DER HAUSBESITZER Hauseigentümerverband Basel-Stadt www.hev-bs.ch - Nr. 11 November 2021 - Nein! Am 28. November zum ...

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DER HAUSBESITZER Hauseigentümerverband Basel-Stadt www.hev-bs.ch - Nr. 11 November 2021 - Nein! Am 28. November zum ...
Hauseigentümerverband Basel-Stadt   Nr. 11
www.hev-bs.ch                       November 2021

DER HAUSBESITZER
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             BEIDER BASEL
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Privatreinigung | Umzugs- und Baureinigung | Hauswartung | Gewerbereinigung

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DER HAUSBESITZER Hauseigentümerverband Basel-Stadt www.hev-bs.ch - Nr. 11 November 2021 - Nein! Am 28. November zum ...
EDITORIAL

Gefährliche Tendenzen stoppen!
Mit Volksinitiativen wird versucht, die Gestaltungs-
und Vertragsfreiheit von Investoren
und Hauseigentümerschaften einzuschränken.
                                                      staatlichen Überregulierung in Genf und          dem Prinzip der Nachhaltigkeit Beachtung zu
                                                      Berlin zeigen, dass die Mietzinsen steigen,      schenken. Teil des Nachhaltigkeitsprinzips ist
                                                      die Anzahl Wohnungen schrumpft, priva­           auch die Wirtschaftlichkeit. Für die Hauseigen­
                                                      te Investoren sich vom Markt zurückziehen,       tümerschaften bedeutet dies das Erzielen eines
                                                      notwendige Sanierungen unterlassen werden        angemessenen Mietertrags, für Investoren eine
                                                      und die Wohnsubstanz zerfällt. Die absolute      angemessene Rendite. Dies würde die Initiative
                                                      Bewilligungspflicht bei Umbau und Sanie­         verunmöglichen.
                                                      rungsmassnahmen, welche die extreme Ini­         Auch die künftige Nutzung des Hafenare­
                                                      tiative verlangt, trifft besonders ältere Mie­   als soll bereits bevor Grundlagen über mög­
 Patricia von Falkenstein                             terinnen und Mieter, die zum Beispiel auf        liche Neunutzungen vorliegen gesetzlich ein­
                  Präsidentin
              HEV Basel-Stadt
                                                      einen Lift oder andere altersgerechte Um­        geschränkt werden. Die Initiative «Hafen für
                                                      bauten angewiesen sind.                          alle – Freiräume statt Luxusprojekte» verlangt
                                                   •	Diese Initiative ist eine Zwängerei, weil sie    unter anderem, dass 30 Prozent der Gesamtflä­
Mittlerweile liegen bereits drei brandgefährli­       lanciert wurde, bevor die vom Volk, der Re­      che mit gemeinnützigem Wohnraum mit einer
che Volksinitiativen vor, welche sowohl dem           gierung und dem Parlament beschlossenen          Ausnutzungsziffer von über 3 vorzusehen sind.
Interesse der Hauseigentümerschaften als auch         schärferen Wohnschutzbestimmungen am             Der Wagenplatz muss in seiner heutigen Nut­
denjenigen des Kantons zuwiderlaufen. Wie             1. Januar 2022 in Kraft treten werden. Der       zungsform erhalten bleiben. 40 bis 50 Prozent
wir bereits im Editorial der letzten Ausgabe          Mieterverband will also nicht einmal abwar­      der Areale Klybeck und Westquai müssen als
geschildert haben, ist die Initiative «JA zum         ten bis die neuen Bestimmungen ihre Wir­         uneingeschränkt öffentlich zugängliche Grün-
ECHTEN Wohnschutz» am 28. November                    kung entfalten. Das ist eine flagrante Miss­     und Sportflächen gestaltet werden. 20 bis
abzulehnen. Unsere Argumente in Kürze:                achtung des Volkswillens, der Regierung          30 Prozent der Fläche sollen zur langfristigen
                                                      und des Parlaments.                              Integration und Weiterentwicklung der kultu­
•	Am 29. November 2020 hat die Stimmbe­                                                               rellen und gastronomischen Nutzungsformen
   völkerung für die Änderungen des Wohn­          Das zweite Volksbegehren «Basel baut Zu-            der heutigen Zwischennutzung und auch als
   raumfördergesetzes gestimmt und damit           kunft» will, dass auf Transformationsarealen        Eventstandort dienen. Weitere Details sollen
   strenge Wohnschutzbestimmungen zuguns­          «zukunftsweisende Lösungen für das Leben und        zusätzlich gesetzlich geregelt werden.
   ten der Mieterinnen und Mieter gutgeheis­       Arbeiten im Kanton» festgesetzt werden. Diese       Abgesehen davon, dass der Detailierungsgrad
   sen.                                            Lösungen müssen sozial, wirtschaftlich und          höchst ungewöhnlich ist, liegen die Ziele auch
•	Nur gerade ein Jahr später, am 28. Novem­       ökologisch nachhaltig sein und partizipativ erar­   nicht im Gesamtinteresse des Kantons, sondern
   ber 2021, müssen die Stimmbürgerinnen           beitet werden. Mindestens 50 Prozent der nutz­      verfolgen Individualinteressen. Diese Initiative
   und Stimmbürger wieder über eine Initi­         baren Bruttogeschossfläche pro Bebauungs-           verhindert mit ihren zahlreichen und sehr ein­
   ative des Mieterverbandes abstimmen, die        plan müssen gemeinnützig dauerhaft in Kosten­       schränkenden Forderungen, dass eine freie Pla­
   quasi eine Verstaatlichung des basel-städti­    miete vermietet werden. Die Zonen- und Be­          nung durchgeführt werden kann. Möglicher­
   schen Wohnungsmarktes bedeuten würde.           bauungspläne müssen unter Mitwirkung der            weise hätte eine frühzeitig vorgelegte Planung
•	Diese Initiative ist unnötig, weil die ver­     Bevölkerung erarbeitet werden. Die Areale müs­      aller Transformationsareale durch den Kanton
   schärften Wohnschutzbestimmungen vom            sen das Ziel der CO2-Neutraliät erreichen.          die eine oder andere Initiative verhindert. Auch
   29. November 2020 die Mieterinnen und           Die Annahme dieser Initiative würde die Pla­        der seinerzeit euphorisch eingebrachte Begriff
   Mieter genügend schützen, aber die drin­        nung massiv einengen. Für das Klybeck-, Drei­       «Rheinhattan» wirkte möglicherweise provoka­
   gend nötigen Investitionen und einen Aus­       spitz-, Wolf- und Hafenareal muss offenen           tiv. Ein Nebeneinander von attraktivem Wohn­
   bau des Wohnangebots ohne unnötige büro­        Geistes geplant werden können. Der Kanton           raum mit Rheinsicht, wie gastronomischen
   kratische Hürden ermöglichen.                   muss die Chance nutzen, die Funktionen Woh­         und kulturellen Nutzungen, ist möglich und
•	Diese Initiative ist schädlich, weil sie den    nen, Mobilität, Freizeit und Arbeiten ideal zu      soll frei geprüft werden können.
   ganzen Wohnungsmarkt – mit wenigen              kombinieren. Dies ist nicht möglich, wenn
   Ausnahmen – regulieren und die private In­      bereits zuvor enge Richtlinien vorgeschrieben       Diese Volksinitiativen zeigen, dass der HEV
   vestitionstätigkeit massiv einschränken will.   werden. Es ist heute selbstverständlich, sowohl     auch reagieren muss. Wir tun das, auch um
   Vergleichbare abschreckende Beispiele einer     bei der Planung als auch bei der Realisierung       Ihre Interessen zu vertreten!

Nr. 11-2021    Hauseigentümerverband Basel-Stadt                          4
DER HAUSBESITZER Hauseigentümerverband Basel-Stadt www.hev-bs.ch - Nr. 11 November 2021 - Nein! Am 28. November zum ...
I N H A LT
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D MÄSS
                                              16             GUT
                                                                                                     28
                                                                                                                 Verschwenden
LYTTET Y                                                     GESCHÜTZT

                                                                                                                 Sie noch
                                                                                                                 Geld, Salz
                                                                                                                 und Wasser?

                                                                                                                 Mit der EAF
Es gibt sie seit 550 Jahren in unserer Stadt, und            Eine immer intensivere Nutzung des Lebens­
letztes Jahr wurde sie schmerzlich vermisst … die            raums und der Klimawandel fördern in der ganzen

                                                                                                                 Technologie
Herbstmesse. Früher läutete das Messeglöcklein               Schweiz die Risiken von Naturgefahren. Das zeigt
immer am 27. Oktober, dem Sabinentag, von der                eine im Dezember 2020 veröffentlichte Risiko-
Martinskirche herab, und schon damals stürmte                analyse des Bundesamts für Bevölkerungsschutz.
die Jugend mit dem Schrei «D Mess lyttet y» aus
der Schule zu den diversen Messplätzen, um sich
                                                             Für Betroffene bedeuten Naturereignisse mit Scha­
                                                             denfolge grosse Umtriebe und Ärger. Vorbeugend
                                                                                                                 sparen Sie Geld
eine Gratisfahrt zu ergattern. Erst seit 1926 gilt der
letzte Samstag vor dem 30. Oktober als offizieller
                                                             wirken ein regelmässiger Gebäudeunterhalt und
                                                             bauliche Schutzmassnahmen. Wertvolle Informa­
                                                                                                                 beim Kalkschutz
Messebeginn.                                                 tionen bietet ausserdem die Plattform «Schutz vor
                                                             Naturgefahren».
                                                                                                                 und schonen
                                                                                                                 dabei die Umwelt.
EDITORIAL4                                                  HEV-SERVICE26–27
                                                             Der Hauseigentümerverband Basel-Stadt
                                                             lädt ein zu einer Podiumsveranstaltung mit
                                                                                                                 Jetzt mehr
                                                                                                                 erfahren:
AKTUELL6–14
                                                             Regierungspräsident Beat Jans zum Thema
Obligatorische Erdbebenversicherung für
                                                             Investitionen in Wohnliegenschaften –
Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer –
                                                             Ist Basel-Stadt für Private und Investoren
Pro und Contra                          6
                                                             noch interessant?                            26     www.hydro-service.ch
«Mietendeckel:
Eine weltweit gescheiterte Idee»                   8        Landesindex der Konsumentenpreise            27

Abstimmung vom 28. November 2021 in Basel 9                 Wohnungsabnahmedienst27
Ausstellung im Museum Kleines Klingental
Die geträumte Stadt                               10        ALLGEMEIN
Allschwiler Bauprojekte                           12        Unternehmen, die Ihr Vertrauen verdienen     22
                                                             Telefonische Beratung                        27

BASEL-STADT16–20                                            Gute Adressen für Immobilien                 30
D Mäss lyttet y                                   16
Revision des Inventars der schützenswerten                   SICHERHEIT                               28–31
Bauten – im Dialog                                18        Gebäudeunterhalt schützt bei Unwettern       28

RECHT21–25                                                  VERSICHERUNG32–33
Selbstbestimmung – ein hohes Gut.                            Basel-Stadt hat in Schutzmassnahmen
Teil 1: Gesetzliche Vertretung                    21        investiert32
Mietzinsvorbehalt bei einer Mietzinsreduktion?23
Aus dem Europäischen Gerichtshof                             EINBRUCHSCHUTZ                           34–35
Ausführungen zum vergaberechtlichen                          Licht schreckt ab                            34
Grundstücksprivileg24
Aus dem Bundesgericht                                                                                            Hydro Service Schweiz GmbH
                                                             BRANCHENREGISTER44–45
Gültigkeit subsidiär ordentlicher Kündigung                                                                      ist ein Schweizer Clean Tech
für den Fall der Unzulässigkeit der
                                                                                                                 Unternehmen, führend in der
ausserordentlichen Kündigung                      25        IMPRESSUM47
                                                                                                                 EAF Technologie für umwelt-
                                                                                                                 freundlichen Kalkschutz.
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AKTUELL

Obligatorische Erdbebenversicherung für Haus-
eigentümerinnen und Hauseigentümer – Pro und Contra
Ständerat und Nationalrat haben eine Motion der ständerätlichen Umweltkommission «Schweizerische Erdbebenver-
sicherung mittels System der Eventualverpflichtung» angenommen. Im Falle eines Erdbebens mit Schäden müssten
Hauseigentümer obligatorisch einen bestimmten Prozentsatz des Versicherungswerts ihres Gebäudes als Einmalzahlung
in eine gemeinschaftliche Kasse einzahlen. Es fallen also nicht – wie bei Versicherungen üblich – jährliche Prämien an,
sondern eine Einmalverpflichtung nach einem Erdbeben mit Schäden. Diese Eventualverpflichtung würde als gesetzliches
Grundpfand dinglich abgesichert. Der Bundesrat muss jetzt konkrete Vorschläge zur Umsetzung vorlegen.

                                                   Notunterkünften, Ausfälle bei Mieteinnah­        krise geholfen und auch in der gegenwärtigen
                                                   men und vieles mehr.                             Pandemie. Freiwillige Versicherungslösungen
                                                   Die Befürworter dieser neuen Lösung argu­        seien heute schon möglich.
                                                   mentieren mit der enormen Schadenhöhe,           Es bleibt abzuwarten, wie der Bundesrat die­
                                                   welche – anders als in der aktuellen Pande­      sen Auftrag des Parlaments umsetzt; das The­
                                                   mie – die finanziellen Möglichkeiten von         ma wird uns weiter beschäftigen. Auch mit
                                                   Bund und Kantonen übersteigen würde, wel­        Blick auf das in unserer Region höhere Ge­
                                                   che mit Aufräumarbeiten, dem Schaffen von        fahrenpotenzial durch Erdbeben ist es wich­
                                                   Spitalkapazitäten und mit Sicherheitsaufga­      tig, vollumfänglich informiert zu sein.
Christoph Eymann                                   ben genug zu tun und zu finanzieren hätten.
                                                   Solidarität wäre zwingend, da individuelle
Dieser Ansatz ist neu, die bisherigen Vor-         Versicherungslösungen nicht dazu beitragen
stösse, welche eine Versicherung forderten,
sahen obligatorische Jahresprämien vor. In
                                                   könnten, die Breite der Schäden zu verrin­
                                                   gern. Die vorgesehene Einmalprämie sei dem
                                                                                                        Nein zu einem
der Schweiz geht man von vier Risiken aus,
welche gravierende Folgen haben können:
                                                   üblichen Versicherungssystem mit Jahresprä­
                                                   mien vorzuziehen.
                                                                                                        stop von ökolo-
Strommangellage, Erdbeben, Influenzapan­
demie, Hochwasserereignisse. Mit diesen Ri­
                                                   Die Gegner – dazu gehört der Hauseigentü­
                                                   merverband Schweiz – lehnen das Obligatori­          gischen wohn-
                                                                                                        sanierungen.
siken befasst sich die Politik; Prävention steht   um ab. Eine staatlich verordnete Zwangshaf­
im Vordergrund.                                    tung für Immobilieneigentümer bei starken
Bei schweren Erdbeben gehen Experten für           Erdbeben sei eine Zwängerei, ein Versiche­

                                                                                                        NEIN
die Schweiz von einer Schadensumme im              rungsobligatorium sei bereits mehrmals abge­                        AM 28. NOVEMBER ZUM EXTREMEN

dreistelligen Milliardenbereich aus. Es fallen     lehnt worden. Es sei an den Kantonen, wel­                          WOHNSCHUTZGESETZ
                                                                                                                       MIT REGIERUNG UND GROSSEM RAT.
nicht nur Kosten zur Behebung von Gebäu­           che für die Gebäudeversicherung zuständig
deschäden an, die Folgen von Betriebsunter­        sind, Lösungen zu präsentieren. Bei grossen
brüchen müssen ebenso berücksichtigt wer­          Schadenereignissen sei es am Bund, Unter­
den wie die Erstellung und der Bezug von           stützung zu leisten, diese habe in der Finanz­

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DER HAUSBESITZER Hauseigentümerverband Basel-Stadt www.hev-bs.ch - Nr. 11 November 2021 - Nein! Am 28. November zum ...
AKTUELL

«Mietendeckel:
Eine welt weit gescheiterte Idee»
Unter dem Titel «Mietendeckel: Eine welt­         Gemäss der Autorin ist die Meinung von                 Folgen allzu starker Eingriffe
weit gescheiterte Idee» erschien auf der          Wirtschaftswissenschaftlern selten so ein­             Die Autorin stellt fest, dass trotz seines fast
Webseite der Deutschen Welle (DW), dem            hellig wie beim Thema Mietpreiskontrol­                durchweg schlechten Rufs bei Ökonomen
Auslandssender Deutschlands, am 6. Feb­           len: Sie richteten langfristig mehr Schaden            Regierungen immer wieder auf Mieten­
ruar 2020 ein interessanter Artikel von Lisa      an, als dass sie Nutzen brächten. Das eher             deckel zurückgreifen. Städte verfügen über
Hänel (Autorin). Er beleuchtet die Wirkun­        konservativ-geprägte «Manhattan Institute              ein ganzes Instrumentarium an Mietpreis­
gen von Mietendeckeln und Regulierung             for Policy Research» in den USA beispiels­             kontrollen: Die etwas schwächeren Miet­
weltweit. Nachstehend soll dieser Artikel         weise stellt Mietpreiskontrollen ein vernich­          preisbremsen mit einigen Schlupflöchern
zusammengefasst wiedergegeben werden:             tendes Urteil aus. Sie seien weder geeignet,           für Vermieter oder die weitaus rigoroseren
                                                  mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen,                 Mietendeckel, die dem Staat weite Befug­
Steigende Mieten weltweit                         noch seien sie eine Lösung in der Bekämp­              nisse einräumen.
Der Artikel stellt fest, dass in vielen Metro-    fung von Armut, Ungerechtigkeiten und
polen der Welt die Mieten explodieren. In         Segregation innerhalb von Städten.                     Die Folge allzu starker Eingriffe zeigt das
fast jeder Grossstadt, ob in den USA, in                                                                 Beispiel New York, wo die Mieten eingefro­
Schweden oder Deutschland, klagen die             Auch verweist die Autorin darauf, dass vie­            ren wurden: Vermieter konnten und woll­
Menschen über zu knappen Wohnraum und             le Ökonomen einen Widerspruch zwischen                 ten ihre Wohnungen nicht mehr moderni­
steigende Mieten. Um dem Einhalt zu ge­           Mietendeckel und Marktlogik sehen. Die                 sieren, ganze Stadtviertel verfielen.
bieten, haben viele Städte zu Mietendeckeln       Mieten werden zwar kurzzeitig stabilisiert,
gegriffen. Ein internationaler Vergleich hat      Investoren werden aber gleichzeitig abge­              Die Autorin verweist richtigerweise darauf,
aber gezeigt, dass das kurzsichtig gedacht ist.   schreckt. Dadurch stagniert der Wohnungs­              dass sich Mietpreiskontrollen aber keines­
                                                  markt. Vermieter können es sich dann nicht             wegs nur auf die Vergangenheit beschrän­
Auch Berlin, wo sich die Mieten in den ver­       mehr leisten, ihre Wohnungen zu moder­                 ken. Erst kürzlich hat der Bundesstaat New
gangenen zehn Jahren fast verdoppelt ha­          nisieren. Gleichzeitig entstehen nur weni­             York einen neuen, allerdings umstrittenen,
ben, wollte die Mieten für fünf Jahre ein­        ge neue Wohnungen, da Investoren fehlen.               da recht restriktiven Mietendeckel beschlos­
frieren, und zwar auf den Stand per 18. Juni      Andere Studien hingegen verweisen darauf,              sen und Basel gerade eine Wohnschutz-Initi­
2019. Vor diesem Stichtag wurden in Ber­          nicht nur auf die ökonomischen Bedenken                ative auf den Weg gebracht. Berlin ist also in
lin nochmals viele Mieterhöhungen ausge­          zu achten, sondern auch auf die unmittelba­            guter internationaler Gesellschaft. Was aber
sprochen. Dazu sollte eine Mietobergrenze         ren Vorteile für Mieter zu schauen.                    aussieht wie ein Siegeszug einer strengen
bei zu hohen Mieten kommen. Ausgenom­
men davon wurden Sozialwohnungen und
Neubauten, die nach 2014 erstmals bezogen
wurden. Berlin wollte damit massiv in den
Mietmarkt eingreifen. (Anm. HEV: Inzwi­
schen wurde der Mietendeckel als verfas­
sungswidrig bezeichnet, da eine gesetzliche
Grundlage dazu fehlt.)

Mehr Schaden als Nutzen
Den Weg, den Berlin im Kampf gegen stei­
gende Mieten beschreiten wollte, sind Städ­
te auf der ganzen Welt bereits mal mehr,
mal weniger intensiv gegangen. Es gibt fast
kein Land der Erde, das nicht schon einmal
Mietpreiskontrollen ausprobiert hat.              In den 1970ern verkamen in New York reihenweise Häuser, wie hier im Stadtviertel Brooklyn.

Nr. 11-2021   Hauseigentümerverband Basel-Stadt                           8
DER HAUSBESITZER Hauseigentümerverband Basel-Stadt www.hev-bs.ch - Nr. 11 November 2021 - Nein! Am 28. November zum ...
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Mietpreispolitik ist ausser in New York und       eine Liste eintragen. Die Warteliste hat die
Berlin eher das Gegenteil. In diesem Zu­          600  000 Interessenten bereits überschrit­

                                                                                                      nein zur
sammenhang spricht die Autorin Basel an:          ten; im Schnitt dauert es elf Jahre, bis man
«Denn Basels Wohnschutz-Initiative wurde          so eine Wohnung bekommt. Vor allem in

                                                                                                      enteignung
beispielsweise in Abgrenzung zu Genf ent­         Stockholm ist die Lage gravierend.
wickelt. Genf hat seinen Wohnungsmarkt
stark reguliert und dadurch dazu beigetra­        Gemäss der Autorin sind insbesondere ein­
gen, dass die Mieten steigen und Investiti­       kommensschwache Familien und Neubür­                von Basler
onen ausbleiben. Die Denkfabrik ‹Avenir           ger benachteiligt, die nicht jahrelang auf
Suisse› analysiert, dass die strikte Mietpreis-
politik diejenigen bevorzugt, die lange in ih­
                                                  eine Wohnung warten und sich gleichzei­
                                                  tig aber auch kein Eigentum leisten können.
                                                                                                      wohneigentum.
ren Wohnungen bleiben. Mit anderen Wor­           In Schweden blüht inzwischen ein Schwarz­

                                                                                                     NEIN
                                                                                                                        AM 28. NOVEMBER ZUM EXTREMEN
ten: ‹Wer in Genf umzieht, verliert›. Davon       markt mit illegalen Untermieterverträgen.                             WOHNSCHUTZGESETZ
fühlen sich die Basler abgeschreckt und su­       Die Organisation für wirtschaftliche Zu­                              MIT REGIERUNG UND GROSSEM RAT.

chen deshalb eine wirtschaftsfreundliche Lö­      sammenarbeit und Entwicklung (OECD)
sung, schreibt die Basler Zeitung».               hat deshalb Schweden in einer Studie aufge­
                                                  fordert, die Mietpreiskontrollen zu lockern.
Beispiel Schweden                                 Die schwedische Regierung hat bereits mit
Am Beispiel Schweden beleuchtet die Auto­         einer Deregulierung begonnen.
rin den Widerspruch von steigenden Mieten                                                        tere Beispiele zeigen aber auch: Ein so rigo­
aufgrund einer Mietpreiskontrolle: Das Pro­       Fazit der Autorin                              roser Eingriff in den Wohnungsmarkt geht
blem entsteht, wenn es einen regulierten und      Für die Autorin zeigt der internationale       selten gut und macht so gut wie immer eine
einen unregulierten Wohnungsmarkt gibt.           Blick, dass Mietpreiskontrollen weder ein      Nachjustierung nötig. Sie verweist auf den
Schweden gehörte lange Zeit zu den Ländern,       deutsches noch ein neues Phänomen sind.        Volkswirt Cieleback, gemäss welchem eine
die am stärksten ihre Mietpreise kontrollier­     Sie kommen und gehen, mal greifen sie stär­    Regulierung der Mietpreise immer auch
ten. Mit wenig Erfolg, die Mieten steigen un­     ker in den Markt ein, mal weniger stark. Sie   mit Massnahmen einhergehen müsste, die
aufhörlich, und Wohnraum wird knapp.              sind eine politische Massnahme, die auf eine   gleichzeitig Wohnraum schaffen. Allerdings
Die Folge: Während die Mieten auf dem             der drängendsten Fragen der Zeit, wie Städ­    sei ihm kein Beispiel bekannt, bei dem das
unregulierten Markt steigen, ist der Drang        te das Grundrecht auf Wohnen sichern kön­      konsequent umgesetzt worden sei.
nach Wohnungen mit einer gedeckelten              nen, eine scheinbar sozialverträgliche und
Miete riesig. In Schweden kann sich jeder,        schnell umsetzbare Lösung versprechen.         Zusammengefasst von Andreas Zappalà,
der eine solche Wohnung haben möchte, in          New York, Genf, Schweden und viele wei­        Geschäftsführer HEV Basel-Stadt

Abstimmung vom 28. November 2021 in Basel
Am 28. November 2021 wird in Basel-Stadt          schutzbestimmungen gutgeheissen hat. Der       wofür sie eingeführt werden. Solche gesetz­
zum zweiten Mal innert Jahresfrist über eine      Regierungsrat hat daraufhin per 1. Januar      lichen Regelungen kennen Genf und Lau­
vom Mieterverband und von linken Krei­            2022 eine Wohnschutzverordnung in Kraft        sanne, Städte also, die nicht bekannt sind für
sen lancierte Initiative abgestimmt. Sie ver­     gesetzt, welche die Vermieterrechte massiv     tiefe Mieten, dafür umso bekannter für bau­
langt für den Kanton Basel-Stadt strengere        einschränkt, indem Mietzinsplafonierungen      lich vernachlässigte Wohnquartiere. Aus die­
Mieterschutzbestimmungen, als diese im            eingeführt sowie Kündigungen und Bau­          sem Grund ist die Wohnschutzinitiative II
eidgenössischen Mietrecht ohnehin schon           vorhaben erschwert werden.                     abzulehnen und am 28. November 2021 ein
vorgesehen sind. Hinzu kommt, dass das                                                           NEIN in die Urne zu legen.
Basler Stimmvolk in der Abstimmung vom            Obige Erkenntnisse zeigen, dass Eingriffe
29. November 2020 bereits strenge Wohn­           in den Wohnungsmarkt nie das bewirken,         HEV Basel-Stadt

                                                                       9                                Hauseigentümerverband Basel-Stadt       Nr. 11-2021
DER HAUSBESITZER Hauseigentümerverband Basel-Stadt www.hev-bs.ch - Nr. 11 November 2021 - Nein! Am 28. November zum ...
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Ausstellung im Museum Kleines Klingental
Die geträumte Stadt
Die aktuelle Sonderausstellung im Museum Kleines Klingental präsentiert anhand von Modellen, Plänen, Fotografien
und Filmen wenig bekannte Ideen und Visionen aus dem 20. Jahrhundert für Basel, die nicht oder noch nicht reali-
siert worden sind. In punktuellen Rück- und Ausblicken auf die Bau- und Planungsgeschichte wird bewusst, welchen
Massstabs- und Bedeutungssprung die Stadt Basel hinter sich hat: von der beschaulichen, vorindustriellen Stadt am
Rheinknie zum nachindustriellen, weltweit vernetzten Wirtschaftsstandort der Wissensgesellschaft. Die Ausstellung
richtet sich an breite Kreise und möchte dazu ermutigen, sich eigenen Träumen von «Stadt» hinzugeben.

Eine Ausstellung über Stadt-Träume? Über          versität im Flussbett nahe der Mittleren Brü­         gen in Huningue, Weil am Rhein und Ba­
Stadtentwicklungsprojekte mit Traum-Cha­          cke zu platzieren. Diese Idee dürfte bis heute        sel zum Fluss hin zu einem Zentrum der tri­
rakter gar? Das Museum Kleines Klingental         vollkommen unbekannt geblieben sein. Wie              nationalen Region aufgewertet werden. Auch
macht es möglich: In der laufenden Sonder­        die Wildes dazu kamen, ob und wo sie ihr              dies wird in der Ausstellung dokumentiert.
ausstellung geht es um Ideen und Visionen –       Projekt eingereicht haben und was damit ge­
oder eben: Träume – von Stadt, von Projek­        schehen ist, war leider nicht mehr zu eruieren.       Höhenflüge
ten für Basel im 20. Jahrhundert.                 Der Rhein bildet das topografische und men­           Wenn man über Visionen und Träume von
                                                  tale «Rückgrat» der Stadt, seine Umleitung            Stadt nachdenkt, landet man schnell bei
Das erstaunlichste Projekt dürfte die an Kühn­    wäre – obwohl technisch machbar – ein un­             Türmen. Auf Basel bezogen bei den Roche-
heit kaum zu übertreffende Idee aus dem Jahr      vorstellbarer Eingriff in die Identität der Stadt     Türmen. In breiten Kreisen noch präsent sein
1932 sein, den Rhein umzuleiten. Dies, um im      und ihrer Bewohnerinnen und Bewohner.                 dürfte die nicht realisierte «Doppel-Helix»
Flussbett an zentraler Lage neues Land zu ge­                                                           von Herzog & de Meuron für Roche. Dieses
winnen. Nur die Birs sollte noch durch das        Aktuelle Ideen zur Stadtentwicklung kreisen           Hochhausprojekt wurde 2008 zugunsten des
Zentrum von Basel fliessen. Das Projekt der       ebenso um den Rhein: So soll etwa das Ge­             ersten der realisierten neuen Roche-Türme
Basler Bildhauer Franz und Paul Wilde schlug      biet rund um das Dreiländereck längerfristig          aufgegeben. Das sehr schöne Arbeitsmodell
zudem vor, das Kunstmuseum und die Uni­           durch aufeinander abgestimmte Entwicklun­             von Herzog & de Meuron des runden, in
                                                                                                        sich gedrehten, aber verworfenen Turms wird
                                                                                                        in der Ausstellung zum ersten Mal öffentlich
                                                                                                        gezeigt.

                                                                                                        Stadtentwicklung strebt auf beschränkter
                                                                                                        Fläche naturgemäss in die Höhe. Als «Land­
                                                                                                        marken» prägen – neben anderen Hoch­
                                                                                                        hausbauten – die überall in der Stadt und
                                                                                                        aus der Umgebung sichtbaren Türme der
                                                                           Franz und Paul Wilde,        Firma Roche die Stadtsilhouette und sind
                                                                           Projektidee für die          Orientierungspunkte. Die Stadt wächst aber
                                                                           Umleitung des Rheins,
                                                                           1932. Sammlung Peter
                                                                                                        auch in der Horizontalen: Zurzeit sind in
                                                                           Suter, Basel. Ein ver-       Basel zahlreiche Areale mit einer Gesamtflä­
                                                                           gleichbares Projekt wurde    che von über 100 Hektaren (entspricht rund
                                                                           in den 1970er-Jahren
                                                                           in Valencia vollendet.       4,4   Prozent der Stadtfläche) Teil von Pla­
                                                                           Die spanische Stadt liegt    nungsprojekten. Der Kanton strebt bis zum
                                                                           an der Mittelmeerküste
                                                                           an der Mündung des
                                                                                                        Jahr 2035 einen Anstieg der Einwohner­
                                                                           Flusses Turia. Dieser        zahl von heute 200 000 auf 220 000 an. Als
                                                                           wurde nach verheerenden      Ausdruck des Wachstums ist der Hochhaus-
                                                                           Überschwemmungen in
                                                                           den 1950er-Jahren aus        Boom für Basel vergleichbar bedeutsam wie
                                                                           der Stadt heraus verlegt –   die Schleifung der Stadtmauern oder der Auf­
                                                                           und das ehemalige breite
                                                                           Flussbett in einen Park
                                                                                                        bau des Gundeldinger Quartiers im 19. Jahr­
                                                                           umgewandelt.                 hundert.

Nr. 11-2021   Hauseigentümerverband Basel-Stadt                         10
AKTUELL

                                                                                 Träume müssen nicht auf die Zukunft ausgerichtet sein, man kann auch nostalgisch
                                                                                 «rückwärts träumen»: Dieses Modell bildet das Geviert Spalenberg – Schneider-
                                                                                 gasse – Totengässlein in den 1940er-Jahren ab. Man wollte damals aus wohnhygie-
Noch nicht realisiert: Visualisierung der Pläne für die Weiterentwicklung der    nischen Gründen (Licht, Luft, Sauberkeit) mit dem alten «Gehütt» aufräumen und
rheinseitigen Umgestaltung des Roche-Südareals durch Herzog & de Meuron.         den Andreasplatz stark vergrössern. Wettbewerbsprojekt von 1948/49. Modellfoto:
Stand: Oktober 2020. © Roche                                                     Atelier Eidenbenz. Archiv Kantonale Denkmalpflege Basel-Stadt.

Respekt und Wandel                                       lematische Visionen vorangetrieben. Zeug­           Ungebaute Denkmäler
Die Stadt ist nie «fertig gebaut» und unter­             nis davon sind etwa die (zum Glück nicht            Stellt sich die Frage, warum man sich mit
liegt stetem Wandel: Der Respekt vor der Ge­             realisierte) sogenannte «Tal-Entlastungs­           nicht realisierten Projekten befassen soll? Ab­
schichte der Stadt und den Qualitäten der his­           strasse», eine Schneise quer durch die his­         gesehen vom ästhetischen Reiz, den verwor­
torischen Substanz gebietet einen sorgsamen              torische Altstadt, oder die nach damaligen          fene, «verrückte» Ideen haben können, sagen
Umgang mit der «geerbten» Altstadt. Aus                  Vorstellungen moderne Neugestaltung ver­            sie doch etwas aus darüber, wer wir sind, wie
wohnhygienischen oder verkehrstechnischen                winkelter und damals tatsächlich unhygie­           wir ticken. Zum Beispiel: Was sagt das über
Gründen wurden vor hundert Jahren prob­                  nischer Altstadtquartiere. Auch wenn vieles         Basel, dass ein Projekt wie die Rheinumlei­
                                                         nicht zustande kam – grosse Teile der Altstadt      tung keine Spuren im Staatsarchiv hinter­
                                                         fielen dem Wandel zum Opfer.                        lässt? Dass die Calatrava-Brücke nicht ge­
                                                                                                             baut worden ist? Oder das Casino von Zaha
                                                         In der Ausstellung bietet ein grosses Modell,       Hadid?
                                                         das seit Jahrzehnten nicht mehr öffentlich ge­
                                                         zeigt worden ist, Gelegenheit, über den Um­         Es mag müssig sein, solche Fragen beant­
                                                         gang mit der geerbten Stadt nachzudenken:           worten zu wollen – darüber nachzudenken,
                                                         Es zeigt das Geviert zwischen Schneidergasse        lohnt sich allemal. Die ungebauten Projek­
                                                         und Nadelberg – mit der Idee, den Andreas­          te können solche Fragen provozieren – und
                                                         platz zulasten eines grossen Teils der Altstadt     deshalb sind sie wertvoll. So gesehen, gibt es
                                                         zu vergrössern. Ein Beispiel für den Konflikt       nicht nur reale Baudenkmäler, sondern auch
                                                         zwischen dem Respekt vor dem historischen           ungebaute Denkmäler, die unseren Schutz
                                                         Wert, den alte Gebäude verkörpern können            verdient haben. Nicht Schutz vor Abriss –
                                                         und die einen Teil der Identität der Einwoh­        sondern Schutz vor dem Vergessen.
                                                         nerschaft prägen, und der Tatsache, dass die
                                                         Stadt sich wandeln können muss, um zu­              Marc Keller, Kurator der Ausstellung
                                                         kunftsfähig zu bleiben.                             «Die geträumte Stadt»

                                                           Die Ausstellung «Die geträumte Stadt» ist bis zum 13. März 2022 im Museum Kleines Klin-
                                                           gental (Unterer Rheinweg 26) zu sehen. Öffnungszeiten: Mittwoch und Samstag, 14  –  17 Uhr,
Kunst und Architektur können sich gegenseitig
                                                           Sonntag, 10  –  17 Uhr. Gezeigt werden insgesamt über 100 Exponate von 9 Leihgebern in
befruchten: Der Basler Künstler Paul Camenisch
arbeitete als Architekt, bevor er 1933 die Künst-          7 Räumen, darunter 10 Modelle, 8 Kunstwerke, 7 Filme und 27 Fotos. Private Führungen für
lervereinigung «Gruppe 33» mitbegründete. Seine            Gruppen sind ohne Weiteres möglich: Anfragen bitte zwei Wochen im Voraus an das Sekre-
Aquarelle mit phantastischen Architekturlandschaften
aus den 1920er-Jahren erinnern an Lego-Landschaf-          tariat der Kantonalen Denkmalpflege Basel-Stadt, +41 61 267 66 25 oder an: mkk@bs.ch
ten oder – neudeutsch – an Hochhaus-Cluster.

                                                                                11                                   Hauseigentümerverband Basel-Stadt   Nr. 11-2021
AKTUELL

Allschwiler Bauprojekte
Die Gemeinde Allschwil ist mit über 20  000
Einwohnern die grösste Gemeinde im Kan­
ton Basel-Stadt. Sie bietet derzeit rund 4000
Arbeitsplätze an. Wie in Basel und anderen
Baselbieter Gemeinden verfügt auch All­
schwil über Gebiete und Areale, auf wel­
chen Wohn- und Arbeitsentwicklungspo­
tenziale bestehen. Ein paar wenige davon
sollen nachstehend zusammengefasst wer­
den. Zudem hat die Gemeindepräsidentin
den Geschäftsführer des HEV Basel-Stadt
zu einem Interview empfangen.

Zonenplanrevision
Allschwil überarbeitet die Zonenvorschrif­
ten Siedlung und den Strassennetzplan. Da­
bei kann sich die Allschwiler Bevölkerung
aktiv einbringen.

Die Zonenvorschriften sind das zentrale In­
strument der kommunalen Raumplanung.
                                                  Frühling der Öffentlichkeit vorgestellt wur­   einem späteren Zeitpunkt folgt dann die
Sie bestimmen, wo zukünftig welche Gebäu­
                                                  de. Eng mit der Siedlungsentwicklung ver­      offizielle Mitwirkung.
de erstellt und wie Siedlungsentwicklung,
                                                  bunden ist die Mobilität, deshalb wird auch
Freiräume und Mobilität aufeinander abge­
                                                  der Strassennetzplan Siedlung überprüft        Räumliches Entwicklungs-
stimmt werden können. Mit der anstehen­
                                                  und wo nötig revidiert. Während des ge­        konzept (REK)
den Überprüfung und Aktualisierung dieses
                                                  samten Prozesses besteht für die Allschwiler   Um die Entwicklung Allschwils selbststän­
Planungsinstruments soll Allschwil für die
                                                  Bevölkerung immer wieder die Möglich­          dig und proaktiv lenken zu können, hat der
nächsten fünfzehn Jahre fit gemacht werden.
                                                  keit, sich an der Planung zu beteiligen – in   Allschwiler Gemeinderat das Räumliche Ent­
Basis der Arbeiten ist das Räumliche Ent­
                                                  einem ersten Schritt über eine Umfrage. Zu     wicklungskonzept (REK) Allschwil 2035 erar­
wicklungskonzept (REK), das der Gemein­
derat 2018 verabschiedet hat. Der Gemein­
derat möchte die Allschwiler Bevölkerung
eng in den wichtigen Planungsprozess der
Zonenplanrevision einbeziehen. Dazu kön­
nen sich Bevölkerung, Grundeigentümer­
schaft, Gewerbetreibende und Arbeitneh­
mende an mehreren Anlässen einbringen.

Die Zonenvorschriften Teil Siedlung der
Gemeinde Allschwil stammen aus dem Jahr
2007; in der Regel werden diese alle zehn bis
fünzehn Jahre übeprüft und aktualisiert –
dies geschieht nun. Ein wichtiger Bestand­
teil der Revision ist die Erarbeitung der Teil­
zonenvorschriften Binningerstrasse: Eine
konkrete und grundeigentümerverbindli­
che Anwendung dieser Vorschriften gibt
der Masterplan Binningerstrasse vor, der im

Nr. 11-2021   Hauseigentümerverband Basel-Stadt                       12
AKTUELL

beitet. Zu den Stossrichtungen des REK hat
sich die Bevölkerung in einer breiten Ver­
nehmlassung mit deutlicher Zustimmung
geäussert. Nebst der Stärkung der Quartier­
zentren Dorfkern und Lindenplatz steht die
Weiterentwicklung des Gebiets Binninger­
strasse und des Arbeitsgebiets Bachgraben im
Vordergrund. Zahlen sprechen eine deutli­
che Sprache, und die Allschwiler Zahlen drü­
cken vor allem eines aus: Die grösste Baselbie­
ter Gemeinde übt eine hohe Anziehungskraft
auf Unternehmen aus und ist auch als Wohn­
ort sehr attraktiv. Nach Jahrzehnten der Stag­
nation hat die Bevölkerung seit 2005 um ca.
14 Prozent auf etwa 21  000 (September 2017)
zugenommen. Gleichzeitig ist die Zahl der
Arbeitsplätze stark gestiegen: Waren 2005
noch 8759 Beschäftigte in Allschwil tätig, sind
es heute knapp 11  000 – das ist ein Zuwachs      von drei interdisziplinären Planungsteams     gaben. Die Empfehlungen aus der Testpla­
von 25 Prozent. Weiteres Wachstum steht an.       geprüft. Ausgehend von dem breiten Ideen­     nung werden nun in einen koordinierten
                                                  spektrum der Beiträge formulierte ein vom     Masterplan überführt, der die planerische
Testplanung Binningerstrasse                      Gemeinderat eingesetztes Begleitgremi­        Grundlage für die anschliessende Revision
Das Gewerbegebiet rund um die Binninger­          um mit Vertretern der Politik, der Grund­     der Zonenvorschriften darstellen wird. Par­
strasse ist heute das wichtigste Versorgungs­     eigentümer, der Gewerbetreibenden, des        allel wird seitens des Kantons die Planung
gebiet der Gemeinde Allschwil und ein             Kantons Basel-Landschaft und des Quar­        der Tramverlängerung 8 in der Binninger­
Entwicklungsschwerpunkt von kantonaler            tiers sowie fünf Fachexperten grundlegende    strasse verfolgt. Die beiden Vorhaben wer­
Bedeutung. Gemäss dem räumlichen Ent­             Empfehlungen für die weitere Entwicklung      den eng koordiniert. Der Masterplan ist
wicklungskonzept der Gemeinde (REK) ist           des Gebiets. Die Ergebnisse der Testpla­      mittlerweile abgeschlossen.
künftig eine differenzierte Durchmischung         nung bestätigen das hohe Potenzial der Bin­
als Gewerbe-, Einkaufs- und Dienstleis­           ningerstrasse als Entwicklungsschwerpunkt     Die obigen Darstellungen wurden den all­
tungszentrum mit Wohnanteil angestrebt.           mit den im REK genannten Nutzungen            gemeinen Informationen auf der offiziellen
Die Realisierbarkeit dieser Entwicklungs­         und korrespondieren somit auch mit den        Seite der Homepage der Allschwiler Ge­
absicht wurde im Zuge einer Testplanung           im kantonalen Richtplan angeführten Vor­      meinde entnommen.

                                                                                                    Nein zu einem
                                                                                                    investitions-
                                                                                                    und BauStopp
                                                                                                    im Wohnmarkt.
                                                                                                    NEIN
                                                                                                                      AM 28. NOVEMBER ZUM EXTREMEN

                                                                                                                      WOHNSCHUTZGESETZ
                                                                                                                      MIT REGIERUNG UND GROSSEM RAT.

                                                                     13                               Hauseigentümerverband Basel-Stadt       Nr. 11-2021
AKTUELL

Interview mit Gemeindepräsidentin Nicole Nüssli, FDP.Die Liberalen
                                                    nanzielle Mittel erwirtschaftet werden, die    flächen nicht im Eigentum der Gemeinde
                                                    mit dem Steueraufkommen der natürli­           sind, wurden intensive Gespräche mit den
                                                    chen Personen nicht generiert werden kön­      Grundeigentümern geführt, um herauszu­
                                                    nen. Wie ich erwähnt habe, steigen auch die    finden, welche Entwicklungen angedacht
                                                    Schülerzahlen. Zur Finanzierung dieser zu­     sind. Es sind dies meist ansässige Gewerbe­
                                                    sätzlichen Kosten müssen neue Einnahme­        betriebe. Es macht keinen Sinn, eine Pla­
                                                    quellen erschlossen werden.                    nung voranzutreiben, wenn die Bebauung
                                                                                                   dann nicht stattfindet. Deshalb werden die
                                                    Eine Zwischenfrage: Wie sieht es mit der       weiteren Planungsschritte zusammen mit
Nicole Nüssli                                       Verkehrserschliessung dieses Gebiets aus?      den Grundeigentümern erfolgen. Mit die­
                                                    Nicole Nüssli: Das ist ein wesentlicher        sem Vorgehen werden diese auch tatsächlich
                                                    Punkt. Das Arbeitsgebiet Bachgraben soll       zum Bauen animiert.
Mit der Zonenplanrevision und dem vor-              verkehrstechnisch besser angeschlossen
gängigen Räumlichen Entwicklungskon-                werden. Dies einerseits über das geplante      Was für Wohnraum soll denn erstellt wer-
zept strebt die Gemeinde Allschwil eine             Tram Bachgraben von Basel her, anderer­        den?
bauliche Entwicklung sowohl in Bezug                seits über eine Veloverkehrsanbindung Park-    Nicole Nüssli: In Bezug auf diese Frage ist
auf Wohnungen wie auch das Gewerbe an.              allee und zuletzt über einen Zubringer an      die Gemeinde offen. Wir werden keine Vor­
Was ist der Hintergrund dieser Planung?             die Nordtangente. Diese Zufahrt wird über      gaben im Voraus machen. Letztlich wissen
Nicole Nüssli: Ziel der Gemeinde ist es,            eine städtische Untertunnelung einzel­         die Grundeigentümer und privaten Bau­
seine Bevölkerungszahl zu halten resp. be­          ner angrenzender basel-städtischer Quar­       herrschaften besser, welcher Wohnraum an
scheiden zu wachsen. Anvisiert wird eine            tiere erreicht. Dadurch werden angrenzen­      diesem Ort entstehen soll. Dies kann preis­
Bevölkerungszahl von 23  500 Einwohnerin­           de Quartiere in Allschwil und Basel vom        günstiger wie auch höherwertiger Wohn­
nen und Einwohnern. Zudem verzeichnet               Durchgangs- und Pendlerverkehr entlastet.      raum sein, es können aber auch Stock­
Allschwil wie auch Basel oder die von der           Wichtig ist aber auch die Anbindung an das     werkeigentumswohnungen entstehen. Dies
Grösse her vergleichbare Gemeinde Riehen            Dorf, welche über den Bus 64 realisiert wer­   hängt von den Grundeigentümern und
ein grosses Schülerwachstum.                        den soll.                                      Grundeigentümerinnen ab.

Wie schätzen Sie die Flughafennähe ein?             Kommen wir zum Masterplan Binninger-           Wie sieht denn der zeitliche Horizont bei
Nicole Nüssli: Der Flughafen spielt bei den         strasse. Dort ist eine andere Entwicklung      dieser Entwicklung aus?
Entwicklungsplanungen eigentlich kei­               geplant.                                       Nicole Nüssli: Bis 2024 sollte die Zonenpla­
ne Rolle. Ob die Nähe einen Vorteil oder            Nicole Nüssli: Hier handelt es sich aktu­      nung abgeschlossen sein. Für die Entwick­
Nachteil hat, hängt immer vom Betrach­              ell um ein reines Gewerbegebiet mit vielen     lung des Gebiets Binningerstrasse können
tungsstandpunkt ab. In der Tendenz dürf­            brachliegenden Flächen. Es machte deshalb      auch Quartierpläne erstellt werden. Diese
ten die Nachteile überwiegen. Ein Vorteil ist       Sinn, dieses Gebiet intensiver anzuschauen.    können vor 2024 entwickelt werden. Es ist
aber die Nähe von Allschwil zur Stadt Basel.        Sowohl das Räumliche Entwicklungskon­          denn auch eine gestaffelte Entwicklung ge­
                                                    zept wie auch die Testplanung haben ein        plant. Die Gemeinde muss die immensen
Bei der Entwicklung des Bachgrabenge-               riesiges Entwicklungspotenzial ausgewie­       Bauvorhaben auch prestieren können.
biets wird auf die Erstellung von Wohn-             sen. Aus diesem Grund stellt die Entwick­
raum verzichtet. Warum?                             lung der Binningerstrasse für Allschwil ein    Die Entwicklungsplanung und die Ein-
Nicole Nüssli: Das Gebiet Bachgraben wur­           Hauptprojekt dar.                              wohnerzahl machen Allschwil zu einer
de als ausschliessliches Arbeitsgebiet auser­                                                      Stadt. Wie sehen Sie das?
koren. In naher Zukunft sollen dort rund            Wie soll denn die Entwicklung aussehen?        Nicole Nüssli: Es ist sicher so, dass Allschwil
6000 weitere Arbeitsplätze entstehen. Wenn          Nicole Nüssli: Im Gegensatz zum Bachgra­       von der Anzahl Einwohner und Einwohne­
man bedenkt, dass die Gemeinde heute etwa           ben soll hier eine Mischnutzung stattfin­      rinnen her eine Stadt ist. Die Gemeinde will
10  000 Arbeitsplätze aufweist, so stellen die­     den. Neben dem Gewerbe und Dienstleis­         aber die positiven Eigenschaften eines Dor­
se zusätzlichen Arbeitsplätze einen markan­         tungsbetrieben soll auch Wohnraum erstellt     fes nach wie vor pflegen. Hier gibt es sicher
ten Anstieg dar. Die Entwicklung des Bach­          werden. Die Testplanung hat auch ergeben,      Vergleiche zu Riehen.
grabengebiets in diesem Umfang hat aber             dass in diesem Gebiet der Bedarf an zusätz­
auch einen finanziellen Hintergrund: Aus            lichen Gewerbeflächen nicht so gross ist wie   Frau Nüssli, ich danke Ihnen für das Inter­
diesen Entwicklungsarealen sollen auch fi­          im Bachgraben. Da die dortigen Parzellen­      view.

Nr. 11-2021     Hauseigentümerverband Basel-Stadt                       14
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B A S E L - S TA D T

D Mäss ly ttet y

Karin Rey

Es gibt sie seit 550 Jahren in unserer Stadt, und letztes Jahr wurde sie
schmerzlich vermisst … die Herbstmesse. Früher läutete das Mes­
seglöcklein immer am 27. Oktober, dem Sabinentag, von der Mar­
tinskirche herab, und schon damals stürmte die Jugend mit dem
Schrei «D Mess lyttet y» aus der Schule zu den diversen Messplät­
zen, um sich eine Gratisfahrt zu ergattern. Erst seit 1926 gilt der letz­
te Samstag vor dem 30. Oktober als offizieller Messebeginn.
                                                                            Aus: 550 Jahre Basler Herbstmesse, Spalentorverlag.
Vergnügungsmesse auf dem Seibi-Platz
Im 19. Jahrhundert war auf dem Barfüsserplatz, nach dem ehemali­
gen Schweinemarkt oft noch «Seibi-Platz» genannt, die grosse Ver­           nur die Kinder magisch an. Bis um 1930 herum kaufte man den
gnügungsmesse. Dicht gedrängt standen hier zahlreiche Stände,               «Moggedaig», der immer über den Mittag frisch zubereitet wurde,
Schausteller/innen und drei Resslyrytene. Dann gab es ein Wachsfi­          gerne noch warm und weich.
gurenkabinett, in dem man den Judas oder den Kopf des Holofer­
nes sehen konnte, zeitweise ein Panorama mit Napoleon und dem               Messbatzen und Messgrom
russischen Kaiser, ein Welttheater, eine Menagerie mit Löwen, See­          Die Kinder weniger begüterter Familien hatten schon ein Viertel­
löwen, Riesenschlangen und Krokodilen, einen Schiesstand und                jahr vor Messbeginn angefangen, sich mit Wasser- und Holzkörbe­
eine Rutschbahn. Beliebt bei den Grossmüttern und den Kleinen               schleppen oder mit Kommissionen ihr Messgeld schwer zu verdie­
waren die Hunde-, Affen-, oder Katzentheater. Eine Katze soll auf           nen. Eine Fahrt auf der Resslirytti kostete beispielsweise 5 Centimes.
einem Seil einen Betrunkenen imitiert und ein Hund namens Pro­              In wohlhabenden Kreisen bekamen die Kinder 5 Franken von den
fessor Weiss Geld gezählt und mit den Zuschauern Karten gespielt            Eltern, Grosseltern und manchmal auch von Onkeln und Tanten
haben. Bereits vor 1880 führten Marokkaner ihre Kamele vor. Na­             geschenkt, wobei ein Teil davon in den Sparhafen musste. Von den
türlich fehlten auch ein Zirkus, ein Käsperlitheater und ein Floh­
zirkus lange auf keinem Jahrmarkt. Ein trauriges Kapitel war das
Zurschaustellen körperlich beeinträchtigter Menschen oder missge­
stalteter Tiere.

Gruselige Moritatensänger und warmer «Moggedaig»
Bis ins frühe 20. Jahrhundert belebten auch die sogenannten Mori­
tatensänger die Messe. Häufig begleitet von einer Orgel oder sonsti­
gem Instrument, trugen sie dem Publikum Schauergeschichten oder
tatsächlich einmal Zugetragenes vor, meist mit einem moralischen
Unterton. Oft wurden die Gesänge durch Bildtafeln illustriert. Da­
nach eilten die Zuhörer mit wohligem Schauer heim in die gemüt­
liche Stube.
Die vielen bunten Stände mit Süssigkeiten wie Nougat aus Montéli­
mar, Gebweiler Lebkuchen oder natürlich Messmoggen zogen nicht              Barfüsserplatz, vor 1909, Postkarte, Privatbesitz Basel.

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B A S E L - S TA D T

Staatsarchiv Basel-Stadt

                                                                       Foto Kurt Wyss
Paten erhielten sie nur einen Messbatzen, wenn sie diesen einen Be­
such abstatteten, um die «Messe anzuwünschen».
                                                                                                                                             Messmoggefabrikation.
Die Daheimgebliebenen wurden mit einem Geschenk, einem so­
genannten «Messgrom», zuweilen auch «Groom», «Krom» oder
«Kram» geschrieben, getröstet. Das konnte etwas zum Essen, ein
Luftballon oder ein Buch sein, und sogar Spitzen oder ein Pelzbesatz
wurde den Damen manchmal mitgebracht. Die Kinder schrien zur
Messezeit mit Vorliebe: «D Mäss lyttet y – wär mr nit gromt, däm
schlon y d Schyben y». Trafen sie an der Messe auf Verwandte, so
kauften ihnen diese den Messgrom, das heisst, sie durften sich et­
was aussuchen.

Auf dem Petersplatz
Den Häfelimärt genossen in früheren Zeiten vor allem die Frauen,                                                                             Häfelimärt Petersplatz,
                                                                                                                                             Staatsarchiv
denn schliesslich gab es damals noch keine Warenhäuser. Und so                                                                               Basel-Stadt,
strömten die Damen vom Baselbiet, dem Elsass und dem Markgräf­                                                                               NEG 1322.
lerland in unsere Stadt. Vor allem am «guete Mäntig», dem ersten
                                                                                        Montag nach der Eröffnung der Messe, herrschte noch bis zu Be­
                                                                                        ginn des 2. Weltkriegs grosses Gedränge. Da gab es vieles für das Ge­
                                                                                        müt zu kaufen wie Kleider, Seidentücher aus Italien oder Leinen aus
                                                                                        dem Bernbiet, aber auch viel Nützliches für den Haushalt. Auch von
                                                                                        Bleisoldaten oder «Münchner Helgen» ist die Rede.
                                                                                        Die frisch verheiratete junge Frau, welche zwar zur Hochzeit feines
                                                                                        Porzellan geschenkt bekommen hatte, brauchte jetzt noch das Kaffee-
                                                                                        geschirr für den Alltag, meist in Rot oder Braun gehalten. Schüsseln,
                                                                                        die sogenannten Pruntruter Platten und die grau-blauen Steingut­
                                                                                        töpfe waren ebenfalls sehr beliebt.
                                                                                        Zunächst wurde die Ware mittels Abklopfen mit dem Fingerknö­
                                                                                        chel sorgfältig geprüft. Dann begann das Feilschen. Die Marktfrau­
                                                                                        en, die genau wussten, dass die Baslerinnen eher sparsam mit Geld
                                                                                        umgingen, richteten ihre Preise schon vorher danach. Schliesslich
                                                                                        packten sie noch «Dittigschirrli» für die Grosskinder oder Nichten
                                                                                        drauf. Die armen «Mägde», welche den Einkaufskorb der vorneh­
                                                                                        men Damen schleppen mussten, brachen manchmal fast zusammen
                                                                                        ob ihrer Last.

                                                                                        Wenn die Messe dann schliesslich ausgeläutet wurde, waren die Bas­
                                                                                        lerinnen und Basler von Vergnügungen gesättigt und zufrieden.
Niklaus Stoecklin, Barfüsserplatz, 1944.                                                Und bereit für die bald anstehende Vorweihnachtszeit.

                                                                   17                                                 Hauseigentümerverband Basel-Stadt   Nr. 11-2021
B A S E L - S TA D T

Revision des Inventars der schützenswerten
Bauten – im Dialog
                                                        Jahren erstellt. Jede Generation nimmt ihre        welcher Form auch immer, diese Elemente
                                                        Lebensumwelt anders wahr, neue Fragen und          sind wichtig für die Identifikation der Be­
                                                        Themen führen zu einem veränderten Blick           völkerung mit ihrer Lebensumgebung. Er­
                                                        auf Orte und Bauten. Mit der Überprüfung           folgt die Weiterentwicklung eines Stadtteils
                                                        kommen folglich auch Bauten neu dazu,              ohne Rücksicht auf solche, manchmal über
                                                        wenn sie als inventarwürdig angesehen wer­         Generationen gewachsenen Strukturen, so
                                                        den und das dazu notwendige Alter erreicht         gehen nicht nur prägende Bauten verloren,
                                                        haben. In der Regel braucht es auch hier min­      sondern in der Folge auch die Bindungen
                                                        destens eine Generation Abstand.                   der Menschen an ihr Quartier und letzten
Boris Schibler                                                                                             Endes der gesellschaftliche Zusammenhalt.
                                                        Erhaltenswürdig sind einzelne Gebäude
Um wertvolle Gebäude schützen und pflegen               oder Ensembles aufgrund «ihres kulturel­           Dialog mit der Quartierbevölkerung
zu können, muss man erst wissen, dass es sie            len, geschichtlichen, künstlerischen und           Inventarisierung und Denkmalpflege sind
überhaupt gibt. Die Kantonale Denkmalpfle­              städtebaulichen Werts» (DSchG § 5 Abs. 1).         somit letztlich eine gesellschaftliche Aufga­
ge hat aus diesem Grund seit 1980 den gesetz­           Wenn ein Bauwerk schon lange steht, ein            be von nicht geringer Tragweite. Es liegt also
lichen Auftrag, zu Informationszwecken ein              markantes Erscheinungsbild aufweist oder           nahe, bei ihrer Erfüllung die Bevölkerung
Inventar der potenziellen, noch nicht unter             andere Spuren der Geschichte trägt, kann           miteinzubeziehen. Aus diesem Grund hat die
Schutz stehenden Denkmäler zu erstellen (Ge­            es zum Objekt werden, das einen Strassen­          Kantonale Denkmalpflege Basel-Stadt für
setz über den Denkmalschutz, DSchG, § 24a               zug, eine Kreuzung oder gar das gesamte            ihr aktuelles Revisionsprojekt einen Ansatz
Abs. 1) und periodisch zu revidieren (Denk­             Quartier prägt. Aus der Gesamtheit solcher         gewählt, der in der Schweiz in dieser Form
malpflegeverordnung, DPV, § 24 Abs. 1).                 Bauten und Orte setzt sich das unverwech­          und Konsequenz noch nie angewendet wur­
Die Erstellung dieses Inventars der schützens­          selbare Gesicht eines Quartiers zusammen.          de: Mittels eines Dialogprozesses wird eine
werten Bauten erfolgt in Basel quartierweise.           Sie sind ein wichtiger Teil der «typischen»        breitere Öffentlichkeit aktiv in die Inven­
Seit diesem Jahr ist ein Team der Kantonalen            Atmosphäre, die Besucherinnen und Besu­            tarrevision eingebunden. Dadurch wird der
Denkmalpflege damit befasst, dieses Inven­              cher anlockt und der Bewohnerschaft das            fachliche Blickwinkel der Projektbeteiligten
tar im Quartier St. Johann zu revidieren. Für           Gefühl des «Daheims» vermittelt. Dieses            erweitert: Hinweise auf Gebäude und Orte,
das Quartier Am Ring sowie für die Gemein­              Vertraute liegt nicht zwingend in verwin­          die der Quartierbevölkerung wichtig sind,
de Riehen soll die Revision in den kommen­              kelten Gassen und pittoresken Fassaden, es         das Wahrnehmen von Entwicklungstenden­
den zwei Jahren erfolgen. Die aktuell im Fo­            findet sich auch in der vom Verkehr umtos­         zen oder spezifische Bezüge zur Quartierge­
kus stehenden Inventare wurden vor zwanzig              ten Kreuzung oder in Industriebauten. In           schichte fliessen in die Inventarrevision ein.

                                                                                                                                                               © alle Bilder: Kantonale Denkmalpflege Basel-Stadt, Boris Schibler

Was ist typisch für das Quartier St. Johann? Quartierrundgang mit               Spezifische Fragen zum Quartier werden an Ort und Stelle mit der Bevölkerung
Bewohnerinnen und Bewohnern.                                                    diskutiert.

Nr. 11-2021   Hauseigentümerverband Basel-Stadt                             18
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