Gleichberechtigung - forum-pfarrblatt.ch

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26. JUNI BIS 9. JULI

                                                                            13 2021

Gleichberechtigung
Schwerpunkt Frauen in der Kirche

Im Jubiläumsjahr «50 Jahre Frauenstimmrecht in der Schweiz»
haben wir die Mitglieder im Bischofsrat gefragt, welche Perspektiven
sie für die Gleichberechtigung von Frauen in der Kirche sehen.
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EDITORIAL

                                                                  ONLINE+        Web

Keine Partys, geschlossene Fitnessstudios,
unsichere Perspektiven: Jugendliche und junge
Erwachsene haben ganz besonders unter den
Einschränkungen durch die Corona-Krise gelitten.
                                                                  Rückblick auf 2020
Langsam zeichnet sich ein Silberstreifen am Horizont ab.          Fakten und Menschen. Auf­
Corona könnte in seinen einschneidendsten Auswirkungen auf        geteilt in diese Kategorien,
unser Leben bald überstanden sein. Wir atmen hörbar auf.          löst «Katholisch Stadt Zürich»
In den Altersheimen wird wieder gelacht, in den Restaurants       anschaulich die Pflichtauf-
werden erneut lustvolle Menüs kreiert – und wir, die wir          gabe eines Jahresberichts.
uns dank Impfung langsam aus dem Homeoffice befreien,             Besonders elegant kommt der
schmieden wieder Reisepläne.                                      «Jahresspiegel 2020» im
                                                                  Web daher: übersichtlich und
Wie aber geht es eigentlich jenen, von denen in den vergan-       schnörkellos – aber auch an­
genen zwei Jahren am wenigsten zu hören war: den Kindern,         regend und visuell gelungen.
Jugendlichen und jungen Erwachsenen? Sie mussten sich
                                                                  Ebenfalls in diesen Tagen
physisch zwar weniger vor einer Corona-Erkrankung fürchten,
                                                                  ist der Jahresbericht 2020
psychisch jedoch hat die Coronakrise die Jugend stark belastet.
                                                                  «Katholische Kirche im
Das unbeschwerte Miteinander in Schule und Freizeit fehl-
                                                                  Kanton Zürich» erschienen.
te vielen Jugendlichen und jungen Erwachsenen, in einer
                                                                  Auch dieser kann im Netz
Phase, in der Freundschaften, Flirts und neue Freiheiten
                                                                  gelesen werden. Hier lässt
von grosser Bedeutung sind.
                                                                  sich im PDF – das auch zum
                                                                  Download bereitsteht –
Die einschränkenden Massnahmen haben zu Einsamkeit,
                                                                  blättern. Auch dieser Jahres­
Schulstress, Unsicherheit auf dem Lehrstellen- und Arbeits-
                                                                  rückblick ist attraktiv bebil­
markt und zu Zukunftsängsten geführt. Seelische Leiden sind
                                                                  dert: Der Fotograf Dominic
noch immer die Folge. Stimmungsschwankungen, Depressio-
                                                                  Nahr hat die Kirche mit
nen bis hin zu Suizidgedanken können sich daraus entwickeln.
                                                                  seiner Kamera durch Corona
                                                                  begleitet.
Wir haben die Risikogruppen und die Wirtschaft mit grossem
Aufwand vor den Folgen von Covid geschützt. Das war richtig.
Genauso wichtig ist es jetzt aber, dafür zu sorgen, dass
                                                                  katholisch-stadtzuerich.ch/
Jugendlichen und jungen Erwachsenen der Start ins Leben
                                                                  katholischer-jahresspiegel
gelingt – Corona zum Trotz!

                                                                  www.zhkath.ch/ueber-uns/
                                                                  publikationen/jahresberichte

                                                                               forum 13 2021    2
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INHALT

                                                  4

                                                                                                                                                                                                                 Foto: Alamy
SCHWERPUNKT

Frauen in der
Kirchenleitung
Wichtige Entscheidungen treffen
in der Katholischen Kirche meist
die Männer. Welche Perspektiven
sehen die Mitglieder des Bischofs-
rats für die Gleichberechtigung
der Frauen in der Kirche?

GLAUBEN HEUTE
                                              25                                                                                                                     FORUM IM FORUM 
                                                                                                                                                                     Leserbriefe
                                                                                                                                                                     Kurznachrichten
                                                                                                                                                                                                           8

   « Wasser symbo-
   lisiert beides,                                                                                                             GOTT UND DIE WELT        27           AUS DEN PFARREIEN

                                                                                                                                                                     KOLUMNE
                                                                                                                                                                                                    9–24
                                                                                                                                                                                                          26
   den Untergang, ja                                                                                                           Bewegung! – Wohin?                    Welt der Religionen
   das Ertränken                                                                                                               In einem Brief an Papst Franziskus    Differenzierungen sind nötig
                                                                                                                               hat Kardinal Reinhard Marx am
   des ‹Alten› wie das
                                                                                                                               21. Mai seinen Rücktritt angeboten.   BOUTIQUE                            29
   Auftauchen und                                                                                                              Mit einer Begründung, die für
                                                                                                                                                                     Kräuter aus dem Kloster
                                                                                                                               weltweites Aufsehen gesorgt hat.
   Ins-Leben-Kommen                                                                                                                                                  Heckenrose

   des ‹Neuen›.»                                                                                                                                                     Schaufenster
                                                      Foto: Wikipedia / Wolfgang Roucka, Erzbischöfliches Ordinariat München

                                                                                                                                                                     7000 Jahre Heilkunst
   Christine Stark in ihrer Kolumne
   «Abtauchen in die Taufe»
                                                                                                                                                                     AGENDA                              31
                                                                                                                                                                     SCHLUSSTAKT                         32
                                                                                                                                                                     Was ich einmal war …
                                                                                                                                                                     Zeno Cavigelli, Psychiatriepfleger

Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 15. Juni 2021

Titel: Silhouette einer Frau in der Kirche.

Foto: Alamy

                                                                                                                                                                                            forum 13 2021    3
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Foto: Wikipedia

                                                                Foto: Wikipedia

                                                                                                                           Foto: Wikipedia
                                                                                              Apostelin Junia
                                   Maria von Magdala                                          (biblisch bezeugt)
                                   (biblisch bezeugt)                                         wird von Paulus im Brief
                                   war als Jüngerin an der                                    an die Gemeinde in Rom
                                   Seite von Jesus und                                        als Apostelin genannt, die
                                   begleitete ihn. Sie wurde                                  mit ihm für den Glauben
                                   zur ersten Zeugin                                          im Gefängnis war. In Über­
                                   seiner Auferstehung                                        setzungen wurde sie lange
                                   und brachte die frohe                                      als männlicher Apostel
                                   Botschaft in Umlauf.                                       wiedergegeben.

                  Frauen in der Kirchenleitung
                  Wichtige Entscheidungen treffen in der Katholischen Kirche bisher meist
                  Männer, denn Entscheidungsmacht ist an die Priesterweihe gebunden.
                  Der neue Bischof von Chur, Joseph Bonnemain, hat zwei Frauen in seinen
                  Bischofsrat berufen. Im Jubiläumsjahr «50 Jahre Frauenstimmrecht in
                  der Schweiz» haben wir alle Mitglieder dieses Rates gefragt, welche Perspektiven
                  sie für die Gleichberechtigung von Frauen in der Kirche sehen.

                                  «Ich plädiere für das Diakonat der Frau»
                                  Brigitte Fischer Züger, Co-Leiterin Stabsstelle Personal

                                  «Es ist doch ein Armutszeugnis, dass es überhaupt       Rollen. Das schwächt die Motivation vieler Theo-
                                  eine Kommission für Frauen braucht», dachte Brigit-     loginnen, sich auf einen Dienst in der Kirche ein-
                                  te Fischer, als sie vor Jahren angefragt wurde, Mit-    zulassen.» Zum Glück gebe es nach wie vor Frau-
                                  glied der bischöflichen Frauenkommission zu             en mit Führungsverantwortung in der Kirche auf
                                  werden, und sagte ab. «Ich möchte auf Augenhöhe         allen Ebenen – wenn auch noch wenige. «Vom sa-
                                  mit den Bischöfen reden.» Brigitte Fischer, die ihre    kramentalen Bereich ist die Frau ausgeschlossen,
                                  Lizenziatsarbeit zur Stellung der Frau in den pau-      weil sie nicht geweiht ist. Deshalb plädiere ich für
                                  linischen und nachpaulinischen Gemeinden ge-            das Diakonat der Frau.» Für die Priesterweihe von
                                  macht hat, hatte sich als junge Pastoralassistentin     Frauen sei die Zeit noch nicht reif und die Weltkir-
                                  und Gemeindeleiterin von Bischof Vonderach die          che nicht bereit. Persönlich wird sie weiterhin
                                  Erlaubnis zum Predigen schriftlich geben lassen.        «Frauen fördern und sie ermutigen, in der Kirche
                                  So konnte sie das spätere Predigtverbot von Bi-         Verantwortung zu übernehmen. Und ich werde im
                                  schof Haas und seinen Nachfolgern nicht ein-            Bischofsrat für die Anliegen der Theologinnen und
                                  schüchtern. Was ihr auffällt: «Die Kirche wird          aller in der Pfarreiseelsorge engagierten Frauen
                                  schwächer. Manche denken, man habe sich zu              des Bistums eintreten. Ich hoffe auf einen guten
                                  sehr geöffnet. Sie wollen in die Vergangenheit zu-      Dialog mit allen Männern und Frauen, die in un-
                                  rück und verweisen Frauen auf ihre traditionellen       serem Bistum einen Dienst ausüben.»

                                  «Muss von Rom entschieden werden»
                                  Luis Varandas, Generalvikar Zürich und Glarus
                                  Frauen spielen in der Kirche eine wichtige Rolle, das   terinnen im kirchlichen Dienst bittet er in diesen
                                  ist Luis Varandas klar. «In Gottesdiensten und der      Fragen um Geduld – im Wissen darum, dass das
                                  Freiwilligenarbeit sind Frauen in der Überzahl.»        «ein schwacher Trost ist». Aber es seien nun ein-
                                  Ohne sie wäre «nur ein Teil von dem möglich,            mal Grenzen gesetzt, «die wir nicht überwinden
                                  was die Kirche ausmacht». Er hat daher Ver-             können, und wenn es für jemanden nicht mehr
                                  ständnis, wenn sich manche Frauen – «nicht              geht, dann muss man die Person ziehen lassen».
                                  alle!», wie er betont – diskriminiert fühlen, weil      Im Generalvikariat Zürich sei vieles schon mög-
                                  wichtige Leitungsfunktionen Priestern – und da-         lich: «Wir versuchen, Charismen, Fähigkeiten,
                                  mit Männern – vorbehalten sind. Seine Mitarbei-         Möglichkeiten zu berücksichtigen und Frauen in

                                                                                                                           forum 13 2021    4
Gleichberechtigung - forum-pfarrblatt.ch
Foto: Wikipedia / Künstler: Andrea Vanni

                                                                                                       Foto: Wikipedia
                                                                         Katharina von Siena                                     Katharina von Zimmern
                                                                         (1347 bis 1380) äusserte                                (1478 bis 1547)
Wiborada von St. Gallen                                                  sich als italienische                                   war Äbtissin des Frau­
(bis 926) lebte selbst-                                                  Mystikerin zu politischen                               münsterklosters in Zürich
bestimmt als Einsiedlerin                                                und gesellschaftlichen                                  und beteiligte sich an den
und eigenständige Inklusin.                                              Fragen. Sie stand im Brief­                             theologischen Diskussionen
Sie starb für ihren Glauben                                              wechsel mit zwei Päpsten,                               der Reformation. Sie über­
als Märtyrerin und wurde                                                 wirkte für friedliche                                   gab das Fraumünster dem
als erste Frau von einem                                                 Lösungen und wurde zur                                  reformatorisch gesinnten
Papst heiliggesprochen.                                                  Kirchenlehrerin erhoben.                                Rat der Stadt Zürich.

     Führungspositionen einzusetzen, überall dort,                         den werden. Deshalb hat er sich auch noch nicht
     wo es nicht von der Weihe abhängig ist.» Alles                        mit der Frage auseinandergesetzt, ob Frauen zu
     andere müsse von Rom, der Weltkirche entschie-                        Priesterinnen geweiht werden sollen.

     «Ich überdenke meine Position»
     Peter Camenzind, Generalvikar Urschweiz
     Frauen seien eine wichtige Inspirationsquelle für die                 diesem Amt möchte.» Auch der Blick in die Kir-
     Kirche und für ihn persönlich, sagt Peter Camenzind.                  chengeschichte zeige: «Man kann Seelsorge und
     Sein eigener Glaube ist geprägt von Frauen, be-                       kirchliches Leben nicht immer hierarchie- und
     gonnen bei seinen Grossmüttern über Chiara Lu-                        regelkonform aufbauen, darum hatten immer
     bich («sie hat mich gelehrt, die Kirche nicht so eng                  wieder Frauen leitende Positionen. Aber es war
     zu sehen und das Priestertum nicht nur von der                        kirchenrechtlich nie gut abgesichert.» Der Kontakt
     Hierarchie her zu denken …») bis zu Gisa Maia,                        mit jungen Priestern, die um ihre Rolle und Iden-
     Exerzitienmeisterin und Gründerin einer Ge-                           tität ringen, hat in ihm aber auch die Überzeugung
     meinschaft, die sich in Brasilien für die Ärmsten                     gestärkt, «dass das Priesteramt für die Kirche wei-
     einsetzt. Diese starken Frauen bewegen etwas in                       terhin wichtig ist». Denn die Beauftragung dazu
     ihm: «Bisher ging ich davon aus, dass Jesus nur                       «kommt von Christus selbst, durch die Weihe». Das
     Männer als Priester wollte, da er die Apostel dazu                    sei ein Geheimnis, «das weiterwirkt in der Kirche».
     ausgewählt hat.» Daher könne die Kirche darüber                       Es dürfe daher nicht sein, dass die Frauenfrage
     gar nicht befinden und «in dieser Frage nicht ein-                    dieses Amt zerstört oder aushöhlt, dass man aus
     fach nach den Forderungen unserer Zeit entschei-                      Frust das Priesteramt abwertet und als nicht mehr
     den». Doch die Erfahrung mit dieser Frauenge-                         nötig ansieht. Von daher – überlegt er – wäre es
     meinschaft in Brasilien lässt ihn diese Position                      vielleicht sogar gut, dass in Zukunft auch Frauen
     überdenken. «Ich halte Ausschau nach Hinweisen,                       zu Priesterinnen geweiht werden – um die sakra-
     ob Jesus in dieser Zeit vielleicht auch Frauen in                     mentale Berufung der Kirche zu schützen.

     «Nicht dem Mann nachrennen»
     Donata Bricci, Kanzlerin                                                                                                    Ökumenische Aktion
     Die Wertschätzung, das Hören aufeinander ist für                      Geduld, viel Gebet, da bin ich überzeugt, und die     «Helvetia predigt!»
     Donata Bricci ganz wichtig, und sie spürt ein ech-                    Offenheit der Herzen.» Das Priestertum der Frau       Am 1. August 2021
     tes Interesse an ihrer Meinung im Bischofsrat.                        würde ihrer Meinung nach das Problem nicht lö-        predigen Frauen in Kirch­
     «Beim Thema Frau habe ich den Eindruck, dass                          sen: «So rennen wir nur dem Mann nach. Für            gemeinden: Pfarreien
     da in der Kirche etwas stehen geblieben ist. Da                       mich wäre es interessanter, zu sehen:Was ist jetzt    sind eingeladen, eine
     könnte die Kirche sich viel mehr trauen, etwas zu                     die Rolle der Frau, ihr Wesen, ihre Aufgabe, die      Theologin bzw. Pfarrerin
     tun.» Dabei möchte sie das «Spezielle in der Frau,                    Gott ihr auch anvertraut hat.» Sie nimmt aber         zur Predigt zu engagieren.
                                                                                                                                 Diese sind wiederum
     auch in der Kirche», herausfinden, denn sie habe                      wahr, dass es Frauen gibt, die Priesterin werden
                                                                                                                                 eingeladen, bewusst das
     eine «Aufgabe, die eine andere ist als die vom                        möchten. Allerdings habe die Kirche in diesem
                                                                                                                                 Wort zu ergreifen.
     Mann, die wir aber eigentlich noch nicht ent-                         Punkt ja abschliessend mit Nein entschieden.
     deckt haben». Das Komplementäre liegt ihr am                          Trotzdem bewegt sich etwas in ihrem Herzen:           Zum Geburtstag der
     Herzen: «Dass Mann und Frau sich wirklich er-                         «Die Hierarchie in der Kirche bedeutet eigent-        Schweiz, im 50. Jahr,
     gänzen. Ergänzen heisst nicht, dass einer besser                      lich Verantwortung und Dienst; nicht immer wird       seit Frauen das Wahl­
                                                                                                                                 recht haben.
     ist als der andere.» Sie glaubt nicht an den Ge-                      sie so gelebt.» Für sie ist es keine Abwertung als
     schlechterkampf, im Gegenteil: «Es braucht viel                       Frau, wenn sie nicht Priesterin werden kann.          www.frauenbund.ch

                                                                                                                                       forum 13 2021    5
Gleichberechtigung - forum-pfarrblatt.ch
Foto: Wikipedia / Künstler: Rubens

                                                                    Foto: Wikipedia

                                                                                                                              Foto: Keystone / Brigitte Friedrich
                                     Teresa von Ávila                                       Sojourner Truth
                                     (1515 bis 1582) war eine                               (1797 bis 1883) wurde in den
                                     spanische Theologin, Ordens-                           USA als Sklavin geboren und
                                     gründerin und Visionärin,                              kämpfte zunächst für ihre eige­
                                     deren theologische und                                 ne Freiheit, konvertierte zum
                                     spirituelle Schriften Reich­                           Christentum und zog als Wan­
                                     weite und Wirkung bis in                               derpredigerin umher. Als erste
                                     die Gegenwart haben. 1970                              schwarze Aktivistin stellte sie
                                     wurde sie als erste Frau zur                           eine Verbindung zwischen
                                     Kirchenlehrerin erhoben.                               Frauen- und Sklavenrechten her.

                                     «Frauen sollen Leitungsaufgaben übernehmen»
                                     Bischof Joseph Bonnemain ist «offen für Entwicklungen»,
                                     handeln möchte er nur in Einheit mit der Gesamtkirche.

                                     Wo und in welchen Verantwortungen sehen Sie         tigen und muss abwägen, welche Folgen eine
                                     Frauen in der katholischen Kirche?                  Veränderung mit sich bringt. Aber ich will mich
                                     Bischof Bonnemain: Frauen nehmen bereits di-        nicht verstecken oder billige Ausreden suchen.
                                     verse Leitungsaufgaben in der Kirche wahr. In       Ich sehe die offenen Probleme bezüglich der
                                     Chur habe ich als Bischof Frauen in die Bis-        Frauen in der Kirche und meine einzige Macht
                                     tumsleitung berufen. Auch in Zürich und ande-       besteht darin, meine Erfahrung und meine
                                     ren Bistumsregionen nehmen sie schon längst         Überzeugung überall dort einzubringen, wo ich
                                     pastorale Führungsaufgaben wahr.                    das als Bischof tun kann. Das ist die Macht, die
                                         In der katholischen Kirche ist so viel in Be-   ich habe. Nicht mehr, nicht weniger. Aber inner-
                                     wegung wie schon lange nicht mehr. Für Ent-         halb des Bistums werde ich sehr wohl darauf
                                     wicklungen bin ich sehr offen. Aber ich werde       achten, dass vermehrt auch Frauen kirchliche
                                     als Bischof immer in Einheit mit der Gesamtkir-     Führungsverantwortung übernehmen.
                                     che handeln. Veränderungen in der Weltkirche
                                     brauchen Zeit und strapazieren oftmals die Ge-      Es gibt Frauen, die sich zum Priesteramt berufen
                                     duld, weil sie lange dauern.                        fühlen und auch dazu, Verantwortung und Leitung
                                         Katholisch-Sein bedeutet auch, dass alle,       in der Kirche zu übernehmen. Welche Perspektive
                                     jede Frau und jeder Mann, berufen sind, Mitver-     haben diese Frauen in Ihren Augen?
                                     antwortung zu tragen – ohne Unterschied zwi-        Bonnemain: Ich kenne viele Frauen, die ihrer Be-
                                     schen den Geschlechtern. Es ist klar, dass unse-    rufung folgen und in verschiedenen Aufgaben
                                     re Kirche heute bezüglich der Gleichstellung        und in verantwortlichen Positionen segensvoll in
                                     von Frauen ein Glaubwürdigkeitsproblem hat.         der Kirche wirken. Schliesslich ist für eine Füh-
                                     Viel zu lange hatten Frauen kaum Zugang zu          rungsperson nicht das Geschlecht entscheidend,
                                     Leitungsaufgaben. Wenn wir das Katholisch-          sondern menschliche Reife, die Fachkompetenz,
                                     Sein wirklich ernst nehmen, muss das auch           die Erfahrung und ideologiefreie Besonnenheit.
                                     Konsequenzen in diesen Fragen haben. Wir sind       Viele Seelsorgerinnen empfinden es dennoch als
                                     mitten in einem Prozess. Manches hat sich be-       diskriminierend, dass sich in der Frage der Wei-
                                     reits geändert, anderes wartet noch auf eine        he nichts geändert hat. Das ist mir schmerzlich
                                     gute und für alle akzeptable Lösung. Hier wird      bewusst. Für mich ist auf jeden Fall wichtig, dass
                                     die Vertiefung der Synodalität, welche der Papst    Frauen selbstbewusst die leitenden Aufgaben in
                                     entschlossen anregt, neue Perspektiven zeigen.      der Kirche wahrnehmen, die auch ohne Weihe
                                                                                         möglich sind. Auf nationaler Ebene versucht der-
                                     Haben Sie als Bischof Macht, zugunsten von          zeit auch die Schweizer Bischofskonferenz, mit
                                     Frauen in der Kirche etwas zu verändern? Und        den Frauen den Erneuerungsweg der Kirche in
                                     werden Sie auch etwas zugunsten der Rechte von      der Schweiz zu gestalten. Auch hier hoffe ich,
                                     Frauen in der Kirche verändern, und wenn ja was?    dass der Heilige Geist uns Männern und Frauen
                                     Bonnemain: Als Bischof von Chur kann ich nicht      den Weg weist und Glaubensmut gibt, miteinan-
                                     die Gesamtkirche verändern oder Entscheide          der vorwärtszugehen.
                                     fällen, die von der Gesamtkirche nicht mitgetra-
                                     gen werden. Ich bin eingebunden in die Weltkir-
                                     che, habe 2000 Jahre «sensus fidelium» – die
                                     Überzeugungen der Gläubigen – zu berücksich-

                                                                                                                          forum 13 2021    6
Gleichberechtigung - forum-pfarrblatt.ch
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                                                                                           Foto: Keystone
Dorothee Sölle                                        Gertrud Heinzelmann                                                Martha Brun
(1929 bis 2003) war                                   (1914 bis 1999) war Schweizer                                      (1940 bis 2015) leistete als
deutsche evangelische                                 Rechtsanwältin und Frauen-                                         ehemalige Menzinger Schwester
Theologin, Feministin                                 rechtlerin. Sie engagierte sich im                                 und spätere Pfarreileiterin
und Dichterin, die sich                               Zentralvorstand des Schweizeri­                                    während der Churer Amtszeit
in ihrem Schreiben, Reden                             schen Verbandes für Frauen­                                        von Wolfgang Haas als Bischof
und Handeln aktiv in                                  stimmrecht und forderte 1962                                       öffentlich Widerspruch. Für
der Friedens-, Frauen-                                beim II. Vatikanischen Konzil die                                  ihre loyale Opposition wurde
und Umweltbewegung                                    Gleichstellung der Geschlechter                                    sie mit dem Herbert-Haag-Preis
engagierte.                                           und die Frauenordination.                                          ausgezeichnet.

     «Kirche hat keine Vollmacht, Frauen zu weihen»
     Andreas Fuchs, Bischofsvikar

     «Ich verstehe, dass Frauen die volle Verantwortung      Es sei ein Dienst, und auch Männer könnten sich
     übernehmen möchten, sie sind voll ausgebildet und       die Priesterberufung nicht selber geben, der Bi-
     als Gemeindeleiterinnen müssen sie den Kopf             schof müsse diese bestätigen.
     hinhalten, wenn etwas nicht gut läuft. Ich begrei-          «Warum hat Jesus nur Männer als Apostel ge-
     fe, dass das Unzufriedenheit schafft und frustrie-      nommen? Warum wählten die ersten Christen sie-
     rend ist, das passiert allerdings genauso Männern,      ben Diakone? Die ganze Kirchengeschichte hat
     die Laientheologen sind.» Andreas Fuchs formu-          sich an das Beispiel von Jesus gehalten und Män-
     liert sorgfältig, sucht nach den richtigen Worten. Er   ner zu Priestern geweiht, darum fühlen wir uns
     möchte nicht verletzen, umkreist das Thema und          verpflichtet, daran festzuhalten.» Was sagt er zu
     fragt ganz grundsätzlich: «Gott hat Mann und Frau       Maria Magdalena, von Papst Franziskus 2016 in
     geschaffen. Was ist das Mannsein im Tiefsten, und       den Rang einer Apostelin erhoben, die seither am
     was das Frausein?» Auch findet er, man solle nicht      22. Juli ihren eigenen Festtag im Kirchenjahr hat?
     nach der Macht fragen, sondern um was es in der         «Das ist ein Zeichen, dass man auch ohne Amt gro-
     Kirche im Tiefsten gehe: «Die Grössten im Him-          sse geistige Vollmacht haben kann.» Wie Johannes
     melreich sind nicht die Amtsträger, sondern die         Paul II. gesagt und Papst Franziskus bestätigt hat,
     Heiligen.» Warum also am Amt hängen, fragt er           habe die Kirche «keinerlei Vollmacht, Frauen die
     sich. «Ich finde das gar nicht so erstrebenswert.»      Priesterweihe zu spenden».

     «Bischofskonferenz soll mit einer Stimme reden»
     Urs Länzlinger, Co-Leiter Stabsstelle Personal

    Gemeindeleitungen von Frauen und Männern hätten          ohne zu polarisieren. Ein zu beachtendes Argu-
    in Zürich eine 40-jährige Tradition, betont Urs Länz-    ment sei Maria Magdalena, die von Papst Franzis-
    linger: «mit der bischöflichen Missio und in part-       kus als Apostelin aufgewertet wurde und als Erste
    nerschaftlicher Zusammenarbeit mit den pries-            das Evangelium verkündet habe. Somit sei in der
    terlichen Pfarradministratoren». Ausserdem gäbe          Tradition der Kirche schon enthalten, was nun
    es qualifizierte Theologinnen in Leitungspositio-        heute noch mit der Hilfe vom Heiligen Geist ent-
    nen im Generalvikariat und als Fach- und Dienst-         wickelt werden müsse. «Im Rahmen des weltwei-
    stellenleiterinnen. «Kolleginnen und Kollegen in         ten synodalen Prozesses wäre es wichtig, wenn die
    Deutschland staunen darüber, denn dort beginnen          Schweizer Bischofskonferenz mit einer Stimme zu
    sie erst seit Kurzem gezielt damit, Frauen in füh-       diesem Thema in Rom vorstellig würde», meint er,
    renden kirchlichen Positionen einzusetzen.»              «so wie damals, als in den Schweizer Bistümern
        Auf Bistumsebene möchte er gerne ein Men-            Pastoralassistenten und -assistentinnen einge-
    toringprogramm vorschlagen, das Frauen in und            führt wurden.» Es gebe viele gute Theologinnen an
    für Leitungspositionen fördert und stärkt. Was die       wichtigen Posten, «diese guten Erfahrungen der
    Weihe von Frauen betrifft, möchte er mit dem neu-        Schweizer Ortskirchen sollten die Schweizer Bi-
                                                                                                                             Persönliche Kommentare
    en Bischof in den laufenden Prozess einsteigen,          schöfe in Rom als Erfahrungsschatz einbringen».
                                                                                                                             zum Thema Gleichbe­
                                                                                                                             rechtigung für Frauen in
                                                                                      Beatrix Ledergerber / Veronika Jehle
                                                                                                                             der Kirche von Beatrix
     Kein Kommentar                                                                                                          Ledergerber, Veronika
                                                                                                                             Jehle und Thomas Binotto
     Jürg Stuker, ab 1. Juli 2021 Generalvikar für Graubünden
                                                                                                                             finden Sie unter
     Jürg Stuker will vor seinem Amtsantritt keine Medienanfragen beantworten.                                               www.forum-pfarrblatt.ch

                                                                                                                                  forum 13 2021    7
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FORUM IM FORUM

Katholische Kirchgemeinde Winterthur                                                                                            Caritas Zürich

                                                                                                                                Hilfe in Pandemie
Defizit in Winterthur                                                                                                           Caritas Zürich schliesst das Jahr 2020 mit
Die katholische Kirchgemeinde Winterthur                                          rund 316 300 Franken aufgewendet              einem Überschuss von rund 460 000 Fran-
– die grösste im Kanton Zürich – schliesst                                        worden: zwei Drittel für Projekte im          ken ab – auch dank erhöhter Spendenbe-
mit einem Defizit von rund 1,5 Millionen                                          Ausland, ein Drittel für Projekte im In-      reitschaft der Bevölkerung. Caritas Zürich
Franken ab. Die Teilnehmenden der                                                 land, davon vor allem Unterstützungs-         hat während des Lockdowns Einkaufs-
römisch-katholischen Kirchgemeinde                                                beiträge in Winterthur und Umgebung.          gutscheine und Hygienemasken abgege-
Winterthur genehmigten am 1. Juni die                                             Im Rahmen der Erneuerungswahlen               ben, gefolgt von weiteren Gutschein-Ak-
Jahresrechnung 2020. Sie schliesst bei                                            sind für die Amtsdauer 2021 bis 2024 in       tionen. Zudem stärkte sie durch die un-
einem Aufwand von 14 208 304 Franken                                              ihrem Amt bestätigt worden: Marcus            komplizierte Vermittlung von Tablets und
und einem Ertrag von 12 631 113 Fran-                                             Scholten für die Pfarrei St. Ulrich, Mi-      Laptops auch die digitale Teilhabe – für
ken mit einem Aufwandüberschuss in                                                chael Weisshar für die Pfarrei St. Mari-      Armutsbetroffene von zentraler Wichtig-
der Höhe von 1 577 191 Franken ab. Das                                            en sowie Zeljko Calusic für die Pfarrei       keit. Als spezifische Überbrückungshil-
unerwartete Defizit erklärt sich in ers-                                          St. Laurentius. Ausserdem wurde der           fen wurden Mieten oder Krankenkassen-
ter Linie durch die Steuereinnahmen,                                              Revision der Kirchgemeindeordnung             prämien von Working Poor oder Kleinst-
die markant tiefer ausfielen. Für die                                             der römisch-katholischen Kirchge-             unternehmern/-innen finanziert.         pd

kirchliche Entwicklungshilfe sind 2020                                            meinde Winterthur zugestimmt.        pd      www.caritas-zuerich.ch/zahlen

  forum 11/2021

  «Segen für queere Paare»
                      Die mediale Aufmerksam-              29. MAI BIS 11. JUNI

                                                                 11 2021                  Bischof Huonder scharf zurechtgewiesen und
                      keit, die die Segnung von                                           dazu aufgefordert, das Bistum Chur zu verlas-
                      homosexuellen Paaren im                                             sen. Fast sieben Jahre später geht jetzt der Zür-      Sie haben etwas in
                      Pavillon am Platzspitz er-                                          cher Theologe Meinrad Furrer mit der Seg-              unserem Heft gelesen,
                      regte, erinnert drastisch                                           nung von homosexuellen Paaren das gleiche              zu dem Sie Stellung
                      an den Fall des Pfarrers                                            Wagnis ein und muss zu seinem Leidwesen zur            nehmen wollen?
                      W. Bucheli in Bürglen.                                              Kenntnis nehmen, dass sich in der Zwischen-
   Wahl durch Los
                                                                                                                                                 Schreiben Sie uns!
                      Dieser hatte im Oktober
   Interview Wichtige Ämter gerecht vergeben

   Das Ökonomenpaar Margit Osterloh und Bruno S. Frey
                                                                                          zeit in der offiziellen katholischen Kirche
                      2014 ein lesbisches Paar                                            bezüglich des Umgangs mit der Homosexua-
   propagiert zusammen mit anderen Wissenschaftlern

                                                                                                                                                 Grundsätzlich werden
   die Erneuerung eines bewährten Wahlverfahrens.

  für den gemeinsamen Lebensweg gesegnet,                                                 lität eigentlich nichts verändert hat, obwohl          nur Zuschriften
  weil er ganz offensichtlich die Meinung von                                             Nächstenliebe und Toleranz auch gegenüber              veröffentlicht, die sich
  Papst Franziskus teilte, dass jede und jeder in                                         lesbischen oder schwulen Paaren eigentlich             direkt auf den Inhalt
  der Kirche einen Platz haben müsse und dem-                                             unabdingbar zu den Grundlagen des Christen-            des forums beziehen.
  zufolge auch den Segen der Kirche beanspru-                                             tums gehören.
  chen dürfe. Dafür wurde er vom damaligen                                                                                   Edwin Wirz Hinwil   Die Redaktion

  forum 12/2021

  «Katholische Kirche verschärft ihr Strafrecht»
                     Ich beziehe mich auf die                                             tierenden Exkommunikation für den Bischof
                                                               12. BIS 25. JUNI

                                                                 12 2021

                     verbotene Sakramenten-                                               und die Frau werden eigene Glaubensbrüder
                     spendung im revidierten                                              und Glaubensschwestern gedemütigt und er-
                     CIC: Ganz allgemein wird                                             presst und die Würde von katholischen Frau-
                     einmal mehr die Würde                                                en wird einmal mehr mit Füssen getreten.
                     von Menschen im Namen                                                Sollte dies wirklich so im CIC zu Papier ge-
   Hoffentlich …
                     der römisch-katholischen                                             bracht werden, werde ich niemanden mehr
                     Kirche mit Füssen getre-
   Hintergrund Begegnung mit Flüchtlingen

   Am 20. Juni begehen die Kirchen den Flüchtlings-
                                                                                          am Kirchenaustritt aus der römisch-katholi-
   sonntag. Wir sind in der Notunterkunft Adliswil jenen

                     ten. Mit der Aufnahme im                                             schen Kirche hindern.
   Menschen begegnet, um die es geht.

  CIC der schwerwiegenden Straftat, wenn ein
  Bischof eine Frau weiht, und der daraus resul-                                                             Nadja Eigenmann-Winter Theologin

                                                                                                                                                        forum 13 2021    8
Gleichberechtigung - forum-pfarrblatt.ch
GLAUBEN HEUTE
                                   GLAUBEN HEUTE

                         Glaubens-Perspektiven ➜ Überall Krise
                                 Glaubens-Perspektiven ➜ Taufe
               Nadja
              Nadja   Hoffmann
                    Hoffmann

                                                                                                                                         Manche ziehen sich in solchen Kris
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                                                                                                                                         situationen zurück, sie reden kaum
                                                                                                                                         gar nicht über die Belastungen. Man
                                                                                                                                         finden dann Worte für ihre Krise, w
                                                                                                                                         sie für sich selbst Klarheit haben und
                                                                                                                                         schieden sind. Andere wiederum br
                                                                                                                               Die teilschen
                                                                                                                                          grossen     Differenzen
                                                                                                                                                   Menschen,        mitzwischen
                                                                                                                                                                           denen sie re
                                                                                                                               den vierkönnen,
                                                                                                                                          Evangelien      fallen  allerdings
                                                                                                                                                      sie kämpfen, sie wehren   zu sich
                                                                                                                               minimalen Unterschieden zusammen,
                                                                                                                                         ringen mit den Veränderungen. Wie
                                                                                                                               sobald sie von Jesu Taufe erzählen.
                                                                                                                                         andere Menschen fühlen sich geläh
                                                                                                                               Übereinstimmend berichten sie von der
                                                                                                                                         werden starr und können sich nicht
                                                                                                                               Erscheinung einer Taube über Jesus
                                                                                                                                         der Veränderung
                                                                                                                               und stellen     ihn nach seiner    auseinandersetzen.
                                                                                                                                                                       Taufe als
                                                                                                                               «Gottes Verhaltensmöglichkeiten
                                                                                                                                         Sohn» vor. Geschah dies durch         sind vielfä
                                                                                                                                         mit   denen      sich   Menschen
                                                                                                                               eine Stimme aus dem Himmel, wie Mat-              in Krisen
                                                                                                                                         stabilisieren
                                                                                                                               thäus, Markus        und Lukasversuchen.       Leider gib
                                                                                                                                                                     berichten?

                                 Abtauchen in die Taufe                                                                        Oder bezeugte      es  nur  der  Täufer,
                                                                                                                                         auch behindernde und schädigende
                                                                                                                               Johannes-Evangelium           nahelegt?
                                                                                                                                                                          wie  das

                         Wende-Zeiten fordern Bewegung
                     Ein nackter Säugling, festlich gekleidete Untertauchen und Auftauchen: Die Die Variante mit der Stimme fasziniert
                                                                                                                                         rianten im «Krisenprogramm». Wic
                                                                                                                                         aber ist zu wissen, dass diese Ver
                                                                                                                                         tensweisen – ob hilfreich oder mühsa
                     Erwachsene, eine grosse Plastikwanne: erste Episode aus Jesu Leben, die in al- mich. Wie sie wohl geklungen hat: don-
                     Ohne Vorwarnung, mitten im Leben – und sen über längere Zeiten, «Wende-Zei- einen Versuch darstellen, mit sehr be
                     Die Fotos von orthodoxen Taufen ha- len vier Evangelien überliefert wird, nernd, flüsternd, singend? Vor allem
                    Manchmal
                     dann           geniesse ichdreht
                            die Diagnose.Alles        es, am     Morgen
                                                              sich, Panik ten»  die mir      etwassievor
                                                                                       müssten             AugenImhalten,
                                                                                                        heissen.       psycholo-das tenden Situationen umzugehen.
                     ben sich mir eingeprägt. Zu sehen wa- ist seine Taufe im Jordan. Vorher bie- aber hat die Stimme kein Geschlecht,
                    noch
                     kommt
                     ren sieein   wenig
                               auf,
                               vor         im scheint
                                    zugleich
                                     nunmehr    Bett
                                                  zehnzuJahren
                                                            liegen
                                                           die  Weltimund       mich Evangelium
                                                                       stilltet gischen
                                                                                jedes   – bewusst      oder
                                                                                            Sinn sprecheneinenunbewusst      –nicht
                                                                                                                 wir von einer
                                                                                                                 eigenen         be- einmal indirekt schreibt sie Gott
                    nach
                     zu    dem    Aufwachen
                        stehen. Oder
                     Stadthaus                     einen
                                         auch:Ausstellung
                                   in einer                Traum
                                                  Schon länger        wei-      schäftigt.
                                                                                Krise, wenn
                                                                    ist die«Vorspann»:
                                                                 über                         Doch
                                                                                           Am wir    auch   bei anderen,
                                                                                                      in Umbruchsituationen
                                                                                                 philosophischsten           ange-       In Krisen
                                                                                                                        ist ein Geschlecht          zu.sind    wir gezwungen,
                                                                                                                                                         Sie sagt   weder «Ich uns e
                    ter  zu träumen,
                     Beziehung
                     «Ostkirchen    leer,  der mich
                                          emotions-
                                     in Zürich».    Die in
                                                         und  der
                                                         Bilder     Nachter im
                                                                kontakt-
                                                                   von          nehmen
                                                                                und          Träumen, stellegeraten,
                                                                                        Veränderungsprozessen
                                                                                    Johannes-Evangelium           ich mir    gerne
                                                                                                                               bin dein Veränderung
                                                                                                                          stecken,       Vater» noch «Ich     zubinstellen,   die wir (me
                                                                                                                                                                     deine Mut-
                    berührt
                     arm,   nurhat.
                     christlichen    Im  Halb-Zustand
                                  Diskussionen
                                      Migrantinnen    undund   zwischen
                                                                 Mig- erstdie
                                                             manchmal                Frage,
                                                                                     wir
                                                                                 in Vers  nichtwas
                                                                                                 oder
                                                                                          29 tritt   siekaum
                                                                                                   Jesus mit  mir  und
                                                                                                               steuern
                                                                                                         als Person   auf,meinem
                                                                                                                          können,        nicht selbst
                                                                                                                               ter», sondern      «Du bist gewählt
                                                                                                                                                               mein haben.
                                                                                                                                                                        geliebter Umso w
                     ranten
                    Schlafen
                     ein      ausverbindet
                          Streit   Nordafrika,
                                 und    Wachen  diedem  Nahen
                                                     fällt
                                                    beiden. esBis  Os-
                                                                 mir   zu-undwenn
                                                                     einer        zwar wir
                                                                                Alltag   direkt
                                                                                              unszu
                                                                                          zu tun      seiner Taufe.
                                                                                                   haben.
                                                                                                   ohnmächtig      undAm       Sohn». Jesus
                                                                                                                         der Situ-               wird
                                                                                                                                         tiger ist   es,als   «Sohn»
                                                                                                                                                          gerade    dann insinVer-
                                                                                                                                                                                Bewegun
                     ten und
                    weilen
                     von        Osteuropa
                               leicht,
                           beiden             führtenam
                                          bewusst
                                       auszusprechen    vor Traumge-
                                                               Augen,Ichtrockensten
                                                              wagt:             ationAus    fängt
                                                                                           der      das fühlen,
                                                                                                         Markus-Evan-
                                                                                                Schlafforschung
                                                                                        ausgeliefert              wennweiss    hältnis
                                                                                                                                mit gesetzt
                                                                                                                           wirman        bleiben,  zu sich
                                                                                                                                                       Gott, dessen
                                                                                                                                                               mit dieser StimmeVeränder
                     wie  kurzsichtig
                    schehen
                     kann nicht          es
                                anzuknüpfen  ist,
                                   mehr, ich mag  nur
                                                    undvon   «katho-
                                                         dieses
                                                       nicht   mehr.        gelium   an,  mit
                                                                                längst, dass
                                                                    «fort- unseren             einer  knappen    Vorstel-
                                                                                                 im Schlaf Verhaltens-
                                                                                              gewohnten       wichtige Prozes- mehr
                                                                                                                                und auseinanderzusetzen undei-die Rea
                                                                                                                                      ist als  das,   was   wir   uns   unter
                     lisch» und «reformiert» zu sprechen. lung des Täufers, die schon in Vers 9 nem Vater und unter einer Mutter vor-
                    zusetzen». Leider sind meine Träume Verarbeitungsmustern    se ablaufen. Das betrifft          jedoch
                                                                                                               nicht  mehrnicht
                                                                                                                              wei- anzunehmen. In der christlichen Tr
                     Das dreimalige Eintauchen in ein Tauf- ohne Umschweife in die Taufe Jesu stellen.Wenn Gottes Stimme erklingt, ist
                    nicht   immer     angenehm.       Kürzlich       hatte      nur   den    Geist,  denn    auch   das  Immun-
                     Derzeit ist so viel von «Krise» die Rede: terkommen. Es braucht Kraft, die Ver- tion wird diese Bewegung «Umke
                     becken ist um einiges intensiver als das mündet. Ganz anders beginnen die sie grösser als unsere Vorstellungen, ja
                    ich  – wieder einmal
                     Beziehungskrise        und–Umweltkrise
                                                    einen Albtraum.             system wird
                                                                      und änderung                 aktiviert
                                                                                               wirklich    zu und   Abwehrzel-
                                                                                                               realisieren      und genannt:  Für uns   Ich Eltern
                                                                                                                                                              änderegilt  die das     natür
                                                                                                                                                                               Richtung,
                     blosse Benetzen der Stirn mit zuweilen Evangelien von Matthäus und Lukas sie schwappt über aus dem Himmel, so
                    Meine     Tochter
                     Coronakrise
                     homöopathisch     undfielWirtschaftskrise
                                          wenigenin meinem
                                                      Wassertrop- Traum         len    werden gebildet.
                                                                      undmit anzunehmen,
                                                                                  ausführlichen      es braucht
                                                                                                     GeschichtenWährend
                                                                                                                      Mut, neue
                                                                                                                     über      dem dasauch,
                                                                                                                               wie       veränderedass mich,
                                                                                                                                            Taufwasser    sich   die  Traum-Themen
                                                                                                                                                                   während
                                                                                                                                                              überschwappen      ich mich
                    beim   Klettern
                     Glaubenskrise      vom
                                         und  Balkon     und
                                                psychische      blieb
                                                                Krisen  re-
                                                                          –     Schlafen
                                                                                Schritte    zuwird   vor
                                                                                                 wagen    allem
                                                                                                          –  und   aber
                                                                                                                   meist  der   Tag
                     fen. Ein solches Untertauchen erinnert die Geburt Jesu. Seine Taufe als Er- kann, wenn ein Mensch, sei dieser ein istwie
                                                                                                                           wissen       den
                                                                                                                                         wege.  Lebensumständen
                                                                                                                                                   Meiner     Erfahrung       immer
                                                                                                                                                                              nach       da
                    gungslos
                     fast zu viel,
                     an die       am   Boden
                                   denke
                             biblischen           liegen.der
                                            ich. «Krisis»
                                           Ursprünge         InTaufe
                                                             ist  diesem
                                                                 ein            verarbeitet,
                                                                                wir
                                                                     Wortwachsener            Wirwerden
                                                                                      auch:kommt    haben     Situationen
                                                                                                             gar  keine andere
                                                                                                        vergleichsweise         und verändern.
                                                                                                                               Säugling  Krisen
                                                                                                                                           oder eine       Dochnicht
                                                                                                                                                     zentral,
                                                                                                                                                         erwachsene ein Thema
                                                                                                                                                                          Person,    wird m
                                                                                                                                                                            zu verstumm
                    Moment
                     aus
                     aus dem     wachte ich
                          dem Altgriechischen
                                jüdischen        auf…und meintDas
                                             Reinigungsbad.                     Ereignisse
                                                                    «Ent-spät:Wahl.             abgearbeitet
                                                                                         In diesem
                                                                                   bei Matthäus     undSinn      und
                                                                                                             haben
                                                                                                          Lukas        Gelerntes
                                                                                                                      vermutlich
                                                                                                                  jeweils               (wie
                                                                                                                                         nichtsicher
                                                                                                                               ganz untertaucht.           viele Eltern
                                                                                                                                                  zu vereinzeln,             ebenfalls)
                                                                                                                                                                         nicht   zu erstarw
                     Wasser
                         Es ist
                     scheidung,symbolisiert
                                   ein         beides,Wendung».
                                         unangenehmes
                                    entscheidende       den Unter-
                                                                 Gefühl, Inim 3.alle
                                                                                im Kapitel.
                                                                                      von unsLukas
                                                                                     Gedächtnis      erzählt
                                                                                                 bereits      sogarerlebt.
                                                                                                       verankert.
                                                                                                           Krisen    noch
                                                                                                                     Dabei wird auch     Sondern: in denmich Träumen
                                                                                                                                                                zu bewegen. noch länger
                     gang,
                    genau   ja
                             zudas  Ertränken
                                 wissen,    dass  des
                                                   es «Alten»
                                                       nur
                     der Medizin ist «Krise» die sensibelste,ein glei-
                                                                  Traum     von Geburt
                                                                                sozusagen und   Ergehen
                                                                                                der       Johannes'
                                                                                                      geistige         des
                                                                                                                Kurzzeit-Spei-          gleiten:
                                                                                                                                            Christine die
                                                                                                                                                      Stark Angst,    dass    einem me
                                                                                                                                                             Bibelwissenschafterin
                     chermassen
                    ist  – und doch
                     gefährlichste    wie  das
                                          Ausdruck
                                      Phase       Auftauchen
                                               in einemeiner      und
                                                                   realen Um
                                                           Krankheits-      Täufers    und
                                                                                cherKrisen   verknüpft
                                                                                       geleert,zu damit   diesen   schon
                                                                                                          der nächste
                                                                                                      bewältigen    gibtTages wie-                und Pfarrerin in der reformierten
                                                                                                                                drei Kinder etwas zustösst. Gottlob w
                     Ins-Leben-Kommen des «Neuen».                          pränatal mit Jesus.                                                      Kirchgemeinde Zürich Witikon
                    und   gegenwärtigen
                     verlauf,  der entscheidendeAngst.Wendepunkt.
                                                         Aber es sind zentrale  der frisch     aufgenommen
                                                                                            Muster:    «Kampf»werden         kann. ich, dass ein
                                                                                                                   und «Flucht»                              solcher
                                                                                                                                                          Helga          Traum Professor
                                                                                                                                                                 Kohler-Spiegel     «nur» e
                    bei mir häufig gerade die eher unange- undDass                           sich der Schlaf
                                                                                      «Erstarrung»,             im Leben
                                                                                                        im Englischen         stark Projektion
                                                                                                                           heissen                Human-meiner       Ängste und nicht
                                                                                                                                                            und Bildungswissenschaften    a
                    nehmen
                     Schön wäre  oder    bedrückenden
                                     es, wenn     es nur einTräume,
                                                                 Wende- sie     verändern
                                                                                     «fight orkann,
                                                                                                  flightwissen    insbesondere
                                                                                                          or freeze».    Vermut- Blick in die              Zukunft ist!
                                                                                                                                                        Pädagogischen     Hochschule Vorarl
                     Punkt    wäre.
                     im echten Leben  Oft  aber    erfassen     uns   Kri-      lich  kennen       wir  alle  Elemente      davon:                         Psychotherapeutin     und Supervi

                         Kopf Auch die Architektur alter Tauf­    Herz Manche Orthodoxen steigen zur       Hand So schön ein gemeinsamer
                         becken oder Baptisterien enthält         Erinnerung an Jesu Taufe im Januar       Zoobesuch ist, wie wäre es, als Patin
                         im echten Leben
                         regelrechte  Tauftheologien. Interessan­ in den Zürichsee. Wem  das  zu kalt ist, oder Pate das nächste Mal stattdessen
                         tes hierzu ist im Buch «Der Teufel       kann sich auch bei einem Sommerbad       Zürcher Kirchen aufzusuchen, um
                         sitzt im Chorgestühl»  von Friedemann
                         Kopf Wenn ich an «Krisen- und Wende-     die Zeit nehmen, sich auf die eigene
                                                                      Herz Wenn ich im Gebet Worte suche   sich gemeinsam
                                                                                                                   Hand IchTaufkapellen  undsich
                                                                                                                              lade Sie ein,   Tauf­manchm
                         Fichtel zu entdecken.                    Taufe zu besinnen.                       steine anzuschauen?
                         punkte» in meinem Leben denke:                        für das, was ich erlebe, was mir Freude                   bewusst in der eigenen Wohnung
                         Wie bin ich umgegangen in diesen Wen-                 und Kummer macht, dann ist das                            oder bei einer Besprechung an eine
                                                                                                                                                     forum 13 2021    25
                         dezeiten? Was war für mich heraus-                    Prävention für Krisen: So werde ich nicht                 «anderen» Platz zu setzen. Erlauben
Gleichberechtigung - forum-pfarrblatt.ch
KOLUMNE

                                                                                                                         Welt dernen
                                                                                                                         Religio
Aus dem Islam

Differenzierungen sind nötig
                                                                                                        sollten wie Männern in unserer Gesell-
                                                                                                        schaft. Neugierig wäre ich zu erfahren,
                                                                                                        inwieweit die Gegenfrage zulässig wäre:
                                                                                                        Müsste nicht das System reformiert wer-
                                                                                                        den, das muslimischen Frauen aufgrund
                                                                                                        ihres Namens, Aussehens oder des Tu-
                                                                                                        ches auf dem Kopf den Zugang zum Ar-
                                                                                                        beitsmarkt erschwert? Die Diskriminie-
                                                                                                        rung von Frauen sollte als globales Prob-
                                                                                                        lem verstanden und als solches behandelt
                                                                                                        werden – das Abschieben der Problema-
                                                                                                        tik auf Minderheiten ist kontraproduktiv,
                                                                                                        wenn wir als Gesellschaft weiterkommen
                                                                                                        wollen.

                                                                                                        Mir bereiten diese Tendenzen auch aus
                                                                                                        einem anderen Grund Sorge. Sie er-

                                                                                          Foto: Alamy
                                                                                                        schweren es mir, in nicht muslimischen
                                                                                                        Kreisen in jenen Punkten Kritik an mei-
Teil des Wandbilds «Union makes force» in Madrid.                                                       ner eigenen Religionsgemeinschaft aus-
                                                                                                        zuüben, wo für mich Kritik angebracht
Seit wir über das Verhüllungsverbot in der   Das spüre ich in meinem Alltag: wenn mir                   wäre. Denn ich bin überhaupt nicht der
Schweiz abgestimmt haben, sind einige        gesagt wird, ich sei ein Beispiel gelunge-                 Meinung, dass es keine Herausforderun-
Wochen vergangen. Es war für mich,           ner Integration – so ganz ohne Tuch auf                    gen gibt in unseren innermuslimischen
wie für viele andere in meinem Umfeld,       dem Kopf. Mein Bruder wird stattdessen                     Geschlechterdiskursen. Genau wie auch
eine aufwühlende und kräftezehrende          gefragt, ob er seine Frau später einmal                    Frauen anderer Religionszugehörigkeit
Zeit. Wieder haben Vor-Annahmen              zwingen würde, ein Kopftuch zu tragen.                     bin ich sehr wohl der Meinung, dass es
über «die» muslimische Frau mediale          «Der» muslimische Mann ist also für                        Änderungen braucht, was beispielsweise
und gesellschaftliche Diskurse besetzt:      diesen asymmetrischen Diskurs genauso                      die Position von Frauen in der Moschee
Ist «die» muslimische Frau selbstbe-         wichtig. Der Unterdrücker, der Gewalttä-                   angeht. Die Aussenwahrnehmung zu die-
stimmt? Ist sie unterdrückt? Muss sie        tige, der sexuell Rückständige wird heute                  ser Thematik wird aber so stark anhand
gerettet werden?                             als Bedrohung für eine wichtige Säule                      klischierter und verzerrter Bilder be-
                                             westlicher Gesellschaften markiert – für                   stimmt, dass ich mich häufig dabei erwi-
Die Diskurse erinnern an die Kolonial-       die Gleichberechtigung. Sexismus wird                      sche, wie ich bestimmte Themen nicht
geschichte. Damals wurden unter dem          als etwas konstruiert, das der muslimi-                    anspreche: einfach weil ich das Gefühl
Deckmantel der Rettung «der braunen          schen DNA inhärent sei, so als wäre Se-                    habe, dies könnte dann für die Zementie-
Frau» vor «dem braunen Mann» Länder          xismus ausschliesslich ein muslimisches                    rung bestehender Vorurteile missbraucht
des globalen Südens ausgebeutet. Die         Problem. Auch dies zeigt sich im Alltag,                   werden. Als Gesellschaft müssen wir uns
Darstellung von Frauen als Opfer patri-      wenn beispielsweise muslimisch gelese-                     fragen, was das für Minderheiten bedeu-
archaler Gewalt lieferte dabei eine der      ne Männer im Einbürgerungsgespräch                         tet, sich unter diesen Voraussetzungen
Legitimationen, um die Herrschaft über       gefragt werden, ob sie finden, dass Frau-                  weiterzuentwickeln.
die kolonialen Subjekte zu stärken.          en dieselben Möglichkeiten offenstehen                                                  Zeinab Ahmadi

Heute werden sie gebraucht, um die ei-
gene politische Agenda voranzubrin-
gen. Spätestens nach den Anschlägen
von 9/11 gewann diese Rhetorik an Ak-
tualität, als die Frage der Frauenrechte
ein zentrales Instrument zur Stigmati-
                                                                  Zeinab Ahmadi
sierung muslimisch gelesener Men-
                                                                  Zeinab Ahmadi ist Pädagogin und leitet seit 2016 den Bildungs­
schen wurde. Der Körper der muslimi-                              bereich im Haus der Religionen. Sie studiert im Master Islam
schen Frau hat sich so regelrecht zum                             und Gesellschaft sowie Gender und Religion.
politischen Spielplatz entwickelt.

                                                                                                                             forum 13 2021    26
GOTT UND DIE WELT

Bewegung! – Wohin?
In einem Brief an Papst Franziskus hatte Kardinal Reinhard Marx
am 21. Mai seinen Rücktritt angeboten. Mit einer Begründung,
die für weltweites Aufsehen gesorgt hat.

                                                                                                                                       Foto: kna-bild
Kardinal Reinhard Marx bei einem Pressestatement zu seinem Rücktrittsangebot vor dem bischöflichen Haus in München.

Einer der einflussreichsten Männer der       Zusammenhang mit der Missbrauchskri-        tive noch stärker einbezogen werden
katholischen Kirche will auf sein Amt        se ablehnend gegenüberstehen.»              muss.» Marx ist deshalb nicht bereit, zur
verzichten: «Im Kern geht es für mich            Mit «manchen» sind offenkundig vor      Tagesordnung überzugehen. Dies «kann
darum, Mitverantwortung zu tragen für        allem Bischöfe, insbesondere Kardinal       nicht der Weg für mich und auch nicht
die Katastrophe des sexuellen Miss-          Rainer Maria Woelki, Erzbischof von         für das Erzbistum sein».
brauchs durch Amtsträger der Kirche          Köln, gemeint. Im Gegensatz zu Woelki,          Wer die Entwicklung von Kardinal
in den vergangenen Jahrzehnten.»             der sowohl persönliches wie institutio-     Reinhard Marx in den letzten Jahren mit-
    Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof       nelles Versagen weit von sich weist,        verfolgt hat, der wird ihm ehrliche Ab-
von München-Freising, spricht in seinem      setzt Kardinal Marx den Hebel bei sich      sicht attestieren. Es geht offensichtlich
Brief an den Papst von persönlichem          selbst an: «Ich empfinde jedenfalls mei-    nicht um taktisches Geplänkel, sondern
Versagen, von administrativen Fehlern        ne persönliche Schuld und Mitverant-        um einen Bischof, der tatsächlich die viel
und von «systemischem» Versagen.             wortung auch durch Schweigen, Ver-          beschworene Freiheit von Amt und Wür-
    Dass ein hochrangiger Kirchenver-        säumnisse und zu starke Konzentration       den gefunden hat. Marx stellt unmissver-
treter mit dieser Begründung seinen          auf das Ansehen der Institution.»           ständlich klar, dass die Menschen und das
Rücktritt einreicht und dieses Gesuch –          Nur wenige Tage, nachdem der            Evangelium über dem Amt und der Insti-
mit Genehmigung des Papstes – auch           Kardinal sein Rücktrittsgesuch öffent-      tution stehen. Deshalb ist er unter den Bi-
noch publik macht, das ist in der langen     lich gemacht hatte, traf die Antwort des    schöfen weltweit zu einem Anführer für
Kirchengeschichte eine Rarität, wenn         Papstes ein. Er teilt die Analyse von       Aufklärung und Erneuerung geworden.
nicht sogar einzigartig.                     Marx: «Das Schweigen, die Unterlas-         Ob die jüngste Entwicklung den von ihm
    Marx betont mehrfach, dass er mit        sungen, das übertriebene Gewicht, das       vorangetriebenen «synodalen Weg» und
seinem Rücktritt nicht nur persönlich,       dem Ansehen der Institutionen einge-        die erhoffte Erneuerung eher stärkt oder
sondern auch als Vertreter der Kirchen-      räumt wurde – all das führt nur zum per-    schwächt, wird sich allerdings erst noch
leitung Verantwortung übernehmen will.       sönlichen und geschichtlichen Fiasko.»      zeigen müssen.
Nicht nur Einzelpersonen, auch die ka-           Dennoch weist er das Rücktrittsge-          In welche Richtung auch immer die
tholische Kirche als Institution habe ver-   such des Kardinals zurück. Und fordert      Wellen schlagen werden – die Auswir-
sagt. In dieser Überzeugung sieht sich       ihn auf, in seinem Amt nun erst recht       kungen werden weit über München und
Marx offenbar in der Minderheit: «Die        den eingeschlagenen Weg weiterzuge-         Deutschland hinausreichen. Kardinal
Diskussionen der letzten Zeit haben ge-      hen. Diesen Entscheid hat Marx akzep-       Reinhard Marx hat das Zeug, zu einer
zeigt, dass manche in der Kirche gerade      tiert, betont jedoch: «Es bleibt bei dem,   zentralen Kraft im Reformprozess zu
dieses Element der Mitverantwortung          dass ich persönlich Verantwortung tra-      werden. Wir werden sehen, ob er diese
und damit auch Mitschuld der Institution     gen muss und auch eine ‹institutionelle     Erwartung auch erfüllen kann. Und ob
nicht wahrhaben wollen und deshalb je-       Verantwortung› habe, gerade ange-           die Kirche dies zulässt.
dem Reform- und Erneuerungsdialog im         sichts der Betroffenen, deren Perspek-                                   Thomas Binotto

                                                                                                                forum 13 2021    27
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                                                                                                                              für Kinder
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                     Steuerberatung und Treuhand AG
                            (ehem. Steuerkommissäre)
                                                                          ➜ 3. Mai (Nr. 10)                            080055 420
                                                                          ➜ 17. Mai (Nr. 11)                       sorgenhilfe@sorgentelefon.ch
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                                                                             Für eine Prüfung Ihrer Bettensituation
   Im Haus Beckenhofstrasse 16 in Zürich sind zahlreiche                          zusätzliche
                                                                             ➜ erreichen          Beiträge
                                                                                           Sie mich telefonisch
   Organisationen im Umfeld der Katholischen Kirche und
                                                                             ➜ 	mit Bildern und Tönen angereichert
   weitere gemeinnützige Organisationen untergebracht,
   darunter Caritas Zürich, die Dargebotene Hand, der                        ➜ 	eigener
                                                                            Peter Peters – Ihr Podcast
                                                                                               Bettenfachmann
   Katholische Frauenbund etc.                                                Seestrasse 161, 8810 Horgen
                                                  Die Dargebotene Hand       ➜ als PDF zum Download
                                                                           044 919 03 80, www.bedexperts.ch
   Gesucht wird eine gemeinnützig / caritative Organisation
 Jeden                                                                       ➜     frei zugängliches Archiv
   die inTag  neu,Rahmen
          diesen   365 mal passt. Die Nebenräume Korridor/
 imGarderobe
    Jahr hören   Sieetc.             Nächste Inserateschlüsse:
                     hierwerden mit dem
                WC                       Katholischen Frauen-               ➜ 96 Pfarreiseiten mit
 ein Wortder
   bund,    derDargebotenen
                Bibel, ab-           ➜ 28.
                              Hand und      Juni
                                         Profi  lia(Nr. 14)
                                                   Schweiz                Haus gesucht                KLEIN - PADUA
 wechselnd
   geteilt. Dieaus dem Alten von Besprechungsräumen
                Mitbenutzung         ➜ 12. Juli (Nr. 15)   ist
                                                                                   komfortabler Suchfunktion
                                                                          Unsere Familie
   möglich.  Im  Haus
 und Neuen Testament.  herrscht eine offene
                                     ➜  26.  Atmosphäre.
                                            Juli (Nr. 16)                                            Die Wallfahrtskirche
                                                                          istwww.forum-pfarrblatt.ch
                                                                             gewachsen (ein Sohn
 www.telebibel.ch
  Der Mietzins beträgt insgesamtforum@c-media.ch
                                 monatlich CHF 470                        & eine Tochter) und       St. Antonius in Egg ZH
   zuzügl. CHF 40 NK.                                                     sucht zwischen Zürich
                                                                          und Thalwil ein EFH oder       Wallfahrtstag
   Die Distanz zum HB beträgt ca. 10 Fussminuten.                         Bauland zum Kauf. Wir        jeweils Dienstag
                                                                          würden uns gerne          Pilgermesse 15.00 Uhr
   Interessentinnen und Interessenten melden sich
                                                                          persönlich vorstellen.    Nebenan Pilgergasthof
   per Email bei th.niedermann@bluewin.ch
                                                                          Carolin & Andi                 St. Antonius

    Selbstbestimmt
                                                                               dihei.sueche@gmail.com        www.antoniuskirche-egg.ch
   Albert Niedermann-Hartmann-Stiftung                                        078 963 65 05

    leben bis zuletzt                                                                                                   forum 7 2021          30

    Wie gehen Sie mit Ihrem digitalen Nachlass um?
    Wie formulieren Sie Ihre Wünsche eindeutig?
                                                                                                                      ur
                                                                                                               hops z
    Die Vorsorgemappe von Caritas Zürich beantwortet alle Fragen                                         Works mappe:
                                                                                                               ge
    zu Vorsorgeauftrag und Testament sowie zur Patientenverfügung.                                       Vorsor zuerich.ch/
                                                                                                              aritas-
                                                                                                         www.c oniekurse
    Sie kann bis 31. August 2021 für Fr. 23.– statt Fr. 28.–                                                 diak
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                                                                                                         Spendenkonto 80-12569-0
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  Inserat_Vorsorgemappe_forum_13_21.indd 1                                                                              03.06.2021 16:26:17
BOUTIQUE

Heckenrose, Hundsrose
(Rosa canina)                                                           AUS DEM

Vom Apfel- über den Birnbaum, die Brom-,    stärken die Abwehrkräfte und verbes-
Him- und Johannisbeere sowie den Kirsch-    sern die Sauerstoffversorgung. Der zwei-
und Quitten- bis zum Zwetschgenbaum –       te Name der Heckenrose geht darauf zu-
viele unserer einheimischen Obstarten       rück, dass man ihr früher eine heilende
gehören zur grossen Pflanzenfamilie der     Wirkung gegen die von Hunden übertra-
Rosaceae. Wenn wir von Rosen reden,         gene Tollwut zuschrieb. Rosa canina ist
denken wir jedoch in erster Linie an die    zudem der eindeutige Artname. Denn
Nachfahren der Heckenrose, an die un-       Heckenrosen sind fast alle wilden Rosen:
zähligen Sorten, die aus der Wilden Rose    Sie wachsen mit Vorliebe an Waldrän-
gezüchtet wurden.                           dern, als Gebüsch oder eben in Hecken.
    Rosengewächse haben als Familien-           Einige Rosengewächse tragen Dor-
merkmal ein Paar Nebenblätter an der        nen. Weder die Wild- noch die Zucht­
Blattbasis. Die Blüten bestehen aus fünf    rosen gehören dazu. Sie tragen Sta-
Kelch-, fünf Kron- und vielen Staub-        cheln. Dornen sind umgewandelte Blät-
blättern. Die Früchte können so unter-      ter und in ihrem Innern mit dem Mark
schiedlich sein wie eine Erdbeere und       der Pflanze verbunden. Stacheln hinge-
eine Mandel – oder eine Hagebutte, die      gen sind Fortsätze auf der Oberfläche
Frucht der Heckenrose.                      der Pflanzenhaut. Dornröschen ist so-                                                    Illustration aus «Kräuterbuch deß ur-
    Hagebutten sind Vitaminbomben und       mit ein Stachelröschen.                                                                  alten Unnd in aller Welt berühmtesten
                                                                                                                                     Griechischen Scribenten Pedacii
enthalten unter anderem mehr Vitamin C                                     Alexandra Dosch
                                                                                                                                     Dioscoridis Anazarbaei (…).» 1614.
als Zitrusfrüchte. Sie reinigen das Blut,                Dipl. Feldbotanikerin und Theologin                                         (Buch im Besitz des Klosters Fahr)

Schaufenster ➜ Ausstellung                                                                                                           Auf Sendung

Heilkunst                                                                                                                            Jungsein in der Pandemie
                                                                                                                                     Das Miteinander fehlt vielen Jugend­
Zahnschmerzen, Entzündungen und Kno-                                                                                                 lichen und jungen Erwachsenen in ei­
chenbrüche – auch in der Steinzeit lit-                                                                                              ner Phase, in der Freundschaften und
ten Menschen unter gesundheitlichen                                                                                                  Freiheit von grosser Bedeutung sind.
Problemen. In den Zeiten vor der mo-                                                                                                     Fr, 25. Juni – 12.45 – 3sat
                                                                                               Foto: Kulturama / Joanna Lesniewska

dernen Medizin waren wirksame Be-
handlungsmethoden rar und die Le-                                                                                                    Der Klang des Phönix
benserwartung entsprechend tief. Doch                                                                                                Der durchdringende Ruf der japa-
gegen manches Leiden war ein Kraut                                                                                                   nischen Mundorgel Sho soll an den
gewachsen.                                                                                                                           Schrei des Phönix erinnern – und
     Die Sonderausstellung im Kulturama                                                                                              Himmel und Erde miteinander
zeigt auf, wie Krankheiten und ihre Heil-                                                                                            verbinden.
mittel im archäologischen Fundgut nach-                                                                                                   So, 27. Juni – 8.30 – SRF 2 Kultur
gewiesen werden. So geben Blütenpollen,
verkohlte Pflanzenteile und Funde aus       die zum Riechen, Spielen und Beobach-                                                    Den Klimawandel stoppen
Feuchtbodensiedlungen Auskunft darü-        ten einlädt. Und einige der harmlose-                                                    Weniger Fleisch essen, weniger
ber, welche Pflanzen früher wuchsen. Er-    ren Heilmethoden lassen sich sogar                                                       fliegen, nachhaltiger leben: Wie
gebnisse von anthropologischen Unter-       am eigenen Leib miterleben.                                                              erfolgreich sind «Klimagespräche»
suchungen zeigen, an welchen Krank­                                                   pd/ps                                          beim Verhaltenswandel?
heiten und Verletzungen die Menschen        «Gesundheit – 7000 Jahre Heilkunst»                                                           So, 4. Juli – 8.30 – SRF2 Kultur
litten. Überlieferungen aus der Volks­      Die Geschichte der Medizin – von der
medizin und antike Schriftquellen schaf-    Steinzeit bis heute. Bis 30. April 2022,                                                 Hoffnung in der Krise
fen Verbindung zwischen Krankheit           Di bis So von 13.00 bis 17.00 Uhr                                                        Die Welt befindet sich durch Corona
und möglichen Medikamenten.                 Kulturama Museum des Menschen,                                                           im Krisenmodus. Wie gelangt man zu
     Besuchende der interaktiven Aus-       Englischviertelstrasse 9, Zürich;                                                        einer hoffnungsvollen Grundhaltung?
stellung werden auf eine Zeitreise durch    044 260 60 44.                                                                               So, 4. Juli 2021 – 10.30 – SRF1
die Medizingeschichte mitgenommen,          www.kulturama.ch

                                                                                                                                                         forum 13 2021    29
INSERATE

                                           www.kathschaffhausen.ch

                                                                                    Die Fachstelle
                                                    Die Fachstelle für Religionspädagogik             für Religionspädagogik
                                                                                            ist eine Dienststelle  der Katholischenist  eineimDienststelle
                                                                                                                                     Kirche    Kanton
                                                    Zürich. Ihre Dienstleistungender     Katholischen
                                                                                     umfassen            Kirche
                                                                                               Ausbildung,        im Kanton
                                                                                                             Weiterbildung sowieZürich.  Ihreund
                                                                                                                                  Beratung    Dienstleis­
Infolge Pensionierung des Stelleninhabers suchen wirBegleitung
                                                      per 1. Januar
                                                                  von2022           tungeninumfassen
                                                                       katechetisch Tätigen              Ausbildung,
                                                                                              Pfarreien und              Weiterbildung
                                                                                                             Seelsorgestellen.             sowie Beratung
                                                                                                                                Infolge Pensionierung
oder nach Vereinbarung, eine(n) bis zwei Mitarbeiter/-innen  für eine Stelleninhaberin
                                                    der langjährigen                und suchen
                                                                                          Begleitung
                                                                                                 wir pervon  katechetisch
                                                                                                         1. Januar          Tätigen
                                                                                                                    2022 oder          in Pfarreien und
                                                                                                                               nach Vereinbarung
                                                    eine/einen                      Seelsorgestellen. Infolge Pensionierung der langjährigen
Teil- (40/60 %) oder Vollzeitstelle (100 %)                                       Stelleninhaberin suchen wir per 1. Januar 2022 oder nach
                                          Dienststellenleiterin/Dienststellenleiter der Fachstelle für
                                                                Vereinbarung eine/einen
Leitung der                               Religionspädagogik
                katechetischen Arbeitsstelle 40 % (w/m)        (70 - 100%)

Die Katechetische Arbeitsstelle Schaffhausen verstehtIhre
                                                      sich als  Impuls- und
                                                            Aufgaben:               Dienststellenleiterin/Dienststellenleiter der
Beratungsstelle für den Religionsunterricht im Bereich der- katholischen
                                                               Umsetzen des Leitbilds und des strategischen Qualitätskonzepts der Dienststelle
Landeskirche Schaffhausen.                                -
                                                                                    Fachstelle für Religionspädagogik (70 – 100 %)
                                                               Führen der Dienststelle und des Teams von derzeit sechs Mitarbeitenden
                                                         -   Vertreten der Dienststelle nach aussen, Verantwortung für die Kommunikation
Ihre Aufgaben (40 %):                                                              Ihre Aufgaben:
                                                         -   Vernetzen und Zusammenarbeit       mit anderen Institutionen
• Beratung von Religionslehrkräften, Katechetinnen und Katecheten
                                                         -                         – Umsetzen
                                                             Ausbildungsleitung Katechese          des Leitbilds
                                                                                             ForModula  und Projektund  des strategischen
                                                                                                                     «Katechese kompakt»
• Personalrekrutierung und Ausbildung von Katechetinnen- undQualitätssicherung
                                                              Katecheten        und Qualitätskonzepts
                                                                                       Entwicklung der Dienststelle
                                                                                                            der Dienststelle
• Organisation und/oder Durchführung von diversen Weiterbildungen
                                                         -   Budget- und Rechnungsverantwortung
• Einhaltung, Überarbeitung und Überprüfung der Richtlinien des Lehrplans          – Führen der Dienststelle und des Teams von
• Kontakt zu kantonalen und zu diözesanen Stellen und                               derzeit sechs Mitarbeitenden
                                                    WirZusammenarbeit
                                                          erwarten:
   auf Bistumsebene                                      -
                                                                                   – V
                                                                                       ertreten der Dienststelle nach aussen,
                                                             Hochschulabschluss in Theologie, Religionspädagogik oder vergleichbaren Abschluss
• Entwicklung neuer Projekte und Weiterbildung auf ökumenischer
                                                         -         Ebene
                                                             Aus-/Weiterbildung      Verantwortung
                                                                                 in den                 für die Kommunikation
                                                                                          Bereichen Management,    Führung, oder
                                                                                 – Vernetzen und Zusammenarbeit mit anderen Institutionen
                                                             Organisationsentwicklung
Leitung Katechese 60 % (w/m)                             -   Erfahrung in        – Verantwortung
                                                                          Erwachsenenbildung,          für und
                                                                                                Unterricht Katechese     ForModula
                                                                                                               interkultureller Arbeit und Projekt
                                                         -                         «Katechese kompakt»
                                                             Führungs- oder Projektleitungserfahrung
Bezieht sich auf die Unter- und Mittelstufe im ganzen Pastoralraum
                                                         -   Kenntnisse in konzeptioneller Arbeit und Qualitätsentwicklung
                                                                                 – Qualitätssicherung      und Entwicklung der Dienststelle
Schaffhausen-Reiat.                                      -   Zugehörigkeit zur Römisch-katholischen   Kirche und kirchliche Beheimatung
                                                                                 – Budget- und Rechnungsverantwortung
                                                         -   hohe Sozialkompetenz, Teamfähigkeit sowie Dienstleistungs- und
Ihre Aufgaben (60 %):                                                            Wir erwarten:
                                                             Innovationsbereitschaft
• Personalrekrutierung, Führung und Förderung der Katecheten                         – Hochschulabschluss in Theologie, Religionspädagogik
   und Katechetinnen                                   Wir bieten:                       oder vergleichbaren Abschluss
• Gesamtverantwortung für die Organisation der Stundenpläne
                                                           -      und
                                                               Arbeitsfeld mit vielseitigem Verantwortungs- und Gestaltungsspielraum
                                                                                      – Aus-/Weiterbildung in den Bereichen Management,
   die Qualitätssicherung im Religionsunterricht           -   Unterstützung durch das Leitungsgremium der Fachstelle für Religionspädagogik
                                                                                        Führung oder Organisationsentwicklung
• Koordinations-, Planungs- und Organisationsaufgaben - Attraktive Anstellungsbedingungen und Weiterbildungsmöglichkeiten bei der
• Erteilung von Religionsunterricht auf allen Stufen als Springer/-in
                                                               Römisch-katholischen
                                                                                      –  Erfahrung des
                                                                                       Körperschaft
                                                                                                     in Erwachsenenbildung,
                                                                                                         Kantons Zürich
                                                                                                                                  Unterricht und
                                                           -   Arbeitsort an zentraler interkultureller
• Mitgestaltung und Unterstützung der Katecheten und Katechetinnen                                       Arbeit
                                                                                          Lage nahe beim Hauptbahnhof  Zürich (Hirschengraben 66)
   in der Familienpastoral                                                            – Führungs- oder Projektleitungserfahrung
• Mitglied im Pastoralraumteam                        Sie haben Interesse?            – Kenntnisse in konzeptioneller Arbeit und
                                                        Weitere Auskünfte erteilen Ihnen     der Bereichsleiter des Generalvikariats und
                                                                                         Qualitätsentwicklung
                                                        Linienvorgesetzte, Arnold Landtwing (erreichbar bis 23. April sowie vom 3. – 12. Mai unter
Abschlüsse/Anforderungen                                                               –  Z
                                                                                           ugehörigkeit    zur Römisch-katholischen Kirche
                                                        044 266 12 69) und die jetzige Stelleninhaberin, Uta-Maria Köninger (044 266 12 84).
• Abgeschlossenes Studium in Theologie oder in Religionspädagogik/                      und    kirchliche  Beheimatung
                                                        Informationen über unsere Dienststelle finden Sie auf: www.religionspaedagogikzh.ch. Ihre
   Diplom Religionspädagoge RPI/Kirchlicher Jugendarbeiter      mit Fachaus-
                                                        Bewerbungsunterlagen           – H
                                                                                 richten    ohe
                                                                                          Sie     Sozialkompetenz,
                                                                                              bitte bis 15. Mai 2021 anTeamfähigkeit
                                                                                                                         die Kath. Kirchesowie
                                                                                                                                          im Kanton
   weis ForModula oder gleichwertige Ausbildung (für      die Leitung
                                                        Zürich        derAndreas Hubli, Dienstleistungs-
                                                               z. H. Dr.                                       undper
                                                                                          Bereichsleiter Personal,  Innovationsbereitschaft
                                                                                                                       Mail an bewerbungen@zhkath.ch
   katechetischen Arbeitsstelle ist ein theologischer Abschluss erforderlich).
                                                        oder postalisch  an Hirschengraben 66, 8001 Zürich.
• Berufserfahrung in den genannten Bereichen                                      Wir bieten:
• Erfahrung in Führung, Organisation und Administration                           – Arbeitsfeld mit vielseitigem Verantwortungs- und
• Führungsstarke, kommunikative, flexible und initiative Persönlichkeit             Gestaltungsspielraum
• Selbständige, eigenverantwortliche und zuverlässige Arbeitsweise                – Unterstützung durch das Leitungsgremium
• Verankerung im katholischen Glauben                                                der Fachstelle für Religionspädagogik
                                                                                  – Attraktive Anstellungsbedingungen und Weiter-
Unser Angebot                                                                       bildungsmöglichkeiten bei der Römisch-katholischen
Eine spannende, anspruchsvolle und vielseitige Tätigkeit mit hoher Selbst-          Körperschaft des Kantons Zürich
ständigkeit und Eigenverantwortung in einem motivierten und kollegialen           – Arbeitsort an zentraler Lage nahe beim
Team. Zeitgemässe Anstellungsbedingungen, Aus- und Weiterbildungs-
                                                                                    Hauptbahnhof Zürich (Hirschengraben 66)
möglichkeiten und fortschrittliche Sozialleistungen.
Sehen Sie sich in einer der beiden Stellen oder bringen Sie die Kompetenz         Sie haben Interesse?
und Erfahrung mit für ein Vollpensum? Dann packen Sie die Chance und              Weitere Auskünfte erteilen Ihnen der Bereichsleiter des
unterstützen Sie unser Team bei der Bewältigung dieser zukunftsweisenden          Generalvikariats und Linienvorgesetzte Arnold Landtwing
Aufgaben.                                                                         (044 266 12 69) und die jetzige Stelleninhaberin Uta-Maria
Zusätzliche Fragen beantwortet Ihnen Urs Elsener, Pastoralraumpfarrer,            Köninger (044 266 12 84). Informationen über unsere
gerne unter Telefon 052 625 42 18.                                                Dienststelle finden Sie auf: www.religionspaedagogikzh.ch.
                                                                                  Ihre Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis 7. Juli 2021
Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen mit Foto senden Sie bitte an:             an die Kath. Kirche im Kanton Zürich z. H. Dr. Andreas Hubli,
Röm.-kath. Kirchgemeinde Schaffhausen
                                                                                  Bereichsleiter Personal, per Mail an bewerbungen@zhkath.ch
Postfach, 8201 Schaffhausen
verwaltung@pfarreien-schaffhausen.ch
                                                                                  oder postalisch an Hirschengraben 66, 8001 Zürich.
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