Bald ohne Schweizer Kreuz - "Stabante": Armee im Test Military Aviation - Cockpit
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Das Schweizer Luftfahrt-Magazin Nr. 05/Mai 2015 CHF 8.20 / € 5.50 EuroAirport Basel Bald ohne Schweizer Kreuz 0 5 Military Aviation Civil Aviation Civil Aviation 770010 011006 «Stabante»: Neuer Flug von Aegean trotzt der Armee im Test Genf nach Lugano griechischen Krise 9
COCKPIT A4 DE 1 200 PFERDESTÄRKEN IN IHREN HÄNDEN Der PC-12 NG ist leistungsfähig, universell einsetzbar und gleichzeitig enorm sparsam. Er kombiniert eine hohe Ladekapazität, Komfort, Geschwindigkeit und Reichweite – und all das zu einem günstigen Anschaffungspreis sowie tiefen Unterhaltskosten. Aufgrund seiner vielen Einsatzmöglichkeiten sowohl im geschäftlichen als auch im privaten Bereich bezeichnen viele Besitzer den PC-12 NG als das ultimative Arbeitspferd der Lüfte. Pilatus Flugzeugwerke AG • Schweiz • Tel. +41 41 619 61 11 • www.pilatus-aircraft.com PC-12 HE_Cockpit_A4_final 160415.indd 1 16/04/15 16:01 Cockpit05_02_Inserate.indd 48 20.04.15 09:07
Cockpit 05 2015 Editorial 3 Foto: Sven Zimmermann Take your seats Liebe Leserinnen und Leser D as Fliegen ist statistisch gesehen sicher. Jedenfalls ist das Ri Tod von 149 Menschen in den französischen Alpen. Für einen Aus siko, in einen Unfall verwickelt zu werden, höher, wenn Sie senstehenden ist dies kaum nachvollziehbar. Genaueres wird man von Zürich aus mit dem Auto die zehn Kilometer lange Stre erst nach dem Schlussbericht wissen. cke an den Flughafen Zürich nach Kloten unter die Räder nehmen. Auch wenn jetzt bei nahezu allen Fluggesellschaften die «Rule of Tatsache ist aber, dass es auch in der Luftfahrt immer wieder zu Un Two» zur Anwendung kommt – es müssen immer zwei Crew-Mit fällen kommt. Oft sind kleinere Flugzeugtypen betroffen, manch glieder im Cockpit sein –, ist dies noch lange keine Sicherheits mal aber auch grosse. Danach gehen jeweils die Diskussionen aufs garantie. Immerhin ist damit die Gefahr einer möglichen Kurz Neue los, wie sicher das Fliegen sei. schlussreaktion, wie dies offenbar beim deutschen Piloten der Fall Eine ganz neue Dimension stellt jedoch war, deutlich geringer, aber nicht vollständig gebannt. der Flug 4U9525 der Germanwings dar, Angesetzt werden muss bei der Prävention und der Kontrolle. Künf der das Thema Sicherheit in ganz ande tig dürften Piloten nicht nur auf ihre physische Leistungsfähigkeit rem Licht erscheinen lässt. Dieser Fall gecheckt werden; auch regelmässige psychische Tests werden wohl hat mit den gängigen Unfallmustern unabdingbar. Im Interesse der Sicherheit aller. Trotzdem: Die abso nichts mehr gemein. Es dürften einige lute Sicherheit gibt es nicht. Kontrollen versagt haben, wenn man den bisherigen Erkenntnissen Glauben schenken kann. Da war kein Pilotenfeh ler, kein technischer Defekt und auch kei Herzlichst, ne Wettersituation schuld am tragischen Patrick Huber, Chefredaktor
Mit Schweizer Uhrwerk Der letzte Flug der Swissair Ein kostbares Andenken an die Legende der Luftfahrt! Die Armbanduhr “SR145 – Der letzte Flug” Sie galt als “Botschafterin“ unseres Landes, und manch einer denkt noch heute mit Wehmut an die Zeit zurück, als man ihren Namen und das Schweizerkreuz auf den Flughäfen und am Himmel über der ganzen Welt leuchten sah: die Swissair! Sie bedeutete ein Stück Heimat und symbolisierte die technisch moderne und gleichzeitig grundsolide Schweiz. Als die Swissair- Maschinen am 2. Oktober 2001 auf dem Boden bleiben mussten, brach dies den Meisten das Herz. Vor mehr als 10 Jahren, am Ostermontag, dem 1. April 2002, landete in Zürich der letzte Swissair-Linienflug: der SR145 aus Sao Paulo. Limitierung: nur 4’990 Exemplare Mit der weltweit limitierten Armbanduhr “SR145 – Der letzte Flug“ würdigen wir diesen letzten Swissair-Flug, zurück in die Heimat. Reservieren Sie jetzt dieses kostbare Andenken! Produktpreis: Fr. 154.95 oder 3 Raten à Fr. 51.65 (+ Fr. 11.90 Versand und Service) ✃ EXKLUSIV-BESTELLSCHEIN 53671 Reservierungsschluss 15. Juni 2015 ❒ Ja, ich bestelle die Armbanduhr “SR145 – Der letzte Flug”! Bitte gewünschte Zahlungsart ankreuzen Ich wünsche ❒ eine Gesamtrechnung ❒ Monatsraten ❒ Ich bezahle per MasterCard oder Visa Rückseite mit Gravur • Weltweit limitiert auf 4’990 Exemplare Gültig bis: (MMJJ) • Mit Schweizer Quarz-Uhrwerk • Mit Gravur auf Rückseite • Gehäuse & Armband aus Edelstahl Vorname/Name Bitte in Druckbuchstaben ausfüllen • Wasserdicht bis 30m Tiefe Strasse/Nummer • 120 Tage-Rücknahme-Garantie PLZ/Ort • Exklusiv bei Bradford erhältlich Mit gediegener Präsentations-Schatulle • Breite: 32mm E-mail Unterschrift Telefon Für Online-Bestellung: Referenz-Nr.: 53671 www.bradford.ch Bitte einsenden an: The Bradford Exchange, Ltd. The Bradford Exchange, Ltd. Jöchlerweg 2 • 6340 Baar Jöchlerweg 2 • 6340 Baar • Tel. 041 768 58 58 • Fax 041 768 59 90 • e-mail: kundendienst@bradford.ch BRADFORD-29-04-2015-COCKPIT.indd 1 16.04.15 13:44 Cockpit05_04_Inserate.indd 48 16.04.15 14:33
Cockpit 05 2015 Inhalt 5 Military Aviation Cover Story Military Aviation 6 Schweizer Armee übernimmt temporär Flugplatz Courtelary 30 Jürg Rämi verlässt den EuroAirport und tritt kürzer 6 «Stabante»: Schweizer Armee im Einsatz 10 Airshow vor den Palmenhainen Helicopter Langkawis 33 Data Sheet: Airbus Helicopters AS355NP Civil Aviation Ecureuil 2 13 Cathay Pacific nach 14 Jahren Unterbruch History wieder in Zürich 36 Eine Fata Morgana 14 Aegean behauptet sich 38 Ein Bulle mit Biss im rauen griechischen Civil Aviation 22 Umfeld Regelmässige Holiday Jet – operated by Rubriken 20 Swiss bekämpft Germania Etihad auf der Strecke 3 Take your Seats Genève-Lugano 9 Inside 22 Germania und Hotel- 19 Your Captain speaking… plan heben mit 34 SHA Inside Holiday Jet ab 35 Heli Focus 24 Lufthansa Technik will 41 Vor 20 Jahren in Bulgarien ausbauen 42 Gallery 28 Unfallreport: 44 News grosse Versäumnisse der Lauda Air 48 HB-Register 50 Letzte Seite: Cartoon, History Mittelposter 26 Kunstflugpilot Bruno Müller mit seiner Wettbewerb, Events 38 Sternstunde der Curtiss H-75 A-2 vor 75 Jahren Suchoi Su-25M2 Titelbild: Der EuroAirport in Basel aus der Vogelperspektive. Foto: EuroAirport Herausgeber: Anzeigenverkauf: Schnupperabo (für 3 Text- und Bolliger, Hansjörg Egger, Druckvorstufe: Jordi AG – das Medienhaus Jordi AG – das Medienhaus Monate): Fr. 20.– Bildredaktion: Markus Herzig, Walter Hodel, Swiss Aviation Media Verlag «Cockpit» Christian Aeschlimann Einzelverkaufspreis: Fr. 8.20 Swiss Media Aviation Felix Kälin, Ian Lienhard, Zurzacherstrasse 64 Postfach 96, 3123 Belp Aemmenmattstr. 22 inkl. Porto und MWSt. Zurzacherstrasse 64 Georg Mader, Rolf Müller, CH-5200 Brugg Zentrale: +41 31 818 01 11 3123 Belp Auslandabo steuerfrei, Porto 5200 Brugg Jürgen Schelling, Samuel Telefon: +41 56 442 92 46 Fax: +41 31 819 38 54 Telefon +41 31 818 01 42 nach Aufwand Telefon: +41 56 442 92 46 Sommer, Dr. Bruno Stanek, verlag@swissaviation.ch www.cockpit.aero inserate@cockpit.aero Preisänderungen Fax: +41 56 442 92 43 Hans-Heiri Stapfer, Thomas Druck und Vertrieb: vorbehalten. redaktion@cockpit.aero Strässle, Dennis Thomsen, Verlagsleitung: Roger Schenk Aboservice: Jordi AG – das Medienhaus Auflage Website: www.cockpit.aero Claudia von Känel, Simon Verlagssupport: Daniel Jordi Jordi AG – das Medienhaus Aemmenmattstr. 22 6000 Exemplare Vogt, Franz Wegmann, «Cockpit» erscheint Aemmenmattstr. 22 Chefredaktor: 3123 Belp (gedruckt auf FSC- 11 775 Leser (gemäss Anton E. Wettstein, Rino monatlich am Ende Franziska Schüller Patrick Huber zertifiziertem Papier) Umfrage 2008) Zigerlig, Marco Zatta, Sven des Vormonats und ist 3123 Belp ISSN 0010-0110 Zimmermann, Franz Zussner Verbandsorgan der Swiss Telefon +41 31 818 01 27 Notariell beglaubigt Redaktions- abo@cockpit.aero 2012 Artikel und Fotos bitte nur Helicopter Association Mitarbeiter: nach vorheriger Absprache (SHA) und Partner der AOPA Abonnementspreise: Total verkaufte Auflage: Jean-Luc Altherr, Daniel 4677 Exemplare einsenden. Switzerland. Inlandabo jährlich Fr. 87.– Bader, Joël Bessard, Andrea
6 Military Aviation Cockpit 05 2015 Stabante Einsatz über dem Jura Foto: Sven Zimmermann Der Segelflugplatz Courtelary wurde zum Aussenflugplatz der Schweizer Luftwaffe. Nach dem grossen Einsatz in Davos zur Sicherung des Luftraums beim WEF war im März die West- schweiz das Ziel der Übung Stabante. Während des Wiederholungskurses des Flugplatzkommandos 11 (Payerne) wurde ein Übungsszenario zum Schutz einer Konferenz bei La Chaux-de-Fonds aufgebaut. D as Übungsszenario bei «Stabante» Ende März ging von zu heissen. Während den für den Segelflugbetrieb so wichtigen «kriegsähnlichen» Unruhen im Bodenseeraum aus. Wie Monaten April, Mai oder Juni hätten wir aber nicht zugestimmt», beim World Economic Forum (WEF) in Davos mussten die sagte Patrick Degen, Präsident der Segelfluggruppe Biel. Armeeangehörigen Teilnehmer einer Konferenz, diesmal im Jura, 200 Armeeangehörige verwandelten den Platz in eine eingezäunte schützen. «Stabante» hat sich zu einer stattlichen Übung entwi- Helikopterbasis, inklusive Führungsinfrastruktur und Rettungs ckelt. Neben den Flieger- und Flabtruppen sowie dem Führungsstab pikett. Für den Flugdienst mit den «Super Pumas» und EC635 stan- war dieses Mal auch das Heer mit dem Aufklärungsbataillon 25 den sieben Landeplätze tagsüber und fünf während der Nacht zur sowie die französische Luftwaffe involviert. Das Trainieren des Zu- Verfügung. sammenspiels der diversen Einheiten ist in den heutigen Einsatz- szenarien unerlässlich. Neu wurde auch am Wochenende geübt. Ökonomisch sinnvoll Bereits in Planung ist die noch grössere Volltruppenübung GU'17 Mit dem Betrieb eines solchen Aussenflugplatzes, wie er bereits – mit noch mehr Einheiten aus den verschiedensten Armeeberei- während der OSZE-Ministerratskonferenz im vergangenen Dezem- chen. Die aus vorangegangenen Übungen gewonnenen Erkennt- ber in Basel betrieben worden war, lässt sich eine Menge Treibstoff nisse sollen ins Übungsszenario eingebaut werden. sparen. Die Helikopter müssen so nicht über die ganze Schweiz zu ihrem Einsatzort und wieder retour fliegen, erläuterte Korpskom- Helibasis auf dem Segelflugplatz mandant Aldo C. Schellenberg. Bereits in den 30-erJahren des vergangenen Jahrhunderts und wäh- Ein neues Mittel der Luftwaffe im Konferenzschutz sind die mit rend des 2. Weltkrieges war die Armee auf dem Flugfeld von Cour- Scharfschützen bemannten Helikopter. Diese nehmen luftpolizei- telary präsent. Seit 1958 wird der Flugplatz von der Segelfluggrup- liche Aufgaben gegen langsam fliegende, den gesperrten Luftraum pe Biel und der Groupe de Vol à Voile Courtelary für den Segelflug verletzende Luftverkehrsteilnehmer wahr. genutzt. Für «Stabante» hat die Luftwaffe um Nutzung des Flug- platzes gebeten. «Wir freuen uns, die Armee bei uns willkommen Andrea Bolliger & SvenZimmermann
Fotos: Andrea Bolliger 7 Foto: Sven Zimmermann Auch die Schweiz expe- rimentiert mit dem in der fran- zösischen Luft- waffe erfolgreich eingesetzten System von flie- genden Scharf- schützen. Foto: Sven Zimmermann Cougar über Fribourg – die mit Sensorsystemen zur Erfassung von Be- drohungen ausgestatteten Helikopter können auch Einsätze bei erhöh- Letzte Kontrollen an der Hornet – jede Sekunde zählt. ter Bedrohungslage leisten. Foto: Sven Zimmermann «Bürozeiten»: bald Vergangenheit Laut Luftwaffenchef Aldo C. Schellenberg (Bild oben) ist es das Ziel der Luftwaffe, ab 2020 während 365 Tagen rund um die Uhr einen Luftpolizeidienst aufrechtzuerhalten. Es ist vorgesehen, dafür permanent zwei bewaffnete Kampfflugzeuge zur Intervention innerhalb weniger Minuten bereitzuhalten. Ein wichtiger Bestandteil von «Stabante» war das Trainieren der sogenannten «Quick Reaction Alerts», kurz QRA. Während sich für einen QRA15 (Start innert 15 Minuten) der Pilot und seine Bodenmannschaft in den ext- ra eingerichteten Räumlichkeiten neben den Foto: Andrea Bolliger Boxen für einen Einsatz bereithalten, sitzt bei einem QRA3 der Pilot bereits angeschnallt im Cockpit und ist in nur 3 Minuten in der Luft. Der im Cockpit wartende Pilot wird nach Auf zum nächsten Einsatz. An der ersten Volltruppenübung im Jahr 2011 waren noch 4000 An- anderthalb Stunden abgelöst. gehörige der Armee beteiligt, dieses Jahr waren es rund 6000.
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Cockpit 05 Military Aviation 9 Inside Super Puma Display-Team Jahresprogramm 2015 Foto: Walter Hodel E s ist das Team der Schweizer Luft- Anlässen vor. Die Patrouille Suisse und das Am RIAT in Fairford wird das Super Puma waffe mit der grössten Präsenz in PC-7 TEAM sind in diesem Jahr an 13 An- Display-Team nach Möglichkeit zusam- diesem Jahr. Geplant war, das Jah- lässen gebucht, der Hornet-Display-Pilot an men mit dem PC-7 TEAM auftreten. Wenn resprogramm der Schweizer Vorführteams neun. Am 8. August werden zwei Piloten es die Programmplanung des Veranstalters bereits am 21. Februar anlässlich des Fas- des Super Puma Display-Teams in Rappers- zulässt, fliegen die zwei Teams zusammen nachtsumzuges «Les Brandon» in Payerne wil, Dübendorf und Sitterdorf am gleichen eine Eröffnung. Das PC-7 TEAM fliegt in der zu eröffnen, doch Schneefall verhinderte Tag sogar drei Vorführungen fliegen. Am Formation «Pfeil» mit dem Super Puma Dis- den Einsatz. 15. August und am 22./23. August werden play-Team im Zentrum. Im Anschluss ver- Nun ist die Eröffnung am 25./26. April zwei Teams gleichzeitig im Einsatz stehen; lässt der Super Puma/Cougar die Formati- am Heli-Weekend in Grenchen vorgese- jeweils ein Zweierteam in der Schweiz und on und beginnt sein Programm, während hen. Am 10. Oktober schliessen das Super ein Team in Ausland. das PC-7 Team sich in einen Warteraum Puma Display-Team die Saison zusammen In diesem Jahr stehen insgesamt vier Aus- aufhält und ihr Programm zehn Minuten mit dem PC-7 TEAM anlässlich der Air landeinsätze auf dem Programm. Bei die- später anschliesst. Diese gemeinsame Eröff- Days im Verkehrshaus Luzern ab. In die- sen Einsätzen fliegen jeweils zwei Mecha- nung wurde erstmals im September 2013 in sen sieben Monaten führt das Team den niker mit. Sie sind am Vorführort für die Jesolo (I) gezeigt. Schweizer Transporthelikopter AS332M1 Retablierung und die Zwischenflugkont- Super Puma / AS532UL Cougar Mk. I an 17 rollen des Hubschraubers verantwortlich. Walter Hodel Juni 15./16. Zug, Boardstock, Sport und Musikfestival 6./7. Tours (F), Meeting de l’Air, 100 Jahre Base Aérienne (www.boardstock.ch) BA705 (www.ba705.air.defense.gouv.fr) 21.-23. Hamburg (D), Airport Days 19.-21. Morgarten ZG, 700 Jahre Schlacht am Morgarten, (www.hamburg-airport.de) Jubiläumsfest und Armeeausstellung 23. Dittingen BL, Internationale Dittinger Flugtage (www.morgarten2015.ch) (www.flugtage.ch) 20. Dübendorf ZH, Heli-Challenge 28. Ambri TI, Oris Fly-In (www.ambri-airport.ch) September 26./27. Lodrino TI, Modellflugtag Aeromodellisti Juli Molinazzo-Bellinzona (www.gamb.ch) 15.-20. Fairford (GB), Royal International Air Tattoo RIAT (www.airtattoo.com) Oktober 7.-8. Axalp BE, Fliegerschiessen (www.lw.admin.ch) August 9./10. Luzern, Air Days 2015 Verkehrshaus Luzern 7./8. Sitterdorf TG, 50 Jahre Flugplatz Sitterdorf (www.verkehrshaus.ch) (www.flugtage-sitterdorf.ch) Alle Angaben ohne Gewähr. 8. Rapperswil SG, Seenachtsfest (www.seenachtsfest-rj.ch) Die aktuellen Informationen zu den Einsätzen des Super Puma Dübendorf ZH, Modellflug FAI World Championship Display Teams findet man auf der Website des Patrouille Suisse F3A (www.modellflug2015.ch) Fan Club (www.patrouillesuisse.ch), des Super Puma Display- 15. Prangins La Côte VD, International Fly-in Teams (www.superpuma.ch) oder der Luftwaffe (www.fly-in.casgp.com) www.luftwaffe.ch .
10 Military Aviation Cockpit 05 2015 LIMA’15 Fotos: Reto Schneeberger Chengdu J-10 des chinesischen Ba Yi-Teams beim Start vor dem für Langkawi typischen Palmenhintergrund. Airshow im Paradies Das tropische Ferienparadies Langkawi Island, vor der Nordwestküste des malaysischen Festlands auf Höhe der Grenze zu Thailand gelegen, bildet jeweils den Rahmen für die Langkawi International Maritime & Aero- space Exhibition (LIMA). Auch die 13. Ausgabe bot wieder spannende Vorführungen. D ie im Zweijahres-Rhythmus organisierte Veranstaltung in war. Am 9. März hatte eine malaysische Delegation die Maschine Malaysia gilt als grösste und wichtigste, vorwiegend mili- mit der Werknummer MSN022 im Endmontagewerk im spani- tärische Aviatik- und Seefahrt-Messe im südostasiatischen schen Sevilla offiziell übernommen. Damit ist Malaysia der erste Raum. Mehr als 510 Unternehmen aus 36 Ländern waren an der und bisher einzige Betreiber ausserhalb der NATO, nachdem Süd- LIMA’15 vertreten, darunter die Branchenriesen Boeing, Airbus afrika seine Bestellung wieder rückgängig gemacht hatte. und Lockheed Martin. Während den drei Fachbesuchs- und zwei öffentlichen Tagen wurden insgesamt über 175 000 Besucher ge- Atemberaubende Flugdemonstrationen… zählt. Sie konnten über 100 Flugzeuge in der Luft und am Boden Als Lokalmatador zeigte eine Suchoi Su-30MKM der RMAF täg- sowie mehr als 60 Schiffe und Boote aus 14 Ländern, vom Schnell- lich spektakuläre Solodisplays. Daneben demonstrierten auch eine boot über U-Boot, Fregatte und Zerstörer bis zum Lenkwaffenkreu- französische Dassault Rafale sowie eine F-16C vom Pacific Air Com- zer, bestaunen. mand der US Air Force ihre Fähigkeiten. Weitere Showhöhepunkte setzten die teilnehmenden Kunstflug- Präsentation der ersten A400M Malaysias teams. Allen voran das Jetteam der Luftwaffe der chinesischen Die Royal Malaysian Air Force (RMAF) bot mit ihrem vielfältigen Volksbefreiungsarmee (PLAAF) «Ba Yi». Das Team ist ausserhalb Inventar an Fluggeräten von Herstellern aus aller Welt zur Eröff- Chinas besser bekannt unter seinem englischen Namen «August 1st nung eine spektakuläre Show, mit Überflügen verschiedener For- Air Demonstration Team», was sich auf das Gründungsdatum der mationen aus unterschiedlichen Richtungen. Einer der unbestrit- Volkbefreiungsarmee bezieht. Mit sechs Chengdu J-10 begeisterte tenen Höhepunkte der LIMA’15 war die öffentliche Premiere des das Team mit einer abwechslungsreichen und präzis geflogenen ersten von insgesamt vier bestellten Airbus A400M-Transportern Vorführung das Publikum. Die LIMA’15 war nach der MAKS2013 in der RMAF, der nur wenige Tage zuvor in Malaysia angekommen Moskau erst der zweite Auslandsauftritt in der über 50-jährigen Ge-
11 schichte der Ba Yi. Auch die «Black Knights» aus Singapur mit zwei attraktiv lackierten F-16C und die «Fursan Al Emarat» aus den Vereinigten Arabischen Emiraten mit sie- ben MB-339 boten spektakuläre Shows. Zu den Publikumslieblingen gehörte das einheimische Team «Krisakti» mit vier Extra 300L, das von der RMAF in enger Zu- sammenarbeit mit der zivilen Aviatikfirma Aerotree betrieben wird. …auch über dem Wasser Bei den täglich wechselnden maritimen Vorführungen in Porto Malai, rund acht Ki- lometer südlich des Flughafens, demonst- ❶ rierten Royal Malaysian Navy (RMN) und Polizei verschiedene Taktiken und Einsatz- verfahren zur Bekämpfung von Piraten und zur Befreiung von Geiseln auf einem Schiff. Dabei kamen neben diversen Schnellboo- ten auch Helikopter «Super Lynx» und AS-555SN «Fennec» der RMN sowie AS-355 Fotos: Reto Schneeberger «Ecureuil 2» der Polizei zum Einsatz. Anschliessend rettete ein AS-365N3 «Dau- phin 2» der Küstenwache eine bei der «Be- freiung» ins Wasser gesprungene «Geisel» mittels Seilwinde aus den Wellen. Zum Schluss zeigte ein Canadair CL-415-Was- serbomber eine kurze, dafür umso interes- santere Vorführung. ❷ Reto Schneeberger Glück im Unglück beim Training Beim «Jupiter Aerobatic Team» der indone- sischen Luftwaffe ereignete sich bei einem Trainingsflug in Langkawi zwei Tage vor der Showeröffnung ein Zwischenfall, als sich die beiden Solisten bei einem Kreuzungsmanö- ver touchierten. Dabei wurden bei einer der beiden KT-1B «Wong Bee» die Flügeltanks aufgerissen, worauf die Maschine in Brand geriet, während bei der anderen die rechte Tragfläche und das Seitenleitwerk so stark beschädigt wurden, dass das Flugzeug un- kontrollierbar wurde. Alle vier Besatzungs- mitglieder konnten sich jedoch mit ihren ❸ Martin-Baker-Schleudersitzen retten. Eine der abgestürzten Maschinen setzte ein Haus ❶ Der neue Transporter der malaysischen Luftwaffe: Airbus A400M in Begleitung zweier Hawks. in Brand, das zu diesem Zeitpunkt aber glück- licherweise leer war. Mit viel Glück im Un- ❷D ie Küstenwache Malaysias betreibt zwei Bombardier CL-415MP als Wasserbomber sowie für glück gab es bei dem Zwischenfall also keine Search and Rescue-Aufgaben. ernsthaft Verletzten. In der Folge musste das Jupiter-Team dennoch seine Auftritte bei der ❸H ighlight im Static Display: Boeing F/A-18F Super Hornet der US Navy in bunter Sonderlackie- LIMA’15 absagen. rung zum 60-jährigen Staffelbestehen der VFA-102 Diamondbacks.
12 Military Aviation Cockpit 05 2015 LIMA’15 Fotos: Reto Schneeberger ❹ ❺ ❹D asJupiter Aerobatic-Team aus Indonesien beim Training kurz vor dem Unglück. ❺E urocopter AS-355N der Royal Malaysian Police Air Unit mit einem Scharfschützen an Bord. ❻ Lockheed Martin F-16C der Black Knights aus Singapur. ❼ Eine malaysische Suchoi Su-30MKM bei einem Start. ❻ ❼
Cockpit 05 2015 Civil Aviation 13 Cathay Pacific Nach 14 Jahren zurück Die B777-300 ER der Cathay Pacific beim Start auf Piste 28 des Flughafens Zürich. Am 30. März 2015 landete die erste Maschine der Cathay Pacific Airways frühmorgens in Zürich, nachdem die Airline vor 14 Jahren die Flugverbindung in die Schweiz aufgrund der wirtschaftlichen Situation gestoppt hatte. Es soll ein längeres Engagement werden. A uf dem Erstflug nach Zürich wurde renz aus dem Nahen Osten. Die Flugzeiten Nach einer bunten Gate Ceremony mit die Maschine von einer Schweizer sind ideal auf die Schweiz und China abge- traditionellem Löwentanz und Geburtstags Crew in Cathay Pacific-Diensten stimmt; so startet die Maschine um 13.30 torte für alle Passagiere verliess die Maschi- ilotiert. Mit täglichen Nonstop-Flügen p Uhr in Zürich und landet kurz vor 7 Uhr in ne Kloten pünktlich Richtung Hong Kong. verbindet Cathay Pacific Zürich künftig mit Hong Kong. Auf dem Rückweg beginnt der Von dort stehen den Flugpassagieren zahl- Hong Kong, dies mit einer Boeing B777-300 Flug kurz vor Mitternacht mit Ankunftszeit reiche Anschlussflüge mit Cathay oder der ER in der Vier-Klassen-Konfiguration: Pas- 6.30 Uhr in Zürich. Tochtergesellschaft Dragonair zu über 20 sagiere können zwischen First, Business, Zielen in China, 18 in Südostasien sowie Premium Economy und Economy Class B777 und A350 weitere Verbindungen nach Japan, Korea, wählen. Die Premium Economy-Klasse Momentan verfügt die Airline über eine Australien und Neuseeland zur Verfügung. zeichnet sich gegenüber der normalen Flotte von 149 Flugzeugen. Dazu kommt Spitzenreiter ist die Verbindung von Hong Economy durch breitere Sitze mit grösse- eine Bestellliste für 76 weitere Maschinen Kong nach Peking, welche von Cathay rer Neigemöglichkeit und einem Sitzab- in den nächsten zehn Jahren. Die Boeing täglich 16 Mal geflogen wird. stand von 96,5 Zentimetern aus. Eine sepa- B777 und der Airbus A350 sind die beiden rate Kabine mit 34 Plätzen, mehr Freigepäck Typen, welche auf den Europastrecken zu und eigenen Check-in-Schaltern runden das neun Destinationen eingesetzt werden. Simon Vogt Angebot ab. First, Business und die Premi- um Economy belegen dabei mehr als die Fotos: Simon Vogt Hälfte der 275 Sitze an Bord der Boeing B777. Keine Angst vor der Konkurrenz Die Verbindung Zürich–Hong Kong wird laut Angus Barclay, General Manager Europe der Cathay Pacific, nach dem lan- gen Unterbruch jetzt wieder aufgenommen, weil mit neuen Flugzeugtypen viel ökono- mischer geflogen werden kann und zudem viele chinesische Kunden nach Europa flie- gen. Auch ist der Transport von Fracht, davon viele Pharmazeutika aus Asien, ein wichtiges Geschäft. Barclay hat wegen der zentralen Lage Hong Kongs in Asien und seiner chinesischen Angus Barclay, General Manager Europe von Cathay (rechts), und Stephan Widrig, CEO Flughafen Zugehörigkeit keine Angst vor der Konkur- Zürich, schneiden die Geburtstagstorte an. Im Hintergrund René Huber, Stadtpräsident von Kloten.
14 Civil Aviation Cockpit 05 2015 Aegean Airlines Foto: Aegean Airlines Aegean verfügt für ihre internationalen Ziele über eine Flotte von 42 Flugzeugen der A320-Familie. «Durch Feuer und Eis» E Trotz aller politischer und wirt- in bekannter Werbespruch eines Herstellers von Kosmetikprodukten lautet: «Für Männer, denen alles ein bisschen leichter fällt.» Bezogen auf die Airline-Industrie schaftlicher Wirren in Griechen- trifft es zwar zu, dass sich die Führungsetage vieler Fluggesellschaften mehrheitlich land behauptet sich Aegean aus Vertretern des «starken Geschlechts» zusammensetzt. Hingegen gibt es Fluglinien, denen beileibe nicht alles einfach in den Schoss fällt. Ein schillerndes Beispiel dafür ist die Airlines in der von intensiven griechische Aegean Airlines, seit 2008 grösster Carrier eines Landes, das seit fünf Jahren Konkurrenzkämpfen gepräg- von einer Wirtschaftskrise ohnegleichen heimgesucht wird. ten europäischen Luftverkehrs Staat als Konkurrent szene erstaunlich gut. Doch der Dimitris Gerogiannis, CEO der 1999 gegründeten Fluggesellschaft, bedient sich einer kraft- Anfang war schwierig, und die vollen Metapher, um die wirtschaftlichen Bedingungen zu beschreiben, unter denen Aegean Airlines den Betrieb aufnehmen musste: «Wir mussten uns vom ersten Tag an Herausforderungen sind nicht durch Feuer und Eis kämpfen. Einerseits setzte der griechische Staat alle Mittel ein, um kleiner geworden. seine eigene Airline, die damalige Olympic Airways, vor der Konkurrenz zu schützen. An- dererseits standen wir von Beginn weg in starkem Wettbewerb mit grossen Carriern wie Lufthansa und Air France sowie den Niedrigpreisgesellschaften. Uns wurde wirklich nichts geschenkt.» Die Betriebsaufnahme von A3, so der IATA-Code von Aegean Airlines, sei ge- nau in die Zeit der Liberalisierung des Luftverkehrs in Griechenland gefallen, die wegen des staatlichen Schutzes, den Olympic genossen habe, in seinem Land etwas später als im
15 übrigen Europa eingesetzt habe. Gerogian- nis bringt die Herausforderung auf den Punkt: «Als privates Unternehmen konnten wir – im Gegensatz zu Olympic Airways – nicht ewig Geld verlieren.» Aegean hatte also nur eine Chance, wenn sie eine hohe Servicequalität gewährleisten konnte und über eine gute Kostenstruktur verfügte. Deshalb wehrt sich der Chef der griechischen Fluglinie auch gegen Stim- men, die versuchen, Aegean in den Dunst- kreis der Low-Cost-Gesellschaften zu zie- hen: «Wir haben alles, was eine Full-Service-Fluglinie anbietet: eine Busi- ness Class mit Lounges, Gratis-Catering an Bord und eine gute Betreuung, falls bei- spielsweise ein Gepäckstück verloren geht. Zudem legen wir viel Wert darauf, dass die Abläufe für unsere Kunden einfach und ver- ständlich sind.» Bei Flügen ab einer Dauer von zweieinhalb Stunden, etwa zwischen Athen und Zürich, gibt es auch in der Eco- nomy Class eine warme Mahlzeit. Dennoch hat sich Aegean, wie unlängst auch Swiss, von einer low-cost-typischen Geschäftsidee Mit Dash 8-100 der im Jahr 2013 übernommenen Olympic Air fliegt Aegean vor allem Ziele auf inspirieren lassen, nämlich dass den Passa- den griechischen Inseln an. gieren ein besonders günstiger Economy- Tarif zur Verfügung steht, bei dem für jedes Swiss-Tochter AMOS stammt) eingeführt, Sommerflugplan sind 16 neue Ziele hinzu- Gepäckstück extra bezahlt werden muss. die helfen soll, die Reparaturprozesse zu ver- gekommen, verteilt auf ganz Europa und bessern. den Nahen Osten. Innerhalb von zwei Jah- Foto: Aegean Airlines Konservativ kalkuliert ren ist die Zahl der Ziele von 95 auf 134 an- Daneben gibt es eine Reihe weiterer Mass- Mehrfach ausgezeichnet gewachsen. nahmen, die dazu beitragen, die Kosteneffi- All diese Massnahmen – gepaart mit einer zienz zu steigern. Aegean gehörte laut ih- einheitlichen Flotte von Airbus-Schmal- Schweizer Markt im Aufwind rem Chef zu den ersten europäischen rumpfflugzeugen – machen es offenbar Der Eintritt in den Schweizer Markt erfolg- Airlines, die das E-Ticketing eingeführt ha- möglich, dass sich trotz Retour-Ticketprei- te erst 2013, als zunächst Genf dreimal pro ben. Neben grossen Investitionen ins Er- sen von 90 Euro in der Economy Class (ohne Woche bedient wurde. Seit letztem Jahr tragsmanagement nennt der 54-Jährige ein Steuern und Gebühren) auf dem zwei Stun- steht auch Zürich im Angebot, das mittler- weiteres Erfolgsrezept: «Wir haben nie gros den und 40 Minuten dauernden Flug zwi- weile sogar täglich angeflogen wird, wäh- se Wachstumsschritte gemacht und sind schen Zürich und Athen Geld verdienen rend die Calvin-Stadt sechs wöchentliche mit unsern Profiten immer vorsichtig um- lässt. 2013 betrug der Nettogewinn des Un- Verbindungen aufweist. Nach Genf lag die gegangen.» Dies hat geholfen, dass keine ternehmens 57,8 Millionen Euro, und für Auslastung im Januar bei 67 Prozent (vergli- Abhängigkeiten von den Banken bestanden 2014 erwartet Dimitris Gerogiannis erneut chen mit 59 Prozent im Vorjahresmonat), und Aegean schuldenfrei war, als Griechen- einen Gewinn. Dass seine Airline auf dem nach Zürich, das erst seit vergangenem Ok- land von der Krise erfasst wurde. In den ver- richtigen Weg ist, scheint auch die in den tober angeflogen wird, bei 66 Prozent. Beide lustreichen Jahren 2010 bis Mitte 2012 wa- letzten sechs Jahren fünfmal durch die eng- Ziele zusammen erreichten für die ganze ren genügend flüssige Mittel in der Kasse, lische Unternehmensberatung Skytrax an Wintersaison einen Sitzladefaktor von 70 um einen drohenden Rückzug aus den Aegean vergebene Auszeichnung zur «bes- Prozent – für den Aegean-Chef ein zufrie- wichtigsten Märkten abzuwenden. ten europäischen Regional-Airline» zu be- denstellender Wert. stätigen. Die kommenden zwei bis drei Jahre werden Flugvorbereitung beginnt zu Hause Zu Beginn wurden allerdings nur Domestic- voraussichtlich primär im Zeichen von Fre- Nicht nur in Produkt, Vertrieb und Revenue- Flüge durchgeführt, ab 2003 erfolgte die quenzsteigerungen auf bestehenden Rou- Management wurde investiert, sondern Aufnahme internationaler Verbindungen. ten stehen. Dabei sieht Gerogiannis auch auch in die Arbeit der Cockpit-Crews und Die ersten Ziele ausserhalb des Landes lagen Möglichkeiten für den Schweizer Markt: den Unterhalt der Flugzeuge. So wurden in Deutschland und Italien. Mit sieben «Es kann sein, dass wir Zürich täglich an- Ende letzten Jahres 600 iPads beschafft und Linienzielen gehören die beiden Länder zu- fliegen werden.» Die Herausforderungen den Piloten abgegeben, damit sie ihre Flug- sammen mit Frankreich, wo im Sommer werden aber dieselben bleiben, denn A3 vorbereitung schon zu Hause beginnen und viele sekundäre Ziele wie Marseille, Nantes konkurriert auf vielen ihrer Strecken mit Flugpläne, Wetterberichte und NOTAMs und Bordeaux sowohl ab Athen als auch ab einem grossen Netzwerkcarrier und min- herunterladen können. 2009 wurde zudem Heraklion angeflogen werden, auch heute destens einem, in einzelnen Fällen sogar de- eine neue Wartungssoftware (die von der noch zu den wichtigsten Märkten. Zum ren zwei oder drei Niedriganbietern.
16 Civil Aviation Cockpit 05 2015 Aegean Airlines Im Inlandverkehr spielt Olympic Air, die überhaupt einen Gedanken daran ver- München, Rom und Zürich. Aegean ist al- privatisierte Nachfolgegesellschaft von schwendet.» Ein solches Szenario könne lerdings bereits seit 2004 vor Ort, und dies Olympic Airways, die ab 2009 in denselben erst wieder ein Thema sein, wenn die Zei- mit einem Verkehrsanteil, der nur unwe- Märkten wie Aegean tätig war und von die- chen in Griechenland auf Wachstum stün- sentlich unter jenem des ehemaligen Home- ser im Herbst 2013 übernommen wurde, den. Mit Nordamerika und China (vor allem carriers Cyprus liegt. eine besondere Rolle. Obwohl vollständig im Sommer) sei durchaus ein Langstrecken- Was die Flotte angeht, setzt sie sich neben in den Flugbetrieb von Aegean integriert, potenzial vorhanden, aber dazu brauche es den 14 Bombardier-Turboprops, die bei fliegt sie weiterhin unter der Marke Olym- mehr als eine oder zwei Verbindungen und Olympic Air im Einsatz stehen, zusammen pic Air, und zwar in erster Linie von Athen mindestens vier Flugzeuge. aus acht A321, 33 A320 sowie einer A319 zu den zahllosen griechischen Inseln. Um Ob die neue Regierung unter Alexis Tsipras aus früheren Olympic-Beständen. Sieben auf den teilweise sehr kurzen Pisten landen diese so dringend benötigte wirtschaftliche weitere brandneue, mit Sharklets ausgestat- zu können, vertraut die Airline mit der Dash Stabilität wieder herstellen kann, ist derzeit tete A320 werden den Flugzeugpark zwi- 8-100 auf ein Muster, das in Europa mittler- mehr als ungewiss. schen Juni dieses Jahres und Mai 2016 er- weile Seltenheitswert hat. Für Strecken mit gänzen. Ein Teil der Airbusse ist an höherem Aufkommen gelangen Maschinen Günstige Gelegenheit in Zypern kurzfristige Leasingverträge gebunden, da- des Typs Dash 8-Q400 zum Einsatz. Vor der Auch wenn Aegean ab Athen keine Lang- mit flexibel auf veränderte Marktbedingun- Übernahme durch Aegean flog Olympic Air streckendestinationen anfliegt, ist der Flug- gen reagiert werden kann. stets in den roten Zahlen, weil sie zu schnell hafen der griechischen Hauptstadt die wich- – auch interkontinental – expandieren tigste Drehscheibe der jungen Airline. Sie «Integrität nicht gefährden» wollte und zu teuer produzierte. Aegean sah kommt dort auf einen Marktanteil von 33 «Wir dürfen nie die Integrität der ganzen sich zu Entlassungen in der Verwaltung ge- Prozent im internationalen Verkehr. Airline gefährden», lautet das Credo von Ae- zwungen, der Flugbetrieb und die Technik Der 2001 eröffnete Venizelos-Airport ist gean-Direktor Gerogiannis. Mit besonde- wurden aber personell aufgestockt, so dass aber nicht der einzige Ausgangsort von Ae- rem Stolz erwähnt der Airline-Chef die Aus- unter dem Strich rund 170 Mitarbeiter mehr gean-Flügen: Insgesamt gehören acht regio lastungsquote der Airbus-Flotte. Mit elf beschäftigt sind als vorher. Dimitris nale Basen, darunter Heraklion, Rhodos, Stunden pro Tag sei sie eine der höchsten Gerogiannis geht davon aus, dass Olympic Thessaloniki, Kos und Korfu, zum Netzwerk aller Betreiber von Narrow-Body-Airbussen. Air 2014 erstmals Gewinne ausweisen wird. der Griechen. Auf manchen dieser kleineren Zum Vergleich: Bei Swiss ist die A320-Fami- Standorte herrscht vor allem im Sommer lie durchschnittlich zwischen neun und Langstrecke? – Nein, danke. rege Betriebsamkeit. So stehen ab Heraklion zehn Stunden täglich in der Luft. Allerdings Angesprochen auf die Frage, ob angesichts 49 und ab Rhodos 42 Ziele im Flugplan. gebe es keine einheitlichen Standards für der Tatsache, dass es ab Griechenland prak- Das Vakuum, das nach der Pleite der staatli- die Messung der Flugzeugproduktivität, tisch keinen Langstreckenverkehr gibt, bald chen Cyprus Airways Anfang Jahr in Larna- gibt die Schweizer Airline zu bedenken. auch Widebodies in den Aegean-Farben ab- ca entstanden ist, will man sich ebenfalls heben werden, setzt der Airline-Boss ein fast zunutze machen. Seit Ende März sind dort mitleidvolles Lächeln auf: «Olympic hat vier anstatt wie bisher zwei Airbus A320 mit ihren A340 sehr viel Geld verloren. Man stationiert, die 15 Ziele anfliegen, darunter muss überaus vorsichtig sein, bevor man London Heathrow, Paris Charles de Gaulle, Thomas Strässle Aegean Airlines im Überblick Gegründet 1999 IATA-Code A3 Star-Alliance-Mitglied seit 2010 Ziele (Sommer 2015) • international 100 • national 34 Umsatz 911,8 Mio. Euro (+ 7 Prozent) Nettogewinn 80,2 Mio. Mio. Euro (+ 53 Prozent) Besitzverhältnisse 35 %: Familie Vassilakis (Autovermietung) 31 %: Familien P. Laskaridis, A. Laskaridis, Constantakopoulos, Ioannou und David (Reederei, Coca Cola und Bausektor) 34 %: Streubesitz Passagiere (2014) 10,1 Mio. Ladefaktor 78,3 % Flotte (Sommer 2015) 56 Flugzeuge (inkl. Olympic Air), davon: 8 A321 33 A320 1 A319 Dimitris Gerogiannis leitet die Geschicke von 10 Dash 8-Q400 Aegean Airlines seit ihrer Gründung im Jahr 4 Dash 8-100 1999. Anzahl Piloten 300 (Aegean)
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Cockpit 05 2015 Civil Aviation 19 Your Captain speaking… 60 Minuten Ein schrilles, unaufhörliches Foto: Florian Trojer Klingeln reisst mich kurz nach fünf Uhr morgens aus dem Land der Träume. Müde taste ich im Dunkeln nach meinem Telefon. «Guete Morge, da spricht Crew Control. Wir hätten einen Flug für dich…» S tand-by ist wahrlich nicht mein Lieb- lingsdienst, aber eventuelle krank- heitsbedingte Ausfälle oder kurz- fristige Änderungen im Flugplan müssen natürlich personell abgedeckt werden. Den Morgenflug nach Paris und wieder zurück in die Schweiz soll ich heute fliegen, und unser Crew Briefing beginnt in rund 60 Minuten. Zwei bedeutungsvolle Ziffern Je nach Flottengrösse sind unterschiedlich viele Crew Members auf Abruf bereit, um, wenn nötig, innerhalb von einer Stunde am Arbeitsort einzutreffen. Auf dem Avro sind es aktuell sieben First Officers und sieben 60 Minuten Zeit haben Piloten nach dem Anruf von Crew Control, um den Dienst anzutreten. Captains pro Tag, welche «STBY05» oder «STBY10» in ihrem Dienstplan haben. Die zwei Ziffern stehen jeweils für die Uhrzeit, Autoschlüssel? Ja. Reisepass? In der Crew- fünf Minuten später hat auch der Captain ab welcher wir erreichbar sein müssen. bag bei der Pilotenlizenz! die Anfahrt hinter sich gebracht und sorgt Die Anfahrt an den Flughafen ist für mich Nicht dass ich vergesslich wäre, aber 30 mit Espresso Nummer drei für gute Stim- eine Sache von zehn Minuten. Insofern Sekunden innezuhalten, hat mir schon mung bei seinem First Officer. Wir einigen kann ich mir den «Luxus» leisten, nach der einige Male den Weg zurück in die Woh- uns darauf, dass ich den Flug in die französi- Dusche auch noch ein trockenes Brötli von nung erspart. Wers nicht im Kopf hat, der sche Hauptstadt als «pilot flying» durchfüh- vorgestern und eine, vielleicht auch zwei hats in den Beinen, oder so… ren werde und er dafür unseren Avro zurück Tassen Espresso zu mir zu nehmen. Andere Dem Arbeitseinsatz steht jetzt nichts mehr nach Hause fliegt. Die Treibstoffmenge wird Kollegen, welche weiter entfernt leben, im Weg und rund 15 Minuten vor Briefing- noch bestimmt und in das System einge- müssen entsprechend schneller im Auto zeit – beziehungsweise 45 Minuten nach speist. Dann geht es für uns in das gemein- sein, um rechtzeitig in unserem Operation meinem persönlichen Wake-Up-Call – tref- same Briefing mit der Cabin Crew. Center einzutreffen. fe ich in unserem Flugplanungsraum ein. Bereits um 6.20 Uhr verschwinden wir im Lift, der uns hinunter zur Sicherheitskont- Alles dabei? Pre-Flight Duties rolle und zum Crewausgang bringt. Um 6.30 Die Uniform habe ich mir am Vorabend Mein Captain ist noch nicht zu sehen. Da- Uhr betreten wir unseren Avro. schon zurechtgelegt und der Koffer für her beginne ich, mich am Laptop durch Auf dem Heimflug frage ich mich, wohin die einige Tage Linieneinsatz wäre parat; diesen die für den Flug relevanten Daten zu lesen. Reise morgen gehen könnte und wie lange benötige ich jedoch heute nicht. Wetter ist heute kein Problem – aufgelo- ich schlafen darf. Bevor ich mein Wohnhaus verlasse, arbei- ckerte Bewölkung und nur leichter West- STBY05. Auf Abruf bereit. te ich noch schnell meine mentale «befo- wind in Frankreich sowie keine grossen re take-off»-Checkliste ab. Crew-ID? Check. Änderungen der Winde unterwegs lassen Geldtasche? Check. Telefon? Ist auch dabei. auf einen ruhigen Morgenflug hoffen. Rund Florian Trojer
20 Civil Aviation Cockpit 05 2015 Swiss Foto: Swiss Die Dash 8-Maschinen (hier beim Start in Lugano-Agno) der Austrian Airlines werden künftig die Strecken von Genf und Zürich nach Lugano fliegen. Swiss fordert zum D Der Preiskrieg ist eröffnet. Mit dem Sommerflugplan fliegt die Swiss täglich drei Mal direkt von Genf nach Lugano und vier Mal von Zürich in die Sonnenstube der Schweiz. Im Visier hat die Swiss die frühere Tessiner Fluggesellschaft Darwin, die heute Etihad Regional heisst. D ie Messer sind gewetzt. Kampflos ehemalige Partner-Fluggesellschaft abzuge- Biarritz im Sommer auf dem Flugplan. Für will die Swiss die Konkurrenten ben. «Wir werden uns bekämpfen, bis einer die Swiss kommt die Rückkehr nach Lugano nicht in ihr Hoheitsgebiet lassen. aus dem Markt ist», gab der Swiss-Verant- (drei Mal täglich) zum richtigen Zeitpunkt, Als weitere Massnahme nimmt sie neu wie- wortliche der Westschweiz, Lorenzo Stoll, wird dort doch ein neues Kulturzentrum der die Strecke zwischen Genf und Lugano unmissverständlich den Tarif durch. Mit eröffnet. unter ihre Fittiche, nachdem bis zum letz- Einzel-Tickets ab 39 Franken pro Strecke Vor dem Ribbon-Cutting outete sich Eislauf- ten Oktober noch mit der Darwin Airline ist der Verdrängungskampf eröffnet. Geflo- Ikone Stéphane Lambiel als «Swiss-Fan». Es ein Zusammenarbeitsvertrag galt. Nach- gen werden die Strecken von der Austrian sei immer eine Freude, mit der Swiss un- dem diese jedoch eine aviatische Koope- Airlines im Auftrage der Swiss. terwegs zu sein. Er gab aber auch zu, nach ration mit der mächtigen Etihad Airways jedem Flug auf das Swiss-«Schöggeli» zu einging und in der Folge in Etihad Regio- Dreimal täglich ins Tessin schielen! Mit seinem Engagement für die nal umgetauft wurde, war's fertig mit dem Umsatzmässig hat sich die Offensive an ver- Swiss soll der frühere Eislauf-Weltmeister Burgfrieden. schiedene Destinationen noch nicht ganz dazu beitragen, die beiden welschen und Die Swiss-Verantwortlichen liessen vor dem ausbezahlt. Man liege leicht unter den Er- Tessiner Kulturen miteinander verknüpfen Eröffnungsflug von Genf nach Lugano kei- wartungen, gab Stoll zu verstehen. Nicht zu helfen. ne Zweifel darüber aufkommen, dass sie aufgenommen wird eine Verbindung von Weniger auf das «Schöggeli» als vielmehr nicht bereit sind, weiteres Terrain an die Genf nach St.Tropez, dafür figuriert Genf- auf die resultierenden Erträge schaut der
21 Foto: Patrick Huber Der Swiss-Generaldirektor der Romandie, Lorenzo Stoll, beim Ribbon-Cutting mit «Swiss-Fan» Stéphane Lambiel. m Duell Genfer Flughafen-Direktor Robert Deillon, der sich freut, dass das Welschland und das Tessin wieder miteinander verbunden sind. Zur Konkurrenzsituation der beiden Air- lines Swiss und Etihad Regional meinte er sibyllinisch, dass die Zeit zeigen werde, ob es Platz für zwei Konkurrenten habe. C-Series: in Lugano einsetzbar? In Abklärung ist derzeit, ob die von der Swiss georderten C-Series-100-Maschinen in Lugano landen können. Der bei Swiss für die Flugoperationen zuständige frühere Pilot Rainer Hiltebrand weiss zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht, ob dies der Fall sein wird. Sicher ist jedoch, dass die Bombardier- Maschinen für den ebenfalls anspruchsvol- Foto: Swiss len Anflug auf London City zertifiziert wer- den können. Rainer Hiltebrand (Mitte), Chief Operating Officer der Swiss, unterbrach seine Ferien, um in Lugano den Kuchen anschneiden zu können. Rechts Angelo Jelmini, Repräsentant der Stadt Patrick Huber Lugano und Mitglied im Vorstand des Flughafens Lugano-Agno.
22 Civil Aviation Cockpit 05 2015 Germania Flug AG Fotos: Hotelplan Der Airbus A319 des Ferienfliegers Holiday Jet, operated by Germania, bietet Platz für 150 Passagiere. Holiday Jet: damit punktet Hotelplan «W Germania und die Migros-Tochter ir sind gekommen, um Travel Service gewinnen. Die Fluggesell- Hotelplan spannen zusammen. zu bleiben», verkündete schaft verfügte jedoch nicht über die nöti- Germania-Verwaltungs- gen Streckenrechte, um zum Beispiel auch Der in Zürich stationierte Ferien rat Urs Pelizzoni im Hangar am Flughafen in die Türkei oder nach Ägypten zu fliegen. flieger Holiday Jet, ein Airbus Zürich stolz. Der Schweizer Flugpartner Deshalb suchten die Verantwortlichen das Germania Flug AG und der Tour-Operator Gespräch mit verschiedenen Anbietern in A319, wird im Sommer Ziele im Hotelplan werden in den nächsten Jahren der Schweiz. «Wir konnten nur beschränkt östlichen Mittelmeer anfliegen. zu «attraktiven Flugpreisen» Bade-Ferien- Einfluss auf die Fluggestaltung nehmen», so Mediterranes Essen, aber auch ziele anfliegen. 21 Piloten und 33 Flugbe- Hotelplan-Suisse-CEO Kurt Eberhard. Mit gleiterinnen wurden bisher rekrutiert; alle der Lancierung des Holiday Jet auf Basis der Schweizer Spezialitäten w erden sollen gemass Pelizzoni Deutsch und Fran- Kooperation mit Germania Flug AG sind den Fluggästen an Bord serviert. zösisch sprechen. Viele Piloten kommen diese Probleme ausgeräumt. offenbar von der Air Berlin-Tochter Belair. Die Airline scheint im Markt schon gut Der A319 verfügt nur über eine Kabinen- angekommen zu sein. Für diesen Sommer klasse und ist in einer 3-3-Konfiguration aus- konnten schon «mehrere Tausend» Flug gestattet. Germania-Partnerin ist auch Air sitze verkauft werden. CEO der neuen Air- Prishtina, in deren Auftrag von Zürich mit line ist Tobias Somandin, der mit seinem einem zweiten A319 in den grün-weissen Team fast nonstop und ohne freies Wochen- Germania-Farben in den Kosovo und nach ende während 213 Tagen durchgearbeitet Mazedonien geflogen wird. Damit wird die haben soll. 50 000 Stunden sind gemäss Pe- Konkurrenz im ethnischen Verkehr in Zü- lizzoni in den Start-up der Germania Flug rich grösser, setzen doch auch Edelweiss AG gesteckt worden. Air und Helvetic Airways auf diese Karte. Nach dem Grounding der Hello 2012 sah sich Hotelplan mit Problemen konfrontiert und konnte als Fluglösung die tschechische Patrick Huber
23 «Kuchen ist nicht kleiner» Foto: Jürg Wyss Kurt Eberhard, warum wieder eine neue Schweizer Charter-Fluggesellschaft, nachdem Edelweiss Air und Belair vor Jahren von Kuoni und Hotelplan Group abgestossen wurden? Kurt Eberhard: Es kommt ja keine zusätzliche Fluggesellschaft auf den Markt. Es wird nur eine bisherige durch eine neue ersetzt. Es handelt sich um ein Schweizer Produkt, von dem wir überzeugt sind, dass es auf dem Schwei- zer Markt besser ankommen wird. Hotelplan Suisse hat zuletzt mit der Der 49-jährige Schweizer Urs Pelizzoni tschechischen Travel Service Airlines ge- ist Verwaltungsrat der Germania Flug AG. arbeitet. Hat diese nicht alle Wünsche erfüllt? Fotos: Hotelplan Doch. Es wäre unfair, sie jetzt an den Vier Fragen an Urs Pelizzoni Pranger zu stellen. Der Service war sehr gut. Eine Herausforderung stellten manchmal einzig die Sprachkenntnis- «Cockpit»: Wann ist der Entscheid ge- se dar. Es war nicht immer gewährleistet, dass auch Französisch sprechen- fällt worden, die Germania Flug AG ins de Flight Attendants an Bord waren. Und das ist heute nicht mehr der Fall. Leben zu rufen? Urs Pelizzoni: Dieser Entscheid ist be- Trotzdem: Der Kuchen wird im Schweizer Badeferienmarkt nicht grösser. Es reits Anfang 2014 gefallen. Ich stehe wird also zu einem Verdrängungskampf kommen. der Besitzerfamilie der Germania, der Er ist auch nicht kleiner geworden, da ja niemand zusätzlich hinzugekom- Familie Bischoff, nahe und bin wegen men ist. Aber Sie haben schon recht: einfach wirds nicht werden. Deshalb meiner Affinität zur Aviatik gebeten haben wir mit Germania Flug AG eine langfristige Zusammenarbeit ver- worden, an diesem Projekt mitzuma- einbart. chen. War Air Berlin ebenfalls eine Option, da sie ja jetzt Belair besitzt? Was waren die besonderen Herausfor- Wir buchen zusätzliche Sitze auch auf den Edelweiss Air-, Air Berlin und derungen? Helvetic Airways-Maschinen. Das Hauptflugprogramm bestreitet jedoch Die grösste Herausforderung war, zu 70 Prozent nun Germania Flug AG. einen CEO zu finden, der über das nötige Wissen verfügte. Mit dem frü- Was hat denn letztlich den Ausschlag zugunsten der Germania Flug AG heren Belair-Manager Tobias Soman- gegeben? din haben wir den richtigen Mann ge- Ein Aspekt war die für uns günstige Kostenstruktur bei gleichzeitg hoher funden, der alle Voraussetzungen mit Servicegarantie. Der Hauptgrund war aber nicht der Preis, sondern dass sich bringt. wir über ein eigenes Produkt verfügen, mit dem wir uns auch profilieren können. Wie ist die Germania Flug AG punkto Piloten personell aufgestellt? Die berühmte Swissness also. Wir haben insgesamt 21 Captains und Genau. Die ist im Produkt, im Catering, beim Kabinenpersonal sicherge- First Officer angestellt, die ein norma- stellt. Wichtig war zudem, dass an Bord auch Schweizerdeutsch gesprochen les Assessment durchlaufen haben. wird, handelt es sich doch um gemischte Crews. Wir konnten aus sehr vielen ehema- ligen Hello- und Belair-Piloten aus Wie kam man auf den Namen Holiday Jet? suchen. Bis auf vier sind alles Schwei- Wir hatten uns mehrere mögliche Namen ausgedacht. Und Holiday Jet zer. Insgesamt arbeiten 56 Personen überzeugte am meisten. Wir mussten aber zuvor abklären, ob dieser Name für die Fluggesellschaft. nicht schon besetzt war und uns juristisch absichern. Wir haben uns auch überlegt, Hotelplan aufs Flugzeug zu schreiben. Wir verzichteten aber dar- Wie lautet die Strategie? auf, nicht zuletzt, um uns die Option offenzuhalten, auch mit anderen Ver- Wir wollen ein schlankes Unterneh- anstaltern zusammenarbeiten zu können. men bleiben. Wir kaufen Dienstleis- tungen bei der Germania Deutsch- land hinzu. ph Interview: Patrick Huber
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