Fürchtet (ihr) euch nicht?! - HEFT NR - Katholische Pfarrgemeinde St ...

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Fürchtet (ihr) euch nicht?! - HEFT NR - Katholische Pfarrgemeinde St ...
HEFT 3/20 NR. 169   DEZ 20 – MRZ 21

Fürchtet (ihr) euch nicht?!
Fürchtet (ihr) euch nicht?! - HEFT NR - Katholische Pfarrgemeinde St ...
Da hinein verkündet der Engel eine große
                                             Freude. Sich freuen? In solchen Verhält-
                                             nissen? Worüber? Als Zeichen „ein Kind in
                                             Windeln gewickelt, das in einer Krippe
                                             liegt“ (Lk 2,12)? Ist das nicht ein bisschen
                                             banal? Hat Gott nicht mehr zu bieten?

                                             Ja, sich freuen zu können ist eine Kunst.
                                             Sie erfordert einen wachen Blick, der tiefer
                                             sieht, und die Fähigkeit zu staunen. Die
                                             Hirten haben diese Begabung: sie sind
                                             bereit, in einem ganz normalen Baby das
„Fürchtet euch nicht,                        Wunder zu sehen. Sie staunen, dass da
denn siehe, ich verkünde                     neues Leben wächst. Und sie spüren, dass
euch eine große Freude!“                     Gott sie damit beschenken will. Das erfüllt
(Lk 2,10) – das sagt der Engel zu            sie mit solcher Freude, dass sie allen
den Hirten auf dem Feld bei Betlehem.        davon erzählen.

                                             Ich erinnere mich mit großer Dankbarkeit
Liebe Leser*innen, liebe Freund*innen        an das erste Treffen mit dem Arbeitskreis
unserer Pfarrgemeinde St. Benno,             Familie nach dem kompletten Lockdown im
                                             Frühjahr. Wir erzählten uns von den Belas-
mit dem Fürchten kennen wir uns inzwi-       tungen und Sorgen, die die Pandemie für
schen gut aus. Die Pandemie hat uns das      uns mitgebracht hatte. Aber beim Klagen
Fürchten gelehrt: die Furcht zu erkranken    sind wir nicht stehen geblieben: Wir
oder einen lieben Menschen durch Corona      tauschten uns auch darüber aus, welche
zu verlieren; die Furcht um den Arbeits-     guten Erfahrungen wir durch Corona
platz; die Sorge, ob unser Wirtschaftssys-   gemacht hatten und was uns in dieser Zeit
tem diese Belastungen aushält; die Angst     Kraft gegeben hatte: Die eine erzählte, wie
vor Schul- oder Kitaschließungen und dem     sehr sie die Entschleunigung genossen
Stress, den diese für die Familien bedeu-    hatte und mehr Zeit zu haben für die Kin-
ten; die Furcht vor der Einsamkeit …         der und den Partner. Eine andere berich-
                                             tete, dass sie vermeintliche Kleinigkeiten
Zum Fürchten war auch vieles zur Zeit der    jetzt viel mehr wertschätzen könne, dass
Geburt Jesu: die Hirten lebten am Exis-      sie das Glück in den kleinen Dingen neu
tenzminimum; das Joch der römischen          entdeckt habe. Andere erinnerten sich
Besatzung drückte schwer; und Maria          daran, wie Menschen auf einmal sehr hilfs-
musste hochschwanger durch das ganze         bereit und entgegenkommend waren. Die
Land reisen, ohne zu wissen, ob sie einen    Schönheit der Natur war für viele von uns
sicheren Platz für die Geburt ihres Kindes   eine Kraftquelle.
finden würde.

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Fürchtet (ihr) euch nicht?! - HEFT NR - Katholische Pfarrgemeinde St ...
Eine hat sich während des Lockdowns         Vielleicht entdecken Sie auch in diesem
intensiv damit beschäftigt, was wirklich    Pfarrbrief Erfreuliches und Mutmachendes.
wichtig ist im Leben. Das habe ihr eine     Viel Freude beim Lesen.
große innere Ruhe geschenkt. Und für
viele waren Gebet und Glaube eine Stütze.   In diesem Sinne wünsche ich Ihnen von
                                            Herzen ein frohes Weihnachtsfest!
Am Ende dieses Abends haben wir
gestaunt, welch großen Schatz wir mitein-
ander geteilt hatten. Und wir waren von
Freude erfüllt. – Ohne die Pandemie hät-
ten wir das nicht erlebt  .

Der Weihnachtsengel lädt uns ein, die                                  Ulrike Saam,
Gelegenheiten zur Freude, nicht verstrei-                         Gemeindereferentin
chen zu lassen. Er lädt uns ein, achtsam
zu sein und die vielen kleinen und großen
Dinge, die uns geschenkt werden, dankbar
auszukosten.

                                                        Bei uns erleben Sie
                                                      traditionelle Braukunst
                                                     und herzliche bayerische
                                                            Gastlichkeit.
                                                      Gerne organisieren wir
                                                        Ihre Advents- und
                                                        Weihnachtsfeiern,
                                                      Geburtstage und Feste
                                                           jeglicher Art.
                                                          Wir freuen uns
                                                         auf Ihren Besuch!
       Frauenstraße 40 · D-80469 München
             Telefon: +49(89)22 36 13                      Ihre Wirtsleute
       www.wirtshaus-im-braunauer-hof.de             Kristina und Mario Klaric
                                                              mit Team

    EinLiebe
         herzliches     Grüß
              Gäste, liebe      Gottwirund
                           Freunde,         Willkommen
                                        freuen uns auf ein
      baldiges
     bei        Wiedersehen   im Braunauer  Hof. Passen Sie
       auf uns   imund
           sich auf Wirtshaus
                        bleiben Sieim   Braunauer
                                    gesund.           Hof!
                                            Gottes Segen!

                                                                               3
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Glauben in                   Kirche                             Leben und
der Krise? -                 und Corona                         Glauben in dieser
im Dialog mit                                                   (Corona-)Zeit
Susanne
Breit-Keßler      14                               18                                 20

Seuchen –                    Frohe Botschaft,                   Ein zusätzlicher
eine Strafe                  was nun?                           Schub für den
                   22                             26                              28
Gottes?                                                         "Himmel über
                                                                Neuhausen"

 IN JEDER AUSGABE                             WEITERE THEMEN

Kontakte und Beratung in Krisen          6   125 Jahre St. Benno – bewegte Zeiten 30
Allgemeine Hinweise                      7   Impressionen der Festwoche               32
Regelmäßige Angebote                     9   "Fürchtet euch nicht"                    34
Aus unseren Kirchenbüchern              10   – vor großen Aufgaben �

Besondere Gottesdienste,                12   Buchtipp: Christsein                     35
Kirchenmusik und Veranstaltungen             und die Corona-Krise

Straßennamen: Winzererstraße            50   Wiedereröffnung der St.-Benno-Bücherei   36
und Wormser Straße
                                             Böhmischer Barock; Braukultur            38
                                             und heiße Quellen
 WEIHNACHTEN
                                             Nicht alles gecancelt.                   44
Ein Stern geht auf ...                  12   Klimawoche: Es geht weiter ...           46
Sternsingen und Corona -                12   "Lala, dudu, lolo" -                     48
wie soll das gehen?                          geht das auch mit Niveau?

Katholische Weihnachtsgottesdienste     56   Veränderungen im Pfarrgemeinderat        47
in Neuhausen
                                             100. Geburtstag von Fr. Holzapfel        54
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l i c h e r  T  ag
Ein glück t einem
     g i n n t m   i
 b e                       b r o t!
               a u   e r n
Pfister B

                                         www.hofpfisterei.de
                                      Ludwig Stocker Hofpfisterei GmbH | Kreittmayrstr. 5 | 80335 München
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Wichtige Kontakte und Beratung in Krisen
Caritas München Mitte                          Seelsorge für Menschen, die mit
Caritas in Neuhausen: Kreittmayrstr. 29        einem plötzlichen Tod konfrontiert sind
(Bennopolis II. Stock)                         www.katholische-notfallseelsorge-muenchen.de
                                               in Notfällen erreichbar über Polizei
Soziale Beratung und Gemeindecaritas
Tel. 12 66 00 - 20                             Rettungsleitstelle
gsa-neuhausen@caritasmuenchen.de
Fachdienst Hospiz- und Trauerarbeit            Katholische Ehe-, Partnerschafts-
Tel. 12 66 00 - 11
CAHD@caritasmuenchen.de                        und Familienberatung
                                               Katholische Beratungsstelle        5 44 31 10
Caritas-Sozialstation München Mitte
Ambulante Pflege                               Kontakt-Telefon
Hiltensperger Str. 80                          für Schwangerschaftsfragen         55 98 12 27
80796 München
Tel. 30 00 76 -55 (Fax: -40)                   Sozialdienst Kath. Frauen:
ambulante-pflege-mitte@caritasmuenchen.de      www.skf-muenchen.de
Portalseite für Hilfe in allen Lebenslagen
www.caritas-nah-am-naechsten.de                Kath. Mädchensozialarbeit:
                                               www.invia-muenchen.de
Nachbarschaftshilfe St. Benno
                                               Haus der Familie:
Tel. Meldungen an das Pfarramt. Wir setzen     www.hausderfamilie.de
uns mit Ihnen in Verbindung      12 11 49-0
                                               Thematische Wochenenden:
                                               www.ehe-und-familie.info
Kindertagesstätten im Pfarrgebiet
                                               Kommunikationstraining:
• Kindergarten/Hort St. Benno, Lothstr. 16     www.paarkommunikation.info
  Tel. 1 29 56 02
  Leitung: Sebastian von Voß
  www.kindergarten-hort-sankt-benno.de         Ehevorbereitungskurse
                                               (auch für konfessionsverbindende Paare)
                                               www.ehevorbereitung-muenchen.de
• Kinderhaus St. Vitus, Dachauer Str. 61
  Tel. 5 20 57 191 9                           Anonyme Alkoholiker
  www.caritas-kinderhaus-st-vitus.de
                                               Kontakt-Telefon (18 bis 21 Uhr)      55 56 85

Katholische Jugendstelle
im Dekanat Nymphenburg                         LebensMut - stärker als Sucht
(Kreittmayrstr. 29)                 18 77 47   www.staerker-als-sucht.de

                                               Krisen-/Lebensberatung „Münchner Insel“
Telefonseelsorge (gebührenfrei)
                                               (Untergeschoss Marienplatz)
Sagen, was Sorgen macht. Wir sind immer
für Sie da. Kostenfrei und verschwiegen:       Tel. 22 00 41 www.muenchner-insel.de
evangelisch                08 00/1 11 01 11
katholisch                 08 00/1 11 02 22    Gespräch und Beratung für
www.telefonseelsorge-muenchen-kath.de          Hochschulangehörige
                                               Zeit zum Reden und Zuhören, Beratung,
                                               Begleitung und Seelsorge;
                                               Reinhard Weger, Kath. Hochschulseelsorger
                                               Tel. 123 35 86, weger@hm.edu
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Pfarrei St. Benno                             Ehrenamtliche Gremienvertreter
Allgemeine Hinweise                           Pfarrgemeinderat: Michael Zeller,
                                              1. Vorsitzender
Anschrift                                     Kirchenverwaltung: Klaus Bachhuber
                                                 Kirchenpfleger
Katholisches Pfarramt St. Benno,
Loristr. 21, 80335 München                    Die Gottesdienste
Telefon (089) 12 11 49-0                      Pfarrkirche St. Benno: Ferdinand-Miller-Platz 1
Telefax (089) 12 11 49 21                     Filialkirche St. Barbara: Infanteriestr. 15
St-Benno.Muenchen@ebmuc.de                    Kapelle Herzzentrum: Lazarettstr. 36
www.st-benno-muenchen.de                      Kapelle Augenklinik: Nymphenburger Str. 43

                                              • Sonntag
Öffnungszeiten des Pfarramtes                   09.30 Uhr St. Benno (Kirche)
Montag          09.00 - 12.00 14.00 - 16.00     11.00 Uhr St. Barbara
Dienstag        09.00 - 12.00
                                              • Montag
Mittwoch                      14.00 - 16.00
                                                14.30 Uhr Klinikkapelle Herzzentrum
Donnerstag      09.00 - 12.00 16.00 - 19.00     entfällt bis auf weiteres wg. Covid 19
Freitag         09.00 - 12.00
                                              • Dienstag
                                                 08.00 Uhr St. Benno (Kirche)
Die Seelsorger                                • Mittwoch
(Sprechzeiten nach Vereinbarung)
                                                18.30 Uhr Kapelle in der Augenklinik
•   Ludwig Sperrer, Pfarrer                     entfällt bis auf weiteres wg. Covid 19
•   Sr. Sara Thiel, Pastoralreferentin
                                              • Donnerstag
•   Ulrike Saam, Gemeindereferentin
                                                18.30 Uhr St. Benno (Kirche)
•   Gerhard Hauke, Gemeindereferent
•   Peter Höck, Pfr. i. R.                    • Freitag
                                                08.00 Uhr St. Benno (Kirche)
•   Sabine Dillitzer, Klinikseelsorgerin
    am Deutschen Herzzentrum                  • Samstag
                                                18.30 Uhr St. Benno (Kirche)
Die Mitarbeiter                                 (17.45 Uhr Rosenkranz)

• Verwaltungsleiter: Stefan Augustin          • Sakrament der Versöhnung (Beichte)
• Kirchenmusiker: Anton Wiener                  nach Vereinbarung
• Mesnerin Pfarrkirche: Ursula Odenthal
• Mesner Filialkirche: Manfred Lange           Kirche St. Benno für Menschen
• Sekretariat: Nikolett Balog                  mit körperlichen Einschränkungen
               Sr. Maria Scharpfenecker
• Buchhaltung: Sonja Geßl                      Behindertengerechter Zugang
• Hausmeister: Slaven Culjak                   über Rampe am vorderen rechten
• Raumpflege: Ilka Bacak                       Seitenportal; Tasten zur automati-
                                               schen Türöffnung am Außengelän-
Schwesternkonvent St. Benno                    der und im Windfangbereich
Niederbronner Schwestern
                                               Gehörlosenschleife
Oberin: Sr. Sara Thiel                         für Träger von Hörapparaten
Lothstr. 16/III, Telefon (089) 18 20 71

                                                                                         7
Fürchtet (ihr) euch nicht?! - HEFT NR - Katholische Pfarrgemeinde St ...
Bitte beachten Sie bei                      Nacht der Stille
 sämtlichen Veranstaltungen                     Da sein - Ruhig werden - Sehnsucht spüren
                                                21.00 - 24.00 Uhr in der Kirche,
  die aktuellen Hinweise im                     kommen und gehen, wann man möchte
    Wochenblatt, ob und wo
   einzelne Veranstaltungen                     2 x im Jahr; aktuelle Termine entnehmen Sie
                                                bitte der Homepage oder dem Wochenblatt.
 coronabedingt stattfinden.
                                                Ökumenisches Friedens-
Für unsere kleinen                              und Versöhnungsgebet
Gottesdienstbesucher                            Nagelkreuzgemeinschaft
steht zum Pfarrgottesdienst um 9.30 Uhr in      jeden Freitag, 17.00 Uhr,
St. Benno vorne beim rechten Seitenaltar        St. Barbara
eine Kiste mit religiösen Bilderbüchern oder
Kindergebetsbüchern für die Mitnahme in die     Pfarrbücherei
Bänke bereit. Und für zu Hause: gleich neben
den Büchern finden Sie / findet Ihr einen       Die Pfarrbücherei im Pfarrheim Bennopolis,
Block zum Abreißen mit dem Evangeliums-         Kreittmayrstr. 29 hat geöffnet:
Blatt zum jeweiligen Sonntag: zum Anmalen,
gemeinsamen „Drüber-Reden“ und Beten.
                                                jeden Dienstag 16.00 - 18.00 Uhr
Gottesdienstangebote für Kinder                 jeden Sonntag 10.30 - 12.00 Uhr
• Kleinkindergottesdienste
für Kinder von ca. 2-6 Jahren; in der Regel
                                                Bankverbindung und Spendenkonto
  an jedem letzten Sonntag im Monat
                                                Katholische Kirchenstiftung St. Benno
  um 10.00 Uhr in Bennopolis oder im
                                                LIGA München
  Gemeindesaal von St. Barbara
                                                BIC: GENODEF1M05
                                                IBAN DE11 7509 0300 0002 1421 71
• Familiengottesdienste
  ab Vorschulalter / Grundschule von Jung
                                                Bitte mit Verwendungszweck:
  bis Alt; an besonderen Festen im Lauf des
                                                z. B. Kirchgeld 2021, Bauunterhalt,
  Kirchenjahres um 9.30 Uhr in der Benno-
                                                Missionsprojekt „Indien“, „Südafrika“,
  Kirche
                                                Blumenschmuck, Kirchenmusik
Aktuelle Hinweise zu diesen Angeboten
                                                Hinweis zum sog. Kirchgeld: Dieser von
finden Sie auf unserer Homepage und in den      Ihnen erbetene Geldbetrag verbleibt im
Flyern auf den Schriftenständen in der Kirche   Gegensatz zur Kirchensteuer in voller Höhe
sowie im „Wochenblatt“. Sie können sich         in der Pfarrei und ist für Sie steuerlich
auch in den Newsletter-Versand aufnehmen        absetzbar. Zur Einzahlung von wenigstens
lassen. Ein Anruf oder Mail ins Pfarramt        1,50 € / Jahr sind alle über 18 Jahre alten
genügt!                                         Angehörigen einer Pfarrei mit eigenem
                                                Einkommen aufgerufen. Durch steigenden
                                                Kostendruck im Pfarrhaushalt sind wir für Ihre
Taizé-Gebet                                     Gabe des Kirchgeldes sehr dankbar. Sie
jeden 2. Dienstag im Monat                      können es überweisen oder auch bar im
                                                Pfarramt einzahlen.
19.00 bis 19.45 Uhr, Kirche

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Fürchtet (ihr) euch nicht?! - HEFT NR - Katholische Pfarrgemeinde St ...
Regelmäßige Angebote                                   Kirchenchor und Bennosingers
                                                       A. Wiener
in Bennopolis, Kreittmayrstr. 29                       jeden Mittwoch (außer Ferien)
                                                       19.30 Uhr, Pfarrsaal
Frauenbund Zweigverein St. Benno
Vorstandsteam: Bernadette Hörmann,
Monika Reiter, Inge Bachhuber
Geistliche Beirätin: Sr. Sara Thiel
                                                       Ministranten, Kinder und Jugend
E-Mail: frauenbund@st-benno-muenchen.de                Gruppenstunden
Internet: http://cms.st-benno-muenchen.de/             freitags von 16.30 - 18.00 Uhr
gemeinschaft-gruppe/frauenbund/frauenbund-aktuelles/   mit Jugendgruppenleitern; verschiedene
                                                       Aktionen für alle; aktuelle Termine bitte der
Angebote und Ansprechpartnerinnen:                     Homepage entnehmen

• Frauenbund-Messe                                     Kinderchor im Hort
  Dienstag um 8 Uhr in der Kirche                      findet derzeit coronabedingt nicht statt

• Frauennachmittag                                     Jugendband
  Bitte wenden Sie sich wegen der geplanten            Proben i.d.R. 2 Mal im Monat
  Treffen und den Veranstaltungsorten an den             nach Vereinbarung. Kontakt über
  Frauenbund, Therese Mitter                             Kirchenmusiker A. Wiener (0172/7 87 94 13)

                                                       Aktuelle Auskünfte tel. im Pfarramt, bei den
• Frauenbundclub                                       Gruppenleitern oder auf der Jugendseite der
  Bitte wenden Sie sich wegen der geplanten            Homepage www.st-benno-muenchen.de
  Treffen und den Veranstaltungsorten an den
  Frauenbund, Elfi Penn
                                                       Kolping                                    H. Meese
• Frauen-Single-Treffen
  vierteljährliche Treffen, Elfi Penn                  Treffen werden im Wochenblatt angekündigt

• Frauenbund-Reisen
  Jella Pengler                                        Seniorentreff              R. Lange, G. Hauke
                                                       I. d. R. jeden 2. und 4. Donnerstag im Monat
• Eltern-Kind-Gruppen                                  (außer Ferien) 14 - 17 Uhr, Pfarrsaal
  Gruppen in verschiedenen Altersstufen,               Genaue Informationen zu den Terminen im
  Bennopolis, Iris Bärnreuther
                                                       aktuellen Halbjahresflyer
• Gruppe junge Frauen
  Veranstaltungen in loser Folge
   Julia Wiener, Barbara Popp                          Glaubensforum
                                                       St. Benno (mit Sr. Dominika):
• Englisch für Wiedereinsteiger
  jeden Donnerstag,18.30 Uhr,                          jeden Donnerstag, 19.15 Uhr (nicht während
  Bennopolis, Sybille Böhm                              der Ferienzeit), Bennopolis

• Yoga für Frauen                                      St. Barbara (mit Pfarrvikar P. Höck): jeden
  Teilnahme nur mit Anmeldung möglich!
  Bennopolis, Suzanna Huber                            3. Donnerstag im Monat, 16.30 Uhr anschl.
                                                       Hl. Messe, Gemeinderaum St. Barbara
• Gymnastik 60plus
   in St. Barbara; wir starten demnächst neu;
  bitte melden Sie sich, wenn Sie Interesse            Anonyme Alkoholiker
  haben! Jella Pengler
                                                       Kontakttelefon: 55 56 85 (18.00 - 21.00 Uhr);
Anfragen bitte an o. g. Mail-Adresse!                  Jeden Freitag um 15.00 Uhr im Bennopolis. Andere
                                                       AA-Treffen finden in umliegenden Pfarreien und im
Frauenchor Gsangsklang                                 ASZ-Neuhausen statt.
jeden Donnerstag, 20.15 Uhr,
St. Barbara, Saal (außer Ferien)                       Alleinerziehende
Leiterin: Gabi Althammer, Tel.: 0175/4 04 87 62        Infos zu aktuellen Angeboten unter
                                                       www.alleinerziehende-programm.de

                                                                                                   9
Fürchtet (ihr) euch nicht?! - HEFT NR - Katholische Pfarrgemeinde St ...
Aus unseren Kirchenbüchern
Neues Leben im Wasser der Taufe empfingen
04.07.   Valerie Weiderer                12.09.    Sophie Koller
08.08.   Hannes Pelikan                  19.09.    Franz Deiß
08.08.   Xavi Steinwidder                20.09.    Stanislaus Freiherr
09.08.   Lennart Hummel                            v. Ritter zu Groenesteyn
09.08.   Magdalena Seufert               24.09.    Leonhard Tiemann
23.08.   Victoria Elsässer               27.09.    Gustav Wiener
05.09.   Hanna Marie Boss                03.10.    Marlene Breitenbach
05.09.   Jonas Freiherr                  03.10.    Emma Golic
         Schirndinger v. Schirnding      24.10.    Carlotta Malburg
06.09.   Klara Merthan                   01.11.    Lukas Weinhart

In Gottes Hand geborgen
15.04.   Reinhold Gryxa                   18.08.    Sieglinde Schindowski
29.04.   Erich Demleitner                 23.08.    Maria Baumann
30.04.   Michaela Wüstemann               28.08.    Mathilde Welsch
01.05.   Hiltrud Wagner                   01.10.    Manfred Wolf
01.05.   Hilde Seiß                       03.10.    Thomas Pfeiffer
08.05.   Klaus Ruppik                     06.10.    Anna Kyparissas
24.05.   Gabriele Rubatscher              08.10.    Guglielmo Orefice
11.06.   Anna Lahner                      21.10.    Reinhard Paul
13.06.   Paul Ignace Badji                29.10.    Else Maria („Isi“) Prilltz
11.08.   Rosa Schlereth

Vor Gott in Treue und Liebe verbunden

11.07.   Maria-Isabel Freiin von Erffa    05.09.   Melanie Bräu
         und Johannes Wagner                       und Sven Fink
29.08.   Sarah Steinmetz                  12.09.   Julia Eggerl
         und Steffen Kraft                         und Maximilian Fritz
29.08.   Andrea und David Lenz            12.09.   Julia und Marco Golic

Erstkommunion
Im November 2020 empfingen 46 Kinder die erste heilige Kommunion.

  10
„Vielen Dank,
  dass Sie mir in dieser
  schweren Zeit geholfen haben.“

Ein Trauerfall stellt Hinterbliebene vor schwere Aufgaben.
Wir gehen gern gemeinsam mit Ihnen die ersten Schritte
in dieser schwersten Zeit.

Wir helfen Ihnen weiter.

089 - 620 10 50
                                                             11
www.trauerhilfe-denk.de
Ein Stern
geht auf …

Lichtblicke, Sternstunden,… vielleicht
                                               Sternsinger
vermissen wir sie in dieser Krisenzeit.        und Corona –
                                               wie soll das gehen?
Lichtblicke, Sternstunden, … sind oft nur
ein kurzer Moment, eine unscheinbare           Ehrlich gesagt: das wissen wir auch
Geste, eine spontane Begegnung.                noch nicht so genau. Sicher ist, dass die
                                               Sternsinger dieses Jahr keine Wohnräume
Lichtblick, Sternstunde,…                      oder Häuser betreten werden.
das ist auch Weihnachten.
                                               Die Sternsinger begegnen den Menschen
Wir möchten in unserer Bennokirche an          draußen vor der Tür. Ob wir durch die Stra-
Weihnachten Lichtblicke und Sternstunden       ßen ziehen oder an zentralen Plätzen im
ermöglichen … auch ganz konkret und            Pfarrgebiet den Segenswunsch überbrin-
praktisch durch die Aktion „Sternenhim-        gen, ist derzeit noch offen.
mel“. Dafür brauchen wir Sie und Dich: eif-
rige Bastelfreudige mit kreativen Ideen!       Sicher ist: die Sternsingeraktion findet statt
Bitte basteln Sie zuhause einen, zwei oder     – mit Abstand und trotzdem viel Herzens-
mehrere Sterne (egal aus welchem Mate-         wärme.
rial, welche Größe oder Form), versehen
Sie die Sterne mit einem 1-Meter-langen        Sicher ist: am 6. Januar sind die Sternsin-
Faden und bringen Sie die Sterne bis zum       ger im Gottesdienst um 9.30 Uhr in St.
21. Dezember ins Pfarrbüro, bzw. in die        Benno dabei.
Bennokirche (dort steht im rechten Seiten-
schiff vorne eine Sternenschachtel bereit).    Sicher ist: gerade auch in diesem Jahr
So wird zu Weihnachten ein „Sternenhim-        brauchen Kinder weltweit die Unterstüt-
mel“ in St. Benno aufgehen und allen           zung durch die Spendengelder der Stern-
Besuchern hoffentlich eine „Sternstunde“       singeraktion.
bescheren.
                                               In diesem Jahr setzen sich die Sternsinger
           Vergelt´s Gott für´s Mitmachen!     für Kinder und Jugendliche ein, die
          Sr. Sara Thiel, Pastoralreferentin   getrennt von ihren Eltern aufwachsen müs-
                                               sen – in der Ukraine und weltweit!

  12
Liebe Kinder (ab 3. Klasse), liebe           Liebe Familien, liebe Erwachsene, bitte
Jugendliche, macht wieder bei den Stern-     informieren Sie sich auf unserer Home-
singern mit oder seid zum ersten Mal         page oder im Wochenblatt wie die Stern-
dabei. Sei als König im Auftrag Gottes       singeraktion 2021 genau aussehen wird.
unterwegs für einen guten Zweck.
                                             Sie können auch direkt an das Kindermissi-
Ein Informations- und Einführungstref-       onswerk spenden: Spendenkonto: Pax-
fen findet (wenn es die Corona-Auflagen      Bank eG
zulassen)    statt   am      Donnerstag,
17. Dezember 2020 von 17.00 – 18.30          IBAN: DE 95 3706 0193 0000 0010 31
Uhr im Pfarrsaal (Kreittmayrstr. 29). Oder   BIC: GENODED1PAX.
meldet Euch bei Sr. Sara unter
SThiel@ebmuc.de                                                          Sr. Sara Thiel

           Orte und Zeiten der Weihnachtsgottesdienste in den katholischen
              Pfarreien Neuhausens finden Sie auf der Umschlagrückseite.
            Freuen Sie sich außerdem auf einen digitalen Weihnachtsgruß
     aus der Pfarrei St. Benno, den es auf der Homepage und auf DVD geben wird.
                        Über Gottesdienste, Termine und Aktionen
            zum Jahreswechsel – Dreikönigsfest – Frühjahr – Fastenzeit
       bleiben Sie aktuell informiert über Wochenblatt und Schaukastenaushänge
     (lassen Sie sich doch einfach in den Wochenblatt-Email-Versand aufnehmen!)
                             Homepage: www.st-benno.muenchen.de
                                                                                  13
1915: … es unterblieben viele Weihnachts-         Oktober 2020: Bei der Erstellung der Fest-
feste und Lustbarkeiten; die Faschingszeit        schrift zum 125. Weihejubiläum von St.
verlief ruhig; man entbehrt gerne dem             Benno habe ich diese Aufzeichnungen in
Spektakel auf den Straßen. Mit Hoffnung           der Chronik des ersten Pfarrers Joseph
und. Vertrauen sind alle erfüllt. Freilich ver-   Thanner entdeckt. Zwei furchtbare Welt-
nehmen wir allseits den Wunsch: Wenn es           kriege musste die Pfarrei in den ersten 50
nur bald zum Frieden käme! Wer hätte              Jahren ihres Bestehens miterleben. Seit 75
geglaubt, dass es so lange dauern würde?          Jahren nun leben die Menschen hier und
                                                  überall in Deutschland Gottseidank in Frie-
1916: Seit Neujahr wird der Jammer über           den. Doch versetzen aktuell rapide stei-
die Dauer des Krieges und die Sehnsucht           gende Corona-Infektionszahlen die ganze
nach Frieden größer. Manche werden im             Welt in einen Krisenmodus.
Glauben schwach, weil Gott den Krieg mit
seinen Greueln zuläßt. Andere schimpfen           Trägt unser Glaube in der Krise? Oder ist
gegen die Feinde oder gegen die Obrig-            unser Glaube in der Krise? Ich bin sehr
keit, welche schuld an allem Unheil. Die          gespannt auf einen Dialog, den ich zu die-
meisten ertragen die Not mit Ergebung,            sen Fragen per E-Mail mit der Vorsitzen-
weil sie sagen, daß wir froh sein müssen,         den des neu gegründeten Bayerischen
weil wir den Feind nicht im Lande haben.          Ethikrats, der ehemaligen Regionalbischö-
                                                  fin für München und Oberbayern der Evan-
1917: Die Gläubigen, welche in Frieden            gelisch-Lutherischen Kirche in Bayern
ihre christlichen Pflichten erfüllen, sind        Susanne Breit-Keßler führen darf. Sie lebt
auch im Kriege standhaft. Diejenigen, wel-        in der Nähe der Bennokirche und freut sich
che im Frieden lau und nachlässig waren,          in ökumenischer Verbundenheit beson-
bleiben auch jetzt gleichgültig. Jetzt haben      ders, wenn sie die Glocken hört oder wenn
sie die Ausrede, daß das Beten nichts             die Sternsinger zu Besuch kommen:
helfe – wenn es einen Gott gäbe, könnte er
die Greuel des Krieges nicht ansehen und
es sei doch alles nur Schwindel.
                                                      Glaube
1918: Auf der einen Seite wird viel gebetet,
der Glaube erstarkt, auf der anderen Seite
schwindet der Glaube, die Lästerungen
                                                   in der Krise?
gegen Gott häufen sich. Der Wucher, die
                                                  – im Dialog mit Susanne
Mißstände in der Versorgung mit Lebens-                Breit-Keßler
mitteln, dazu die schleichende Sucht,
Grippe genannt, welche viele heimsucht,
und manchen den Tod bringt – alles das                  – von Monika Prestel –
hilft zusammen, daß die thörichten Leute
sagen: Es muß die Revolution kommen,
ohne daß sie verstehen, was sie damit
Schreckliches herbeiwünschen.

   14
Mit anderen Worten: Unsere Krise ist die
                                             Frage, wem wir glauben und vertrauen
                                             wollen. Den Herren und Damen dieser
                                             Welt? Oder dem einen Gott, der uns
                                             bedingungslos liebt? So sehr, dass er sel-
                                             ber Mensch wird, um uns ganz nahe zu
                                             sein, um alles zu teilen, was ein Men-
                                             schenleben ausmacht — von der Geburt
                                             bis hin zum Tod … In Corona-Zeiten ist es
                                             besonders wichtig, einen eigenen, siche-
                                             ren Kompass zu haben, der einen im Kopf
                                             und im Herzen nach den richtigen Wegen
                                             suchen und sie auch finden lässt.

                                              Hurra, wir dürfen uns jeden Tag neu für
                                              den Glauben entscheiden. Das gefällt mir.
                                              Ich bin dankbar für die Freiheit, die Gott
                                              uns mit seiner bedingungslosen Liebe
                                              schenkt. Dass viele Menschen nur das
                                              moralische Gerüst der Kirche sehen und
                                              den christlichen Glauben daher als einen-
                                              gend empfinden, finde ich so schade. Ich
                                              würde mir wünschen, dass es der Kirche
                                              noch mehr als bisher gelingt, etwas von
                                              dieser „göttlichen Freiheit“ in die Gesell-
                                              schaft, in das Leben der Menschen hinein
          Susanne Breit-Keßler,               auszustrahlen. Ich bin mir sicher, es
  Vorsitzende des Bayerischen Ethikrats
     und ehem. Regionalbischöfin für         würde der Welt so gut tun.
        München und Oberbayern
                                             Es ist höchste Zeit, dass die Kirchen, bes-
                                             ser noch, alle Religionsgemeinschaften,
                                             signalisieren: Glaube ist Freiheit. Nichts
Frau Breit-Keßler, was fällt Ihnen spontan   sonst. Zugleich bedeutet wahre Freiheit
ein, wenn Sie im Jahr 2020 die Worte         immer auch Bindung und Verantwortung.
„Glaube in der Krise“ lesen?                 Denn wenn ich Freiheit für mich rekla-
                                             miere, wenn ich sie als Geschenk für mich
Wenn man das griechische Wort Krise          begreife, dann weiß ich, dass andere den
wörtlich nimmt, heißt es Entscheidung.       gleichen Anspruch auf Freiheit haben. Das
Demnach ist der Glaube immer in der          ist anstrengend - und eine aufregende,
Krise — denn wir müssen, sollen, können      konstruktive Herausforderung. So, wie der
und — hurra! — dürfen uns jeden Tag neu      Glauben auch ...
für ihn entscheiden.

                                                                                    15
Das klingt in der Tat nicht einfach, aber      Was mein Vertrauen — vielleicht auf die
wichtig und spannend. Ich finde, die ver-      Verhältnismäßigkeit der Corona-Maßnah-
schiedenen Konfessionen und Religions-         men, vielleicht auch auf Gott — am meis-
gemeinschaften sollten einerseits ihre Viel-   ten verunsichert hat, dass viele Menschen
falt als Bereicherung, andererseits aber vor   einsam sterben mussten. Ich hoffe, dass
allem ihre Gemeinsamkeit als enormes           man in der zweiten Welle aufgrund der
Potential erkennen. Wir könnten so viel        gesammelten Erfahrungen bessere Wege
erreichen, wenn wir noch viel mehr als bis-    findet — um in Ihrem Bild zu bleiben, dass
her miteinander an einem Strang ziehen –       man einen Kompass hat und weiß, wie
sei es für die Bewahrung der Schöpfung         man die Landkarte einnorden muss.
oder für ein friedliches Miteinander.
                                               Der Primat der Sicherheit muss in einem
Hurra, wir dürfen uns jeden Tag neu für        menschlichen Verhältnis stehen zu dem,
den Glauben entscheiden. Das bedeutet          was kranke, alte und sterbende Menschen
für mich auch dankbar zu sein, dass die        brauchen. Einsam zu sein, wenn es einem
Menschen in Deutschland ihre Religion          elend geht oder man sich anschickt, die
ungestört ausüben können. Als corona-          Welt zu verlassen – das geht überhaupt
bedingt keine Gottesdienste stattfinden        nicht. Das darf nicht sein! Mich beuteln
durften, wurde in der öffentlichen Diskus-     immer noch furchtbar die Bilder aus Italien,
sion den einen zu wenig, den anderen zu        als verstorbene Menschen in Militärlastern
viel auf die Religionsfreiheit gepocht.        abtransportiert wurden. Gott bewahre! Ob
Grundrechte so massiv einzuschränken           wir leben oder ob wir sterben - wir sind auf
und gegeneinander abzuwägen, ist sicher        Gemeinschaft angewiesen. Wir brauchen
eine Gratwanderung, um die ich nieman-         einander. Wir brauchen unser Gebet fürei-
den beneide.                                   nander, die Hände, die uns streicheln, die
                                               Arme, die uns halten. Und wenn es hart
Religionsfreiheit bedeutet nicht, für sich     auf hart kommt: Das geht auch in Schutz-
selbst alles zu beanspruchen - sondern im      anzügen!
Zweifelsfall zugunsten anderer zu verzich-
ten. Die Kirchen, allen voran die römisch-     Das beruhigt mich, dass Sie das so sagen.
katholische, haben gesagt: Der Schutz von      Und ich bin froh, dass die bayerische
Menschen und ihres Lebens ist uns wichti-      Staatsregierung den Ethikrat ins Leben
ger als unsere gesetzlich verankerten          gerufen hat. Ich habe den Eindruck, dass
Rechte. Wir verzichten um des Lebens wil-      sich unsere Welt – Wissenschaft, Technik
len. Das nenne ich Größe! Aber die             und Wirtschaft – so rasant verändert, dass
coronabedingten Einschränkungen haben          unsere Urteilskraft oft gar nicht Schritt hal-
uns alle auch vor massive humane Her-          ten kann. Anstehende Zukunftsfragen
ausforderungen gestellt    .                   ethisch umfassend zu beleuchten, halte ich
                                               daher für sehr wichtig. Wie darf man sich
                                               die Arbeit dieses Gremiums konkret vor-
                                               stellen?

   16
Wir sind 18 Männer und Frauen, genau            Dazu gehört, einzusehen, dass das Leben
halbehalbe. Die Mitglieder des Ethikrates       zerbrechlich, endlich und dadurch sehr
kommen aus vielen sehr verschiedenen            kostbar ist. Es bedarf unserer Achtsamkeit.
Wissenschaftsbereichen: Finanzwirtschaft,       Dazu gehört auch, Verzicht nicht als per-
Medien, Theologie und Ethik, Arbeitsmarkt-      sönliche Beleidigung aufzufassen, sondern
ökonomie, Praktische Philosophie, Publi-        als Möglichkeit, sich selbst und anderen zu
zistik, Wirtschaftsethik, Fertigungstechnolo-   dienen. „Jedem das Seine und mir das
gie und Baumechanik, Soziologie und             Meiste“ ist keine konstruktive Haltung. Und
Gesellschaftstheorie, Sozialwissenschaf-        es gehört zu diesem möglichen Mentali-
ten, Raumfahrttechnik. Die Staatsregierung      tätswandel, die kleinen, feinen Dinge des
wird uns um Stellungnahmen bitten. Wir          Lebens wieder mehr zu schätzen: Eine
können aber auch selbst entscheiden, wel-       gemeinsame Stunde auf dem Sofa, ein
che Themen wir uns vornehmen wollen.            Orgelkonzert, den Markt vor der Kirche,
                                                Rotwein im Kerzenlicht, dazu ein Stück
Corona trifft direkt und indirekt so viele      Käse, Spaziergänge mit Freunden — und
Menschen unglaublich hart – ich möchte          das beglückende Geläut von „meinem
daher keinesfalls von der „Krise als            Benno“, bei dem ich immer alle Fenster
Chance“ sprechen. Aber kann die aktuelle        aufreiße.
Situation nachhaltig unser Bewusstsein
dafür schärfen, was jetzt „dran“ ist?           Frau Breit-Keßler, herzlichen Dank, dass
                                                Sie für diesen Dialog bereit waren, der mir
Die Krise ist auch keine Chance, danke für      sehr viel Freude gemacht und neue, wert-
diese Bemerkung. Das Bewusstsein schär-         volle Sichtweisen eröffnet hat.
fen ist dringend nötig, um einen Mentali-
tätswandel in der Gesellschaft mit der Kon-
zentration auf das Wesentliche herbei-
zuführen.

                                                                                     17
Kirche und Corona
                             - von Sybille Böhm -

Als am 13. März 2020 das öffentliche          Die deutsche Bischofskonferenz trat nun
Leben in Deutschland wegen steigender         auch an die Öffentlichkeit, distanzierte sich
Infektionszahlen heruntergefahren wurde,      von dem Pamphlet und bezeichnete die
traf das die Kirchen unvorbereitet. Anders    Maßnahmen gegen die Pandemie als "ver-
als im November 2020 wurden Gottes-           nünftig und verantwortungsvoll", sie seien
dienste bis auf weiteres verboten. Kirchen    Ausdruck der Solidarität, um sich und
wurden als "nicht systemrelevante" Orte       andere vor dem Virus zu schützen.
der gefährlichen Verbreitung des Virus
angesehen. Kirchenvertreter meldeten sich     Kirchenvertreter verwahrten sich zudem
in den Medien kaum zu Wort; in den zahl-      gegen den Vorwurf, die Kirche sei nach der
reichen Talkshows waren sie ebenfalls         Einstellung der Gottesdienste quasi
nicht präsent – die Kirche wirkte schock-     unsichtbar geworden und verwiesen auf
starr und stumm.                              die vielfältigen Aktivitäten in den Gemein-
                                              den, die unter strengen Schutzauflagen
Das änderte sich am 7. Mai 2020, als der      aufrechterhalten wurden. So wurden Got-
ehemalige Apostolische Nuntius in den         tesdienste im Internet und im Fernsehen
USA, Carlo Vigano, ein rechtskonservati-      übertragen oder ins Freie verlegt, Erstkom-
ver Geistlicher, öffentlich erklärte, die     munionunterricht oder Firmvorbereitung
Pandemie sei nur ein Mittel, um Bürger-       fanden via Livestream statt.
rechte außer Kraft zu setzen, es drohe die
Schaffung einer Weltregierung. So ernst       Wo immer möglich besuchten Seelsorge-
der Kampf gegen Corvid-19 sein möge, er       teams aus Pfarrern, Diakonen, Pastoralre-
dürfe nicht "als Vorwand für die unklaren     ferenten und Freiwilligen in Schutzklei-
Absichten supranationaler Einheiten die-      dung Alte und Kranke, nahmen die Beichte
nen, die sehr starke politische und wirt-     ab oder spendeten die Krankensalbung -
schaftliche Interessen verfolgen". Er sieht   die christliche "caritas" wurde also auch
die Pandemie als Versuch der "Auslö-          ohne Gottesdienste weiter gelebt und bil-
schung der christlichen Zivilisation". Das    dete eine Säule der zahlreichen die Krise
Verbot von Gottesdiensten betrachtet er       flankierenden Hilfsmaßnahmen.
eine unzulässige Verhinderung der Religi-
onsausübung. Deutsche Medien veröffent-       Auch in St. Benno wurde das Gemeindele-
lichten dieses provokante Papier, das auf     ben keineswegs eingestellt: die Kirche war
Unverständnis und Kritik stieß, zumal als     offen, z.T. waren die Türen weit geöffnet,
bekannt wurde, dass auch der deutsche         um zum Gebet einzuladen. Die Initiative
Kardinal Gerhard Müller es unterzeichnet      "Himmel über Neuhausen" gab regelmä-
hatte.                                        ßig fantasievolle spirituelle Impulse für die

   18
Feier des Oster- und Pfingstfestes oder         wirtschaftlichen und politischen Folgen der
Hausgottesdienste. Ein "Hoffnungsbrief"         Pandemie und ruft zur Schaffung einer auf
wurde verteilt. Die Seelsorger waren immer      Nächstenliebe beruhenden neuen politi-
ansprechbar, die Nachbarschaftshilfe lief       schen Ordnung auf. Krieg, Armut, Umwelt-
weiter und am 10. Mai konnten, mit Ein-         zerstörung, Rassismus und Nationalismus
schränkungen, wieder Gottesdienste und          hält er für ebenso zerstörerisch wie das
offiziell auch Hochzeiten und Taufen statt-     Virus. Es ist zu hoffen, dass die Botschaft
finden. Ab Juli trafen sich Gruppen wie der     des Oberhirten der katholischen Kirche von
Chor oder das Glaubensforum wieder,             möglichst vielen Kanzeln verkündet und
wenn auch unter strengen Hygieneaufla-          von Menschen aller Glaubensrichtungen
gen. Die Festwoche vom 9. bis 18. Oktober       gehört wird!
konnte mit reduziertem Programm stattfin-
den.                                            Noch etwas zum Schluss:

Papst Franziskus, der an Ostern den             Es wird ja seit Beginn der Pandemie erbit-
Segen Urbi et Orbi auf den menschenlee-         tert darüber gestritten, ob ein "Lockdown"
ren Petersplatz spendete, nimmt die Pan-        sinnvoll und wirksam sei. Dazu einige Fak-
demie zum Anlass, in seiner Schrift "Fra-       ten:
telli Tutti" an die "ganze Menschheits-
familie"    zu  appellieren  und     eine       In Philadelphia wurde zu Beginn der Spa-
"solidarische Weltgemeinschaft" zu for-         nischen Grippe am 28. September 1918
dern. Er sorgt sich um die humanitären,         trotz Warnungen eine Parade vor 200.000
                                                Zuschauern abgehalten. Nach einer
                                                Woche gab es 45.000 Infizierte, nach
                                                sechs Wochen 12.000 Tote.

                                                In St. Louis wurden noch vor dem ersten
                                                registrierten Fall der Spanischen Grippe
                                                sofort Schulen, Kinos, Restaurants, Biblio-
                                                theken und Kirchen geschlossen, alle
                                                öffentlichen Veranstaltungen wurden abge-
                                                sagt. Die Infektionsrate stieg langsam an,
                                                die Sterberate war achtmal niedriger als in
                                                Philadelphia; es gab nur 700 Tote.

                                                Die Spanische Grippe dauerte weltweit
                                                von 1918 bis 1920 und forderte zwischen
                                                27 und 50 Millionen Todesopfer.

                                              Ostern 2020 in St. Benno
                                              (Foto: M. Prestel)
                                                                                     19
Leben und Glauben
    in dieser (Corona-)Zeit
                           – von Herbert Reiter –

Gut ein halbes Jahr ist vergangen und alle   Ich komme nun zu meinen Glaubenserfah-
Hoffnung richtet sich auf einen wirksamen    rungen in dieser nicht gerade einfachen
Wirkstoff gegen diese neue Krankheit. Ich    Zeit. Als zu Beginn kein Gottesdienst mehr
denke zurück an die ersten Nachrichten zu    stattfinden konnte, ist mir schon etwas
diesem Thema. In Erinnerung habe ich         wesentliches abgegangen. Wir haben zu
noch gut, dass ich bei einer Diskussion in   Hause später hauptsächlich die Gottes-
der Familie das Virus als nicht so schlimm   dienstübertragungen im ZDF als Ersatz
und gut beherrschbar angesehen habe.         angesehen, sie waren auch von beiden
Spätestens die Bilder aus Italien haben      Konfessionen sehr zeitgemäß gestaltet.
auch mich dann eines Besseren belehrt.       Als positiv empfinde ich die weit geöffneten
Inzwischen war klar, dass es eine welt-      Türen der St. Benno-Kirche. Beten und
weite Pandemie ist. Meine Kinder haben       etwas zur Ruhe kommen kann ich ja auch
mich dann überzeugt, dass ich zur Risiko-    außerhalb des Gottesdienstes. Die Karwo-
gruppe gehöre. Wenn ich dann den Vor-        che und Ostern allerdings ohne Gottes-
schlag, für uns einzukaufen, freundlich      dienst zu erleben, reicht mir eigentlich ein-
ablehnte, so sah ich doch ein, beim Ein-     mal. Es gab und gibt nach wie vor
kaufen und auch sonst Vorsicht walten zu     verschiedene Aktionen im Gotteshaus.
lassen. Ich bekenne, nicht ganz folgsam      Aktive Laien und das Seelsorgsteam hat-
gewesen zu sein, aber es gab mir schon       ten hier schon viele kreative Ideen.
zu denken, dass ich die Neuhauser Straße
noch nie so leer gesehen hatte und ich mir   Nach einigen Wochen waren zunächst
die Michaelskirche mit nur zwei anderen      Wortgottesdienste nach strengen Regeln
Betern „teilen“ konnte.                      wieder zugelassen – gut gestaltet wie nicht
                                             anders in St. Benno zu erwarten. Nebenbei
An Maske und die Hygienemaßnahmen            sei bemerkt, dass sicher nicht nur ich den
halte ich mich natürlich, aber sehe auch     Chorgesang als Sänger sehr vermisse.
nach wie vor keinen Grund, wegen Ein-        Das gilt auch für den Verzicht auf den
schränkungen meiner Freiheit zu demonst-     Besuch von Oper, Konzerten, Theater etc.
rieren. In anderen Ländern waren und sind
die Maßnahmen viel strenger und Gründe       Mit entsprechenden Auflagen waren dann
für eine berechtigte Demonstration gibt es   aber auch wieder Messfeiern mit Kommu-
weltweit leider sehr viele.                  nionempfang zugelassen und so ist Gott
                                             sei Dank ein wesentlicher Teil meines
                                             Glaubenslebens wieder möglich. Der
                                             „Besuch“ bei den Gottesdiensten hielt und

   20
hält sich noch sehr in Grenzen. Bei allem
           Verständnis für Wegbleiben aus verschie-
           denen Gründen sollte nach meiner Mei-
           nung die persönliche Mitfeier wieder für
           mehr Gläubige aus allen Altersschichten
           ein Bedürfnis sein. Leider gab und gibt es
           noch viele notwendige Einschränkungen,
           die auch das weitere Gemeindeleben sehr
           erschweren bzw. manches unmöglich
           machen.

           Nun hoffe ich wieder auf normale Zeiten.
           Aber vielleicht sollten wir uns doch auch
           jetzt darauf besinnen, dass wir Menschen
           nicht alles beherrschen. Ein positiver
           Aspekt der Corona-Zeit könnte die
           Erkenntnis sein, dass ein Umdenken
           sowohl im persönlichen als auch im Gro-
           ßen in Bezug auf Wertschätzung, Umwelt
           u. a. dringend notwendig ist.

                                                                                                                                              Schutzengel in Corona-Zeiten
                                                                                                                                         im Kloster Beuerberg (Foto: M. Prestel)

                                                                                                                Jetzt gestartet:
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Seuchen – eine Strafe Gottes?
                                   – von Sybille Böhm –

Wir heute und in diesem Teil der Welt           Unsere europäischen Vorfahren mussten
Lebenden waren es gewohnt, dass Epide-          bis ins 20. Jahrhundert hinein darauf
mien in fernen Gegenden auftraten, Ebola        gefasst sein, dass alle 15 bis 20 Jahre Epi-
in Afrika oder Zika in Südamerika. Es           demien ausbrachen, gegen die es keine
sickerte nur langsam in unser Bewusst-          Heilmittel gab. Eine der frühesten Maßnah-
sein, dass das Coronavirus weltweit und         men war die Isolation von Kranken, im
damit auch für uns eine ernste Bedrohung        15. Jahrhundert wurden Pestkranke z.B. in
darstellt.                                      sog. Pesthäusern untergebracht, solange
                                                deren Zahl noch überschaubar war. Sie
                                                durften diese Häuser nicht verlassen.
                                                Gasthäuser, Schulen, Universitäten und
                                                anderen öffentliche Einrichtungen wurden
                                                geschlossen, Städte abgeriegelt, pestver-
                                                dächtige Ankömmlinge auf Schiffen durften
                                                diese 40 Tage nicht verlassen (ital. "quar-
                                                anta" = vierzig, daher der Name Quaran-
                                                täne, folglich "kwarantäne" ausgespro-
                                                chen).

                                                Reiche Städter verließen die Städte und
                                                zogen sich auf ihre Landsitze zurück –
                                                Giovanni Boccaccio beschrieb um 1350
                                                in seinem Decamerone, wie sich aus Flo-
                                                renz vor der Pest Geflüchtete die Zeit mit
                                                dem Erzählen von pikanten Geschichten
                                                vertreiben. Daniel Defoe, der Autor von
                                                "Robinson Crusoe", verfasste ein Buch
                                                über die Pestepidemie in London 1664/65,
                                                die nicht nur 70.000 Stadtbewohnern den
                                                Tod brachte, sondern zur Auflösung der
                                                gesellschaftlichen und moralischen Ord-
                                                nung führte.

       Darstellung eines Pestdoktors
         aus dem 17. Jahrhundert
       (Bild: Wellcome Trust/Creativ Commons)

  22
Die Menschen bedurften des Tros-
                                              tes der Kirche, denn in ihrem Leben
                                              war der Tod allgegenwärtig. Toten-
                                              tanz-Darstellungen in den Kirchen
                                              zeigten, dass der Tod keinen Unter-
                                              schied zwischen Jung und Alt, Arm
                                              und Reich macht, jeden konnte es
                                              treffen. Die Kirche war die Mittlerin
                                              zwischen Diesseits und Jenseits,
                                              der Glaube gab den Menschen
                                              Trost und Hoffnung. Man musste
                                              sein Seelenheil bewahren oder
                                              erreichen, häufiger Gottesdienstbe-
                                              such, Gebete, Bußrituale und Pro-
                                              zessionen galten als Mittel, sich vor
                                              einer tödlichen Krankheit zu schüt-
                                              zen und zumindest nach dem Tod
                                              Eingang ins Himmelreich zu finden.
                                              Wie oft in Seuchenzeiten gab es
                                              extreme Gruppen von Gläubigen,
                                              z.B. die Geißler, die sich als Buße
                                              mit eisenbestückten Lederpeit-
        Die große Pest von London
                                              schen den Rücken blutig schlugen;
                                              so zogen sie über Land und ver-
                                              breiteten die Seuche zusätzlich ...

Im 14. Jahrhundert löschte die Pest ca. 25
                                              Totentanzdarstellung im Friedhof
Millionen Menschenleben aus, ein Drittel        von Elbigenalp (Foto: M. Prestel)
der europäischen Bevölkerung. Der vom
Rattenfloh übertragenen und hochanste-
ckenden Krankheit, die grauenhafte
Schmerzen verursachte, standen die Men-
schen machtlos gegenüber. Pestärzte mit
schnabelartigen, mit Kräutern gefüllten
Masken konnten den Kranken nicht helfen
und steckten sich oft selbst an, ebenso wie
Seelsorger, die oft gegen ihren Willen
abgeordnet wurden, die Beichte abzuneh-
men oder die letzte Ölung zu spenden.

                                                                               23
Die Pest und andere Seuchen wurden als         Sollten wir uns heute auch begangener
Strafe Gottes für begangene Sünden ange-       "Sünden" bewusst sein? Welche Sünden
sehen, durch Bußrituale erhofften sich die     wären das? Sollten wir ihretwegen Buße
Menschen Vergebung ihrer Sünden. Aus           tun, und wenn ja, in welcher Form? Welche
dieser Überzeugung heraus entstanden           Strafe erwartet uns? Vielleicht hat das
z.B. die Oberammergauer Passions-              Coronavirus diese Fragen beantwortet:
spiele: 1633 versprachen die Bewohner,         Unser Lebensstil ist die "Sünde", z.B. die
alle zehn Jahre ein Passionsspiel aufzu-       rücksichtslose Ausbeutung der Natur, der
führen, wenn die Pest aufhöre, in ihrem        globale Handel, die schrankenlose Mobili-
Dorf zu wüten. Das gelang, und ein Jahr        tät. Die "Strafe" ist das Virus, und die
später war die erste Aufführung. Die           "Buße"? Einschränkung, Verzicht, Verän-
Münchner Schäffler beschlossen wohl um         derung des Lebensstils? Manchmal
1517 während der Pest, die Bewohner            wünschte ich, dass in uns wieder ein
durch einen Tanz wieder auf die Straßen        Bewusstsein für unsere "Sündhaftigkeit"
zu locken und versprachen, diesen alle sie-    geweckt wird, das uns hindern sollte, Got-
ben Jahre zu wiederholen. Nach Abklingen       tes Schöpfung weiter nach Belieben zu
der Pestepidemie wurden in vielen Städten      plündern und zu zerstören ...
aus Dankbarkeit Pestsäulen errichtet, eine
der bekanntesten 1679 in Wien.

         Ein Bild wie aus einem anderen Zeitalter - und doch keine zwei Jahre alt:
        Die Schäffler tanzen im Februar 2019 auf dem Kirchplatz umringt von einer
                     dicht stehenden Menschenmenge (Foto: A. Weinhart)

   24
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                                    25
Frohe Botschaft,
        was nun?
         Jesus stieg mit ihnen den
      Berg hinab. In der Ebene blieb
        er mit einer großen Schar
      seiner Jünger stehen und viele
     Menschen aus ganz Judäa und
            Jerusalem und dem
       Küstengebiet von Tyrus und
     Sidon waren gekommen, um ihn
          zu hören und von ihren
      Krankheiten geheilt zu werden.
       Alle Leute versuchten, ihn zu
       berühren; denn es ging eine
     Kraft von ihm aus, die alle heilte.
                  Lk 6, 17-19

26
- – von Martina Mittermeier –
                                27
Corona: Ein zusätzlicher Schub
 für den „Himmel über Neuhausen“
                           – von Ludwig Sperrer –

Vielfach ist davon die Rede, dass die         Das war aber nie der Fall: Alle Kirchen im
Corona-Pandemie unterschiedliche Pro-         Dekanat waren zu jeder Zeit geöffnet – und
zesse in unserer Gesellschaft verstärkt und   auch der „Himmel über Neuhausen“ zeigte
beschleunigt:                                 sich offen. Wo der zu finden ist, fragen
                                              Sie?
• Die Digitalisierung in den Schulen,
                                              Es ist der informelle Zusammenschluss der
• das Bedürfnis vieler nach Arbeiten          Neuhauser Pfarrgemeinden, den die Seel-
  zuhause,                                    sorgerInnen schon zwei Jahre vor Corona
                                              wagten: die einzelnen pfarrlichen Angebote
• die kontroverse Diskussion darüber, wie     sollten ent-grenzt werden von den jeweili-
  wir uns in Grundrechten einschränken        gen Gemeindegrenzlinien. Ein auslösender
  lassen zum Schutz der Mitmenschen,          Aspekt für diese Idee war zugegebenerma-
                                              ßen schon der Umstand, dass die Perso-
• die neue Wertschätzung bisher unterbe-      naldecke in allen Seelsorgsberufen in den
  zahlter, aber systemrelevanter Berufe,      nächsten Jahren massiv abschmelzen wird
  u.v.m.                                      und einzelne Gemeinden nicht mehr das
                                              volle Programm anbieten werden können,
Die Kirchen mussten anfangs damit             sondern Schwerpunkte setzen müssen.
zurecht kommen, dass sie, wie eben
andere auch, ihren sonst so offensichtli-     Und dann kam Corona … Der erste Lock-
chen „Betrieb“ einstellen mussten, also       down in der Pandemie hat uns aber nicht
keine Gottesdienste mehr feiern durften.      handlungsunfähig und sprachlos gemacht,
Von vielen wurde das verkürzt so wahrge-      sondern uns auf dem Weg einer Stadtteil-
nommen: „Ihr habt ja auch zugesperrt“.        Seelsorge für Neuhausen bestärkt.

   28
In zahlreichen gemeinsamen Arbeitstreffen      Andererseits berieten wir uns, als die Got-
(vorwiegend im Pfarrhaus von Herz Jesu         tesdienste wieder möglich wurden, wie wir
unter Einhaltung aller Hygieneregeln) ent-     die Abstandsregeln, Hygienevorschriften
wickelten wir vor allem das Format des         und vor allem den Kommunionempfang
Hausgottesdienstes: An den Fastensonnta-       sinnvoll handhaben und umsetzen können.
gen, den Kar- und Ostertagen und den
Sonntagen bis Pfingsten bereitete jeweils      Wir gestalteten zusammen Plakate für die
ein Seelsorger ein Textblatt vor mit einlei-   Kar- und Ostertage und für Pfingsten und
tenden Gedanken, Kyrie-Rufen, Gebet,           hatten zuletzt eine gute Idee entwickelt,
dem betreffenden Bibeltext mit einer kur-      den Hl. Martin doch noch auf sein Pferd zu
zen Auslegung dazu, sowie mit Fürbitten,       bringen (was leider vom KVR zwar als
Vater Unser und Segensbitte. In jeder          coronakonform befunden wurde aber letzt-
unserer Kirchen lagen dann die Vorschläge      lich aus Gerechtigkeitsgründen gegenüber
griffbereit zum Meditieren oder zum Beten      anderen Veranstaltern nicht genehmigt
für zu Hause. Gleichzeitig gab es davon        werden konnte).
aber auch eine Hörversion: Mit der Orgel
eingespielt von der Kirchenmusikerin des       Kurz vor Weihnachten und inmitten des
Pfarrverbandes St. Clemens-St. Vinzenz         Teil-Lockdown sind wir ermutigt und
waren die Texte gesprochen abrufbar auf        bestärkt, mit dem „Himmel-über-Neuhau-
der „HüN“-Homepage. Wir haben dieses           sen“ auf dem richtigen Weg zu sein für
Angebot als Chance begriffen, auch jetzt,      eine bunte Palette seelsorglicher Angebote
über die wieder bzw. noch möglichen Prä-       und an Gottesdiensten in unserem Stadt-
senzgottesdienste hinaus, auf diese Weise      teil. Besonders schön ist zu sehen, dass
die Sonntagsbotschaft medial rüber zu          dabei auch die Initiativen und spirituellen
bringen: mit dem wöchentlichen „Himmels-       Ideen von ehrenamtlich Tätigen zum Tra-
gruß“.                                         gen kommen: in unserer Gemeinde vor
                                               allem konzipiert und ausgeführt vom „Café
Was aber für uns auch wichtig war in unse-     Inspiration³“: Wenn Sie sich aus welchen
rem „Himmel-Treffen“: wir tauschten uns        Gründen auch immer noch nicht trauen,
aus über die unterschiedlichen oder            am „Präsenzgottesdienst“ wieder teilzuneh-
gemeinsamen Erfahrungen in unseren             men, werden Sie (nicht nur) in unserer
Gemeinden und konnten uns Anregungen           Benno-Kirche an den 4 Sonntagen im
geben, mit dem ein oder anderen Problem        Advent und in der Weihnachtszeit ein
umzugehen. So hatten wir uns bald              inhaltlich gestaltetes Ambiente vorfinden, in
gemeinsam entschieden, keine Video-            dem Sie spüren mögen: Weihnachten wird
Streams von Gottesdiensten anzubieten.         es auch (gerade!) mit Corona.
Dafür gibt es die wirklich guten und profes-
sionell produzierten Fernsehgottesdienste,         Himmel über Neuhausen.
befanden wir.                                     Die Angebote der katholischen
                                                  Pfarrgemeinden in Neuhausen
                                                   Highlights. Besonderheiten.
                                                       Infos. Pfarreinsuche.
                                                 www.himmel-ueber-neuhausen.de

                                                                                      29
125 Jahre St. Benno
               – bewegte Zeiten …
     Ein Rückblick auf die Festwoche zum Jubiläum
        – von Michael Zeller, Vorsitzender des Pfarrgemeinderats –

                                                Neuhauser Kasernenviertel, Kneipen und
                                                ein Knast“ hören wollten. Franz Schröther
                                                von der Geschichtswerkstatt Neuhausen
                                                warf einen sehr interessanten und gekonnt
                                                vorgetragenen Blick auf die Entwicklung
                                                des nordwestlichen Teils unseres Pfarr-
                                                sprengels. Ein zweiter Termin ist vorgese-
                                                hen.

                                                Am Samstag, 10. Oktober stellte Ralf Mül-
                                                ler vom Erzbischöflichen Ordinariat das
                                                aus sieben Glocken bestehende Geläut
                                                der Bennokirche mit einem Glockenkonzert
                                                vor. Die seltene Gelegenheit, alle sieben
                                                Glocken einzeln, in unterschiedlicher Kom-
                                                bination und zusammen im Plenum zu
                                                hören, ließen sich die Besucher auch vom
              Foto: Stefan Sibbe
                                                stärker werdenden Nieselregen nicht neh-
Am 13. Oktober jährte sich die Weihe der        men. Auf sehr großes Interesse stieß am
Bennokirche zum 125. Male. Vom 9. bis           Abend dann die Kirchenführung „hinter den
18. Oktober haben wir dieses Jubiläum 10        Kulissen“. Während Pfarrer Ludwig Sperrer
Tage lang gefeiert. Ein Rückblick auf eine      einen Teil der Besucher in die Sakristei und
Festwoche in bewegten Zeiten.                   auf den Umlauf hinter dem Altar führte,
                                                zeigte Kirchenmusiker Anton Wiener dem
Den Anfang machte am Freitag, 9. Okto-          anderen Teil die Besonderheiten und Mög-
ber die Nagelkreuzgemeinschaft St. Bar-         lichkeiten der im Jahr 2018 sanierten
bara, die, zusammen mit Pax Christi, für        Orgel. Hierzu konnten auch einige Neuzu-
das wöchentliche Gebet um Frieden und           gezogene begrüßt werden.
Versöhnung von St. Barbara nach St.
Benno gekommen ist. Im Anschluss reich-         Der Sonntag, 11. Oktober stand ganz im
ten die unter den Pandemiebedingungen           Zeichen des feierlichen und von einem Blä-
zulässigen 50 Plätze im Saal von Benn-          serensembles gestalteten Festgottesdiens-
opolis nicht für alle Interessierten aus, die   tes mit Erzbischof Reinhard Kardinal Marx.
den Vortrag „Rund um St. Benno – das            Am Abend zeigte Pastoralreferentin

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Sr. Sara Thiel den „Glanz der Nacht“ unse-     Freitag, 16. Oktober war Kinder- und
rer Bennokirche. Auch diese Kirchenfüh-        Familientag. Zweimal lud Gemeinderefe-
rung in der dunklen Kirche, in deren Verlauf   rentin Ulrike Saam zu einer Kirchenführung
immer wieder andere Teile beleuchtet wur-      für Kinder und Familien. Von der Orgel bis
den, stieß auf eine große Resonanz, ein-       zum Altar gab es einiges zu entdecken.
schließlich einiger Neuzugezogener, die
der Einladung gefolgt waren.                   „… mal anders“ hieß es dann am Sams-
                                               tag, 17. Oktober. In Zusammenarbeit mit
Der 125. Jahrestag der Weihe der               der katholischen Jugendstelle Fürstenfeld-
Bennokirche, Dienstag, 13. Oktober,            bruck wurden in der Kirche mehrere Statio-
begann mit einem Dankgottesdienst. Im          nen aufgebaut, die einen Rundgang mit
Anschluss bestand am Feststand auf dem         Impulsen bildeten. Ein Kirchgang der etwas
Bauernmarkt die Möglichkeit Taschen mit        anderen Art mit begeisterten Besuchern.
dem Festlogo gefüllt mit Gutscheinen der
Marktbeschicker und der Hofpfisterei zu        Zum Abschluss am Sonntag, 18. Okto-
erwerben.                                      ber, dem allgemeinen Kirchweihsonntag,
                                               feierten wir einen schön vorbereiteten
Der Erlös in Höhe von 350 € kommt              und gut besuchten Familiengottesdienst,
der Barbara-und-Rudi-Hierl-Stiftung zu-        musikalisch gestaltet von unserer Jugend-
gute. Den ganzen Tag über lud Kirchenmu-       band. Am frühen Abend setzte das Kir-
siker Anton Wiener mehrmals zur Orgelmu-       chenkonzert mit Orgel und dem Blechblä-
sik zur Marktzeit. Am Abend bildete das        serquartett Alptraum unter der Leitung
Taizé-Gebet den spirituellen Abschluss des     unseres Kirchenmusikers Anton Wiener mit
Tages.                                         dem musikalischen Höhepunkt auch
                                               gleichzeitig den Schlusspunkt der Festwo-
Am Mittwoch, 14. Oktober nahm                  che.
Dr. Michael Stephan, Stadtarchivdirektor
a.D., in seinem Vortrag „Maxvorstadt –         Trotz den schwierigen Umständen, unter
Skizzen zur Geschichte eines Münchner          denen wir unser Jubiläum zum 125. Jah-
Stadtviertels“ den südlichen Teil unseres      restag der Kirchweihe feiern mussten,
Pfarrsprengels in den Blick. Auch zu die-      haben wir es mit viel Einsatz geschafft,
sem Vortrag wollten mehr als die mögli-        eine rundum gelungene Festwoche zu
chen 50 Besucher kommen. Ein zweiter           gestalten und sicher durchzuführen.
Termin wird auch hierfür angepeilt.
                                               Mein Dank gilt den vielen ehrenamtlichen
Recht kurzfristig konnte für Donnerstag,       Helfern und auch den hauptamtlichen Mit-
15. Oktober eine kunsthistorische Kirchen-     arbeitern der Kirchenstiftung, die mit viel
führung mit dem Kunsthistoriker Dr. Falk       Herzblut und Einsatz dieses Jubiläumsfest
Bachter ins Programm aufgenommen wer-          erst möglich gemacht haben. Vergelt's
den. Derartige Führungen in der Bennokir-      Gott!
che werden vom Münchner Bildungswerk
immer wieder angeboten.

                                                                                    31
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