TOPSTORY "Wottsches Zä ltli?" -Kinder imUmgangmit Fremden POLITIK VorschauaufdieZuger Ständeratswahlen BRENNPUNK T Jugendverschuldung SPORT ...
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Nr. 4 | August 2006 CHF 9,50 ‘000 Auflage 58 TOPSTORY «Wottsch es Zältli?» – Kinder im Umgang mit Fremden POLITIK Vorschau auf die Zuger Ständeratswahlen BRENNPUNKT Jugendverschuldung SPORT Rock‘n‘Roll Weltmeisterschaft 2006 in Baar LIFESTYLE Märchenkönigin Trudi Gerster POLITISCHES INTERVIEW Bundesrat Blocher powered by EBC Economic B usiness Center AG • CH-6301 Zug • w w w.ebc-zug.ch 34106_Finanzplatz_UG+01korr.indd1 1 15.8.2006 15:00:51 Uhr
Zu hohe Ansprüche gibt es nicht. Die neue S-Klasse. Voraus schauen, voraus fahren. � Fahrdynamische Multikontursitze, die bislang nicht einmal zu träumen wagte. auch massieren. Ein Nachtsichtassistent, Stellen Sie hohe Ansprüche – jetzt bei uns. der den Strassenverlauf auch bei Gegen- licht zeigt. Ein Tempomat, der auch bei Stop-and-go-Verkehr arbeitet. Mit diesen und vielen anderen Technologien erfüllt die neue S-Klasse Ansprüche, die man Jetzt noch grösser: Auto Kaiser AG Hinterbergstrasse 19 – 21 6330 Cham Tel. 041 747 16 16 Fax 041 741 76 01 verkauf@auto-kaiser.ch www.auto-kaiser.ch
EDITORIAL Der Kanton Zug lebt Habt ihr Themen? Wird das «Heftli» gelesen? Diese und Berichte und Interviews, Hintergrundberichte zu span- viele andere Fragen mussten wir im Vorfeld unserer ersten nenden Themen, davon lebt ein Magazin, dies macht das Ausgabe im Frühjahr 2005 beantworten. Wir taten dies Lesen spannend. Politik, Sport, Gesellschaft, Wirtschaft immer mit einem klaren «JA»! und Finanzen – unser Kanton birgt viele spannende Geschichten und Stories. Der Kanton Zug lebt – und wir wussten das. Gestern, heute und auch morgen! Seit anfangs Mai sind wir mit unserer Zuger Internet- Zeitung www.zio.ch online. In den ersten drei Monaten In einer Zuger Gemeinde stellt sich ein schwarz geklei- konnten wir bereits über 80 000 Besucher mit fast Million deter Mann einem Viertklässler in den Weg. Der Bub Seitenabrufe verzeichnen. Die Tendenz ist steigend. reagiert richtig, er macht rechtsumkehrt. Was dann aber passiert, ist besorgniserregend. Lesen Sie bei uns, was man Seit einigen Tagen haben wir weitere Informationsquellen auch unter einem «sicheren Schulweg» verstehen kann! aufgeschaltet. Nebst einem übersichtlichen Eventkalender (mit Gratiseintragungen) und einem Leserbrief-Forum Bundesrat Christoph Blocher hat im Casino Zug ein Refe- wurde auch das zio-Archiv online gestellt. Hier können rat zum Thema «Die Kantone im Kampf um Arbeitsplätze Sie auf einfache Art und Weise mittels Stichwort nach und Steuerzahler» gehalten. Seine Rede war spannend und Themen und Artikeln suchen. Sie werden überrascht rhetorisch perfekt. Und so richtig in Fahrt kam Bundesrat sein – wie einfach das geht. Auf www.zio.ch erleben Sie Blocher bei der anschliessenden Fragerunde. Schlagfertig den Kanton Zug hautnah – Zug ist online – und Sie? Wir und mit einem grossen Wissen ausgestattet, konnte er die freuen uns auf Ihren Klick! vielen heiklen Fragen beantworten. Im Kanton Zug hat man selten einen Bundesrat so pointiert sprechen hören. Wir hoffen nun, dass Sie beim Lesen unseres «Finanzplatz Aber auch den Menschen Christoph Blocher konnten wir Zug» Magazins einige spannende Stunden erleben. erleben. Freude bereitete uns Bundesrat Blocher mit sei- ner Aussage «Zug hat das föderalistische System verstan- den!». Nun hoffen wir, dass dieses «System» auch noch Francesco R. Fusco einige andere Kantone verstehen werden. Verleger / Herausgeber Finanzplatz Zug 04/2006 Seite
INHALTSVERZEICHNIS Quelle: ImagePoint 5 1 EDITORIAL 5 TOPSTORY Kinder im Umgang mit Fremden Im Mai 2006 wurde in einer Zuger Gemeinde ein Viertklässler von einem fremden Mann angesprochen. Wie soll man sich verhalten? 10 POLITIK Ständeratswahlen 2006 Am 2. Oktober wählt das Zuger Stimmvolk seine beiden Ständerats- vertreter. Die 4 Kandidaten stellen sich unseren Fragen. 13 POLITIK Ständeratswahlen 2006 Der politische Kommentar. 16 WIRTSCHAFT Basel II Alain B. Fuchs, Leiter Firmenkunden Region Zentralschweiz der Credit Suisse, über die neuen Richtlinien des Basler Ausschusses für Bankenaufsicht (Basel II) und die Auswirkungen auf das Gewerbe. 18 WIRTSCHAFT Vermögensverwaltung Timo Dainese, Vermögensverwalter und Geschäftsführer der VON PFETTEN-EWALDSEN AG SCHWEIZ über eine erfolgreiche Vermögensverwaltung. 21 POLITIK Bundesrat Blocher Der Bundesrat spricht über seine Beziehung zum Kanton Zug. 22 SPORT EV Zug Roland Wyss, Geschäftsführer der EVZ Sport AG, über die Abhängigkeit von Sponsoren. Seite 2 Finanzplatz Zug 04/2006
INHALTSVERZEICHNIS 25 POLITIK Ulrich Straub Ulrich Straub über das Zusammenspiel von Wirtschaft und Politik. 27 PUBLIREPORTAGE Conservative Concept AG 31 PUBLIREPORTAGE Migros Fitnesspark 33 POLITIK Paul Langenegger Standesweibel Paul Langenegger spricht über seine Erfahrungen als Zudiener für Regierung und Kanton. 21 35 PUBLIREPORTAGE VZ VermögensZentrum 36 WIRTSCHAFT Steuerwettbewerb Dr. Georg Stucky, Alt-Nationalrat und ehemaliger Finanzdirektor des Kantons Zug, äussert sich zum Thema Steuerwettbewerb. 39 PUBLIREPORTAGE Credit Suisse 40 BRENNPUNKT Jugendverschuldung Jeder vierte Jugendliche in der Schweiz hat Schulden. Schulden- und Budgetberatungsstellen versuchen zu helfen. 42 PUBLIREPORTAGE Restaurant Fontana 56 44 WIRTSCHAFT Public Relations Dr. Peter P. Knobel beschreibt die wichtigsten Aufgaben, welche Public Relation heute zu erfüllen hat. 46 PUBLIREPORTAGE BDO Visura 49 HINTERGRUND Strafanstalt Zug Bauherr und Generalunternehmer im Clinch: Der Kanton Zug muss wegen der Mehrkosten vor Gericht. 52 WIRTSCHAFT Zuger Wirtschaftskammer Hajo Leutenegger über den Zusammenschluss der Zuger Wirtschaftskammer. 55 WIRTSCHAFT Schweizer Konjunktur 59 Die Schweizer Wirtschaft ist in starker Form. 56 HINTERGRUND Brandszenario in der Zuger Altstadt Die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Zug zeigt auf, wie sie auf einen allfälligen Brand in der Zuger Altstadt vorbereitet ist. 59 LIFESTYLE Trudi Gerster Die «Märchenkönigin» verrät das Geheimnis ihres Erfolgs. 60 SPORT RAIFFEISEN Rock‘n‘Roll WM 2006 Am Samstag, . November, geht die Rock’n’Roll WM 2006 in der Waldmannhalle in Baar über die Bühne. 63 KREUZWORTRÄTSEL 60 64 IMPRESSUM & FIRMENVERZEICHNIS Finanzplatz Zug 04/2006 Seite
Freude an gesunden öffentlichen Finanzen... ...ohne Steuererhöhungen ...ohne versteckte neue Gebühren ...durch klare Prioritäten -> im Ständerat -> im Regierungsrat Rolf Schweiger Joachim Eder Matthias Michel Bruno Briner (bisher) (bisher) (bisher) (neu) www.freude-am-fortschritt.ch FDP Kanton Zug Wir Liberalen. Seite 4 Finanzplatz Zug 04/2006
TOPSTORY Kinder im Umgang mit Fremden Kinderbelästigungen – Kinder und Eltern zwischen Fiktion und Wirklichkeit Im Mai 2006 wurde in einer Zuger Gemeinde ein Viertklässler von einem Mann angesprochen. Der Mann war ganz in Schwarz gekleidet. Der Bub hat richtig reagiert – er drehte sich um und lief sofort nach Hause. Was danach geschah, ist erstaunlich und besorgniserregend zugleich! Am nächsten Morgen hat der Bub seinen Leh- – die Schulkinder erzählten die Geschichte persönlich in die Schule und holten sie wieder rer unterrichtet. Die Lehrperson wollte die Si- weiter. Leider ergänzte man diese mit einigen ab. Andere Kinder wiederum erschraken, als tuation beruhigen und entschloss sich die ge- fantasievollen Zugaben. Dies führte soweit, sie dunkel gekleidete Männer zu Gesicht be- samte Klasse aufzuklären. Weiter teilte er den dass plötzlich sehr viele Kinder – vom Kinder- kamen. Angst – überall Angst! Vorfall auch dem zuständigen Schulleiter mit. garten bis zur Oberstufe – diesen «schwarzen Dieser wiederum informierte die Lehrerschaft Mann» gesehen haben wollten. Es begann ein Die Schulleitung sah sich nach einigen Tagen und bat diese, die Kinder zu sensibilisieren. Teufelskreis: Kinder durften nicht mehr dr- gezwungen, die Eltern und Schüler mittels Aber genau das Gegenteil kam dabei heraus aussen spielen, Eltern brachten ihre Kinder eines Briefes zu orientieren. Was aber wirklich geschah, konnte im Nach- hinein niemand mehr richtig rekonstruieren. Was der «schwarze Mann» gesagt und getan haben soll, ist weitgehenst unbekannt. Aber noch heute gibt es in dieser Gemeinde Kinder, welche über den «schwarzen Mann» sprechen und Angst haben. Bundesamt für Polizei (BAP) – die Statistik über vermisste Personen Jedes Jahr verschwinden in der Schweiz rund 000 Minderjährige (unter 8 Jahren). Die Meisten tauchen nach einiger Zeit wieder auf. Entweder haben sie auf dem Schulweg getrödelt, sind zu einem befreundeten Kind gegangen oder sind von zu Hause ausgerissen. Einige Kinder werden auch von einem Eltern- teil ins Ausland entführt. Diese Vermisstmel- dungen tauchen in der «Polizeilichen Krimi- nalstatistik» ebenfalls auf, obwohl die Kinder Dieser Brief der Schulbehörde ging an die betroffenen Eltern. zwischenzeitlich wieder aufgetaucht sind. Finanzplatz Zug 04/2006 Seite 5
TOPSTORY Kinder im Umgang mit Fremden Informationen sind auf der Homepage des Im Fall «Sarah Oberson» wurde 8 eine Bundesamtes für Polizei zu finden. Kanto- Stiftung gegründet. Auf www.sarahoberson. nale oder gemeindliche Informationen zu ver- org findet man die traurige Geschichte wieder. missten Personen sind auch auf den jeweiligen Aber auch, was seit der Vermisstmeldung alles Polizei-Homepages zu finden. Eine Übersicht passiert ist. Die Chronologie einer Tragödie. über die verschiedenen Internetseiten findet man unter www.polizei.ch. Im Juni 0 verabschiedete die «Konferenz der Kantonalen Polizeikommandanten der Vermisste Personen 2005 2004 2003 Schweiz» (KKPKS) Richtlinien für die Fahn- dung nach vermissten Kindern. Dabei wurde Insgesamt 3597 1815 2945 u.a. festgehalten, dass die Fahndung nach ver- missten Kindern mit besonderer Dringlichkeit Männlich 0 85 585 zu behandeln sei, und dass die entsprechenden Weiblich 667 545 585 Fälle von einer gesonderten Arbeitsgruppe davon: – unter der Aufsicht der «Schweizerischen Denise Pipitone ist bis heute vermisst. Minderjährige 0 26 864 Kriminalkommission» (SKK) – bearbeitet Ermittelte 42 256 25 werden sollen. Auf dieser Grundlage ver- Eine traurige Geschichte ist auch jene von der fügte die Kriminalkommission im April 2 kleinen Denise Pipitone. Sie verschwand am die Einsetzung der entsprechenden Arbeits- . September 2004 spurlos, als sie vor dem Was die von einem Elternteil entführten Kin- gruppe. Haus ihrer Grosseltern in Mazara del Vallo der anbelangt, will der Bundesrat diese besser (Trapani-Sizilien) spielte. schützen. Insbesondere sollen die Rückgabe- Bereits 82 war aus aktuellem Anlass eine verfahren beschleunigt und vermehrt gütliche ähnliche Arbeitsgruppe ins Leben gerufen Am 8. Oktober 2004 wurde ein Kind in Mai- Regelungen zwischen den zerstrittenen Eltern worden, um der damaligen Häufung von land gesehen, das grosse Ähnlichkeit mit der gefördert werden. Der Bundesrat hat eine ent- Kapitalverbrechen an Kindern mit vereinten vermissten Denise hatte. Dieses Kind war in sprechende Vorlage in die Vernehmlassung Kräften wirksam entgegentreten zu können. Begleitung einer Roma-Frau und eines ca. geschickt, welche noch bis zum . Oktober Für die Sachbearbeiter stand damals ein Fall im 2 Jahre alten Roma-Jungen.4 Der Zeuge, ein 2006 dauert. Der neue Gesetzesentwurf sieht Mittelpunkt, der interkantonal koordinierte Wachmann, will Denise erkannt haben, und die kindergerechte Anwendung des Haager Ermittlungen und Datenabgleiche erforderte: hat mit seinem Handy sogar eine Videoauf- Kindesentführungsübereinkommens und die ein 8-jähriges Mädchen, Rebecca Bieri, wurde nahme gemacht. Die Frau konnte mit dem entsprechende Ratifikation und Umsetzung am 5. August 82 in einem Dorf im Kanton Mädchen flüchten bevor die Polizei eintraf. vor. Bern tot aufgefunden, nachdem sie während Der Fernsehsender Rai hat diesen Video-clip fast fünf Monaten als vermisst gegolten hat. ausgestrahlt.5 Aber leider hat sich niemand Aber es bleiben die tragischen Geschichten Eine aus kriminalpolizeilichen Sachbearbei- gemeldet. Selbst die Mutter von Denise war vieler vermisster Kinder, welche über Jahre tern mehrerer Polizeikorps zusammengesetz- überzeugt, dass es sich bei diesem Mädchen und Jahrzehnte verschwunden bleiben. Die- te Arbeitsgruppe arbeitete fortan unter dem um ihre Tochter Denise handelte. Der Wach- se Kinder und ihre Schicksale darf man nie Kennwort «Rebecca».2 mann hatte sie an einem besonderen Merk- vergessen. Immer wieder muss man sich diese mal erkannt – einer kleinen Narbe unterhalb Namen in Erinnerung rufen! Aber es gibt leider auch die Geschichten von des linken Auges – aber Denise bleibt immer vermissten Kindern, welche später unter tra- noch verschwunden.6 Peter Perjesy, aus Ulisbach-Wattwil (SG) gischen Umständen gefunden wurden, wie vermisst seit 8 kürzlich der Mord an Stacy und Natalie (0 Wie bei Sarah Oberson geht die Suche bei De- Peter Roth, aus Mogelsberg (TG) und Jahre) aus Lüttich (Belgien). nise Pipitone und den vielen Anderen weiter. vermisst seit 84 Bovet Sylvie, aus Neuenburg vermisst seit 85 Sarah Oberson, aus Saxon (VS) vermisst seit 85 1 www.fedpol.admin.ch/fedpol/de/home/dokumentationen/statistiken.html Edith Trittenbass, aus Wetzikon (TG) 2 www.police.be.ch/site/index/aktuell/aktuell_vermisste/vermisst_soko.htm 3 www.cerchiamodenise.org vermisst seit 86 4 Roma = Oberbegriff für alle Stämme und Untergruppen der Romanes sprechenden Menschen, Roma bedeutet Aisha und Malika Younis-Bögli, aus Bern «Mensch». Roma, Sinti und Jenische werden in der Schweiz auch Fahrende genannt. Oft und fälschlicherweise werden vermisst seit 200 Fahrende auch Zigeuner genannt. Nützliche Informationen: unter www.thata.ch . In der Zentralschweiz wurden die Till Julian, Max Heinz und Lorena Juliana Fahrenden in der Vergangenheit Fecker und in der Ostschweiz Spengler oder Kessler genannt. Hämmerle, aus Emmenbrücke 5 Fotos aus diesem Clip: http://it.missingkids.com/missingkids/servlet/PageServlet?LanguageCountry=it_IT&PageId=1931 vermisst seit 2006 6 www.bka.de/fahndung/personen/vermisst/index.html – Bundeskriminalamt, in D-Wiesbaden Seite 6 Finanzplatz Zug 04/2006
TOPSTORY Kinder im Umgang mit Fremden Prävention Viele Eltern fragen sich immer wieder «Wie nes Kind zu trainieren und stark zu machen. kann ich mein Kind schützen?». Verschiedene Diese Art von Prävention basiert auf einem Organisationen helfen da mit Tipps und Hin- Zusammenspiel zwischen Eltern und Kind. weisen. Diese Tipps sind jedoch sicherlich Dieses Zusammenspiel ist die beste Basis, um diskutierbar und stellen kein Allheilmittel das Schlimmste zu verhindern. dar. Die Eltern haben die Chance, ihr eige- Generelle Verhaltensweisen zum Schutz gegen Missbrauch Der sichere Schulweg • Aufklärung und Stärkung des Selbstbewusstseins des Kindes Der tägliche Schulweg sollte einfach, sicher und risikoarm gestal- • Erklärung des Umgangs mit Fremden und Bekannten tet werden. Wer ist zuständig dafür? Und was können Eltern auf • Grundsätzlich niemals allein unterwegs! einfache Art und Weise vorbereiten? Ein wichtiger Aspekt für die • Die Spielkameraden und Schulfreunde sowie deren Eltern Sicherheit ist sicher auch die Kleidung und die Schulausrüstung kennen lernen! (z. B. der Schulranzen oder auch «Schuelzgi») genannt. • Pünktlichkeit – Eltern und Kinder sollten immer pünktlich sein! • der Schulranzen sollte stabil und hell sein, mit Reflektoren auf • Gegenwehr – das Kind muss lernen, dass es sich wehren darf! allen Seiten, jedoch ohne grossen Tragegriff am Rücken. • Das tägliche Gespräch – das Herausfinden des wichtigen Warum nicht? Ein Erwachsener kann ein Kind ohne Prob- Unwichtigen! leme an einem solchen Tragegriff festhalten und hochzerren. • Beobachtungen – die Schilderungen des Kindes ernst nehmen! • Auf keinen Fall Name und Adresse des Kindes gross und offen auf dem Schulranzen oder auf der Kleidung hinschreiben. Warum nicht? Ein Erwachsener kann so ein unbekanntes 8 Regeln für die Kinder Kind problemlos mit dem Namen ansprechen: «Hoi Angelika, du hast es aber noch weit bis nach Hause! Soll ich dich mitnehmen?» Die «National Missing Children’s Locate Center» aus Kanada • Die Kleidung sollte gut sichtbar, funktional und bequem sein. (www.childcybersearch.org) hat die folgenden 8 Regeln für Kin- Warum? Das Kind braucht zum Anziehen keine Hilfe – das gilt der erarbeitet: vor allem bei Regenkleidung! . Wenn ich das Haus verlasse, sage ich meinen Eltern immer, Aber auch der Schulweg in sich sollte für das Kind einfach und mit wem ich bin und wohin ich gehe. funktional sein! 2. Ich spreche niemals mit Fremden und werde mich niemals • Das Kind sollte den Weg von zu Hause zur Schule und zurück überreden lassen, zu einem Fremden zu gehen! perfekt und allein beherrschen. Und zwar – falls möglich – . Ich werde zu jedem NEIN sagen, auch zu einem Erwachse- nicht nur einen Weg, sondern auch eine weitere Alternative. nen, wenn er versucht, mich in einer Art und Weise zu Das Kind sollte wissen, wo es sich befindet, wenn es einmal berühren, die ich nicht mag. ausweichen muss, versehentlich falsch abbiegt oder einem 4. Ich werde schnell weglaufen, wenn jemand versucht, mich unheimlichen Fremden ausweichen möchte. zu berühren oder mitzunehmen. Ich werde laut schreien «das • Das Kind sollte sich im Strassenverkehr mühelos bewegen ist nicht mein Papa oder das ist nicht meine Mama» und können. Die Benutzung von Bus und Bahn, das Lösen von «helft mir». Fahrkarten, das Begehen von Rolltreppen sollte geübt werden. 5. Ich werde es meinen Eltern erzählen, wenn jemand versucht, So braucht das Kind keine fremde Hilfe. mich in einer Art und Weise zu berühren, die ich nicht mag. • Der Schulweg sollte «Inseln» haben. Das Kind sollte auf dem 6. Ich brauche vor meinen Eltern keine Geheimnisse zu haben; Schulweg Leute kennen lernen, welche tagtäglich am gleichen ich werde ihnen von den Dingen oder Leuten erzählen, Ort sind – z.B. in einem Laden. Sollte etwas vorfallen, kann das welche mir Angst machen. Kind schnell zu diesen bekannten Personen hinlaufen. 7. Meine Eltern lieben mich, sie werden mir zuhören und mir • Das Kind sollte im Umgang mit Telefonen geübt sein. Es helfen, wenn ich verstört bin. sollte auch die Telefonnummern von den Eltern (Festnetz 8. Wenn jemand versucht, mich zu berühren oder mich be- und Handy) kennen. droht, dann sind meine Regeln: NEIN sagen, WEGLAUFEN und den ELTERN erzählen! Finanzplatz Zug 04/2006 Seite 7
Die Schulbehörde Die Schulbehörden setzen sich für einen «sicheren Schulweg» ein. Unter dem Begriff «sicheren Schulweg» wird vor allem die Si- cherheit im Verkehr verstanden. Die Ver- antwortung für den so genannten «sicheren Schulweg» liegt jedoch nicht bei der Schul- behörde. Dies ist nicht möglich, weil die Be- hörden nicht für jedes Kind den Schulweg absichern können. Dennoch wird vieles un- ternommen, um den Schulweg sicherer zu gestalten. Ein Beweis dafür sind die in vielen zugerischen Gemeinden vorhandenen Lotsen, Quelle: Finanzplatz Zug welche die neuralgischen Verkehrspunkte für die Schulkinder absichern. In Zusammenar- beit mit der Zuger Polizei werden die Schul- kinder auch entsprechend geschult. Doch wie reagieren die Schulbehörden bei Auf Spielplätzen werden Kinder immer wieder von Fremden angesprochen. einer Situation, wenn ein Kind von einem Fremden belästigt wird. In den Stadtschulen Zug gibt es ein klares Situationsmanagement, gen sollten jedoch SOFORT der Polizei ge- von einem älteren Herrn angesprochen. Nach wie Stadträtin Vreni Wicky – Vorsteherin meldet werden (Telefon 04 / 728 4 4) und einem kurzen Gespräch fragte der nette alte der Zuger Stadtschulen – informiert. Nicht nicht erst Tage danach. Herr das Mädchen: «Willst Du mit meinem nur wie die Behörden zu reagieren haben, Bein spielen?». Das Mädchen reagierte richtig sondern auch wie und vor allem durch wel- Die Bevölkerung und sprang davon. che Personen kommuniziert und informiert Nebst Kindern und Eltern hat auch die wird, sei klar festgelegt: «Die Information und «restliche Bevölkerung» eine wichtige Aufga- Zuhause angekommen, hat das Mädchen die Kommunikation darf nicht durch die Lehr- be im präventiven Bereich. Durch das Mel- Geschichte ihrer Mutter erzählt. Die Mutter person des betroffenen Schülers erfolgen», so den von verdächtigen Situationen (z. B. un- rief umgehend die örtliche Polizei an. Das Vreni Wicky weiter. In einer solchen heiklen bekannte Person spricht Kinder an) bei der Mädchen und die Mutter mussten auf dem Situation müssen dafür ausgebildete Personen Polizei kann jeder Einzelne seinen Beitrag Polizeiposten die Geschichte erzählen und die Kommunikation gegenüber den Schülern, leisten. Aber auch hier gilt das Vorsichtsprin- eine Personenbeschreibung machen. Die Poli- Eltern und der Öffentlichkeit übernehmen. zip – nicht jedes Ansprechen ist auch gleich zei wiederum nahm die Geschichte ernst und (Hinweis der Redaktion: Der eingangs er- eine Gefahr. Dennoch lohnt es sich diese Si- macht seit diesem Zwischenfall mehr Kon- wähnte Vorfall ereignete sich NICHT in der tuationen zu beobachten. Merken und/oder trollen. Auch die Bevölkerung ist wachsamer Stadt Zug) notieren Sie sich allenfalls das Aussehen der geworden. Durch dieses sachliche Verhalten Person und/oder des Fahrzeugs (Marke, Far- konnte man das Ausbrechen einer Hysterie Die Zuger Polizei be) sowie der Autonummer. Schaden – kann verhindern – und so sollte es sein! Obwohl die Zuger Polizei an den Schulen es ja nicht! erfolgreich das Verhalten der Schüler im Ver- Als Fazit bleibt somit festzuhalten: Richtiges kehr schult und so einen wichtigen Beitrag an Sollten SIE wirklich etwas ungewöhnliches Handeln kann das Schlimmste verhindern. einen «sicheren Schulweg» leistet, wird ge- Bemerken, gehen SIE hin und fragen SIE die Denn jedes vermisste Kind, jedes miss- mäss unseren Recherchen keine Prävention Person, ob SIE helfen können. Dies kann ab- brauchte Kind – ist ein Kind zu viel! Aber im im Umgang mit «Belästigungen» geleistet. Auf schreckend wirken. Und vergessen SIE danach Kanton Zug sind Fälle von Kinderbelästigun- der Homepage der Zuger Polizei findet man nicht die Polizei zu informieren! gen selten, deshalb ist es umso wichtiger, dass jedoch «nützliche Tipps für schlaue Kids» ALLE sich bemühen, dass es so bleibt! n (www.zug.ch/polizei/45_65.htm). Diese Seite Richtiges Handeln! ist sehr empfehlenswert, enthält sie u.a. wich- Das Wichtigste vorneweg – ELTERN tige Regeln und Informationen zum «Verhal- – nehmt die Aussagen des Kindes ernst! ten im Internet». AUTOR Als gutes Beispiel ist die nachfolgende (wah- Francesco R. Fusco Im erwähnten Beispiel wurde die Polizei von re) Geschichte zu erwähnen! Ende Juni 2006 der Schule informiert. Die Kontrollfahrten wurde in Emmenbrücke (Kanton Luzern) zio link wurden alsdann verstärkt. Kinderbelästigun- ein 0-jähriges Mädchen auf dem Schulweg www.zio.ch 5 4257 Finanzplatz Zug 04/2006 Seite
POLITIK Ständeratswahlen 2006 Ständeratswahlen: 1. Warum sollen die Zuger Stimmbürgerinnen und Stimmbürger am 29. Oktober Ihren Namen in die Urne werfen? 2. Worin sehen Sie Ihre Aufgabe im Ständerat? 3. Wie wollen Sie als Ständerat/Ständerätin dazu beitragen, dass der Kanton Zug ein attraktiver Wirtschaftsstandort bleibt? 1. Geht es um viel Geld, hat der 1. Nach den letzten Wahlen Ständerat 2 ähnlich grosse Blö- schrieb die Zuger Presse, mein cke. Block umfasst die Grün- Wahlresultat sei die Anerken- Linken plus einige andere, die nung meines grossen Engage- möglichst viel für ihre Klientel ments im Ständerat und meiner verteilen wollen. Im Block 2 fin- Verbundenheit mit der Bevöl- den sich jene Bürgerlichen, die kerung. Und die Neue Zuger Quelle: zvg Quelle: zvg sich einer gewissen Mässigung Zeitung meinte, dass mit dem befleissigen. Zu diesen gehöre guten Wahlergebnis das «seriöse Rolf Schweiger (FDP, bisher) ich. Wer will, dass der «Block Peter Bieri (CVP, bisher) Schaffen» von Rolf Schweiger der Mässigung» stabil bleibt, und mir honoriert worden sei. wählt mich. Wer sich für Links-Grün entscheidet, läuft Gefahr, dass die Diese engagierte und seriöse Arbeit möchte ich mit Elan und Kreativität Situation kippt und die «Verteiler» die Oberhand gewinnen. weiterführen. 2. Ein Kippen zu mehr Steuern und Abgaben wäre für Zug fatal. Zug 2. Im Ständerat braucht es keine ideologisch fixierten und polari- ist kaum durch Zug, wohl aber durch Bern gefährdet. Das will ich ver- sierenden Strömungen, sondern Persönlichkeiten, die es verstehen, hindern. Entscheide zu erarbeiten, die vor dem Volk Bestand haben. Nicht um- sonst haben die Kräfte der «konstruktiven Mitte» im Ständerat die ent- scheidende Rolle inne. So verstehe ich auch meine Aufgabe. 3. Zug nütze ich am meisten durch eine starke Fokussierung auf das 3. Kantonale Interessen mögen durchaus ihre Bedeutung haben. Für Wesentliche. Der Staat hat zwar bedeutsame Aufgaben. Deren kom- die Wirtschaft ist es jedoch weit wichtiger, dass wir im ganzen Land und petente Erfüllung aber bedarf nicht einer Unmenge von Reglemen- in unseren Beziehungen mit anderen Staaten gute Voraussetzungen tierungen, Doppelspurigkeiten und Geldflüssen hin und her. Die At- schaffen. So hat mir etwa die Siemens Firmenleitung in Zug berichtet, traktivität Zugs hat ihren Ursprung auch darin, dass seine Behörden das Ja zu den bilateralen Verträgen und zur Personenfreizügigkeit sei eigenverantwortlich und zukunftsorientiert entscheiden konnten. Je für ihren Werkplatz in Zug entscheidend gewesen. mehr dies Bern einschränkt, desto mehr schwimmen Zug international die Felle davon. Hier will ich Damm sein. 4. Ich «arbeite» selten mit Vorstössen. Wichtiger sind Kommissionen 4. Bei meinen Kontaktaufnahmen mit Bundesräten half ich mit, dass und Gespräche mit Bundesrat und Verwaltung. Dafür braucht es Ge- in der SBB-Leistungsvereinbarung der Doppelspurausbau Cham–Rot- wicht, das ich bisher für Zugs Verkehrsanliegen optimal eingebracht kreuz vorgesehen wird. Als Präsident der Expertengruppe «Finanzie- habe. Leider hat es beim Zimmerberg noch nicht gereicht. Ich werde es rung des Agglomerationsverkehrs» trug ich bei, dass je ein Strassen- erneut versuchen. und Bahnprojekt im Kt. Zug realisiert werden kann. 5. Für Gewerbe und Industrie ist genügend kostengünstige Energie 5. In meinen Spezialgebieten Verkehr, Fernmeldewesen, Sicherheit, zentral. Dafür alle Optionen offen zu halten, ist bei der drohenden Ver- Bildung, Wissenschaft und Kultur gibt es immer wieder auch spezielle sorgungslücke ein Akt wirtschaftlicher Vernunft. Sich vorschnell auf kantonale Interessen. Ich bin aber auch bereit, mich in anderen Ge- 0 «Nur-Grün» festzulegen, gefährdet den Werkplatz. Dies will ich ver- bieten – wie etwa dem NFA – für die langfristigen(!) Interessen Zugs meiden. einzusetzen. 6. Als finanzpolitisch rigid, wirtschaftspolitisch fortschrittlich und ge- 6. Auch in der Politik gilt: «Wer die Mitte verlässt, riskiert das Gleich- sellschaftspolitisch offen, positioniert man mich gemeinhin als «Mitte- gewicht zu verlieren.» Rechts». Seite 0 Finanzplatz Zug 04/2006
POLITIK Ständeratswahlen 2006 4 Kandidaten für 2 Sitze 4. Welche Vorstösse wollen Sie unternehmen, um die kritische Verkehrssituation im Kanton Zug zu verbessern? 5. In welchen anderen Themenbereichen wollen Sie sich in Bern für den Kanton Zug einsetzen? 6. Und zum Schluss in einem Wort: Wo würden Sie sich politisch einordnen? 1. 5 Jahre nach Einführung 1. Mit meiner Regierungsarbeit des Frauenstimmrechtes ist es habe ich soziale Anliegen und an der Zeit, dass auch der Kan- den Schutz unserer natürlichen ton Zug mit einer Frau in der Lebensgrundlagen verbunden Bundesversammlung vertreten mit dem Einsatz für einen sau- ist, und zwar mit einer Frau, beren Finanz- und Handels- welche sich konsequent für die platz und für die Sicherheit Quelle: zvg Quelle: zvg Chancengleichheit zwischen aller Bürgerinnen und Bürger. Mann und Frau einsetzt. Meine Was ich im Ständerat einbrin- Christina Bürgi Dellsperger (SP, neu) Wählerinnen und Wähler wis- Hanspeter Uster (Alternative, neu) gen könnte, ist die Kombina- sen auch, dass ich unabhängig tion zwischen meiner klaren bin und bei meinen Entscheiden das Wohl aller im Auge behalte (Bei- politische Haltung und meinen Erfahrungen aus 6 Jahren Regierungs- spiel NFA). tätigkeit. 2. Ich werde mich für alle Zugerinnen und Zuger einsetzen, besonders 2. Im Ständerat braucht es mehr Bewusstsein für das Soziale, die Um- aber für diejenigen, welche es am nötigsten haben. Wichtig ist mir auch welt und die Bürgerrechte. In diesem Sinne bin ich ein echter Liberaler. eine starke aussenpolitische Position der Schweiz in der Welt, vor allem Eine aktive Friedenspolitik, das Verbot von Rüstungsgeschäften und aber innerhalb Europas, und hier sehe ich den Platz der Schweiz ganz Solidarität mit der dritten Welt sind weitere Schwerpunkte. Wenn ich klar in der EU. gewählt werde, werde ich mich für die Anliegen der Bevölkerung und nicht für Partikulärinteressen einsetzen. 3. Wichtig sind die Schaffung und Erhaltung von Arbeitsplätzen für 3. Die Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität ist ein wichtiger Stand- alle Schichten und alle Altersstufen unter Beibehaltung ökologischer ortfaktor. Dafür braucht es neben einem gut funtionierenden Kompe- Grundsätze. Dies setzt eine bestmögliche Bildung voraus. tenzzentrum des Bundes für komplexe Strafverfahren auch ein griffiges Geldwäschereigesetz. Auch Umweltpolitik ist Standortpolitik: Siemens als grösster Zuger Arbeitgeber kann von einer konsequenten Umwelt- politik wie der CO2-Abgabe nur profitieren. Das stärkt den Werkplatz Zug nachhaltig. 4. Als Eisenbahnertochter sehe ich viele Verbesserungsmöglichkeiten 4. Der Zimmerbergtunnel muss kommen, sonst ist für den Kanton auf der Schiene: Nach erfolgtem Doppelspurausbau zwischen Zug und Zug und die Zentralschweiz in einem zentralen Anliegen des öffent- Luzern soll der Viertelstundentakt eingeführt werden. Inangriffnahme lichen Verkehrs der Zug bis 200 definitiv abgefahren. Im Agglomera- des Zimmerbergtunnels II. Bessere Einbindung von Rotkreuz Richtung tionsverkehr sollen Ausbauprojekte des öffentlichen Verkehrs absolute Gotthard, Luzern und Zürich-Enge. Priorität haben. 5. Es gibt noch viele dringende Probleme, welche gesamtschweizerisch 5. Weite Teile unserer Bevölkerung leiden unter den hohen Mieten gelöst werden müssen, z.B. die gefährdete Altersvorsorge, die Integra- und Bodenpreisen. Der Zuger Werkplatz braucht mehr zahlbare Woh- tion junger Ausländer, die Jugendarbeitslosigkeit wegen fehlender Lehr- nungen für seine Angestellten. stellen, die berufliche Situation der Frauen und insbesondere Mütter (Forderung nach Einzelbesteuerung und durchgehendem Betreuungs- angebot), Umweltbelastung durch CO2-Ausstoss, Feinstaubbelastung (Einführung des Partikelfilters). 6. Mitte-Links 6. Links Finanzplatz Zug 04/2006 Seite
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Zuger Ständeratswahlen 2006 POLITIK Ständeratswahlen 2006 Die Spannung steigt! Die Zuger Ständeratswahlen 2006 werden spannend! Die beiden bisherigen Ständeräte Rolf Schwei- ger (FDP) und Peter Bieri (CVP) treten wieder an. Aber mit der Kandidatur von Hanspeter Uster (Alter- native) könnte vieles anders werden. Für die SP kandidiert mit Frau Christina Bürgi Dellsperger eine im Kanton Zug relativ unbekannte Persönlichkeit. Bürgerliche gegen Linke – es kommt zum Kampf der Blöcke – Spannung pur im Kanton Zug! Die Überraschung ist gelungen! Obwohl Durrer und Lang in den Ständerat men (als Vergleich: Joachim Eder 468 Stim- Bei den bürgerlichen Parteien CVP und gewählt werden wollten, verband diese Tat- men) und von der FDP 804 Stimmen (als FDP freute man sich bereits auf die Wahlfei- sache zwar beide Kandidaten in den persön- Vergleich: Walter Suter 48 Stimmen). Dar- er. Die Wahl von Bieri und Schweiger schien lichen aber nicht in den politischen Zielen. aus ergibt sich, dass Uster über die Parteigren- noch vor wenigen Wochen eine Formsache Somit kämpften diese beiden allein auf weiter zen hinaus als Politiker und auch als Mensch zu werden. Eine Kandidatur seitens der SVP Flur – jeweils für sich alleine und blieben so- sehr geschätzt wird. war nicht zu befürchten. Und von linker Seite mit chancenlos! erwartete man sowieso keine richtig nennens- Bieri und Schweiger erzielten bei der Stände- werte Gefahr. 2006 – der Kampf der Blöcke oder das ge- ratswahl zwar jeweils höhere Stimmenzahlen. meinsame Gegeneinander Dies kann aber für die Ständeratswahlen 2006 Doch dann kam die unerwartete Wendung – In diesem Jahr sieht die Situation aber an- nicht als gegeben betrachtet werden. Sind die Bekanntgabe der Kandidatur von «Noch- ders aus. Die SVP hat noch keine Andeutung doch die unterschiedlichen Wahlverfahren Regierungsrat» Hanspeter Uster. Kaum je- gemacht, dass sie mit einer eigenen Kandida- (Majorz/Proporz) und die Anzahl der Kan- mand in der CVP und in der FDP erwartete tur antreten möchte. Aus ihren Reihen kamen didatinnen und Kandidaten ebenfalls nicht diese Überraschung. Anders kann man die in letzter Zeit jedoch einige Anmerkungen unwichtige Faktoren. Reaktionen auf Usters Entscheidung wohl über Bieri, aber ansonsten hält sich die SVP nicht deuten. vornehm zurück. Das Verhalten der anderen Entschieden wird die Wahl wohl wie so oft Die Überraschung ist gelungen. Es beginnt Klar ist jedoch, dass die CVP und die FDP wie von den anderen! Sollten sich die Bürgerlichen ein richtiger Wahlkampf! Und die Wahlfeiern 8 und 2002 wieder gemeinsame Sache ma- gegenseitig treu bleiben, dürften die beiden können nur mit einem grossen Fragezeichen chen. Und gleich werden sich wohl die SP und bisherigen Ständeräte Bieri und Schweiger organisiert werden. Welche Partei wird wohl die Alternativen verhalten. Ein gemeinsames wohl gewählt werden. Treue und Politik – das richtig feiern können? Droht gar ein 2. Wahl- Gegeneinander! war und ist nicht immer eine kongruente gang? Werden die Wahlparties sogar in den Sache! Dezember verschoben? Es wird spannend! Die Akzeptanz von Hanspeter Uster Im Jahre 2002 erzielte Hanspeter Uster mit Sowohl Bieri wie auch Schweiger möchten Im Wahljahr 2002 lief es für die FDP und die 7 550 Stimmen das beste persönliche Resul- unbedingt die bürgerliche Zusammenarbeit CVP gut tat aller 4 Regierungsratskandidatinnen und für weitere vier Jahre gesichert haben. Ob es Vor vier Jahren wurden Bieri (mit 55 -kandidaten (im Proporzverfahren). Nicht alle Parteimitglieder auch so sehen, ist wohl Stimmen) und Schweiger (mit 864 Stim- nur in seiner Heimatgemeinde Baar, sondern mehr als nur unklar. Die neue Ausgangsla- men) klar im . Wahlgang (Majorzverfah- u.a. auch in der Stadt Zug, in Cham und in ge mit «der Alternative Uster» kommt für ren) gewählt. Der Kandidat der Linken – der Steinhausen holte Uster die höchste Stim- einige nicht ganz ungelegen. Es ist durchaus heutige Nationalrat Josef «Jo» Lang – und der menzahl! möglich, dass nun einige Denkzettel verpasst Kandidat der SVP – Hans Durrer – konnten werden. Weil für das Verpassen von Denk- sich mit 8065 bzw. 657 ebenfalls eine beacht- Die SP und die Alternativen holten mit 82 zettel bei Wahlen nichts geeigneter ist als eine liche Stimmenzahl erkämpfen. Der Wahlgang (27%) die höchste Listenstimmenzahl al- Alternative. an sich war jedoch mehr als nur eine klare An- ler Parteien. Die CVP mit 800 (26,%), die gelegenheit. FDP mit 78 (24.2%) und die SVP mit 6864 Das absolute Mehr – und dann? (22,5%) wurden allesamt geschlagen. Im Jahre 2002 lag das absolute Mehr bei Im Jahre 2002 (wie schon auch 8) mar- 4 76 Stimmen (gültige Wahlzettel 2 770). schierten die FDP und die CVP gemeinsam. Pikantes Detail aus den Regierungsratswahlen Bieri und Schweiger lagen bereits im . Wahl- Dies zahlte sich jeweils aus. 2002: Uster erhielt von der CVP 80 Stim- gang deutlich darüber. Aber wird es nun für Finanzplatz Zug 04/2006 Seite
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POLITIK Ständeratswahlen die beiden mit Uster, als drittem starkem Nicht desto trotz kann man davon ausgehen, nicht zu einem 2. Wahlgang kommen. Wer Kandidaten, auch wieder so leicht sein, diese dass es in dieser Sache bei der FDP ruhiger als von diesen dreien gewählt wird, das können Hürde zu überspringen? Kommt es allenfalls in der CVP zugehen wird. Auch Peter Bieri wir nur vermuten – aber gehen wir davon aus, sogar zu einem 2. Wahlgang? wurde 4 von der CVP erst für den 2. Wahl- dass es eine Überraschung geben wird. gang nominiert – dies nachdem Martha Hitz Sollte es zu einem solchen 2. Wahlgang kom- (aus Baar) im . Wahlgang nicht das absolute Klar ist jedoch heute bereits folgendes: Uster men, dürfen wir gebannt die Entwicklung in Mehr erreicht hat – nicht zuletzt auch wegen kann nur gewinnen, Schweiger kann nur ver- den jeweiligen Parteien verfolgen. Bleiben die der wilden Kandidatur von Urs B. Wyss (Stadt lieren – aber für Bieri wäre eine Abwahl knapp Kandidaten? Treten sie zurück und machen Zug). Bieri profitierte damals von der CVP in- vor dem Höhepunkt seiner politischen Karri- den Weg frei für eine neue Kandidatur? Oder ternen Situation und wurde zum Nachfolger ere eine verheerende persönliche Niederlage! werden sie an einer Delegiertenversammlung von alt Ständerat Markus Kündig (Stadt Zug) sogar von der eigenen Partei abgestraft? Fragen erkoren. Schlägt die Geschichte wieder zu? In der Politik liegen Sieg und Niederlage nahe über Fragen – aber (noch) keine Antwort. beieinander – und das Wahlvolk entscheidet Die Prognose darüber, und das ist gut so! Sowohl die CVP und die FDP gehen davon Mit Bürgi Dellsperger, Uster, Bieri und aus, dass ihre jeweiligen Kandidaten im . Schweiger haben die Zugerinnen und Zuger Und bitte vergessen Sie nicht – dieser Kom- Wahlgang gewählt werden. Über ein anderes eine echte Auswahl. Wobei Frau Bürgi Dells- mentar ist nur eine Prognose! Also gehen Sie Szenario will man (öffentlich) nicht sprechen perger keine reelle Wahlchance hat. Also ver- zur Wahl – der Kanton Zug hat es verdient! n und dies ist wohl auch richtig so. Denn sollte bleiben drei Männer für zwei Ständeratssitze. man sich bereits im Vorfeld des . Wahlgangs Das absolute Mehr dürfte wiederum bei rund öffentlich Gedanken über einen 2. Wahlgang 4 000 bis 5 000 Stimmen liegen – und wer AUTOR machen, würde dies nur die Schwächung des springt darüber? Francesco R. Fusco eigenen und die Stärkung des anderen Kandi- daten bedeuten. Und welche Partei macht dies Sowohl Uster, Bieri und Schweiger werden zio link in aller Öffentlichkeit? diese Hürde wohl überspringen! Es wird somit www.zio.ch 5 4262 Anzeige Seit vielen Jahren verpflichtet sich die CAPS AG dem Dokument und bietet Lösungen rund um alles, was mit dem Dokument zu tun hat. Als grösster Konzessionär und langfristiger Partner von Xerox bieten wir Lösungen für KMU‘s sowie auch für grosse Unternehmungen und das grafische Gewerbe an. Ihr Partner für... Document-Output-Lösungen Multifunktionsgeräte Kopierer Drucker Faxgeräte Kopierpapier Papier und Verbrauchsmaterial Finanzplatz Zug 04/2006 Seite 5
WIRTSCHAFT Basel II – neue Richtlinien Schutz für Kunde und Bank Mit den neuen Richtlinien des Basler Ausschusses für Bankenaufsicht (Basel II) soll die Eigenkapitalunterlegung der Banken umfassender und risikosensitiver ausgestaltet werden. Alain B. Fuchs, Leiter Firmenkunden Region Zentralschweiz der Credit Suisse, spricht über seine Erfahrungen und die Auswirkungen für die Kunden. Alain B. Fuchs, was ist Sinn und Zweck des und die Qualität eines Unternehmens stärker Basler Ausschusses für Bankenaufsicht im gewichtet. Die Höhe des bei der Bank not- Sinne der Kreditrisiken? wendigen Eigenkapitals für einen Kredit kann Der Basler Ausschuss für Bankenaufsicht nun zwischen ,5% und 2% schwanken. Die – ein Ausschuss der Bank für internationalen Banken müssen also neu für ein Unternehmen Zahlungsausgleich – hat unter anderem die mit besserer Bonität weniger Eigenkapital be- Aufgabe, die Stabilität des internationalen Fi- reitstellen und umgekehrt bei schlechterer nanzsystems sicherzustellen, indem er z. B. für Bonität mehr Eigenkapital einsetzen. Ein er- die Banken der Mitgliedländer verbindliche folgreiches Unternehmen wird daher unter Quelle: Credit Suisse Eigenmittelvorschriften erlässt. Dies geschah Basel II verglichen mit Basel I zu günstigeren einerseits durch das im 88 erstellte Konsul- Zinskonditionen Kredite aufnehmen können. tationspapier zur «Neuen Eigenkapitalverein- So wie dies heute schon am Geld- und Kapi- barung» (Basel I). Darin werden vorwiegend talmarkt der Fall ist. die Kredit- und Marktrisiken abgedeckt. Basel Alain B. Fuchs, I legt fest, dass die kreditgebenden Banken bei Ich darf aber darauf hinweisen, dass die Credit Leiter Firmenkunden Region Zentralschweiz der Kreditvergabe ihre Kredite mit einer ein- Suisse, wie auch die meisten Schweizer Ban- heitlichen Eigenmittelquote von acht Prozent ken, Basel II de facto schon umgesetzt haben. unterlegen müssen, wobei je nach Sicherstel- Daher wird von dieser Seite weder eine we- 0-jährige Ratingerfahrung und lässt neueste lung und Kreditart tiefere Quoten vorgesehen sentliche Verbilligung noch eine massive Ver- Erkenntnisse und Entwicklungen laufend in sind. teuerung der Kreditkosten zu erwarten sein. den Ratingprozess einfliessen. Weshalb wird Basel I nun durch Basel II Die Credit Suisse hat Basel II schon seit Wichtig scheint mir, dass bei der Ermittlung abgelöst, und welches sind die wichtigsten längerem umgesetzt. Wie haben sich da- des Ratings nicht nur «harte» Faktoren, sprich Neuerungen? durch die Arbeitsprozesse verändert? Zahlen, berücksichtigt werden, sondern eben Die Regelungen gem. Basel I werden mit Die Kreditprüfung lief früher sehr stark si- auch «weiche» Elemente wie Qualität des Ma- Bezug auf das Kreditgeschäft einem immer cherheitenorientiert ab. Heute berücksichtigen nagements, Marktpositionierung, Strategie, dynamischer werdenden Finanzsystem kaum wir sehr viel stärker das Unternehmen als sol- Qualität des Rechnungswesens und des Re- mehr gerecht. Es braucht heute wesentlich ches, seine Strategie, die Marktpositionierung, portings usw. einfliessen. Die Beurteilung die- differenziertere sprich risikosensitivere und den vergangenen und zukünftigen Geschäfts- ser «weichen» Faktoren ist sehr wichtig und umfassendere Mindestkapitalanforderungen. gang, die Branche, die Qualität des Manage- auch anspruchsvoll und macht zu einem we- Unter Basel I wurde die Bonität eines Unter- ments usw. Dazu gehört auch eine jährliche sentlichen Teil das Faszinierende am Job des nehmens nicht gewichtet, was zur Folge hatte, Überprüfung des schuldnerbezogenen Ratings Kreditberaters aus. dass bei sämtlichen Schuldnern unabhängig durch eine Bilanz- und Branchenanalyse und ihrer Kreditbonität die gleichen Risikokosten ein vertiefendes Gespräch mit dem Manage- Wie haben die Kunden darauf reagiert? zur Anwendung gelangen. Die bonitätsmässig ment. Wir wollen das Management spüren Die Bereitschaft, der Bank die notwendigen guten Schuldner zahlen daher unter Basel I und dessen Ideen mit Bezug auf das Unter- Informationen zur Verfügung zu stellen, bil- tendenziell zuviel, die weniger guten eher zu nehmen kennen. Mit dem Rating berechnen dete anfänglich immer wieder Stein des An- wenig. Wenn Sie als Anleger am Kapitalmarkt wir letztlich über ein statistisch dynamisches stosses. Der Kunde fragte sich: «Ihr habt mir Ihr Geld investieren, so erwarten Sie zu Recht Verfahren die Ausfallwahrscheinlichkeit eines jahrelang vertraut, warum muss ich euch nun für ein höheres Risiko eine höhere Rendite. Kredites, was sich dann in höheren oder tie- plötzlich die Bilanzen zeigen? Bin ich euch Mit Basel II, welches ab 2007 in Kraft tritt, feren Risikokosten niederschlägt. Die Credit nicht mehr gut genug?» Mittlerweile hat man wird diese «Quersubventionierung» behoben Suisse verfügt datenmässig bereits über eine auch kundenseitig erkannt, dass es nicht um Seite 6 Finanzplatz Zug 04/2006
WIRTSCHAFT Basel II – neue Richtlinien ein Misstrauen als solches geht, sondern um aber ein ureigenes Interesse daran, mindestens rezessiven Zeiten eine höhere volkswirtschaft- die Ermittlung möglichst fairer Risikokosten. einmal im Jahr zu wissen, wo und wie es posi- liche Verantwortung. Wir haben nicht die Ab- Schliesslich profitieren auch die Schuldner tioniert ist und was die Zukunft verspricht. sicht, in Zeiten einer Rezession einfach unsere von einer heute professionelleren Beratung: Kreditengagements zurückzufahren. Das wäre Wir legen ihnen den Ratingprozess auf den Unter diesem Aspekt erstaunt die hohe unseriös und entspricht nicht unserer Ge- Tisch, besprechen gemeinsam die Abschluss- Konkursrate in unserer Gesellschaft… schäftspolitik. Anderseits wäre es ebenso fahr- zahlen und gehen auf risikorelevante Elemente Allein die Tatsache, dass man einen Ab- lässig, in einem Strukturbereinigungsprozess ein. Es herrscht beidseitige Transparenz, und schluss erstellt, ist ja noch keine Garantie für sämtliche Kredite unverändert weiterzufüh- im Gespräch können wir Inputs geben, wie einen guten Geschäftsgang oder Ausdruck ren oder gar jahrelang Verluste zu finanzieren. und wo Optimierungspotential ausgeschöpft eines gut geführten Unternehmens. Die starke Damit würden wir niemandem dienen, insbe- werden kann. Unser hoher Neukundenanteil Unterstützung aus der Dienstleistungsbranche sondere auch nicht den erfolgreichen Unter- zeigt, dass diese Transparenz und Qualität auf dem Platz Zug (Treuhänder, Rechtsanwäl- nehmungen. Es braucht da zweifelsohne einen im Beratungsgespräch von unseren Kunden te u.a.) bringt es mit sich, dass negative Ge- sehr sorgfältigen Umgang mit dieser Proble- im Sinne einer echten Partnerschaft sehr ge- schäftsentwicklungen heute sehr viel schneller matik. Die Credit Suisse Zug hat in den letzten schätzt wird. thematisiert und entsprechende Massnahmen 5–0 Jahren ihre Kreditengagements laufend eingeleitet werden. Die hohe Konkursrate und kontinuierlich erhöht, und zwar mit neu- Für die Bank wie auch den Schuldner be- ist schliesslich ein Indiz für eine in gewissen en aber auch mit bestehenden Kunden. deutet dieses Rating aber einen deutlichen Branchen nötige Strukturbereinigung. Mehraufwand! Wäre es ein Ansatz, in schwierigen Zeiten Die Implementierungskosten auf der Die Toleranzgrenze für Fehler im Unterneh- die KMU vermehrt zu unterstützen, um so Bankenseite insbesondere die Systemumstel- men, in der Unternehmensführung ist im die Wirtschaft in Schwung zu bringen? lungen, das Rekrutieren und Ausbilden des heutigen volatilen Wirtschaftsumfeld sehr Unsere Messlatte ist primär die Qualität Personals waren je nach gewähltem Ansatz auf- viel kleiner geworden. Bei einem jährlichen eines Unternehmens und nicht die Grösse. wändig. Basel II sieht aber einen erleichterten Wirtschaftswachstum von 5% oder mehr, ist Die Grösse hat allenfalls einen Einfluss auf un- Standardansatz vor, welcher auch kleineren die Chance, mit einem Unternehmen positive sere Produktionskosten, da diese umgelegt in Banken ermöglicht, mit einem geringeren Zahlen zu erwirtschaften, wesentlich grösser Prozent auf eine kleinere Kreditsumme höher Aufwand die entsprechenden Umstellungen als bei einer Zuwachsrate von ,5% oder weni- ausfallen als bei einer grösseren Kreditlinie. vorzunehmen. Auch für Kreditengagements ger. Die nationale und internationale Konkur- Primär arbeiten wir aber mit dem Geld, das unter einem Gegenwert von einer Million renz schläft nicht, der Margendruck ist grös- uns unsere Kunden anvertrauen. Diesen Kun- Euro ist ein erleichterter Ansatz vorgesehen. ser geworden, einen Informationsvorsprung den gegenüber sind wir genauso verantwort- hat man heute fast nicht mehr und vieles ist lich wie gegenüber unseren Kreditkunden. Für den Kunden selbst entsteht durch das unberechenbarer geworden. Unternehmer zu Daher ist es in einem längeren Zeithorizont neue Ratingsystem ein m. E. vertretbarer sein, ein Unternehmen zu führen, ist heute betrachtet kaum möglich, Kredite in beliebiger Mehraufwand. Die Jahresabschlüsse und anspruchsvoller denn je. Höhe ohne Berücksichtigung der Qualität zu gewähren. Es braucht hier eine vernünftige Ri- sikoteilung zwischen dem Unternehmen und « Jedes gut geführte Unternehmen hat aber ein ureigenes der Bank. Wenn diese Partnerschaft richtig verstanden und gelebt wird, ist es durchaus Interesse daran, mindestens einmal im Jahr zu wissen, wo und möglich, auch in einer wirtschaftlich schwie- rigen Phase mit relativ wenig Eigenkapital wie es positioniert ist und was die Zukunft verspricht. » kreative Ideen umzusetzen und mittels Bank- Alain B. Fuchs krediten zu finanzieren. n -budgets wurden in aller Regel auch ohne Werden die Ratings in Zeiten einer Rezes- Basel II erstellt und mit einer Vertrauensper- sion automatisch schlechter? AUTOR son aus z. B. einem Treuhandunternehmen Die Verknüpfungen der Kreditrisiken mit lic. phil. Philipp Kleiser besprochen. Einzig das Auseinandersetzen den Eigenmittelanforderungen ist tatsächlich mit den unternehmensspezifischen nicht un- nicht unproblematisch. Allerdings berück- KONTAKT bedingt in Zahlen erfassbaren Risiken ist im sichtigen wir in unseren Ratings wenn im- Credit Suisse heutigen Wettbewerbsumfeld anspruchsvoller mer möglich mehrere Geschäftsjahre. Eine Alain B. Fuchs und zeitintensiver geworden. Wie wollen heu- Rezession ist nicht unbedingt mit einem ge- Bahnhofstrasse 17 te z. B. die Hintergründe eines Umsatz- oder nerell schlechteren Geschäftsgang sämtlicher 6300 Zug Margenrückganges verstehen, die wichtigsten Unternehmen verbunden. So wie wir in Auf- Telefon 041 727 92 50 Erfolgs- und Misserfolgsfaktoren kennen und schwungphasen Unternehmen haben, die www.credit-suisse.ch uns ganz generell vermehrt im Gespräch mit nachhaltig Verluste schreiben, so gibt es auch der Unternehmensleitung aktuell informieren in Rezessionen Unternehmungen, die höchst zio link lassen. Jedes gut geführte Unternehmen hat erfolgreich operieren. Als Bank tragen wir in www.zio.ch 5 4263 Finanzplatz Zug 04/2006 Seite 7
WIRTSCHAFT Vermögensverwaltung Konstanz im spannungsreichen Umfeld Eine erfolgreiche Vermögensverwaltung ist in den letzten Jahren wesentlich schwieriger und komplexer geworden. Auf das richtige Konzept kommt es daher besonders an. Timo Dainese, Vermögensverwalter und Geschäftsführer der VON PFETTEN-EWALDSEN AG SCHWEIZ, spricht über dieses Thema und die damit verbundenen täglichen Aufgaben. Timo Dainese, wie hat sich die Tätigkeit « Gerade zu Beginn einer neuen Geschäftsbeziehung spüren wir eine des Vermögensverwalters in den letzten Jahren verändert? grosse Sensibilität: Der Kunde beobachtet sein Depot ständig. » Zunächst muss man feststellen, dass sich Timo Dainese die Weltwirtschaft durch technologischen Fortschritt, Liberalisierung, politische und religiöse Veränderungen, Zunahme der Welt- darf sofort ausgewechselt. Modernste Technik Eine unbefriedigende Situation für den bevölkerung und weitgehende Öffnung aller und der Zugriff auf Analysen und Research Vermögensverwalter... Märkte sehr verändert hat. Das bringt riesige von Rating-Agenturen vereinfachen dieses Diese Tatsache ist ein Teil unseres Ge- Chancen, aber auch enorme Risiken. Was Vorgehen erheblich. Ändert sich unsere stra- schäftes. Unsere Erfahrung hat uns gelehrt, heute erfolgreich ist, ist vielleicht morgen tegische Beurteilung oder führen bedeutende damit umzugehen. nicht mehr da. Vielleicht etwas übertrieben, weltpolitische und wirtschaftliche Ereignisse Wir erkennen Trends frühzeitig, investieren aber die Schnelllebigkeit der heutigen Zeit, zu einer Neueinschätzung, wählen wir uns die strategisch und risikobewusst, und reagieren die weltweite Konkurrenz und die vielen besten Fonds aus anderen Investmentberei- auf sich verändernde Marktverhältnisse. Diese politischen Spannungen machen es immer chen aus und schichten um. Diese Flexibilität Vorgehensweise schätzen unsere Kunden schwieriger die richtigen Investments zu fin- unter Einhaltung strenger Kontrollmechanis- besonders, was sich in langfristigen Kunden- den. Dann gibt es ein so breites Spektrum in men sind nach unserer Einschätzung der Weg bindungen niederschlägt. das man investieren kann und nicht jedes ist zu einem nachhaltigen Investmenterfolg in gut oder nur für kurze Zeit. der heutigen Zeit. Nun hat das Informationsangebot, wel- ches der Kunde nützen kann, massiv zuge- Wie können diese zusätzlichen Anforde- Sie haben die Vielzahl der Einflüsse er- nommen. In Fernsehen, Printmedien und rungen bewältigt werden? wähnt. Erlauben solche Faktoren und Internet kann man sich laufend über den Mit dem richtigen Konzept. Die besten die negativen Erfahrungen aus früheren Stand an der Börse informieren. Welche Fondsmanager der Welt sollen das Geld un- Zeiten überhaupt noch eine mittelfristige Auswirkungen hat dies auf die Geschäfts- serer Kunden verwalten. Wir sind unabhän- Prognose und Grundhaltung? beziehungen mit Ihren Kunden? Ist der gig, verfügen über ein erstklassiges und welt- Wir erachten es als wichtig, in unserem Ge- Kunde kritischer geworden? weites Netzwerk zu Banken, Brokern und schäft nicht ausschliesslich von den Progno- Gerade zu Beginn einer neuen Geschäfts- Fondsgesellschaften und suchen nach unseren sen zu leben. Natürlich positionieren wir uns beziehung spüren wir eine grosse Sensibilität: strategischen Vorgaben die Fonds aus den entsprechend unserer Erwartungshaltung am Der Kunde beobachtet sein Depot ständig. einzelnen Segmenten aus, die am vielverspre- Markt und den aktuellen Ereignissen. Doch Die von Ihnen erwähnte Informationsflut er- chendsten sind. Dabei achten wir auf eine brei- wir sind auch so flexibel, unsere Prognosen zu höht den Druck auf den Vermögensverwalter; te Streuung, um die Risiken möglichst gering revidieren und entsprechend zu reagieren. wenn wir eine unter dem Markt liegende Per- zu halten. Das alleine reicht natürlich nicht. Auch wir können die Zukunft nicht vorherse- formance erwirtschaften, geraten wir in Erklä- Auf täglicher Basis werden alle Fondsmanager hen, sind aber auf jedes Szenario mit unserem rungsnotstand. Wir beurteilen diese Entwick- und ihre Investments kontrolliert und bei Be- Konzept vorbereitet. lung aber durchaus auch positiv: Wir stellen Seite 8 Finanzplatz Zug 04/2006
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