Geschäftsbericht 2017 - Wohlstand Traditions ferrovia maioritad pasch - SGG-SSUP
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Patriotismus dretgs fundamentals Démocratie ospedali Fédéralisme 1291 guerra civilas Bratwurst diligente minoranza Majorité Grundrechte Svizra Geschäftsbericht 2017 liongia da brassar Schokolade Paix maggioranza Spitäler patriotissem Droits fondamentaux chantuns Eisenbahn 1848 dretg da vuschar Banques Hôpitaux Tourismus Cantons referendum Saucisse à rôtir Rütli salsiccia arrosto Fondue Jungfraujoch Prosperité viafier iniziativa tradiziuns Bürgerkriege Minorité cioccolato pace federalissem Spécificité Demokratie Lavurus Föderalismus Glaciers AVS iniziativa travailleur Minderheit caso particolare Wohlstand Traditions ferrovia maioritad pasch
Inhalt Einleitung Vorwort des SGG-Präsidenten Jean-Daniel Gerber 3 1.-August-Rede von Bundeskanzler Walter Thurnherr: Vom Unterschied zwischen «anders sein» und «anders machen» 4 Aus unserer Arbeit SGG Lagebericht 8 Donatorenliste 14 Förderung Freiwilligenarbeit 16 SeitenWechsel 20 Job Caddie 22 Intergeneration 24 Einzelfallhilfe 26 Pojektförderung 28 Zuwendungen an Organisationen I Contributions aux organisations 30 Neue Nationalhymne 32 Rütli und Bundesfeier / Impressionen 34 Gremien der SGG / Organes de la SSUP 38 Jahresrechnung (Kurzfassung) Kommentar zur Jahresrechnung 40 Bilanz 41 Erfolgsrechnung, Cashflow 42 Veränderung des Kapitals 43 Titelbild: Die Wörter auf der Titelseite stammen aus der Festrede von Bundeskanzler Walter Thurnherr (s. Seite 4ff.) Impressum Herausgeberin | Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft (SGG) Schaffhauserstrasse 7, 8042 Zürich, Telefon 044 366 50 30, info@sgg-ssup.ch, www.sgg-ssup.ch Redaktion | Lukas Niederberger Gestaltung, Layout | Claudia Staub Anzeigen | Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft Druck | FO-Fotorotar AG, 8132 Egg 2
Editorial SGG-Präsident Werte Mitglieder und Freunde der SGG Der vorliegende Bericht ist Ausdruck dafür, dass es in der Das Programm Seiten- Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft nicht an Wechsel wird im Jahr 2018 sein Ziel, die gesellschaftliche Aktivitäten mangelt und dass die SGG in der Ideenrealisie- Verantwortung der Wirtschaft zu stärken, neu fokussieren rung von Dynamismus geprägt ist. Der SGG-Vorstand dankt und entsprechende Massnahmen erarbeiten. Die durchge- dem SGG-Team für die ausgezeichnete Zusammenarbeit. führte Evaluation von Intergeneration bestätigte die Aktuali- Der Vorstand ist sich bewusst, dass der Erfolg der SGG stark tät des Themas Generationenbeziehungen und die positiven von den Impulsen und operativen Aktivitäten des Geschäfts- Ergebnisse des Programms. Die Verbreitung des neuen leiters und seiner Mitarbeitenden abhängt. Davon zeugen Textvorschlags zur Schweizer Nationalhymne wird fortge- die nachstehenden Ausführungen, die das gerüttelt Mass an setzt. An der 1.-August-Feier 2017 wurden auf dem Rütli, in Initiativen im Berichtsjahr und einige der in den kommenden mehreren Gemeinden (z.B. Bern und Winterthur) sowie am Monaten zu realisierenden Vorhaben zumindest teilweise traditionellen Unspunnenfest der aktuelle wie auch der neue widerspiegeln. Hymnentext gesungen. Die SGG ist sich bewusst, dass es Die SGG-Geschäftsstelle organisierte im Jahr 2017 erfolg- sich beim Hymnen-Projekt um einen langfristigen Prozess reich mehrere Anlässe: die Generalversammlung in handelt und dass erst mit der Zeit mit breitem Anklang Obwalden samt vorausgehender Impulsveranstaltung, die gerechnet werden kann. gelungene 1.-August-Feier auf dem Rütli. Die Rede des Die SGG kann zur Finanzierung ihrer Aktivitäten auf ein Bundeskanzlers Walter Thurnherr war gepaart mit ge- Kapital zurückgreifen, das gemäss den Kriterien der Nach- sundem Patriotismus und Humor. Und die von der SGG haltigkeit und der Werterhaltung verwaltetet wird. Im organisierte Freiwilligen-Tagung des Schweizer Netzwerks Berichtsjahr hat der Finanz-Ausschuss des Vorstands die freiwillig.engagiert mit über 240 Teilnehmenden lieferte Finanzstrategie der SGG überprüft und wo nötig angepasst. wertvolle Impulse. Damit soll sichergestellt werden, dass die finanziellen Der Vorstand hat die Gültigkeit der zwei Haupt-Tätigkeits- Ressourcen weiterhin nach professionellen Standards ver- felder der SGG für die kommenden Jahre bestätigt: waltet werden und dass die SGG noch jahrzehntelang ihre beiden Kernanliegen – Förderung der Freiwilligenarbeit und Förderung der Freiwilligenarbeit des sozialen Zusammenhalts der Gesellschaft – nicht bloss Dazu gehört das Projekt Job Caddie, das mit freiwilligen mit Worten, sondern mit konkreten Taten unterstützen kann. Mentorinnen und Mentoren in drei Kantonen (Zürich, Zug, Der vorliegende Geschäftsbericht beschreibt zahlreiche Bern) jungen Erwachsenen den Einstieg in die Arbeitswelt weitere Tätigkeitsfelder, welche die SGG beschäftigten. ermöglicht. Wir sind froh, dass die Prof. Otto Beisheim- Noch einmal sei hier der grosse Dank an all jene Mitwirken- Stiftung eine finanzielle Partnerschaft mit Job Caddie einge- den ausgesprochen, die geholfen haben, die SGG-Vorhaben gangen ist. erfolgreich umzusetzen. Die Durchführung der vierten landesweiten Befragung des freiwilligen Engagements und deren Publikation im Freiwilli- Danken möchte ich schliesslich all jenen, die der SGG Spen- gen-Monitor 2020 wurde ebenso entschieden wie die Suche den und Legate anvertraut haben und weiterhin anvertrauen nach einem weiteren Projekt zur Förderung der Freiwilligen- werden. Dadurch ermöglicht die SGG zahllosen Armuts- arbeit im lokalen Bereich. betroffenen in der Schweiz den Wiedereinstig ins Erwerbs- leben oder die Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben. Förderung der nationalen Kohäsion Dazu gehören die beiden Programme SeitenWechsel und Intergeneration, die Verwaltung des Rütli sowie der Vor- schlag eines neuen Texts für die Schweizer Nationalhymne. Jean-Daniel Gerber, Präsident SGG 3
1.-August-Rede Bundeskanzler Walter Thurnherr Vom Unterschied zwischen «anders sein» und «anders machen» Im Geschäftsbericht der SGG werden in der Regel keine 1.-August-Reden abgedruckt, weil es dafür die SGG-Webseite gibt und weil die Reden im Moment der Publikation schon fast ein Jahr alt sind. Doch bei manchen Reden ist es wie bei erlesenen Weinen. Und zu dieser Kategorie gehört zweifellos die Festrede zur Bundesfeier vom 1. August 2017 auf dem Rütli – gehalten vom geistreichen Schweizer Bundeskanzler Walter Thurnherr. 1.-August-Reden sind schwierige Ansprachen. Denn es geht und gelangweilt über Reden gerammelt voller Füllsätze. Ein nicht um ein konkretes Problem, das einer Lösung harrt: Wie einmaliges Schauspiel, oft rührig, feierlich, manchmal klug ein Tunnel finanziert werden kann. Wann eine AHV refor- und manchmal peinlich. Und immer wieder um die Frage miert werden soll. Oder ob eine Ex-Miss Schweiz die Arena kreisend: «Wer sind wir? Und warum genau sind wir anders moderieren darf. Noch geht es um eine Analyse, bei der man als die andern? Und wer redet schon gern und gut und die Zuhörer mit Statistiken, Kennziffern und Powerpoint- ehrlich über sich selber?» Und genau deshalb sind Präsentationen erschlagen kann. Es geht nicht um eine 1.-August-Reden schwierige Ansprachen. Abstimmung, die ansteht. Und es geht auch nicht um eine globale Herausforderung, über die sich trefflich unverbind- Mangelndes Selbstbewusstsein lich philosophieren lässt. Es geht um uns selbst. Und wer Wenn es um uns selbst geht, glauben wir lieber anderen: Es redet schon gern über sich selbst! braucht nur das WEF oder eine internationale Organisation eine Rangliste zu veröffentlichen, auf der die Schweiz Überdosis 1.-August-Reden zuoberst steht, und schon geht es uns merklich besser. Und Ich persönlich – das möchte ich entschuldigend gleich zu sobald ein ausländischer Politiker oder Beamter eine Beginn einschieben – war in meiner Jugend einer Überdosis schweizkritische Bemerkung macht, selbst wenn sie nur 1.-August-Ansprachen ausgesetzt. Im Nachhinein frage ich mittelmässig gescheit daherkommt, so findet sich bestimmt mich, ob das Fest bei uns im Dorf jährlich zwei oder drei Mal eine Schweizer Zeitung, die daraus einen Titel mit Ausrufe- gefeiert worden ist. Es waren auch gute Reden darunter. An- zeichen zimmert, damit wir kollektiv und reuig Busse tun. dere aber waren derart missraten, dass man unweigerlich in Wenn es um uns selbst geht, sind wir auch nicht mehr so Gedanken zur Bratwurst abschweifte, welche die wartende sicher: Parallel zum Börsenkurs und BIP-Wachstum scheint Menge für das geduldige Zuhören belohnen sollte. Viele unser Selbstbewusstsein Höhen und Tiefen zu durchlaufen, Jahre später las ich bei Upton Sinclair den Satz: «I aimed at ohne dass wir uns selbst verändert hätten. Bleiben die the public’s heart, and by accident I hit it in the stomach» Wachstumszahlen unten, so beichten wir uns gegenseitig (Ich zielte auf das Herz des Publikums – aber aus Versehen wie in einer nationalen Therapiegruppe unsere angeblichen schlug ich ihm auf den Magen). Und ich war mir sicher, der Fehler. Ist die Konjunktur oben, so fühlen wir uns beinahe war an denselben Reden dabei wie ich. genetisch besser als alle andern, nichts scheint unser Glück Hier auf dem Rütli wurde schon viel Brillantes verlesen. Von und unseren Wohlstand gefährden zu können. Und fast General Guisan und von Peter von Matt und ab und zu von tröstend ist der Umstand, dass Herbert Lüthy, der Historiker, einem Bundesrat. Aber was haben wir am 1. August auf un- bereits 1961 die Beobachtung machte: seren Gemeinde-, Schul- und Kirchenplätzen jeweils für schwerstsentimentales Einst-Weh anhören müssen. Welch «Die Zeit liegt nicht allzu weit zurück, in der die Schweizer es stereotypen, zur Schau gestellten Schweiz-Schmerz ausge- liebten, der Welt ihre Einrichtungen und Traditionen mit jenem halten. Was haben wir uns aufgeregt über selbstgefällige Brustton der Überzeugung zu erklären, als müssten wir den Verkürzungen, die mit Patriotismus verwechselt werden, anderen die rechte Lebensart beibringen: wenn sie nur auf uns 4
1.-August-Rede Bundeskanzler Walter Thurnherr hören würden, es stünde besser um die Welt! Seit anderthalb austreten. Andere wollten ihre Nachbarkantone fressen. Nur Jahrzehnten war daraus ein bald demütiges, bald querulantes die Siegermächte des Krieges gegen Napoleon verhinderten Bedürfnis geworden, uns der Welt nicht etwa als Vorbild, den Bürgerkrieg. Wir hatten weder eine Hauptstadt noch sondern als «Sonderfall» zu erklären, als hätten wir für unser eine Regierung. Dafür Typhus und Malaria. Und grosse, Festhalten an unserer Lebensweise, die nichts weiter als die heute unvorstellbare Armut: Die Hungersnot von 1816, dem unsere ist, um Verständnis zu bitten.» Jahr ohne Sommer, verursachte in kaum einem Land Euro- pas so viel Leid. Jedes Jahr haben Tausende die Schweiz Engagierte Gelassenheit verlassen. Wir hatten keine Industrie, ausser der Textilindu- An diesem unberechenbaren Hin und Her der Selbstein- strie, die aber in der Krise war. Keine Banken, keine Eisen- schätzung scheint sich nicht so viel geändert zu haben. bahnen, keinen Tourismus, keine Schokolade und auch kein Dabei hätten wir allen Grund, gelassen selbstbewusst zu Fondue. Kurz, es wäre ein armseliger, trauriger Anblick sein. Nicht, weil wir ausersehen sind, besonders schaffig gewesen, hätte man über die schroffen Felsen hinter uns zu oder überaus scharfsinnig. So verschieden sind wir nicht dem frommen Völklein runter schauen können. Romantisch von den Franzosen und den Vorarlbergern. Nein, nicht weil höchstens für jene, die sich den romantischen Blick auch wir anders sind, sondern weil wir gewisse Dinge anders leisten konnten. machen: Wir regieren uns anders, wir organisieren uns anders, und wir entwickeln uns anders. Der grosse Aufschwung Nicht schon seit ewig und auch nicht seit 1291. Wenn wir es Aber dann, nur 70 Jahre später, was für ein anderes Bild: genau nehmen: Es ist noch gar nicht lange her. Nehmen Sie 1882 eröffnete die Schweiz den längsten Eisenbahntunnel die Schweiz vor zwei hundert Jahren: Die Kantone waren der Welt. Durch den Gotthard. Kurz darauf bauen sie eine untereinander zerstritten. Einzelne wollten aus der Schweiz Eisenbahn bis hinauf aufs Jungfraujoch. Obwohl erst 1847 5
1.-August-Rede Bundeskanzler Walter Thurnherr die ersten Meter Schienen zwischen Baden und Zürich damit Gegendruck zur Neigung, sich nur noch mit seines- verlegt worden waren, war die Schweiz am Ende des Jahr- gleichen zu treffen und sich dort gegenseitig zu versichern, hunderts das Land mit dem dichtesten Eisenbahnnetz der dass alle andern – ausserhalb der eigenen Blase – begriffs- Welt. Und ist es bis heute geblieben. Ende des 19. Jahrhun- stutzige und bornierte und schwachköpfige und absonder- derts verfügte das Land über eine überaus erfolgreiche lich irrgeleitete Menschen sind. Der Austausch gerade auch Industrie. Brown Boveri. Sulzer und Escher Wyss. Nestlé. mit Leuten, die eine andere Meinung haben, wird für unsere Sandoz und Ciba. Hotelpaläste schossen wie Pilze aus dem Gesellschaft wichtiger denn je. Unsere Verfassung schafft Boden. Überall sah man Engländer, die an unseren Gipfeln dafür wichtige Plattformen. herumpickelten. Banken wurden gegründet. Die ETH und Wenn wir deshalb auf etwas besonders stolz sein können, mehrere Universitäten. Es wurden zahllose Wohnungen, dann ist es auf diese Software, die vor unserer Zeit erkämpft, Spitäler und Schulen gebaut. Ein sehr modernes Fabrik- erprobt und weiterentwickelt worden war. Wenn wir am gesetz eingeführt, welches die Arbeiter schützte und die 1. August ohne selbstgefälligen Dünkel zufrieden sein Kinderarbeit verbot. Innerhalb von nur wenigen Jahren ist können, dann weil wir einige Dinge anders machen. die Schweiz zu einem der fortschrittlichsten und wohlha- Beziehungsweise präziser: Weil wir bis anhin einige Dinge bendsten Länder Europas geworden. Warum eigentlich? anders machen konnten, Dinge welche uns Frieden und Was war passiert, damit eine solche Entwicklung möglich Wohlstand gebracht haben. Diese Präzisierung ist aus zwei war? Von einem Land, das humanitäre Spenden vom russi- Gründen notwendig: schen Zaren erhielt, bis zu einem Land, das weitherum als reich und glücklich galt? Wir machen manches anders Erstens, wir konnten einige Dinge anders machen, weil wir Wundermittel Binnenmarkt auch Gelegenheit dazu hatten. Weil wir viel Glück hatten, Im Wesentlichen sind zwei Dinge passiert: Erstens die und manchmal eine gehörige Portion Dusel. Wir wurden Schweiz schuf 1848, was die EU 140 Jahre später anstrebte: von einigen Kriegen verschont, die auf diesem Kontinent den Binnenmarkt: Freier Warenverkehr, die Abschaffung von wüteten. Selbst Bürgerkriege haben wir einigermassen gut über 400 Binnenzöllen. Freier Personenverkehr, alles andere verdaut. Ich erachte es immer noch als eine der grössten als unumstritten. Und freier Kapitalverkehr. Zweitens, die und am meisten unterschätzten Leistungen der letzten Schweiz schuf 1848 und 1874 eine der modernsten Ver- hundert Jahre, dass wir das Zerwürfnis, die Zwietracht, den fassungen Europas. Nicht nur in ihrer Form und wegen den Zank und Zoff zwischen Protestanten und Katholiken, neuen Grundrechten. Das Revolutionäre daran, gerade auch welche noch bis vor 50 Jahren in der Schweiz ganze Dörfer im Unterschied zur amerikanischen Verfassung, an der sie spaltete, getrennte Schulen und abendliche Schlägereien sich orientiert hatte, ist folgender Punkt: Die Verfassung bedeuteten, heute weitgehend überwunden haben. Es ist enthielt im Kern auch die Anleitung, wie die Verfassung den wenigsten bewusst, dass eine der blutigsten Schlachten selbst sich ändern soll. Heute würden wir sagen, sie war und auf Schweizer Boden in Villmergen stattfand, als wir uns ist ein verdammt raffinierter Algorithmus. selbst die Köpfe einschlugen. Am Morgarten, als es gegen Denn mit wenigen, einfachen Instrumenten der direkten die Habsburger ging, haben wir ein eindrückliches Schlacht- Demokratie wird sie immer wieder angepasst, an die denkmal errichtet, in Sempach eine schöne Schlachtkapelle. Umstände und an den Willen jener, die sie respektieren und Aber in Villmergen, wo an einem einzigen Tag Tausende, zu leben müssen. Andere Länder behalten ihre Verfassung Teil flüchtende, im Morast stecken gebliebene Schweizer und ändern ständig ihre Regierung. Wir halten an der von Schweizern niedergemetzelt wurden, weil sie den ande- Regierung fest und ändern laufend die Verfassung. Das ist ren, den sogenannt falschen Glauben hatten (auch wenn es ein wesentlicher Unterschied! nicht nur um den Glauben ging) — so viele, dass man die Er bedingt zum Beispiel, dass wir uns alle drei Monate natio- Leichen auf dem Feld zurückliess — dort steht heute ein nal abgleichen, das heisst zuerst überall konsultieren, dann bescheidenes Brünnlein. Und auch das erst seit einigen eine oder mehrere Vorlagen diskutieren und darüber Jahren. Wir haben dies gut überstanden, weil einige kluge streiten, und schliesslich die Mehrheit über die Minderheit Köpfe unserer Geschichte die Gemeinsamkeiten immer entscheiden lassen, um alsogleich aber die Minderheit mehr gewichteten und öfter unterstrichen als die Unter- wieder ins Boot zu holen. Und gleichzeitig schaffen wir schiede. Und weil wir in unserer Verfassung Platz für den 6
1.-August-Rede Bundeskanzler Walter Thurnherr Föderalismus schufen und Geduld bewiesen, wenn es Demokratie verpflichtet einmal ein Kanton hat anders halten wollen als der Rest Und manchmal muss man sich über eine Sache beugen und der Schweiz. dazulernen. Georg Lichtenberg schrieb einmal: «Wenn ein Buch und ein Kopf zusammenstossen, und es klingt hohl, Zweitens, wir können stolz sein, dass wir bis anhin einige dann muss es nicht unbedingt am Buch liegen.» Direkte Dinge anders, und alles in allem nicht so schlecht gemacht Demokratie verpflichtet. Nicht nur zur Nutzung des persönli- haben. Aber was in der Vergangenheit so war, muss nicht chen Stimmrechts, sondern auch zum Gebrauch der zwingend für die Zukunft gelten. Wo steht geschrieben, eigenen Hinterstube. dass wir – einfach so – in Zukunft alles richtig machen? 1.-August-Ansprachen sind keine einfachen Reden. Wer Dass uns – wie Jacob Burckhardt schrieb – das Schicksal spricht schon gerne über sich selber? Und dann noch ehrlich immerfort besondere Küchlein backen wird? Die Schweiz und vor allem, wenn er weiss, dass es nicht genügt, histori- ändert sich. Sie ist nicht mehr dieselbe, wie vor 100 und vor sche Bilanz zu ziehen. Zufrieden, und mit eitlem Stolz über 50 Jahren. Das Umfeld in Europa ändert sich. An seinen die Grenzen zu schauen, wie ein Drittklässler, der seinem Rändern häufen sich die Krisen, und schnell sind die Krisen Sitznachbarn das für einmal gelungene Zeugnis unter die auch bei uns. Das globale Klima - das politische und das ei- Nase hält. Der 1. August ist auch Gelegenheit, sich bewusst gentliche Klima - ändern sich. Und man hat nicht immer das zu machen, dass neue Probleme bestehen, dass neue Denk- Gefühl zum Guten. Und wir alle wissen: Viele dieser Risiken arbeit notwendig ist und dass wahrscheinlich auch neue und Probleme können wir nur zusammen mit andern lösen. Antworten gefunden werden müssen. Wir haben gute Wir werden in unserer eigenen Verfassung keine Lösung für Voraussetzungen in unserem Land. Aber wir sollten auch das globale Flüchtlingsproblem finden. Keine Initiative wird etwas daraus machen. garantieren, dass uns die Gletscher nicht wegschmelzen. Kein Referendum wird uns davor schützen, wenn die Wirt- So, jetzt habe ich Sie aber genügend lange warten lassen. schaft flächendeckend einen Taucher macht. Die Dinge sind Würde ich hier am Grill arbeiten, hätte ich längst eine nicht einfacher, sondern komplexer geworden. Bratwurst nach vorne geschossen. 7
SGG-Lagebericht Begegnen und vernetzen Im Jahr 2017 hat die SGG zu zahlreichen Begegnungen und Tagungen, Round-Tables und Fachgesprächen eingeladen, oft zusammen mit Partnerorganisationen. Die Netzwerke der SGG wachsen kontinuierlich. Fast im Wochentakt nahm die SGG an wichtigen Netz- ihren Kindern, die immer länger im «Hotel Mama» verblei- werk-Treffen teil, sei es als Gastgeberin an der Geschäfts- ben. Mit Eltern im Pensionsalter lebt fast niemand im glei- stelle in Zürich oder als Partnerorganisation in verschiede- chen Haushalt. Vergleicht man die Länder Europas mitein- nen Gegenden der Schweiz. In den meisten Fällen ging es ander, kann man feststellen, dass da, wo der Wohlfahrtsstaat darum, wie sich die Zivilgesellschaft noch besser aus- stark unterstützt, die Zivilgesellschaft zwischen den Genera- tauschen, vernetzen und gemeinsam wirken kann, damit die tionen sich finanziell auch stärker unter die Arme greift, da- Freiwilligenarbeit in der Schweiz gefördert und der soziale für gegenseitig weniger Zeit und Raum zur Verfügung stellt. Zusammenhalt der Gesellschaft wachsen kann. Durch die Sandro Cattacin, Professor für Soziologie an der Universität Zusammenarbeit mit Hochschulen und NPO, Unternehmen Genf, sprach über die Abnahme von drei Grundpfeilern des und Vergabestiftungen, staatlichen Stellen und Dachver- Gemeinsinns: Reflexivität, Empathie und Zivilisierungs- bänden wie Profonds, Netzwerk freiwillig.engagiert, Careum, prozesse. In Zukunft gehe es darum, dass man speziell in Gemeinde- und Städteverband, SKOS, ZEWO, Economiesuis- urbanen Gebieten dafür sorgt, dass sich die Menschen dort se und SwissFoundations erhält die SGG einen breiten Ein- vertraut und heimisch fühlen. Dies sei die Voraussetzung blick in die soziale Wirklichkeit der Schweiz und kann nicht für die Entwicklung von Empathie, Solidarität und Gemein- selten als Brückenbauerin wirken zwischen Organisationen, sinn. Lea Stahel vom Soziologischen Institut der Universität die sich sonst eher nicht an einen gemeinsamen Tisch Zürich sprach über die Bedeutung von Social Media für den setzen. Neben diesen Treffen im kleinen Kreis hat die SGG Gemeinsinn. Primär dienen Facebook, Instagram und im 2017 auch mehrere grössere Anlässe gestemmt. Auf Whatsapp der Pflege privater Freundschaften. Das Soziale Seite 24 wird über die Tagung über generationenverbinden- Kapital der Gesellschaft werde dadurch aber nicht gefördert. de Arbeit in Betreuungs-Institutionen informiert. Diese Vielmehr würden Neo-Stammesgemeinschaften gebildet. wurde vom SGG-Programm Intergeneration zusammen mit dem Pflege-Verband Careum organisiert. Event N° 1: Gemeinsinn im Wandel Am 8. Juni führte die SGG im Vorfeld ihrer jährlichen Gesell- schaftsversammlung die dritte Impulsveranstaltung im Bereich Gemeinnützigkeit und Freiwilligenarbeit durch. Über 100 Personen kamen nach Flüeli-Ranft, wo das 600. Jubiläum des Landespatrons gefeiert wurde. Thema war der sich wandelnde Gemeinsinn, der letztlich die Basis bildet für das zivilgesellschaftliche Engagement. Bettina Isengard, Privatdozentin am Soziologischen Institut der Universität Zürich, sieht die Veränderung von Eigeninteressen und Ge- meinsinn in einem engen Zusammenhang mit den Verände- rungen im familiären Zusammenleben. Über 70% der Perso- nen in der Schweiz leben in Ein-Generationen-Haushalten. In Mehr Generationen-Haushalten leben primär Eltern mit Alphorn-Virtuose Enrico Lenzin 8
SGG-Lagebericht Tagung Netzwerk freiwillig.engagiert, Podiumsdiskussion v.l.n r.: Denise Moser (Innovage), Sandrine Cortessis (EHB/IFFP), Emilia Pasquier (foraus), Lukas Niederberger (SGG/SSUP), Stefan Güntert (FHNW), Latha Heiniger (CHUV) Event N° 2: Armbrust, Jodel und Alphorn die Organisationen und letztlich die gesamte Gesellschaft. An der Bundesfeier vom 1. August auf dem Rütli begeisterte Emilia Pasquier, Geschäftsführerin von foraus, moderierte Bundeskanzler Walter Thurnherr die 1 300 Gäste mit seiner die drei Podiumsgespräche zusammen mit dem SGG- geistreichen Festansprache (siehe S. 4). Armbrust-Welt- Geschäftsleiter. Der gesellschaftliche Nutzen von Freiwilli- meister Joel Brüschweiler traf aus 10 Meter Distanz eine genarbeit liegt vor allem auf der Ebene Teilhabe und Partizi- Kirsche. Und Alphorn-Virtuose Enrico Lenzin begleitete pation. Kontrovers wurde über die Frage der materiellen MISS HELVETIA Barbara Klossner beim Singen des neuen Vergütungen von Freiwilligenarbeit debattiert. Während die Nationalhymnen-Textes. Rütlipächter Mike McCardell und Einen in Vergütungen eine weitere Ökonomisierung unserer sein Team verwöhnten die Gäste mit Älplermagronen, Hörnli Lebensbereiche befürchten und auf Umfragen verweisen, und Öpfelmues sowie Würsten. Über 120 Diplomaten, die in die Vergütungen als Motivationskiller bestätigen, sehen die der Schweiz und an der Uno in Genf ihre Länder vertreten, Anderen in kleinen finanziellen Anreizen Möglichkeiten, um genossen das Natur- und Kulturereignis. Eveline Menschen zur Freiwilligenarbeit zu motivieren, die sich ein Widmer-Schlumpf sprach über die Geschichte und Zukunft Engagement sonst nicht leisten könnten. der von ihr präsidierten Pro Senectute, die 100 Jahre zuvor von der SGG gegründet wurde. Über die Herausforderungen Kaiserwetter an der GV in Obwalden ihrer Organisation sagte sie: «Es liegt an uns allen, die Die Gemeinnützige Stiftung Alte Ersparniskasse Obwalden Toleranz und das Verständnis zwischen den Generationen bescherte der SGG zwei wunderbare GV-Tage in Flüeli-Ranft. immer wieder neu zu beleben und vor allem auch ausserhalb SGG-Präsident Jean-Daniel Gerber leitete im eindrücklich der Familie immer wieder den Kontakt mit jüngeren oder renovierten Jugendstilhotel Paxmontana die 186. Gesell- älteren Menschen zu suchen. So können wir auch in Zukunft schaftsversammlung. Landammann Franz Enderli hielt ein von der gegenseitigen Solidarität einer Mehrgenerationen- gehaltvolles Referat über den 600-jährigen Bruder Klaus und gesellschaft profitieren.» die Suche des Menschen nach Sinn. Der SGG-Präsident und der Geschäftsleiter der SGG warfen den Blick zurück auf das Event N° 3: Was bringt Freiwilligenarbeit – und wem? Berichtsjahr 2016 und voraus auf die kommenden Innerhalb des Schweizer Netzwerks freiwillig.engagiert wech- Jahre. Vorstands-Mitglied Rolf Hänni präsentierte die selt die Leitung wie in Regierung und Parlament im Jah- Jahresrechnung 2016 und Röbi Grüter, Präsident der resturnus. Im Jahr 2017 war die SGG an der Reihe, vier SGG-Geschäftsprüfungskommission, empfahl der Gesell- Newsletter zu gestalten und die Fachtagung vom schaftsversammlung, die Jahresrechnung 2016 zu geneh- 6. November in Bern zu organisieren. Der Fokus lag auf dem migen und den strategischen Gremien Décharge zu erteilen, Nutzen der Freiwilligenarbeit für die verschiedenen Ziel- was prompt und klar geschah. Neu in die Zentralkommis- und Anspruchsgruppen: die Begünstigten, die Freiwilligen, sion wurde Andreas Helbling als Vertreter der Thurgau- 9
SGG-Lagebericht ischen Gemeinnützigen Gesellschaft gewählt. Und Katja gedankt für die erstklassige Planung und Durchführung des Wiesendanger, Direktorin von Pro Juventute, wurde als Gast Rahmenprogramms der GV. mit beratender Stimme in die Zentralkommission gewählt. Die Revisionsstelle PricewaterhouseCoopers (PwC) wurde Mit der ZK «Heimat» erleben für ein weiteres Jahr wiedergewählt. Speziell geehrt wurde Die Zentralkommission, in welcher die Präsidenten grosser Heinz Külling, der 10 Jahre lang in der ZK wirkte und im Jahr kantonaler Gemeinnütziger Gesellschaften sowie Vertreter 2013 die SGG zu ihrer GV nach Weinfelden einlud. Das ehe- wichtiger NPO die Geschäfte der GV vorbereiten und malige SGG-Vorstandsmitglied Doris Lüscher wurde speziell wichtige Entscheide treffen, tagte am 7. April in Zürich und geehrt für ihr Engagement als Delegierte der SGG im am 6. Oktober in Lenzburg. Stiftungsrat Schloss Turbenthal. Nach der GV besichtigten In der April-Sitzung hatte die ZK für die Ausstellung manche Gäste das Wohnhaus sowie das Geburtshaus von «HEIMAT» im Stapferhaus Lenzburg CHF 50 000 gespro- Bruder Klaus. Und nach dem Apéro, den die Obwaldner chen. Der SGG-Präsident informierte über die Themen des Kantonalbank spendierte, genossen rund 85 SGG-Mitglieder Vorstands: die Neuformulierung der Finanzstrategie sowie ein feines Abendessen mit Obwaldner Spezialitäten und mit die Sondierung neuer Förderprojekte in den Bereichen der lokalen Musikgruppe «Siidhang». Beim Essen ehrten Freiwilligenarbeit und soziale Kohäsion. Die ZK genehmigte auch Ständerat Erich Ettlin, Nationalrat Karl Vogler, zu Handen der GV den Geschäftsbericht und die Jahres- Kantonsratspräsident Willy Fallegger und Paul von Wyl, rechnung 2016. Sie beschloss die weitere Finanzierung für ehemaliger Präsident der Obwaldner Gemeinnützigen, die die 40%-Koordinations-Stelle der «Plattform Zivilgesell- SGG durch ihre Präsenz. Am nächsten Morgen berichteten schaft in Asyl-Bundeszentren» (ZIAB). Ferner genehmigte Sachselns Gemeindepräsident Peter Rohrer sowie der frühe- sie die Durchführung eines 4. Freiwilligen Monitors im Jahr re Kantons-Oberförster Peter Lienert über die Hochwas- 2020 und sprach dafür einen Betrag von CHF 173 000. ser-Katastrophe in Sachseln vom 15.08.1997. Danach Schliesslich wurden Ort und Datum für die GV 2019 genannt: hatten die rund 50 Gäste die Wahl, das Museum Bruder 13./14. Juni in St. Gallen. Klaus in Sachseln oder die Sammlung Meinrad Burch- Der ZK-Sitzung vom 6. Oktober ging ein Treffen mit den Korrodi in Sarnen zu besuchen. Von beiden Orten kehrten Geschäftsleitungen der kantonalen und regionalen Gesell- die Besucher begeistert zurück. Beim Mittagessen sprach schaften voraus, wo wertvolle Erfahrungen ausgetauscht Cécile Comina als Vertreterin der «Société vaudoise d’utilité wurden. Die Führung durch die Ausstellung «HEIMAT» im publique» (SVUP) den «Toast à la patrie», was bedeutet, Stapferhaus Lenzburg stiess auf ein starkes Interesse. An dass die SVUP am 7.—8. Juni 2018 zur nächsten SGG-GV der eigentlichen ZK-Sitzung wurde in einer Schweigeminute nach Yverdon-les-Bains einlädt. Dem Obwaldner Organisa- des verstorbenen Ulrich Pfister, Präsident der GG des tionskomitee, Hugo Amrhein und Peter Bucher, sei herzlich Kantons Zürich, gedacht. Die ZK genehmigte das Budget 2018 der SGG. Finanzstrategie verlangt Sondersitzungen Der Vorstand traf sich 2016 fünf Mal. Daneben kamen ein- zelne Vorstandsmitglieder in unterschiedlichen Formatio- nen zusammen. Der Finanz-Ausschuss, die REKO, sowie die Arbeitsgruppe Finanzstrategie trafen sich regel- mässig mit externen Fachpersonen, um die Anlagericht- linien der Finanzen für die nächsten zehn Jahre neu zu definieren. Dieser Prozess hat mehrere Gründe. Erstens sind Aktien und Immobilien seit einiger Zeit sehr hoch bewertet. Und zweitens sind Zinsen sehr tief bis negativ. In der zwei- tägigen Klausursitzung des Vorstands vom 19./20. Januar in Dürrenroth wurde über die Finanzstrategie sowie über die möglichen neuen Förderprojekte in den Bereichen Frei- Schmuck aus der Sammllung von Meinrad Burch-Korrodi in Sarnen willigenarbeit und soziale Kohäsion beraten. Auch wurden 10
SGG-Lagebericht Der SGG-Vorstand v.l.n r. oben: Jean-Daniel Gerber, Heinz Altorfer, Elisabeth Baume-Schneider, Beate Eckhardt v.l.n.r. unten: Rolf Hänni, Martin Hofer, Urs W. Studer, Filip Uffer Möglichkeiten für ein stärkeres Engagement der SGG in der men. Der Vorstand beschloss, die Finanzstrategie und das Romandie erwogen. Anlagereglement der SGG für die kommenden 10 Jahre neu zu definieren. Gutgeheissen wurde auch die Publikation und Buchhaltung geht extern Übersetzung des SOS-Beobachter-Ratgebers «Wenn das In der Sitzung vom 16. März teilte Filip Uffer mit, dass er Geld nicht reicht», der Armutsbetroffene wie auch Fachleute seinen Platz im Vorstand für eine jüngere Person aus der bei Stiftungen und in Sozialfachstellen über die Sozialhilfe Romandie frei geben möchte. Präsident Jean-Daniel Gerber informiert. Mehrere Fördergesuche wurden behandelt und bedauert den Entscheid und dankte dem früheren Direktor für zwei Forschungsprojekte der Universitäten Genf und der Waadtländer Pro Senectute-Sektion für sein langjähri- Neuenburg im Bereich Freiwilligenarbeit Förderbeiträge be- ges Engagement im Vorstand. Die Geschäftsleitung infor- schlossen. Bundeskanzler Walter Thurnherr hat als Redner mierte über die neue Organisation der SGG-Buchhaltung. für die Bundesfeier vom 1. August 2017 zugesagt. Der neue Nach der Frühpensionierung von Hanspeter Saxer würde ab Textvorschlag zur Schweizer Nationalhymne soll im Vorfeld Juni das Treuhandbüro Treuvision Buchhaltung, Reporting des 1. August in den Gemeinden verbreitet und parallel dazu sowie die Personaladministration übernehmen. Der Lagebe- ein breites Unterstützungskomitee aufgebaut werden. richt, die Jahresrechnung und die detaillierte Rechnung Schliesslich wird ein Antrag an die ZK beschlossen, einen 2016 wurden einstimmig zu Handen ZK und GV angenom- weiteren Freiwilligen-Monitor im Jahr 2020 herauszugeben. Die SGG in Zahlen 2017 2016 2015 2014 Anzahl SGG-Mitglieder 866 927 976 1 200 Anzahl Empfänger Newsletter 4 344 4 521 3 740 0 Einnahmen SGG-Mitgliedschaften in CHF 68 570 74 160 81 089 106 235 Einnahmen Mitgliedschaften GGs in CHF 3 500 3 600 4 035 4 080 Einnahmen Spenden/Legate in CHF 1 040 885 135 927 54 425 252 692 Gesamtvermögen in CHF 87 225 603 83 448 707 86 028 626 87 491 251 11
SGG-Lagebericht Suche nach Vorstandsmitglied Intergeneration präsentiert. Die Online-Plattform, die In der Sitzung vom 18. Mai diskutierte der Vorstand über Präsenz in den Sozialen Medien sowie die organisierten eine Liste möglicher Kandidatinnen und Kandidaten für die Tagungen erhielten sehr gute Bewertungen und werden Nachfolge von Filip Uffer. Eine Reihe von Förderge- darum im gleichen Rahmen weiter gefördert. Der Vorstand suchen wurde besprochen und darüber entschieden. Und genehmigte den Wahlvorschlag der GG des Kantons Zürich, die Vernehmlassung des Bundesrats gegen die weitere den neuen Präsidenten Johannes Brühwiler als Nachfolger Unterstützung des von der SGG gegründeten Elementar- von Ulrich Pfister in die ZK aufzunehmen. Diskutiert wurde schädenfonds wurde erörtert. über den Stand der Neudefinition der Finanzstrategie. Der Vorstand beschloss mehrere Förderbeiträge: für die geplan- Die Sitzung vom 14. September fand im Berner Generatio- te Studie von Prof. Carlo Knöpfel über die künftigen Ein- nenhaus statt. Das Vorgehen zur Kontaktnahme mit Kandi- kommensverhältnisse der Rentner, eine Studie über Gender- datinnen und Kandidaten für den Vorstand sowie personelle gerechtigkeit in Generationen-Projekten sowie ein Projekt Fragen zu den von der SGG verwalteten Stiftungen wurden der Uni St. Gallen zur Förderung gemeinnütziger Freiwilli- besprochen. Mögliche Themen für die Vorstands-Retraite genarbeit durch Studierende. Gesprochen wurde auch ein vom Januar 2018 wurden gesammelt. Das Budget 2018 Förderbeitrag für eine geplante Forschungsarbeit über wurde besprochen und als Antrag an die ZK genehmigt. Zu- Freiwilligenarbeit an der Hochschule für Soziale Arbeit dem hiess der Vorstand die Förderung der Smartphone-App in Lausanne. «SQWISS» gut, die mit Videoclips über die Geschichte des Rütli und später über insgesamt 5 000 bedeutsame Orte der Sinkende Mitgliederzahl Schweiz informieren soll. Der Verein SGG hat wie in den Vorjahren um weitere 50 Personen abgenommen. Alter und Tod sind dafür die Haupt- In der Sitzung vom 14. Dezember wurde die vom Vorstand gründe. Den rund 80 Austritten standen erfreulicher Weise gewünschte externe Evaluation des SGG-Programms 32 Eintritte von neuen Mitgliedern gegenüber. Seit 2015 bietet die SGG jeweils eine Lehrstelle im kaufmännischen Bereich an. v.l.n.r. Angela Gallmann 2016/2017, Fatima Elmi 2017/2018, Niyati Prayaga 2015/2016, Christa Erb, Lehrlingsausbildnerin. 12
SGG-Lagebericht SGG-Team v.l.n.r. oben: Lukas Niederberger, Gabrielle Ballmer, Monika Blau, Christa Erb, Fatima Elmi, Mitte: Helene Hofer, Tamara Jucker, Renata Kubova, Claudia Manser, Nina Meili, unten.: Andrea Ruckstuhl, Jacqueline Schärli, Ruedi Schneider, Claudia Staub Mitarbeitende an der SGG-Geschäftsstelle Name Arbeitsbereiche Stellen-% Ballmer Gabrielle Einzelfallhilfe (französisch/italienisch) 30 Blau Monika Intergeneration 70 Erb Christa Administration, Rütli und Bundesfeier 100 Elmi Fatima Administration (in Ausbildung, seit Juli 2017) 100 Gallmann Angela Administration (in Ausbildung, bis Juli 2017) 100 Hofer Helene Administration, Rütli und Bundesfeier 60 Jucker Tamara SeitenWechsel, Einzelfallhilfe, Administration SGG, Job Caddie 80 Kubova Renata SeitenWechsel 60 Manser Claudia Job Caddie Zürich 60 Meili Nina Job Caddie Schweiz 50 Niederberger Lukas Geschäftsleitung 100 Ruckstuhl Andrea Job Caddie Zürich 80 Saxer Hanspeter Finanzen, Liegenschaften (bis Juni 2017) 80 Schärli Jacqueline SeitenWechsel 70 Schneider Ruedi Intergeneration 50 Staub Claudia Kommunikation, Web, Projektförderung 70 13
Donatorenliste / Liste des donateurs Donatorenliste der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft 1997–2017 Liste des donateurs de la Société suisse d'utilité publique 1997–2017 Legate, Nachlässe, Spenden und errichtete Fonds / Legs, successions, dons et fonds créés 1997—2010 Legat Arthur und Rosa Knechtli-Kunz 20 000 000 Hans Weinmann 29 000 Geschwister Baltischweiler 13 278 000 Legat Fritz Weilenmann 27 000 Ch. & W. Bosch 5 487 000 Martha Bürki, Sigriswil BE 22 000 Legat Elisabeth Ebner-Kesselring, Zürich 4 632 000 August Bosshard, Oberengstringen ZH 20 000 Legat Armin Huber, Steinhausen ZG 3 990 000 PricewaterhouseCoopers, Zürich 12 750 Legat Alice Hardmeier-Benz, Zumikon ZH 3 289 000 Dr. S. & M. Popper 2 762 000 2011 Stiftung Hilfe im Berggebiet 2 579 000 PricewaterhouseCoopers, Zürich 12 200 Max Raths 2 413 000 Hermann Klaus-Stiftung, Zürich 10 000 Legat Armin Huber 2 370 000 Dr. Arthur und Estella Hirzel-Callegari-Stiftung, Legat Viktor Bohren, Zürich 1 744 000 Zürich 5 000 Hans Kreis 1 626 000 Georges-Claraz 568 000 2012 Legat Frieda Hübscher, Zollikerberg 478 000 Nachlass Lutz Nelly 300 000 Lotte Nelly Haggenmacher 447 000 Nachlass Frick Anna Susanna 11 340 Legat Rudolf von Ballmoos 308 000 Hermann Klaus-Stiftung, Zürich 10 000 Dr. Fritz Bek 290 000 PricewaterhouseCoopers, Zürich 9 200 Legat Otto Plüss 210 000 Dr. Arthur und Estella Hirzel-Callegari-Stiftung, Legat Hermann Tobler, Amriswil TG 160 000 Zürich 5 000 Hermann Klaus-Stiftung, Zürich 140 000 Dr. Arthur und Estella Hirzel-Callegari-Stiftung, 2013 Bad Zurzach AG 105 000 Nachlass Ernst Tanner, Winterthur 299 902 Legat Charles Gamper, Luzern 100 000 Von ungenannt 51 000 Legat Alcide Birbaum 100 000 Geschwister Kahl Stiftung 30 000 Heinrich Krause-Senn 100 000 Hermann Klaus-Stiftung, Zürich 10 000 Legat Hedwig Bindschedler, Küsnacht ZH 100 000 PricewaterhouseCoopers, Zürich 9 200 Adolf Vollenweider 93 000 Emil Zimmermann 91 000 2014 Carl Breny 81 000 Schenkung Frau N. Oetiker Zürich 201 562 H.&H. Schubiger-Plüss 72 000 Valüna-Stiftung, FL-Vaduz 20 000 Emil Zimmermann 65 000 Gerber Jean-Daniel, Jegenstorf 12 000 Kurt Wetzel-Ilg, Zürich 64 000 Hermann Klaus-Stiftung, Zürich 10 000 Legat Josef Bättig Josef, Zürich 59 000 PricewaterhouseCoopers, Zürich 9 000 Legat Hermann Tobler 56 000 Legat Otto Rüedi, Zürich 50 000 2015 Heinrich Huber 50 000 Valüna Stiftung, FL-Vaduz 20 000 Legat Corinne Rose Stütz-Zurbrügg, St. Gallen 50 000 Gerber Jean-Daniel, Jegenstorf 12 000 Legat Hedwig Fritsche, Zürich 50 000 Hermann Klaus-Stiftung, Zürich 10 000 Otto Bébié 43 000 PricewaterhouseCoopers, Zürich 9 000 Lako 36 000 14
Donatorenliste / Liste des donateurs 2016 2017 Legat aus Grabfonds Jeanne Bebler-Kling 67 999 Legat Ursula Marie Lustenberger-Eils, Zürich 1 000 000 Paul Schiller-Stiftung, Lachen 30 000 Gerber Jean-Daniel, Jegenstorf 12 000 Gerber Jean-Daniel, Jegenstorf 12 000 Hermann Klaus-Stiftung, Zürich 10 000 Hermann Klaus-Stiftung, Zürich 10 000 PricewaterhouseCoopers, Zürich 9 000 PricewaterhouseCoopers, Zürich 9 000 Danke! Merci! Grazie! Grazia fitg! Dank grosszügiger Spenderinnen und Spender, Legate und Nachlässen darf die SGG viele armutsbetroffene Personen und Familien in der Schweiz unterstützen sowie soziale Projekte fördern. Personen, die zu Lebzeiten sowie über den Tod hinaus ein bestimmtes sinnvolles Anliegen unterstützen wollen, können bei der SGG mit einem Legat unterstützen. Bei Interesse können Sie gerne persönlichen Kontakt aufnehmen mit der SGG-Geschäftsleitung. Merci! Grazie! Grazia fitg! Danke! Grâce à la générosité de donatrices et donateurs privés, administrant des legs et des successions, la SSUP est en mesure d’encourager des projets à caractère social et d’assister financièrement de nombreuses personnes et familles vivant en Suisse affectées par la pauvreté. Ceux et celles qui, de leur vivant ou à la suite de leur décès, souhaitent soutenir une cause précise peuvent donner un legs à la SSUP. Veuillez contacter directement la direction de la SSUP. 15
Förderung Freiwilligenarbeit Freiwillig — ein Begriff im Wanken Im Berichtsjahr hat die SGG zwei Tagungen zum Thema Freiwilligenarbeit organisiert, erstmals spezifische Factsheets zur Freiwilligenarbeit in elf Bereichen verbreitet, mehrere Forschungsarbeiten unterstützt und ein neues Förderprojekt sondiert. Präsidium des nationalen Netzwerks Monitor Nummer 4 in Planung Im Geschäftsbericht der SGG (s. Seite 8) wurde die SGG- Die drei Freiwilligen-Monitore von 2006, 2010 und 2016 Freiwilligen-Tagung vom 7. Juni in Flüeli-Ranft über den haben schweizweit zu einer stärkeren Wahrnehmung der Wandel des Gemeinsinns bereits erwähnt. Auch die von der unbezahlten, gesellschaftlich notwendigen Dienste geführt. SGG organisierte Freiwilligen-Tagung vom 6. November in Viele Gemeinden zeichnen am 5. Dezember Freiwillige aus, Bern über den Nutzen von Freiwilligenarbeit fand dort bei SRF werden zum Jahresbeginn jeweils «Helden des Erwähnung. Die Tagung in Bern führte die SGG im Rahmen Alltags» gewählt, und viele NGO und NPO haben Stellen zur des Schweizerischen Netzwerks freiwillig.engagiert durch. Freiwilligen-Koordination geschaffen. Der vierte Freiwilli- In diesem Netzwerk fördern 16 nationale Organisationen gen-Monitor ist für das Jahr 2020 geplant. Dieser wird seit 2012 das Thema Freiwilligenarbeit. Drei Organisationen speziell die Bereitschaft zu Freiwilligenarbeit bei jenen bilden im Turnus die Steuergruppe, eine von ihnen präsidiert befragen, die bisher noch nicht freiwillig wirken. Der Monitor für ein Jahr das Netzwerk. Im Jahr 2017 war die SGG an der wird auch die Betreuungsaufgaben gegenüber Angehörigen Reihe. Neben der Planung, Organisation und Leitung der genauer untersuchen, um die Schnittmenge zwischen Tagung vom 6. November bestand die Arbeit in der Redak- Familienarbeit, informeller Freiwilligenarbeit im per- tion von vier Online-Newsletters. sönlichen Umfeld und formeller Freiwilligenarbeit in Vereinen und Organisationen genauer zu bestimmen und Knackpunkt Vergütungen eventuell neu zu definieren. An der Freiwilligen-Tagung vom 6. November wurde enga- giert über die kontroverse Frage der materiellen Vergütung Factsheets – ein einfacher Zusatz-Service von Freiwilligenarbeit diskutiert. Professor Theo Wehner Die SGG liess von Lamprecht & Stamm auf der Basis der sieht in finanziellen Vergütungen eine unnötige Förderung Monitor-Daten im Berichtsjahr 2017 erstmals Factsheets der Ökonomisierung all unserer Lebensbereiche. Carine kreieren für 11 verschiedene Bereiche der Freiwilligenarbeit. Fleury Bique vom Schweizerischen Roten Kreuz betonte, Die Factsheets bieten auf je 2 Seiten Detailanalysen zur dass jede Tätigkeit, für die mehr als reine Spesen ausbezahlt Freiwilligenarbeit in den Bereichen Sport, Kirchen, Soziales, werden, als Erwerbsarbeit bezeichnet und darum als solche Kultur, Menschenrechte, Umwelt, Spiel und Freizeit, Inte- deklariert werden müsse. Ansonsten sei sie Schwarzarbeit ressenverbände, öffentlicher Dienst, Jugendorganisationen, zu prekärem Lohn. Für andere Exponenten stellen monetäre politische und öffentliche Ämter sowie politische Parteien. Vergütungen eine Möglichkeit dar, um Menschen zur Frei- Hält man die Factsheets nebeneinander, fallen zwischen willigenarbeit zu motivieren, die sich ein Engagement sonst den gesellschaftlichen Bereichen starke Unterschiede auf. nicht leisten könnten. Einig waren sich alle, dass der Frei- In Sportvereinen wirken 14% der erwachsenen Männer frei- willigenbegriff einer Differenzierung bedarf. Einerseits ist zu willig und nur 7,5% der Frauen. In den politischen Parteien klären, ob und wann die Betreuung von Angehörigen, die an wirken je nach Altersgruppe bis zu 4 Mal mehr Männer als sich zur Haus- und Familienarbeit gehört, als Freiwilligenar- Frauen freiwillig. Handkehrum wirken doppelt so viele Frau- beit gelten kann. Andererseits könnte neben «Freiwillige» ein en als Freiwillige im kirchlichen Bereich. Die Factsheets zweiter Begriff für gemeinnützig Engagierte geschaffen zeigen auch auf, dass das freiwillige Engagement in den werden, die eine materielle Vergütung erhalten – analog zu verschiedenen Sprachregionen differenziert zu betrachten den «Volontaires», die im Gegensatz zu den «Bénévoles» ist. In der Deutschschweiz wirken mehr Personen freiwillig finanziell entschädigt werden. in Sportvereinen und in politischen Parteien, aber in 16
Förderung Freiwilligenarbeit Factsheet für Freiwilligenarbeit in politischen Parteien Umwelt-, Menschrechts- und Sozialkaritativen Organisatio- travail social et de la santé in Lausanne über die Freiwilligen- nen sind Romands und Tessiner ebenso stark oder gar arbeit von Frauen seit 1971 in der Quartierarbeit von stärker freiwillig engagiert als in der Deutschschweiz. Lausanne. Ein Forschungsgesuch über informelle kommu- nale Freiwilligenarbeit im Dienst der Integration wird derzeit Freiwilligenforschung fördern noch beurteilt. Und zwei Gesuche über die Zukunft des Bei der SGG-Kommission Forschung Freiwilligkeit (KFF) Milizamts und über die Vereinbarkeit von Beruf und Amt aus wurden im Berichtsjahr vier Forschungsgesuche im Bereich Sicht von Miliztätigen wurden abgelehnt. Vier weitere Freiwilligenarbeit eingereicht. Die SGG sprach CHF 40 000 Forschungs-arbeiten, die von der SGG seit 2015 unterstützt für eine Studie von Carola Togni an der Haute école de und begleitet werden, werden im Jahr 2018 vollendet. 17
Förderung Freiwilligenarbeit Factsheet für Freiwilligenarbeit in Sportvereinen Wussten Sie, dass … … über 30% der erwachsenen Bevölkerung der Schweiz in mindestens einem der 19 500 Sportvereine Mitglied sind und dass die rund 335 000 Freiwilligen im Durchschnitt 11 Stunden pro Monat in Sportvereinen wirken, was 2 000 bezahl- ten Vollzeitstellen entspricht? … sich auf dem Land nicht darum mehr Freiwillige engagieren als in Agglomerationen und Städten, weil es auf dem Land besonders viele Vereine gibt, sondern weil dort mehr Freiwillige im öffentlichen Dienst und in öffentlichen Ämtern tätig sind als in Städten und Agglomerationen, wo diese Arbeiten von Beamten wahrgenommen werden? 18
Förderung Freiwilligenarbeit Mehr als 240 Interessierte wohnen der Tagung des Schweizerischen Netzwerks freiwillig.engagiert in Bern bei. Das haben wir 2017 erreicht Ziele 2018 ublikation von Factsheets zur Freiwilligenarbeit in P E ntwicklung eines neuen Projekts zur Förderung 11 verschiedenen Bereichen. der Freiwilligenarbeit vor Ort. Durchführung der dritten Impulsveranstaltung über urchführung der vierten Impulsveranstaltung über D Gemeinnützigkeit und Freiwilligenarbeit. Freiwilligenarbeit am 7. Juni 2018 in Yverdon-les-Bains. Präsidium Schweizerisches Netzwerk freiwillig.engagiert E ntwicklung des Fragebogens für den (inkl. Newsletters und Tagungsleitung). Freiwilligen-Monitor 2020. Unterstützung und Begleitung neuer Forschungsprojekte. F örderung von Projekten Dritter mit hohem Anteil an Freiwilligenarbeit. Förderung der Freiwilligenarbeit in 2017 2016 2015 2014 Zahlen Einnahmen Monitor-Partner CHF 43 200 37 200 42 000 141 453 Forschungsbeiträge CHF –88 915 –125 749 –63 671 –35 160 Freiwilligen-Monitor CHF –55 400 –112 206 331 250 –196 344 Tagungen/Publikationen CHF 24 879 –8 000 –7 856 –250 Personalkosten und Diverses CHF –68 847 –41 477 –32 754 –12 451 Projekt «Engagement vor Ort» CHF –2 033 0 0 0 Infrastrukturkosten CHF –15 726 –5 428 –4 441 –1 889 Gesamtergebnis CHF –162 842 –255 660 –397 972 –104 641 19
Programm SeitenWechsel Neue Workshops für Teams & Lernende SeitenWechsel ist neu auch eine Kurzzeit-Weiterbildung. Seit 2017 sind neben der 5-tägigen Weiterbildung auch Tages-Einsätze für Teams im Angebot. Für zwei Unter- nehmen hat SeitenWechsel bereits Team-Workshops organisiert, davon eine Weiter- bildung für 44 Lernende gleichzeitig in zwei sozialen Institutionen. 1-Tages-Team-Workshop erlebte Première mit einer geistigen Behinderung) in Jona, nahm SeitenWech- SeitenWechsel hat auf die Nachfrage nach kurzen Formen sel die Herausforderung an. Die jungen Menschen arbeite- reagiert: Neu gibt es eintägige Einsätze in sozialen Institu- ten zwei Tage in der Haustechnik, der IT, im Zweiradatelier, tionen. Ein Team der Siemens testete einen solchen Work- am Fliessband, im Personalrestaurant und in der Montage. shop im Wohnhaus Bärenmoos der Stiftung WFJB. Die Trotz der Kürze wurden sie sich der sozialen Verantwortung 7 Teilnehmenden setzten sich am eigenen Leib dem Thema zumindest ansatzweise bewusst, wie die Auswertung zeigte: Körperbehinderung im Arbeitsalltag aus und erfuhren, wie «Strengt euch an und macht etwas aus eurem Leben», das Wort Zusammenarbeit eine neue Bedeutung bekam. Der schrieben sie, oder: «Keine Vorurteile, man sieht nicht alles Einsatz bekam viel Zuspruch. Bereits sind vier weitere Work- auf den ersten Blick». shops im Bärenmoos, in der Psychiatrie, in einem sozialpä- dagogisch geführten Gasthaus und in einer Gassenküche Teilnahmezahlen spiegeln den Druck in Firmen wider terminiert. Neben exklusiver Mitarbeit umfassen sie praxis- Manche Grosskunden von SeitenWechsel sind langjährige nahe Auseinandersetzungen mit Themen wie Zusammen- Partner: UBS, LGT, Crédit Suisse, Bank Vontobel sowie arbeit, wertschätzende Kommunikation, Umgang mit Belas- Migros Luzern, seit einigen Jahren auch die SBB und PwC. tung oder Konflikten am Arbeitsplatz. Wie jedes Jahr variiert die Teilnahme von Kaderleuten aus Wirtschaft und Verwaltung. Sobald neue Strategien, 44 Lernende von Sonova lernen in einer anderen Welt Strukturwandel sowie Chefwechsel in der HR-Abteilung 44 Lernende, 3 Tage und das Thema soziale Verantwortung anstehen, werden als eine der ersten Massnahmen die Wei- und Erlebnis im Team: So lauteten die Eckdaten zur Anfrage terbildungsmöglichkeiten sistiert. Im Berichtsjahr 2017 der Lehrlingsverantwortlichen des Hörgeräte-Herstellers gönnten 15 Unternehmen insgesamt 99 Führungsleuten Sonova. Zusammen mit dem Werk- und Technologiezen- einen SeitenWechsel. trum Linthgebiet im Industriegebiet von Rapperswil (für stellenlose Menschen) und der Stiftung Balm (für Menschen Weitere Informationen: www.seitenwechsel.ch Wussten Sie, dass … … die Produktpalette von SeitenWechsel aus 5-tägiger Intensiv-Weiterbildung, eintägigen Team-Workshops und massgeschneiderter Inhouse-Beratung besteht? … aus den sozialen Partner-Institutionen 17 Personen einen «umgekehrten» SeitenWechsel bei unseren Partnern in der Wirtschaft machten? 20
Programm SeitenWechsel Foto: SeitenWechsel Am Offenen Markt, wo Weiterbildungsplätze vermittelt werden, informieren sich Teilnehmende über das Angebot in den sozialen Institutionen. Das haben wir 2017 erreicht In der Romandie und im Tessin haben sich vier neue 99 Kaderleute aus 15 Unternehmen haben den 5-tägigen soziale Institutionen bereit erklärt, Teilnehmer im Seiten- SeitenWechsel in einer sozialen Institution verbracht. Wechsel zu begleiten. Dafür hat SeitenWechsel 9 Vermittlungs-Märkte und Bei den «Wirtschaftsfrauen Basel» konnte SeitenWechsel 9 Auswertungen durchgeführt. In den Workshops setzten sein Programm vorstellen und wurde als Partner-Organisa- sich insgesamt 51 Teilnehmende mit dem Thema Soziale tion der «Wirtschaftsfrauen Schweiz» aufgenommen. Verantwortung auseinander. Zusammen mit den eintägi- gen Team-Workshops haben 150 Personen ein Angebot von SeitenWechsel genutzt. Ziele 2018 Erstmals veranstaltete der SeitenWechsel einen Offenen Ausbau der eintägigen Team-Workshops. Markt, wo Weiterbildungsplätze in sozialen Institutionen vermittelt wurden für einzelne Interessierte aus Unterneh- eitere Durchführung von offenen Vermittlungs- W men, die noch nicht Partner sind von SeitenWechsel. Märkten für individuell Interessierte. SeitenWechsel in Zahlen 2017 2016 2015 2014 Anzahl SeitenWechsler 150* 146 148 143 Anzahl Unternehmen 17** 18 22 13 Einnahmen in CHF 190 546 280 834 278 247 269 466 Direkte Kosten in CHF –17 191 –17 951 –10 962 –39 887 Ausgaben Jubiläum in CHF 0 0 0 –23 594 Personalaufwand in CHF –251 239 –256 751 –264 224 –262 817 Infrastrukturkosten in CHF –48 070 –35 827 –40 602 –31 270 Gesamtergebnis –125 954 –29 695 –37 541 –88 102 * enthält 51 Workshop-Teilnehmende und 99 Intensiv-Woche-Teilnehmende (von denen 14 Einsatzplätze 2016 bezahlt wurden) ** davon zwei Unternehmen für Team-Workshops SeitenWechsel Programmleitung: Jacqueline Schärli und Renata Kubova / Koordination Romandie: Sonia Weil / Administration: Tamara Jucker 21
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