Gewerbe Bündner - Bündner Gewerbeverband
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Bündner Gewerbe Wirtschaftsmagazin für das Gewerbe in Graubünden | 4 /2014 Pauschalsteuer Abschaffung widersinnig KMU-Frauentagung Anziehende Formen kontrovers diskutiert Präsidentenkonferenz Olympiadiskussion neu im Raum FIUTSCHER – erneut ein Grosserfolg Das Berufsfest vereint Jung und Alt
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In dieser Ausgabe Ecopop- EI - : N uer Initiative: N ive te - NEIN t s JA at l s e iti ha bi m: ve: Ge for ldinitiati In usc Go re Pa NEIN vom 30. November 2014 Abstimmungsparolen Im Brennpunkt 5 Jürg Michel zu den schlimmen Folgen von drei Volksinitiativen 7 Urs Schädler: Bringen wir den Stein endlich ins Rollen? 9 Gebietsreform: Schlanke und effizien- te Strukturen – ein Gebot der Stunde 10 Pauschalsteuer: Die Abschaffung schadet Graubünden massiv 9 13 Billag-Mediensteuer: Aufruf zur Impressum Unterzeichnung des Referendums 15 Informatikschule knapp gescheitert Bündner Gewerbe 16 KMU-Frauentagung: Tabuthemen im Wirtschaftsmagazin für das Gewerbe «Goldenen Ei» kontrovers diskutiert in Graubünden. 19 Ecopop: Die Initiative ist absurd Offizielles Verbandsorgan des Bünd- 21 Goldinitiative: Undurchdachte ner Gewerbeverbands als Forderungen Dachorganisation der gewerblichen Wirtschaft Graubündens. Verbände und Branchen 23 Präsidentenkonferenz in Scuol sorgt Ausgabe 4/2014 16 für Olympia-Zündstoff 35. Jahrgang, Auflage 6800 25 Einer von 6000: Reto Pingeon sorgt Erscheint 4-mal im Jahr mit Raum Raetia für schönes Wohnen Verantwortlicher Redaktor : 26 Bündner Vertreter überzeugen an den Jürg Michel, Direktor ( Mi. ) SwissSkills in Bern Redaktion und Bilder : Monika Losa ( ml. ) Das interessiert das Gewerbe 27 Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft Redaktionsadresse : und Politik wird intensiviert Bündner Gewerbeverband 29 Im Konsumbereich zählt Eigenverant- Unione grigionese delle wortung arti e mestieri 23 31 BGV trauert um den Ehrenpräsidenten Uniun grischuna d’artisanadi Georg Haag e mastergn Haus der Wirtschaft Hinterm Bach 40 Postfach, 7002 Chur Telefon 081 257 03 23 E-Mail : info @ kgv-gr.ch Titelbild : Internet : www.kgv-gr.ch FIUTSCHER versprüht Begeisterung am vielfäl- tigen Berufsangebot 25 (siehe Sonderbeilage). In dieser Ausgabe | 3
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Vorwort des Direktors Schädlich – unsinnig – verderblich Schädlich. Die Besteuerung nach dem Aufwand ist Personen vorbehalten, die in der Schweiz nicht erwerbstätig sind. Die Bedin gungen wurden in jüngster Zeit massiv verschärft. Pauschalbesteuerte entrichten Steuerbeträge, die weit über dem Durchschnitt liegen. Die Volksinitiative «Schluss mit den Steuerprivilegien für Millionäre (Abschaf fung der Pauschalbesteuerung)» setzt ohne Not 22 000 Arbeitsplätze, 1 Milliarde Franken Steuereinnahmen und 3 Milliarden Franken Investi tionen aufs Spiel. Insbesondere gewerbliche Betriebe wären die Leid tragenden. Aber auch der kantonale Finanzausgleich, über den wir im September abgestimmt haben, geräte in Schieflage, wenn die Mittel aus den finanzstarken Gemeinden, die über pauschalbesteuerte Personen Der Bündner Gewerbeverband verfügen, deutlich geringer werden. lehnt alle drei Volksinitiativen ab, über die am 30. November 2014 Unsinnig. Vor der extremen Ecopop-Volksinitiative «Stopp der Überbevöl abgestimmt wird. Sie hätten kerung – zur Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen» muss drin schlimme Folgen und würden der gendst gewarnt werden. Die Initiative will die Zuwanderung von Fachkräf Schweiz und insbesondere Grau ten faktisch gänzlich verunmöglichen. Sie würde zur Kündigung der bünden massiven Schaden zufügen. bilateralen Verträge, zu einer massiven Verlagerung der wirtschaftlichen Tätigkeit ins Ausland, zu sinkenden Löhnen, zu höheren Steuern, zu unsicheren Renten und zu einem Pflegenotstand führen. Die AHV geriete in Schieflage. Zusätzlich müsste die Schweiz viel Geld für die Verhütung von Schwangerschaften im Ausland aufwenden. Verderblich. Mit der Volksinitiative «Rettet unser Schweizer Gold (Gold- Initiative)» wäre im Jahre 2011 die Einführung einer Untergrenze zum Euro nicht möglich gewesen. Die Schweizer Wirtschaft stünde ohne diese Untergrenze heute weit weniger gut da. Die Schweizerische Nationalbank benötigt den vollen Handlungsspielraum, um in einer sehr heiklen Phase den Mindestkurs gegenüber dem Euro zu verteidigen. Bei einer Annahme der Initiative müsste sie ihren Goldbestand kurzfristig verdoppeln. Entgegen der Auffassung der Initianten wird die Geldwertstabilität durch hohe Goldreserven nicht verbessert. Jürg Michel, Direktor BGV Im Brennpunkt | 5
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Editorial des Präsidenten « Wie viele Knebel vertragen wir noch ? » Der Gewerbeverband ist keine Partei, wir sind nicht dem Wählerwillen verpflichtet. Vielmehr ist es unsere Pflicht, auf die Bedürfnisse der Wirtschaft – und dies bedeutet auf die Erhaltung und den Ausbau der Arbeitsplätze – hinzuwirken. Aber gewisse Kreise in unserem Kanton setzen idealistische Maximen vor die Sicherung unserer Existenzen. Dies gibt zu denken. Noch mehr, wenn diese Kreise nicht zurückschrecken, lauthals den Rücktritt unseres Vorstands zu fordern. Mangelnde Diskussionsbereitschaft und absoluter Fundamentalismus kommt zum Vorschein. Die Totengräber der Wirtschaftsentwicklung verhindern jede Zukunftsperspektive und schränken unser Tun und Handeln massiv ein. Wo bleiben da die Perspektiven ? Die Diskussion über das Thema «Olympiakandidatur» hat es einmal Vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden Wirtschaftsperspektiven mehr hervorgebracht: Wir sind im hat sich die Präsidentenkonferenz des Gewerbeverbands eingehend mit Kanton Graubünden weit davon den Chancen für unseren Kanton beschäftigt. Diese sind leider nicht breit entfernt, uns auf einen gemeinsamen gesät. Vielmehr haben wir Herausforderungen zu bewältigen: Die Zweit- Nenner zu einigen. Offenbar sind die wohnungsinitiative, das Raumplanungsgesetz, sinkende Logiernächtezah- Wahrnehmungen über die missliche len, sinkende Einnahmen aus der Wasserkraft oder die Weissgeldstrategie Lage, die uns erwartet, noch nicht überall angekommen. Im Gegenteil: setzen uns zu. Das ist nichts Neues, und wir haben es immer gesagt: Es Mit einer unsinnigen Initiative zur braucht einen gemeinsamen Nenner für ein Projekt mit Zukunftsperspekti- Abschaffung der Pauschalsteuer soll ve. Sonst rechnen wir mit einem Arbeitsplatzabbau in einzelnen Branchen ein weiterer Knebel in den Vorwärts- von bis zu 30 Prozent. Die Olympiade hätte die Verkehrsanbindung an gang unserer Wirtschaft gesetzt die Metropolitanregionen verbessert, einen Innovationsschub ausge- werden. löst oder Glasfaserkabel bis in die Talschaften ermöglicht. Kurzum: Die Errungenschaften hätten die drei Wochen der Belastung bei Weitem überwogen. Deshalb hat die Präsidentenkonferenz den letzten Strohhalm ergriffen und nach der Absage von Oslo und dem Kommentar von Gian-Franco Kaspar im «10vor10» nochmals Mut gefasst und eine Resolution für die Kandidatur 2022 verfasst. Dieses Grossprojekt würde dem Kanton Schwung verleihen, es würde uns weiterbringen. Und unter den heutigen Prämissen wäre die Finanzierung noch besser abgesichert. Vielleicht haben wir dadurch einen Stein ins Rollen gebracht. Vielleicht konnten wir mit unserer Resolution sensibilisieren. Wenn ja, hätten wir unser Ziel mindestens teilweise erreicht: Wir müssen sofort anpacken ! Packen wir es gemeinsam an ! Ihr Urs Schädler Im Brennpunkt | 7
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Mantelgesetz Gebietsreform Ja zur Gebietsreform – auch aus Sicht der Wirtschaft Der Kantonalvorstand des Bündner Gewerbeverbands stimmt nach aus führlicher Information und Diskussion dem Gesetz über die Gebietsreform einstimmig zu. Das Bündner Gewerbe will vom neu gewählten FDP-Präsident, Grossrat Bruno W. Claus, Chur, wis- sen, weshalb die Wirtschaft von der Vorlage profitiert. Bündner Gewerbe: Sie, Bruno Claus, haben die Entstehungsgeschichte der Vorlage aus nächster Nähe verfolgt. Als Präsident der Kommission für Thomas Kollegger, Vorsteher Amt für Gemeinden, erläutert dem Kantonalvorstand die Vorlage zur Staatspolitik und Strategie haben Sie Gebietsreform. die Vorlage intensiv vorberaten und durch den Grossen Rat gebracht. ten ist die organisatorische Ausgestaltung aber nicht für die Finanzierung sorgen Worum geht es? der Regionen, welche eine mehr oder weni- müssen. Es geht um einen weiteren Schritt im um- ger einheitliche Struktur verlangt. Die Geg- fassenden Projekt der Gemeinde- und Ge- ner behaupten, dies sei zentralistisch. BüGe: Die Gegner sprechen auch von bietsreform, die in der Februarsession Bürokratisierung. 2011 ihren Anfang nahm. Damals hat der BüGe: Und ist es dies nicht? Dieser Vorwurf zielt ins Leere. Die Gegner Grosse Rat wichtige Pflöcke eingeschla- Das Gegenteil ist der Fall. Die Vorlage zielt stören sich offensichtlich am System der gen. Im September 2012 stimmte das klar auf eine Stärkung der Gemeindeauto- Leistungsvereinbarungen. Es gibt Regio- Bündner Volk in aller Deutlichkeit und in nomie hin. Der Föderalismus wird bewusst nen, die bereits heute mit einem solchen allen Regionen einer Teilrevision der Kan- gestärkt. Heute ist es so, dass Gemeinden System fahren und gute Erfahrungen ge- tonsverfassung zu. Elf Regionen waren da- von anderen Gemeinden, über das Vehikel macht haben. Dass der Inhalt von Leis- mit festgelegt und das Ende der 39 Kreise, Regionalverband, gezwungen werden kön- tungsvereinbarungen regelmässig über- 14 Regionalverbände und elf Bezirke be- nen, eine gesetzlich nicht vorgeschriebene prüft und allenfalls neu verhandelt wird, siegelt. Nun braucht es für solche Fälle Aufgabe übertragen zu müssen. Neu wird sorgt für Effizienz und höhere Qualität in eine Anschlussgesetzgebung. Gegen einen das nicht so sein. Zudem setzt die Region der Aufgabenerfüllung. Teil dieser Anschlussgesetzgebung, näm- bei ihrer Organisation auf demokratisch lich gegen das sogenannte Mantelgesetz, gewählte Gemeindebehörden. BüGe: Worin liegt der Gewinn für die wurde das Referendum ergriffen. Umstrit- Wirtschaft? BüGe: Wieso überlässt es der Kanton Die Gebietsreform entlastet die Steuer nicht den Regionen zu entscheiden, wie zahlerinnen und Steuerzahler, weil unse- die Organisation aussieht? re Strukturen schlanker und effizienter Alle Regionen, wie unterschiedlich sie werden. Sie schafft elf handlungsfähige, auch sein mögen, haben letztlich die glei- schlanke und effizient geführte Regionen che rechtliche Stellung, nämlich die von mit kurzen Entscheidungswegen. Sie stärkt den Gemeinden bzw. vom Kanton über die Gemeindeautonomie und berücksich- tragenen Aufgaben zu erfüllen. Im Interes- tigt, dass wir dank der laufenden Gemein- se einer einheitlichen Aufgabenerfüllung dereform zusehends stärkere Gemeinden müssen die Regionen eine – zumindest in bekommen. Starke Gemeinden sind Garan- den Grundzügen – identische Organisa ten gegen zentralistische Tendenzen. Wir tionsstruktur aufweisen. Vereinfachungen erfüllen mit dieser Reform die Forderung sind möglich, jedoch kein höherer Organi- der Wirtschaft nach einfachen und klaren Grossrat Bruno W. Claus ist seit September sationsgrad, wie es heute die Regionalver- Strukturen im Kanton. Unterstützen Sie 2014 Präsident der FDP. Die Liberalen bände Surselva und Oberengadin kennen deshalb die Gebietsreform mit allen Kräf- Graubünden. mit Parlamenten, welche zwar bestimmen, ten. (Interview: Jürg Michel) Bündner Gewerbe 4 /2014 Im Brennpunkt | 9
Eidgenössische Abstimmung vom 30. 11. 2014 – Pauschalbesteuerung abschaffen? Nein zu einer weiteren Neidinitiative Eine linke Volksinitiative will in der wurde bei der Einführung dieser besonde nämlich enorm. Sie belasten unser Sozial ganzen Schweiz das System der ren Steuer der Lebensstandard als Grad system nicht, zahlen gleichzeitig in der Pauschalbesteuerung abschaffen. messer gewählt. Dabei ist es bis heute ge ganzen Schweiz rund eine Milliarde Fran Diese Forderung würde in Grau blieben. ken an Steuern und leisten hohe Beiträge bünden viele Gemeinden und den an die AHV. Ausserdem konsumieren sie in Kanton vor eklatante Probleme Hohe Zahlen sind belegt grossem Stil. Auf drei Milliarden Franken stellen. Sie ist von erheblicher wirt In Graubünden wurden Ende letzten Jahres schätzt die eidgenössische Steuerver schaftlicher Bedeutung. Der BGV 272 solche Steuerpflichtige gezählt, die waltung die jährlichen Ausgaben der Pau wehrt sich entschieden gegen insgesamt 46 Millionen Franken Steuern schalbesteuerten. An dieser Summe hän die Abschaffung dieser Steuer und bezahlten, davon gingen 19 Millionen Fran gen 22 000 Arbeitsplätze, vor allem in der sagt Nein. ken an den Kanton, 13 Millionen Franken an Baubranche, im Freizeitbereich, im Touris die Gemeinden und der Rest an den Bund. mus- und im Dienstleistungssektor. Von Mi. Historisch ist die sogenannte «Besteue Im Durchschnitt der letzten Jahre zahlten den darauf erzielten Mehrwertsteuerein rung nach Aufwand», wie sie korrekt heisst, die «Pauschalierten» 35 Millionen Franken nahmen gar nicht zu reden. für Bergregionen entwickelt worden. Sie Gemeinde- und Kantonssteuern. sollten die Möglichkeit erhalten, die Stand Nicht linkes Graubünden geeint dagegen ortnachteile mit einer für sie geeigneten In Graubünden hat sich eine breite Front Steuer zu lindern. Viele wohlhabende Aus « 22 000 Arbeitsplätze gegen die schädliche Abschaffung der Pau länderinnen und Ausländer, die zwar in der stehen auf dem Spiel. » schalsteuer gebildet. Im überparteilichen Schweiz wohnhaft sind, hier aber keiner Komitee, das aus allen nicht linken Kreisen Erwerbstätigkeit nachgehen (nur für die besteht, sind alle prominenten Vertreterin sen Personenkreis gilt die Steuer), leben Abschaffung hat gravierende Folgen nen und Vertreter aus BDP, CVP, FDP.Die und wohnen oft in attraktiven (Tourismus-) Wird die Initiative angenommen, werden Liberalen, GLP und SVP dabei. Die beiden Orten. Da die Steuerämter nicht wissen aber nicht nur die Steuereinnahmen der Ständeräte Stefan Engler (CVP) und Martin können, nach welchem Massstab die wohl Wegziehenden fehlen. Das wirtschaftli- Schmid (FDP) setzen sich in einem rund habenden Zugezogenen zu besteuern sind, che Potenzial der Pauschalbesteuerten ist 80-köpfigen Komitee ebenso an vorderster Behandelten die Folgen der Abschaffung der Pauschalbesteuerung in einer Diskussionsrunde im Hotel Stern in Chur (von links): Jürg Michel, Direktor BGV, Nationalrat Josias Gasser (GLP), Regierungsrätin Barbara Janom Steiner (BDP), Grossrat Rudolf Kunz (FDP), Nationalrat Heinz Brand (SVP), Nationalrat Martin Candinas (CVP). 10 | Im Brennpunkt Bündner Gewerbe 4 /2014
Front gegen die Abschaffung ein, wie bei spielsweise Graubünden Ferien-Präsident Marcel Friberg oder der VR-Präsident der Weissen Arena, Reto Gurtner. Im Rahmen eines Gesprächs mit dem Kampagnenleiter in Graubünden haben sich prominente Vertreter des überpartei lichen Komitees zur Abschaffung der Pau schalsteuer geäussert (siehe Bild und Le gende). Fazit der Diskussion: 1. Die Pauschalbesteuerungs-Initiative setzt mindestens 34 Millionen Franken Steuereinnahmen, zahlreiche Arbeits plätze und gemeinnützige Projekte in Graubünden aufs Spiel. 2. Die Initiative untergräbt das Selbstbe stimmungsrecht der Kantone in Steuer fragen. 3. Die Abschaffung der Pauschalsteuer trifft sowohl finanzstarke Gemeinden Diese Änderung entspricht einer Erhö Aus all diesen und weiteren Gründen wird in Graubünden als auch Geberkantone hung von 40 Prozent der Untergrenze die Initiative abgelehnt. Der Kantonalvor des nationalen Finanzausgleichs wie für einen Steuerpflichtigen. stand des BGV schliesst sich dieser Argu Genf und Waadt empfindlich. Der kanto 5. Die Initiative fordert auch die Abschaf mentation an und lehnt die Initiative, die nale und der eidgenössische Finanzaus fung sämtlicher Steuerprivilegien für von kaum mehr zu überbietendem Neid gleich kommen damit massiv unter die natürliche Personen. Die Abschaffung geprägt ist, wuchtig ab. Er empfiehlt sei Räder. von Abzügen zum Beispiel für private nen Mitgliedern, am 30. November ein 4. Das Bundesparlament hat bereits eine Schuldzinsen, die Säule 3a oder Beiträ Nein in die Urne zu werfen und im eigenen Verschärfung der Pauschalbesteuerung ge an Krankenversicherungen ist voll Interesse für ein Nein in seinem Umkreis beschlossen, die 2016 in Kraft tritt. kommen verfehlt. einzustehen. Kernsätze der Diskussion «Die Pauschalbesteuerungs-Initiative «Schaffen wir diese Besteuerung ab, greift direkt in den Steuerföderalismus wird ein Teil der jetzigen Besteuerten «Die wegen der Abschaffung nötigen ein und tritt diesen mit Füssen.» wegziehen. Es werden auch keine Neuen Steuererhöhungen von Kanton und Ge NR Josias Gasser kommen. Langfristig wird sich die Ab meinden würden einmal mehr den Mittel schaffung fatal auf alle Randregionen in stand und die KMU belasten.» «Im internationalen Vergleich kennt die der Schweiz auswirken.» RR Barbara Janom Steiner Schweiz eine strenge Art der Pauschal NR Martin Candinas besteuerung. Viele europäische Länder «Das Parlament hat die Schrauben bei praktizieren viel grosszügigere Steuer «Jeder Kanton soll selber entscheiden der Erhebung der Pauschalsteuern be systeme. So zum Beispiel auch Frank können, ob er die Pauschalbesteuerung reits angezogen.» GR Rudolf Kunz reich, der angebliche Gralshüter für ge anwenden will oder nicht. 21 von 26 rechte Steuern.» GR Rudolf Kunz Kantonen wenden heute diese mit Erfolg «Viele Pauschalbesteuerte, die in eine an.» NR Josias Gasser Gemeinde aus Graubünden gezogen sind, «Nicht zu vergessen ist in diesem Zusam haben den Narren an ihrem Dorf gefres menhang die Erbschaftssteuer. Mir ist ein «Jeder gute Steuerzahler, der den Kan- sen und nicht an der Pauschalsteuer.» Fall bekannt, bei dem sich eine Gemeinde ton verlässt, verursacht einen erhebli NR Martin Candinas aufgrund des Ablebens der pauschalbe chen finanziellen Ausfall, der kompen steuerten Person sanieren konnte.» siert werden muss.» NR Josias Gasser «Die steuerliche Pauschalierung ist oft NR Heinz Brand eine Nebenfolge der Wohnsitzverlegung «Die Pauschalbesteuerung ist einer der an den lieb gewonnenen Ferienort. Ich «Ohne diese Einnahmen werden unsere wenigen Standortvorteile unseres Kan habe selber erlebt, wie grosszügig die Topkurorte nicht mehr in der Lage sein, die tons. Wir können es uns mit Sicherheit Pauschalierten gegenüber der öffentli sehr hohen Investitionen zu tätigen. Ein nicht leisten, diesen Joker ohne Druck chen Hand sind.» Abstieg ins Mittelmass ist die unweigerli von aussen aufzugeben.» NR Heinz Brand che Folge.» RR Barbara Janom Steiner RR Barbara Janom Steiner Bündner Gewerbe 4 /2014 Im Brennpunkt | 11
BMU_Inserat_Unternehmer_4C_90x130_Layout 1 06.08.13 11:43 Seite 1 Wir beraten Unternehmer FÜR EIN GESUNDES ENGADINER GEWERBE. persönlich, unkompliziert Zeigen Sie mit diesem Logo auf Ihren und für die Zukunft Produkten und Drucksachen, dass Sie das einheimische Gewerbe unterstützen. Gammeter Druck St. Moritz / Scuol Tel. 081 837 90 90 | info@gammeterdruck.ch Inserat: Pascale Wiedemann Calanda Gruppe Hartbertstrasse 10 Seit 75 Jahren Ihr Druckpartner im Engadin. 130/190mm Romedo Andreoli • 7000 Chur Martin Bundi • Marco Schädler • Peter Wettstein farbig T 081 252 21 27 7000 Chur • Telefon 081 257 02 57 • www.bmuag.ch F 081 252 54 27 M 079 639 90 18 pwiedemann@tiscalinet.ch Mitglied der Treuhand-Kammer Calanda Gruppe Calanda Beton AG Chur Kieswerk Calanda AG Chur Kieswerk Reichenau AG Kies AG Bonaduz «Stein um Stein!» CCU-Recycling AG Hoch- und Tiefbaumaterialien für alle. Niederer Chur Josias Gasser Baumaterialien AG, Haldensteinstrasse 44, 7001 Chur Rheinstrasse 219, 7004 Chur, Telefon 081 286 34 00, Fax 081 286 34 14, www.calanda.ch Telefon 081 354 11 66, Fax 081 354 11 10, info@gasser.ch, www.gasser.ch
Unterstützung von Mitgliedern gefragt Die neue Billag-Mediensteuer ist verfehlt National- und Ständerat haben mit der Revision des Radio- und Fernseh gesetzes die Einführung einer neuen Billag-Mediensteuer für alle be schlossen. Alle Unternehmen ab ei- nem Umsatz von 500 000 Franken werden zur Kasse gebeten. Wo leben wir eigentlich? Mi. Abgestuft nach Umsatz sollen Firmen jährlich bis zu 39 000 Franken für den Empfang von Radio und Fernsehen zah- len – egal, ob im Betrieb überhaupt Radio gehört oder TV geschaut wird. Die Wirt- schaft wird jährlich mit 200 Millionen Franken belastet. Die alleinige Kompetenz zur Festlegung und Anpassung – sprich: Erhöhung – der neuen Billag-Mediensteuer liegt beim Bundesrat und ist somit der Kontrolle durch das Parlament entzogen. Doppelbelastung für Firmen Die Billag-Steuer wird mit dem Referendum bekämpft. und Belegschaft Medienkonsumenten sind stets sogenann- ganisationen des Gewerbes, die Regulie- gegen die neue Billag-Mediensteuer nö- te natürliche Personen. Es ist daher weder rungskosten durch Abbau von Regeln und tigen Unterschriften zu sammeln. Unter- sachgerecht noch nachvollziehbar, wes- Vorschriften zu senken. In seiner Strategie schreiben Sie bitte jetzt! halb Unternehmen überhaupt eine zusätz- 2014 – 2018 sagt der Schweizerische Ge- liche Abgabe leisten sollen. Sie finanzieren werbeverband sgv konsequent neuen Steu- mit den gewöhnlichen Steuern bereits heu- ern für Unternehmen den Kampf an. Er be- te zu wesentlichen Teilen den Staat. Eine kämpft deshalb folgerichtig diese höchst Ein Unterschriftenbogen ist dieser generelle Billag-Mediensteuerpflicht führt ungerechte neue Billag-Mediensteuer. Der Ausgabe des Bündner Gewerbes bei- zudem zu einer Doppelbelastung: Der In sgv hat darum das Referendum dagegen gelegt. Weitere Unterschriftenbogen haber, die Geschäftsführerin oder die Mit- ergriffen. Der Bündner Gewerbeverband können Sie beim Schweizerischen arbeitenden sind verpflichtet, sowohl für unterstützt das Referendum und bittet sei- Gewerbeverband anfordern: den privaten Haushalt als auch für die Fir- ne Mitglieder in eigenem Interesse, die Tel. 031 380 14 14, ma zu zahlen. Radiohören im Zug oder im beiliegende Referendumskarte auszufüllen info @ mediensteuer-nein.ch Auto ist durch die Abgabe im Privathaus- und umgehend nach Bern zu schicken. Weitere Informationen: halt abgedeckt, nicht aber das Radiohören www.mediensteuer-nein.ch in der Firma. Wo ist da die Übereinstim- Unterschreiben Sie noch heute mung? Wo ist da die Gerechtigkeit? Nur zu gerne wird stets das Hohelied auf Achtung – wie immer läuft bei Refe- die KMU als Rückgrat der Schweizer Volks- renden die Zeit ! Am 8. Oktober be- wirtschaft angestimmt. Fast im Dauerchor gann die Unterschriftensammlung. « Der Bündner Gewerbe- wird landauf, landab dazu aufgerufen, zu Die Frist dauert bis 15. Januar 2015. unseren KMU Sorge zu tragen, die Wirt- Ziel ist es, die notwendigen Unter- verband unterstützt das schaft zu entlasten und den Werkplatz schriften bereits vor Weihnachten Referendum.» Schweiz fit zu halten. Gleichzeitig be- beisammen zu haben. Pro politische schliesst die Politik stets neue Gebühren Gemeinde bitte immer einen eigenen und Abgaben. Bogen verwenden. Lassen Sie uns Es gehört zu den primären Zielsetzungen Damit muss endlich Schluss sein ! Helfen nicht im Stich ! der lokalen, kantonalen und nationalen Or- Sie uns deshalb, die für das Referendum Bündner Gewerbe 4 /2014 Im Brennpunkt | 13
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Rückblick auf die Session des Grossen Rates Berufsbildung ist gut verankert In der letzten Session hat der Grosse Ein mit 96 zu 3 überwiesener Vorstoss, der Rat unter anderem eine Teilrevision des diese Schule forderte und eine glasklare Mittelschulgesetzes behandelt. Die Vernehmlassung, bei der fast alle Ver- Beratung dieses Gesetzes gehörte nicht nehmlasser in die gleiche (befürwortende) zu den Sternstunden des Parlaments. Kerbe schlugen. Die Dachorganisationen Viele Ratsmitglieder waren selber mit der Wirtschaft (Bündner Gewerbeverband, der eigenen Arbeit unzufrieden, wobei Handelskammer und Arbeitgeberverband, nicht einmal die getroffenen Entscheide hotelleriesuisse Graubünden) haben sich an sich, sondern die Wege, die dazu von allem Anfang an bis am Vorabend der führten, zu reden gaben. Abstimmung entschieden gewehrt, weil das neue schulische Angebot in genau glei- Mi. Umstritten war die Abgeltung für Bünd- cher Weise über die duale Berufsbildung ner Schülerinnen und Schüler in den priva- abgedeckt werden kann und der Kanton pro ten Mittelschulen und die Einführung einer Ausbildungsgang rund 40 000 Franken Informatikmittelschule. Ohne auf Details einspart. Eine deutliche Mehrheit der vor- einzugehen, waren nach Auffassung der beratenden Kommission stand hinter die- Mehrheit der vorberatenden Kommission ser Kritik. die von der Regierung erhöhten Pauscha- len für die Mittelschulen zu gering ausge- In der Debatte meldeten sich rund zwei fallen. Dutzend Parlamentarierinnen und Parla- mentarier zu Wort, vorwiegend zusam- Wie hoch soll der Beitrag an private men mit dem Erziehungsdirektor für die Mittelschulen sein? Informatikschule. Die Sache schien trotz Das von der Kommission vorgeschlagene Unterstützung der Mehrheit der Kommis- Modell, das eine Verzinsung des Eigenkapi- sion unter der Führung von Grossrat tals der privaten Mittelschulen hätte be- Christian Kasper (FDP, Luzein) gegen die rücksichtigen sollen, wurde zu Recht als Berufsbildung gelaufen. Doch siehe da, unbrauchbar bezeichnet. Quasi über Nacht das Abstimmungsergebnis lautete ausge- musste die Kommission ein neues Modell glichen 58 zu 58. Standespräsident Duri entwickeln, was letztlich gelang und nach Campell (BDP, Oberengadin) entschied Die Tafel im Grossen Rat zeigt nicht nur einigem Hin und Her beschlossen wurde. mit seinem Stichentscheid für seine Über- das Abstimmungsergebnis, sondern auch, wer Gegenüber heute betragen die Mehrkosten zeugung. Die Informatikmittelschule war wie gestimmt hat. Standespräsident Duri für den Kanton rund 4,9 Millionen Franken damit vom Tisch. Campell musste den Stichentscheid fällen. pro Jahr (das sind 1,4 Millionen Franken (Bild: Olivia Item) mehr als die Regierung vorgeschlagen hat- Ein durchzogenes Fazit te). Wegen sinkender Schülerzahlen wer- Bildungspolitik ist in Graubünden 1. geändert. Das verdient Respekt und An- den sie sich jedoch auf tieferem Niveau nach wie vor Regionalpolitik. Das ist erkennung. einpendeln. zwar nachvollziehbar – aber auch sehr teuer. 3. Bezüglich Transparenz hat der Grosse Informatikmittelschule Rat noch reichlich Luft nach oben. Das knapp gescheitert 2. Entgegen der Meinung vieler Gewerble- Bild der elektronischen Anlage zeigt, Ganz anders war die Ausgangslage bei der rinnen und Gewerbler ist das duale Be- wer wie gestimmt hat und kann mit neu zu bildenden Informatikmittelschule. rufsbildungssystem im Bündner Gros- dem Sitzplan verglichen werden. Folg- sen Rat sehr gut verankert. Trotz eines lich weiss man genau, wer wie ge- eindeutig überwiesenen Vorstosses und stimmt hat. Es wäre ein Gebot der eines gehörigen Drucks der Befürworter Stunde, diese Transparenz bei allen « Fast fünf Millionen Fran- der Informatikmittelschule haben sehr Sachabstimmungen offenzulegen, zu- viele Parlamentarierinnen und Parla- mal die technische Infrastruktur im ken mehr für die Mittel- mentarier in Kenntnis der Situation ihre Grossratssaal schon lange zur Verfü- schulen pro Jahr. » Meinung zugunsten der Berufsbildung gung steht. Bündner Gewerbe 4 /2014 Im Brennpunkt | 15
KMU-Frauentagung Graubünden vom 24. Oktober 2014 in Davos Gefährlich anziehende Formen: Ist Schönheit jeden Preis wert ? Dies fragten sich über 90 Damen an der diesjährigen KMU-Frauentagung im Hotel InterContinental in Davos. Das Fazit: «Einfach so würde ich mir das Skalpell nicht ansetzen lassen.» ml. Mit «gefährlich anziehende Formen» im Programmtitel wurde aufgezeigt, dass reiz- volle Möglichkeiten oft auch versteckten Gefahren gegenüberstehen. Etwas Ästheti- sches aus Menschenhand geschaffen, kann Risiken bergen. Nicht nur bei einer Schön- heitsoperation, sondern auch bei einem architektonischen Bau oder einer graziö- Hausführung: Blick hinter die Kulissen des «InterContinental». sen, aber risikohaften Sportart. ser Stelle erwähnt. Der Bündner Gewerbe- empfiehlt allen Interessentinnen, sich vor Goldene Fassade mit und ohne Glanz verband verleiht der grossen Hoffnung einer Operation genau zu informieren, bei- Dem Tagungskonzept getreu, fand die Ta- Ausdruck, dass alle KMU in der Region das spielsweise über die Seite der Fachmedi gung im «Goldenen Ei» von Davos statt. Ein ihnen zustehende Geld noch erhalten wer- ziner (www.fmh.ch), und im Zweifel stets Bau, der von der Äusserlichkeit ebenso fas- den. Mit einer Absage der Tagungslokalität eine Zweitmeinung einzuholen. ziniert wie polarisiert. Dass diese Lokalität hätte der bedauerliche Umstand jedoch in Die Referentin zeigte die Entwicklung der gebucht war, lange bevor das Finanzdeba- keiner Weise beeinflusst werden können. plastischen Chirurgie auf, welche Jahrhun- kel des Hauses bekannt wurde, sei an die- Der Blick hinter die Kulissen des Hauses derte zurückdatiert. In der Schweiz sind im gestaltete sich denn auch sehr imposant Bereich Schönheitschirurgie im Jahr 2012 und beeindruckend. Insbesondere das Stu- Fettabsaugen, Lidplastiken und Brustver- dio Grigio im zehnten Stock des Hauses bot grösserungen die drei Spitzenreiter. Es sind nicht nur Gaumenfreuden, sondern ermög- 81 Prozent (40 500) Frauen und immerhin lichte den fantastischen Blick in die tief 19 Prozent (9500) Männer, die sich hierzu- verschneite Bergwelt um Davos. Ganz zum lande unter das Messer begaben. gediegenen Verweilen für die Damen. Dieser Tenor konnte bei den Tagungsteil- nehmerinnen allerdings nicht bestätigt Nicht alles Machbare ist sinnvoll werden: «Ich würde mich niemals freiwillig Zuvor ging es im Hauptreferat um Sinn oder unters Messer begeben», so gleich mehrere Unsinn, mit chirurgischen Eingriffen den Befragte unisono, «doch interessant und eigenen Körper zu manipulieren. Die Fach- informativ waren die Ausführungen den- ärztin FMH für plastische, wiederherstel- noch.» So wisse man nun, was Sache ist. lende und ästhetische Chirurgie, Dr. med. Die Damen schätzten es, sich in einem in Simone Pintus-Stoss, zeigte eindrücklich timen Rahmen mit diesem Thema ausein- auf, dass unter plastischer Chirurgie nicht anderzusetzen und entsprechende Fragen nur Schönheitschirurgie zu verstehen ist. zu stellen. Viele Operationen ermöglichen Menschen nach einem Unfall oder bei Krankheit eine Die Kombination mit Zugreise, einem ak völlig neue Lebensqualität. Selbstver- tuellen Thema, einer reizvollen Umrah- ständlich gelte es sehr vorsichtig zu sein, mung der Tagung und den Blick hinter die wo «Scharlatane» Schönheitsversprechun- Kulissen eines aussergewöhnlichen Hau- gen abgeben, welche völlig unrealistisch ses kam beim weiblichen Publikum sehr seien, so Simone Pintus-Stoss. Denn «Un- gut an. Viele Teilnehmerinnen verspra- Völlig ungezwungener Austausch: mögliches kann auch der beste Chirurg chen, im nächsten Jahr wieder dabei zu Im Panoramawagen und in der Pianobar fand nicht möglich machen», so die Ärztin, wel- sein, dann nämlich, wenn die KMU-Frauen- jede Dame ihre Gesprächspartnerin/nen. che die Klinik Pyramide in Chur leitet. Sie tagung das 20-Jahr-Jubiläum feiert. 16 | Im Brennpunkt Bündner Gewerbe 4 /2014
Corinne und Kerstin, die Schweizer Meis Flexibilität war wegen einer Unterbrechung des RhB-Netzes in Klosters gefragt: Umsteigen ins terinnen in Sportakrobatik 2014, versetzten Postauto, um den Weg ins tief verschneite Davos zu meistern. das Publikum ins Staunen. Die Referentin Dr. Simone Pintus-Stoss zeigte auf, was in der ästhetischen Chirurgie möglich ist. Jedoch ist längst nicht alles Machbare Interessiert und konzentriert lauschten die Teilnehmerinnen den Ausführungen der kompetenten auch sinnvoll. Ärztin. Apéro mit Bilderbuchkulisse: Im «Studio Grigio» waren die Damen unter sich und genossen ein fantastisches Lunchbuffet. Gemütlichkeit auch auf der Rückfahrt. Im nächsten Jahr heisst es dann zum 20-Jahr-Jubiläum: «Herzlich willkommen zum KMU-Frauensoiree». Bündner Gewerbe 4 /2014 Im Brennpunkt | 17
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Nein zur Initiative «Stopp der Überbevölkerung – zur Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen» Breite Front gegen Ecopop Die Ecopop-Initiative wird vom Kantonalvorstand des BGV einstimmig abgelehnt. Für Grossrätin Angela Casanova (FDP, Domat/Ems) ist das Volksbegehren «absurd und schäd lich. Im Ausland Verhütung predigen und die Schweiz blockieren geht nicht», sagt die Finanzchefin des BGV. Mi. Anders als die SVP-Masseneinwande- rungsinitiative verlangt die Volksinitiative «Stopp der Überbevölkerung – zur Siche- rung der natürlichen Lebensgrundlagen» (Ecopop-Initiative) eine fixe Obergrenze für die Zuwanderung. Konkret schreibt sie vor, dass die ständige Wohnbevölkerung in der Schweiz infolge Zuwanderung nicht um mehr als 0,2 Prozent pro Jahr wachsen darf. Nach heutigem Stand wären das rund 16 000 Personen. Zudem verlangt die In itiative, dass der Bund mindestens zehn Prozent seiner Mittel für die Entwick lungszusammenarbeit in die Förderung der freiwilligen Familienplanung investieren Grossrätin Angela Casanova an der Präsidentenkonferenz des BGV in Scuol. muss. Dies wären jährlich rund 200 Millio- nen Franken. hierfür insbesondere mit dem Faktor Be- die notwendigen Fachkräfte. Bei der Zu- völkerung zu befassen», wie die Organisa- wanderungsquote werden Asylsuchende Wie die Zuwanderungsinitiative stellt auch tion auf ihrer Website schreibt. mit Fachkräften, Auslandschweizerinnen, die Ecopop-Initiative die bilateralen Be ausländischen Ehepartnern und internati- ziehungen mit der EU infrage. Kontingente «Bilaterale vom Tisch» onalen Funktionären in einen Topf gewor- oder ein Punktesystem sind mit der Perso- Im Vergleich zur SVP-Zuwanderungsinitia- fen. nenfreizügigkeit nicht vereinbar. Die Be- tive vom Februar lasse die Ecopop-Initiati- fürworter der Initiative geben den Bilate ve dem Bundesrat keinen Freiraum für Ver- Bildung bewirkt weit mehr als Kondome ralen ohnehin keinen Kredit mehr. Und – so handlungen mit der EU, meint Angela Verliererinnen wären bei einem Ja zur die Initianten – die Zuwanderungsinitiati- Casanova. «Bei einer Annahme sind die Initiat ive auch die Frauen in Entwicklungs- ve zwinge die Schweiz ohnehin dazu, neue bilateralen Verträge nicht nur gefährdet, ländern. Statt wie heute in Bildung und Lösungen zu finden. Doch die Initianten nein, sie sind vom Tisch», so die FDP Armutsbekämpfung zugunsten von Frauen gehen noch weiter: Mit der Förderung der Grossrätin. Die Folgen: Schweizer Unter- zu investieren, müsste die Schweizer Ent- freiwilligen Familienplanung könnten jähr- nehmen würden keinen garantierten Zu- wicklungshilfe das Geld in Verhütungsmit- lich rund 4 Millionen ungewollte Schwan gang zu öffentlichen Aufträgen mehr ha- tel und Aufklärung stecken. Zudem gilt an- gerschaften vermieden werden, womit je- ben, Auswanderungswillige hätten es zumerken, dass die Armutsmisere kaum des Jahr Kosten von bis zu 600 Millionen schwer auf dem EU-Arbeitsmarkt, Exporte etwas mit mangelnder Verfügbarkeit von Franken für Gesundheit, Bildung und Infra- würden komplizierter und die Schweizer Verhütungsmitteln zu tun hat. Je länger in struktur eingespart werden könnten. Die Forschung hätte kaum mehr Zugang zu den einem Land junge Frauen durchschnittlich Initiative ins Leben gerufen hat die par- EU-Forschungsprogrammen. Kurz zusam- zur Schule gehen, desto tiefer ist die Ge- teiunabhängige Umweltorganisa t ion Eco- mengefasst: Die Initiative nimmt keine burtenrate. pop. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, «die Le- Rücksicht auf die wirtschaftliche und po bensgrundlagen und die Lebensqualität in litische Situation der Schweiz. Mit der Die Idee von Ecopop lehnt der Kantonal der Schweiz und weltweit auch für kom- starren Begrenzung der Einwanderung ver- vorstand des BGV ab und empfiehlt ein mende Generationen zu erhalten und sich wehrt die Initiative der Wirtschaft zudem Nein in die Urne zu werfen. Bündner Gewerbe 4 /2014 Im Brennpunkt | 19
Der Gesprächspartner auf Augenhöhe für Gewerbe und KMU adlatus ist ein schweiz Ist meine Nach Welche Auswirkungen hat weites Netzwerk von Kom folgeplanung schon die Zweitwohnungs Ini petenz und Erfahrung geregelt? tiative auf meinen Betrieb? Wir sind : – praxiserprobt – schnell verfügbar – erfahren – vernetzt – preiswert 20 erfahrene Führungskräfte aus Die Unternehmensnachfolge ist Nicht nur das Bauhaupt und Bau der Region stellen ihre Erfahrung eine der wichtigsten strategischen nebengewerbe werden die Aus und Kompetenz kostengünstig zur Herausforderung eines Unterneh wirkungen spüren, sondern indirekt Verfügung. mens mit grosser volkswirtschaftli das ganze Gewerbe vom Bäcker cher Bedeutung. über den Metzger bis zum Gastwirt. In unseren Reihen sind Unter nehmer, Banker, Versicherungs Fragen, die jeder sich stellen Es sind alle betroffen ! leute, Juristen oder Gast sollte : ronomen vertreten, welche bereit Fragen, die jeder sich stellen – Welche Möglichkeiten habe ich? sind, gemeinsam mit ihnen sollte : – Wie viel Zeit braucht dieser nach Lösungen zur Sicherung Prozess? – Ist mein Unternehmen in irgend der Zukunft ihres Betriebes – Wie sind die finanziellen Kon einer Art und Weise betroffen? zu suchen. sequenzen? – Wie verändert sich der Markt in – Was ist mein Unternehmen wert? dem ich tätig bin? Wir verstehen uns als der – Ist mein Unternehmen nachfolge – Bin ich darin noch richtig auf Gesprächspartner, mit dem Sie fähig? gestellt? gemeinsam Ihre Zukunft ana – Wer kann mich begleiten und was – Muss ich einen Plan B erstellen, lysieren und gestalten können. kostet es? oder bereits umsetzen? Das nach dem Motto: von Praktiker zu Praktiker Wir von adlatus können Wir von adlatus können mit Ihnen Was wir von adlatus können : – sie als unabhängiger Gesprächs – Marktanalysen erstellen. partner entlasten gemeinsam das – Standortanalysen erstellen. – Coaching und Mentoring Projekt planen, koordinieren und – Strategien entwickeln. – Management auf Zeit vorantreiben. – Liquiditätsprobleme lösen. – Strategieentwicklung und – als Taktgeber wirken. – Businesspläne erstellen. Umsetzungsbegleitung – Spezialisten aus unserem Netz – Sie bei der Umsetzung begleiten. – Situationsanalysen und werk beiziehen. Betriebsorganisation – Nachfolgeregelungen – Businesspläne entwickeln – HRManagement – Unterstützung bei Neugründung Ein erster Schritt kann ein kostenloses, unverbindliches Gespräch mit adlatus Südostschweiz sein. Rolf Temperli Regionalleiter adlatus Südostschweiz Voa la costa sot 24 temperli @ adlatus.ch 7077 Valbella www.adlatussuedostschweiz.ch
Eidgenössische Abstimmung vom 30. 11. 2014 – Nein zur Goldinitiative Der Kampf um das Tafelsilber Nur ein Fundament aus Gold sichere der Dieses Konzept des unveräusserlichen gol Auch die Forderung, das Gold nur noch in Nationalbank dauerhaft eine eigen denen Notgroschens verfängt bei genauem der Schweiz zu lagern, macht wenig Sinn. ständige Handlungsfähigkeit. Mit die- Hinsehen nicht – auch wenn es auf Anhieb 70 Prozent des Goldes der SNB befinden ser Auffassung stehen die Initianten nicht unsympathisch erscheint. sich schon jetzt in der Schweiz. Die restli der Goldinitiative allerdings allein auf chen 30 Prozent liegen in Kanada und in weiter Flur. Nicht ein einziges Mit- « Die SNB muss die Preis Grossbritannien. Das ist für den Fall einer glied im Kantonalvorstand des BGV Krise auch sinnvoll. Die ursprüngliche Be konnte sich für ein Ja erwärmen. stabilität gewährleisten.» fürchtung der Initianten, es würden auch in den USA Goldreserven gelagert, hat sich Mi. Im März 2013 reichten die Initianten Es hätte zunächst verheerende Auswirkun offenbar in Luft aufgelöst. ihr Volksbegehren mit 106 052 gültigen gen auf die Handlungsfähigkeit der Schwei Unterschriften ein. Am 30. November wird zerischen Nationalbank (SNB) und die Auch Kantone dagegen der Souverän das letzte Wort zu den For Volkswirtschaft. Gegenwärtig hält die SNB Eine Annahme des Volksbegehrens würde derungen der Initiative haben. nur 7,5 Prozent ihrer Aktiven in Gold. Die nicht zuletzt die an den SNB-Gewinnen Nationalbank müsste für mehr als 60 Mil partizipierenden Kantone benachteiligen, Kopflose Goldverkäufe ? liarden Franken Gold zukaufen, um die In da Goldreserven keine Zinsen abwerfen Den Anstoss zur Lancierung der Volksini itiative zu erfüllen. Dieses wäre danach und Kursgewinne wegen des Verkaufs tiative gaben die Goldverkäufe, welche die unverkäuflich, dadurch würde die Glaub verbots nicht realisiert werden könnten. Schweizerische Nationalbank (SNB) seit würdigkeit der SNB stark beeinträchtigt. Das Verdikt im Stöckli war denn auch so der Jahrtausendwende vollzogen hatte. Die Bei einer Lockerung der Geldpolitik oder klar, dass nicht einmal abgestimmt werden Nationalbank begann, ihre Goldreserven auch, wenn der Goldpreis fallen würde, musste; kein Mitglied des Ständerates im Umfang von 2590 Tonnen sukzessive zu müsste die Nationalbank zusätzlich Gold hatte für ein Ja zum Volksbegehren gewor veräussern, und zwar rund 1550 Tonnen kaufen, entgegen dem, was eigentlich ihr ben. Chancenlos war die Goldinitiative bis 2008. Auftrag wäre: nämlich, die Preisstabilität auch im Nationalrat. Lediglich 20 Ver Weil parallel zu den Verkäufen der Gold unter Berücksichtigung der Konjunktur zu treter der SVP stimmten ihr zu. Mehr als preis vergleichsweise stark anstieg, spra gewährleisten. Zudem darf nicht unter die Hälfte der eigenen Nationalratsfrak chen die Initianten von einer der kopf schlagen werden, dass Gold nicht mehr die tion übte sich in der Stimmenthaltung. losesten Massnahmen schweizerischer sichere Anlage ist, die sie einmal gewesen Auch der Kantonalvorstand des BGV emp Währungspolitik überhaupt. Mit dem Ver ist. So sank der Goldpreis im Jahr 2013 um fiehlt einstimmig, die Initiative abzu kauf des Edelmetalls zu einem historisch 30 Prozent. lehnen. schlechten Preis sei Volksvermögen in der Grössenordnung von gegen 50 Milliarden Franken sinnlos vertan worden. Für die In itianten ist das Gold der währungspoliti sche Notgroschen. Sie erinnern daran, dass früher der Bundesrat selber – und auch die Nationalbank – immer wieder betont habe, die Goldreserven seien «unverkäufliches Tafelsilber». Drei undurchdachte Forderungen Gegensteuer wollen die Initianten mit einem dreiteiligen Forderungskatalog ge ben: Erstens soll die Nationalbank min destens 20 Prozent ihrer Aktiven in Gold halten müssen. Zweitens dürfen diese har ten Reserven künftig nicht mehr verkauft werden. Und drittens sei das National bank-Gold zwingend in der Schweiz aufzu bewahren. Museo del Oro in Bogotà: Dort ist alles Gold, was glänzt. Bündner Gewerbe 4 /2014 Im Brennpunkt | 21
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