Die Schweiz von 1350 bis 1850 im Spiegel archäologischer Quellen
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
SPM-Koll VIII_CoverWeb_SPM VIII – KOLL 14.11.18 09:22 Seite 1 SPM Kolloquium — colloque Bern 2018 AS – Archäologie Schweiz SAM – Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit SBV – Schweizerischer Burgenverein (Herausgeber) Die Schweiz von 1350 bis 1850 im Spiegel archäologischer Quellen Die Schweiz von 1350 bis 1850 — La Suisse de 1350 à 1850 AS – Archéologie Suisse SAM – Groupe de travail suisse pour l’archéologie du Moyen Age et de l’époque moderne SBV – Association suisse Châteaux forts (éditeurs) La Suisse de 1350 à 1850 à travers les sources archéologiques Akten des Kolloquiums Actes du Colloque Bern, 25.–26.1.2018 Verlag Archäologie Schweiz SPM Basel 2018 ISBN 978-3-908006-48-0
Umschlag: Dudelsackbläser vom so genannten Holbein-Brunnen. Werk eines unbekannten Künstlers, um 1545. Sandstein mit farbiger Fassung. Höhe 91 cm. Heute Basel, Historisches Museum, Inv. 1910.132. Umzeichnung Archäologie Baselland, S. Schäfer. Schellen-Under. Schaffhauser Spielkarte. Schaffhausen, um 1800. Holzschnitt, schablonenkoloriert. Drucker David Hurter; Bearbeitung I. D. Zeder. Couverture: Joueur de cornemuse de la fontaine dite de Holbein. Oeuvre d’un artiste inconnu, ver 1545. Grès avec décor polychrome. Hauteur 91 cm. Aujourd’hui à Bâle, Musée Historique, Inv. 1910.132. Dessin Archéologie Baselland, S. Schäfer. Schellen-Under (Under de grelot). Carte à jouer de Schaffhouse. Schaffheouse, vers 1800. Gravure sur bois peinte au pochoir. Imprimeur David Hurter. Infogra- phie I. D. Zeder. Wissenschaftliche Leitung / Direction scientifique : Steuerungsgruppe SPM VIII (s. S. 7), im Auftrag der Wissenschaftlichen Kommission der Archäologie Schweiz / sur mandat de la Commission Scientifique d’Archéologie Suisse. Die Umsetzung dieser Internet-Publikation wurde unterstützt durch die Schweizerische Akademie der Geistes- und Sozial- wissenschaften SAGW. Der Band ist gratis online verfügbar unter www.archaeologie-schweiz ▻ Publikationen ▻ Online-Publi- kationen. La réalisation de cette publication éléctronique a été largement soutenue par l’Académie des Sciences humaines et sociales ASSH. Le volume est mis à disposition en ligne gratuitement sur www.archeologie-suisse.ch ▻ Publications ▻ Publications en ligne. Hardcopy produziert mit Unterstützung der Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit. / Version imprimée réalisée avec le soutien du Groupe de Travail pour l’Archéologie du Moyen Age et de l’Epoque moderne. Bestelladresse für die gedruckte und gebundene Version: Archäologie Schweiz, Petersgraben 51, CH-4051 Basel, admin@archaeologie-schweiz.ch Adresse de commande pour la version imprimée et reliée: Archéologie Suisse, Petersgraben 51, CH-4051 Bâle, admin@archeologie-suisse.ch Projektleitung / Direction du projet : Urs Niffeler. Redaktion / Rédaction : Catherine Leuzinger-Piccand (Beitrag Liboutet/Vanetti); Urs Niffeler (übrige Teile). Druckvorstufe / Prépresse : Isabelle D. Zeder. Copyright by Archäologie Schweiz, Basel 2018. ISBN 978-3-908006-48-0
Inhaltsverzeichnis – Table de matière – Indice Dank ....................................................7 Zur Chronologie und Typologie der Wohnbauten Graubündens im Zeitraum von 1350 bis 1850 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Mathias Seifert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .115 Alpnutzung in Spätmittelalter und Frühneuzeit 1. Siedlungen – Habitat am Beispiel Andermatt UR Brigitte Andres und Christian Auf der Maur . . . . . . . . . . . . . . .129 1.1 Städte – Villes Der Oberwalliser Wohnbau in Spätmittelalter und Basel – Transformationen einer Stadt Neuzeit. Das Bespiel Schnydrighaus in Mund, Frank Löbbecke, Martin Möhle, Gemeinde Naters Werner Bellwald . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .139 Christoph Matt und Marco Bernasconi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11 Vom Lagerbau zum Stadthaus. Innerschweizer Holzbau Ulrike Gollnick und Christoph Rösch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .147 Die bauliche Entwicklung des Städtchens Werdenberg (Grabs SG) im 14. und frühen 15. Jh. Carolin Krumm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .29 Bauernhäuser aus Altholzbeständen – eine Erscheinung des Taunerwesens im 18./19. Jh.? Katharina König . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .161 Städtischer Wohnbau am Beispiel Zug Anette JeanRichard und Christoph Rösch . . . . . . . . . . . . . . . . . .37 Archéologie du « village vigneron » : l’exemple Freiburg: Rue Neuveville 46, du Vignoble neuchâtelois (15e–17e siècles). ein spezieller Typ von Gerbereigebäude Comment le développement de l’économie viticole Christian Kündig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .49 du 15e au 17e siècle a durablement influencé le paysage, l’urbanisme et l’architecture de la région Christian de Reynier . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .175 Murten: Ein Dachstuhltyp zu Wohnbauten ab dem frühen 16. Jh. Christian Kündig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .53 1.3 Sonderbauten und Infrastruktur – Bossonnens FR: Von der mittelalterlichen Burg Bâtiments spécialisés et infrastructures bis zur Artillerieplattform Christian Kündig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .57 Münzstätten im archäologischen Befund Rahel C. Ackermann und Christoph Ph. Matt . . . . . . . . . . . . . .189 Saint-Ursanne, premières investigations en archéologie urbaine dans le Jura Die gemeineidgenössischen, bernischen und vorder- Sébastien Saltel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .63 österreichischen Landvogteischlösser des Aargaus Peter Frey . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .195 1.2 Ländliche Siedlungen – Habitat rural Baden AG: vom Wildbad zum Kurort Andrea Schaer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .197 Der städtische Einfluss auf die Haus- und Siedlungsentwicklung im Basler Untertanengebiet Bad Weissenburg und das Badewesen (Kanton Baselland ohne Laufental) im Berner Oberland Anita Springer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .69 Volker Herrmann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .207 Hochstudbauten im Aargau. Bauarchäologische und bauhistorische Unter- Typologische Entwicklung vom 16. Jh. bis 19. Jh. suchungen am Escher- und am Linthkanal Cecilie Gut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .79 Jakob Obrecht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .217 Alles unter Schutt und Asche. Das ehemalige Gasthaus Ochsen in Flüelen UR: Ofenkachelfunde des 14.–18. Jh. in Brandhorizonten Gasthof, Kaufhaus und Sust an der Gotthardroute. von Fricktaler Bauerndörfern Ein stattlicher Bau am Übergang zwischen Land David Wälchli . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .93 und See Ulrike Gollnick und Christian Auf der Maur . . . . . . . . . . . . . .229 Bohlenständerbau im Kanton St. Gallen Moritz Flury-Rova . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .107 3
Le pavillon de chasse de Guillaume de La Baume : 3. Glaubenswelt – Croyances une source d’inspiration pour le Canton de Fribourg Rocco Tettamanti . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .237 3.1 Bauten und Zeichen – Pour une relecture du statut économique du Canton Bâtiments et symboles de Vaud à l’époque moderne : les cas du fer et des fours à chaux du Jura-Nord vaudois Die Mikwe von Lengnau AG Peter Frey . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .397 Alice Vanetti et Marion Liboutet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .239 Das «Cappeli» im Berner Stockental Volker Herrmann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .399 2. Materielle Kultur – Culture matérielle Ermitages religieux des environs de la ville de Fribourg Laufenburg-Siechebifang – ein aussergewöhnlicher (15e–19e siècles) : un patrimoine à redécouvrir Fundkomplex aus dem 15. Jh. Ludovic Bender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .407 Ein Einblick in das Inventar des ehemaligen Laufenburger Siechenhauses Aménager un temple réformé en terres neuchâteloises Reto Bucher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .255 (1530–1850). Apports de l’archéologie Jacques Bujard . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .417 Bunte Schüsseln, schlichte Tassen. Gefässkeramik- entwicklung in der Nordostschweiz (1350–1850) An Holzbauten beobachtete Zeichen Valentin Homberger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .271 von Praktiken der Volksfrömmigkeit Ulrike Gollnick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .427 Ein geschlossenes Geschirrensemble des 18. Jh. aus Winterthur Annamaria Matter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .283 3.2 Bestattungen – Sépultures Alles im grünen Bereich. Die Haushaltskeramik Grabbeigaben im Gebiet der Deutschschweiz vom Bauschänzli in Zürich, datiert vor 1662 Martina Kaelin-Gisler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .431 Jonathan Frey . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .297 Die Bestattungen im Kanton Bern im Wandel der Zeit. Spätmittelalterliche und neuzeitliche Keramik- Interdisziplinäre Betrachtungen zu den Gräbern und komplexe im Kanton Zug Verstorbenen Eva Roth Heege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .309 Amelie Alterauge und Sandra Lösch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .441 Reperti ceramici in Ticino dal 1350 al 1850: Evolution des ensembles funéraires de la fin du prime considerazioni Moyen-Âge au début du 20e siècle. Quelques exemples Maria-Isabella Angelino . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .325 de fouilles récentes dans les cantons de Vaud et de Neuchâtel L’atelier de potiers de Bulle-rue de la Poterne Lucie Steiner et Sophie Thorimbert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .457 (1765–1895). Etat de la recherche Gilles Bourgarel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .337 Temple de Daillens VD : sépultures découvertes dans le chœur désaffecté – un cas d’école L’évolution du vaisselier genevois entre 1350 et 1850 Anna Pedrucci . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .469 Michelle Joguin Regelin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .361 Tabak und Tabakpfeifen in der Schweiz Andreas Heege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .371 4. Umwelt und Naturressourcen – Environnement et ressources naturelles Konjunkturen und Kleingeldwanderung. Kirchenfunde des 16.–19. Jh. Klima und extreme Naturereignisse in der Schweiz, Benedikt Zäch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .383 1350–1850. Nutzen und Potenziale historischer und naturwissenschaftlicher Klimaforschung für die Plomben und Marken Archäologie Rahel C. Ackermann und Benedikt Zäch . . . . . . . . . . . . . . . . . .391 Christian Rohr und Chantal Camenisch . . . . . . . . . . . . . . . . . .479 Landwirtschaft und Umwelt im Spiegel archäobiologischer Funde – Materialvorlage Marlu Kühn, Sabine Deschler-Erb und Simone Häberle . . . . .489 4
Abkürzungen – Abréviations – Abbreviazioni AAS Annuaire d’Archéologie Suisse AS et al. 2011 AS et al. (Hrsg.; 2011) Archäologie Schweiz AS/ ABBS Archäologische Bodenforschung des Kantons Basel- Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Archäo- Stadt logie des Mittelalters und der Neuzeit SAM/ ADSO Archäologie und Denkmalpflege im Kanton Solo- Schweizerischer Burgenverein SBV (Hrsg.; 2011) thurn SPM – Siedlungsbefunde und Fundkomplexe der AF Archéologie Fribourgeoise Zeit zwischen 800 und 1350. Akten des Kollo- AiZ Archäologie im Kanton Zürich quiums zur Mittelalterarchäologie in der Schweiz, AKBE Archäologie im Kanton Bern Frauenfeld, 28.–29.10.2010. Basel. – Archéologie AM Archeologia Medievale Suisse AS/Groupe de travail suisse pour l’archéolo- ArchBE Archäologie Bern – Archéologie bernoise. Jahrbuch gie du Moyen Âge et de l’époque moderne SAM/ des Archäologischen Dienstes des Kantons Bern Association suisse Châteaux forts SBV (éds.; 2011) as. archäologie schweiz – archéologie suisse – archeo- SPM – Habitat et mobilier archéologiques de la logia svizzera période entre 800 et 1350. Actes du colloque ASA Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde «Archéologie du Moyen Âge en Suisse», Frauen- ASSPA Annuaire de la Société Suisse de Préhistoire et feld, 28.–29.10. 2010. Bâle. d’Archéologie – Annuario della Società Svizzera di SPM VII Urs Niffeler (Projektleitung u. Red.), Reto Marti et Preistoria e di Archeologia al. (wissenschaftl. Leitung) SPM VII, Archäologie BSSI Bollettino Storico della Svizzera Italiana der Zeit von 800 bis 1350 – L’archéologie de la BZ Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertums- période entre 800 et 1350 – L’archeologia del kunde periodo tra l’800 ed il 1350. Basel 2014. CAF Cahiers d’Archéologie Fribourgeoise, Fribourg CAR Cahiers d’Archéologie Romande, Lausanne ENr. Ereignisnummer Kantone – Cantons – Cantoni FA Freiburger Archäologie FHA Freiburger Hefte für Archäologie AG Aargau HLS Historisches Lexikon der Schweiz AI Appenzell Innerrhoden HS Helvetia Sacra AR Appenzell Ausserrhoden ISOS Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der BE Bern Schweiz von nationaler Bedeutung BL Basel-Landschaft JbAB Jahresbericht der Archäologischen Bodenforschung BS Basel-Stadt Basel-Stadt FR Fribourg JbADG Jahresbericht des Archäologischen Dienstes Grau- GE Genève bünden und der Denkmalpflege Graubünden GL Glarus JbAS Jahrbuch der Archäologie Schweiz GR Graubünden JbHGL Jahrbuch der Historischen Gesellschaft Luzern JU Jura (1983–2001); Historische Gesellschaft Luzern, Ar- LU Luzern chäologie, Denkmalpflege, Geschichte (seit 2002) NE Neuchâtel JbHVFL Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürsten- NW Nidwalden tum Liechtenstein OW Obwalden JbSGUF Jahrbuch der Schweizerischen Gesellschaft für Ur- SG St. Gallen und Frühgeschichte SH Schaffhausen KA Kantonsarchäologie SO Solothurn KDM Die Kunstdenkmäler des Kantons … SZ Schwyz KdS Die Kunstdenkmäler der Schweiz TG Thurgau RHV Revue historique vaudoise TI Ticino SBKAM Schweizer Beiträge zur Kulturgeschichte und Ar- UR Uri chäologie des Mittelalters VD Vaud SAEF/AAKF Service archéologique de l’Etat de Fribourg/Amt VS Valais für Archäologie des Kantons Freiburg ZG Zug SCA Service Cantonal d’Archéologie ZH Zürich SPM Die Schweiz vom Paläolithikum bis zum Mittelalter – La Suisse du Paléolithique au Moyen-Age – La Sviz- FL Fürstentum Liechtenstein zera dal Paleolitico al Medioevo ZA Zürcher Archäologie ZD Zürcher Denkmalpflege, Stadt Zürich, Bericht ZAK Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte ZAM Zeitschrift für Archäologie des Mittelalters 5
Saint-Ursanne, premières investigations en archéologie urbaine dans le Jura Sébastien Saltel Saint-Ursanne est une petite cité médiévale du canton du Jura, située à 9 km au sud-est de Porrentruy, sur la rive droite du Doubs. (fig. 1). Selon les sources historiques, ses origines remontent au 7e siècle lorsqu’un moine irlandais, Ursinus, vient s’y établir et lui transmet son nom. Après sa mort, un monastère est érigé vers 630. Le noyau initial se développe autour des anciennes constructions religieuses ou de la collé- giale, entre le Doubs au sud et le flanc de la montagne au nord. Il devient progressivement aux 12e–13e siècles une petite cité de plan concentrique1. Vers 1330, une forteresse épisco- pale est construite mais la bourgade n’a pas de véritable charte de franchise, elle est soumise au chapitre collégial et ce n’est qu’à la fin du 14e siècle qu’elle s’entoure de muraille et accède au statut de ville. En effet en 1378, l’évêque de Bâle lui concède l’angal (impôt sur les vins) pour financer ses fortifications2. La ville subit d’importants incendies dont celui de 1403 qui va amener la reconstruction de nouvelles fortifications et une extension vers l’est de la ville. À cette Fig. 1. St-Ursanne JU. Situation géographique. Carte OCC/SAP JU, Y. Maître. occasion, cette partie est va prendre le nom de Ville Neuve par opposition à la partie ouest, plus ancienne, dite Vieille Ville. La ville acquiert sa physionomie actuelle à la fin du Moyen-Âge. Jusqu’à présent les investigations archéologiques en ville de Saint-Ursanne, ont concerné l’église Saint-Pierre et le cloître attenant avec deux sondages réalisés en 1958 par C. Lapaire3 et avec une fouille entre 1958 et 1974 par H.-R. Sennhauser4 et son équipe. Enfin, en 2008, à la porte Saint-Pierre (porte ouest), une surveillance archéologique d’une tranchée a été réalisée et documentée par L. Stalder5. Des travaux de remplacement des canalisations et l’introduc- tion du réseau de chauffage à distance touchant l’ensemble de la ville ont été programmés et ont débuté mi-juillet 2016. Seule l’étape 1, qui concerne la Vieille Ville, a été terminée début 2018 ; l’étape 2 (Ville Neuve) est commencée et devrait s’achever en 2019. Le suivi archéologique de l’étape 1 qui a été découpée en 6 zones d’intervention distinctes (fig. 2), a permis de nombreuses et importantes découvertes qui entrent dans le cadre chronologique de ce colloque. L’ancien système défensif de la ville Des vestiges liés au système défensif de la ville ont été mis au jour dans la zone 5 (fig. 2), à l’extérieur de la ville, dans une tranchée bordant le rempart ouest. Ces vestiges se trou- vent dans des niveaux de terre noire qui ont livré pour la partie inférieure une grande partie du mobilier datable du Fig. 2. St-Ursanne JU. Plan de situation topographique des zones surveillées de 15e–16e siècle et pour la partie supérieure du mobilier du l’étape 1 de Saint-Ursanne, Vieille Ville. Plan OCC/SAP JU, Y. Maître. S. Saltel, Saint-Ursanne, premières investigations en archéologie urbaine dans le Jura 63
Fig. 3. St-Ursanne JU. Les vestiges de la tour du rempart ouest. Plan de situation avec vue nord et vue en plan. Dessin et photographies OCC/SAP JU, S. Saltel. Fig. 4. St-Ursanne JU. Tour du rempart sud conservée, sise rue Basse 6. Photo- graphie OCC/SAP JU, K. Marchand. Fig. 5. St-Ursanne JU. Plan de situation avec vue du mur avec contrefort devant la porte St-Paul, reste de maçonnerie d’un avant-corps. Dessin et photographies OCC/SAP JU, S. Saltel. 17e–19e siècle. Les plus remarquables concernent les restes d’une tour du rempart de la ville, seules les fondations et une assise en grand appareil avec blocage central étaient conser- vées ; son diamètre est d’environ 5 m à la base (fig. 3). Cette tour devait être similaire à celle se trouvant à la rue Basse 6 (fig. 4). Devant la porte St-Paul, à l’extérieur, des maçonneries ont été découvertes : un mur de 0.80–1.40 m d’épaisseur paral- lèle à la porte avec un contrefort ainsi que d’autres segments de murs plus en avant (fig. 5). Ces éléments pourraient appartenir à un ouvrage de défense avancé comme celui représenté sur une gravure de la ville datant de 15806 (fig. 6). Les canalisations de l’ancien réseau de la Ville et les fontaines La surveillance archéologique des tranchées a amené à la découverte de l’ancien réseau de canalisations de la ville qui s’est avéré bien conservé et très varié. Ce type d’aménage- ment concerne toutes les zones surveillées, seuls les exem- plaires les mieux conservés et les plus représentatifs sont pré- sentés. Les plus anciennes canalisations sont en bois et appartiennent à deux types distincts (fig. 7). Le premier est constitué d’un tronc d’arbre grossièrement écorcé et évidé en son centre pour composer un tuyau, les segments étant ensuite assemblés au moyen d’une bague métallique pour assurer l’étanchéité entre eux. L’autre type consiste en une poutre de section quadrangulaire, évidée en son centre pour former un profil en « U » et fermée au moyen d’un couvercle. Un cas de réfection de ce type de canalisations anciennes a été découvert et documenté. Ensuite, nous trouvons les canalisations mixtes, c’est-à-dire composées de deux murets de blocs calcaires liés ou non au mortier de chaux, avec une planche en bois pour le fond et une dalle pour la couverture. Enfin, les plus courantes sont identiques aux dernières, mais sans planche de fond ou rem- placée par un dallage (fig. 8). L’actuelle fontaine du Mai (fig. 9), sise sur la place du même nom, a été construite en 1854 sur l’emplacement d’un bassin plus ancien dont le trop-plein d’eau s’écoulait à ciel ouvert jusqu’au Doubs au moyen d’un caniveau7. Lors du démon- tage pour restauration de cette fontaine, un système d’éva- cuation du trop-plein a été mis au jour. Il consistait en une 64 S. Saltel, Saint-Ursanne, premières investigations en archéologie urbaine dans le Jura
Fig. 6. St-Ursanne JU. Gravure de la ville et Château de Saint-Ursanne en 1580 et sceau de la ville en 1364 et en 1536. D’après Chèvre 1887, 23. bordure faite de blocs/dalles calcaires ainsi qu’un fond en planches (fig. 10). Cette hypothèse est confirmée par un plan d’arpenteur de cette partie de la ville en date de 1813 qui indique l’emplacement de cette rigole (fig. 11). Lors du démantèlement du mur du jardin extra muros (fig. 2, zone 6) de la maison de la rue de la Tour 1, une fon- taine adossée en calcaire, a été mise au jour à environ 1.80 m sous le niveau de circulation actuel, presque à la même alti- tude que le seuil d’entrée de la maison. La façade de cette niche murale se compose d’un bloc en calcaire taillé en arc pour l’ouverture surmonté d’une croix gravée et orné d’un fronton triangulaire en relief. Les restes d’un système de fer- meture en fer forgé étaient encore présents (fig. 12). Le fond se composait d’un bassin réalisé dans un bloc calcaire qua- drangulaire évidé et servait à recueillir l’eau provenant pro- bablement d’une source environnante ou un des ruisseaux alimentant les fontaines et industries de la ville. Fig. 7. St-Ursanne JU. Plan de situation et vues de deux types de canalisation en bois découverts extra muros, en zone 5. Vue de deux segments en bois de type « tronc écorcé et évidé » assemblés (photo du bas) et vue d’une canalisation en bois de type profil en « U » avec couvercle recoupant les deux précédentes (photo du haut). Dessin OCC/SAP JU, S. Saltel ; photographies OCC/SAP JU. S. Saltel, Saint-Ursanne, premières investigations en archéologie urbaine dans le Jura 65
Fig. 8. St-Ursanne JU. Les divers types de canalisations en pierre. Photographies OCC/SAP JU. Fig. 9. St-Ursanne JU. Vue est de la fontaine du Mai qui se trouve sur la place du Mai en zone 3. Photographie OCC/SAP JU, K. Marchand. Fig. 10. St-Ursanne JU. Plan de situation avec vues de la fontaine du Mai en cours de démontage pour restauration (photo du Haut) et des restes du caniveau d’éva- cuation du trop-plein de l’ancienne fontaine (photo du bas). Dessin OCC/SAP JU, S. Saltel ; photographies OCC/SAP JU. Fig. 11. St-Ursanne JU. Extrait d’un plan d’arpenteur de Saint-Ursanne de 1813. Archives communales du Clos-du-Doubs, Saint-Ursanne. 66 S. Saltel, Saint-Ursanne, premières investigations en archéologie urbaine dans le Jura
Les restes d’un bâtiment en madriers Au sud de la zone 1, dans la rue du quartier, un angle de bâti- ment a été exhumé ainsi que d’autres structures et mobilier. Il s’agit de deux sablières basses calées au moyen de piquets faisant un angle d’environ 90°. Une deuxième assise de madrier vient s’appuyer sur l’une d’elle (fig. 13). À proximité, une autre sablière calée également avec des piquets sans connexion avec les premières est présente ainsi que deux ensembles de piquets, des macro-restes végétaux (pailles ?) et deux objets de toilette en bois : des peignes en buis à dou- ble endenture de Type E8 daté du 16e siècle (fig. 14). Il n’a pas été possible de connaître la destination de ce reste de Fig. 12. St-Ursanne JU. Plan de situation et vue de la fontaine du mur de jardin de bâtiment du fait de l’étroitesse de l’emprise des fouilles. la maison sise rue de la Tour 1. Dessin et photographie OCC/SAP JU, S. Saltel. Trace industrielle du 16e siècle : le moulin Belorsier Il faut encore signaler la découverte remarquable d’un ensem- ble de sablières basses. Ces dernières sont assemblées par entaille droite à mi-bois en croix et disposées à l’extérieur des murs le long du rempart ouest (fig. 15). Elles présentent toutes des mortaises destinées à recevoir probablement des arbalétriers et poinçons à tenons chevillés, l’ensemble ser- vant à supporter un canal en bois. Ces fondations appar- tiennent à un ancien canal aérien ayant servi à acheminer l’eau du ruisseau d’Outremont ou de Metschaimé vers un moulin aujourd’hui disparu, se trouvant à l’angle sud-ouest de l’enceinte de la ville, construit en 1574 par le maître bour- geois Ursanne Belorsier9 (fig. 16). Les datations dendrochronologiques de trois échantillons confirment cette hypothèse puisqu’elles se placent toutes dans la seconde moitié du 16e siècle. En effet, les arbres, uti- lisés ont été abattus en 1575, en 1582 AD (datations sur cambium) et après 1584 AD (datations sur bois de cœur)10. Au terme de ce rapide survol, il faut mettre l’accent sur ce Fig. 13. St-Ursanne JU. Plan de situation et vues des restes d’un bâtiment en ma- driers. Dessin OCC/SAP JU, S. Saltel ; photographies OCC/SAP JU. que ce type d’intervention a de frustrant car même s’il abou- tit à d’intéressantes découvertes et permet d’améliorer la vision et l’évolution de cet habitat particulier, il ne donne qu’une vision fragmentaire de ce dernier puisque cantonné aux seules tranchées programmées. Sébastien Saltel chemin de la Broye 17 1020 Renens sebastien.saltel@bluewin.ch Fig. 14. St-Ursanne JU. Les deux peignes en buis. Photographies OCC/SAP JU. S. Saltel, Saint-Ursanne, premières investigations en archéologie urbaine dans le Jura 67
Notes 1 Hauser 1996, 163–164. 2 Prongué 2011, 861–862. 3 Lapaire 1959, 116–118 ; 1960, 185–195 et pl. 15–16. 4 Sennhauser 1987, 91–96. 5 Stalder 2008, 1–11. 6 Chèvre 1887, 23. 7 Migy-Studer 1977, 8. 8 Mille et al. 2014, 22–29. 9 Petignat 2014, 209–212. 10 W. Tegel, DendroNet (Dendrochronologie, Holzanatomie, Anthrako- logie), D-78357 Mühlingen. Fig. 15. St-Ursanne JU. Les restes du canal aérien du moulin Belorsier : plan de situation et vue en plan des fondations. Dessin et photographie OCC/SAP JU, S. Saltel. Bibliographie Chèvre, F. (1887) Histoire de St-Ursanne, du Chapitre, de la Ville et de la Prévôté de ce nom. Porrentruy. Guélat, M. (2018) St-Ursanne (JU), Vieille-Ville. Travaux 2016–2017, étude géologique. Rapport intermédiaire, à paraître dans le rapport sur St-Ursanne. Delémont. Hauser, M. (1996) St-Ursanne. In: B. Sigel (Red.) Stadt- und Landmauern. 2, Stadtmauern in der Schweiz. Kataloge, Darstellungen. Veröffentli- chungen des Instituts für Denkmalpflege an der ETH Zürich 15, 2, 159–166. Zürich. Lapaire, C. (1959) Saint-Ursanne. Nouvelles. Revue Suisse d’Art et d’Ar- chéologie 19, 116–118. Lapaire, C. (1960) Les constructions religieuses de Saint-Ursanne et leur relations avec les monuments voisins VIIe – XIIIe siècle. Porrentruy. Migy-Studer, L. (1977) Saint-Ursanne et ses rues. Porrentruy. Mille, P./Couderc, A./Fouillet, N. et al. (2014) Les bois et les objets com- posites (bois-métal) de la fouille du parking Anatole France à Tours (indre-et-Loire). Revue Archéologique du Centre de la France 53, 22–29. Petignat, A. (2014) Moulins et industries à Saint-Ursanne et environs. L’œil et la mémoire 18, 209–212. Prongué, J.-P. (2011) Saint-Ursanne (village). In : Dictionnaire historique de la Suisse 10, 861–862. url : http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/f/ F3007.php. Sennhauser, H.-R. (1987) St-Ursanne : archäologische Untersuchung der Kirche St-Pierre. AS 10, 2, 91–96. Stalder, L. (2008) Saint-Ursanne, surveillance archéologique des travaux de génie civil entre la porte Saint-Pierre et le no 56 de la route des Ran- giers. Rapport de travail non publié, OCC/SAP. Porrentruy. Fig. 16. St-Ursanne JU. Maquette du canal aérien du moulin Belorsier. Réalisation OCC/SAP JU, K. Marchand. 68 S. Saltel, Saint-Ursanne, premières investigations en archéologie urbaine dans le Jura
Sie können auch lesen