Der Weg - Schwerpunkt: Natur erleben - SBV-FSA
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der Weg
Juni 2021 • Nr. 2
Schwerpunkt:
Natur erleben
Inhaltsverzeichnis
Editorial 3 Unverzagt durchs Emmental 19
Forum 4 Hindernisfreie Wanderwege 22
ICC 2021 online 4 Den Stiftsgarten Bern erkunden 22
Virtuell durchgeführte Morbus Stargardt: Vorsicht vor
MassageBlind-GV 4 UV-Strahlen! 23
Blind-Jogging: ausgeweitetes Angebot 5 Verbandsleben 24
Menschen 6 Standpunkt 24
Georg Moser – Vorwärtsgehen In Verbindung bleiben 25
statt Warten 6 Veranstaltungen 26
Schwerpunkt 10 SBV-Intern 30
Als Tandem die Natur mit allen Leserwettbewerb: Auflösung
Sinnen aufnehmen 10 und Gewinner 30
Am Fels wetteifern mit sich selbst 14 Verschiebung der Delegierten-
Wenn genaues Hinhören versammlung 2021 31
das Leben verändert 16 Ausgediente Brillen spenden hilft! 31
Impressum
Zeitschrift des Schweizerischen Blinden- und Sehbehindertenverbands SBV im
108. Jahrgang. Sie erscheint viermal im Jahr in Grossdruck, in Braille, als Daisy-CD,
im Elektronischen Kiosk und im Web sowie auf Bestellung per E-Mail (ohne Fotos) und
auf VoiceNet (031 390 88 88, Rubrik 2 5 1) in Deutsch und Französisch («Clin d’œil»).
In SBV-Mitgliedschaft inbegriffen. Für Nichtmitglieder: CHF 28.– (Inland), CHF 34.–.
Herausgeber: Schweizerischer Blinden- und Sehbehindertenverband SBV,
Könizstrasse 23, Postfach, 3001 Bern, www.sbv-fsa.ch
Redaktion: SBV, 3001 Bern, 031 390 88 00, redaktion@sbv-fsa.ch,
Roland Erne (rer), Hervé Richoz (hr)
Übersetzungen: Apostroph Bern AG
Foto Titelbild: Das Glück ins Gesicht geschrieben: Roland Paillex (58) kann das
Klettern, immer wieder begleitet und gesichert von Jugendfreund
Yves Remy, trotz Verlust des Augenlichts weiterhin geniessen – als
vertikales Training mitten in der Natur. Foto: Christophe Botfield
ISSN-Nummern: 1422-0490 (Print), 2296-2018 (Braille), 2296-2026 (Audio)
Layout und Druck: Ediprim AG, Biel/Bienne
Braille: Anton Niffenegger
Audio: Markus Amrein, Bern
Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: Freitag, 30. Juli 2021
Druck auf umweltfreundliches
2 FSC-Papier
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser
Vorbei ist die kalte Jahreszeit – end-
lich! Beim Schreiben dieser Zeilen
schweift der Blick aus dem Fenster
über sattes Grün, das nach frostigen
Nächten und Tagen kräftig spriesst
und nichts weniger als den Aufbruch
in den Sommer vorwegnimmt. Wer im
Frühjahr an einem sonnigen Wochen- Roland Erne.
ende etwa durch einen städtischen Foto:
Park spazierte, konnte überdies nicht Nico Zonvi
übersehen, dass es uns alle buch-
stäblich nach draussen zieht – nicht diesem Heft überdies aufzeigt, wie
nur auf wieder geöffnete Restaurant- eine berufliche Neuorientierung –
Terrassen, sondern auch zum Ver- bedingt durch eine vererbte Augen-
weilen auf kaum mehr kühl-nassem krankheit – letztlich umfassende
Rasen, umgeben von Blumen. So Erfüllung zu versprechen vermag.
etwas wie ein Sinnbild dafür, dass Eine Herausforderung war die an-
nach nicht enden wollenden Pandemie- haltende Pandemie-Lage insbesondere
Monaten die verbindende Devise nicht auch für die initiativen Mitarbeiterinnen
mehr zu entkräften war: Genug ist mit der schweizweit 38 Kreativgruppen,
dem Ausharren drinnen! die trotz Corona-Auflagen viel möglich
Dieser Einsicht folgt denn auch das machten und dabei auch «ein bisschen
Schwerpunkt-Thema dieser Ausgabe. Freude» schenkten, wie in der Rubrik
Ob pedalend als Tandem, zu Fuss «Verbandsleben» nachzulesen ist.
ebenfalls mit 1:1 Begleitung durch Weitere Beiträge sind der Verschiebung
das Wanderland des Emmentals oder auch der diesjährigen Delegierten-
Vogelstimmen folgend unterwegs, ob versammlung und der Auflösung
eine Felswand erklimmend oder den des jüngsten Leserwettbewerbs mit
Stiftsgarten mitten in Bern entdeckend: zwei Gewinnern aus Biel und Genf
Es ist der Lockruf der Natur, der gewidmet. Und beachten Sie zudem
gleichermassen befreiende und den Aufruf zum Spenden ausgedienter
beglückende Erlebnisse verheisst. Brillen, die zu alt-neuen Sehhilfen
Genau dies mithin im Zeichen eines werden sollen!
sportlichen Ausgleichs sucht auch Ich wünsche Ihnen eine anregende
der bekennende Tandem-Fan und Lektüre.
engagierte MassageBlind-Präsident
Georg Moser, dessen Porträt in Roland Erne
3
Forum ICC 2021 online Jeyanthan Mathiamirthan, Lernender Kaufmann Generalsekretariat Das diesjährige International Camp on von Anfängern wie auch von Fort- Communication and Computers (ICC) geschrittenen aufzunehmen. wird vom 11. bis 15. August 2021 auf- Voraussetzung einer Teilnahme grund der Covid-19-Pandemie erstmals (Kosten: 30 €) sind dieses Jahr die online stattfinden. Registriert waren Vertrautheit mit dem – zwingend bei Redaktionsschluss über 30 Teil- eigenen – Arbeitsgerät und zumindest nehmende, wobei die Anmeldefrist für Englischgrundkenntnisse. Ersteres die – nach der bereits Corona-beding- dürfte den Support-Aufwand erhöhen, ten Absage im Vorjahr – virtuell durch- womit der Fokus primär auf einen geführte 26. Ausgabe flexibler bleibt: «einwandfreien Betrieb und die So können sich auch kurzfristig Ent- Funktionalität der Workshops» schlossene noch bis Ende Juni an- gerichtet sein wird. Mit ein Grund melden. Zudem ist das ICC 2021 dafür, weshalb Christoph Käser auch für ältere Jugendliche (als sonst voraussichtlich für einmal auf die zwischen 16 und 21 Jahren) mit einer Ausrichtung und Leitung eines Work- Sehbehinderung offen. shops verzichtet. Mit dem Online- Erneut sollen laut Christoph Käser, Camp sollen überdies Austausch- Leiter IT und Generalsekretär des und Freizeitmöglichkeiten nicht zu ICC-Vorstands, Workshops zu Themen kurz kommen: So wird eine Online-Bar wie Kommunikation, Job, Hilfsmittel- eingerichtet und gehören auch ent- Anwendung und Smart Devices statt- sprechende Workshops zum Angebot. finden – diesmal via Zoom. Wie üblich Für alle Teilnehmenden wird dies frag- werde ferner darauf geachtet, «die los eine «spezielle Erfahrung» sein. Breite des Themenbereichs auszu- Detaillierte Informationen werden auf- gleichen», um sowohl die Bedürfnisse geschaltet: https://www.icc-camp.info. Virtuell durchgeführte MassageBlind-GV Ebenfalls Pandemie-bedingt hat der zweite Generalversammlung (GV) dies- vor zwei Jahren in Olten gegründete, mal online abgehalten. Dabei wurden von Georg Moser (siehe Seiten 6 bis 9) alle Traktanden einstimmig genehmigt präsidierte Verein MassageBlind mit und alle fünf Vorstandsmitglieder für zwei aktuell 20 Aktiv- und 2 Passivmit- weitere Jahre gewählt. Die 13 Sitzungs- gliedern am 27. Februar 2021 seine teilnehmenden diskutierten via Teams 4
Forum
überdies unter anderem Weiterbildungs- ermöglicht, die vereinseigene Weiter-
optionen und die Massageschulen- bildung selbstbestimmt zu gestalten.
Landschaft. Mit dem Verband der medi- MassageBlind schliesslich dankt dem
zinischen Masseure Schweiz (VDMS) SBV für die seit Bestehen gewährte
in Aarau wiederum konnte ein Partner Unterstützung und die perfekte Organi-
gefunden werden, der es MassageBlind sation der virtuell durchgeführten GV.rer
Blind-Jogging mit ausgeweitetem Angebot
Als gemeinnütziger Förderverein blinder und sehbehinderter Läuferinnen und Läu-
fer ermöglicht Blind-Jogging (www.blind-jogging.ch) Ausdauersport mit ausgebilde-
ten Guides – bisher in Basel, Bern, Luzern und St. Gallen, ab sofort auch in Zürich.
Da Blind-Jogging auch Interessenten aus der Region Aargau/Solothurn den Lauf-
sport zugänglich machen möchte, sucht der Verein die Vernetzung mit Sehbehin-
derten-Organisationen, die bereit sind, das Angebot ihrer Klientel weiterzugeben.
Für Informationen: 061 228 73 77, info@blind-jogging.ch, www.blind-jogging.ch. rer
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5
Menschen Georg Moser Vorwärtsgehen statt Warten Roland Erne, Redaktor «der Weg» Lange hat Georg Moser als Koch gearbeitet, ehe er sich aufgrund seiner vererbten Augenkrankheit vor 15 Jahren zum medizinischen Masseur (FA) ausbilden liess. Mehrere Zusatzausbildungen haben ihm den Weg zu einer eigenen Praxis auch für Kinesiologie und Lymphdrainage geebnet. Beruf- lich überdies als Präsident des Verbands MassageBlind stark gefordert, ist ihm an einem Ausgleich mit sportlicher Note gelegen – insbesondere in Tandem- und Wintersportkursen des SBV mit 1:1-Begleitung, die für ihn unverzichtbar geworden sind. Ein Porträt. Seine Sehbehinderung, eine ange- folgten weitere Stationen in Grau- borene Optikusatrophie, mochte Georg bünden, Appenzell und in der Inner- Moser nie in den Vordergrund stellen, schweiz, bis hin zu einem Restaurant auch wenn sich über die degenerative mit 14 GaultMillau-Punkten. Kein Erkrankung des Sehnervs nicht hin- Wunder, spricht Georg Moser von wegsehen lässt und keine Korrektur, einer herausfordernden Tätigkeit, nur eine Vergrösserung, möglich ist. die ein hohes Mass an Konzentration In der Klasse sei er jeweils zuvorderst und Selbstorganisation voraussetzt gesessen und habe doch nicht viel und so etwas wie «Hochleistungs- sehen können, die Schule aber trotz- sport» gleichkommt – funktionieren dem geschafft, erzählt der 52-Jährige auch unter Stress inbegriffen. Ebenso aus dem österreichischen Rennweg wenig verschweigt er «zu viele Hinder- am Katschberg in Kärnten mit jener nisse», die ihm aufgrund seiner Seh- beredten Offenheit, die sich durch das behinderung eine Chefposition ganze Gespräch zieht. Vorwärtsgehen verwehrten. und positiv denken statt Warten und in der Opferrolle verharren, ist seine Sich einlassen auf Menschen Devise – und Hilfe annehmen können Der Rat einer Bekannten zu einer einschliesst. Zweitausbildung zum medizinischen Früh schon von der Küche fasziniert, Masseur (FA) kam da wie gerufen, hat er sich für eine die Sinne schärfen- zumal sich Georg Moser bewusst de Ausbildung zum Koch entschieden geworden war, künftig «mit den und ist über Wien vor Jahren in die Händen und mit Menschen arbeiten» Schweiz nach Scuol gekommen. Es zu wollen. Da ihm die IV für die drei- 6
Menschen
Heilende Hände:
Georg Moser am
Massagetisch
seiner Praxis.
Foto: Sibylle
Meier
jährige Vollzeitausbildung (2006–2009) Taktile Sensibilität und Empathie
Unterstützung zusicherte, sah er sich Längst angekommen in seiner Pas-
in der Pflicht, diese «zweite Chance» sion, schätzt Georg Moser die indivi-
mit vollem Einsatz und Elan zu nutzen. duelle, jeden Tag immer wieder neue
Fünf Jahre zuvor hatte Georg Moser Begleitung von Menschen, um sie mit
geheiratet, heute ist er Vater einer seinen Kenntnissen «auf ihren Weg
zwölfjährigen Tochter. Ab 2009 arbei- zu bringen». Die Eigenverantwortung
tete er in Zug im Unternehmen Med- seiner Klienten sei dabei elementar:
base und in Winterthur in der Praxis «Ich kann nur 50 Prozent beitragen,
«Sehende Hände» mit ausschliesslich um mit vermittelten Impulsen Besse-
blinden und sehbehinderten Masseu- rung oder erweiterte Sichtweisen zu
ren, ehe er sich dem Aufbau seines erreichen, den Rest dürfen die Klien-
Kundenstamms für die anvisierte ten selber übernehmen.» Immer öfter
Selbstständigkeit zuwandte. Dem Start sieht er sich – nicht zuletzt Home-
2011 in Sursee (LU) folgte die Aus- Office-bedingt – mit Problemen im
bildung zum Kinesiologen (2012–2015), Nacken-, Schulter- und Beckenbereich
die das ganzheitliche Therapieren zu konfrontiert, nicht selten auch mit
einem wesentlichen Bestandteil seiner Ängsten oder Phobien. Häufig von
seit 2016 nach Oberkirch (LU) ver- Anspannung zeugende Beschwerden
legten Tätigkeit machte. übertragen ihm so insbesondere die
7
Menschen Aufgabe, Muskeln ausfindig zu Im Tandem-Team des SBV machen, die sich nurmehr einge- Nicht weniger wichtig ist ihm sport- schränkt einsetzen lassen, aber noch licher Ausgleich. Regelmässig ist nicht zwingend schmerzen. «Das Georg Moser in Begleitung mit dem braucht viel Kraft in den Händen. Ich Velo unterwegs, auch für Touren, die muss mir meine Energie einteilen», ihn unlängst ins Mittelland bis nach so Georg Moser. Taktile Sensibilität Olten und Aarau geführt haben. Nicht allein genügt indes nicht. Unabdingbar mehr missen möchte er vorab auch die sei vor allem auch Empathie und vor sechs Jahren entdeckten Tandem- Verständnis für Menschen, denen Kurse des SBV. Trotz Restseh- ungeteilte Aufmerksamkeit und vermögens sei er auf Hilfe angewiesen, kommunikative Präsenz entgegen- auch wenn ihm dies auf den ersten zubringen ist. Was für ihn mitbedeutet, Blick nicht unbedingt anzusehen ist. sich kontinuierlich mit sich selbst aus- Umso mehr weiss Georg Moser zu einanderzusetzen. Neben meist eng schätzen, dass er auf ebenso erfahrene getakteten langen Arbeitstagen muss wie verlässliche und bei Bedarf denn auch Zeit bleiben für eine spiri- «mental starke» Pilotinnen und Piloten tuelle Weiterbildung kombiniert mit vertrauen kann, wie 2020 bei einer mit Zahlenmystik, die ihm hilft, sich der Muskelkraft bewältigten Fahrt über den «Seelenpflege» zu widmen und «auf Brünig, die ihm seine Grenzen auf- dem Boden zu bleiben». gezeigt hätte. Zudem kann er darauf Sportlicher Ausgleich in SBV-Kursen: Georg Moser beim Tandem-Fahren und Langlaufen. Fotos: zVg 8
Menschen
Mit dienlichen Hilfsmitteln vertraut: Georg Moser nutzt ein Lesegerät, die
Vergrösserungs-Software ZoomText und eine Handlupe. Fotos: Sibylle Meier
zählen, dass «von A bis Z für ihn ge- So auch eine Handlupe, die er stets
schaut wird» und alle aus der «Tandem- mit sich trägt. Generell ist es ihm ein
Familie» auch in kultureller Hinsicht Anliegen, die Bandbreite der Be-
auf ihre Kosten kommen. Nicht anders ratungs- und Unterstützungsdienst-
erlebt hat er dieses Aufgehoben-Sein leistungen des SBV zu würdigen –
mit 1:1-Begleitung und für ihn ent- auch mit Blick auf die «Starthilfe»
scheidenden sozialen Kontakten im für den 2019 gegründeten Verband
SBV-Wintersportkurs 2020 und in MassageBlind, den Georg Moser aus
einem SBV-Kanu-Wochenende 2019 Überzeugung präsidiert. Viel Freizeit,
auf dem Vierwaldstättersee. die er nach Möglichkeit gerne
Selbstredend auch kennt Georg Moser draussen in der Natur verbringt, bleibt
das Dienstleistungsangebot der Fach- daneben nicht. Für ihn freilich kein
stelle Sehbehinderung Zentralschweiz Grund zur Klage. Vielmehr gelte es,
fsz in Luzern, zumal er diverse Hilfs- im Leben Prioritäten zu setzen –
mittel wie ein Lesegerät, die Vergrös- getreu der Erkenntnis: «Es ist nicht
serungs-Software ZoomText, eine wenig Zeit, die wir haben, sondern
Lupenbrille und diverse Lupen nutzt. viel Zeit, die wir nicht nützen!»
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dank der mobilen, kompakten Tastatur von help2type
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9
Schwerpunkt
Als Tandem die Natur mit allen Sinnen aufnehmen
Roland Erne, Redaktor «der Weg»
Unter den SBV-Kursen für Sport genug Zeit für Entdeckungen, auch
und Bewegung ist die «Tandem- schon eine Altstadtführung, ein
Tourenwoche mit Kultur» so etwas klassisches Konzert in der Kirche
wie ein Knüller geworden. Kein von Chateau d’Oex, eine Besichtigung
Wunder, hat sich längst eine Kern- der Glasi Hergiswil oder der Schoko-
gruppe gebildet. Pandemie-bedingt lade-Fabrik Läderach und ein Ausflug
Gespräche statt Begegnungen mit zu den Giessbachfällen. Selbst eine
Kursleiter Lukas Birchmeier und Bootsfahrt zum mit der Tandem-
Teilnehmerin Irène Tschamper, im Gruppe eroberten Rheinfall-Felsen
Vorjahr Novizin und dieses Jahr war schon möglich. Für alle Beteiligten
aus Überzeugung erneut dabei. ein «intensives Erlebnis», wie Kurs-
leiter Lukas Birchmeier betont. Natür-
Die Kursbezeichnung bringt es fraglos lich ist er selbst immer wieder gerne
auf den Punkt. Denn: Die «Tandem- im Velosattel unterwegs, früher per
Tourenwoche mit Kultur» verspricht Tandem auch im Ausland, und kennt
eine gefragte Kombination aus sport- sich mit den in der Schweiz kontinuier-
lichen Fahrten und Mussestunden. lich ausgebauten Velowegen bestens
Kurz: Nicht allzu lange Strecken und aus.
Wetterfestes Team beim verregneten Tour-Start 2020: Lukas Birchmeier mit
Irène Tschamper, die auf ihn als Pilot vertrauen konnte. Fotos: zVg
10Schwerpunkt
Bedürfnissen gerecht werden
Der 57-jährige Innerschweizer mit
Aargauer Wurzeln, ehemaliger Co-
Leiter des heutigen BBZ Luzern und
Gäste-Betreuer im Hotel Solsana mit
einer Ausbildung in Soziokultureller
Animation, umreisst sein 2015 mit
der ersten Tandem-Woche lanciertes
Konzept so: «Mir war an einem nieder-
schwelligen Angebot gelegen, das Nicht nur im Velosattel unterwegs:
auch ohne viel Training nicht zu Teilnehmende der Tourenwoche im
anstrengend ist.» Pro Tag werden Vorjahr auf ihrem Abstecher zu den
in der Regel ungefähr 50 Kilometer Giessbachfällen. Foto: zVg
zurückgelegt, willkommen sind auch
E-Tandems, bei Bedarf wird überdies weise an einem See, in einem städti-
ein öV-Veloverlad wie im Vorjahr am schen Park oder unter garstigen
Brünig genutzt. Und ein Begleitbus Bedingungen bei einer Waldhütte an,
darf auch nicht fehlen. Vor allem aber wobei das meist von einem Zivildienst-
will Lukas Birchmeier den Bedürf- leistenden, zugleich Busfahrer, auf-
nissen der Teilnehmenden und ihren getischte Buffet kulinarisch jeweils
Begleitpersonen gerecht werden und Lust auf einen Halt machen soll – mit
ihnen verbindende Erlebnisse bis hin frischen Früchten und Gemüse wie
zu «Grenzerfahrungen» ermöglichen. Erdbeeren oder Spargeln. Warum
Was für ihn auch heisst, einer «rollen- nicht auch mit regionalem Käse oder
den Planung» zu vertrauen und nicht beim Grillieren. «Vielfalt ist wichtig!»,
nur wetterbedingt zu «improvisieren». so Lukas Birchmeier. Nicht weniger
Sein Credo: «Vorrang hat, die Natur ausgesucht sind die Hotels zum Über-
mit allen Sinnen aufzunehmen.» nachten entlang der Fahrstrecke, bei
Für den erfahrenen Kursleiter steht Gelegenheit auch «Bildungshäuser»
denn auch ausser Frage, dass die wie die Propstei Wislikofen (AG).
Gruppe nicht in verordneter Einer- Lukas Birchmeier, zur Not immer mal
kolonne unterwegs zu sein hat. Viel- wieder auch versierter Pannenhelfer,
mehr sollen sich sportliche Fahrer verhehlt nicht, dass die diesjährige
etwa mit «Zusatzschlaufen» ausleben Etappe von Spiez bis Lausanne (29.
können, derweil andere gemütlicher Mai bis 5. Juni 2021) nach bisher eher
vorankommen dürfen. Für im Voraus «flachen Routen» über das Simmental,
oder kurzfristig mittels WhatsApp Bulle und Gruyère «mit eigener Muskel-
vereinbarte Treffs bieten sich ins- kraft» vergleichsweise anspruchsvoller
besondere die Mittagspausen beispiels- als auch schon ausfiel. Nicht zuletzt
11Schwerpunkt
deshalb waren zwei Übernachtungen
Genussvolles Unterwegs-Sein
in der Lenk mit einem Ausflug zu den
Zur Passion geworden ist Tandem-
Simmenfällen und Zeit zum Erholen
fahren auch Katharina Engelhart,
vorgesehen und zum Zeitpunkt des
Mitarbeiterin der SBV-Abteilung
Gesprächs Mitte April eine abschlies-
Sensibilisierungen & Schulungen und
sende «Sunset-Rundfahrt» auf dem
Co-Präsidentin des Sehbehinderten-
Genfersee angedacht. Zu den diesmal
Tandemvereins Bern, mit dem sie in
neun angemeldeten Teilnehmenden
der Regel wöchentlich unterwegs ist.
mit eigentlichen Habitués samt durch-
Ferienwochen mit Tandemfahren
wegs «guter Ausrüstung» gehörten
sind ihr zwischen Frühling und Herbst
einmal mehr Georg Moser (siehe
ebenso zur Herzensangelegenheit
Seiten 6 bis 9) und erneut auch Irène
geworden: «Für sehbehinderte Men-
Tschamper, die im Vorjahr – Corona-
schen ist Tandemfahren ein Genuss.
bedingt im Spätsommer statt Juni 2020
Im Vertrauen auf eine Pilotin/einen
– mit Lukas Birchmeier als Pilot erst-
Piloten kann man an der frischen Luft
mals dabei war.
gefahrlos ‹trampeln›, während einer
Fahrt erst noch kommunizieren und
Angetan von perfekter Organisation
ist als Team immer gleich weit. Schön
und viel Flexibilität
ist denn auch, wenn ich so erfahre,
Die für die Stiftung Zürcher Kinder-
ob sich am Wegrand beispielsweise
und Jugendheime tätige Familien-
ein Schloss präsentiert oder dass
therapeutin (56) mit RP-Diagnose
gerade ein Reh vorbeispringt.» Als
bereits im Jugendalter und daher
Tandemfahrerin schätzt sie zudem
inzwischen leider nicht mehr voll aus-
die gut ausgebauten und signalisier-
lebbarem Flair für Musik pflegt das
ten Schweizer Veloland-Routen samt
Tandem-Fahren als Hobby seit Lan-
ausführlichen Beschreibungen und
gem. Verlässlicher Pilot in den letzten
Informationen zu Schauplätzen an
Jahren war ihr Ehemann, mit dem sie
der Fahrstrecke. Was die Ausrüstung
ein auch für die eher zufällig entdeckte
betrifft, empfiehlt Katharina Engelhart
Tandem-Woche eingesetztes Klapp-
neben atmungsaktiver und bequemer
Tandem angeschafft hat. Vom SBV-
Velobekleidung, Velohelm und -hand-
Angebot zeigt sich Irène Tschamper
schuhen, sportlicher Sonnenbrille mit
restlos begeistert, zumal sie sich «um
Seitenschutz sowie allenfalls einer
nichts kümmern müsse» und es trotz
Blendung entschärfenden «Dächli-
«perfekter Organisation» nicht an
mütze» insbesondere am Gepäck-
bedürfnisorientierter Flexibilität bis
träger befestigte Velotaschen, zumal
hin zu Strecken-Varianten mangle.
eine «Stärkung zwischendurch»
Für sie, die sich trotz Hometrainer-
immer willkommen ist. rer
Einheiten kaum regelmässig veraus-
12Schwerpunkt
gabt, ein äusserst willkommenes wieder draussen sein, ihre sonst
Konzept. Umso mehr hat sich Irène eingeschränkte Mobilität abstreifen
Tschamper auf die Tandem-Woche und mit der ihr teils vertrauten Gruppe
2021 gefreut: nach dem langen Winter nicht nur pedalend «das Gesamt-
und Pandemie-Auflagen endlich erlebnis geniessen» können!
Zur Tandem-Tourenwoche gehören verbindende Gruppenerlebnisse.
Foto: zVg
Inserat
«Nächster Klick Nirvana – Was ist Buddhismus?»
Der Besuch der renommierten Sammlung des Museums Rietberg wird in
den digitalen Raum erweitert: Im Zentrum der Applikation «Nächster Klick
Nirvana» – ideal auch fürs Smartphone oder
Tablet – steht buddhistische Kunst aus Indien,
dem Himalaya, China, Japan und Südostasien.
Hier entdecken Interessierte Geschichten zum
Buddha und tauchen spielerisch in die Welt des
Buddhismus ein.
Die Applikation setzt konsequent auf Inklusion
und Barrierefreiheit. Die Anwendung ist Screen-
reader-fähig, zur besseren Lesbarkeit lassen sich
Schriftgrösse und Kontraste einstellen – und zum Thema Buddhismus wird
eine Zusammenfassung in leichter Sprache angeboten.
KLICKNIRVANA.RIETBERG.CH
13Schwerpunkt
Roland Paillex
Wetteifern mit sich selbst
Hervé Richoz, Redaktor «Clin d’œil»
Klettern ist vertikales Training Eingriff nicht so gut verlaufen war wie
und eine Sportart, die viele innere erhofft. Die Sehkraft seines linken
Ressourcen mobilisiert. Der leiden- Auges, das ihm zuvor ein weitgehend
schaftliche Kletterer Roland Paillex normales Leben zu führen erlaubt
aus Montreux weiss das besser hatte, sank gegen Null. Immer bereit,
als manch andere, vor allem seit alles zu geben, stand er bis dahin
dem plötzlichen Verlust seines als Leiter der physiotherapeutischen
Augenlichts 2018. Durch das Abteilung am Centre hospitalier uni-
Klettern fasste er neuen Mut. Bei versitaire vaudois (CHUV) in Lausanne
einem Sehvermögen von nur noch rund 150 Mitarbeitenden vor und
wenigen Prozent bringt ihn nun engagierte sich nebenbei als Präsident
sein Führhund Disco an den Fuss für den Verein Physioswiss und seine
der Westschweizer Felswände. 10’000 Mitglieder.
Eine Begegnung.
Den Kopf «frei machen»
Auf dem Sanetschpass über Sitten, Resigniert erzählt er: «Auf dem
kurz vor der Berner Grenze, türmen Podium musste ich Zeugnisse an
sich Kalksteinwände über dem alpinen Mitglieder aushändigen, mit denen ich
Sanetschsee auf. Ein Paradies für befreundet war, sie aber nicht erkennen
Bergsport- und Mountainbike-Fans. konnte.» Auch zu Hause brachte seine
Doch mit dem Klettersport verbindet ungewohnte Untätigkeit anfangs den
sich noch eine gänzlich andere Familienalltag durcheinander. Irgend-
Geschichte: die einer Kletterroute, die wann beschloss Roland Paillex, seinen
viele begeistert und deren Name auf- Kletterfreund Yves Remy anzurufen,
horchen lässt: «Déclin d’œil». Der der nicht lange zögerte: «Morgen hole
58-Jährige gesteht gerührt: «Jeder ich dich ab!» Mit Kletterschuhen und
Kletterer träumt davon, eines Tages Klettergurt, Helm und Seil ging es
eine Route zu erschliessen.» gemeinsam ab in die Wand.
Als Roland Paillex, Sportler und ehe- «Ich liebe es, mich beim Klettern an
dem Motorradfahrer, verheiratet und den Felsen zu schmiegen, meinen
zweifacher Vater, vor drei Jahren nach Körper zu kontrollieren, um nicht abzu-
einer Netzhautoperation aus der Nar- stürzen und voranzukommen. Heraus-
kose aufwachte, erfuhr er, dass der zufinden, wo ich Hände und Füsse
14Schwerpunkt
Als passionierter Bergsportler scheut sich Roland Paillex auch nicht davor,
im Seil über dem Nichts zu hangen. Fotos: Yves Remy
aufsetzen muss, welches die nächsten ohne mich ins Seil zu hängen! Wenn
Züge sind – das ist vertikales Training ich im Bereich eines Überhangs über
mitten in der Natur. Ich finde das dem Nichts hänge, bewege ich mich
unglaublich schön. Es macht den Kopf von der Wand weg. Für mich ist es
frei, jeder andere Gedanke ist wie dann schwierig, wieder zum Fels
weggewischt», betont Roland Paillex. zurückzukommen, aber irgendwie
Mit Yves Remy ist er seit seinem 16. klappt’s dann schon.»
Lebensjahr befreundet. Gemeinsam
haben sie unzählige Westschweizer Klettern, wo noch niemand war
Routen geschafft. Manches ist heute In «Escalades», der Bibel des West-
anders: «Ich habe viel Kraft in den schweizer Klettersports, stellen die
Händen, durch den Verlust des Augen- Brüder Claude und Yves Remy nicht
lichts sogar mehr als zuvor. Dafür weniger als 6’000 Routen vor. Auf der
dauert das Sondieren heute länger. Ich Seite «Sanetsch, Petit Monton, face
brauche mehr Zeit, um das Gelände est» findet man zwei Empfehlungen:
zu erkunden. Ich muss mir genau ein- «6a (5c), Petits plaisirs», und «5c, Déclin
prägen, wohin ich die Füsse setze. Ich d’œil, R. Paillex, Y&C Remy, 2018». In
taste jetzt viel mehr mit den Zehen. aller Bescheidenheit erläutert Roland
Das Seil zwischen Yves und mir gibt Paillex mit Bezug zum Schwierigkeits-
mir die Richtung vor. Wenn ich unsicher grad: «Es ist 5c, und ich gehe bis 6c»
bin, rüttle ich daran, um zu hören, wo und fügt hinzu: «Eigentlich eröffnet
der Karabiner ist», so Roland Paillex, Yves die Route, aber mich fasziniert
um gleich fortzufahren: «Ich wetteifere der Gedanke, dass ich an einer Stelle
mit mir selbst und versuche, nicht nur klettere, wo noch nie jemand vor uns
nachzumachen, was Yves vor mir war. Eine neue Route zu eröffnen,
gemacht hat, und Stellen zu finden, bedeutet viel Arbeit, erleichtert aber
an denen ich noch nicht war. Natürlich anderen die Route.» Als Zweiter im
15Schwerpunkt
Seil ist Roland Paillex dafür zuständig, überdies den Spass des Tandem-
die Route von lockeren Gesteins- Skifahrens neu entdecken. Und
brocken zu säubern und sie gemein- inzwischen probiert er auch aus,
sam mit Yves Remy für künftige was auf zwei Rädern machbar ist.
Kletterer zu sichern. Deshalb auch Auf Empfehlung seines sehbehinderten
hält er fest: «Wir verbringen viel Zeit Freundes Michel Bart hat sich Roland
auf dem Sanetsch!» Paillex kürzlich ein Tandemrad gekauft.
Beim Groupement Romand de Skieurs Am Lenker sitzt sein Augenarzt –
Aveugles et malvoyants (GRSA) nur «Disco» bleibt für einmal zu
konnte der sportliche Naturfreund Hause!
Wenn genaues Hinhören das Leben verändert
Roland Erne, Redaktor «der Weg»
Mit seinem Vogelstimmen-Kurs im Tor» insbesondere für alle, die sich nicht
SBV-Angebot ist Jürg Hostettler (mehr) auf ihr Augenlicht verlassen
daran gelegen, für Blinde und Seh- können. Warum also dieses «Top-
behinderte ein Fenster aufzustossen, Thema» für von einer Sehbehinderung
das sich der akustischen Welt in Betroffene nicht gezielt aufbringen und
der Natur öffnet. Was für ihn längst sie im Zeichen der Integration mit
von zentraler Bedeutung ist, hat Sehenden zusammenbringen! Also ist
auch Theres Mühlebach gepackt, der heute 69-Jährige aus Muri bei
wie Gespräche mit beiden aufzeigen. Bern kurz nach seiner Frühpensio-
nierung 2014 mit der Idee von Vogel-
Mit offenen Ohren unternommene stimmen-Spaziergängen in der Bundes-
Spaziergänge und Wanderungen oder stadt auf den SBV zugegangen.
Jogging-Runden und Rad-Strecken
lehren uns: Die Natur tönt! Im Wind Erlauschte Natur
knarrendes Holz, rauschende Äste Die prompt erfolgte Ausschreibung im
und Baumkronen, vielstimmiger Vogel- Kursprogramm hat damals auch das
gesang – alles da. Letzterer hat es Interesse von Erika Weber geweckt.
Jürg Hostettler, ehemaliger Sekundar- Als blinde Teilnehmerin war ihr überdies
lehrer, passionierter Ornithologe und wichtig, für einen kundigen Umgang mit
freiwilliger Mitarbeiter der Vogelwarte Betroffenen zu sensibilisieren – ein von
Sempach, seit Langem angetan. Eines Jürg Hostettler selbstverständlich auf-
Tages ist ihm zudem bewusst geworden: genommener Impuls. Bereits 2016 und
Vogelstimmen öffnen ein «akustisches in den beiden Folgejahren konnte so ein
16Schwerpunkt
Vogelstimmen-Kurs in Murten mit Anders gesagt: Die akustischen
1:1-Begleitung und Erika Weber als Signale aus der gefiederten Welt
Co-Leiterin ins SBV-Angebot auf- verraten, wo man sich befindet. Wer
genommen werden. Auch wenn da das wunderschöne Lied der Nachtigall
Theorie-Einheiten und das Ertasten vernimmt – gleichzeitig ertönt der Ruf
kleiner bis grosser Vogelpräparate – des Pirols und ist aus der Ferne der
bis hin zur Schnabelform – etwa von knarrende Gesang des Rohrschwirls
Kohlmeise, Eichelhäher und Mäuse- zu hören –, kann mit grosser Wahr-
bussard nicht fehlen durften: Im Vorder- scheinlichkeit davon ausgehen, dass
grund blieb stets das Wahrnehmen sein Standort ein Auenwald am Rande
und Erkennen der Vogelstimmen eines Mittellandsees ist. Die erlauschte
auf Exkursionen in «ornithologisch Natur vermag demnach fast schon
spannendem Gebiet» live sowie eine GPS-App zu ersetzen. Vor allem
mittels Vogelstimmen-Apps, von den aber sorgt sie für «Glücksgefühle», die
Kursteilnehmenden auch für eigene letztlich das Leben verändern, wie der
Aufnahmen genutzt – nicht zuletzt für erfahrene Kursleiter und Pädagoge
einen gemeinsamen WhatsApp-Chat. feststellen konnte. So habe ihm eine
Jürg Hostettler verweist in diesem Kursteilnehmerin einmal versichert,
Zusammenhang auf die Bedeutung dass ihr zuvor verleidete Spaziergänge
der von den Vögeln bestimmten endlich wieder «grosse Freude» be-
Lebensräumen wie Auen-, Misch- und reiten, seit sie mit Vogelstimmen
Tannenwald oder aber Feld und Ried. vertraut geworden sei.
Nachtigallen leben meist im Unterholz neben Gewässern wie dem Murten-
see und dem Broye-Kanal und singen lautstark mit vielen Tonvariationen.
Fotos: weyrichfoto.ch
17Schwerpunkt Geschärftes Gehör scheiden. Und beim Joggen hat auch Für Theres Mühlebach wiederum hat schon mal ein Gartenbaumläufer ihre sich in Jürg Hostettlers Vogelstimmen- Aufmerksamkeit geweckt. «Ich bin Kurs (2017/18) nichts weniger als eine stets am Lauschen. Das ist ein Teil «neue Welt aufgetan». Wo auch von mir geworden», so Theres Mühle- immer sie durchlaufe, höre sie seither bach. Gerne wäre sie Mitte Mai denn auf Vogelstimmen, die sie in ihrem auch erneut dabei gewesen, um sich Alltag überall begleiten: «So habe ich am Murtensee abermals dem gemein- mein Gehör geschärft. Dabei ist mir samen Erkennen von Vogelstimmen auch bewusster geworden, was ich zu widmen. Pandemie-bedingt konnte höre», betont die 42-jährige, nach der Vogelstimmen-Kurs wie im Vor- einem 2010 erfolgreich behandelten jahr indes nicht stattfinden. Das hält Hirntumor sehbehinderte Bernerin. Vogelkunde-Fans natürlich nicht Ist sie, wie so oft, an der Aare unter- davon ab, selbst hinauszugehen, im wegs, kann sie die Stimmen etwa Zweifelsfall eine Vogelstimme auf- von Amseln und Buchfinken, von zunehmen und im Chat um Rat nach- Singdrossel und Zaunkönig unter- zufragen. Kräuterkunde auf der Alp Sellamatt im Toggenburg Neben dem Vogelstimmen-Kurs hat Theres Mühlebach auch den im Vorjahr erstmals angebotenen SBV-Wochenend-Kurs «Kräuterkunde auf der Alp» schätzen gelernt – trotz Wetterpech. Einem Wandertag mit eigenhändig gesammelten Kräutern wie Brennnessel, Frauenmantel, Guter Heinrich (auch Wilder Spinat genannt) oder Schafgarbe, der mit dem gemeinsamen Kochen von Risotto und anderen Köstlichkeiten aus den gesammelten Kräutern endete, folgte ein von Kursleiterin Katharina Reichmuth «ausführlich kommen- tierter» Workshop zur Herstellung etwa von Essig und Teemischungen. Auch für Theres Mühlebach, die sich mit der Pflanzenwelt und der Wirkung von Kräutern bereits aus- kannte, eine derart bereichernde Erfahrung, dass sie sich für die diesjährige Ausgabe auf der Toggenburger Alp Sellamatt ober- halb von Wildhaus-Alt St. Johann (27. bis 29. August 2021) erneut angemeldet hat. Theres Mühlebach mit ihrer Information und Anmeldung bis 25. Juni Begleiterin Regina Gilgen beim 2021: SBV, Gabi Inäbnit, 031 390 88 37, Herstellen von Kräutersalz. kurse@sbv-fsa.ch. Foto: Katharina Reichmuth 18
Schwerpunkt
Unverzagt durchs Emmental
Roland Erne, Redaktor «der Weg»
Echte Wander-Fans lassen sich
selbstredend auch von garstigem
Wetter nicht abschrecken, sondern
geben ihrem in jeder Hinsicht
ebenso erfahrenen wie nicht weni-
ger unerschrockenen SBV-Wander-
leiter Toni Niffenegger vielmehr zu
verstehen, wie «cool» es dennoch
ist, zusammen unterwegs zu sein.
So geschehen im Frühjahr während
den komplett verregneten Wander-
tagen im Emmental.
Nur schon klangvolle Flurnamen und
Ortsbezeichnungen wie Chuderhüsi,
Hegenloch, Hohlenfluh, Pfyffer oder
Rämisgummen sprechen für sich.
Das Emmental hat darüber hinaus
erhabene «Höger», tiefe «Chrachen»
zuhauf und weit mehr zu bieten. Das
ist nicht zu versäumen und am besten
unter die Füsse zu nehmen – für Toni
Niffenegger und seine fraglos fitte
Gruppe mit Stützpunkt in Langnau
ohnehin nicht.
Nebelschwaden und Nordwind
statt Aussicht
Am ersten Tag ging’s so Ende April bei
Nieselregen von Schangnau durch das
Räbloch – eine unter diesen Bedingun-
gen glitschige Schlucht – bis nach
Eggiwil, während 5 Stunden immerhin Zwischen Eggiwil und Langnau: bei
über rund 17 Wanderkilometer. Es folg- der Hohlenfluh, durchs Hegenloch.
ten – zuerst bei Sonnenschein, dann Fotos: Toni Niffenegger
19Schwerpunkt Unterwegs auf dem Holzbrücken-Weg: (von links) Bubeneibrücke bei Schüp- bach, Aeschaubrücke mit Info-Tafel, Horbenbrücke. Fotos: Toni Niffenegger bei Regen, Wind und Nebel – 25 Kilo- Hölzer die 1:1-Begleitung auch für eine meter mit 1'000 Meter Höhenunter- blinde Teilnehmerin wie Therese Bütti- schied von Eggiwil über den Pfyffer kofer garantierten. Zum SBV-Schutz- zurück nach Langnau, vorbei an der im konzept (siehe Seite 23) gehörte über- Sommer felsnah bewohnten Hohlen- dies die strikt eingehaltene Vorgabe, fluh und durch den Tunnel des Hegen- an konsequent immer gleichen lochs; tags darauf die fünfstündige Tandems festzuhalten. An allen vier Wanderung von Signau über das Wandertagen fehlte es überdies nicht Chuderhüsi nach Röthenbach. Nichts an Begegnungen mit Bauernhoftieren war mit Aussicht! Selbst der ansonsten bis hin zu Wollhühnern sowie an geo- beschauliche Holzbrücken-Weg zum grafischen und geschichtlichen Er- Abschluss von Signau nach Eggiwil läuterungen Toni Niffeneggers etwa versprach da – anfangs bei Schnee- zur Burgruine Signau. fall(!) – gar kalte Füsse und Hände. Für die trotz nasskalter Witterung mit Umso willkommener waren kulinari- Spass dabei gewesene Gemeinschaft sche Freuden im stattlichen Gasthaus. Anlass genug, die herbstlichen Wan- All dies war Pandemie-bedingt mit dertage im Berner Oberland zwischen Maske zu bewältigen, auf einem Interlaken, Brienz, Spiez und Beaten- steilen Anstieg mit Mindestabstand in berg (7. bis 10. Oktober 2021) mit Absprache auch ohne, wobei regel- ihrem beschlagenen Wanderleiter mässig desinfizierte Seile oder Führ- ebenfalls nicht zu verpassen. Auf sie 20
Inserat
warten beispielsweise der Skulpturen-
weg auf der Axalp oder eine Schifffahrt
auf dem Brienzersee. Information
und Anmeldung bis 2. Juli 2021: SBV, Ihre Brille kann lesen
Gabi Inäbnit, 031 390 88 37, kurse@
sbv-fsa.ch. verbesserte Version!
Lassen Sie sich von Ihrer Brille
Texte vorlesen, das Gesicht Ihres
Gegenübers, Produkte, Banknoten
und Farben erkennen!
Zeigen Sie einfach mit Ihrem
Finger auf gedruckten Text in
Zeitungen, Zeitschriften, Büchern,
auf Speisekarten, Beschriftungen
auf Produkten, Bezeichnungen auf
Strassenschildern usw.
OrCam MyEye spricht Ihnen den
Text über einen kleinen Laut-
sprecher direkt ins Ohr.
OrCam MyEye ist eine kleine
Kamera, die am Bügel einer Brille
befestigt werden kann.
OrCam MyEye ist neu in Deutsch,
Französisch, Italienisch und
Englisch erhältlich.
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oder in einer der Filialen der
Stiftung AccessAbility.
Informieren Sie sich
Luzern 041 552 14 52
St. Gallen 071 552 14 52
Bern 031 552 14 52
Neuchâtel 032 552 14 52
Wandern mit Maske – und meist mit www.accessability.ch info@accessability.ch
Regenschutz. Fotos: Toni Niffenegger
21Schwerpunkt
Hindernisfreie Wanderwege für Blinde und Sehbehinderte
Im Sinne eines barrierefreien Zugangs sollen Wanderwege auch für von einer
Sehbehinderung Betroffene erschlossen sein. Im Sommer dieses Jahres wird es
dank der Zusammenarbeit von Procap, SchweizMobil und SBV nach letzten Tests
so weit sein! Schnittstelle zur SchweizMobil-App ist die von der SBV-Fachstelle
T&I entwickelte Navigations-App «MyWay Pro» für über 70 hindernisfreie
Schweizer Wanderwege. Blinde und Sehbehinderte werden auf ihrem Smartphone
via GPS, Richtungsangabe (mittels Vibration, Tonsignal, erkennbarem Pfeil)
sowie Sprachführung über die beschriebenen Routen geleitet und informiert.
Im Mai und Juni haben bereits Schulungen der Apfelschule stattgefunden. rer
Auf in die Oase des Stiftsgartens Bern!
Das SBV-Kursangebot wird kontinuierlich den Bedürfnissen angepasst
und ausgebaut. So führt ein erstmals ausgeschriebener Kurs diesen
Sommer in den Stiftsgarten mitten in Bern – mit der Verheissung, Kräuter
und Unkräuter zu erleben.
Die 22 Aren umfassende Gartenfläche Unkraut darf wachsen. Riechen,
am Südhang der Berner Altstadt unter- schmecken und fühlen, was im – trotz
halb der Münsterplattform gehört dem Terrassierung und Treppen – mit
Kanton und wurde Anfang 2016 der Begleitpersonen auch für Sehbehin-
Stiftsgarten GmbH im offenen Bau- derte zugänglichen Stiftsgarten wächst,
recht für 40 Jahre übergeben. Seither heisst am 24. Juli 2021 (15 bis 18 Uhr)
ist hier eine Spezialitätengärtnerei der die Kursdevise. Es gilt, verschiedene
besonderen Art am Entstehen, die Kräuter samt ihrer gesunden Wirkung
auch Aktivitäten und ihrer Verwendung in der Küche ken-
der Begegnung nenzulernen – Kostproben inbegriffen.
und Bildung ein- Bei schönem Wetter findet der neue
schliesst. Die SBV-Kurs im Freien statt, bei Regen im
Foto: Gabi Inäbnit
eigentliche jüngst als Ersatz für das eingefallene
Gartenoase ist Gewächshaus errichteten Arbeitsge-
bepflanzt mit alten bäude. Begleitpersonen sind willkom-
Gemüse- und Obstsorten sowie men und profitieren vom Einheitspreis
Reben, ebenso mit Blumen und Kräu- (25 Franken), auch Führhunde dürfen
tern wie Brennnessel, Fenchel oder dabei sein. Information und Anmeldung
Spitzwegerich. Auch sogenanntes bis 2. Juli 2021: SBV, Gabi Inäbnit,
22Schwerpunkt
031 390 88 37, kurse@sbv-fsa.ch. Das
Kursorganisation mit
fortlaufend erweiterte Kursangebot des
Schutzkonzept
SBV namentlich draussen in der Natur
Alle SBV-Kurse werden aktuell nur
bietet überdies weitere Optionen: Etwa
mit gültigem Schutzkonzept durchge-
mit beobachteten Amphibien im Berner
führt sowie unter der Voraussetzung,
Seeland oder aber dem Erlebnis der
dass alle Beteiligten damit einver-
Hirschbrunft im Justistal zwischen
standen und gewillt sind, sich strikte
Sigriswiler- und Güggisgrat oberhalb
daran zu halten. Die Abteilung Kurse
des Thunersees. Zögern Sie also
des Generalsekretariats beobachtet
nicht, regelmässig unsere Website zu
die Situation laufend und passt die
konsultieren: https://www.sbv-fsa.ch/
Massnahmen falls nötig an.
kurse rer
Morbus Stargardt: Vorsicht vor UV-Strahlen!
Céline Moret, Bioethikerin
Die Empfehlung, die Augen vor Sonnen- Substanzen nicht aus den Zellen
licht zu schützen, gilt für alle von uns, abtransportiert werden, sammeln sich
doch für Menschen, die an Morbus an und lassen die Netzhautzellen mit
Stargardt leiden, ist sie besonders der Zeit absterben. Wie Studien an
wichtig. Bei Morbus Stargardt kommt Mäusen nachweisen, werden sowohl
es zu degenerativen Veränderungen diese Kumulation als auch die Netzhaut-
der Netzhaut im Bereich der Makula, degeneration durch Lichteinwirkung
dem Bereich des schärfsten Sehens. beschleunigt.
Die genetisch bedingte Krankheit tritt Aufgrund der schädlichen Wirkung von
meist im Jugendalter auf und führt zu Sonnenlicht gerade bei Morbus Star-
einem Verlust der Sehschärfe wie auch gardt ist Betroffenen dringend empfoh-
einer Verminderung des Farbensehens. len, zum Schutz der Netzhaut eine
Verursacht wird die Krankheit in den Brille mit UV-Filtergläsern zu tragen.
meisten Fällen durch Anomalien (Muta- Diese Gläser können auch die Blend-
tionen) des Gens ABCA4. Sonnenlicht wirkung des Lichts mindern und das
löst in der Netzhaut eine chemische Kontrastsehen verbessern. Da es viele
Reaktion aus, die zwar das Sehen verschiedene Linsentönungen gibt und
ermöglicht, zugleich aber Abfallstoffe jedes Auge anders ist, sollte man sich
produziert, die beseitigt werden beraten lassen und die Gläser in ver-
müssen. Wird das Gen ABCA4 durch schiedenen Alltagssituationen auspro-
Mutationen verändert, können diese bieren (www.retina.ch, www.sbv-fsa.ch).
23Verbandsleben Standpunkt Denis Maret, Präsident Sektion Wallis Liebe Leserinnen und Leser Als Aktivist in Sachen Sehbehinderung für den SBV, für Agile.ch ebenfalls auf Vorstandsebene und für die Apfelschule nehme ich zwangsläufig an zahlreichen Veranstaltungen in der ganzen Schweiz teil. Ich weiss deshalb um die Be- Denis Maret. deutung gemeinsamen Handelns, um Foto: zVg unsere Anliegen und die Anerkennung sehbehinderter Menschen in unserer über einem Jahr angefangen, Espe- Gesellschaft voranzubringen. Wenn wir ranto zu lernen, und war überrascht, heute über Informationszugang für alle wie leicht es mir fiel. Bald konnte ich und barrierefreies Schreiben sprechen, einfache Texte lesen und sogar Alltags- denke ich immer, wie angenehm es gespräche führen. Während der Pande- doch wäre, wenn wir uns unter Kollegin- mie konnte ich mich mit Menschen in nen und Kollegen aus der Deutsch- und der ganzen Welt austauschen – aus der Westschweiz, aus Graubünden und Russland, den USA und China. Natür- dem Tessin barrierefrei austauschen lich spreche ich keine dieser Sprachen, könnten. aber Esperanto hat uns näher zu- Esperanto wurde entwickelt, um die sammenrücken lassen. Esperanto Kommunikation und den Austausch gehört eben allen. zwischen Menschen aus allen Ländern Immer wieder kommt mir der Gedanke, der Welt zu erleichtern, und ist seit über wie unsere Delegiertenversammlungen hundert Jahren in Gebrauch. Es ist eine oder unsere diversen Kommissions- ebenso neutrale wie internationale sitzungen innerhalb des SBV wohl Sprache mit ausgesprochen einfacher ablaufen würden, wenn wir alle dieselbe Grammatik und grosser struktureller Sprache sprächen. Keine Übersetzun- Flexibilität, die keinem Volk oder Land gen mehr, keine sprachlichen Missver- (an)gehört und daher auch keine kul- ständnisse – was für eine Erleichterung, turellen Aspekte transportiert. Darüber was für eine Freude wäre das! Von den hinaus ist Esperanto eine intuitive Spra- Kosten, die wir einsparen würden, ganz che, die sich in Wort und Schrift schnell zu schweigen. erlernen lässt, zumal ihre Grammatik Früher hat der SBV Esperanto-Kurse aus nur 16 Regeln ohne eine einzige angeboten. Ich habe es gelernt. Warum Ausnahme besteht. Ich habe vor etwas Sie nicht auch? 24
Verbandsleben
In Verbindung bleiben
Marie-Laure Sanchez, Verantwortliche Kreativgruppen Romandie
Selbst die Pandemie konnte die trugen. Andere Stricktalente wiederum
sprudelnde Kreativität und das liessen die Nadeln für einen guten
unerschütterliche Engagement der Zweck zugunsten eines Vereins für
Mitarbeiterinnen der schweizweit Bedürftige klappern.
38 Kreativgruppen des SBV nicht
ausbremsen. Vielmehr sicherten Ein bisschen Freude schenken
sie mit unzähligen Initiativen eine Um allen beim Handarbeiten und
bemerkenswerte Unterstützung Werken unter die Arme greifen zu
auch während des Lockdowns. können, mussten sich die Leiterinnen
und Co-Leiterinnen einiges einfallen
Nicht alles war überall machbar, doch lassen. Da wurden etwa viele Beutel
taten die Leiterinnen und Co-Leiterin- für ein Projekt zum Thema Blumen
nen ihr Möglichstes, um mit ihren Teil- und Perlen gefüllt und mit dem Auto
nehmerinnen und Teilnehmern in Ver- auf einer grossen Rundreise allen
bindung zu bleiben. Mal lieferten sie Interessierten nach Hause geliefert.
fertige Arbeiten aus, mal halfen sie Wie sagte eine der Leiterinnen doch
kurzerhand per Post mit etwas Garn so treffend: «Wir bringen nicht nur
oder dem einen oder anderen Woll- Material vorbei, sondern schenken
knäuel. Die Mitarbeiterinnen der Kreativ- auch ein bisschen Freude!»
gruppen waren so überall zur Stelle, Eine der Zürcher Kreativgruppen
wo sie gebraucht wurden, damit ange- schliesslich ging der Nase nach: Alle
fangene Projekte weiterlaufen konnten. Teilnehmenden beschrieben ihren Lieb-
Auch telefonisch standen sie mit Tipps lingsduft und erzählten ihre persönliche
allen Ratsuchenden zur Seite – voilà, Geschichte dazu. Derweil hatten drei
die «Strick-Hotline» war geboren! Viele Mitarbeiterinnen in Martigny und Lau-
nutzten die Zeit, um auch ehrgeizige sanne die Idee, daraus ein Spiel zu
Projekte in Angriff zu nehmen. Eine machen, und verschickten Duftbriefe –
Teilnehmerin hatte sich beispielsweise bestückt mit einem Wattepad, das mit
ein ganzes Puppenhaus vorgenommen ein paar Tropfen eines ätherischen Öls
und freute sich über die praktischen getränkt war. Anlässlich des zur Tradi-
Ratschläge der Leiterin wie auch über tion gewordenen telefonischen Aus-
ihre Bewunderung für ihr Werk. tauschs in der Gruppe konnten sodann
Eine Kreativgruppe strickte fünfzehn alle berichten, welche Gefühle, Ein-
individuell gestaltete Schals, die zum drücke oder Urlaubserinnerungen ein
«längsten Schal der Schweiz» bei- bestimmter Duft in ihnen weckte.
25Verbandsleben
Veranstaltungen
Die Corona-Pandemie hat weiterhin 031 390 88 29 oder kreativgruppen@
auch Auswirkungen auf den Veran- sbv-fsa.ch. Englischkurs in Olten, Kon-
staltungskalender, der für diese takt: Bruno Zaugg, 062 797 23 84 oder
Ausgabe erneut in einer der ausser- simbeli98@gmail.com. Stammtisch/
ordentlichen Situation angepassten Kaffeetreff «Aarauerstube» Aarau,
Version abgedruckt wird. Beachten Kontakt: Ulrich Heitzmann, 056 245 62
Sie deshalb bitte insbesondere die 40, ulrich-heitzmann@sbv-bvas.ch
Kontaktangaben wie auch die
Hinweise auf die sektionseigenen Sektion Bern
VoiceNet-Rubriken und Websites. 17.07. Freilichttheater in Signau
(ins Jahr 2022 verschoben)
Sektion Aargau-Solothurn 22.08. Grillplausch und Rösslifahrt auf
19.06. Grillplausch, Waldhaus Unter- dem Haflingerhof
entfelden. Kontakt: Celine Reb- 04.09. GV (neu statt 17.04., Versand
samen, 076 569 64 31 oder der Einladung gemäss
celine-rebsamen@sbv-bvas.ch Statuten)
15.08. Jahresreise nach Quinten am 11.09.- Reise in die Toscana mit der
Walensee. Kontakt: Käthi Ger- 18.09. Sektion Freiburg
ber, 032 672 19 35 oder katha- Stammtisch: 25.06., 30.07., 27.08.,
rina-gerber@sbv-bvas.ch 24.09. im «Egghölzli» Bern, jeweils
18.09. Mitgliederversammlung in 18 Uhr. Jolanda Gehri, 079 339 79 89.
Zofingen. Kontakt: Ulrich Heitz- Showdown-Training: jeweils donners-
mann, 056 245 62 40 oder tags ab 16 Uhr. Schnuppern jederzeit
ulrich-heitzmann@sbv-bvas.ch möglich, dreimal gratis. Anmeldungen:
Für die nachfolgenden Daueranlässe sektion.be@sbv-fsa.ch oder 076 500
ist bei Redaktionsschluss das Datum 63 21. VoiceNet: Rubrik 1 3 1 1
der Wiederaufnahme noch nicht
bekannt. Bitte informieren Sie sich auf Sektion Berner Oberland
unserer Homepage (www.sbv-bvas.ch/ 14.08. GV im «Freienhof» Thun (neu
events), auf VoiceNet, Rubrik Freizeit/ statt 06.03.)
Agenda (Tel. 031 390 88 88 – 1 2 2), Kreativgruppe Thun: jeweils dienstags,
oder bei den jeweiligen Kontaktperso- 13.30 bis 16.30 Uhr. Ref. Kirchgemein-
nen. Pilateskurs in Aarau, Kontakt: dehaus Thun. Kontakt: Silvia Urfer,
SBV-Generalsekretariat, Gabi Inäbnit, 079 932 72 01 oder silvia.urfer@gmx.
031 390 88 37 oder kurse@sbv-fsa.ch. ch. Kreativgruppe Spiez: jeweils mitt-
Kreativgruppe in Aarau, Kontakt: SBV- wochs 13.30 bis 16.30 Uhr. Evang.
Generalsekretariat, Heidi Rüfenacht, Gemeinschaftswerk Spiez: 02.06.,
26Verbandsleben
30.06.,11.08., 25.08., 08.09., 22.09.
Situation in der Romandie
Kontakt: Bettina Stoll, 079 156 53 55.
Die Westschweizer Sektionen tun
VoiceNet: Rubrik 1 3 1 2, www.sbv-fsa.
alles, um ihren Mitgliedern in diesem
ch/sektionen/berner-oberland
erneut besonderen Jahr Aktivitäten
und Veranstaltungen anzubieten.
Sektion Biel-Berner Jura
2021 wird wohl wie kein anderes Jahr
23.06. Höck plus: Ausflug nach Lenz-
in Erinnerung bleiben, in dem auch die
burg mit französischer Führung
Vorstandsgremien erneuert wurden.
21.08. Tag der offenen Tür «Chez
Die Durchführung von Aktivitäten,
Louis»
die seit 2020 nicht mehr stattfinden
11.09. Sektionsreise Brotmuseum
konnten, und das Anbieten von
Echallens (VD)
Veranstaltungen, die den neuen
18.09. Jodel-Workshop in Walkringen
Erwartungen lang isolierter Mitglieder
Anmeldungen und Auskunft auch zur
entsprechen, ist ein Dilemma, das die
Durchführung infolge der Covid-19-
Verantwortlichen intensiv beschäftigt.
Pandemie: Esther Weber, 032 331 25
Um Kosten für Direktwerbung wie
13 oder weberesther@gmx.ch. Kontakt
auch eine das Programm betreffende
Wandergruppe: Irene Schönmann, 032
Verwirrung zu vermeiden, sind die Mit-
385 27 12. VoiceNet: Rubrik 1 3 1 3,
glieder der Westschweizer Sektionen
www.sbv-fsa.ch/sektionen/biel
eingeladen, entsprechende Informa-
tionen auf verschiedenen Kanälen
Sektion Freiburg
(E-Mail, VoiceNet, Website) zu beach-
26.06. Jahresausflug nach Zürich.
ten und die Sektionsverantwortlichen
Kontakt: Andrea Zullo und
zu kontaktieren:
Jean-Pierre Jolliet
Genf: Laurent Castioni, 079 573 85 65
10.07. Jahresversammlung in Freiburg
oder lolo.castioni@bluewin.ch
(neu statt 17.04.). Kontakt:
Neuchâtel: Patrick Mercet, 032 544
Andrea Zullo
47 87 oder mercet.patrick@gmail.com
13.07. Pizza-Party in Cheyres, mit der
Waadt: Pierre Calore, 079 330 16 33
Wandergruppe. Kontakt:
oder pierre.calore@gmail.com
Andrea Zullo
Wallis: Denis Maret, 079 218 59 35
21.08. Picknick in Marly. Kontakt:
oder denismaret@gmail.com
Andrea Zullo
11.09.- Reise in die Toscana mit der
Zögern Sie nicht, sich für weitere Infor-
18.09. Sektion Bern. Kontakt: Andera
mationen überdies an Ihren Sektions-
Zullo
vorstand zu wenden. Wir alle freuen
Kurzfristige Änderungen aufgrund der
uns darauf, uns (wieder) treffen und
Covid-19-Pandemie bleiben vorbehal-
austauschen zu können. hr
ten. Für alle weiteren Fragen kann man
27Sie können auch lesen
