DIGITAL COMMERCE 2017 - 50 STARTUPS VERÄNDERN DEN HANDEL - Etailment
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VORWORT „EY“ und „wir“ beziehen sich auf alle deutschen Mitgliedsunternehmen von Ernst & Young Global Limited, einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach englischem Recht. ED 0620. Liebe Leserin, lieber Leser, ich begrüße die Idee des Sonderhefts „Digital erarbeitet. Zudem bauen wir im ganzen Land Mit- Commerce“ sehr und finde es toll, wie sich die telstandskompetenzzentren auf, die eine erste An- beiden Herausgeber Berlin Valley und Der Handel laufstelle sein können, wenn ein mittelständisches zusammengetan haben, um diese Ausgabe zu ge- Unternehmen praxisnahes Know-how zum Thema stalten. Schon im Impressum lebt hier die Idee der Digitalisierung erfahren oder sich digitalen Ge- Zusammenarbeit zwischen neuen und etablierten schäftsmodellen nähern möchte. Auf Basis der Hand- Playern! Und sie kann auch für den Handel der lungsempfehlungen der Dialogplattform Einzelhandel Schlüssel zum Erfolg werden. wird derzeit auch an einem Konzept für ein mögliches Der Handel steckt schon seit einiger Zeit mitten in Kompetenzzentrum für den Handel gearbeitet. einem tiefgreifenden Strukturwandel. Die meisten Unverzichtbar ist aber insbesondere, dass sich auch Branchen kennen Phänomene wie digitale Plattfor- kleine und mittlere Unternehmen mit für sie passen- men im Internet, branchenfremde Konkurrenz oder den Startups der Handelsszene vernetzen. Dieses den Wandel von Kundenpräferenzen. Den Handel Sonderheft kann dabei als Hilfe zum ersten Schritt aber betreffen sie besonders und das nun schon Unterstützung leisten. Hier sieht man auf einen Blick, When fridges seit vielen Jahren. welche vielversprechenden Handels-Startups es gibt Wir wissen aus dem Monitoring-Report Wirtschaft und welche Lösungen sie bieten. Von computerge- Digital 2017 des Bundesministeriums für Wirtschaft stützter Logistik über In-Store Live Marketing und re-order food, und Energie, dass der Handel zwar insgesamt eine Analytics bis zu interaktiven Displays und digitaler überdurchschnittlich digitalisierte Branche ist. Aller- Kundenansprache ist alles dabei. dings halten immer noch rund 30 Prozent der be- Nutzen Sie daher die Gelegenheit und treten Sie mit will we need Foto: Bundesminsterium für Wirtschaft und Energie fragten Unternehmen die Digitalisierung des eigenen passenden Partnern in Kontakt. Wenn wir es schaf- Unternehmens für nicht notwendig. Hier sind es oft fen, dass sich neue und etablierte Akteure zusam- gerade die kleineren und mittleren Unternehmen, die mentun und gemeinsam neue Lösungen entwickeln, supermarkets? Schwierigkeiten mit dem Wandel haben. Daher ist kann der Handel erfolgreich und gestärkt aus dem deren Digitalisierung ein Fokus unserer Arbeit im Bun- Strukturwandel hervorgehen. desministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi). In der vom BMWi ins Leben gerufenen „Dialog- Ich wünsche Ihnen allen eine anregende Lektüre! plattform Einzelhandel“ haben wir in zahlreichen ey.com/consumerproducts #BetterQuestions Workshops gemeinsam mit allen betroffenen Grup- Ihre Brigitte Zypries pen Lösungsansätze und Handlungsempfehlungen Bundesministerin für Wirtschaft und Energie 2 – Digital Commerce 2017 Digital Commerce 2017 – 3
INHALT DIE 50 STARTUPS STREETSPOTR // S. 23 LOCAFOX // S. 24 DIVE // S. 26 PICAVI // S. 27 OPTIOPAY // S. 28 FLOWTIFY // S. 30 GAXSYS // S. 32 KPTNCOOK // S. 33 NYRIS // S. 34 LIEFERY // S. 36 PROGLOVE // S. 38 TSENSO // S. 39 BEACONINSIDE // S. 40 METODA // S. 42 EMMASBOX // S. 44 INFARM // S. 50 SEVEN SENDERS // S. 52 UBERALL // S. 53 EVOPARK // S. 54 BRICKSPACES // S. 56 STOCARD // S. 57 DONGXII // S. 58 MAGAZINO // S. 60 GROVER // S. 61 INVENTORUM // S. 62 KINEXON // S. 64 SYNFIOO // S. 66 APPJOBBER // S. 67 GOODSTAG // S. 68 FANMILES // S. 70 INDOORS // S. 72 SENSAPE // S. 73 BARZAHLEN // S. 74 FLIIT // S. 76 INNOACTIVE // S. 77 BYRD // S. 78 HOARD // S. 84 DELIGHT VR // S. 86 SO1 // S. 87 ORIGINAL UNVERPACKT // S. 88 POSPULSE // S. 90 LOCARTA // S. 91 FIT ANALYTICS // S. 92 PHIZZARD // S. 93 MINODES // S. 94 FREIGHTHUB // S. 96 ENFORE // S. 97 FAVENDO // S. 98 STORE2BE // S. 99 TIRAMIZOO // S. 100 4 – Digital Commerce 2017 Digital Commerce 2017 – 5
INHALT INHALT 10 RICHTUNG ZUKUNFT: TRENDS UND THEMEN 03 04 Vorwort Brigitte Zypries Übersicht Startups Die Digitalisierung macht auch vor 09 Editorial dem stationären Handel nicht Halt. Di- gital Commerce richtet den Blick nach 10 Trends und Themen: Richtung Zukunft vorn und zeigt, welche Entwicklungen 15 Die Jury die Handelslandschaft in den kommen- den zehn Jahren prägen werden. 22 Die 50 Startups – Einleitung 45 „Ein bisschen E-Commerce funktioniert nicht“ – Alexander Graf im Interview 15 80 102 Das Amazon-Universum Wenn Langenfeld die Zukunft plant 112 Termine und Events INTERVIEW: CASE STUDY: DIE JURY 114 Impressum ALEXANDER GRAF AMAZON 80 Statements der Expertenjury zu den Herausforderungen für den stationären Der Strategieberater und Gründer Längst versendet der Handelsriese Handel, den Chancen der Digitalisie- spricht über die Kooperation von nicht mehr nur Bücher. Ein Überblick rung und zum Potenzial, das in der klassischen Unternehmen und Start- über die zahlreichen Geschäftsfelder Zusammenarbeit mit Startups liegt. ups und erklärt, wie eine erfolgreiche E-Commerce-Strategie aussehen kann. des Onlineunternehmens. STARTUPS Appjobber S. 67 Kinexon S. 64 FUTURE CITY Barzahlen S. 74 Kptncook S. 33 Beaconinside S. 40 Liefery S. 36 LANGENFELD 45 Eine Stadt im Rheinland zeigt, wie Brickspaces Byrd Delight VR S. S. S. 56 78 86 Locafox Locarta Magazino S. 24 S. 91 S. 60 die Digitalisierung des Handels zu einer attraktiven und lebendigen Dive S. 26 Metoda S. 42 Innenstadt beitragen kann. Dongxii S. 58 Minodes S. 94 Emmasbox S. 44 Nyris S. 34 Enfore S. 97 Optiopay S. 28 Evopark S. 54 Original Unverpackt S. 88 102 Fanmiles S. 70 Phizzard S. 93 Favendo S. 98 Picavi S. 27 Fit Analytics S. 92 POSpulse S. 90 Fliit S. 76 Proglove S. 38 Flowtify S. 30 Sensape S. 73 Freighthub S. 96 Seven Senders S. 52 Gaxsys S. 32 So1 S. 87 00 Goodstag Grover Hoard S. S. S. 68 61 84 Stocard Store2Be Streetspotr S. 57 S. 99 S. 23 Indoors S. 72 Synfioo S. 66 Infarm S. 50 Tiramizoo S. 100 Innoactive S. 77 Tsenso S. 39 Inventorum S. 62 Uberall S. 53 6 – Digital Commerce 2017 Digital Commerce 2017 – 7
EDITORIAL Noch ein Bestseller für Ihren Shop: Vertrauen. ●●● Modern ist jetzt Die Vertrauensmarke eTrusted bietet alle Tools und Dienste, um Vertrauen in der digitalen Zehn Jahre ist es her, dass Apple mit dem iPhone Berlin Valley und das Know-how aus dem klassi- Transformation aufzubauen und anzuzeigen: das moderne Leben revolutionierte. Plötzlich war schen Handelsumfeld von Der Handel gebündelt. das Telefon to go klug und machte den Alltag mobil. Das vorliegende gemeinsame Heft „Digital Com- Doch viele stationäre Händler hatten damals noch merce“ porträtiert zukunftsorientierte Startups, die nicht einmal „dieses Internet“ verdaut. Und manche Expertise und Lösungsansätze liefern, um dem sta- Trusted Shops schwanken noch heute zwischen Skepsis und Über- tionären Handel den Weg in die Digitalisierung zu forderung. ebnen. mit Gütesiegel, Kundenbewertungen und Käuferschutz So sind es in der neuen Welt Selbstverständlichkei- Wir stellen 50 junge Unternehmen aus der gesamten der Vertrauensstandard für Online-Shops in Europa ten, die aber in der alten Welt noch nicht überall Wertschöpfungskette vor, die das Potenzial haben, durchgedrungen zu sein scheinen: Digitalisierung den Handel langfristig zu verändern. Ausgewählt betrifft natürlich auch den stationären Handel, die wurden die innovativen „jungen Wilden“ von einer Trusted Enterprise Grenzen zwischen stationär und online verschwim- hochkarätig besetzten Jury: Die Mitglieder vereinen individuelle Feedback-Lösungen für große Unternehmen men, der Kunde ist nicht mehr nur König, sondern Know-how aus der Startup- und Tech-Szene mit Er- muss vom Händler jeden Tag aufs Neue gehegt und fahrung im klassischen Handelsumfeld. und Institutionen, auch außerhalb des E-Commerce gepflegt werden, und zwar auf allen Kanälen. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen eine gewinn- Neue Zeiten erfordern auch neue Kooperationen: bringende Lektüre! Trusted Experts Sehr gut Daher sind wir eine innovative Verlagskooperation eingegangen und haben die Startup-Expertise von Daniela Rattunde, Berlin Valley und Sybille Wilhelm, Der Handel sorgen mit Standard- und Individuallösungen für 4.75/5.00 rechtliche Sicherheit in Unternehmen aller Größenordnungen VIELEN DANK! OHNE DIE UNTERSTÜTZUNG UNSERES SPONSORS WÄRE DIESES MAGAZIN NICHT REALISIERBAR. DAFÜR HERZLICHEN DANK AN: Jetzt unverbindlich beraten lassen: +49 221 77536-331 Digital Commerce 2017 – 9
TRENDS UND THEMEN braucher die Unternehmen dazu, sich neu aufzustellen, neue Jahre von 46 auf 56 Prozent gestiegen. Dabei springen Fähigkeiten und digitale Kompetenzen aufzubauen, um den die Kunden von der Informationssuche bis zum Kauf eines Konsumenten auf allen Kanälen bedienen zu können.“ Produkts häufig mehrmals zwischen verschiedenen Kanä- len – online, mobil, Katalog, Shop – hin und her. 1. VERNETZUNG ALLER KANÄLE „Die Customer Journey wird komplett individuell”, meint Bei der Frage, wie der Handel der Zukunft aussieht, muss auch Lars Hofacker, Leiter des Forschungsbereichs E-Com- daher eine Entwicklung ganz am Anfang stehen: die Ver- merce am EHI Retail Institute in Köln. Kunden kommen netzung aller Verkaufskanäle. über viele verschiedene Touchpoints und unterschiedliche Das Konsumverhalten hat sich in den vergangenen Jahren Devices mit Marken und Shops in Kontakt. durch die Digitalisierung massiv verändert: „Vom stationä- ren zum allzeit verfügbaren Handel” – so bezeichnet der 2. TECHNOLOGIEN DER ZUKUNFT Handelsverband Deutschland (HDE) den Wandel in sei- Die Digitalisierung umfasst verschiedenste technologische nem Online-Monitor 2017. Kunden kaufen heute vermehrt Entwicklungen, die ein großes Potenzial für alle Schritte „situationsbedingt selektiv” ein. Der Anteil der selektiven der Wertschöpfungskette bergen: in der Herstellung, für Onlineshopper, die bestimmte Produkte bevorzugt online die Distribution und Logistik, beim Verkauf auf der Laden- kaufen, während sie für andere Warengruppen lieber in fläche und im After-Sales-Bereich. Accenture Strategy hebt ein Geschäft gehen, ist innerhalb der vergangenen zwei in der aktuellen Studie fünf Technologien als besonders DIGITALE DISRUPTION Anwendung innovativer Technologien in der Wertschöpfungskette RICHTUNG ZUKUNFT TECHNOLOGIE PLANUNG & BESCHAFFUNG DISTRIBU- TION VERKAUF AFTER SALES Die Digitalisierung stellt den stationären Handel vor große Herausforderungen – sie bietet ihm aber auch große Chancen, um im Wettbewerb mit reinen E-Commerce-Playern mitzuhalten. Diese Trends und Themen Internet of Automatisierte Nachbestel- Echtzeit-Sichtbarkeit in der Automatisierte Bestellung, Things (IoT) lung mittels Sensoren Supply Chain verknüpfte Geräte werden den Einzelhandel in den kommenden zehn Jahren prägen. E Künstliche Vorausschauende Vorausschauende s könnte so schön sein: Da entdeckt einer beim Sur- den meisten Fällen noch eine andere ist, weiß jeder aus Intelligenz/ Versorgung von Produktempfehlungen/ fen im Onlineshop zufällig ein Sakko, das ihm gut eigener Erfahrung. Da gibt es häufig keine richtige Ver- Machine Learning Trend-und Absatzprognose Materialflusstechnik Distribution After-Sales Service gefällt. Die Verfügbarkeitsanzeige verrät, dass der knüpfung zwischen Onlineshop und stationärem Ladenge- Artikel auch in der Filiale vorrätig ist, die auf seinem Heim- schäft: Waren und Rabatte unterscheiden sich nicht selten weg liegt. Er reserviert ihn und lässt ihn sich zurücklegen. je nach Kanal, der Verkäufer im Geschäft kennt sich nicht Abends stoppt er beim Händler vor Ort, steuert den gut aus mit den Artikeln, die online verkauft werden. Automatisierte ausgeschilderten Tresen für Click-and-Collect-Kunden an Produktion mittels Kommissionierung durch Verkaufsunterstützung/ Automatisierter und erhält dort vom Verkaufsberater das Sakko mit der DIE ZUKUNFT DES HANDELS Roboter Robotertechnologie Roboter Bestückung durch Roboter Kundenservice Frage, ob er es noch einmal anprobieren möchte. Der Mit- „Die deutsche Handelslandschaft und die individuellen Han- arbeiter hat bereits ein Hemd rausgesucht, das gut dazu delskonzepte werden sich in den nächsten zehn Jahren stär- passen würde. Bei der Anprobe bemerkt der Kunde, dass ker verändern als in den vergangenen 40“, prognostiziert das Hemd etwas eng sitzt, er braucht es eine Nummer Dorothea Ern-Stockum, Geschäftsführerin von Kurt Salmon, Digitale Nachver- Produktherkunft/ Nachverfolgb. Sortimente/ Produkteinsatz/ größer. Über das digitale Display in der Umkleide erfährt Teil von Accenture Strategy und Leiterin des Handelsbe- folgbarkeit Bestände/Wareneneinsatz Nachorder Lagerbestand Nachweis Echtheit Garantie er, dass der Artikel in der gewünschten Größe noch im reichs von Accenture Strategy in Deutschland, Österreich Foto: Les Anderson via Unsplash Lager vorrätig ist und bestellt ihn zur Anprobe. Der Ver- und der Schweiz. Im Auftrag des Weltwirtschaftsforums hat kaufsberater erhält eine Benachrichtigung auf sein Hand- Accenture Strategy im Rahmen einer Verbraucherbefragung Augmented/ Held und reicht dem Kunden wenig später das Hemd in die Auswirkungen der digitalen Transformation auf die Kon- Virtual Reality Planogram, Produktent- Pick by Vision Virtuelle der richtigen Größe in die Kabine. Der Mann entscheidet sumgüter- und Handelsbranche in digital weit entwickelten (AR/VR) wicklung und -design (mittels Datenbrille) Verkaufsumgebung AR-/VR-Erfahrung sich für Hemd und Sakko und bezahlt die Ware direkt Volkswirtschaften im nächsten Jahrzehnt quantifiziert (siehe bei seinem Verkaufsberater, kein Schlangestehen nötig. auch Ergebnisse Seite 14). Zufrieden fährt er nach Hause. „Die Kundenerwartungen bezüglich Value for Money, Inno- Ein Omnichannel-Wunschszenario, in dem Mensch und vation, Auswahl und Verfügbarkeit sowie Convenience und Quelle: Accenture Strategy, 2017: Painting the Digital Future of Retail and Technik perfekt zusammenspielen. Dass die Realität in Kauferlebnis werden weiter steigen. Damit zwingt der Ver- Consumer Goods Companies, im Auftrag des Weltwirtschaftsforums (WEF). 10 – Digital Commerce 2017 Digital Commerce 2017 – 11
TRENDS UND THEMEN STARTUPS relevant hervor (vgl. Grafik S. 11). Digital Commerce stellt im Startup-Teil des Magazins Unternehmen aus allen ge- Accenture Strategy). Die digitalen Technologien sind dabei keineswegs nur für E-Commerce-Anbieter nutzbar, auch für Wir fördern nannten Bereichen mit ihren Lösungsansätzen vor. den stationären Handel steht eine Reihe von Anwendungen Mit Anwendungen aus dem Bereich Internet of Things (IOT) lassen sich Warenbestände automatisch nachbestellen. zur Verfügung, die Händlern helfen, ihre Kunden besser zu verstehen und auf sie zu reagieren. Smarte Kundenkar- das Gute in NRW. Künstliche Intelligenz & Machine Learning ermöglichen ten, die auf Basis von künstlicher Intelligenz individuelle Prognosen zu Trends und vorhersagbaren Kundenempfeh- Preispromotions berechnen und im Laden ausspielen, sind lungen (siehe S. 87) ein Beispiel (siehe S. 87). Ein anderes stellen Crowdsour- In der Produktion und Intralogistik können Arbeitsschrit- cing-Dienste dar, durch die Hersteller und Händler Echt- te durch Robotik automatisiert, vereinfacht und optimiert zeit-Daten und Kundenfeedback vom Point of Sale erhalten werden (siehe S. 60). Auch im Verkauf und After-Sales-Be- und ihr Sortiment oder ihre Produkte noch kundenrelevan- reich leisten Roboter unterstützende Dienste. ter gestalten können (siehe S. 23, 67 und 90). Die Digitale Rückverfolgbarkeit von Produkten ermöglicht Händlern und Herstellern ein einfaches Auffüllen von Wa- GOLDENES JAHRZEHNT FÜR VERBRAUCHER Fotos: Supparsorn /Adobe Stock, WavebreakmediaMicro /Adobe Stock renbeständen im Lager, Kunden erhalten die Garantie, Investitionen in neue digitale Geschäftsmodelle eröffnen tatsächlich Originalprodukte zu kaufen (siehe S. 68). den Verbrauchern eine breite Auswahl an Kaufoptionen für Augmented Reality & Virtual Reality sind insbesondere für Produkte und Dienstleistungen. Zugleich versetzen sie Han- die Produktion und den Einsatz am Point of Sale interes- delsunternehmen in die Lage, die Effizienz ihrer Wertschöp- sant (siehe S. 73, 77 und 93). fungskette maßgeblich zu steigern und differenzierte Kunde- nerlebnisse zu schaffen. 3. EINKAUFSERLEBNISSE MIT MEHRWERT „Das nächste Jahrzehnt dürfte für die Verbraucher ein Gol- Künftig wird beim Einkaufen die Unterscheidung in zwei Pop-up-Shops, die nur für wenige Wochen oder Monate denes Zeitalter sein: Innovative Technologie ermöglicht ih- verschiedene Warengruppen erkennbar, die mit einem un- im Stadtbild auftauchen und eine kuratierte Auswahl an nen eine Fülle neuer einfacher, bequemer oder aufregender terschiedlichen Kundenbedürfnis einhergehen: Verbrauchs- Produkten bieten, können dabei helfen. Shoppingerlebnisse ganz nach ihren Wünschen“, fasst Do- waren des täglichen Bedarfs – Toilettenpapier, Mehl, Milch „Die Zeiten, in denen ein Händler einfach nur verkauft, rothea Ern-Stockum zusammen. „Ob Händler und Konsum- – füllen sich idealerweise über Auto-Replenishment selbst wie- sind vorbei. Seine Aufgabe ist es jetzt, Lösungen anzubie- güterunternehmen diese Chance nutzen können, wird davon der auf, ohne dass der Kunde sich damit belasten muss. Müs- ten”, ist sich auch Lars Hofacker sicher. Diese Lösungen abhängen, ob sie ihre Kunden wirklich verstehen, disruptive sen diese Dinge doch noch selbst eingekauft werden, sollte können darin bestehen, den Kunden durch die Produktviel- Technologien zielgerichtet einsetzen und in der Lage sind, der Erwerb möglichst schnell und ohne Aufwand vonstatten falt zu führen und am Ende genau das Produkt zu finden, tatsächlich innovative Geschäftsmodelle zu entwickeln.“ gehen. Auf der anderen Seite stehen Produktgruppen, die das ihm entspricht. Dabei geht es um mehr als Marken Auch für Lars Hofacker vom EHI Retail Institute steht fest: „Dem emotionaler besetzt sind, ein bewusstes Einkaufen und einen und Erlebnisse: Konsumgüter werden immer stärker auch gehört die Zukunft des Handels, der kundenzentriert agiert.” hohen Interaktionsgrad im stationären Geschäft erfordern. zum Ausdruck der eigenen Identität genutzt. Und auch hier leisten Technologien einen wichtigen Beitrag – ja, sie ste- Daniela Rattunde hen im Zentrum der Entwicklung, denn digitale Geräte sind integraler Bestandteil der Shoppingerfahrung: Digitale Dis- „DIE ZEITEN, plays, Virtual-Reality-Anwendungen, Roboter-Assistenten oder intelligente vernetzte Informationssysteme eröffnen IN DENEN EIN dem Kunden spielerische Möglichkeiten zur Auseinander- setzung mit dem Produkt, sie bieten aber auch praktischen HÄNDLER EINFACH Mehrwert, beispielsweise zur schnelleren und einfacheren Navigation im Geschäft. NUR VERKAUFT, 3. KUNDENANSPRACHE: PERSONALISIERT, SIND VORBEI. SEINE INDIVIDUELL, EMOTIONAL In einer hyperkonnektiven Welt, in der Smartphones in al- AUFGABE IST ES len Bereichen eine Rolle spielen, sind auch immer größere Unternehmer wie Dirk Franke setzen Datenmengen verfügbar, die Händlern tiefe Einblicke in die für die Digitalisierung auf die Förder- JETZT, LÖSUNGEN Präferenzen ihrer Kunden eröffnen und damit eine komplett programme der NRW.BANK personalisierte und individuelle Ansprache ermöglichen. ANZUBIETEN.” Foto: Schmidt-Arts via Pixabay Aktuell würde gut ein Viertel der deutschen Konsumenten Auf immer digitaler werdenden Märkten ist Durchblick (26 Prozent) Unternehmen erlauben, ihre persönlichen Da- der Schlüssel zum Erfolg. Die NRW.BANK finanziert ten über smarte Geräte zu sammeln – im Gegenzug für die Realisierung Ihrer Digitalisierungsvorhaben – mit Die große Herausforderung – aber auch der große Trumpf eine bessere Kundenerfahrung oder finanzielle Vorteile. attraktiven Förderprogrammen und Beratungs- – des stationären Einzelhandels wird es künftig sein, diese Jeder Fünfte (19 Prozent) interessiert sich für Dienste, die kompetenz. Sprechen Sie uns an! Einkaufserlebnisse mit Mehrwert zu schaffen. Geschäfte fortlaufend nach den besten Angeboten für ihn suchen www.nrwbank.de/durchblick werden zu Orten der Entdeckung, der Interaktion mit den und ihm aktiv empfehlen, wann er zu welchem Anbieter Produkten und mit Experten. Neue Formate wie temporäre wechseln sollte (Ergebnisse der Verbraucherbefragung von 12 – Digital Commerce 2017 Digital Commerce 2017 – 13
TRENDS UND THEMEN JURY DIE JURY WAS KUNDEN WOLLEN HAUPTFAKTOREN FÜR DEN ERFOLG Die Studie benennt auch die Hauptfaktoren, die über den Erfolg Welche Startups haben das größte Potenzial, Die Ergebnisse der Studie von Accenture Strategy zu von Handelsunternehmen entscheiden: Angesichts der ständig den stationären Handel zu verändern und den Auswirkungen der Digitalisierung auf den Handel wachsenden Produktvielfalt wird die Kundenbindung immer sollen in diesem Magazin porträtiert werden? wichtiger. Wer für den Handel der Zukunft richtig aufgestellt sein will, sollte die Digitalisierung nutzen, um mit dem Kunden SHOPPING 2026 zu interagieren und seine Bedürfnisse zu verstehen und zu Diese Frage wollten wir nicht alleine beantworten. Berater, Handelsunternehmer, Journalisten und weitere Die Unternehmensberatung Accenture Strategy hat in bedienen. „Zukunftsorientierte Unternehmen fangen deshalb Deshalb haben wir die Auswahl der 50 Gewinner in Digitalisierungs- und Handelsexperten. Digital Commerce Zusammenarbeit mit dem Weltwirtschaftsforum eine bereits jetzt mit der Digitalisierung ihrer Wertschöpfungskette die Hände einer hochkarätig besetzten Expertenjury hat sie außerdem gefragt, vor welchen Herausforderungen empirische Untersuchung durchgeführt, die die Auswirkungen an und implementieren die innovativen Technologien, die gelegt. Die Mitglieder vereinen Know-how aus der der stationäre Handel steht, wie er von der Digitalisierung der Digitalisierung auf die globale Handels- und Konsum einen Mehrwert für ihre Kunden darstellen", sagt Dorothea Startup- und Tech-Szene mit Expertise im klassischen und der Zusammenarbeit mit Startups profitieren kann und güterbranche für das kommende Jahrzehnt aufzeigt. Im Ern-Stockum. Handelsumfeld. Unter ihnen sind Gründer, Investoren, was den Handel der Zukunft prägen wird. Fotos: Condé Nast Verlag, HDE/Hoffotografen, Hubert Burda Media/Andreas Pohlmann Fokus stehen neben dem Wertschöpfungspotenzial für Neue, digital basierte Geschäftsmodelle werden eine große Händler auch das aktuelle Bedürfnis der Verbraucher nach Rolle spielen. Innovative Unternehmen testen diese bereits jetzt neuen Einkaufserlebnissen und die erfolgversprechendsten und setzen auf die drei grundlegenden Fähigkeiten, die in den Geschäftsmodelle. Für die Perspektive der Kunden wurden im kommenden zehn Jahren bestimmend sein werden: Juli und August 2016 mehr als 25.000 Menschen in 33 Ländern Partnership Mindset: Um die wachsenden Ansprüche befragt, darunter rund 1300 Menschen aus Deutschland. der Konsumenten zu erfüllen, müssen Handelsunternehmen STEFAN GENTH NIKOLAUS RÖTTGER Der Anfang des Jahres veröffentlichte Report zeichnet ein Bild verstärkt auf die Zusammenarbeit mit traditionellen und neuen Hauptgeschäftsführer, Handels Chefredakteur, Wired Germany vom Shopping 2026, das von folgenden Szenarien geprägt Unternehmen setzen. Last Mile Delivery: Damit der digitale verband Deutschland (HDE) ist: Waren des täglichen Bedarfs werden weitgehend digital Handel kostengünstiger, ökologischer und kundenorientierter Jüngst stand ich in einem Beklei- und automatisiert eingekauft. Geschäfte werden zu Orten wird, sind Innovationen im Bereich der Last-Mile-Logistik nötig. Was prägt den Handel der Zukunft? dungskaufhaus an der Kasse. Es dau- des Erlebnisses und der Interaktion mit dem Produkt und Data Sciences: Das Sammeln von Kundendaten allein reicht Das Zauberwort heißt Multichan- erte zwanzig Minuten. Ein E-Com- mit Experten, gestützt von innovativen Technologien. Die nicht mehr aus. Die Analyse und systematische Aufbereitung nel – digitale Verzahnung zwischen merce-Anbieter würde sehen: So Verfügbarkeit von Kundendaten ermöglicht eine höchst von Daten zur Entscheidungsfindung ist kein „Nice to have”, stationärem und Onlinegeschäft. ein Check-out ist eine Katastrophe, personalisierte Shoppingerfahrung. sondern ein Grundpfeiler des Geschäfts. So können Kunden zukünftig noch die Abbruchrate zu hoch. Dieses einfacher die Vorteile aus beiden Denken braucht auch der stationäre Welten nutzen. Deshalb eröffnen im- Handel. Darum muss er mit Startups NEUE GESCHÄFTSMODELLE mer mehr Onlinehändler stationäre Geschäfte. Umgekehrt bauen immer zusammenarbeiten, digitale Ideen ausprobieren und etwa in Sachen Kunden sind offen für Innovationen mehr stationäre Händler einen On- User Experience von Onlineanbie- lineshop auf, um an den steigenden tern lernen. Zum Beispiel: unnötige Onlineumsätzen teilzuhaben. Für STEPHANIE CZERNY Zwischenschritte weglassen. Nie- NUTZEN STATT BESITZEN 38 % der deutschen Verbraucher würden für 2017 erwartet der HDE hier ein Um- Geschäftsführerin, mand bräuchte eine zentrale Kasse, SHARING ECONOMY Kleidung ein Mietmodell nutzen, also Artikel für spezielle Anlässe mieten und danach zurückgeben, satzplus von zehn Prozent auf fast DLD Media wenn er direkt beim Einkaufsberater Komfort und Erlebnisse statt Besitz, und das zu einem Bruchteil des Preises. 49 Milliarden Euro. seine Hose bezahlen kann. anstatt sie käuflich zu erwerben. 28 % der deutschen Kunden würden schon PERSONALISIERUNG STATT VON DER STANGE heute Abo-Modelle für Bekleidung in Erwägung ÜBERRASCHUNG PER ABO ziehen, bei denen ihnen Profis den Auswahlprozess „DAS Experten wählen Produkte aus, die individuell auf die Wünsche des abnehmen und Produkte anbieten, die ihnen auf Kunden zugeschnitten sind und automatisch geliefert werden. Grundlage vorangegangener Käufe gefallen. AUTOMATISCHE NACHBESTELLUNG 51 % der deutschen Kunden würden ein ZAUBER- AUTOMATISIERTER NACHSCHUB Smarte Sensoren erkennen, wann ein Produkt ausgeht und sorgen solches System für Haushaltsgüter wie Waschmittel nutzen. Bei frischen Lebensmitteln liegt die WORT HEISST Zustimmung bei 43 Prozent. für eine automatische Nachbestellung und Lieferung. WEITERENTWICKLUNG VON DIENSTLEISTUNGEN 37 % der Verbraucher würden beispielsweise die Reinigung ihrer Kleidung gerne in fremde MULTI- ERLEDIGE DU DAS FÜR MICH Wiederkehrende Haushaltsarbeiten werden zunehmend ausgelagert. Hände geben – von der Abholung bis hin zur Lieferung der sauberen, gefalteten Wäsche an CHANNEL” die Haustür. STEFAN GENTH, HDE Quelle: Accenture Strategy, 2017: „Painting the Digital Future of Retail and Consumer Goods Companies", im Auftrag des Weltwirtschaftsforums (WEF). 14 – Digital Commerce 2017 Digital Commerce 2017 – 15
JURY JURY ANDREAS STAMMNITZ Director Digital Business, dfv Mediengruppe „ALLE Es gibt zahlreiche Beispiele von stationären Händlern, die digitale Prozesse und Kanäle zu ihrem Vorteil genutzt haben. Sie verkaufen jetzt Dresdner Stol- KANÄLE len in die ganze Welt oder Turnschuhe plötzlich nicht mehr nur lokal, sondern deutschlandweit. Wo früher allein „Lage, Lage, Lage“ zählte, kann man heute SINNVOLL mit klugem Onlinemarketing Kunden anders zu sich locken und auch Nischen- produkte erfolgreich stationär verkaufen. Wer sich modern aufstellt, hat gute UND Chancen, neben Amazon & Co. im Markt zu bestehen – und sogar erheb- lich zu wachsen. Die prämierten Startups in diesem Heft können dabei helfen. MÖGLICHST NAHTLOS LUIS HANEMANN STEPHAN DÖRNER Partner, Eventures & Chefredakteur t3n.de, RENE OTTO KOMBI- Gründer, Trust Agents Yeebase Media Geschäftsführender Gesellschafter, LARS HOFACKER NIEREN” Foto: dfv Mediengruppe, Eventures, Luxad/Andreas David, Yana Wernicke Rock N Shop & Leiter Forschungsbereich Der Handel der Zukunft kommuniziert Produkte im stationären Handel las- Trust in Dialog Services E-Commerce, EHI Retail Institute digital und richtet sich komplett an den sen sich anfassen, ausprobieren – und CORINNA VISSER, NKF MEDIA Wünschen der Kunden aus. Es wird so direkt mitnehmen. Verbunden mit der Der stationäre Handel kann von digi- Kundenzentriert und agil – so sieht viele Händler geben, die sterben wer- Digitalisierung und den dafür passen- tal geprägten Startups vor allem hin- zukunftsorientierter Handel aus! den. Hersteller werden direkt auf eini- den Produkten kann der stationäre sichtlich des methodischen Business Die Grenzen zwischen Online- und gen wenigen großen Plattformen ver- Handel diese Vorteile noch besser nut- Developments und der Unterneh- Offlinemodellen verschwimmen zu- kaufen. Einkaufsorganisationen werden zen. Location-based Shopping-Apps menskultur lernen. Beide Bereiche nehmend. Die Bezeichnung „statio- massiv an Bedeutung verlieren. auf dem Smartphone verbunden mit bedingen sich wesentlich. Startups näres Ladengeschäft“ wird künftig den Warenwirtschaftssystemen erlau- schaffen auf ihrer „grünen Wiese“ verschiedenste Konzepte definieren. ben es, sofort unterwegs Preise zu ver- ein Umfeld, in dem sich Mitarbeiter Händler und vermehrt Hersteller gleichen und zu prüfen, in welchem frei entfalten können und dadurch werden versuchen, für den Kunden Laden ein bestimmtes Produkt vorhan- Verantwortung übernehmen. Diese in allen Lebenssituationen greifbar den ist. Dabei können Startups wie Unternehmenskultur führt zu einem zu sein – zu Hause, im Auto und un- Locafox helfen, die Informationen des „Better done than perfect“-Arbeits- terwegs. Das klassische Verkaufen internen Warenwirtschaftssystems an ergebnis und sowohl im Einzelnen gerät aus Kundensicht in den Hin- den Kunden zu bringen. als auch global zu einem wesentlich tergrund. Für Handelsunternehmen höheren Output als in etablierten werden der Kundenzugang, Ser- Organisationen. Das macht Startups vices und die Anpassungsfähigkeit potenziell erfolgreicher. wettbewerbsentscheidend. „BETTER Fotos: EHI/Intuitive Fotografie, Eventures, Handelsblatt, Saskia Uppenkamp DONE THAN PERFECT” RENE OTTO, ROCK N SHOP CORINNA VISSER Chefredakteurin Berlin Valley, NKF Media JOEL KACZMAREK Chefredakteur Digital Kompakt Der Handel der Zukunft steht nicht vor der Frage: online oder offline? Er steht vor der Herausforderung, alle Kanäle sinnvoll und möglichst nahtlos zu kom- Die größten Herausforderungen für binieren. Startups können bei der Transformation helfen. Und auch wenn der den stationären Handel? Wieder etablierte Handel glaubt, seine Kunden zu kennen, können Startups ihn doch näher an die Wünsche einer Kund- dabei unterstützen, die Kundenbindung und den Service deutlich zu verbes- schaft heranzugelangen, die zuse- MIRIAM SCHRÖDER sern. Wenn etablierte mit jungen innovativen Firmen zusammenarbeiten, ist hends lieber online einkauft. Redakteurin, Handelsblatt die Kombi unschlagbar. 16 – Digital Commerce 2017 Digital Commerce 2017 – 17
JURY JURY MARC LAMIK Head of Innovation and „DER Partnerships, Zalando „DEN KUNDE Die Zukunft des Handels ist für uns eine schlaue Vernetzung von Online- EINKAUF WIRD ZUM und Offlineangeboten. Als Händler musste man schon immer dort sein, FÜR DEN MASS ALLER wo sich die Kunden aufhalten, und die sind immer stärker online und KUNDEN DINGE” mobil unterwegs. Bei Zalando kau- fen beispielsweise schon mehr als SO BEQUEM 50 Prozent mobil ein. Als Online- THOMAS HARMS, EY plattform für Mode will Zalando alle UND Player im Modemarkt vernetzten. Über Integrated-Commerce-Piloten EINFACH machen wir schon heute das Sorti- ment stationärer Händler für die Za- WIE lando-Kunden zugänglich. MÖGLICH OLAF KOLBRÜCK GESTALTEN” THOMAS HARMS Redaktionsleiter, Etailment.de Managing Partner Consumer Products & FRIEDRICH A. NEUMAN, MAKERS Retail Germany Switzerland Austria, EY Schlaglöcher, marode Brücken. Der „Eco- nomist“ beschrieb kürzlich den Zustand Der Kunde wird zum Maß aller Dinge, Massenabfertigung war gestern. Big deutscher Straßen als Wachstumsrisiko. Data und Algorithmen individualisieren die Konsumgüterbranche. Die Welt Grund der Misere: fehlende Investitionen der Konsumgüter wird schneller und spontaner, individueller und partner- in Infrastruktur. Das kann man auf den schaftlich. Hersteller und Händler müssen kaufmännisches Geschick mit Handel übertragen. Dessen Überlebens- technologischem Können verknüpfen und enger zusammenarbeiten. Bei EY fähigkeit ist eine Frage der – digitalen FRIEDRICH A. NEUMAN koppeln wir deshalb branchenspezifische Kompetenz mit systemtechnischem SYBILLE WILHELM – Infrastruktur. Wenn Shopping von Tech- CEO, Makers Know-how, um Sie auf dem Weg ins Jahr 2025 zu begleiten. Redakteurin, Der Handel nologie gestaltet und automatisiert wird, gewinnen jene Handelsformen, die die Ich glaube nicht, dass das stationä- digitale Infrastruktur bauen und das Be- re Geschäft ein Auslaufmodell ist. triebssystem für jeden Shoppingmoment Ich bin aber überzeugt, dass sich NILS SEGER bereitstellen. Wer das überleben will, der stationäre Einzelhandel grund- „STARTUPS Founder & Managing Director, RCKT muss sich assimilieren lassen. legend weiterentwickeln muss. Vie- le der sogenannten Online Pure SIND DIE Gute Gründer entwickeln jeden Tag Player, wie Zalando, haben be- neue Lösungen. Sie sind agil, hinter- reits den Mehrwert von Läden und BESTEN fragen ihre Produktangebote – nach Showrooms erkannt, nutzen gekonnt jedem (Miss-)Erfolg – und suchen ihre online gewonnenen Daten bei BERATER nach Optimierungsansätzen. An neu- der Ausgestaltung des Produktsorti- en Konzepten mangelt es nicht, häu- ments und gehen gezielt auf die sich DER fig aber an einer flächendeckenden veränderten Kundenbedürfnisse indi- Förderung und Umsetzung. Gerade viduell, und vor allem auch offline, ETABLIERTEN Fotos: Thomas Fedra, Makers, Zalando weil Amazon alles liefert, was es so ein. Die Herausforderungen für den gibt und große Plattformen verstärkt traditionellen Einzelhändler werden UNTER- die Grenzen zwischen stationärem dadurch nicht geringer. Ziel muss und Onlinehandel aufgebrochen ha- es also sein, Store-Formate künftig NEHMEN” ben, sollten wir genau hinschauen, gezielt in eine Omnichannel-Strate- was die mutigen Köpfe in naher Zu- gie mit einfließen zu lassen, Data Fotos: EY, RCKT NILS SEGER, RCKT kunft für uns bereithalten. Denn Star- Analytics noch stärker zu nutzen und tups sind -– einmal frei von jeglichen dadurch den Einkauf für den Kunden Skalierungsträumen – die besten Be- so bequem und einfach wie möglich rater der etablierten Unternehmen. zu gestalten. 18 – Digital Commerce 2017 Digital Commerce 2017 – 19
JURY STARTUPS ∆Bei uns ist alles vorprogrammiert. OLAF KOCH Vorstandsvorsitzender, Metro AG Sogar der Erfolg. Die Dinge anders denken. Das ist eine der sehr wertvollen Eigenschaften von „DIE DINGE Startups. Neugründer haben häufig neue und kreative Sichtweisen auf zum Teil Mit einer KfW-Förderung für Digitalisierung sehr tradierte Geschäftsabläufe. Wir können allein schon durch die Reflektion ANDERS dieser Ideen enorm profitieren. Aus einigen Ideen können eventuell Lösungen und Innovation im Mittelstand. entstehen, die, in unserem Fall, unseren Kunden in der Gastronomie und Ho- DENKEN” tellerie signifikante Vorteile verschaffen können. Die Kooperation mit Startups erweitert unseren Scope und kann im Idealfall zum Erfolg unserer Kunden bei- OLAF KOCH, METRO tragen, deshalb haben wir den Metro Accelerator ins Leben gerufen. FRANK THELEN Gründer & CEO, E42 Group Der Handel muss sich darauf konzen- trieren, ein besonderes „Erlebnis” für den Kunden zu schaffen. Online hat viele Vorteile, wird aber niemals das Einkaufserlebnis in einem hochwertigen Shop mit motivierten Mitarbeitern er- setzen. Der Discountansatz im Handel wird sehr schnell sterben. Den besseren Preis und eine große Auswahl anbieten – das kann E-Commerce fast immer bes- ser. Ich hoffe, wir werden auch Startups im Handel sehen, die mithilfe von von neuer Technologie und Passion dieses besondere Erlebnis anbieten und damit schnell wachsen können. ANDREAS WINIARSKI Fotos: Earlybird, Metro, Saskia Uppenkamp Partner, Earlybird DR. FLORIAN HEINEMANN Der Handel hat zwei Kernprobleme: Partner, Project A erstens die Digitalisierung, die einen Großteil der Geschäfte „wegrationa- Der stationäre Handel sollte Startups lisiert“. Zweitens die Urbanisierung, nutzen, um verschiedene Bereiche die schon jetzt eine enorme Sogwir- der eigenen Wertschöpfungskette zu kung der Städte zur Folge hat. So digitalisieren. Das kann die digitale wird der Einzelhandel immer mehr Kommunikation mit den Kunden sein, zum Showroom. Das tatsächliche Bu- die bislang nur offline eingekauft siness findet online statt. haben, eine individualisiertere Pro- Machen Sie Ihr Unternehmen sicherer, schneller und leistungsfähiger – nutzen Sie die duktauswahl und -präsentation für Digitalisierungsmöglichkeiten oder investieren Sie in die Neu- und Weiterentwicklung von Kunden oder ein verbessertes CRM Produkten, Produktionsverfahren und Dienstleistungen. Die KfW unterstützt Ihr Vorhaben wie die innovativere und effektivere mit dem ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit zu sehr günstigen Konditionen. Jetzt Ausführung von Kundenbindungs- Digitalisierung und Innovationen schon ab 1 % eff. p. a.* finanzieren. Mehr Informationen programmen. Zudem sollten die bei Ihrem Finanzierungspartner** oder unter: www.kfw.de/innovation Möglichkeiten der digitalen Präsen- tation und des Verkaufs von offline vorliegenden Warenbeständen über verschiedene Filialstandorte hinweg als Chance gesehen werden. * Für einen Kredit über 500.000 EUR, der für die Digitalisierung oder die Entwicklung neuer Produkte oder Verfahren in Ihrem Unternehmen bestimmt ist, gelten in der Preisklasse B 20 – Digital Commerce 2017 Digital folgende Konditionen: 1,40 % Sollzins p. a. und 1,41 % Effektivzins p. a. bei 10 Jahren Laufzeit, 2 tilgungsfreien Anlaufjahren und 10-jähriger Zinsbindung (Stand Commerce 2017 30.06.2017). – 21 ** Finanzierungspartner sind Geschäftsbanken, Sparkassen, Genossenschaftsbanken und Direktbanken.
STARTUPS STARTUPS STARTUPS SEGMENT Marktforschung, POS SITZ Nürnberg GRÜNDUNG 2011 DIE GEWINNER GRÜNDER Dorothea Utzt, Werner Hoier MITARBEITER 17 DIESE 50 STARTUPS HABEN DIE JURY MIT IHREN LÖSUNGEN FÜR INVESTOREN ZUKUNFTSORIENTIERTEN HANDEL AM MEISTEN ÜBERZEUGT KFW, Business Angels streetspotr.com Die Liste der Kandidaten war lang und die Aufgabe der Tools an die Hand, um ihr Geschäft zu managen; Virtual Jury keine einfache: Welche 50 Startups liefern die über- Reality eröffnet neue Dimensionen für Produktpräsentati- zeugendsten Ansätze, um den Handel der Zukunft nach- on und Kundeninteraktion, und künstliche Intelligenz er- STREETSPOTR haltig zu verändern? Welche sind so vielversprechend, möglicht maßgeschneiderte Preispromotions. dass sie im Heft präsentiert werden sollen? Software-as-a-Service-Modelle setzen die visuelle Produk- Aufgaben per App: Microjobber erfüllen terkennung um, erleichtern Qualitäts- und Hygienemanage- Aufträge von Herstellern und Händlern. VON LOGISTIK BIS POINT OF SALE ment, beziehen lokale Händler in den Verkaufsprozess von Die finale Auswahl umfasst ein weites Feld von Geschäfts- E-Commerce-Anbietern ein und verleihen Produkten eine modellen aus allen Bereichen der Wertschöpfungskette. einzigartige digitale Identität, die sie fälschungssicher Die Verknüpfung von online und offline steht bei fast allen macht. Aber auch alternative Konzepte, die den Handel RETAIL AUDITS & SHOPPER INSIGHTS DURCH MOBILES CROWDSOURCING im Zentrum. Zahlreich nachhaltiger machen, „50 IMPULSE vertreten sind Lösun- haben es unter die gen für die Logistik: finalen 50 geschafft: Hersteller und Händler investieren viel Zeit und Geld in die seinen Kunden die Möglichkeit, den Außendienst mit der Unterstützung bei der ein Geschäftsmodell Planung der Präsentation und Platzierung ihrer Produkte App auszurüsten oder beide Methoden zu kombinieren. Produktion und im Wa- renlager leisten neben FÜR DEN HANDEL im Bereich Unter- h a l t u n gs e l e k t ro nik, am Point of Sale. Herauszufinden, wie die Ware im Laden platziert ist, ob sie vom Kunden leicht gefunden wird oder wie Mehr als 100 namhafte Unternehmen aus den Bereichen FMCG, Consumer Electronics, Handel und Unterhaltung sind DER ZUKUNFT“ Robotern auch smarte das auf der Sharing dieser generell den Einkauf empfindet, verursacht allerdings bereits von Streetspotr überzeugt. Das Startup aus Nürnberg Handschuhe und Da- Economy aufsetzt, einen erheblichen zeitlichen und finanziellen Mehraufwand. arbeitet weiter an der Internationalisierung: die Präsenz von tenbrillen. Speditions- ein Anbieter von In- Oft verzichten Unternehmen daher auf diese Informationen. Streetspotr soll kontinuierlich ausgebaut werden. und Versanddienste door- Farm- Modulen, Die Folge: hohe Verluste aufgrund mangelnder Sichtbarkeit nach Europa und Übersee werden digital optimiert. Den der neue Wege in der Nahrungsmittelproduktion beschrei- der Produkte oder falscher Werbeplatzierungen. Bereich Last Mile Delivery gehen gleich mehrere Unterneh- tet und ein Supermarkt ganz ohne Umverpackungen. men an – die einen spezialisiert auf Lebensmittel, die an- deren breit aufgestellt für Lieferungen aller Art. Und auch KEINE RANGFOLGE ECHTZEIT-EINBLICKE VOM POS ein Anbieter für die erste Meile ist dabei. Die Reihenfolge der Darstellung ist dabei ausdrücklich Streetspotr löst dieses Dilemma, indem das Startup Herstel- Für das Herz des Einzelhandels, den Point of Sale, keine Rangfolge. Alle Startups stehen gleichrangig ne- lern wie Händlern Echtzeit-Einblicke direkt vom POS ermög- sind die Anwendungen noch zahlreicher: Crowdsour- beneinander. Die Abfolge der Portäts erfolgte ausschließ- licht. Mehr als 500.000 Shopper sind bei Streetspotr regis- cing-Dienste liefern Echtzeit-Daten aus der Filiale direkt lich nach inhaltlichen und gestalterischen Aspekten – um triert. Sie überprüfen Regal- und Zweitplatzierungen, führen aus Kundensicht; Pop-up-Shops, Live-Marketing und ver- eine möglichst abwechslungsreiche Lektüre zu bieten. kleine Mystery Shoppings durch und geben über die App schiedenste digitale Informationssysteme bieten neue Die Porträts wurden auf Basis von Materialien gestaltet, Feedback zu ihrem Einkaufserlebnis. So erhalten Hersteller Impulse für Kundenansprache und -bindung; clevere Kas- die die Unternehmen dem Verlag zur Verfügung gestellt und Händler Informationen aus erster Hand von echten Kon- sen- und Warenlagersysteme geben Händlern einfache haben. Vorhang auf für 50 neue Handelsunternehmen! sumenten, die gerade ihren Einkauf erledigen – und zwar flächendeckend in EMEA und den USA. Alle gesammelten Daten werden dem Kunden in Echtzeit in einem Online- Dashboard zur Verfügung gestellt, Alarme direkt an die Au- Fotos: Streetspotr ßendienstmitarbeiter verschickt. Dadurch können Missstän- de sofort erkannt und Gegenmaßnahmen schnellstmöglich eingeleitet werden – Kundenzufriedenheit und Umsatz steigen. Neben den Vorteilen des Crowdsourcings bietet Streetspotr 22 – Digital Commerce 2017 Digital Commerce 2017 – 23
STARTUPS STARTUPS Die zunehmende Digitalisierung stellt den stationären Handel LOCAFOX vor große Herausforderungen. E-Commerce-Player wie Amazon und die stetig steigenden Kundenanforderungen bereiten vielen lokalen Händlern Kopfzerbrechen. Locafox hat es sich zur Mission gemacht, ihnen den Weg in die Digitalisierung zu erleichtern und damit ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. MEHR SICHTBARKEIT FÜR LOKALE HÄNDLER ONLINE SUCHEN, OFFLINE KAUFEN Seit 2013 integriert der Handelsdienstleister stationäre Händler in seinen lokalen Online-Marktplatz Locafox.de und bietet so Konsumenten in mittlerweile 16 deutschen Städten die Möglichkeit, sich online über Produkte aus Geschäften in der Umgebung zu informieren, gewünsch- te Artikel zu reservieren und sie dann im Laden um die Ecke zu kaufen. Bereits zwei Millionen Produkte aus mehr als 4000 Geschäften in Deutschland sind auf der Plattform zu finden. „ALS LOKALER HÄNDLER AUCH ONLINE GEFUNDEN WERDEN” EIGENES KASSENSYSTEM MIT WARENWIRTSCHAFT Da die Anforderungen an lokale Handelsunternehmen SEGMENT rasant zunehmen, hat Locafox 2016 unter dem Namen Local Commerce, POS Locafox POS ein smartes Kassensystem mit integrierter Warenwirtschaft auf den Markt gebracht, das kleinen SITZ und mittelständischen Händlern als Universalwerkzeug Berlin für die digitale Welt dient. Über das Locafox POS können sich die Händler an Locafox.de und E-Com- GRÜNDUNG merce-Plattformen wie Ebay anschließen, einen eigenen 2013 Onlineshop aufbauen oder sich auf Onlineplattformen listen lassen. Um die Sichtbarkeit seiner Händler im GRÜNDER Netz weiter zu erhöhen, kooperiert Locafox mit shop- Karl Josef Seilern, Lukas Zels, Michael Wendt, Fabian Friede, pingrelevanten Internetportalen wie Testberichte.de. Seit Rob Morgan Kurzem können Locafox-Händler zudem das innovative Google-Shopping-Anzeigenformat Local Inventory Ads MITARBEITER nutzen und dieses mit dem Click-and-Reserve-Prozess 72 von Locafox verknüpfen. INVESTOREN Foto: Franz Grünewald HV Holtzbrinck Ventures, Deutsche Druck- und Verlagsgesellschaft, Alexander Rittweger, Dr. Max Iann Unterwegs in der Nachbarschaft: der Locafox mit dem Gründerteam locafox.de 24 – Digital Commerce 2017 Digital Commerce 2017 – 25
STARTUPS STARTUPS SEGMENT Intralogistik, Software SITZ Herzogenrath GRÜNDUNG 2013 GRÜNDER Dirk Franke, Prof. Dr. Alexander Voß MITARBEITER 25 INVESTOREN Seed Fonds II für die Region Aachen, S-VC für die Region Aachen, DSA Invest picavi.com DIVE DIE NEUE ART DES FERNSEHENS Durchblick: Mit der Datenbrille hat der Mitarbeiter im Lager alle Informationen zum Artikel vor Augen. Abends läuft ein Spielfilm im Fernsehen. Beim Zuschauer tauchen Fragen auf: Gerade gesehen, schon gekauft: Mit Dive erfährt „Wer ist dieser Schauspieler und wo habe ich ihn schon mal gesehen?” „Mir ge- PICAVI der Zuschauer alles Wissenswerte rund um seine fällt diese Halskette – wo kann ich sie kaufen? „Wo wurde diese Szene gedreht? Lieblingsfilme und -serien und kann Produkte mit Da will ich hinfahren!” Mit Dive erfährt er mit einem Klick mehr zu Filmen und wenigen Klicks kaufen. Serien und kann mit einem weiteren Klick das gesehene Produkt kaufen oder eine Reise zum Drehort buchen. COMPUTER VISION & DEEP LEARNING KOMMISSIONIEREN MIT DATENBRILLE! LÄUFT. ECHT. JETZT. Das Startup wendet Verfahren der künstlichen Intelligenz wie Computer Visi- SEGMENT Künstliche Intelligenz, on, Deep Learning und Machine Learning an, um alle Details von Videoinhal- Picavi ist das erste Unternehmen weltweit, das Pick-by-Vision mittelt. Der Mitarbeiter erhält laufend Rückmeldung über die Video Adtech ten zu kontextualisieren und diese anschließend mit einem Call-to-Action zu – die Kommissionierung mit Datenbrillen – von einer Vision durchgeführten Tätigkeiten. Im Falle eines falsch gescannten verlinken. Für alle, die Amazon X-Ray bereits kennen – Dive geht noch einen zur marktreifen Lösung für die Intralogistik entwickelt hat. Spe- Barcodes wird eine entsprechende Fehlermeldung angezeigt. SITZ Schritt weiter und bietet den Zuschauern Zugang zu einer großen Bandbreite ziell bei der Kommissionierung geht es dabei um Zeiterspar- München & Madrid interaktiver Inhalte: Schauspieler, Charaktere, Synopsis, Musik, Mode, Orte, nis (bis zu 30 Prozent), die Senkung der Fehlerquote, einen Essen, Autos, Sehenswürdigkeiten, Gadgets und vieles mehr. ermüdungsarmen Betrieb und strikte visuelle Prozessführung. NAHTLOSE INTEGRATION GRÜNDUNG Ob Contextual Advertising oder ein Schritt in Richtung Addressable TV – Dive Picavis Standardschnittstellen zu verschiedenen Lager- 2015 eröffnet neue Geschäftsmöglichkeiten. Fernsehsendern und Anbietern von Vi- verwaltungssystemen wie SAP WM/EWM, Viadat oder deo-on-Demand-Diensten (VOD) bietet Dive eine neue Möglichkeit, Inhalte zu EFFIZIENTER ARBEITSABLAUF ProStore® ermöglichen eine schnelle und nahtlose Inte- GRÜNDER monetarisieren, ohne direkt in sie eingreifen zu müsse. Für Marken und Händ- Dr. Jose Luis Florez, Der Mitarbeiter wird mithilfe der Datenbrille Schritt für Schritt gration in die bestehende Infrastruktur. Zahlreiche Un- lern tut sich ein neuer Verkaufskanal auf mit der Chance, Kunden genau an der Carlos Echalecu, durch den Kommissionierprozess und das Lager geführt. Da- ternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen setzen Stelle zu erreichen, an der sie am aufnahmewilligsten für gezielte Angebote Guillermo Encina Varela, bei hat er immer alle pick-relevanten Informationen im Blick. Picavi bereits im Echtbetrieb ein. Dank der erwiesenen sind: nämlich dann, wenn sie sich aktiv mit Markenwelten auseinandersetzen. David González, Sharique Husain Durch die strikte visuelle Prozessführung und die intuitive Be- Praxistauglichkeit gewann das Startup 2016 den „Inno- Dive kann mit verschiedenen Medien wie linearem Fernsehen, VOD-Diensten dienung von Picavi kann der Werker sich auf seine Kommis- vationspreis-IT” in der Kategorie „Industrie & Logistik” oder DVD und über unterschiedliche Geräte – Smart TV, PC, Smartphone, MITARBEITER sioniertätigkeit konzentrieren. Der Arbeitsablauf wird erleich- der Initiative Mittelstand. Im selben Jahr wurde Picavi als Foto: Picavi Foto: Dive Tablet – genutzt werden. In der Juni-Ausgabe der „MIT Technology Review“ 60 tert und zugleich effizienter gestaltet. Durch den integrierten eines von drei Unternehmen in der Kategorie „Vision“ mit wurde Dive als „App des Monats“ vorgestellt. Barcodescanner wird jeder Prozessschritt in Echtzeit verifi- dem „Hidden Champion“-Award des Nachrichtensen- dive.tv ziert und direkt an das Lagerverwaltungssystem (LVS) über- ders n-tv prämiert. 26 – Digital Commerce 2017 Digital Commerce 2017 – 27
STARTUPS ANZEIGE MIT VOLLGAS DIGITALISIEREN Beschleunigen: Cloud, IoT, bewerbsunterschied aus. Datenquel- len gibt es genug: Händler-Apps, deutung von Lösungen aus der Cloud in den nächsten Jahren deutlich zu- Data Analytics, Netze, Kassensysteme, Kundenkarten oder nehmen wird beziehungsweise für sie Sicherheit zukünftig intelligente Regale. Der Mehrwert der Daten entsteht aller- bereits eine hohe Bedeutung haben. dings erst, wenn sich aus Analysen Der Handel gibt digital also Voll- Businessmodelle ableiten lassen, die gas. Dies zeigt sich auch an deutlich Amazon macht’s vor. Mit Amazon Fresh steigenden IT-Budgets. Allerdings ist und Amazon Go zeigt der Online-Händ- der Reifegrade von Unternehmen zu ler, welche Chancen neue Geschäftsmo- „KUNDEN WOLLEN Unternehmen, aufgrund der Komple- delle dank Digitalisierung bieten. Dies xität der Transformation, noch sehr bringt auch Schwung in den stationären DIE VORTEILE DER unterschiedlich. Denn alle Technolo- Lebensmittelhandel. Die traditionellen DIGITALISISIERUNG gien müssen zusammenspielen: Kom- Händler biegen mit großem Elan auf AUCH BEIM munikationsnetze, Cloud, Internet Schaffen Kundenmehrwert durch Auszahlungsoptionen: die beiden Optiopay-Gründer Oliver Oster und Marcus Börner den Weg in die Digitalisierung ein. Auch der Dinge, Data Analytics, IT-Sicher- sie wollen neue Technologien für Om- STATIONÄREN heit und Datenschutz. nichannel-Strategien nutzen, um Einkauf- EINKAUF NUTZEN” serlebnisse zu schaffen und den Kunden DIGITALISIERUNG MIT STARKEN OPTIOPAY ins Zentrum zu stellen. PARTNERN UND START-UPS DIRK RUMLER, Als Partner des Handels kennt T-Systems BRANCHE RETAIL, T-SYSTEMS Aus diesem Grund stehen im Handel die aktuellen Herausforderungen, deckt laut einer aktuellen Studie des EHI Re- alle erforderlichen Technologiebereiche tail Institute eine Reihe von IT-Projekten zum Beispiel eine personalisierte komplett ab und begleitet die Händler ganz oben auf der Agenda: allen vor- Kundenansprache ermöglichen. Die auf dem Weg in die Digitalisierung. UNLOCK THE POTENTIAL OF YOUR PAYOUTS! an will er die IT-Infrastruktur umbauen, Informationen über den Kunden müs- die Prozesse anpassen, die Daten – sen kanalübergreifend in Echtzeit Dabei spielen Kooperationen mit Start- zum Beispiel zum Kaufverhalten – für und auf unterschiedlichen Devices ups eine wichtige Rolle, die ihre Ideen in Optiopay ist ein auf Auszahlungen spezialisierter Technologieanbieter. Das Omnichanneling und Digitalisierung verfügbar sein. Das setzt performan- die digitale Weiterentwicklung des Han- Fintech übernimmt den ganzheitlichen Auszahlungsprozess für Unternehmen der Filialen nutzen und digitale Ge- te und schnelle CRM-Lösungen sowie dels einbringen. So unterstützen Startup- aus unterschiedlichen Branchen. Mit Optiopay können Unternehmen ihren schäftsmodelle umsetzen. intelligenter Analyse-Tools voraus. Programme wie TechBoost und Challen- Zahlungsempfängern beispielsweise höherwertige Einkaufsgutscheine als geUp, eine Acceleration-Plattform, digi- Auszahlungsoption anbieten – einfach, sicher und effizient. Optiopay über- DATENANALYSE FÜR Für die benötigten flexiblen, schnellen tale Gründer. Eine Win-Win-Situation für nimmt die gesamte Abwicklung von Zahlungen mit einem einzigen System, OMNICHANNEL Systemlandschaften bei gleichzeitig beide Seiten: Die jungen Technolo- das als White-Label-Lösung konzipiert ist und flexibel in jedes Zahlungssys- SEGMENT Fest steht: Der stationäre Handel geringerer Komplexität setzt auch der gie-Unternehmen konzentrieren sich dar- Fintech Handel zunehmend auf die Cloud. tem integriert werden kann. Renommierte Partner wie Amazon, Zalando oder weiß im Gegensatz zum Onlinehan- auf, ihre digitalen Geschäftsmodelle Adidas stehen dem Empfänger dabei als Einlösungsoptionen zur Verfügung. del noch zu wenig über seine Kun- Mehr als die Hälfte der befragten weiter zu entwickeln. T-Systems bietet Wer hat was davon? Das auszahlende Unternehmen kann durch die Teil- SITZ den. Dabei macht das Wissen über Unternehmen in der Studie des EHI den Kundenzugang und die benötigte Berlin nahme an Optiopay die Kundenzufriedenheit steigern und Prozesse digi- Kunden und ihre Wünsche den Wett- Retail Institute gaben an, dass die Be- Vertriebs- und Servicepower. talisieren. Für den Endkunden schafft Optiopay einen bezifferbaren Mehr- GRÜNDUNG wert und der Anbieter der Auszahlungsoption ist im positiven Moment des 2014 Gelderhalts präsent. GRÜNDER EIN FALLBEISPIEL Marcus Börner, Oliver Oster Frau Schmidt wurde das Fahrrad geklaut. Glücklicherweise hat sie beim Kauf MITARBEITER eine Diebstahlversicherung abgeschlossen und erhält nun von ihrem Versicherer 50+ 500 Euro. Optiopay bietet Frau Schmidt die Möglichkeit, ihre Auszahlung in Foto: Jann Venherm höherwertige Einkaufsgutscheine umzuwandeln. Innerhalb der Optiopay-Aus- INVESTOREN zahlungsplattform kann Frau Schmidt aus 500 Euro einen Einkaufsgutschein Main Incubator, Kontakt: im Wert von 550 Euro machen und erzielt dadurch einen Mehrwert von zehn Nationale-Nederlanden retail@t-systems.com Prozent. So kann sie sich zusätzlich zum neuen Fahrrad gleich noch ein neues t-systems.de/retail Schloss kaufen. optiopay.com 28 – Digital Commerce 2017 Digital Commerce 2017 – 29
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