Gemeinsam stärker - IHK München
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www.ihk-muenchen.de 03/2019 Gemeinsam stärker Erfolgsfaktor Zusammenarbeit – wie Unternehmen von Kooperationen & Co. profitieren Kleine Firmen Dr. Schnell 5G-Mobilfunk Hilfe bei Finanzierung, Recht und Steuern – Der Reinigungsspezialist Was vom neuen Standard die IHK baut ihre Angebote aus und sein rasches Wachstum zu erwarten ist
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EDITORIAL Ein neuer Generationen- vertrag Zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten: In diesem Monat sollten die Frequenzen für den neuen Turbo-Mobilfunk 5G versteigert werden – die fünfte Generation der mobilen Kommunikation. Doch es drohen – wieder einmal – Verzögerungen bei der Einführung einer Schlüsseltechnologie für die Digitalisierung in Deutschland. Die drei bis vier Netzbetreiber, die ins Rennen gehen wol- len, beanstanden zu harte Versorgungsauflagen durch Politik und Bundesnetzagentur. Klar ist: Deutschland braucht dringend den Echtzeitmobilfunk, um fit zu sein für die digitale Zu- kunft. Eine Zukunft, in der Maschinen miteinander kommunizieren, Autos vernetzt und autonom fahren, Computer komplizierte Produktionsprozesse überwachen, Algorithmen die Gebäudetech- nik intelligent steuern und die Aufnahmefähigkeit der Energienetze optimieren. Das alles und noch viel mehr funktioniert nur mit immer blitzschnell übertragenen Daten in einem Hochleis- tungsnetz. Klar ist aber auch: Die Ziellatte liegt am obersten Anschlag. Denn die neue Technik braucht viel mehr Funkmasten als die heutigen Mobilfunkstandards. Experten rechnen für ein flächendecken- des 5G mit mindestens 750 000 zusätzlichen Basisstationen, mehr als das Zehnfache der bereits vorhandenen rund 70 000 Funkmasten. Die neuen Basisstationen müssen aufgebaut werden. Aber wo? »Bloß nicht in meinem Sichtfeld« , denken vermutlich viele. Das ist verständlich, verschärft jedoch das Problem: Der Bedarf an einem schnellen und überall verfügbaren Internet ist deutlich größer als die Bereitschaft, Standorte für Mobilfunkmasten zu schaffen. Selbstständige und Unternehmen, Ärzte und Krankenhäuser, For- scher und Universitäten, alle Infrastrukturen der Zukunft brauchen 5G. Ein moderner und wettbewerbsfähiger Standort Deutschland und Bayern bringt allen Vorteile – den Bürgern, den Millionen Mo- bilfunknutzern und unseren Unternehmen. Fazit: Was die digitale Infrastruktur anbelangt, ob Breitband oder Mobilfunk, ist der Standort Deutschland alles andere als Weltklasse. Alles braucht zu lange. Die Politik muss energisch einen raschen Aufholprozess einleiten. Vorrangig müssen in der Umsetzung lokale 5G-Netze aufgebaut werden, damit die Unternehmen in Bayern und Deutschland ihre Technologieführerschaft nicht verlieren. Die fünf- te Generation des Mobilfunks ist also ein Generationenvertrag der ganz besonderen Art: Er schafft die Voraussetzung, dass auch die nächste Generation in einem technologisch führenden Land leben kann. Es wird spannend! Foto: IHK Dr. Manfred Gößl, Hauptgeschäftsführer Ihr Manfred Gößl der IHK für München und Oberbayern 3
I N H A LT TITELTHEMA KOOPERATION NAMEN + NACHRICHTEN 6 ENERGIEAUDIT Mittelständler verfügen über Erfahrung, Marktwissen und Kapital. Rechtzeitig vorbereiten Start-ups punkten mit neuen Technologien und frischen Ideen. Zusammen ergibt das eine viel versprechende Mischung. UNTERNEHMERPROFIL 10 KHALED KAISSAR Immobilien und Filmgeschäft – der Unternehmer verbindet beides TITELTHEMA Foto: BillionPhotos.com_Fotolia.com 12 KOOPERATION Wenn Mittelständler und Start-ups 12 zusammenarbeiten, profitieren alle Seiten 16 ERFOLGSFAKTOREN Wie funktioniert die Kooperation mit Firmengründern am besten? 18 PARTNERSCHAFT Auch Mittelständler können Influencer für ihre Marketingziele einsetzen UNTERNEHMEN 20 COWORKING MEHR ALS SAUBER Neue Räume für kooperative Arbeit STANDORTPOLITIK Das Familienunternehmen Dr. Schnell bietet Produkte und Services 22 KLEINE UNTERNEHMEN rund um das Thema Reinigen. In den vergangenen Jahren legte die Hilfe bei Finanzierung, Recht und Steuern – Münchner Firma ein beeindruckendes Wachstum hin. die IHK baut ihre Angebote aus 25 IHK-AUSSCHÜSSE IHK-Position zum Klimaschutz/ Tourismus in Bayern Foto: Wolf Heider-Sawall 26 EUROPAWAHL I 42 Bayerische Kandidaten im Interview – Teil 1 29 EUROPAWAHL II Datenschutz als Wettbewerbsvorteil? 31 175 JAHRE IHK IHK Talk zur Zukunft der Arbeit 34 NACHHALTIGKEITSZIELE BETRIEB + PRAXIS Was Firmen unternehmen, um den Hunger NACHFOLGE 36 zu bekämpfen KONJUNKTUR Ein leichter Dämpfer Beim Medizintechnikhersteller MedTech & Science vertraute 38 AUS DER REGION Alleingesellschafter Peter Müller die Geschäftsführung zwei jungen Debatte um Brenner Nordzulauf Mitarbeitern an. Die Geschichte einer Übergabe. 40 PRO & CONTRA Verkaufen auf Amazon – für Händler sinnvoll? UNTERNEHMEN + MÄRKTE Foto: Wolf Heider-Sawall 48 42 DR. SCHNELL Reinigungsmittelspezialist mit Tradition 46 NEUE MÄRKTE Delegationsreisen erleichtern den Einstieg 4 Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 03/2019
BETRIEB + PRAXIS VERLAGSSONDERSEITEN 48 NACHFOLGE 66 KFZ-SPEZIAL Wenn die übernächste Generation übernimmt 52 WEBSEITE RUBRIKEN Wie Firmen ihren Onlineauftritt verbessern 3 EDITORIAL 54 IHK AKTUELL Rohstoffreport/Münchner Steuerfachtagung 8 IHK ONLINE 56 STIFTUNGEN 70 EHRUNGEN Unternehmer Alexander Brochier und Philipp 71 EHRUNGEN/TERMINE/FIRMENINDEX Hof über die Stiftungskultur 72 VERÖFFENTLICHUNGEN + BEKANNTMACHUNGEN 58 MOBILFUNK –Einrichtung eines IHK-Ausschusses Was vom neuen Standard 5G zu erwarten ist Unternehmensverantwortung – Berufung der Mitglieder EVENTS 74 KARIKATUR/IMPRESSUM 60 BAYERISCHE BEGEGNUNGEN IHK-Empfänge, Münchner Agenturgipfel DA SCHAU HER fb.com/ihk.muenchen.oberbayern 64 MESSE MÜNCHEN @IHK_MUC München etablierte sich spät als Ausstellungs- Das IHK-Magazin gibt es auch online: standort, dann aber mit aller Kraft www.ihk-muenchen.de/ihk-magazin
NAM EN + NACHRICHTEN KURZ & KNAPP Energieaudit 2019 EU/Japan Rechtzeitig vorbereiten Freihandel Für Unternehmen steht 2019 das zweite Energieaudit mit JEFTA nach dem Energiedienstleistungsgesetz (EDL-G) an. JEFTA beziehungsweise EU-Japan EPA, das Seit 2015 ist das Audit Pflicht für Betriebe, die kein Wirtschaftspartnerschaftsabkommen zwischen der EU und Japan, ist am 1. Februar 2019 in kleines oder mittleres Unternehmen (KMU) im Sinne Kraft getreten. Über 90 Prozent der japanischen der EU sind. Das Audit muss alle vier Jahre wieder- Zölle auf Importprodukte aus der EU werden holt werden und soll beispielsweise Maßnahmen für damit im Rahmen von JEFTA stufenweise ab- gebaut – eine klare Verbesserung für viele bay- mehr Energieeffizienz feststellen. Von der Verpflich- erische Erzeugnisse auf dem japanischen Markt. tung ausgenommen sind Das Abkommen bietet aber noch weitere Vorteile. Unternehmen, die den Be- Mehr unter: www.ihk-muenchen.de/jefta trieb eines Energie- oder Umweltmanagementsys- Datenbank Umwelt und Energie Foto: guukaa_Fotolia.com tems (DIN EN ISO 50001 oder EMAS) nachweisen »UMFIS« ist der neue können. Mehr Infos unter: »IHK ecoFinder« Das Audit prüft die Energieeffizienz www.bafa.de Das Portal »UMFIS« hat nach mehr als 20 Jahren erfolgreichen Bestehens am Markt ein Termine neues Erscheinungsbild bekommen und heißt jetzt IHK ecoFinder. Dabei wurden auch die Vollversammlungen Anforderungen der Datenschutz-Grundverord- nung neu umgesetzt. Die Datenbank enthält der IHK für München und Oberbayern über 8 500 Dienstleistungsunternehmen, Berater, Mittwoch, 27. März 2019 Hersteller und Händler, die in der Umwelt- und Mittwoch, 24. Juli 2019 Energiebranche tätig und bundesweit verzeich- Mittwoch, 4. Dezember 2019 net sind. Die Recherche ist für Unternehmen kostenlos. Firmen, die ihr Profil veröffentlichen wollen, können ihre Daten direkt online erfas- Adressänderung der IHK für München und Oberbayern sen auf: www.ihk-ecofinder.de Anpassung des Internet-Impressums LfA Der offizielle Sitz der IHK für München und Oberbayern (IHK) ist nach der Rückkehr ins Stammhaus wieder die Max-Joseph-Straße 2, Rekord bei 80333 München. Gewerbetreibende, für die die IHK die zuständige Auf- sichtsbehörde ist, müssen daher ihr Internet-Impressum entsprechend Förderkrediten anpassen. Sofern Sie als Versicherungsvermittler, -berater, Finanzan- Die LfA Förderbank Bayern hat 2018 die höchste lagenvermittler, Honorar-Finanzanlagenberater, Immobiliardarlehens- Nachfrage nach Förderkrediten seit ihrer Grün- vermittler oder Wohnimmobilienverwalter tätig sind und sich Ihre dung verzeichnet. Die bayerische Wirtschaft Hauptniederlassung in Bayern (ausgenommen: Kammerbezirk der IHK wurde mit Darlehen in Höhe von rund 2,8 Aschaffenburg) befindet, überprüfen Sie deshalb bitte Ihr Impressum. Milliarden Euro unterstützt. Bei den programm- gebundenen Förderkrediten stieg das Zusage- Im IHK-Merkblatt »Internet-Impressum« gibt es weitergehende Infor- volumen um knapp 18 Prozent auf zwei Milliar- mationen und Beispiele: den Euro. Besonders gefragt war die Förderung www.ihk-muenchen.de/Versicherungsvermittler für Gründer und Unternehmensnachfolger. Von www.ihk-muenchen.de/Finanzanlagenvermittler den Fördervorteilen der staatlichen Spezialbank www.ihk-muenchen.de/Immobiliardarlehensvermittler haben über 4 800 Mittelständler und Kommu- www.ihk-muenchen.de/wohnimmobilienverwalter nen profitiert. www.lfa.de 6
PERSONALIA BMW Group Neuer Leiter der Markenführung Foto: StMWi/V.Ellerkmann Zum 1. Januar 2019 hat Jens Thiemer (46) bei der BMW Group die Leitung der Marken- führung für BMW übernommen. Der Festakt im Wirtschaftsministerium – Bayerns Wirtschaftsstaatssekretär Roland promovierte Weigert (4. v. l.) hat zur Eröffnung der neuen Handelsvertretung von ProChile Marcelo Diplom-Kaufmann arbei- Villágran (Büroleiter ProChile), Matias Undurraga Abbott (Generalkonsul), Jorge tet seit Beginn seiner Lauf- O’Ryan (ProChile-Direktor), Cecilia Mackenna (chilenische Botschafterin), Pamela bahn in der Automobilbranche. Valdivia (bayerische Repräsentantin Südamerika) und Diego Torres (chilenischer www.bmwgroup.com Wirtschaftsattaché) eingeladen. Chile Medical Park AG Jens Breuer verstärkt Handelsvertretung in München den Vorstand Chile stärkt mit einer neuen Handelsvertretung in München seine Präsenz in Bayern. Es ist das dritte Büro von ProChile in Deutsch- Der Aufsichtsrat der Medical land, der Exportfördergesellschaft der chilenischen Regierung, und Park AG bestellte den 45- das erste im süddeutschen Raum. Damit soll die bilaterale Zusam- jährigen Diplom-Kauf- menarbeit zwischen Bayern und Chile weiter ausgebaut werden. mann und Steuerberater Bayerns Wirtschaftsstaatssekretär Roland Weigert eröffnete das Jens Breuer zum neuen neue Büro im Beisein der chilenischen Botschafterin in Deutschland, Vorstand für den Ge- Cecilia Mackenna, des Generalkonsuls in Bayern, Matías Undurraga, schäftsbereich Finanzen. und des CEO von ProChile, Jorge O‘Ryan. Am 14. Januar 2019 hat O’Ryan lud die Vertreter bayerischer Unternehmen und Institutio- er die Ressorts Controlling, nen dazu ein, sich über die Chancen auf dem chilenischen Markt zu IT, Finanzbuchhaltung und informieren. Im Rahmen der Eröffnung traf er zusammen mit dem Einkauf übernommen. Leiter des Münchner Büros, Marcelo Villagrán, Frank Dollendorf, www.medicalpark.de Bereichsleiter International, Industrie und Innovation, in der IHK für München und Oberbayern zum Gespräch. Chile ist an Kooperationen mit Wissenschaft und Bildung interes- mobileX AG siert und will zum Thema Industrie 4.0 Partnerschaften mit Unter- nehmen und Institutionen in Bayern eingehen. Thorsten Fischer Weitere Informationen unter: www.bavariaworldwide.de/chile im Aufsichtsrat Zahl des Monats Die Hauptversammlung der mobileX AG, München, hat Thorsten Fischer (49) mit Wirkung zum 1. Januar 2019 in den Aufsichtsrat Bayern bleibt Arbeitsmarktprimus: berufen. Er folgt auf Die Arbeitslosenquote im Freistaat lag im Gerald Boyne, der sein Jahresdurchschnitt 2018 bei nur Amt aus persönlichen Gründen zum 31. Dezember 2018 zur Verfügung gestellt hatte. 2,9 Prozent. Quelle: Bundesagentur für Arbeit www.mobilexag.de Fotos: BMW, J. Breuer, MobileX/ @XANDERHOF STUDIOS 7
NAC H RICHTEN | ON L IN E IHK-Links des Monats Auf www.ihk-muenchen.de informiert die IHK immer aktuell über wichtige News, neue Serviceangebote und interessante Veranstaltungen. #IHK175 Foto: IHK für München und Oberbayern IHK Talk: Wirtschaft 2030 Schluss- und Höhepunkt unserer Talk-Reihe zum IHK-Jubiläum: Wie wird die Wirtschaft im Jahr 2030 aussehen? Welche Rolle spielt die Digitalisierung? Brauchen wir eine Ethik der Algorithmen? Talk-Termin ist der 28. März 2019. www.ihk-muenchen.de/175 Brexit Links des Monats Der Ausstieg der Briten aus der Europäischen Union Wahl der Rechtsform bleibt kompliziert. Den aktuellen Stand und wichtige www.ihk-muenchen.de/rechtsform Informationen zum Brexit finden Unternehmer online unter: Internetrecht www.ihk-muenchen.de/brexit www.ihk-muenchen.de/internetrecht Forderungen durchsetzen Umsatzsteuer www.ihk-muenchen.de/forderungen Umsatzsteuer-Voranmeldung, Umsatzsteuersätze, Umsatzsteuer-Identifikationsnummer oder Pflichtangaben Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) bei Rechnungen – der IHK-Onlineratgeber hilft weiter: www.ihk-muenchen.de/kaufrecht www.ihk-muenchen.de/umsatzsteuer Webseiten & Datenschutz Werkvertrag oder Dienstvertrag? www.ihk-muenchen.de/dsgvo-datenschutz-webseite Was ist der Unterschied? Die Vertragsformen regeln unter Digitalisierung juristischer Arbeitsprozesse anderem die Bedingungen für die Vergütung. Die IHK gibt www.ihk-muenchen.de/legaltech einen Überblick: www.ihk-muenchen.de/werkvertrag-dienstvertrag fb.com/ihk.muenchen.oberbayern @IHK_MUC Europawahl 2019 Zwischen dem 23. und dem 26. Mai 2019 stimmen die Europäer über ein neues Parlament ab, in IHK-Newsletter und IHK-Magazin Deutschland wird am 26. Mai gewählt. Den IHK-Newsletter können Sie abonnieren unter: Wir haben die wichtigsten Informationen zur Europawahl www.ihk-muenchen.de/newsletter zusammengefasst. Das IHK-Magazin steht online unter: www.ihk-muenchen.de/europawahl www.ihk-muenchen.de/ihk-magazin 8 Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 03/2019
SECRET SALE – Der Premium-Service für besondere Immobilien! Sie wollen Ihre Immobilie verkaufen und die außergewöhnlichen Vorzüge Ihres Objekts ins rechte Licht rücken? Alles soll gleichzeitig möglichst diskret und ohne allzu große öffentliche Aufmerksamkeit passieren? Dann nutzen Sie unseren Premium-Service mit der Lizenz zum diskreten Verkauf. Rufen Sie uns an: (089) 17 87 87 - 8786 Stichwort: Secret Sale – und lassen Sie sich von unseren spezialisierten Secret Sale Agenten mit der Lizenz zum diskreten Verkauf beraten! Aigner Immobilien GmbH | Ruffinistraße 26, 80637 München | www.aigner-immobilien.de
U N T E R N E H ME R P R O F I L Unternehmer Khaled Kaissar verbindet mit Leidenschaft zwei unterschiedliche Branchen: Er hat sich in der Immobilienwirtschaft und im Filmgeschäft einen Namen gemacht. HARRIET AUSTEN K haled Kaissar ist in zwei Welten ohne Pause. »Ich will weiter« – dieser Satz hatte. So begann ein anstrengendes Dop- zuhause – und in beiden ziemlich er- ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. pelleben, das ihm viel Spaß machte, aber folgreich. Als Immobilienunterneh- Was genau er nach dem Abitur machen auch viel abverlangte. mer schloss er gerade ein Rekordjahr ab: sollte, trieb ihn zwei Jahre lang um. BWL Er schrieb sich als Gaststudent an der Das von ihm gegründete Investmenthaus studieren? Auf die Filmhochschule gehen? Münchner Hochschule für Fernsehen und Domicil Real Estate GmbH, München, Geld verdienen? Kaissar entschloss sich Film ein und baute gleichzeitig die Domi- führte eine Transaktion von 3 700 Wohnun- zunächst zu einer Lehre bei einer Bauspar- cil-Gruppe mit ihren Tochtergesellschaften gen für eine dänische Pensionskasse in kasse und sammelte dort erste Erfahrun- auf. Er produzierte 13 Kurz- und Langspiel- Deutschland durch. »Unser bisher größ- gen im Immobilienbereich. Das gefiel ihm. filme, bei denen er teilweise auch Regie tes Geschäft«, verkündet Kaissar stolz und Er machte sich bald selbstständig, war führte. vergleicht es mit dem Oscar für die bes- recht erfolgreich und wurde schließlich Wenn Kaissar von den Drehzeiten erzählt, ten Filme. Auch hier kennt er sich sehr gut Partner verschiedener Projektgesellschaf- gerät er richtig in Fahrt: »Das war das aus. Filmemachen ist von Kindheit an sein ten der Domicil Beteiligungs GmbH. Nach Schönste beim Filmemachen.« Schließ- Traum, den er als Inhaber der Kaissar Film dem Ausstieg des Eigentümers kaufte der lich musste er sich eingestehen, dass es umsetzt. Sein Spielfilm »Luna«, bei dem Finanzfachmann die Namensrechte der so nicht mehr weiterging. 2017 freute er er die Regie führte, war 2017 »einer der Firma, übernahm die drei Mitarbeiter und sich noch über das erfolgreiche Debüt sei- erfolgreichsten deutschen Genrefilme im fing »bei null an«. nes Spielfilms »Luna«, dann legte er eine Ausland«, begeistert sich der Produzent. Pause ein. Zwischen beiden Bereichen sieht er durch- Anstrengend, aber schön Kaissar will sich jetzt nur noch als Co-Pro- aus Synergieeffekte. Im Filmgeschäft ist Er sei damals immer wieder zur richti- duzent betätigen und insgesamt »ein biss- Kaissar zudem als Business- und Finanzex- gen Zeit am richtigen Ort« gewesen, die chen langsamer machen« – nicht ohne perte gefragt, der etwas von Zahlen, Orga- Geschäfte liefen von Anfang an gut, der bereits eine kleine Geschichte für den nisation, Strukturierung und Motivation Immobilienboom trug zum schnellen nächsten Film im Hinterkopf zu haben. versteht. Der »schwierige Beruf, Filme zu Wachstum bei. Heute ist die Domicil Real machen«, habe ihn als Unternehmer wei- Estate Group ein mittelständisches In- tergebracht. Er lernte, wie man mit ganz vestment- und Dienstleistungshaus, unterschiedlichen Menschen umgeht, wie das nicht nur Immobiliengeschäfte für Zur Person man sich auf einem unbekannten Terrain den eigenen Bestand betreibt, son- Khaled Kaissar wurde 1972 in Kabul in mit großen Risiken bewegt, und legte sich dern zusätzlich Research, Akquisition, Afghanistan geboren und kam mit 14 Jah- ein dickes Fell zu. Asset- und Portfoliomanagement für ren nach Deutschland. Nach einer Aus- Der 46-Jährige bezeichnet sich selbst als institutionelle Anleger übernimmt. bildung als Bauspar- und Finanzierungs- »übertrieben ehrgeizig und nie zufrieden« Dieser Bereich macht inzwischen zwei fachmann arbeitete er zunächst bei einer – wobei er zugibt, dass nach Erfolgen in Drittel der Domicil-Aktivitäten aus. Bausparkasse und machte sich 1998 im seinen beiden Berufen langsam das Ge- Um nicht nur in München aktiv zu Immobilienbereich selbstständig. fühl eintritt, »es geschafft zu haben«. Was sein, expandierte das Unternehmen 2009 übernahm er die Namensrech- ihn antreibt, wird im Gespräch schnell klar: deutschlandweit. te der Domicil Beteiligungs GmbH und Die Familie musste aus politischen Grün- Kaissars wahre Leidenschaft gilt baute das Unternehmen zu einem In- den aus Afghanistan fliehen, ließ ihren jedoch dem Film, »da schöpfe ich vestmenthaus mit knapp 100 Mitarbei- ganzen Besitz in Kabul zurück und kam mit Kraft«. Er hatte in Afghanistan schon tern aus. Die Domicil Real Estate Group nichts 1986 nach München. »Das passiert als Kind in TV-Sendungen mitgespielt verwaltet ein Portfolio von über zwei mir nie wieder«, schwor sich Kaissar und und wollte am liebsten Filmregisseur Milliarden Euro und ist deutschlandweit legte sich ins Zeug. werden, »der schönste Beruf der tätig. Der Unternehmer gründete 2008 Dank zahlreicher Unterstützer – »wir wa- Welt«. Doch er wusste: Damit verdient zudem die Kaissar Film GmbH & Co.KG ren damals herzlich willkommen« – lern- man kein Geld. Deshalb gründete er und produzierte zahlreiche Filme. te er schnell die Sprache, hatte deutsche Kaissar Film erst, als er sich im Im- Freunde und jobbte schon als Schüler mobiliengeschäft schon fest etabliert www.domicil-group.de Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 03/2019
T I T E LTHEM A | KO OPER ATION Es passt perfekt Die Stärken von Mittelständlern und Start-ups ergänzen sich hervorragend 12
Foto: BillionPhotos.com_Fotolia.com Mittelständler entdecken zunehmend Start-ups als Kooperationspartner. Davon profitieren beide Seiten. MONIKA HOFMANN S ie passen – eigentlich – perfekt zu- zunächst einmal neue Ideen ausprobieren sammen: Mittelständler sind wie können, ohne eine eigene Forschungsab- Start-up-Gründer meist geprägt teilung aufzubauen. Zudem lassen sich von einem ausgeprägten Unternehmer- neue Vertriebswege, Technologien und geist. In gestandenen Familienunterneh- Methoden extern testen, die eigenen men stehen Kundenwünsche ebenso Kernprozesse werden dabei nicht gefähr- weit oben auf der Agenda wie bei jungen det. »Und sie schnuppern in die Start-up- Firmen. Vor allem aber bringt jede Seite Kultur hinein, die von flexiblen Teams genau das mit, was die jeweils andere geprägt ist«, gibt Rudolph zu bedenken. braucht: Kapital, Erfahrung und Netzwer- Damit die Kooperation gelingt, ist es ke für die Start-ups, neue Ideen und neue wichtig, vorab zu klären, welche Projekte Methoden für die Mittelständler. und Produkte sie betreffen soll. Auch die Dennoch bestehen offenbar Berührungs- Chemie muss stimmen: »Die strategi- ängste. »Bislang gibt es hier in Bayern schen Ziele, die Unternehmenskulturen noch viel zu wenige Kooperationen von und Persönlichkeitsstrukturen sollten Mittelständlern mit Start-ups«, bedauert zueinanderpassen.« Carsten Rudolph (54), Geschäftsführer des Netzwerks BayStartUP GmbH in Mün- 2. Weitsichtige Auswahl treffen chen und Nürnberg. Es bündelt rund 250 Clarissa Käfer, Aufsichtsratsvorsitzende Business Angels und 100 institutionelle der Käfer AG und Geschäftsführerin der Investoren. Käfer Capital GmbH in Parsdorf, nimmt Mit seinem Team unterstützt Ru- deshalb immer wieder Start- ups sehr ge- dolph Gründer dabei, Business- nau unter die Lupe. Sie möchte mit ihren pläne zu erarbeiten und Investoren zu Gründerinvestments neue Technologien finden. 2018 vermittelte BayStartUP in 50 in ihrer Branche vorantreiben, sie in der Finanzierungsrunden 62,7 Millionen Euro eigenen Unternehmensgruppe umsetzen Kapital an Start-ups. In mehr als 70 Pro- und so eine Vorreiterrolle einnehmen. zent der Finanzierungsrunden sind Busi- Käfer betont: »Als großes Unternehmen ness Angels als Investoren dabei. mit einem bekannten Namen sehen wir uns in der Pflicht, zukunftsfähige Digital- 1. Die Chancen erkennen konzepte zu fördern.« Inzwischen spielen Business Angels, die Vor einigen Monaten entschied sich Cla- aus dem Mittelstand stammen, eine im- rissa Käfer für das Team von ORDA Tech mer größere Rolle, beobachtet der BayS- tartUP-Geschäftsführer. »Grundsätzlich besteht hier viel mehr Spielraum, wenn man ein finanzielles Engage- Darum geht’s ment nicht als Voraussetzung für ooperationen mit Hightechgründern K eine Zusammenarbeit sieht«, be- bringen Mittelständler weiter. tont Rudolph. Kooperationen soll- Etablierte Firmen können so ihre ten also nicht nur finanziell gesehen Erfahrung nutzen, um mit den werden. Start-ups Innovationen zu entwickeln Die wichtigste Chance für Mittel- und zu testen. ständler sieht er darin, dass gerade Gemeinsam lassen sich neue Märkte auch kleinere und mittlere Firmen erobern. Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 03/2019
T I T E LTHEM A | KOOPER ATION nologies GmbH in München, das mit sei- schäftsführer von ORDA, sieht in der Bran- Trends früh zu erkennen, neue Verfah- ner Bestell- und Bezahlapp die Gastrono- chennähe seiner mittelständischen Inves- ren auszutesten und einen Technologie- mie revolutionieren will. toren eine große Chance. »Einerseits pro- vorsprung aufzubauen – das sieht David »Wir sehen in der digitalen Bestellung und fitieren wir von der fundierten Erfahrung Stephenson, Kooperationsexperte der Bezahlung großes Potenzial speziell für in der Gastronomie, andererseits von Kon- IHK für München und Oberbayern, als die die Systemgastronomie im weitesten Sin- takten, die uns bereits jetzt Türen zu Kun- wichtigsten Pluspunkte bei Partnerschaf- ne«, urteilt sie. Einer der häufigsten Grün- den oder Ratgebern geöffnet haben«, sagt ten zwischen etablierten Unternehmen de für Frustration bei Gästen seien lange der Jungunternehmer. und Start-ups. »Innovationen sind für Wartezeiten. »Dafür bietet ORDA eine »Letztlich steht Käfer für Qualität und viele Mittelständler die richtige Antwort ebenso einfache wie moderne Lösung«, Leidenschaft«, weiß Marquardt. Und das auf den wachsenden Marktdruck, denn so ist sie überzeugt. schafft Vertrauen gegenüber dem jungen können sie ihre Nische weiter ausbauen«, Eine der wichtigsten Voraussetzungen Unternehmen und seiner Vision. Die In- argumentiert der Experte. für den Erfolg sieht sie in der möglichst vestments der fünf Business Angels des flächendeckenden Verbreitung in den Be- Start-ups liegen zwischen 25 000 Euro und 4. Auch das Scheitern zulassen trieben. »Nur dann erkennen die Kunden 100 000 Euro. Hinzu kamen bei der ersten In Kooperation mit Start-ups lassen sich dauerhaft die Vorteile«, so Käfer. Daher Finanzierungsrunde im Herbst vergange- neue Horizonte oft einfacher erschließen, will sie mit ihrer Investition dazu beitra- nen Jahres institutionelle Kapitalgeber. weil die etablierten Firmen damit auf fri- gen, dass ORDA die Expansion überregio- Interessenskonflikte bei der strategischen sches Wissen zurückgreifen können. Au- Foto: Käfer Capital Foto: EOS »Treiber sind »Wir sehen uns in der immer Pflicht, zukunftsfähige die Kunden und Digitalkonzepte Lieferanten.« zu fördern.« Hans J. Langer, Vorstandsvorsitzender Clarissa Käfer, Geschäftsführerin der EOS Group der Käfer Capital GmbH nal vorantreiben kann. »Besonders in der Ausrichtung der Firma befürchtet der ßerdem bieten die Partnerschaften den rasch getakteten Theater-, Messe- oder in Gründer nicht. Zugang zu hochqualifizierten Fachkräften, der Flughafengastronomie liegen große zu spannenden Investitionsoptionen und Potenziale«, sagt die Investorin. 3. Vorab Ziele formulieren neuen Impulsen. Käfer unterstützt das Start-up über das Mit dem Geld aus der ersten Finanzie- Damit die Kooperation gelingt, sollten Investment hinaus mit gezieltem Know- rungsrunde investiert ORDA zunächst in Mittelständler zuerst die Wettbewerbs- how, langjähriger Erfahrung und umfas- den Aufbau eines schlagkräftigen Teams. fähigkeit der Start-ups genau prüfen, senden Netzwerken. Vom Fine Dining über »Besonderen Fokus legen wir auf das Kosten und Risiken der gemeinsamen Mischkonzepte bis zur Systemgastrono- Produktteam, das den Kern unserer Firma Projekte ausloten und juristische, vor al- mie deckt die Käfer-Gruppe fast alle Berei- ausmacht, um den Ansprüchen unserer lem patentrechtliche, Fragen klären (siehe che ab. Daher helfen ihre Einschätzungen Kunden gerecht zu werden«, betont Mar- auch S. 16). »Eine besondere Rolle spielen bei der Weiterentwicklung der App. quardt. die unternehmerischen Ziele, die beide »Denn wir kennen unsere Gäste sehr ge- Zudem will das Unternehmen neue Re- Partner schon im Vorfeld gemeinsam for- nau und wissen, wie ihre Bedürfnisse staurantpartner gewinnen, um gesund mulieren und immer wieder aktualisieren aussehen und wo der Einsatz von ORDA weiterzuwachsen. »Dabei geht es uns sollten«, empfiehlt Stephenson. vielversprechend ist«, begründet sie. Al- um zukunftsorientierte, innovative Gas- Sollten sich dabei Interessenskonflikte er- lerdings sei es eine Gratwanderung, Pro- tronomen, die unsere langfristige Visi- geben, hilft der ehrliche Dialog. Aber auch zesse zu automatisieren und zugleich die on nachvollziehen und mit uns wachsen das Scheitern zählt zu den Risiken, die Fir- persönliche Beziehung zum Gast zu pfle- möchten«, sagt Gründer Marquardt. Das men bei Experimenten mit neuen Verfah- gen. Die Kooperation mit ORDA soll bei- Start-up verfolgt ehrgeizige Ziele: »Bis ren einplanen sollten. Mit dem Koopera- des ermöglichen. 2028 wollen wir ORDA in Europa zum tionsKompass und vielen weiteren Hilfen Und was sagt der Kooperationspartner? Marktführer für Bestellungen und Zahlun- unterstützt die IHK ihre Mitglieder dabei, Janis Marquardt (26), Gründer und Ge gen in der Gastronomie aufbauen.« diese Themen anzugehen (s. Kasten S. 15). 14
Hans J. Langer lebt jeden Tag ein ausge- bringt sie auch mit seinen oft mittelstän klügeltes Geschäftsmodell, das ihm im- dischen Geschäftspartnern zusam- KooperationsKompass mer wieder neue Märkte erschließt. »In- men. Sie treiben dann ebenfalls die Mittelstand & Start-ups zwischen hat es sich fast zum Selbstläufer Innovationen weiter voran. Wie gehen etablierte Unternehmen am etabliert«, sagt der Vorstandsvorsitzende Seine Kernkompetenz: Langer grün- besten vor, wenn sie mit Start-ups zu- der EOS Group, einer weltweit aktiven Fir- dete im Jahr 1989 die EOS GmbH sammenarbeiten wollen? Dies erfahren mengruppe in Familienbesitz mit Haupt- mit der Vision, mit Lasertechnologie Firmen im neuen KooperationsKompass sitz in Krailling bei München. direkt aus CAD-Daten dreidimensio- der IHK für München und Oberbayern. nale Körper zu erzeugen. Als Pionier Der Leitfaden steht neben umfassen- 5. Strukturen schaffen entwickelte er das Unternehmen dem weiteren Material kostenlos auf der Langer unterhält ein stark wachsendes zum heute weltweit führenden Her- IHK-Website zur Verfügung: Netzwerk aus Partnerunternehmen und steller von hochqualitativen Lösun- www.ihk-muenchen.de/ Start-ups. Zu seiner Beteiligungsgesell- gen in der additiven Fertigung (auf mittelstand-startups schaft gehören heute mehr als 20 Firmen. Basis digitaler 3-D-Konstruktions- Allein im vergangenen Jahr kamen zehn daten wird durch das Ablagern von Beteiligungen an Start-ups dazu. Material schichtweise ein Bauteil Der Mittelständler investiert gezielt in sol- aufgebaut). Das Unternehmen beschäf- Langer weiß aus eigener Erfahrung, wie che Unternehmen, die exakt zu seinem tigt inzwischen mehr als 1 200 Mitarbeiter wichtig Beteiligungen für Start-ups sind. In seinen Anfangsjahren als EOS-Chef unterstützte ihn mit der Carl Zeiss AG Foto: ORDA/Blende11 Fotografen ein renommierter Mittelständler – und »Einerseits profitieren half ihm dank eines hohen Investments, wir von der einen langwierigen Patentstreit erfolg- Erfahrung, andererseits reich beizulegen. »Ohne diese Beteiligung von Kontakten.« stünden wir nicht da, wo wir jetzt sind«, ist Langer überzeugt. Später kaufte er die Firmenanteile wieder zurück. Janis Marquardt, Gründer und Daher bezeichnet der Unternehmer es Geschäftsführer von ORDA Technologies als sein Herzensanliegen, wenn er heute selbst Start-ups unterstützt – nicht nur mit Kapital, sondern auch mit Wissen, Erfah- Geschäftsmodell passen, weil sie neue weltweit. »Wir ermöglichen unseren Kun- rung und Kontakten. Anwendungen, Systeme oder Software den, die nicht nur aus der Autobranche, rund um seine Kernkompetenz entwi- sondern aus vielen anderen Branchen ckeln. »Treiber dafür sind immer die Kun- stammen, etwa der Medizintechnik, in- den und Lieferanten«, erzählt Langer. novative Produkte auf Basis von indust- IHK-Ansprechpartner zu Kooperationen Daher investiert er nicht nur selbst über riellem 3-D-Druck herzustellen«, fasst der David Stephenson, Tel. 089 5116-1162 seine Beteiligungsgesellschaft, sondern Unternehmer zusammen. david.stephenson@muenchen.ihk.de Individuell geführte Privatreise: Shanghai - Quingdao - Shenzen - Hongkong WIRTSCHAFTSREISE CHINA - DER DIGITALE DRACHE Höhepunkte der Reise: Wirtschafts- und Techniktrends auf der Spur, Tongji-Universität in Shanghai, Roboter Restaurant, größter Containerschiffhafen der Welt, High-Tech-Unter- nehmen in Shenzen, Testfahrt mit modernem Elektroauto u.v.m. Asien Special Tours GmbH | Adams-Lehmann-Str. 109 | 80797 München Tel.: 089 127 091 0 | info@asien-special-tours.de | www.china-reisen.de Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 03/2019 15
T I T E LTHEM A | START-UPS Eine Idee, zwei Partner – einige Regeln erleichtern die Zusammenarbeit Mit Start- ups kooperieren Foto: REDPIXEL_Fotolia.com – aber richtig Deutsche Unternehmen sind innovativ. Ein vielversprechender Weg, es auch zu bleiben, ist die Zusammenarbeit mit Firmengründern – progressiv, fantasievoll und produktiv. Doch wie funktioniert die Kooperation zwischen Jung und Alt am besten? UTE BERGER/ULI DÖNCH D as eigene Unternehmen rundum Hürden in der täglichen Praxis schrecken Tatsächlich treiben Start-ups mit ihren In- verjüngen. Schneller Trends erken- ab. novationen bereits ganze Branchen vor nen, zukunftsweisende Technolo- Das zeigt auch eine Studie der Techni- sich her. Gerade für kleine und mittlere gien einsetzen und neue Märkte erobern schen Universität München (TUM): Kleine Firmen lohnt es sich also, die Kooperation – wer will das nicht? Viele Großkonzerne und mittlere Unternehmen bemängeln die mit den Herausforderern zu suchen. kooperieren inzwischen mit Start-ups. unausgereiften Geschäftskonzepte der Fir- Die Zusammenarbeit mit Start-ups unter- Mittelständler tun sich hier meist noch mengründer, die zu geringen Budgets und scheidet sich nicht grundlegend von Pro- schwer. Sie sind es zwar gewohnt, mit die Unerfahrenheit der Start-up-Teams. jekten mit anderen Partnern. Auch hier anderen Traditionsunternehmen zusam- »Auch wenn kulturelle Unterschiede nicht müssen die gemeinsamen Ziele nach dem menzuarbeiten, aber kaum mit Firmen- als die größte Hürde für die Zusammen- sogenannten SMART-Prinzip formuliert gründern. Die Bereitschaft ist da, doch die arbeit gesehen werden, ist die Kluft zwi- werden: spezifisch, messbar, aktionsorien- schen Etablierten und Start-ups für tiert, realistisch, terminiert. viele Befragte ein Problem«, weiß Darum geht’s Isabell Welpe, Professorin für Stra- Erfolgsfaktoren amit Kooperationen zum Erfolg D tegie und Organisation an der TUM. Entscheidend ist es, alle Erwartungen zu werden, müssen die Partner ihre »Entsprechend wichtig ist der direkte managen. So erhoffen sich Mittelständler unterschiedlichen Interessen managen. Austausch. Denn strategische Partner- vor allem »neue Denk- und Arbeitswei- er die Zusammenarbeit vorab W schaften mit Start-ups oder gezielte sen« sowie das »frühzeitige Erkennen detailliert regelt – auch den Fall des Investitionen sind für Unternehmen wichtiger Trends«. Firmengründer erwar- Misserfolgs – kann Missverständnisse wichtige Impulsgeber bei der Weiter- ten hingegen »Zugang zu Ressourcen vermeiden. entwicklung ihrer Geschäftsmodelle.« und Netzwerken«, spezifisches »Fach- und Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 03/2019
Branchenwissen« sowie »schnelleren Zu- ander zur Verfügung stellen. Experten gang zum Kunden«. raten, sich auf das Wesentliche zu Trotz unterschiedlicher Interessen haben beschränken und das eigene Kern- Start-ups wünschen sich von beide ein gemeinsames Ziel: den Erfolg. wissen zu schützen, etwa durch etablierten Unternehmen: Damit der auch eintritt, sollten die Partner Verschlüsselungen oder Sicherungs- Fairness bei Verträgen und ihre Zusammenarbeit genau planen und sensoren. Auch der Umgang mit Er- geistigem Eigentum vor Projektbeginn offen über mögliche findungen sollte vertraglich geregelt Risikobereitschaft Probleme reden. Das häufigste Missver- sein. Kommunikation – kontinuierlich, ständnis: Der Firmengründer wünscht sich Während der Zusammenarbeit tau- sachlich und auf Augenhöhe vom etablierten Unternehmen ein klares chen Komplikationen oft beim Faktor Klare Aufgabenzuordnung Bekenntnis zum Risiko, weil Produkt oder Zeit auf. Start-ups sind flache Hierar- Dienstleistung noch nicht am Markt ein- chien gewohnt, handeln schnell und geführt sind. Der Mittelständler dagegen nehmen Fehler in Kauf. Klassische rechnet mit einem marktreifen Erzeugnis. Unternehmen agieren gründlicher, gen der Kooperation – also Vertrauen, Rea- Mindestens ebenso wichtig ist es, das aber auch langsamer. Wer solche Kultur- lismus, Offenheit und Fairness – stimmen, gemeinsame Vorgehen klar zu formulie- unterschiede offen anspricht, räumt eines dann können die Partner erfolgreich neue ren: Was wollen wir bis wann erreichen? der größten Hindernisse für erfolgreiche Produkte, Prozesse und Geschäftsmodelle Welche Methoden verwenden wir? Wer Zusammenarbeit aus dem Weg. Denn die entwickeln. sind die Ansprechpartner? Wie oft bespre- vermeintlich langsamen Unternehmen Gerade Start-ups und Mittelstand haben in chen wir den Projektstatus? Wer informiert stehen für wohlüberlegte und eindeutige ihren Werten und Gedanken überraschend wen? Wie werden die Absprachen doku- Entscheidungen. Gleichzeitig bringt das viel gemeinsam: Firmengründer sind mentiert? bisweilen chaotisch anmutende Vorgehen schließlich auch nichts anderes als Famili- eines Start-ups belebende Denkanstöße enunternehmer der ersten Generation. Wissen schützen und Flexibilität in eine eingespielte Beleg- Selbst der schlimmste Fall muss vorab ge- schaft. Mehr Informationen zu Kooperationen regelt sein: Wann bricht man ein erfolglo- Das erfordert vom Mittelstand mehr Offen- gibt es unter: ses Projekt ab? Wer trägt welche Kosten? heit und Risikobereitschaft als bisher und www.ihk-muenchen.de/ Das bedeutet auch, dass Start-up-Leistun- weniger Sicherheitsdenken. Kleine und mittelstand-startups gen bezahlt werden müssen. Etablierte mittlere Unternehmen haben einen einzig- Unternehmen sollten diese Produkte oder artigen Wettbewerbsvorteil: Als meist fa- IHK-Ansprechpartner zu Kooperationen Dienstleistungen nicht einfach kostenfrei miliengeführte Firmen können sie schnell Dr. Ute Berger, Tel. 089 5116-1341 auf Probe verwenden. Die Firmengründer und zentral entscheiden. Genau das schät- ute.berger@muenchen.ihk.de fühlen sich sonst ausgenutzt, die Vertrau- zen Start-ups, die durch langwierige Ab- ensbasis schwindet. Die Partner müssen stimmungsprozesse in Großkonzernen David Stephenson, Tel. 089 5116-1162 auch klären, welches Know-how sie ein- zermürbt sind. Wenn die Grundbedingun- david.stephenson@muenchen.ihk.de Full-Service-Mietmodell für LED-Industriebeleuchtung Ohne Aufwand zur neuen Beleuchtung? Wir übernehmen das für Sie! Über 300 erfolgreiche Projekte sprechen für sich: Wir sind auf dem besten Weg, den Markt für Industrie- beleuchtung in Deutschland zu verändern. Mit moderner und langlebiger LED-Technik Made in Germany und einem Full-Service-Paket von der Planung bis zur Wartung – mit 100 % Beleuchtungsgarantie. Dank unseres innovativen Mietmodells fallen für unsere Kunden keine Investitionen an. Sie verbessern ihre Lichtqualität, sparen Kosten und senken die CO2-Emissionen – sofort und dauerhaft. Und das bei voller Flexibilität: mit dem TotalFlex-Mietvertrag ohne Laufzeitbindung und mit der Möglichkeit des Eigentumsübergangs. Gerne erstellen wir Ihnen ein unverbindliches Angebot. Herr Maiwald freut sich auf Ihre Kontaktaufnahme und stellt Ihnen gerne erfolgreich umgesetzte Projekte in Ihrer Umgebung vor. Robert Maiwald Gebietsleiter Bayern E-Mail: r.maiwald@deutsche-lichtmiete.de | Telefon: 0441 923 298 89 | Web: www.lichtmiete.de/ihk
T I T E LTHEM A | IN F LUEN CER Einfluss Die Zusammenarbeit mit Influencern kann auch Foto: www.off-the-path.com Mittelständlern helfen, Marketingziele zu erreichen. Bei der Kooperation mit diesen digitalen Multiplikatoren gelten allerdings besondere Regeln. Influencer Marketing – Abenteuerblogger Sebastian Canaves mit Tatonka-Rucksack EVA ELISABETH ERNST jüngere Zielgruppen erreichen.« Instagram und Twitter sowie auf ihren ei- Darum geht’s Manchmal stellt Tatonka den Influ- genen Blogs. Für ihre Fans und Follower Influencer-Marketing ist auch für encern Testprodukte zur Verfügung, gelten sie als Sympathieträger, Meinungs- Unternehmen mit kleineren Budgets manchmal vereinbart das Unterneh- führer und Experten für ihre jeweiligen interessant. men weitergehende Kooperationen, Themenschwerpunkte. »Grundsätzlich für die dann auch Geld fließt. sind Influencer durchaus offen für Ko- ichtig ist es, die passenden W 2019 will das Unternehmen rund operationen mit Unternehmen, die für sie Influencer zu identifizieren und die 30 000 Euro in Influencer-Kampag- selbst oder ihre Follower interessant und Zusammenarbeit klar zu regeln. nen investieren – ein Bruchteil des relevant sind«, sagt Silja Troll (36), Leiterin u starre Vorgaben für die Influencer Z Werbebudgets. »Für uns ist es wich- Content Marketing bei der Münchner On- sind jedoch kontraproduktiv und tig, dass ein Influencer zu unserer lineagentur Seokratie GmbH. »Dann sind untergraben die Glaubwürdigkeit. Marke passt und unsere Produkte Influencer auch schon mal bereit, gegen toll findet«, sagt Glasner, der dar- eine Aufwandsentschädigung wie bei- über hinaus großen Wert auf eine spielsweise einen kostenlosen Hotelauf- D ie Fotos seiner Islandreise, die der langfristige Zusammenarbeit legt. »Dabei enthalt mitzumachen – mit dem Ziel einer Abenteuerblogger Sebastian Cana- lassen wir unseren Partnern großen krea- Berichterstattung in Form eines Blogein- ves auf www.off-the-path.com tiven Spielraum. Schließlich geht es beim trags, eines Fotos oder Videos.« zeigt, sind atemberaubend. Dass darauf Influencer-Marketing um die authentische Bei intensiven Kooperationen bezahlen mitunter auch sein roter Tatonka-Rucksack Präsentation von Produkten und Marken.« die Unternehmen die Influencer. Insbe- zu sehen ist, hängt nicht nur damit zusam- Influencer publizieren Inhalte auf verschie- sondere prominente Influencer, deren Ak- men, dass der in all dem Grün, Grau und denen Social-Media-Kanälen wie YouTube, tivitäten mitunter ein Millionenpublikum Braun einen farblich interessanten Kon- trastpunkt bildet. Das ist auch ein Ergeb- nis des Influencer-Marketings der Tatonka Foto: Seokratie GmbH GmbH aus Dasing. »Wichtig ist es, »Seit knapp drei Jahren arbeiten wir mit mehreren Influencern zusammen, um für alle Maßnahmen damit die Sichtbarkeit unserer Marke zu vorab klare Ziele erhöhen«, erklärt Sebastian Glasner (36), festzulegen.« Marketingleiter des mittelständischen Outdoor-Unternehmens. »Wir betreiben zwar auch eigene Social-Media-Kanäle, Silja Troll, Leiterin Content Marketing bei der Onlineagentur Seokratie GmbH doch mit Influencern wollen wir neue, 18
Christina Kiel, verfolgt, haben daraus ein lukratives Ge- nur dabei, die für ihre Ziele geeigneten Foto: Christina Kiel Mitglied der schäftsmodell entwickelt. Kandidaten zu identifizieren, sondern Geschäftsführung Troll betont jedoch, dass sich für mittel- entwickelt zusätzlich mit ihnen ge- der Zentrale zur ständische Unternehmen diese Kooperati- meinsam passende Konzepte für eine Bekämpfung onen ebenso lohnen. Die Firmen könnten professionelle Inszenierung. unlauteren so beispielsweise ihren Bekanntheitsgrad Eine differenzierte Nutzung der Ka- Wettbewerbs erhöhen, sich neue Zielgruppen erschlie- näle sowie klare Briefings, die den ßen und für ihre eigenen Social-Media-Ka- Influencern trotzdem genügend kre- näle Inhalte und zusätzliche Besucher ge- ativen Spielraum geben, sind für nerieren. Einzelne Aktionen seien genauso Schumacher wichtige Erfolgsfakto- möglich wie langfristig angelegte Koope- ren. »Und selbstverständlich müssen rationen, bei denen Influencer in die klas- die Ergebnisse der Kooperationen Regeln beachten! sischen Marketingaktivitäten eingebun- auch ordnungsgemäß als Werbung den werden und etwa als Experten für das gekennzeichnet werden«, betont der »Wenn ein Influencer für eine Veröffent- Unternehmen werben. Experte. Laut Schumacher lassen sich lichung eine Gegenleistung erhält, muss »Wichtig ist es, für alle Maßnahmen vorab schon mit Budgets im mittleren vier- dieser kommerzielle Hintergrund für die klare Ziele festzulegen. Bei der Auswahl stelligen Bereich wirkungsvolle Kam- Verbraucher klar ersichtlich sein«, erklärt passender Influencer sollte darauf geach- pagnen realisieren, die den Abverkauf Christina Kiel, Mitglied der Geschäftsfüh- tet werden, dass deren Fans und Follower von Produkten fördern. rung der Zentrale zur Bekämpfung unlau- tatsächlich den Zielgruppen des Unterneh- Bei Tatonka macht sich die Zusam- teren Wettbewerbs. Dort gehen vor allem mens entsprechen«, rät Silja Troll. menarbeit mit Influencern wie Cana- über bezahlte Beiträge auf Instagram, die ves nicht nur in steigenden Klick- nicht oder nur sehr versteckt als Werbung Influencer für jedes Thema zahlen auf Website und Blog des gekennzeichnet werden, regelmäßig Be- Auch Stefan Schumacher (41), Geschäfts- Unternehmens bemerkbar. »Auch un- schwerden ein. führer der Full Service Influencer Agentur sere Händler berichten immer wieder Unternehmen sollten daher darauf beste- Territory Influence Group, ist überzeugt, von Kunden, die sich auf Tatonka-Be- hen, dass Instagramer die aus einer Zu- dass Influencer-Marketing mittelständi- richterstattung in Blogs beziehen«, sammenarbeit resultierenden Posts klar sche Unternehmen bei der Erreichung ihrer berichtet Marketingleiter Sebastian als »Werbung« kennzeichnen. »Es gibt Kommunikations- und Vertriebsziele un- Glasner. »Und das hat dann durchaus noch keine eindeutige Rechtsprechung, ob terstützen kann. »Es gibt schließlich nicht positiven Einfluss auf die Verkaufs- hierzulande auch die Begriffe ›Ad‹, ›Spon- allein die großen Social-Media-Stars, son- zahlen.« sored Post‹ oder ›Promotion‹ ausreichen«, dern auch Influencer mit einer kleineren sagt Kiel. Gemeinde an Fans und Followern, die sich IHK-Ansprechpartnerinnen Weitere Tipps gibt der »Leitfaden zur Kenn- mit nahezu jedem erdenklichen Thema in- für PR und Marketing zeichnung von Werbung auf Instagram« tensiv auseinandersetzen«, sagt er. Territo- Tanja Färg, Tel. 089 5116-1347 unter: www.wettbewerbszentrale.de ry Influence selbst wirbt mit mehr als vier tanja.faerg@muenchen.ihk.de Die IHK informiert zu Influencer-Marketing Millionen registrierten Influencern, die die für Wettbewerbsrecht unter: www.ihk-muenchen.de – Suchbe- gesamte Bandbreite abdecken können. Svenja Hartmann, Tel. 089 5116-1480 griff »Influencer Marketing« Dabei hilft die Agentur den Kunden nicht svenja.hartmann@muenchen.ihk.de 1/2 m Full Service – von der Planung breiter bis zur Montage vor Ort Mobile Räume mieten. Mobile Räume mieten. www.container.de/ihk www.container.de/ihk Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 03/2019 19
Foto: WeWork LLC/2018VRX Studios Räume für neue Ideen – »Common Area« bei WeWork Arbeiten unter Freunden Lockere Netzwerke mit Wohlfühl-Charakter gelten als Nonplusultra. Der Funke der »Coworking-Spaces« springt von Selbstständigen und Kreativen immer mehr auf Unternehmen über. Aber es gibt gewaltige Unterschiede. LORENZ GOSLICH J an-Ulrich Bittlinger (44) war selbst Das ist Netzwerk pur – oder neudeutsch: Arbeitsplätze gemietet. 170 Euro zahlt er überrascht. »Wir haben mal 28 Un- Coworking. »Leute an einen Tisch setzen im Monat für jeden, zusammen 510 Euro ternehmer aus unserer Region an und sie sich unterhalten lassen«, folgert Warmmiete inklusive Strom und Internet. einen Tisch gebracht«, erzählt der Wirt- Bittlinger, »das reicht oft schon.« Heute »Keine Abschreibung auf die Möbel, keine schaftsförderer des Markts Murnau im treibt er mit dem der Kommune gehö- Sorge, ob die Technik funktioniert, keine Landkreis Garmisch-Partenkirchen: »Und renden InnovationsQuartier Murnau das Reparaturen«, schwärmt er. Es gibt zudem anschließend hatten mehrere von ihnen Konzept voran. eine Küche, einen Besprechungsraum mit Aufträge von anderen in der Tasche.« Solche und ähnliche Einrichtungen, bei Beamer und einen Rückzugsraum. denen ein zeitlich flexibler Arbeitsplatz So wie in Dießen war die Coworking-Idee genutzt werden kann, entstehen gera- ursprünglich überall ein Arbeitsort für Darum geht’s de überall. Coworking-Spaces sind Freiberufler, Kreative, Homeworker oder oworking-Spaces bieten neue, C ein »Hype« geworden, sagt Marc Angestellte, die mal ein, zwei Tage in der kooperative Arbeitswelten – für Selbst- Schlüpmann (48). Er hat 2013 in Woche von daheim aus arbeiten. »Arbeite, ständige oder komplette Teams von Dießen (Kreis Landsberg am Lech) wo du arbeiten möchtest« – diese Formu- Unternehmen. das Ammersee Denkerhaus mit- lierung gefällt Hans-Peter Sander (58), ei- gegründet. Auch dort geht es da- nem der Mitgründer des Ammersee Den- chreibtische oder größere Büroflä- S rum, »im Netzwerk neue Ideen zu kerhauses, besonders. Er ist sich sicher: chen können kurz- oder langfristig generieren und gemeinsam umzu- »Die Leute arbeiten besser, wenn sie sich genutzt werden. setzen«. Schlüpmann ist Vorsitzen- wohlfühlen.« as vielschichtige und interdisziplinäre D der einer Genossenschaft, die das Als wichtig gilt der interdisziplinäre As- Umfeld soll den Blick weiten und neue Denkerhaus trägt. Er hat für den pekt: Menschen aus ganz unterschied- Ideen fördern. Webseitengestalter SMP IT-Media lichen Branchen und Berufen treffen, GmbH, an dem er beteiligt ist, drei den Blick weiten, auf neue Ideen kom- 20
T I T E LT H E MA | C O WO R K I N G men. Mittlerweile breitet sich die Cowor- dort bereits tätig, vom Dienstleister für king-Idee rasant aus. Längst engagieren Rückholtransporte von Krankenver- sich größere Anbieter wie etwa WeWork sicherten über Anbieter für die Film- Vorteile von Coworking-Spaces Companies Inc. oder Rent24 GmbH. Hier produktion bis zu Programmierern, Die gesamte Büroinfrastruktur steht zur stehen Schreibtische oder ein paar Bü- Produktdesignern, Werbeagenturen Verfügung, oft gibt es weitere Angebo- ros zur Verfügung, die man mieten kann, und einem Start-up, das sich mit neu- te wie Events. Alle Nutzer können sofort dort größere Flächen oder ganze Etagen. en Mobilitätsangeboten für den länd- starten und müssen sich nicht um Technik WeWork ist weltweit an mehr als 400 lichen Raum befasst. kümmern. Im Idealfall arbeiten sie nicht Standorten vertreten und bietet je nach Als besonders wichtige Ergänzung nur nebeneinander, sondern miteinander. Mitgliedschaft eigene oder wechselnde gilt ein von Gemeinde, Unterneh- Schreibtische an, aber auch abschließba- mern und örtlichen Schulen initiiertes re Büros. Es gibt Gemeinschaftszonen mit MakerLab mit stattlicher Einrichtung: Sofas, Eventbereiche, Konferenzräume 3-D-Drucker, Jugendprogrammiergruppe, tet: Mit 23 Mitarbeitern entwickelt er Ar- und »unbegrenzten Konsum von Kaffee, Fotostudio, Lasercutter, Elektronik-, Sieb- beitswelten für Unternehmen. Tee, Milch, Wasser, Wasser mit frischen druck-, Holz-, Textil- und Medienwerkstatt. Im Murnauer InnovationsQuartier gibt es Früchten und frisch gezapftem Bier«. Von den Selbstständigen und Kreativen ist mittlerweile auch eine Kinderkrippe. »Wir Verschiedene Unternehmen versuchen der Funke mittlerweile auf die breite Wirt- müssen akzeptieren«, sagt Wirtschaftsför- sich unterdessen mit eigenen Coworking- schaft übergesprungen. Potenziale wie derer Bittlinger, »dass die Arbeitszeiten Konzepten. Beim Münchner Siemens-Kon- im Murnauer InnovationsQuartier oder nicht um 16.30 Uhr oder gar mittags en- zern gibt es bereits sechs Coworking-Spa- MakerLab sind beispielsweise bei mittel- den wie manche Kindergärten.« ces, entwickelt von der für die Immobili- ständischen Unternehmen sehr gefragt, »Der klassische Nine-to-five-Büroalltag enaktivitäten zuständigen Gesellschaft wie Wirtschaftsförderer Bittlinger bestä- von Montag bis Freitag wird immer un- Siemens Real Estate. Sie sind für Mitar- tigt. Anderswo interessieren sich ganze wichtiger«, sagt Friendsfactory-Vorstand Gregor Gebhardt. Er setzt auf das Motto »Arbeiten unter Freunden«. Aber alles Foto: Lorenz Goslich klappt doch nicht. Aus einem Transfer- »Coworking-Spaces ticket, mit dem Interessenten Cowor- king-Angebote in ganz Deutschland nut- sind ein Hype zen können, ist beispielsweise bisher geworden.« nichts geworden. Grund: Die Preismodel- le sind zu unterschiedlich. IHK-Ansprechpartner zum Thema Arbeit Marc Schlüpmann, Mitgründer des Ammersee Denkerhauses Daniel Meyer, Tel. 089 5116-2024 daniel.meyer@muenchen.ihk.de beiter des Konzerns gedacht, die hier be- Firmenabteilungen oder Projektteams IHK-Veranstaltungstipp sonders gut zusammenarbeiten sollen. für die Coworking-Idee. Die Initiato- Die Münchner Flughafen München GmbH ren des Ammersee Denkerhauses sieht den im Aufbau befindlichen Lab- sehen besonders Pendler als künftige Kooperationstag Digitale Produktion Campus, bei dem sich »alles um Innova- Zielgruppe: Wenn Unternehmen in ei- Die Veranstaltung bringt Geschäftsführer tionen« drehen soll, gleichzeitig als unter- ner Region etliche Mitarbeiter haben, und Entscheider von IT- und Industrie- nehmens- und branchenübergreifendes könnten sie für diese Coworking-Bü- unternehmen zusammen. In Workshops Ideenzentrum. ros mieten und bestimmte Tätigkei- können die Teilnehmer aktuelle Themen Sogar Banken, Bibliotheken, Gartencenter ten dorthin auslagern. diskutieren, Erfahrungen und Ideen über und zum Verkauf stehende Bahnhöfe wer- Die betreffenden Beschäftigten wür- digitale Produktion austauschen und den für Coworking in Erwägung gezogen. den nicht nur täglich viel Fahrtzeit neue Geschäftsmodelle und Partner Die Konzepte, Kapazitäten und Angebote sparen. »Der Chef hat ein besseres kennenlernen. sind recht unterschiedlich. Und ob alles Gefühl, wenn er weiß, dass seine immer mit der Grundidee des Coworking Mitarbeiter in einem Büro sitzen Termin: 22. März 2019, 13–20.30 Uhr übereinstimmt oder manch einer doch und nicht daheim auf dem Sofa«, Ort: IHK Akademie München, eher von einem Trend zu profitieren ver- glaubt Axel Praus (49). Er hat 2017 Orleansstraße 10–12, 81699 München sucht, sollten sich die potenziellen Nutzer im Ammersee Denkerhaus die Firma Die Veranstaltung ist kostenpflichtig. wohl am besten selbst genau anschauen. ww workingwell GmbH gegründet, Informationen und Anmeldung: Das Murnauer InnovationsQuartier scheint mit der er – inzwischen von München www.itkoop.com viele zu überzeugen: Rund 65 Mieter sind aus – ein verwandtes Thema bearbei- Wirtschaft – Das IHK-Magazin für München und Oberbayern – 03/2019 21
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