FG Magazin Beziehungen über alles 130 Jahre FG Basel: Forever Young! Abschiede und Abschlüsse am Laufmeter
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FG Magazin Das Magazin des FG Basel 2/2019 – Sommer 2019 ISSN 2296-8997 Einzelpreis CHF 6.– Seite 6 Beziehungen über alles Seite 48 130 Jahre FG Basel: Forever Young! Seite 12 Abschiede und Abschlüsse am Laufmeter
Impressum www.fg-basel.ch Tr a d i ti o n u n d Qu alit ät über 100 Mitglieder O ffi z i e l l e H o t e l gr u p p e von hôt e lle r ie s uis s e M i t gl i e d v o n S c h w e iz T ou r is mus M ö c h t e n a u c h S ie d azu g e h ör e n ? w w w . c l u b g r a n d hot e lp alace .ch CLUB G R A N D H Ô TE L & P A L A C E H.-Ueli Gubser, CEO Feldbergstrasse 86 CH-4057 BASEL Tel./Fax: 061 692 37 25 E-Mail: gubser@clubgrandhotelpalace.ch UN SER E MITGLIEDER in der REG IO BASIL IENSIS Grand Hotel LES TROIS ROIS BASEL Grand Café HUGUENIN BASEL Grand Hotel EULER BASEL Restaurant KUNSTHALLE BASEL Hotel VICTORIA BASEL FG CULINARIUM BASEL Hotel PALAZZO BASEL Restaurant Chez MARTIN FLUEH Hotel MERIAN am Rhein BASEL Hotel KRAFFT am Rhein BASEL Der TEUFELHOF BASEL PARK Hotel am RHEIN RHEINFELDEN Hotel BAD SCHAUENBURG LIESTAL freu en sich a uf Ihren B e such! Impressum ISSN 2296-8997 © FG Basel, 2019 Auflage 3000 Exemplare; Herausgeberin FG Basel, Scherkesselweg 30, CH-4052 Basel; Beiträge Katja Anderegg-Peraus, Lesley Beauchamp, Sébastien Bentin, Thomas Brunner, Sascha Butylin, Belinda Cousin, Daniel Deiss, Julia Demuth, Joana Dreher, Lucas Egloff, Peter Faisst, Emilio Fleischer, Noa Flubacher, Damien Frei, Ivan Garrido, Andrea Gentsch, Lea Gersl, Skye Glaser, Joëlle Gruner, Juliane Grüning, Patrik Grobe, Lucien Handschin, Géraldine Honauer, Alexander Hufschmid, Florian Iselin, Gianpaolo Iulianello, Noëmi Kaiser, Kelly Kemp, Can Kilic, Klasse 3./4.a, Klasse 3./4.b, Marven Klossner, Noemi Künzli, Noemi Küpfer, Thomas Laeuchli, Iris Lohner, Mirjam Lopez-Schönenberger, Philipp Meister, Maëlle Mermet, Montana Meyer, Renáta Müller, Nicholas Oeggerli, Sofija Pantic, Phurin Pitinanon, Kathrin Ringger, Dennis Römelin, Stephan Sauthoff, Sonia Schier, Susanne Scifo, Luca Seeger, Roger Spindler, Céline Straumann, Salome Studer-Wilhelm, Madeleine Sunier, Christoph Sutter, Irina Thormann, Charlotte Weisser, Alec Wyss, Beat Wyss; Bilder FG Magazin, ausser: https://hackernoon.com/what-maslow-can-teach-us-about-leadership-a1088198874 (S. 7 oben), https:// www.lernmedien-shop.ch/detail/ISBN-9783035511284/Reisenauer-Cathrin/Ich-bin-f%C3%BCr-dich-da (S. 7 unten); Redaktion Mirjam T. Jenny, magazin@fg-basel.ch; Lektorat, Gestaltung und Korrektorat Mirjam T. Jenny, CH-4059 Basel, www.buchwerkstatt.ch; Bildbearbeitung Tobias Stöcklin, CH-4123 Allschwil; Herstellung onlineprinters.ch. Titelbild: Es gibt viel zu feiern, siehe auch S. 12–17, 22–27, 48. Die Wiedergabe von Artikeln und Bildern, auch auszugsweise oder in Ausschnitten, ist nur mit schriftlicher Genehmigung der Herausgeberin und mit Quellenangabe gestattet. 2 FG Magazin – Sommer 2019
www.fg-basel.ch Inhalt Inhalt Editorial 5 FG Pädagogik Beziehungen über alles 6 FG intern Abschlussfeier S3 12 Preisträger 13 Maturitätsfeier 15 Seite 31 Abschlusslager der S3 in München 18 Die Challenge 6 auf Abschlussreise in Interlaken 20 Mehr miteinander als gegeneinander 31 A noisy visit 33 Klassenlager der 3./4.a in Chabrey 34 Filmprojekt der G3 37 Tischlein deck dich 38 Unvergessliche Momente mit Winnie Wackelzahn 40 Ronja Räubertochter in der Basisstufe 42 Zwei wundervolle Sommerferienabenteuerwochen 44 Forever Young – Schulfest vom 15. und 16. November 2019 48 Ein wundervoller Schultag 49 Abschlussarbeiten der S3, der G2a und der G2b im 2019 55 Seite 33 Mein FG Basel Eine neue Leitungsstruktur für das FG Basel 8 Liebe Eltern und Familie, Lehrpersonen und Mitarbeitende des FGs, liebe Freunde und Mitschüler 16 Liebe Madeleine Sunier 22 Liebe Madeleine 23 Lieber Andrea Gentsch 24 Gisela – SOS – sie geht 25 Liebe Monika Roski 26 Verabschiedung Huixiang Lin und Chuanlun Liu 27 Unsere Jubilare 27 Der Vorstand des FG Basel stellt sich vor 50 Seite 42 Willkommen am FG Basel! Halli-Hallo FG 28 Don’t worry, be happy 29 Liebe Schülerinnen und Schüler und natürlich auch liebe Familien 29 Wir sind jetzt auch da! 30 FG Partner Exotisch von A bis Z 32 FG kurz & bündig 54 Nächste Veranstaltungen des FG Basel 55 Impressum 2 Mitglied werden im Verein «Freies Gymnasium Basel» 49 Seite 44 Mitglied werden im «Verein der Ehemaligen der Freien (VEF)» 54 FG Magazin – Sommer 2019 3
FG intern www.fg-basel.ch Herzliche Gratulation! Wir gratulieren unseren Schülerinnen und Schülern zum erfolgreich bestandenen Abschluss der Sekundarschule Niveau E. Straumann Céline Egloff Lucas Nikolla Nue Fleischer Emilio Handschin Lucien Pitinanon Phurin Iselin Florian Flubacher Noa Dreher Sarah www.fg-basel.ch Wir gratulieren unseren Maturandinnen und Maturanden zur erfolgreich bestandenen Matura. Aebi Adrian Bernhardt David Paul Jonas Wyss Alec Römelin Dennis Rusek Julia Mollet Ariane Gonzàlez Dominic Schlumpf Michèl Gerber Aurél Thommen Eliane Sorani Miro Hess Claudio Satirli Gizem Zapf Paulina Hofmann Daniel Portmann Joël Bezençon Thomas www.fg-basel.ch 4 FG Magazin – Sommer 2019
www.fg-basel.ch Editorial Liebe Leserin Lieber Leser Zusammenkünfte ehemaliger Schülerinnen und Schüler stellen immer wieder ein spannendes Erlebnis dar. An ihnen lassen Ehemalige alte Zeiten wieder auf- erstehen, indem sie sich an ihre Kolleginnen und Kollegen, aber insbesondere an ihre damaligen Lehrpersonen erinnern. In erster Linie geht es immer um per- sonale und interpersonale Faktoren, um die Beziehungen zu Mitschülerinnen und Mitschülern und zu den unterrichtenden Lehrpersonen. Denn Beziehungen prägen nicht nur die Erinnerungen an die eigene Schulzeit, sie sind vielmehr eine der wichtigsten Erfolgsfaktoren in der Schule. Die Rolle der am pädagogi- schen Geschehen beteiligten Personen, Schüler wie Lehrer, darf trotz selbstver- antwortlichem und selbstorganisiertem Lernen nicht unterschätzt werden. Dies machten auch die beiden Maturanden in ihrer Ansprache anlässlich der Matur- feier deutlich (S. 16 f.). Es ist eine anspruchsvolle Arbeit, die alle Mitarbeitenden unserer Schule in der täglichen Begegnung mit jungen Persönlichkeiten leisten und die über eine rein pädagogische Beziehung hinausgeht, gilt es doch Beziehungen aufzubauen und zu gestalten. Dafür möchte ich an dieser Stelle ganz herzlich danken! Beziehungen werden zum Teil während des Unterrichts aufgebaut, an einer (Tages-)Schule wie dem FG Basel aber auch ausserhalb des Schulzimmers, bei gemeinsamen (ausserschulischen) Anlässen, bei Projekten wie Reisen, Lagern, Musical- oder Theateraufführungen, an Spiel- und Sporttagen, beim gemein- samen Mittagessen. Stellvertretend dafür finden Sie, liebe Leserin, lieber Leser, in dieser Ausgabe des FG Magazins die Artikel über die Musical-Aufführungen der Basis- und der Primarklassen (S. 40 ff.), das Klassenlager der Klasse 3./4.a (S. 34 ff.), die Abschlussreisen der S3 und der Challenge 6 (S. 18 ff.) oder auch das Filmprojekt der G3 (S. 37). Bei all diesen Anlässen lernen sich Schülerinnen und Schüler sowie ihre Lehrpersonen von anderen als nur der schulischen Seite ken- nen. Sie entdecken gemeinsame Hobbies, erfahren gegenseitig mehr über die Kolleginnen und Kollegen und deren Familien oder lernen sich aus Erzählungen von Ferienerlebnissen näher kennen. All dies sind wichtige Bestandteile beim Aufbau einer persönlichen Beziehung, die für ein positives Lernklima so ausser- ordentlich wichtig ist (S. 6 f.). Beziehungen entstehen an einer Schule aber nicht nur zwischen den Lehrenden und den Lernenden oder den Lernenden untereinander, sondern auch zwi- schen den Mitarbeitenden, u. a. den Lehrerinnen und Lehrern. Wie unterschied- lich diese sein können und wie sich diese im Verlaufe von Jahren oder sogar Jahrzehnten entwickelt haben, wurde bei der Verabschiedung jener Lehrperso- nen deutlich, die uns auf Ende des Schuljahres verlassen haben bzw. die pensi- oniert wurden (S. 22 ff.). Nun wünsche ich Ihnen spannende Unterhaltung bei der Lektüre dieser bezie- hungsreichen Ausgabe unseres FG Magazins und freue mich, Sie alle an unse- rem grossen 130-Jahre-FG-Basel-Schulfest «Forever YounG» am 15. und 16. No- vember 2019 persönlich begrüssen zu dürfen. Dr. Stephan Sauthoff, Rektor FG Magazin – Sommer 2019 5
FG Pädagogik www.fg-basel.ch Beziehungen über alles – und weitere Grundlagen für ein gutes Schulklima Gegenseitige Wertschätzung und Anerkennung zwischen Lehrpersonen und gegenüber Lernenden und deren Eltern stellen in einem guten Schulklima zentrale Schlüsselfaktoren dar. Diese Aussage findet man in der einen oder ande- ren Form häufig in Abhandlungen über eine lebendige und positive Schulkultur. Doch was heisst dies in der Praxis? In meiner Arbeit als Lehrerin und Schliesslich bildet die alltägliche Pra- de und von gegenseitiger Anerken- als Schulleiterin am FG Basel hatten xis einer Schule, also die Art und nung geprägte Form entstehen. Die- diese Frage und mögliche Ansätze Weise, wie die Leute miteinander se ermöglicht den Weg hin zur pä- zu deren Beantwortung grosse Be- umgehen, der beobachtbare Kom- dagogischen Beziehungsarbeit in deutung. In der Lehre unterscheidet munikationsstil, die gelebten Pro- einem Lernklima, in dem Kinder und beispielsweise Edgar Schein, Profes- zesse und Strukturen, den letzten Jugendliche ihr Potenzial entfalten sor an der Sloan School of Manage Einflusskreis. Es zeigt sich, dass ge- können. Lernende brauchen Aner- ment in Cambridge/Massachusetts, genseitige Anerkennung, Partizipa- kennung und Klarheit in der Kom- drei Einflusskreise, die die gelebte tion und der Aufbau eines starken munikation. Sie möchten in ihrer Schulkultur bilden: Beziehungsnetzes zentrale Fakto- individuellen Entwicklung wahrge- • Grundüberzeugungen und ren in diesem Bereich sind. Gerade nommen werden, suchen nach Be- Haltungen hier zeigt sich schön, dass die Hal- gegnung und wünschen sich an- • bekundete Werte tung – und damit verbunden das gesprochen und ernst genommen • Alltagspraxis. individuell geprägte Menschenbild zu werden. Für uns als Lehrperso- Dabei geht er davon aus, dass sich – eine zentrale Rolle spielen. nen heisst das, dass wir eine offene im Laufe der Zeit – und das heisst und auf Vertrauen und Klarheit be- im Falle des FG Basel seit 130 Jah- In den vergangenen fünf Jahren als ruhende Haltung gegenüber un- ren! – Grundüberzeugungen und Schulleiterin war es mir wichtig, die- seren Lernenden einnehmen müs- Haltungen gebildet haben, die nicht sen theoretischen Ansatz in die Pra- sen. So lässt sich – trotz notwendi- mehr unbedingt hinterfragt wer- xis umzusetzen und so einen Ein- ger Distanz – eine von gegenseiti- den. Bei der pädagogischen Bezie- fluss auf das Schulklima zu nehmen. gem Respekt und Anstand geprägte hung zwischen Lehrpersonen und Beim Transfer von der Theorie in die pädagogische Beziehung aufbauen. Lernenden ist es von zentraler Be- Praxis fand ich es immer enorm hilf- Ich habe mit diesem Ansatz immer deutung, welche Haltung Lehrerin- reich, mich auf einfache Modelle ab- gute Erfahrungen gemacht, sei es nen und Lehrer im Umgang mit Kin- stützen zu können. So kann die The- in Konflikt- oder in Lernsituationen. dern und Jugendlichen einnehmen. orie von Douglas McGregor (X-Y-The- Es handelt sich dabei nicht etwa um Der etwas formalere Anteil, die be- orie), ehemals Professor für Manage- eine Form von «Kuschelpädagogik». kundeten Werte, die oftmals in Füh- ment am Massachusetts Institute of Vielmehr zeigt sich, dass pädago- rungsgrundsätzen und Leitbildern Technology, wunderbar angewen- gische Beziehungen erst entstehen verschriftlicht werden, sind wichti- det werden, um aufzuzeigen, wie können, wenn sich das Gegenüber ge Leitplanken und haben einen Ein- Beziehungen durch unsere innere wahrgenommen und angesprochen fluss auf die Alltagspraxis. Sie müs- Haltung geprägt werden. Ob ich als fühlt. Solche Beziehungsmomente sen aber immer wieder überdacht allwissender Erwachsener unmün- sind für sämtliche Lernprozesse be und situationsgerecht weiterentwi- digen Kindern gegenüberstehe oder deutsam. Passend zu dieser Aussa- ckelt werden. Nur so bleiben Leitbil- ob ich mein Gegenüber als fähigen ge sei an dieser Stelle ein Zitat aus der lebendig und aktuell. Diese dau- Menschen erachte und ansehe, der dem Buch «Ich bin für dich da: Über ernde Auseinandersetzung braucht selbst weiss, was gut für ihn ist, die Gestaltung pädagogischer Be- viel Energie und Einsatz. Doch för- macht für meine Beziehungsarbeit ziehungen» (Hep Verlag) erlaubt: dert dieser Prozess, der immer stark einen grossen Unterschied. «Was das Herz nicht hineinlässt, kann demokratisch und kooperativ ge- Im ersten Fall zieht dieses Verhal- der Verstand nicht aufnehmen» (Ar- führt werden muss, den Zusam- ten eine fehlerorientierte, auf Be- thur Schopenhauer). Das Buch ist menhalt unter den Lehrpersonen, strafungsritualen aufbauende Be- sehr zu empfehlen! Es zeigt auf an- da über gemeinsame Werte disku- ziehung nach sich. Im zweiten Fall schauliche Weise, wie wichtig es für tiert werden darf. hingegen wird eine unterstützen- Lehrpersonen ist, sich immer wie- 6 FG Magazin – Sommer 2019
www.fg-basel.ch FG Pädagogik Gleichsam zeigt die 130-jährige Ge- schichte des FG Basel aber auch, dass es für eine Schule lebenswichtig ist, sich situativ anzupassen, damit die Beziehungsarbeit immer wieder auf neue Gegebenheiten ausgerichtet werden kann. Ich möchte diesen Artikel mit einem weiteren Zitat aus dem erwähnten Buch schliessen und mich damit gleichsam bei all jenen bedanken, mit denen ich während meiner Zeit als Schulleiterin das Glück hatte, eine Beziehung aufzubauen. Und so freue ich mich auf weitere Begegnungen mit Ihnen allen in einem neuen Kon- text. Auch auf meine weitergehen- de Arbeit als Lehrperson am FG Ba- sel freue ich mich. Sie wird wie schon bis anhin von Wertschätzung und Anerkennung geprägt sein. «Ich glaube, das grösste Geschenk, das ich von jemandem bekommen der zu hinterfragen und zu lernen, bilden kann? Sobald die physiolo- kann, ist, dass er mich sieht, mir zu- situativ Beziehungsarbeit zu leisten. gischen Bedürfnisse genügend ge- hört, mich versteht und mich be- Im Buch werden viele Situationen stillt sind, die Lernenden sich sicher rührt. Das grösste Geschenk, das ich von Schülerinnen und Schülern be- fühlen und ausreichend soziale Net- einem Menschen machen kann, ist, schrieben, die in aller Deutlichkeit ze aufgebaut haben, bedarf es ge- ihn zu sehen, ihm zuzuhören, ihn zeigen, wie wertvoll Beziehungsar- mäss Maslow der wertschätzenden zu verstehen und ihn zu berühren. beit für das Lernklima ist. Anerkennung, damit Kinder und Ju- Wenn das gelingt, habe ich das Ge- gendliche zu selbstmotivierten, ihr fühl, dass wir uns wirklich begeg- In den vergangenen Jahren fanden Potenzial auslotenden Lernenden net sind.» (Virginia Satir) im Rahmen der Reihe «Bildung im werden können. Belinda Cousin Gespräch» zahlreiche Referate am FG Basel statt, die sich alle in der Dieses Bild der Maslowschen Bedürf- einen oder anderen Form mit dem nispyramide sowie die einfache The- Thema «Beziehung» auseinander- orie von McGregor haben mich in gesetzt haben. So entstanden im- meiner Arbeit als Schulleiterin und mer wieder Gelegenheiten, bei de- Lehrerin stets begleitet. Sie haben nen sich alle am Lernprozess von meine Beziehungsarbeit geprägt. Es Kindern und Jugendlichen Beteilig- war für mich wunderbar zu sehen, ten gemeinsam über Werte und wie viele Kinder und Jugendliche Grundhaltungen austauschen konn- und deren Eltern, die ich als Schul- ten. leiterin am FG Basel begleiten durf- te, mir immer wieder gezeigt ha- Ich möchte hier noch ein zweites ben, wie sehr sie den von mir ge- hilfreiches einfaches Modell anfü- wählten Ansatz schätzten. gen: die Maslowsche Bedürfnispy- ramide. Welche Aussagen sind die- Ich denke auch, dass dass die lange sem Modell zu entnehmen, um zu Tradition bestimmter Grundwerte erklären, wie sich im sozialen Sys- eine Stärke des FG Basel ist, die für tem «Schule» ein gutes Lernklima ein gutes Schulklima sorgen kann. ISBN: 978-3-0355-1128-4 FG Magazin – Sommer 2019 7
Mein FG Basel www.fg-basel.ch Eine neue Leitungsstruktur für das FG Basel Der Rücktritt von Belinda Cousin als Co-Rektorin des FG Basel war Anlass, die bestehende Schulstruktur zu überprüfen und kritisch zu hinterfragen. Der Vorstand beauftragte mich, mit den verschiedenen Gremien der Schule Gespräche zu führen und einen Vorschlag für eine neue Führungsstruktur zu entwickeln. Bei all diesen Gesprächen – mit den lungen bilden neu gemeinsam die Es ist ein Beweis für das Potenzial Lehrpersonen von der Basisstufe bis Schulleitung FG Basel. Stephan Saut- der Lehrpersonen am FG Basel, dass ins Gymnasium, aber auch mit den hoff wird als Rektor die Schule wie es sich bei den drei neuen Schullei- Elternvertretungen – erlebte ich gros- auch die Sekundarstufe II (Gymna- tungsmitgliedern um interne Kan se Offenheit und tiefes Vertrauen. sium) leiten. Fritz Vögtli ist adminis- didaten/-innen handelt. Nur weni- Gleichzeitig spürte ich die gegen- trativer Leiter. Wir schaffen zwei neue ge Tage nach der Wahl hat sich das seitige Wertschätzung aller Bildungs- Stellen als Abteilungsleiter/-innen: neue Schulleitungsteam bereits zu stufen. «Alles unter einem Dach» ist Basisstufe/Primarstufe sowie Sekun- einer ersten Retraite getroffen und am FG mehr als nur ein «Claim». darstufe I. seine Arbeit aufgenommen. Die Eckpunkte für die neue Leitungs- Die zwei neuen Leitungsstellen (je- Der Vorstand gratuliert den neuen struktur sind die logische Konsequenz weils 50–70%) wurden umgehend Schulleitungsmitgliedern zu deren dieser Analyse: intern und extern ausgeschrieben. Wahl. Wir sind überzeugt, hier die • zusammennehmen, Nach einem sorgfältigen Auswahl- Grundlage für eine stabile und zu- was zusammengehört verfahren konnten wir dem Vorstand kunftsgerichtete Struktur gesetzt zu • Leitungsstruktur nicht an drei bestens qualifizierte Kandida haben. Der gesamten Schulleitung Personen ausrichten ten/-innen zur Wahl vorschlagen: wünschen wir viel Freude, Zufrieden- • internes Potenzial nutzen. heit und Mut, aber natürlich auch Basisstufe/Primarstufe: Julia das nötige «Quäntchen» Glück, um An seiner Sitzung im Februar 2019 Demuth und Mirjam Lopez- die Segel für das FG Basel in Zu- hat der Vorstand die neue Führungs- Schönenberger im Jobsharing kunft richtig zu setzen. struktur verabschiedet: Vier Abtei- Sekundarstufe I: Daniel Deiss. Roger Spindler, Vorstand FG Basel Rektor Dr. Stephan Sauthoff Abteilungsleiter Abteilungsleiterinnen Abteilungsleiter Abteilungsleiter Finanzen und Basisstufe/Primarstufe Sekundarstufe I Sekundarstufe II Betrieb (Gymnasium) (Schuljahre 1–8: (Schuljahre 9–11: (Schuljahre 12–15: Kindergarten, 1.–6. Klasse) 7.–9. Klasse) 10.–13. Klasse) Fritz Vögtli Julia Demuth Daniel Deiss Dr. Stephan Sauthoff Mirjam Lopez- Schönenberger 8 FG Magazin – Sommer 2019
www.fg-basel.ch Mein FG Basel Mein Name ist Julia Demuth. Ich komme ursprünglich aus dem Wes- terwald in Deutschland, lebte aber viele Jahre in Freiburg im Breisgau, wo ich als Erzieherin für die Stadt Freiburg arbeitete. Im Jahr 2010 kam ich anlässlich meiner Eheschliessung in die Schweiz. Nach dem Abschluss meiner Aus- bildung im Jahr 1998 arbeitete ich fünf Jahre als Erzieherin, ehe ich mich in Freiburg an der Fachschule für Organisation und Führung für so- ziale Einrichtungen als Fachwirtin ausbilden liess. Fünf weitere Jahre später eröffnete sich mir die Möglichkeit nach Oris- sa (Indien) zu reisen, um dort für vier Monate in einem Waisenhaus als Lehrperson und Betreuerin für Kinder bis 16 Jahre zu arbeiten. Die- se Erfahrung liess mich tief in die Kultur Indiens eintauchen und west- liche Werte hinterfragen. Ich durfte Schritte als Schüler. Das ist für mich Lehrpersonen und spannende Per- aber auch erkennen, dass das Ur- persönlich nicht nur ein stolzer Mei- sönlichkeiten ans FG holen können vertrauen und die Beziehungsebe- lenstein in meinem familiären Leben, und dieses Wissen erleichtert mir ne für alle Kinder das Wichtigste es räumt mir auch wieder mehr be- persönlich den Start als neues Mit- überhaupt sind. ruflichen Freiraum ein. glied in der Schulleitung sehr. Wir haben die gemeinsame Vision und Zwei Jahre nach meinem Umzug Während meiner Zeit in Freiburg die Überzeugung, dass es den Kin- nach Basel kam im Jahr 2012 mein lernte ich das Infans-Konzept ken- dern am FG Basel im schulischen älterer Sohn Maximilian auf die Welt. nen. Diese pädagogische Methode Bereich aber auch im Nachmit- Knappe zwei Jahre später folgte orientiert sich sehr stark am Kind. tagsprogramm an nichts fehlen Tristan. Die Lehrperson nimmt dabei die in darf. Das Basis/Primar-Team holt der jeweiligen Lebensphase aktu- die Kinder im Spiel- und Lernpro- Dass ich während dieser Zeit am FG ellen Themen des Kindes auf und zess dort ab, wo sie stehen, er- Basel Fuss fassen konnte, verdanke fördert diese, um so mittels indivi- kennt ihre Bedürfnisse und weckt ich Kathrin Hunziker, einer damali- dueller Erfolgserlebnisse die Lern- ihre Wissbegierde – und lässt sie gen Lehrperson am FG. Sie emp- motivation zu stärken. Das Konzept aber auch immer wieder mal ein- fahl mich für die Besetzung einer beinhaltet viel Beobachtung und fach Kind sein. kleinen Vakanz in der Basisstufe. Mit ermöglicht das Kennenlernen der diesem kleinen Pensum lernte ich Kinder in unterschiedlichsten Situ- Ich bin sehr gespannt auf mein neu- die Abläufe am FG und die Philoso- ationen, was sehr viel Nähe und es Amt und freue mich enorm auf phie dieser Schule nach und nach Vertrauen schafft. Diese Arbeits- die damit verbundenen Aufgaben. kennen und schätzen, während ich methode hat mich sehr geprägt, Insbesondere freue ich mich auch mich weiterhin auf die frühe Erzie- nicht zuletzt, weil es immer wieder auf die Zusammenarbeit im neu zu- hung meiner beiden Kinder kon- grossen Spass macht, die Kinder sammengesetzten Schulleitungs zentrieren durfte. mit individuellen Lernfeldern zu mo- team, das seit einigen Monaten in- tivieren. tensiv daran arbeitet, mit Vollgas Tristan besucht mittlerweile den Kin- ins neue Schuljahr einzusteigen. dergarten und Maximilian wagt im Mit unserem neuen Team in der August dieses Jahres seine ersten Basis/Primar haben wir enorm gute Julia Demuth FG Magazin – Sommer 2019 9
Mein FG Basel www.fg-basel.ch verse Aufgabenbereiche dieser aus sergewöhnlichen Schule kennen und schätzen lernen. Seit Beginn mei- ner Arbeit als Lehrer in der Grund- stufe bin ich vom besonderen Geist und dem aussergewöhnlichen Zu- sammenhalt der FG Familie ange- tan und konnte mich mit Ideen und Engagement einbringen. Nach zwei Jahren in der Grundstufe wechsel- te ich als Klassenlehrer in die Se- kundarstufe und unterrichtete im Niveau E, sporadisch auch im Ni- veau P. Vor vier Jahren betraute mich die Schulleitung mit der Auf- gabe, die Verantwortung für die Tagestruktur, die Spielgruppe, das Lernfit und das Coaching zu über- nehmen. Als Leiter des Erweiterten Angebots und als Mitglied der Steu- ergruppe konnte ich bereits eng mit der Schulleitung zusammenarbeiten und hatte die Gelegenheit bei der Entwicklung der Schule mitzuwirken. Es ist mir ein Anliegen, mit der Un- terstützung aller Mitarbeitenden des FG Basel und in enger Zusammen- arbeit innerhalb der neuen Schullei- tung, die Weiterentwicklung der Se- kundarstufe I ideenreich und mutig Mein Name ist Daniel Deiss. Aufge- gischen Hochschule der Fachhoch- voranzutreiben. Ich bin überzeugt, wachsen bin ich in Frick, besuchte schule Aargau (heute FHNW). dass wir mit konstruktiven Vorschlä- dort die obligatorischen Schulen und gen und einer konsequenten Um- ging anschliessend ans Gymnasium Bereits während meiner Ausbildung setzung geeigneter Massnahmen Muttenz. Nachdem ich den Maturi- in Aarau konnte ich als Stellvertre- diese Abteilung erfolgreich in die tätsausweis Typus C erhalten habe, ter an diversen Schulen im Kanton Zukunft führen werden. schrieb ich mich, meiner Begeiste- Aargau Erfahrungen als Fach- und rung für Naturwissenschaften fol- Klassenlehrperson sammeln. Nach Aus tiefer Verbundenheit zum FG gend, für Vorlesungen der Studien- Erhalt des Lehrerdiploms trat ich Basel bringe ich gerne meine Kennt- gänge Biologie und Mikrobiologie eine Stelle an der Sekundarschule nisse, Ideen und Überzeugungen an der Universität Basel ein. Eine Zä- in Baden an und wohnte in dieser in die Arbeit als Abteilungsleiter sur in meiner persönlichen und be- Zeit in Zürich. Die Arbeit in Baden ein. Ich freue mich auf meine neu- ruflichen Entwicklung stellte die Ar- prägt mich bis heute, da ich die en Aufgaben, insbesondere auf in- beit als Gästebetreuer an der Expo.02 Vorzüge eines intensiv zusammen- teressante Gespräche und die Zu- dar. Inspiriert durch die Vielfalt an arbeitenden Kollegiums erfahren sammenarbeit im neuen Schullei- Ideen und die Begegnungen mit durfte und die Einführung des Q2E tungsteam. Dabei werde ich konti- Menschen aus allen Landesteilen, als gewinnbringende Komponen- nuierlich daran arbeiten, dass das fand ich neue Impulse für meine ei- te im Schulalltag erlebte. FG Basel ein Ort ist und bleibt, an gene Zukunft. Nach reiflicher Über- dem sich alle wohlfühlen und den legung und wertvollen Praktikums Seit nun über zehn Jahren arbeite eigenen Fähigkeiten und Bedürfnis- erfahrungen entschied ich mich für ich am FG Basel und wohne im sen entsprechend entfalten können. das Studium zur Stufenlehrkraft für Gundeli. In der vergangenen Deka- die Sekundarstufe I an der Pädago- de konnte ich viele Facetten und di- Daniel Deiss 10 FG Magazin – Sommer 2019
www.fg-basel.ch Mein FG Basel Mein Name ist Mirjam Lopez-Schö- nenberger. Vor einem Jahr durfte ich hier bereits ein paar Zeilen über mich verlieren, als ich nämlich ganz neu am FG Basel als Klassenlehre- rin der damaligen P1 angefangen habe. Wieso ich nach einem Jahr diesen neuen Schritt wage? Das ist ganz einfach: Ich durfte im vergangenen Jahr ein Team kennenlernen, mit dem ich weiter arbeiten möchte. Da gibt es Menschen, die können mit scheinbarer Leichtigkeit zehn Kin- der gleichzeitig fördern, Lager, Mu- sicals, Projekte organisieren, Schule weiterentwickeln, einspringen, wenn jemand fehlt, und dabei nie den Blick auf unsere Schülerinnen und Schüler verlieren. Wie wertvoll Teamarbeit ist, habe ich bereits zu meiner Zeit als kauf- männische Angestellte gelernt. Ende der Neunzigerjahre habe ich dabei geholfen, eine Startup-Firma im Fi- nanzbereich aufzubauen. Von der Administration über das Managen der IT, Lehrlingsausbildung, Führen des Backoffice-Teams und Kunden- betreuung bis zu Erarbeitung und Umsetzung von Marketingstrategien habe ich während 15 Jahren alles gemacht. Danach folgte mein Stu- dium zur Primarlehrerin, was mei- nem Interesse an Kindern, ihren Ent- Abteilung FG Basis/Primar leiten. Sorge, Ihren Kindern einen Lernort wicklungen und Lernweisen mehr Wir haben von Belinda Cousin eine zu bieten, an dem sie sich wohl entsprach als meine vorausgegan- solid aufgebaute Abteilung mit fühlen. Dies erfüllt uns mit grosser gene Tätigkeit. ganz tollen Kindern übernehmen Freude und wir gehen mit viel Elan dürfen, die von einem neu aufge- in das neue Schuljahr. Und nun darf ich gemeinsam mit stellten Lehrpersonenteam mitge- Julia Demuth ab August 2019 die tragen wird. Gemeinsam tragen wir Mirjam Lopez-Schönenberger FG Magazin – Sommer 2019 11
FG intern www.fg-basel.ch Das zweite Statement hiess: Glau- be an die Kraft der Veränderung. Die heutige Schülergeneration sei mit dem Wort Krise aufgewachsen, angefangen bei der Finanzkrise, über die Flüchtlingskrise, bis zur Ener- gie- oder Umweltkrise. Dabei dürf- ten wir aber nicht den Glauben an das Positive verlieren, Dinge nicht einfach akzeptieren. «Dies bedeu- tet für Sie, seien Sie engagiert und hinterfragen Sie Ihre Verhaltenswei- se laufend, damit auch Sie einen Beitrag für eine gemeinsame lebens- werte Zukunft leisten können. Blei- ben Sie offen zur Veränderung und glauben Sie an deren Kräfte!» Und schliesslich: Kreativiert euch – das ist eure Chance! In der Indust- rie habe in den letzten Jahren ein Abschlussfeier S3 rasanter Wandel der Berufsgattun- gen stattgefunden. Roboter über- Bevor es auf die Abschlussreise nach München ging, durften sich die neun nehmen immer mehr repetitive, har- Schülerinnen und Schüler der Klasse S3 in der Martinskirche gebührend fei- te Arbeiten, Prozesse haben sich ern lassen. dank der digitalen Transformation grundlegend verändert. «Als Kon- In meiner Begrüssungsrede ging ich beruflichen Ausbildung zeigen, dass sequenz für die Gestaltung Ihrer auf die Bedeutung der Modalver- sie ihr Können erweitern und dabei Zukunft bedeutet dies: Sie müssen ben können, wollen und dürfen für neu gewonnene Freiräume (dürfen) alles lernen, was der Computer nicht die weitere Ausbildung der Lernen- nutzen wollen. kann. Denn die Maschinen sind nicht den ein. Um eine gute Leistung zu kreativ, kennen kein soziales Han- erbringen, brauche es ein gutes Im Anschluss sprach Herr Christian deln, kein freies Denken und keine Gleichgewicht der drei Komponen- Florin, ehemaliger Schüler des FG gesellschaftlichen Werte. Das Ge- ten Wollen, Können und Dürfen. Basel, der 1985 in dritter Generation spann der Zukunft heisst ‹Mensch «Wer kann, aber nie darf, will irgend- in das Familienunternehmen, die plus Maschine›!» wann auch nicht mehr. Wer wirk- Florin AG, eingetreten ist, zu den lich will, wird sich das Können ger- Anwesenden. Mit drei Statements Nach einem musikalischen Intermez- ne aneignen. Wer etwas gut kann, wollte Herr Florin zum Ausdruck zo, dargeboten von Schülerinnen wird es auch wollen. Die drei Kom- bringen, welche Herausforderun- und Schülern der Klassen 3Ga und ponenten beeinflussen sich also ge- gen die Zukunft bringen kann und 3Gb, dankte Sarah Dreher im Na- genseitig und können einander ver- wie die Lernenden sich darauf ein- men der Klasse den Mitarbeiten- stärken oder abschwächen. Wenn stellen können. den der Schule, allen voran den eine Komponente schwach ausge- Lehrpersonen, für ihren Einsatz wäh- prägt ist, ist auch mit einer schwä- Der erste Grundsatz lautete: Höre rend ihrer Schulzeit am FG Basel. cheren Leistung und einem unbe- nie auf anzufangen. Es komme nicht friedigenden Ergebnis zu rechnen. nur auf das Wissen an, sondern auch Mit ihrem Abschlusszeugnis in der Egal wie stark die anderen Kompo- auf das Handeln, das Tun. Dabei Hand begaben sich die Schülerin- nenten ausgeprägt sind – es braucht brauche es manchmal auch Glück, nen und Schüler zusammen mit ih- ein ausgewogenes Miteinander.» aber vor allem Mut. Man müsse et- ren Angehörigen und Freunden zu Grundlegende Bedingung sei auf was wagen, ein Risiko eingehen, einem Apéro in den Kreuzgang des jeden Fall das Wollen, von dem al- auf jeden Fall nicht stillstehen. «Für Staatsarchivs, um auf ihren Erfolg les andere abhängig ist. Die Schü- Ihre Zukunft bedeutet dies, haben anzustossen. lerinnen und Schüler müssten wäh- Sie nie Angst neu anzufangen und rend ihrer weiteren schulischen resp. wagen Sie etwas Neues.» Stephan Sauthoff 12 FG Magazin – Sommer 2019
www.fg-basel.ch FG intern Preisträger Anlässlich der diesjährigen Matur- für ein Kleinunternehmen erarbei- resp. Abschlussfeier konnten folgen- tet hat. Für seine Arbeit über «The de Schülerinnen und Schüler einen evolution of German ‹Panzerkraft- Preis in Empfang nehmen: wagen› from the ‹Leichttraktor› to Den Preis für das beste Maturitäts- the Maus» durfte Phurin Pitinanon zeugnis erhielt Thomas Bezençon, den Preis für die kreativste Ab- jenen für das beste Abschlusszeug- schlussarbeit in Empfang nehmen. nis Lucas Egloff. Ebenfalls ausgezeichnet wurde Sa- Lucas Egloff durfte sich ebenfalls mit rah Dreher (S3) für ihre gute Ar- dem Preis für sein soziales Engage- beitshaltung. ment in der Klasse S3 auszeichnen Der Novartis-Preis, der erst nach den lassen. Bei den Maturandinnen und Herbstferien vergeben wird, geht Maturanden ging diese Auszeich- dieses Jahr an Alec Wyss. nung an Dennis Römelin. Über den Preis für die kreativste Ma- Allen Preisträgerinnen und -trägern turaarbeit durfte sich Michèl Schlumpf gratulieren wir an dieser Stelle noch- freuen, der eine Corporate Identity mals ganz herzlich! FG Magazin – Sommer 2019 13
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www.fg-basel.ch FG intern Maturitätsfeier Im Anschluss an die Abschlussfeier der Klasse S3 fand am gleichen Ort, ebenfalls in der Martinskirche, die diesjährige Maturitätsfeier statt. 18 Maturandinnen und Maturanden feierten zusammen mit ihren Eltern und Verwandten, ih- ren Lehrpersonen und Freunden das erfolgreiche Ende ihrer Schulzeit am FG Basel. In meiner Begrüssung setzte ich zu attraktiv, dank der grossen Fort- Beruf, Karriere, Wohlstand nicht al- mich mit dem Megatrend «Wir- schritte in Genetik, Medizin, Ernäh- lein bestimmen, was im Rückblick Kultur» auseinander, der zu einem rungswissenschaft, aber vor allem auf Ihre Lebensgeschichte als ‹Er- gewaltigen Wandel in allen Lebens- auch wegen des enormen Wandels folg› gelten wird. (…) Ein ‹gutes Le- bereichen führt. «Mehr Kollabora- bis 2090, der sich in einem Aus- ben› für uns als Einzelmensch ist tion, Zusammenarbeit ist an vielen mass vollziehen werde, wie die Welt das eine. Aber es wird nicht genü- Stellen in Wirtschaft und Gesell- es noch nie getan habe. Die kom- gen. Nur wenn wir in Systemen den- schaft der Versuch, sich in einer menden 70 Jahre seien aber auch ken und an deren Stellschrauben komplexen Welt neu zu organisie- mit ganz entscheidenden Fragestel- drehen, schöpfen wir die Potenzia- ren, mit mehr Innovation, mehr Ef- lungen verbunden. «Dabei geht es le aus, die das Experiment des ‹An- fizienz und mehr Sinn. Der wich- nicht nur ums Klima, um Arten, um thropozäns› in gute Richtungen len- tigste Treiber dabei sind aber WIR Ressourcen. Es geht um Ziele und ken.» selbst. Das Wir löst in vielen Men- Grenzen für Wissenschaft und Tech- schen eine Sehnsucht aus nach an- nik, um Chancen und um mehr Ge- Die Rede der beiden Maturanden deren, innovativen Lösungen, die rechtigkeit, um Lebenssinn, um das Alec Wyss und Dennis Römelin le- auf einer neuen Solidarität, auf ge- Verhältnis zwischen Macht und Frei- sen Sie auf Seite 16 f. meinsamen Werten und Visionen heit und zwischen uns Einzelnen beruht.» Für die Maturandinnen und den Institutionen. Beantwor- Nach der Verteilung der Maturi- und Maturanden heisst dies, dass ten werden Sie in Ihren 70 Jahren tätszeugnisse wurden verschiede- in Zukunft Mitarbeitende gefragt lange nicht alle Fragen, die sich ne Schülerinnen und Schüler für sind, die flexibel sind, sich auf Kol- stellen werden. Aber Sie werden, besondere Leistungen geehrt (vgl. laboration und Kooperation einlas- ob Sie’s wollen oder nicht, Weichen S. 13). sen, eine hohe Kommunikationsfä- stellen und Sie werden gravieren- higkeit besitzen und sich schnell in de Fehler vermeiden müssen!» Umrahmt wurde die Feier mit mu- immer wieder neuen Kontexten ein- Nicht nur an die Maturandinnen sikalischen Beiträgen von Schüle- finden und orientieren können. und Maturanden gewandt sprach rinnen und Schülern der Klassen Herr Soiron folgende Empfehlun- 3Gab und 4Gab unter der Leitung Als Redner durfte ich in diesem gen aus: Zum einen sollen wir un- von Herrn Lorenz Tobler. Jahr Herrn Dr. Rolf Soiron begrüs- seren Platz im grossen Ganzen sen, der als ehemaliges Vorstands- richtig sehen! Wir müssten uns be- Am Schluss der Feier lud Rektorin mitglied und Grossvater zweier Kin- wusst sein, dass wir erst spät in der Belinda Cousin im Namen der Schu- der am FG Basel mit unserer Schule Schöpfung dazugekommen sind le zu einem Apéro im nahegelege- verbunden ist, mehrere leitende und dass es uns vielleicht gar nicht nen Kreuzgang des Staatsarchivs Funktionen in der Schweizer Wirt- braucht. «Jedenfalls nicht mehr als ein, bei dem Erinnerungen ausge- schaft inne hatte sowie ehemali- die Lilien auf dem Felde und die tauscht wurden und Abschied ge- ger Präsident des Universitätsrats Schmetterlinge. Und dass unsere nommen wurde. Dabei versicher- der Universität Basel ist. Herr Soiron Macht nicht viel grösser ist als ihre. ten (fast) alle, sich auf jeden Fall am stellte sich die Frage, ob er heute ‹Allerdings›, fügen die Chaosfor- Schulfest zum 130-jährigen Beste- gerne noch einmal im Alter der jet- scher dann bei, ‹auch nicht klei- hen des FG Basel am 15. und 16. zigen Maturandinnen und Matu- ner!›» Gleichzeitig müssten wir uns November wiederzusehen. randen sein wolle. «Würde man mir fragen, was wir unter Fortschritt, offerieren, mit einem oder einer Erfolg und einem «guten Leben» Stephan Sauthoff von Ihnen den Platz zu tauschen – verstehen wollen. «Wenn Ihre Ge- ich würde es vielleicht wirklich neration es wirklich gut macht, wird wollen.» Diese 7 mal 10 Jahre seien sie besser als wir verstehen, dass FG Magazin – Sommer 2019 15
Mein FG Basel www.fg-basel.ch se, bei der wir uns keine Gedanken um die Freizeit machen mussten, da es keine gab. Die Jugendherberge hatte allerdings eine super Lage gleich bei der Notre Dame, welche wir glücklicherweise noch zu Ge- sicht bekamen. Oder Canterbury, eine Reise, von der ich guten Gewissens behaupten kann, dass wir sie nicht so schnell verges- sen werden. Das Wirtschaftslager mitten im Nir- gendwo mit toller Aussicht und we- nig zu tun. Unser super Theater mit Starbeset- zung, beim dem jeder immer jeden ganz fest lieb hatte und es nie zu irgendwelchen Streitigkeiten kam. Und zu guter Letzt unsere Matur- reise in Prag, eine wunderschöne Stadt und ein noch viel schöneres Hotel. All diese Ereignisse haben uns zu- sammengeschweisst. Doch es sind nicht nur Ausflüge und gemeinsa- me Projekte wie das Theater, wel- che uns zusammenschweissten, son- Liebe Eltern und Familie, Lehrper- dern auch der Schulalltag. Während stressigen Phasen mit vielen Prü- sonen und Mitarbeitende des FGs, fungen wussten wir uns gegensei- liebe Freunde und Mitschüler tig zu helfen. Sei es während den Lektionen zum Unglück der Lehrer, da diese meist selbst etwas zu er- Heute feiern wir den Abschluss der Zeit, welche für uns vor vielen Jahren als klären versuchten, oder abends vor «Ernst des Lebens» begann. Zunächst dürfen wir uns einmal selbst gratulie- der Prüfung während stundenlan- ren, wir haben es geschafft. Wir stehen hier gemeinsam als Klasse, die sich gen Skype-Sessions. «Gemeinsam in ihrer Konstellation seit Anfang Maturprüfungen bis heute nicht verändert zum Ziel» lautete die Devise – und hat, da jeder und jede dafür gekämpft hat – und nun ist die Matur bestan- hier stehen wir. den. Doch das FG war und ist bis heute In den vergangenen fünf Schuljah- eine Einheit. Eine Einheit, die zu- mehr für uns als nur ein Ort des Ler- ren haben sich unsere Lehrerinnen sammenhält und tolerant ist. Eine nens und des Leistens. Das FG ist für und Lehrer bemüht, uns möglichst Einheit, von der niemand ausge- viele wie ein zweites Zuhause. Nicht viel beizubringen. Zwar haben wir schlossen wird und in der wir uns nur, weil wir in der Schule mehr Zeit nicht immer verstanden, wofür wir gegenseitig helfen. verbracht haben als zu Hause, son- das eine oder andere brauchen, und dern weil wir uns willkommen fühl- so mancher bevorstehende Test oder Unsere Klasse veränderte sich in den ten. Unsere Lehrer interessierten sich Abgabetermin hat uns schlaflose letzten Jahren laufend, was ihre Zu- für uns nicht nur als Schüler son- Nächte bereitet. Doch Erfahrungen sammensetzung betrifft. Es sind ge- dern auch als Menschen mit indivi- wie diese gehören ebenfalls dazu meinsame Erfahrungen, die zum For- duellen Bedürfnissen und Sorgen. und wir konnten diese schwieri- men unserer Einheit als Klasse bei- In schweren Zeiten standen wir nicht gen Phasen trotzdem meistern, da getragen haben. allein da. Dies ist aus eigenen Er- wir immer wussten, dass wir nicht Da wäre Paris, ein kulinarisches Er- fahrungen keineswegs selbstver- allein sind, denn wir als Klasse sind lebnis mit Gourmetkantine. Eine Rei- ständlich. Der Wechsel ins FG vor 16 FG Magazin – Sommer 2019
www.fg-basel.ch Mein FG Basel sieben Jahren war die beste Ent- ler, die eine Vorbildfunktion für jün- So, und mit dieser Abschlussfeier scheidung, die meine Familie und gere einnahmen. geht nun auch ein Lebensabschnitt ich hätten treffen können. von uns allen zu Ende. Viele Jahre Durch diesen Wechsel lernte ich Die letzten fünf Jahre umfassten die lang hat das FG unseren Alltag be- viele tolle Menschen kennen, egal Entwicklung von jugendlichen zu stimmt. Wir haben unsere Tage dort ob Lehrer oder Schüler. Ich hätte jungen Erwachsenen, einer wichti- verbracht, viel gelernt, Tests, Arbei- nie gedacht, eine so prominente gen und schwierigen Phase im Le- ten und Protokolle geschrieben, Er- Person wie Elwyss (mit w y und ben, welche das Umfeld teilweise folge gefeiert, Rückschläge wegste- Doppel s), meinen langjährigen Eng- zu spüren bekommt. Es war daher cken müssen und auch die eine oder lischlehrer und Teilzeitmentor, ken- für unsere Lehrer und Eltern sicher- andere Freundschaft geschlossen. nenzulernen. lich nicht immer leicht, das Verhal- All das ist nun vorbei. Wir haben Natürlich kam es im Verlaufe mei- ten und unsere Reaktionen zu er- zusammen die Schule erfolgreich ner Zeit am FG auch zu Meinungs- tragen und trotzdem mit Spass, Aus abgeschlossen und jetzt liegt ein verschiedenheiten und Konflikten, dauer und viel Kraft uns auf den neuer Lebensabschnitt vor uns. Je- welche aber meistens auf einer an- richtigen Weg zu führen, uns wich- der von uns wird seinen eigenen ständigen und respektvollen Ebe- tige Werte beizubringen und uns Weg gehen. Einige von uns fangen ne ausdiskutiert werden konnten. auf das Leben nach dem FG vorzu- bald ihr Studium an, andere müs- Ein wenig Temperament gehört ja bereiten. Hierfür möchten wir und sen sich erst noch mit dem Militär auch dazu. von ganzem Herzen bedanken. oder dem Zivildienst rumschlagen. Wieder andere nehmen sich erst Dieses «familiäre» Gefühl, welches Wir danken unseren Eltern, dass sie einmal eine Auszeit oder gehen ins das FG übermittelt, sorgte bei mir uns die Zeit am FG ermöglichten Ausland. Ein paar wissen noch gar und auch bei vielen Anderen da- und immer für uns da waren. Wir nicht, was sie machen wollen. Ei- für, dass es uns nicht schwer fiel, danken unseren Lehrern, dass auch nes aber ist Fakt: Uns stehen viele nach den Ferien wieder zurück in sie immer für uns da waren bei Fra- Möglichkeiten offen. Wir werden die Schule zu gehen und sich den gen, die auch unser Leben ausser- Entscheidungen treffen müssen. Und täglichen Herausforderungen auf halb der Schule betrafen. Auch ein vielleicht wird sich die eine oder ein Neues zu stellen. Klassenüber- Dank an diejenigen Lehrpersonen, andere Entscheidung als falsch he- greifende Projekte wie die Kunst- die uns während der Maturaarbeit rausstellen. Aber wir alle haben die tage oder Colloquien bestärkten betreuten. Chance, unsere Wünsche und Träu- das familiäre Gefühl durch den Kon- me zu verwirklichen. Ich wünsche takt mit älteren und jüngeren Mit- Speziell möchten unserer Klassen- mir, dass wir alle diesen neuen Le- schülerinnen und Mitschülern. Wir lehrerin, Frau Monika Roski, danken, bensabschnitt erfolgreich in Angriff erlebten im Rahmen dieser Projek- die ein Jahr länger am FG geblieben nehmen werden, und hoffe euch te eine Entwicklung von uns als ist, um uns durch das Maturjahr zu alle so bald wie möglich wieder zu jüngere Schüler, die ältere zum Vor- begleiten und immer ein offenes sehen. bild hatten, zu uns als ältere Schü- Ohr für unsere Anliegen hatte. Alec Wyss und Dennis Römelin FG Magazin – Sommer 2019 17
FG intern www.fg-basel.ch Abschlusslager der S3 in München Montag 24.6.2019 Comic-Film geschaut haben. Es war angesagt, bevor wir zur Jugendher- Am Montag haben wir eine «aufre- eine wilde Fahrt auf einem Wagen berge zurückkehrten, um dort das gende» Zugfahrt mit Verspätungen durch eine Mine, eine Verfolgungs- Abendessen einzunehmen. Danach erleben dürfen. Aber das ist bei der jagd mit vielen Explosionen und gingen wir alle zusammen Bowling Deutschen Bahn ja leider Alltag … sogar einigen Wasserspritzern, als spielen. Dabei stellte sich heraus, Jedoch wussten wir die Zeit zu nut- wir rückwärts einen Wasserfall hin- dass Noa und Herr Hatz mit Abstand zen, wir schwatzten, planten unse- unterstürzten. Nach dem Film durf- die besten Spieler waren, Noa ge- re Tage in München und ich habe ten wir die verschiedenen Filmku- wann zweimal, Herr Hatz einmal. In mir meine Zeit mit Herrn Wettstein lissen besuchen, beispielsweise von der Jugendherberge zurück gingen beim Kartenspiel «Star Realms» ver- «Das Boot» oder «Fuck ju Göthe». die Lehrpersonen schlafen, während trieben. Als wir schliesslich ange- Nach einer kurzen Rast im McDo- wir als Klasse den Abend noch in kommen sind, haben wir es uns in nalds war am Nachmittag shoppen einer gemütlichen Runde ausklin- den Zimmern der Jugendherberge gen liessen. gemütlich gemacht und sind Céline Straumann schliesslich die Umgebung erkun- und Lucien Handschin den gegangen. Direkt an der Isar fanden wir einen Biergarten, wo Mittwoch 26.6.2019 wir ein erstes Mal diesen Teil der Nach dem Morgenessen sind wir um bayrischen Kultur erleben durften 7:45 Uhr Richtung U-Bahn los, um – mit einer Cola selbstverständlich. später in die S-Bahn nach Dachau Phurin Pitinanon umzusteigen. Von dort aus sind wir mit dem Bus zur KZ-Gedenkstätte Dienstag 25.6.2019 Dachau gefahren. Wir trafen unse- Am Dienstag morgen haben wir uns ren Guide beim Infogebäude und um 8:15 Uhr vor der Jugendherber- begannen den Rundgang. Die Frau ge getroffen und sind gemeinsam erzählte uns viel über die Entste- zur U-Bahn gelaufen. Unser heuti- hung des KZ und die Lebensbedin- ges Ziel war das Bavaria Filmstudio. gungen der Häftlinge. Die nachge- Dort hatten wir eine Führung, wäh- baute Baracke zeigte uns die Schlaf- rend der wir als erstes einen 4-D- situation und die Hygieneeinrich- 18 FG Magazin – Sommer 2019
www.fg-basel.ch FG intern schauen. Das Gebäude selber war zum Marienplatz, um uns dort ein aber auch architektonisch sehr in- leckeres Eis zu kaufen. Später lies- teressant und natürlich liessen wir sen wir den Abend wieder in einem es uns nicht nehmen, uns von den Biergarten ausklingen, diesmal mit freundlichen Mitarbeitern im Café einer Runde Radler für alle, alkohol- mit heisser Schokolade mit sehr gu- frei für die Schüler wohlbemerkt. tem Schaum verwöhnen zu lassen. Bei den Gesprächen schwelgten wir Danach ging es mit der U-Bahn zu- in Erinnerungen und überlegten uns, rück in die Innenstadt, wo wir mit was für uns die lustigsten Momen- einem kleinen Spaziergang zum Deut- te während unserer Schulzeit am FG schen Museum weiter gingen. gewesen waren. Nach dem Lunch hatten wir dort in Noa Flubacher und Lucas Egloff brütender Hitze eine Führung, von der wir uns jedoch nicht unterkrie- Freitag 28.6.2019 gen liessen. Die Führung war zu den Und dann war es soweit. Der Tag erneuerbaren Energien Wind- und der Rückfahrt und die grosse Ver- Solarenergie. Wir lernten, wie die abschiedung standen an. Ab heute Gewinnung von Strom dabei genau Abend wird jeder seinen eigenen tungen der Häftlinge, ebenso wur- funktioniert. Die Führung war ziem- Weg gehen. Doch bevor es dazu kam, de deutlich, wie die Lage während gab es ein klitzekleines Problem mit der Zeit des Zweiten Weltkriegs im- unserem Zug. Anders als bei der ÖBB mer schlimmer wurde. Danach gin- oder SBB haben die allen Ernstes ver- gen wir zum Krematorium und durf- gessen unseren Waggon anzuhän- ten selbst entscheiden, ob wir die- gen. Somit war unsere Reservierung ses besichtigen wollen oder nicht. schon mal vom Tisch. Trotzdem fan- Alle von uns wollten es sehen. Zum den wir schliesslich alle einen Sitz- Abschluss schauten wir noch das platz, allerdings war dies noch nicht ehemalige Verwaltungsgebäude des das letzte Problem. Ab Mannheim KZ an, in dem sich heute ein Muse- war dann der Wurm drin. Erst muss- um befindet. Wir haben dann auch te unsere Lok wegen eines Defekts noch die Gefängnisse gesehen und das ganze System runter- und wie- die Unterschiede gezeigt bekom- der hochfahren und dann standen men, wie die Häftlinge behandelt lich interessant, jedoch waren es fast wir vor Freiburg hinter einem an- wurden. Als die Tour vorüber war, zu viele Informationen auf einmal. deren Zug, der nicht mehr vorwärts- fühlte man eine recht nachdenkli- Nach dem Museumsbesuch gingen kam. So erreichten wir den Badischen che und ruhige Stimmung in der wir zurück in die Jugendherberge Bahnhof 35 Minuten zu spät. We- Klasse. Den Nachmittag durften wir und haben eine Dusche genossen, nigstens konnten wir während der frei nach unseren Wünschen gestal- um danach ins Blockhouse zu ge- Reise wieder Karten spielen und uns ten, viele gingen in München noch- hen. Das Essen war vorzüglich. Nach geistreiche Witze erzählen. mals von Laden zu Laden. Das Abend- dem Blockhouse spazierten wir bis Phurin Pitinanon essen schmeckte uns an dem Tag leider weniger, aber wir hatten ja abends Ausgang und konnten noch- mals etwas essen. Gemütlich ver- brachten wir den Abend schliess- lich in einem Café. Florian Iselin und Emilio Fleischer Donnerstag 27.6.2019 Am Donnerstag gingen wir in das BMW-Museum, in dem sehr viel los war. Allerding war es auch sehr in- teressant, denn man konnte die Ge- schichte der ganzen BMW-Autos an- FG Magazin – Sommer 2019 19
FG intern www.fg-basel.ch Die Challenge 6 auf Abschlussreise in Interlaken Die Mädchen Maëlle, Skye, Sofija und Noemi. Einfach ein wenig ausruhen nach einem kleinen Spaziergang. Es ist am Abendspaziergang immer noch so heiss! Abendessen in der Pizzeria und das Essen war sehr lecker. Klasse in Pizzeria. Mmmhhhhh, Pizza! Gianpaolo, der Chinese. Wir waren im Seilpark in Interlaken und mehrere haben sich getraut, von Sébastien hinter Gittern!!! hoch oben runter zu fahren mit der Bahn. Es hat sehr viel Spass gemacht im Spass im Kletterpark. Seilpark. Spassmoment im Kletterpark für Sébastien. 20 FG Magazin – Sommer 2019
www.fg-basel.ch FG intern Ein gemütlicher Rastplatz. Kleine Pause vor dem Kletterparkbesuch. Wir waren auf dem Weg zum Kletterpark und machten eine kurze Pause, weil es so heiss war. Am Abend sind wir noch rausgegangen und haben einen Eistee gekauft. Mit dem Eistee sind wir dann noch ans Seeufer. Uhhhm, Ice Tea!! Am Abend haben wir noch einen kleinen Spaziergang gemacht und haben etwas von der Migrolino bekommen. Am Ufer haben wir dann noch ganz viele Bilder gemacht und die Aussicht genossen. Die vier Jungs und Irina sitzen auf der Mauer und trinken Eistee. Wir gingen nämlich noch spazieren. Auf dem Weg zur Stadt nach spassigen Schwimmstunden. Wir sind von der Badi zurückgekommen. Wir verliessen gerade die Badi und liefen wieder über die Brücke und es war sehr heiss. Sébastien Bentin Skye Glaser Gianpaolo Iulianello Marven Klossner Noemi Küpfer Maëlle Mermet Am Dienstag sind wir ins Schwimmbad gegangen und haben da auf der Wiese gefrühstückt. Dann sind wir alle gemeinsam auf die Rutschbahn. Nicholas Oeggerli Am letzten Nachmittag sind wir noch in die Badi und sind schwimmen gegangen. In der Badi haben Sofija Pantic wir zusammen Zmorgen gegessen, und nachher sind wir ins Wasser. Irina Thormann FG Magazin – Sommer 2019 21
Mein FG Basel www.fg-basel.ch Liebe Madeleine Sunier Jetzt ist es also soweit – Du darfst Deinen wohlverdienten Ruhestand ge- niessen. Fertig sind die freien Tage, die nie so wirklich frei waren. Zu viel schwirrte Dir da noch im Kopf herum – warst Du doch Lehrerin mit Leib und Seele. So sehr ich Dir Deine neugewon- senlagertag endlich ein wenig die nene Freizeit gönne, so sehr werde Beine hochstrecken können, nach- ich Dich auch vermissen. Dich als dem die Kinder eingeschlafen sind. Person, als Kollegin und Dich als Ein Bissen Käse und eine Handvoll Lehrerin. Denn in den letzten 13 Chips müssen genügen, denn be- Jahren durfte ich Dich als unglaub- reits hören wir es die Treppe runter lich zuverlässigen, gewissenhaf- tapsen. «Frau Sunier, ich ha Heim- ten, und herzlichen Menschen weh und cha nit schloofe …» Wir kennenlernen. Das wurde mir wechseln stillschweigend Blicke, umso ersichtlicher, seit wir beide Du stehst auf und gehst mit, hältst gemischte Klassen unterrichtet die Kinderhand, bis es schläft und und den Unterricht zusammen Du irgendwann erschöpft ins Bett vorbereitet haben. Ich kann mir fallen kannst. Doch am nächsten niemanden vorstellen, mit dem Morgen stehst Du bereits wieder die Zusammenarbeit so gut ge- gutgelaunt in der Küche und hast klappt hätte wie mit Dir. «Wie zwei frisches Brot vom Bäcker unten im Rädchen, die zusammen drehen», Dorf geholt. Denn für die Kinder ist so habe ich uns immer wieder ger- Dir nichts zu anstrengend, nichts ne beschrieben. zu viel. In diesen 13 Jahren haben sich vie- Im Namen des gesamten FG, aller le gemeinsame Erlebnisse ange- Deiner ehemaligen Schulkinder sammelt, schöne und auch weni- und deren Eltern möchte ich Dich ger schöne. Und war der Tag noch mit einem grossen «DANKE FÜR so aufreibend – nach unserer Tasse ALLES» in den Ruhestand verab- Kaffee sahen wir die Dinge gleich schieden. Jetzt kannst Du mit Dei- wieder anders. ner Familie nach Herzenslaune Wandern gehen, baden, im Winter Müsste ich Deine 15 Jahre leiden- Ski fahren oder einfach nur zusam- schaftlicher Mitarbeit am FG mit mensitzen und plaudern. Deinen zwei Wörtern zusammenfassen, Kaffee darfst Du aber gerne auch würde ich «unermüdliche Hinga- mal bei uns trinken. be» wählen. Ich erinnere mich noch ganz genau, wie wir beide Gniess es, liebi Madeleine. nach einem anstrengenden Klas- Renáta Müller 22 FG Magazin – Sommer 2019
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