HOCH MAGAZIN des Alpenvereins - Österreichischer Alpenverein
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P.b.b. – GZ 02Z034051 M – Alpenverein Klagenfurt, Völkermarkter Straße 9, 9020 Klagenfurt HOCHGEFÜHLE Nachrichten 4/2015 | Alpenvereins-Nachrichten M A G A Z I N d e s Alpenvereins Klagenfurt Ferlach | Friesach | Görtschitztal | Magdalensberg | Maria Rain | St. Veit | Völkermarkt-Bleiburg Das Höchste: Gipfelsieg am Mont Blanc Gipfeltrekking: Zauber der Pyrenäen Touren: Erlebnisvielfalt Wandern Jugend: 1000 Abenteuer Kultur Alpin Trekking Biken Beilage: Höhepunkte 2016 Ausgewählte Angebote aus dem Führungsprogramm des Alpenverein s Klagenfurt in Zusammenarbeit mit
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Mit viel Phantasie.................................................... 17 Tourenhöhenpunkte waren die Expedition das gemeinsame Jahr, für das Vertrauen Mountainbiken ....................................................... 18 zum Mont Blanc (Seite 4–7) sowie eine und die aktive Teilnahme am Vereinsleben Bergrettung – Lawinen............................................ 19 Bergtour durch die Pyrenäen (Seite und wünschen eine besinnliche Weih- Im Banne des Großvenedigers................................. 20 21–24). Vereinsseitig wurde die Klagen- nachtszeit. Nutzen Sie die freien Tage und Zauber der Pyrenäen............................................... 21 stöbern Sie in unserer Winterausgabe. Ulrichsberglauf........................................................ 26 furter Hütte generalsaniert. Hotspots/MountainWeb........................................... 27 Eine neue Form der Begegnung war die Tourenprogramm.................................................... 28 integrative Wanderung „Miteinander un- Seelenwanderung................................................... 34 terwegs“ (Seite 38), bei der ÖAV-Mitglie- der und Flüchtlinge erstmals gemeinsam Alexandra Kimmer und das HOCHGEFÜHLE-Redaktionsteam Verein auf Tour gingen, um die Berge zu erleben, Der Vorsitzende....................................................... 35 aber auch um Ängste und Sorgen abzu- Klagenfurter Hütte .................................................. 36 bauen. Miteinander unterwegs............................................ 39 Workshop/3-Länder-Treffen..................................... 40 10. Fest der Berge.................................................. 41 Jahreshauptversammlung....................................... 42 Für Gottes Lohn...................................................... 45 OG Völkermarkt/Bleiburg......................................... 46 OG St.Veit/Glan....................................................... 47 Impressum OG Maria Rain........................................................ 48 OG Magdalensberg................................................. 49 Jahreshauptversammlung Zell/See.......................... 49 HOCHGEFÜHLE – Mitgliedermagazin des Österreichischen Alpenvereins, zungen des Alpenvereins Klagenfurt bestimmt. Abgedruckte Beiträge Sportklettern........................................................... 50 Sektion Klagenfurt am Wörthersee, Nr. 4 – 2015, ZVR 119944521 geben ausschließlich die Meinung der Verfasser wieder. Einschrän- Young&Free............................................................ 52 Herausgeber und Medieninhaber: Alpenverein Klagenfurt, Völkermarkter kungen: Insofern Wander-, Touren- oder Routenempfehlungen abge- Straße 9, 9020 Klagenfurt, www.alpenverein-klu.at. Redaktionsleitung: druckt oder in Beiträgen dargestellt werden, ist damit keine Haftung Alexandra Kimmer, Tel. 0680/3040279, alexandra.kimmer@gmail.com. des Herausgebers für Gefahren jedweder Art verbunden, die Nutzung Zu guter Letzt Redakteure dieser Ausgabe: Brigitte Bernegg, Doris Eisner, Ella Früh- liegt ausschließlich im Verantwortungsbereich des Ausführenden mit mann, Christa Hofstätter, Florian Huber, Nicole Illgoutz, Barbara Jandl, der Verpflichtung, aktuelle Bedingungen und Erfordernisse in Erfah- Das war in der Post................................................. 55 Herta Jordan, Alexandra Kimmer, Martina Kirnstötter, Angelika Kuchin- rung zu bringen und zu berücksichtigen. Für Einsendungen an die Buchtipps............................................................... 56 ka, Günther Kürner, Erwin Maier, Christian Messner, Heidi Mischitz, El- Redaktion wird keine Haftung übernommen, Postsendungen können Singen im Alpenverein ............................................ 58 friede Oberdorfer, Barbara Prokop, Chris Rainer, Othilde Rauter, Gabi nur gegen Beilage des Rückportos retourniert werden. ZU R I C H — PA R I S — LO N D O N — N E W YO R K — B EIJ I N G — H O N G KO N G — SI N G AP O R E — N E W D EL H I — D U BAI — M O S C OW T I S S OT WATC H E S . C O M Schluga, Claudia Schurz, Karl Selden, Ingo Striek, Filipp Ulbing, Laura Fotos: shutterstock.com und Bildnachweise. Wir gratulieren ....................................................... 58 Wirth, Anja Kogler-Vogl. Anzeigenberatung: Erna Selden, Tel. 0650/ Layout und Druck: Satz- & Druck-Team GmbH, Wir trauern............................................................. 58 501504. Redaktionskonzept: Die grundlegende Richtung des ÖAV- Feschnigstr. 232, 9020 Klagenfurt Mitgliedermagazins des Alpenvereins Klagenfurt wird durch die Sat- Mitglieder im ÖAV................................................... 59 Schmuck Uhren A 9020 Klagenfurt, Kramergasse 12 Herzlich willkommen............................................... 60 UTE HABENICHT tel +43/463/59 90 90 Wir sind gerne für Sie da......................................... 61 A 9020 Klagenfurt-Waidmannsdorf Titelseite: Ein alpiner Traum ging bei herrlichem Wetter in Erfüllung: Tourenklassiker am Mont Blanc Im Basislager des Lebens........................................ 62 Hauptmann Hermann Platz 4 partner tel +43/463/22 6 54 mit Gipfelsieg unter der Leitung von Alpinchef Filipp Ulbing. Foto: F. Ulbing. Der Geröllheimer..................................................... 63 diadoro@habenicht.at | www.habenicht.at
„Eigentlich ist alles nur ein Sehnen auf die letzten Meter … Diese letzten Schritte, ja, die tun richtig gut. Und dann oben. Zeit zum Atmen, Zeit zum Sehen, Zeit zum Staunen.“ Reinhard Klappert, österreichischer Bergführer und Autor Aiguille du Midi, 3.842 m, am Mont Blanc Foto: M. Conquard
Seite 6 HOCHGEFÜHLE – DAS MAGAZIN DES KLAGENFURTER ALPENVEREINS H O C H G E F Ü H L E – D A S M A G A Z I N D E S K L A G E N F U RT E R A L P E N V E R E I N S Seite 7 und 2 Guides unserer Gruppe ließen es sich nicht nehmen, nochmals auf die Plattform der Aiguilles de Midi aufzusteigen, um mit unzähligen Touristen die Aussicht auf das Ziel des nächsten Tages, den Mont Blanc, bei Kaffee und Kuchen zu genießen. Der Abstieg zurück zur Cosmiques Hütte erwies sich als etwas schwierig, weil in der Zwischenzeit auch der Firngrat teilweise den warmen Temperaturen zum Opfer gefallen ist. An Schlaf war auf der Cosmiques Hütte nicht zu denken; es war warm und stickig, doch das kollektive Wecken um 1.00 Uhr morgens erlöste uns aus dieser Situation. Sonnenaufgang am Dach Europas Um 02.15 Uhr standen wir schon in den Steigeisen und marschierten zum Col du Midi (3.532 Meter), Mont Blanc-Gruppe: um von da auf den Mont Blanc du Tacul (4.248 Me- Die Normalroute führt über den Bossesgrat zum Mont Blanc Foto: F. Ulbing Tourenklassiker ter) durch spaltendurchzogenes, steiles Gelände zu gelangen. Diesen verließen wir knapp unter dessen Gipfel und querten zum Mont Maudit (4.465 Meter). Die Mont Maudit-Scharte (4.345 Meter) zeigte sich am Dach Europas ganz anders als gewohnt: Blankeis und Fels im obe- Bevor wir jedoch dieses Abenteuer angehen konnten, ren Drittel, sodass zum Teil in kombiniertem Gelän- haben wir zur Höhenanpassung zwei anspruchsvolle de geklettert werden musste. Die Querung zum Col Eingehtouren absolviert. Und so starteten wir am 12. Juli mit der Auffahrt der zweithöchsten Seilbahn Europas auf die Aiguille du Chamonix! Am Fuße der wunderschönen Mont Blanc-Bergkette, mitten Midi (3.842 Meter). Rund um die Seilbahn, sowohl bei Tal- als auch bei Bergstation, ist man in einem in den französischen Alpen gelegen, ist Chamonix sicherlich einer der Sog von Touristen und Schaulustigen aus allen Win- Hotspots in Europa was Alpinismus anbelangt. Das 9000 Einwohner keln der Welt, die sich in Scharen auf 3.777 Meter bringen lassen. Wir sind diesem Rummel jedoch zählende Städtchen auf knapp 1.000 Metern Seehöhe ist im Winter ein gleich zu Beginn durch den kurzen Stollen im Süd- Eldorado für Freerider, Extremskifahrer und Skitourengeher aller Coleur. gipfel, der für „normale“ Touristen gesperrt ist, entflo- hen und fanden uns in einer hochalpinen Landschaft Aber auch im Sommer findet sich die Elite der Alpinisten in der Stadt wieder. Über einen kurzen, aber steilen Firngrat ging Gipfelglück: Kiki ist am Ziel angelangt Foto: F. Ulbing nördlich des Mont Blanc-Gipfels ein. es seilgesichert hinab auf den Glacier du Geant, vor- bei am Cosmiquessporn, wo etliche Seilschaften der Schwerkraft trotzten. Den großen, flachen du Geant de la Brenva war für die Guides auch noch einmal Auf den Spuren von Jacques Bal- Blanc-Gruppe. Mit dabei: die Teilnehmer Annemarie, Gletscher marschierten wir in zwei Sechser-Seil- sehr spannend, da sich über weite Abschnitte auch Blankeis befand und wir uns im Absturzgelände mat und Michel-Gabriel Paccard Christina (Kiki), Ingrid, Ines, Alexander, Heimo, Johann und Willibald sowie die 4 Guides Martin, Michi, Josef schaften, vorbei an den Felstürmen, an denen alpine befanden. Josef drehte über 20 Eisschrauben, um Geschichte geschrieben wurde (Grand Capucin, Ger- Die 12-köpfige Gruppe von Hochalpinisten des Alpen- und Filipp. Das Hauptziel unserer Unternehmung war vasuttipfeiler, usw.), zur Turiner Hütte (3.375 Meter). sicher mit Annemarie und Willi ins flachere Gelän- vereins Klagenfurt erkundete diesen Sommer, im Juli die Überschreitung des Mont Blanc, mit einer Höhe de zu gelangen. Doch der Tagesanbruch mit einem 2015, eine Woche die einzigartige Bergwelt der Mont von 4.810 Metern der höchste Gipfel unserer Alpen. Sonnenaufgang ohne Wolken, den Blick in die Ferne Der Rochefort Grat und der zum Matterhorn und vielen anderen bekannten Gip- Tour-Ronde-Grat feln, ließ uns alle Mühe gleich wieder vergessen. Wir genossen die Stille und Einsamkeit bei einer kurzen Tags darauf unternahmen wir die großartige Berg- Pause und schauten andächtig auf unseren, im roten fahrt auf den Rochefort Grat. Nach der Überquerung Licht gefärbten Gipfel. des Gletschers und einer leichten Kletterei haben wir am Fuße des Dent du Geant, dessen Felsgestalt die ganze Umgebung dominiert, eine kurze Rast einge- Gipfelsturm legt. Der Anstieg über den Grat wurde uns durch zwei Vom Col bewältigten wir noch etwa 600 Höhenmeter Wechtenbrüche nicht leicht gemacht. Während wir im leichten Gletschergelände bis zum ersehnten Gip- den ersten Wechtenbruch noch umklettern konnten, fel des Mont Blanc auf 4.810 Metern. Zwei unserer war der zweite Wechtenbruch unüberwindbar und so Seilschaften erreichten diesen bereits um 07.45 Uhr Abstieg von der Aiguille du Midi auf den Gletscher Foto: F. Ulbing blieb uns der Gipfel des Chalotte de Rochfort ver- und waren alleine auf dem Gipfel. Die beiden anderen wehrt und wir mussten etwa 50 Höhenmeter darunter Seilschaften erreichten den Gipfel etwas später. Der aus Sicherheitsgründen den Rückmarsch zur Turiner ter zur Tete Rousse Hütte (3.167 Meter). Von hier ging nahmen wir noch eine schöne Wanderung mit 850 Abstieg erfolgte über den Bossesgrat (wo uns eine Hütte antreten. es mit der Zahnradbahn (Nid d Agile, 2.315 Meter) Höhenmetern, wo wir die Touren der vergangenen Bergsteigerkarawane entgegenkam) zur Vallot Hütte Nach der zweiten Nacht auf der Turiner Hütte ging es hinab ins Tal nach Les Houches. An diesem Tag wur- Tage stolz und zufrieden aus der Ferne betrachtend, (4.362 Meter) und weiter zur Gouter Hütte (3.817 mit einem kleinen Abstecher auf die La Tour Ronde den von uns knapp 1.800 Höhenmeter im Aufstieg, Revue passieren ließen. Meter). Von da im nun felsigen Terrain hinab zum zur Cosmiques Hütte (3.613 Meter). 4 Teilnehmer 3.000 Höhenmeter im Abstieg und 20 Kilometer Bericht: Filipp Ulbing Durch den Stollen den Touristenmassen entflohen Foto: J. Weichselberger Grand Couloir, das sehr steinschlaggefährdet ist, wei- in der Distanz zurückgelegt. Am letzten Tag unter-
Seite 8 HOCHGEFÜHLE – DAS MAGAZIN DES KLAGENFURTER ALPENVEREINS HOCHGEFÜHLE – DAS MAGAZIN DES KLAGENFURTER ALPENVEREINS Seite 9 Grüne Tour Nationalpark Wildlife Schöne Skitour mit Ausblick Anspruchsvolle Skitour Schneeschuhtour auf Schneeschuhtrekking Vom Sadnighaus, 1.880 m, Hoher Bolz, 2.421 m, Schoberriegel und Gruft zu den Steinböcken zum Mohar, 2.605 m in der Kreuzeckgruppe Oben angekommen geht es auf ebenem Die weiten Hänge zum Gipfel begeistern – allerdings gilt es vorher einen Rücken entlang bis zur Gruft Tourentipp und Foto: A. Kimmer Schneeschuhtrekking mit Wildbeobachtung Tourentipp E. Oberdorfer, Foto: K. Dapra Winterwandern in der Asten Tourentipp: A. Kimmer, Foto: G. Mussnig lawinengefährdeten Hang zu meistern Tourentipp und Foto von Karl Selden Stimmung und Schwierigkeitsgrad Stimmung und Schwierigkeitsgrad Stimmung und Schwierigkeitsgrad Stimmung und Schwierigkeitsgrad Sportliche aber lohnenswerte Schneeschuhwanderung mit einem herrlichen Wildtiere zu beobachten setzt die Kenntnis von deren Lebensweise voraus. Auf Die Asten ist ein außergewöhnlich schönes Tourengebiet und bietet eine Vielzahl Eine rassige Tagestour mit allen Vorzügen unterschiedlichster Geländelagen Ausblick. Aufgrund der geringen Lawinengefahr auch nach starken Neu- unserer Wanderung werden wir von einem Nationalparkr-Ranger in den win- leichter und mittelschwerer Touren. Mit dem Sadnighaus des ÖAV steht zudem (Nord- bis nordwestseitig – meist pulvriger Traum) schneefällen ein lohnendes Ziel. 500 Höhenmeter, Dauer: 3 Std. terlichen Lebensraum der größten Steinwildkolonie des Nationalparks begleitet. eine hervorragende Unterkunft mit ausgezeichneter Küche für einen mehrtägigen Schwierigkeit: mittelschwere Schneeschuhtour im hochalpinen Gelände Beste Jahreszeit Aufenthalt zur Verfügung! 2 Std., 725 Höhenmeter Beste Jahreszeit Februar bis April Dezember bis März, je nach Schneelage, Vorsicht bei Wind und Glatteis Beste Jahreszeit und Teilnehmerinfo Beste Jahreszeit Die Tour Je nach Schneelage Dezember bis März. Führungen finden ab 22. Dezember Der Mohar zählt zu den schönsten Aussichtsbergen in den Hohen Tauern und ist Vom Parkplatz „Mythos Edelstein“ am Turracher See, gehen wir am Hotel statt, jeweils dienstags, 9.15 Uhr; Treffpunkt: Nationalparkgemeinde Heiligen- sommers wie winters ein überaus lohnendes Ziel Die Tour Hochschober und der Mei-Zeit-Hütte vorbei und folgen dem Fahrweg in ge- blut, Talstation der Großglockner Bergbahnen Anfahrt über Mölltal – Napplach – Teuchltal zum Gasthof Alpenheim (Parkplatz, 1.185 m). mütlichen Kehren zur Bergstation Sonnenbahn. Von hier führt der Wanderweg Die Tour Über die Teuchl-Bach-Brücke und danach sofort links (ostseitig) einem Forstweg recht 153 als schöner, aber recht steiler Pfad direkt hinauf zum Schoberriegel. Wir Die Tour Anreise: Von Mörtschach im Mölltal entlang der 10 Kilometer langen, in der Regel lange folgend (tw. eben), bis der Weg (in vielen Kehren) dem Sternbach entlang an der Sie treffen sich mit dem Nationalpark-Ranger um 10.15 Uhr an der Talstation gut geräumten Straße ins Astental bis zum Parkplatz am Ende der Straße beim romantischen Garsaren-Alm, 1.670 m, endet. Ab hier weglos südsüdost zuerst flach, genießen das herrliche Panorama auf die Turracher Höhe und die umliegenden der Großglockner Bergbahnen. Hier erhalten Sie Ihre Spezial-Leihausrüstung Sadnighaus. Dort gibt es ausreichend Parkmöglichkeiten. bald deutlich ansteigend einem schütteren Wald zu, der sich zum Ausstieg stark aufsteilt Nockberge. Oben angekommen sehen wir bereits über den langen, ausge- (Lawinengefahr!!). Die einladenden Schneeflanken rechts (westseitig) meiden, führen dehnten Bergrücken den nächsten Gipfel – die Gruft, unser heutiges Tagesziel. (Schneeschuhe, Stöcke und Fernglas). Anschließend Auffahrt mit den Großglock- Die Skitour beginnt am Sadnighaus und führt zunächst auf einem Weg entlang der zum Schroneck in den Felsbereich. Nach dem Ausstieg (Foto) folgt ein seelenvolle Fort- Nach einer kurzen Rast am Schoberriegel folgen wir dem Grat Richtung Süd- ner Bergbahnen in das Große Fleißtal. Hier beginnt die geführte Schneeschuh- weiten Almhänge des Hochtals. Gemeinsam mit den Anstiegen zu Hilmersberg und setzung baumfrei über idyllische Böden zum Gipfel (immer links bzw. nördlich des Fels- ost. Nach 200 Metern kommen wir an einem ehemaligen Flugzeug-Landeplatz wanderung. Nach einer kurzen Wanderung durch das eindrucksvolle Fleißtal Stellkopf geht es aufwärts. Nach einem Gatter links abbiegen und weiter, immer kammes), Gehzeit bergauf ca. 4 Stunden (1.240 hm). Bei der Abfahrt kann man ab der aus dem Zweiten Weltkrieg vorbei. Bald erreichen wir den Gipfel Gruft. erreichen Sie den Wintereinstand des Steinwildes und beobachten mit den leis- leicht links haltend, bis unterhalb des Göritzer Törls. Hier links abbiegen und durch Gasaren Alm über die freigeschlägerten Hänge elegant recht weit nach unten kommen Der Rückweg führt über den Schoberriegel zurück zum Turracher See. Die Tour tungsstarken Ferngläsern die Wildtiere, die mitten in steilen Felswänden die harte das Hochtal bis zum Nordwestkamm des Mohar. Das letzte Stück zum Gipfel wird – bis man zwangsläufig den Aufstiegsweg nützt. kann auch über den Wanderweg 150 Richtung Våstlhütte fortgesetzt werden. Winterzeit verbringen. Im Anschluss geht es zurück zur Station Fleißalm und mit auf der Nordseite des Grates zurückgelegt. Abfahrt wie Auffahrt. Von dort Richtung Norden, am Grünsee vorbei und zurück zum Turracher See. den Bergbahnen ins Tal. Kosten: EW € 15,– / Kinder € 9,– inkl. Leihausrüstung, Achtung: Bei unsicheren Verhältnissen empfiehlt es sich, die Tour nur bis zum exkl. Bergbahn. Göritzer Törl durchzuführen. Für die Tour wird die übliche Skitourenausrüstung mit Anmeldung erforderlich, Tel: +43(0)4825/6161, nationalpark@ktn.gv.at oder Schaufel, Sonde und Lawinenverschütteten-Suchgerät vorausgesetzt. Vorsicht im Vorsicht: Schneelage und Lawinengefahr gut einschätzen, nur bei besten Bedin- www.nationalparkerlebnis.at etwas steileren, nordseitigen Gipfelbereich! gungen (Orientierung) Teuchl/ P GH Alpenheim, 1.185 m Wildbeobachtung Mohar, 2.605 m P Mythos Edelstein Schoberriegel Start Fleißtal Hoher Bolz, P 2.421 m Gruft, Sadnighaus 2.232 m Heiligenblut © google.com © google.com © google.com © google.com
Seite 10 HOCHGEFÜHLE – DAS MAGAZIN DES KLAGENFURTER ALPENVEREINS Vortragsreihe Länder, Menschen, Abenteuer Kailash – zum heiligsten Berg der Welt Der Kailash, ein 6.738 m hoher Berg, gilt als der hei- ligste Berg in Tibet. Mit einer Umrundung werden die Sünden eines Lebens vergeben, nach 108 Umrun- dungen kommt man ins Nirwana. Ob die Wolfsburger Ärztin Dagmar Wabnig diesen hei- ligen Berg auch so oft umrundet hat, kann sie uns am 20. Jänner verraten, wenn sie uns zu ihrem Kailash- Vortrag einlädt. In Kathmandu beginnt der spirituel- le Weg nach Tibet. Die Königsstädte – Kathmandu, Patan, Bhaktapur, Kirtipur, wo immer noch Tieropfer dargebracht werden, sowie die selten besuchten Asura-Höhlen werden aufgesucht und der rituellen Totenverbrennung in Pashupathinat beigewohnt. und Klöstern – faszinierend – nicht nur für jene Men- Durch das Simikottal geht die Reise nach Tibet zum purti und das alte Königreich Guge mit seinen Fel- schen, die hierher kommen, um Einkehr zu halten Manasarovarsee, zu den heiligen Quellen von Tirtha- senklöstern. Der Kailash mit seinen heiligen Städten und zu beten. Programm 2016 Datum Gebiet/Thema Vortragender Saal Mi 20. 01. 2016 Kailash – Zum heiligsten Berg der Welt Dagmar Wabnig www.wabnig.net Mi 03. 02. 2016 Baikalsee Frank Riedinger www.mongolia-help.org Mi 17. 02. 2016 Ecuador, Galapagos & Kolumbien Chris Buchleitner www.globaltrips.at Mi 02. 03. 2016 Nepal Hans Thurner www.hans-thurner.at Mi 16.03.2016 Apulien - Kalabrien - Sizilien Peter Nöst Die Vorträge finden jeweils um 19.30 Uhr im Karl-Baurecht-Saal (Festsaal) in der Wirtschaftskammer, Bahn- hofstraße 42, Klagenfurt (ausgenommen Abenteuer Afrika), statt. Karten: ÖAV-Büro, Völkermarkter Str. 9, Tel.: 0463/513056, Ruefa Reisen, Neuer Platz 2, Tel.: 0463/56400, Abendkassa.
Seite 12 HOCHGEFÜHLE – DAS MAGAZIN DES KLAGENFURTER ALPENVEREINS HOCHGEFÜHLE – DAS MAGAZIN DES KLAGENFURTER ALPENVEREINS Seite 13 Skitouren „Easy Going“ Für all jene, die in den letzten Jahren den Ski- tourenkurs für Anfängerinnen und Anfänger ab- solviert haben und auch für alle anderen nicht so leistungsstarken SkitourengeherInnen, oder einfach nur für jene, die es einmal ruhig und gemütlich angehen wollen, gibt es Skitouren im heurigen Wintertourenprogramm, die speziell für diese Zielgruppe zugeschnitten sind. Wir nennen diese „Skitouren easy going“. Gekennzeichnet sind diese Touren durch Aufstiege von maximal 1.000 Höhenmetern, großzügige Pausengestal- Fraganter Schutzhaus – tung, eine ausgedehnte Gipfelrast, die genug Glück im Unglück: Neue Skitouren-Angebote Hoher Zaun und Großvenediger Erholung vom Aufstieg bietet und Zeit zum Fer- tigmachen für die Abfahrt läßt. Das Abfahrtsge- Gipfelbesteigungen Venedigergruppe Es ist wieder soweit, die Termine für unsere be- lände ist leicht und ungefährlich, Sammelpunkte liebten, geführten Skitourentage stehen fest. werden in kürzeren Abständen eingehalten. Alle, Da es immer wieder Nachfragen zu den Ski- die es ruhiger angehen wollen und den Genuss tourentagen gab, haben wir zu unserer großen und die landschaftlichen Schönheiten in den Vor- Freude neben unserem Sohn Florian noch einen dergrund stellen, sind bei diesen Touren genau Glocknergruppe zweiten Bergführer gewinnen können. Die bei- Wir waren eine Gruppe von sieben Teilnehmern und einem Guide, die richtig und herzlich willkommen! Termine: (Vorbesprechungen und Details siehe den staatlich geprüften Bergführer sind mit dem Gelände bestens vertraut und haben eine hohe sich am Freitag, dem 10. Juli 2015, auf den Weg ins schöne Virgental Tourenprogramm in der Heftmitte) 30. 12. 2015, Gregerlenock, Kompetenz in Ausbildung und Führung von Tou- aufmachten, um von Prägraten mit dem Tauernhüttentaxi auf die Johan- Stützpunkt Oberwalderhütte rengruppen. nishütte in 2.121 Metern Seehöhe zu gelangen. 10. 01. 2016, Rödresnock, 13. 02. 2016, Aignerhöhe, Termine: 28. bis 31. Januar oder 31. Januar bis 27. 02. 2016, Stubeck, Eigentlich war das Wiesbachhorn geplant, doch leider hat uns das Wet- 03. Februar, 10. bis 13. März oder 13. bis 16. lendem Sonnenschein 28. 03. 2016, Schönwipfel März 2016 verbrachten. Es war ein ter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wir verschoben die Tour Inkludierte Leistungen: LVS-Geräte-Training, entspannter Tag – trotz und einigten uns auf einen Ersatztermin. Leider erfuhr ich 4 Tage vor An- Skitouren und Tourenplanung, Informationen zu einer sportlichen Leis- Skibergsteigen mit Lawinen- und Wetterlage, 3 x Übernachtung im tung von 12 Kilometern dem Alpinteam tritt der Tour, dass die Reservierung auf der Hütte nicht mehr vorhanden Zimmer, Halbpension, Gepäcktransport mit der und 1.400 Höhenmeter. Nach einer Vollmond- Wir werden abseits der häufig begangenen Mode- war und somit waren wir, 13 Leute, ohne Hütte. Materialseilbahn, Bergführerhonorar Preis: € 400,– nacht starteten wir gut skitouren unterwegs sein, manchmal wird es not- Nach hektischem Telefonieren und Organisieren, erholt und voller Freu- wendig sein, Steigeisen und Pickel anstelle von Ausrüstung: Komplette Skitourenausrüstung kamen wir noch auf der Oberwalderhütte in der de zum Großvenediger Skiern und Stöcken zu verwenden, um steile Pas- inkl. LVS-Gerät, Sonde, Schaufel erforderlich Glocknergruppe unter und entschlossen uns für die (3.660 Meter). Wir be- sagen im Aufstieg überwinden zu können. Mög- Touren auf den Großen Bärenkopf und den Johannis- traten das Innere Mull- licherweise wird nicht der Gipfel, sondern eine Die Fraganter Hütte, gelegen in einem wunder- berg. Diesmal fuhren wir am Samstag sehr früh nach witzkees und seilten uns Scharte unser Ziel werden, jedoch Einsamkeit, schönen, schneesicheren Hochtal auf 1.810 m Heiligenblut und starteten bei der Franz-Josefs-Höhe dort wieder an. Zu acht alpines Flair und Abenteuer sind garantiert. Wir bietet perfekte Bedingungen für Touren in ver- mit dem Aufstieg zur Oberwalderhütte. Bei der Hütte bildeten wir eine Seil- werden uns teilweise in einer Steilheit von ca. 45 schiedenen Schwierigkeitsgraden auf z. B. Hoher angekommen deponierten wir unsere nicht benötigte Gipfenfoto vom Großen Bärenkopf schaft und waren nun Grad bewegen, somit ist gutes und sicheres ski- Sadnig, Markernispitze, Schobertörl oder Stell- Unterwegs im Virgental Ausrüstung, stärkten uns kurz und machten uns wei- in bester Gesellschaft fahrerisches Können für diese ambitionierten AV- kopf. Für das leibliche Wohl wird bestens mit gu- ter auf den weiten Weg zum Großen Bärenkopf. Am Sonntag starteten wir zum Johannisberg und ob- mit vielen Bergführern Touren von Notwendigkeit. Tourenziele können an ter regionaler Küche gesorgt. Bei einem Gläschen Wir hatten wieder einmal Kaiserwetter. Wir lösten eine wohl wir schon später in der Hochtourensaison wa- und ihren Teilnehmern. Das Wetter konnte besser dieser Stelle noch nicht bekanntgegeben werden, Wein oder Bier und gemütlichen Zusammensein Durch das Taxi war es uns möglich, am Freitag anzu- Tageskarte und nutzten den wunderschönen Traum- ren, war der Pasterzenboden ganz gut zu begehen. nicht sein und so ging es über den flachen oberen da für solch ambitionierte Tourenziele absolut wird der Aufenthalt ein unvergessliches Erlebnis reisen und bereits Freitagabend auf der Hütte zu sein. tag zur Gänze aus. Der Aufstieg über den Mittleren Wir mussten nur den sehr großen Spalten in einem Keesboden Richtung Gipfelgrat. Oben angekommen, stabiles Wetter und Lawinensituation erforderlich sein. Wir freuen uns auf zahlreiche Anmeldungen. Wir genossen den Sonnenuntergang, Kaiserwetter zum Großen Bärenkopf zieht sich und dazwischen großen Bogen ausweichen und fanden eine super zog es leider etwas zu, trotzdem konnten wir den Grat sind. Mögliche Tourenziele in den Karawanken: Hüttenwirte: Peter und Elisabeth und Team war auch für das kommende Wochenende vorher- ist noch die Keilscharte, wo man zuerst mal wieder Aufstiegsroute auf den Gipfel. Wir wurden wieder mit bei besten Firnverhältnissen problemlos bewältigen. Vertatscha-Umrundung über Plautz- und Y-Rinne, 04785/396, info@fraganter-schutzhaus.at gesagt. runter muss und beim Rückweg aber über losen wei- einem Traumtag belohnt und genossen die andere Links und rechts am Grat ging es luftig nach unten Hochstuhlgipfelrinne; in den Juliern: Jalovec, Am Samstag starteten wir um 07.00 Uhr, stiegen auf Triglav, Huda Palica, Mosesscharte, Foronon del chen Schotter wieder die ca. 300 Höhenmeter hinauf Perspektive auf Glockner, Grossvenediger und alle zum Defreggerhaus, wo wir um 09.30 Uhr eintrafen. und so galt es, volle Konzentration zu wahren. Beim muss. Hier hatten wir alle zu kämpfen, aber am Ende weiteren bekannten Gipfel rundherum. Wie immer Abstieg riss es wieder auf und so hatten wir doch Buinz; oder auch Hochalmspitze über Gössrinne, Die Truppe war sehr leistungsstark, weshalb wir sehr usw. Dies sind nur Vorschläge. Das Ziel wird dann dieses Tages hatten wir zwei 3.000er (Mittlerer und zog sich der Abstieg vom Gipfel des Johannisberg flott unterwegs sein konnten. Nach einer Stärkung mit noch einen super Rundumblick. Großer Bärenkopf), mit 1.500 Höhenmetern und 16,3 (3.453 Meter) bis zum Ausgangspunkt unserer Tour, Um 10.00 Uhr verließen wir den Gletscher mit seinen bei der Vorbesprechung zur jeweiligen Tour be- Kaffee und Kuchen ging es weiter zum Tagesziel: dem kanntgegeben. Es werden, wie üblich, individuelle Kilometern im Aufstieg geschafft und waren alle sehr aber alle kamen wiederum glücklich und zufrieden an. Hohen Zaun mit 3.457 Metern. großen Spalten und stiegen hinab zur Johannishütte. froh über die erbrachte Leistung. Der Blockgrat zum Danke an die große Gruppe und Ulli Kollenz für ihre Diese erreichten wir glücklich und zufrieden, stärkten Wünsche aus der Gruppe gerne ins Tourenpro- Zu Mittag standen wir auf dem Hohen Zaun und ge- gramm aufgenommen. Großen Bärenkopf ist sehr luftig und vom Gipfel aus super Hilfe, Respekt vor eurer Leistung, am Samstag nossen die Ruhe und Abgeschiedenheit dieses klei- uns und fuhren entspannt und voll mit Energie nach hat man einen super Ausblick auf die umliegenden waren wir alle sehr fleißig und haben die Megatour Hause. Termine: 5. oder 6. März 2016, 19. März 2016, nen, unscheinbaren, aber absolut besuchenswerten 3. April 2016, 16. oder 17. April 2016 – Vor- Gipfel der Glocknergruppe. Das Wiesbachhorn hat geschafft. Ich freue mich auf das nächste Mal. Gipfels, inmitten der großen bekannten Gipfel der uns gerufen und wenn alles passt, dann werden wir Bericht: Florian Huber besprechung (bei diesen Touren unerlässlich!) Venedigergruppe. Wir genossen die Rast und stie- jeweils am Donnerstag davor um 18.30 Uhr im dem Ruf folgen und es das nächste Jahr wieder ver- Bericht: Florian Huber gen entspannt über das flache Äußere Mullwitzkees Fotos: Christoph Matzer, suchen und auf Wetterglück und einen besser orga- Fotos: Alexandra Singer, Markus Nedwed, Valentina Shiyachka ÖAV-Büro, Details siehe Tourenprogramm in der hinab zur Hütte, wo wir den Nachmittag bei strah- Heftmitte. nisierten Hüttenwirt hoffen. Wolfgang Pessentheiner
Seite 14 HOCHGEFÜHLE – DAS MAGAZIN DES KLAGENFURTER ALPENVEREINS HOCHGEFÜHLE – DAS MAGAZIN DES KLAGENFURTER ALPENVEREINS Seite 15 dem Wind zu tun, sondern bezieht sich auf die unbe- 10 Personen Platz und man hat wegen der großen waldete, kahle Blöße der Gipfelkuppe. Der Brixener Glasflächen einen phantastischen Rundumblick. Auf Hausberg ist Sommer und Winter ein beliebtes Aus- der Connyalm angekommen, wanderten wir diesmal flugsziel; viele Lifte zeugen vom regen Winterbetrieb. gemütlich auf den Golzentipp (2.317 m) über Alm- Der Weg zum Bus über schöne Wiesenhänge erfolgt böden, dicht bewachsen mit Schwarz- und Preisel- wegen des nahenden Gewitters und der zuckenden beeren. Nach kurzer Rast entschloss sich Ella doch, Blitze im Galopp. uns weiter auf den Dorfberg (2.115 m) zu führen. Wie immer nach dem Motto: Ein Gipfel allein reicht Latzfonser Kreuz nicht. Da überraschte uns ein kurzer Schauer und wir zogen, gehüllt in unsere Regenjacken, in Rich- Von Latzfons bringt uns der Bus auf die Gasseralm (1.757 m). Den Bergwald haben wir hinter uns ge- tung Obertilliach ins Tal. Am Wegrand konnten wir lassen. Vor uns breitet sich die weite Hochfläche Herrenpilze und Parasole nicht stehen lassen, die wir der Latzfonser Böden aus. Gemeinsam wandern wir unserer Hausherrin schenkten. Im Tal angekommen, Richtung Villander Alm, wo Paul mit einem Teil der führte uns der Weg nochmals ein paar Höhenmeter „Ein schönes Fleckchen Erde“: Brixner Höhenweg Gruppe zur Stöffelhütte wandert und danach einen aufwärts zurück nach Obertilliach. Müde, etwas ab- Alm-Rundweg startet. Der andere Teil machte sich gekämpft und nass vom leichten Regen erreichten Wanderfahrt nach Südtirol mit Bruno auf den Weg zum noch weit entfernten Latzfonser Kreuz. Wir gehen im hellen Sonnenschein und bestaunen die Blütenfülle auf den ausgedehn- ten Almböden. Mit allen Sinnen genießen wir die Unser schönes Lesachtal wir Obertilliach, wo unsere Autos geduldig auf uns warteten. überqueren die Rienz über die Rundl-Brücke und großartige Landschaft. Über den Jocherer Berg mit Samalm und Hüttengaude Ein Sommertag im Juni wandern hinauf zum Rundl-Hof. Nach einer kleinen Bildstock steigen wir in die Gampmaulsenke ab und Geführt wurden die 17 Teilnehmer in altbewährter, Arme und Beine so in Schwung gebracht starte- Leo Salcher, unser Gastwirt, begleitete uns nach Nach der Fahrt durch das Drautal machen wir un- Rast vor der Hauskapelle erreichen wir Viums. Auf erreichen die Bergkirche „Zum Latzfonser Kreuz“ (2.298 m). Die weitum berühmte Wallfahrtskirche in erfahrener Weise von Ella Frühmann und Günther ten wir unsere Wanderung in Richtung Spitzköfele einer gewittrigen Nacht von St. Lorenzen ein Stück sere obligate Jausenpause in Lienz. Reizvoll ist die einer kegelförmigen Anhöhe steht die Kirche zur Hl. einer himmelnahen Gebirgswelt mit Dolomitenblick Kürner, welcher mit seiner stoischen, ruhigen Art (2.314 m), vorbei an weidenden Kühen, uns stärkend in Richtung Samalm. Dieses Gebiet ist im Winter bei Landschaft des Pustertales, die am Busfenster vor- Magdalena. Wir bewundern die Fresken aus 1485 beizieht. Hoch über Mühlbach erreichen wir die kleine über dem Eingangsportal. Unser Wanderweg führt ist der höchstgelegene Wallfahrtsort Europas. Das das Schlusslicht bildete. Untergebracht waren wir in mit Schwarzbeeren, die den schönen Weg säumten. Skitourengehern sehr beliebt. Vorbei an Leos Hütte Ortschaft Rodeneck und machen einen Blick in die weiter durch die sonnenverwöhnte Hochfläche von Gnadenkreuz (eine Figur aus dunklem Holz – ein St. Lorenzen bei Leo Salcher im urigen Gasthof „Zur Immer wieder luden sie ein, sich zu bücken und zuzu- marschierten wir auf die Alm und genossen die re- neugotische Pfarrkirche Maria Himmelfahrt. Nur ei- Natz-Schabs. Obstplantagen säumen unseren Weg. fast schwarzer Herrgott) wurde um 1700 am Latz- Post“ und im Haus „Koster“, bei Familie Rauter. Mit greifen. Nach ausgiebiger Rast am Gipfel ging´s wei- lativ gemütliche Wanderung. Halt machten wir beim nen Steinwurf entfernt steht auf einem Felssporn, der Wir erreichen den Flötscher Weiler. Dunkle Wolken fonser Joch als Wetterkreuz aufgestellt. 1867 wurde einem guten Frühstück starteten wir jeden Tag gut ter entlang des Karnischen Höhenweges in Richtung Retourweg bei besagter Almhütte, wo der Wirt uns auf drei Seiten senkrecht zur Rienzschlucht abfällt, stehen am Himmel, deshalb kehren wir im Gasthof die heutige Kirche gebaut. Das hochverehrte Kruzifix gelaunt unsere Touren und wenn wir spät nachmit- Porzehütte. Auf der italienischen Seite bildeten sich schon mit Schnaps empfing. In der überaus gemütli- die Burg Rodenegg, deren Besichtigung mich beson- Seehof ein. Die Bedienung ist dem plötzlichen An- bleibt über Winter in der Kirche von Latzfons und wird tags zurückkamen, genossen wir die ausgezeichnete, immer mehr Wolken und so angetrieben erreichten chen, extra für uns eingeheizten Hütte wartete er uns ders freut. Bemerkenswert ist die bauliche Struktur sturm nicht gewachsen und serviert im Schnecken- im Frühsommer im Rahmen einer Prozession auf bodenständige Küche, wo vor allem Produkte aus der wir den Weg auf und ab folgend, die Porzehütte. Da köstlichen Gailtaler Speck, Würstel, Käse, Brot und mit dem überdachten Wehrgang und mehreren In- tempo. Schließlich bringt uns der Bus zum Jörgenwirt den Berg getragen. Wir machen Rast und genießen Region verwendet werden. In diesen 4 Tagen hatten konnten wir sogar noch ein paar Sonnenstrahlen ge- Getränke auf. Witze wurden erzählt und wir bedank- nenhöfen. 1142 von Friedrich von Rodank erbaut und nach Schnauders. die gute Küche des nahen Schutzhauses (2.305 m). wir jeden Tag eine reine Gehzeit zwischen 5 und 6 nießen, bis es urplötzlich leicht zu regnen begann. ten uns bei Leo für seine großzügige Gastfreund- im 16. Jh. von den Wolkensteinern zur Festung aus- Den Rückweg müssen wir flott angehen, da wir fast Stunden und machten 3.640 Höhenmeter in 22 In unsere Regenpelarinen gehüllt, stiegen wir zum schaft mit einem Lied. Beschwingt und gut gelaunt gebaut besitzt die Burg alles, was ein stolzes Schloss 3 Stunden zum Bus haben und Paul auf uns wartet. Stunden. besitzen muss: Vorburg mit Zugbrücke, Bastei, Waf- Brixner Höhenweg und Plose Klapfsee hinab. Der bunte Tross näherte sich dem ging´s zurück hinunter nach St. Lorenzen. sich in seiner ganzen Schönheit ausbreitenden See. Das waren 4 wunderschöne Wandertage mit Spaß, fensaal, Wohnturm, rußgeschwärzte Küche, Kapelle, Burggarten, Stallungen, Zisterne, Wendeltreppe und Der Bus bringt uns nach Brixen und über die Plose- Ein schönes Fleckchen Erde Lackenalm – Riebenkofel – Der Regen hörte auf und wir schauten ehrfürchtig netten Begegnungen, guten Gespräche und viel straße zum Kreuztal. Dort beginnt unsere 2-stündige hinauf zum Spitzköfele, das uns so hoch vorkam, schöner Natur. Unser Dank geht an Ella Frühmann Verlies. Die größte Sehenswürdigkeit auf Rodenegg Wanderung ohne namhaften Höhengewinn über den Von unserem Quartier in Schnauders (1.030 m) Soleck – Rundwanderung den Bergkamm entlang und waren unheimlich stolz für die gute Organisation und an Günther Kürner für sind die 1972 freigelegten profanen Fresken. Obwohl Brixner Höhenweg zur Ochsenalm (2.085 m). Wäh- marschieren wir über bequeme Wege zum luftig auf uns. An diesem Tag machten wir immerhin ca. um 1200 entstanden sind sie von hoher Qualität und rend ein Großteil der Gruppe mit Paul den Aufstieg gelegenen Weiler Garn (1.174 m) mit der schönen Am ersten Tag begann unsere Tour auf der Lacken- seine geduldige Unterstützung. alm. Bei wunderschönem, sonnigem Wetter wander- 1.250 hm. Beglückt fuhren wir zurück nach St. Lo- gutem Erhaltungszustand. In elf Szenen werden die auf die Plose in Angriff nimmt, geht der restliche Teil Andreaskirche und weiter bis Latzfons, wo ein kräf- ten wir über Almen auf den Riebenkofel (2.386 m), renzen. Abenteuer des Artusritters „Ywein“ von Chrètien de mit Bruno wieder gemütlich über den Höhenweg zu- tiges Gewitter niedergeht. Die Gläubigen flüchten in 4 schöne Touren – es war so fein, Troyes (ins Deutsche übertragen von Hartmann von rück zum Kreuztal. Der Anstieg zur Plose führt steil die Kirche, die Durstigen ins Wirtshaus. Nach Rege- wo wir so manches Edelweiß herausblitzen sahen, das machte der Klagenfurter Alpenverein. der Aue) dargestellt. Rodenegg ist heute im Besitz der über das Leonharder Kreuz (2.353 m) und eine sehr nende nehmen wir den Weg hinunter nach Mühlele dann weiter auf´s Soleck (2.221 m). Ein Gipfel am Connyalm – Golzentipp – Die Ella führte uns souverän – Familien von Wolkenstein und zu Thurn und Taxis. windige Gratwanderung über die Plosescharte. Vorbei und wieder hinauf nach St. Anna (1.133 m). Die Knap- Tag reicht ja nicht. Dann führte die Rundwanderung Über einen steilen, aber recht angenehm zu bege- am Telegraph (2.504 m) erreichen wir die Plosehütte. penkirche wurde zu Beginn des 18. Jh. erbaut. Von zurück zur Lackenalm, wo wir auf der Hütte einen Dorfberg – Obertilliach im Lesachtal war es sooo schön! henden Weg steigen wir hinab in die Rienzschlucht, Dabei hat der Name des Berges nichts mit blasen- nun an geht es bergab nach Villanders. Der Ort hatte ausgezeichneten, karamelisierten Kaiserschmarrn Sehr gerne nahmen wir am dritten Tag die Bahn von Liebe Wanderfreunde, ihr wart ein großartiges Team. große Bedeutung wegen des einst blühenden Silber-, verkosteten. Obertilliach als Aufstiegshilfe in Anspruch. Die Bahn Kupfer- und Bleibergbaues. Südtirol ist Spitze – reich wurde erst im Dez. 2014 neu errichtet, bietet 8 bis Bericht und Fotos: Klaudia Rauscher an Berg- und Kirchturmspitzen. Hier in Villanders hat man zwei Kirchtürme, und zwar die der Pfarrkirche St. Spitzköfele – Karnischer LIBERO Stephan und der Kirche St. Michael. Der einheitlich Höhenweg – Porzehütte gestaltete Friedhof mit den geschmiedeten Grabkreu- zen zählt zu den schönsten in Südtirol. Warum die – Klapfsee Grabinschriften vom Grabhügel wegschauen, konnte Unsere Tour starteten wir am zwei- trotz meiner intensiven Recherche nicht geklärt wer- ten Tag in Mühlboden. Wir bogen kurz T O R B A U den. In seiner „Gebrauchsanweisung für Südtirol“ vor Obertilliach links ab. Während die ERDETSCHNIG GMBH · A-9020 KLAGENFURT schreibt Reinhold Messner: „Ich liebe meine Heimat, nicht etwa, weil es meine Pflicht wäre. Zu allererst weil Chauffeure die Autos das Dorfertal ent- LIBEROGASSE 1 lang zum Klapfsee brachten, absolvierte TEL. 0 46 3 / 31 84 61-0 · FAX 0 46 3 / 31 84 61-4 sie so wunderschön ist und weil ich kein schöneres die übrige Wandertruppe ein Aufwärm- Fleckchen Erde kenne“. Südtirol, wir kommen wieder. e-mail: office@libero-torbau.com - homepage: www.libero-torbau.com programm der besonderen Art unter der Die urige Almhütte „Oxneralm“ steht am Brixner Höhenweg Bericht: Hermine Elmleitner, Foto: Bruno Elmleitner A U T O M A T I S C H E T O R A N L A G E N · S C H I E B E T O R E · D R E H T O R E Leitung von Elisabeth Sattlegger. Unsere
Seite 16 HOCHGEFÜHLE – DAS MAGAZIN DES KLAGENFURTER ALPENVEREINS HOCHGEFÜHLE – DAS MAGAZIN DES KLAGENFURTER ALPENVEREINS Seite 17 Mit viel Phantasie Es ist Samstag, 10. 10. 2015, und die Wettervorhersage für die Sternspitze ist nicht besonders einladend, daher weichen wir Richtung Westen mit dem Rauch- kofel aus. Um 9 Uhr starten wir als 10-köpfige Gruppe von der Unteren Valentinalm. Wir blicken in dichte Nebelwol- ken und freuen uns über die kostenlose Haut- und Haarpflegekur. In mäßigem, aber kontinuierlichem Tempo erreichen wir nach 2,5 Stunden das Va- lentintörl. Die Sicht reicht nicht einmal fünf Meter weit, daher nehmen wir den Wolayer See als neues Glanz des Ziel ins Visier. Zufriedenheit und strahlende Gesichter, als wir an diesem zauberhaften und idyllischen Platz ankommen. Als Gipfelentschädigung gibt es für jeden Berchtesgadener Landes Teilnehmer ein Stück Toblerone. Wir umrunden den Herbst und tanzende Nebelfelder ziehen ein am Wolayer See See und machen uns auf den Rückweg. Im Abstieg gibt es immer wieder leichten Nieselregen. Ab der len. Und mit viel Phantasie haben wir das Eiskar, den Sauerkraut und Frigga lassen wir den Tag in heiterer Oberen Valentinalm wird die Sicht wieder klarer und südlichsten Gletscher Österreichs, die Korallenriffe Stimmung ausklingen. wir genießen das bunte Farbenspiel der Lärchen und der Kellerwand und Hohen Warte sowie den Gipfel Es wird vermutlich niemanden aus der Gruppe, der sich der Tour Laubbäume. Der Nebel ist längst vergessen und wir des Rauchkofels gesehen. Ein Hoch auf die Vorstel- Bericht und Foto: Angelika Kuchinka Auf dem Gipfel des Jenner war ich gern, „Berchtesgadener Land“ mit Günther und Ella angeschlossen hat, so bald all Kummer und Sorgen rückten fern. erkennen, dass der Weg und die Gemeinschaft zäh- lungskraft! Bei hausgemachten Fleischkrapfen mit wieder auf den Jenner führen, da der Ausgangspunkt heute ein wilder Bin so dem Tageslauf entflohen, die mich zu erdrücken drohen. Rummelplatz ist, an dem man den Sorgen noch nicht fern gerückt ist. War glücklich, Traurigkeit fiel von mir ab, Doch hat man dann die Mühen der Ebene hinter sich ten Tag wie ein Naturwunder genießen können. Un- ehrfürchtig genoss ich, was Natur mir gab. Der neue BMW X1 gelassen, so erwartet den Wanderer auf den Höhen ter einer dunkel dräuenden Felswand geht es lange eine faszinierende Begegnung mit dem Königssee, durch die Saugasse bergab auf einem gut gerichteten Werd’ nun diese herrlichen Höhen, bis man zu diesem am 4. Tag absteigt. Vom Gipfel Weg, muss dieser doch einmal im Jahr für die Pilger bis zum nächsten Urlaub nicht mehr sehen. des Jenner blickt man wie auf eine große, blaue und der Pinzgauer Wallfahrt herhalten, bis man in dichten Gehe gelangweilt über Wiesen und Weiden, www.bmw.at/X1 Freude am Fahren türkise Lacke, über der sich mächtig der Watzmann Buchenwald eintaucht, mit dessen sattem Grün bald muss traurig die Sehnsucht erleiden. erhebt und geheimnisvoll ein Nebel schwebt; und bis das Grün des Königssees konkurriert, was in dem ei- Bis meine Augen diese Berge wieder begrüßen, man diesen erhabenen Eindruck ein weiteres Mal die Erinnerung bleibt, die das Warten versüßen. haben wird, gilt es vom Carl von Stahl-Haus über den Schneibstein, den Seeleinsee und das Hoch- Geh dann zurück auf Jenners Höhen, gschirr bis zur Wasseralm zu wandern. Und plötzlich öffnet sich wieder ein Fenster auf den in der Tiefe nochmals hoch über den Königssee stehen. ruhenden stillen Königssee, der wie in einer Umar- Den Wolken und der Sonne näher sein, mung der Berge liegt. Lange auf einem schmalen bin so mit mir, meinen Gedanken allein. panoramareichen Steg dahinwandernd weitet sich Schau gedankenverloren zum Himmel empor, die Landschaft plötzlich zu der Wasseralm, deren einen Blick erhaschen durchs goldene Tor! Hütten die Anzahl der Wanderer kaum mehr fasst. (anonym) GRENZENLOS. SPONTAN. Hier ist Einfachheit Trumpf: Nach dem fast 9-stündi- gen Marsch Reinigungsbad im seichten Almbächlein, Gemüsesuppe mit oder ohne Wurst, Zähneputzen am nen Wanderer lauten Jubel auslöst, im anderen stille Symbolfoto Brunnen, Frühstück ohne Wahl auf einem Teller ge- richtet, das stille Plätzchen auf dem Feld. Ergriffenheit. Der Sog des Wassers ist so stark, dass DER NEUE BMW X1. Da der Wetterbericht nicht allzu günstig ist – am man trotz Verbot ein schnelles Bad riskiert, um mit Morgen ist es feucht-neblig –, nimmt man bei der erfrischten, gestrafften Nerven dem Massenandrang nächsten Etappe zum Kärlingerhaus den kürzeren bei St. Bartholomä standzuhalten, von wo man die Wolfgang Denzel Auto AG Weg übers Halsköpfl, den Schwarz- und Grünsee, in friedliche, den Wanderer wiegende Schifffahrt gen Feldkirchner Straße 90, 9027 Klagenfurt den sich einige fröhlich zur Erfrischung stürzen; und Norden genießen kann, den Zauber des Ortes tief Tel.: 0463/45 400-0, klagenfurt.bmw@denzel.at wie gut man an dieser Wegänderung getan hat, de- einatmend. mon-striert am späten Nachmittag ein orkanartiges www.denzel.at Hagelgewitter, das die Atmosphäre dann so reinigt, Bericht: Verena Schulz-Buschhaus, Annelies Weger Am Gipfel angekommen BMW X1: von 110 kW (150 PS) bis 170 kW (231 PS), Kraftstoffverbrauch gesamt von 4,1 l/100 km bis 6,6 l/100 km, CO2-Emission von 109 g/km bis 152 g/km. dass die Wanderer den Abstieg zum See am nächs- Fotos: Günther Kürner
Seite 18 HOCHGEFÜHLE – DAS MAGAZIN DES KLAGENFURTER ALPENVEREINS HOCHGEFÜHLE – DAS MAGAZIN DES KLAGENFURTER ALPENVEREINS Seite 19 Singletrail-Skala Die bisher ausgeschriebenen Touren habe ich nach der Single- trail-Skala bewertet, die sich in die drei Klassen leicht, mittel und schwer unterteilt. Die Farbcodierung ist gleich wie bei Ski- pisten. Zur Verfeinerung wird diese Skala noch in S-Grade un- terteilt: S0,S1 für leicht, S2,S3 für mittel und S4,S5 für schwer: S0 Wegebeschaffenheit: fester und griffiger Untergrund Hindernisse: keine Hindernisse Gefälle: leicht bis mäßig Kurven: weit Fahrtechnik: kein besonderes fahrtechnisches Können nötig S1 Wegebeschaffenheit: loserer Untergrund möglich, kleine Wurzeln und Steine Aktuelles aus dem Referat Hindernisse: kleine Hindernisse, Wasserrinnen, Erosionsschäden Mountainbiken Gefälle: < 40 % Kurven: eng Fahrtechnik: fahrtechnische Grundkenntnisse nötig, Hindernisse können überrollt werden Experte pass auf! Die Lawine weiß nicht, Nach den ersten Wochen der Neufirmierung sind die ersten Mountainbiketouren im Klagenfurter Raum mit reger Beteiligung gut über die Bühne gegangen und, was mich besonders freut: Eine S2 Wegebeschaffenheit: Untergrund meist nicht Kerngruppe hat sich bereits gebildet. Mit dem ersten Alpinsalon, dessen Schwerpunkt das Moun- verfestigt, größere Wurzeln und Steine tainbiken war, sind viele Fragen aufgetreten, die ich in dieser Rubrik nach und nach beantworten Hindernisse: Flache Absätze und Treppen Gefälle: < 70 % dass du ein Experte bist möchte. Beginnen möchte ich mit der Einstufung der Mountainbiketouren in technische Schwie- rigkeitsgrade (siehe Info-Box). Kurven: leichte Spitzkehren Fahrtechnik: Fortgeschrittene Fahrtechnik nötig Sonstige Aktivitäten S3 Wegebeschaffenheit: verblockt, viele große Wurzeln/ Im Frühjahr 2016 starten wir mit einer Fahrtechnik-Reihe (Einstiegslevel) jeweils ganztägig an Felsen, rutschiger Untergrund, loses Geröll einem Samstag, ab 19. März: Kennenlernen des eigenen Mountainbikes (Sitzposition und Hindernisse: hohe Absätze Der heurige Eiskurs – der krönende Abschluss der 3-jährigen Ausbildung zur Bergretterin/zum Bergretter – Einstellung), Bremstechnik, Kurventechnik, Überwinden von kleinen Hindernissen, richtiges Schal- ten, Bergauf-/Bergabfahren mit korrekter Körperhaltung, verschiedene Balanceübungen, kurze, Gefälle: > 70 % musste wegen eines tragischen Lawinenunglückes am 21. Juni abgebrochen werden. Kurven: enge Spitzkehren leichte Tour. Fahrtechnik: sehr gute Bike-Beherrschung nötig Weiters möchten wir in der neuen Saison einen fixen Nachmittag pro Woche für Ausfahrten im Die Inhalte der Gletscherausbildung sind neben der bemerkte er einen Riss in der Schneedecke unter kommt mit der Erfahrung, und Erfahrung kommt von Raum Klagenfurt einrichten. Nach Bedarf auch in mehreren Leistungsstufen. Rettungstechnik bei Unfällen auch die Orientierung den Füßen und die Lawine ging ab. Der Riss bewirkte, schlechtem Urteilsvermögen.“ (Barry LePatner) Ride On – Euer Ingo S4 Wegebeschaffenheit: verblockt, viele große Wurzeln/ im Gletscherbereich. Drei unserer jungen Kameraden dass auch jener Bereich, 60 m ober ihnen, der für die Wir stehen diesem tragischen Ereignis mit Respekt Felsen, rutschiger Untergrund, loses Geröll der Ortsstelle rüsteten sich dementsprechend aus Rutschversuche als sicher eingestuft wurde, abging gegenüber, sind fassungslos und immens traurig Hindernisse: Steilrampen, kaum fahrbare Absätze und nahmen nach dem Winter- und Felskurs daran und alle fünf verschüttete. über den Verlust unserer beiden Kameraden. Gefälle: > 70 % teil. Eine Person konnte sich nach ungefähr einer Stunde Kurven: ösenartige Spitzkehren Das Wetter war schlecht, es wurden Marschskizzen selbst ausgraben und Alarm schlagen. Bericht: Gabi Schluga, Fahrtechnik: perfekte Bike-Beherrschung mit Trial- gezeichnet und übungsweise Touren erarbeitet. Die Kameraden des Kurses eilten zur Lawine und ÖBRD OS Klagenfurt Techniken nötig, wie das Versetzen des Hinterrades in Eine Guppe mit einem Ausbildner und vier ange- konnten durch Sondierung die restlichen Personen Spitzkehren henden Bergrettern ging am Sonntag nachmittag binnen Minuten orten und aus etwa 1 Meter Tiefe Dieses Unglück hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, zum Großen Burgstall, einem gängigen Übungsbe- ausgraben. Für zwei Kameraden kam jedoch die Hilfe die Alpenvereinshütten mit einem Grundstock an S5 Wegebeschaffenheit: verblockt mit Gegenanstiegen, reich in der Nähe der Hütte. Aufgrund der Steilheit zu spät. Erste Hilfe-Material, Schaufeln und Sonden in ausrei- rutschiger Untergrund, loses Geröll, der Weg ist eher ein des Hanges und des Neuschnees der letzten Tage Trotz aller Sicherheitsmaßnahmen, die täglich bei chender Zahl auszustatten, denn im Sommer ist die Wandersteig erkannte die Gruppe die Gefahr des Hangrutsches Touren getroffen werden, bleibt das Risiko, dem auch Pflichtausrüstung für Skitourengeher (LVS, Schaufel, Hindernisse: Steilrampen, kaum fahrbare Absätze in und sprach diese bei der Vorbereitung an. Hier an- erfahrene Bergsteiger im Lawinengelände ausgesetzt Sonde) nicht im Rucksack. Kombination gekommen, suchten sie sich einen Bereich, der ihnen sind. Die Untersuchung von tödlichen Lawinenunfäl- Gefälle: > 70 % sicher vorkam. Sie machten Rutschversuche, die mit len zeigt, dass Gelände, Wetter und Schneeverhält- Kurven: ösenartige Spitzkehren mit Hindernissen dem Pickel gebremst werden. Jeder der fünfköpfigen nisse wohl zu Lawinenunfällen beigetragen haben, Fahrtechnik: exzellente Beherrschung spezieller Gruppe rutschte ca. 5 Mal auf harter Unterlage mit die Hauptursache jedoch in den meisten Fällen der Trialtechniken nötig, das Versetzen des Vorder- und ungefähr 10 cm Neuschneeauflage aus und stieg Faktor Mensch war. Bei vielen Touren ist nichts pas- Hinterrades ist nur eingeschränkt möglich wieder auf – nichts passierte. Bereits am Vormittag siert, dann hat man wohl richtig entschieden. Doch war eine andere Gruppe in der Nähe unterwegs, auch keiner weiß, wie oft man die erforderlichen Sicher- Aus: „Singletrail-Skala“ (STS), Version 1.4, Einstufung in tech- das gab eine trügerische Sicherheit. Zuletzt wollten heitsreserven schon unterschritten hat und wie oft Thomas Wolf, Magdalena sie noch einen Standplatz im Schnee bauen, um da- man nahe am Lawinenunglück dran war. Rohrschütz und Simon Hudelist nische Schwierigkeitsgrade, www.singletrail-skala.de, Carsten nach zur Hütte zurückzukehren. Einer holte das Seil Ich möchte euch ein Zitat nicht vorenthalten, das zum am Dobratsch-Gipfel Schymik, Harald Philipp, David Werner, 26. 09. 2008“ und eine Schaufel. Als er zur Gruppe zurückkehrte, Nachdenken anregen sollte: „Gutes Urteilsvermögen
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