Grundschulen: Geprüft und für zu klein befunden? - des VBE Rheinland-Pfalz
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Rheinland-pfälzische Schule 04/2017 Zeitschrift des Verbandes Bildung und Erziehung Rheinland-Pfalz 04.04.2017 / 67. Jahrgang Mehr Gerechtigkeit wa(a)gen. Damit Lehrer nicht sitzen bleiben. Grundschulen: Geprüft und für zu klein befunden? n VBE gegen Lüge und Hass im Netz n Personalratswahlen 2017 – Bildungiss! mit B
– Inhalt – – Editorial – Leitartikel 3 Magazin 4 Aktuell 6 Thema 8 Termine 13 Termine/Kreisverbände 14 Personalratswahlen 2017 Junger VBE 15 23 Betrifft: Tage der Entscheidungen Personalräte & Co. 24 Recht 25 E s gibt Zeiten, da bündeln sich die politi- vollen Nachhaltigkeit tatsächlich nur der VBE. Infos & Technik 29 schen Ereignisse. Ende März waren solche Mit dem Haushaltsbeschluss erhält der Kampf Aus den Kreisverbänden 31/33 Tage. Nicht nur in der rheinland-pfälzischen des VBE für mehr Besoldungsgerechtigkeit Wir gratulieren 32 Bildungspolitik, aber eben dort auch ganz be- nun auch seinen parlamentarischen Segen. Zum Schluss ... 34 sonders. Wenn am 18. Mai 2017 die ersten 600 Umwid- mungen in A 13 vollzogen werden, fällt der Impressum So wurden vom Bildungsministerium – nach Startschuss auch für die übrigen Umwidmun- 4. April 2017, 67. Jahrgang Redaktionsschluss dieser RpS-Ausgabe – die gen bis zum Ende der Legislaturperiode 2021. Le i t l i n i e n f ü r e i n Herausgeber Verband Bildung und Erziehung (VBE), wohnortnahes Grund- Mehr Gerechtigkeit wa(a)gen. Und das ist auch der Landesverband Rheinland-Pfalz Damit Lehrer nicht sitzen bleiben. Adam-Karrillon-Str. 62, 55118 Mainz schulangebot vorge- Start zu mehr Besol- Telefon: 0 61 31-61 64 22, Telefax: 61 64 25 stellt und veröffent- dungsgerechtigkeit und info@vbe-rp.de licht. An der Entwurfs- Wir lassen uns A 13 für alle Kolleginnen Redaktion dieser Ausgabe: f a s s u n g vo n E n d e nicht abhängen – und Kollegen an den Hjalmar Brandt (verantwortlich) br h.brandt@vbe-rp.de Januar hat sich nur Grundschulen. wenig geändert, so- A 13! Dr. Markus Bachen mb (Veranstaltungen/Regionales) jetzt m.bachen@vbe-rp.de dass der Thementeil Die Verabschiedung des im Inneren dieses Hef- Haushalts hat letztlich Frank Handstein fh (Reportage/Recht) tes in Analyse und auch die Grundlage für f.handstein@vbe-rp.de Aussage uneinge- die Übertragung des Ta- Dominik Hoffmann dh schränkte Gültigkeit rifabschlusses auf die (Recht) d.hoffmann@vbe-rp.de hat. Beamtinnen und Beam- ten geschaffen. Das ent- Gestaltung: www.typoly.de Marlies Kulpe mkl (Bildungspolitik/Rubriken) Die Landesregierung sprechende Gesetz wird m.kulpe@vbe-rp.de wird nicht müde, ihre zwar noch einige Wo- Lars Lamowski lal pädagogisch gut ge- chen benötigen, aber (Primarstufe) l.lamowski@vbe-rp.de meinten Absichten in den Vordergrund zu die Bezügeanpassung kommt – so die Minis- Mehr zur VBE-Kampagne: »Mehr Gerechtigkeit wa(a)gen. Damit Lehrer nicht sitzen bleiben« Klaus Schmidt kfs stellen. Allein – der Impuls für diese Entwick- Verband Bildung und Erziehung Landesverband Rheinland-Pfalz terpräsidentin – sicher. In diesem Punkt hat vom 11. 12. 2014 unter: www.gerechtigkeit-fuer-lehrer.de (Reportage/Berufspolitik/Zum Schluss) lung ist ein etatistischer. Das findet sich übri- die Landesregierung Wort gehalten. Ein k.schmidt@vbe-rp.de VBE_Handzettel_A5.indd 2 30.05.16 16:45 gens auch im neuen Doppelhaushalt des Lan- Schelm, der vermuten könnte, damit habe Verlag: VBE Bildungs-Service GmbH des, der nur wenige Tage später verabschie- man sich den Rücken freihalten wollen für Adam-Karrillon-Str. 62 det wurde. eine saftige Diätenanpassung. 55118 Mainz Fotos/Grafik: Mit dieser Verabschiedung des Landeshaus- Es ist viel los in der rheinland-pfälzischen Bil- Jan Roeder: Titel, 4(2), 5, 6, 7, 8,9, 10, 11,12, 17(2), 18 (35), 19 (38), 21 (2), 22, 24, haltes 2017/2018 ist nun endlich der Einstieg dungspolitik. Und so bleibt es. Die RpS wird Typoly: 2, 15, 16, 17, 18/19, 20, 21, 22 Lucas Cranach: 13 in mehr Besoldungsgerechtigkeit unter den berichten – zuverlässig, unabhängig, unge- Karin Mey: 14(2) Lehrerinnen und Lehrern gelungen. Dafür hat schminkt und direkt. Hjalmar Brandt: 3, 25, Heide Endres: 31 der VBE lange gekämpft, und in dieser druck- Ihre RpS-Redaktion Historisches Museum der Pfalz: 33 (oben) VBE-Archiv: 31, 33 (unten) Die RpS erscheint zehnmal im Jahr. Für VBE-Mitglieder ist der Bezugspreis durch den Hier die Auflösung Hier die Auflösung des Rätsels aus Heft 03/2017: des Rätsels aus Heft 03/2017: Mitgliedsbeitrag abgegolten. Nichtmitglieder 1 I D I 2 O 3 T 4 A 5 N I S 6 S 7 E E 8 M E I 9 L E bestellen beim Verlag zum Preis von 4,80 Euro N 10 T O 11 D A 12 S M A O vierteljährlich einschließlich Vermittlungsgebühren. 13 D U 14 F T 15 A R I E 16 U M S C H W U N G 17 Redaktionsschluss 18 E I I S I O 19 O M P 20 A V 21 T Y P P I G 22 L Z 23 U 24 V D O R D AM I T D A S MO E G L I C H E 20.04.2017 für Heft 05/2017 25 26 27 N C F L O H E B E N I N Den Inhalt namentlich gezeichneter Artikel E N T S T E H T MU S S D A S 28 29 30 31 32 33 verantworten deren Verfasser. T H A I 34 E S E L 35 T O N 36 I K A 37 E Nachdruck ist nur mit Zustimmung der Redaktion H 38 T 39 M U K 40 S S T E 41 D D Y und Quellenangabe zulässig. Für unverlangt E H A U T E X P O S E N U T E eingesandte Manuskripte besteht keine Gewähr. 42 M E 46 43 E R 44 E S 47 A I 48 45 B K 49 U NMO E G L I C H E I MM E R S I N G E N M O N D P O T T E R Gesamtherstellung, Anzeigenverwaltung 50 G E N E 51 L I 52 C H E Wilke Mediengruppe GmbH Oberallener Weg 1, 59069 Hamm U 53 S 54 I 55 M E I O S E 56 H U N D 57 E R T W I E D E R V E R S U C H T M D E D N E R T E-Mail: info@wilke-mediengruppe.de M 58 W E I C H 59 E 60 D E 61 R 62 A K K U ISSN: 1869 3717 I 65 E K 63 V I E R U 64 S 66 E N WE R D E N U E A O M C R G 67 68 69 T F R O H T A G B H W Die nächste RpS erscheint am 8. Mai 2017. 70 71 72 B E R N N E A D E E N D A M I T D A S M O E G L I C H E E N T S T E H T M U S S D A S U N M O E G L I C H E I M M E R 2 Rheinland-pfälzische Schule 04/2017 W I E D E R V E R S U C H T W E R D E N
– Leitartikel – Assistiert und gecoacht: Die schöne neue Schulwelt A uf dem Bildungsserver Rheinland-Pfalz findet man eine tem von „Assistenzlehrkräften“ etabliert, ohne Hochglanzbroschüre zum Thema „Lehrerin oder Lehrer wer- dass es in der Öffentlichkeit und schon gar den“. Wer sich für ein Lehramtsstudium interessiert, kann nicht bei der Elternschaft bemerkt oder gar kri- zur Frage „Wie stehen die Chancen?“ erfahren, dass man tisch hinterfragt würde. Da nämlich voll ausge- vom Lehramt Grundschule besser die Finger lässt, denn es bildete Lehrkräfte der eigenen Schulart schon gebe nur einen „geringen Ersatzbedarf durch aus Alters- vor Schuljahresbeginn nicht mehr zur Verfü- gründen ausscheidende Lehrkräfte und den Ausbau der gung stehen, werden voll ausgebildete Lehr- Ganztagsschulen“. Daumen nach unten also, meint das Bil- kräfte anderer Schularten willkommen gehei- dungsministerium. Wenn der Leser bei weiterer Recherche ßen. Da diese Personengruppe aber auch bei auch noch feststellt, dass man trotz hoher zu meisternder Weitem nicht ausreicht, werden die Ansprüche pädagogischer Herausforderungen in der Grundschule zurückgeschraubt, und man stellt Lehrkräfte auch noch mit dem niedrigsten Lehrergehalt und der höchs- mit 1. Staatsexamen jedweder Schulart ein. ten Unterrichtsverpflichtung abgespeist wird, dann stellt Dies ist mit steigender Tendenz längst geübte sich die Frage, wer denn an diesem Studium eigentlich noch Praxis. Mittlerweile ist auch dieser Markt abge- Sabine Mages Interesse haben soll. grast, werden gerne jene Studierenden genommen, die we- nigstens in „Reichweite“ eines 1. Lehramts-Staatsexamens Gründe dafür gäbe es eigentlich genug, denn es ist eine sind. wunderbare Aufgabe, Grundschullehrerin oder Grundschul- lehrer zu sein. Da jedoch weder die Rahmenbedingungen Nun kann man selbstverständlich nicht erwarten, dass es für die Erfüllung der immer umfangreicheren für die komplexe Aufgabenfülle in der Schule völlig egal ist, Anforderungen noch das Gehalt stimmen, registrieren wir ob man Student oder fertig ausgebildeter Lehrer ist; ob – nicht erst seit Einführung des Bachelor- und Masterstudi- man in der Schulart, für die man studiert hat, eingesetzt engangs, aber danach besonders – eine Entwicklung, die wird oder beispielsweise als Gymnasiallehrer plötzlich Erst- Anlass zu großer Sorge gibt. klässlern das Lesen und Schreiben beibringen soll. Da diese Lehrkräfte aber nicht als „Assistenzlehrer“ im Sinne eines Über einen Mangel an Lehramtsstudent(inn)en beklagen Tandem-Teaching fungieren, sondern ganz allein ins kalte sich die Unis keinesfalls. Sich nach der Bachelorausbildung Wasser geworfen werden, wird stillschweigend durch die für den Weg Grundschule zu entscheiden, kommt aber of- Hintertür den Schulen wieder eine neue Aufgabe aufgebür- fensichtlich für immer weniger Studentinnen und Studenten det. Diese heißt „Begleitung“ durch die erfahrenen Lehr- infrage. Warum auch, wenn doch das Ministerium selbst kräfte an den Schulen. Coaching – natürlich zum Nulltarif. davon abrät? Tatsache ist, dass die Studienseminare lan- Die schöne neue Schulwelt ... desweit seit Jahren nicht mehr so viele Lehramtsanwär- ter/-innen aufnehmen, wie sie gerne ausbilden würden. Die Das Ministerium wird nicht müde, auf der Grundlage der Zahlen gehen zurück. Das Land schaut tatenlos zu. alljährlich von der ADD ermittelten Personalumfragen fest- zustellen, dass die Schulen prozentual hervorragend ver- Und was geschieht, nachdem Rheinland-Pfalz viel Geld in sorgt sind. Demnach kann kein Zweifel daran bestehen, die Ausbildung der Lehramtsanwärter/-innen gesteckt hat? dass die Schulen in Rheinland-Pfalz auch hervorragend Viele wandern ab in andere Bundesländer, die mit Planstel- funktionieren. Wer genauer hinschaut oder wer selbst im len – zudem noch besser bezahlt – mittlerweile monatlich System Schule tätig ist, hat längst erkannt: Statistisch er- locken. Da kann Rheinland-Pfalz mit seinen Beschäfti- mittelte Zahlenwerte sind schöngerechnet bzw. verschlei- gungsangeboten nicht mithalten: Wer jahrelang trotz or- ern die tatsächlichen Gegebenheiten. dentlichem Examen, auf eine Planstelle warten muss, nimmt lieber ein Angebot andernorts an. Um nicht nur tatenlos zuzusehen, muss es ein erstrebens- wertes Ziel aller Kolleginnen und Kollegen sein, dem aktu- Für die ADD heißt das, immer weniger qualifiziertes Perso- ellen Ruf zur Durchführung von landesweiten Personalrats- nal für immer größer werdende Löcher in der Unterrichts- wahlen zu folgen. Mit engagierten Personalvertretungen in versorgung zur Verfügung zu haben. Dies meldet sie dem den Schulen, sowohl auf der Ebene der ADD als auch im Ministerium zwar im Klartext, es bleibt aber bisher nichts Bildungsministerium, kann darum gerungen werden, ge- anderes, als kunstvoll Flickschusterei mit „noch verfügba- meinsam eine nachhaltige Verbesserung der tatsächlichen rem Personal“ zu betreiben. Hauptsache, es fällt vermeint- Berufssituation an den Schulen herbeizuführen. lich kein Unterricht aus. In der Grundschule müssen dafür auch mal Klassen längerfristig zusammengelegt werden, Der VBE, die Gewerkschaft mit Biss, kämpft an Ihrer Seite. wenn‘s sein muss, auch über die Klassenmesszahl hinaus. Immer. Sabine Mages Besonders in den Grundschulen hat sich – zunächst nur als stellvertretende VBE-Landesvorsitzende kurzfristige Vertretungshilfe gedacht – schleichend ein Sys- Rheinland-pfälzische Schule 04/2017 3
– Magazin – Ganztagsschulen gegen Nachhilfeboom lehrt an der Technischen Universität Dortmund und hat zahlreiche Bildungsstudien verfasst. Der aktuelle Nachhilfeboom sei „eigentlich eine Bankrott- erklärung für die Schule. Denn deren Aufgabe ist es doch, den Kindern genug beizubringen, man sollte das also nicht privatisieren“, sagte Bos. „In gut gemachten Ganz- tagsschulen, in denen nachmittags auch wirklich Lehrer sind, ist Nachhilfe allerdings gar nicht in diesem hohen Maße notwendig. In einer solchen gebundenen Ganztags- schule wäre – zumindest theoretisch – die Möglichkeit vorhanden, sich ausreichend um die Kinder zu kümmern.“ Bos reagierte damit auf eine neue Studie der gewerk- schaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung, wonach mit kom- merzieller Nachhilfe in Deutschland Milliarden Euro um- gesetzt werden. Statt die soziale Kluft im Bildungssystem Der Bildungsforscher Wilfried Bos hat den Ausbau des zu verringern, verbreitern außerschulische Förderstunden Ganztagsschulangebots in Deutschland als Rezept gegen sie eher, so ein Fazit des Reports. eine verstärkte Privatisierung erfolgreicher Schulbildung empfohlen. So könne man verhindern, dass per Nachhilfe Internet: zunehmend der Geldbeutel der Eltern über Chancen von n Nachhilfe-Studie der Hans-Böckler-Stiftung Kindern entscheide, sagte der Schulentwicklungsexperte http://dpaq.de/zu5u1 der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Bos forscht und dpa Rechnungshof kritisiert Bundesmittel zur Schulsanierung Der Bundesrechnungshof (BRH) kritisiert die geplante Städtetag begrüßt die Pläne von Bund und Ländern. Die- Grundgesetzänderung zur Sanierung maroder Schulen se hatten sich im Herbst auf eine umfassende Neuord- mit Bundesmitteln. Mit der Förderung von Kommunalin- nung ihrer Finanzbeziehungen geeinigt, die auch mehrere vestitionen in der Schulinfrastruktur erstreckten sich die Änderungen des Grundgesetzes erfordert. Finanzhilfen erstmals auf einen Bereich, in denen der Bund über keinerlei Gesetzgebungs- und Aufgabenkom- So soll der Bund deutlich mehr in die Schulinfrastruktur petenz verfüge. der Kommunen investieren können. Dafür haben aber die Länder die Gesetzgebungs- und Aufgabenkompetenz. Mit Das Auseinanderfallen von Finanzverantwortung und Ent- dem Nachtragsetat 2016 wurde das entsprechende kom- scheidungsbefugnis über die Verwendung der Mittel er- munale Investitionsprogramm des Bundes um weitere 3,5 höhe die Gefahr unwirtschaftlichen Handelns, heißt es in Milliarden auf 7 Milliarden Euro aufgestockt. der Stellungnahme der Rechnungsprüfer für eine Anhö- rung des Haushaltsausschusses des Bundestages am 6. Nach Darstellung des Rechnungshofes will der Bund je März in Berlin. Kritik kommt auch vom Landkreistag, der nach Fall bis zu 90 Prozent der Investitionskosten über- nehmen. Die Behörde plädiert für einen höheren Mitfi- nanzierungsanteil der Länder – zum Beispiel 25 Prozent am Gesamtvolumen. Dies würde das Eigeninteresse an einem zielorientierten und wirtschaftlichen Mitteleinsatz steigern und könne der Gefahr entgegenwirken, „dass die Länder die Finanzhilfen als Ersatz für bereits vorgesehene Investitionen in die Schulinfrastruktur und damit letztlich zur allgemeinen Haushaltsentlastung nutzen“. Internet: n Stellungnahme Bundesrechnungshof http://dpaq.de/mF9pM dpa 4 Rheinland-pfälzische Schule 04/2017
– Magazin – „Schulversager“-Quote ist kein Ruhmesblatt Vom Risikoschüler über den Schulabbrecher ohne Ab- schluss zum „Loser“ auf dem Ausbildungs- und Arbeits- markt: Für knapp 50.000 Jugendliche pro Jahr in Deutsch- land ist das eine so traurige wie realistische Perspektive. Mal abgesehen vom volkswirtschaftlichen Schaden durch quasiprogrammierte Arbeitslose: Deutschland hat auch ein Gerechtigkeitsproblem, wenn sein Bildungssystem nicht verhindert, dass so viele junge Leute „ganz ohne Schulabschluss unten rauspurzeln“, wie Bertels- mann-Stiftungsvorstand Jörg Dräger sagt. Genau dieser Problem-Klientel widmet sich die am 1. März 2017 präsentierte Bildungsstudie „Chancenspiegel 2017“ im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung – neben erfreuliche- ren Themen wie dem Ausbau der Ganztagsschulen, dem Weg von immer mehr Jugendlichen zum Abitur und der zunehmenden Integration von Sonderschülern. Die Ab- brecher-Quoten sind zwar besser als nach dem „PI- Besonders bei Ausländern und Jugendlichen mit Migrati- SA-Schock“ vor 15 Jahren, aber sie werfen immer noch ein onshintergrund ist da wohl noch viel zu tun. Denn sie sind düsteres Licht auf den engen Zusammenhang von sozia- besonders bedroht vom Schulversagen mit all seinen Fol- ler Herkunft und Bildungserfolg in Deutschland. gen für Ausbildung und Jobsuche. So fiel die Abbre- cher-Quote bei ausländischen Schülern zunächst von 16,9 Manche Bundesländer müssen sich fragen lassen, ob sie (2003) auf 12,1 Prozent (2011), kletterte seitdem aber wie- genug getan haben für ihre oft aus schwierigen oder pre- der auf 12,9 Prozent. Betroffen ist in dieser Gruppe also kären Verhältnissen stammenden Risikoschüler mit man- gut jeder Achte. gelhaften Grundkenntnissen. In Sachsen-Anhalt (9,7 Pro- zent) und Berlin (9,2) ging nach den derzeit aktuellsten Was ein hoher Anteil schlecht gebildeter Schüler langfris- Daten 2014 fast jeder zehnte Jugendliche ohne Abschluss tig bedeuten kann, hatte übrigens vor einigen Jahren das von der Schule. Bayern (4,5), Hamburg, Hessen und Nie- ifo-Institut für Wirtschaftsforschung hochgerechnet: „Die dersachsen (je 4,9) standen indes gut da. Womit klar ist: Folgekosten unzureichender Bildung durch entgangenes Die politische Färbung eines Landes entscheidet nicht da- Wirtschaftswachstum summieren sich innerhalb der kom- rüber, ob potenzielle Schulversager mehr oder weniger menden 80 Jahre – der Lebensspanne heute geborener erfolgreich intensivbetreut werden. Kinder – auf rund 2,8 Billionen (2.800 Milliarden) Euro“, so das Fazit des Bildungsökonomen Prof. Ludger Wöß- Der „Chancenspiegel“ – eine 430 Seiten starke Analyse mann. unzähliger schulstatistischer Daten – sieht Gerechtigkeit erst dann verwirklicht, wenn Schulsysteme „sämtliche Internet: Potenziale von Schülerinnen und Schülern ausschöpfen n B ertelsmann-Stiftung zum „Chancenspiegel 2017“ und keine systembedingten einseitigen Fördereffekte zu- http://dpaq.de/8fmiy lassen“. Das Ziel sei „die faire Chance zur freien Teilhabe an der Gesellschaft“. dpa/Werner Herpell VBE-Websites: So gelingt der Zugang zum geschützten Mitgliederbereich D i e V B E - We b s i t e s w w w. v b e - r p. d e , w w w. g e re c h t i g k e i t - f u e r- l e h re r. d e u n d www.recht-fuer-lehrer.de verfügen über die allgemein zugänglichen Informationen hinaus über einen geschützten Mitgliederbereich. Dieser Mitgliederbereich ist nur VBE-Mitgliedern vorbehalten. Entweder wird dieser Mitgliederbereich bei geschützten Texten und Angeboten aktiviert und durch ein entsprechendes Fenster angezeigt oder es ist ein Log-in erforderlich. Mitgliedsnummer Für den Mitgliederzugang ist der Eintrag der VBE-Mitgliedsnummer und der Postleitzahl des Wohnortes erforderlich. Die VBE-Mitgliedsnummer ist auf dem Adressaufdruck auf der Rückseite der RpS (also dieser Zeitung) ersichtlich. Die VBE-Mitgliedsnummer ist in der Zahlenkolonne oberhalb der Adresse die mitt- lere Zahl zwischen den Rauten. Die VBE-Mitgliedsnummer kann auch persönlich bei der VBE-Landesgeschäftsstelle telefonisch erfragt werden. RED Rheinland-pfälzische Schule 04/2017 5
– Aktuell – VBE unterstützt Landtagsinitiative gegen Lüge und Hass im Netz In einer Gesellschaft, die von immer mehr Egoismen ge- Kräften aus dem politisch rechtsextremen oder rechtspo- prägt ist, wird zunehmend versucht, mit Gewalt in unter- pulistischen Lager, die sich in der politischen Auseinan- schiedlichster Form durchzusetzen, was mit Argumenten dersetzung immer mehr reiner Verunglimpfungen und Dif- nicht mehr gelingt. Das gilt immer mehr für Gewalt durch famierungen bedienen. Worte. Verbale Gewalt wird eingesetzt, um egoistisch und rücksichtslos eigene Interessen durchzusetzen und ande- Ein dauerhaftes Klima von Lüge und Hass spaltet unsere re Meinungen zu diskreditieren. Gesellschaft. Nur wer Vertrauen schafft, schafft auch eine lebenswerte und humane Zukunft. Dann entsteht eine Sprache der Gewalt, eine Hassspra- che. Wenn Kinder und Jugendliche erleben, dass Erwach- Der VBE Rheinland-Pfalz unterstützt deshalb nachdrück- sene damit Erfolg haben, setzen sie auf die gleichen Mit- lich die Initiative „Demokratie durch Vertrauen“ im Land- tel. Natürlich auch in der Schule. Deshalb sind bewusste tag Rheinland-Pfalz, die im Rahmen einer Orientierungs- Lüge und gezielter Hass auch an den Schulen ein Problem debatte Mitte Februar diskutiert wurde. geworden. Denn die Schule ist allzu oft der Spiegel der Es geht darum, Haltung zu zeigen gegen eine Radikalisie- gesellschaftlichen Verhältnisse. rung und Brutalisierung in den gesellschaftlichen Um- gangsformen, in medialer und zwischenmenschlicher Deshalb hat sich der VBE der Initiative Manifest HALTUNG Kommunikation. ZÄHLT! angeschlossen, einer bundesweiten Initiative von Pädagoginnen und Pädagogen, die zum Ziel hat, unsere Es geht darum, Haltung zu zeigen für einen sozialen Gesellschaft vor Spaltung, Brutalität, Rücksichtslosigkeit Grundkonsens, der Humanität möglich macht und Demo- und Radikalisierung zu schützen und für Haltung einzu- kratie erhält. treten, nicht zuletzt, um unsere Demokratie zu sichern. RED Das bedeutet auch eine klare Abgrenzung gegenüber Landespensionsfonds: dbb rheinland-pfalz für Vorsorge durch echte Kapitaldeckung D er dbb rheinland-pfalz sieht sich durch den Spruch des Euro jährlich in den Pensionsfonds. Nach wie vor kritisiert Verfassungsgerichtshofs Rheinland-Pfalz zur Verfas- der dbb rheinland-pfalz das als eine massiv verschlech- sungswidrigkeit des Landespensionsfonds in seiner Auf- terte Deckung des Vorsorgefonds. fassung bestätigt. Nur eine echte kapitalgedeckte und zweckgebundene Rücklage ist ein geeignetes Mittel für dbb-Landeschefin Lilli Lenz: „Wir brauchen eine mit ech- eine sichere, vertrauenswürdige Abfederung zukünftiger ten Werten unterlegte, transparente sowie ausreichende Versorgungsverpflichtungen des Landes gegenüber sei- Vorsorge für die Versorgungsverpflichtungen des Landes nen Beamten. gegenüber seinen Beamten und kein Buchgeld für In-sich-Geschäfte des Landes.“ Die dbb-Landesvorsitzende Lilli Lenz sagte dazu: „Dass sich das Land die rund fünf Milliarden Euro im Pensions- Vor zwei Jahren hat die CDU-Landtagsfraktion Normen- fonds zum größten Teil wieder zurückgeliehen hat, gleicht kontrollklage gegen bestimmte Regelungen zum milliar- einem Taschenspielertrick. Mit beamtenrechtlichen Pflich- denschweren Pensionsfonds eingereicht. Der Vorwurf der ten zur finanziellen Pensionsabsicherung und dem be- Opposition lautete, die Landesregierung umgehe Haus- rechtigten Vertrauen der Beamtinnen haltsregeln zur Kreditaufnahme, indem sie die Zuführun- und Beamten auf diese Sicherung gen an den Pensionsfonds als Investitionsausgaben aus- darf man nicht leichtfertig umgehen.“ weist. Dadurch, so auch seinerzeit der Landesrechnungs- hof, werde künstlich die Kreditaufnahmegrenze erhöht. Der dbb rheinland-pfalz setzt sich für Eine parlamentarische Kontrolle des Fonds fehle. Kapitaldeckung ein und dafür, dass das bereits wiederholt abgesenkte Der Pensionsfonds wurde 1996 unter Ministerpräsident beamtenrechtliche Versorgungsni- Kurt Beck (SPD) eingerichtet, um für die Altersbezüge der veau stabil erhalten bleibt. Landesbeamten vorzusorgen. 2006 erfolgte die Umstel- Mittlerweile fließen nur noch rund 70 lung auf Darlehen bei den Zuführungen. Millionen anstatt – wie noch 2014/2015 – um die 500 Millionen RED 6 Rheinland-pfälzische Schule 04/2017
– Aktuell – Medikamentenabgabe ist keine Aufgabe für Lehrerinnen und Lehrer Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) tuationen. „Wir brauchen eine und der VBE fordern die Ausbildung und den zeitnahen, bessere Vorgabe für die medizi- bedarfsgerechten und flächendeckenden Einsatz von nische Versorgung unserer Schü- Schulgesundheitsfachkräften. lerinnen und Schüler. Lehrerin- nen und Lehrer können nicht al- Beide Verbände haben alle Bildungs- und Gesundheitsmi- les. Das ist auch eine Frage der nisterinnen und -minister in Bund und Ländern mit einem Chancengleichheit für Kinder und gemeinsamen Forderungsbrief angeschrieben. Auch der Jugendliche mit medizinischem VBE Rheinland-Pfalz schließt sich dieser Initiative an und Versorgungsbedarf in der Unter- fordert eine verbesserte Aufgabenteilung pädagogischer richtszeit“, so der VBE-Landes- Förderung und medizinisch notwendiger Versorgung an chef. den Schulen. Der BVKJ und der VBE fordern: Der Bundesvorsitzende des VBE, Udo Beckmann, zur n Kinder mit chronischen Erkrankungen müssen die Dringlichkeit dieser Initiative: „Die Schulgesetze regeln in Schule besuchen können. Der Staat muss auch daher unterschiedlicher Weise eine Assistenz bei der Medika- eine medizinische Grundversorgung durch Schulge- mentengabe. Um den dann häufig geäußerten Bitten der sundheitsfachkräfte an allen Schulen sicherstellen. Eltern nachzukommen und Inklusion zu ermöglichen, be- geben sich Lehrkräfte nicht selten in eine Grauzone des n Zusätzlich zu den regelmäßigen Untersuchungen bei Rechts. Damit wird so etwas wie eine Freiwilligkeitsfalle dem Kinder- und Jugendarzt müssen Schülerinnen und provoziert – mit möglicherweise schwerwiegenden Fol- Schüler Angebote zur Gesundheitsprävention erhal- gen. Hier muss die Politik handeln und Klarheit schaffen.“ ten. Die Lehrkräfte können dies nicht zusätzlich leis- ten. Schulgesundheitsfachkräfte sollen präventive An- BVKJ-Präsident Dr. Thomas Fischbach ist der Auffassung, gebote machen und damit zu einer gesünderen Le- medizinische Assistenz in der Schule solle nur von medi- bensweise der Schülerinnen und Schüler beitragen. zinischen Fachkräften ausgeübt werden. Ärzte würden das hohe Engagement der Lehrkräfte anerkennen, aber n Lehrkräfte haben Bildungs- und Erziehungsauftrag. Die das dürfe kein Dauerzustand sein. Deshalb müsse von medizinische Betreuung, die Medikamentengabe und der Politik ein Kurswechsel gefordert werden, damit Präventionskurse müssen von Schulgesundheitsfach- Deutschland endlich in dieser Frage zu einem weltweiten kräften übernommen werden, bzw. die Lehrkräfte müs- Standard aufschließe. sen bei Gesundheits- und Präventionsprojekten unter- stützt werden. Auch die Beratung von Eltern ist ein Der VBE-Landesvorsitzende Gerhard Bold wies auf die Si- wichtiger Aspekt. tuation in Rheinland-Pfalz hin. Auch hier sei das Vorgehen RED nicht klar geregelt und führe immer wieder zu Konfliktsi- FERNSTUDIUM NEBEN DEM BERUF SCHULMANAGEMENT (M.A.) AUSZUG DER STUDIENINHALTE Teamentwicklung, Pädagogisches Marketing, Bildungspolitik Kooperation und Leadership und Budgetierung und Schulrecht Kommunikation Change Management und Controlling u. a. m. jetzt ren! Informie zfuw.de Rheinland-pfälzische Schule 04/2017 7
– Thema – Personaleinsparungen in der Bildung Grundschulen: Geprüft und für zu klein empfunden? mit wird der langjährige Grundsatz „Kurze Beine, kurze Wege“, der für alle Landesregierungen der letzten Legis- laturperioden galt, zumindest relativiert, wenn es im Ko- alitionsvertrag heißt: „Kurze Beine, kurze Wege – wir wol- len unsere Grundschulen möglichst wohnortnah erhalten und da, wo dies aufgrund stark rückläufiger Schülerzah- len nicht möglich ist, gute Alternativen aufzeigen.“ Die Landesregierung beruft sich dabei auch auf entspre- chende Prüfungsergebnisse des Landesrechnungshofs, wie den Jahresbericht von 2006, in dem der Bestand klei- ner Grundschulen aus wirtschaftlicher Sicht problemati- siert wurde. Auf diesen Bericht hat die Landesregierung seinerzeit mit einer Schulgesetzänderung reagiert, indem ab 2009 Grundschulen mit Außenstellen möglich wurden. D er Koalitionsvertrag der rheinland-pfälzischen Landes- Seither hat sich der Landesrechnungshof zu dieser The- regierung sieht Einsparungen in der Landesverwaltung matik öffentlich nicht mehr geäußert. Die Landesregie- vor. Insgesamt sollen 2.000 Stellen gestrichen werden. rung beruft sich auf eine in 2016 abgeschlossene „Prü- Nach diesen Planungen werden auch an den Schulen – fung der Unterrichtsorganisation und des Lehrkräfteein- nachdem zum Schuljahresbeginn noch 270 neue Lehrer- satzes an öffentlichen Grundschulen“, in der die stellen angekündigt wurden – Stellen eingespart. Landesregierung aufgefordert werde zu prüfen, ob an den Standorten von kleineren Grundschulen weiterhin beson- In der Pressemitteilung des Bildungsministeriums vom dere Fälle im Sinne des schulgesetzlichen Ausnahmetat- 20. September 2016 wird mitgeteilt: bestandes vorlägen. Dem VBE liegt dieser Text nicht vor, „ … 310 Stellen sollen ab dem Schuljahr 2017/18, verteilt aber er schließt ja auch offensichtlich mit einer simplen auf vier Schuljahre, eingespart werden, dies aber nicht im Frage ab, die sich ebenso simpel schulpolitisch beantwor- laufenden Betrieb, sondern als Effekt struktureller Verän- ten ließe, wie in der Vergangenheit auch. Das dem jetzt so derungen. (…) Bei den Realschulen plus wird die demo- nicht ist, lässt auf einen schulpolitischen Perspektiven- grafische Entwicklung in einigen Regionen voraussicht- wechsel schließen - der Landesrechnungshof scheint jetzt lich zu sehr kleinen Schulen führen. (…) Ähnliche Fragen einen festen Platz am Kabinettstisch zu haben. stellen sich auch an Kleinstgrundschulen. Der Landes- rechnungshof hatte ihre Überprüfung gefordert. (…) Jede Das rheinland-pfälzische Bildungsministerium hat wie an- dieser Schulen soll einzeln darauf geprüft werden, ob gekündigt zwischenzeitlich „Leitlinien für ein wohnortna- eine Schließung pädagogisch-organisatorisch erforder- hes Grundschulangebot“ vorgelegt, durch die der Be- lich ist. …“ stand bzw. die Schließung kleiner Grundschulen geregelt werden sollen. Diese Leitlinien wurden einem Beteili- Die Überprüfung dieser Personaleinsparungen soll „ … gungsverfahren unterzogen, auch der VBE hat sich dazu unter dem Gesichtspunkt von Einsparungen und Effizi- geäußert (vgl. Kasten auf Seite 10). enzgewinnen durch Strukturveränderungen und Digitali- sierung (…) der Landesverwaltung“ vorgenommen wer- Auch betroffen: Realschulen plus den. Es wird also geprüft, „ob im Schulsystem bestimmte Für den Bereich der Realschulen plus rechnet die Landes- Strukturen noch zeitgemäß und die Ressourcen effektiv regierung mit einer Zunahme kleiner Schulen an Standor- eingesetzt sind“ (Pressedienst des Bildungsministeriums ten im ländlichen Raum. Damit setzt sich der bisherige vom 20. September 2016). Trend fort. Kleine Grundschulen – nicht mehr Solche Realschulen plus sollen auslaufen, „wenn sie eine wirtschaftlich? bestimmte, für ein pädagogisch sinnvolles Unterrichtsan- In diesem Zusammenhang hat die Landesregierung ange- gebot notwendige Mindestgröße unterschreiten“ (eben- kündigt, die Schließung kleiner Schulen in Betracht zu da). Das Nähere regeln die seit 2013 gültigen „Leitlinien ziehen, insbesondere im Bereich der Grundschulen. Da- für ein wohnortnahes Angebot an Realschulen plus“. 8 Rheinland-pfälzische Schule 04/2017
– Thema – Schulgesetzliche Rahmendaten Wichtiger Hinweis: In dieser Aufstellung sind nicht die Laut § 13 (1) des rheinland-pfälzischen Schulgesetzes Außenstellen von Grundschulen enthalten, die mehrere (SchulG) muss in der Grundschule jede Klassenstufe min- Standorte haben, weil sie über keinen eigenen Rechtssta- destens eine Klasse umfassen. Bei Grund- und Förder- tus verfügen, die aber als kleine Grundschule von einer schulen sind in besonderen Fällen, bei Realschulen plus Gemeinde oder den Eltern wahrgenommen werden. aus Gründen der Siedlungsstruktur Ausnahmen von der Mindestgröße zulässig (§ 13 (4) SchulG). Schulen können Entwicklungen innerhalb und außerhalb fortgeführt werden, wenn sie die Mindestgröße vorüber- der Landesgrenzen gehend nicht erreichen (§ 13 (5) SchulG). Der Rückgang der Schülerzahlen im Zuge der Bevölke- rungsentwicklung ist kein neues Phänomen, sondern hat Zu berücksichtigen sind auch die Vorgaben der Verwal- bereits – deutschlandweit – in den Neunzigerjahren des tungsvorschrift „Unterrichtsorganisation in der Grund- letzten Jahrhunderts begonnen. schule“, die die schulgesetzlichen Normen ausdifferen- zieren und die Untergrenzen der Klassengrößen definie- Im Bereich der (seinerzeit) „neuen“ Länder kam es inner- ren (Abschnitt 1. Klassenbildung). Danach muss eine halb von fünf Jahren (1993–1998) zu einer Halbierung der jahrgangsübergreifende kombinierte Klasse gebildet wer- Schülerzahlen, während im gleichen Zeitraum im übrigen den, wenn „ … in aufeinanderfolgenden Klassenstufen die Bundesgebiet die Zahl der Schülerinnen und Schüler um Zahl von zusammen 23 Schülerinnen und Schülern nicht knapp 8 % zunahm. Nach der Jahrtausendwende ging überschritten wird …“ (ebenda, 1.4). Eine eigenständige dann auch im „alten“ Bundesgebiet die Zahl der Schüle- Klasse muss also mindestens 12 Schüler/-innen haben. rinnen und Schüler stetig zurück. Rein rechnerisch umfasst damit eine normgerechte In Rheinland-Pfalz zeichnete sich in Fünf-Jahres-Schritten Grundschule mindestens 4 Klassen mit mindestens je folgende Entwicklung ab: zwölf Schülerinnen und Schülern, also insgesamt 48 Zeitraum Schüler/-innen Schüler/-innen Schülerinnen und Schüler. insgesamt an Grundschulen 1995/96 455.147 179.199 Strukturelle Grunddaten Laut aktuellem Schulverzeichnis des Statistischen Lan- 2000/01 488.825 183.005 desamtes entsprechen im laufenden Schuljahr 2016/2017 2005/06 487.990 169.106 insgesamt 76 Grundschulen dieser rechnerischen Min- 2010/11 451.008 145.693 destgröße von 48 Schülerinnen und Schülern nicht. Das sind ca. 8 % der insgesamt 942 rheinland-pfälzischen 2015/16 415.535 134.852 Grundschulen (unter Vernachlässigung der bestehenden (alle Angaben: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: organisatorisch verbundenen Grund- und Realschulen Statistische Berichte ABS) plus (20 Schulen) bzw. der privaten organisatorisch ver- bundenen Grund- und Hauptschulen (2 Schulen)). Angesichts dieser Entwicklung sind pädagogische Kon- zepte entwickelt worden, die einen Ausgleich von Schul- Die Schulgrößen staffeln sich wie folgt: größe, Erreichbarkeit und pädagogischem Angebot zum Größe bzw. Anzahl Ziel hatten. Dadurch konnten regional zahlreiche Grund- Anzahl Anzahl Schulen, Schulen Schüler/-innen summiert bis 20 5 5 21–40 44 49 41–47 27 76 48–60 89 165 61–80 125 290 81–100 117 407 101–120 75 482 121–150 101 583 151 und größer 359 942 (Quelle: Statistisches Landesamt: ABS-Schulverzeichnis 2016/17; Stand: Januar 2017; farbig unterlegt ist der schulgesetzliche Grenzbereich ohne Berücksichtigung der Ausnahmeregelungen) Rheinland-pfälzische Schule 04/2017 9
– Thema – urbanen Regionen überproportional hoch niederschla- gen, kommt dem Erhalt auch kleinerer Grundschul- standorte besondere Bedeutung zu. Dadurch werden Tendenzen der „Landflucht“ verringert bzw. verhin- dert. n Die Wohnortnähe der Schule und damit ein kurzer Schulweg haben für Eltern einen hohen Eigenwert. Wohnortnähe vermeidet lange Fahrtzeiten im Kindes- und Jugendalter, erweitert damit die verfügbare Zeit zur Selbstgestaltung und fördert den sozialen Zusam- menhalt unter Gleichaltrigen. n Um die (Grund-)Schule im Ort bildet sich ein kulturel- les Umfeld, das auf die gesamte Gemeinde ausstrahlt. Die Schule bildet den Kern in einem (pädagogischen) Netzwerk mit außerschulischen Einrichtungen (Verei- ne, Erwachsenenbildung, soziale Einrichtungen …), und sie selbst ist „Knoten“ in einem überregionalen Netzwerk, wodurch ihr bzw. der Gemeinde wiederum externe Einflüsse zugutekommen. Die Schule ist damit schulstandorte gesichert werden. So war es in Rhein- nicht nur ein pädagogisches, sondern auch ein sozia- land-Pfalz Anfang der 90er-Jahre das Schulmodell der Re- les Fenster „nach außen“. gionalen Schule, das zum Ziel hatte, im Bereich der n Wohnortnahe und ggf. kleine Schulen ermöglichen es, Sekundarstufe I ein attraktives weiterführendes Bil- soziale Verbindungen zu erhalten, die sich in der Zeit dungsangebot im nicht urbanen Raum aufrechtzuerhal- vor der Einschulung in anderen pädagogischen Ein- ten. Im Schulgesetz wurde die Einrichtung von Grund- richtungen gebildet haben. Sie entsprechen damit auf schulen mit mehreren Standorten geschaffen (2008/09). vergleichsweise einfache Weise dem Vorsatz eines längeren gemeinsamen Lernens, das sowohl dem so- Auch in dem an Rheinland-Pfalz angrenzenden Saarland zialen Zusammenhalt als auch dem sozialen Ausgleich hat es ab 2004 eine schulpolitische Diskussion um die in unserer Gesellschaft dient. Schließung kleiner Grundschulen gegeben, die zu einer Neustrukturierung der Grundschullandschaft geführt hat. Pädagogische Aspekte kleiner Grundschulen Die damalige CDU-Landesregierung hielt eine zweizügige Kleinere Lerngruppengrößen erfordern andere bzw. ver- Mindestgröße für sinnvoll. Allerdings ist darauf hinzuwei- änderte pädagogische/methodische Verfahren. Aus päd- sen, dass das Saarland strukturell nur bedingt mit den agogischer Sicht zeigen sich dadurch Chancen der indivi- übrigen Flächenländern – also auch Rheinland-Pfalz – zu duellen Förderung, allerdings auch Gefahren, wenn das vergleichen ist. pädagogische Angebot ressourcenbedingt hinter ein Min- destangebot, wie es durch Schulgesetz, Grundschulord- Schulpolitische Grundpositionen des nung und die VV „Unterrichtsorganisation in der Grund- VBE Rheinland-Pfalz schule“ definiert wird, zurückfällt. Der VBE misst dem Erhalt auch kleiner Schulen von jeher eine große Bedeutung zu, die über eine rein pädagogi- n Wenn in aufeinanderfolgenden Klassenstufen die Zahl sche Bewertung hinausgeht. Das gilt insbesondere für der Schüler/-innen unter 23 – also unter die Einzügigkeit den Erhalt von Grundschulen als ein wohnortnahes – fällt, müssen kombinierte Klassen gebildet werden. Grundbildungsangebot für Kinder. n Diese „Kombiklassen“ schaffen besondere pädagogi- sche Möglichkeiten, sie ermöglichen durch Altersmi- Diese Position deckt sich weitgehend mit der Haltung der schung mehr als in altershomogenen Klassen das Ler- Schulträger, für die der Standorterhalt von Schulen vor nen der Kinder mit- und voneinander. Die heterogene allem eine Frage der Infrastruktur, der Standortsicherheit, Lerngruppe steht im Mittelpunkt, aus deren Verschie- der wirtschaftlichen Attraktivität, der sozial-kulturellen denheit in vielfältiger Weise Lerngelegenheiten er- Identität und der Lebensqualität ist. wachsen. n In kombinierten, jahrgangsübergreifenden Klassen n Grundschulen haben für die soziale und kulturelle Inf- wird die Differenz unter den Kindern als Motor für so- rastruktur einer Gemeinde oder eines Stadtteils eine ziales und sachbezogenes Lernen eingesetzt. Sowohl überragende Bedeutung, sie binden junge Familien, leistungsstarke als auch leistungsschwächere Kinder führen zu deren Ansiedlung und fördern damit den Er- erfahren durch den Zwang zur Differenzierung und In- halt eines lebenswerten Umfeldes. Unter dem Einfluss dividualisierung zahlreiche Impulse zu ihrer Weiterent- rückläufiger Bevölkerungszahlen, die sich in den nicht wicklung. 10 Rheinland-pfälzische Schule 04/2017
– Thema – Kleine Schulen – eine Frage der Chancengleichheit n Die heterogenen Lernverhältnisse in jahrgangsüber- greifenden Lerngruppen dienen der Unterrichtsquali- A uszüge aus der Stellungnahme des VBE Rhein- tät bei der besonderen Vermittlung von Methoden-, land-Pfalz zum Entwurf der „Leitlinien für ein wohn- Sozial- und Kommunikationskompetenz, sie fördern ortnahes Grundschulangebot“ des Mainzer Bil- und fordern gleichermaßen, sie regen zur Übernahme dungsministeriums: von Lernverantwortung durch die Schüler/-innen auch gegenseitig an (z. B. durch „Helfersysteme“), initiieren „… Der VBE Rheinland-Pfalz warnt ausdrücklich vor selbsttätiges Lernen und verbessern die Teamarbeit schulpolitischen Einsparungen zulasten der regiona- im Kollegium. len Bildungsversorgung in den weniger dicht besie- n Kombinierte Klassen nutzen die soziale und kognitive delten Gebieten unseres Landes. Heterogenität der Altersmischung als Chancen zur För- derung sozialen Empfindens und Handelns und Ler- Rheinland-Pfalz ist ein Flächenland. Wenn Chancen- nens. Sie können in besonderer Weise zum Aufbau gleichheit in der Bildung überall im Land gelten soll, überfachlicher Kompetenzen (sozialer Kompetenzen) dann darf eine gute Bildungsversorgung, die örtliche eingesetzt werden. Gegebenheiten und Besonderheiten berücksichtigt, n Zur Förderung besonders motivierter Schüler/-innen nicht der Haushaltskonsolidierung zum Opfer fallen. ist die Einrichtung von „Drehtürmodellen“ in den Fä- Es darf für junge Familien nicht zum Nachteil werden, chern Mathematik und Deutsch problemlos möglich. auf dem Lande zu leben. Damit wird dem Eindruck entgegengewirkt, diesen Schülerinnen bzw. Schülern könnten kombinierte Der VBE Rheinland-Pfalz fordert die Landesregierung Klassen bzw. kleine Schulen pädagogisch nicht ge- auf, in jedem Einzelfall genau zu prüfen, ob eine recht werden. Schulschließung gerechtfertigt werden kann. Dabei n Eine Grundschule mit zwei Kombiklassen ist aus päd- darf es keine klar definierten numerischen Grenzen agogischer Sicht (Umfang der Entwicklungsunter- geben, zumal das geltende Schulrecht sehr viel schiede, notwendige Differenzierung und Individuali- Spielraum lässt. sierung) gut zu organisieren. Die besondere Belastung für die Lehrkräfte muss durch ein höheres Maß an Leh- Keine der z. T. bereits seit Langem bestehenden klei- rerwochenstunden (z. B. für den Ernstfall einer Vertre- nen Schulen verstößt gegen die Normen des gelten- tung) und durch eine Aufstockung von Schulleitungs- den Schulgesetzes. Die Existenz einer kleinen Grund- stunden kompensiert werden. schule war und ist immer ein Sonderfall, der auch als n Die Zusammenarbeit mit den Eltern spielt an kleineren solcher zu bewerten ist. Die letztendliche Entschei- Schulen eine besondere Rolle und führt zu einer grö- dung darüber, ob die Existenz einer kleinen Schule ßeren Intensität der Schulgemeinschaft. Das bietet für gerechtfertigt ist oder nicht, sollte bei den Betroffe- den „pädagogischen Schulterschluss“ zwischen Schu- nen, insbesondere beim betroffenen Schulträger, lie- le und Elternhaus erweiterte Möglichkeiten, setzt al- gen. lerdings auch eine besondere (zeitaufwendige) Pflege dieser Beziehung voraus. Gerade kleine Schulen bieten eine Vielzahl pädago- gischer Möglichkeiten, die eine produktive Lernum- gebung schaffen. Selbstverständlich gelten auch für kleine Schulen pädagogische Standards, die Chan- cengleichheit, individuelle Förderung und ein diffe- renziertes Bildungsangebot sichern. Das ist ab einer Größe mit zwei kombinierten Klassen gut möglich. An einer kleinen Schule zu lernen, ist kein Nachteil für die Bildungsbiografie einer Schülerin oder eines Schülers. Wenn im Zuge der Überprüfung kleiner Schulen jetzt die pädagogischen Qualitäten kleiner Schulen infra- ge gestellt werden, verbirgt sich dahinter nach Auf- fassung des VBE Rheinland-Pfalz lediglich der Wille der Landeregierung, Kosten zu senken. Damit über- lagern Rationalisierungsabsichten den schulpoli- tisch-pädagogischen Anspruch. Dies wird vom VBE Rheinland-Pfalz aus grundsätzlichen Erwägungen abgelehnt …“ RED Rheinland-pfälzische Schule 04/2017 11
– Thema – Flankierende Maßnahmen n Unterrichtsvertretungsmöglichkeiten müssen durch Der Bestand kleiner Grundschulen ist nur in einem päda- die Einbindung in das Netz der umliegenden Schulen gogisch interaktiven Netz mit größeren Grundschulen erweitert werden. sinnvoll. Dadurch werden der pädagogische Austausch n Für den fachlichen Austausch von Lehrkräften, die in und unterschiedliche Möglichkeiten der Entlastung ge- Kombiklassen unterrichten, ist ein von der Schulver- währleistet. waltung (ADD) und von den Universitäten gestütztes Informationsnetz aufzubauen. n Kleine Grundschulen sind besonders anfällig für n Die Kommunikation der Schulleitungen und Schulkol- eine unsichere Unterrichtsversorgung; deshalb legien muss durch regelmäßige gemeinsame Konfe- ist einem Unter- renzen o. Ä. gefördert werden. richtsausfall in be- n Qualitätssicherungsprogramme sind auszutauschen s o n d e re r We i s e und abzustimmen (§ 18 (1) SchulG). entgegenzuwirken, zum einen durch Fazit – kurz und fündig eine entsprechen- n Die Schließung von Schulen hat auf die Gemeinden, in de Ausstattung mit denen sie beheimatet sind, erhebliche soziokulturelle Lehrerwochenstun- Auswirkungen, unabhängig von ihrer Schulgröße. Die den, zum anderen Schließung kleiner Schulen unterhalb einer schulge- durch die Sicher- setzlichen Norm wirkt sich meist in besonders krasser stellung von Er- Weise aus, weil diese in der Regel über keine Alterna- satzbedarf bei tive verfügen – sonst gäbe es sie nicht mehr. akut auftretendem n Die Schließung einer Schule, die unter die schulge- Unterrichtsausfall setzliche Grundnorm gefallen ist, sollte nur dann erfol- durch „Feuerwehr- gen, wenn dies aus siedlungsstrukturellen, pädagogi- lehrkräfte“. Das schen und/oder anderen, jeweils besonderen Grün- setzt voraus, dass den gerechtfertigt werden kann. Eine eindeutige es eine einsatzfähi- numerische Größe für die Schließung von Grundschu- ge „Lehrerfeuer- len gibt es nicht und wird vom geltenden Schulgesetz wehr“ überhaupt auch nicht gefordert. gibt. n Der Ressourceneinsatz ist für die Beurteilung nur ein- Anmerkung: Möglicherweise liegt vor allem hier der geschränkt tauglich, weil der Bestand kleiner Schulen Grund für die Absichten der Landesregierung, kleine ohnehin jeweils ein Sonderfall ist, für den auch beson- Grundschulen zu schließen. An größeren Schulen kön- dere wirtschaftliche bzw. organisatorische Umstände nen Unterrichtsausfälle besser und einfacher – zumin- gelten müssen. Das wird im Übrigen auch vom Landes- dest in der „Außendarstellung“ – kompensiert werden. rechnungshof zugestanden. Wenn die Landesregierung weiter das Ziel einer besse- n Der Vorstoß der Landesregierung zur Überprüfung ren Unterrichtsversorgung glaubhaft verfolgen will, kleiner Schulen steht in unmittelbarem Zusammen- wird sie bemüht sein, die Anfälligkeit kleiner Schulen hang mit den Personaleinsparungen in der Landesver- für Unterrichtsausfälle zu reduzieren. Das gelingt u. a. waltung. Pädagogische Gründe erscheinen hingegen durch die Schließung solcher Schulen. vorgeschoben, da die Existenz kleiner Schulen nicht n Bevor Schulen geschlossen werden, bedarf es einer neu ist bzw. sich die Entwicklung in den vergangenen umfangreichen Analyse der künftigen (siedlungs-) Jahren nicht zugespitzt hat. Eine Schließung kleiner strukturellen Entwicklung am Standort der jeweiligen Schulen allein aus Gründen der Haushaltskonsolidie- Schule (Bevölkerungsentwicklung, Geburtenrate, bau- rung diskriminiert die regionale Infrastruktur und ist liche Entwicklung vor Ort, Entfernung zum nächsten abzulehnen. Schulstandort, kulturelle Einbindung, ÖPNV-Erreich- n Auch für kleine Schulen gelten pädagogische Stan- barkeit etc.). dards, um Chancengleichheit, individuelle Förderung n Kleine Grundschulen können ggf. durch größere Schu- und ein differenziertes Bildungsangebot zu sichern. len in der Nachbarschaft (über 180 Schüler/-innen) als Das ist aber – an Grundschulen – bereits ab einer Grö- zusätzlicher Standort übernommen werden (vgl. ße von zwei kombinierten Klassen möglich. Durch die- § 10 (2) 2 SchulG). Bevor Schulen geschlossen werden, se Organisationsform werden zudem besondere päda- ist zunächst diese Organisationsform zu prüfen. gogische Möglichkeiten des Lernens geschaffen, die n Die Organisation mit mehreren Standorten erfordert sich positiv von Lernumgebungen in größeren Syste- für die Leitungsaufgaben der Außenstelle(n) eine men abheben können. An einer kleinen Schule zu ler- Funktionsstelle (Konrektor/in) unter Anrechnung bzw. nen, ist kein Nachteil für die Bildungsbiografie. Übernahme der Schulleitungsstunden, die am Haupt- standort der Schule geführt wird. lal/br 12 Rheinland-pfälzische Schule 04/2017
– Termine – Der VBE Rheinland-Pfalz lädt ein zu einer ganztägigen Fachtagung für Pädagogische Fachkräfte im rheinland-pfälzischen Schuldienst Wann und wo: 27. April 2017 Mainz, Bildungszentrum Erbacher Hof, Grebenstraße 24, 55116 Mainz 04. Mai 2017 Trier, Berghotel Kockelsberg, Kockelsberg 1, 54293 Trier 11. Mai 2017 Lambrecht, PfalzAkademie, Franz-Hartmann-Str. 9, 67466 Lambrecht Anmeldungen: bei Marlies Kulpe, VBE-Referentin für Pädagogische Fachkräfte, m.kulpe@vbe-rp.de 27.0 4.2 Programm: 01 7 9.00 Uhr Begrüßung 9.30 Uhr Vorschriften und Regelungen zum Beschäftigungsverhältnis Referent: VBE-Justiziar RA Dominik Hoffmann, Fachanwalt für Arbeitsrecht • Die Verwaltungsvorschrift • Was steht in Schulgesetz, Dienstordnung und Konferenzordnung zum Einsatz von PFs ? • Alles über Abordnungen und Versetzungen • Regelungen zur Teilzeitbeschäftigung • Das neue Pflegezeitgesetz 17 .20 • Neues in der Organisatorischen Handreichung vom 05. Oktober 2016 12.00 Uhr Wo drückt der Schuh? 4.05 0 Justiziar Dominik Hoffmann und Mitglieder der Haupt- und Bezirkspersonalräte von Förder- und Grundschulen stehen Ihnen zur Beantwortung Ihrer individuellen Fragen zur Verfügung. 13.00 Uhr Mittagspause 14.00 Uhr Soziales Training Referentin: PF Ingrid Sanna, BBS Wissen Praktische Trainingsmethoden zum sozialen Lernen in heterogenen Gruppen: Die TN lernen unterschiedliche Warm-ups und Übungen zum Thema Empathie, Wahrnehmung, Gewalt, Grenzen und Grenzsetzung kennen. 16.30 Uhr Feedback zur Veranstaltung 11.0 5.20 1 7 Hinweise: Für die Veranstaltungen steht nur eine begrenzte Anzahl von Plätzen zur Verfügung, daher bitten wir um rechtzeitige Anmeldung. Die Teilnahme ist kostenfrei, Fahrtkosten können nicht erstattet werden. Eine PL-Nummer für die Fachtagung ist beantragt und wird auf der Teilnah- mebescheinigung ausgewiesen. Bitte informieren Sie sich auch auf der Website des VBE: www.vbe-rp.de VBE Rheinhessen-Pfalz Veranstaltung für Seniorinnen und Senioren Luther in Worms Ort: Hauptbahnhof Worms (für Zugreisende), Museum Heylshof, Stephansgasse 9, 67547 Worms (für Autofahrer) 03.0 Termin: 3. Mai 2017, 11.00 bis ca. 15.45 Uhr 5.20 11.0 17 Anmeldungen: bis zum 27. April 2017 an Konrad Ochsenreither, 0 b 15.4 is E-Mail: k.ochsenreither@vbe-rp.de, Telefon: 0 63 41 94 50 43 1 5 U hr Programm: 11.00 – 12.00 Uhr Führung um das Museum Heylshof und im Heylshof 12.15 – 13.45 Uhr Mittagsessen im nahe gelegenen Restaurant „Akropolis“ 14.00 – 15.30 Uhr Führung zu historischen Stätten in Worms; Treffpunkt ist wieder am Heylshof Die Teilnahmegebühr beträgt für Mitglieder € 10 und für Nichtmitglieder € 20. Die Kosten für die Führungen und das Mittagessen trägt der VBE. Die Anreise erfolgt individuell. Den Teilnehmerbeitrag erbitten wir zeitgleich auf das Konto des VBE Rheinland-Pfalz bei der Sparkasse Eifel-Mosel-Hunsrück, IBAN DE62 5875 1230 0001 0400 13, Stichwort „VBE/ Worms“, anzuweisen. Zusatzinfo für Zugreisende: Abfahrten ab Germersheim (9.12) und Bingen Hbf (9.47) und ab Hochspeyer (9.04) sind mit dem Rheinland-Pfalz-Ticket möglich. Die Züge kommen in Worms Hbf. wie folgt an: Aus GER 10.19 – aus Hochspeyer 10.37 – aus BIN 10.39. Als Rückfahrten bieten sich an: in Richtung KL 16.16 oder 16.40 – GER 16.40 – BIN 16.17 Wichtiger Hinweis: Alle VBE-Seniorinnen und -Senioren der Region Rheinhessen-Pfalz erhal- ten per Post eine persönliche Einladung. Hierin finden Sie auch Hinweise zur Verpflegung. Informationen sind auf der VBE-Website eingestellt unter www.vbe/rp.de > Seniorinnen und Senioren. Rheinland-pfälzische Schule 04/2017 13
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