Energiebericht 2021 - Stadt Nürnberg

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Energiebericht 2021 - Stadt Nürnberg
Energiebericht
2021

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Energiebericht 2021 - Stadt Nürnberg
Impressum

                Herausgeber    Stadt Nürnberg
                               Planungs- und Baureferat
                               Bauhof 9
                               90402 Nürnberg

                  Redaktion    Hochbauamt
                               Sachgebiet Kommunales
                               Energiemanagement und Bauphysik

                               Marientorgraben 11
                               90402 Nürnberg

                               Telefon: 0911 / 231 – 36 77
                               Telefax: 0911 / 231 – 76 30

                 Gestaltung    Wolfgang Keller

                 Erschienen    Oktober 2021

                   Titelbild   Energie – und Umweltstation,
                               Wöhrder See

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Energiebericht 2021 - Stadt Nürnberg
Vorwort

So einfach und gleichzeitig schonungslos
sagte der vorletzte Präsident der USA,
Barack Obama zur Klimakonferenz in
Paris im November 2015: „Wir sind die
erste Generation, die den Klimawandel
zu spüren bekommt und die letzte, die
daran etwas ändern kann.“
Das heißt auch für die Stadt Nürn-
berg: Ein WEITER SO gibt es nicht. Wir
benötigen die Defossilisierung und damit
eine grundlegende Umstellung unserer
Energieversorgung. Und der notwendige
Zeithorizont für beides ist im sichtbaren
Bereich.
Der Nürnberger Stadtrat hat am 24. Juli
2019 und 17. Juni 2020 weitreichende
Beschlüsse für konkreten Klimaschutz
gefasst. So soll die Stadtverwaltung
bis 2035 klimaneutral sein. Eine große
Herausforderung auch für den kommu-
nalen Gebäudebestand. Wesentliche
Bestandteile zur Zielerreichung sind die
Umstellung der Wärme- und Stromver-
sorgung für die städtischen Gebäude
auf erneuerbare Energien. Neben den
Aufgaben, die dabei unser Energieversor-
ger bezüglich klimaneutraler Fernwärme
und klimaneutralem Strom zu leisten hat,
trägt auch die Stadtverwaltung selbst
ihren Anteil bei.
Die energetische Sanierung des Gebäu-       Vergleichbarkeit kommunaler Maßnah-          Energiebericht 2021. Außerdem werden
debestandes, immer in Synergie mit          men zu erhöhen und Nachhaltigkeits-          Informationen zur Umsetzung der Ener-
ohnehin anstehenden Sanierungen,            kriterien in die städtischen Planungs- und   gieeinsparverordnung und des Erneuer-
Modernisierungen, An- und Umbauten,         Bauprozesse vorrangig zu integrieren.        bare-Energien-Wärmegesetzes (zukünf-
ist dabei nicht nur sehr wirtschaftlich,    Das Planungs- und Baureferat betreut mit     tig des Gebäudeenergiegesetzes) sowie
sondern trägt auch dazu bei, den Einsatz    circa 1.900 städtischen Liegenschaften       wichtige Handlungsfelder und Projekt-
fossiler Energieträger zu minimieren und    die überwiegende Zahl öffentlicher Ge-       beispiele der Jahre 2019 und 2020 dar-
die Nutzung erneuerbarer Energien sinn-     bäude in Nürnberg. Die aktive Ausge-         gestellt.
voll möglich zu machen.                     staltung dieser Aufgabe übernehmen           Mit diesem Bericht lade ich Sie ein, sich
Zur Deckung des eigenen Strombedar-         das Hochbauamt und sein Kommunales           über die vielfältigen Aktivitäten des
fes sind weitere Anstrengungen erfor-       Energiemanagement (KEM), dazu die            Planungs- und Baureferats auf diesem
derlich, um schnellstmöglich alle geeig-    WBG KOMMUNAL GmbH als Partnerin              Feld zu informieren.
neten Flächen auf und an städtischen        in kommunaler Auftragsverwaltung und
Gebäuden mit Photovoltaik auszustat-        einzelne ÖPP-Partner. Eine tragende Rol-     Daniel F. Ulrich
ten. Dabei darf die nötige Anpassung        le spielen aber vor allem die Mitarbeite-    Planungs- und Baureferent
an den Klimawandel nicht vernachläs-        rinnen und Mitarbeiter der HVEs und der      der Stadt Nürnberg
sigt werden – kleinklimatische Effekte      nutzenden Dienststellen.
von Gründächern, Dachbegrünungen            Über den aktuellen Stand der Bemü-
und Bäumen, von offenem Freiraum und        hungen und über die Entwicklung der
Schatteneffekten aus der Gebäudestel-       Energie- und Wasserverbräuche der
lung sind und bleiben essentiell.           städtischen Liegenschaften sowie die
Nicht zuletzt dient der neu einzuführen-    dazugehörigen Kosten, CO2-Emissio-
de Nachhaltigkeitscheck für alle Bau-       nen und den Fortschritt beim Einsatz
maßnahmen dazu, die Messbarkeit und         erneuerbarer Energien informiert der

                                                                                                                                     3
Energiebericht 2021 - Stadt Nürnberg
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Energiebericht 2021 - Stadt Nürnberg
1   Überblick              Überblick

    Entwicklung

2   Kosten, Verbräuche,
    CO2-Emissionen,
    erneuerbare Energien

    Handlungsfelder

3   und Projektbeispiele
    aus den Jahren
    2019/2020

4   Einsparerfolge
    in Eigenbetrieben

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Energieberich
                                        2019

Treppenhaus Hochbauamt Stadt Nürnberg

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t

    Überblick
                1   7
Energiebericht 2021 - Stadt Nürnberg
1.0   Überblick

      Eine aktive Energiebewirtschaftung für     des Gebäudemanagements wie Werter-
      die kommunalen Liegenschaften wird         halt zu sichern, Kosten zu senken und
      heute als Pflichtaufgabe anerkannt. Kli-   Effizienz zu steigern. Wichtige Kriterien
      maschutz, inzwischen auch Anpassung        dabei sind die Funktonalität von Gebäu-
      an den Klimawandel, Ressourcenscho-        den und technischen Anlagen, die Zu-
      nung und Kosteneinsparungen sind die       friedenheit der Nutzer, die Entwicklung
      wichtigsten Beweggründe, Energiema-        der Betriebskosten und die Dauerhaftig-
      nagement zu betreiben.                     keit der Konstruktionen.
      Dies ordnet sich ein in allgemeine Ziele

      Die Zielstellungen für ein kommunales Energiemanagement sind deshalb:

           den Energieverbrauch zu reduzieren,
           die Energie- und Wasserkosten zu optimieren,
           die energiebedingten Schadstoffemissionen zu senken sowie
           eine Vorbildfunktion wahrzunehmen.

      Instrumente zur Umsetzung:

        Energiecontrolling             Verbrauchsdatenbeschaffung, -pflege und –überwachung (Wärme, Strom, Wasser),
                                       Erweiterung der automatisierten Datenerfassung
                                       Bewertung mittels Vergleichskennzahlen/Benchmarks
                                       Gebäudebegehungen, Messungen, Schwachstellenanalysen, Zählerkonzepte
                                       Regelmäßige Rückmeldungen an hausverwaltende Dienststellen
                                       Intervention bei Auffälligkeiten
                                       Initiierung von Optimierungsmaßnahmen und Erfolgskontrolle

        Energieaudit                   Energieaudits nach DIN EN 16247-1 für auditpflichtige Eigenbetriebe

        Information und                Motivationsprogramm „KEiM“ für Schulen und Kindertagesstätten (KiTas)
        Motivation                     Energiesparpreis für städtische Dienststellen und Eigenbetriebe
                                       Weiterführung EDI-Net-Projekt
                                       Energiespartipps, -broschüren
                                       Projekt-Infos
                                       Energiebericht
                                       Seminare, Workshops, Vorträge, Führungen

        Photovoltaikanlage auf der Kongresshalle
        Bayernstraße 100, mit Blick auf die Nürnberger Burg

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Energiebericht 2021 - Stadt Nürnberg
Sieben energiepolitische Leitlinien bestimmen das städtische Handeln:

    Neubauten erreichen einen hohen und wirtschaftlichen Energieeffizienzstandard mit Einsatz erneuerbarer Energien
    (oder Fernwärme) bei gleichzeitiger Planungs- und Gestaltungsfreiheit – Maßstab ist ein niedriger Energieverbrauch im Betrieb.
    Bei Sanierungen werden energiesparende Maßnahmen synergetisch verknüpft mit ohnehin notwendigen baulichen
    und/oder technischen Instandsetzungsmaßnahmen.
    Effizienter Elektrizitätseinsatz sichert niedrige Stromkosten. Verbrauchsreduzierungen werden durch den Einsatz
    von LED-Beleuchtung und optimierten Hilfsstromverbräuchen erreicht.
    Der Energiebedarf für Wärme und Strom wird zukünftig aus erneuerbaren Energien bzw. der klimaneutralen Fernwärme gedeckt.
    Alle geeigneten städtischen Dächer erhalten Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) mit der größtmöglichen Fläche.
    Einfache und effiziente Technikkonzepte, unter Einbeziehung der Nutzer, vermeiden aufwändige und unnötige Technisierungen.
    Energetische Qualitätssicherung in Form von standardmäßigem Energiecontrolling und schwerpunktmäßigen Monitoring-
    projekten sichern nachhaltig niedrige Wärme- und Stromverbräuche im laufenden Betrieb.
    Konzepte zum sommerlichen Wärmeschutz mit weitgehend passiven Maßnahmen, der Berücksichtigung von
    Klimaanpassungsmaßnahmen und zur Gewährleistung einer angemessenen Raumluftqualität sichern Funktionalität,
    Nutzeranforderungen und Energieeffizienz.

Prinzipiell gibt es zur Erreichung der formulierten Zielstellungen drei sich ergänzende Arbeitsrichtungen:

    Energie einzusparen, also weniger zu verbrauchen (Schwerpunkt vor allem beim Nutzerverhalten sowie
    bei organisatorischen, nicht- und geringinvestiven Maßnahmen),
    Gebäude und Anlagentechnik zu sanieren und Neubauten energieeffizient zu errichten,
    die verbleibenden Energiebedarfe mit einem möglichst hohem Anteil regenerativer Energieformen zu decken.

  Energetische                   Entwicklung energetischer Zielvorgaben und Standards, Umsetzungsbegleitung,
  Qualitätssicherung             Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen, Begleitung von Wettbewerben
                                 Erarbeitung von Energiekonzepten für Neubau und Sanierung
                                 Energiewirtschaftliche Beratung, Schadensanalysen
                                 Durchführen energetischer Projektsteuerung über Planung und Bau mit
                                 Monitoring und energetischer Betriebsoptimierung
                                 Umsetzung Gebäudeenergiegesetz: Energieausweise, Aushangpflicht,
                                 Nachrüstung oberste Geschossdeckendämmung
                                 Projektbegleitung Bauphysik im Rahmen von Bauprojekten

  Fördermittelakquise            Einwerben von energetischen Fördermitteln und
                                 Abwicklung der energetischen Förderprogramme

  Optimierung                    Beratung bei Energie- und Wasserverträgen
  Energielieferverträge          Energiepreisvergleiche
                                 Optimierung bei Energie- und Wasserverträgen, Tarifen und Anschlusswerten

  Projekte                       Durchführen von Pilot,- Lern- und Demonstrationsprojekten
                                 Einsatz erneuerbarer Energien

                                                                                                                                     9
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App zur Zählerdatenerfassung

        Entwicklung
 Kosten, Verbräuche,
    CO2-Emissionen,
erneuerbare Energien
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Entwicklung Kosten, Verbräuche,
2.0   CO2-Emissionen und erneuerbare Energien

      Dargestellt sind die Energie- und Wasser-     Öffentlicher Raum (SÖR inkl. Straßen-       tungen der Stromverbräuche erkennbar.
      kosten, die Verbräuche sowie die ener-        beleuchtung), Stadtentwässerung und         Die für die Darstellung des Wärmever-
      giebedingten CO2-Emissionen für sämt-         Umweltanalytik (SUN), NürnbergBad           brauchs ausgewerteten Rechnungsdaten
      liche städtische Gebäude (ca. 1.900) mit      (NüBad) und NürnbergStift (NüSt).           enthalten hingegen noch kaum Werte
      einer Nettogrundfläche von derzeit rund       Die Corona-Pandemie mit zwei Lock-          für den Zeitraum der Pandemie. Eine de-
      1,53 Mio. m². Dies beinhaltet die Da-         downs im Jahr 2020 macht sich selbstver-    tailliertere Auswertung speziell für diesen
      ten aller städtischen Dienststellen sowie     ständlich auch im Energieverbrauch der      Zeitraum ist im Kapitel 3.1 zu finden.
      der städtischen Eigenbetriebe Abfall-         städtischen Liegenschaften bemerkbar.
      wirtschaftsbetrieb (ASN), Servicebetrieb      Dies ist insbesondere bei den Auswer-

2.1   Gesamtbilanz
                                                    Verbräuche, Kosten und CO2-Emissionen im Jahr 2020

      Für die stadteigenen Gebäude sind die                                        Verbrauch                Kosten      CO2-Emissionen
      mit den Energie- und Wasserlieferanten
      abgerechneten Verbräuche und Kosten             Strom                        98,0 GWh         22,0 Mio. EUR              27.200 t
      von Strom, Wärme und Wasser sowie die
      damit einhergehenden CO2-Emissionen             Wärme                       131,4 GWh         10,1 Mio. EUR              26.600 t
      in der Tabelle zusammengefasst.
                                                      Summe Energie               229,4 GWh         32,1 Mio. EUR              53.800 t

                                                      Wasser/Abwasser           0,657 Mio. m³        2,7 Mio. EUR

                                                      Summe Energie
                                                                                                    34,8 Mio. EUR              53.800 t
                                                      und Wasser

                                                    Entwicklung Kostenanteile

      Strom hat weiterhin den größten               11% 10% 9%       9%    9%    9%    9%      8%    8%     8%   8%   7%     7%   9% 8%
      Anteil an den Kosten. Seit dem Jahr
      2006 ist dessen Anteil von 50 % an den
      Gesamtkosten (inklusive Wasser) auf           39% 38% 38% 40%
                                                                    36% 34%
                                                                            32% 32%
      63 % im Jahr 2020 angestiegen.                                                                29% 31% 30% 30% 31% 30% 29%

      Dagegen beträgt der Anteil des Stroms                                                         63% 61% 61% 62% 62% 61% 63%
      am Gesamtenergieverbrauch (ohne                                             59% 60%
                                                                          56% 57%
      Wasser!) lediglich 43 %.                      50% 52% 52% 51%

                                                  2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020

                                                       Wasser/Abwasser                              Wärme                           Strom

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Kosten                     2.2

 Die Entwicklung der Gesamtkosten für                  auf 34,8 Mio. EUR im Jahr 2020 erhöht.                   In der folgenden Grafik ist darüber hi-
 Energie und Wasser basiert auf den tat-               Seit nunmehr 2015 zeichnet sich ein                      naus zu erkennen, dass es eine Abkehr
 sächlich abgerechneten Daten des Nürn-                Trend zu sinkenden Gesamtkosten ab.                      vom linearen Zusammenhang zwischen
 berger     Energieversorgungsunterneh-                Das Corona-Jahr 2020 kann jedoch, wie                    Flächenzuwachs und Energiekosten bzw.
 mens N-ERGIE AG, des Zweckverbandes                   bereits oben erwähnt, schwerlich als                     Energieverbrauch zu geben scheint. Denn
 Schwarzachgruppe sowie verschiedener                  „normales“ Jahr in die Statistik eingehen.               auch in den Jahren 2019 und 2020 musste
 Öl-, Flüssiggas- und Holzlieferanten.                                                                          die Stadt Nürnberg wieder einen – wenn
 Die Abwasserkosten stehen in direktem                 Erfreulich sind umso mehr die auch                       auch sehr geringen – Flächenzuwachs ver-
 Bezug zu den Frischwasserverbräuchen                  bereits 2019 schon recht deutlich ge-                    zeichnen. Somit verharrt der Anstieg der
 und sind entsprechend berechnet.                      sunkenen Kosten, die zum einen auf                       Nettoraumfläche (NRF, früher Nettogrund-
 Während im Jahr 2000 die Kosten                       Verbrauchsreduzierungen und zum                          fläche NGF) der städtischen Gebäude und
 für Strom, Wärme und Wasser rund                      anderen auf leicht gesunkene Strom-                      Eigenbetriebe seit 2000 auf dem Wert von
 24 Mio. EUR betrugen, haben sich diese                und Wärmepreise zurückzuführen sind.                     rund 33 % (Basis: GERDA 2020).

 Kostenentwicklung in EUR für Energie und Wasser mit Nettoraumfläche (orangefarbene Linie )

EUR Mio
  40                                                                                              37,4   37,8    38,2   38,1                               2.000.000 m2
                                                                                                                               37,4   36,9
                                                                                                                                             35,0   34,8   1.800.000 m2
                                                                             33,6          33,7
 35                                                                                 32,9
                                                                     32,0
                                                              31,1
                                                29,7   30,0                                                                                                1.600.000 m2
 30                                      28,0
                                  27,3
                    26,5   26,2                                                                                                                            1.400.000 m2
      24,0   23,8
 25
                                                                                                                                                           1.200.000 m2

 20                                                                                                                                                        1.000.000 m2

                                                                                                                                                           800.000 m2
 15
                                                                                                                                                           600.000 m2
 10
                                                                                                                                                           400.000 m2

  5
                                                                                                                                                           200.000 m2

  0                                                                                                                                                        0 m2
      2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
       Straßenbeleuchtung                                                   NürnbergBad                                    Schulen
       Stadtentwässerung und Umweltanalytik Nürnberg                        NürnbergStift                                  Städtische Dienststellen
       Abfallwirtschaftsbetrieb Stadt Nürnberg                              Servicebetrieb Öffentlicher Raum               Abwasserkosten

 Die Kostendarstellung zeigt, dass die                 LED-Umrüstung – um etwa 1,6 % gestie-
 Eigenbetriebe jeweils einen relativ hohen             gen, die Anteile des Eigenbetriebs SUN
 Anteil an den Gesamtkosten haben - im                 um denselben Prozentsatz gesunken.
 Jahr 2020 wiederum knapp 50 %.                        Die Schulen weisen einen Anteil an
 Die Kostenanteile der Straßenbe-                      den Gesamtkosten von knapp 27 %
 leuchtung sind im Vergleich zum Jahr                  (+1,2 %), die übrigen städtischen Dienst-
 2018 dabei – trotz voranschreitender                  stellen von knapp 21 % (-1,8 %) auf.

                                                                                                                                                                          13
2.3         Strom-, Wärme- und Wasserverbräuche

            Die nachfolgend dargestellten Ver-                    im Jahr 2019 bei rund 66 % und ist 2020             Der Verbrauch für die Straßenbeleuch-
            brauchsentwicklungen       für   Wärme,               auf 69 % gestiegen; die Schulen wiesen              tung in 2019/2020 bleibt nahezu unver-
            Strom und Wasser schließen die städti-                2019 einen Anteil von 14 % und 2020                 ändert wie im Jahr 2018.
            schen Dienststellen sowie die Eigenbe-                von 13 % auf, die restlichen städtischen
            triebe ASN, SÖR (inkl. Straßenbeleuch-                Dienststellen lagen 2019 bei rund 19 %              Die Verbräuche der von verschiedenen Lie-
            tung), SUN, NüBad und NüSt ein.                       und 2020 bei 18 %. An diesen Verhält-               feranten bezogenen Heizenergie (ohne
            Die Verbräuche des von der N-ERGIE be-                nissen und beim Blick auf die nachste-              Wärme aus Solarthermie, Geothermie,
            zogenen Stroms (ohne Strom aus Photo-                 hende Grafik wird deutlich, dass der                Klärgas) sind 2020 im Vergleich zum Aus-
            voltaik und BHKW-Strom aus Klär- oder                 starke Rückgang beim Stromverbrauch                 gangsjahr 2000 um rund 33 % gesunken.
            Erdgas) sind im Jahr 2020 auf 98 GWh                  im Jahr 2020 nahezu ausschließlich im               Witterungsbereinigt ergibt sich eine Verrin-
            geradezu eingebrochen (-11 % ggü.                     Bereich der Schulen und Dienststellen               gerung um rund 27 %. Eine Witterungsbe-
            2018). Aber auch im „vor-Corona“ Jahr                 (und in geringem Maße bei Nürnber-                  reinigung wird rechnerisch durchgeführt,
            2019 konnte eine Reduzierung gegen-                   gBad) stattgefunden hat, während die                um Verbräuche in den einzelnen Jahren,
            über dem Vorjahr um 3,7 % erreicht wer-               Eigenbetriebe zur Sicherstellung der Da-            unabhängig von der Temperatursituation
            den. Diese Entwicklung ist, insbesondere              seinsvorsorge ihren Betrieb fast vollstän-          in den jeweiligen Jahren (warmer/kalter
            vor dem Hintergrund eines mehrjährigen                dig aufrecht hielten.                               Winter), vergleichbar zu machen. Diese
            erhöhten Verbrauchs in den Jahren 2015
            bis 2018, sehr positiv. Einsparinitiativen            Entwicklung der spezifischen Stromverbräuche in kWh/(m²a) (NRF)
            und der Einsatz effizienterer Technik
                                                                  35 kWh/m2 a
            konnten augenscheinlich den geringen
            Flächenzuwachs mehr als ausgleichen.                  30 kWh/m2 a
            Seit 2000 konnte der Stromverbrauch
                                                                  25 kWh/m2 a
            absolut um etwa 27 % reduziert werden.
            Der Anteil der Eigenbetriebe, die u.a.                20 kWh/m2 a
            auch (bei ASN, SUN, SÖR) einen hohen                                  2011      2012        2013   2014   2015    2016     2017   2018      2019     2020
            Anteil an Prozesstechnik betreiben, lag                        Gesamt ohne Prozessstrom                   Stadtische Dienststellen

            Entwicklung der Stromverbräuche in Gigawattstunden GWh

     GWh
      160
            145,3
                    142,1
                                            139,5 141,6
                            136,4
      140                           131,0                         130,1
                                                          126,6           125,4 124,2
                                                                                        120,9
      120
                                                                                                110,0                              110,2 107,9 109,1
                                                                                                         105,1 106,8 104,6 104,8                        105,4

      100                                                                                                                                                       98,0

      80

      60

      40

      20

       0
            2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
             Straßenbeleuchtung                                                NürnbergBad                                   Schulen
             Stadtentwässerung und Umweltanalytik Nürnberg                     NürnbergStift                                 Städtische Dienststellen
14           Abfallwirtschaftsbetrieb Stadt Nürnberg                           Servicebetrieb Öffentlicher Raum              Abwasserkosten
witterungsbereinigten Jahresverbräuche                                                                                     absolute Energieverbrauch sank jedoch                                                                              sen rund 48 % des gesamten Wärme-
sind im Diagramm jeweils links neben den                                                                                   stärker und erreichte 2020 sogar ein neues                                                                         verbrauchs auf, die übrigen städtischen
tatsächlich gezählten Verbräuchen darge-                                                                                   Allzeittief, während der witterungsberei-                                                                          Dienststellen rund 27 %. Die Eigenbetrie-
stellt. Bei den ausgewerteten Zahlen han-                                                                                  nigte Verbrauch von seinen Tiefständen                                                                             be NüBad und NüSt liegen bei jeweils 8 %.
delt es sich um Verbräuche vom Frühjahr                                                                                    2014 noch etwas entfernt ist. Das zeigt,                                                                           Auch die spezifischen Verbräuche sind in
2019 bis zum Frühjahr 2020, also vor Be-                                                                                   dass weiterhin an einer verbesserten Effi-                                                                         den Jahren 2019 und 2020 jeweils wieder
ginn der coronabedingten Lockdowns. Da-                                                                                    zienz bei der Nutzung von Wärmeenergie                                                                             gesunken. Der flächenbezogene Heizener-
her können in diesem Abschnitt die Werte                                                                                   gearbeitet werden muss. Hier ist die bereits                                                                       gieverbrauch aller städtischen Dienststellen
für 2020 zum Vergleich verwendet wer-                                                                                      begonnene Optimierungsarbeit in Koope-                                                                             und Eigenbetriebe hat sich somit seit 2011
den, ohne die Gefahr einer Verfälschung                                                                                    ration mit der Fachabteilung Heizungs-,                                                                            um rund 17 % verringert. In der Grafik ist
der Auswertung.                                                                                                            Klima- und Lüftungstechnik im Hochbau-                                                                             gut der anhaltende Abwärtstrend sichtbar,
Der Verbrauchsanstieg in den Jahren 2015                                                                                   amt fortzuführen.                                                                                                  der nur 2017 unterbrochen wurde. Die-
bis 2018 wurde gestoppt. 2019 und 2020                                                                                     Bei Wärme spielt die Prozesstechnik der                                                                            ser spezifische Wärmeverbrauch ist eine
lagen sowohl der absolute als auch der wit-                                                                                Eigenbetriebe keine Rolle. Die Anteils-                                                                            sehr wichtige Kennzahl, denn nur wenn
terungsbereinigte Wärmeverbrauch jeweils                                                                                   verteilung unterscheidet sich folglich von                                                                         es gelingt, diesen Wert kontinuierlich und
leicht unter dem Wert des Vorjahres. Der                                                                                   der Verteilung beim Strom. Schulen wei-                                                                            signifikant zu senken, kann eine Wärme-
                                                                                                                                                                                                                                              verbrauchsreduzierung für den städtischen
Entwicklung der spezifischen Heizenergieverbräuche in kWh/(m²a) (NRF)                                                                                                                                                                         Gebäudebestand erreicht werden. Die
                                                                                                                                                                                                                                              Gegenbewegung zu dieser Kennzahl ist
140 kWh/m2 a
                                                                                                                                                                                                                                              der Flächenzuwachs, der über möglichst
120 kWh/m2 a                                                                                                                                                                                                                                  effiziente Neubauten geschehen muss, um
                                                                                                                                                                                                                                              in Kombination mit einer relevanten Sa-
100 kWh/m2 a
                                                                                                                                                                                                                                              nierungsquote nicht nur den spezifischen,
 80 kWh/m2 a                                                                                                                                                                                                                                  sondern auch den absoluten Wärmever-
                                        2011                    2012             2013                   2014                    2015              2016                   2017                2018                2019                    2020 brauch und somit den CO -Ausstoß städ-
                                                                                                                                                                                                                                                                          2
                 Städtische Dienststellen                                                                Gesamt                                                                                                                               tischer Gebäude weiter zu senken.

Entwicklung der Heizenergieverbräuche in Gigawattstunden GWh

                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Stadtentwässerung und
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Umweltanalytik
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Nürnberg
                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Abfallwirtschaftsbetrieb
                                                                                                                                                                                                                                                                                                             Stadt Nürnberg
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     NürnbergBad
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     NürnbergStift
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      GWh
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Servicebetrieb
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Öffentlicher Raum    250
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Schulen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Städtische Dienststellen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      200

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      150
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              131,4
231,7

                224,0

                                225,1

                                                225,0

                                                                211,2

                                                                                214,2

                                                                                                200,2

                                                                                                                211,0

                                                                                                                                 184,6

                                                                                                                                                 190,5

                                                                                                                                                                 194,8

                                                                                                                                                                                 186,3

                                                                                                                                                                                                 171,7

                                                                                                                                                                                                                 167,0

                                                                                                                                                                                                                                 163,4

                                                                                                                                                                                                                                                 169,1

                                                                                                                                                                                                                                                                 167,2

                                                                                                                                                                                                                                                                                 172,4

                                                                                                                                                                                                                                                                                                 178,7

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      100
                                                                                                                                                                                                                                                                                                         146.0
                                                                                                                                                                                                                                                                                         149,7
        195,2

                        192,1

                                        206,6

                                                        201,7

                                                                        191,3

                                                                                        200,3

                                                                                                        192,3

                                                                                                                        155,2

                                                                                                                                         166,4

                                                                                                                                                         174,3

                                                                                                                                                                         181,4

                                                                                                                                                                                         168,2

                                                                                                                                                                                                         150,7

                                                                                                                                                                                                                         156,2

                                                                                                                                                                                                                                         136,0

                                                                                                                                                                                                                                                         140,4

                                                                                                                                                                                                                                                                         136,0

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      50

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      0
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
        Gesamtverbrauch Wärme witterungsbedingt                                                                                                           Gesamtverbrauch Wärme tatsächlich

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            15
Seit Ende 2020 wird die Fernwärme                   mit 0,00 eine praxisgerechtere, aber                  für Wärme ist leicht auf 56 % gefallen,
      des Energieversorgers N-ERGIE mit dem               primärenergetisch immer noch sehr gute                während Erdgas nun mit fast 43 % seine
      Primärenergiefaktor 0,27 bewertet. Dies             Bewertung. Der Anteil der Fernwärme an                Wichtigkeit leicht ausgebaut hat. Andere
      ist im Vergleich zur früheren Bewertung             den nicht-erneuerbaren Energieträgern                 Energieträger wie Öl oder Strom sind mit
                                                                                                                etwas mehr als 1 % weiterhin nicht re-
       Entwicklung der Anteile der Energieträger zur Wärmeversorgung in %                                       levant. Zukünftig könnte der vermehrte
                                                                                                                Einsatz von Wärmepumpen in Neubau-
                                                                                                                ten und als Ersatz alter Gasheizungen
                                                                                                                jedoch an Gewicht gewinnen.

                                                                                                                      Elektroheizung

                                                                                                                      Öl + Flüssiggas

                                                                                                                      Gas

                                                                                                                      Fernwärme
     2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020

       Die Wasserverbräuche sind bis 2020                  bildet mit 2017 und 2018 einen Sockel. Ur-           Anteil der Schulen lag 2020 bei rund 22 %,
       gegenüber dem Jahr 2000 um rund 52 %                sache für das niedrigere Ergebnis in 2020            der der städtischen Dienststellen bei rund
       gesunken. Auffällig ist der recht hohe              sind die coronabedingt temporären Schlie-            34 %. NürnbergBad hat mit rund 20 %
       Wasserverbrauch in 2019, vermutlich auf-            ßungen von Schulen und Bädern, wobei                 einen nachvollziehbar hohen Anteil auf-
       grund hohem Außenwasserbedarf. 2020                 aufgrund der Wasserrechnungen nur das                grund der Verdunstungsmengen der Be-
       ist der Wert wieder deutlich gefallen, und          1. Halbjahr 2020 abgebildet wird. Der                cken und der hohen Duschwasserbedarfe.

       Entwicklung der Wasserverbräuche (in 1.000 m³)

                                                                                                                                        Stadtentwässerung und
                                                                                                                                        Umweltanalytik
                                                                                                                                        Nürnberg
                                                                                                                                        Abfallwirtschaftsbetrieb
                                                                                                                                        Stadt Nürnberg
                                                                                                                                        NürnbergBad
                                                                                                                                        NürnbergStift
      1.370
                                                                                                                      1.400             Servicebetrieb
                                                                                                                                        Öffentlicher Raum
           1.144                                                                                                                        Schulen
                                                                                                                      1.200
                1.044                                                                                                                   Städtische Dienststellen
                        966                                                                                            1.00
                              918
                                    826 846
                                              767 768 750         771
                                                          731 728     721 710 755 770                    755            800
                                                                                               667 644          657                657
                                                                                                                        600

                                                                                                                        400

                                                                                                                        200

                                                                                                                            0
       2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020                    2020

16
CO2-Emissionen                                                  2.4
Die Entwicklung des Strommark-                                         auch der CO2-Emissionsfaktor beim
tes hin zur Nutzung von erneuerba-                                     Strom der N-ERGIE weiter gesunken
ren Energien ist ungebrochen. Wie                                      und beträgt inzwischen 278 g/kWh.
im bundesdeutschen Energiemix ist

Entwicklung CO2-Faktor Strom im N-ERGIE-Netz in g/kWh

500
                                                                                                                                                          konnte erneut ein Tiefstand ausgewie-
                                                                                                                                                          sen werden. Dies entspricht einer glat-
400
                                                                                                                                                          ten Halbierung des CO2-Ausstoßes seit
                                                                                                                                                          2000. Den Löwenanteil an den Redu-
300                                                                                                                                                       zierungen hat der insbesondere in den
                                                                                                                                                          vergangenen zehn Jahren kontinuier-
200                                                                                                                                                       lich angestiegene klimaneutrale Anteil
                                                                                                                                                          des von der N-ERGIE bezogenen Stroms
100
                                                                                                                                                          beigetragen. Die Emissionen aus Erdgas
                                                                                                                                                          und Fernwärme blieben in den letz-
                                                                                                                                                          ten Jahren nahezu unverändert. Auch
  0
                                                                                                                                                          wenn beim Strom weiterhin Potenzial
         2013              2014             2015             2016              2017                2018                2019                2020
                                                                                                                                                          für Reduzierungen – bis hin zu 100 %
                                                                                                                                                          erneuerbarer Versorgung – vorhanden
Die Gesamtemissionen an Kohlenstoff-                                   enthalten sind. Es wird für die Bilanz                                             ist, ist inzwischen der Anteil von Erd-
dioxid sind ebenfalls weiter gesun-                                    also hier, ebenso wie bei der Strom-                                               gas und Fernwärme am CO2-Ausstoß
ken. Hierbei ist wieder zu beachten,                                   verbrauchsanalyse weiter oben, das                                                 so hoch, dass auch in diesen Bereichen
dass in diesen Werten die coronabe-                                    Jahr 2019 betrachtet. Mit einem                                                    zukünftig das vorhandene Reduzie-
dingt niedrigen Stromverbräuche 2020                                   Gesamtwert von 62.300 Tonnen CO2                                                   rungspotenzial realisiert werden muss.

Entwicklung der energiebedingten CO2-Emissionen in Tonnen t

                                                                                                                                                                                                            Öl
                                                                                                                                                                                                            Erdgas
                                                                                                                                                                                                            Fernwärme
                                                                                                                                                                                                            Strom
Tonnen CO2
                 125.000

                                       125.000

                                                                     124.000
                             121.000

                                                 121.000

                                                           121.000

      140.000
                                                                               116.000

                                                                                         111.000

                                                                                                   110.000

                                                                                                             108.000

                                                                                                                        103.800

      120.000
                                                                                                                                  91.400

                                                                                                                                             83.900

      100.000
                                                                                                                                                      77.300

                                                                                                                                                               70.800

                                                                                                                                                                                          71.500
                                                                                                                                                                        69.600

                                                                                                                                                                                 68.700

                                                                                                                                                                                                   64.500

                                                                                                                                                                                                             62.300

       80.000
                                                                                                                                                                                                                      53.900

       60.000

       40.000

       20.000

           0
                2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020

                                                                                                                                                                                                                                17
2.5          Erneuerbare Energien

                                                    Der Einsatz erneuerbarer Energien ist      Die Tendenz ist jedoch stark ansteigend.
                                                    ab 2006 nennenswert. Den größten           Es wurden bereits mehrere Neubau-
                                                    Anteil an der erneuerbaren Strom-          ten mit PV-Anlagen für den Eigen-
                                                    bedarfsdeckung übernehmen weiterhin        bedarf ausgestattet, darüber hinaus
                                                    die mit Klärgas betriebenen Blockheiz-     werden alte Anlagen auf stadteigenen
                                                    kraftwerke (BHKWs) des Klärwerkes          Dächern, deren garantierte Einspei-
                                                    (SUN). Noch immer ist die Anteilsde-       severgütung nach 20 Jahren Betrieb
                                                    ckung am Gesamtstromverbrauch der          entfällt, von den ehemaligen Betrei-
                                                    städtischen Dienststellen und Eigen-       bern übernommen. Seit 2016 konnte
                                                    betriebe durch stadteigene Photovol-       der Anteil an Photovoltaikstrom bereits
                                                    taikanlagen mit knapp 0,8 % im Jahr        verdoppelt werden.
                                                    2020 nahezu verschwindend gering.

Photovoltaik-Anlage
Energie- und Umweltstation                               Energie- und Umweltstation

             Nutzung von regenerativ eigenerzeugtem Strom

             20%
                        Klärgas

                        Rapsöl

                        Stadteigene PV
             15%

             10%

              5%

              0%
                    2006     2007   2008   2009   2010     2011   2012   2013   2014    2015     2016    2017     2018    2019    2020

 18
Der Anteil regenerativ erzeugter Wärme      Wärmeerzeugung der Fernwärme von
am gesamten Wärmeverbrauch beträgt          2018 auf 2020 zwar um knapp 36 %
2020 über 20 % und ist damit seit 2016      steigern, ist mit insgesamt unter 1 %
wiederum angestiegen. 2019 betrug der       Beitrag aber als Energieträger weiterhin
Anteil sogar 21 %, ist aber aufgrund        nicht relevant.
eines etwas geringeren erneuerbaren         Der Anteil des Klärgases an der Wärme-
Anteils bei der Fernwärme wieder leicht     produktion für die Gebäudebeheizung
gesunken. Insgesamt bleibt die Fern-        im Klärwerk ist leicht angestiegen und
wärme mit ihren regenerativen Anteilen      beträgt jetzt etwa 3,5 %.
durch Müllverbrennung und Biomasse
der bestimmende Faktor in diesem Be-
reich. Holz konnte seinen Anteil an der

                                          100%        Entwicklung der
                                                      erneuerbaren
                                          80%         Wärmeanteile
                                                      in der Fernwärme-
                                          60%         produktion der N-ERGIE
                   Fossil
                                          40%

                                          20%                                                                        Photovoltaik-Anlage
            Müllverbrennung
                                                                                                              Energie- und Umweltstation
               Biomasse                   0%
2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020

Nutzung von regenerativ erzeugter Wärme

     20%
               Klärgas

               Rapsöl

               Holz
     15%
               Geothermie

               Solarthermie

               Fernwärme
     10%

      5%

      0%
            2006       2007   2008   2009      2010   2011   2012     2013    2014     2015   2016   2017   2018   2019   2020

                                                                                                                                    19
2.6   Energiepreisentwicklungen

      Bei den Stromlieferungen durch den         ebenen gemittelter spezifischer Strom-        inkl. Grundkosten und Gebühren betrug
      Nürnberger Energieversorger N-ERGIE        preis errechnet und dargestellt. Dazu         im Jahr 2020 23,9 Ct/kWh. Seit 2013 ist
      wird je nach Verbrauchsstruktur und        wird der gesamte Strombezug zu den            somit eine Seitwärtsbewegung mit leicht
      Anschlussart der Gebäude zwischen          Gesamtkosten ins Verhältnis gesetzt.          sinkender Tendenz festzustellen.
      verschiedenen Netzebenen unterschie-       Der so gemittelte Strompreis für alle städ-
      den. Es wird deshalb ein über alle Netz-   tischen Dienststellen und Eigenbetriebe

      Entwicklung des               35 Ct/kWh
      durchschnittlichen
      Strompreises                  30 Ct/kWh

      aller städtischen
                                    25 Ct/kWh
      Dienststellen
      und Eigenbetriebe
                                    20 Ct/kWh

                                    15 Ct/kWh

                                    10 Ct/kWh

                                     5 Ct/kWh

           Strompreis gemittelt
                                     0 Ct/kWh
                                                 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020

      Eine Analyse der Strompreisbestandteile    zessionsabgaben 2019 und 2020 wieder          der zeitweise coronabedingt reduzierten
      der N-ERGIE zeigt, dass sich die nicht-    leicht reduziert haben. Betrug der Anteil     Mehrwertsteuer, zum anderen an der
      beeinflussbaren Anteile für Steuern,       2018 noch mehr als 83 %, sank er 2020         niedrigeren EEG-Umlage.
      EEG-Umlagen, Netzentgelte und Kon-         auf knapp 79 %. Dies lag zum einen an

      Entwicklung der                   100%
      Stromkostenbestandteile            90%
      (N-ERGIE)
                                         80%

                                         70%

                                         60%

                                         50%

                                         40%
        Mehrwertsteuer                   30%
        Netzentgelte / Messkosten
                                         20%
        Konzessionsabgabe
        Steuern inkl. EEG-Umlage         10%
        Energiekosten                     0%
                                                    2013       2014       2015       2016       2017      2018      2019      2020

20
Die Nürnberger Fernwärme ist seit 2012    Preisniveau liegen. Die Fernwärme- und      bei 7,28 Ct/kWh, ist aber für die Ener-
der teuerste Wärme-Energieträger. Zur     Gaspreise haben sich 2019 und 2020          giekosten der städtischen Gebäude nicht
Berechnung der Preise werden auch hier    unterschiedlich entwickelt. Während der     mehr relevant.
die mittleren spezifischen Wärmekosten,   Fernwärmepreis 2020 erstmals seit 2015      Die mittleren Preise für Energieholz sind
je als Verhältnis aus Gesamtkosten und    wieder leicht auf 9,02 Ct/kWh angezo-       seit 2016 relativ stabil und lagen 2020
Gesamtbezug, dargestellt. Biomasse ist    gen hat, ist der Gaspreis mit 5,56 Ct/kWh   bei 4,63 Ct/kWh für Holzpellets und
bisher immer der preiswerteste Energie-   wieder auf das Niveau von 2018 ge-          3,05 Ct/kWh für Holzhackschnitzel.
träger gewesen, während Öl und Erd-       sunken und liegt nun weniger als
gas im Mittelfeld und seit etwa zehn      1 Ct/kWh über dem Preis für Holzpellets.
Jahren nahezu auf gleichbleibendem        Der mittlere Ölpreis stagniert seit 2016

Entwicklung der durch-    12 Ct/kWh
schnittlichen Wärmepreise
nach Energieträgern       10 Ct/kWh
aller städtischen
Dienststellen und          8 Ct/kWh
Eigenbetriebe
                              6 Ct/kWh
    gemittelt

    Fernwärme                 4 Ct/kWh
    Öl
    Gas                       2 Ct/kWh
    Pellets
    Hackschnitzel             0 Ct/kWh
                                          2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020

Die Preise für Frischwasser inkl. Ab-
wasser haben sich 2019 erstmals seit
fast zehn Jahren wieder leicht erhöht
und lagen 2020 stabil bei 4,18 EUR/m³.

Entwicklung des durch-        4,50 €/m³
schnittlichen Preises für
                              4,00 €/m³
Wasser/Abwasser aller
städtischen Dienststellen     3,50 €/m³
und Eigenbetriebe             3,00 €/m³

                              2,50 €/m³

                              2,00 €/m³

                              1,50 €/m³

                              1,00 €/m³

                              0,50 €/m³
    Wasser- + Abwasserpreis
    gemittelt                    0 €/m³
                                          2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020

                                                                                                                                  21
Fertigstellung Dachsanierung mit
Innendämmung Hummelsteiner Schloss

22
Handlungsfelder
und Projektbeispiele
     aus den Jahren
          2019/2020
                       3   23
Handlungsfelder und Projektbeispiele
3.0          aus den Jahren 2019/2020

             Bereits 1997 wurde vom Nürnberger           einem breit gefächerten Instrumentari-      sein? Wie adaptiv muss ein KEM sein?
             Stadtrat der Aufbau und 1999 der wei-       um zum ENERGIESPAREN erreicht.              Warum entwickeln sich immer wieder
             tere Ausbau eines Energiemanagements        Am 17. und 18. Oktober 2019 veran-          neue Schwerpunkte/ Arbeitsfelder und
             bei der Stadt Nürnberg beschlossen. Die     staltete das KEM der Stadt Nürnberg         andere können „abgehakt“ werden?
             aktive Umsetzung dieser Aufgabe hat         zusammen mit dem Deutschen Institut         Was braucht es, damit die Ziele erreicht
             seither das Hochbauamt mit dem Kom-         für Urbanistik eine Fachtagung mit dem      werden? Was sind die aktuellen Her-
             munalen Energiemanagement (KEM)             Titel: „Kommunales Energiemanage-           ausforderungen, Chancen und Schwer-
             übernommen. Grundlegende Aufgabe            ment quo vadis – Aktuelle Handlungs-        punkte? Ist eine Kommune je „fertig“
             von KEM ist es, ENERGIESPAREN ZU            felder des Energiemanagements in den        mit einem Energiemanagement?“ Ne-
             ORGANISIEREN, diesen Prozess inner-         Kommunen“. Die Fachtagung ging der          ben dem bereichernden Erfahrungsaus-
             halb der Stadtverwaltung also zu steu-      Frage nach, was ein Kommunales Ener-        tausch, der neue Impulse setzte, Ideen
             ern und zu führen.                          giemanagement leisten kann und muss.        und Konzepte beförderte, konnte das
             Handlungsfelder und Instrumente in          Von den rund 65 Teilnehmern aus Kom-        KEM Nürnberg mit den Netzwerkkolle-
             diesem Prozess sind dabei nicht starr.      munal- und öffentlichen Verwaltungen        gen/innen gleichzeitig 20 Jahre aktives
             Erreichtes wird reflektiert sowie Neues     in Deutschland wurden dabei Antwor-         Wirken in Nürnberg feiern.
             entwickelt. Nach rund 20 Jahren wurde       ten gegeben auf die Fragen: „Was sind
             eine große Stabilität und Kontinuität mit   zentrale Arbeitsfelder, um erfolgreich zu

Fachtagung im Oktober 2019:
Kommunales Energiemanagement quo vadis – Aktuelle
Handlungsfelder des Energiemanagements in den Kommunen

             Standen in den letzten Jahren die Steige-   Gebäudebetrieb ermöglichen. Wesent-         Holz und BHKW-Lösungen erfolgen. Zur
             rung von Effektivität und Effizienz beim    liche Bestandteile sind die Umstellung      Deckung des eigenen Strombedarfes
             Energiecontrolling und Aktivitäten zur      der Wärme- und Stromversorgung für          sind strategische Anstrengungen erfor-
             intensiveren Nutzereinbindung im Fokus,     die städtischen Gebäude auf erneuer-        derlich, um mittelfristig alle geeigneten
             sind es nun die konkreten Ansätze und       bare Energien. Neben den Aufgaben,          Flächen auf und an städtischen Gebäu-
             Aktivitäten zur Umsetzung der Stadtrats-    die dabei der städtische Energieversor-     den mit Photovoltaik auszustatten. Mit
             beschlüsse zur klimaneutralen Stadtver-     ger bzgl. klimaneutraler Fernwärme und      dem Tiergarten wurde das Pilotprojekt
             waltung bis 2035 und dabei ein zuneh-       klimaneutralem Strom zu leisten hat,        „Klimaneutraler Tiergarten bis 2030“
             mend breiterer Blick auf Nachhaltigkeit     sind die konkreten Aufgaben für die         gestartet, um ein Szenario im Kleinen zu
             und Suffizienz im kommunalen Hochbau        Stadtverwaltung, Neubauten in einem         entwickeln, die Handlungsoptionen, den
             und bei der Bewirtschaftung des Gebäu-      zukunftsfähigen „Klima-Plus-Standard“       Weg und die Erfolgsaussichten zu testen
             debestandes.                                zu errichten und die energetische Sanie-    und Notwendigkeiten zu beschreiben.
             Mit einem Szenario, wie der städtische      rung des Gebäudebestandes ebenfalls         Ein neu einzuführendes Tool zum Nach-
             Gebäudebestand seinen Beitrag zu ei-        mit anspruchsvollen Standards zu forcie-    haltigkeitscheck für alle Baumaßnahmen
             ner klimaneutralen Stadtverwaltung          ren. Für nicht fernwärmeversorgte Ge-       dient dazu, die Sensibilität für das Thema
             bis 2035 leisten kann, werden Maß-          bäude muss sukzessive die Umstellung        zu erhöhen und Nachhaltigkeitskriterien
             nahmen und ein Umsetzungsfahrplan           auf erneuerbare Energien, wie Wärme-        in die städtischen Planungs- und Baupro-
             beschrieben, die einen klimaneutralen       pumpen-, Geothermie-, Solarthermie-,        zesse angemessen zu integrieren.

 24
Operatives Energiecontrolling                                                  3.1

Automatische Energiedatenerfassung
Seit 2015 wird die automatische Erfas-       Fachgruppe Energiecontrolling zusam-        städtischen Datenlogger ersetzen (s.o.).
sung von Energieverbrauchsdaten in           men mit dem Bereich Messstellenbetrieb      Hierbei soll die bis dahin installierte Zäh-
großen städtischen Liegenschaften sys-       der N-ERGIE an einer ganzheitlichen Stra-   ler-Infrastruktur, wenn möglich, weiter
tematisch ausgebaut. Ziel ist, bei allen     tegie für die Datenerfassung. Diese soll    genutzt werden. Nach nunmehr einigen
Liegenschaften, deren summierte Ener-        sowohl den seit 2020 gesetzlich vorge-      Jahren der – vor allem dem Gesetzgeber
gie- und Wasserkosten 30.000 EUR pro         schriebenen Einsatz intelligenter Mess-     geschuldeten – Unsicherheit bezüglich
Jahr überschreiten, die Strom-, Wärme-       systeme (so genannter Smart Meter), als     der technischen Auslegung, wird 2021
und Wasserverbräuche vollautomatisch         auch individuelle Unterzählungen umfas-     in einem städtischen Objekt ein Testlauf
zu messen und in das städtische Energie-     sen und darüber hinaus langfristig die      unter Einsatzbedingungen durchgeführt.
managementsystem zu übertragen. Mit
derzeit etwa 50 umgerüsteten Objekten        Datenbeschaffung und -pflege – Stand 2020
liegt das Projekt leicht hinter dem Pla-
                                                                             zusammengefasste
nungsstand von 53 Objekten bis Ende                                                                              Lieferverträge/
                                                                         Objekte mit mindestens
2020 zurück. Grund ist hier vor allem                                                                                     Zähler
                                                                                einem Gebäude
die mangelnde Verfügbarkeit geeigne-
                                              Gesamtbilanz-
ter Handwerksbetriebe zur Umsetzung.                                                           947                          3.200
                                              betrachtungen
Positiv anzumerken ist die Feststellung,
dass die Umrüstungen im Durchschnitt          Energie-
                                                                                               442                          3.292
                                              controlling
finanziell günstiger umzusetzen waren
als ursprünglich geplant.                     automatisierte
                                                                                                 50                           657
Ebenfalls seit einigen Jahren arbeitet die    Datenerfassung

Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Energieverbrauch
bei städtischen Liegenschaften

Die Folgen der Pandemie- und Lock-           Wärmeverbrauch einiger Schulgebäude Winter 2020/21 mit Vorjahresmonat in kWh
down-bedingten       Nutzungseinschrän-
                                             4.000.000
kungen von Kultureinrichtungen, Büro-
und Schulgebäuden sind zum Teil auch         3.500.000
am Energieverbrauch abzulesen. Im            3.000.000
Folgenden soll in einigen Beispielen der
                                             2.500.000
Verbrauchsverlauf vom Frühjahr 2020 bis
                                             2.000.000
Frühjahr 2021 ausgewertet und mit dem
jeweiligen Verbrauch des Vorjahresmo-        1.500.000
nats verglichen werden.                      1.000.000
So ist beim Wärmeverbrauch im Win-
                                              500.000
terhalbjahr 2020/21 im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum bei insgesamt 15                  0
                                                          Okt 2020     Nov 2020     Dez 2020     Jan 2021     Feb 2021      Mär 2021
beispielhaft ausgewählten Schulen aller
Bereiche ein durchschnittlicher Mehr-        Eliminierung witterungsbedingter Ein-       als auch über Fenster)
verbrauch von 14,3 % gemessen wor-           flüsse ist praktisch fast unmöglich. Aber   und dauerhaft geöffnete
den. Zwar wurden die Verbrauchswerte         da die Unterschiede auch nach der           Klassenraumtüren während
witterungsbereinigt („normalisiert“), um     Witterungsbereinigung noch deutlich         des Unterrichts, zurückgeführt
trotz Temperaturunterschieden in den         erkennbar sind, kann der Mehrverbrauch      werden.
beiden Wintern eine Vergleichbarkeit         höchstwahrscheinlich mindestens teil-
zu gewährleisten, vermutlich geht aber       weise auf das zwangsläufig ver-
dennoch ein Teil der Mehrverbräuche          änderte Nutzungsverhalten,
auf den kälteren und weniger sonnigen        z.B. deutlich verstärktes
Winter 2020/21 zurück. Eine komplette        Lüften (sowohl mechanisch

                                                                                                                                         25
Bei Betrachtung des gesamten Wärme-           sich im Sommer beim Strom- und beim          zurückging! Bei all diesen Zahlen muss
     verbrauchs aller städtischen Gebäude          Wasserverbrauch die Phase der Öffnun-        jedoch beachtet werden, dass auch die
     ist allerdings ein geringfügig niedrige-      gen von Außenveranstaltungsflächen ab,       nicht-Pandemie-Monate Januar und Feb-
     rer Verbrauch zum Vorjahr zu erkennen         die sehr rege wahrgenommen wurde. In         ruar 2020 bereits einen deutlich geringe-
     (ca. -5 %). Hier haben wohl eher die          den Monaten August und September ist         ren Verbrauch aufweisen als in den bei-
     Schließungen während der Lockdowns            über alle auswertbaren Liegenschaften        den Vorjahresmonaten. Hier zeigen also
     und die verstärkte Nutzung von mobilen        des Kulturreferats beim Wasserverbrauch      tatsächliche Sparaktivitäten oder mög-
     Arbeitsmöglichkeiten zuhause den Ver-         im Vergleich mit den Vorjahresmona-          licherweise auch der Wegfall von Ver-
     brauchsverlauf beeinflusst.                   ten ein Verbrauchsrückgang von durch-        brauchern Wirkung. Diese Entwicklung
     Im Organisationsbereich des Kulturrefe-       schnittlich 12 % zu erkennen, während        sollte bei Betrachtung des Jahresverlaufs
     rats sind die zwei Phasen der Lockdowns       in den restlichen 10 Monaten von März        bedacht und der „Corona-Effekt“ somit
     noch deutlicher sichtbar und sogar im         2020 bis Februar 2021 der Wasserver-         nicht überbewertet werden.
     Jahresverlauf zu verfolgen. 2020 zeichnet     brauch sogar um durchschnittlich 48 %

                Wasserverbrauch einiger Kulturgebäude 2020 im Vergleich zum Vorjahresmonat
          m3
        2.600
        2.400
        2.200
        2.000
        1.800
        1.600
        1.400
        1.200
        1.000
         800
         600
         400
         200
            0
                   Jan 20     Feb     Mrz        Apr    Mai     Jun     Jul     Aug      Sep    Okt     Nov      Dez     Jan 21     Feb

     Beim Stromverbrauch ist das Bild ähnlich,     die Minderverbräuche im Januar und Fe-       unfreiwillige Schließung der städtischen
     wenn auch weniger stark ausgeprägt:           bruar nur unbedeutend aus, so dass die       Kulturangebote widerspiegeln.
     August/September 2020: -1 %, restliche        Verbrauchseinbrüche im März und wieder
     10 Monate: -21 %. Hier fallen allerdings      ab November sicherlich in erster Linie die

                Stromverbrauch einiger Kulturgebäude 2020 im Vergleich zum Vorjahresmonat
        kWh
     180.000

     160.000

     140.000

     120.000

     100.000

       80.000

       60.000

       40.000

       20.000

            0
                   Jan 20     Feb     Mrz        Apr    Mai     Jun     Jul     Aug      Sep    Okt     Nov      Dez     Jan 21     Feb

26
Benchmarks                           3.2

Im Sommerhalbjahr 2020 hat das Kom-          Darüber hinaus wurden einige Kennzah-                                       zusetzende Anpassungen. Insgesamt hat
munale Energiemanagement im Rahmen           lenvergleiche und Benchmarkauswertun-                                       diese Masterarbeit einen wertvollen und
einer Masterarbeit im Studiengang Ener-      gen erarbeitet und durchgeführt. Sehr                                       effektiven Beitrag zur Qualitätsverbesse-
giemanagement und Energietechnik der         hilfreich für die Energiecontrolling-Praxis                                 rung des Nürnberger Energiecontrollings
Hochschule Ansbach die Einsatz- und          war abschließend die Erstellung von Aus-                                    geleistet. Das Kommunale Energiema-
Auswertemöglichkeiten der städtischen        wertungsvorlagen in der Energiemanage-                                      nagement bedankt sich herzlich bei Nils
Energiemanagement-Software Interwatt         ment-Software sowie von Hilfstabellen                                       Hupp und gratuliert zur Erlangung des
verbessert. Neben der Erarbeitung aus-       und einiger „Checklisten“ für noch um                                       Master of Engineering.
sagekräftiger Auswertungen stand auch
die Überprüfung und ggf. Aktualisierung      Beispiel für Strom-Auswertung mit Photovoltaikeinspeisung 2019
von Grundlagendaten an, wie z.B. Emissi-
onswerte der eingesetzten Energieträger.                                                                                                                             5.000

                                                                                                                                                                     4.000
Auslöser für die Anpassung der Vorge-
hensweise im Rahmen des städtischen                                                                                                                                  3.000
Energiecontrollings waren zum einen die                                                                                                                              2.000
stark angestiegene und zukünftig immer
                                                                                                                                                                     1.000
weiter ansteigende Menge an Verbrauchs-                         Jan                 Feb   Mrz   Apr     Mai        Jun   Jul     Aug     Sep   Okt   Nov   Dez

                                                                                                                                                                            kWh
daten. Durch den Ausbau automatisierter                                                                                                                              0
Datenerfassung hat sich die gespeicherte                                                                                                                             -1000
Anzahl von Verbrauchswerten in den ver-
gangenen fünf Jahren nahezu verzehn-                                           PV Erzeugungszähler          Verbrauch    Rückspeisung
facht. Ohne eine gut strukturierte und
ebenfalls möglichst automatisch ablau-
fende Auswertung dieser Daten können         Beispiel für CO2-Emissionen pro verbrauchter kWh
die potenziellen Vorteile für das Energie-   eines Gebäudes mit Photovoltaikeinspeisung 2019
management nicht mehr effektiv genutzt
werden.                                                                                                                                                              0,3
Zum anderen ist es absehbar, dass künftig
auch von Entscheidungstragenden in der                                                                                                                               0,2
Politik und den Dienststellen umfangrei-
                                                                                                                                                                     0,1
chere und kurzfristiger verfügbare Kenn-

                                                                                                                                                                            kg / kWh
zahlen und Benchmarks benötigt wer-                           Jan                   Feb   Mrz   Apr     Mai        Jun   Jul     Aug     Sep   Okt   Nov   Dez
                                                                                                                                                                     0
den. Als Beispiel sei hier der CO2-Ausstoß
städtischer Liegenschaften genannt, der                                                                                                                              -0,1
künftig möglicherweise nicht nur alle zwei
Jahre als Summe im Energiebericht, son-                                                                                                                              -0,2
dern z.B. laufend nach Gebäudeart oder
nach Dienststelle ausgewertet werden soll.
Nach einer gründlichen Analyse der bereits
vorhandenen Daten und der Möglichkei-        Beispiel einer Vier-Quadranten-Analyse
ten der eingesetzten Software wurde ein
angepasstes Kennzahlensystem sowie die
                                                                               40
Überarbeitung des Gebäudeklassifikati-                                                                 II     I
onssystems vorgeschlagen.
                                               Spezifischer Verbrauch kWh/m2

Diese Verbesserungen sollen es möglich
                                                                               30
machen, Energieverbräuche oder Emis-
sionen in Bezug zu Flächen, Nutzenden
oder Betriebszeiten zu setzen und ge-
                                                                               20
trennt nach verschiedenen Gebäude-
klassen auszuwerten, wie zum Beispiel
„Gymnasien & Realschulen bis 3.500 m²
                                                                               10
Gebäudefläche“.

                                                                                                      III     IV
                                                                                0
                                                                                    0                 300.000                  600.000                                                 27
                                                                                                 Verbrauch kWh
Schwachstellenanalysen, Energie-
3.3          und Sanierungskonzepte

             Energie- und Sanierungskonzepte sollen      eine wichtige Entscheidungsgrundlage          Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen, u. a.
             praktikable und wirtschaftliche Lösungs-    für langfristig angelegte Investitionen bei   unter Berücksichtigung von CO2-Emissi-
             wege aufzeigen, um systematisch Ener-       notwendigen Modernisierungsmaßnah-            onsvermeidungskosten (derzeit 50 EUR
             gieverbräuche,    Energiekosten     und     men oder Neubauten.                           je eingesparter Tonne CO2), sind
             CO2-Emissionen zu verringern. Sie sind      Sie werden i. d. R. durch KEM erarbeitet.     Bestandteil der Konzepte.

             Energie- und Sanierungskonzepte für Gebäude und Anlagentechnik –Stand 2020

                                                                                       2019/2020                                   seit 2000

               Sanierung                                                                          7                                      134

               Neubau                                                                             2                                       37

             Projektbeispiel: Adam-Kraft-Realschule
             Schulen, insbesondere die nicht sanierten   Ein auffallend hoher Energieverbrauch         tioniert und ausreichend dicht schließt.
             Altbauten von der Gründerzeit bis in die    war schließlich der Auslöser, die AKR         Schwerwiegendere        Probleme,    die
             1970er Jahre, zählen zu den städtischen     2019 zu begehen und ein Energiekon-           nicht durch Wartung zu beheben sind,
             Energie-Großverbrauchern. Die 1907          zept mit Sanierungsmaßnahmen zu er-           wiesen hingegen die Fenster im Altbau
             in der Nürnberger Südstadt errichtete       stellen. Neben den Altbauten war auch         auf. Verzogene, kaum noch schließende
             Adam-Kraft-Realschule (AKR) ist eine        von Interesse, wie sich die neueren           Rahmen mit defekter Mechanik, unter
             typische Vertreterin dieser Zeit und        Gebäude nach rund fünf bzw. zehn              der abblätternden Farbe ausgegrautes,
             bringt all die Probleme mit, welche         Jahren Betrieb bezüglich ihres Ener-          rissiges Holz. Eingebaut in der unmit-
             symptomatisch für diese Gebäude sind.       gieverbrauchs entwickelt hatten. Es           telbaren Nachkriegszeit, also mit einem
             Andererseits verfügt sie als Schule mit     zeigte sich, dass die Wartung von Ver-        Alter von gut 70 Jahren und entspre-
             Ganztagskonzept über umfangreiche           schleißteilen wie Fenstern, Außentüren        chend starker Beanspruchung, bleibt hier
             Erweiterungsbauten der jüngeren Zeit.       und Verschattungseinrichtungen ein            nur die Forderung nach einem möglichst
             Komplettiert wird das Ensemble durch        nicht zu unterschätzendes Thema ist.          baldigen Austausch. Die Klassen- und
             eine unsanierte Turnhalle, Baujahr 1974.    Beispielsweise können moderne Wär-            Verwaltungsräume sind zudem nur mit
             Also ein breites Gebäudespektrum, wel-      meschutzfenster nur dann für nied-            Fenstervorhängen ausgestattet, außen-
             ches sich hervorragend für eine umfas-      rige Energieverluste sorgen, wenn             liegende Verschattungen fehlen.
             sende Untersuchung eignet.                  deren Mechanik auch einwandfrei funk-         Im Sommer sorgt das für eine entspre-
                                                                                                       chende Aufheizung, während im Winter
Adam-Kraft-Realschule Hinteransicht                                                                    über Zugerscheinungen geklagt wird.
                                                                                                       Bei den Neubauten hat sich der
                                                                                                       Sonnenschutz im Scheibenzwischenraum
                                                                                                       eher nicht bewährt – er ist reparaturan-
                                                                                                       fällig und bringt weniger Abschirmung
                                                                                                       als außenliegende Konstruktionen. Als
                                                                                                       Schwachpunkt hat sich auch die fehlen-
                                                                                                       de Lüftungstechnik herausgestellt. Zu-
                                                                                                       künftig sollten keine Schulen mehr ohne
                                                                                                       Lüftungsanlagen gebaut werden, damit
                                                                                                       eine ausreichende Luftqualität in den
                                                                                                       Klassenzimmern garantiert ist. Vermisst
                                                                                                       wurden auch Möglichkeiten zur som-
                                                                                                       merlichen Nachtlüftung.
                                                                                                       Die Turnhalle, welche in ähnlicher Bau-
                                                                                                       weise gleich mehrfach im Stadtgebiet
                                                                                                       errichtet wurde, wies neben kaum noch

28
nutzbaren, da defekten, Alufenstern          bauschulen sind die unflexiblen Rege-
auch Probleme mit der alten, fast nicht      lungsmöglichkeiten der Raumtempera-
mehr zu wartenden Lüftungsanlage auf.        tur und die nicht optimale Anpassung
Neben Zugerscheinungen und einer be-         der Heizkurve an den Schulbetrieb.
trächtlichen Geräuschbelästigung sorgt       Vor-Ort-Messungen zeigen häufig zu           Alt- und Neubauten dicht beieinander
die Anlage für einen hohen Energiever-       hohe Temperaturen in den Klassenzim-
brauch. Eingriffsmöglichkeiten für die       mern. Werden die Heizkörper nicht ma-
Nutzer vor Ort sind nicht gegeben, so        nuell heruntergeregelt, laufen sie auch
dass die Anlage auch weiterläuft, wenn       in leeren Räumen weiter, bis das ganze
mal eine Turnstunde ausfällt. Der Aus-       System abgesenkt wird.
tausch für die nahe Zukunft ist jedoch       Im Altbau könnte eine Umstellung der
geplant.                                     Beleuchtung auf LED und eine Optimie-
Die Schule ist zwar an die Fernwärme         rung der Lichtsteuerung den Stromver-
angeschlossen, Wärmeverteilung und           brauch senken.
-übergabe weisen allerdings zumindest        Ein sehr positiver Eindruck bei der
im Altbau Optimierungspotenzial auf.         Begehung war, dass die Schüler/innen
Der Austausch veralteter Thermostat-         und Lehrkräfte das Gebäude ganztags
ventile sowie der hydraulische Abgleich      mit Leben füllen; hier wird nicht nur
des Heizsystems stehen an. Im unbe-          gelernt, sondern auch gegessen und
heizten Keller finden sich noch unzu-        freie Zeit verbracht. Jede Modernisie-
reichend isolierte Heizleitungen. Maß-       rungsmaßnahme wurde bereits in der
nahmen, die zeitnah und kostengünstig        Vergangenheit dankbar angenommen
durchgeführt werden können.                  und führte jeweils direkt zu einer Ver-      Adam-Kraft-Realschule Vorderansicht
Ein generelles Problem nahezu aller Alt-     besserung des Schulalltags.

 Initiierung geringinvestiver Optimierungsmaßnahmen                                                                                3.4
Erfahrungen zeigen, dass bei den meisten     können. Dies sind oft organisatorische      betreffende organisatorische Maßnah-
Schwachstellenanalysen und Sanierungs-       bzw. nicht- oder geringinvestive Maßnah-    men. Geringinvestive Maßnahmen, wie
konzepten eine Reihe von Maßnahmen           men wie die Optimierung von Regelungs-      beispielsweise der Einsatz von energie-
möglich ist, bei denen auch ohne größe-      einstellungen für die Laufzeiten von Lüf-   effizienter LED- und Steuerungstechnik,
ren Investitionsaufwand teilweise erhebli-   tungsanlagen, für den Absenkbetrieb bei     erzielen bei konsequenter Anwendung
che Einsparpotenziale erschlossen werden     Heizungen oder auch das Nutzerverhalten     merkbare Einsparungen.

Projektbeispiel: Sperberschule
Die Beleuchtung im Erdgeschoss-Flur          der Bismarckschule umgesetzt werden.        wirksamen Paneelen belegt werden, um
der Sperberschule wurde 2020 in en-          Die durch die IT-Umrüstung notwendigen      gleichzeitig das Raumakustik-Problem in
ger Abstimmung mit der Unteren Denk-         Kabelkanäle sollen ebenso mit akustisch     den Klassenzimmern zu lösen.
malschutzbehörde auf energiesparende
LED-Technik umgerüstet. Hierbei wurde
der vorhandene Kabelkanal umgebaut
und mit denkmalverträglichen Raum-
akustik-Paneelen belegt. Der gesamte Flur
wurde nach Befunduntersuchung farblich
in sein ursprüngliches Erscheinungsbild
zurückversetzt und zeigt sehr schön, wie
moderne Ansprüche denkmalgerecht um-
gesetzt werden können. Dieses gelungene
Beispiel soll nun auch bei der Sanierung

                                                                                                                                    29
                                               vor der Sanierung                           nach der Sanierung
3.5          Investive Maßnahmen

             Energetische Untersuchungen und Sanie-     dungsgrundlagen für energetisch und          sind gezielte Investitionen in energiespa-
             rungskonzepte sind wichtige Entschei-      wirtschaftlich sinnvolle Investitionen. So   rende Maßnahmen plan- und umsetzbar.

             Projektbeispiel: Dachsanierung Hummelsteiner Schloss
                                                        Für das Schloss im Hummelsteiner             bauphysikalischen Gegebenheiten ab-
                                                        Park stand die Neueindeckung des             gestimmten Innendämmsystem verse-
                                                        Daches an. Es zeigte sich jedoch, dass       hen werden. Es durfte möglichst keine
                                                        aufgrund eines Hausbockbefalls der           Feuchte einbringen und musste zudem
                                                        gesamte Dachstuhl sowie die darin            auf gröbere Unebenheiten reagieren
                                                        befindliche Wohnung saniert werden           können. Deshalb kam ein System aus
                                                        mussten. Neben der Dämmung der               einer kombinierten harten und wei-
                                                        Dachflächen im beheizten Bereich und         chen Holzfaserdämmung zum Einsatz.
                                                        der obersten Geschossdecke sollten die       Eine trockene Montage auf der Fach-
                                                        Außenwandflächen der betroffenen             werkwand war möglich, zudem verzei-
                                                        Wohnung im Zuge der Sanierung mit            hen die justierbaren Befestigungsdübel
                                                        einer Innendämmung versehen wer-             Unebenheiten von ± 2 cm. So konnte
                                                        den. Die sensible „versteinerte“ Fach-       eine ebene, verputzbare Oberfläche
                                                        werkkonstruktion – vor das ursprüng-         hergestellt werden. Zur Langzeitprü-
                                                        liche Fachwerk war zu einem späteren         fung wurden in der Konstruktion Mess-
                                                        Zeitpunkt eine Ziegelwand gemauert           sonden für Feuchte verbaut.
Innendämmung Hummelsteiner Schloss                      worden – musste mit einem auf die

             Projektbeispiel: Fenstertausch bei den Nürnberger Symphonikern
             Eine wichtige energetische Sanierungs-     Aspekte zu. Die Nutzer des Gebäude-          einen sehr hohen energetischen Standard
             maßnahme in Bestandsgebäuden ist die       teils, die Nürnberger Symphoniker, waren     geachtet. Der Rahmen wurde möglichst
             Instandsetzung oder der Austausch von      unzufrieden mit dem starken Durchzug,        schmal gewählt und die Fensterauftei-
             alten Fenstern. Der Energieverlust durch   und auch der Wärmeverbrauch war sehr         lung entsprechend den bestehenden
             ältere Fenster ist beträchtlich. Zudem     hoch. Da eine Instandsetzung nicht mehr      Fenstern geplant, um das bisherige Er-
             kommt es durch undichte Fenster in den     möglich war, wurden neun bestehende          scheinungsbild zu bewahren. Um einen
             Innenräumen zu unangenehmen Zuger-         zwei-Scheiben-Verbundfenster aus den         geringen Wärmeverlust über die Fenster
             scheinungen.                               50er Jahren ausgetauscht. Bei den neu-       zu erreichen, war in der Ausschreibung
             Bei den Fenstern im Kopfbau der Kon-       en Fenstern wurde sowohl auf denkmal-        eine 3-Scheiben-Verglasung und ein wär-
             gresshalle in Nürnberg trafen beide        schutzrechtliche Belange, als auch auf       meschutztechnisch verbesserter Rand-
                                                                                                     verbund gefordert. In die neuen Fenster
Kopfbau Kongresshalle                                                                                wurden zudem Fensterfalzlüfter einge-
                                                                                                     baut, um einen ausreichenden aber zug-
                                                                                                     freien Luftwechsel mit dem Innenraum
                                                                                                     sicherzustellen.
                                                                                                     Die Gesamtkosten der Maßnahme
                                                                                                     beliefen sich auf 47.533 EUR. Durch
                                                                                                     die rechnerische Energieeinsparung von
                                                                                                     3.672 EUR/Fenster über eine Lebens-
                                                                                                     dauer von 40 Jahren ergibt sich eine
                                                                                                     Gesamteinsparung von 33.048 EUR. Die
                                                                                                     Zufriedenheit der Nutzer wurde zudem
                                                                                                     deutlich erhöht, da es nun keine Zuger-
                                                                                                     scheinungen mehr in den Räumen gibt.

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