Ein grosses Kapitel Schweizer Kommunikationsgeschichte
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Das Schweizer Kommunikationsmagazin für Entscheider und Meinungsführer Sonderausgabe April 2017 66 Jahre Farner Ein grosses Kapitel Schweizer Kommunikationsgeschichte Roman Geiser: Den gesellschaftlichen Zeitgeist abbilden · Zeitreise: Wie Farner die Kommunikations landschaft veränderte · Who is who: Das prägendste Farner-Erlebnis · Philipp Skrabal: Kreative Offensive · Brands: Die besten Arbeiten von Farner · Standortwechsel: Vom Oberdorf in den «Schmidhof»
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editorial Matthias Ackeret Immer im gesellschaftlichen Kontext Als Rudolf «Fänsch» Farner vor 66 Jahren als und Eigentümer geprägt ist. Auf Gründer Ergänzung zu seiner Werbeagentur – der Rudolf Farner folgten Gustav Däniker und heutigen Publicis – das «Pressebüro Farner» Christian König. Letzterer gab vor fünf Jah gründete, war die Welt wirklich eine andere. ren das Unternehmen an Roman Geiser wei Der Begriff «Public Relations» hatte für viele ter. Dieser hatte sich die Sporen in Konkur Ohren einen schalen Nebenton: «Gunstwerb renzfirmen verdient. «Damals merkte ich, wie ler» war die wenig schmeichelhafte Um stark die Marke Farner ist», erzählt er im In schreibung der neuen Kommunikationsform. terview mit «persönlich». Mit dem Engage Trotzdem wurde Rudolf Farner ein Star der ment des erfolgreichen Werbers Philipp Skra Branche und seine Agentur zum Inbegriff bal versucht Farner nun verstärkt, in die kre von allem, was mit Kommunikation möglich ativen Bereiche vorzustossen und ihrem – mit ist. Selbstredend wurde Farner mit Macht, Augenzwinkern verbreiteten – 540-Grad- Militär und bürgerlicher Gesinnung gleich Anspruch gerecht zu werden. Wir freuen uns Matthias Ackeret. gesetzt. Doch die Zeiten ändern sich. «Was sehr, in einer «persönlich»-Sonderausgabe Farner auszeichnet? Dass sich die Firma im das Wirken der grössten und bekanntesten mer im gesellschaftlichen Kontext bewegt Kommunikationsagentur vorzustellen. An und den jeweiligen Veränderungen anpasst», lass ist der Standortwechsel der Agentur vom so der heutige CEO und Mehrheitsaktionär Zürcher Oberdorf in den «Schmidhof» in der Roman Geiser. Heute beschäftigt die Kom Stadtmitte. Ohne zu übertreiben, kann man munikationsagentur rund 140 Mitarbeiter, ist sagen: Farner ist ein fester Bestandteil der an sechs Standorten in der Schweiz vertreten Schweizer Kommunikationsgeschichte. Oder und ist mittlerweile eine der stärksten Digi wie es Roman Geiser formuliert: «Nur wer tal-Units des Landes. Analysiert man die Ge eine Vergangenheit hat, hat auch eine Zu schichte von Farner, so stellt man fest, dass kunft.» Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen diese jeweils stark durch den jeweiligen CEO bei der Lektüre. 3
Sonderausgabe Farmer 3 Editorial Matthias Ackeret, Verleger «persönlich». 6 Roman Geiser und Philipp Skrabal Die Farner-Formel. 11 Umfrage Das prägendste Farner-Erlebnis. 14 Zeitstrahl Die Farner-Stor y seit 1951. 18 Erfolgsfaktor Roman Geiser über seine Strategie. 21 Facts & Figures Farner in Zahlen. 22 Cases Er folgreiche Kampagnen und ihre Umsetzung. 34 Auf Erfolgskurs Das Farner-Team. 36 Campaigning So konzipiert man er folgreiche Politkampagnen. 6 14 Impressum Diese Sondernummer ist in Zusammenarbeit mit Farner entstanden. Konzeption: Matthias Ackeret («persönlich») und Roman Geiser (Farner) Projektleitung: Dino Demarchi (Farner) persönlich Verlags AG, Birmensdorferstr. 198, 8003 Zürich, Tel. 043 960 79 00 E-Mail: info@persoenlich.com Verleger / Chefredaktor: Matthias Ackeret Verlags- und Anzeigen leitung: Roman Frank Koordination: Peter Wittwer Redaktion: Edith Hollenstein, Michèle Widmer, Christian Beck, Tim Frei K orrektorat: Sandro Fässler Administration: Andrea Vargas Abonnement: Nicole Seyd, NZZ-Fachmedien Druck: GDZ AG, Spindelstrasse 2, 8041 Zürich, Tel. 044 488 81 11 Heftformat: 235 × 320 mm Auflage: 8500 Ex., Papier: Umschlag Quattro Silk 250 g/m2, Inhalt MultiArt Silk 100 g/m2 von Papyrus. 22 Täglich News auf 5
04 April 2017 Roman Geiser und Philipp Skrabal «Jede Zukunft braucht eine Vergangenheit!» Mit Roman Geiser als CEO und Mehrheitsaktionär hat Farner vor fünf Jahren ein neues Kapitel aufgeschlagen. Zusammen mit dem neuen Kreativchef Philipp Skrabal will man die grösste Kommunikationsagentur der Schweiz auch in der Werbung stärker positionieren. «persönlich» hat mit Roman Geiser und Philipp Skrabal über die Vergangenheit und die Zukunft von Farner gesprochen. Interview: Matthias Ackeret Bilder: Marc Wetli Herr Geiser, Farner ist nach 54 Jahren vom sind, sondern eine gute Plattform für die Ent Was heisst das konkret? Oberdorf in die Zürcher Innenstadt wicklung der Agentur in den nächsten Jahren Der Kunde soll uns aus der jeweiligen Per gezogen. Was wollen Sie mit diesem schaffen. Unser Credo war dabei, weiterhin spektive wahrnehmen. Ein Verband, der ei Wechsel symbolisieren? im Zentrum der Stadt Zürich zu bleiben. nen Lobbyauftrag hat, soll Farner in diesem (Lacht.) Solche Wechsel sollte man nicht Markt kennenlernen. Einer Organisation, die überbewerten. Wenn es ein Symbol sein soll, Sie wollen – gemäss Ihrer Selbstbeschrei sich gerade in einem Veränderungsprozess steht er für die Veränderung unserer Agentur. bung – 540 Grad abdecken. Bislang sprach befindet, bieten wir Change und interne Farner ist seit 2012 sehr stark gewachsen. Mit man immer von 360 Grad. Kommunikation an. Das Gleiche gilt aber dem Zusammengehen mit YJOO Communi Die 540 Grad waren eine Anspielung mit auch für einen Werbeauftraggeber, der eine cations, der Nummer drei in der Schweizer Augenzwinkern auf die neuen räumlichen Agenturbranche, ist Ende 2016 ein weiteres Gegebenheiten. Sie haben recht, alle Agentu Team dazugekommen. Wir haben uns an der ren sprechen von einer 360-Grad-Sicht. Doch Geiser: «Wir verstehen Oberdorfstrasse sehr wohl gefühlt, aber ir wirklich multidisziplinär und themenüber uns in der DNA als gendwann wurden die Räumlichkeiten zu greifend arbeiten können nur wenige Unter Beratungsorganisation.» klein. Deswegen waren wir nicht unglücklich, nehmen. Wir haben in den vergangenen Jah als wir in den Schmidhof an der Sihlporte zie ren sehr viel an diesem Thema gearbeitet und hen konnten. dadurch einen langen Lernprozess hinter uns. Kreativagentur sucht. Bei der Konzeption fo Wenn Sie so wollen, haben wir die ganze Inte kussieren wir uns aber nicht mehr auf die ein Wie viele Mitarbeiter beschäftigt Farner heute? gration neu gedacht. zelnen Kategorien, sondern arbeiten interdis Über 140, an sechs Standorten. ziplinär. Das gilt zum Beispiel auch für die politischen Kampagnen. Bei der Bekämp Trotzdem steht dieser Wechsel auch für ein fung der Einheitskasse haben unsere Polit Zu den Personen neues Regime. Seit fünf Jahren sind Sie experten sehr eng mit unseren hausinternen Hauptaktionär von Farner. Kreativ- und Digitalabteilungen zusammen Der 49-jährige Roman Geiser hat am 1. Oktober Ich war im Verwaltungsrat von Young & Ru gearbeitet. Wir glauben, dass man mit dem 2012 die operative Führung und Aktienmehrheit bicam Holding (Schweiz), als damals der von Farner übernommen. Geiser war zuletzt Chief Blick aus unterschiedlichen Perspektiven Wechsel von Gockhausen nach Zürich be Operating Officer EMEA (Europa, Mittlerer Osten eine viel höhere Kommunikationswirkung schlossen wurde. Deswegen wusste ich, was es und Afrika) von Burson-Marsteller International. erzielt als mit einer isolierten Betrachtung. bedeutet, seinen angestammten und marken Zuvor leitete der studierte Ökonom während sechs So kommt bei uns immer die Kombination relevanten Standort zu verlassen. Am Schluss Jahren Burson-Marsteller Schweiz. von thematischem Know-how, Digitalexper ist es bei solchen Entscheidungen relevant, Kreativchef Philipp Skrabal war zuletzt Geschäfts- tise, Kreation sowie Research & Analytics dass es für die Kunden, die Mitarbeitenden führer Kreation und Mitinhaber bei Wirz Werbung zur Anwendung. Unsere Agentur entspricht sowie Executive Creative Director bei Advico Young und die künftige Entwicklung der ganzen heute einem Thinktank oder einer Redak & Rubicam / Y&R Group sowie Creative Director Firma Sinn macht – und nicht nur gegen aus tion, in der sich viele unterschiedliche Cha bei Publicis. Der 47-Jährige ist Vizepräsident des sen. Wir wollen mit diesem Schritt also nicht raktere und Themenexperten versammeln. ADC Switzerland. der ganzen Welt zeigen, wie wir gewachsen Unsere Spannbreite reicht vom Lobbyisten 6
04 April 2017 dere bauen PR-Units auf oder gründen eine Identity-Firma. Unsere Veränderung ist grundlegender: Was bei uns früher ein biss chen Inhouse-Kreation war, ist heute eine in tegrierte Werbeabteilung, die mit anderen Werbeagenturen auf Augenhöhe ist. Unsere Digital-Unit wächst rasant und bringt neue Dienstleistungen wie Community-Manage ment oder Performance-Marketing an den Markt. Dank der Fähigkeit, diese Kompeten zen zu bündeln und zusätzlich mit unserem Know-how in Themen zu ergänzen – unserer herkömmlichen PR- und Content-Expertise sozusagen –, ergibt sich ein vollkommen neues Skrabal: «Für mich war Farner ein grosser Schritt in meinem kreativen Schaffen.» Agenturmodell, das sich nicht mehr auf die klassischen Kanäle beschränkt. Wie eine Idee bespielt wird, entscheiden wir erst, nachdem der Prozess der kanalagnostischen Ideenfin dung abgeschlossen ist. Diese Erfahrung ha ben wir in den letzten Jahren gesammelt. Noch zum Thema Content: Wir müssen immer ein bisschen schmunzeln, wenn andere von Content-Marketing sprechen. Farner macht mittlerweile seit 66 Jahren Content. Herr Skrabal, Sie haben in verschiedenen Werbeagenturen wie Publicis, Advico Young & Rubicam oder Wirz gearbeitet. Inwiefern unterscheidet sich Ihre heutige Tätigkeit von derjenigen bei früheren Arbeitgebern? Ich arbeite nun seit bald drei Jahren bei Far ner. Und auch in dieser Zeit stand immer die Idee im Zentrum. Spannend und neu für mich war es, Problemstellungen nicht nur aus einer bis zum Kreativen oder dem Digitalexperten. die für die Bewältigung unserer Aufgaben wirtschaftlichen, sondern auch aus einer po Die Herausforderung besteht darin, diese notwendig ist. Wir verstehen uns in der DNA litischen und gesellschaftlichen Perspektive Mitarbeitenden und deren unterschiedliche nicht als Kommunikationszulieferer, sondern anschauen zu können. Für mich war dies ein Perspektiven auf das gleiche Ziel einzu als Beratungsorganisation. grosser Schritt nach vorne und eine wichtige schwören und damit eine neue Form der In Erweiterung in meinem kreativen Schaffen. tegration zu leben. Gibt es Vorbilder für Ihr Agenturmodell? Denn schliesslich zeigt sich immer mehr, dass Es gibt internationale Vorbilder, aber in der Corporate- und Marketing-Themen fliessend Wer akquiriert neue Aufträge? Schweiz ist dieses Feld noch nicht richtig ab ineinander übergehen oder gar verschmel Alle – und dies immer. Aufgrund unserer gesteckt, obwohl sich die meisten Agenturen zen. In den sozialen Medien teilen sich die Grösse und Struktur haben wir über hundert die Konvergenz der neuen Medien und die beiden ehemaligen Silos heute dasselbe Pro verschiedene Beratungsfunktionen sichtbar Digitalisierung auf ihre Fahne geschrieben fil. Das macht Markenführung anspruchsvol im Markt. Dies unterscheidet uns sicherlich haben und in ihre Agenturmodelle zu adap ler und die verschiedenen Blickwinkel ein von anderen Agenturen. Dadurch können wir tieren versuchen. Einige klassische Werbe nehmen zu können zur Voraussetzung für auch diejenige Nähe zum Kunden entwickeln, agenturen gehen ins Content-Marketing, an gute Arbeit. 8
xxxxxxx xxxxxxxx Sonderausgabe Farner Fühlen Sie sich heute als Werber oder als Kommunikationsspezialist? Als kreativer Kommunikationsspezialist. Die Bezeichnung Werber war mir schon früher zu eng: Werbung ist zwar ein wichtiger Aspekt meiner Tätigkeit, schliesst aber den ganzen Rest der Kommunikationsarbeit aus. Wir ma chen weit mehr, als bezahlte Flächen mit Werbung zu bespielen. Geiser: Die Veränderung betrifft aber nicht nur die Werbung. Auch das klassische PR- Modell wandelt sich. Es ist heute längst nicht mehr zeitgemäss, dass man die gesellschaftli chen, kommerziellen oder politischen Anlie gen seiner Kunden auf einem A4-Blatt nie derschreibt und in einer Zeitung oder Zeit schrift zu platzieren versucht. Die Welt der Kommunikation ist schneller, dialogischer und visueller geworden, und Earned Media ist nunmehr eine von vielen Möglichkeiten, ei nen Inhalt wirkungsvoll an den Nutzer zu Geiser: «Farner hat heute eine der stärksten Digital-Marketing-Units der Schweiz. Das war nicht immer der Fall.» bringen. Eine Story, eingebunden in einem Blog mit Videoeinbindung, ist oftmals kraft voller als ein mehrseitiger Text. Für viele un serer Mitarbeitenden, die früher im Journalis mus waren, ist dies ein wichtiger Lernprozess. Aber ist der Kunde bereits so weit? Wir stellen bei unseren Kunden einen grossen Appetit für integrierte Lösungen fest. Die Auf gabenstellungen sind in der heutigen digitalen und vernetzten Welt so komplex, dass der Far ner-Ansatz, multidisziplinär auf solche Aufga ben zu schauen, an Attraktivität gewinnt. schichte, aber das kommt daher, dass wir uns Wir setzen also seit Anbeginn auch auf grafi Denkt man an Farner, so erinnert man sich im gesellschaftlichen Kontext bewegen. Die sche und werbliche Inhalte. Auf diesem Fun ständig auch an dessen Vergangenheit und ser Kontext ändert sich ständig, was bedeutet, dament konnte Philipp Skrabal aufbauen und Mythos. Ist dies heute immer noch hilfreich dass auch wir uns und unser Angebot ständig starke neue Akzente setzen. Heute ist die frü oder manchmal störend? verändern müssen. Farner hat heute eine der here Inhouse-Abteilung eine vollausgestat Jede Zukunft braucht eine Vergangenheit. stärksten Digital-Units der Schweiz, vor fünf tete Werbeagentur, die erfolgreich am Markt Nur wenn man über einen starken Werte Jahren war dies aber noch nicht der Fall. Wir agiert. Der nächste grosse Schritt passiert katalog verfügt, kann man sich weiterentwi sind mit Kraft und erheblichen Investitionen nun mit dem Zusammenschluss mit YJOO. ckeln. Dies gilt nicht nur für Farner, sondern in diesen Markt vorgestossen und haben un Historisch waren wir immer stark im Bereich für jedes Unternehmen, das eine über sech ser Team in diesem Bereich markant vergrös Unternehmenskommunikation und Public zigjährige Geschichte hat. sert. Heute können wir ernten. Das Gleiche Affairs. Mit der neuen Disziplin Brand Com gilt für den Ausbau unserer Kreativabteilung. munications von YJOO sowie einer strate Aber bei Farner ist diese doch sehr speziell ... Pressebüro und Reklamebüro waren ja ur gisch erweiterten Kreativabteilung werden Natürlich haben wir eine spezielle Ge sprünglich ein und dasselbe Unternehmen. wir im Consumer-Bereich stark werden. 9
04 April 2017 Die Veränderungsbereitschaft und Experi Wir dürfen auf ein schönes Jahr mit interes zeichnet sich durch grosse Stabilität aus, im mentierfreudigkeit, über die unser Team ver santen Arbeiten zurückblicken, unter ande Team, in der Entwicklung und im Aktiona fügt, hilft uns, den ganzen Transformations rem für die Mobiliar, den TCS, das BAKOM, riat. prozess besser zu bewältigen. Dies machen Coca Cola oder TGV Lyria – allesamt in meist wir aber nicht, weil wir 66-jährig geworden zweistufigen Pitches gegen namhafte Agentu Von Ihrem Agenturgründer «Fänsch» Farner sind, sondern weil es neue Herausforderun ren gewonnen. Aber wie gesagt, wir hängen stammte das berühmte Bonmot, mit einer gen gibt, auf die wir reagieren wollen. Der nicht alles an die grosse Glocke. Auch in die Million Franken könne er einen Kartoffel Medienwandel und die Digitalisierung pflü sem Jahr werden wir wichtige Akzente für un sack zum Bundesrat machen. gen nicht nur das Verlags-, sondern auch das sere bestehenden und auch neuen Kunden Gilt dies heute noch? Agenturwesen um. Farner war in seinem Be setzen können. Aber mehr dazu, wenn die Die Aussage galt damals nicht, und sie gilt reich immer Marktführer. Diese Position Zeit reif ist. auch heute nicht. Farner war aber viel zu cle kann man nur erreichen und halten, wenn ver, um die Aussage je zu dementieren. Es ist man immer eine Spur hungriger ist als die Herr Geiser, dialektisch gesprochen, wäre aber richtig, dass Kommunikation Werte Mitbewerber und Veränderungen als Chance Farner mittlerweile die grösste Kreativagen schafft und somit einen verdienten Preis hat. sieht. tur der Schweiz … (Lacht.) Höchstwahrscheinlich stimmt dies Kannten Sie Rudolf Farner? Aber gab es auch Projekte, die nicht sogar, obwohl wir noch keinen Antrag für den Nein, leider nicht. «Fänsch» Farner verstarb gelungen sind? LSA gestellt haben. Es ist eine witzige Fuss im Jahr 1984. Da war ich gerade einmal sech Wir versuchten einmal, eine Farner-Factory note, dass unser Gründer Rudolf «Fänsch» zehn Jahre alt. zu gründen, die dem Kunden günstigere Lö Farner Anfang der Fünfzigerjahre sowohl die sungen an der Schnittstelle von Inhalt und Werbeagentur Farner, die heute Publicis Was war Ihre erste Farner-Begegnung? Kreativität anbot. Doch im Markt hatte das heisst, als auch das Pressebüro Farner gegrün Ich war Anfang der Neunzigerjahre als Pro Angebot nicht die gewünschte Resonanz. So det hat. Die beiden Firmen haben sich sepa jektleiter bei der damaligen Wirtschaftsför haben wir das Ganze wieder abgeblasen. Ein rat weiterentwickelt, führen aber heute das derung (wf) für politisches Campaigning zu anderes Mal versuchten wir, den Bereich Ranking der Agenturen an. Sponsoring-Kommunikation auszubauen. Doch dies brachte nicht die erhofften Resul Sie haben vorhin die Politik erwähnt. AKW Geiser: «Ich wollte tate. Auch im digitalen Bereich stellen wir und Militär gehörten früher zu Ihren irgendwann zurück heute fest, dass bestimmte Angebote mehr Standardthemen. Ist dies immer noch so? in die Schweiz.» gefragt sind als andere. Farner hat sich immer in denjenigen Politthe men engagiert, die die Schweizer Politik und Herr Skrabal, nimmt der Markt Farner als Gesellschaft am meisten beschäftigen. Früher ständig. Damals stand ich im engen Aus Werbeagentur wahr? war dies der Kalte Krieg, heute stehen andere tausch mit Farner, einer der Agenturen, wel Das ist unterschiedlich. Unsere Kunden mit Bereiche im Vordergrund. Farner bewegt sich che die wf bei Kampagnen unterstützte. Spä Sicherheit. Mit einigen habe ich auch schon in auf den tektonischen Platten der Gesell ter, als Schweiz-Chef von Burson-Marsteller, meiner Zeit bei den klassischen Werbeagen schaft. Das Militär und die AKW gehören war es immer mein Ziel, einmal Farner als nicht mehr dazu. Heute sind vor allem So Nummer eins zu überflügeln. Ehrlich gesagt, zial-, Standort- und Europapolitik gefragt. So ist mir dies trotz grösster Anstrengung nicht Skrabal: «Bei uns ist es klar, dass eine Agentur wie Farner heute gelungen. Damals wurde mir klar, wie stark findet Kreativität in vielen in diesen Feldern aktiv ist und die Interessen die Marke Farner ist. Bereichen statt.» der Kunden darin vertritt – sei es über Strate gieberatung im Hintergrund, mit einer Kam Seit fünf Jahren sind Sie Mehrheitsaktionär pagne für einen Politakteur oder mit von Farner. Wie ist dies passiert? turen gearbeitet. Abgesehen davon, findet bei Pressure-Groups, die sich in diesen Feldern Im Branchenverband BPRA, den ich damals uns Kreativität in vielen Bereichen statt, bei bewegen. präsidieren durfte, lernte ich den damaligen spielsweise in der Medienarbeit oder beim Farner-Mehrheitsaktionär und CEO Chris Targeting. Nach aussen treten wir eher leise Hatte Farner auch Krisen? tian König kennen. Bei einem guten Glas auf. Wir wachsen als Werbeagentur schnell Die Geschichte von Farner ist letztlich die Wein haben wir uns dann einfach einmal aus genug, um nicht ständig im Markt herumham Geschichte der Kommunikationsdisziplin der getauscht. Ich wollte irgendwann zurück in peln und Eigenwerbung betreiben zu müssen. Schweiz. Diese ist eine Erfolgsgeschichte, und die Schweiz. Ich war damals für Burson-Mar Wir legen unsere Energie lieber in die Kam so ist auch unser Werdegang ein positiver. steller als COO für die EMEA-Region und pagnen unserer Kunden. Krisen im eigentlichen Sinne gab es nicht. Es primär im Ausland tätig, und Christian hatte gab immer wieder Herausforderungen, span die Absicht, die Nachfolge im Unternehmen Welches sind die wichtigsten Kunden, die nende Wegmarken und bedeutende unter langfristig zu regeln. So wurde aus diesem Sie dank Kreativleistung gewonnen haben? nehmerische Entwicklungen. Die Agentur Glas Wein sehr bald mehr. 10
Sonderausgabe Farner Umfrage Was war für Sie das prägendste Farner-Erlebnis? «persönlich» wollte von führenden Unternehmern, Marketingleitern und Spezialisten wissen, welches ihre prägendste Farner-Er fahrung ist und welchen Stellenwert die berühmteste Kommunikationsagentur der Schweiz heute hat. Benedikt Weibel Hansueli Loosli Ehemaliger Generaldirektor SBB, Buchautor VRP Swisscom und Coop Gruppe Farner hat zur Frage der politischen Realisie Farner ist seit Jahrzehnten das prägende Flag rung der «Neuen Haupttransversalen» ein gschiff unter den Schweizer PR-Agenturen. Gutachten erstellt, das von einmaliger Kürze Höchst professionell, auf der Höhe der Zeit und Klarheit war. Die beiden Schlussfolge und stets mit der Schweiz und ihren Werten rungen waren: Das Projekt hat politisch keine verbunden. Entsprechend schätzt Swisscom Chance. Und: Das Projekt entspricht nicht der dezentralen Struktur die Zusammenarbeit mit Farner. der Schweiz. Damit hat Farner die Tür zum Konzept «Bahn 2000» aufgestossen. Ich habe vorher und nachher nie ein Gutachten gese hen, das eine so grosse Wirkung hatte. Baschi Dürr Andreas Hugi Justiz- und Sicherheitsdepartement CEO und Managing Partner furrerhugi und des Kantons Basel-Stadt Präsident des Bundes der PR-Agenturen der Schweiz (BPRA) Vor meiner Wahl in den Basler Regierungs rat habe ich mehrere Jahre in der Geschäfts Als Gründungsmitglied des BPRA engagiert leitung von Farner gearbeitet und war dabei sich die Agentur Farner seit vielen Jahren für vor allem für das Basler Geschäft verant die Anliegen unserer Branche. In dieser Zeit wortlich. Am meisten überraschte mich zu Beginn, in welch verwin hat sie einen wertvollen Beitrag zur Professionalisierung der Kom kelten Verhältnissen die renommierteste Schweizer PR-Agentur an munikation und zur Weiterentwicklung des Berufsbildes der Kom der Oberdorfstrasse hauste. Als Basler, wo wir das Understatement munikationsberater geleistet. Vor dem Erfolgsweg, den die Agentur zuweilen bis zur Affektiertheit pflegen, war und blieb mir dies aber in den 66 Jahren ihres Bestehens zurückgelegt hat, habe ich grossen sehr sympathisch. Im Haus drin traf ich auf eine sowohl erfahrene Respekt: vom kleinen Pressebüro zu einer Zeit, als der Begriff Pub als auch junge Truppe, die mit ungekünstelter Kollegialität und Pro lic Relations hierzulande noch unüblich war, zu einem der be fessionalität das ganze Spektrum der Kommunikationsarbeit be kanntesten Namen der Schweizer Kommunikationsbranche. Gegen herrschte. Die Arbeit wurde immer intelligent und oft mit einer einen geschätzten Konkurrenten wie Farner darf man also durchaus Portion Humor angegangen. Ich war sehr gerne bei Farner. auch einmal einen Pitch verlieren. Noch lieber aber gewinnen wir. 11
04 April 2017 Björn Edlund Prof. Peter Gomez Ehemaliger CCO Shell und ABB Ehemaliger Rektor der Unversität St. Gallen und Präsident der Schweizer Börse Ich habe ja als Leiter der Konzernkommuni kation – sowohl bei Sandoz bis zur Novartis- Meine früheste Prägung durch Farner erfuhr Fusion als auch später bei der ABB – seit den ich in den Sechzigerjahren als junger Student frühen Neunzigerjahren die eidgenössische an der HSG. Dr. Rudolf Farner war nicht nur PR-Landschaft aus einer globalen Perspek ein begnadeter Gastdozent, er brachte in seine tive beobachten können. Hier in der Schweiz war Farner immer eine Vorlesung immer seine hübsche Assistentin mit, die – in der vordersten feste und stabile Grösse, zum Beispiel bei gemeinsamen Projekten Reihe sitzend – uns doch etwas vom Thema ablenkte. Mit Christian der Pharma-Industrie im Zusammenhang mit politischen Streitfra König als HSG-Alumnus habe ich über die Jahre viele berufliche Kon gen wie beim Thema Gentechnologie. Bei der alten Sandoz war Far takte gehabt, sodass Farner für mich ein steter Begleiter um die Jahr ner auch Berater für unsere höchste Leitung – eine grosse Hilfe, tausendwende war. Und mit Roman Geiser verbindet mich seit über wenn wir unangenehme Entwicklungen mit nicht selten heiklen einem Jahrzehnt unser gemeinsames Engagement für gesellschaftliche Chefs ansprechen mussten. Aber mein grosser «Farner-Moment» ist und politische Anliegen – mit höchster Professionalität und doch immer jüngeren Datums. Der kam, als mein Freund Roman Geiser die Lei freundschaftlich, wie es eben für Farner typisch ist. tung übernahm. PR in der Wirtschaft ist heute sicher nicht mehr laut reden und zugleich in den Machtzentren diskret Entwicklungen an stossen, sondern vor allem gut zuhören können, um breite Koalitio nen zu schustern. Das kann Roman, und das braucht die schweizeri sche Wirtschaft dringend, um eine bessere Öffentlichkeitsarbeit zu machen. Martina Vieli Jean-Marc Hensch Leiterin Unternehmenskommunikation Eidg. dipl. PR-Berater, SRG SSR Geschäftsführer Swico Prägende Erlebnisse mit Farner waren für Meine erste Begegnung mit Farner war eher mich nicht die Ausnahme, sondern der inspi unangenehm, auch wenn ich damals nichts rierende Alltag. Farner ist nicht nur die ältes davon wusste. Mein Name war ohne mein te und gleichzeitig modernste Agentur an Wissen im Rahmen eines politischen Man der Schnittstelle von Wirtschaft, Gesellschaft und Politik. Sie ist auch dats als Absender für Leserbriefe benutzt worden, die mir dann ei die kompletteste, verlässlichste und intelligenteste Agentur. Ich nen Eintrag bei den «Unheimlichen Patrioten» der linken Szene durfte während zehn Jahren mit den besten Talenten zusammen eintrugen. Das war in den Siebzigerjahren und ist wohl sicher ver arbeiten, die der Markt hergibt. Gemeinsam Erfolg zu schaffen, das jährt. Habe es Farner zurückgezahlt, indem ich dann in den Achtzi hat Spass gemacht – jeden Tag. gerjahren mit Farner-Abtrünnigen zusammen eine Agentur aufbau te, welche ihnen auf dem Markt recht wehtat. Auch verjährt. In der Zwischenzeit hat sich dann unsere Beziehung deutlich normalisiert: Ich war mit dem Farner-CEO im BPRA-Vorstand, durfte Farner als Lieferanten erleben und konnte später sogar als Aktionär und Mit inhaber ein paar Jahre lang selbst mitmischen. Für mich ist Farner ein Leuchtturm in der hiesigen PR-Landschaft. Es gibt wohl keine Branchengrösse, welche sich nicht bei oder gegen Farner profiliert hätte. Und wenn man sieht, wie sie sich mit gezielter Anpassung des Produktportfolios dem neuen medialen Umfeld angepasst haben: Chapeau! 12
Umfrage Was war für Sie das prägendste Farner-Erlebnis? Sonderausgabe Farner Claude Longchamp Guido Egli Verwaltungsratspräsident gfs.bern Ehemaliger CEO der Mövenpick Holding, VR-Präsident der Grand Casino Luzern 1989 stimmt die Schweiz über die GSoA-Ini Gruppe, Luzern tiative zur Abschaffung der Armee ab. Volk und Stände sagen klar Nein. An der Univer Seit bald 15 Jahren begleitet Farner-Partner sität Bern verfasse ich die VOX-Analyse. Urs Knapp mit seinem Team die Kommuni Demnach stimmten 72 Prozent der Soldaten kation von Mövenpick. Farner berät Füh für die Initiative. Tage nach der Publikation sass ich auf einem Podium rungsorgane in kommunikativen Themen, unterstützte M&A-Pro neben Gustav Däniker. Es war die Fortsetzung des Kalten Krieges mit jekte, optimierte Prozesse für Krisenkommunikation und arbeitete anderen Mitteln. Später erfahre ich, der vormalige Farner-Direktor für die Unternehmenskommunikation. Über die Jahre gab es einige habe seinen früheren Arbeitgeber eingespannt, um das Ergebnis der prägende Erlebnisse mit Farner. Stellvertretend möchte ich die Volksabstimmung zu deuten. So kam es zur Unterscheidung zwischen Staatskellerei Zürich nennen, die seit 20 Jahren zu Mövenpick gehört. harten und weichen Armeegegnern. Letztere seien in der Mehrzahl Den Grundstein für diesen traditionsreichen Weinproduzenten legte und hätten sich bloss für eine dumme Anweisung ihres Feldweibels Gottfried Keller im vorletzten Jahrhundert. Für das 150-Jahr-Jubi revanchiert. Die VOX-Analyse widersprach. 62 Prozent der Ja-Stim läum wirkte Farner als Sparringspartner von Geschäftsleitung und mer bezeichneten sich als harte Armeegegner. Es sollte mein letzter Kommunikationsstelle in der Planung des Jubiläumsakts. Zudem un VOX-Bericht sein. In Geschichtsbüchern steht, die Armeeabschaffer terstützte Farner die Erarbeitung sämtlicher Kommunikationsmittel hätten die politische Kultur der Schweiz fundamental verändert. Auch – sehr engagiert, flexibel und professionell. Letztendlich wurde dieser Farner ist ziemlich anders geworden. In den 25 Jahren, während derer Jubiläumsanlass zu einem grossen Erfolg. ich mit der Firma beruflich kooperiert habe, lernte ich eine ganz andere Generation von PR-Leuten kennen. Christoph Ott Peter Hogenkamp Head Branding & Marketing Communication CEO Scope Content AG Die Mobiliar Wenn mir vor 30 Jahren, während meines Seit Jahren schon wird über integrierte Kom Zivildienstes im Spital, jemand gesagt hätte, munikation gesprochen, geschrieben, getwit ich würde einst bei einer Agentur verkehren, tert und gepostet. Über die Vernetzung der die das jährliche lokale Schützenfest parallel Kanäle und damit auch über die Vernetzung mit einer Veranstaltung auf ihrer Dachter von Disziplinen und Rollen, welche die unterschiedlichen Kanäle rasse nachspielt – ich hätte es kaum geglaubt. bedienen. Meist geht es dabei jedoch um die Synchronisation und Doch die Realität ist eben anders als das Klischee: Die Agentur die gegenseitige Befruchtung von On- und Offline. Was aber ist mit Farner, vom CEO bis zur Praktikantin, ist mir immer als moderner, der Verschmelzung von Marketing- und Unternehmenskommunika offener und zugänglicher Ort begegnet (was sich inzwischen auch im tion? Kommunikation, Markenführung und Reputationsmanage Bürogebäude manifestiert, obwohl ich das verwinkelte Haus in der ment stehen im Dienst der Unternehmensstrategie und demnach im Oberdorfstrasse immer charmant fand). Ja, einige schossen, aber nie Dienst von strategischen und operativen Zielen und müssen integ mand musste, und so war und ist das Farner-Knabenschiessen eine riert betrieben werden. In Zeiten dieser Herausforderung bietet die sympathische und von der Einladung via Bierdeckel über Bratwurst vermeintlich «alte Dame» Farner ein vielversprechendes und zeit und Kartoffelsalat bis zu den illustren Gästen in Hemdsärmeln eine gemässes Set-up. unprätentiöse, warmherzige Veranstaltung. Wüssten wir es nicht eh schon alle, würde uns dort einmal mehr klar, dass ein öffentliches Bild sich gern vor Ort relativiert. In diesem Sinne, aus aktuellem Anlass: Prost und gut Schuss! 13
04 April 2017 66 Jahre Farner Straightforward Die Geschichte von Farner Consulting ist auch die Geschichte der Kommunikati- onsarbeit in der Schweiz. Von den Anfängen des Presse- und Reklamebüros in den Fünfzigerjahren über professionelle Abstimmungskampagnen bis zum neuen Selbstverständnis als vollständigstes Beratungsunternehmen: Die Agentur hat sich entlang des sozialen Wandels stets neu erfunden und die Entwicklungen der Kommunikation in der Organisation gespiegelt. Text: Dino Demarchi Bilder: Farner-Archiv, Markus Senn (Porträts König und Geiser) 1951 Dr. Rudolf Farner gründet das thias Diggelmann seiner Erfahrungen als «Presse büro Farner» in Zürich – von Basis einer fiktiven Geschichte; Persön Public R elations hat bis dahin noch nie lichkeiten, die Dr. Rudolf Farner (1917 mand in der Schweiz gehört bis 1984) und Dr. Gustav Däniker (1928 – Coca-Cola gehört zu den ersten Kunden bis 2000) gekannt haben, sehen in einzel – Farner bringt aus den USA die Erfahrung nen Figuren überzeichnete Charakter mit, dass auch PR und Werbung betriebs züge der beiden damaligen Mitinhaber wirtschaftlich organisiert sein können der Agentur an der Expo 64 in Lausanne und produ 1957 Farner etabliert einen seiner ersten 1963 kommt ein Büro in Düsseldorf dazu – ziert mit einem US-Regisseur den «Far Kunden breit in den Medien und macht und Farner macht im Auftrag der Stiftung ner-Film» über die Schweizer Armee; der die Truffes du Jour und Luxemburgerli der Wirtschaft zur Förderung des Gewäs Film wird für den Oscar nominiert von Sprüngli bekannt serschutzes die erste Gewässerschutz kampagne in der Schweiz; Ökologie wird 1965 Farner macht Werbung für Barbie, 1958 Dr. Gustav Däniker Medienthema zum Beispiel mit Fashion-Shows (Bild) übernimmt die Agenturleitung 1964 Für die Erhaltung von Aventicum, 1972 Das PR-Büro wird rechtlich verselbst «Hauptstadt der Schweiz in römischer ständigt und losgelöst von der Werbe 1960 Farner führt als Pio Zeit», sammelt Farner die nötigen Mittel, agentur Farner, der späteren Werbeagen nier erste professionelle betreibt den Pavillon «Wehrhafte Schweiz» tur Publicis politische Abstimmungskämpfe, was zu Irritationen führt; in einer Interpellation fragt Nationalrat Grütter (SP) am 9. März 1960: «Ist der Bundesrat nicht der Auffas sung, dass es der schweizerischen Demo kratie unwürdig ist, wenn private Reklame büros gegen Bezahlung durch interessierte Kreise in politischen Fragen die öffentli che Meinung zu beeinflussen suchen?» 1962 Umzug an die Oberdorfstrasse 28 mit 7 Mitarbeitenden – für die nächsten 54 Jahre der Farner-Hauptsitz – In einem seiner Romane, «Das Verhör Links: neuer Farner-Hauptsitz an der Oberdor f strasse 28, Zürich, im Jahr 1962. des Harry Wind», bedient sich der ehe Oben: Dreharbeiten zum Oscar-nominierten malige Farner-Mitarbeiter Walter Mat Farner-Film «Wehrhafte Schweiz».
Sonderausgabe Farner kehrs; sie führt auch die Geschäftsstelle des VöV 1982 Nach einem Brandanschlag auf das zweite McDonald’s-Familienrestaurant in Zürich Stauffacher hilft Farner bei der Wiedereröffnung und unterstützt bei der Eröffnung von weiteren 36 Restaurants in der Schweiz 1984 Nach sechsjähriger Vorbereitung, an welcher die Agentur entscheidend mit wirkt, führt die Kampagne gegen die Bankeninitiative der SPS zur klaren Ab lehnung durch 73 Prozent des Volkes 1987 Eröffnung von Farner Genf, später eine Filiale von Farner Teuber Communi cations (FTC) 1988 Farner konzipiert und betreut mit der Muba den Schweizer Pavillon an der World Expo 88 in Brisbane, Australien, inklusive Sesselbahn und Skipiste 1989 Nach dem Mauerfall eröffnet Farner 1977 Farner lanciert in der Schweiz die da Oben: Rudolf Farner eine Filiale in Berlin gründet 1951 die erste mals unbekannte Automarke Mitsubishi PR-Agentur der Schweiz. mit einem Rennanlass im Stockental und 1990 Gründung von Farner Bern japanischem Buffet mit Sake Unten: Media-Monitoring 1992 Als einzige PR-Grossagentur nimmt analog: Farner und 1978 «Uf d’Socke mache» heisst die Aktion, Sekretariat seines Farner als Aussteller an der ersten Inter welche die halbe Schweiz auf die Beine Pressebüros. net-Expo in Zürich teil und zu sportlicher Aktivität bringt – über 40 000 Preise sind zu gewinnen, und Hazy Osterwald schreibt zur Kampagne einen Hit; der Farner Betriebsausflug heisst seither «Sockenmarsch» 1979 Farner führt erfolgreich die Abstim mungskämpfe über die Atominitiative I und die Guttempler-Initiative, die beide im Sinne von Bundesrat und Parlament verworfen werden 1980 Dominique Brunner und Heinz Gut übernehmen die Geschäftsleitung, Gustav Däniker wechselt in den Bundesdienst 1981 Farner gewinnt im Auftrag der SBB und des Kantons Zürich den zentralen Abstimmungskampf für die Zürcher S-Bahn, ein Meilenstein in der Attrakti vitätssteigerung des öffentlichen Ver 15
04 April 2017 Als erster Nicht-Amerikaner wurde Rudolf Farner 1964 zum World President der International Advertising Association ernannt. 1993 Farner gewinnt im Auftrag der Versi 1999 Das vierte «Farner Forum Financial 2002 Farner gewinnt den IPRA Golden cherer alle vier Krankenkassenvorlagen Relations» befasst sich mit Investor- World Award for Public Relations Excel und ebnet der Neuordnung des Gesund Relations im Internet lence für die Prophylaxe-Aktion «Diabe heitswesens in der Schweiz den Weg – Die Agentur ist Mitglied der ÖBU tes-Frühstück», welche in der Folge welt – Für die Aids-Hilfe Schweiz führt Farner «Schweizerische Vereinigung für ökolo weit zum Einsatz kommt eine Zielgruppenkampagne, «Frauen und gisch bewusste Unternehmensführung» – Anlässlich des Firmenjubiläums be Aids» schenkt Farner die Öffentlichkeit mit ei – Farner organisiert am 22. Mai in Bern mit 2000 Dr. Jacqueline Moeri, Partnerin, wird nem Workshop für Freiwilligenorganisa 35 000 Manifestanten die grösste De zur Präsidentin der Schweizerischen Pub tionen monstration seit den Dreissigerjahren lic Relations Gesellschaft (SPRG) gewählt – 2001 wird und bleibt Farner die Nummer – Jean-Marc Hensch, unter anderem Präsi eins im Agentur-Ranking des Bundes der 1997 Farner lädt erstmals alle ehemaligen dent der Prüfungskommission SPRG, Public Relations Agenturen der Schweiz Mitarbeiter zum «Ex Relations»-Anlass stösst als Partner mit seinem Team zur (BPRA) und für die nächsten zehn Jahre ein Agentur Marktführerin in der Schweiz – VR-Präsident Gustav Däniker stiftet den 1998 Dr. Christian König (Bild) übernimmt Farner «Kreativitätspreis», mit dem bis 2003 Gründung der Werbeabteilung Farner im Rahmen eines heute jährlich unter dem Titel «Best Creative Management-Buy-outs Excellence» hervorragende Kundenpro – Publikation des Farner-Kommunikati das Aktienpaket des jekte prämiert werden onsindex (Umfrage zu geplanten Kom sich zurückziehenden – Die Agentur unterstützt die Marktein munikationsausgaben bei den 500 füh Dr. Gustav Däniker führung des ersten Hybridautos, des renden Schweizer Unternehmen) – Weitere Partner sind Do Toyota Prius – Die Agentur lanciert das neue Weiter minique Brunner, Dr. Jacqueline Moeri, bildungsprogramm «Farner PDP» Dr. Walter Spahni und Dr. Andreas Kurz; 2001 «50 Jahre Farner»-Feier im Oberdorf (Professional Development Program) Niklaus Knüsel wird Verwaltungs mit sechs Beizen und Boutiquen in der ratspräsident umliegenden Altstadt 2004 Farner firmiert neu als Farner – Die Agentur gehört nun vollständig dem – Farner ist Gründungsmitglied der Gesell Consulting AG aktiven Management schaft der Investor Relations Agenturen – Gründung der Eventabteilung der Schweiz (GIRAS) Farner Emotions 16
66 Jahre Farner Sonderausgabe Farner – Farner ist exklusiver Schweizer Brand 2007 Aufbau «Web Competence Center» 2013 Daniel Jörg stösst zu Farner und baut partner des globalen Omnicom-Agentur – Per 1. Januar 2008 übernimmt Farner die die Digital-Abteilung auf; er erweitert netzes Porter Novelli Aktivitäten von Mediapolis Bern und das Portfolio mit Services in Research & – Dr. Daniel Heller und Urs Knapp werden Zürich Analytics, Digital Marketing, Commu Partner und damit Miteigentümer der nity & Social Agentur 2008 Eröffnung einer Filiale in Basel – Farner-CFO Rosmarie Widmer Gysel wird – Der Agenturleiter Baschi Dürr wird 2012 2014 Philipp Skrabal, Vorstand im Art Di in die Schaffhauser Regierung gewählt in den Basler Regierungsrat gewählt rector’s Club Switzerland und vielfacher Kreativ-Preisträger, übernimmt als Chief 2005 Christian König vertritt neu den Bund 2009 Start des neuen Geschäftsfeldes Spon Creative Officer die Werbe- und Event der PR-Agenturen der Schweiz BPRA soring und Events als Reaktion auf die abteilung; der Schritt löst eine Diskus im internationalen Dachverband ICCO vermehrte Anfrage von Kunden, diese sion über das Verschwimmen der Diszip und amtiert als ihr Treasurer Aktivitäten in der Gesamtkommunika linen aus – «Farner goes International» nennt sich tion stärker einzubinden – Michel Grunder, Leiter von Farner Bern, das Besuchsprogramm bei PR-Agenturen wird Partner in verschiedenen europäischen Städten, 2012 Farner wird Exclusive Affiliate des das seither laufend weitergeführt wird globalen Omnicom-Agenturnetzes 2015 Farner gewinnt zum zweiten Mal den – Farner besteht die CMS-Zertifizierung FleishmanHillard Branchen-«Oscar» als beste Agentur der (Consultancy Management Standard der – Frédéric Jacquemoud übernimmt die DACH-Region ICCO) Leitung von Farner Westschweiz – Daniel Jörg und Frédéric Jacquemoud – Farner erhält als erste Schweizer PR- werden Partner 2006 Der erste «Knabenschiessen-Apéro» Agentur den Branchen-«Oscar» (Hol – Die Agentur akquiriert das auf Change- findet statt mes Report) mit dem Titel «D-A-CH Management und interne Kommunika – Farner wird exklusiver Schweizer Brand Consultancy of the Year» tion spezialisierte Beratungsunterneh partner von Regester Larkin, dem welt – Christian König überträgt die Aktien men Enzaim und etabliert dieses als weiten Branchenleader für Krisenkom mehrheit und die operative Führung von neuen Marktbereich munikation, und feiert dies mit einem Farner an Roman Geiser, – Das Farner-Team besteht schweizweit stark besuchten Forum zum Thema «Kri ehemaliger COO von erstmals aus über hundert Mitarbeitenden senkommunikation» Burson-Marsteller – Christian König wird von der ICCO als EMEA und Präsident 2016 Farner geht mit dem Reputation Insti erster Schweizer und zweiter deutsch des BPRA der Schweiz. tute eine Partnerschaft ein, einem inter sprachiger Europäer in die Hall of Fame In der über sechzigjähri nationalen Expertennetzwerk aus Wis gewählt gen Geschichte der Agentur wird Roman senschaftlern und Praktikern auf dem – Der scheidende SBB-Chef Benedikt Geiser (Bild) der erst vierte Mehrheits Gebiet der Reputationsforschung, und Weibel äussert öffentlich seine Anerken eigentümer baut somit den evidenzbasierten Ansatz nung für die Rolle von Farner bei der er weiter aus folgreichen Lancierung der Bahn 2000 – Die Agentur bezieht im Juni neue Büros im Schmidhof, Zürich, und lebt das multi disziplinäre Zusammenspiel von PR und Public Affairs, Content-Management, Gustav Däniker und Kreation, digitaler Kommunikation und Rudolf Farner im Research & Analytics Gespräch mit Königin Margaret anlässlich – Über 250 Kunden und ehemalige Far des Advertising- ner-Mitarbeitende besuchen am 24. Au Association- Kongresses. gust die neuen Büroräumlichkeiten – Mit YJOO Communications übernimmt Farner die erfolgreichste Jungagentur des Landes und verwirklicht den An spruch, die vollständigste und umfas sendste Agentur der Schweiz zu sein 17
04 April 2017 Farner Nähe als Erfolgsfaktor Die Kommunikationsagentur Farner hat die Geschichte ihrer Branche massgeblich bestimmt. Doch was heisst das für die Zukunft? CEO Roman Geiser wagt einen Blick nach vorne. Text: Roman Geiser Bilder: Pascal Rohner, Markus Senn (Porträt Geiser) Seit 66 Jahren ist die Agentur Farner an den gen «hybriden» Spagat. Zwischen Sparkurs Schnittstellen von Gesellschaft, Wirtschaft und Luxus. Zwischen Teilen und Besitzen, und Politik aktiv. Die Geschichte von Farner zwischen ökologischer Verantwortung und ist also auch die Geschichte der Kommunika hemmungslosem Genuss. Parallel zur wach tionsarbeit in der Schweiz. Wie nur wenige senden Komplexität und den zunehmenden Agenturen hat sie seit der Gründung 1951 Widersprüchen nimmt die Flut von Informa durch Dr. Rudolf Farner die Kommunikati tionen unaufhaltsam zu. Noch nie gab es so onsdisziplin mitgeprägt und mitentwickelt. viele Inhalte, in so rasantem Tempo, auf so Damals wie heute muss sich die Agentur vielen Kanälen, von so vielen Absendern, mit selbst laufend verändern, experimentieren, so vielfältigen und zum Teil widersprüchli neue Wege beschreiten und damit die Ba chen Aussagen. Noch nie hatten wir persön lance zwischen Herkunft und zukunfts lich so viel Kontrolle darüber, ob, wann und fähigen Veränderungen finden. Heute steht wie wir etwas sehen, hören oder lesen. Noch die Agentur Farner wieder an einer bestim nie hatten wir so viele Möglichkeiten, uns mit Roman Geiser, CEO und Managing Partner, menden Wegmarke, denn wie selten zuvor Familie, Freunden oder Gleichgesinnten aus Farner Consulting AG. verändert sich die Welt der Kommunikation. zutauschen. Das führt dazu, dass wir in einer Wie sieht das neue Umfeld aus? Wohin geht Zeit, in der wir immer mehr Auswahl und we die Reise von Farner an dieser Wegmarke? niger Geduld haben, alle das Gleiche tun: ausblenden, ignorieren, selektionieren. Da Komplexität, Widersprüche und bei geht selbst das Gute und Richtige unter, Informationsflut prägen das neue Umfeld wenn es nicht radikal relevant ist. Egal, in welcher Branche Unternehmen, Insti tutionen oder Personen tätig sind – die Heraus Unternehmen und Marken forderungen sind geprägt durch Komplexität. als soziale Systeme Wir alle erleben, dass es in dieser schnellen, di Der letzte grosse Trend an der aktuellen Weg gitalen, globalen und vernetzten Welt keine marke für Agenturen ist schliesslich die Su einfachen Lösungen mehr gibt. Niemand kann che nach einer neuen Sinnhaftigkeit. So müs sich hinstellen und sagen: «Wir kennen den ei sen Marken alles gleichzeitig sein: nahbar, nen richtigen Weg.» Zu offensichtlich sind die anschlussfähig, reaktionsfähig, ökologisch, Auswirkungen des Medienwandels. Zu offen gesellschaftlich verankert und auf Augen sichtlich ist der Umstand, dass sich die Kunden höhe mit dem Konsumenten. Unternehmen und damit auch die Agenturen in ständiger und deren Marken sind in dieser Welt soziale Transformation befinden. Systeme, die in einem gesellschaftlichen Kon Darüber hinaus ist das neue Umfeld voller text operieren. Sie müssen Vertrauen über Widersprüche, denn die Anspruchsgruppen Beziehungsqualität und Nähe aufbauen. Nur der Kommunikation leben in einem ständi wer dabei seine Stakeholder und das ganze 18
Sonderausgabe Farner Mit seiner markanten 360-Grad-Architektur bietet das Schmidhof-Gebäude im Herzen von Zürich auf zwei Stockwerken die idealen Räumlichkeiten für das Zürcher Team. Spielfeld versteht und in der Lage ist, Bezie benen Transformation im alten Denken in ner deutlich gewachsene Kreativ- und Event- hungen zu pflegen und auszubauen, kann die Disziplinen oder Kanälen (wie Werbung, PR, Unit, mit einer Unit Change-Management Suche nach Sinnhaftigkeit bei Kunden und Direct, Digital usw.) kaum mehr zu bewälti und mit den Bereichen Research und Ana Mitarbeitenden zum kommunikativen Ent gen. Erfolgreiche Kommunikation kann lytics. Schliesslich setzte die Agentur mit dem scheidungskriterium machen. heute nur noch gemeinsam und disziplin Zusammengehen mit YJOO Communica übergreifend entstehen. Das Navigieren in tions 2016 einen weiteren grossen Akzent, in Die Antwort: ko-kreieren, Brücken bauen der oben beschriebenen Komplexität setzt dem Marke und Konsument in der Agentur und auf Vertrauen setzen heute eine Haltung voraus, die den Kontext eine grössere Bedeutung einnehmen. Damit Wer sich in dieser Welt des Wandels neues im Sichtfeld behält. Weg vom Denken und ist die Agentur zum wohl komplettesten Terrain erschliessen will – ob als Kommuni Handeln in Silos, hin zu einer übergreifenden Dienstleister im Bereich Kommunikation der kationsabteilung oder als Beratungsunter und kompletten Sicht. Das prägt auch die Zu Schweiz angewachsen. Aber diese Diszipli nehmen –, muss näher dran sein: am Men sammenarbeit mit den Kunden, denn der nen allein genügen nicht für eine umfassende schen, an Themen, an Märkten, am gesell Blick auf das Notwendige basiert auf einem Perspektive, selbst wenn sie harmonisch und schaftlichen und politischen Kontext und an partnerschaftlichen Zusammenarbeitsver übergreifend zusammenarbeiten. Es braucht dem sich daraus stetig entwickelnden Wissen. hältnis, auf aktivem Zuhören, auf Perspekti zusätzlich eine thematische Tiefe, Technolo «Nähe» muss deshalb die Art der Beratung, venwechsel und passgenauer Methodik. gieverständnis, analytisches Denken und das das Denken und die Arbeit einer modernen Kommunikation ist damit nicht mehr ein Pro Wissen um die Prozesse in Organisationen. Agentur prägen. dukt, sondern ein Prozess. Und Ko-Kreation Im Austausch mit den Kunden sowie in der ist die Haltung, die es in der internen Zusam Hin zu einer vernetzten, interaktiven und Zusammenarbeit in der Agentur selbst über menarbeit und an der Schnittstelle zum Kun partizipativen Welt setzt sich das Thema «Nähe» in Ko-Kreation. den braucht. Der Begriff «Nähe» sollte aber nicht nur die Früher war es möglich, Aufgaben mit isolier Um diesen Perspektivenwechsel laufend Art und Weise bestimmen, wie Agenturen mit ten Kompetenzen anzugehen, denn wir leb vornehmen zu können, hat sich Farner in den Kunden zusammenarbeiten oder wie eine ten in einer linearen, struktur- und hierar letzten Jahren breiter aufgestellt. Die klassi Agentur disziplinübergreifend auf Aufgaben chieorientierten Welt. Kommunikative Her schen Kompetenzen wie Unternehmenskom stellungen blickt, sondern er sollte auch die ausforderungen sind aber heute angesichts munikation und Public Affairs wurden er Arbeit selbst prägen: Wo es früher genügte, des Medienwandels und der oben beschrie gänzt mit einem starken Digital-Team, mit ei Zielgruppen mit den richtigen Botschaften zu 19
04 April 2017 Am Standort Zürich finden regelmässig Austausch-, Weiterbildungs- und Best-Practice- Veranstaltungen statt. bedienen, muss Kommunikation heute die cher als anderen Anbietern des Agenturspek prägen langjährige Kundenbeziehungen und Menschen verbinden und miteinbeziehen. trums, von «senden» auf «austauschen» um Freundschaften, die weit über den Dienstleis Erzwungene Aufmerksamkeit hat ausgedient. zustellen und disziplinübergreifend zu arbei tungsauftrag der Agentur hinausgehen, die So wird die ehemals lineare Welt zu einer ver ten. Unsere Nähe zu Inhalten ist der zweite Marke Farner. netzten, interaktiven und partizipativen Welt, Treiber, der uns hilft, den Medienwandel er Diese Stabilität und Verlässlichkeit, der un und transaktionale Push-Strategien werden folgreich zu nutzen. Das Thema Con tent- ternehmerische Impetus und die Verankerung ersetzt durch Community-Management und Marketing wurde in den letzten Jahren zum in der Schweiz legten erst die Grundlage dafür, Influencer-Relations. In dieser neuen Welt Buzzword der Agenturwelt; Farner arbeitet dass sich die Agentur laufend weiterentwi treiben zudem nur Inhalte an, die radikal re seit 66 Jahren an Themen und Inhalten. ckeln konnte und heute an der Wegmarke levant sind. Nur Kommunikationsideen, die «Nähe» bedeutet in der neuen Welt zudem, grosser Transformationen die Kommunikation kreativ stark sind, werden verstanden. Nur mit Daten umgehen zu können und Wissen weiterentwickeln wird. Doch in welchen Fel was einen Nutzen bringt, wird gehört, gelesen daraus zu schöpfen, Perspektiven aus Politik, dern wird die Agentur morgen innovieren? und erfahren. Nur wer Interaktion ermög Wirtschaft und Gesellschaft zu kennen, geo Virtual und Augmented Reality? User-Experi licht und so Menschen dazu bewegt, andere grafisch mit Standorten in allen Landesteilen ence? Brand-Studios? Programmatic Adverti Menschen zu bewegen, schafft Wahrnehmung und Wirtschaftsregionen vor Ort zu sein und sing? Der Weg ist noch unbestimmt, aber Neu in der ganzen Breite. gut vernetzte und multidisziplinäre Berater gier und Offenheit, der Antrieb, sich laufend zu zu haben, die näher an den Herausforderun verändern, und viel Erfahrung im Rucksack Brücken bauen für den Vertrauensaufbau gen und Themen der Kunden sind. werden der Agentur dabei helfen, auch nach Letztlich entscheidet «Nähe» auch über den 66 Jahren die Kommunikationsdisziplin Markterfolg der Kunden, denn wie erfolg Transformation bei Kunden – weiterhin mitzugestalten. reich Unternehmen, Institutionen und Perso Transformation bei Agenturen nen sind, hängt massgeblich davon ab, wie sie Das starke Wachstum von Farner in den letz wahrgenommen werden und ob man ihnen ten Jahren gründet ausser auf der inhalts Vertrauen schenkt. Mit jedem Kontakt gewin getriebenen Beziehungspflege als Kern des nen oder verlieren sie an Reputation. Und Dienstleistungsportfolios auch auf einer un Vertrauen entsteht dabei nur über Bezie vergleichlichen Kontinuität, die es in der hungsqualität und Nähe. Somit liegt Markt Kommunikationsbranche nur selten gibt. Das erfolg in der Fähigkeit, Beziehungen aufzu Unternehmen war zunächst im Besitz von bauen und diese zu pflegen. Und die Aufgabe Dr. Rudolf Farner und Dr. Gustav Däniker, eines Kommunikationsdienstleisters muss es der in den Neunzigern die Aktienmehrheit an sein, die dafür notwendigen Brücken zu Dr. Christian König übergab. Seit 2012 ist bauen, tragfähige Ideen und Inhalte zu entwi Roman Geiser Mehrheitsinhaber und CEO ckeln sowie Medien- und Alltagsforschende und damit erst der vierte Mehrheitspartner in für die Kunden zu sein. 66 Jahren Agenturgeschichte. Zur Kontinui Historisch in der PR gross geworden, hat tät tragen auch die vielen langjährigen Mitar Farner partizipative Kommunikation von je beitenden in Schlüsselpositionen und das her tief in der DNA. Es fällt uns damit einfa Partnermodell der Agentur bei. Schliesslich 20
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