HOCH MAGAZIN des Alpenvereins - Österreichischer Alpenverein

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HOCH MAGAZIN des Alpenvereins - Österreichischer Alpenverein
P.b.b. – GZ 02Z034051 M – Alpenverein Klagenfurt, Völkermarkter Straße 9, 9020 Klagenfurt

HOCHGEFÜHLE
Nachrichten 4/2015 | Alpenvereins-Nachrichten

M A G A Z I N d e s Alpenvereins Klagenfurt
Ferlach | Friesach | Görtschitztal | Magdalensberg | Maria Rain | St. Veit | Völkermarkt-Bleiburg

 Das Höchste: Gipfelsieg am Mont Blanc
 Gipfeltrekking: Zauber der Pyrenäen
 Touren: Erlebnisvielfalt                                                     Wandern

 Jugend: 1000 Abenteuer
                                                                              Kultur
                                                                              Alpin
                                                                              Trekking
                                                                              Biken

 Beilage: Höhepunkte 2016
                                                                                     Ausgewählte Angebote aus dem
                                                                                     Führungsprogramm des Alpenverein
                                                                                                                      s
                                                                                     Klagenfurt in Zusammenarbeit mit
HOCH MAGAZIN des Alpenvereins - Österreichischer Alpenverein
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                                                                                                                                                                                                              Editorial                                                                                                         Inhalt
                                                                                                                                                                                                              Berge der Freundschaft                                                                                            Bergwelt
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Mont Blanc............................................................... 4
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Tourentipps.............................................................. 8
                                                                                                                                                                              Liebe Leserinnen und Leser!                                                                                                                       Länder, Menschen, Abenteuer.................................. 10
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Hochtouren Glocknergruppe/Venedigergruppe.......... 12
                                                                                                                                                                              Das Jahr neigt sich dem Ende zu und                                         Wir bedanken uns bei unseren Mitglie-                                 Wandertouren Südtirol/Lesachtal............................. 14
                                                                                                                                                                                                                                                          dern, Sponsoren, Partnern und Lesern für                              Wandertouren Berchtesgaden/Sternspitze................ 16
                                                                                                                                                                              wir schauen auf wertvolle Erlebnisse.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Mit viel Phantasie.................................................... 17
                                                                                                                                                                              Tourenhöhenpunkte waren die Expedition                                      das gemeinsame Jahr, für das Vertrauen                                Mountainbiken ....................................................... 18
                                                                                                                                                                              zum Mont Blanc (Seite 4–7) sowie eine                                       und die aktive Teilnahme am Vereinsleben                              Bergrettung – Lawinen............................................ 19
                                                                                                                                                                              Bergtour durch die Pyrenäen (Seite                                          und wünschen eine besinnliche Weih-                                   Im Banne des Großvenedigers................................. 20
                                                                                                                                                                              21–24). Vereinsseitig wurde die Klagen-                                     nachtszeit. Nutzen Sie die freien Tage und                            Zauber der Pyrenäen............................................... 21
                                                                                                                                                                                                                                                          stöbern Sie in unserer Winterausgabe.                                 Ulrichsberglauf........................................................ 26
                                                                                                                                                                              furter Hütte generalsaniert.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Hotspots/MountainWeb........................................... 27
                                                                                                                                                                              Eine neue Form der Begegnung war die                                                                                                              Tourenprogramm.................................................... 28
                                                                                                                                                                              integrative Wanderung „Miteinander un-                                                                                                            Seelenwanderung................................................... 34
                                                                                                                                                                              terwegs“ (Seite 38), bei der ÖAV-Mitglie-
                                                                                                                                                                              der und Flüchtlinge erstmals gemeinsam                                                                  Alexandra Kimmer
                                                                                                                                                                                                                                                                    und das HOCHGEFÜHLE-Redaktionsteam                          Verein
                                                                                                                                                                              auf Tour gingen, um die Berge zu erleben,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Der Vorsitzende....................................................... 35
                                                                                                                                                                              aber auch um Ängste und Sorgen abzu-                                                                                                              Klagenfurter Hütte .................................................. 36
                                                                                                                                                                              bauen.                                                                                                                                            Miteinander unterwegs............................................ 39
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Workshop/3-Länder-Treffen..................................... 40
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                10. Fest der Berge.................................................. 41
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Jahreshauptversammlung....................................... 42
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Für Gottes Lohn...................................................... 45
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                OG Völkermarkt/Bleiburg......................................... 46
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                OG St.Veit/Glan....................................................... 47

                                                                                                                                                                              Impressum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                OG Maria Rain........................................................ 48
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                OG Magdalensberg................................................. 49
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Jahreshauptversammlung Zell/See.......................... 49
                                                                                                                                                                              HOCHGEFÜHLE – Mitgliedermagazin des Österreichischen Alpenvereins,         zungen des Alpenvereins Klagenfurt bestimmt. Abgedruckte Beiträge      Sportklettern........................................................... 50
                                                                                                                                                                              Sektion Klagenfurt am Wörthersee, Nr. 4 – 2015, ZVR 119944521              geben ausschließlich die Meinung der Verfasser wieder. Einschrän-      Young&Free............................................................ 52
                                                                                                                                                                              Herausgeber und Medieninhaber: Alpenverein Klagenfurt, Völkermarkter       kungen: Insofern Wander-, Touren- oder Routenempfehlungen abge-
                                                                                                                                                                              Straße 9, 9020 Klagenfurt, www.alpenverein-klu.at. Redaktionsleitung:      druckt oder in Beiträgen dargestellt werden, ist damit keine Haftung
                                                                                                                                                                              Alexandra Kimmer, Tel. 0680/3040279, alexandra.kimmer@gmail.com.           des Herausgebers für Gefahren jedweder Art verbunden, die Nutzung      Zu guter Letzt
                                                                                                                                                                              Redakteure dieser Ausgabe: Brigitte Bernegg, Doris Eisner, Ella Früh-      liegt ausschließlich im Verantwortungsbereich des Ausführenden mit
                                                                                                                                                                              mann, Christa Hofstätter, Florian Huber, Nicole Illgoutz, Barbara Jandl,   der Verpflichtung, aktuelle Bedingungen und Erfordernisse in Erfah-    Das war in der Post................................................. 55
                                                                                                                                                                              Herta Jordan, Alexandra Kimmer, Martina Kirnstötter, Angelika Kuchin-      rung zu bringen und zu berücksichtigen. Für Einsendungen an die        Buchtipps............................................................... 56
                                                                                                                                                                              ka, Günther Kürner, Erwin Maier, Christian Messner, Heidi Mischitz, El-    Redaktion wird keine Haftung übernommen, Postsendungen können
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Singen im Alpenverein ............................................ 58
                                                                                                                                                                              friede Oberdorfer, Barbara Prokop, Chris Rainer, Othilde Rauter, Gabi      nur gegen Beilage des Rückportos retourniert werden.
ZU R I C H — PA R I S — LO N D O N — N E W YO R K — B EIJ I N G — H O N G KO N G — SI N G AP O R E — N E W D EL H I — D U BAI — M O S C OW    T I S S OT WATC H E S . C O M   Schluga, Claudia Schurz, Karl Selden, Ingo Striek, Filipp Ulbing, Laura    Fotos: shutterstock.com und Bildnachweise.                             Wir gratulieren ....................................................... 58
                                                                                                                                                                              Wirth, Anja Kogler-Vogl. Anzeigenberatung: Erna Selden, Tel. 0650/         Layout und Druck: Satz- & Druck-Team GmbH,                             Wir trauern............................................................. 58
                                                                                                                                                                              501504. Redaktionskonzept: Die grundlegende Richtung des ÖAV-              Feschnigstr. 232, 9020 Klagenfurt
                                                                                                                                                                              Mitgliedermagazins des Alpenvereins Klagenfurt wird durch die Sat-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Mitglieder im ÖAV................................................... 59
                                                     Schmuck Uhren                                  A 9020 Klagenfurt, Kramergasse 12                                                                                                                                                                                           Herzlich willkommen............................................... 60

                                     UTE HABENICHT
                                                                                                    tel +43/463/59 90 90                                                                                                                                                                                                        Wir sind gerne für Sie da......................................... 61
                                                                                                    A 9020 Klagenfurt-Waidmannsdorf                                           Titelseite: Ein alpiner Traum ging bei herrlichem Wetter in Erfüllung: Tourenklassiker am Mont Blanc                                              Im Basislager des Lebens........................................ 62
                                                                                                    Hauptmann Hermann Platz 4
                                             partner                                                tel +43/463/22 6 54
                                                                                                                                                                              mit Gipfelsieg unter der Leitung von Alpinchef Filipp Ulbing. Foto: F. Ulbing.                                                                    Der Geröllheimer..................................................... 63
                                                                                                    diadoro@habenicht.at | www.habenicht.at
HOCH MAGAZIN des Alpenvereins - Österreichischer Alpenverein
„Eigentlich ist alles nur ein Sehnen auf die
letzten Meter … Diese letzten Schritte, ja,
die tun richtig gut. Und dann oben. Zeit zum
Atmen, Zeit zum Sehen, Zeit zum Staunen.“

                                   Reinhard Klappert,
                österreichischer Bergführer und Autor

                                       Aiguille du Midi, 3.842 m, am Mont Blanc   Foto: M. Conquard
HOCH MAGAZIN des Alpenvereins - Österreichischer Alpenverein
Seite 6                                                                                           HOCHGEFÜHLE – DAS MAGAZIN DES KLAGENFURTER ALPENVEREINS                       H O C H G E F Ü H L E – D A S M A G A Z I N D E S K L A G E N F U RT E R A L P E N V E R E I N S                                                                                Seite 7

                                                                                                                                                                               und 2 Guides unserer Gruppe ließen es sich nicht
                                                                                                                                                                               nehmen, nochmals auf die Plattform der Aiguilles
                                                                                                                                                                               de Midi aufzusteigen, um mit unzähligen Touristen
                                                                                                                                                                               die Aussicht auf das Ziel des nächsten Tages, den
                                                                                                                                                                               Mont Blanc, bei Kaffee und Kuchen zu genießen. Der
                                                                                                                                                                               Abstieg zurück zur Cosmiques Hütte erwies sich als
                                                                                                                                                                               etwas schwierig, weil in der Zwischenzeit auch der
                                                                                                                                                                               Firngrat teilweise den warmen Temperaturen zum
                                                                                                                                                                               Opfer gefallen ist. An Schlaf war auf der Cosmiques
                                                                                                                                                                               Hütte nicht zu denken; es war warm und stickig, doch
                                                                                                                                                                               das kollektive Wecken um 1.00 Uhr morgens erlöste
                                                                                                                                                                               uns aus dieser Situation.

                                                                                                                                                                               Sonnenaufgang am Dach Europas
                                                                                                                                                                               Um 02.15 Uhr standen wir schon in den Steigeisen
                                                                                                                                                                               und marschierten zum Col du Midi (3.532 Meter),
Mont Blanc-Gruppe:                                                                                                                                                             um von da auf den Mont Blanc du Tacul (4.248 Me-                               Die Normalroute führt über den Bossesgrat zum Mont Blanc		                                      Foto: F. Ulbing

Tourenklassiker
                                                                                                                                                                               ter) durch spaltendurchzogenes, steiles Gelände zu
                                                                                                                                                                               gelangen. Diesen verließen wir knapp unter dessen
                                                                                                                                                                               Gipfel und querten zum Mont Maudit (4.465 Meter).
                                                                                                                                                                               Die Mont Maudit-Scharte (4.345 Meter) zeigte sich

am Dach Europas
                                                                                                                                                                               ganz anders als gewohnt: Blankeis und Fels im obe-
                                                                                                                   Bevor wir jedoch dieses Abenteuer angehen konnten,          ren Drittel, sodass zum Teil in kombiniertem Gelän-
                                                                                                                   haben wir zur Höhenanpassung zwei anspruchsvolle            de geklettert werden musste. Die Querung zum Col
                                                                                                                   Eingehtouren absolviert.
                                                                                                                   Und so starteten wir am 12. Juli mit der Auffahrt der
                                                                                                                   zweithöchsten Seilbahn Europas auf die Aiguille du
Chamonix! Am Fuße der wunderschönen Mont Blanc-Bergkette, mitten                                                   Midi (3.842 Meter). Rund um die Seilbahn, sowohl
                                                                                                                   bei Tal- als auch bei Bergstation, ist man in einem
in den französischen Alpen gelegen, ist Chamonix sicherlich einer der                                              Sog von Touristen und Schaulustigen aus allen Win-
Hotspots in Europa was Alpinismus anbelangt. Das 9000 Einwohner                                                    keln der Welt, die sich in Scharen auf 3.777 Meter
                                                                                                                   bringen lassen. Wir sind diesem Rummel jedoch
zählende Städtchen auf knapp 1.000 Metern Seehöhe ist im Winter ein                                                gleich zu Beginn durch den kurzen Stollen im Süd-
Eldorado für Freerider, Extremskifahrer und Skitourengeher aller Coleur.                                           gipfel, der für „normale“ Touristen gesperrt ist, entflo-
                                                                                                                   hen und fanden uns in einer hochalpinen Landschaft
Aber auch im Sommer findet sich die Elite der Alpinisten in der Stadt                                              wieder. Über einen kurzen, aber steilen Firngrat ging                                                                                      Gipfelglück: Kiki ist am Ziel angelangt		                                                       Foto: F. Ulbing
nördlich des Mont Blanc-Gipfels ein.                                                                               es seilgesichert hinab auf den Glacier du Geant, vor-
                                                                                                                   bei am Cosmiquessporn, wo etliche Seilschaften der
                                                                                                                   Schwerkraft trotzten. Den großen, flachen du Geant          de la Brenva war für die Guides auch noch einmal
Auf den Spuren von Jacques Bal-                       Blanc-Gruppe. Mit dabei: die Teilnehmer Annemarie,           Gletscher marschierten wir in zwei Sechser-Seil-            sehr spannend, da sich über weite Abschnitte auch
                                                                                                                                                                               Blankeis befand und wir uns im Absturzgelände
mat und Michel-Gabriel Paccard                        Christina (Kiki), Ingrid, Ines, Alexander, Heimo, Johann
                                                      und Willibald sowie die 4 Guides Martin, Michi, Josef
                                                                                                                   schaften, vorbei an den Felstürmen, an denen alpine
                                                                                                                                                                               befanden. Josef drehte über 20 Eisschrauben, um
                                                                                                                   Geschichte geschrieben wurde (Grand Capucin, Ger-
Die 12-köpfige Gruppe von Hochalpinisten des Alpen-   und Filipp. Das Hauptziel unserer Unternehmung war           vasuttipfeiler, usw.), zur Turiner Hütte (3.375 Meter).     sicher mit Annemarie und Willi ins flachere Gelän-
vereins Klagenfurt erkundete diesen Sommer, im Juli   die Überschreitung des Mont Blanc, mit einer Höhe                                                                        de zu gelangen. Doch der Tagesanbruch mit einem
2015, eine Woche die einzigartige Bergwelt der Mont   von 4.810 Metern der höchste Gipfel unserer Alpen.                                                                       Sonnenaufgang ohne Wolken, den Blick in die Ferne
                                                                                                                   Der Rochefort Grat und der                                  zum Matterhorn und vielen anderen bekannten Gip-
                                                                                                                   Tour-Ronde-Grat                                             feln, ließ uns alle Mühe gleich wieder vergessen. Wir
                                                                                                                                                                               genossen die Stille und Einsamkeit bei einer kurzen
                                                                                                                   Tags darauf unternahmen wir die großartige Berg-            Pause und schauten andächtig auf unseren, im roten
                                                                                                                   fahrt auf den Rochefort Grat. Nach der Überquerung          Licht gefärbten Gipfel.
                                                                                                                   des Gletschers und einer leichten Kletterei haben wir
                                                                                                                   am Fuße des Dent du Geant, dessen Felsgestalt die
                                                                                                                   ganze Umgebung dominiert, eine kurze Rast einge-            Gipfelsturm
                                                                                                                   legt. Der Anstieg über den Grat wurde uns durch zwei        Vom Col bewältigten wir noch etwa 600 Höhenmeter
                                                                                                                   Wechtenbrüche nicht leicht gemacht. Während wir             im leichten Gletschergelände bis zum ersehnten Gip-
                                                                                                                   den ersten Wechtenbruch noch umklettern konnten,            fel des Mont Blanc auf 4.810 Metern. Zwei unserer
                                                                                                                   war der zweite Wechtenbruch unüberwindbar und so            Seilschaften erreichten diesen bereits um 07.45 Uhr                            Abstieg von der Aiguille du Midi auf den Gletscher		                                            Foto: F. Ulbing
                                                                                                                   blieb uns der Gipfel des Chalotte de Rochfort ver-          und waren alleine auf dem Gipfel. Die beiden anderen
                                                                                                                   wehrt und wir mussten etwa 50 Höhenmeter darunter           Seilschaften erreichten den Gipfel etwas später. Der
                                                                                                                   aus Sicherheitsgründen den Rückmarsch zur Turiner                                                                                         ter zur Tete Rousse Hütte (3.167 Meter). Von hier ging   nahmen wir noch eine schöne Wanderung mit 850
                                                                                                                                                                               Abstieg erfolgte über den Bossesgrat (wo uns eine
                                                                                                                   Hütte antreten.                                                                                                                           es mit der Zahnradbahn (Nid d Agile, 2.315 Meter)        Höhenmetern, wo wir die Touren der vergangenen
                                                                                                                                                                               Bergsteigerkarawane entgegenkam) zur Vallot Hütte
                                                                                                                   Nach der zweiten Nacht auf der Turiner Hütte ging es                                                                                      hinab ins Tal nach Les Houches. An diesem Tag wur-       Tage stolz und zufrieden aus der Ferne betrachtend,
                                                                                                                                                                               (4.362 Meter) und weiter zur Gouter Hütte (3.817
                                                                                                                   mit einem kleinen Abstecher auf die La Tour Ronde                                                                                         den von uns knapp 1.800 Höhenmeter im Aufstieg,          Revue passieren ließen.
                                                                                                                                                                               Meter). Von da im nun felsigen Terrain hinab zum
                                                                                                                   zur Cosmiques Hütte (3.613 Meter). 4 Teilnehmer                                                                                           3.000 Höhenmeter im Abstieg und 20 Kilometer                                            Bericht: Filipp Ulbing
 Durch den Stollen den Touristenmassen entflohen		                                       Foto: J. Weichselberger                                                               Grand Couloir, das sehr steinschlaggefährdet ist, wei-
                                                                                                                                                                                                                                                             in der Distanz zurückgelegt. Am letzten Tag unter-
HOCH MAGAZIN des Alpenvereins - Österreichischer Alpenverein
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                              Grüne Tour                                                                       Nationalpark Wildlife                                                               Schöne Skitour mit Ausblick                                                                         Anspruchsvolle Skitour

 Schneeschuhtour auf                                                                 Schneeschuhtrekking                                                                            Vom Sadnighaus, 1.880 m, Hoher Bolz, 2.421 m,
 Schoberriegel und Gruft                                                             zu den Steinböcken                                                                             zum Mohar, 2.605 m       in der Kreuzeckgruppe

  Oben angekommen geht es auf ebenem                                                                                                                                                                                                                                             Die weiten Hänge zum Gipfel begeistern – allerdings gilt es vorher einen
  Rücken entlang bis zur Gruft                      Tourentipp und Foto: A. Kimmer    Schneeschuhtrekking mit Wildbeobachtung           Tourentipp E. Oberdorfer, Foto: K. Dapra     Winterwandern in der Asten                       Tourentipp: A. Kimmer, Foto: G. Mussnig    lawinengefährdeten Hang zu meistern           Tourentipp und Foto von Karl Selden

  Stimmung und Schwierigkeitsgrad                                                    Stimmung und Schwierigkeitsgrad                                                                Stimmung und Schwierigkeitsgrad                                                             Stimmung und Schwierigkeitsgrad
  Sportliche aber lohnenswerte Schneeschuhwanderung mit einem herrlichen             Wildtiere zu beobachten setzt die Kenntnis von deren Lebensweise voraus. Auf                   Die Asten ist ein außergewöhnlich schönes Tourengebiet und bietet eine Vielzahl             Eine rassige Tagestour mit allen Vorzügen unterschiedlichster Geländelagen
  Ausblick. Aufgrund der geringen Lawinengefahr auch nach starken Neu-               unserer Wanderung werden wir von einem Nationalparkr-Ranger in den win-                        leichter und mittelschwerer Touren. Mit dem Sadnighaus des ÖAV steht zudem                  (Nord- bis nordwestseitig – meist pulvriger Traum)
  schneefällen ein lohnendes Ziel. 500 Höhenmeter, Dauer: 3 Std.                     terlichen Lebensraum der größten Steinwildkolonie des Nationalparks begleitet.                 eine hervorragende Unterkunft mit ausgezeichneter Küche für einen mehrtägigen
                                                                                     Schwierigkeit: mittelschwere Schneeschuhtour im hochalpinen Gelände
  Beste Jahreszeit                                                                                                                                                                  Aufenthalt zur Verfügung! 2 Std., 725 Höhenmeter                                            Beste Jahreszeit
                                                                                                                                                                                                                                                                                Februar bis April
  Dezember bis März, je nach Schneelage, Vorsicht bei Wind und Glatteis
                                                                                     Beste Jahreszeit und Teilnehmerinfo                                                            Beste Jahreszeit
  Die Tour                                                                           Je nach Schneelage Dezember bis März. Führungen finden ab 22. Dezember                         Der Mohar zählt zu den schönsten Aussichtsbergen in den Hohen Tauern und ist
  Vom Parkplatz „Mythos Edelstein“ am Turracher See, gehen wir am Hotel              statt, jeweils dienstags, 9.15 Uhr; Treffpunkt: Nationalparkgemeinde Heiligen-                 sommers wie winters ein überaus lohnendes Ziel                                              Die Tour
  Hochschober und der Mei-Zeit-Hütte vorbei und folgen dem Fahrweg in ge-            blut, Talstation der Großglockner Bergbahnen                                                                                                                                               Anfahrt über Mölltal – Napplach – Teuchltal zum Gasthof Alpenheim (Parkplatz, 1.185 m).
  mütlichen Kehren zur Bergstation Sonnenbahn. Von hier führt der Wanderweg                                                                                                         Die Tour                                                                                    Über die Teuchl-Bach-Brücke und danach sofort links (ostseitig) einem Forstweg recht
  153 als schöner, aber recht steiler Pfad direkt hinauf zum Schoberriegel. Wir      Die Tour                                                                                       Anreise: Von Mörtschach im Mölltal entlang der 10 Kilometer langen, in der Regel            lange folgend (tw. eben), bis der Weg (in vielen Kehren) dem Sternbach entlang an der
                                                                                     Sie treffen sich mit dem Nationalpark-Ranger um 10.15 Uhr an der Talstation                    gut geräumten Straße ins Astental bis zum Parkplatz am Ende der Straße beim                 romantischen Garsaren-Alm, 1.670 m, endet. Ab hier weglos südsüdost zuerst flach,
  genießen das herrliche Panorama auf die Turracher Höhe und die umliegenden
                                                                                     der Großglockner Bergbahnen. Hier erhalten Sie Ihre Spezial-Leihausrüstung                     Sadnighaus. Dort gibt es ausreichend Parkmöglichkeiten.                                     bald deutlich ansteigend einem schütteren Wald zu, der sich zum Ausstieg stark aufsteilt
  Nockberge. Oben angekommen sehen wir bereits über den langen, ausge-                                                                                                                                                                                                          (Lawinengefahr!!). Die einladenden Schneeflanken rechts (westseitig) meiden, führen
  dehnten Bergrücken den nächsten Gipfel – die Gruft, unser heutiges Tagesziel.      (Schneeschuhe, Stöcke und Fernglas). Anschließend Auffahrt mit den Großglock-                  Die Skitour beginnt am Sadnighaus und führt zunächst auf einem Weg entlang der
                                                                                                                                                                                                                                                                                zum Schroneck in den Felsbereich. Nach dem Ausstieg (Foto) folgt ein seelenvolle Fort-
  Nach einer kurzen Rast am Schoberriegel folgen wir dem Grat Richtung Süd-          ner Bergbahnen in das Große Fleißtal. Hier beginnt die geführte Schneeschuh-                   weiten Almhänge des Hochtals. Gemeinsam mit den Anstiegen zu Hilmersberg und
                                                                                                                                                                                                                                                                                setzung baumfrei über idyllische Böden zum Gipfel (immer links bzw. nördlich des Fels-
  ost. Nach 200 Metern kommen wir an einem ehemaligen Flugzeug-Landeplatz            wanderung. Nach einer kurzen Wanderung durch das eindrucksvolle Fleißtal                       Stellkopf geht es aufwärts. Nach einem Gatter links abbiegen und weiter, immer              kammes), Gehzeit bergauf ca. 4 Stunden (1.240 hm). Bei der Abfahrt kann man ab der
  aus dem Zweiten Weltkrieg vorbei. Bald erreichen wir den Gipfel Gruft.             erreichen Sie den Wintereinstand des Steinwildes und beobachten mit den leis-                  leicht links haltend, bis unterhalb des Göritzer Törls. Hier links abbiegen und durch       Gasaren Alm über die freigeschlägerten Hänge elegant recht weit nach unten kommen
  Der Rückweg führt über den Schoberriegel zurück zum Turracher See. Die Tour        tungsstarken Ferngläsern die Wildtiere, die mitten in steilen Felswänden die harte             das Hochtal bis zum Nordwestkamm des Mohar. Das letzte Stück zum Gipfel wird                – bis man zwangsläufig den Aufstiegsweg nützt.
  kann auch über den Wanderweg 150 Richtung Våstlhütte fortgesetzt werden.           Winterzeit verbringen. Im Anschluss geht es zurück zur Station Fleißalm und mit                auf der Nordseite des Grates zurückgelegt. Abfahrt wie Auffahrt.
  Von dort Richtung Norden, am Grünsee vorbei und zurück zum Turracher See.          den Bergbahnen ins Tal. Kosten: EW € 15,– / Kinder € 9,– inkl. Leihausrüstung,                 Achtung: Bei unsicheren Verhältnissen empfiehlt es sich, die Tour nur bis zum
                                                                                     exkl. Bergbahn.                                                                                Göritzer Törl durchzuführen. Für die Tour wird die übliche Skitourenausrüstung mit
                                                                                     Anmeldung erforderlich, Tel: +43(0)4825/6161, nationalpark@ktn.gv.at oder                      Schaufel, Sonde und Lawinenverschütteten-Suchgerät vorausgesetzt. Vorsicht im               Vorsicht: Schneelage und Lawinengefahr gut einschätzen, nur bei besten Bedin-
                                                                                     www.nationalparkerlebnis.at                                                                    etwas steileren, nordseitigen Gipfelbereich!                                                gungen (Orientierung)

                                                                                                                                                                                                                                                                                          Teuchl/      P
                                                                                                                                                                                                                                                                                       GH Alpenheim,
                                                                                                                                                                                                                                                                                         1.185 m

                                                                                                                                  Wildbeobachtung

                                                                                                                                                                                                           Mohar,
                                                                                                                                                                                                          2.605 m
                     P
                   Mythos
                  Edelstein

                                                      Schoberriegel
                                                                                                                               Start Fleißtal

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Hoher Bolz,
                                                                                                                                                                                                                                 P                                                                                      2.421 m
                                                                       Gruft,                                                                                                                                            Sadnighaus
                                                                      2.232 m                        Heiligenblut

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HOCH MAGAZIN des Alpenvereins - Österreichischer Alpenverein
Seite 10                                                                                         HOCHGEFÜHLE – DAS MAGAZIN DES KLAGENFURTER ALPENVEREINS

Vortragsreihe
Länder, Menschen,
Abenteuer
Kailash – zum heiligsten
Berg der Welt
Der Kailash, ein 6.738 m hoher Berg, gilt als der hei-
ligste Berg in Tibet. Mit einer Umrundung werden die
Sünden eines Lebens vergeben, nach 108 Umrun-
dungen kommt man ins Nirwana.

Ob die Wolfsburger Ärztin Dagmar Wabnig diesen hei-
ligen Berg auch so oft umrundet hat, kann sie uns am
20. Jänner verraten, wenn sie uns zu ihrem Kailash-
Vortrag einlädt. In Kathmandu beginnt der spirituel-
le Weg nach Tibet. Die Königsstädte – Kathmandu,
Patan, Bhaktapur, Kirtipur, wo immer noch Tieropfer
dargebracht werden, sowie die selten besuchten
Asura-Höhlen werden aufgesucht und der rituellen
Totenverbrennung in Pashupathinat beigewohnt.                                                                   und Klöstern – faszinierend – nicht nur für jene Men-
Durch das Simikottal geht die Reise nach Tibet zum       purti und das alte Königreich Guge mit seinen Fel-     schen, die hierher kommen, um Einkehr zu halten
Manasarovarsee, zu den heiligen Quellen von Tirtha-      senklöstern. Der Kailash mit seinen heiligen Städten   und zu beten.

                                                         Programm 2016
                                                         Datum              Gebiet/Thema                               Vortragender       Saal
                                                         Mi 20. 01. 2016 Kailash – Zum heiligsten Berg der Welt        Dagmar Wabnig www.wabnig.net
                                                         Mi 03. 02. 2016 Baikalsee                                     Frank Riedinger    www.mongolia-help.org
                                                         Mi 17. 02. 2016 Ecuador, Galapagos & Kolumbien                Chris Buchleitner www.globaltrips.at
                                                         Mi 02. 03. 2016 Nepal                                         Hans Thurner       www.hans-thurner.at
                                                         Mi 16.03.2016      Apulien - Kalabrien - Sizilien             Peter Nöst

                                                         Die Vorträge finden jeweils um 19.30 Uhr im Karl-Baurecht-Saal (Festsaal) in der Wirtschaftskammer, Bahn-
                                                         hofstraße 42, Klagenfurt (ausgenommen Abenteuer Afrika), statt. Karten: ÖAV-Büro, Völkermarkter Str. 9,
                                                         Tel.: 0463/513056, Ruefa Reisen, Neuer Platz 2, Tel.: 0463/56400, Abendkassa.
HOCH MAGAZIN des Alpenvereins - Österreichischer Alpenverein
Seite 12                                                                                         HOCHGEFÜHLE – DAS MAGAZIN DES KLAGENFURTER ALPENVEREINS             HOCHGEFÜHLE – DAS MAGAZIN DES KLAGENFURTER ALPENVEREINS                                                                                                      Seite 13

                                                                                                                                                                                                                                                                                       Skitouren „Easy Going“
                                                                                                                                                                                                                                                                                       Für all jene, die in den letzten Jahren den Ski-
                                                                                                                                                                                                                                                                                       tourenkurs für Anfängerinnen und Anfänger ab-
                                                                                                                                                                                                                                                                                       solviert haben und auch für alle anderen nicht
                                                                                                                                                                                                                                                                                       so leistungsstarken SkitourengeherInnen, oder
                                                                                                                                                                                                                                                                                       einfach nur für jene, die es einmal ruhig und
                                                                                                                                                                                                                                                                                       gemütlich angehen wollen, gibt es Skitouren im
                                                                                                                                                                                                                                                                                       heurigen Wintertourenprogramm, die speziell für
                                                                                                                                                                                                                                                                                       diese Zielgruppe zugeschnitten sind. Wir nennen
                                                                                                                                                                                                                                                                                       diese „Skitouren easy going“. Gekennzeichnet
                                                                                                                                                                                                                                                                                       sind diese Touren durch Aufstiege von maximal
                                                                                                                                                                                                                                                                                       1.000 Höhenmetern, großzügige Pausengestal-
                                                                                                                 Fraganter Schutzhaus –                                                                                                                                                tung, eine ausgedehnte Gipfelrast, die genug
Glück im Unglück:                                                                                                Neue Skitouren-Angebote                             Hoher Zaun und Großvenediger
                                                                                                                                                                                                                                                                                       Erholung vom Aufstieg bietet und Zeit zum Fer-
                                                                                                                                                                                                                                                                                       tigmachen für die Abfahrt läßt. Das Abfahrtsge-

Gipfelbesteigungen                                                                                                                                                   Venedigergruppe
                                                                                                                 Es ist wieder soweit, die Termine für unsere be-                                                                                                                      lände ist leicht und ungefährlich, Sammelpunkte
                                                                                                                 liebten, geführten Skitourentage stehen fest.                                                                                                                         werden in kürzeren Abständen eingehalten. Alle,
                                                                                                                 Da es immer wieder Nachfragen zu den Ski-                                                                                                                             die es ruhiger angehen wollen und den Genuss
                                                                                                                 tourentagen gab, haben wir zu unserer großen                                                                                                                          und die landschaftlichen Schönheiten in den Vor-
                                                                                                                 Freude neben unserem Sohn Florian noch einen                                                                                                                          dergrund stellen, sind bei diesen Touren genau

Glocknergruppe
                                                                                                                 zweiten Bergführer gewinnen können. Die bei-        Wir waren eine Gruppe von sieben Teilnehmern und einem Guide, die                                                 richtig und herzlich willkommen!
                                                                                                                                                                                                                                                                                       Termine: (Vorbesprechungen und Details siehe
                                                                                                                 den staatlich geprüften Bergführer sind mit dem
                                                                                                                 Gelände bestens vertraut und haben eine hohe        sich am Freitag, dem 10. Juli 2015, auf den Weg ins schöne Virgental                                              Tourenprogramm in der Heftmitte)
                                                                                                                                                                                                                                                                                       30. 12. 2015, Gregerlenock,
                                                                                                                 Kompetenz in Ausbildung und Führung von Tou-        aufmachten, um von Prägraten mit dem Tauernhüttentaxi auf die Johan-
Stützpunkt Oberwalderhütte                                                                                       rengruppen.
                                                                                                                                                                     nishütte in 2.121 Metern Seehöhe zu gelangen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                       10. 01. 2016, Rödresnock,
                                                                                                                                                                                                                                                                                       13. 02. 2016, Aignerhöhe,
                                                                                                                 Termine: 28. bis 31. Januar oder 31. Januar bis                                                                                                                       27. 02. 2016, Stubeck,
Eigentlich war das Wiesbachhorn geplant, doch leider hat uns das Wet-                                            03. Februar, 10. bis 13. März oder 13. bis 16.                                                                                             lendem Sonnenschein        28. 03. 2016, Schönwipfel
                                                                                                                 März 2016                                                                                                                                  verbrachten. Es war ein
ter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wir verschoben die Tour                                             Inkludierte Leistungen: LVS-Geräte-Training,                                                                                               entspannter Tag – trotz
und einigten uns auf einen Ersatztermin. Leider erfuhr ich 4 Tage vor An-                                        Skitouren und Tourenplanung, Informationen zu                                                                                              einer sportlichen Leis-    Skibergsteigen mit
                                                                                                                 Lawinen- und Wetterlage, 3 x Übernachtung im                                                                                               tung von 12 Kilometern     dem Alpinteam
tritt der Tour, dass die Reservierung auf der Hütte nicht mehr vorhanden                                         Zimmer, Halbpension, Gepäcktransport mit der                                                                                               und 1.400 Höhenmeter.
                                                                                                                                                                                                                                                            Nach einer Vollmond-       Wir werden abseits der häufig begangenen Mode-
war und somit waren wir, 13 Leute, ohne Hütte.                                                                   Materialseilbahn, Bergführerhonorar
                                                                                                                 Preis: € 400,–                                                                                                                             nacht starteten wir gut    skitouren unterwegs sein, manchmal wird es not-
Nach hektischem Telefonieren und Organisieren,                                                                                                                                                                                                              erholt und voller Freu-    wendig sein, Steigeisen und Pickel anstelle von
                                                                                                                 Ausrüstung: Komplette Skitourenausrüstung
kamen wir noch auf der Oberwalderhütte in der                                                                                                                                                                                                               de zum Großvenediger       Skiern und Stöcken zu verwenden, um steile Pas-
                                                                                                                 inkl. LVS-Gerät, Sonde, Schaufel erforderlich
Glocknergruppe unter und entschlossen uns für die                                                                                                                                                                                                           (3.660 Meter). Wir be-     sagen im Aufstieg überwinden zu können. Mög-
Touren auf den Großen Bärenkopf und den Johannis-                                                                                                                                                                                                           traten das Innere Mull-    licherweise wird nicht der Gipfel, sondern eine
                                                                                                                 Die Fraganter Hütte, gelegen in einem wunder-
berg. Diesmal fuhren wir am Samstag sehr früh nach                                                                                                                                                                                                          witzkees und seilten uns   Scharte unser Ziel werden, jedoch Einsamkeit,
                                                                                                                 schönen, schneesicheren Hochtal auf 1.810 m
Heiligenblut und starteten bei der Franz-Josefs-Höhe                                                                                                                                                                                                        dort wieder an. Zu acht    alpines Flair und Abenteuer sind garantiert. Wir
                                                                                                                 bietet perfekte Bedingungen für Touren in ver-
mit dem Aufstieg zur Oberwalderhütte. Bei der Hütte                                                                                                                                                                                                         bildeten wir eine Seil-    werden uns teilweise in einer Steilheit von ca. 45
                                                                                                                 schiedenen Schwierigkeitsgraden auf z. B. Hoher
angekommen deponierten wir unsere nicht benötigte        Gipfenfoto vom Großen Bärenkopf                                                                                                                                                                    schaft und waren nun       Grad bewegen, somit ist gutes und sicheres ski-
                                                                                                                 Sadnig, Markernispitze, Schobertörl oder Stell-     Unterwegs im Virgental
Ausrüstung, stärkten uns kurz und machten uns wei-                                                                                                                                                                                                          in bester Gesellschaft     fahrerisches Können für diese ambitionierten AV-
                                                                                                                 kopf. Für das leibliche Wohl wird bestens mit gu-
ter auf den weiten Weg zum Großen Bärenkopf.             Am Sonntag starteten wir zum Johannisberg und ob-                                                                                                                                                  mit vielen Bergführern     Touren von Notwendigkeit. Tourenziele können an
                                                                                                                 ter regionaler Küche gesorgt. Bei einem Gläschen
Wir hatten wieder einmal Kaiserwetter. Wir lösten eine   wohl wir schon später in der Hochtourensaison wa-                                                                                                                    und ihren Teilnehmern. Das Wetter konnte besser          dieser Stelle noch nicht bekanntgegeben werden,
                                                                                                                 Wein oder Bier und gemütlichen Zusammensein         Durch das Taxi war es uns möglich, am Freitag anzu-
Tageskarte und nutzten den wunderschönen Traum-          ren, war der Pasterzenboden ganz gut zu begehen.                                                                                                                     nicht sein und so ging es über den flachen oberen        da für solch ambitionierte Tourenziele absolut
                                                                                                                 wird der Aufenthalt ein unvergessliches Erlebnis    reisen und bereits Freitagabend auf der Hütte zu sein.
tag zur Gänze aus. Der Aufstieg über den Mittleren       Wir mussten nur den sehr großen Spalten in einem                                                                                                                     Keesboden Richtung Gipfelgrat. Oben angekommen,          stabiles Wetter und Lawinensituation erforderlich
                                                                                                                 sein. Wir freuen uns auf zahlreiche Anmeldungen.    Wir genossen den Sonnenuntergang, Kaiserwetter
zum Großen Bärenkopf zieht sich und dazwischen           großen Bogen ausweichen und fanden eine super                                                                                                                        zog es leider etwas zu, trotzdem konnten wir den Grat    sind. Mögliche Tourenziele in den Karawanken:
                                                                                                                 Hüttenwirte: Peter und Elisabeth und Team           war auch für das kommende Wochenende vorher-
ist noch die Keilscharte, wo man zuerst mal wieder       Aufstiegsroute auf den Gipfel. Wir wurden wieder mit                                                                                                                 bei besten Firnverhältnissen problemlos bewältigen.      Vertatscha-Umrundung über Plautz- und Y-Rinne,
                                                                                                                 04785/396, info@fraganter-schutzhaus.at             gesagt.
runter muss und beim Rückweg aber über losen wei-        einem Traumtag belohnt und genossen die andere                                                                                                                       Links und rechts am Grat ging es luftig nach unten       Hochstuhlgipfelrinne; in den Juliern: Jalovec,
                                                                                                                                                                     Am Samstag starteten wir um 07.00 Uhr, stiegen auf                                                                Triglav, Huda Palica, Mosesscharte, Foronon del
chen Schotter wieder die ca. 300 Höhenmeter hinauf       Perspektive auf Glockner, Grossvenediger und alle                                                           zum Defreggerhaus, wo wir um 09.30 Uhr eintrafen.        und so galt es, volle Konzentration zu wahren. Beim
muss. Hier hatten wir alle zu kämpfen, aber am Ende      weiteren bekannten Gipfel rundherum. Wie immer                                                                                                                       Abstieg riss es wieder auf und so hatten wir doch        Buinz; oder auch Hochalmspitze über Gössrinne,
                                                                                                                                                                     Die Truppe war sehr leistungsstark, weshalb wir sehr                                                              usw. Dies sind nur Vorschläge. Das Ziel wird dann
dieses Tages hatten wir zwei 3.000er (Mittlerer und      zog sich der Abstieg vom Gipfel des Johannisberg                                                            flott unterwegs sein konnten. Nach einer Stärkung mit    noch einen super Rundumblick.
Großer Bärenkopf), mit 1.500 Höhenmetern und 16,3        (3.453 Meter) bis zum Ausgangspunkt unserer Tour,                                                                                                                    Um 10.00 Uhr verließen wir den Gletscher mit seinen      bei der Vorbesprechung zur jeweiligen Tour be-
                                                                                                                                                                     Kaffee und Kuchen ging es weiter zum Tagesziel: dem                                                               kanntgegeben. Es werden, wie üblich, individuelle
Kilometern im Aufstieg geschafft und waren alle sehr     aber alle kamen wiederum glücklich und zufrieden an.                                                        Hohen Zaun mit 3.457 Metern.                             großen Spalten und stiegen hinab zur Johannishütte.
froh über die erbrachte Leistung. Der Blockgrat zum      Danke an die große Gruppe und Ulli Kollenz für ihre                                                                                                                  Diese erreichten wir glücklich und zufrieden, stärkten   Wünsche aus der Gruppe gerne ins Tourenpro-
                                                                                                                                                                     Zu Mittag standen wir auf dem Hohen Zaun und ge-                                                                  gramm aufgenommen.
Großen Bärenkopf ist sehr luftig und vom Gipfel aus      super Hilfe, Respekt vor eurer Leistung, am Samstag                                                         nossen die Ruhe und Abgeschiedenheit dieses klei-        uns und fuhren entspannt und voll mit Energie nach
hat man einen super Ausblick auf die umliegenden         waren wir alle sehr fleißig und haben die Megatour                                                                                                                   Hause.                                                   Termine: 5. oder 6. März 2016, 19. März 2016,
                                                                                                                                                                     nen, unscheinbaren, aber absolut besuchenswerten                                                                  3. April 2016, 16. oder 17. April 2016 – Vor-
Gipfel der Glocknergruppe. Das Wiesbachhorn hat          geschafft. Ich freue mich auf das nächste Mal.                                                              Gipfels, inmitten der großen bekannten Gipfel der
uns gerufen und wenn alles passt, dann werden wir                                                                                                                                                                                                            Bericht: Florian Huber    besprechung (bei diesen Touren unerlässlich!)
                                                                                                                                                                     Venedigergruppe. Wir genossen die Rast und stie-                                                                  jeweils am Donnerstag davor um 18.30 Uhr im
dem Ruf folgen und es das nächste Jahr wieder ver-                                      Bericht: Florian Huber                                                       gen entspannt über das flache Äußere Mullwitzkees                                     Fotos: Christoph Matzer,
suchen und auf Wetterglück und einen besser orga-                   Fotos: Alexandra Singer, Markus Nedwed,                                                                                                                                                    Valentina Shiyachka     ÖAV-Büro, Details siehe Tourenprogramm in der
                                                                                                                                                                     hinab zur Hütte, wo wir den Nachmittag bei strah-                                                                 Heftmitte.
nisierten Hüttenwirt hoffen.                                                         Wolfgang Pessentheiner
HOCH MAGAZIN des Alpenvereins - Österreichischer Alpenverein
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                                                                                                                   dem Wind zu tun, sondern bezieht sich auf die unbe-                                                                                                                          10 Personen Platz und man hat wegen der großen
                                                                                                                   waldete, kahle Blöße der Gipfelkuppe. Der Brixener                                                                                                                           Glasflächen einen phantastischen Rundumblick. Auf
                                                                                                                   Hausberg ist Sommer und Winter ein beliebtes Aus-                                                                                                                            der Connyalm angekommen, wanderten wir diesmal
                                                                                                                   flugsziel; viele Lifte zeugen vom regen Winterbetrieb.                                                                                                                       gemütlich auf den Golzentipp (2.317 m) über Alm-
                                                                                                                   Der Weg zum Bus über schöne Wiesenhänge erfolgt                                                                                                                              böden, dicht bewachsen mit Schwarz- und Preisel-
                                                                                                                   wegen des nahenden Gewitters und der zuckenden                                                                                                                               beeren. Nach kurzer Rast entschloss sich Ella doch,
                                                                                                                   Blitze im Galopp.                                                                                                                                                            uns weiter auf den Dorfberg (2.115 m) zu führen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Wie immer nach dem Motto: Ein Gipfel allein reicht
                                                                                                                   Latzfonser Kreuz                                                                                                                                                             nicht. Da überraschte uns ein kurzer Schauer und
                                                                                                                                                                                                                                                                                                wir zogen, gehüllt in unsere Regenjacken, in Rich-
                                                                                                                   Von Latzfons bringt uns der Bus auf die Gasseralm
                                                                                                                   (1.757 m). Den Bergwald haben wir hinter uns ge-                                                                                                                             tung Obertilliach ins Tal. Am Wegrand konnten wir
                                                                                                                   lassen. Vor uns breitet sich die weite Hochfläche                                                                                                                            Herrenpilze und Parasole nicht stehen lassen, die wir
                                                                                                                   der Latzfonser Böden aus. Gemeinsam wandern wir                                                                                                                              unserer Hausherrin schenkten. Im Tal angekommen,
                                                                                                                   Richtung Villander Alm, wo Paul mit einem Teil der                                                                                                                           führte uns der Weg nochmals ein paar Höhenmeter
„Ein schönes Fleckchen Erde“:                                                              Brixner Höhenweg
                                                                                                                   Gruppe zur Stöffelhütte wandert und danach einen                                                                                                                             aufwärts zurück nach Obertilliach. Müde, etwas ab-
                                                                                                                   Alm-Rundweg startet. Der andere Teil machte sich                                                                                                                             gekämpft und nass vom leichten Regen erreichten

Wanderfahrt nach Südtirol                                                                                          mit Bruno auf den Weg zum noch weit entfernten
                                                                                                                   Latzfonser Kreuz. Wir gehen im hellen Sonnenschein
                                                                                                                   und bestaunen die Blütenfülle auf den ausgedehn-
                                                                                                                   ten Almböden. Mit allen Sinnen genießen wir die             Unser schönes Lesachtal
                                                                                                                                                                                                                                                                                                wir Obertilliach, wo unsere Autos geduldig auf uns
                                                                                                                                                                                                                                                                                                warteten.

                                                         überqueren die Rienz über die Rundl-Brücke und            großartige Landschaft. Über den Jocherer Berg mit                                                                                                                            Samalm und Hüttengaude
Ein Sommertag im Juni                                    wandern hinauf zum Rundl-Hof. Nach einer kleinen          Bildstock steigen wir in die Gampmaulsenke ab und
                                                                                                                                                                               Geführt wurden die 17 Teilnehmer in altbewährter,      Arme und Beine so in Schwung gebracht starte-             Leo Salcher, unser Gastwirt, begleitete uns nach
Nach der Fahrt durch das Drautal machen wir un-          Rast vor der Hauskapelle erreichen wir Viums. Auf         erreichen die Bergkirche „Zum Latzfonser Kreuz“
                                                                                                                   (2.298 m). Die weitum berühmte Wallfahrtskirche in          erfahrener Weise von Ella Frühmann und Günther         ten wir unsere Wanderung in Richtung Spitzköfele          einer gewittrigen Nacht von St. Lorenzen ein Stück
sere obligate Jausenpause in Lienz. Reizvoll ist die     einer kegelförmigen Anhöhe steht die Kirche zur Hl.
                                                                                                                   einer himmelnahen Gebirgswelt mit Dolomitenblick            Kürner, welcher mit seiner stoischen, ruhigen Art      (2.314 m), vorbei an weidenden Kühen, uns stärkend        in Richtung Samalm. Dieses Gebiet ist im Winter bei
Landschaft des Pustertales, die am Busfenster vor-       Magdalena. Wir bewundern die Fresken aus 1485
beizieht. Hoch über Mühlbach erreichen wir die kleine    über dem Eingangsportal. Unser Wanderweg führt            ist der höchstgelegene Wallfahrtsort Europas. Das           das Schlusslicht bildete. Untergebracht waren wir in   mit Schwarzbeeren, die den schönen Weg säumten.           Skitourengehern sehr beliebt. Vorbei an Leos Hütte
Ortschaft Rodeneck und machen einen Blick in die         weiter durch die sonnenverwöhnte Hochfläche von           Gnadenkreuz (eine Figur aus dunklem Holz – ein              St. Lorenzen bei Leo Salcher im urigen Gasthof „Zur    Immer wieder luden sie ein, sich zu bücken und zuzu-      marschierten wir auf die Alm und genossen die re-
neugotische Pfarrkirche Maria Himmelfahrt. Nur ei-       Natz-Schabs. Obstplantagen säumen unseren Weg.            fast schwarzer Herrgott) wurde um 1700 am Latz-             Post“ und im Haus „Koster“, bei Familie Rauter. Mit    greifen. Nach ausgiebiger Rast am Gipfel ging´s wei-      lativ gemütliche Wanderung. Halt machten wir beim
nen Steinwurf entfernt steht auf einem Felssporn, der    Wir erreichen den Flötscher Weiler. Dunkle Wolken         fonser Joch als Wetterkreuz aufgestellt. 1867 wurde         einem guten Frühstück starteten wir jeden Tag gut      ter entlang des Karnischen Höhenweges in Richtung         Retourweg bei besagter Almhütte, wo der Wirt uns
auf drei Seiten senkrecht zur Rienzschlucht abfällt,     stehen am Himmel, deshalb kehren wir im Gasthof           die heutige Kirche gebaut. Das hochverehrte Kruzifix        gelaunt unsere Touren und wenn wir spät nachmit-       Porzehütte. Auf der italienischen Seite bildeten sich     schon mit Schnaps empfing. In der überaus gemütli-
die Burg Rodenegg, deren Besichtigung mich beson-        Seehof ein. Die Bedienung ist dem plötzlichen An-         bleibt über Winter in der Kirche von Latzfons und wird      tags zurückkamen, genossen wir die ausgezeichnete,     immer mehr Wolken und so angetrieben erreichten           chen, extra für uns eingeheizten Hütte wartete er uns
ders freut. Bemerkenswert ist die bauliche Struktur      sturm nicht gewachsen und serviert im Schnecken-          im Frühsommer im Rahmen einer Prozession auf                bodenständige Küche, wo vor allem Produkte aus der     wir den Weg auf und ab folgend, die Porzehütte. Da        köstlichen Gailtaler Speck, Würstel, Käse, Brot und
mit dem überdachten Wehrgang und mehreren In-            tempo. Schließlich bringt uns der Bus zum Jörgenwirt      den Berg getragen. Wir machen Rast und genießen             Region verwendet werden. In diesen 4 Tagen hatten      konnten wir sogar noch ein paar Sonnenstrahlen ge-        Getränke auf. Witze wurden erzählt und wir bedank-
nenhöfen. 1142 von Friedrich von Rodank erbaut und       nach Schnauders.                                          die gute Küche des nahen Schutzhauses (2.305 m).            wir jeden Tag eine reine Gehzeit zwischen 5 und 6      nießen, bis es urplötzlich leicht zu regnen begann.       ten uns bei Leo für seine großzügige Gastfreund-
im 16. Jh. von den Wolkensteinern zur Festung aus-                                                                 Den Rückweg müssen wir flott angehen, da wir fast           Stunden und machten 3.640 Höhenmeter in 22             In unsere Regenpelarinen gehüllt, stiegen wir zum         schaft mit einem Lied. Beschwingt und gut gelaunt
gebaut besitzt die Burg alles, was ein stolzes Schloss                                                             3 Stunden zum Bus haben und Paul auf uns wartet.            Stunden.
besitzen muss: Vorburg mit Zugbrücke, Bastei, Waf-
                                                         Brixner Höhenweg und Plose                                                                                                                                                   Klapfsee hinab. Der bunte Tross näherte sich dem          ging´s zurück hinunter nach St. Lorenzen.
                                                                                                                                                                                                                                      sich in seiner ganzen Schönheit ausbreitenden See.        Das waren 4 wunderschöne Wandertage mit Spaß,
fensaal, Wohnturm, rußgeschwärzte Küche, Kapelle,
Burggarten, Stallungen, Zisterne, Wendeltreppe und
                                                         Der Bus bringt uns nach Brixen und über die Plose-        Ein schönes Fleckchen Erde                                  Lackenalm – Riebenkofel –                              Der Regen hörte auf und wir schauten ehrfürchtig          netten Begegnungen, guten Gespräche und viel
                                                         straße zum Kreuztal. Dort beginnt unsere 2-stündige                                                                                                                          hinauf zum Spitzköfele, das uns so hoch vorkam,           schöner Natur. Unser Dank geht an Ella Frühmann
Verlies. Die größte Sehenswürdigkeit auf Rodenegg        Wanderung ohne namhaften Höhengewinn über den             Von unserem Quartier in Schnauders (1.030 m)                Soleck – Rundwanderung                                 den Bergkamm entlang und waren unheimlich stolz           für die gute Organisation und an Günther Kürner für
sind die 1972 freigelegten profanen Fresken. Obwohl      Brixner Höhenweg zur Ochsenalm (2.085 m). Wäh-            marschieren wir über bequeme Wege zum luftig                                                                       auf uns. An diesem Tag machten wir immerhin ca.
um 1200 entstanden sind sie von hoher Qualität und       rend ein Großteil der Gruppe mit Paul den Aufstieg        gelegenen Weiler Garn (1.174 m) mit der schönen             Am ersten Tag begann unsere Tour auf der Lacken-                                                                 seine geduldige Unterstützung.
                                                                                                                                                                               alm. Bei wunderschönem, sonnigem Wetter wander-        1.250 hm. Beglückt fuhren wir zurück nach St. Lo-
gutem Erhaltungszustand. In elf Szenen werden die        auf die Plose in Angriff nimmt, geht der restliche Teil   Andreaskirche und weiter bis Latzfons, wo ein kräf-
                                                                                                                                                                               ten wir über Almen auf den Riebenkofel (2.386 m),      renzen.
Abenteuer des Artusritters „Ywein“ von Chrètien de       mit Bruno wieder gemütlich über den Höhenweg zu-          tiges Gewitter niedergeht. Die Gläubigen flüchten in                                                                                                                         4 schöne Touren – es war so fein,
Troyes (ins Deutsche übertragen von Hartmann von         rück zum Kreuztal. Der Anstieg zur Plose führt steil      die Kirche, die Durstigen ins Wirtshaus. Nach Rege-         wo wir so manches Edelweiß herausblitzen sahen,                                                                  das machte der Klagenfurter Alpenverein.
der Aue) dargestellt. Rodenegg ist heute im Besitz der   über das Leonharder Kreuz (2.353 m) und eine sehr         nende nehmen wir den Weg hinunter nach Mühlele              dann weiter auf´s Soleck (2.221 m). Ein Gipfel am      Connyalm – Golzentipp –                                   Die Ella führte uns souverän –
Familien von Wolkenstein und zu Thurn und Taxis.         windige Gratwanderung über die Plosescharte. Vorbei       und wieder hinauf nach St. Anna (1.133 m). Die Knap-        Tag reicht ja nicht. Dann führte die Rundwanderung
Über einen steilen, aber recht angenehm zu bege-         am Telegraph (2.504 m) erreichen wir die Plosehütte.      penkirche wurde zu Beginn des 18. Jh. erbaut. Von           zurück zur Lackenalm, wo wir auf der Hütte einen       Dorfberg – Obertilliach                                   im Lesachtal war es sooo schön!
henden Weg steigen wir hinab in die Rienzschlucht,       Dabei hat der Name des Berges nichts mit blasen-          nun an geht es bergab nach Villanders. Der Ort hatte        ausgezeichneten, karamelisierten Kaiserschmarrn        Sehr gerne nahmen wir am dritten Tag die Bahn von         Liebe Wanderfreunde, ihr wart ein großartiges Team.
                                                                                                                   große Bedeutung wegen des einst blühenden Silber-,          verkosteten.                                           Obertilliach als Aufstiegshilfe in Anspruch. Die Bahn
                                                                                                                   Kupfer- und Bleibergbaues. Südtirol ist Spitze – reich                                                             wurde erst im Dez. 2014 neu errichtet, bietet 8 bis                       Bericht und Fotos: Klaudia Rauscher
                                                                                                                   an Berg- und Kirchturmspitzen. Hier in Villanders hat
                                                                                                                   man zwei Kirchtürme, und zwar die der Pfarrkirche St.       Spitzköfele – Karnischer

                                                                                                                                                                                                                                                       LIBERO
                                                                                                                   Stephan und der Kirche St. Michael. Der einheitlich         Höhenweg – Porzehütte
                                                                                                                   gestaltete Friedhof mit den geschmiedeten Grabkreu-
                                                                                                                   zen zählt zu den schönsten in Südtirol. Warum die           – Klapfsee
                                                                                                                   Grabinschriften vom Grabhügel wegschauen, konnte            Unsere Tour starteten wir am zwei-
                                                                                                                   trotz meiner intensiven Recherche nicht geklärt wer-        ten Tag in Mühlboden. Wir bogen kurz                                      T        O         R         B        A         U
                                                                                                                   den. In seiner „Gebrauchsanweisung für Südtirol“            vor Obertilliach links ab. Während die                                    ERDETSCHNIG GMBH · A-9020 KLAGENFURT
                                                                                                                   schreibt Reinhold Messner: „Ich liebe meine Heimat,
                                                                                                                   nicht etwa, weil es meine Pflicht wäre. Zu allererst weil
                                                                                                                                                                               Chauffeure die Autos das Dorfertal ent-                                   LIBEROGASSE 1
                                                                                                                                                                               lang zum Klapfsee brachten, absolvierte                                   TEL. 0 46 3 / 31 84 61-0 · FAX 0 46 3 / 31 84 61-4
                                                                                                                   sie so wunderschön ist und weil ich kein schöneres
                                                                                                                                                                               die übrige Wandertruppe ein Aufwärm-
                                                                                                                   Fleckchen Erde kenne“. Südtirol, wir kommen wieder.                                                                                   e-mail: office@libero-torbau.com - homepage: www.libero-torbau.com
                                                                                                                                                                               programm der besonderen Art unter der
Die urige Almhütte „Oxneralm“ steht am Brixner Höhenweg                                                               Bericht: Hermine Elmleitner, Foto: Bruno Elmleitner                                                 A U T O M A T I S C H E            T O R A N L A G E N          ·   S C H I E B E T O R E        ·   D R E H T O R E
                                                                                                                                                                               Leitung von Elisabeth Sattlegger. Unsere
HOCH MAGAZIN des Alpenvereins - Österreichischer Alpenverein
Seite 16                                                                                        HOCHGEFÜHLE – DAS MAGAZIN DES KLAGENFURTER ALPENVEREINS                 HOCHGEFÜHLE – DAS MAGAZIN DES KLAGENFURTER ALPENVEREINS                                                                                                           Seite 17

                                                                                                                                                                        Mit viel Phantasie
                                                                                                                                                                        Es ist Samstag, 10. 10. 2015,
                                                                                                                                                                        und die Wettervorhersage für die
                                                                                                                                                                        Sternspitze ist nicht besonders
                                                                                                                                                                        einladend, daher weichen wir
                                                                                                                                                                        Richtung Westen mit dem Rauch-
                                                                                                                                                                        kofel aus.
                                                                                                                                                                        Um 9 Uhr starten wir als 10-köpfige Gruppe von der
                                                                                                                                                                        Unteren Valentinalm. Wir blicken in dichte Nebelwol-
                                                                                                                                                                        ken und freuen uns über die kostenlose Haut- und
                                                                                                                                                                        Haarpflegekur. In mäßigem, aber kontinuierlichem
                                                                                                                                                                        Tempo erreichen wir nach 2,5 Stunden das Va-
                                                                                                                                                                        lentintörl. Die Sicht reicht nicht einmal fünf Meter
                                                                                                                                                                        weit, daher nehmen wir den Wolayer See als neues

Glanz des                                                                                                                                                               Ziel ins Visier. Zufriedenheit und strahlende Gesichter,
                                                                                                                                                                        als wir an diesem zauberhaften und idyllischen Platz
                                                                                                                                                                        ankommen. Als Gipfelentschädigung gibt es für jeden

Berchtesgadener Landes
                                                                                                                                                                        Teilnehmer ein Stück Toblerone. Wir umrunden den           Herbst und tanzende Nebelfelder ziehen ein am Wolayer See
                                                                                                                                                                        See und machen uns auf den Rückweg. Im Abstieg
                                                                                                                                                                        gibt es immer wieder leichten Nieselregen. Ab der          len. Und mit viel Phantasie haben wir das Eiskar, den    Sauerkraut und Frigga lassen wir den Tag in heiterer
                                                                                                                                                                        Oberen Valentinalm wird die Sicht wieder klarer und        südlichsten Gletscher Österreichs, die Korallenriffe     Stimmung ausklingen.
                                                                                                                                                                        wir genießen das bunte Farbenspiel der Lärchen und         der Kellerwand und Hohen Warte sowie den Gipfel
Es wird vermutlich niemanden aus der Gruppe, der sich der Tour                                                                                                          Laubbäume. Der Nebel ist längst vergessen und wir          des Rauchkofels gesehen. Ein Hoch auf die Vorstel-                        Bericht und Foto: Angelika Kuchinka
                                                                                                                 Auf dem Gipfel des Jenner war ich gern,
„Berchtesgadener Land“ mit Günther und Ella angeschlossen hat, so bald                                           all Kummer und Sorgen rückten fern.                    erkennen, dass der Weg und die Gemeinschaft zäh-           lungskraft! Bei hausgemachten Fleischkrapfen mit
wieder auf den Jenner führen, da der Ausgangspunkt heute ein wilder                                              Bin so dem Tageslauf entflohen,
                                                                                                                 die mich zu erdrücken drohen.
Rummelplatz ist, an dem man den Sorgen noch nicht fern gerückt ist.                                              War glücklich, Traurigkeit fiel von mir ab,
Doch hat man dann die Mühen der Ebene hinter sich       ten Tag wie ein Naturwunder genießen können. Un-         ehrfürchtig genoss ich, was Natur mir gab.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Der neue BMW X1
gelassen, so erwartet den Wanderer auf den Höhen        ter einer dunkel dräuenden Felswand geht es lange
eine faszinierende Begegnung mit dem Königssee,         durch die Saugasse bergab auf einem gut gerichteten      Werd’ nun diese herrlichen Höhen,
bis man zu diesem am 4. Tag absteigt. Vom Gipfel        Weg, muss dieser doch einmal im Jahr für die Pilger      bis zum nächsten Urlaub nicht mehr sehen.
des Jenner blickt man wie auf eine große, blaue und     der Pinzgauer Wallfahrt herhalten, bis man in dichten    Gehe gelangweilt über Wiesen und Weiden,                                                                                                                                                       www.bmw.at/X1     Freude am Fahren

türkise Lacke, über der sich mächtig der Watzmann       Buchenwald eintaucht, mit dessen sattem Grün bald        muss traurig die Sehnsucht erleiden.
erhebt und geheimnisvoll ein Nebel schwebt; und bis     das Grün des Königssees konkurriert, was in dem ei-      Bis meine Augen diese Berge wieder begrüßen,
man diesen erhabenen Eindruck ein weiteres Mal                                                                   die Erinnerung bleibt, die das Warten versüßen.
haben wird, gilt es vom Carl von Stahl-Haus über
den Schneibstein, den Seeleinsee und das Hoch-
                                                                                                                 Geh dann zurück auf Jenners Höhen,
gschirr bis zur Wasseralm zu wandern. Und plötzlich
öffnet sich wieder ein Fenster auf den in der Tiefe                                                              nochmals hoch über den Königssee stehen.
ruhenden stillen Königssee, der wie in einer Umar-                                                               Den Wolken und der Sonne näher sein,
mung der Berge liegt. Lange auf einem schmalen                                                                   bin so mit mir, meinen Gedanken allein.
panoramareichen Steg dahinwandernd weitet sich                                                                   Schau gedankenverloren zum Himmel empor,
die Landschaft plötzlich zu der Wasseralm, deren                                                                 einen Blick erhaschen durchs goldene Tor!
Hütten die Anzahl der Wanderer kaum mehr fasst.                                                                                                          (anonym)

                                                                                                                                                                             GRENZENLOS. SPONTAN.
Hier ist Einfachheit Trumpf: Nach dem fast 9-stündi-
gen Marsch Reinigungsbad im seichten Almbächlein,
Gemüsesuppe mit oder ohne Wurst, Zähneputzen am
                                                                                                                nen Wanderer lauten Jubel auslöst, im anderen stille

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Symbolfoto
Brunnen, Frühstück ohne Wahl auf einem Teller ge-
richtet, das stille Plätzchen auf dem Feld.                                                                     Ergriffenheit. Der Sog des Wassers ist so stark, dass        DER NEUE BMW X1.
Da der Wetterbericht nicht allzu günstig ist – am                                                               man trotz Verbot ein schnelles Bad riskiert, um mit
Morgen ist es feucht-neblig –, nimmt man bei der                                                                erfrischten, gestrafften Nerven dem Massenandrang
nächsten Etappe zum Kärlingerhaus den kürzeren                                                                  bei St. Bartholomä standzuhalten, von wo man die                                                           Wolfgang Denzel Auto AG
Weg übers Halsköpfl, den Schwarz- und Grünsee, in                                                               friedliche, den Wanderer wiegende Schifffahrt gen                                                          Feldkirchner Straße 90, 9027 Klagenfurt
den sich einige fröhlich zur Erfrischung stürzen; und                                                           Norden genießen kann, den Zauber des Ortes tief                                                            Tel.: 0463/45 400-0, klagenfurt.bmw@denzel.at
wie gut man an dieser Wegänderung getan hat, de-                                                                einatmend.
mon-striert am späten Nachmittag ein orkanartiges                                                                                                                                                                          www.denzel.at
Hagelgewitter, das die Atmosphäre dann so reinigt,                                                               Bericht: Verena Schulz-Buschhaus, Annelies Weger
                                                        Am Gipfel angekommen                                                                                                 BMW X1: von 110 kW (150 PS) bis 170 kW (231 PS), Kraftstoffverbrauch gesamt von 4,1 l/100 km bis 6,6 l/100 km, CO2-Emission von 109 g/km bis 152 g/km.
dass die Wanderer den Abstieg zum See am nächs-                                                                                              Fotos: Günther Kürner
HOCH MAGAZIN des Alpenvereins - Österreichischer Alpenverein
Seite 18                                                                                           HOCHGEFÜHLE – DAS MAGAZIN DES KLAGENFURTER ALPENVEREINS                  HOCHGEFÜHLE – DAS MAGAZIN DES KLAGENFURTER ALPENVEREINS                                                                                                    Seite 19

                                                                                                       Singletrail-Skala
                                                                                                       Die bisher ausgeschriebenen Touren habe ich nach der Single-
                                                                                                       trail-Skala bewertet, die sich in die drei Klassen leicht, mittel
                                                                                                       und schwer unterteilt. Die Farbcodierung ist gleich wie bei Ski-
                                                                                                       pisten. Zur Verfeinerung wird diese Skala noch in S-Grade un-
                                                                                                       terteilt: S0,S1 für leicht, S2,S3 für mittel und S4,S5 für schwer:

                                                                                                       S0    Wegebeschaffenheit: fester und griffiger Untergrund
                                                                                                             Hindernisse: keine Hindernisse
                                                                                                             Gefälle: leicht bis mäßig
                                                                                                             Kurven: weit
                                                                                                             Fahrtechnik: kein besonderes fahrtechnisches Können
                                                                                                             nötig

                                                                                                       S1    Wegebeschaffenheit: loserer Untergrund möglich,
                                                                                                             kleine Wurzeln und Steine
Aktuelles aus dem Referat                                                                                    Hindernisse: kleine Hindernisse, Wasserrinnen,
                                                                                                             Erosionsschäden

Mountainbiken
                                                                                                             Gefälle: < 40 %
                                                                                                             Kurven: eng
                                                                                                             Fahrtechnik: fahrtechnische Grundkenntnisse nötig,
                                                                                                             Hindernisse können überrollt werden                            Experte pass auf!

                                                                                                                                                                            Die Lawine weiß nicht,
Nach den ersten Wochen der Neufirmierung sind die ersten Mountainbiketouren im Klagenfurter
Raum mit reger Beteiligung gut über die Bühne gegangen und, was mich besonders freut: Eine             S2    Wegebeschaffenheit: Untergrund meist nicht
Kerngruppe hat sich bereits gebildet. Mit dem ersten Alpinsalon, dessen Schwerpunkt das Moun-                verfestigt, größere Wurzeln und Steine
tainbiken war, sind viele Fragen aufgetreten, die ich in dieser Rubrik nach und nach beantworten             Hindernisse: Flache Absätze und Treppen
                                                                                                             Gefälle: < 70 %

                                                                                                                                                                            dass du ein Experte bist
möchte. Beginnen möchte ich mit der Einstufung der Mountainbiketouren in technische Schwie-
rigkeitsgrade (siehe Info-Box).                                                                              Kurven: leichte Spitzkehren
                                                                                                             Fahrtechnik: Fortgeschrittene Fahrtechnik nötig
Sonstige Aktivitäten                                                                                   S3    Wegebeschaffenheit: verblockt, viele große Wurzeln/
Im Frühjahr 2016 starten wir mit einer Fahrtechnik-Reihe (Einstiegslevel) jeweils ganztägig an               Felsen, rutschiger Untergrund, loses Geröll
einem Samstag, ab 19. März: Kennenlernen des eigenen Mountainbikes (Sitzposition und                         Hindernisse: hohe Absätze                                      Der heurige Eiskurs – der krönende Abschluss der 3-jährigen Ausbildung zur Bergretterin/zum Bergretter –
Einstellung), Bremstechnik, Kurventechnik, Überwinden von kleinen Hindernissen, richtiges Schal-
ten, Bergauf-/Bergabfahren mit korrekter Körperhaltung, verschiedene Balanceübungen, kurze,
                                                                                                             Gefälle: > 70 %                                                musste wegen eines tragischen Lawinenunglückes am 21. Juni abgebrochen werden.
                                                                                                             Kurven: enge Spitzkehren
leichte Tour.                                                                                                Fahrtechnik: sehr gute Bike-Beherrschung nötig
Weiters möchten wir in der neuen Saison einen fixen Nachmittag pro Woche für Ausfahrten im                                                                                  Die Inhalte der Gletscherausbildung sind neben der     bemerkte er einen Riss in der Schneedecke unter         kommt mit der Erfahrung, und Erfahrung kommt von
Raum Klagenfurt einrichten. Nach Bedarf auch in mehreren Leistungsstufen.                                                                                                   Rettungstechnik bei Unfällen auch die Orientierung     den Füßen und die Lawine ging ab. Der Riss bewirkte,    schlechtem Urteilsvermögen.“ (Barry LePatner)
                                                                           Ride On – Euer Ingo
                                                                                                       S4    Wegebeschaffenheit: verblockt, viele große Wurzeln/
                                                                                                                                                                            im Gletscherbereich. Drei unserer jungen Kameraden     dass auch jener Bereich, 60 m ober ihnen, der für die   Wir stehen diesem tragischen Ereignis mit Respekt
                                                                                                             Felsen, rutschiger Untergrund, loses Geröll
                                                                                                                                                                            der Ortsstelle rüsteten sich dementsprechend aus       Rutschversuche als sicher eingestuft wurde, abging      gegenüber, sind fassungslos und immens traurig
                                                                                                             Hindernisse: Steilrampen, kaum fahrbare Absätze
                                                                                                                                                                            und nahmen nach dem Winter- und Felskurs daran         und alle fünf verschüttete.                             über den Verlust unserer beiden Kameraden.
                                                                                                             Gefälle: > 70 %
                                                                                                                                                                            teil.                                                  Eine Person konnte sich nach ungefähr einer Stunde
                                                                                                             Kurven: ösenartige Spitzkehren                                 Das Wetter war schlecht, es wurden Marschskizzen       selbst ausgraben und Alarm schlagen.                                                  Bericht: Gabi Schluga,
                                                                                                             Fahrtechnik: perfekte Bike-Beherrschung mit Trial-             gezeichnet und übungsweise Touren erarbeitet.          Die Kameraden des Kurses eilten zur Lawine und                                         ÖBRD OS Klagenfurt
                                                                                                             Techniken nötig, wie das Versetzen des Hinterrades in          Eine Guppe mit einem Ausbildner und vier ange-         konnten durch Sondierung die restlichen Personen
                                                                                                             Spitzkehren                                                    henden Bergrettern ging am Sonntag nachmittag          binnen Minuten orten und aus etwa 1 Meter Tiefe         Dieses Unglück hat uns gezeigt, wie wichtig es ist,
                                                                                                                                                                            zum Großen Burgstall, einem gängigen Übungsbe-         ausgraben. Für zwei Kameraden kam jedoch die Hilfe      die Alpenvereinshütten mit einem Grundstock an
                                                                                                       S5    Wegebeschaffenheit: verblockt mit Gegenanstiegen,              reich in der Nähe der Hütte. Aufgrund der Steilheit    zu spät.                                                Erste Hilfe-Material, Schaufeln und Sonden in ausrei-
                                                                                                             rutschiger Untergrund, loses Geröll, der Weg ist eher ein      des Hanges und des Neuschnees der letzten Tage         Trotz aller Sicherheitsmaßnahmen, die täglich bei       chender Zahl auszustatten, denn im Sommer ist die
                                                                                                             Wandersteig                                                    erkannte die Gruppe die Gefahr des Hangrutsches        Touren getroffen werden, bleibt das Risiko, dem auch    Pflichtausrüstung für Skitourengeher (LVS, Schaufel,
                                                                                                             Hindernisse: Steilrampen, kaum fahrbare Absätze in             und sprach diese bei der Vorbereitung an. Hier an-     erfahrene Bergsteiger im Lawinengelände ausgesetzt      Sonde) nicht im Rucksack.
                                                                                                             Kombination                                                    gekommen, suchten sie sich einen Bereich, der ihnen    sind. Die Untersuchung von tödlichen Lawinenunfäl-
                                                                                                             Gefälle: > 70 %                                                sicher vorkam. Sie machten Rutschversuche, die mit     len zeigt, dass Gelände, Wetter und Schneeverhält-
                                                                                                             Kurven: ösenartige Spitzkehren mit Hindernissen                dem Pickel gebremst werden. Jeder der fünfköpfigen     nisse wohl zu Lawinenunfällen beigetragen haben,
                                                                                                             Fahrtechnik: exzellente Beherrschung spezieller                Gruppe rutschte ca. 5 Mal auf harter Unterlage mit     die Hauptursache jedoch in den meisten Fällen der
                                                                                                             Trialtechniken nötig, das Versetzen des Vorder- und            ungefähr 10 cm Neuschneeauflage aus und stieg          Faktor Mensch war. Bei vielen Touren ist nichts pas-
                                                                                                             Hinterrades ist nur eingeschränkt möglich                      wieder auf – nichts passierte. Bereits am Vormittag    siert, dann hat man wohl richtig entschieden. Doch
                                                                                                                                                                            war eine andere Gruppe in der Nähe unterwegs, auch     keiner weiß, wie oft man die erforderlichen Sicher-
                                                                                                       Aus: „Singletrail-Skala“ (STS), Version 1.4, Einstufung in tech-     das gab eine trügerische Sicherheit. Zuletzt wollten   heitsreserven schon unterschritten hat und wie oft
                                                                  Thomas Wolf, Magdalena                                                                                    sie noch einen Standplatz im Schnee bauen, um da-      man nahe am Lawinenunglück dran war.
                                                                  Rohrschütz und Simon Hudelist        nische Schwierigkeitsgrade, www.singletrail-skala.de, Carsten
                                                                                                                                                                            nach zur Hütte zurückzukehren. Einer holte das Seil    Ich möchte euch ein Zitat nicht vorenthalten, das zum
                                                                  am Dobratsch-Gipfel                  Schymik, Harald Philipp, David Werner, 26. 09. 2008“
                                                                                                                                                                            und eine Schaufel. Als er zur Gruppe zurückkehrte,     Nachdenken anregen sollte: „Gutes Urteilsvermögen
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