FB2.aktuell Neues aus dem Fachbereich 2 - Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften - TU Darmstadt
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FB2.aktuell Neues aus dem Fachbereich 2 – Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften Jahrgang 6 | Ausgabe 1 | Mai 2020 Bild: Jan-Christoph Hartung
Seite 2 | FB2.aktuell | Mai 2020 Inhalt AUSZEICHNUNG (I) AUSZEICHNUNGEN FÜR GUTE LEHRE Der Fachbereich bekommt den Athene-Hauptpreis Die Athene-Preise für Gute Lehre der Carlo und Karin Giersch-Stiftung an der TU Darmstadt sind am 27. November 2019 an TU-Angehörige verliehen worden, die sich um eine ausgezeichnete Lehre verdient machen. Dr. Betram Noback aus dem Institut für Geschichte wurde mit dem Preis des Fachbereichs 2 und mit dem Athene-Hauptpreis 2019 ausgezeichnet. AUSZEICHNUNG (II) VERLEIHUNG DER MASTERARBEITS-PREISE DER FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE DES FACHBEREICHS Feierliche Verleihung im Rahmen der Absolvent*innenfeier Am 30. Januar 2020 wurden die Preise für hervorragende Masterarbeiten in den Forschungsschwerpunkten Digital Humanities, Stadtforschung und Transformation der Energie- und Klimapolitik erstmals verliehen. ABSCHIED PROF. DR. JOACHIM BERGMANN | PROF. DR. RAINER SCHMALZ-BRUNS Nachrufe des Instituts für Soziologie und Politikwissenschaft Joachim Bergmann wurde 1972 als Professor für Soziologie an die TH Darm- stadt berufen und war einer der Gründer des Instituts für Soziologie. Kurz vor Weihnachten 2019 ist er im Alter von 86 Jahren gestorben. Rainer Schmalz-Bruns ist am 31. März 2020 im Alter von 65 Jahren gestor- ben. Er wirkte als Professor für Politische Theorie und Ideengeschichte von 1996 bis 2005 am Institut für Politikwissenschaft. Impressum: Herausgeber: Dekanat Fachbereich 2 – Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften, Dolivostraße 15, 64293 Darmstadt ' 06151 1657300 | 6 06151 1657302 | 8 https://www.gugw.tu-darmstadt.de | h monica.holtz@tu-darmstadt.de
Seite 3 | FB2.aktuell | Mai 2020 Editorial Neues aus dem Fachbereich Liebe Mitglieder des Fachbereichs, sehr geehrte Damen und Herren, es sind seltsame Zeiten, an die wir Gewöhnung, Zoom und langsam- uns mühsam und hoffentlich nur vorsichtige Öffnung machen es aber vorläufig zu gewöhnen haben. Die glücklicherweise auch wieder mög- Corona-Pandemie, die Mitte März lich, sich über andere wichtige The- Universität und Fachbereich in die men auszutauschen als nur über Fra- Virtualität gezwungen hat, hat zur gen der digitalen Organisation von Umstellung und zu zeitlichen Ver- Arbeit, Lehre und Forschung oder schiebungen in verschiedenen Ar- der verantwortungsbewussten Um- beitsprozessen geführt. Auch deshalb setzung von Hygienestandards. So erhalten Sie den Frühjahrs-Newslet- finden Sie im Newsletter Berichte ter des Fachbereichs erst jetzt Ende über die erfolgreiche und mit zahl- Dekanin Prof. Dr. Nina Janich; Bild: privat Mai/Anfang Juni. reichen Preisen geehrte Forschung am Fachbereich sowie über einige Ich möchte mich in diesem Zusam- neue spannende Forschungsprojekte. menhang herzlich bei allen Mitglie- Vor allem die hohe Wertschätzung tut für Geschichte, Professor Dieter dern des Fachbereichs für ihr Ver- der Forschungsleistungen unserer Schott, der sich Ende April 2020 in ständnis für und ihre Mitwirkung bei Absolvent*innen und wissenschaft- den Ruhestand verabschiedet hat, der Umstellung auf digitale Lehre, lichen Mitarbeiter*innen, die sich trennen wir uns mit Wehmut und Arbeits- und Verwaltungsprozesse durch die im Newsletter genannten vielen guten Wünschen. Der frisch bedanken. Mein besonderer Dank Preisverleihungen ausdrückt, freut an die Universität Linz berufenen gilt den Mitarbeiterinnen und Mitar- uns sehr – wir gratulieren herzlich! Dr. Bianca Prietl aus dem Institut für beitern in Studienbüro, IT und Deka- Soziologie schließlich gelten unse- natsverwaltung, die die Umstellung Schließlich ist es mir eine große re herzlichen Glückwünsche – alles fast von einem Tag auf den ande- Freude, dass wir Professorin Sybil- Gute für die Zukunft! ren bewältigt haben und sich kon- le Frank vom Institut für Soziologie tinuierlich um einen möglichst rei- trotz eines Rufs an die Universität Ihnen allen Gesundheit und noch ein bungslosen Ablauf aller alltäglichen Heidelberg zum Bleiben an unserem gutes Semester – Prozesse am Fachbereich bemühen. Fachbereich bewegen konnten und Wir hoffen sehr, dass trotz der un- dass wir im Sommersemester als neue Ihr Dekanatsteam vorhergesehen späten Zuweisungen Kollegen Professor Christian Stecker Prof. Dr. Nina Janich (Dekanin) von Zoom-Lizenzen und durch die auf einer Vertretungsprofessur am zusätzlich vom Fachbereich orga- Institut für Politikwissenschaft sowie nisierte Option Big Blue Button nun Professor Sebastian Haumann auf auch Mitarbeiter*innen und Lehrbe- einer Vertretungsprofessur am Insti- auftragte gut in die digitale Lehre tut für Geschichte begrüßen können. finden konnten – eine Lehrform, die Von unserem Kollegen aus dem Insti- uns im kommenden hybriden Win- tersemester sicherlich auch noch eine Weile begleiten wird.
Seite 4 | FB2.aktuell | Mai 2020 Auszeichnung PERSONALIA Gute Lehre ausgezeichnet NEUE PROFESSORINNEN UND PROFESSOREN PD Dr. Sebastian Haumann übernimmt vom ATHENE-HAUPTPREIS 2019 1. April bis zum 30. September 2020 eine Vertre- tungsprofessur am Institut für Geschichte, Fachgebiet Neuere Geschichte. PD Dr. Christian Stecker übernimmt vom 1. April bis zum 30. September 2020 eine Vertre- tungsprofessur am Institut für Politikwissen- schaft, Fachgebiet Politisches System der BRD und Vergleich politischer Systeme. ERNENNUNG Prof. Dr. Britta Hufeisen, Institut für Sprach- und Literaturwissenschaft, Fachgebiet Sprach- wissenschaft - Mehrsprachigkeit, und Leiterin des Sprachenzentrums ist ab 1. April 2020 Ombudsfrau für internationale Studierende. RUHESTAND Prof. Dr. Dieter Schott, Institut für Geschichte, Fachgebiet Neuere Geschichte, ist zum 31. März 2020 in den Ruhestand getreten. GESTORBEN Prof. Dr. Joachim Bergmann, ehem. Institut für Soziologie, verstarb im Alter von 86 Jahren am 18. Dezember 2019. Prof. Dr. Rainer Schmalz-Bruns, ehem. Institut Der Preisträger des Athene-Hauptpreises 2019, Dr. Bertram Noback. Bei seinem praxisorientierten, interdiszi- für Politikwissenschaft, verstarb im Alter von 65 plinären Lehrprojekt in Schule und Universität können Studierende aktiv an der Gestaltung der Darmstädter Jahren am 31. März 2020. Erinnerungskultur mitwirken. Bild: Claus Völker LOB & PREIS Zur Würdigung der akademischen Lehre an der TU Darmstadt sind am 27. November 2019 von der Carlo und Karin Giersch-Stiftung die Athene-Preise Dr. Bianca Prietl, Institut für Soziologie, Fach- verliehen worden. Dr. Betram Noback aus dem Institut für Geschichte wurde gebiet Kultur- und Wissenssoziologie, erhielt den mit 50.000 Euro dotierten Preis der Dr. Hans mit dem Preis des Fachbereichs 2 und mit dem Athene-Hauptpreis 2019 Messer Stiftung für ihr Habilitationsvorhaben. ausgezeichnet. Dr. Bertram Noback, Institut für Geschichte, erhielt neben dem Fachbereichspreis auch den Mit den Athene-Preisen soll die Be- ten, Institut für Geschichte, für ein mit 5.000 Euro dotierten Hauptpreis des Athene- Preises für Gute Lehre 2019. deutung der Hochschullehre für die praxisorientiertes, interdisziplinäres TU Darmstadt besonders gewürdigt Lehrprojekt in Universität und Schu- Dr. Luise Borek, Institut für Sprach- und Literaturwissenschaft – Fachgebiet Germanis- werden. Dazu verleiht jeder Fach- le, bei dem Studierende aktiv an der tische Computerphilologie und Mediävistik, und bereich einen Athene-Fachbereich- Gestaltung der Darmstädter Erinne- Dr. Marco Tamborini, Institut für Philosophie – spreis, aus dem dann der Athene- rungskultur mitwirken konnten. Das Fachgebiet Philosophie und Geschichte der Wissenschaften und Technowissenschaften, Hauptpreis ausgewählt wird. Projekt erhielt zugleich den Preis des wurden als neue Mitglieder der Jungen Akade- Der Athene-Hauptpreis 2019, mit Fachbereichs Gesellschafts- und Ge- mie | Mainz der Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz aufgenommen. 5.000 Euro dotiert, ging an Dr. Ber- schichtswissenschaften, dotiert mit tram Noback, Fachbereich Gesell- 2.000 Euro. Prof. Dr. Britta Hufeisen, Institut für Sprach- und Literaturwissenschaft – Fachgebiet Sprach- schafts- und Geschichtswissenschaf- CLAUDIA STAUB wissenschaft - Mehrsprachigkeit, und Leiterin des Sprachenzentrums, wurde zusammen mit dem Team Eva Meirer, Larissa Haas, Dr. Elisa- beth Allgäuer-Hackl und Joachim Schlabach für das Schulentwicklungs- und Forschungsprojekt »formatio · plurilingual · digital« am Ober- Fachbereichsratssitzungen Fachbereichsratssitzungen stufengymnasium der formatio Privatschule - SoSe 2020 WiSe 2020/21 österreichische Auslandsschule Liechtenstein in Triesen mit dem Europäischen Sprachensiegel donnerstags 14 Uhr; donnerstags 14 Uhr 2019 am Europäischen Tag der Sprachen am 26. derzeit als Videokonferenz r 22. Oktober 2020 September 2019 in Wien im Haus der Europäi- schen Union ausgezeichnet. r 9. Juli 2020 r 3. Dezember 2020 r 28. Januar 2021 Fachbereichsklausur r 21. – 22. Oktober 2020
Seite 5 | FB2.aktuell | Mai 2020 Auszeichnung Wissen, Macht & Technik im Kontext von Digitalisierung PREIS DER DR. HANS MESSER STIFTUNG 2019 GEHT AN SOZIOLOGIN BIANCA PRIETL Der mit 50.000 Euro dotierte Preis der Dr. Hans Messer Stiftung geht 2019 an Dr. Bianca Prietl, Institut für Soziologie, und damit zum ersten Mal an den Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissen- schaften. Am 21. November 2019 überreichten Präsidentin Professorin Tanja Brühl und Ehrensenator Stefan Messer im feierlichen Rahmen den höchstdo- tierten Forschungspreis, der an der TU Darmstadt vergeben wird, an Dr. Bianca Prietl vom Institut für Soziologie. Ihr am institutsweiten Forschungsschwerpunkt Arbeit und Technik entwickeltes Habilitations- vorhaben befasst sich mit der Frage, Der Preis der Dr. Hans Messer Stiftung geht 2019 an die Soziologin Bianca Prietl. Bild: Gregor Rynkowski wie sich im Zuge der fortschreiten- den Digitalisierung und Datafizie- ten zum Zusammenspiel von Technik beit und Technik, MINT-Fächer und rung der Gesellschaft die etablierten und Macht, zu Wissenskulturen und Ingenieurkultur. Strukturen und Modi gesellschaft- zu Digitalisierung und Ungleichheit licher Wissensproduktion verändern an, wie sie federführend von Pro- Die Auszeichnung und wie diese Verschiebungen mit fessorin Tanja Paulitz und Professor Der mit 50.000 Euro dotierte Preis Blick auf soziale Macht- und Herr- Ulrich Brinkmann am Forschungs- der Dr. Hans Messer Stiftung wird schaftsverhältnisse einzuschätzen schwerpunkt Arbeit und Technik ver- jährlich verliehen. Er fördert die For- sind. Ausgangspunkt ist die These, folgt werden. schung und Lehre von Nachwuchs- dass gegenwärtige Digitalisierungs- wissenschaftlerinnen und -wissen- schübe auch die Art und Weise ver- Die Preisträgerin schaftlern an der TU Darmstadt. ändern, wie wir wissen und was wir Bianca Prietl war seit 2016 wissen- Gewürdigt werden herausragende wissen. Vor diesem Hintergrund wird schaftliche Mitarbeiterin am Institut Leistungen in den Naturwissenschaf- im Rahmen einer empirischen Un- für Soziologie, Arbeitsgebiet Kul- ten, Ingenieurwissenschaften sowie tersuchung in drei emerging fields – tur- und Wissenssoziologie, Fachbe- Wirtschafts-, Sozial- und Geisteswis- (1) Computational Social Sciences, reich Gesellschafts- und Geschichts- senschaften. (2) algorithmische Entscheidungssy- wissenschaften der TU Darmstadt. teme und (3) big data-basierte Polita- Zum Sommersemester 2020 hat sie ZUM WEITERLESEN nalysen – untersucht, wie im Kontext die Tenure Track-Professur »Gesell- r Prietl, Bianca (2019): Algorithmische digital(isiert)er Wissensproduktion schaftliche Auswirkungen von Di- Entscheidungssysteme revisited: Wie Ma- schinen gesellschaftliche Herrschaftsver- Wahrheitsansprüche erhoben und gitalisierung« an der Johannes Kep- hältnisse reproduzieren können. In: femini- geltend gemacht werden können, ler Universität Linz angetreten. Sie stische studien 2/2019. 303-319. wie das Subjekt dieser Verfahren studierte in Graz Betriebswirtschaft r Prietl, Bianca (2019): Die Versprechen der Wissensproduktion verfasst ist und Soziologie und schloss dort ihr von Big Data im Spiegel feministischer Ra- tionalitätskritik. In: GENDER. Zeitschrift und was dabei überhaupt zu Wis- Doktoratsstudium der Sozial- und für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft sen werden kann (und was nicht). Wirtschaftswissenschaften mit Aus- 3/2019. 11-25. Gezielt wird damit auf macht- und zeichnung ab. Aktuell forscht sie aus KONTAKT herrschaftsförmige Ein- und Aus- technik- und wissenssoziologischer schlusseffekte sowohl auf der Ebene Perspektive im Themenfeld Digitali- Dr. Bianca Prietl Tenure Track-Professur »Gesellschaftliche der Akteur*innen als auch auf der sierung und Datafizierung. Weitere Auswirkungen von Digitalisierung« epistemologisch-methodologischen wichtige Themen ihrer Arbeit sind Johannes Kepler Universität, Linz, Österreich Ebene. Das Projekt schließt damit an Innovationsforschung, Geschlechter- h bianca.prietl@jku.at laufende und abgeschlossene Arbei- und Männlichkeitenforschung, Ar-
Seite 6 | FB2.aktuell | Mai 2020 Auszeichnung Aretin-Preise 2019 vergeben PREIS DES INSTITUS FÜR GESCHICHTE FÜR HERAUSRAGENDEN ABSCHLUSSARBEITEN Das Institut für Geschichte verleiht jährlich den Aretin-Preis für heraus- ragenden Abschlussarbeiten. Im Jahr 2019 wurden drei junge Frauen ausgezeichnet: Michaela Ratzka, Tanja Thieves und Aysegül Aksit. In einer feierlichen Zeremonie ver- lieh das Institut für Geschichte, re- Die Preisträgerinnen mit der Jury. (v.l.n.r.): Miriam Grabarits, Aysegül Aksit, Matthias Lieb, Tanja Thieves, präsentiert durch die Geschäftsfüh- Michaela Ratzka, Professorin Martina Heßler. Bild: Martin Schmitt rende Direktorin Professorin Martina Heßler, am 16. Januar 2020 den Are- die Gelegenheit, in einem 15-minü- Bachelorarbeit: Tanja Thieves für tin-Preis 2019 In ihrer Eröffnungsre- tigen Vortrag ihre Arbeit vorzustel- die Arbeit: »Landmaschinenorgani- de erinnerte Professorin Heßler an len. Anschließend stellten sie sich sation in der DDR-Agrarpolitik – In- den Schirmherren des Preises, Karl den Fragen von Studierenden und strumentalisierung der MAS/MTS Otmar Freiherr von Aretin, den Be- Lehrenden. für die sozialistische Transformation gründer des Instituts für Geschichte. der Landwirtschaft der SED«. Sie erinnerte vor allem an dessen Die Preisträgerinnen 2019 demokratisch-gesellschaftliches En- Masterarbeit: Michaela Ratzka für Wissenschaftliche Hausarbeit: Ay- gagement, das in heutigen Zeiten die Arbeit: »'Das Tagebuch der Anne segül Aksit für die Arbeit: »Symme- aktueller den je sei. Nacheinander Frank' Ein Holocaust-Spielfilm als trie in der Erinnerungskultur? Der erhielten dann die Preisträgerinnen Produkt der Geschichtskultur«. Erste Weltkrieg in Deutschland und in der Türkei«. MARTIN SCHMITT Best Paper Social Impact Award für PEASEC 15. INTERNATIONALE TAGUNG WIRTSCHAFTSINFORMATIK Mitglieder des Lehrstuhls Wissen- Best Paper Social Impact Award emergencies using a representative schaft und Technik für Frieden und Sticking with Landlines? Citizens’ and sample. Basing our questionnaire on Sicherheit (PEASEC) präsentierten Police Social Media Use and Expectati- a workshop with police officers, we ihr Paper auf der 15. Internationa- on During Emergencies present the results of a representative len Tagung Wirtschaftsinformatik Jasmin Haunschild, Marc-André study on citizens’ perception of social (WI2020) und gewannen damit den Kaufhold, Christian Reuter media in emergencies that we con- »Best Paper Social Impact Award«. Proceedings of the International ducted in Germany. Our study sug- Einer der Autoren ist Professor Chri- Conference on Wirtschaftsinforma- gests that when it comes to emergen- stian Reuter, der eine Zweitmitglied- tik (WI), Potsdam, Germany: AIS cies, socio-demographic differences schaft im FB 2 besitzt. Electronic Library (AISel) are largely insignificant and no clear Crisis informatics has examined the preferences for emergency services’ Die WI2020 fand vom 9. – 11. use, potentials and weaknesses of social media strategies exist. Due März 2020 in Potsdam statt. Auf social media in emergencies across to the widespread searching beha- der Tagung werden die aktuellen different events (e.g., man-made, na- vior on some platforms, emergency Entwicklungen, Chancen und He tural or hybrid), countries and hete- services can reach a wide audience rausforderungen der Digitalisie- rogeneous participants (e.g., citizens by turning to certain channels but rung vorgestellt und diskutiert. Die or emergency services) for almost should account for groups with dis- WI2020 ist die größte wissenschaft- two decades. While most research tinct preferences. liche Konferenz der Wirtschaftsinfor- analyzes specific cases, few studies matik im deutschsprachigem Raum. have focused on citizens’ perceptions Vollständiger Artikel und weitere of different social media platforms in Informationen: 8 https://peasec.de/2020/wi-best-paper/
Seite 7 | FB2.aktuell | Mai 2020 Auszeichnung Auszeichnung für Masterarbeiten VERLEIHUNG DER MASTERARBEITS-PREISE DER FB-FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE 2020 Judith Brottrager, Dr. Sabine Bartsch, Alexandra Farina, Professor Dieter Schott, Professorin Michèle Knodt, Nils Bruch. Bild: Ina Martella Bei der Absolvent*innenfeier des schen Signalen in der Analyse Lite- zum Thema »'Mietenwahnsinn' und Fachbereichs am 30. Januar 2020 rarischer Texte.« augezeichnet. Der 'explodierende Preise' – die Woh- wurden die Masterarbeits-Preise Preis wurde stellvertretend für die nungskrise im medialen Diskurs«. 2020 der Forschungsschwerpunkte Sprecherin des Schwerpunkts, Pro- des Fachbereichs 2, je dotiert mit 300 fessorin Andrea Rapp, von Dr. Sabine Augezeichnet mit dem Preis des For- Euro, verliehen. Bartsch verliehen. schungsschwerpunkts Transforma- tion der Energie- und Klimapolitik, Die Preisträger*innen sind: Der Preis des Schwerpunkts Stadt- verliehen von Schwerpunkt-Spreche- Judith Brottrager wurde mit dem forschung, stellvertretend für die rin Professorin Michèle Knodt, wur- Preis des Forschungsschwerpunkts Sprecherin des Schwerpunkts, Pro- de Nils Bruch mit der Masterarbeit Digital Humanities mit der Master- fessorin Sybille Frank, verliehen von »Die Implementation der Erneuer- arbeit »The Signal and the Noise: Professor Dieter Schott, bekam Ale- bare-Energien-Richtlinie«. Ausdifferenzierung von stilometri- xandra Farina mit der Masterarbeit Studienpreis an PEASEC-Absolventen FORUM INFORMATIKERINNEN FÜR FRIEDEN UND GESELLSCHAFTLICHE VERANTWORTUNG (FIFF) Philipp Imperatori, Bachelorand am brochen oder umgangen wurde. Er setzung mit den Erkenntnissen und Lehrstuhl Wissenschaft und Technik zeigt dabei das Zusammenspiel von Artefakten der Informatik gefördert. für Frieden und Sicherheit (PEASEC) technischen und institutionellen Me- Das Forum InformatikerInnen für von Professor Christian Reuter, hat thoden zur Durchsetzung von sicher- Frieden und gesellschaftliche Ver- den 2. Platz des Weizenbaum-Stu- heitspolitischen Interessen auf. antwortung e. V. (FIfF) ist ein 1984 dienpreis des Forum Informatike- Der Weizenbaum-Studienpreis des gegründeter, deutschlandweit ak- rInnen für Frieden und gesellschaft- FIfF wird in Erinnerung an den Wis- tiver, gemeinnütziger Verein für liche Verantwortung (FIfF) 2019 senschaftler und Informatik-Pionier Fachleute der Informatik und Infor- mit seiner Bachelor-Thesis mit dem Professor Joseph Weizenbaum in mationstechnik. Das FIfF beschäftigt Thema »Verschlüsselungspolitik der Würdigung seiner Verdienste um sich dabei vor allem mit den gesell- USA – Eine vergleichende Analyse einen kritischen Blick auf die Infor- schaftlichen Auswirkungen der In- der historischen Entwicklung« ge- matik verliehen. Joseph Weizenbaum formatik und bietet ein Forum für wonnen. Die Arbeit wurde von Thea trug durch seine wissenschaftlichen eine kritische und lebendige Ausei- Riebe, Doktorandin bei PEASEC be- Leistungen und seine anti-militari- nandersetzung. treut. stische und friedensorientierte Hal- Die Preisverleihung fand am 23. No- In seiner Arbeit untersuchte Philipp tung in vorbildlicher Weise zur Ar- vember 2019 auf der FIfF-Konferenz Imperatori wie die Kryptographie beit und zu den Zielen des FIfF bei. in Bremen statt. Die Bachelorarbeit in den USA seit der Clipper-Chip Mit der Vergabe des Preises wird die wurde im Rahmen des DFG Sonder- Initiative bis zu den Snowden-Ent- Bedeutung der Informatik für die ge- forschungsbereichs CROSSING sowie hüllungen als Dual-use Technologie sellschaftliche Entwicklung und die des Projekts Dual Use bearbeitet. sicherheitspolitisch bewertet, ge- kritische, öffentliche Auseinander-
Seite 8 | FB2.aktuell | Mai 2020 Rückblick Grünes Wachstum oder Systemwandel? DISKUSSION ÜBER KLIMAKRISE Knapp 300 Zuhörer*innen besuchten die Podiumsdiskussion »Grünes Wirtschaftswachstum oder System Change?«. Ein Bericht über konstruktiven Austausch gegensätz- licher Positionen. Am 28. Januar 2020 wurde in der TU Darmstadt über die Frage »Grünes Wirtschaftswachstum oder System Change?« diskutiert. Die Veranstal- Bild: Anna Eger tung im Rahmen des politikwis- senschaftlichen Seminars »Klima- etwas bewegen zu können, brauche spannenden Diskussion stellten sich politik« wurde in Zusammenarbeit man zunächst zivilgesellschaftliche die Referent*innen den Fragen des mit Fridays for Future und Scientist Akteure, die Allianzen bilden und Publikums. Dabei wurde ein breites for Future von Heike Böhler, Doro- gemeinsam mit dem Staat Klima- Themenspektrum abgedeckt. Wie thea Schoppek sowie einem studen- schutz vorantreiben. Dafür benötige lässt sich der Klimawandel überhaupt tischen Team organisiert. Knapp 300 es ein gesellschaftliches Aushandeln in gerechter Weise bekämpfen? Wie Zuhörer*innen verfolgten dabei ein der Klimafrage, sodass eine sozial- viel Zeit bleibt, um die Wirtschaft spannendes Streitgespräch zwischen ökologische Transformation möglich zu transformieren, und wie kann Helen Sharp (Institut für ökologische werde. man der aufkommenden Frustration Wirtschaftsforschung, Berlin), Pro- nach jahrelangem Protest ob der be- fessor Ulrich Brand (Universität In der anschließenden Podiumsdis- grenzten Ergebnisse begegnen? Wie Wien) und Professor Markus Lederer kussion betonte Lederer, dass man schränkt die »imperiale Lebenswei- (TU Darmstadt). an den ökonomischen Stellschrauben se« die Chancen für Entwicklungs- drehen müsse, um Greenwashing zu länder ein? Zwei Abschlussfragen Nach der Begrüßung durch Heike verhindern. Eine Neuorientierung an die Referenten rundeten die Ver- Böhler und Dorothea Schoppek stell- sei allerdings auch mit kapitalisti- anstaltung ab: Welche konkreten ten die drei Referent*innen sich und schen Mitteln möglich, eine Beprei- Schritte kann jeder Einzelne für den ihre Positionen vor. Markus Lederer sung schädlicher Emissionen etwa Klimaschutz unternehmen, und wel- erklärte, wieso eine Lösung der aktu- könne grünes Wirtschaftswachstum che zukünftige Wirtschaftsordnung ellen Klimakrise realistischer mit Hil- befördern. Brand entgegnete, dass prognostizieren sie? Alle drei ermun- fe des Kapitalismus möglich sei; des- jede Veränderung des Kapitalismus terten die Zuhörer*innen, aktiv zu sen produktive Dynamik dürfe man neue Kosten externalisiere und da- bleiben. Während Sharp und Lederer nicht untergraben, auch wenn Wirt- durch erneut Mensch oder Natur die Möglichkeit eines Wandels durch schaftswachstum kein Selbstzweck ausbeute. Sharp wies darauf hin, gesellschaftlichen Druck für möglich mehr sein sollte. Neben Wohlstand dass man soziale Bewegungen als halten, sieht Brand aufgrund aktu- sichere der Kapitalismus liberale wichtigsten Akteur und die Bildung eller Entwicklung eher die Gefahr Freiheiten. Dahingegen prangerte von Allianzen stärker in den Blick eines »grünen« Kapitalismus ohne Ulrich Brand eine »imperiale Lebens- nehmen müsse. Gerade neu auf- klimaschützende Wirkung und auf weise« an, deren zerstörerischen kommende Bündnisse beispielswei- Kosten des globalen Südens. Antwort Kräften nur mit einer Überwindung se zwischen Wohlfahrtsverbänden könne nur sein, in allen Lebensbe- des Kapitalismus begegnet werden und Umweltgruppen hätten großes reichen und Institutionen dagegen könne. Reformen innerhalb des be- Potential, breite Gesellschafts- (auch symbolträchtigen) Widerstand stehenden Systems griffen langfristig schichten an einer Transformation zu leisten. zu kurz; Unternehmen würden auf- zu beteiligen. Brand allerdings ging HEIKE BÖHLER grund ihrer notwendigen Orientie- das nicht weit genug; Veränderung rung am Profit häufig Greenwashing ließe sich häufig nur durch Kon- WEITERE INFORMATIONEN betreiben. Der Staat sei zu schwach flikt herbeiführen. Es bedürfe einer Für Interessierte gibt es hier die Impulsvorträge und durch die ökonomischen Inte- Doppelstrategie, die Reformen im von Professor Lederer und Professor Brand zum Nachhören: ressen einflussreicher Wirtschafts- Staat fördere, aber gleichzeitig über akteure geprägt. Helen Sharp wählte die Beschränkungen des bestehen- 8 https://bit.ly/2ZnCOlE einen anderen Ansatz: Um überhaupt den Systems hinausdenke. Nach der
Seite 9 | FB2.aktuell | Mai 2020 Rückblick »Spracharbeit mit Geflüchteten« BERICHT ÜBER DAS 5. ARBEITSTREFFEN DES GAL-FORSCHUNGSFOKUS AM 17.01.2020 Zu dem Arbeitstreffen des For- schungsfokus Geflüchtete der Ge- sellschaft für Angewandte Linguistik (GAL), das in diesem Jahr zum fünf- ten Mal stattfand, reiste im Januar wieder eine größere Abordnung aus Darmstadt. Professorin Britta Hufei- sen, Fachgebiet Sprachwissenschaft – Mehrsprachigkeit, initiierte zusam- men mit Dr. Peter Rosenberg von der Europa-Universität Viadrina den Forschungsfokus und war Mitveran- stalterin des Treffens. Von Seiten des GAL-Vorstands verantwortet Profes- sorin Karin Birkner von der Univer- sität Bayreuth den Forschungsfokus, an deren Fachgebiet Linguistik das diesjährige Treffen stattfand. Neben den Referent*innen Dr. Chris Merkelbach, Sandra Sulzer und Katharina Braunagel hatten auch Mitarbeiterinnen des Sprachenzen- Die Teilnehmer*innen aus Darmstadt in Bayreuth. Bild: Privat trums, wissenschaftliche Mitarbei- terinnen des Fachgebiets und acht Studierende unterschiedlicher Studi- tion die subjektive Wahrnehmung Weitere Vorträge befassten sich mit enschwerpunkte die Gelegenheit, die der Tätigkeit von ehrenamtlichen dem Zusammenhang von Gesund- Präsentation aktueller Forschung vor Sprachhelfer*innen für Geflüchtete heitskompetenz und Sprachenler- Ort zu erleben und einen Eindruck erfasst. Vorgegebene Elemente wer- nen, dem Mehrwert didaktischer von der Vielfalt dieses Arbeitsfeldes den dabei als Triade gegengesetz- Typographie, dem Einfluss von na- zu erhalten. ten Konstruktpolen zugeordnet und turwissenschaftlichem Projektunter- ergeben so ein Netz an Einschät- richt auf den Regelunterricht sowie Die Arbeitsgruppe des Forschungs- zungen. mit Projekten zur Schreibförderung fokus hat sich 2015 als Reaktion durch Lehrkräfte an berufsbilden- auf die wachsende Migration nach Die subjektive Selbstwahrnehmung den Schulen und der Erfassung von Deutschland etabliert, um aktuelle von Menschen, die mit Geflüchteten mündlicher Erklärkompetenz Ge- Forschung in Hinblick auf die Arbeit arbeiten, erforscht auch Dr. Chris flüchteter. Ein weiterer Block widme- mit Geflüchteten zu bündeln und Merkelbach, der in seinem Habilitati- te sich dem Thema Lernen mit digi- zu vernetzen. In diesem Jahr sollte onsprojekt eine Erhebung zum beruf- talen Medien. unter dem Titel »Spracharbeit mit lichen Selbstkonzept von Lehrenden STEFANIE NÖLLE-BECKER Geflüchteten – Ergebnisbilanz« ein in Klassen studierwilliger Geflüch- Überblick über Projekte und insbe- teter an der Hochschule durchführt sondere auch Forschungsmethoden und erste Ergebnisse präsentierte. gewonnen werden. So war das Pro- Katharina Braunagel stellte ihr gramm wieder sehr vielfältig und Dissertationsvorhaben vor, das sich mit zwölf Vorträgen gut ausgefüllt. dem Einfluss der Bildungssoziali- sation am Beispiel Geflüchteter aus WEITERE INFORMATIONEN Gleich drei Referent*innen des Fach- Äthiopien, Afghanistan, Eritrea, So- Ein ausführlicher Bericht befindet sich auf der gebiets Sprachwissenschaft – Mehr- malia und Syrien widmet. Hierzu be- Homepage der GAL: sprachigkeit vertraten die TU Darm- fragt sie Lehrende, Expert*innen und 8 https://bit.ly/3ejFxR8 stadt. Sandra Sulzer präsentierte die Lernende zu Einflussfaktoren und Methode Repertory Grid, mit deren Fremdspracherfahrungen und führt Hilfe sie im Rahmen ihrer Disserta- eine Dokumentenanalyse durch.
Seite 10 | FB2.aktuell | Mai 2020 Rückblick PVS-Chefredaktion verlässt die TU BILANZ DER DARMSTÄDTER REDAKTIONSZEIT POSITIV Nach dreieinhalb Jahren haben Pro- fessorin Michèle Knodt und Kathari- na Kleinschnitger die Chefredaktion der Politischen Vierteljahresschrift (PVS) an Eric Linhart von der Tech- nischen Universität Chemnitz abge- geben. Von Juli 2016 bis Dezember 2019 war die PVS am Institut für Politikwissenschaft beheimatet. Die Literaturredaktion der PVS, die von Dirk Jörke geleitet wird und die Re- zensionen der Zeitschrift organisiert, bleibt der TU Darmstadt jedoch noch die nächsten beiden Jahre erhalten. [v. l. n. r.] Michèle Knodt, Editor in Chief, und Katharina Kleinschnitger, Managing Editor, blicken auf Die Bilanz der Darmstädter Redak- dreieinhalb Jahre erfolgreiche Redaktionsleitung zurück. Bild: Ina Martella tionszeit fällt positiv aus. Dem Team ist es gelungen, sowohl Reichweite, für Politikwissenschaft als Heraus- le Sichtbarkeit der Zeitschrift erhöht Professionalität als auch Qualität der geber vollzogen wurde. Gemeinsam und der Impact Faktor der PVS im Zeitschrift enorm zu steigern. Der mit Springer VS implementierte die Social Science Citation Index mehr Fokus bei der Übernahme der PVS- Redaktion neue digitale Strukturen, als verdoppelt werden. Ende 2019 Leitung lag vor allem auf dem Aus- eine neue Online-First-Publikations- hat sich dann auch noch der mit dem bau der beiden Säulen Digitalisie- möglichkeit, verkürzte die Dauer Wechsel erhoffte Open-Access-Status rung und Internationalisierung. Die zwischen Einreichung und Veröffent- für die PVS durch die im Rahmen des Grundlage für den Ausbau bildete lichung eines Manuskripts erheblich, Projekt DEAL kürzlich abgeschlos- der Verlagswechsel von Nomos zu führte die PVS in die Zweisprachig- sene »Publish and Read«-Vereinba- Springer VS im Januar 2018, der von keit und baute den Auftritt der PVS rungen erfüllt. der PVS-Redaktion initiiert und vom in den sozialen Medien auf. Insge- MICHÈLE KNODT UND Vorstand der Deutschen Vereinigung samt konnte damit die internationa- KATHARINA KLEINSCHNITGER Wasserwirtschaft und Wasserrechte INTERNATIONALE TAGUNG | 2. – 4. SEPTEMBER 2019 VOLLSTÄNDIGER ARTIIKEL Konflikte um Wasserwirtschaft und Konfliktparteien können versuchen, 8 https://www.geschichte.tu-darmstadt.de Wasserrechte. Vom Ende der Antike Eigentumsrechte zu sichern, um ihr bis zur Industrialisierung. Internatio- spezifisches Ziel zu erreichen. WEITERE INFORMATIONEN nale Tagung in Lorsch/Bergstraße. Prof. Dr. Gerrit Jasper Schenk h schenk@pg.tu-darmstadt.de Die Konferenz behandelte den Zeit- Die dreitägige, international besetz- raum zwischen ca. 600 und dem 19. te Tagung wurde organisiert von Jahrhundert und hatte einen beson- Dr. Michele Campopiano und Profes- deren Schwerpunkt auf der Untersu- sor Gerrit Jasper Schenk, Fachgebiet chung von Auseinandersetzungen, Mittelalter, Institut für Geschichte. die sich aus Unterschieden in den so- Die Presse berichtete über die Ta- zialen Organisations- und Siedlungs- gung und den öffentlichen Vortrag strukturen ergeben, wie z. B. der von Professor Schenk »Lorsch und Konflikt zwischen Stadt und Land in das Wasser«. der Geschichte Europas. Die Tagung Wenn eine Ressource für unter- war aber auch offen für die Diskussi- schiedliche Zwecke und auf unter- on anderer sozio-geografischer Kon- schiedliche Weise genutzt wird, stellationen – auch außerhalb Euro- können Konflikte entstehen und die pas.
Seite 11 | FB2.aktuell | Mai 2020 Rückblick 12. Darmstädter Energiekonferenz ZUM THEMA »RESILIENZ: SMARTE SICHERUNG UNSERER ENERGIEVERSORGUNG« Bild: Gregor Rynkowski Bereits zum 12. Mal in Folge veran- Am 19. Februar 2020 konnten sich war dieses Jahr nicht nur durch die stalteten das TU Darmstadt Ener- Interessierte aus Forschung, Lehre, Co-Sprecherrolle von Professorin gy Center und der Beirat des TU Wirtschaft und öffentlichem Dienst Michèle Knodt präsent, sondern auch Darmstadt Energy Center e.V. ge- sich über den aktuellen Stand der durch den Fachbeitrag von Professor meinsam mit dem Profilbereich En- »Resilienz: Smarte Sicherung un- Jens Ivo Engels, der als Sprecher des ergiesysteme der Zukunft – Professor serer Energieversorgung« über den DFG-Graduiertenkollegs »Kritische Florian Steinke, Professorin Michèle aktuellen Stand der Resilienz un- Infrastrukturen« den Begriff der Re- Knodt und Professor Wolfram Jäger- serer Energiesysteme informieren silienz aus historischer Perspektive mann – die Darmstädter Energiekon- und austauschen. Der Fachbereich beleuchtete. ferenz. Begegnungsplattform für Professorinnen Mit wem kann ich gut zusammen- schaft; über den Elfenbeinturm und Vertreten sind Gastgeberinnen aus arbeiten, neue Ideen entwickeln die verständliche Darstellung von den drei Fächerclustern der TU und mich austauschen? Wo sitzt die Forschungsergebnissen bis hin zum Darmstadt: Natur-, Ingenieur- und Kollegin, die meine Arbeit fachlich ökonomischen Rechtfertigungsdruck Geisteswissenschaften. Hier lädt je und mein Netzwerk persönlich gut und der Gefahr, dass Forschungsin- eine Gastgeberin zur 2-stündigen ergänzt? teressen durch ökonomische Interes- Begegnungsplattform ein. So lernen sen beeinflusst werden. die teilnehmenden Professorinnen Am 29. Januar 2020 fand ein wei- unterschiedliche Arbeitsweisen, -in- teres Treffen der Begegnungsplatt- Ziele und Methoden halte und Fragestellungen aus unter- form statt, die vom Gleichstellungs- schiedlichen Disziplinen sowie ver- büro der TU Darmstadt im Herbst Um Professorinnen die Möglichkeit schiedene Standorte kennen. 2018 initiiert wurde. Gastgeberin zu geben, sich mit Kolleginnen aus- Weitere Themen können sich wäh- war Nathalie Behnke zum Thema zutauschen, zu beraten und zu ver- rend des Erfahrungsaustauschs erge- »Wissenschaft und Gesellschaft«. netzen, hat das Gleichstellungsbüro ben. Insgesamt 10 Professorinnen und die in Zusammenarbeit mit der Personal- Gleichstellungsbeauftragte Uta Zy- und Organisationsentwicklung eine WEITERE INFORMATIONEN & TERMINE bell diskutierten über die Rolle der Begegnungsplattform für Professo- 8 https://bit.ly/2ADiPoB Wissenschaft gegenüber der Gesell- rinnen entwickelt.
Seite 12 | FB2.aktuell | Mai 2020 Rückblick ENavi erfolgreich beendet EIN KURZER ÜBERBLICK ÜBER DIE WICHTIGSTEN ERGEBNISSE Im Rahmen der Initiative Koper- nikus-Projekte für die Energiefor- schung förderte das Bundesministe- rium für Bildung und Forschung das Projekt ENavi von 2017 bis 2019. Pro- fessorin Michèle Knodt war Mitglied im ENavi-Exekutivkomitee des 84 Partner umfassenden Projektes und leitete eines von 13 Arbeitspaketen. Governancemuster in Energie- transformationen Das Teilprojekt untersuchte die Trans- formation von Energiesystemen in Deutschland, Österreich und Polen. Es konnte gezeigt werden, dass ne- ben materiellen und ökonomischen Jörg Kemmerzell, Michèle Knodt und Cornelia Fraune. Bild: Ina Martella Pfadabhängigkeiten bestimmte Go- vernancemuster sowohl Optionen als Mehrebenenkoordination in der Bürgerbeteiligung in der Energie- auch Verlauf von Transformations- Energieunion transformation prozessen prägen. In Polen wird die Transformation hierarchisch gesteu- Ziel dieses Teilprojektes war die Ana- Dieses Teilprojekt hat gezeigt, dass ert. Politikwechsel erfolgen kurz- lyse der im Dezember 2018 von der die bestehenden Beteiligungsfor- fristig aufgrund neuer politischer EU verabschiedeten Governance-Ver- mate unzureichend in die Mehrebe- Mehrheiten oder außeninduziert ordnung für die Energieunion, wel- nen-Governance der Energiewende (insb. durch die Europäische Union). che die Erreichung der parallel aus- integriert sind. Während etwa auf Dies führt zu einer vergleichsweise gehandelten EU 2030 Energie- und der nationalen Ebene Ausbauziele geringen Kontinuität. In Österreich Klimaziele sichern, die Energiepoli- bei Erneuerbaren Energien festge- wird die Transformation des Ener- tiken der Mitgliedstaaten besser ko- legt werden, werden auf der regio- giesystems korporatistisch gesteuert. ordinieren sowie die Einhaltung und nalen und lokalen Ebene durch die Dies führt zu recht hoher Stabilität, Implementierung des Pariser Klima- Raumplanung konkrete Standortent- Politikwechsel werden durch Einbin- schutzabkommens gewährleisten scheidungen getroffen. Dabei muss dung neuer Akteure in bestehende soll. Die Verordnung wurde im Hin- genügend Raum für den Ausbau Verhandlungsstrukturen ermöglicht. blick auf »Harder Soft-Governance« erneuerbarer Energien verfügbar Die deutsche Energiegovernance analysiert: einer Form der weichen gemacht werden, der Verhandlungs- zeigt sich zunehmend fragmentiert, Steuerung, jedoch mit harten Zügen spielraum beschränkt sich auf Inte- die Governance-Modi Hierarchie, und versehen mit einem dichten Netz ressenkonflikte, Wertkonflikte sind Verhandlung und Wettbewerb sind von Monitoring- und Rechenschafts- nicht zulässig. gleichermaßen zu identifizieren. pflichten sowie automatisch einset- CORNELIA FRAUNE, JÖRG KEMMERZELL, Politikwechsel werden teils durch zenden Korrekturmechanismen im MICHÈLE KNODT politische Mehrheitswechsel, teils Falle mangelhafter Compliance. Die durch externe Einflüsse angestoßen, »Harder Soft-Governance« erscheint bleiben in ihrer Wirkung allerdings als Option, um in Politikfeldern mit durch die institutionalisierte Politik- unvollständiger Zuständigkeit der AUSFÜHRLICH NACHZULESEN verflechtung beschränkt. Europäischen Union sowie angesichts Ergebnisse in den über 40 Projektpublikationen sich verstärkender Machtkonflikte in 8 https://bit.ly/3bQXe98 Rat und EU-Parlament dennoch am- bitionierte Vorhaben voranzutreiben.
Seite 13 | FB2.aktuell | Mai 2020 Rückblick Besseres Monitoring für den Klimaschutz »FAZ« BERICHTET ÜBER FORSCHUNG AM INSTITUT FÜR POLITIKWISSENSCHAFT ZUM WEITERLESEN r Schoenefeld, J.J., Schulze, K., Hildén, M. et al. Policy Monitoring in the EU: The Im- pact of Institutions, Implementation, and Quality. Polit Vierteljahresschr 60, 719–741 (2019). 8 https://doi.org/10.1007/s11615-019-00209-2 r »Wie Klimaschutz messbar wird.« Frankfurter Allgemeine Zeitung; 03.12.2019 8 https://bit.ly/2zQSGlU r »Besseres Monitoring für den Klima- schutz«. hoch3FORSCHEN 2019 8 https://bit.ly/2X8Zzao KONTAKT Prof. Dr. Kai Schulze h schulze@pg.tu-darmstadt.de Dr. Jonas Schönefeld h jonas.schoenefeld@tu-darmstadt.de Dr. Jonas Schönefeld und Professor Kai Schulze Bild: Katrin Binner Am Dienstag, den 3. Dezember 2019, Klimaschutz. Die Studie zeigt, dass berichtete die die Frankfurter Allge- EU-Mitglieder mit höheren Staats- meine Zeitung (FAZ) über eine neue ausgaben pünktlicher berichten als Studie des Instituts für Politikwis- Staaten mit einem kleineren öffent- senschaft »Wie Klimaschutz messbar lichen Haushalt. Zudem schneiden wird.« Darin untersuchten Dr. Jonas Staaten, die bereits vor zehn Jahren Schönefeld und Professor Kai Schul- ein qualitativ besseres Monitoring ze, wie das Monitoring von Klimapo- gefördert haben, auch jetzt wieder litik in der EU funktioniert. Um be- deutlich besser ab. Gleichzeitig gibt urteilen zu können, welchen Beitrag es aber auch deutliche Lerneffekte KOOPERATION zum Beispiel Subventionen für erneu- im Policy-Monitoring. erbare Energien oder Regulierungen Die Studie »Policy Monitoring in the EU: zur Energieeffizienz von Gebäuden »Das heißt, Klimaschutz-Monito- The Impact of Institutions, Implementation zur Reduktion von klimaschädlichen ringsysteme werden im Laufe der and Quality« entstand auf Basis der Be- rechnung quantitativer Regressionsmodel- Emissionen leisten, bedarf es eines Zeit durchaus besser,« betont Jo- le und qualitativer Interviews. Sie wurde kontinuierlichen Monitorings. Bisher nas Schönefeld. Dies sei allerdings vom Bundesministerium für Wissenschaft kämpft die EU allerdings damit, eine kein Selbstläufer. Um Monitoring und Forschung im Rahmen des Koperni- entsprechende standardisierte Wirk- nachhaltig zu optimieren, bedarf kus-Projektes ENavi gefördert (Förder- kennzeichen: 03SFK4P0) und erschien frei samkeitsprüfung zu organisieren. es technischer Unterstützung, einer zugänglich (open access) in einem Son- Sensibilisierung der Einzelstaaten, derheft der Politischen Vierteljahresschrift »Auf europäischer Ebene wissen Ressourcen und eines zuverlässigen (siehe oben). wir schlichtweg zu wenig darüber, institutionellen Rahmens. An der Forschung waren neben der TU welche Wirkung viele Klimaschutz- Darmstadt das Tyndallzentrum für Klima- maßnahmen erzielen,« erläutert Kai Dieser Bericht basiert auf einer Presse- forschung an der School of Environmental Schulze. Die EU-Mitgliedstaaten be- mitteilung, die von Dr. Jutta Witte für Sciences der University of East Anglia UEA richten alle zwei Jahre über geplante die TU Darmstadt verfasst wurde. und das Finnische Umweltinstitut SYKE be- teiligt. und eingeleitete Maßnahmen zum
Seite 14 | FB2.aktuell | Mai 2020 Forschung | Neue Projekte Computationelle Literaturwissenschaft ZWEI PROJEKTE IM SCHWERPUNKTPROGRAMM »COMPUTATIONAL LITERARY STUDIES« GEFÖRDERT INFORMATION Im Institut für Sprach- und Lite- Im Projekt »Evaluating Events in raturwissenschaft sind zwei von Narrative Theory« (EvENT) unter → Forschungsprojekt »Relating the Unread - Network Models in Literary History« insgesamt zehn Projekten im DFG- der Leitung von Professorin Evelyn → Förderung: DFG Schwerpunktprogramm 2207 »Com- Gius in Kooperation mit Professor → Projektlaufzeit: 01/2020 – 12/2022 → Fördervolumen: ca. 250.000 € putational Literary Studies« angesie- Chris Biemann (Universität Ham- delt, das ab diesem Jahr für vorerst burg) wird ein interdisziplinärer KONTAKT drei Jahre die Entwicklung innova- Ansatz zur Formalisierung und Ana- Prof. Dr. Thomas Weitin h thomas.weitin@tu-darmstadt.de tiver computationeller Methoden in lyse von Ereignissen in literarischen der Literaturwissenschaft vorantrei- Erzähltexten verfolgt, der Methoden → Forschungsprojekt »Evaluating Events in Narrative Theory« ben soll, um neue Perspektiven auf des Natural Language Processing → Förderung: DFG Literaturgeschichte, Narratologie und Konzepte der Literaturwissen- → Projektlaufzeit: 09/2020 – 08/2023 → Fördervolumen: ca. 250.000 € und Stilanalyse zu ermöglichen. schaft kombiniert. Im Projekt werden Ereigniskonzepte in beiden Diszipli- KONTAKT Im Projekt »Relating the Unread - nen theoretisch erforscht und an- Prof. Dr. Evelyn Gius h evelyn.gius@tu-darmstadt.de Network Models in Literary Histo- schließend modelliert. Die narrato- ry«, das Professor Thomas Weitin logischen Konzepte von Ereignissen, WEITERE INFORMATIONEN 8 https://dfg-spp-cls.github.io/ in Kooperation mit Professor Ulrik Ereignishaftigkeit und narrativer Brandes (ETH Zürich) leitet, wird Konstituierung dienen dabei als Ba- ein literaturgeschichtlicher Mixed sis für einen Zugang für die Klassifi- Methods-Ansatz entworfen, der kation von Erzählungen anhand von Netzwerkmodelle für die literatur- Ereignistypen oder -mustern. So soll geschichtliche Forschung einsetzt. schließlich ein Verfahren für die au- Das Ziel ist die kritische Beleuchtung tomatische Analyse von narrativen von Gattungskonventionen, Unter- Texten etabliert werden, das für die gattungen und Epochenstilen, die literarische Textanalyse – und darü- sich im 18. und 19. Jahrhundert für ber hinaus – genutzt werden kann. deutschsprachige und europäische anglophone Literaturen etabliert haben. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf jenen Texten und Autor*innen liegen, die im Laufe der Literaturgeschichte marginalisiert wurden. Außerdem sollen die Zu- sammenhänge zwischen der der Art und Weise der Zusammenstellung von Textkorpora und den Gruppie- rungen, die auf der Basis von Textbe- ziehungen berechnet werden, unter- sucht werden. Narrative Konstituierung nach Wolf Schmid (2005), die idealisiert darstellt, wie Erzählungen aus Ereignissen aufgebaut sind.
Seite 15 | FB2.aktuell | Mai 2020 Forschung | Neue Projekte »ProteinBioTech« PROTEINVERSORGUNG ZWISCHEN BIOPOLITIK UND BIOTECHNOLOGIE INFORMATION → Forschungsprojekt »ProteinBioTech – Protein- versorgung zwischen Biopolitik und Biotechno- logie« → Förderung: BMBF → Projektlaufzeit: 04/2020 – 03/2023 → Fördervolumen: ca. 645.000 € KONTAKT Prof. Dr. Tanja Paulitz h paulitz@ifs.tu-darmstadt.de Martin Winter, M.A. h winter@ifs.tu-darmstadt.de WEITERE INFORMATIONEN 8 https://www.ifs.tu-darmstadt.de/ Martin Winter und Professorin Tanja Paulitz. Bild: Katrin Binner »ProteinBioTech«: Ein soziologisches Forschungsprojekt für die Entwicklung einer nachhaltigen und gesundheitsfördernden Ernährungskultur am Insti- tut für Soziologie. Das vom Bundesministerium für Wis- liegt auf der Untersuchung dieses Ge- senschaft und Forschung (BMBF) in genstandsbereichs mit Blick auf sozi- der Förderlinie »Bioökonomie als ale Ungleichheiten. Dem derzeitigen gesellschaftlicher Wandel« geför- Forschungsstand folgend werden da- derte Projekt arbeitet zum Themen- bei insbesondere soziale Klasse und feld Ernährung an der Schnittstelle Geschlecht in den Blick genommen, von Wissenschafts- und Technikfor- die als maßgeblich für die Wahl der schung, Kultur- und Wissenssoziolo- jeweiligen Proteinquelle im Ernäh- gie sowie der Geschlechterforschung. rungsstil ausgemacht werden. Pro- tein als Nährstoff ist zugleich ver- Das Vorhaben folgt der These, dass geschlechtlichtes Wissensobjekt und Ernährung kulturell strukturiert materielles Artefakt wissenschaft- ist und in gesellschaftlichen Deu- lich-technologischer Entwicklungen. tungskämpfen ausgehandelt wird. Der empirische Zugriff erfolgt of- Im Fokus des Projekts stehen Nut- fen qualitativ in Form ethnogra- zungskonflikte in der Proteinversor- fischer Untersuchungen, die ver- gung, die mit nachteiligen Folgen tiefend und validierend durch für menschliche Gesundheit und Expert*inneninterviews, Gruppen- Natur verbunden werden. Vor allem diskussionen und Dokumentenanaly- Fleisch, als Hauptproteinquelle west- sen ergänzt werden. licher Gesellschaften, wird mit die- sen Folgen in Verbindung gebracht Das Projekt »Proteinversorgung zwi- und zunehmend mit alternativen schen Biopolitik und Biotechnologie« Proteinquellen substituiert. startet am 1. April 2020 im Arbeits- Der Forschungsansatz des Vorhabens bereich Kultur- und Wissenssoziolo- überspannt die Proteinversorgung gie, Institut für Soziologie, unter der von der Forschung und Entwicklung, Leitung von Professorin Tanja Pau- über die Produktion bis zur Konsum- litz. Stellvertetung der Projektleitung tion. Der analytische Schwerpunkt übernimmt Martin Winter, M.A.
Seite 16 | FB2.aktuell | Mai 2020 Forschung | Auszeichnung formatio · plurilingual · digital PROJEKT ERHÄLT EUROPÄISCHES SPRACHENSIEGEL INFORMATION → Kooperationsprojekt »formatio · plurilingual · digital« zwischen der formatio Privatschule, Triesen (Liechtenstein) und der TU Darmstadt, Fachbereich 02, Fachgebiet Sprachwissen- schaft – Mehrsprachigkeit → Laufzeit: 2019 - 2022 WEITERE INFORMATIONEN 8 https://www.daf.tu-darmstadt.de/ KONTAKT Joachim Schlabach, phil.-lic., Dipl.-Päd. h joachim.schlabach@tu-darmstadt.de Prof. Dr. Britta Hufeisen h britta.hufeisen@tu-darmstadt.de Nach der Verleihung des Europäischen Sprachensiegels 2019 am 26. September 2019, dem Europäischen Tag der Sprachen, im Haus der Europäischen Union in Wien: Von links Eva Meirer (Leiterin der formatio Privat- schule), Prof. Dr. Britta Hufeisen (Technische Universität Darmstadt), Larissa Haas (Oberstufengymnasium formatio) und Dr. Elisabeth Allgäuer-Hackl (Fortbildungskoordinatorin formatio). Bild: Ludwig Schedl Das Kooperationsprojekt zwischen der formatio Privatschule in Triesen/Liechtenstein und der TU Darmstadt, Fachbereich 02, Fachgebiet Sprachwissenschaft – Mehrsprachigkeit erhält das Europäische Sprachensiegel 2019. Das Schulentwicklungsprojekt »for- • Es ist fächerübergreifend und be- Im Zentrum steht dabei die For- matio · plurilingual · digital« ist wegt sich vom sprachensensiblen schungsstudie »Mehrsprachige Kom- ein Kooperationsprojekt mit der Fachunterricht zum fächersen- petenzen als integrierte Bestandteile formatio Privatschule in Triesen, siblen Sprachenunterricht und eines Gesamtsprachencurriculums« Liechtenstein. In der Projektlaufzeit umgekehrt. von Joachim Schlabach. 2019 – 2022 wird am Oberstufen- gymnasium – neben einer Ausrich- • Es ist projektorientiert und jahr- In Einzelstudien durch andere For- tung auf Digitalisierung nach den gangsübergreifend, indem in schende werden weitere Aspekte wie Grundsätzen von VUCA (volatility‚ den ausgewählten Projekten Ju- Spracherwerb, Content and Langu- uncertainty, complexity, ambigui- gendliche selbstständig zu einem ages Integrated Learning etc. unter- ty) – die Mehrsprachigkeit weiter Thema aus der Perspektive ver- sucht, aber auch der digitale Anteil ausgebaut und ein Gesamtsprachen- schiedener Fächer in altershe- des Projektes. Bereits in der Kon- curriculum nach den Ansätzen von terogenen Gruppen an eigenen zeptionsphase wurde das Projekt im Britta Hufeisen eingeführt. Aufgaben arbeiten. September 2019 in Wien mit dem Eu- ropäischen Sprachensiegel der Euro- Das prototypische Gesamtsprachen- • Es ist inklusiv und partizipativ in päischen Kommission ausgezeichnet. curriculum zeichnet sich dabei durch dem Sinne, dass selbstverständ- JOACHIM SCHLABACH folgende Charakteristika aus: lich nicht nur alle Lehrenden und Lernenden einbezogen wer- • Es ist sprachenübergreifend und den, sondern auch AkteurInnen umfasst nicht nur Fremdspra- wie Stakeholder, Eltern und die chen, sondern bezieht gleichbe- Öffentlichkeit. rechtigt auch die Unterrichts- und Umgebungssprache(n), die Das Fachgebiet Sprachwissenschaft – Dialekte, die Herkunftssprachen Mehrsprachigkeit am Fachbereich ist und die so genannten klassischen an dem Projekt mit Forschung und Fremdsprachen mit ein. Fortbildung beteiligt.
Seite 17 | FB2.aktuell | Mai 2020 Forschung | Pulbikationen Publikationen Interesse am A nderen Interdisziplinäre Beiträge zum Verhältnis von R eligion und R ationalität einem Brennpunkt laufen darin ver- Gerhard Schreiber (Hrsg.) schiedene existentielle, soziale und De Gruyter, 2020 kulturelle Fragestellungen zusam- men, deren Vielgestaltigkeiten eine Die Klärung des Verhältnisses von im akademischen Kontext erfolgende Religion und Rationalität gehört Thematisierung dieses Verhältnisses zur Kernaufgabe religionsphiloso- im Interesse von Aufklärung und phischer und theologischer Verstän- Kritik in einer durch Individualis- digung bzw. Selbstverständigung. mus und Pluralismus geprägten mo- Mannigfaltige Versuche, die mit dernen Gesellschaft verlangt, mit 8 https://bit.ly/2zuFWkN diesen beiden notorisch auslegungs- dem Ziel, Klarheit auch in inter- und bedürftigen Begriffen bezeichneten transreligiösen Dialogen herbeizu- Sachverhalte in eine klar definierte führen. Im vorliegenden Band haben Beziehung zueinander zu setzen, Wegbegleiterinnen und Wegbeglei- liegen in harmonisierenden, kom- ter sowie Kolleginnen und Kollegen plementarisierenden oder konfli- des Jubilars das komplexe Verhält- gierenden Ausführungen vor, und nis von Religion und Rationalität bei allen Unterschieden ist ihnen aus unterschiedlichen Perspektiven gemein, dass sie im Kontext ihrer und mit unterschiedlichen Zugängen jeweiligen gesellschaftlichen Entste- beleuchtet und vorabschließenden hungssituation geistesgeschichtliche Erörterungen – ‚ultimativ für dieses Entwicklungen widerspiegeln. Wie in Mal‘, versteht sich – zugeführt. Urban Heritage in Divided Cities Contested Pasts Mirjana Ristic, Sybille Frank (Hrsg.) Routledge, 2019 Urban Heritage in Divided Cities ex- memorials, as well as intangible ele- plores the role of contested urban ments like urban voids, everyday ri- heritage in mediating, subverting tuals, place names and other forms and overcoming sociopolitical con- of spatial discourse. Addressing both flict in divided cities. Investigating historic and contemporary cases various examples of transformations from a wide range of academic dis- of urban heritage around the world, ciplines, contributors to the book in- the book analyses the spatial, social vestigate the role of urban heritage and political causes behind them, in divided cities in Africa, Asia, the 8 https://bit.ly/2LnWKMS as well as the consequences for the Americas, Europe and the Middle division and reunification of cities East. Shifting focus from the notion during both wartime and peacetime of urban heritage as a fixed and sta- conflicts. tic legacy of the past, the volume de- Contributors to the volume define ur- monstrates that the concept is a dy- ban heritage in a broad sense, as tan- namic and transformable entity that gible elements of the city, such as ru- plays an active role in inquiring, cri- ins, remains of border architecture, tiquing, subverting and transforming traces of violence in public space and the present.
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