Gewerbe Bündner - Bündner Gewerbeverband
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Bündner Gewerbe Wirtschaftsmagazin für das Gewerbe in Graubünden | 3 /2012 Referendum Raumplanungsgesetz Jetzt unterschreiben Delegiertenversammlung Charmantes Münstertal Lehrabschlussprüfungen Ein Zwillingspaar setzt Massstäbe Innovationspreisträger 2012 Enrico Uffer, Savognin
Ein gemeinsames Ziel. Sina Gubler-Möhr, Winzerin in Maienfeld – mit der GKB zur Erfolgsgeschichte. Die Jungunternehmerin Sina Gubler-Möhr ist im elterlichen Weinbaubetrieb Möhr-Niggli Weine tätig. Die ausgebildete Getränketechnologin leitet gemeinsam mit ihrem Vater das Unternehmen in einer Generatio- nengemscheinschaft. Als führende Partnerin der Bündner KMU betreut die GKB rund zwei Drittel der im Kanton ansässigen Unternehmen – oft schon von der Gründung an. Welche Erfolgsgeschichte schreiben Sie? Gemeinsam schaffen wir die Grundlagen für eine langjährige und erfolgreiche Partnerschaft. Gemeinsam wachsen. www.gkb.ch/kmu
In dieser Ausgabe Ini icher Alter « S n im Kan tia es » ne A Geb tonal ve Initiati vor –J tiv Wo e – JA iet sre z « Schut - e fo rm au Passivr EIN N chen » – h- 23. September 2012 Abstimmungs- parolen vom Im Brennpunkt 5 Jürg Michel : Das Unerreichbare möglich machen ? 7 Urs Schädler: Und wieder ein Angriff aufs Berggebiet 9 JA zum Raumplanungsreferendum 10 Erläuterungen zu Impressum den Abstimmungsparolen Bündner Gewerbe 10 Verbände und Branchen Wirtschaftsmagazin für das Gewerbe 13 FIUTSCHER : Das Angebot wird stark in Graubünden. erweitert – neu auch am Sonntag offen Offizielles Verbandsorgan des Bünd - 15 Vizepräsident Markus Testa übergibt ner Gewerbeverbandes als Enrico Uffer den Innovationspreis Dachorganisation der gewerblichen 16 DV : Die Val Müstair im Zentrum von Wirtschaft Graubündens. Gewerbepolitik und Gastfreundschaft 19 Valentin Audétat : ein vielseitiges Ausgabe 3/2012 Kantonalvorstandsmitglied 33. Jahrgang, Auflage 7800 Erscheint 4-mal im Jahr Das interessiert das Gewerbe Verantwortlicher Redaktor : 13 20 Gewerbliche LAP 2012: 94 junge Jürg Michel, Direktor ( Mi. ); Redak- Berufsleute « im Rang » tion und Bilder : Monika Losa ( ml. ) 21 Rahel und Simon Walser : Fürs konsequente Lernen reich belohnt Diese Ausgabe geht auch an alle 23 Konzept : « Leonardo da Vinci » Lehrabgängerinnen und -abgänger ermöglicht Auslanderfahrung der gewerblich-industriellen Berufe. 25 KMU-Frauen : Neuer Kurs und « traumhafte » Tagung im Oktober Redaktionsadresse : 29 Kontrastseite : Akzente in Küche Bündner Gewerbeverband und Bad – Sanitas Troesch, Chur Unione grigionese delle 30 Ein Blick hinter die Kulissen arti e mestieri 15 des Kantonalvorstandes Uniun grischuna d’artisanadi 31 Forum Gewerbepolitik : TAG & Energie e mastergn Haus der Wirtschaft Hinterm Bach 40 Postfach, 7002 Chur Telefon 081 257 03 23 E-Mail : info @ kgv-gr.ch Titelbild : Internet : www.kgv-gr.ch Der bodenständige Innovationspreisträger Enrico Uffer, Savognin. 21 (Bild: zVg) In dieser Ausgabe | 3
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Vorwort des Direktors Kennen Sie Miguel de Unamuno ? Ich weiss, dass – zumindest heute noch – viele Einwohner in- nen und Einwohner in Graubünden mit dieser Kandidatur wenig anfangen können. Auch wenn ich damals das Bündner Projekt noch nicht kennen konnte, kam ich je länger je mehr zum Schluss : Welcher Ort auf dieser Welt eignet sich besser für Olympische Winterspiele als ein Wintersportland wie die Schweiz ? Für unser Land sind Olympische Winterspiele die einzige realistische Möglichkeit, eine sportliche Gross- veranstaltung dieser Dimension im Alleingang durchzuführen. Durch die grosse Ausstrahlung kann das Image der Schweiz auf internationaler Ebene gestärkt werden. Wer meint, wir hätten das nicht nötig, leidet vermutlich an rasendem Realitätsverlust. Unser Land kann wieder einmal für positive internationale Schlagzeilen sorgen und die betroffenen In den Sommerferien habe ich Regionen – allen voran Graubünden – erfahren eine wirt schaftliche Stär- es mir bei der Verfolgung der tollen Olympischen Spiele in London kung. Die Erfahrung aus anderen Ländern zeigt, dass die Olympischen nicht nehmen lassen, mir ein paar Winterspiele noch viel mehr bewirken können. Sie können in der Bevöl- Gedanken zu einer Bündner kerung eine Aufbruchstimmung und die Realisierung von zukunfts- Kandidatur für die Winterspiele weisenden Projekten und Visionen bewirken. Angesichts der mehr als 2022 zu machen. ungewissen Zukunft von Graubünden mit schlechter Demografie, Arbeitsplatzverlust, Entvölkerung in den Randregionen und zu geringem Wachstum ist diese Perspektive weit mehr als nur eine Option. Macht es nicht Sinn, Olympische Winterspiele dort durchzuführen, wo der Wintersport zu Hause ist und von der Bevölkerung gelebt wird ? Macht es nicht Sinn, sie dort durchzuführen, wo die touristischen Voraus- setzungen gegeben sind? Wegen den natürlichen Gegebenheiten, einer sinnvollen Nachnutzung und weil das von den Initianten mittler- weile bekannte Projekt Rücksicht auf die Umwelt nimmt, ist Grau- bünden bestens geeignet, sich an eine ganz grosse Aufgabe zu machen. Mit der Vision vor Augen, Olympische Winterspiele dorthin zurück- zubringen, wo der Wintersport seinen Ursprung hat, können wir in Grau- bünden an einem gemeinsamen Ziel arbeiten. Stellen Sie sich vor: Bündnerinnen und Bündner lassen den Traum von Olympischen Winter- spielen in der Schweiz wahr werden, ohne dass unsere kostbarsten Güter, nämlich unsere Natur und unsere Umwelt, leiden müssen. Wir wür- den in der ganzen Welt beneidet. Bitte sagen Sie mir jetzt nicht, dass das unmöglich ist. Ich müsste Ihnen mit dem spanischen Philoso- phen Miguel de Unamuno antworten: « Nur indem man das Un- erreichbare anstrebt, gelingt das Erreichbare. » Jürg Michel, Direktor BGV Im Brennpunkt | 5
Editorial des Präsidenten « Nicht schon wieder gegen das Berggebiet ! » Die Annahme der Zweitwohnungsinitiative hat enorm gravierende Auswirkungen. Haben die Wirtschaftsverbände schon vor dem Abstimmungstermin davor gewarnt, dass 15 Prozent der Bündner Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen, sickert diese Erkenntnis nun allmählich durch. Unmittelbar ist zwar noch nicht viel zu spüren, doch mittel- und langfristig sind die Auswirkungen gravierend. Wir haben alle Hände damit zu tun, dass wir die wirtschaftlichen Auswirkungen der Zweitwohnungsinitiative abdämpfen können, und schon steht der nächste Brocken vor der Tür : das revidierte Raumplanungsgesetz. Die Revision gründet auf der Initiative « Raum für Mensch und Der Schock wegen der unerwarteten Natur ( Landschaftsinitiative ), die 2008 eingereicht wurde. Diese In- Annahme der Zweitwohnungs itiative verlangt das Einfrieren der Bauzonen während 20 Jahren. initiative sitzt uns allen immer noch Bundesrat und Parlament lehnen diese Initiative zwar ab, stellen aller- tief in den Knochen. Aber mit dings einen Gegenvorschlag gegenüber. Und auch dieser hat es in dem revidierten Raumplanungs sich : Die Kantone werden verpflichtet, eingezontes Bauland, welches gesetz bahnt sich bereits eine in den nächsten 15 Jahre nicht gebraucht wird, wieder auszuzonen. weitere Vorlage an, welche eben Ebenfalls sieht der Gegenvorschlag vor, dass Bauzonen innerhalb eines falls die Gefahr einer zentralis tischen Lenkung birgt. Damit würden gewissen Zeitraums überbaut werden. Und zudem hat das Parlament die Bergkantone und Bergge eine zwingende Besteuerung des Mehrwerts durch die Kantone eingefügt ! biete ein weiteres Mal bevormundet, Das neue Raumplanungsgesetz würde also massiv in das Recht der und die Spirale des wirtschaft Kantone und in das Eigentumsrecht von Bodenbesitzern eingreifen. Das lichen Rückgangs würde sich weiter kann nicht in unserem Sinne sein, auch, weil solche « nationale drehen. Dies darf nicht passieren, Lösungen » den Sonderfall Graubünden zu wenig angemessen berück deshalb ergreift der Schweizerische sichtigen. Gewerbeverband das Referendum ! Die Auswirkungen dieses zentralistischen und etatistischen Den- kens machen die Raumplanungsrevision absolut inakzeptabel. Der Schweizerische Gewerbeverband hat zu Recht das Referendum ergriffen. Die kurze Frist zum Erreichen der 50 000 Unterschrif- ten läuft bis zum 4. Oktober 2012. Die unmittelbare Unterstützung des Referendums ist enorm wichtig, jede Stimme zählt. Nutzen Sie die Unterschriftenbogen, welche wir dieser Ausgabe des «Bündner Gewerbes» beilegen. Besten Dank. Packen wir es gemeinsam an ! Ihr Urs Schädler Im Brennpunkt | 7
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Aufruf zum Referendum Nein zur missratenen Revision des Raumplanungsgesetzes RPG Je tz t u n te rs ch re ib en ! Re fe re nd um Das Parlament hat am 15. Juni 2012 eine schaft. Strategische Landreserven sind für ge ge n da s m is sr at en e Revision des RPG beschlossen, um die Wirtschaft wichtig, ebenso für private Ra um pl an un gs ge se tz den Rückzug der Landschaftsinitiative Grundbesitzer, mit Blick auf ihre Nachkom www.rpg-rev ision-nein.ch zu bewirken. In Ergänzung zu den men. Sie werden nahezu verunmöglicht. Ausführungen des Präsidenten vom BGV Zudem fehlen genügend Mittel, um Ent ( Seite 7 ), der vor allem aus bündne- schädigungsleistungen für die Rückzonung rischer Sicht die Konsequenzen aufzeigt, von überschüssigen Bauzonen zu finanzie sollen nachfolgend die gesamtschwei- ren. So würden sich die Kosten für die zerischen Überlegungen für das Referen- Rückzonungen allein im Kanton Wallis auf dum des Schweizerischen Gewerbe- geschätzte 3 Milliarden Franken belaufen. Schweiz erische Union verbandes dargestellt werden. suisse r Gewerbeverb Unione des and svizzera arts et métiers sgv delle arti usa e mestieri m usam Nein zu neuen oder höheren Steuern, Mi. Der ursprüngliche, vernünftige indirek Gebühren und Abgaben te Gegenvorschlag des Bundesrates wurde Neu wird den Kantonen vorgeschrieben, abgabe abgezogen werden können. Noch im Verlaufe der parlamentarischen Debat Mehrwerte, die sich durch planerische komplizierter wird sich die Rück zonungs ten dermassen mit bodenrechtlichen und Massnahmen ergeben, mit einem Satz von pflicht ausgestalten, ganz abgesehen da eigentumsfeindlichen Zwangsmassnahmen mindestens 20 Prozent abzuschöpfen. Dies von, dass sich Einzonungen und Auszonun des Bundes angereichert, dass er auf kei führt in vielen Kantonen oder Gemeinden gen vielfach an ganz unterschiedlichen nen Fall akzeptiert werden kann. Stein des zu neuen oder höheren Steuern, Gebühren Standorten befinden und in Gemeinden mit Anstosses sind die Rückzonungspflicht, oder Abgaben. Es ist geradezu ein Freipass übergrossen Bauzonen die notwendigen die Überbauungsverpflichtung und die für höhere Abschöpfungssätze und Abga Mittel für die Entschädigungen fehlen. Mehrwertabgabe. ben nicht nur auf neuen Bauzonen, sondern auch bei Umzonungen. Planerische Nach Nein zur Bevormundung der Kantone Nein zu höheren Bodenpreisen und einer teile dagegen werden meistens nicht aus Raumplanung ist grundsätzlich Sache der Verteuerung des Wohnens geglichen. Auch aus diesem Grund ist die Kantone. Der Bund legt nur die Grundsätze Die Vorlage wird insgesamt mit den vorge Vorlage eine Übung auf dem Buckel der fest. Diese in Artikel 75 der Bundesverfas sehenen bodenrechtlichen Zwangsmass Grundeigentümer und der Wirtschaft. Da sung verankerte Arbeitsteilung hat sich be nahmen zu einer weiteren Verknappung die Einnahmen aus den Abschöpfungen bei währt. Die Situation ist in der Stadt Genf von Bauland führen und damit die Immobi Weitem nicht ausreichen, um die notwen anders als im ländlichen Entlebuch ; die lienpreise weiter anheizen. Das angedach digen Rückzonungen finanzieren zu kön Siedlungsstruktur in der Stadt Basel von te System ergibt bei der jährlich um über nen, steigt der Druck, bestehende Steuern, jener im Kanton Graubünden grundver 50 000 Personen wachsenden Bevölke Abgaben oder Gebühren weiter zu erhöhen schieden. Die vom Parlament beschlossene rung steigende Wohnkosten, sei es als oder neue Finanzierungsquellen zu er Vorlage verstärkt die Kompetenzen des Grundeigentümer oder als Mieter, und bei schliessen. Bundes, der den Kantonen zum Beispiel der Wirtschaft höhere Produktionskosten. neue detaillierte Vorschriften zur Ausge Damit gibt es mit Ausnahme der Staats Nein zu mehr Bürokratie und staltung der Richtpläne aufzwingt. Diesen kasse nur Verlierer. Gerade in den gegen komplizierten Verfahren Angriff auf den Föderalismus gilt es abzu wärtig wirtschaftlich schwierigen Zeiten Verschiedene Bestimmungen des revidier wehren. können wir uns keine gefährlichen Experi ten RPG führen auf allen drei Staatsebenen mente leisten; es geht um den Wohlstand zu mehr Bürokratie und komplizierteren der Schweiz und die Sicherung der Arbeits Verfahren. Dies gilt vor allem für den vom Fazit : Lieber kein indirekter plätze. Bund erzwungenen Ausgleich der Pla Gegenvorschlag als ein schlechter; nungsvorteile von mindestens 20 Prozent deshalb sagt das Referendums Nein zu weiteren Eingriffen bei der Überbauung des Grundstücks oder komitee – ohne Wenn und Aber in die Eigentumsfreiheit dessen Veräusserung. Die Umsetzung – Nein zur Revision des RPG und Bei der Rückzonungspflicht für Bauzonen dieser zentralistischen Bestimmung wird bittet, mit Ihrer Unterschrift das sind behördliche Willkür, Vollzugsproble noch durch den in letzter Minute ein Referendum zu unterstützen, im me und lange Gerichtsverfahren vorpro gefügten Passus erschwert, wonach Kosten Interesse des Wirtschaftsstand grammiert, mit negativen Auswirkungen für landwirtschaftliche Ersatzbauten zur ortes und Werkplatzes Schweiz. für die Grundeigentümer und die Wirt Selbstbewirtschaftung von der Mehrwert Bündner Gewerbe 3 /2012 Im Brennpunkt | 9
Die Abstimmungsparolen für den 23. September 2012 JA – JA – NEIN Für die Volksabstimmung vom erfüllen. Sie können noch zwei Jahre schafft. Die Initiative gibt jedem Steuer 23. September hat der Kantonalvorstand weiterbestehen. Der Kantonalvorstand des pflichtigen ein einmaliges Wahlrecht, sich des Bündner Gewerbeverbandes BGV ist für die Vorlage, weil die Regulie ab Eintritt ins AHVAlter für den Wegfall an seiner Sitzung vom 22. August 2012 rung der mittleren Ebene eine der Anfor der Besteuerung des Eigenmietwertes zu in Jenins klare Parolen gefasst. derungen ist, die auch in der vom BGV entscheiden. Wer das Wahlrecht ausübt, Ja zur Gebietsreform im Kanton Grau- unterstützten Initiative « 50 Gemeinden kann nachher keine eigenheimbezogenen bünden, Ja zur Initiative sicheres sind genug » – sie gelangt voraussichtlich Schuldzinsen mehr abziehen und für die Wohnen im Alter, Nein zur Initiative im Frühling 2013 zur Abstimmung – enthal Unterhaltskosten maximal 4000 Franken « Schutz vor Passivrauchen ». ten ist. vom steuerbaren Einkommen abziehen. Mi. Die Gebietsreform in Graubünden soll am nächsten Urnengang ein weiteres Hin dernis nehmen. Nicht ein grosses, aber im merhin soll die sogenannt mittlere Ebene klare Strukturen bekommen und verein facht werden. 11 Regionen sollen künftig die Aufgaben der heutigen 11 Bezirke, 14 Regionalverbände und 39 Kreise erfüllen. Die Transparenz und die Rechtssicherheit werden damit erhöht. Vor allem aber kann die Voraussetzung für die regionale Aufga benerfüllung verbessert werden. Gemein den werden bestimmte gemeindeüber greifende Aufgaben an diese Regionen delegieren können. Der Kanton kann eben falls von dieser Delegationsmöglichkeit Gebrauch machen. Zu denken ist etwa an die regionale Raum und Richtplanung oder an die heute bei den Kreisen angesie delten justiznahen Aufgaben im Bereich des Zivilstandswesen sowie des Schuld Pro und Kontra abwägen, bevor eine Parole gefasst wird. betreibungs und Konkursrechts. Um allen Bedürfnissen der einzelnen Regionen ge Ja zu « sicherem Wohnen im Alter » Schuldenreiche Schweizer ! recht zu werden, hat der Grosse Rat mit der Wer Wohneigentum besitzt, dieses ein Le Das vorgeschlagene System fördert die Bestimmung von 11 Regionen den kleins ben lang sukzessive amortisiert und beim Rückzahlung der Hypothekarschulden. ten gemeinsamen Nenner gefunden. Eine Übertritt ins Pensionierungsalter keine Dies ist auch nötig. Mittlerweile ist die tiefere Anzahl, wie sie ursprünglich von oder nur noch eine kleine Hypothek hat, ist Schweiz Weltmeister, was das Schulden der Regierung einmal vorgeschlagen wur heute benachteiligt. Der Grund liegt im Zau machen angeht. Die Schweiz hat weltweit de, wäre nach Auffassung des Grossen Ra berwort Eigenmietwert. Diesen Wert muss eine der höchsten ProKopfVerschuldung tes nicht mehrheitsfähig gewesen. der Eigentümer / die Eigentümerin besteu und weltweit eine der höchsten Verschul ern. Er entspricht einem Betrag, der bei ei dungen gemessen am Bruttoinlandpro Kreise haben ausgedient ner allfälligen Vermietung des Eigenheims dukt. Laut « Vermögensbilanz der privaten Die 39 Kreise bleiben noch Wahlsprengel eingenommen würde. Im Gegenzug können Haushalte » der Schweizerischen Natio für die Wahlen in den Grossen Rat. Als Schuldzinsen und Unterhaltskosten abge nalbank betrugen 2010 die Hypotheken Körperschaften des öffentlichen Rechts zogen werden. Namentlich ältere Wohn schulden rund 632 Milliarden Franken und mit eigenen Organen haben sie mit Inkraft eigentümer im Pensionsalter können mit das Bruttoinlandprodukt gemäss Bundes treten der Einteilung des Kantons in Re diesem System ihr Wohneigentum in vielen amt für Statistik rund 550 Milliarden Fran gionen ( voraussichtlich 2015 ) ausgedient. Fällen kaum halten. Diese unfaire Steuerbe ken. Diese Entwicklung ist sehr gefähr Eine Ausnahme bilden jene Kreise, welche lastung, die zum Schuldenmachen animiert, lich und entspricht eigentlich nicht dem von den Gemeinden übertragene Aufgaben gehört für ältere Wohneigentümer abge schweizerischen Naturell. Hier Gegen 10 | Im Brennpunkt Bündner Gewerbe 3 /2012
men und in Restaurants. Die geltende Re gelung ist breit abgestützt. Diese breite « Gegensteuer geben Akzeptanz interessiert die Vertreter eines ist sicherlich wichtig radikalen Rauchverbotes wenig. Sie wollen das Rauchverbot weiter verschärfen. Ge und richtig » plant ist mit der Initiative ein radikales, flächendeckendes Rauchverbot. Es ist zu rauchen darf. Gleiches gilt für den Chauf vermuten, dass die Initianten am liebsten feur in seiner Lastwagenkabine. Das ist den Genuss von Tabakprodukten generell absurd. Muss man den Raucher vor sich verbieten würden. Obwohl die geltende selbst schützen ? Ein noch strikteres Regelung noch jung ist, soll sie bereits wie Rauchverbot würde zudem zu weiteren der über den Haufen geworfen werden. Das Umsatzrückgängen im Gastgewerbe füh ist für den Kantonalvorstand des BGV zu ren. Bereits heute leiden viele – vor allem viel. Aber nicht nur für ihn. Fast alle Par kleinere – Restaurants, aber auch Bars und teien lehnen die extreme Initiative ab. Ein Clubs, unter den geltenden Einschränkun Mit Salamitaktik zum totalen Rauchverbot ? breit abgestütztes Komitee mit Exponen gen. Zahlreiche Lokale haben erst kürzlich Die Wirtschaft bekäme es zu spüren. ten von BDP, CVP, FDP, GLP, SVP, Lega und teure Umbauten vorgenommen und sich Grünen sowie weiteren Parteien unterstüt auf die in Graubünden an sich schon strik steuer zu geben, ist sicherlich wichtig und zen ein Nein am 23. September. te Regelung eingestellt. Alle Investitionen richtig. dafür wären verloren, wenn die Vorgaben Für die Wirtschaft schädlich schon wieder ändern würden. Rechtssi Passivrauchen : Die Initiative will das Rauchverbot auf alle cherheit und zuverlässige Rahmenbedin Schon wieder eine Vorlage ? Innenräume ausdehnen, die öffentlich zu gungen sind ein wesentlicher Eckpfeiler für Im Mai 2010 ist das Bundesgesetz über das gänglich sind oder als Arbeitsplätze die eine sich entwickelnde Volkswirtschaft. Passivrauchen in Kraft gesetzt worden. nen. Konkret bedeutet dies beispielsweise, Auch aus diesen Gründen ist es wichtig, Seither gilt in der gesamten Eidgenossen dass eine Person, die über einen Einzelar die Initiative am 23. September abzuleh schaft ein Rauchverbot in öffentlichen Räu beitsplatz verfügt, an diesem nicht mehr nen. Sicheres Wohnen im Alter Hände weg von unserer Komitee «Sicheres Wohnen im Alter» Postfach 8252, 3001 Bern Altersvorsorge! www.sicheres-wohnen.ch Faire Steuern 23. September Bündner Gewerbe 3 /2012 Im Brennpunkt | 11
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Bündner Berufsausstellung für Aus und Weiterbildung, vom 6. bis 11. November 2012 in Chur FIUTSCHER legt noch einen Zahn zu In zwei Monaten öffnet die Bündner einbezogen und ganz schön zum «MitHip Berufsausstellung für Aus- und Weiter- hoppen» animiert. Showblocks aus den bildung zum zweiten Mal die Tore. An einzelnen Berufen werden täglich zweimal 78 Ständen werden über 250 Berufs- vorgetragen. Die Planung, Gestaltung und und Weiterbildungsangebote gezeigt. Aufführung wird durch Jugendliche mit ih Neu wird die Ausstellung auch am Sonn- ren Betreuungspersonen selber zusam tag geöffnet sein, und als Teil vom mengestellt. Neu wird die Berufs, Stu Rahmenprogramm gestalten Jugendliche dien und Laufbahnberatung Graubünden Showblocks zu ihren Berufen. auch täglich eine Bewerbungsplattform für Schüler und Erwachsene anbieten. ml. Die Erstaustragung von FIUTSCHER im November 2010 war ein Erfolg. Die Rück « In jedem Fall ist das Projekt ein enorm meldungen von Ausstellern und Publikum wichtiges Ziehen am selben Strick », wie waren sehr zufriedenstellend. Insbesonde Projektleiter Patrik Kohler, Mitarbeiter auf re die ausgesprochen schönen Feedbacks der Geschäftsstelle des BGV, meint. Die Zu von Schülern und vom Lehrpersonal bestä sammenarbeit zwischen den Organisato tigten, dass ein grosses Bedürfnis für die ren, den Berufsverbänden resp. Organisa Fortsetzung dieser Berufsausstellung be tionen der Arbeitswelt ( OdAs ) sei enorm steht. wichtig. Eine massgebende Rolle spielt für resse – FIUTSCHER zu besuchen. Das stark Kohler vor allem auch das Lehrpersonal. Massstab noch höher gesetzt erweiterte Angebot erfordert mehr Platz. Dieses könne die Schülerinnen und Schüler 2010 setzte sich das OK vor allem das Ziel, So wird die Ausstellung durch ein grosses mit einer guten Vorbereitung zu den Beru die Vielfältigkeit und die hohe Qualität Vorzelt erweitert. Die Anreise und ein ge fen hinführen und somit einen maximalen der Berufslehre und die weit gefächerten sundes Mittagessen für die angemeldeten Nutzen aus der Ausstellung ermöglichen. Zukunftsaussichten in den Vordergrund zu Schulklassen können weiterhin kostenlos stellen. 7200 Personen fanden den Weg in angeboten werden. Dies dank der gross die Stadthalle, wovon weit mehr als ein zügigen Unterstützung von Partnern und Drittel vom eigentlichen Zielpublikum, den Sponsoren. Schulklassen der Oberstufe. Sie alle konn ten an den lebhaften Ständen selber Hand Ansprechendes Rahmenprogramm anlegen und die Begeisterung der Jugend Fatlum Musliji, der vielen als Künstler aus lichen für ihre gezeigten Berufe spüren. der SFSendung « Die grössten Schweizer Dass nach einer einmaligen Durchführung Talente 2011 » bekannt ist, wird täglich am Wann Verbesserungspotenzial vorhanden ist, ist Mittag mit einem « Robotdance »Auftritt Di, 6. bis und mit offensichtlich. Nach Auswertung der Um einheizen. Die Jugendlichen werden mit So, 11. November 2012 fragen bei allen Beteiligten sind die gewon nenen Erkenntnisse in die kommende Aus Wo tragung eingeflossen. Stadthalle Chur Neuerungen Veranstalter Wichtige Berufe ( insbesondere Mädchen Bündner Gewerbeverband, berufe wie z. B. Coiffeuse ) konnten akqui OdAs, AfB, AfV, Bund riert und neue Aussteller zum Mitmachen animiert werden. Der Publikumsaufmarsch Details am Mittwochnachmittag und Samstag war Dieser Ausgabe liegt der soeben 2010 so hoch, dass neu auch der Sonntag erschienene Austellungsflyer zur Verfügung stehen wird. Insbesondere mit allen wesentlichen Angaben bei. Eltern und Erwachsene werden damit noch vermehrt angesprochen, zusammen mit www.fiutscher.ch den Jugendlichen – oder aus eigenem Inte Bündner Gewerbe 3 /2012 Verbände und Branchen | 13
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BGV-Innovationspreis 2012 geht an Enrico Uffer, Savognin Visionen, Mut und ganz viel Herzblut Enrico Uffer ist kein Mann der vielen Worte – aber einer der beherzten Taten. Für die Realisierung seines Minergie-P-Geschäftsbaus Uffer AG und dem Kompetenzzentrum « Bauen und Energie » in Savognin wurde ihm vom Bündner Gewerbeverband an- lässlich der Delegiertenversammlung der diesjährige Innovationspreis verliehen. ml. « Man darf den Tag nie vor dem Abend loben », meinte der sympathische Vollblut- unternehmer Enrico Uffer bescheiden, als er seine Dankesworte an die Delegierten- versammlung richtete, « aber wir haben wirklich etwas erreicht, in das wir all unser Innovationspreisträger Enrico Uffer flankiert von Regierungsrat Hansjörg Trachsel Herzblut hineingesteckt haben. » und BGV-Präsident Urs Schädler ( v.l ). er wertvolle Arbeitsplätze in einer struk- richtige Umfeld sei für ihn massgebend. turschwachen Randregion. « Meine Frau Andrea ergänzt mich optimal. Sie entlastet mich, rückt in mir die Prioritä- Energieeffizienz im eigenen Betrieb ten zurecht und teilt mit mir die Hochs und Der Neubau in Savognin integriert eine Tiefs des oft stressigen Alltags.» Die dyna- Werkhalle und einen dreigeschossigen Lo- mische Unternehmerin leitet die Adminis- gistik- und Bürotrakt mit Seminarräumen. tration im Betrieb. Zusammen mit James Auf dem Dach ist eine Fotovoltaikanlage Cristallo, verantwortlich für das Kompe- mit 1200 m2 Nettofläche installiert, und tenzzentrum, bilden sie ein optimales Füh- durch die Verbrennung der betrieblichen rungstrio. « Der momentane Erfolg gibt uns Knappe Worte für grosse Taten. Holzabfälle wird ebenfalls Energie erzeugt, kein Recht, zurückzulehnen », meint Uffer welche wiederum durch eine Fernwärme- bedacht. In Zeiten mit politischen, gegen Klare Strategie leitung in umliegende Häuser geliefert wer- die Randregionen gerichteten Entscheiden Enrico Uffer ist Optimist und Visionär zu- den kann. Von der modernen Holzbauweise ( sprich Zweitwohnungsinitiative, Raum- gleich. Seit er den 100-jährigen Traditions- und der neuesten Haus- und Heiztechnik planungsgesetz etc.), wird das Wohlerge- betrieb, die Uffer Holz AG in Savognin, profitierten nicht nur die Kunden der Uffer hen der bündnerischen Volkswirtschaft damals im klassischen Holzbau tätig, über- AG, die ihr Gebäude renovieren, um- oder stark von offensiven Unternehmern wie nommen hatte, blickte er weit voraus. Er neubauen wollen. Denn durch die Eröff- Enrico Uffer abhängen, die nicht Wasser richtete seinen Fokus auf Ökologie und nung des Kompetenzzentrums « Bauen und predigen und Wein trinken. Nachhaltigkeit – und das lange bevor ein Energie », ebenfalls im letzten Jahr, wird allgemeiner Trend in diese Richtung ging. das gesamte Fachwissen an interessierte Massgebend am Erfolg beteiligt: Andrea Uffer. Mit dem energieoptimierten Bauen ging Bauherrschaften, Baufachleute und Archi- Uffer jedoch weder finanziell noch auf- tekten weitergegeben. wandmässig den Weg des geringsten Wi- derstandes. Unzählige Hürden waren zu Erfolg ja – zurücklehnen nein nehmen, Rückschläge einzustecken und Personen wie Enrico Uffer sind die « trei- Tausende von Freizeitstunden zu investie- bende Kraft » eines Unternehmens – sie ren. Unbeirrt hat Enrico Uffer Schritt für sind die Macher ! Sie sind initiativ, kreativ Schritt seine Visionen umgesetzt und mit und zielstrebig. Doch der Erfolg hänge von seinem Pionierwerk viel Mut und Ausdauer weiteren Faktoren ab, meint der stark mit bewiesen. Im Ergebnis sichert und schafft Savognin verwurzelte Unternehmer, das Bündner Gewerbe 3 /2012 Verbände und Branchen | 15
Delegiertenversammlung am 1. Juni 2012 in der Val Müstair Münstertaler Gastfreundschaft über alles kaufe ich ein » zu unterstützen und bewusst und womöglich in Graubünden einzukau- fen respektive zu investieren. Die Bündner Volkswirtschaft klage derzeit noch auf ei- nem hohen Niveau, denn « ein gutes Ge- schäftsjahr liegt hinter uns », so der Präsi- dent in seinem Jahresbericht und betont, dass die Stimmung bei den meisten Bran- chen derzeit noch gut sei. Die www-Fakto- ren Wetter, Wirtschaft und Währung seien jedoch die Faktoren, die das Gastgewerbe und der gesamte Tourismus mehr als alles Ein perfektes Organisationsduo: Gabriella Ein originelles, speziell zur DV angefertigtes andere beeinflussten. Binkert Becchetti und Godi Hohenegger. Präsent für alle – vom Gastgeber HGV Müstair. Zweitwohnungsinitiative – Alle paar Jahre organisiert der kennen der Situation lasse auch Spielraum, trotz enormem Aufwand gescheitert Bündner Gewerbeverband eine zwei um rechtzeitig Weichen zu stellen. So ap- Der BGV hat lange im Vorfeld der Abstim- tägige Delegiertenversammlung. pelliert der Präsident beispielsweise, die mung vor den Auswirkungen einer allfälli- Dies, um regelmässig auch die Rand vom Schweizerischen Gewerbeverband gen Annahme gewarnt. Für kaum eine an- regionen zu besuchen. Das Müns lancierte Kampagne « Ja zur Schweiz – hier dere Initiative hat die Verbandsspitze in tertal bewies sich als hervorragender Gastgeber. Inhaltlich waren es Kompetente Führung durchs UNESCO-Kulturerbe Kloster St. Johann dank Marcus Malgiaritta. Themen wie die Frankenstärke oder die Zweitwohnungsinitiative, die eine gewisse Verunsicherung mit Blick in die Zukunft durchsickern liessen. ml. Das Baugewerbe rechne mit tieferen Preisen, der Detailhandel mit einer rück- läufigen Beschäftigung und das Gastge- werbe mit einer katastrophalen Nachfrage. « Die Prognosen für die Zukunft lassen düs- tere Anzeichen ausmachen », so Urs Schäd- ler, Präsident des BGV. Doch ein frühes Er- Starke Vertretung aus den Südtälern : den letzten Jahren einen grösseren Auf- Martin Aebli, Edgaro Marchesi, Andrea Vecellio und Martin Merz (v. l.). wand betrieben. Der Volksentscheid hinge- gen war deutlich und brachte den Unmut der Bevölkerung über die Bauentwicklung der letzten Jahre zutage. Die vom BGV in einem Arbeitspapier zusammengefassten Kernpunkte zur kurz-, mittel- und langfris- tigen Schadensbegrenzung wurden via Re- gierung in eine Arbeitsgruppe des Bundes eingebracht. Beharrlichkeit und Ausdauer gelte es nun zu beweisen, um die Interes- sen der Verbandsmitglieder zu vertreten, so der Direktor Jürg Michel. Tatenloses Zu- sehen hätte zur Folge, dass im Kanton Graubünden mindestens 15 Prozent der 16 | Verbände und Branchen Bündner Gewerbe 3 /2012
fekten Organisation und dem gemütlichen Ablauf des Rahmenprogramms das ganze Tal bei, wie die Bilder zeigen. Zum Abend- essen wurden regionale Spezialitäten ser- viert und alles wurde mit Details und Herz- lichkeit angereichert, was ein echtes Ge- fühl von « Willkommen-Sein » vermittelte. Biosfera Val Müstair – mitten im magischen Dreieck Die Direktorin des UNESCO-Biosphären- reservats und seit Mitte Jahr Präsidentin Langjährige Kantonalvorstandsmitglieder ehrenvoll verabschiedet: Hans Meng, René Wildhaber, des Handels- und Gewerbevereins Val Müs- Ruth Moro und Hans Fischer. tair, Gabriella Binkert Becchetti, liess die Funken sprühen, als sie von der überregio- Arbeitsplätze ( Angaben des Wirtschafts- ger ( HGV Val Müstair ) und Roland Jäggi nalen Bedeutung und der Förderung nach- forums Graubünden ) aufs Spiel gesetzt ( ASTAG ). Die Arbeit der abtretenden vier haltiger Entwicklung des Naturparks und würden. Auch der Bündner Volkswirt- Mitglieder wurde gewürdigt und herzlich des Biosphärenreservats berichtete. Ganz schaftsdirektor Hansjörg Trachsel betonte, verdankt. nach dem Leitbild « Gemeinsam wollen wir dass im Zusammenhang mit der Initiati- einen wertvollen und starken Lebensraum ve langfristige Kompensitionsmassnahmen Münstertal – aktiv sein statt klagen erhalten » wird alles daran gesetzt, Ar- für Graubünden gefordert würden. In sei- « Die Entvölkerung des Tals stellt für uns beitsplätze zu sichern, Landschaftsformen nem Referat sprach er über die zunehmen- eine grosse Herausforderung dar », betonte zu pflegen und Flora und Fauna zu schüt- de Kluft zwischen Berg- und Talgebieten. Arno Lamprecht, Präsident der fusionier- zen. Dass damit im ganzen Tal Synergien ten Gemeinde Val Müstair. Zuzusehen, wie geschaffen, der Markt geöffnet und einen Kantonalvorstand neu gewählt fähige junge Leute das Tal verliessen, weil gesunden Ausgleich zwischen Wirtschaft Neu in den Kantonalvorstand gewählt sie hier keinen Job fänden, sei schmerz- und Umwelt geschaffen werden kann, dafür wurden Felix Danuser, Pratval ( Verband haft, so der Präsident der Cumün da Val ist die innovative Direktorin und deren Elektroinstallationsfirmen ) ; Markus Gu- Müstair. Doch statt zu jammern, hält die Team bestrebt. « Unsere Ferienregion ler, Arosa ( HGV Arosa ) ; Godi Hoheneg- Bevölkerung zusammen. So trug zur per- konnte zwischen 2008 und 2011 eine Wertschöpfung von knapp 2,2 Millionen Der Gemeindepräsident selbst sorgt mit seiner Gitarre für gute Stimmung ... Franken ( ohne Logiernächte ) generieren, und laufend werden weitere Naturprodukte und Neuerungen lanciert », so Gabriella Binkert Becchetti. Auf der Landkarte befindet sich die Bio- sfera Val Müstair im magischen Dreieck Italien – Österreich – Schweiz ; bei Sport-, Kultur- und Naturgeniessern jedoch mitten im Herzen einer wundervollen Natur, um- geben von arbeitswilligen und herzlichen Menschen: « A revair in Val Müstair !» Münstertaler Tradition und Herzlichkeit. ... und von der Talmusik gibts ein Ständchen für die BGV-Delegierten. Bündner Gewerbe 3 /2012 Verbände und Branchen | 17
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Valentin Audétat, pensionierter Arzt und Kantonalvorstandsmitglied Ein Vermittler diametraler Interessen Mit einem meiner Enkel auf dem Calanda. los anerkannt worden … So beschloss ich, Kurzbiografie : mich wenigstens bis nach Chur von Bern – Geboren am 11. 12. 1941, weg zu entfernen. Die grossartige Land- Schulen bis und mit Matur in Biel schaft, die so viele Wandermöglichkeiten Valentin Audétat. – Heimatorte : Bern ; Les Verrières ; vor der Haustüre bietet, fesselte mich und La Côte-aux-Fées meine Familie rasch. So blieb ich hier hän- « Im Vorstand des Bündner Ärztevereins hat- – Verheiratet, drei erwachsene Söh- gen und bereue dies in keiner Weise. Seit te ich während 18 Jahren das Amt des Kran- ne, vier Enkel und eine Enkelin meinem Rückzug vom Berufsleben kann ich kenkassen-Kommissionspräsidenten inne. mich vermehrt meinem Hobby, dem Reisen, In dieser Eigenschaft begleitete ich Streite- Beruflicher Werdegang : hingeben, aber auch den Kanton bei gutem reien zwischen Kassen und Kollegen, han- – Medizinstudium in Bern Wetter erwandern, ohne auf den Sonntag delte Tarifpositionen aus und erarbeitete – Assistenzjahre in Bern und Chur warten zu müssen. » Verträge mit den Kassen, die Managed-Care- – Oberarzt im Kreuzspital Chur Netze im Kanton aufbauten ( welche zum Teil – Privatpraxis ( Innere Medizin, spez. sehr kurzlebig waren ). Schon bald wurde mir Gastroenterologie ) von 1978 bis «Kantonalvorstandsmitglieder klar, dass bei den Krankenkassen sachliche 2009 im Selbstporträt» Argumente wenig Gewicht hatten, vielmehr Der Präsident und der Direktor haben ging es um politische Macht. In der Erkennt- Ausserdem : beim Bündner Gewerbeverband nicht nis, dass die Ärzteschaft politisch gesehen – Lastwagenausweis seit 1986 ; das alleinige Sagen. Im Gegenteil: Sie ein ‹ Non-Valeur › ist, weil im Parlament in an Sonntagen Milchtransporte in haben ihre Entscheide danach auszu- Bern nur marginal vertreten und ohne Lob- der Region und bis Zürich für richten, was ihnen die insgesamt 33 by, suchte ich nach einer politischen Platt- H. Hunger, Jenins (bis 1998) Vertreter der einzelnen Branchenver- form, die unseren Berufstand vertreten – Berg-, Pass- und Talwanderungen bände und lokalen Handels- und Ge- könnte. Ärztliche Praxen sind ja auch eine v. a. im Kanton Graubünden werbevereine, die sogenannten Kan- Art KMU, zwar immer weniger unabhängig, – Auslandsreisen mit Wandermög- tonalvorstandsmitglieder, in Auftrag aber immer noch eigenverantwortlich. Nach lichkeiten geben. Gesprächen mit dem damaligen Präsidenten – Liebhaber barocker Musik des Bündner Gewerbeverbandes, Jan Mett- ( Bach, Händel etc. ) ler, wurden wir an der Generalversammlung Blick über die Nasenkante hinaus: 1997 mit offenen Armen empfangen. Da das Crater Lake, USA. Gesundheitswesen mehr und mehr gesamt- Graubünden statt Australien schweizerisch gesteuert wird, müsste man Als junger Arzt wollte ich meine Nase über jetzt dafür eintreten, dass die gesamte Ärz- den Nestrand hinausstrecken und bewarb teschaft dem Schweizerischen Gewerbever- mich um eine Spitalstelle in Australien. Es band beitreten sollte. Da sich aber derart wurde mir mitgeteilt, dass die Schweiz viele Interessen teils diametral kreuzen, nicht zum Commonwealth gehöre und das bleibt es illusorisch, alle Ärzte unter einen schweizerische Staatsexamen in Austra- Hut zu bringen. So bleiben wir weiterhin lien daher nicht anerkannt werde – ein sol- Spielball der Politik. ches von Malta oder Burma wäre problem- Bündner Gewerbe 3 /2012 Verbände und Branchen | 19
94 junge Berufsleute schliessen « im Rang » ab Lehrabschlussprüfungen 2012 Über 1300 Personen haben dieses Jahr die Lehr- forstamt, Untervaz; 5,4 Pöll Luis, Gemeinde St. Moritz Landwirt EFZ / Biolandbau: 5,3 Sgier Rolf, Galloway- abschlussprüfung in den industriell-gewerblichen – Bauamt, St. Moritz. Hof Laax, Laax GR. Berufen absolviert. Es folgt die Liste der Berufs- Gärtner / Garten- und Landschaftsbau: 5,5 Mül- Landwirtin EFZ / Biolandbau: 5,5 Buchli Simona, leute, die sich «im Rang» qualifiziert und eine ler Patrick, zingg gartengestaltung ag, Domat/Ems; Marugg Hansandrea, Präz. hervorragende Note von 5,3 und höher erzielt 5,4 Zanetti Mirco, Stadt Chur, Gartenbauamt, Chur. Malerin: 5,3 Stoffel Christina, Camastral GmbH, Fels- haben. Geomatiker: 5,4 Derungs Dario, Straub AG, Ilanz; berg. 5,8 Gaudenzi Dario, GEO Grischa AG, St. Moritz; Maurer / Hochbau: 5,3 Balzer Mario, Battaglia Bau Automatiker / Niveau E: 5,5 Buchli Beat, EMS- 5,3 Mani Josias, Hasler Müggler Quinter AG, Thusis. AG, Savognin; 5,5 Grischott Michael, Vetsch Klosters, CHEMIE AG, Domat/Ems; 5,4 Hartmann Jonathan, Haustechnikplaner / Sanitär: 5,3 Ponjevic Adis, Klosters Dorf. TRUMPF Grüsch AG, Grüsch. Schenk Bruhin AG, Chur. Metallbauer EFZ / Metallbau: 5,3 Erb Marc, Ragettli Automobil-Fachmann EFZ / Personenwagen: 5,3 Lo- Hochbauzeichner: 5,3 Crameri Rinaldo Tomaso, Lu- Metallbau AG, Flims Dorf. retz Pascal, Piz-Aul Garage AG, Vals; 5,3 Müller Lars, zius U. Graf, Chur; 5,4 Crameri Steffano, Pablo Hor- Metallbaukonstrukteur EFZ: 5,4 Camiu Marco, Merk- Talgarage Davos AG, Davos Platz. vath, Chur; 5,4 Ghilotti Corrado, Architectura castel- le Metallbau AG, Chur. Automobil-Mechatroniker EFZ / Personenwagen: lani ScRL, Scuol. Multimediaelektroniker: 5,3 Cavegn Flavian arco, 5,3 Ackermann Fabian, AMAG Automobil- und Moto- Hochbauzeichnerin: 5,8 Hitz Lea, Stefan Wolf, Chur. radio tv, Laax. ren AG, Chur; 5,3 Christen Andreas, Dosch Garage AG, Hotel- und Gastrofachfrau: 5,6 Eugster Michelle, Polybauer EFZ / Dachdecken: 5,3 Flepp David, Chur; 5,6 Martens Jan, Garage R. Padrutt, Chur; 5,3 Gastgewerbliche Fachschule, Chur; 5,4 Fischer Dé- Manetsch & Werth AG, Disentis/Mustér; 5,3 Prevost Tam Ivan, Automobile Palü AG, Samedan. sirée, Gastgewerbliche Fachschule, Chur. 5,4 Küh- Björn, Meli AG, Chur. Bäckerin-Konditorin: 5,4 Thöni Nadja, Meinrad Mei- ne Carmen, Gastgewerbliche Fachschule, Chur; Polymechaniker / Niveau E: 5,3 Beeler Sidney, Kraft- er, Furnaria, Sta. Maria Val Müstair. 5,3 Tschanz Daniela, Gastgewerbliche Fachschule, werke Hinterrhein AG, Thusis; 5,4 Koller David, Georg Bauzeichner: 5,4 Beer Lucas, FHP Bauingenieure AG, Chur. Fischer, Seewis Dorf. Chur; 5,5 Christoffel Tino, Schneider Ingenieure AG, Hotelfachfrau EFZ 5,6 Moser Lea, Hotel Saratz, Produktionsmechaniker EFZ: 5,6 Paini Andrea, Chur; 5,3 Danuser Harry, Hans Göpfert, Untervaz; 5,7 Pontresina; 5,4 Müller Barbara, Tschuggen Grand Andrea, Castaneda. Deplazes Martin, Walter Deplazes, Surrein; 5,3 Künz- Hotel, Arosa; 5,3 Naumann Jenny, Hotel Edelweiss, Restaurationsfachfrau EFZ: 5,3 Ackermann Nadja, ler Fabian, Fromm + Partner AG, Landquart; 5,3 Moli- Davos Platz; 5,3 Rohrer Ramona, Hotel Weiss Kreuz Gastgewerbliche Fachschule, Chur; 5,4 Fischer Dési- nari Andrea Gino, Edy Toscano AG, Pontresina. Thusis AG, Thusis; 5,3 Schmid Bettina, Romantik rée, Gastgewerbliche Fachschule, Chur. Carrossier Lackiererei EFZ: 5,6 Maissen Christian, Hotel Margna, Sils/Segl Baselgia; 5,4 Vieli Manuela, Restaurationsfachmann EFZ: 5,5 Huwiler Lukas, AG Autospritzwerk, Hoss, Ilanz. Steigenberger Hotels AG, Hotel Belvédère, Davos Hotel Waldhaus, Sils/Segl Maria. Coiffeuse EFZ: 5,3 Bontognali Nadia, Coiffure Platz. Restaurationsfachfrau EFZ: 5,4 Marti Christina, Bel- Francesca, Zuoz; 5,4 Fontanazza Lina, Coiffeurfach- Informatiker EFZ / Generalistische Ausrichtung: 5,4 védère Scuol AG, Scuol; 5,4 Menzi Petra, Hotel Alpi- schule Studio Dobmann, Chur; 5,5 Ganzoni Daniela, Jösler Thomas, Kantonsspital Graubünden, Chur. na, Klosters; 5,6 Rendl Katharina, Hotel Laudinella, Cuafför LADA, Samedan. Informatiker EFZ / Schwerpunkt Systemtechnik: St. Moritz; 5,3 Streule Kira, Hotel und Thermalbad Drogistin: 5,5 Dellagiovanna Lea Roland Zier, Davos 5,5 Hefti David, Zürcher Höhenklinik Davos, Davos Vals AG, Vals; 5,3 Stein David, Sporthotel Hohenfels, Dorf; 5,4 Eggenberger Vera, Dropa Ambauen AG, Klos- Clavadel. Arosa. ters. Koch: 5,6 Bucher Nils, AG Hotel Waldhaus, Sils/Segl Schreiner ( Möbel / Innenausbau ): 5,3 Dürr Hans- Elektroinstallateur EFZ: 5,3 Bäbler Christian, Ra- Maria. Andrea, Gujan Hans, Fideris; 5,3 Frey Daniel, Paul biosa Energie, Churwalden; 5,3 Baumgartner Reto, Köchin: 5,3 Bebi Flavia, Alterssiedlung Kantengut, Kiebler, Chur. Alpiq InTec Ost AG, Chur; 5,3 Marugg Flurin, Im- Chur; 5,3 Nesseler Isabelle, Hotel Saratz, Pontresina. Schreinerpraktiker EBA: 5,3 Lombriser Elia, scrina- praisa electrica IES, Scuol; 5,3 Maurer Dominik, Gi- Konstrukteur / Niveau E: 5,3 Stocker Corsin, EMS- ria Schwarz GmbH, Trun. ger + Storz, Chur; 5,3 Redaelli Andrea, Koller Elektro CHEMIE AG, Domat/Ems. Seilbahn-Mechatroniker EFZ: 5,6 Brunner Thomas, AG, St. Moritz; 5,8 Walser Simon, Janett Elektro AG, Küchenangestellter EBA: 5,4 Lochmüller Heinz, Engadin St. Moritz Mountains AG, St. Moritz. Grüsch. Waldhotel National, Arosa. Tiermedizinische Praxisassistentin EFZ: 5,4 Caluori Elektroniker / Niveau E: 5,3 Kessler Hans, TRUMPF Laborant EFZ / Chemie: 5,4 Wegmann Sandro, EMS- Alina, Dr. med. vet. Vitus Gartmann, Ilanz; 5,6 Lozza Grüsch AG, Grüsch. CHEMIE AG, Domat/Ems; 5,4 Wieland Jason, EMS- Antoinette, Tierklinik Masans, Chur. Fleischfachmann EFZ: 5,3 Steier David, Metzgerei CHEMIE AG, Domat/Ems. Uhrmacher Fachgebiet Rhabillage: 5,3 Scarpatetti Spiess GmbH, Lenzerheide/Lai. Laborantin EFZ / Chemie: 5,3 Poltera Sonja, EMS- Mario, Manfred Kumli, Thusis. Floristin EFZ: 5,3 Solèr-Schmed, Prisca, Disentis/ CHEMIE AG, Domat/Ems. Winzer EFZ: 5,4 Benz Dominik, von Gugelberg, Mustér. Landwirt EFZ: 5,6 Allemann Daniel, Simon und Ra- Maienfeld. Forstwart EFZ: 5,3 Carozzi Sandro, Revier forestal da hel Hänny, Sarn; 5,3 Bissig Raphael, LBBZ Plantahof, Val Müstair, Valchava; 5,3 Gredig Christian, Revier- Landquart. 20 | Das interessiert das Gewerbe Bündner Gewerbe 3 /2012
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