Eine Airline auf Erfolgskurs - IDEX im Zeichen des Terrors Military Aviation - Cockpit - Magazin
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Das Schweizer Luftfahrt-Magazin Nr. 04/April 2015 CHF 8.20 / € 5.50 British Airways Eine Airline auf Erfolgskurs 0 4 Military Aviation Civil Aviation Helicopter 770010 011006 IDEX im Zeichen Einblick in den Neue Vortex- des Terrors Alltag einer Crew Recovery-Methode 9
Swiss Excellence in Business Aviation Corporate and private aircraft maintenance, refurbishment and completion services, aircraft management and charter operations. AMAC Aerospace Switzerland AG Telephone + 4 1 58 310 31 31 Henric Petri -Strasse 35 info @ amacaerospace.com 4051 Basel, Switzerland www.amacaerospace.com ad_amac_cockpit_apr15_210x297.indd 1 16.03.15 08:46 Cockpit04_02_Inserate.indd 48 16.03.15 09:12
Cockpit 04 2015 Editorial 3 Foto: Reto Hofmann Take your seats Liebe Leserinnen und Leser «Du wirst alt!», meint meine Bürokollegin wenig charmant. eute profitabel, sozusagen der Shooting-Star innerhalb h Es sind eben Jahrestage, die einem vor Augen führen, wie des Konzerns. Sie macht oft vieles richtig und oft besser als schnell die Zeit vergeht. die Kranich-Mutter, die sich immer wieder mit Streiks und Am 22. März jährte sich jener Tag bereits zum zehnten Mal, Streikandrohungen ihrer Angestellten konfrontiert sieht. als die übermächtige deutsche Lufthansa die kleine Swiss Die Wende ebenfalls geschafft hat die renommierte British für ein Butterbrot erwarb. Jene Swiss, die sich dank Steuer- Airways, die – wie die Air France früher mit ihren Concor- Milliarden 2002 wie Phoenix aus der de-Maschinen – den anderen Airlines voraus und bei den Asche des Swissair-Debakels wieder Viel-und Schnellfliegern sehr beliebt war und ist. Dies nicht erhoben hatte. Immerhin konnte zuletzt dank einer rigorosen Sparpolitik. Wie es mit der BA dank der Lufthansa ein drohendes weitergeht, erfahren Sie im Interview ab Seite 16. zweites Grounding verhindert wer- den. Mit Christoph Franz übernahm ein deutscher Manager das Zepter; ei- Herzlichst, ner, der sich erstaunlich schnell den Patrick Huber, Chefredaktor Schweizer Gepflogenheiten ange- passt hatte. Im kleinen Bild (von links) Christoph Franz, Swiss-VR-Präsident So entwickelte sich die serbelnde Pieter Bouw und LH-CEO Wolfgang Mayrhuber bei der Vertrags- Fluggesellschaft prächtig und ist unterzeichnung am 22. März 2005.
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Cockpit 04 2015 Inhalt 5 Military Aviation Report Military Aviation 6 6 Abu Dhabi im Zeichen 28 Spotter-Hochburgen Neuer Erdkämpfer an der des Kampfs gegen Bangkok und Phuket den Terror sind gefragt Militär-Show in Abu Dhabi 12 Letzte zwei Fokker 50 30 Die spektakulärsten an die Navy Perus Landeplätze verkauft in der Karibik Civil Aviation Helicopter 14 Austrian Airlines und 33 Data Sheet: Airbus Niki machen Boden gut Helicopters AS332L2 16 Flugzeugmuseum in Super Puma Mk. II Toulouse zeigt Caravelle 34 Wie ein revolutionäres und Concorde Vortex-Recovery-Modell Civil Aviation 16 20 Was vor dem Start Unfälle verhindert Flugzeugmuseum in Toulouse eines Flugzeugs passiert History begeistert die Besucher 38 Der Schatten-Jäger Cover Story 22 Katja Selle äussert sich Regelmässige Rubriken zu den Plänen der BA in Zürich 3 Take your Seats 10 Inside Mittelposter 19 Your Captain speaking… 26 KLM-Jumbo beim 36 SHA Inside Anflug auf Sint Maarten 37 Heli Focus Report 41 Vor 20 Jahren 42 44 Gallery News 28 In Thailand landen und starten viele «Exoten» 48 HB-Register 50 Letzte Seite: Cartoon, Wettbewerb, Events Titelbild: British Airways ist in London Heathrow der Platzhirsch. Bild: BA Herausgeber: Anzeigenverkauf: Schnupperabo (für 3 Text- und Bolliger, Hansjörg Egger, Druckvorstufe: Jordi AG – das Medienhaus Jordi AG – das Medienhaus Monate): Fr. 20.– Bildredaktion: Markus Herzig, Walter Hodel, Swiss Aviation Media Verlag «Cockpit» Christian Aeschlimann Einzelverkaufspreis: Fr. 8.20 Swiss Media Aviation Felix Kälin, Ian Lienhard, Zurzacherstrasse 64 Postfach 96, 3123 Belp Aemmenmattstr. 22 inkl. Porto und MWSt. Zurzacherstrasse 64 Georg Mader, Rolf Müller, CH-5200 Brugg Zentrale: +41 31 818 01 11 3123 Belp Auslandabo steuerfrei, Porto 5200 Brugg Jürgen Schelling, Samuel Telefon: +41 56 442 92 46 Fax: +41 31 819 38 54 Telefon +41 31 818 01 42 nach Aufwand Telefon: +41 56 442 92 46 Sommer, Dr. Bruno Stanek, verlag@swissaviation.ch www.cockpit.aero inserate@cockpit.aero Preisänderungen Fax: +41 56 442 92 43 Hans-Heiri Stapfer, Thomas Druck und Vertrieb: vorbehalten. redaktion@cockpit.aero Strässle, Dennis Thomsen, Verlagsleitung: Roger Schenk Aboservice: Jordi AG – das Medienhaus Auflage Website: www.cockpit.aero Claudia von Känel, Simon Verlagssupport: Daniel Jordi Jordi AG – das Medienhaus Aemmenmattstr. 22 6000 Exemplare Vogt, Franz Wegmann, «Cockpit» erscheint Aemmenmattstr. 22 Chefredaktor: 3123 Belp (gedruckt auf FSC- 11 775 Leser (gemäss Anton E. Wettstein, Rino monatlich am Ende Franziska Schüller Patrick Huber zertifiziertem Papier) Umfrage 2008) Zigerlig, Marco Zatta, Sven des Vormonats und ist 3123 Belp ISSN 0010-0110 Zimmermann, Franz Zussner Verbandsorgan der Swiss Telefon +41 31 818 01 27 Notariell beglaubigt Redaktions- abo@cockpit.aero 2012 Artikel und Fotos bitte nur Helicopter Association Mitarbeiter: nach vorheriger Absprache (SHA) und Partner der AOPA Abonnementspreise: Total verkaufte Auflage: Jean-Luc Altherr, Daniel 4677 Exemplare einsenden. Switzerland. Inlandabo jährlich Fr. 87.– Bader, Joël Bessard, Andrea
6 Military Aviation Cockpit 04 2015 IDEX Abu Dhabi Fotos: Georg Mader Tägliche Airshow des VAE-Teams Al Fursan über den Kriegsschiffen an der Mole des ADNEC-Messegeländes. Querverbindungen Die Angst vor terroristischen Angriffen in den Golfstaaten wächst – und damit die Nachfrage nach moder- ner Sicherheitstechnik. Zwar gelang den Organisatoren der «International Defence Expo» (IDEX) wieder eine Steigerung auf 1200 Aussteller aus 55 Ländern. «Grosse» Deals» – etwa für Kampfflugzeuge – blieben indes- sen aus. Dafür entwickeln sich interessante Querverbindungen. D ie Geschäfte in den von ihren Analysten gern «Schlüssel Sommer von ägyptischen Flugplätzen aus Islamisten der «Libya region» genannten Golfstaaten sind für die Rüstungs Dawn» in Ostlibyen bombardierten; die Ägypter taten dies, kurz vor branche lukrativ bis essentiell. Im Gegensatz zur Situa der IDEX auch selber. Die Gastgeber sind also im Krieg, auch wenn tion während vergangener IDEX-Messen ist die Bedrohungslage in das in ihren glitzernden Finanzmetropolen kein grosses Thema ist. der Region nun aber weniger durch den Iran, sondern zunehmend Flugzeuge bleiben die wichtigste, weil einzige Waffe auf jenem un durch den Terrorismus geprägt. Die allein im Laufe dieser Messe übersichtlichen Schauplatz. für die emiratische Armee verkündeten Vertragsabschlüsse sind um 30 Prozent höher als 2013. Am letzten Tag wurden noch neun Rafale gegen Eurofighter italienische AW139-Hubschrauber und nochmals zwei C-17-Trans Man muss den Dassault-Leuten um Eric Trappier zugestehen, kauf porter gekauft – übrigens die letzten von 223 «Globemasters» und männisches Wohl beziehungsweise ökonomisch Machbares vor die letzten Grossflugzeuge aus dem ehemaligen Douglas-Werk in glänzende Prestigeerfolge zu reihen. So hat man in Abu Dhabi – Long Beach. dank den Käufen aus Ägypten etwas entspannter – erläutert, wes Die Rüstungsausgaben in der Region gingen seit Beginn des arabi halb der Megadeal über 126 Rafale-Maschinen für Indien feststeckt. schen Frühlings insgesamt deutlich in die Höhe; die Emirate (VAE) «Das börsennotierte Familienunternehmen kann einfach nicht geben heute doppelt so viel für Rüstung aus wie vor fünf Jahren. Sie für Fertigungstermine und -qualität von 108 Maschinen finanzi und Saudi-Arabien sind zudem strategische Partner des Westens im ell haften, die in einer völlig neu zu errichtenden Fertigungsstätte Kampf gegen IS in Syrien und im Irak und flogen – zusammen mit des indischen Staatskonglomerats HAL mit einem Anteil indischer Jordanien – bis Februar etwa einen Viertel der bisher verzeichneten Sub-Zulieferer montiert werden sollen. Wir haben dort keine Kon 2300 Missionen. Weniger bekannt ist, dass F-16E/F der VAE letzten trolle. Das könnte uns Kopf und Kragen kosten…», so ein Dassault-
7 Mann in Abu Dhabi. Warum man aber 2011 fliessen. Zudem will man die Lebenszyklus spräch, dass russische Hersteller bislang bis – so behauptet es die indische Seite – ein kosten senken. Neben der 2014 in Farnbo zu 70 Prozent auf ukrainische Zulieferer an Angebot zur Ausschreibung inklusive der rough unterzeichneten Einrüstung des gewiesen waren. Solche «Querverbindun verlangten Haftungen auch für die 108 lo CAPTOR-E E-Scan-Radars läuft derzeit be gen» seien nun nötiger denn je: «Die Ara kal gefertigten Flugzeuge abgab, das blieb reits die Definitionsphase für Phase 4, mit ber fürchten sich offenbar – im Gegensatz unbeantwortet. Klar ist jedenfalls, dass sich welcher der Eurofighter auch im nächsten zu Europäern und Amerikanern – nicht vor das Paket seit 2012 von 12 auf gut 20 Milli Jahrzehnt konkurrenzfähig bleiben soll. Putins Drohungen eines Dritten Weltkrie arden US Dollar verteuert hat. Der Gewinn weiterer Exportkunden ist ges, sollte die Ukraine Waffen und militäri Indien kann gemäss seinen Ausschrei wohl unabdingbar. Dies wurde in Abu sche Ausrüstung erhalten», so Stechyshyna. bungsgesetzen nicht einfach zum zweit Dhabi auch nicht verneint. Enthüllt wurde Interessant auch die Ausstellung des Über gereihten (L2) Eurofighter wechseln. Wenn auf der IDEX auch der BAE-Systems-Striker- holungswerks in Odessa, wo – auch wäh diesen Monat beim Besuch des indischen II- Datenhelm mit integrierter Nachtsicht. rend des Krieges im Osten – die kroatischen Präsidenten Modi bei Frankreichs Präsi Vorerst handelt es sich aber nur um ein MiG-21 modernisiert wurden und Spotter dent François Hollande nicht unterschrie Modell aus dem 3D-Drucker. Ein Prototyp oftmals exotische MiGs und Suchojs aus ben wird, war der jahrelange Prozess ver sei im Test. afrikanischen oder arabischen Ländern gebens und müsste neu eröffnet werden. fotografieren können. Das bestätigten in Abu Dhabi auch Mana Ukraine sucht nach Hilfe ger der Eurofighter GmbH. Da die russisch-unterstützte Gegensei Afrikanischer Big Player Sie haben dafür am Eröffnungstag mit te offenbar materiell uneingeschränkt Mit der Ukraine hat auch das nächste Kapi den obersten Beschaffungsbeamten der «nachbessern» kann, steht die Ukraine tel zu tun. Die südafrikanische Paramount vier Herstellerländer medienwirksam militärisch mit dem Rücken zur Wand. Group ist der grösste private afrikanische den NETMA-Vertrag für die «Phase 3»-Fä Der Westen spricht derzeit nur über Waf Rüstungsproduzent. Sie hat mit Vertretern higkeitserweiterung für Tranche 2 und 3 fenlieferungen an Kiew. Petro Poroschen des bekannten ukrainischen Triebwerks Fotos: Georg Mader des Eurofighters unterzeichnet. Zentraler ko erschien deshalb gar persönlich auf der herstellers Motor Sich JSC Verträge zur Punkt ist die Integration des Luft-Boden- IDEX. Einerseits, um mit dem VAE-Regen Weiterentwicklung und Vermarktung des Flugkörpers Brimstone. Die panzerbre ten Scheich Mohammed bin Zayed al-Nahy Mi-24 Super Hind abgeschlossen. chende 50-Kilogramm-Lenkwaffe ist aber an eine umfassende, aber im Detail nicht Wie der Direktor von Paramount, Igor Ichi nur für «Typhoons» der Royal Air Force vor erläuterte militär-industrielle Zusammen kowitz, erläuterte, habe Paramount im Jahr gesehen. Sie wird derzeit bereits am Torna arbeit in allen Rüstungsbereichen zu ver 2013 durch die Übernahme der ebenfalls do GR4 eingesetzt, der soll jedoch bis 2019 künden. Andererseits, um ukrainische südafrikanischen Firma ATE deren Hind ausser Dienst gehen. Produkte von über 100 Firmen unter dem III geerbt, bekannt durch den Hollywood- Marketing-Dach des staatlichen Konglo Film «Blood Diamonds». ATE hat zuvor 24 Eurofighter aufrüsten merats zu bewerben. Ukrainische Firmen dieser mit einer auffälligen 20-mm-Kano Die 200 Millionen Euro des P3E-Vertrags meldeten denn auch etliche Verträge über ne und Visionik-Nase optisch schwer ver sollen bis 2017 auch in die Integration der jeweils Dutzende Millionen Dollar. Die In änderten Version an Algerien verkauft und Abwurf- beziehungsweise Lenkwaffen vestment-Managerin Nadiia Stechyshyna auch den ähnlichen Mi-24G in Aserbaid Storm Shadow, Meteor und Paveway-IV im ukrainischen Pavillon erläuterte im Ge schan initiiert. Ichikowitz hat die Produk Bis zu 120 Stunden auf Flightlevel 230 soll dieses futuristische UAV (unbemanntes Luftfahrzeug) schaffen, die «United-40» von ADCOM (VAE). Die Designversion fliegt und schiesst bereits. Angeblich gibt es drei Kunden. Eine Jet-Version ist im Bau.
8 Military Cockpit 04 2015 Foto:s Georg Mader IDEX Abu Dhabi Auf der Drohnenshow UMEX vorgeführt: Der seit 2006 in 80 Stücken vom VAE-Dienstleister ADASI für das VAE-Militär betriebene «Al Sabr» ist eine unbemannte CAMCOPTER S-100 der Firma Schiebel aus Wiener Neustadt. Die Rotor-Drohne ist auch über der Ukraine für die OSZE im Ein- satz. tion von Composite-Rotorblättern für Mi- den absolviert und habe bereits grosses Inte sonders der USA – vorenthalten würde, 17 und Mi-24-Maschinen begonnen. Davon resse in Afrika und darüber hinaus geweckt. suchten sich diese eben andere Wege; wie fliegen weltweit Tausende und deren Ro Für Ichikowitz das beste Beispiel kommen das erfolgreiche Engagement Pakistans und torblätter müssen während der Lebensdau der Querverbindungen, abseits der grossen Chinas in Nigeria bis Zimbabwe beweise. er durchschnittlich fünf Mal gewechselt Hersteller und Staaten. Ichikowitz erzählt in Folge von der grossen werden. Mit Paramount-Blättern hingegen Anti-Terrorkonferenz in Washington An reicht eine einzige Auswechslung. Unterstützung für Afrika fang 2015, wo er als Gastredner John Len Eine Abteilung der Firma hat zudem den Das sei «in Zeiten tödlicher Bedrohung nons Friedensaufforderung in «Give war a leichten Erdkämpfer AHRLAC entwickelt, durch mittelalterliche Religionsfanatiker» chance…!» umdrehte. der sich seit 2014 bereits in Flugtests befin auch ganz normal. Wenn in dem jedem Frie det. Dabei handelt es sich um das erste voll densabkommen spottenden Kampf durch kommen in Afrika gebaute Kampfflugzeug. Fundamentalisten und Islamisten gegen Der auffällige Doppelrumpfhochdecker mit afrikanische Länder letzteren die nötige Pusher-Propellerturbine hat etwa 50 Stun Ausrüstung durch westliche Staaten – be Georg Mader Paramounts leichter Erdkämpfer AHRLAC soll an vier Stationen bis zu 800 Kilogramm Waffenlast tragen, dazu eine 20-mm-Kanone. Kleines Bild: Paramount-Chef Ichikowitz mit dem Autor (links). Bild rechts: Paramount hat mit ATE die Mi-24 Super-Hind III/G in Algerien und Aserbaidschan «übernommen». Mit neuen ukrainischen Triebwerken und Composite-Rotorblättern sollen es mehr Betreiber werden.
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10 Military Aviation Cockpit 04 2014 Inside PC-7 TEAM Jahresprogramm 2015 D Foto: Walter Hodel as PC-7 TEAM startet wie jedes Jahr mit zwei Trainingswochen in Locarno und in Dübendorf in die neue Saison. Im 26. Jahr wird die Schweizer Kunstflugformation an drei Anlässen im Ausland und an zehn Veranstaltungen in der Schweiz fliegen. Die längste Reise wird das Team im September antreten. Bereits zum dritten Mal nach 2006 (siehe Cockpit 11/2006 «Sichtflug nach Malta») und 2011 wird das PC-7 TEAM auf die Mit- telmeer-Insel Malta reisen. Die Flugstrecke vom Startort Locarno nach Luqa auf Malta beträgt 1345 Kilometer. Etwas näher liegt der Militärflugplatz von Sliac. Dort nimmt das PC-7 TEAM erstmals an einer Airshow teil. Die ersten zwei Einladungen in die Slowakei führten die Schweizer «Botschafter der Lüfte» 1999 und 2002 nach Bratislava. Ein Höhepunkt der Saison ist sicherlich die Teilnahme am Royal International Air Tattoo im englischen Fair- ford. Es ist nicht selbstverständlich, dass das Schweizer Team bereits zum dritten Mal zu diesem traditionellen Anlass eingeladen ist. Das PC-7 TEAM und die Patrouille Suisse sind in diesem Jahr nur an einer einzigen gemeinsamen Veranstaltung zu sehen; dies anlässlich der 700-Jahr-Feier der legendär- en Schlacht am Morgarten. Walter Hodel April August 13. – 17. Locarno TI, Trainingskurs 7./8. Sitterdorf TG, 50 Jahre Flugplatz Sitterdorf 20. – 24. Dübendorf ZH, Trainingskurs (www.flugtage-sitterdorf.ch) Rapperswil SG, Seenachtsfest Juni (www.seenachtsfest-rj.ch) 12. – 14. Hemberg SG, Bergrennen 27. – 31. Sliac (SK), Slovak International Air Fest (www.bergrennen-hemberg.ch) (www.siaf.sk) (Vorführung ev. nur am Samstag) 19./20. Morgarten ZG, 700 Jahre Schlacht am Morgar- September ten, Jubiläumsfest und Armeeausstellung 4./5. Schmerlat SH, Flüügerfäscht Flugplatz (www.morgarten2015.ch) Schaffhausen (www.schmerlat.ch) Hinwil ZH, Rock the Ring (www.rockthering.ch) 24. – 28. Luqa (M), Malta International Airshow 21. Ossingen ZH, Zürcher Kantonalturnfest (www.maltaairshow.ch) (www.rtf2014.ch) 26. – 28. Frauenkappelen BE, Mittelländisches Turnfest Oktober www.frauenkappelen2015.ch) 2. Stäfa ZH, Herbstfest (www.herbstfeststaefa.ch) (Vorführung ev. nur am Sonntag) 9./10. Luzern, Air Day 2015 Verkehrshaus Luzern (www.verkehrshaus.ch) Juli 4./5. Lugano TI, Swiss Harley Days Alle Angaben ohne Gewähr. (www.swiss-harleydays.ch) 15. – 20. Fairford (GB), Royal International Air Tattoo Die aktuellen Informationen zu den Einsätzen des PC-7 RIAT (www.airtattoo.com) TEAM findet man auf der Website des Patrouille Suisse Fan- Club (www.patrouillesuisse.ch), des PC-7 TEAM (www. pc7-team.ch) oder der Luftwaffe (www.luftwaffe.ch).
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12 Military Aviation Cockpit 04 2015 Fokker 50 Die umgespritzte Fokker 50 kurz vor dem letzten Start ab dem Militärflughafen Lelystad. Letzte Fokker 50 fliegt in Peru Die letzte Fokker 50 ist nach war in der Nachkriegszeit ein berühmter Armeeangehörigen und -material. Beide Luftwaffen-Kommandant. Die Maschine Maschinen wurden aber auch im zivilen Be- Peru verkauft worden. Sie stand bis Dezember 2012 im Einsatz und reich eingesetzt: Neben Hilfsmaterialtrans- stand jahrelang im Einsatz der wurde dann in Lelystad abgestellt. porten nach Albanien sind Einsätze nach niederländischen Luftstreitkräfte. Die U-06 (früher PH-MXI) stand seit 1996 in den Erdbeben in der Türkei und Italien zu Diensten des 334. Geschwaders. Sie wurde erwähnen. W ährend Jahrzehnten stand der auf den Namen «Robbie Wijting» getauft. Begriff Fokker für Qualität in Wijting gehörte im Zweiten Weltkrieg der Loyale «Arbeitstiere» der niederländischen Luftfahrt. Britischen Royal Air Force (RAF) an und war Die Fokker 50-Maschinen gelten als loyale Einer davon war die Fokker 50/60. Die regis- zuletzt Generalmajor des Verteidigungs und zuverlässige «Arbeitstiere». Angetrie- trierten Nummern 01-06 standen während ministeriums. ben von zwei Turboprop-Triebwerken, bie- vielen Jahren auch in loyalen Diensten der In beide Maschinen wurden zusätzliche tet dieser Flugzeugtyp viel Platz für Gepäck Royal Netherlands Air Force (RNLAF oder Kommunikations- und Navigationsausrüs- und Passagiere. Das Flugzeug wurde wäh- KLu). Am 10. November letzten Jahres fan- tungen eingebaut. rend den Testflügen von den Spottern aus- den auf dem Lelystad-Airport einige Test- Im Gegensatz zu den Fokker 50 (U1-U4), die giebig ins Visier genommen. Ein Hinweis flüge mit einer peruanischen Crew statt – in militärischen Farben flogen, wurden die für die Spotter: aus U-05 und U-06 werden mit den letzten beiden noch flugtüchtigen beiden Maschinen in Rot-Weiss-Blau um- künftig AE867 und AE868. Fokker 50-Maschinen. Diese beiden Maschi- lackiert. Sie dienten früher der Passagier nen (05 und 06) stehen zwischenzeitlich im beförderung, aber auch dem Transport von Wim Das und Koos Heemskerk Dienst der peruanischen Marine, nachdem sie die Königliche Luftwaffe verkauft hat. Nur noch zwei Maschinen flugtüchtig Die peruanische Marine will die beiden Flugzeuge weiter als Transportmaschi- nen einsetzen. Im Deal eingeschlossen sind Ersatzteile, Testmaterial und spezielle Werkzeuge sowie das Pilotentraining, aber auch das Umspritzen der beiden Flugzeuge in die peruanischen Farben. Die Unterhalts- arbeiten werden ebenfalls von niederlän- Fotos: Koos Heemskerk dischen Industriebetrieben durchgeführt. Die Fokker 50, die unter U-05 (früher PH KXO) registriert war, war in Eindhoven sta- tioniert und trug den Namen «Fons Aler» und gehörte dem 334. Geschwader an. Aler Unter U-06 war die Fokker 50 «Robbie Wijting» für die Niederländische Luftwaffe im Einsatz.
Die Flughafen Zürich AG betreibt die national und international etablierte Verkehrs- und Begegnungs- drehscheibe der Schweiz − den Flughafen Zürich. Wir bieten interessante und vielseitige berufliche Herausforderungen in diesem einzigartig spannenden Arbeitsumfeld. Leiter Apron Control Sie führen die Organisationseinheit Apron Control in personeller und fachlicher Hinsicht und sind direkt dem Leiter Flight Operations unterstellt. Mit einem Team von 25 bestqualifizierten Vorfeldverkehrsleiterinnen und Vorfeld- verkehrsleitern sind Sie verantwortlich für das Erbringen des Apron Control Service, d.h. die Organisation und aktive Leitung des Flugzeugrollverkehrs auf den Vorfeldern und Teilen der Rollwege des Flughafens Zürich. Ihre Aufgaben: Ihr Profil: • Führung des Apron Control Teams in Zusammenarbeit • Höhere technische Aus- oder Weiterbildung mit den Gruppenleitern • Fundiertes Luftfahrtwissen, vorzugsweise praktische • Ertrags- und Kostenverantwortung für die Flughafen- oder Flugsicherungserfahrung Organisationseinheit • Integrative Persönlichkeit mit grosser Führungs- • Gewährleisten eines sicheren und effizienten und Sozialkompetenz Flugzeugrollverkehrs • mind. 5 Jahre Erfahrung in der Führung eines • Durchsetzen eines hohen Sicherheits- und Teams mit ca. 10–15 Personen Qualitätsstandards • Bereitschaft Entwicklungs- und Veränderungsprozesse • Mitwirken bei der Ausarbeitung sowie Prüfen/ einzuleiten und effizient umzusetzen Implementieren von betrieblichen Abläufen und • Belastbarkeit Verfahren • Ausgeprägtes Verhandlungsgeschick • Nutzervertretung bei der laufenden Entwicklung von • Starkes Durchsetzungsvermögen technischen Systemen und Betriebsflächen • Sehr gute Deutsch- und Englischkenntnisse, • Enge Zusammenarbeit mit internen und externen Französischkenntnisse von Vorteil Stellen (BAZL, Skyguide, etc.) • Anpassen und Weiterentwickeln der bestehenden Interessiert? Organisation im Einklang mit neuen nationalen und Wir freuen uns auf Ihre vollständige Online-Bewerbung internationalen Vorgaben auf www.flughafen-zuerich.ch/jobs. • Sicherstellen der personellen Ressourcen durch rechtzeitige Selektion, Anstellung und Ausbildung von Frau Tanja Santoro Vorfeldverkehrsleiter/-innen in Zusammenarbeit mit Human Resources dem Manager Training Flughafen Zürich AG Postfach, CH-8058 Zürich-Flughafen www.flughafen-zuerich.ch Leiter Apron Control 185x277 4f.indd 1 12.03.15 13:27 Cockpit04_13_Inserate.indd 51 13.03.15 10:28
14 Civil Aviation Cockpit 04 2015 Österreichische Airlines AUA und Niki komm Trotz Problemen mit dem Bordpersonal wegen des Kollektivvertrags (KV), startet die AUA durch und mausert sich beinahe zur Lieblingstochter der Lufthansa. Die Air Berlin-Tochter Niki befindet sich ebenfalls im Steigflug und expandiert im Herbst zum benachbarten Flughafen Bratislava (BTS). I m Vorjahr gab es bei Austrian Airlines (AUA) mit rund 11,2 Mil- KV, wäre aber trotzdem noch immer sehr attraktiv, wie Manage- lionen Passagieren ein knappes Minus im Vergleich zu 2013. ment und Betriebsrat betonten. Ab 1. April 2015 ist dann das Kapitel Die Auslastung erreichte gute 79 Prozent. Das Minus ist über- «Tyrolean» Geschichte. Die beiden Flugbetriebe werden vereint wiegend auf die Flugstreichungen in die Krisengebiete Russlands, und der Zusatz «operated by Tyrolean» wird aufgelöst. Nur die der Ukraine und des Nahen Ostens zurückzuführen. Hingegen technische Wartungsbasis (Tyrolean Technik) für die Dash-Q400 gab es ein starkes Wachstum bei Flügen nach Nordamerika. Aber bleibt in Innsbruck bestehen. auch punktuelle Betriebsversammlungen des Bordpersonals wäh- rend der Dienstzeit führten zu einigen Flug-Streichungen. Diese Fokus auf der Langstrecke Unstimmigkeiten mit dem Bordpersonal gehören ab sofort der Wien galt jahrelang als nicht sehr aufkommensstarker Langstre- Vergangenheit an. Nachdem 2012 der Übergang zum wesentlich ckenhub, was AUA-CEO Jaan Albrecht aber in Abrede stellt. Der kostengünstigeren neuen Kollektivvertrag (KV) der Tyrolean vom Flughafen Wien (VIE) als Langstreckenhub werde unter seinem Betriebsrat vehement abgelehnt und im September 2014 auch vom Wert «verkauft» und sei sehr wohl attraktiv, wenn das richtige An- Europäischen Gerichtshof als nichtig beurteilt wurde, war CEO gebot vorhanden sei. Jedenfalls werde die AUA die Langstrecke ab Jaan Albrecht gefordert, einen neuen KV für rund 900 Pilotinnen VIE forcieren, so Albrecht. Dazu wurde im Sommer des Vorjahres und Piloten sowie 3200 Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter aus- eine fünfte B777-200ER eingeflottet und auf die Langstrecke in die zuarbeiten. Zudem drohte ein dreistelliger Euro-Millionenbetrag an USA geschickt. Mit Newark kam neben JFK, Washington und Chi- Nachforderungen für Mitarbeiter mit Ansprüchen aus dem alten cago ein neues Langstreckenziel hinzu, und «das läuft» – wenig KV, der die AUA in mehr als nur arge Turbulenzen hätte bringen überraschend – «ausgezeichnet», so Albrecht. können. Weitere Destinationen in den USA und Asien sind in Planung, die mit weiteren B777, die 2016 und 2017 zur Flotte stossen, angeflo- Neuer KV für das Bodenpersonal gen werden. Zuvor wird die Insel Mauritius ab Herbst 2015 neues Dies konnte auch nicht im Interesse des Bordpersonals liegen, so- Langstreckenziel. Geflogen wird einmal wöchentlich mit B767- dass im Herbst 2014 ein komplett neuer KV für das Bordpersonal 300ER ab Wien. erarbeitet wurde, der am 1.Dezember 2014 in Kraft getreten ist. Aber auch das Ost-West-Hub-Konzept bleibt aufrecht, wenn auch Etwas weniger Gehalt, längere Flugdienstzeiten, weniger Abferti- die Krisen in der Ukraine, im Nahen Osten, in Nordafrika und der gungen – der neue KV wäre wesentlich günstiger als der alte AUA- Verfall des russischen Rubels die Umsatzerlöse drücken. AIRail – mit dem Zug zum Flug Immer noch gibt es im AUA-Konzern viel zu viele Flugzeugtypen. 18 Bombardier Q400, 29 Airbus A321/A320/A319, 22 Fokker F70/ F100, 6 B767-300ER und 5 B777-200ER. Dies ist nicht ideal, um bei Crewplanung und Wartung kostengünstig aufgestellt zu sein. Vier Q400 fliegen derzeit im Wet-Lease für Swiss. Die Fokker-Flotte soll so rasch wie möglich durch neue Flugzeuge ersetzt wer- den. Am 11. März wurde entschieden, dass 17 E-195-Jets der LH-CityLine die Fokker 70/100-Flotte der AUA, ersetzen werden. Ab sofort bis Ende 2017 soll dann die Um- flottung abgeschlossen sein. Unterdessen kooperiert man im Binnenverkehr mit den Fotos: Franz Zussner Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB). Seit Mitte Dezember 2014 gibt es die Kooperati- on «AIRail» (gemeinsame Tickets) auf der Strecke Linz Hbf zum Flughafen Wien. Dem Die Dash-8Q400, das «Arbeitspferd» im Binnenflugverkehr und für kurze Strecken an verschie- europäischen Trend, Ultrakurzstreckenflü- dene Feriendestinationen. Hier steht sie am Kärnten Airport in Klagenfurt. ge auf die Schiene zu verlagern, folgt nun
15 mmen auf Touren auch die AUA. So verkehren IC- und Railjet Züge im Zwei-Stunden-Takt von Linz über den neuen Wiener Hauptbahnhof zum Flughafen Wien, ab Dezember 2015 «jet- tet» der AIRail im Halbstundentakt. Dadurch entfallen vier tägliche Flugpaare zwischen Linz und Wien, die seit 2011 im Wet-Lease von Welcome Air durchgeführt wurden und immer Verluste geschrieben haben. Nur die AUA-Morgen- und Abend- flüge bleiben bestehen. Neues Tarifmodell – Eurowings-Hub Die AUA wird Vorreiter im Lufthansa-Kon- zern für ein neues, flexibleres Tarifmodell im Europaverkehr. Um gegen die Low-cost- Airlines beziehungsweise gegen die starke Konkurrenz aus den Golfstaaten besser auf- gestellt zu sein, werden Sonderbuchungs- klassen eingeführt: Vom «Nurflug», der relativ günstig zu haben ist, bis hin zu Zusatzleistungen, die extra verrechnet wer- den, ohne dass der Status einer Qualitäts airline aus den Augen verloren geht. Der Die neue Business Class der Niki kommt gut an. neue Chief Commercial Officer (CCO), Andreas Otto, will die AUA in drei Jahren Seit Ende November 2014 fliegt täglich ein von der slowakischen Hauptstadt Bratis- zur «most desired airline» heranführen. Airbus A320 von Wien nach Abu Dhabi. Der lava (BTS) in die EU-Hauptstadt Brüssel Dazu müsse aber noch viel Geld verdient einzige nur mit Business Class ausgestattete durchführen. Ein A320 wird zweimal täg- werden, so CCO Otto. So gab es nach dem Airbus fliegt in Kooperation mit Etihad in lich (ausser Samstag) von BTS nach Brüs- dritten Quartal 2014 ein operatives Minus die Metropole am Persischen Golf. Abu Dha- sel pendeln. Durch das Fehlen einer eige- von sieben Millionen Euro. Es wird aber im bi ist somit der dritte Hub am Golf, der täg- nen Airline wird im Zuge der slowakischen Gesamtjahr 2014 mit einem ausgegliche- lich von Wien neben Dubai (Emirates mit EU-Ratspräsidentschaft ab 1.Juli 2016 die nen Ergebnis gerechnet. Und tatsächlich, B777 und AUA mit B767) und Doha (Qatar Slowakei durch Niki mit dem EU-Sitz ver- gab es 2014 ein Plus im operativen Bereich Airways mit B787) angeflogen wird. Wegen bunden. So müssen die EU-Kommissare und von 10 Mio. Euro, das die AUA am 12. März zu geringer Nachfrage aufgrund der Krisen Abgeordneten nicht via Wien in die Slowa- bekanntgab. im Osten (Ukraine, Rubelzerfall, starke Kon- kei reisen. In Brüssel erhalten die slowaki- Wien wird ab Herbst die erste Basis für die kurrenz) musste die Destination Moskau, schen Fluggäste dann auch Zugang zum neue Eurowings (EW) ausserhalb Deutsch- um die noch Niki Lauda sehr hartnäckig Oneworld-Netzwerk. lands. Zwei Airbus A320 im EW-Design gekämpft hatte, eingestellt werden. Die sehr kurzen Überstellflüge von Wien werden in VIE stationiert, um Point-to- Auch Kopenhagen und Frankfurt fielen nach Bratislava – 47 Kilometer Luftlinie – Point- Verbindungen auf Europa-Strecken dem Sparstift zum Opfer. Die Mitbewerber werden nicht leer, sondern mit Passagieren anzubieten. Es ist geplant, die Jets mit Crews sind zu stark. durchgeführt. Den Passagieren aus der Slo- von Austrian Airlines zu bereedern. Die dadurch freiwerdenden Kapazitäten wakei steht das gesamte Niki-Air Berlin- werden genützt, um vermehrt Ziele im Streckennetz ab Wien zur Verfügung. Diese Niki fliegt von Bratislava aus Süden Europas anzufliegen; vor allem in bei Umweltschützern und lärmgeplagten Auch beim Konkurrenten Niki ist einiges in Griechenland, Spanien und Italien. Ein Anrainern als unnütz bezeichneten Über- Bewegung. Die Air Berlin-Tochter wird bis A320 ist und bleibt auch in Graz statio- stellungsflüge werden in geringer Höhe Mitte dieses Jahres ihre Embraer-Jets aus- niert und fliegt von dort ebenfalls südeuro durchgeführt und Sightseeingflügen ziem- flotten und dann nur mehr mit einer reinen päische Destinationen an, überwiegend lich nahe kommen. Auf alle Fälle sind es die Airbus-Flotte operieren. So werden alle sie- Palma de Mallorca. kürzesten Linienflüge, die es zwischen zwei ben E-190 Jets beim Nachbarn Helvetic Air- EU-Hauptstädten geben wird. Beinahe reif ways landen, der sie via «Airfleet Credit Cor- «Fremdgehen» von Niki fürs Guinness Buch der Rekorde. poration» erwirbt. Stattdessen werden fünf Aber auch «Fremdgehen» ist für Niki ein A319 und zwei A320 bis Mitte 2015 die Air- Thema. Erstmals wird eine österreichi- bus-Flotte erweitern. sche Airline, ab Oktober 2015, Linienflüge Franz Zussner
16 Civil Aviation Cockpit 04 2015 Aéroscopia Wo Concorde und Caravelle sich treffen Das «Musée de l’Air et de l’Espace» in Le Bourget ist vielen Flugzeugenthusiasten ein Begriff. Seit Anfang Jahr verfügt Frankreich in Toulouse, der Wiege der französischen Luftfahrt, über ein zweites grosses Luft- fahrtmuseum, das seiner berühmten Schwester in Paris in nichts nachsteht. Bereits im ersten Betriebsjahr von «Aéroscopia» werden 120 000 Besucher erwartet. Fotos: Manatour Unvergessen: die elegante Concorde. Hier handelt es sich um Nummer 9. M ehr als 80 000 Menschen leben heute in der Region Mi- französischen Luftfahrt in Südfrankreich einsetzt. Ihr gehören sie- di-Pyrénées von der Luftfahrtindustrie, hauptsächlich ben verschiedene Interessengruppen der Luftfahrt an: Etwa die bei Airbus, ATR und einer Reihe von Zulieferfirmen. Ne- Académie Nationale de l’Air et de l’Espace, Ailes Anciennes de Tou- ben den grossen europäischen Herstellern unserer Zeit ist der Süd louse, aus deren Sammlung mehrere Exponate stammen, sowie westen Frankreichs aber auch eng verbunden mit klingenden Na- Cap Avenir Concorde. Ihrem Engagement war es schliesslich zu men historischer Flugzeugbauer wie Bréguet, Latécoère, Dewoitine verdanken, dass die Finanzierung des Museums zustande kam. und Sud-Aviation. Wer kennt sie nicht, die Breguet XIX, die Post- Mit 8,5 Millionen Euro leistet das 25 000 Seelen zählende Städt- flugzeuge von Saint-Exupéry, die D.520 und die Caravelle? Es lag chen Blagnac den mit Abstand grössten Anteil an den Gesamtkos- also auf der Hand, in dieser Ecke des Hexagons eine weitere Erin- ten von 21,5 Millionen Euro. Toulouse (5 Millionen) und Airbus nerungsstätte früherer aviatischer Heldentaten ins Auge zu fassen. (3,5 Millionen) sind neben weiteren Geldgebern ebenfalls daran beteiligt. Die Grundsteinlegung des Museums erfolgte am 16. Juni Blagnac langt tief in den Geldbeutel 2011. Betrieben wird «Aéroscopia» heute von Manatour, einer auf Die Idee für ein Luftfahrtmuseum im Raum Toulouse entstand die touristische Nutzung von technischem Know-how speziali- schon vor mehr als 30 Jahren. Damals machte sich Jean Pinet, ein sierten Werbeagentur, die seit vielen Jahren auch geführte Besich- ehemaliger Concorde-Testpilot, für ein solches Projekt stark. Fehlte tigungen der Airbus-Werke – pro Jahr sind es rund 150 000 Besu- es zu Beginn noch an der politischen Unterstützung, gelang der cher – durchführt. Durchbruch mit Bernard Keller, seit 18 Jahren Bürgermeister der Stadt Blagnac, auf deren Gemeindegebiet «Aéroscopia» heute steht. Restaurierungswerkstatt vor Ort Keller hatte in früheren Jahren bei Aérospatiale als Kommunika Das Museum besteht aus einer Ausstellungshalle mit einer Flä- tions-Chef gearbeitet und war von Anfang an ein glühender Be- che von 7700 Quadratmetern, die im Zuge einer Ausbauphase ver fürworter eines Museums. Am Anfang steht jedoch die 1990 ge- doppelt werden kann. Sie hat die Form eines Kreiswulstes und gründete Vereinigung «Terre d’Envol», die sich für das Erbe der eine maximale Länge von 143 Metern. Mit ihr verbunden ist ein
17 mpfangsgebäude mit Ticketschaltern, Showroom und einer E Praktische Tipps Boutique. Verschiedene interaktive Informationsstände zu Themen Das Museum Aéroscopia liegt nördlich des Flughafens Toulouse-Blag- der Luftfahrt, etwa der Herstellung eines Verkehrsflugzeugs, den nac an der Rue Roger Béteille, in unmittelbarer Nähe zur Endmonta- Flugvorbereitungen und der Durchführung eines kommerziellen gehalle des Airbus A380. Mehrmals stündlich verkehrt ein Tram der Flugs sowie Berufen der Luftfahrt, ergänzen die ausgestellten Flug- Linie 1 vom Stadtzentrum von Toulouse (Haltestelle Palais de Justice) zeuge. Dazu kommen ein 6000 Quadratmeter grosser Ausstellungs- in die Nähe des Museums. Man steigt in «Beauzelle-aéroscopia» aus, bereich im Freien und die «Ferme de Pinot», ein ehemaliger Gutshof danach sind es noch rund 20 Minuten zu Fuss. Der Eintrittspreis be- aus dem 18. Jahrhundert, wo zu einem späteren Zeitpunkt – vor- trägt 11 Euro 50 (Normaltarif). Wer nicht nur einen Museumsbesuch aussichtlich Mitte 2016 – unter anderem Restaurierungswerkstät- buchen sondern gleich auch an einer Führung durch die Airbus-Werke ten für historische Flugzeuge, ein Dokumentationszentrum und teilnehmen will, hat die Möglichkeit, ein Kombi-Ticket zu lösen. In die- ein Restaurant eröffnet werden sollen. Im ersten Jahr des Betriebs sem Fall sind 23 Euro zu entrichten. Aéroscopia ist das ganze Jahr von erwarten die Verantwortlichen von Manatour rund 120 000 Besu- 9.30 bis 18 Uhr geöffnet, während der Schulferien sogar bis 19 Uhr. ts. cher; diese Zahl soll in den Jahren danach auf 125 000 ansteigen. Zwei Concordes Sud Aviation und später Airbus als Verbindungsflugzeug zwischen Die ausgestellten Flugobjekte sind ein wahrer Augenschmaus, und den Airbus-Standorten. dies nicht nur für Luftfahrtenthusiasten. Gleich zwei Concordes Für die Freunde der Militärluftfahrt hält «Aéroscopia» eine Reihe (Baunummern 1 und 9) beherbergt das Museum: Die eine eine von interessanten Vertretern der Sparte bereit. Dazu zählen eine ehemalige Präsidentenmaschine mit einer VIP-Kabine, die andere, Republic F-84 und MiG-15bis, die beide im Koreakrieg zu Beginn welche am 27. Juni 2003 mit der Landung in Toulouse den letzten der 1950er-Jahre eingesetzt wurden. Ferner sind die Klassiker F- Flug in Frankreich absolviert hat, in den Farben von Air France. 104G Starfighter und Mirage IIIC ebenso vertreten wie Draken In unmittelbarer Nähe zu einer der beiden Überschalljets steht JD35, Jaguar und Vought F-8 Crusader für den Betrieb auf Flugzeug- im Aussenbereich eine Caravelle der früheren Inlandgesellschaft trägern. Komplettiert werden soll der militärische Flugzeugpark Air Inter. Zu den grossen zivilen Maschinen zählt ausserdem ein schliesslich durch eine A400M, und zwar durch jenes Exemplar, Airbus A300B4, der nachträglich in die ursprünglichen Airbus- das im Dezember 2009 den Erstflug durchführte und anschliessend Farben Weiss-Orange-Silber umlackiert wurde. Das Innere dieses zu insgesamt 475 Testflügen startete. Noch steht allerdings nicht Urahnen aller Airbusse zeigt drei Kabinenkonfigurationen: Eine fest, wann der bärenstarke europäische Militärtransporter in Blag- aus den Anfängen des Airbus-Zeitalters, eine Kabineneinrichtung, nac eintreffen wird. wie sie heute üblich ist, sowie ein für Businessjets typisches Intéri- Freunde der Helikopterszene kommen mit einer Alouette II in der eur. Nicht fehlen durfte natürlich eine Boeing 377 «Super Guppy», Marineversion und einer Aérospatiale Westland SA 340 Gazelle die Airbus vor der «Beluga» während mehr als 20 Jahren für Trans- auf ihre Rechnung, während die Cessna 337D Super Skymaster, porte von Flugzeugkomponenten zwischen den europäischen ein Schulterdecker, der in den 1960er-Jahren in seiner militäri- Produktionsstandorten eingesetzt hatte. Ihr Inneres wurde zum schen Ausführung für psychologische Kriegsführung und später Kinosaal umfunktioniert, wo die Besucher eine Einführung in das für die Waldbrandbekämpfung verwendet wurde, wieder ein brei- Museum erhalten. Ein besonderes Highlight verspricht wohl auch teres Publikum ansprechen dürfte. An die Pionierzeit der Avia- die A380 MSN002 zu werden. Noch ist sie nicht Teil des Museums; tik erinnert eine Replik der Blériot XI, die im Jahr 1909 als erstes sie wird aber für 2016 erwartet. Flugzeug den Ärmelkanal überquerte. Mehrere Exemplare aus der Leichtaviatik- und Segelflugzeugsparte sowie zahlreiche Modelle Warten auf A400M im Massstab 1:25 runden das breite Angebot des «Aéroscopia»- Die Business Aviation ist mit einer Dassault Falcon 10 aus dem Museums ab. Fundus von Ailes Anciennes de Toulouse sowie einer Aérospa tiale SN-601 Corvette vertreten. Diese diente den Managern von Thomas Strässle Das waren noch Zeiten, als die (sehr lärmintensive) Caravelle nach Zürich flog.
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Cockpit 04 2015 Civil Aviation 19 Your Captain speaking… Nachtschicht Flughafen Zürich, 21.00 Uhr. Foto: Florian Trojer Soeben wurde die Landerichtung aufgrund der geltenden deutschen Verordnung auf Piste 28 geändert. Zahlreiche Landescheinwerfer an- fliegender Flugzeuge sind am dunklen Nachthimmel zu erken- nen. Für uns Kurz- und Mittelstre- ckenpiloten geht der Arbeitstag normalerweise nun zu Ende. Das Technikpersonal im Hangar von SR Technics hingegen kommt erst jetzt so richtig in Schwung. I ch stehe neben dem Bugfahrwerk eines Swiss-Airbus A320 und blicke auf das riesige Tor, welches sich langsam in Be- wegung setzt. Kühle Abendluft strömt in das Gebäude, während ein Schleppfahrzeug einen Avro in die Halle zieht. In den kom- menden zwei Stunden gesellen sich noch Das Nervenzentrum der Flugzeugwartung: die SR Technics-Wartungshalle. ein Airbus A319, ein Airbus A321 und drei weitere Avros hinzu. Heute darf ich eine Nachtschicht in den «heiligen Hallen» der ter auf. Eines der Lichter wurde gerade er- uns Piloten die wichtigsten Fluginforma- SR Technics begleiten. setzt und als nächstes wird das Schmieröl tionen anzeigt, wurde komplett ausgebaut. bei allen vier Triebwerken aufgefüllt. Die klaffende Lücke inmitten des Instru- Vom Blitz getroffen mentenpanels wirkt surreal. Der neue Bild- Es ist mittlerweile 23.00 Uhr und die Lang- Durchhaltevermögen ist gefragt schirm liegt bereit und wird eingesetzt. Ich streckenmaschinen nach Südamerika und Ich ertappe mich selbst beim Gähnen und blicke auf mein Smartphone – 1.30 Uhr. Fernost sind bereits in der Luft. Ein solcher muss feststellen, dass ich schon ein wenig Einblick in die Arbeit des Maintenance- müde bin, obwohl die Zeiger der Wand- Es braucht mehr als nur Piloten Personals ist leider viel zu selten möglich. uhr auf kurz nach Mitternacht stehen. Die Ich nehme mir die Freiheit, mich zu ver- Ich gehe durch die Halle und sehe zahlrei- Nachtschicht für die Techniker ist erst in ei- abschieden und müde den Nachhauseweg che Techniker, welche notwendig gewor- nigen Stunden vorüber und obwohl der Kör- anzutreten. Während ich über menschen- dene Unterhaltsarbeiten durchführen. An per einem das Gefühl gibt, dass genau jetzt leere Strassen fahre, wird in den Hangars einem der Airbusse wird die Abdeckung die Zeit zum Einschlafen wäre, stehen noch noch weitere Stunden geschraubt, poliert einer VHF-Antenne abgenommen, welche viele Arbeiten auf dem Programm. Diese gilt und Papierkram erledigt, bevor die Flug nach einem Blitzschlag ausgewechselt wer- es, trotz der späten Stunde, konzentriert zeuge pünktlich um 6.00 Uhr wieder auf den muss. Gleichzeitig ist links die Trieb- und fehlerfrei durchzuführen. Müdigkeit ihren Standplätzen am Terminal stehen. werksverkleidung geöffnet. Eine Gruppe ist nicht nur bei uns im Cockpit auf Nacht- Das Maintenance-Personal, das während der von Technikern in Ausbildung begutachtet flügen ein Problem: So ist auch hier in der Nacht gearbeitet hat, freut sich auf wohlver- im Licht einer Taschenlampe gemeinsam Maintenance die Kaffeemaschine ein nicht dienten Schlaf. Die Frühschicht ist bereit, mit ihrem Instruktor verschiedene Elemen- wegzudenkendes Teil am Arbeitsplatz. den Crews bei allfälligen Problemen mit Rat te der komplexen Konstruktion. Ich gehe Nach der kurzen Pause zeigt das Koffein und Tat zur Seite zu stehen. unter dem Rumpf der Maschine durch und erste Wirkung und ich begleite den Tech- Es braucht eben mehr als nur Piloten, um geselle mich zu einem Techniker, welcher niker wieder an die Arbeit – dieses Mal in ein Flugzeug in die Luft zu bringen. an einem unserer Avros arbeitet. Die bei- das Cockpit eines Avros hinein. den Landescheinwerfer sind eingeschaltet, Der Bildschirm, auf welchem normaler in der hellen Halle fällt dies aber nicht wei- weise das Primary Flight Display (PFD) Florian Trojer
20 Civil Aviation Cockpit 04 2015 Horizon Einen Tag lang unterw An Bord eines Flugzeugs sind die Arbeitszeiten streng geregelt. Überzeiten sind nur ausnahmsweise möglich. Was geschieht eigentlich vor dem Flug? Wann sind die Piloten im Cockpit? Was ist der Sinn eines Briefings? Solche und ähnliche Fragen beantwortet Helvetic-Pilot Nicolas Bachmann, der bei der Flugschule Horizon auch als Accountable-Manager tätig ist. D ie Meldung liess aufhorchen: Passa- Im Flughafengebäude erfolgt als erstes elle Punkte angesprochen, beispielswei- giere eines Air India-Flugs von Lon- das Briefing zwischen den Piloten und den se, wenn für das Ein- oder Ausschalten der don nach Delhi konnten ihren Flug Flugbegleitern und Flugbegleiterinnen. Bei Laptops neue Bestimmungen in Kraft getre- nicht antreten, weil die für die Dienstpläne diesem fünf- bis zehnminütigen Austausch ten sind. Solche morgendlichen Informati- zuständige Stelle vergessen hatte, Piloten orientieren die Piloten das Kabinenperso- onsaustausche dienen auch dazu, bewähr- aufzubieten! nal über die Wetterbedingungen unterwegs te Abläufe beim Boarden oder während des Die Piloten des Hinflugs mussten sich zuerst und damit verbundene mögliche Turbulen- Flugs aufzufrischen. Dies kann eine Sicher- zwölf Stunden ausruhen, bevor sie mit den zen während des Flugs. Die Flight Atten- heitsüberprüfung beinhalten, wie zum Bei- ebenfalls in die Hotels zurückgebrachten dants lassen das Cockpit-Personal wissen, spiel, was zu tun ist, wenn ein Laptop Feuer Passagieren den Rückflug antreten konn- welche VIPs (very important persons) an fangen sollte. ten. Ansonsten wäre es zu einer klassischen Bord sind oder informieren sie beispiels Überschreitung der Flight Duty Time ge- weise über Rollstuhlfahrer, denen beson- 45 Minuten vor dem Start an Bord kommen – was klar verboten ist. dere Aufmerksamkeit geschenkt wird, und Die Crew geht in der Regel 45 Minuten vor die vor den anderen Fluggästen boarden. dem Abflug an Bord. Auf einem Langstre- Morgendliches Briefing ckenflug meistens früher, da die zusätzli- Wenn der Linienpilot der Helvetic Airways, Nur einmal pro Tag chen Essen gezählt werden müssen oder ge- Nicolas Bachmann, mit einer Maschine der Dieses Routineprozedere findet einmal pro checkt wird, ob auch alle Schwimmwesten Fluggesellschaft frühmorgens abfliegt muss Arbeitstag statt, unabhängig davon, wie vorhanden sind. er in der Regel eine Stunde vor Abflug am viele Flüge an diesem Tag anstehen; auf Die Passagiere dürfen das Flugzeug meis- Flughafen sein. Dann beginnt seine Duty- Europa-Routen sind es meistens vier Starts tens 20 Minuten vor Abflug boarden, nach- Zeit. und Landungen. Oft werden auch spezi- dem das Kabinenpersonal und die Pilo-
21 Foto: Edelweiss Air erwegs mit der Crew ten ihr Einverständnis erteilt haben. Zehn re das Flugzeug verlassen haben, das Ge- trägt zwölf Stunden, kann jedoch bei un- Minuten vor Abflug müssen die Piloten päck ausgeladen ist und die Putzequipe ih- vorhergesehenen Ereignissen maximal 15 im Besitz der Ladepapiere sein und darü- ren Dienst getan hat. Das Kabinenpersonal Stunden erreichen. In solchen Fällen muss ber orientiert sein, wie viele Passagiere sich überprüft vor dem Rückflug, ob alle «Spuck- ein Rapport ausgefüllt werden, in dem die an Bord befinden. Ein komplettes Boarding beutel» in der Ablage vorhanden und die Gründe (Schneefall etc.) ausführlich aufge- erfolgt nur, wenn die Crew vollzählig an Sicherheitsmanuals griffbereit in der Ab- führt werden. Die Einhaltung der Arbeits- Bord ist. Fehlt ein Kabinenmitglied, kann lage der Rückenlehne sind. An einzelnen und Blockzeitenbestimmungen werden nur in Etappen geboardet werden. Sollte Destinationen wird die Fokker 100 auch auf über das System gewährleistet. Die Pilo- zur geplanten Check-in-Zeit ein Crew-Mit- spezielle Sicherheitsaspekte überprüft. ten erkennen so auf ihren elektronischen glied nicht erscheinen, muss die Einsatz- Plattformen, wie lange ihre Ruhezeit dau- zentrale, nach erfolglosem Anruf, einen 900 Stunden Blockzeiten ert. Bietet die Einsatzstelle einen Piloten Ersatz aufbieten. Dies kann unterbleiben, Pro Kalenderjahr kommt ein Besatzungs- zu früh auf, erfolgt über das zentrale System wenn sich das Mitglied telefonisch mel- mitglied maximal auf 2000 Arbeitsstunden eine Warnung. det und der Einsatzleitstelle sagen kann, und 900 Stunden Blockzeiten. Unter den wann es am Arbeitsort eintrifft. Verschla- Blockzeiten versteht man die effektive Flug- fen oder schlechtes Wetter und entspre- dauer, vom Zurückstossen des Flugzeugs bis Patrick Huber chend schlechte Strassenverhältnisse sind zum Setzen der Chocks (Bremsklötze). die häufigsten «Ausfall»-Gründe. Das Crew-Briefing oder das Studieren der Meteo vor dem Flug gilt nicht als Block- Schnelle Turnarounds zeit, sondern als Arbeitszeit. Das ist inso- Die Motoren werden erst nach Freigabe fern von Bedeutung, als eine nebenberuf- durch Tower und Apron Control in Zü- liche Tätigkeit wie Fluglehrer (Pilot) oder rich gestartet. Auf den Europa-Destina das Servieren in einer Bar (Flight Atten- tionen bleibt der Crew nicht viel Zeit zum dant) dem Arbeitgeber ebenfalls gemeldet Horizon Swiss Flight Academy Verschnaufen. In der Regel müssen 35 werden muss, damit die Gesamtarbeitszeit Steinackerstrasse 56, 8302 Kloten bis 45 Minuten reichen, bis die Passagie- nicht überschritten wird. Die Duty-Zeit be- Telefon 044 862 07 07, Horizon-sfa.ch
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