigen     seinen Therapieerfolg hat. Bei akuten Er-    ordnung von Medikamenten, sondern

                                                                                                                                  5
Der Haug Report Physikalische Verfahren IV - Physikalische Gefäßtherapie
Der Haug-Report | Physikalische Verfahren IV

um ein grundsätzliches Verständnis für
die Einstellungen, Sorgen und Bedürf-                                :: Herausforderung chronische Erkrankungen
nisse der Erkrankten.
Somit: Falls wir den Patienten nicht in
                                                                             Fettleibigkeit
                                                                                    Obesitybei erwachsenen
                                                                                            Trends* Among US-Amerikanern
                                                                                                           U.S. Adults
den Mittelpunkt des Interesses stellen,
                                                                                                           2010
entwickeln sich die fünf großen Volks-
krankheiten, die 88 % der derzeitigen
Ausgaben verursachen – unabhängig
vom menschlichen Leid – zur Klima­
katastrophe unserer Volkswirtschaft.

Mikrozirkulation und
Vasomotion – Gesunde
Organe und funktionales
Gewebe
                                                                   No Data
Der Haug Report Physikalische Verfahren IV - Physikalische Gefäßtherapie
Der Haug-Report | Physikalische Verfahren IV

                                                                                                      die Beschwerden seit mehr als einem
         :: Herausforderung chronische Erkrankungen                                                   Jahr hatten, zeigte sich eine Verbesse-
                                                                                                      rung des Gesundheitszustands. Bei wei-
                                                                                                      teren 20 % der Patienten kam es zu einer
                                                                                                      teilweisen Verbesserung.
                                  Situation Deutschland
         Wir brauchen genau 3 Jahre um eine Stadt in der Größe von Hamburg
            mit Patienten mit Typ 2 Diabetes und Herzkreislauferkrankungen
                                   „neu“ zu bevölkern.
                                                                                                      Fazit
                                                                                                      In diesem Sinne profitierten ⅔ aller An-
                                                                                                      wender von der „Physikalischen Gefäß-
                                                                                                      therapie BEMER“®. Dieses Ergebnis do-
                                                                                                      kumentiert, was möglich ist, wenn Pa­
                                                                                                      tienten mit relevanten Technologien und
                                                                                                      der Initiative zum Management der ei-
                                                                                                      genen Erkrankung unter der Schirm-
                                                                                                      herrschaft eines geschulten Therapeuten
                                                                                                      die Ini­tiative ergreifen. Genau hier liegt
                                                                                                      die ­Zukunft unseres Gesundheitssys-
Abb. 6
                                                                                                      tems. Genau an dieser Schnittstelle leis-
                                                                                                      tet die BEMER Int. AG in Liechtenstein
eine fast konkurrenzlose Behandlungs-
                                                   Und was sagt der Markt?                            einen kontinuierlichen Beitrag zur Ver-
option zur Verbesserung der Mikro­                 Im Rahmen der gesetzlich vorgeschrie-              besserung der Betreuung von Patienten.
zirkulation dar. Bedenkt man, dass eine            benen Marktbeobachtung von zertifi-
gestörte Mikrozirkulation als Ursache              zierten Medizinprodukten, die über den             Prof. Dr. Dr. med. Fred
zahlreicher Gefäßerkrankungen erkannt              Zeitraum von April 2011 bis März 2013              Harms ist Mediziner
                                                                                                      und Biochemiker. Er
worden ist und viele der sog. Volks-               anhand von 658 validierten Patienten-
                                                                                                      leitet gemeinsam mit
krankheiten (­Rückenschmerzen, Diabe-              fragebögen vorgenommen wurde, hat                  Prof. Dr. Dorothee
tes-Typ-2, Herz-Kreislauf-Erkrankungen             sich gezeigt, dass basierend auf 3 wis-            Gänshirt das Institut
usw.) in ihrem Verlauf durch eine ge-              senschaftlich anerkannten Skalen zur               für Gesundheits-
störte Mikrozirkulation ungünstig be-              Beurteilung der Schlafstörung (Jenkins             kommunikation und
                                                                                                      Versorgungsforschung
einflusst werden, dann wird die medizi-            Score), dem Schmerzempfinden nach
                                                                                                      an der Sigmund Freud
nische als auch volkswirtschaftliche Be-           Borg und dem SF12 zur Darstellung des              Universität in Wien. Seit 2005 ist er Vizepräsi-
deutung dieses komplementären Thera-               physischen Gesundheitszustands (Le-                dent der European Health Care Foundation. Zu
piekonzepts deutlich. Auch wenn die                bensqualität) es in allen Bereichen zu             seinen Arbeitsschwerpunkten zählen Innovati-
medizinisch relevanten Wirkungen der               einer signifikanten Verbesserung klini-            onsmanagement in der Medizin, Direkte Patien-
                                                                                                      tenkommunikation, Compliance-Management.
„Physikalischen Gefäßtherapie BEMER“®              scher bzw. psychischer Parameter kam.
                                                                                                      Der Experte für Gesundheitsmanagement ist
keinen Ersatz für etablierte Behand-               Innerhalb des Patientenkollektivs litten           Autor von 220 Publikationen und Buchbeiträgen
lungskonzepte implizieren, stellen sie             72 % der Befragten an Beschwerden des              sowie Referent auf internationalen Kongressen.
doch bei zahlreichen Indikationen bzw.             Stütz- und Bewegungsapparats. Bei 48 %             Mitglied der New York Academy of Sciences, des
Indikationsfeldern eine wirkungsvolle,             der Teilnehmer dieser Untersuchung,                High-Technology Entrepreneur Post-Graduate
therapieoptimierende Ergänzung dar.                von denen mehr als die Hälfte (ca. 70 %)           Program und der Society for Marketing Advances.

   „EHK-Get-Together-Party 2016“ auf der Medizinischen Woche Baden-Baden
   Am 30.10.2016 lädt die Ärztegesellschaft für Erfahrungsheilkunde e. V. mit freundlicher Unterstützung der BEMER Int. AG alle Kongressteilnehmer
   und Referenten ins Kulturhaus LA8 in Baden-Baden zur EHK-Get-Together-Party 2016 ein.

   Beginn: 19:30 Uhr

   Podiumsdiskussion: Medizinische Relevanz der Mikrozirkulation. Nutzen für die Praxis.

   Prof. Dr. Dorothee Gänshirt, Prof. Dr. Dr. Fred Harms (European Health Care Foundation EUHCF); Dr. med. Monika Pirlet-Gottwald;
   Dr. med. Michael Blessing; Dr. med. Rainer Pawelke

   Genießen Sie im Anschluss kulinarische Köstlichkeiten in historischem Ambiente mit viel Raum für den fachlichen Austausch.

   Ihre kostenfreie Eintrittskarte erhalten Sie an der EHK-Lounge im 2. OG oder am Stand der Firma BEMER (EG-63).

   Sichern Sie sich Ihre Teilnahme und lassen sich verwöhnen!

                                                                                                                                                     7
Der Haug Report Physikalische Verfahren IV - Physikalische Gefäßtherapie
Der Haug-Report | Physikalische Verfahren IV

Systemische Endothel-/Lymphtherapie
mit der „Physikalischen Gefäßtherapie BEMER“®
Dr. med. Rainer Pawelke

Die technologisch patentierte „Physika-        ▶▶ Regulation der Hämostase                 stellung: Existiert eine durch eine
lische Gefäßtherapie BEMER“® ist syste-           (Gerinnung und Gegengerinnung),          ­NO-vermittelte Verbesserung von Vaso­
misch wirksam und basiert auf der              ▶▶ Immunmodulation,                          motion/Ödemreduktion bei Patienten
­endothelvermittelten Wirksamkeit NO-          ▶▶ Gefäßweitenregulation,                    mit Beinlymphödemen mittels der „Phy-
 (Stickstoffmonoxid)-abhängiger Prozes-        ▶▶ Gefäßwachstumsprozesse,                   sikalischen Gefäßtherapie BEMER“®?
 se [1]. Wissenschaftlich abgesichert ver­     ▶▶ Gefäßdichtigkeit,                        Dies untersuchten wir bei 10 Patienten
 bessert sich die reduzierte Vasomotions-      ▶▶ Remodelling- und Apoptoseprozesse        in einer Pilotstudie im Jahre 2015 mit
 frequenz von kleinen und sehr kleinen            [5].                                     der Fragestellung: „Beeinflusst die phy-
 präkapillaren arteriolären Gefäßen mit                                                     sikalische Gefäßtherapie BEMER® die
 signifikanten Verbesserungen in den ka-       Darüber hinaus ist die Integrität des En-    Ödemreduktion zusätzlich zur etablier-
 pillären Netzwerken der Mikrozirkulati-       dothels wesentlich von seiner Schutz-        ten Lymphtherapie (KPE) im Rahmen
 on [2]. In den letzten Jahren ist bei einer   schicht – der Glykokalyx – bestimmt [6].     einer 3-wöchigen Intensivtherapie?“
 zunehmenden Anzahl relevanter Krank-          So werden heute die entscheidenden pa-       Ergebnis: Ja, signifikant bei allen unter-
 heitsbilder eine Dysfunktion im Bereich       thophysiologischen Prozesse auf dem          suchten Parametern:
 der Mikrozirkulation als kausal erkannt       Weg zu Arteriosklerose in den Bereich        ▶▶ Lymphödemvolumenreduktion,
 und wissenschaftlich bestätigt worden.        von Glykokalyx-Dysfunktionen lokali-         ▶▶ HADS-Score (Hospitality-Anxiety-
 Hierzu zählen z. B. Diabetes mellitus,        siert [7].                                      Depression-Score),
 Übergewicht, Bluthochdruck, Alterungs-        Bei chronisch lymphatischen Erkrankun­       ▶▶ Labordaten: CRP, Interleukine IL6,
 prozesse, entzündliche Darmerkrankun-         gen sind ebenfalls initiale endotheliale        IL8, TNF-alpha [11].
 gen, Demenz, rheumatologische Krank-          Prozesse betroffen [8, 9]. Frühe wissen-
 heitsbilder, ischämische Herzerkran-          schaftliche Daten bezüglich der systemi-    Diese Ergebnisse veranlassten uns zur
 kungen, Nikotinabusus [3]. Dies umfasst       schen Wirksamkeit der Signalkonfigura-      Konzeption der weltweit ersten Lymph-
 auch und insbesondere krankhaft be-           tion BEMER® auch im Bereich des             studie zur Überprüfung der positiven
 dingte Störungen im gesamten Lymph-           Lymphgefäßsystems finden sich in [10].      Effekte der BEMER®-Therapie am er-
                                                                                           ­
 gefäßsystem [4].                              Die wissenschaftlichen Daten verdich-       krankten Lymphsystem. Diese BEMER®-
                                               ten sich dahingehend:                       Lymphstudie ist als doppelblinde, ran-
                                               „Die Funktionalität der glatten Gefäß-      domisierte, placebokontrollierte Studie
Was ist das Endothel?                          muskulatur im Lymphgefäßsystem ist          mit 208 Patienten konzipiert und von
Das Endothel ist kleidet als einschichtiger    deren Schlüsselfunktion! Diese intrinsi-    der Ethikkommission Innsbruck geneh-
Zellverband die Gefäßinnenwände von            sche Kontraktionseigenschaft der glat-      migt worden.
Arterien, Kapillaren, Lymphgefäßen und         ten Gefäßmuskulatur – die „innere
Venen aus. Es operiert als ein biologisches    Lymph­pumpe“ – repräsentiert den prin-
Netzwerksystem (biologischer Sensor            zipiellen Mechanismus zur Generierung
                                                                                           Zusammenfassung
und Signalgeber) in Reaktion auf alle inne-    einer adäquaten Lymphflussdrainage ...      Das Endothel ist ein systemisch operie-
ren und äußeren Einflüsse und ist mitver-      und dieser Prozess ist durch ‚physikali-    rendes Organ. Die Integrität des Endo-
antwortlich für die adäquate Energiebe-        sche Signalfrequenzen‘ beeinflussbar“       thels ist von der Integrität der Glykoka-
reitstellung an ca. 80 Billionen Zellen.       [9].                                        lyx abhängig.
Das Endothel ist im Hinblick auf seine                                                     Der adjuvante therapeutische Erfolg der
koordinierende Gesamtfunktionen ein             Pilotstudie bei                            systemisch wirksamen „Physikalischen
systemisches Organ. Dessen funktionel-                                                     Gefäßtherapie BEMER“® basiert auf der
                                               ­Beinlymphödem
le Intigrität ist entscheidend für die Ent-                                                systemisch endothelvermittelten Wirk-
wicklung und Diffenzierung des gesam-          Die Datenlage veranlasste mich, im Rah-     samkeit NO-abhängiger Prozesse.
ten Gefäß- und Lymphsystems.                   men meiner wissenschaftlichen Thera-        Signifikante Verbesserungen mit der
Die Hauptaufgaben des Endothels be­            pietätigkeit am Wittlinger Therapiezen-     „Physikalischen Gefäßtherapie BEMER“®
inhalten:                                      trum Walchsee/Tirol zu folgender Frage-     bei Patienten mit Beinlymphödemen

8
Der Haug-Report | Physikalische Verfahren IV

werden durch die Lymphstudie BEMER®                    [5]  Schmidt MHH, Liebner S, eds. Endothelial        Dr. Rainer Pawelke ist
                                                            Signaling in Development and Disease:           Internist. Nach ver-
im Wittlinger Therapiezentrum Walch-
                                                            Heidelberg: Springer; 2015                      schiedenen Stationen
see/Tirol untersucht und überprüft.
                                                       [6] Nieuwdorp M, Meuwese MC, Vink H et al.           u. a. als ärztlicher
                                                            The endothelial glycocalyx: a potential         Direktor des Deut-
Literatur                                                   barrier between health and vascular             schen Akupunktur­
[1]    Bohn W, Hess L, Burger R. The effects of             disease. Curr Opin Lipidol 2005; 16 (5):        zentrum Bad Aibling
       the „physical BEMER® vascular therapy“, a            507–511                                         tätig, Konzeption
       method for the physical stimulation of the      [7] Noble MI, Drake-Holland AJ, Vink H.              und Durchführung
       vasomotion of precapillary microvessels in           Arterial glycocalyx dysfunction is the first    der ersten Endothel-
       case of impaired microcirculation, on                step in the atherothrombotic process.           Akupunkturstudie in Kooperation mit der
       sleep, pain and quality of life of patients          QJM 2008; 101 (7): 513–518                      Herzchirurgie Großhadern; Langjährige Tätig-
       with different clinical pictures on the basis   [8] Breslin JW. Mechanical Forces and                keit in der Entwicklungshilfe und Mitgründer
       of three scientifically validated scales. J          Lymphatic Transport. Microvasc Res 2014;        der Water4Life Foundation e. V. Seit 2008 in
       Complement Integr Med 2013; 10                       96: 46–54                                       eigener privatärztlicher Praxis niedergelassen.
       (Suppl): S5–12                                  [9] Zawieja DC. Contractile physiology of lym-       Nationale und internationale Vortragstätigkeit
[2]    Pradhan RK, Chakravarthy VS. Informatio-             phatics. Lymphat Res Biol 2009; 7 (2):          u. a. zum Thema Endothelprotektion.
       nal Dynamics of Vasomotion in Microvas-              87–96
       cular Networks: A review. Acta Physiol          [10] Klopp R. Mikrozirkulation im Fokus der          Kontakt
       2011; 201 (2): 193–218                               Forschung.FL Triesen: Mediquant; 2008           Dr. med. Rainer Pawelke
[3]    Gutterman DG. The Human Microcircula-           [11] Pawelke R. Pilotstudie 2015. (unveröffent-      Wittelsbacher Str. 20
       tion – Regulation of Flow and Beyond. Circ           lichte Daten)                                   82319 Starnberg
       Res 2016; 118: 157–172                                                                               E-Mail:
[4]    von der Weid PY, Zawieja DC. Lymphatic                                                               r.pawelke@wittlinger-therapiezentrum.com
       smooth muscle: the motor unit of lymph
       drainage. Int J Biochem Cell Biol 2004; 36
       (7): 1147–1153

      O2COXYGEN TO SEE                                                               Diese Messungen sind, sowohl bei speziellen wissenschaftlichen
                                                                                     Fragestellungen als auch im klinischen Alltag, einfach und ohne
      ▶ Durchblutungsmessung im Gewebe                                              Belastung für Ihre Patienten durchzuführen.
      ▶ Kapillär-venöse Sauerstoffsättigung des Hämoglobins
      ▶ Blutfüllung der Mikrogefäße                                                 O2COXYGEN TO SEE bestimmt über eine Glasfaser-Sonde im beleuchte-
                                                                                     ten Gewebevolumen:
                                                                                     ▶ die Sauerstoffsättigung des Hämoglobins
                                                                                     ▶ die relative Hämoglobinmenge
                                                                                     ▶ den relativen Blutfluss
                                                                                     ▶ die Blutflussgeschwindigkeit

                                                                                     Durch dieses Diagnosegerät wird Ihnen erstmals eine Möglichkeit
                                                                                     gegeben, die lokale Sauerstoffversorgung von Organen und
                                                                                     Geweben zu überwachen.

                                                                                     Sauerstoff ist von elementarer Bedeutung für fast alle Zellen in
                                                                                     biologischen Geweben. Der Sauerstoff wird zum größten Teil in
                                                                                     gebundener Form am Hämoglobin, das in den Erythrozyten
                                                                                     eingelagert ist, von der Lunge zu den sauerstoffverbrauchenden
                                                                                     Zellen transportiert und dort verstoffwechselt.

      O2COXYGEN TO SEE – das Diagnosegerät zur                                       Weitere Informationen
      nicht invasiven Bestimmung der Sauerstoff-
                                                                                     LEA Medizintechnik Giessen
      versorgung von durchbluteten Geweben                                           Med. Messtechnik/Medizinische Produkte
      Ein einfach zu handhabender optischer Sensor erlaubt Ihnen                     Winchesterstr. 2
      reproduzierbare Untersuchungen der Sauerstoffversorgung von                    35394 Gießen
      Gewebe.                                                                        www.lea.de

                                                                                                                                                          9
Der Haug-Report | Physikalische Verfahren IV

Migräne im therapeutischen Alltag
Dr. med. Ulrich Selz

Die Migräneerkrankung ist ein sehr weit      nen. Dabei können Sprach-, Seh- und Hör-    Mikrozirkulation an. Dies führt zu einem
verbreitetes Leiden. Oft sind Ärzte, Heil-   störungen oder Lähmungen auftreten.         verbesserten     Abfluten    zahlreicher
praktiker und andere Therapeuten mit                                                     Schmerz- und Botenstoffe während des
ihren Behandlungsmöglichkeiten einge-        Fernwirkung                                 Anfalls. Außerdem wird die Versorgung
schränkt. Erfahrungen aus der Praxis                                                     der Gehirnzellen mit Sauerstoff und
                                             von Organen beachten
zeigen, dass ein multimodaler Behand-                                                    Nährstoffen wieder sichergestellt. Diese
lungsansatz, der die BEMER-Technologie       Viele Frauen mit Migräne leiden in          Effekte können auch an allen Organen
berücksichtigt, zum Erfolg führen kann.      Wirklichkeit unter einer Lutealinsuffizi-   beobachtet werden. Die „Physikalische
Die Fachgesellschaften stufen Migräne        enz (Hormonschwäche des Eierstocks)         Gefäßtherapie BEMER“® sollte nie als
zwar als unheilbare neurologische Erkran-    und somit an einem Mangel des Hor-          Monotherapie, sondern als gewichtige
                                                                                         ­
kung mit genetischen Ursachen ein, doch      mons Progesteron. Die weibliche Menst-      Option in einem individuellen Therapie-
Patienten berichten immer wieder davon,      ruationsblutung ist eine Hormonent-         setting bei Migräne verstanden werden.
dass verschiedenste Behandlungsansätze       zugsblutung, ausgelöst durch den klaren
oftmals zum Therapieerfolg geführt ha-       Abfall des Progesteronspiegels. Dadurch     Dr. med. Ulrich Selz
                                                                                         arbeitet als niederge-
ben, auch wenn dies im Widerspruch zur       kontrahieren sich die Blutgefäße und die
                                                                                         lassener Arzt in Ingol-
bestehenden Lehrmeinung steht.               Uterusschleimhaut blutet ab. Ähnliche       stadt und konzentriert
Tatsächlich gelingt es fast immer, den       Effekte scheinen die Zirkulation der        sich seit Jahren auf
Zustand von Migränepatienten durch           Kopfgefäße zu beeinflussen, was zur zy-     die Behandlung chro-
eine konsequente Diagnostik und Be-          klusabhängigen Migräne führt. Die na-       nischer Erkrankungen
                                                                                         wie Migräne.
handlung von Auslösern und Triggerfak-       türliche Hormontherapie kann hier eine
toren zu verbessern. Eine rein analgeti-     Linderung bringen.                          Kontakt
sche Versorgung des Patienten ändert         Inzwischen hat das Wissen um die            Dr. med. Ulrich Selz
aktiv nichts am Gesundheitszustand des       Wichtigkeit der Darmbakterien auch an       Bahnhofstr. 3, 85051 Ingolstadt
Betroffenen, sondern wirkt nur reaktiv       den Universitäten Einzug gehalten. Ins-
beim Auftreten des Schmerzes.                besondere an der Universitätsklinik Hei-
                                             delberg wird verstärkt am Mikrobiom
                                                                                            Literaturtipp
Mikrozirkulation                             des Menschen geforscht. Durch eine
                                             Überwucherung der Darmflora mit
im Gehirn verbessern
                                             Fäulniskeimen wie E. coli, Enterkokkus
Seit den 1980er-Jahren ist die Rolle der     oder Clostridien, kommt es zur verstärk-
Durchblutung im Gehirn während eines         ten Freisetzung von biogenen Aminen
Migräneanfalls wissenschaftlich bekannt.     wie Tyramin oder Histamin. Diese vaso-
Nachdem die Erregungsfront durch das         aktiven Substanzen können eine Migrä-
Gehirn gezogen ist, fallen die Gehirnzel-    neerkrankung erhalten bzw. verstärken.
len in einen lethargischen Zustand. In       Durch eine konsequente Florasanierung
dieser Phase werden Entzündungs- und         kann auf diesem Wege vielen Migräne-
Schmerzbotenstoffe ausgeschüttet, so-        patienten geholfen werden.
dass sich die Blutgefäßwände entzün-         Die flankierende Suche und Behandlung
den. Das ist die Ursache für den Schmerz.    von Ursachen und Triggern ist aus mei-
Als Folge daraus entsteht eine Mikrozir-     ner Sicht die unerlässliche Basis für den
kulationsstörung. So kommt es zur Entfal-    Therapieerfolg bei Migräne.
tung des Anfalls und zur Entstehung der      Die BEMER-Technologie liefert einen            Selz U. Migräne ade! Das neue Migräne-
                                                                                            verständnis nach Dr. Selz. Berg: caralin
Aura. Die Gehirnzellen bekommen zu           wichtigen Baustein in einem multimo-
                                                                                            Verlag; 2015. 280 S. ISBN: 978-3-
wenig Sauerstoff und Nährstoffe, sodass      dalen Therapiekonzept. Sie setzt an der        944421-89-1; auch als E-Book erhältlich.
sie ihre Funktion nicht mehr erfüllen kön-   Wiederherstellung der beeinträchtigen

10
Der Haug-Report | Physikalische Verfahren IV

Neue Behandlungsoption
des chronischen Knochenmarködems
Dr. Dr. med. Richard Westhaus

Das Knochenmarködem (KMÖ) verdankt              kleinster arteriolärer und venolärer Ge-
seine Bezeichnung seinem morphologi-            fäße und somit eingeschränkter Durch-              Ätiologie
schen Bild in der Kernspintomographie           blutung einher. Die resultierende defizi-          I. Ischämisches KMÖ 35 %
(MRT). Dank der hochauflösenden Bild-           täre Mikrozirkulation zieht eine fokale            •	chronic regional pain syndrome-CRPS
gebung ist das KMÖ sehr sensitiv bereits        Hypoxämie nach sich, die wiederum den                 (M. Sudeck); Osteonekrosen;
                                                                                                      Osteochondrosis dissecans
zum Zeitpunkt seiner Entstehung nur in          Osteoklasten in dessen Aktivität be-
                                                                                                   II. Mechanisches KMÖ 35 %
der MRT nachweisbar. Jede KMÖ-Form              günstigt. Darüber hinaus stellt sich eine          •	posttraumatisches KMÖ („bone
beginnt akut. Die diagnostische Bildge-         lokoregionäre Azidose ein, die dem                    bruise“); Enthesiopathien; Stressfraktur
bung kommt in den meisten klinischen            Stoffwechsel des Osteoklasten zusätz-              III. Reaktives KMÖ 15 %
Fällen jedoch verspätet zum Einsatz, so-        lich zu Gute kommt und den Osteoblas-              •	KMÖ bei Arthrose; postoperatives KMÖ
                                                                                                      (iatrogen); KMÖ bei Arthritis und
dass die Akutphase i. d. R. verpasst und        ten hemmt. Somit kommt dem Osteo-
                                                                                                      Tumor
die Diagnose einer KMÖ erst im chroni-          klasten die entscheidende Rolle in der             IV. Idiopathisches KMÖ 10 %
schen Stadium gestellt wird. Das typi-          Pathogenese zu, unterstützt durch die              •	frühere Bezeichnung: transitorische
sche Signalverhalten ist hoch empfind-          Freisetzung     entzündungsauslösender                Osteoporose
lich, jedoch unspezifisch und tritt bei         Zytokine (Prostaglandine, Interleukin1,            V. Schwangerschaftsassoziiertes
                                                                                                       KMÖ 5 %
vielen Krankheitsbildern auf (Kasten 1).        TNFα) (Abb. 7).
                                                                                                   •	3. Trimenon; transitorische Osteo­
Die hohe Signalintensität in der MRT                                                                  porose
wird durch vermehrte extrazelluläre             Symptomatik
Flüssigkeit (Ödem) verursacht.
                                                und Formen des KMÖ
                                                                                                venfaserendigungen im Knochenmark
                                                Im Vordergrund der klinischen Sympto-           bzw. -gewebe hervorgerufen. Die Sekre-
Pathogenese                                     matik stehen Schmerzen. Diese sind              tion von Zytokinen trägt nachhaltig zur
Jedes Ödem geht unabhängig von seiner           zum einen Folge des erhöhten intra­             Verselbstständigung eines KMÖ bei. Die
Ursache und Entstehung aufgrund sei-            ossären Drucks des KMÖ, zum anderen             Patienten klagen über therapieresistente
nes Volumens mit einer Kompression              durch Freilegung und Irritation von Ner-        Schmerzen mit massiver Bewegungsein-
                                                                                                schränkung in den betroffenen Gelenken
                                                                                                bis hin zur Immobilität. Charakteristisch
                                Ödem                                                            ist der mechanische Belastungsschmerz
                                                                                                in Verbindung mit einem quälenden,
                                                                                       Gehirn
                                                   Gefäße                                       dumpfen Ruhe- bzw. Dauerschmerz.
    Tumor
                    OAF     Osteoklast                                                          Kasten 1 gibt die aktuell gültige und ak-
                                                         Entzündungsquellen
                                                                                                zeptierte Einteilung in 5 ätiologisch zu
                                                                                                trennende Gruppen wieder. Das iatroge-
                 TNF-α
 EF1      IL-1                                                                                  ne KMÖ als Sonderform eines reaktiven
                                                    PG      IL-1
                                                                                                KMÖ wird zunehmend und auffallend
                                                                                                häufig nach arthroskopischer Behand-
                                                                                                lung von Meniskopathien am Kniegelenk
                                                                                                beobachtet.

                                         Knochen
            Nervenfasern                                                Rückenmark              Therapieoptionen
                                                                                                Neben konsequenter Entlastung der be-
  OAF = Osteoklasten-aktivierender Faktor; EF = Elongation Factor; IL = Interleukin;
  TNF = Tumor-Nekrose-Faktor; PG = Prostaglandin                                                troffenen Extremität kommt der medi-
                                                                                                kamentösen Schmerzbehandlung eine
Abb. 7   Pathogenese des Knochenmarködems.                                                      entscheidende Rolle zu. Lebensstilände-

                                                                                                                                            11
Der Haug-Report | Physikalische Verfahren IV

rungen wie Gewichtsreduktion, gesun-          Tab. 1   KMÖ-Formen und betroffene Körperregionen der 95 Studienteilnehmer.
de Ernährung, Rauchverzicht sind wich-
                                                KMÖ-Form                                          Anzahl Studienteilnehmer
tige Begleitmaßnahmen. In Kenntnis der
                                                ischämisches KMÖ                                  n = 43
zentralen Rolle des Osteoklasten bei der
Pathogenese und Eigendynamik des                mechanisches KMÖ                                  n = 29

KMÖ sind Bisphosphonate (BP) von Be-            reaktives KMÖ                                     n = 13
deutung, da sie den Osteoklasten selek-         idiopathisches KMÖ                                n=8
tiv hemmen und den Knochenstoff-                schwangerschaftsassoziiertes KMÖ                  n=2
wechsel in ein neues Gleichgewicht
                                                Betroffene Skelettabschnitte
bringen. Zudem wird die Ausschüttung
                                                Kniegelenk (überwiegend medialer Femurkondylus)
von Prostaglandin E und Neuromodula-
                                                Fußwurzel und Mittelfuß (insb. Talusschulter, Os naviculare, Ossa metatarsalia)
toren an den Nervenendigungen ge-
hemmt. Beobachtungsstudien der ver-             Hüftkopf (schwangerschaftsassoziierte Form, Hüftkopfnekrose)

gangenen Jahre haben die Wirksamkeit            Wirbelkörper
eines intravenös applizierten BP (z. B. 3 ×
Infusion von Ibandronsäure, Bondronat®
6 mg, alle 4 Wochen) bewiesen.                defizitären Mikrozirkulation im Kno-                Einzelfällen wünschten Patienten eine
Der Einsatz von BP ist für die Behand-        chenmark als wesentlicher zirkulatori-              zeitnahe Kontrolle nach 4 bzw. 6 Wo-
lung des KMÖ nicht zugelassen (Off-La-        scher Mechanismus in der Pathogenese                chen.
bel-Use).                                     des KMÖ. Es handelt sich um eine nicht              Die Linderung von Schmerzen und klini-
Eigene Beobachtungen am Bayerischen           randomisierte bzw. nicht placebokont-               schen Symptomen stellte sich in Abhän-
Osteoporose-Zentrum München, das              rollierte klinische Beobachtungsstudie,             gigkeit der Krankheitsdauer zwischen 4
unserem radiologischen Institut ange-         im Rahmen derer betroffene Patienten                Tagen (idiopathische Form) und 3 Wo-
schlossen ist, weisen z. T. erhebliche Ne-    auf die verschiedenen Therapieoptionen              chen (CRPS) ein. Eine komplette Remis-
benwirkungen der BP-Therapie auf: Es          (Kasten 2) ausführlich hingewiesen                  sion und Beschwerdefreiheit ist bei 76 %
traten grippeähnliche Symptome mit            wurden und nach gründlicher Abwä-                   der Teilnehmer zu beobachten, der klini-
Muskel- und Gliederschmerzen, Tempe-          gung entschieden, welche Option für sie             sche Verlauf korrelierte mit der vollstän-
raturerhöhung und Krankheitsgefühl in         infrage kommt.                                      digen Rückbildung des KMÖ in der MRT,
ca. 20 % der Fälle auf. Die Nebenwirkun-      Entsprechend den Forschungsergebnis-                in diese Gruppe fallen erstmals 4 ju-
gen waren umso gravierender je jünger         sen und Empfehlungen des Instituts für              gendliche Patientinnen im Alter von
die Patienten waren.                          Mikrozirkulation Berlin besteht die                 11–16 Jahren, bei denen eine medika-
                                              „Physikalische Gefäßtherapie BEMER“®                mentöse Therapie mit BP aufgrund des
 Praxisstudie mit 95                          aus täglich 2-maliger Anwendung mit                 wachsenden Skeletts kontraindiziert ist.
                                              dem Ganzkörperapplikator (GK) von je-               14 Patienten (15 %) zeigten nachhaltige
­KMÖ-Patienten
                                              weils 8 min im Abstand von ca. 12 h, er-            Besserung ihrer Schmerzen, das KMÖ
Beobachtungen in unserer Praxis bei 95        gänzt durch beliebig viele lokale Anwen-            war in der Kontroll-MRT deutlich rück-
Patienten haben die Wirksamkeit der           dungen mit den dezidierten Applikato-               läufig, jedoch noch nachweisbar. Bei 6
„Physikalischen Gefäßtherapie BEMER“®         ren. Die initiale Intensität auf dem GK             Patienten (6 %) mit fortgeschrittener
als weitere therapeutische Option zur         betrug i. d. R. in Abhängigkeit von Alter,          Kniegelenksarthrose stellte sich keine
Behandlung des KMÖ untermauert. Die           Dauer und Schmerzintensität 6–10, für               Besserung ein, da das Verständnis für
Therapie zielt auf die Aktivierung der        die lokale Anwendung kam grundsätz-                 zusätzliche Gewichtsreduktion und in-
Vasomotion kleinster arteriolärer und         lich P3 mit einer Dauer von 20 min zur              tensivierte Trainingstherapie nicht gege-
venolärer Gefäße zur Verbesserung der         Anwendung. Die BEMER-Therapie er-                   ben war. In 3 Fällen (3 %) wurde die kon-
                                              wies sich als erfolgreiche und nebenwir-            sequente Entlastung des betroffenen Ge-
                                              kungsfreie komplementäre Therapie­                  lenks zu früh aufgegeben, in 2 Fällen trat
   Therapieoptionen                           option zur Behandlung des KMÖ.                      das KMÖ an identischer Stelle wieder
   •	mechanische Entlastung durch            Der Beobachtungszeitraum betrug durch­              auf, in 1 Fall wanderte das KMÖ vom
      Ruhigstellung                           schnittlich 3 Monate. Die Patienten be-             medialen zum lateralen Femurkondylus
   •	medikamentöse Therapie: ASS,
                                              kamen im Rahmen der Studie das BE-                  (Abb. 10, Abb. 11).
      Paracetamol und/oder NSAR, im
      Einzelfall Kortikosteroide              MER-Gerät für bis zu 8 Wochen zur Ver-
   • Bisphosphonate                           fügung gestellt. Einige entschieden sich
   •	operative Verfahren                     zum Kauf, andere wollten es im Rahmen
                                                                                                  Fazit
      (Entlastungsbohrungen)                  der klinischen Anwendung testen. Eine               Der konsequente und frühzeitige Einsatz
   •	„Physikalische Gefäßtherapie
                                              zweite Bildgebung mittels MRT erfolgte              der MRT zur Abklärung unklarer Schmerz­
      BEMER“®
                                              durchschnittlich nach 10 Wochen, in                 zustände am Bewegungsapparat der un-

12
Der Haug-Report | Physikalische Verfahren IV

                                                                                               herer Zeit auf Entlastungsbohrungen der
                                                                                               betroffenen osteochondralen oder enos-
                                                                                               salen Region sowie die intravenöse Gabe
                                                                                               von BP im Off-Label-Use.
                                                                                               Als erfolgreiche, einfach durchzuführen-
                                                                                               de und nebenwirkungsfreie Behandlung
                                                                                               erwies sich an knapp 50 Patienten die
                                                                                               „Physikalische Gefäßtherapie BEMER“®.
                                                                                               Komplette Remission mit Schmerzfrei-
                                                                                               heit, normaler Beweglichkeit und Be-
                                                                                               lastbarkeit sowie Rückbildung des KMÖ
                                                                                               in der MRT waren in 80 % der ätiologisch
                                                                                               heterogenen Patientengruppe zu beob-
                                                                                               achten. Das vorgeschlagene, adjuvant
Abb. 8 MRT eines KMÖ bei 14-jähriger Patien-   Abb. 9   MRT nach der BEMER-Therapie.
                                                                                               einzusetzende „BEMER-Protokoll“ ist ge-
tin vor der BEMER-Therapie.
                                                                                               genüber invasiver Therapie (Entlas-
                                                                                               tungsbohrung) und BP-Therapie (Neben-
                                                                                               wirkungen) eine wertvolle Ergänzung in
                                                                                               der Therapie zunehmend häufiger diag-
                                                                                               nostizierter KMÖ-Syndrome.
                                                                                               Die BEMER-Therapie kann komplemen-
                                                                                               tär zur intravenösen Anwendung von BP
                                                                                               durchgeführt werden. Klinische Beob-
                                                                                               achtungen hierzu laufen seit einigen
                                                                                               Wochen und werden Gegenstand künf-
                                                                                               tiger Publikationen sein.

                                                                                               Dr. Richard Westhaus
                                                                                               ist Internist und
                                                                                               Radiologe; Studien-
                                                                                               aufenthalte in den
                                                                                               USA mit Ausbildung
                                                                                               in Computer- und
Abb. 10 MRT des li. Knie mit KMÖ am medi-      Abb. 11 MRT-Aufnahme nach BEMER-                Kernspintomografie;
alen Femurkondylus vor BEMER-Therapie.         Therapie: Das KMÖ auf der medialen Seite ist    1994–1995 Chefarzt
                                               verschwunden, wegen mangelnder Schonung         der Radiologie am
                                               und Entlastung auf der lateralen Seite jedoch   Krankenhaus Pfaffen-
                                               neu aufgetreten mit entsprechend wandernden     hofen/Ilm. Seit 2007 niedergelassen in privater
                                               Schmerzen von der Innen- zur Außenseite.        Praxis in München am Diagnostik und Vorsorge
                                                                                               Zentrum DiVoCare.
teren Extremitäten verhindert die Chro-        dere dann, wenn eine Zerstörung der os-
                                                                                               Kontakt
nifizierung von KMÖ-Syndromen, unab-           teochondralen Grenzzone eingetreten             Dr. Dr. med. Richard Westhaus
hängig von deren Ätiologie. Verzögerte         ist. Bisher beschränkte sich die Therapie       Kaufingerstr. 15
Diagnosen und Therapien gehen mit              auf die konsequente Entlastung des Ge-          80331 München
schlechterer Prognose einher, insbeson-        lenks, medikamentöse Analgesie, in frü-         E-Mail: richard.westhaus@divocare.de

   Mikrozirkulation                               ESM-EVBO JOINT MEETING 2017                     35. Jahrestagung der Deutschen
                                                  29. Mai – 1. Juni 2017, Genf (Schweiz)          Gesellschaft für klinische Mikro­
   Kongresse 2016/2017
                                                  European Society for Microcirculation           zirkulation und Hämorheologie
   Physikalische Medizin                          (ESM) and European Vascular Biology             4.–5. November 2016, Universitäts­
   und Mikrozirkulation                           Organisation (EVBO)                             medizin Mainz, Klinikum der Johannes
   14.–16.02.2017, Spirit Hotel Bad Savar,        Weitere Informationen                           Gutenberg-Universität
   Ungarn                                         www.esm-evbo2017.org                            Weitere Informationen
   Zwischen Tradition und Hightech-Medi-                                                          www.orbera.de
   zin – Fachtagung DGPMR in Kooperation          The Microcirculatory Society Annual
   IPO/IMIN                                       Meeting at Experimental Biology 2017            IMIN- International Microvascular Net
   Teilnahme auf Anfrage                          22.–26. April 2017, Chicago (USA)               Skandinavien – Berlin –
   Weitere Informationen                          Weitere Informationen                           München – Frankfurt
   www.imin-org.eu                                www.microcirc.org                               Fachtagungen für Gefäßspezialisten
                                                                                                  in Kooperation mit Fachgesellschaften
                                                                                                  Weitere Informationen                 13
                                                                                                  www.imin-org.eu
Der Haug-Report | Physikalische Verfahren IV

Erfahrungen mit der BEMER-Therapie
in der urologischen Praxis
Dr. med. Michael Blessing

Kasuistik 1: Chronic Pelvic                    Kasuistik 2: Erektile                        Radelstrecke ohne Atemnot sind deut-
                                                                                            lich verlängert: „Ich bin wieder schneller
Pain Syndrom                                  ­Dysfunktion
                                                                                            als meine Frau.“
Der 58-jährige Patient ist Raucher, er lei-   Der 74-jährige Patient leidet an erektiler
det seit 2003 intermittierend am Chro-        Dysfunktion bei Teilverschluss einer Ar-
nic Pelvic Pain Syndrom (CPPS). Seit          teria dorsalis penis. Weitere Diagnosen:
                                                                                            Fazit
2006 treten die Beschwerden perma-            Vorhofflimmern (Medikation: Pradaxa),         Die beiden Fälle zeigen, dass die kom-
nent auf. Seit 2008 ist er in meiner Pra-     KHK. In der Sonographie zeigen sich 3         plementäre Behandlung mit der „Physi-
xis zur Behandlung.                           gut perfundierte Arterien sowie eine          kalischen Gefäßtherapie BEMER“® die
Die bisher durchgeführte Physiotherapie       gute Stimulation auf Alprostadil.             therapeutischen Möglichkeiten in der
und Osteopathie brachten Schmerzfrei-         Der Patient erhält 10 BEMER-Behand-           urologischen Praxis sinnvoll erweitert.
heit für 2 Wochen nach 6 Monaten              lungen: täglich Programm 3, Intensiv auf
­Therapie. Es zeigte sich insgesamt eine      B.Body und Programm 3 Intensiv mit            Dr. Michael Blessing
                                                                                            ist Facharzt für Urolo-
 kontinuierliche Besserung, aber keine        dem Spot an der Peniswurzel sowie be-
                                                                                            gie. Weiterbildungen
 Schmerzfreiheit bis 1/2013.                  gleitend Physiotherapie. Bereits nach 5       in Schmerztherapie,
 Wegen einer erektilen Dysfunktion be-        Behandlungen haben sich die erektile          Uro-Gynäkologie und
 gannen wir mit einer BEMER-Behand-           Funktion und das allgemeine Wohlbe-           Andrologie sowie
 lung. Der Patient erhielt im Januar 2013     finden deutlich verbessert. Die Perfu­        in der urologischen
                                                                                            Psychosomatik. Wei-
 8 Behandlungen (B.Body Programm 3,           sion der penilen Arterien in Ruhe ist un-
                                                                                            tere Schwerpunkte:
 Intensiv, B.Spot Stufe 8 Intensiv). Beim     verändert, der Teilverschluss der dorsa-      Männergesundheit
 Abschlussgespräch im Februar 2013            len Arterie besteht nach wie vor.             und Burnout-Berater.
 sagte er: „BEMER hat nichts gebracht.“       Im Juli 2015 stellt sich der Patient erneut
 Zur Konsultation im Januar 2014 berich-      wegen einer schlechten erektilen Funk-        Kontakt
                                                                                            Dr. med. Michael Blessing
 tet er über komplette Beschwerdefrei-        tion vor. Die erneute BEMER-Anwen-
                                                                                            Zugspitzstr. 39
 heit bis November 2013! Nach einem er-       dung über 4 Wochen 2 × täglich zu             86825 Bad Wörishofen
 neuten Auftreten der Beschwerden führ-       Hause bessert die erektile Funktion wie-      E-Mail: info@uro-bw.de
 ten wir nochmals die BEMER-Therapie          der deutlich, mit regelmäßigen Morgen­
 durch, seitdem hat sich der Patient in       erektionen. Zudem zeigen sich Verbes-
 der Praxis nicht wieder vorgestellt.         serungen der KHK: Die Gehstrecke und

BEMER – Erfolgreicher, additiver Einsatz
Zwei Fallbeispiele aus meiner Praxis

Dr. med. Stephanie Bergmann

1. Fall: Schmerzen                            men eines Verkehrsunfalls massivste           stümpfe und Gesicht) unterzogen. Es
                                              Verbrennungen, punctum maximum im             wurden häufige Nachresektionen im
nach Verbrennung
                                              Kopf und Arm-/Handbereich.                    Fingerstumpfbereich durch postoperativ
Die 51-jährige Patientin erlitt mit 11        Seither hat sie sich multiplen Operatio-      entstandene mangelnde Weichteilde-
Jahren bei einer Autoexplosion im Rah-        nen (vor allem Hände, bzw. Finger-            ckung mit Durchstoßen des Knochens

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