INLINE - "Ich bin hartnäckig und unermüdlich." - FH Schweiz
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NETWORKING Krönen Sie Ihre Karriere. WIR BILDEN SIE WEITER www.zhaw.ch/sml/weiterbildung Building Competence. Crossing Borders.
EDITORIAL | 3 Benzin für die Wirtschaft St u d er Wirtschaftszahlen, Beschäftigungs- und Arbeitslosenquoten – vieles Guy deutet darauf hin, dass die Schweizer Wirtschaft grundsätzlich ro- bust unterwegs ist. Auf den zweiten Blick sind auch weitere Indika- toren zu finden: zum Beispiel, dass in kaum einem Land weltweit weniger Hochschulabgänger die Absicht haben, direkt nach dem Studium ihre eigene Firma zu gründen. Dies zeigt die Guesss-Stu- die 2018 auf, die in 54 Ländern durchgeführt wurde. Hinter der Schweiz liegt nur noch Japan. Es ist erfreulich, dass Studienabgänger in der Schweiz leicht eine gute Anstellung finden. Zu leicht aller- dings, so die andere Sicht. Etwa die von Rolf Arni. Die Schweiz Leitung Redaktion biete zu viele gute Alternativen zur Selbstständigkeit nach dem Stu- dium und damit zu Innovation. Arni ist Mitbegründer des Impact Hub Bern und ist hautnah dran an der Startup-Szene (siehe Seite 24). Er sieht aber auch eine positive Entwicklung, nämlich dass im- mer mehr junge Leute ihre eigene Idee verwirklichen wollen und Startups gründen. Auch das Kapital, welches in Schweizer Startups fliesst, wächst von Jahr zu Jahr (siehe ab Seite 18). Eine wichtige Entwicklung. Innovation ist bekanntlich die Schweizer Trumpfkar- te im internationalen Wettbewerb. Und Startups nehmen mittler- weile eine wichtige Rolle ein als Innovationstreiber. Dass auch Fachhochschulen viel dafür tun, um Startup-Gründerinnen und -Gründer auszubilden und zu fördern, ist nicht nur Tugend, son- dern Notwendigkeit. Könnten sie noch mehr tun? Ansätze dazu gibts weiter hinten im Heft.Viel Spass beim Lesen. Adresse Ausgabe#66 Druck FH SCHWEIZ Titelbild beagdruck – Multicolor Print AG Konradstrasse 6, 8005 Zürich Linda Pollari Maihofstrasse 76 , 6006 Luzern INLINE ist das offizielle Mitteilungsorgan Tel. 043 244 74 55 Bild Auflage für die Mitglieder von FH SCHWEIZ. mailbox@fhschweiz.ch, www.fhschweiz.ch Linda Pollari, Samuel Schalch, 44 900 Exemplare Herausgeber Redaktion Julian Rüthi Erscheinung FH SCHWEIZ, Dachverband Absolventinnen Guy Studer (Leitung) Beratung und Verkauf Viermal im Jahr (Februar, Mai, August, November) und Absolventen Fachhochschulen guy.studer@fhschweiz.ch Adrian Lüthi Nächste Ausgabe FH SUISSE, Association faîtière des diplômés Larissa Speziale adrian.luethi@fhschweiz.ch Erscheint am 17. Februar 2020 des Hautes Ecoles Spécialisées larissa.speziale@fhschweiz.ch Valentina Altorfer Insertionsschluss SUP SVIZZERA, Associazione dei diplomati Mitarbeitende dieser Ausgabe valentina.altorfer@fhschweiz.ch 10. Januar 2020 delle Scuole Universitarie Professionali Valentina Altorfer, Selina Brunner, Gestaltung Abonnement UAS SWITZERLAND, Association of Graduates Claudia Heinrich, Katja Iseli, bmedien Jahresabonnement Fr. 35.– inkl. Porto, of Universities of Applied Sciences Rainer Kirchhofer, Claudio Moro Bahnhofstrasse 14, 9471 Buchs Bestellung Tel. 043 244 74 55
4 | PUBLIREPORTAGE Fliegen Sie mit uns in die Zukunft! Wir entwickeln und bauen Flugzeuge, die um die Welt fliegen – mit Leidenschaft, Innovation und Kompetenz! Ihr Talent und Ihre Persönlichkeit sind der Treibstoff für den gemeinsamen Erfolg. Wir sind neugierig und offen für Technik und Wissenschaft, aber vor allem für Begegnungen und für Menschen. Wir haben die Zukunft vor Augen und freuen uns auf Ihre Onlinebewerbung auf www.pilatus-aircraft.com/jobs. Mitarbeitende entwickeln – eine lohnende Investition Für Hochschulabgänger: «Mitarbeitende entwickeln sich durch die Auf- • Business Intelligence Specialist (m/w) gaben und die Verantwortungen, die ihnen • Customer Support Engineer (m/w) übertragen werden. Doch liegt es in unserer • Senior Manager New Projects (m/w) Hand, diese Mitarbeitenden zu erkennen und die richtigen Potenziale zu fördern.» Für ausgelernte Fachkräfte: Kurt Bucher, Direktor Human Ressources • Montagemitarbeiter Vormontage (m/w) • Anlagen- und Apparatebauer als Strukturbauer (m/w) Heb mit uns ab! • Flugzeuglackierer (m/w) «Die Berufsbildung ist ein sehr wichtiges, un- glaublich spannendes und dynamisches Auf- Für die Berufswahl: gabengebiet. Trends, Entwicklungen und allge- meine Veränderungen erkennen wir rechtzeitig • Informatiker Systemtechnik EFZ (m/w) und handeln vorausschauend.» • Konstrukteur EFZ (m/w) • Produktionsmechaniker EFZ (m/w) Fabienne Mühlebach, Mitarbeiterin Berufsbildung Nationaler Bildungspreis 2017 Für das Engagement im Bereich Berufsbildung ist die Pilatus Flug- zeugwerke AG im Jahr 2017 mit dem Nationalen Bildungspreis aus- gezeichnet worden. Dieser Preis wird von der Hans Huber Stiftung und der Stiftung FH SCHWEIZ verlie- hen.
INHALT | 5 FH SCHWEIZ 6 Kommentar und Bildungspolitik 7 News, Kurzinterviews und Infos 13 STIFTUNG FH SCHWEIZ 11 FH-Botschafter Jörg Hertig erzählt von seinem Einsatz an der Maturanden-Messe Mediterranes Ambiente an der EVENTS FH-Nacht in Locarno 13 Ein Hauch von Glamour: Die FH-Nacht 22 am Locarno Festival THEMA STARTUPS 14 Mit Puppen die Kindheit verlängern – Theresia Le Battistini tritt gegen Spielzeug-Giganten an 18 Was genau ist ein Startup? Woher kommt das Geld? Was tun die FHs? Eine Übersicht 22 Professionell erstellte Lebensläufe als Geschäftsidee: Rebecca Greters Firma ciivii ist voll ausgelastet Hat ihre Marktlücke im HR-Bereich entdeckt: 24 Was tut sich in der Szene? Kaum einer kennt die Startup-Gründerin Rebecca Greter Szene wie «Startupper» Rolf Arni 34 Was wäre meine Startup-Idee? Zu Besuch bei der 40 ZHAW School of Engineering ANGEBOTE FÜR MITGLIEDER 26 Valentinas Tipp sowie aktuelle Angebote für FH-SCHWEIZ-Mitglieder UNSER NETZWERK 40 Von der HR-Chefin bis zum Bundesrat: So pflegt FH SCHWEIZ sein Netzwerk SCHLUSSPUNKT Zum Lunch mit Guy Parmelin in Bern – 45 Jana Jutzi teilt sich bei Careerplus ihren Chefjob mit Beiratssitzung einmal anders einer Kollegin – und erklärt, wie das klappt
6 | FH SCHWEIZ Dafür setzt sich FH SCHWEIZ in der Politik ein Für einen besseren Zugang zu Therapie Mehr Anreize für Pflegestudium an einer FH Der Fachbereich der Angewandten Psy- FH SCHWEIZ hat im Vernehmlassungsverfahren zur parla- chologie ist ein bedeutender Teil der mentarischen Initiative «Für eine Stärkung der Pflege - für Fachhochschulwelt. Er leistet mehr Patientensicherheit und mehr Pflegequalität» im Au- auch einen wichtigen Beitrag gust eine Stellungnahme eingereicht. Darin begrüssen wir, zur Ausbildung von Psycho- dass Personen, welche eine Ausbildung in Pflege an einer therapeutinnen und -thera- Fachhochschule absolvieren, finanziell mit Ausbildungsbei- peuten. Mit der angestreb- trägen unterstützt werden sollen. Ausserdem ist die Sonder- ten Neuregelung der finanzierung zur Erhöhung der Ausbildungsplätze in der psychologischen Psychothe- Pflege positiv. Bei der genannten parlamentarischen Initia- rapie im Rahmen der obliga- tive handelt es sich um einen indirekten Gegenvorschlag torischen Krankenversicherung zur Pflegeinitiative. Die Kommission für soziale Sicherheit (OKP) soll nun der Zugang zur Psy- und Gesundheit des Nationalrates (SGK-NR) hat einen chotherapie erleichtert werden. FH Vorentwurf für ein Bundesgesetz und drei Bundesbe- SCHWEIZ hat im Rahmen der Ver- schlüsse verabschiedet. nehmlassung kürzlich eine Stellungnah- In Bezug auf das «Bundesgesetz über die Förderung der me eingereicht, in der unser Verband Ausbildung im Bereich der Pflege» begrüssen wir die An- die Ziele der Neuregelung unterstützt: strengungen, den Zugang zum Studiengang Pflege FH mit Zugelassene Psychotherapeutinnen und gezielten Massnahmen zu verbessern. Dass Kantone Perso- -therapeuten sollen auf ärztliche Anord- nen, welche die Ausbildung in Pflege an einer Fachhoch- nung hin alle psychotherapeutischen schule absolvieren, mit Ausbildungsbeiträgen unterstützen Leistungen selbstständig und auf eigene sollen, ist vorteilhaft. Dies dürfte zur Erhöhung der Attrak- Rechnung erbringen können. Dies ver- tivität der Diplomabschlüsse für potenzielle Absolventin- bessert nicht nur den Zugang zur Psy- nen und Absolventen beitragen. In Bezug auf den «Bun- chotherapie, sondern baut auch Hürden desbeschluss über die Erhöhung der Ausbildungsabschlüsse in der Versorgung psychisch kranker in Pflege an den kantonalen Fachhochschulen» begrüssen Menschen ab. Zudem wird die Qualität wir die Erhöhung der Ausbildungsplätze in der Pflege FH der Leistungserbringung verbessert. durch eine anreizorientierte Sonderfinanzierung sehr. Der im Verordnungsentwurf vorge- Doch die Schaffung von Ausbildungsplätzen allein genügt schlagenen Beschränkung auf 30 Sit- nicht! Es ist aus unserer Sicht zentral, dass auch genügend zungen sowie der stufenweisen Anord- Praktikumsplätze für die Studierenden in Spitälern, Pflege- nung von je 15 Sitzungen steht FH heimen usw. angeboten werden können und entsprechend SCHWEIZ hingegen kritisch gegen- zu fördern sind. über. Das zusätzliche klinische Jahr soll zudem bereits während der Weiterbil- Änderungen bei Abgeltung der Psychotherapie dung und auch unter Leitung einer an- FH SCHWEIZ hat zudem in der Vernehmlassung zur Neu- erkannten Psychotherapeutin bezie- regelung der psychologischen Psychotherapie im Rahmen hungsweise eines Psychotherapeuten der obligatorischen Krankenversicherung (OKP) teilge- absolviert werden können. Dies auch, nommen und im Oktober eine Stellungnahme eingereicht. damit Ausbildungsplätze langfristig ge- Heute können Leistungen der psychologischen Psycho- sichert sind und der Nachwuchs durch therapeuten und Psychotherapeutinnen nur zuhanden der adäquate Fachpersonen ausgebildet OKP abgerechnet werden, wenn sie delegiert und unter wird. Dies könnte allenfalls durch eine Aufsicht von dazu berechtigten Ärztinnen und Ärzten in Praxisassistenz analog den Ärzten mit ihren Räumlichkeiten erbracht werden. Die Leistungen Verrechenbarkeit in der OKP umsetz- gelten dabei als ärztliche Leistungen. Weiter erbringen psy- bar sein. Die zukünftige Situation von chologische Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten angestellten Psychotherapeutinnen und in eigenen Praxen dieselben Leistungen, die von Patientin- -therapeuten ist in der Vorlage unklar. Es nen und Patienten allerdings selbst bezahlt oder über die braucht weiterhin die Möglichkeit, psy- Zusatzversicherungen vergütet werden müssen. Zugelasse- chotherapeutische Leistungen in einem ne psychologische Psychotherapeutinnen und Psychothera- Anstellungsverhältnis zu erbringen. peuten sollen gemäss Verordnungsentwurf neu auf ärztliche Anordnung hin alle psychotherapeutischen Leistungen Katja Iseli, selbstständig und auf eigene Rechnung erbringen können. Vorstand FH SCHWEIZ, Dafür sind Anpassungen in der Verordnung über die Kran- Fachpsychologin, Vorstandsmitglied kenversicherung sowie in der Krankenpflege-Leistungsver- Schweizerischer Berufsverband für ordnung nötig (siehe dazu Kommentar rechts). Angewandte Psychologie (SBAP) Claudia Heinrich Mehr zu den Themen: www.fhschweiz.ch/bildung-politik
FH SCHWEIZ | 7 «Dieses Pioniertum liegt in unserer DNA» «Spannende Informationen direkt von höchster Ebene» Warum bist du ein fhfriend? Es macht Spass, ungezwungen Personen aus unter- schiedlichen Branchen kennenzulernen, sich mit diesen auszutauschen und so den eigenen Horizont erweitern zu können. FH SCHWEIZ bietet mit all ihren Alumni-Organisationen aus den unterschied- lichsten Fachbereichen eine sehr gute Möglichkeit, Marcel Lüönd aus Brunnen, Die ehemalige HTW Chur heisst seit Kur- sich vielseitig zu vernetzen. Dadurch erfahre ich fhfriend, Wirtschaftsingenieur zem FH Graubünden. Der neue Name ist Trends aus Forschung und Bildung für die Zukunft. FH, zusätzlich EMBA, gleichzeitig der Aufbruch in die Unabhän- Dies wiederum hilft mir, beruflich bessere Progno- Unternehmensentwickler bei der gigkeit vom Verbund der Fachhochschule sen und Einschätzungen zu treffen. Kummler+Matter EVT AG, Ostschweiz (FHO). Deren verbleibende Mitglied Alumni FFHS Teilschulen (FHS, HSR, NTB) organisieren Welche Eindrücke nimmst du aus dem Stehlunch sich neu in der FH OST. Die FH Graubün- mit Bundesrat Guy Parmelin in Bern mit? den wird per 1. Januar eigenständig, als ach- Es war spannend, direkt Informationen rund um die te und zugleich kleinste öffentlich-rechtli- Bildung von «höchster Ebene» zu erfahren. Beson- che Fachhochschule des Landes. Rektor ders hat mich beeindruckt, dass Bundesrat Parmelin Jürg Kessler (Bild) nimmt dazu Stellung: auf persönliche Fragen zu seinem Ausbildungsweg sehr offen Antwort gab. Spannend war auch zu er- Welche Vorteile bringt die Eigenständig- fahren, wie sich zukünftig die Bildungslandschaft keit? aus Sicht der Politik entwickeln wird. Die selbstständige FH Graubünden kann zusätzlichen Mehrwert schaffen. Das Ange- bots-Portfolio wird vollständig nach den fhfriends bietet die ideale Gelegenheit, sich in Themen rund um die Fachhochschulen einzubringen, mit Bedürfnissen des regionalen und nationalen Personen und Unternehmen in Kontakt zu kommen. Auch Personen ohne FH-Hintergrund können Mitglied Marktes aufgebaut. Aber auch in Zukunft werden. Die Mitgliedschaft bei fhfriends sichert exklusive Leistungen, darunter einen garantierten Platz werden wir nicht alles anbieten können, an Veranstaltungen von FH SCHWEIZ. auch künftig bilden betriebswirtschaftliche Aspekte Einschränkungen. Regional schaf- www.fhschweiz.ch/fhfriends fen wir aber Mehrwert, indem der Wert als Standortfaktor für die Ansiedlung und Ent- wicklung von Industrie, Wirtschaft und Forschung in Graubünden verstärkt wahr- Interview-Fortsetzung auf Seite 8 Überholspur für Professionals Zeit- und ortsunabhängig studieren an der Fernfachhochschule Schweiz MSc Business Administration MAS Industrie 4.0 Executive MBA MAS Web for Business l. f lexibe e n d . MAS Arbeit 4.0 MAS Business- & IT-Consulting b e g le it beruf s a l. digit MAS Business Law MAS Gesundheitsförderung f f hs .ch MAS Wirtschaftspsychologie MAS Digital Education Zürich | Basel | Bern | Brig
8 | FH SCHWEIZ genommen werden kann. Die FH Grau- bünden entspricht damit dem Bündner Bil- pektive Masterstudiengang. Mehr als 80 Prozent davon kommen nicht aus Graubün- Save the Date: Unsere dungs- und Forschungsbedürfnis. Zudem den. Auch als selbstständige Fachhochschule Events 2020 erweitert sie das nationale Ausbildungsange- setzen wir auf starke strategische Partner- bot der Hochschu-len in Nischen. Damit schaften. So sind wir auch in Zukunft an Die beliebten Events von FH SCHWEIZ tragen wir auch zu einem nationalen Mehr- Kooperationen mit der künftigen Fach- finden im kommenden Jahr wie folgt statt: wert bei. hochschule OST interessiert. Sowie selbst- verständlich auch mit weiteren Hochschul- • 7. FH-Nacht, 12. März, Zürich: Haben Sie keine Bedenken, dass die FHGR partnern. VIP-Abend in der Tonhalle Maag mit Ge- aufgrund ihrer Grösse und Lage gegen- spräch, Kurzkonzert, Jam-Session und Bar- über den grossen FHs ins Abseits gerät? Was ändert sich für die Alumni der FH betrieb. www.fhschweiz.ch/fhnacht Nein, überhaupt nicht. An der Lage hat sich Graubünden? ja nichts verändert. Die Herausforderungen, Wir wollen alle Alumni-Jahrgänge der Ver- • SwissSkills, 9.-13. September in eine Fachhochschule in einer alpinen Re- gangenheit und Zukunft noch verstärkter Bern: FH-Botschafter nehmen dich mit gion zu betreiben, sind hoch, das waren sie über ihre ehemalige Bildungsstätte infor- auf eine persönliche Tour durch die Ausstel- aber bereits in der Vergangenheit. Für uns ist mieren und damit dauerhafte Botschafterin- lung. unsere Lage ein Privileg, denn wir müssen nen und Botschafter der FH Graubünden frechere Ideen haben, wir müssen innovati- bilden. Das Interesse an der Weiterentwick- • 7. FH-Forum, 10. oder 11. Septem- ver sein. Dieses Pioniertum liegt in der lung ihrer Hochschule soll geweckt werden. ber: im Stade de Suisse, Bern. 17.00 bis DNA der Menschen in Gebirgsregionen Als attraktive Anbieterin, auch in der Wei- 19.30 Uhr, Programm noch offen. und so auch in Graubünden. Unsere Grösse terbildung, heissen wir die Absolvierenden ist zudem optimal, sodass wir auch in Zu- als «Wieder-Studierende» willkommen. Als • 5. Nationaler Bildungspreis, 17. kunft agil auf Bedürfnisse der Wirtschafts- attraktive Arbeitgeberin wünschen wir uns, November: Wieder wird ein Unterneh- und Forschungspartner eingehen können. dass Ehemalige nach Erfahrungen in der men oder eine Institution für die Verdienste Dabei wollen wir nicht alles anbieten, son- Berufs- oder Hochschulwelt zur FH Grau- im Bereich der Berufsbildung ausgezeich- dern setzen auf Angebote, die auch aus bünden als Wissenschaftliche Mitarbeitende, net. Diesmal in Winterthur an der ZHAW unternehmerischer Sicht erfolgreich sind. Dozierende, Professorinnen, Professoren Gesundheit (Haus Adeline Favre). Im laufenden Semester haben wir über oder in anderen Funktionen an ihre «Alma 1800 Studierende in einem Bachelor- res- Mater» zurückkehren. gus Infos folgen unter www.fhschweiz.ch/events Mit Vorsprung in die Zukunft Weiterbildungen am Puls der Zeit. Hier eine Auswahl: – CAS Instandhaltungsmanagement – CAS Industrie 4.0 – von der Idee zur Umsetzung – CAS Big Data Analytics, Blockchain and Distributed Ledger Anmeldung und weitere Informationen: Nächster Infoabend: www.zhaw.ch/engineering/weiterbildung 27. November 2019
FH SCHWEIZ | 9 «FH-Anliegen können gestärkt werden» Christian Wasserfallen, Welche bildungspolitischen Schwerpunk- te wirst du in der kommenden Legislatur Präsident unseres Dachver- setzen? bandes, ist erwartungsgemäss Etwas vom Wichtigsten steht bereits in der kommenden Wintersession an: die Budge- für den Kanton Bern in den tierung des gesamten BFI-Bereichs. Es ist Nationalrat wiedergewählt jedes Mal ein Kampf um die nötigen Mittel. Auch die BFI-Botschaft wird ein wichtiger worden. Im Interview nimmt er Meilenstein. Denn nach wie vor gehen die Stellung zu seinem weiteren Studierendenzahlen hoch und die Anforde- rungen steigen. Man will Gesundheitsberu- bildungspolitischen Engage- fe stärken, gleichzeitig bei Forschung und ment und für die FH-Welt. Innovation bei den Leuten sein. Gerade Letzteres ist so wichtig für die Schweiz, Erst einmal herzliche Gratulation zu unser USP und eine grosse Chance für die deiner Wiederwahl. Konntest du dir Zukunft. Doch dazu muss der Bund auch bereits einen Überblick über die bil- genügend Mittel zur Verfügung stellen. dungspolitische Zusammensetzung des Chancen siehst du hier für unsere «neuen» Nationalrats verschaffen? FH-Anliegen? Wo liegen deine Prioritäten im Bereich Vielen Dank. Ich habe immerhin schon Auf jeden Fall gute Chancen. Denn die FH- der Weiterbildung? mitbekommen, dass verschiedene junge Welt ist generell stark gewachsen. Das haben Wofür wir noch Lösungen brauchen, ist die Leute mit Berufsbildungs- und Hochschul- die Parlamentarier auch in ihren jeweiligen Problematik 50plus. Wie muss die Weiterbil- bildungshintergrund neu ins Parlament ge- Kantonen mitbekommen. FH-Anliegen dung aussehen, damit man die Arbeitnehmer wählt worden sind. Nun gilt es, sie und ihre können so auch in der WBK gestärkt wer- bis zum Pensionsalter im Arbeitsmarkt be- Absichten besser kennenzulernen. Darauf den. Doch auch die FH-Welt selber muss halten kann? Auch Arbeitgeber sind betrof- freue ich mich. Mehr kann ich noch nicht sich Gehör verschaffen, unter anderem auch fen, etwa bei den höheren Lohnnebenkos- sagen. Doch ich denke, dass bildungspoliti- durch unseren Verband, den einzigen natio- ten, wo ältere Arbeitnehmer verglichen mit sche Anliegen auch in dieser Legislatur all- nalen Dachverband, der Interessen von FH- jüngeren einen Nachteil haben. Wir müssen gemein wieder einen starken Stand haben Absolventen vertritt. Aber auch die Rekto- über neue Ansätze nachdenken, das Weiter- werden. rinnen und Rektoren der Fachhochschulen arbeiten im Alter attraktiver zu gestalten. könnten sich auf der politischen Bühne et- Hier sehe ich zudem neue Chancen und In der WBK des Nationalrats wird es nun was mehr Gehör verschaffen, auch im Ver- Aufgaben im Bereich der Forschung und zu einigen Wechseln kommen. Welche gleich zu den Unis. Weiterbildung an den Fachhochschulen. Juristische Fachkräfte FH-Absolvent räumt Bachelorstudiengänge schliessen sich an bei Startup Night ab erhalten Gütesiegel Unser Dachverband kann ein neues Mit- Ende September lud der Entrepreneur Club Hohe Auszeichnung für die ZHAW School glied begrüssen. Die Swiss Paralegal Winterthur zum dritten Mal zur Startup of Management and Law (ZHAW SML). Association vereint Fachkräfte, die über Night. 1300 Besucher fanden gemäss Mit- Die Foundation for International Business ein breites juristisches Basiswissen verfügen teilung den Weg in den Technopark, um Administration Accreditation (FIBAA) hat und dieses in verschiedenen Bereichen ein- einerseits den Keynotes zu lauschen und an- ihr Ende Juni für die beiden Bachelorstu- setzen. Sie ergänzen und entlasten Juristen dererseits den Preisverleihungen beizuwoh- diengänge Betriebsökonomie und Wirt- und tragen zur Effizienzsteigerung in Fir- nen. Dabei gingen 1000 Franken für das schaftsinformatik das Premium-Siegel ver- men bei. Die Mitglieder haben ihr Wissen innovativste Startup an das junge Unter- liehen. Dieses Gütesiegel vergibt die FIBAA unter anderem an Fachhochschulen erwor- nehmen Okomo, welches Online-Lösun- nur an etablierte Studiengänge, die im Rah- ben. Entsprechende Weiterbildungsangebo- gen für Firmen anbietet, um die Interaktion men des Akkreditierungsverfahrens exzel- te (CAS, DAS, MAS) werden an der ZHAW mit Kunden zu pflegen, die aber selber nicht lente Qualität in Studium und Lehre aus- School of Management and Law, der FFHS, die Ressourcen dazu haben. Gründer und weisen können. Schweizweit sind diese der FHNW sowie an der Haute École Arc CEO ist ZHAW-Absolvent Philipp Rutz. beiden Studiengänge die einzigen, die über (Neuchâtel, Bern, Jura) angeboten. Die offi- Auch hinter der Startup Night steht ein dieses Siegel verfügen, wie die ZHAW SML zielle Aufnahme der Swiss Paralegal Asso- FH-Absolvent: Raphael Tobler ist Präsident mitteilt. Die FIBAA ist eine national wie ciation in den Dachverband FH SCHWEIZ des Entrepreneur Clubs Winterthur und zu- international erfahrene Agentur der Quali- ist für die Delegiertenversammlung vom 12. dem Mitgründer der Studienbewertungs- tätssicherung, die nicht gewinnorientiert März 2020 traktandiert. plattform Eduwo. arbeitet.
10 | FH SCHWEIZ Aktuelle FH-Geschichten auf fhnews.ch - schau vorbei! Unsere Online-Plattform fhnews.ch liefert täglich und gratis neuen Content – von Studierenden für Studierende, über FH-Absolventinnen und -Absolventen oder aus der Arbeitswelt von (ehemaligen) Studierenden. Du findest hier neben interessanten Storys auch nützliche Inhalte und praktische Tipps für Beruf und Karriere. Also, schau rein und klicke dich durch. Hier zwei Beispiele, mehr gibts online ... Arbeitnehmer, Papa, Student Es ist neun Uhr abends. Philipps Frau ist soeben ins Bett, müde von einem lan- gen Arbeitstag. Sie hatten ein paar Minuten Zeit zum Miteinander-Reden, doch eigentlich waren beide zu müde, und die Küche musste auch noch ge- macht werden. Zwischen halb sieben und halb neun hat Philipp seine beiden Kinder, neun Monate und zweieinhalb Jahre, ins Bett gebracht. Bald ist auch für ihn Schluss. Denn morgen muss er zur Vorlesung an die FHNW. Er stu- diert dort in Teilzeit Betriebsökonomie, im dritten von acht Semestern. Da- neben arbeitet er 60 Prozent im Treuhandbereich, engagiert sich unter ande- rem als Klassensprecher und schreibt Kolumnen. Warum tut er sich das an? Wie schafft er den Balanceakt zwischen Familie, Beziehung, Studium und Arbeit, seine «heilige Vierfaltigkeit»? Auf fhnews.ch erzählt Philipp Schimeck unterhaltsam von seinem Leben, seiner Sicht darauf und regt auch mal zum Nach- denken an. Wann wird das Kind, das man einst war, zum Erwachsenen? 2013 kommt Estelle gerade von vier Monaten Sprachreise auf Kuba zurück. Sie weiss nicht, was sie in ihrem Leben machen möchte, welche Schule sie wählen soll oder wer sie werden möchte. Ihre Freunde sind überall in Europa verstreut und scheinen ihr Leben mit beunruhigender Leichtigkeit zu leben. Sie da- gegen bleibt zu Hause, mit dem Gefühl, etwas verpasst zu haben. In diesem Moment entsteht die Idee zum Animationsfilm «Braises». Die HSLU-Studen- tinnen Estelle Gattlen und Sarah Rothenberger erzählen auf ihre ganz eigene Weise darin von diesem entscheidenden Moment zwischen Jugend und Erwach- sensein, dem Moment, in dem wir entscheiden müssen, was wir tun und wo wir leben wollen, auch wenn wir manchmal völlig verloren sind.
STIFTUNG FH SCHWEIZ | 11 «Eine bereichernde Erfahrung» Die erste Maturanden-Messe war aus Sicht der Stiftung FH SCHWEIZ ein voller Erfolg. FH-Botschafter konnten Studieneinsteigern wertvolle Tipps mitgeben. S ie kamen, informierten sich, und wer es wirklich wissen wollte, schaute auch bei «Dä Chef-Träff» von FH SCHWEIZ vorbei. Anfang September besuchten Absolventen der Berufsmatura, Fachmatura oder der gymnasialen Matura die erste Maturanden-Messe in Zürich-Oerlikon. Bildungsanbieter und Arbeitgeber boten Informationen zu den verschiedenen Studien- möglichkeiten und Karrierechancen. Einstündiges Beratungsgespräch «Dä Chef-Träff», der Infostand von FH SCHWEIZ, wurde dank der Unterstützung durch die Stiftung FH SCHWEIZ möglich. Schulabgänger konnten hier in ungezwungener Atmosphäre mit FH-Botschafterinnen und -Botschaftern ins Gespräch kommen und erhielten von diesen wertvolle Tipps und Ratschläge. Auch für die Botschafter ergaben sich spannende Einblicke, wie Jörg Hertig, Inhaber und Geschäftsführer der EPIT Consulting GmbH, erzählt: «Ein junger Absolvent der gymnasialen Matura kam auf mich zu und hat direkt gefragt, was er nun tun solle», erzählt der FH-Botschaf- ter. Daraus habe sich ein einstündiges Gespräch entwi- ckelt. «Wir mussten erst herausfinden, was seine Interes- sen und Stärken sind. Ich war erstaunt, dass dies bei einem Maturanden nicht bereits geklärt ist, war aber umso mehr froh, dass ich ihm dabei helfen konnte», so Hertig. Die Quintessenz: eine Tätigkeit wählen, die man Bild: Timur Geyran auch in zehn Jahren noch gerne macht. Hertig berät auch am RAV in Zug Menschen, die bereits etliche Be- rufsjahre hinter sich haben. «Der Kontakt mit einem Studieneinsteiger war deshalb auch für mich eine be- reichernde Erfahrung», so sein Fazit. Rainer Kirchhofer Jörg Hertig, Inhaber und Geschäftsführer der EPIT Consulting Mehr Infos und Bildergalerie: GmbH, im Gespräch mit einem frischgebackenen Maturanden. www.https://www.fhschweiz.ch/maturanden-messe-2019 Unterstützen Sie das duale Bildungssystem mit einer Spende Mit einem Legat oder einer Spende zu- IBAN: gunsten unserer Stiftung helfen Sie mit, CH93 0020 6206 1870 6301 B dass wir unser Engagement für die dua- Einzahlungsschein bestellen bei: le Berufsbildung, die FH-Bildung und Rainer Kirchhofer die Gesellschaft weiterführen können. Konradstrasse 6, 8005 Zürich Wollen Sie mithelfen, dass mehr info@stiftungfhschweiz.ch Schülerinnen und Schüler in der Be- www.stiftungfhschweiz.ch rufslehre vielfältige Karrieremöglich- keiten entdecken und dass noch mehr Firmen zusätzliche Lehrstellen schaffen?
Erweitern Sie Ihren Horizont Reisen, eine Sprache lernen, Spass haben e info@esl.ch t +41 44 397 17 00 www.esl.ch unabhängig «Meine Unabhängigkeit möchte ich auch in Zukunft behalten. Deshalb ist mir wichtig, dass auch mein Altersguthaben möglichst unabhängig bleibt.» Corinne L’Epée Verantwortliche Finanz-Controlling, Ingenieurbüro Zertifikat «Vegetarismus» Pensionskasse der Technischen Verbände ISIN: CH0489280914 SIA STV BSA FSAI USIC Symbol: VEGATQ 3000 Bern 14 T 031 380 79 60 www.ptv.ch aufmerksam · unabhängig · verantwortungsbewusst swissquote.com/vege
13 | EVENTS 1 2 3 4 1 | Gediegener Apéro in feierlicher Atmosphäre im PalaCinema 2 | Sängerin Dagmar Segbers Una serata indimenticabile überzeugte mit Stimmkraft und Charisma Am 17. August war es wieder so weit: und musikalischer Unterhaltung. 3 | War für die Begrüssungsrede FH SCHWEIZ führte die beliebte Schliesslich durften die FH- besorgt: Franco Gervasoni, Direttore FH-Nacht wieder im feierlichen SCHWEIZ-Mitglieder auf der Piazza generale SUPSI Rahmen des Locarno Festival durch. Grande im VIP-Bereich der Award- Die 200 Plätze waren aufgrund der Verleihung sowie dem Hauptfilm 4 | Strahlende Gesichter auf dem roten grossen Warteliste aus dem Vorjahr «Tabi no owari sekai no hajimari» von Teppich - wie hier bei Silvia und rasch vergeben. Kiyoshi Kurosawa beiwohnen. Lorenz Bertsch Die Gäste liessen es sich nicht neh- Was in Erinnerung bleibt, sind un- men, sich auf dem roten Teppich vor vergessliche Eindrücke von einem Fotos: Samuel Schalch dem ikonischen Leoparden-Logo ab- stimmungsvollen Abend mit vielen lichten zu lassen. Es folgte der gesell- sympathischen Menschen und bester schaftliche Teil mit köstlichem Aperi- Unterhaltung. tivo im PalaCinema mit Ansprachen Mehr Bilder: www.fhschweiz.ch/fhnacht Wir danken den Partnern der 6. FH-Nacht für ihre Unterstützung Mehr Events: www.fhschweiz.ch/events
Bild: Linda Pollari
THEMA | 15 Die Senkrechtstarterin Theresia Le Battistini ist Startup-Gründerin. 2016 lancierte sie «I’m a Girly» und drängt seither in den weltweiten Markt der Spielzeugpuppen. Sie wolle die Kindheit von Mädchen und Jungs etwas verlängern, sagt die FH-Absolventin. Eine Begegnung. L ucy trägt eine schwarze Bikerjacke, Jasmin ein ele- gantes Galakleid. Lucys Haar ist glatt und lang, Jas- mins lockig und wild. Beide lieben Mode und beide in der Bank. Ich sprach auch mit meiner Familie und fragte meine Freundinnen nach ihrer Einschätzung. Und bald war mir klar: Die Idee passt, ich muss diese sind Puppen der Marke «I’m a Girly» aus Zürich. Die Chance packen!» Puppen sind knapp 50 Zentimeter hoch und begeistern Sie kündigte noch im Mutterschaftsurlaub ihren Job Mädchen und Jungs in halb Europa. Mit ihnen tritt und entschied sich, Unternehmerin zu werden. Damit Theresia Le Battistini gegen Spielzeug-Giganten wie wandte sie sich gegen die Sicherheit, was ihr jederzeit Mattel und Hasbro an – und zeigt: Mit einer guten Idee bewusst war. «Es gab natürlich Personen, die mir davon erobert man die Welt. abrieten. Sie sagten, ich sei verrückt. Anderseits: Mein Die FH-Absolventin gründete «I’m a Girly» vor drei Ehemann hielt zu mir, er spürte, dass es das Richtige für Jahren. Damals hatte sie noch kaum Ahnung von Pup- mich war, und das war zentral. Wir waren beide bereit, pen, aber sie wusste genau, was sie wollte. «Bei ‹I’m a mit weniger Geld auszukommen.» Girly› geht es nicht nur um die Puppe. Wir erschaffen eine Erlebniswelt», sagt sie. Das heisst zum Beispiel: Jede Kinder entwickeln für Kinder Puppe hat einen eigenen Charakter, der in einem Theresia Le Battistini besitzt eine gewinnende Art. Sie Steckbrief ausformuliert ist. Die Kinder versuchen sich sprüht vor Energie und kann mit ihrer Begeisterung als Stylisten und wählen den zum Charakter passenden andere mitreissen. Sie sagt, sie sei hartnäckig und un- Look. Sie probieren mal das eine Outfit, mal das andere; ermüdlich, wenn es darum gehe, etwas zu erreichen, sie überlegen, was zu Lucy oder zu Jasmin passt, und was sie anstrebe. Wenn sie sich für etwas entschieden finden ganz neue Kombinationen – und hierfür bietet habe, gebe sie alles dafür. «Das ist ein Vorteil, wenn man «I’m a Girly» die Kleider, Schuhe, Taschen und den sich auf ein Abenteuer wie die Gründung eines Startups Schmuck. «Die Puppe neu einkleiden, frisieren, schmü- einlässt.» Und diese Eigenschaft hatte ihr schon Jahre cken, Geschichten darüber erfinden, die Geschichten zuvor genützt: Nach weitererzählen, sich mit Freundinnen austauschen, Spass der KV-Lehre ent- daran haben. Das ist die Idee», betont die Jungunter- schied sie sich für das nehmerin. berufsbegleitende Be- «Bald war mir klar: Die Idee triebsökonomiestudi- passt, ich muss diese Chance Sicheren Job bei Bank aufgegeben um an der HWZ in Für diese Idee liess die 39-Jährige einiges hinter sich, Zürich. «Ich arbeitete packen!» auch einen tollen Job bei einer Bank. Es ist Ende 2015: seinerzeit Vollzeit bei THERESIA LE BATTISTINI Die FH-Absolventin war gerade Mutter geworden und einer Telekom-Firma. befand sich im Mutterschaftsurlaub. «Ich stellte mir be- Daneben studierte ich reits seit einiger Zeit die Frage, ob es das nun gewesen und wollte zudem etwas vom Leben haben. Es war sei: gute Ausbildung, guter Job, guter Verdienst, viel Si- nicht einfach, alles unter einen Hut zu bringen, aber ich cherheit. Ich beschäftigte mich in der Bank vor allem zog es durch.» Sie sei keine Perfektionistin, und das er- mit Zahlen, meine Neigung für Farben, Formen und achte sie als Vorteil. Man müsse Prioritäten setzen kön- Komposition kam zu kurz.» Sie sei damals mit ihrer nen und sich auf das Wesentliche konzentrieren. So sei Tochter in einem Spielzeugladen gewesen und habe man in der Lage, hohe Belastungen über längere Zeit verwundert realisiert, dass die Puppen noch immer so auszuhalten. Sich in Details zu verlieren, sei hingegen aussahen wie früher. «Dieses Erlebnis krallte sich in mir kontraproduktiv. fest, es gärte eine Zeit lang vor sich hin, und dann hat es Mittlerweile ist Theresia Le Battistini zweifache Klick gemacht: Die Idee zu ‹I’m a Girly› war da. Ich sah Mutter. Ihre Arbeitstage seien gespickt mit Entschei- eine Möglichkeit, meine kreative Seite auszuleben.» Sie dungen, und zu entscheiden gebe es einiges, und das habe sich dann mit dem Puppenmarkt beschäftigt, viel vom ersten Tag von «I’m a Girly» an. Nach der Grün- analysiert, sich umgehört und Fachleute befragt. «Wie dung folgte eine einjährige Phase der Produktentwick- ich zu recherchieren hatte, wusste ich aus meinem Job lung und Markenpositionierung. «Unser Zielpublikum
16 | THEMA sind Kinder zwischen acht und zwölf Jahren. Darum Gesicht. «Ich habe alles selber finanziert. Mein Mann haben wir die Puppen und Accessoires von Beginn weg und ich haben dafür auf ein Eigenheim verzichtet. Als mit Kindern in diesem Alter entwickelt. Sie haben uns die Puppen da waren, wussten wir wofür.» verraten, wie Puppen und Accessoires aussehen müss- ten, damit sie damit spielen würden. Diese Ideen haben Startup schafft Arbeitsstellen wir anschliessend so gut wie möglich umgesetzt.» Her- Planen kann man vieles, aber nicht alles. Und bisweilen gestellt werden die Puppen und Accessoires in China, gibt das Glück den entscheidenden Ausschlag: Zur Lan- wo der Grossteil der Spiel- cierung der drei ersten Puppen or- waren produziert wird. «Ich ganisierte die Jungunternehmerin hatte kein Know-how auf «Das Startup ist sehr rasch eine Party in Zürich. Mitarbeiten- diesem Gebiet. Ich flog nach gewachsen. Im kommenden de des Traditionshauses Franz Carl Hong Kong und liess mich Weber bekamen Wind davon und vor Ort in die Herstellung Jahr wage ich den schauten vorbei. Sie waren von den von Puppen einführen. Für Sprung in die USA. Das ist Puppen derart begeistert, dass sie mich war alles neu. Ich sie gleich ins Sortiment aufnah- musste Produzenten aus- ein Milliardenmarkt.» men, und zwar für das nahende wählen und Verhandlungen THERESIA LE BATTISTINI Weihnachtsgeschäft. «So sind wir führen. Ich war sehr gefor- in der Retail-Welt gelandet, per dert. Ich musste viel aufneh- Zufall sozusagen», erzählt Le Bat- men und rasch lernen. Das tistini nüchtern. «Ursprünglich war ein Kraftakt.» wollte ich einzig auf Online-Shopping setzen, und dann Nach einem Jahr war es schliesslich geschafft. Drei Franz Carl Weber. Vom Einzelhandelsverkauf hatte ich fertige Puppen und 120 Accessoires landeten in Zürich. keine Ahnung. Ich stand erneut vor Herausforderungen. «Stellen Sie sich die Begeisterung vor, als die Ware in Und auch das habe ich geschafft.» unserem Büro ankam. Das ist ein Moment, den ich nie Glück und rasches Reagieren auf Herausforderungen vergessen werde», sagt die Unternehmerin mit Stolz im seien zwei wichtige Gründe für das schnelle Wachstum Machen Sie Ihren Weg Entdeckungsfreudig? Machen Sie eine Weiterbildung. hslu.ch/entdeckungsfreudig Architektur, Gebäude und Bau Informatik und Wirtschaftsinformatik Soziales Banking, Finance und Controlling Kommunikation und Marketing Stadt- und Regionalentwicklung Design, Film, Kunst, Musik und Kultur Management und Leadership Technik und Engineering Gesundheit Recht und Wirtschaftskriminalistik Tourismus und Mobilität
THEMA/PUBLIREPORTAGE | 17 ihres Startups, ist die FH-Absolventin überzeugt. Wich- schenzeitlich unterstützen uns auch Mädchen und tig war auch die Präsenz an der Nürnberger Spielwa- Jungs aus London und Berlin bei der Produktentwick- renmesse einige Monate später. «I’m a Girly» ergatterte lung. Sie liefern die Ideen für die neuen Modekollekti- in letzter Sekunde einen Ausstellerplatz und musste in onen, die wir jährlich auf den Markt bringen.» kurzer Zeit einen Stand kreieren, abermals eine neue Herausforderung. Und so ging es Schlag auf Schlag Etwas Kindheit zurückgeben weiter. «Es kam immer etwas Neues auf mich zu, und Theresia Le Battistini ist eine erfolgreiche Startup- das ist heute nicht viel anders.» Der grosse Unterschied Gründerin. Sie ging ein grosses Risiko ein, das sich aus- sei jedoch, dass sie heute von zwölf Vollzeitangestellten gezahlt hat. Sie gehe gerne zur Arbeit, sagt sie, das könne unterstützt werde, das gebe ihr Raum und Luft. «Das man als Detail abtun, aber für sie sei das wesentlich. Sie Startup ist sehr rasch gewachsen. Unsere Puppen gibt es arbeite an neuen Produkten und hecke neue Konzepte inzwischen nicht nur in der Schweiz, auch in Hamburg, aus, das bereite ihr viel Genugtuung. Ausserdem gebe Berlin, London und bald in Frankreich. Dass ‹I’m a sie den schnell heranwachsenden Kindern etwas Kind- Girly› zum Beispiel im Warenhaus Harrods in London heit zurück, weg von der Paukerei für die Schule und all zu finden ist, ist sehr wichtig. Diese Präsenz öffnet neue den anderen Ablenkungen.Wenn sie die Freude in ihren Türen. Im kommenden Jahr wage ich den Sprung in die Gesichtern sehe, dann wisse sie: «Ich mache etwas, das USA. Das ist ein Milliardenmarkt.» Kinder glücklich macht.» Neben dieser Absatzförderung blieb die Entwicklung cm neuer Produkte keinesfalls still. Kürzlich konnte die Unternehmerin «I’m a Stylist Styling-Head» vorstellen, einen speziellen Puppenkopf, an dem sich die Kinder im Frisieren und Schminken üben können. «Unser Kopf bietet neue Möglichkeiten und zeichnet sich durch besondere Qualität aus. Und auch dieses Produkt entwickelten wir mit dem ‹Kids4Kids»-Ansatz. Zwi- Automatisierte Chats – die neue Marketing-Ära? «Wir helfen Marken, Unternehmen und Behörden, digitale Beziehungen mit Kon- sumenten zu entwickeln», erklärt Dominic Chatte mit Konsumenten Bolliger. Er ist Co-Founder der Firma dort, wo sie gerade sind Scoutsss, die durch künstliche Intelligenz 100% automatisiert unterstützte Services im Bereich Automa- Webpage ted-Conversational-Marketing anbietet. «Chatte mit den Konsumenten dort, wo sie gerade sind, 100 Prozent automatisiert. Mit QR-Code Spielen und Prämien als Anreizen wird die Brücke von der physischen zur digitalen SMS www.4848.io/5553 Social Media Welt gebaut», erklärt Bolliger weiter. Email Chat & … App Ohne App, ohne Personal Und so funktioniert es: Chat-Dialoge star- und verwandle Dialoge in Beziehungen Automated Conversational Marketing ten mit einem QR-Code auf Produkten oder Plakaten, Links via SMS, Facebook, tomatisierten Dialog-Kampagnen ausgebaut Viele Unternehmen sind durch die Digi- E-Mail oder als interaktive Webseite auf werden. Die Anwendungsmöglichkeiten talisierung herausgefordert, wollen den dem Smartphone, direkt im Web-Browser. sind nahezu unbegrenzt und starten bei- Kundenfokus verstärken und das Kunde- Es fühlt sich an wie eine Konversation auf spielsweise mit Dialog-Webseiten als Chat nerlebnis verbessern. Direkter Konsumen- WhatsApp, ist aber App-unabhängig und inklusive Terminvereinbarung oder Kon- ten-Dialog mit relevanten Themen lautet erfordert gar kein Personal. taktfolge. Konkret würde eine Autower- das Ziel. Mit Scoutsss können Feedbacks Scoutsss stellt einen Werkzeugkasten fürs bung mit QR-Code zum Dialog mit einem gesammelt, Lerninhalte oder Produktinfor- Erstellen von Chats sowie eine Audience- Video als Inspiration führen, gefolgt von mationen in Chats bereitgestellt, Kunden Relations-Plattform (ARP) zur Verfügung. weiteren Informationen nach persönlichem verblüfft und loyale Beziehungen aufgebaut Damit werden innert Minuten digitale Gusto und der Möglichkeit, direkt eine werden. Konversationen erstellt und können zu au- Probefahrt zu vereinbaren. Chatte mit Scoutsss unter www.4848.io/5553
18 | THEMA Die Zukunftsmacher Das Wort Startup ist allgegenwärtig. Manche blicken mit Bewunderung auf die Menschen, die ihr eigenes Ding starten. Für andere ist die Startup-Welt sehr weit weg. Eine kurze Annäherung durch die FH-Brille. Typologie te 2018 mehr als 1,2 Milliarden Franken in Schweizer Startups angelegt. Damit ging erstmals mehr als eine E in Startup ist eine neu gegründete Firma, und die Personen, die hinter dieser Firma stehen, sind die Gründer. So einfach könnte es sein – so einfach ist es Milliarde Franken binnen eines Jahres an technologie- getriebene Jungunternehmen. Gestiegen ist ebenso die Zahl der Finanzierungsrunden, das heisst die Gelegen- aber nicht. Nicht jede Neugründung ist ein Startup. Von heiten für Startups, um an Kapital von Investoren zu den 43 000 Firmen, die 2018 schweizweit gegründet kommen. 2018 gab es 230 solcher Runden. worden sind, ist die übergrosse Mehrheit kein Startup. Der «Swiss Startup Radar 2018/2019» spricht von 300 Firmen, die man als Startups bezeichnen sollte, das sind Hebammendienst weniger als ein Prozent. Was macht eine neue Firma zu einem Startup? – Ein Startup verfolgt in der Regel eine grosse Idee, und diese Idee fusst auf einer wissenschafts- D ie vife Informatikerin oder der smarte Biotechnolo- ge macht noch keine Startup-Persönlichkeit aus. Starthilfe leisten oft Mentoren und Business-Angels. Sie oder technologiebasierten Innovation. Ein Startup will stehen den Gründern mit Wissen, Erfahrung und Kon- mit dieser Idee einen bestehenden Markt erobern oder takten zur Seite.Wichtig sind in diesem Zusammenhang gleich einen neuen Markt schaffen. Die Startup-Szene die Inkubatoren. Das sind Einrichtungen, die sich auf die wird gemeinhin mit der Internet- oder Mobilewelt in Unterstützung von Startups in der Anfangsphase kon- Verbindung gebracht, viele Startups drängen zudem in zentrieren. Ein Inkubator bietet fachliche Beratung, Zu- Branchen wie Life Sciences, Finanzdienstleistungen gang zu Netzwerken oder Büroräumlichkeiten samt In- oder Industrie. Die Gründer von Startups sind oft hoch- frastruktur. Die Gründerin kann sich dort mit anderen qualifiziert, sie stehen in der Anfangsphase ihrer Lauf- Gründern austauschen und vernetzt sich. Eine Studie bahn und möchten typischerweise international durch- der FHNW zu Inkubatoren aus dem Jahr 2014 macht starten. Sie gehen Risiken ein und erkunden neue Pfade. denn auch deutlich, dass just diese Vernetzung sowie der In der Startup-Welt herrscht eine pulsierende Auf- Austausch mit anderen Gründern und mit Führungsper- bruchstimmung mit hohen Ambitionen. Die «Start sonen von Firmen sehr geschätzt wird. Ist die Anfangs- upper» möchten die Zukunft im grossen Massstab bes- phase vorüber, werden die Akzeleratoren interessant. ser, einfacher, spannender machen. Aber eben: Das ist Hier heisst das Motto: Beschleunigung! Das Wachstum nur eine der möglichen Startup-Definitionen. Man darf muss beschleunigt werden, genauso Prozesse und die in- genauso die neu gegründete Praxis für Physiotherapie terne Entwicklung. Die Akzeleratoren gleichen einem oder Agentur für Design als Startup verstehen. Trainingscamp, das in kurzer Zeit passgenaues Praxiswis- sen sowie konkrete Hilfeleistungen vermittelt. Geld Fachhochschulen D ie grosse Idee ist da, sie ist neu und sie rockt. Aber wie und wo beginnt man? Diese Frage beschäftigt jedes Startup, und meistens geht es dabei um Geld. Wer A n der Hochschule für Technik Rapperswil (HSR) findet einmal jährlich eine Informationsveranstal- nichts oder wenig auf der hohen Kante hat, muss Geld tung für Studierende zum Thema «Jungunternehmer in organisieren. Banken kommen kaum in Frage, da ge- der Startup-Phase» statt, und drei- bis viermal im Jahr eignete Sicherheiten fehlen. Üblicherweise bemüht werden Startups aus der Region eingeladen, um Ideen man deshalb Familie und Freunde. Auch «Verrückte» auszutauschen und sich untereinander zu vernetzen. greifen unter die Arme, mithin Personen, die an das Die HSR bietet zudem Kurse zu Unternehmensgrün- Potenzial der Idee glauben und ihr Geld trotz Risiko in dung, Businessplan-Erstellung und Finanzierung an. An das Jungunternehmen investieren. Seit vielen Jahren der Fachhochschule Graubünden angesiedelt ist die An- springen zusätzlich staatliche Institutionen, Stiftungen, laufstelle für Bündner Jungunternehmen, Startups und Organisationen und Firmen ein und sprechen grosszü- KMU, und zwar seit mehr als zehn Jahren (kmuzent- gige Fördermittel. Gemäss dem «Swiss Venture Capita- rum.ch). Die Stelle wird von der FH und vom Amt für list Report 2019» haben Fonds, Grossfirmen und Priva- Wirtschaft und Tourismus Graubünden getragen. Sie
THEMA | 19 versteht sich als Bindeglied zwischen FH, Kanton und Aktivitäten von Studierenden mit regionaler Wirtschaft. Das Angebot reicht von praxis- nahem Wissenstransfer über Expertenvermittlung bis zu Gründungsabsicht direkt nach dem Studium Patentrecherchen. Das sind zwei Beispiele, wie FHs das Unternehmer- tum stützen. Die Liste liesse sich beliebig erweitern, die FHs tun einiges, um hiesiges Jungunternehmertum zu stärken. Davon ist auch Stefan Philippi überzeugt. Er leitet die Geschäftsstelle Swiss Startup und Swiss Inno- vation Challenge an der FHNW. «Unterstützung ist an den Fachhochschulen da. Sie bieten ein Angebot viel- fältigster Natur. Dennoch besteht das Potenzial, diese Unterstützung weiter voranzutreiben. Auch eine Zu- sammenarbeit unter den Fachhochschulen wäre eine Möglichkeit, mehr für Schweizer Startups im FH-Um- feld zu tun.» Studierende D er aktuelle GUESSS-Bericht für die Schweiz (guesssurvey.org) zeigt: Etwa 2 Prozent der Studie- renden an Schweizer Hochschulen möchten direkt Im Gründungsprozess Bereits ein Unternehmen gegründet nach dem Studium in der eigenen Firma arbeiten (siehe Bereits ein Unternehmen gegründet, gründen parallel ein zweites Grafik auf Seite 20). 20 Prozent sehen sich erst fünf Jahre später als Unternehmerin oder Unternehmer. Noch keine Aktivität Fortsetzung auf Seite 20 Quelle: GUESSS-Report 2018 (SCHWEIZ) accenture.ch/traumfaenger
20 | THEMA Und: Einzig ein Viertel der Studierenden hat mindestens Know-how, ihrer Erfahrung und ihren Kontakten kön- einen Kurs über Unternehmertum während der Studien- nen sie Jungunternehmen im FH-Umfeld und FH-Stu- zeit belegt. «Erst Angestellter, dann Unternehmer», das ist dierende mit Businessideen spezifisch unterstützen. Da- ein typisches Karrieremuster der Schweizer Studierenden. von ist Rico Baldinger überzeugt. Er ist Direktor der Wie könnte man das ändern, auch an FHs? «Schweizer Hochschule für Wirtschaft Freiburg (HES-SO) und Fachhochschulen sollen inspirieren», meint Pascal O. Sto- Mitautor der GUESSS-Studie. Er sagt: «Alumni als cker, Leiter der Fachstelle Entrepreneurship an der HWZ. Coaches, Mentoren, Netzwerker, Business-Angels: Alles Inspiration entfaltet sich dort, wo ein entsprechendes Kli- ist vorstellbar.» Für Stefan Philippi von der FHNW ma herrscht. Und gerade dieses Hochschulklima schätzen könnten Business-Angels-Netzwerke aus Alumni ge- die Studierenden gemäss GUESSS-Bericht als eher wenig zielt Startup-Aktivitäten aus den FHs fördern. Alumni förderlich für das Unternehmertum ein. Ausnahmen bil- spielen bei der Swiss Startup Challenge der FHNW be- den die Fachhochschule Graubünden, die HWZ und die reits heute eine wichtige Rolle. «Wir haben sehr gute Hochschule für Wirtschaft Wallis (HES-SO). Sie schneiden Erfahrungen mit Alumni als Coaches gemacht», sagt er. bei diesem Aspekt aus Sicht ihrer Studierenden gut ab. «Es entstehen spezielle Verbindungen zwischen Alumni «Die Fachhochschulen müssen die Studierenden dazu an- und Studierenden.» Toni Schmid, Geschäftsführer von halten, sich mit ihrer Persönlichkeit auseinanderzusetzen, FH SCHWEIZ, bestätigt diese Erfahrung: «Die FH- und das Handwerk vermitteln, wie man etwas aufbaut», Studierenden profitieren direkt vom Praxiswissen ihrer betont Stocker. Im Raum stehen ebenso grundsätzliche Vorgänger, und Alumni öffnen Türen. Wir als Dachver- Fragen: Finden FH-Studierende Zeit und Anregung, um band fördern diese Idee. Unser FH-Mentoring-Pro- über Geschäftsideen nachzudenken? Spielt der Umgang gramm geht genau in diese Richtung. Mit der Alumni mit Risiko, Unsicherheit und Scheitern eine Rolle im HWZ entwickeln wir ein Pilotprojekt dazu. Wir bieten Lehrplan? Wie viel Beachtung wird dem Netzwerken ge- die Infrastruktur, um eine nationale und nicht nur re- schenkt? gionale Vernetzung zu schaffen. Das Ziel lautet: Alle FH-Studierenden profitieren von unserem FH-Mento- Alumni ring, ungeachtet der Region, des Fachbereichs, der Stu- dienstufe.» cm S ie sind Führungskräfte, Fachleute, Gründer, CEOs und anderes mehr – die Ehemaligen von FHs. Mit ihrem Die meisten Studierenden suchen nach dem Studium eine Anstellung direkt nach dem Studium fünf Jahre nach dem Studium 1 weniger als 250 Mitarbeitende 2 ab 250 Mitarbeitende Quelle: GUESSS-Report 2018 (Schweiz)
Weniger Administration EasyGov.swiss – der Online- Schalter für Unternehmen Mit EasyGov.swiss wickeln Unternehmen, Startups sowie Gründerinnen und Gründer diverse Behördengeschäfte sicher auf einer einzigen Online-Plattform ab. Aktuell werden folgende Behördengeschäfte angeboten: • Firmengründungen • Anmeldungen im Handelsregister, bei der AHV, der Mehrwertsteuer und bei der Unfallversicherung • Handelsregister-Mutationen • Schuldbetreibung und Betreibungsauskünfte für Unternehmen und Privatpersonen • Bürgschaften für KMU Das Angebot an Behördendienstleistungen auf EasyGov.swiss wird in den nächsten Jahren kontinuierlich ausgebaut. Der Online-Schalter für Unternehmen easygov.swiss
22 | THEMA Selbstbestimmung ist möglich Bewerben müssen sich alle einmal. Der Lebenslauf ist dabei das A und O. Das Startup ciivii bringt Qualität in jeden Lebenslauf – und anderes mehr. Das garantiert Rebecca Greter, die Co-Gründerin. D ie Aare – und du träumst.» Mit diesem Slogan könn- frage zu bewältigen.» Neben dem Erstellen von Bewer- te die Stadt Aarau werben, zumindest wenn man bungsunterlagen für Privatpersonen, Out sich das Entstehen von ciivii vor Augen führt: Zwei Agenturen und Headhunter ist Coaching das zweite placement- FH-Absolventinnen sitzen dort am Aareufer und ma- Standbein von ciivii. «Das hat sich von selbst ergeben. chen sich Gedanken über die Zukunft. Und zack, die Immer mehr Kunden wünschten eine weitergehende Idee ist da. Sie ist greifbar, konkret, aussichtsreich – ein Beratung als nur unsere Expertise im Bereich Bewer- Traum, der nach Umsetzung verlangt. bungsunterlagen. Wir bereiten unsere Kunden mit In- Das war 2015, an einem Sommertag. Die zwei FH- terviewtrainings optimal auf das Bewerbungsgespräch lerinnen machten sich gleich tags darauf an die Arbeit, vor und beraten zu Themen wie Bewerbungsstrategie, aus dieser Idee ein Startup zu entwickeln. Die Idee war Laufbahnplanung und Umgang mit Stolpersteinen auf simpel: Stellensuchende zu unterstützen, mit prägnan- dem Karriereweg. Ferner bin ich gemeinsam mit mei- ten Bewerbungsunterlagen zu überzeugen. ner Geschäftspartnerin und unseren Mitarbeitenden Aus vielfältigen Erfahrungen im HR-Bereich wusste laufend am Brainstormen.Wir möchten unsere Leistun- Rebecca Greter, eine der zwei FHlerinnen, dass die gen den Bedürfnissen des Marktes optimal und voraus- Idee Potenzial hat. «Bewerbende haben zunehmend schauend anpassen.» Mühe, sich auf dem Bewer- Das grosse Interesse an ciivii bungsmarkt zu positionieren», verlangt eine Erklärung. Wieso erklärt sie. «Hier setzt ciivii an. holt man sich Unterstützung im Wir erstellen professionelle und «Es ist eine sehr sinnstiften- Bewerbungsprozess und was individuelle CVs und Bewer- de Tätigkeit, Menschen auf bringt ein Interviewtraining bungsschreiben. Unser Angebot konkret? Rebecca Greter kennt ist schlank und transparent, das dem beruflichen Weg zu diese Fragen. Sie sagt: «In der zeichnet uns aus.» unterstützen. Darüber Regel bewirbt man sich alle paar Rebecca Greter ist 36 Jahre alt. Jahre auf einen Job. Das Erstellen Sie machte ursprünglich das KV hinaus erhalten wir span- eines CVs gehört nicht zur im Buchhandel, sammelte meh- nende Einblicke in Werde- Kernkompetenz von Arbeitneh- rere Jahre Berufserfahrung und mern. Es macht also Sinn, sich in wurde Mutter. Auf dem zweiten gänge, Unternehmen und diesem Bereich Unterstützung Bildungsweg holte sie die Matu- Berufsprofile.» zu holen, sei dies aus zeitlichen rität nach und studierte von Gründen, sei dies wegen des 2010 bis 2014 Angewandte Psy- REBECCA GRETER fehlenden Know-how.» chologie an der FHNW. «An der Selbstständigkeit schätze ich die Mit frischem Schwung Möglichkeit zur Selbstbestimmung», hebt sie hervor. Sie ins Masterstudium sei eine Person, die rasch handle und gern umsetze. Pro- Die Ärztin, der Verkaufsleiter, die Buchhalterin – sie tun bleme oder Pläne hin und her wälzen, das sei ihre Sache es. Sie setzen auf die Kompetenz von ciivii. In einer nicht. «Ich mag es, wenn ich ein Ziel vor Augen habe.» Welt des Spezialistentums kauft man sich den Dienst ein, den man braucht. «Es ist eine sehr sinnstiftende Tä- «Vom ersten Tag an ausgebucht» tigkeit, Menschen auf dem beruflichen Weg zu unter- Voll ausgelastet zu sein, davon träumt jede Firma, egal stützen. Darüber hinaus erhalten wir spannende Einbli- ob Grosskonzern, alteingesessenes KMU oder Startup. cke in Werdegänge, Unternehmen und Berufsprofile. «Wir waren komplett ausgebucht, vom ersten Tag an», Das fordert uns, unsere Expertise permanent zu erwei- verrät die Gründerin. «Heute unterstützen uns vier An- tern. Wir lernen stets dazu.» Und Lernen spielt auch gestellte. Wir wären sonst nicht in der Lage, die Nach- ausserhalb von ciivii eine wesentliche Rolle in Greters
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