Geschäfts- und Tätigkeitsbericht 2012 2015 - Arbeiterwohlfahrt Bezirksverband Württemberg e. V - Stellenangebote bei der AWO Württemberg
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Geschäfts- und Tätigkeitsbericht 2012 – 2015 Verein und Verbandspolitik AWO Sozial gGmbH AWO Wirtschaftsdienste GmbH AWO in Württemberg Herausgeber: Arbeiterwohlfahrt Bezirksverband Württemberg e.V. Kyffhäuserstr. 77, 70469 Stuttgart Tel.: 0711-229030 Fax: 0711-22903109 bezirksverband@awo-wuerttemberg.de www.awo-wuerttemberg.net Verantwortlich: Nils Opitz-Leifheit, Bezirksvorstand Reinhold Schimkowski, Geschäftsführer Redaktion/Gestaltung: Reinhold Schimkowski Layout, Satz, Bildbearbeitung: Rudi Kern – Rund ums Buch Druck: Druckerei W. Kohlhammer März 2016 2
Verein und Verbandspolitik Bericht des Bezirksvorstandes Eines davon ist die Mitgliederzeitung, die sich, wie unsere Ortsvereinsbefragung zeigte, nach wie vor gro- ßer Beliebtheit erfreut. Dank eines lebendigen Redak tionsteams ist es gelungen, Inhalt und Layout immer wieder so anzupassen, dass es ein lebendiges Schau- fenster unseres Verbandslebens geblieben ist. Die AG Verbandsentwicklung ist unsere zentrale Ideenwerkstatt geblieben. So hat sie unter anderem die neue Paul-Hofstettter-Medaille entwickelt, mit der seit 2013 Mitglieder geehrt werden, die sich um die AWO besonders verdient gemacht haben. Diese neue Form der Ehrung hat den Verband sehr bereichert. Formen der Mitgliederwerbung, die Ortsvereinsbefragung oder auch neue Projekte für die Ortsvereine werden dort vor- gedacht. Die AWO Akademie konnte ihr Angebot weiter verbes- sern und die Seminare und Workshops werden insge- samt gut nachgefragt. Wünsche aus den Gliederungen, wie das Erstellen von Auftritten im Internet oder neue Aufgaben wie die Flüchtlingsarbeit wurden aufgenom- men und in Angebote gegossen. Die erfolgreich verlaufene Ortsvereinsbefragung im Frühjahr 2015 bietet eine gute Grundlage, um gezielt bessere Angebote für Ortsvereine zu entwickeln und Nils Opitz-Leifheit, die Probleme vor Ort konkreter als bisher anzugehen. Vorsitzender AWO Bezirksverband Württemberg e.V. Wieder sind seit 2012 auch einige Ortsvereine auf- gelöst worden. Manche konnten jedoch durch Fusio- Der Geschäftsbericht für die Jahre 2012 bis 2015 ist so nen mit Nachbargliederungen oder auch in Form von vielfältig wie die AWO selbst. Er beleuchtet die Entwick- Stützpunkten verhindern, dass die AWO von der Bild- lung im Verbandsbereich mit seinen Ehrenamtlichen fläche verschwindet. Die neuen Statuten sind hier hilf- und mit den vielen Kreisverbänden und Ortsvereinen. reich. Und er zeigt die Entwicklung unserer Unternehmen, mit Die Stärkung des Mitgliederverbands, die Belebung Pflegeheimen, Beschäftigten und weiteren Einrichtun- unserer Ortsvereine ist deshalb die wichtigste Aufga- gen. Dazu beschreibt er die Arbeit all der vielen Projekte be der kommenden Jahre. Mit verschiedensten Maß- und Teilbereiche in unserer AWO: in den Arbeitsgrup- nahmen sind wir diese Aufgabe in den letzten Jahren pen, der AWO-Zeitung, dem Jugendwerk, der sozialpo- angegangen: So diente das Projekt zur Stärkung der Ju- litischen Arbeit und den Aktivitäten auf Bundesebene. gendarbeit, Angebote der AWO Akademie zur Vermitt- lung von Projektideen, der Ortsvereinstag in Eislingen, die Zukunftswerkstätten sowie die AWO Aktionswoche Der Verband diesem Ziel. Nur eine lebendige AWO mit Angeboten und Projekten ist auch für Mitglieder und Ehrenamtli- In unserem Mitgliederverband sind gleichermaßen po- che attraktiv. Mitgliederwerbung und neue Projekte sitive wie negative Entwicklungen festzustellen. Der und Aktivitäten müssen Hand in Hand gehen. Seit 2015 langjährige Rückgang unserer Mitgliederzahlen hat sich beginnen wir wieder, verschiedene Möglichkeiten der leider auch seit 2012 fortgesetzt. Dass dies kein Naturge- Mitgliederwerbung vorzubereiten. Auch die professio setz ist, zeigt sich daran, dass einzelne Ortsvereine und nelle Werbung durch Agenturen soll dazu in einem Pi- Kreisverbände erfreuliche Zuwächse haben, ebenso lotprojekt ausprobiert werden. Wichtiger bleibt aber wächst unser Jugendwerk. die Werbung von Mitgliedern durch Mitglieder: Im Der Bezirk hatte schon vor 2012 mit mehreren neuen Freundeskreis, bei Kunden und deren Angehörigen und Projekten begonnen, das Verbandsleben zu stärken. unter unseren Beschäftigten. 3
Verein und Verbandspolitik Um all diese Aufgaben und Ideen zur Stärkung des te. Die Wiedereröffnung unseres Seniorenzentrums in Verbandes und der Gliederungen umzusetzen und Kornwestheim 2014 war der Schlussstein dieser Sanie- hauptamtlich begleiten zu können, wurde Anfang 2016 rungsphase. Heute können wir sagen, dass diese Stra- eine weitere Stelle in der Geschäftsstelle der AWO Würt- tegie absolut richtig war. Wie gut der Bezirksverband temberg für diesen Bereich geschaffen. nun wirtschaftlich dasteht, ist detailliert dem Bericht der Geschäftsführung zu entnehmen. Die gute Situati- Die Zusammenarbeit mit unserem Jugendwerk ist so on zeigt sich aber auch daran, dass mit der geplanten gut, dass beide Seiten auf Bundesebene immer wieder Einrichtung in Öhringen auch wieder neue Projekte in gebeten werden, ihr „Erfolgsrezept“ weiterzugeben. Angriff genommen werden können. Dieses Projekt ist Dabei ist es eigentlich ganz einfach: Man schätzt und zugleich ein schönes Beispiel für neue Kooperationen respektiert sich gegenseitig und beide Seiten wissen, zwischen Bezirks-, Kreis- und Ortsvereinsebene. Die dass nur die gute Kooperation in eine, für die ganze dortige gGmbH des Ortsvereins wird die ambulante AWO, gute Zukunft führen kann. So entstand auch das Pflege übernehmen, während die Gesellschaften des Projekt zur Unterstützung der Jugendarbeit, in dem das Bezirks die stationäre Pflege anbieten. Jugendwerk AWO-Gliederungen hilft, Jugendarbeit sowie Ferien- und Waldheimfreizeitien aufzubauen. Es wurde im Berichtszeitraum fortgeführt und weiterent- Veränderungen wickelt, und es war in vielen Fällen erfolgreich. Die Glie- derungen der AWO Württemberg sind heute wesentlich Zugleich aber gab es auch große personelle Verände- stärker in der Jugendarbeit engagiert als noch vor zehn rungen. 2012 ist ein neuer und jüngerer Geschäftsfüh- Jahren. Diesen Weg wollen wir weiterbeschreiten. render Vorstand angetreten. Außerdem machte das starke Wachstum des Verbandes mit seinen beiden Ge- Die AWO Aktionswoche im Juni 2015 hat gezeigt, wie- sellschaften eine Erweiterung in der Geschäftsführung viel Kraft und Ideen in unserem Verband stecken. Beson- erforderlich. ders erfreulich war es, dass Haupt- und Ehrenamtliche, Einrichtungen und Ortsvereine gleichermaßen beteiligt Die AWO Berufsfachschule für Altenpflege und Al- waren. Es war kaum möglich, unter den sehr guten Akti- tenhilfe, die 2013 ihr 25jähriges Jubiläum feiern konnte, onen am Ende die „Sieger“ aussuchen zu müssen, denn hat sich weiterhin hervorragend bewährt. Zusätzlich sie hätten es alle verdient gehabt. zur regulären Ausbildung konnte dabei auch erstmals der neue Ausbildungsgang in Teilzeit erfolgreich durch- geführt werden, was angesichts der gewünschten Ver- Die Unternehmen einbarkeit von Familie und Beruf ein großer Fortschritt ist. Nun steht dieser Schule die große Herausforderung Die vergangenen vier Jahre waren für den AWO Bezirks- bevor, in der zusammengefassten Ausbildung von Kran- verband und seine Gesellschaften vor allem durch den ken- und Altenpflege ihren Platz zu behaupten. Dieser Abschluss der langjährigen Sanierungsphase unserer Aufgabe wird sich der Bezirksverband vor allem in der Pflegeheime geprägt. Während alle fünf bereits vor- kommenden Wahlperiode stellen müssen. handenen Häuser aus den 60er bis 80er Jahren seit 2003 grundlegend saniert oder neu gebaut werden mussten, wurde zugleich der Bestand durch den Bau oder die AWO als politischer Verband Betriebsübernahme von sieben weiteren Häusern auf heute zwölf Einrichtungen mit fast 1.000 Pflegeplät- Der AWO Bezirksverband Württemberg nimmt auch zen erweitert. Dies sollte den Verband zukunftsfest die Ziele und Grundsätze der Arbeiterwohlfahrt ernst, machen und durch Verteilung des Betriebsrisikos auf wenn es gilt, unternehmerische Entscheidungen zu mehr Einrichtungen zugleich wirtschaftlich stabiler. Der treffen: Deshalb waren wir mit den Gewerkschaften im aufgrund auslaufender Landesförderung sehr dichtge- Bündnis für Mindestlohn aktiv und haben uns am Bünd- drängte Sanierungszeitplan führte zwangsläufig zu Pro- nis für ein neues Bildungszeitgesetz aktiv beteiligt. Den blemen, denn zu viele Einrichtungen mussten gleich- gesetzlichen Mindestlohn hatten wir bei uns schon um- zeitig saniert, bzw. wieder neu belegt werden. Hinzu gesetzt, bevor er rechtlich vorgeschrieben wurde. kamen hohe Baukostenüberschreitungen bei mehre- Der Kontakt zur politischen Ebene und zur Landesre- ren Einrichtungen sowie erstmals seit vielen Jahren ein gierung konnte in den vergangenen Jahren weiter ver- Personalmangel, der nicht selten die Aufnahmemög- bessert werden. So war die Ministerin für Soziales, Frau- lichkeit von Bewohnern begrenzte. Die Folge war ein en und Familie nicht nur auf vielen Veranstaltungen der Liquiditätsengpass, der nur mit Geschicklichkeit und in- AWO-Gliederungen, sondern auch immer wieder mit nerverbandlicher Solidarität gemeistert werden konn- uns im Gespräch. Dabei tat es gut, mit einer Politikerin 4
Verein und Verbandspolitik zu sprechen, die die Probleme gut kennt und die auch Erfreulich ist auch, dass fast alle Cafeterien unserer Ein- aus der AWO kommt. Viele Fragen, wie zu neuen Pfle- richtungen den fair gehandelten und sehr guten Kaffee geheimkonzepten oder auch der kommenden Zusam- von AWO International ausschenken. menfassung von Kranken- und Altenpflegeausbildung, konnten so frühzeitig ausgetauscht und oft auch geklärt werden. Neue Herausforderungen Auch mehrere Vorträge des Bezirksvorsitzenden vor der „Enquetekommission Pflege“ des Landtags Baden- annehmen Württemberg konnten der Politik die Sichtweise der AWO nahebringen. Es ist typisch für die AWO in ihrer bald 100jährigen Ge- In die Entstehung des novellierten Wohn-, Teilhabe- schichte, dass sie immer wieder neue Antworten auf und Pflegegesetzes haben wir uns aktiv eingebracht, neue Fragen gibt und sich neuen Herausforderungen und mit dem Projekt in Öhringen werden wir die neu stellt. Das gilt auch für die große Flüchtlingswelle, die geschaffene Möglichkeit einer „Pflege-Wohngemein- Europa insbesondere seit dem vorletzten Jahr erreicht schaft“ mit 12 BewohnerInnen erstmals umsetzen. hat. Die AWO, auch in Württemberg, hat bereits schon lange und sehr professionell Arbeit mit und für Migran- ten geleistet. Schon nach dem Krieg half die AWO Heim- AWO Bezirksverband Württemberg kehrern und Flüchtlingen. Auch die Arbeit unseres Interkulturellen Pflegediens- auf Landes- und Bundesebene tes in Ulm oder die Teilnahme am Bundesprogramm „Deutsch in der Pflege“ sind Beispiele für unsere gute Als mittelgroßer Bezirk (von insgesamt 30 Landes- und Arbeit auf diesem Feld. Bezirksverbänden) sind wir auch auf Bundesebene in Doch die Aufgabe, sich aktiv um die professionelle der AWO aktiv. Dabei half der Umstand, dass der Bezirks- Flüchtlingssozialarbeit zu kümmern, ehrenamtlichen vorsitzende 2012 auch ins Bundespräsidium gewählt Flüchtlingshelfern Rat und Schulung anzubieten und wurde. Er ist seitdem auch in der Satzungskommission auch die Integration der Flüchtlinge, vom Deutschunter- bei der Erarbeitung der neuen Statuten sowie seit 2014 richt bis zum Ausbildungs- oder Praktikumsplatz anzu- in der Grundsatzkommission an der Entwicklung des bieten oder zu unterstützen, ist für viele Gliederungen künftigen Grundsatzprogramms aktiv beteiligt gewe- heute neu. Es ist erfreulich, dass sich viele dieser neuen sen. Nicht zuletzt die Präsentation unseres Jugend- Aufgabe stellen und sich nicht wegducken und es ande- werks auf der Sonderkonferenz 2014 in Berlin sowie die re machen lassen. Wir entdecken noch viel zu wenig die Leitung der Außerordentlichen Bundeskonferenz durch Chancen, die das auch für unseren Verband bietet. Wir unseren Bezirksvorsitzenden zeigt, dass wir als Teil der könnten Tausenden HelferInnen professionell zur Seite AWO in Deutschland positiv wahrgenommen werden. stehen und viele damit auch für die AWO interessieren. An den Bundesausschusssitzungen und Sozialkonfe- Und auch den Flüchtlingen, wenn sie denn dann für lan- renzen haben wir regelmäßig und aktiv teilgenommen. ge hier bleiben, Deutsch lernen und einer Arbeit nach- Zu erwähnen ist auch unsere Sonder-Bezirksausschuss- gehen, kann man so die AWO als Partner und vielleicht sitzung 2014 mit dem stellv. Präsidiumsvorsitzenden Ru- auch als soziales Zuhause nahebringen. Dieser Aufgabe di Frick, in der die neuen Statuten im Bezirk vorgestellt müssen sich alle AWO-Gliederungen, vom Bezirk bis und diskutiert wurden. zum Ortsverein, stellen. Mit einer gemeinsamen Vorstandssitzung und einem zweitägigen Besuch des Bezirksvorstandes der AWO Ausblick Baden wurde der Grundstein für eine bessere Zusam- menarbeit gelegt. Mit einer engeren gegenseitigen In- Nach der erfolgreichen Modernisierung und Erweite- formation, gemeinsames Auftreten gegenüber Politik rung unserer Unternehmen gilt es in den kommenden und Öffentlichkeit auf Landesebene und gemeinsamen Jahren vor allem, den hohen Qualitätsstandard zu hal- Anträgen zur AWO Bundeskonferenz sind die ersten ten und das Unternehmen behutsam weiter auszubau- Schritte bereits umgesetzt. en. Neue Formen der Pflege und Kooperationen mit unseren Gliederungen sollten entwickelt, und unsere Die Unterstützung des Hilfswerks AWO International Berufsfachschule für Altenpflege und Altenhilfe muss ist ein gutes Stück vorangekommen. Noch mehr Kreis- trotz geänderter Ausbildung in eine gute Zukunft ge- verbände und Ortsvereine engagieren sich dort mit ei- führt werden. Die Errichtung einer eigenen ErzieherIn- ner Mitgliedschaft, und immer mehr informieren aktiv nenschule ist angesichts unserer vielen Kindertages- ihre Mitglieder über die Arbeit von AWO International. stätten ernsthaft zu prüfen. 5
Verein und Verbandspolitik Vor allem aber müssen wir unseren Verband mit sei- Dank nen Ortsvereinen und Mitgliedern stärken, damit die AWO „AWO“ bleibt: Ein politischer und demokratischer Ein trockener Geschäftsbericht ist wenig geeignet, an- Wohlfahrtsverband, der seine Ziele auch mithilfe von gemessen Dank zu sagen. Ich will dennoch an dieser professionellen Einrichtungen und Diensten erfüllt, die Stelle allen herzlich danken, die zum Gelingen unserer ehrenamtlich gesteuert werden. Einem wachsenden oft schwierigen Arbeit beigetragen haben, oft über das Unternehmensteil stehen aber immer weniger Ehren- normale Maß weit hinaus. Ich danke besonders meinen amtliche gegenüber. Notwendig ist deshalb, dass auch beiden Stellvertretern, den Mitgliedern des Bezirksvor- in Zukunft ausreichend aktive und qualifizierte Ehren- standes, den Revisoren, dem Schiedsgericht, den Ge- amtliche das Verbandsleben und die geschäftlichen schäftsführern der AWO Württemberg, Kreisvorsitzen- Aktivitäten bestimmen. Die Arbeit der AWO Württem- den und KreisgeschäftsführerInnen und natürlich auch berg wird sich dieser Herausforderung mit aller Kraft den MitarbeiterInnen des Bezirksverbandes und seiner stellen. Gesellschaften. Vorstand AWO Bezirksverband Württemberg e.V. Der Bezirksvorstand 2012–2015 Vorsitzender: Harald Kraus (KV Göppingen) Nils Opitz-Leifheit (KV Rems-Murr) Annette Sawade (KV Schwäbisch Hall-Hohenlohe) Wolfgang Schanz (KV Ulm) Stellv. Vorsitzende: Harald Seeger (KV Stuttgart) Valerie Nübling (KV Stuttgart) Dr. Michael Vogt (KV Böblingen-Tübingen) Stefan Oetzel (KV Heidenheim) Michael Weiß (KV Heilbronn) BeisitzerInnen: Revisoren/-innen: Richard Bezold (KV Heilbronn) Volker Geist (KV Heilbronn) Franziska Diemer (Jugendwerk) Horst Krissmer (KV Schwäbisch Hall-Hohenlohe) Reinhold Haug (KV Rems-Murr) Herbert Sonnleitner (KV Rems-Murr) Florian Jacoby (Jugendwerk) Ursula Wolf (KV Esslingen) 6
Verein und Verbandspolitik Umsetzung der Beschlüsse der Bezirkskonferenz 2012 Antrag Thema Umsetzung Satzungs- Vergütung ehrenamtlicher Tätigkeit Umgesetzt antrag 1. Genehmigung durch den Bundesverband 2. Eintragung ins Vereinsregister Leitantrag Für ein soziales Baden-Württemberg Umgesetzt Versand mit Begleitschreiben an Ministerpräsiden- ten der zuständigen Ministerien BW Antrag 1 Thema Verlängerung des Projektes Umgesetzt „Stärkung der Jugendarbeit“ 1. Info in der Mitgliederzeitung 2. Rundschreiben an KVs 3. Überweisung an Beirat Jugendwerk Antrag 2 Weiterentwicklung der Umgesetzt AWO Mitgliederverwaltung Weiterleitung an Bundeskonferenz und Satzungskommission des Bundesverbandes Antrag 3 Statutenänderung Umgesetzt Weiterleitung an Bundeskonferenz und Satzungskommission des Bundesverbandes Antrag 4 Errichtung einer Stiftung zur Förderung Nicht umgesetzt der Jugendarbeit sowie von Projekten der Mehrmals im Vorstand beraten, noch nicht umge- Kinder- und Jugendhilfe in der AWO setzt mangels finanzieller Ressourcen Antrag 5 Vergütung ehrenamtlicher Tätigkeit Umgesetzt hier: Bezirksausschuss Anwendung bei den Abrechnungen Antrag 6 Regelung der Ehrenmitgliedschaft in der Umgesetzt AWO Württemberg 1. Info in der Mitgliederzeitung 2. Rundschreiben an KV’s. Antrag 7 Ambulante Strukturen reorganisieren Umgesetzt Es gibt teilweise strukturelle Veränderungen auf Kreisebene die zusammen mit dem Bezirk umge- setzt worden sind. Sonst aktuell kein unmittelbarer Handlungsbedarf. . Antrag 8 Gemeinsamer Entwicklungspfad Nicht umgesetzt Arbeitsgruppe wurde eingesetzt, hat mangels Be- darf bisher noch nie getagt! Antrag 9 Zukunftsdebatte in der AWO Württem- Umgesetzt berg Zukunftswerkstatt 2013 wurde durchgeführt Antrag 10 Netzwerke in der AWO Umgesetzt Die sehr gute Kooperation der KV untereinander und mit dem Bezirksverband hat dazu geführt, dass die Erstellung eines Netzwerkverzeichnisses nicht weiter verfolgt wurde. Die Geschäftsführerkonfe- renz, die einzelnen Referate (Altenhilfe, Kinder- und Jugendhilfe, Migration, Freiwilligendienste und Ver- band) und der Austausch untereinander haben zu einer hohen Kommunikations-/Informationsdichte geführt. Der Austausch, die Schnelligkeit und die In- tensität wird darüber hinaus durch das Angebot von Fachveranstaltungen und die Einrichtung mehrerer E-Mail-Verteiler gefördert. 7
Verein und Verbandspolitik Historische Kommission der Ortsvereine präsentierten Konzepte, um die AWO vor AWO Württemberg Ort zu stärken oder zu erhalten. Brigitte Plocher (OV Heidenheim) und Udo Fehrle (OV Giengen/Brenz) stell- AWO seit 1919 – Geschichte bewahren ten ihre Kinderfreizeiten vor, während Harald Kraus Unser Verband hat eine große und bewegte Geschichte, (Ortsvereinsansprechpartner im KV Göppingen) über wir blicken auf fast 100 Jahre wertvoller Arbeit für die die Integration von Ortsvereinen sprach, die ohne Vor- Menschen zurück. Daher ist es wichtig, diese Geschichte stand kurz vor der Auflösung standen. Dieter Wetterich auch sorgsam zu bewahren. gelang es, den Ortsverein Langenau wieder zu einer fes- ten Größe mit vielfältigem Angebot zu machen. Seit nunmehr zwei Jahren gibt es deshalb die „Histori- sche Kommission“ der AWO Württemberg. Sie bemüht Die Vorsitzenden vom Jugendwerk der AWO Württem- sich darum, unsere Geschichte aufzuarbeiten, nicht zu- berg e.V.,Franziska Diemer und René Kalweit, stellten letzt mit Blick auf das 100jährige Jubiläum der AWO 2019. die Arbeit und die positive Entwicklung des Jugend- werks vor, das Jugenderholungsmaßnahmen und au- Zunächst wurde vorhandenes Bildmaterial und alte Ak- ßerschulische Jugendbildung anbietet. Sie hoben die ten gesichtet und fachgerecht archiviert. Aber auch ei- interkulturellen Angebote, das jüngste Arbeitsfeld des ne Veranstaltung der AWO-Akademie, die das Thema in Jugendwerks, sowie das Projekt „Stärkung der Jugend- die Gliederungen trägt, war ein großer Erfolg. Die Kon- arbeit“ hervor. taktaufnahme mit Zeitzeugen der Geschichte der AWO Württemberg bis zurück in die Sechziger-Jahre sowie der Kontakt und Austausch mit vorhandenen Archiven AWO-Zeitung und historisch arbeitenden Mitgliedern in unseren Glie- derungen steht zurzeit im Vordergrund der Arbeit. Mittlerweile ist die 33. Ausgabe der AWO-Zeitung er- schienen. Sie wird innerhalb der AWO Württemberg ausgesprochen gut bewertet. Das hat die Umfrage un- AWO mittendrin! ter den Ortsvereinen eindrucksvoll bestätigt. 45 posi 5. Ortsvereinstag am 10.05.2014 in Eislingen Beim Ortsvereinstag in Eislingen hielt Reinhard Zedler, Geschäftsführer AWO Kreisverband Konstanz, ein Im- pulsreferat zur Altersarmut. In Konstanz kämen mehr Senioren zur Tafel als je zuvor, sagt er. Vielen sei es oft unangenehm zuzugeben, dass sie arm seien. „Wir müs- sen aufmerksam werden, wenn jemand seine Mitglied- schaft kündigt und genauer hinschauen“, so Zedler, „Vielleicht liegt es am Geld.“ Auch das Verhalten bei Veranstaltungen oder wenn Menschen nicht kämen, könne ein Hinweis sein. In Konstanz wurde daher ein Handbuch für den schmalen Geldbeutel erstellt, das als Vorlage für andere Ortsvereine dienen kann. In verschiedenen Themengruppen beschäftigten sich die TeilnehmerInnen mit AWO International, AWO vor Ort stärken und dem Jugendwerk. Ingrid Lebherz, Geschäftsführerin AWO International, berichtete, wie der Fachverband in der Entwicklungszu- sammenarbeit mit lokalen Partnerorganisationen Be- nachteiligten Hilfe zur Selbsthilfe leiste. In Mittelamerika liefen Projekte zur Gewaltprävention, in Südostasien zu Kinderrechten. Bei Krisen unterstützt AWO International mit Nichtregierungsorganisationen den Wiederaufbau, wie etwa auf den Philippinen nach dem Taifun „Haiyan“. 8
Verein und Verbandspolitik tive Stimmen (28 „sehr zufrieden“ + 17 „eher zufrieden“) hinweg. Ausgehend von diesen Werten fördert AWO stehen lediglich sieben kritische Stimmen gegenüber International als Fachverband der Arbeiterwohlfahrt (6 „weniger zufrieden“ und 1 „nicht zufrieden“). Projekte in der Entwicklungszusammenarbeit und der humanitären Hilfe. In Kooperation mit lokalen Partner- Die Entscheidung über Inhalte und das optische Er- organisationen setzt sich AWO International dafür ein, scheinungsbild liegt seit der ersten Ausgabe im Jahr dass benachteiligte Menschen ihre Lebensumstände 2007 beim Redaktionsbeirat. Ziel ist, die Zeitung stetig nachhaltig verbessern können. Im Falle von Katastro- zu optimieren und modernisieren, ohne jedoch deren phen engagiert sich AWO International in der humani- Wiedererkennbarkeit aus dem Blick zu verlieren. Jeder tären Hilfe und unterstützt schnell und unbürokratisch Kreisverband, der die AWO-Zeitung bezieht, hat das die betroffene Bevölkerung. Recht, einen Vertreter zu entsenden. Der Erfolg der AWO-Zeitung beruht auch darauf, dass Humanitäre Hilfe: Erdbeben in Nepal sie stets versucht, Mitglieder oder Mitarbeiter zu Wort kommen zu lassen oder zu portraitieren. Zudem hat AWO International engagiert sich im Falle von Kata jede Gliederung die Möglichkeit, eigene Beiträge un- strophen in der humanitären Nothilfe. Wie zum Beispiel terzubringen. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass in Nepal: Die beiden schweren Erdbeben vom 25. April der Verband in seiner Breite und Vielfalt dargestellt wird und 12. Mai 2015 haben massive Schäden in Nepal hin- und sich möglichst viele darin wiederfinden. terlassen. Etwa 9.000 Menschen sind gestorben. Mehr als 600.000 Häuser wurden komplett zerstört, weitere Regelmäßig informiert die AWO-Zeitung über ver- 285.000 sind schwer beschädigt. Viele Überlebenden bandsweite Themen und über die Arbeit von AWO stehen vor dem Nichts. AWO International ist seit 2009 International. Der Redaktionsbeirat versucht, wenn mit einem Regionalbüro vor Ort in Nepal und konnte er Schwerpunkthemen festlegt, die Waage zu halten umgehend reagieren, dringend benötigte Hilfsgüter zwischen verbandsinternen Themen wie „Arbeitsplatz verteilen und die betroffenen Menschen beim Wieder- AWO“ oder „Aktionswochen“ und fachlicher Informa- aufbau unterstützen. Etwa 50.000 Menschen in 19 Dör- tion. Zu letzterem gehören etwa Herausforderungen fern konnten dank der Unterstützung von Spenderin- wie Demenz, aber auch Positionsbestimmungen gegen nen und Spendern erreicht werden. Rassismus. Zivilgesellschaft stärken und Armut nachhaltig bekämpfen Zukunftswerkstatt In den Projekten der Entwicklungszusammenarbeit Zukunftswerkstatt 2012: Sie widmete sich der Situation geht es darum, dass benachteiligte gesellschaftliche der ehrenamtlich geführten Gliederungen und entwarf Gruppen wie Kinder und Jugendliche, Frauen, Migran- Perspektiven für eine erfolgreiche Weiterentwicklung. ten und Migrantinnen, Indigene sowie alte oder kranke Ziel muss es für die AWO sein, für Menschen, die sich Menschen ihre gesellschaftliche Teilhabe verbessern. engagieren wollen noch attraktiver zu werden. Mit den AWO International unterstützt Menschen darin, eige- erarbeiteten Vorschlägen beschäftigt sich die Steue- ne Lebensperspektiven zu entwickeln, sich Zugang zu rungsgruppe Verbandsentwicklung. notwendigen Ressourcen und Dienstleistungen zu ver- schaffen. Ziel ist es, die gesellschaftlichen Strukturen, in Zukunftswerkstatt 2013: Neues auf die Beine stellen, An- denen Menschen agieren, auf verschiedenen Ebenen zu gebote und Hilfen für die Menschen vor Ort schaffen, stärken, damit sie aktiv an politischen und gesellschaft- aber auch den eigenen Ortsverein oder Kreisverband lichen Prozessen teilnehmen. beleben und attraktiver machen. Dies sind Themen, die die AWO nicht nur in Württemberg beschäftigen. Die- Die AWO Württemberg unterstützt das Ziel von AWO sem Ziel war diese Zukunftswerkstatt verpflichtet. Vier International durch ihre Mitgliedschaft. konkrete Projekte wurden vorgestellt und zur Umset- zung vor Ort empfohlen. AG Verbandsentwicklung AWO International Mit der Arbeitsgruppe Verbandsentwicklung gibt es seit nunmehr über 10 Jahren eine kleine Denkfabrik, in der Gemeinsam für eine gerechte Welt Haupt- und Ehrenamtliche aus Kreisverbänden und Be- Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gerechtigkeit und Gleich- zirksverband über Wege nachdenken, den Verband zu heit – die Grundwerte der AWO gelten über Grenzen stärken. 9
Verein und Verbandspolitik Es geht vor allem darum, die Situation von Glie- Es wurde Marketingmaterial für Ortsvereine entwi- derungen ohne Hauptamt im Blick zu behalten und ckelt und allen Gliederungen kostenlos zur Verfügung Unterstützungsmöglichkeiten anzubieten sowie Ent- gestellt. So gab es eine Plakatserie mit vier Motiven wicklungsperspektiven zu erarbeiten. Aktive und at- sowie einen Flyer mit integriertem Mitgliedsantrag traktive Ortsvereine mit einem vielfältigen Angebot und eine Karte, mit der Interessierte mehr Informati- für die Menschen in ihrem Ort haben keine Probleme, on anfordern können. Mitglieder zu finden und zu binden. Diese gar nicht so neue Erkenntnis wurde durch die Umfrage bei den Orts- Die Möglichkeiten und Bedingungen für professi- vereinen erneut bestätigt. Die Mitgliedersituation wird onelle Mitgliederwerbung wurden in einem ersten bei allen Vorhaben mitbedacht. Die Teilnahme an der Pilotprojekt erkundet. Arbeitsgruppe entwickelte sich sehr positiv. Mittels einer Umfrage unter den Ortsvereinen wur- Konkrete Ergebnisse der AG Verbandsentwicklung im den die Situation und Wünsche der Gliederungen Berichtszeitraum waren: ermittelt. Die Ergebnisse münden in konkrete Hand- Mit der Paul-Hofstetter-Medaille wurde eine eigene lungsvorschläge für Bezirk und Gliederungen. Ehrung für im sozialen Bereich besonders engagierte Menschen ins Leben gerufen. Diese neue Möglich- Die Homepage des Bezirksverbandes wurde mit Vor- keit wird rege angenommen. schlägen der Arbeitsgruppe überarbeitet und ein Template für Ortsvereine realisiert. Weitere Themen waren die bundesweite Aktionswoche in den Kreisverbänden/Ortsvereinen oder die Kampag- nen und Konzepte des Bundesverbandes. 10
Verein und Verbandspolitik Klassische Angebote wie z. B. für neugewählte Vorsit- zende oder Kassierer wurden auch in den letzten Jahren gut angenommen. Neue Themen sind in der Umsetzung schwieriger. Die Rückmeldungen der TeilnehmerInnen fallen durchweg positiv aus. Nicht nur die Inhalte kommen in aller Regel sehr gut an, Primäre Aufgabe dieser AG ist es, ehrenamtliche Funkti- auch das Kennenlernen und der Austausch untereinan- onsträgerInnen fort- und weiterzubilden. Inhaltliches Ziel der sind ein echter Mehrwert. ist es, die besondere Struktur der AWO aufzugreifen, in der haupt- und ehrenamtliche FunktionsträgerInnen ge- Auch im Jahr 2016 wird die AWO-Akademie wieder Se- meinsam Verantwortung tragen. minare für die Gliederungen der AWO Württemberg an- bieten. Das Angebot lebt von der Rückmeldung vor Ort In den Jahren 2012 bis 2015 kamen tendenziell weniger und von der Teilnahme der Aktiven. TeilnehmerInnen zu den Seminaren. Die Arbeitsgruppe AWO-Akademie ist für die Inhalte Teilnehmer nach Kreisverbänden und Durchführung der angebotenen Seminare verant- 25 wortlich. Weitere Interessenten zur Mitarbeit sind herz- 20 lich willkommen. 15 10 5 0 E s s ab en pp en Stu ngen ar t i n - Ulm e r i lb n c h A u t li n n n a ll - D n Re enlo u Lu m s- M h e igs r r O rg n g B i s t alb bin h n op be oh a - H lb g e He r at io ge -Tü rac dw u bu /H on G ö li n g Re r o t tg Ko a u en b e hw i T r sc Ma be -O b li ee Bö ns bis de wä Bo Sch Seminare AWO-Akademie Jahr Teilnehmer Note (Æ) Jahresbericht und Buchführung 2012 18 1,38 Veranstaltungen von A-Z 2012 8 1,29 Zahlen sind nicht gleich Zahlen 2012 5 1,00 Das zufriedene Mitglied 2012 11 1,18 Buchen ohne fluchen 2012 10 1,86 Hoffentlich gut versichert 2013 8 1,13 AWO unterwegs 2013 10 1,13 Ohne Moos nichts los (abgesagt) 2013 SEPA 2013 8 1,00 Der Vorsorgeordner 2013 6 1,00 Kompetenter Vorstand – aktiver Verein 2014 12 1,20 Kassier im Ortsverein 2014 10 1,00 Tritt auf! Handeln und Wirken (abgesagt) 2014 Vom Foto zum Flyer 2014 8 1,40 Die AWO hat Geschichte 2015 14 1,08 Hilfe für Flüchtlinge (abgesagt) 2015 Kaffe, Kuchen und noch viel mehr 2015 8 1,00 Ansprechende Stände gestalten für Stadtfeste/Weihnachtsmärkte 2015 (abgesagt) 11
Verein und Verbandspolitik Projektbeirat „Stärkung der Die Inter-Cool-Tour wurde weitergeführt. In jedem Som- mer konnten die verschiedensten AWO-Waldheime für Jugendarbeit“ einen Tag ein buntes mexikanisches Spiel- und Tanzpro- gramm genießen. Auch für nächsten Sommer ist dies Bewährtes wurde erfolgreich fortgeführt und einiges wieder geplant. Neue ins Leben gerufen! Seit Beginn des Projektes 2010 haben 62 Ortsvereine In den Herbstferien 2014 wurde erstmals eine „Mini- und Kreisverbände mit ihrer finanziellen Unterstützung helferschulung“ für alle 12-15 Jährigen angeboten, die das Projekt ermöglicht. gerne als Minihelfer im Waldheim oder auf Kinderfrei- Aktuell beträgt der Spendenstand 1.535 € pro Monat. zeiten mitarbeiten möchten. Nachdem sich bereits der erste Durchgang mit 10 Teilnehmer/innen sehen lassen 2500 konnte, war die Schulung im Herbst 2015 mit über 30 Teilnehmer/innen restlos ausgebucht. Auch hier ist eine 2000 Fortsetzung geplant. 1500 Spenden 1000 500 0 Aktuell 1.535,– Ziel Dadurch wurde in diesem Zeitraum vom Jugendwerk teilweise eine Personalstelle zur Umsetzung des Projek- Die Betreuerinnen und Betreuer von morgen – Die tes finanziert. Minihelferschulung Erstmals wurde im Sommer 2014 eine Zirkustournee Der Familienausflug mit dem Beiratsmitglied Florian Ja- angeboten. Mit dem tollen AWO-Zirkus Fitze Fatze aus coby und seiner Familie feierte ebenfalls im Jahr 2014 Geislingen wurde eine gute Zusammenarbeit gestartet, seine Premiere. Schon bei dieser ersten Durchführung die auch in diesem Sommer weiter fortgesetzt wird. Hier fand sich eine gute Teilnehmerzahl ein. Beim zweiten werden verschiedene Waldheime, aber auch Freizeiten Ausflug 2015 wurde der AWO Kreisverband, in dessen besucht und ein buntes Mitmachprogramm geboten. Gebiet der Ausflug stattfand, in die Organisation mit eingebunden. Bewährt hat sich auch das zweimal im Jahr stattfin- dende Fachkräftetreffen Stadtranderholung. Mit ei- nem stabilen, immer anders zusammengesetzten Teilnehmerkreis können sich sowohl die ehren- wie auch hauptamtlichen Mitarbeiter/innen von Ferienan- geboten für Kinder und Jugendliche austauschen und fachliche Anregungen erhalten. Eine Reihe von Juleica (Jugendleitercard)-Inhalten wurde so bereits vermittelt, es werden aber auch spontan andere aktuelle Themen ins Programm genommen. Wir freuen uns über jeden, der zum Fachkräftetreffen kommt! Der AWO Kreisverband Biberach hat im Sommer mit der Unterstützung des Jugendwerks erstmals eine Kinder- ferienbetreuung in Laupheim angeboten. Dabei zeigte sich auch, dass solch ein Start kein Unterfangen ist, das kurz mal so nebenbei läuft. Den Kindern und Betreuern in Laupheim hat es aber viel Spaß gemacht und wir freu- Waldheim Zirkustournee, mit dem Zirkus Fitze Fatze des en uns, dass die AWO zukünftig an einem weiteren Ort AWO Ortsverein Geislingen eine Stadtranderholung für Kinder anbietet. 12
Verein und Verbandspolitik Arbeitsgruppen der AWO Württemberg AWO-Akademie Redaktionsbeirat Mitgliederzeitung Leitung: Stefan Oetzel Leitung: Nils Opitz-Leifheit Mitglieder: Andreas Haas, Valerie Nübling, Mitglieder: Roland Bühler, Walter Burkhardt, Michael Weiß, Markus Wolf Helmut Eckert, Klaudia Maier, Jürgen Michels, Petra Mostbacher-Dix, Valerie Nübling, Miriam Riester, Ansprechpartner Ortsvereine Stefan Oetzel, Mark Tiefenthäler Leitung: Stefan Oetzel Mitglieder: Marianne Beck, Werner Block, Steuerungsgruppe Verbandsentwicklung Walter Burkhardt, Harald Kraus, Marcus Mörk Leitung: Nils Opitz-Leifheit Mitglieder: Marianne Beck, Werner Block, Projektbeirat Stärkung der Jugendarbeit Roland Bühler, Helmut Eckert, Florian Jacoby, Leitung: Valerie Nübling Harald Kraus, Horst Krissmer, Detlef Lehmann, Mitglieder: Roland Bühler, Walter Burkhardt, Josef Mischko, Marcus Mörk, Manfred Neufeld, Sabine Grethlein, Florian Jacoby, Manfred Neufeld, Valerie Nübling, Stefan Oetzel, Helmut Polzer, Wolfgang Schanz Peter Rinker, Manfred Ruckh, Wolfgang Schanz, Karin Schreiner, Harald Seeger, Wolfgang Stehmer, Michael Weiß Verbandsübergreifende Gremien auf Landes- und Bundesebene Aktion Jugendschutz BW Ausschüsse: Mitgliederversammlung Alter und Gesundheit Arbeit und Existenzsicherung AK Ausbildungsstätten in der Altenpflege Finanzen Kinder, Jugend, Familie Konferenz der Altenpflegeschulen BW Migration Kommunalverband für Jugend und Soziales Ehrenamt, Bürgerschaftliches Engagement Landesjugendhilfeausschuß und Freiwilligendienste Landesarbeitskreis Jugendberufshilfe Ministerium für Arbeit und Soziales BW Fachbeirat Fortbildung Landespflegeausschuss Ständiger Ausschuss LAG der öff. und freien Wohlfahrtspflege BW AG Ambulante Pflege Arbeitsausschuss LAG Pflegestützpunkte Mitgliederversammlung Stiftung Familie in Not LAG Jugendsozialarbeit Landesjugendhilfekuratorium Vorstand Ministerium für Integration Mitgliederversammlung Projekt Nemiguss Arbeitskreis FSJ/BFD Landesarbeitskreis Integration Landesgesundheitsamt BW Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Lenkungsausschuß MRE AG Frühkindliche Bildung AG Fachkräfte Landesfamilienrat Vorstand Pflegesatz Mitgliederversammlung Pflegesatzkommissionen Stationär und Ambulant Kommission Kinder- und Jugendhilfe Liga der freien Wohlfahrtspflege Schiedsstellen Vorstand, Mitgliederversammlung Trägerforum Altenhilfe Stuttgart Kuratorium Staatl. Lotto-Toto GmbH 13
Verein und Verbandspolitik Mitgliederwerbung/ Die AWO Württemberg hat als zusätzliches Mittel für alle, die Marketingmaterial brauchen und/oder sich aktiv um -entwicklung neue Mitglieder bemühen, Plakate und einen Flyer mit Annahmeauftrag entworfen und drucken lassen. Beides Wie so viele große Verbände hat auch die AWO Würt- kann kostenlos bei der Abteilung Marketing unter mar- temberg einen Mitgliederschwund zu verzeichnen, wie keting@awo-wuerttemberg.de bezogen werden. die Grafiken darstellen. Dennoch hat die Umfrage unter den Ortsvereinen erge- ben, dass die Mitgliederwerbung manchen Gliederun- gen leicht fällt. Vier Ortsvereine haben angegeben, dass es für sie Das Thema Mitgliedergewinnung und Engagementför- nicht schwierig ist, neue Mitglieder zu gewinnen. Dem derung bewegt alle Ebenen der AWO in Deutschland Spitzenreiter beispielsweise ist es gelungen, innerhalb und wird in den kommenden vier Jahren eine zentrale der letzten Jahre von 88 auf 144 Mitglieder anzuwachsen. Aufgabe im Verbandsbereich. Die Umfrage hat darüber hinaus auch die Erfolgskri- terien abgefragt. Die persönliche Ansprache ist ganz eindeutig der vielversprechendste Weg. Zitate aus den Landessammlung 2012 Antworten geben eindeutige Hinweise: „Direkte Ansprache, Anreize schaffen, Jugendwerk“ Nach dem Wegfall des Landessammlungsgesetzes in „Mund-zu-Mund-Werbung; Bewohner der Stadt Baden-Württemberg fand 2012 die letzte bezirksweite sehen, was wir alles unternehmen oder bieten und Landessammlung der AWO-Gliederungen in Württem- werden so auf uns neugierig.“ berg statt. Daran beteiligten sich sechs Kreisverbände „Wir sind sehr familiär in unserem Ortsverein, bieten und zwei Ortsvereine. sehr viel für unsere Mitglieder. Dies wird auch positiv Nach Abzug der Druckereikosten belief sich der Er- angenommen.“ trag der Landessammlung 2012 für den AWO Bezirks- Alle vier Ortsvereine haben ein umfangreiches Pro- verband Württemberg e.V. auf ca. € 3.300. gramm, bieten etwa Seniorentreffs, Tagesausflüge und Den jeweiligen Gliederungen ist freigestellt, auf eige- Reisen, gesellige Feierlichkeiten, Freizeiten und einiges ne Regie weiterhin zu sammeln. mehr. 14
Verein und Verbandspolitik Bericht des Geschäftsführers keit? Findet jedes Kind in Deutschland seinen Kitaplatz? Werden die Löhne angemessen angehoben? Werden Flüchtlinge menschlich angemessen aufgenommen und versorgt? Die staatliche Sozialpolitik zählt nur vereinzelt zu den Nutznießern der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland. Die sogenannten freiwilligen Leistungen, mit denen gestaltende Initiativen der Politik finanziert werden, sind unter dem Druck der enormen Risiken, denen insbesondere der Bundeshaushalt infolge der Garantien für die europäischen Schuldenstaaten aus- gesetzt wurde, unter einen eher größeren Rechtferti- gungszwang geraten. Die Bundesregierung ist bei sozialen Aufgaben zu- nehmend verstritten und hat kaum zielführende und nachhaltige Lösungen parat. Stattdessen wird die fort- schreitende gesellschaftliche Spaltung entlang der Res- sourcen „Geld“ und „Bildung“ als der notwendig zu zah- lende Preis für das Bestehen im globalen Wettbewerb hingenommen. Die 2011 gewählte grün-rote Landesregierung hat in zahlreichen sozialpolitischen Initiativen bereits einige richtige Ansätze formuliert und auch als Gesetze verab- Reinhold Schimkowski schiedet, ist jedoch naturgemäß auf die engen landes- Geschäftsführer und berufenes Mitglied des BGB-Vorstandes politischen Möglichkeiten beschränkt. der Arbeiterwohlfahrt Bezirksverband Württemberg e.V. Geschäftsführer der Tochtergesellschaften AWO Sozial gGmbH und AWO Wirtschaftsdienste GmbH Noch immer führt der unter dem Stichwort Globali- sierung beschriebene und auf den internationalen Märkten ausgetragene wirtschaftliche Wettbewerb zunehmend zu einer Situation, in der die Sozialsysteme Soziales Handeln im politischen der einzelnen Staaten als kosten- und damit konkur- renzrelevante Faktoren empfunden werden. Darüber Kontext hinaus hat sich die sozialrechtlich vorrangige Stellung der Wohlfahrtsverbände (Subsidiaritätsprinzip) in Seit unserer letzten Bezirkskonferenz 2012 sind schon Deutschland nachhaltig verändert. Durch zahlreiche wieder vier Jahre vergangen. Sie waren politisch geprägt gesetzliche Änderungen sind verstärkt Markt- so- durch ein starkes Wirtschaftswachstum in Deutschland, wie insbesondere Wettbewerbselemente eingeführt der Euro- und Bankenkrise in Europa und zuletzt von worden. Flüchtlingsströmen aus krisengeschüttelten Ländern nach Europa. Die Herausforderungen für die AWO wur- Dabei sind es gerade die sozialen Probleme ohne Lö- den dadurch nicht kleiner, haben sich aber erheblich sung, die Europa immer weiter politisch auseinander- verändert. driften lassen, wie z.B. die Flüchtlingspolitik und die Jugendarbeitslosigkeit in Südeuropa. Heute werden nicht mehr Milliarden von Euro an Steu- Statt der Suche nach gemeinsamen Lösungen herr- ergeldern zur Sanierung von Banken verwendet, nein, schen zunehmend Egoismus und die einzelnen Staats- es gilt ganze demokratische Staaten am Leben zu erhal- interessen. Jeder ist sich selbst der Nächste … ten. Trotzdem steuert Deutschland auf die Nullverschul- dung zu. Es ist also genug Geld vorhanden. Die Frage ist Bewegungen rechts von der Demokratie finden wieder vielmehr wofür wird es verwendet! zunehmend Zuspruch und Zulauf. Es gilt dagegen zu Findet damit ein sozialer Lastenausgleich zwischen halten und die Gedanken hinten den Masken offenzu- Arm und Reich statt? Gibt es mehr Bildungsgerechtig- legen. 15
Verein und Verbandspolitik So ähnlich hat schon einmal begonnen, was mit dem uns gegenseitig aus kleineren finanziellen Engpässen Verbot und der Vertreibung der AWO aus Deutschland zu helfen. endete. Zwei wichtige Erkenntnisse haben dazu beigetragen: Der demographische Wandel und eine alternde Ge- 1. Auch wenn viel Herz in unsere Arbeit eingebracht sellschaft erfordern neue Antworten. So haben wir z. wird, haben wir alle zwischenzeitlich verstanden, B. im Altenhilfebereich unsere Seniorenwohnungen dass all unserer Handeln mit finanziellen Ausgaben und Pflegeheime zeitgerecht modernisiert und neue und/oder Einnahmen zusammenhängt. Betriebs- Einrichtungen geschaffen. Durch neue Konzepte, wie wirtschaftliche Kriterien beeinflussen entscheidend z. B. das Hausgemeinschaftsmodell greifen wir neue unser Handeln. An Projekten, an denen unser Herz- Entwicklungen auf. blut hängt, verbluten unsere Finanzen nicht mehr, sondern wir steuern rechtzeitig dagegen. Durch unser Qualitätsmanagementsystem haben wir 2. Uns geht es am besten, wenn unser Geld in der AWO in unseren Einrichtungen und Diensten einen hohen bleibt statt es zu den Banken zu bringen. Sich unter- fachlichen Standard erreicht, der durch ein staatlich einander Geld zu leihen bei angemessen Zinsen wird anerkanntes Zertifikat bestätigt wird. Dieses wird im immer selbstverständlicher. Dadurch verringern wir Rahmen einer Tandemzertifizierung durch bundesweit Risiken und vermeiden hohe Dispo-Zinsen. gültige AWO-Qualitätsstandards ergänzt. Die AWO ist seit jeher in ihrem föderalen Aufbau von Unsere stationären Einrichtungen sind ständigen Ver- einer losen Kopplung gekennzeichnet, die jenseits von änderungen unterworfen. So sind die gesetzlichen Rah- schwachen Aufsichtsrechten keine Durchsteuerung menbedingungen in der Pflege in den letzten Jahren einer übergeordneten verbandlichen Entscheidung viermal geändert und fortgeschrieben worden. ermöglicht. Umso wichtiger ist das gegenseitige Ver- Die alte Landesregierung hat uns in Gestalt des Lan- trauen und eine offene transparente Informations- und desheimgesetzes und seiner zugehörigen Verordnun- Kommunikationsstruktur. Dieser Aufbau ist uns in den gen ein Erbe hinterlassen, das die AWO noch auf Jahre letzten Jahren gelungen. Aus AWO-Nachbarn wird zu- beschäftigen wird: künftig haben Bewohner eines Pfle- nehmend eine AWO-Familie. geheims einen Rechtsanspruch auf ein Einzelzimmer. Als Nebeneffekt sind wir dadurch kampagnenfähiger Alle künftigen Projekte müssen daher von vornherein und durchsetzungsfähiger geworden. entsprechend konzipiert werden. Bestehende Einrich- tungen mit Doppelzimmern – und dies betrifft fast alle Ein Mangel ist sicherlich die fehlende nachhaltige Zu- unsere geförderten Häuser – müssen nach einer Über- sammenarbeit zwischen den Gliederungen und zwi- gangsfrist umgerüstet werden. schen dem Haupt- und Ehrenamt. So manche gute Idee und so manches kreative Projekt bleibt leider dabei auf Das Ende des Zivildienstes hat die AWO gut wegge- der Strecke. Vieles ist bisher nur lose vernetzt und wird steckt. Der neue Bundesfreiwilligendienst (BFD) und nicht realisiert, weil die hauptamtliche Unterstützung der Ausbau des FSJ führten dazu, dass entsprechende fehlt oder nicht genügend finanzielle Mittel vorhanden Einsatzstellen bei der AWO eingerichtet wurden. Zu- sind. nächst als vermeintlicher Ladenhüter betrachtet, hat diese neue Variante eines Freiwilligendienstes unerwar- Andere Verbände haben auf ähnliche Ausgangslagen tete Dynamik entwickelt. Wir haben schnell auf die sich mit Re-Zentralisierungsstrategien reagiert, die als Fol- bietenden Möglichkeiten reagiert. ge de facto die innerverbandliche Demokratie ausge- höhlt und das Ehrenamt zugunsten des Hauptamtes geschwächt haben. Innerverbandliche Eine solche Strategie ist für die AWO Württemberg nach Zusammenarbeit wie vor nicht vorstellbar. Es muss jedoch unser Ziel blei- ben, das innerverbandliche Klein-Klein zu überwinden Nicht nur der Bezirksverband hat sich in den letzten und noch moderner, auch effizienter zu werden. Jahren finanziell stabilisiert. Auch die finanzielle Lage in Eine wichtige Voraussetzung ist dafür ein einheit- den einzelnen Kreisverbänden hat sich von Jahr zu Jahr licher und gemeinsamer Marktauftritt gegenüber verbessert. unseren Kunden, die in ihrem Sozialraum die „Marke Heute sind wir gut untereinander vernetzt. Das Ver- AWO“ wahrnehmen – und nicht zwischen den Anbie- trauen zwischen den einzelnen Unternehmen ist trä- tern „Kreisverband“ und „Bezirksverband“ unterschei- gerübergreifend gewachsen und wir sind in der Lage, den. 16
Verbandspolitik Das sehen zwischenzeitlich fast alle so und so werden Unternehmensentwicklung gemeinsame Projekte zunehmend gedacht und auch realisiert – Hauptsache die AWO macht’s! und Strategie Eine wesentliche Aufgabe des Bezirksverbandes ist vor Nach der Konsolidierung des Alltagsgeschäftes in den diesem Hintergrund nach wie vor die Beratung und Un- 90er-Jahren stand als erstes die Modernisierung unse- terstützung. Mehr denn je brauchen die Kreisverbände rer 5 stationären Pflegeinrichtungen an. Zum Teil durch einen leistungsstarken, wirtschaftlich gesunden Be- Sanierung und zum Teil durch Neubau wurden von 2002 zirksverband, der in der Lage ist, notfalls auch Krisen- bis 2014 alle Häuser modernisiert und zu Pflegeeinrich- management zu betreiben. tungen der 4. Generation umgestaltet. Die Bemühungen der AWO Württemberg, seinen Diese und weitere Projekte waren insbesondere: Kreisverbänden mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, Der Teilneubau in Kornwestheim sind vielfältiger Natur und haben in inhaltlicher und Die Planung des Um- und Ergänzungsbaus Winter- finanzieller Hinsicht einen stattlichen Umfang erreicht. bach Darüber hinaus wurden externe Fachberatungen, Fort- Die Fertigstellung und Eröffnung von Amstetten bildungsmaßnahmen und Fachtagungen vom Verband Der Anbau eines Demenzbereichs in Remshalden initiiert und finanziert. Die Übernahme des Ulmer Ambulanten Pflege- dienstes Die AWO Württemberg leistet außerdem direkte Bera- Die Übertragung des Waldheims Böblingen an den tung und Unterstützung bei zahlreichen spezifischen Kreisverband Böblingen-Tübingen Themen, zum Beispiel bei betriebswirtschaftlichen oder Das Planungsvorhaben eines Seniorenzentrums in inhaltlich konzeptionellen Fragestellungen – im Blick Öhringen auf die bei der Errichtung neuer stationärer oder ambu- Die Erweiterung des Demenzgartens im Senioren- lanter Einrichtungen und Angebote auftauchenden Fra- zentrum Stuttgart-Feuerbach gestellungen ebenso wie bei Problemen des täglichen Betriebs. Dafür wurden rund 100 Mill. Euro benötigt. Davon konn- Eine wichtige Rolle in den Bemühungen, die Kreisver- ten wir rund 35 Mill. Euro durch öffentliche Zuschüsse bände zu unterstützen, spielt auch die Beratung und die finanzieren. Ca. 10 Mill. Euro konnten wir an wiederver- Hilfe der AWO Württemberg im Bereich Qualitätssiche- wertbarer Bausubstanz und Eigenmittel einbringen. rung und -entwicklung. In einigen Fällen hat die AWO Der Rest musste über Banken finanziert werden. Dies Württemberg ihre Hilfen für die Kreisverbände noch ergibt eine hohe Schuldenlast und Zinsen, allerdings weiter ausgedehnt und die Erarbeitung kreisverbands- rentierlicher Schulden, deren Refinanzierung durch die spezifischer, wirtschaftlicher Sanierungskonzepte über- Projekte selbst über eine Laufzeit von ca. 25 Jahren si- nommen. Gemeinsam mit den vor Ort Verantwortlichen chergestellt ist. konnten diese Konzepte erfolgreich umgesetzt und damit drohende Schäden für die örtliche Gliederung Ein früh formuliertes Entwicklungsziel des Bezirksver- ebenso wie für den gesamten Verband wirksam verhin- bandes war es, seiner Schwerpunktsetzung auf stationä- dert werden. re Pflegeeinrichtungen folgend die Zahl der Pflegeplät- ze über die Akquise neuer Häuser deutlich zu erhöhen. Anders als noch vor einigen Jahren legen heute der Be- Damit verbunden war die Erwartung, zum einen die zirksverband und die Kreisverbände ihre Karten offen Chancen eines wachsenden, bis 2010 hinsichtlich der auf den Tisch. Durch die Teilnahme am Ratingverfahren Bauinfrastruktur öffentlich geförderten Marktes für die der Bank für Sozialwirtschaft können drohende wirt- AWO nutzen zu können. Gleichzeitig sollten jedoch in- schaftliche Schieflagen frühzeitig erkannt und gemein- nerhalb des Unternehmens AWO die spezifischen Steu- schaftlich angegangen werden. erungskosten gesenkt und Synergien erzielt werden. Diese Strategie ist aufgegangen: waren es zur Jahr- Auch die Zusammenarbeit zwischen den Geschäftsfüh- tausendwende noch 5 Pflegeheime, so ist deren Zahl rungen der Kreisverbände sowie des Bezirksverbands, Mitte 2012 auf 12 angewachsen, hinter denen sich die neben vielfältigen themenbezogenen Kontakten in knapp 1.000 Pflegeplätze, eine Reihe von seniorenge- einer gemeinsamen Geschäftsführerkonferenz etabliert rechten Wohnungen, Tagespflegeinrichtungen, sowie ist, hat im Berichtszeitraum eine neue, außerordentlich Begegnungsstätten für Senioren verbergen. positive Qualität erreicht. Ein Grund ist sicherlich auch in In diesem Zusammenhang konnten wir auch eine der zwischenzeitlich erreichten Stabilität im AWO-Ma- neue Geschäftsstelle für den Bezirksverband und den nagement zu sehen. Viele kennen sich seit Jahrzehnten schönen und zweckmäßigen Lotte-Lemke-Saal bauen. und stehen im ständigen Kontakt. 17
Verein und Verbandspolitik Aus der Parallelität dieser beiden Ziele „Expansion“ und Nun haben wir eine Phase der Konsolidierung eingelei- „Überwindung des Sanierungsstaus unter Zeitdruck“ tet, die 3-5 Jahre dauern wird und von folgenden Krite- ergaben sich erhebliche Auswirkungen auf die inhalt- rien geprägt sein wird: lichen und personellen Schwerpunktsetzungen der 1. Erhalt der Substanz und Infrastruktur des Unterneh- Arbeit in der Geschäftsstelle des Bezirksverbandes. In mens manchen Jahren liefen bis zu drei Bau-/Sanierungspro- 2. Erhöhung der Liquidität jekte gleichzeitig, und zwischen 2008 und 2012 befand 3. Abtrag von Krediten und Zinsen sich stets jeweils mindestens eine Einrichtung in einer 4. Schaffung von Rücklagen Anlauf- oder Stilllegungssituation. Nur wenn wir diese Kriterien alle abarbeiten und erfül- Die – zumindest vorübergehende – Sättigung des Pfle- len, werden wir uns neue Projekte leisten können. gemarktes mit Pflegeplätzen hat dazu geführt, dass sich die Anlaufphasen, in denen ein Haus erstmals oder wie- der in Betrieb genommen wird, deutlich verlängert ha- Personalgewinnung und ben. An manchen Standorten wurde die Vollbelegung erst deutlich nach den in den vorherigen Marktanalysen Personalentwicklung anvisierten Zeitpunkten erreicht. Oftmals wurde das Belegungstempo auch durch die Knappheit von Pfle- Die Bedeutung der Ressource „Personal“ ist für die AWO gepersonal auf dem Arbeitsmarkt zusätzlich gebremst. Württemberg im Berichtszeitraum weiter gestiegen. Im Zwischenzeitlich sind unsere Häuser gut ausgelastet Bereich der Pflege ist die Verfügbarkeit von Fachkräf- und schreiben schwarze Zahlen. ten inzwischen eine zentrale Voraussetzung dafür, freie Plätze belegen zu können. Wo Personal fehlt, kann dies Die Phase der kumulierten Einspar- und Anlaufeffekte – bei ansonsten gegebener Nachfrage seitens der Kun- und der daraus resultierenden schwierigen Ertragssi- den – als Wachstumsbremse wirken. tuation sowie der eingeschränkten Liquidität, bedingt durch das zeitliche Ineinanderfallen, ist weitgehend Innerhalb des Bezirksverbandes haben wir versucht, vorbei. unter Einbeziehung der Einrichtungs- und Abteilungs- leitungen diejenigen Motive zu identifizieren, die für die Nach einer nunmehr fast 15 Jahre andauernden äußerst Gewinnung und Bindung von Mitarbeitern ausschlag- intensiven Bauphase sind nahezu alle unsere Einrich- gebend sind. Nicht die einzige, aber eine derzeit wich- tungen konzeptionell modernisiert, baulich saniert tige Erfolgsvariable ist die Attraktivität der monetären oder neu errichtet. Die Häuser des Bezirksverbands prä- Arbeitsbedingungen. Dies gilt umso mehr, als die Sozi- sentieren sich heute als hervorragende, moderne und alwirtschaft und insbesondere die Pflege im Ruf steht, inhaltlich zukunftsfähige soziale Angebote. ihren Beschäftigten die angemessene gesellschaftliche und finanzielle Anerkennung vorzuenthalten. In Zeiten, Dies ist eine wichtige Voraussetzung für eine weiterhin in denen auch die gewerbliche Industrie Fachkräfte positive Entwicklung. Denn neue, moderne Einrichtun- händeringend sucht und selbst Hilfskräfte gut bezahlt, gen bieten nicht nur ein wohnliches und attraktives erwächst der Sozialwirtschaft daraus eine Wettbe- Zuhause für unsere BewohnerInnen, sondern auch her- werbssituation, in der sie mit ihren Tarifverträgen kaum vorragende Arbeitsbedingungen für unsere Mitarbei bestehen kann. terinnen und Mitarbeiter. Wir merken daher einen Druck auf die Gehälter von unten, der vielfach zu höheren Eingruppierungen und Insgesamt ist es im Berichtszeitraum gelungen, zusätz- schnelleren Aufstiegen innerhalb der Tabellen führt. liche soziale Aufgaben zu übernehmen und die Einrich- Nicht immer gelingt es, diese „kalten“ Steigerungen der tungen zukunftsfähig weiterzuentwickeln – trotz eines Lohnsumme in die Preise weiterzugeben und so eine sich permanent verschärfenden Wettbewerbs und trotz Refinanzierung zu erreichen. der in einigen Kommunen oft politisch motivierten Ent- scheidungsprozesse hinsichtlich der Vergabe neuer Be- Jenseits des „harten Faktors“ der reinen Entlohnung triebsträgerschaften. Dieser hohe Anspruch an das ei- gibt es jedoch nach unserer Erfahrung auch „weiche“ gene qualitative Leistungsniveau gilt in gleichem Maße Bindungseffekte, die für Motivation und Identifikation für unser Engagement in den übrigen sozialen Arbeits- mit dem Arbeitgeber entscheidend sind. Dazu zählt ins- feldern und auch für unsere Aktivitäten in der Gremien- besondere die Führungskultur, die sich aus den Werten und Öffentlichkeitsarbeit. des Unternehmens und dem konkreten Verhalten der leitenden Personen ergibt. 18
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