Abstractband 17 - Pflegekongress

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Abstractband 17 - Pflegekongress
17
                                                                                             30.11. und 1.12.2017 | austria center vienna

Selbst:Bewusste Pflege

  Abstractband

     Mit freundlicher Unterstützung von:

     Veranstalter/innen:

                                           www.pflegenetz.at   www.wundplattform.compfle-
                                           genetz.02/09> 17
Abstractband 17 - Pflegekongress
Professionelle Versorgung
                                                                                                    für die Pflege zu Hause!

                                                                                                    Nicht selten kommt es vor, dass kurz
                                                                                                    vor dem Wochenende pflege-                               Wir
                                                                                                    bedürftige Patienten aus dem                             bieten Bera-
                                                                                                    Krankenhaus entlassen werden und                         tung indviduell auf den
                                                                                                    ihre Angehörigen vor einer ihnen                         Kunden zugeschnitten an.
                                                                                                    unbekannten Situation stehen.                            Unsere Philosophie ist es dem Kun-     Information liefern kann.
                                                                                                    Einige Krankenhäuser haben hierfür                       den das Leben zu erleichtern, da die
                                                                                                    ein eigenes Entlassungsmanage-                           Pflege eines Patienten, oder der       Viele unserer Produkte finden Sie

Advanced Nursing Practice
                                                                                                    ment, welches sich um die dringen-                       eigene gesundheitliche Zustand oft     auch auf unserer Homepage unter
                                                                                                    dsten Fragen kümmert. Oft haben                          schon anstrengend genug sind,          www.sunmed.at, wo sie auch ger-
                                                                                                    die Angehörigen dann ein paar                            ohne sich noch Sorgen über benö-       ne um weitere Informationen anfra-
                                                                                                    Verordnungen für diverse Hilfsmittel                     tigte Produkte, deren Beschaffung      gen können.
                                                                                                    und Verbandsmaterial.                                    und Verrechnung machen zu müssen.
                                                                                                                                                                                                    Sollten Sie Interesse daran haben sich
                                                                                                    Doch was nun?                                            Wir kümmern uns um die Beratung,       ein Produkt einmal anzusehen, so
Das Masterstudium Advanced Nursing Practice qualifiziert diplomierte Gesundheits- und Kranken-
                                                                                                                                                             ebenso um die Bewilligungen bei        können Sie dies auch, nach Termin-
pfleger_innen mit generalistischer Ausbildung einerseits zu Expert_innen in einem Spezialgebiet     An dieser Stelle gibt es leider oft
                                                                                                    eine große Informationslücke. Viele                      den Krankenkassen, suchen Ihnen        vereinbarung, in unserem Schauraum
der Gesundheits- und Krankenpflege gemäß Gesundheits- und Krankenpflegegesetz § 64 (Wund-                                                                    das beste Preis-Leistungs-Verhältnis   tun. Wir versuchen unseren Service
                                                                                                    Leute wissen nicht, was sie brau-
pflege, Kontinenz- und Stomapflege, Komplementäre Gesundheitspflege, Pflege dementiell erkrankter   chen, wo sie diese Dinge herbe-                          bei Kaufinteresse, achten auf hohe     auf höchstem Niveau zu halten und
Menschen u. v. m.) und andererseits zu Change Agents mit erweiterter Methodenkompetenz, die die     kommen und in den seltensten Fällen                      Qualität, liefern innerhalb von Wien   durch unsere Kundenrückmeldungen
Pflegedienstleitung unterstützen, um die klinische Pflegepraxis weiterzuentwickeln.                 wissen sie was sie über die Kranken-                     kostenfrei und dies so schnell wie     stets zu verbessern.
                                                                                                    kassen beziehen können oder privat                       möglich.

Abschluss: Master of Science – MSc                                                                  kaufen müssen.                         Auch bei Sonderfällen bemühen wir
Start: 8. Oktober 2018                                                                              Hier tritt die Firma Sunmed in Aktion. uns  stets eine Lösung für unsere
Dauer: 6 Semester berufsbegleitend, 4 Semester Vollzeit                                                                                    Patienten zu finden. Sollten wir mal
Teilnahmegebühr: EUR 10.500,-                                                                                                              nicht helfen können, verweisen wir                       Wir freuen uns auf die Kontaktauf-
                                                                                                                                           selbstverständlich auf die Stelle,                       nahme mit Ihnen und stehen Ihnen
                                                                                                                                                      die Ihnen die gewün-                          selbstverständlich auch mit unserer
Donau-Universität Krems                                                                                                                                                  schte                      24 Stunden-Notfall-Hotline zur Ver-
larissa.flitsch@donau-uni.ac.at | +43 (0)2732 893-2742                                                                                                                                              fügung.
www.donau-uni.ac.at/pflegewissenschaft                                                              Sunmed Medizintechnische Produkte GmbH
                                                                                                    Sanitätsfachhandel & Pflegebedarf
                                                                                                    Jochen-Rindt-Straße 25, A-1230 Wien
                                                                                                    Internet: www.sunmed.at - Email: office@sunmed.at
                                                                                                    24-Stunden-Notfall-Hotline: +43 1 699 22 99, Fax: +43 1 253 3033 2464       RUFEN SIE UNS AN - WIR BERATEN SIE GERNE!
Abstractband 17 - Pflegekongress
Krankenhaus- und Ärzte-Bedarf
                                                                                                                                                  Handelsgesellschaft m. b. H.

                                                                                                                                                     KÄB
                                                                                                                                                Verbandstoffe
                                                                                                                                                Nahtmaterial
                                                                                                                                                 Instrumente
                                                                                                                                                   Hygiene
                                                                                                                                                    Pflege

                                                                                                                                                     K Ä B
                                                                                                                                    + zuverlässiger Partner für
                                                                                                                                    + Pflege, Medizin und Physiotherapie
                                                                                                                                    + seit über 30 Jahren

                                                                                                                                                     KONTAKT
                                                                                                                                     KÄB Krankenhaus- und Ärztebedarf
                                                                                                                                               Handelsgesellschaft m.b.H.
VISOCALL IP: Ein System – viele Funktionen.                                                                                                   A-5421 Adnet Nr. 293
Pflege, Information, Service, Organisation und Abrechnung – alles zusammengefasst auf einer gemeinsamen Plattform. Das ermöglicht              T 06245 – 84 051
nicht nur mehr Komfort für Patienten, sondern auch effizienteres Arbeiten und eine enorme Entlastung für das Personal.                         F 06245 – 87 149
SCHRACK SECONET AG, A-1120 Wien, Eibesbrunnergasse 18, Tel. +43 1 81157, www.schrack-seconet.com.                                               E office@kaeb.at

 VISOCALL
Abstractband 17 - Pflegekongress
Schule für allgemeine und psychiatrische Gesundheits- und Krankenpflege
    Berufsbegleitende        Aus-,      Fort-,      Weiter-      und       Sonderausbildungen          –
    TeilnehmerInnen kommen aus ganz Österreich (1 x im Monat, über ein Wochenende, 3-4 Tage Theoriemodul)

•    Pflegeassistenz (PA)

•    Pflegefachassistenz (PFA) mit Diplom

•    Verk. Ausbildung PA zu PFA mit Diplom

•    Verk. Ausbildung für PA zum allg. Diplom
     (gehobener Dienst ohne Matura-Voraussetzung)
•    WB „Praxisanleiter“ und WB „Hygiene“

Starten Sie Ihre akademische Karriere in der Gesundheits- und Krankenpflege
•    Basales und mittleres Pflegemanagement (Voraussetzung für FH-Master-Lehrgang)
•    FH Master-Lehrgang (MSc) „Gehobenes Pflegemanagement“ 4 Semester – 120 ECTS
•    Bakkalaureat-Upgrade für den gehobenen Dienst 6 Semester – 180 ECTS
•    Doktorat „Public Health und Gesundheitswissenschaften“ (PhDr) 3 Semester (300 ECTS
     Voraussetzung)

            Save the date - 12. Mai 2018 – Tag der offenen Tür
                                                                             Kontakt:

                                                                 EMG Akademie für Gesundheit
                                                                             Waldweg 6
                                                                            8401 Kalsdorf
                                                                      Tel. +43 (0)720 310 380
                                                              Email: office@akademie-gesundheit.at

              Lehrgang-Starts entnehmen Sie laufend auf unserer Homepage

                            www.akademie-gesundheit.at
Abstractband 17 - Pflegekongress
kongressprogramm: Donnerstag, 30. November 2017                                                                                                                                                                                              17
Selbst:Bewusste Pflege                                                                                                                                                                    30.11. und 1.12.2017 | austria center vienna

eröffnung                      Donnerstag, 30. November 2017                                                               praxis.wissenschaft
                             Eröffnung* (Pamela Rendi-Wagner, A, Alois Stöger, A, Erich Fenninger, A, Monika Wild, A,                             Zwischen Selbstbestimmung und Fürsorglichkeit – relationale Autonomie von hochbetagten
                                                                                                                                  11:30 – 12:30
           09:30 – 10:00     Claudia Kastner-Roth, A)                                                                                             Menschen (Katharina Heimerl, A, Elisabeth Reitinger, A)
 E                                                                                                                                12:30 – 13:30   SM andersrum – nachhaltiges Schmerzmanagement (Sonja Schneeweiss, A)
           10:00 – 10:30     Gesund gelacht (Norbert Peter, A, Ronny Tekal, A)                                                                    Evidenz-basiert statt Eminenz-basiert – Die Entwicklung einer evidenzbasierten Praxisleitlinie
           10:30 – 11:30     Selbstbewusste Pflege (?) Oder: Spieglein, Spieglein an der Wand ... (Esther Matolycz, A)            13:30 – 14:30   „Symptommanagement bei PatientInnen mit onkologischen Erkrankungen“ (Christine
                                                                                                                           F2                     Németh, A)
                                                                                                                                                  Der Einfluss von schriftlicher Information und Beratung (WOMAN-PRO II Programm) bei
                                                                                                                                  14:30 – 15:00   Frauen mit vulvären Neoplasien:
podium                                                                                                                                            Eine multicenter, randomisierte, Phase-II Studie (Silvia Raphaelis, A)
                             Selbst:Bewusste Pflege (Gabi Burgstaller, A, Erich Fenninger, A, Markus Mattersberger, A,            15:00 – 15:30   Leben mit ALS – Lebensqualität bis zum bitteren Ende? (Sandra Korge, D)
E1         16:30 – 18:00     Esther Matolycz, A, Roland Nagel, A)                                                                 15:30 – 16:30   Neue Betreuungskonzepte & Wohnformen (Andreas Kögler, A)

motto: Selbst:Bewusste Pflege                                                                                              bildung.qualifikation
           12:30 – 13:30     Was können Pflegepersonen von SpitzensportlerInnen lernen? (Rudolf Hundstorfer, A)
                                                                                                                                  12:30 – 13:30   Survey der Akademisierungsquote an deutschen Universitätskliniken (Andreas Kocks, D)
                             Im Mittelpunkt steht der/die PatientIn! Integrierte Versorgung im Sinne eines (neuen) Mit-           13:30 – 14:30   Schluss mit lustig, jetzt wird Humor unterrichtet! (Bettina Hanke, A)
           13:30 – 14:30     einanders der Gesundheitsberufe (Gabi Burgstaller, A)                                         N1     14:30 – 15:30   Pflege smart lernen – online reflektieren (Nicole Duveneck, D)
                                                                                                                                  15:30 – 16:30   Strategie "Pflege und Betreuung in Wien 2030" (Peter Stanzl, A)
E1         14:30 – 15:30
                             Die Gratwanderung zwischen Selbstpflege – (Selbst-)bewusster Pflege. Welchen Beitrag
                             kann die Führungskraft zur selbstbewussten Pflege leisten? (Brigitte Neumüller, A)
                             BewohnerInnenrechte & BewohnerInnenservice: Partner selbstbewusster Pflege? (Andrea
           15:30 – 16:30     Klein-Dezlhofer, A)                                                                           gesponserter.beitrag**
                                                                                                                                  11:30 – 12:30
                                                                                                                                                  Nachhaltige Pflegemaßnahmen in der Gynäkologie und Geburtshilfe (Doris Linsberger, A,
           12:30 – 13:30     Was macht die Pflege aus der GuKG-Reform? Hoffnungen versus Ängste (Roland Nagel, A)                                 Germania Pharmazeutika GmbH)
                             GuKG-Novelle 2016 – Chancen und Risiken der Umsetzung in einem Akutkrankenhaus (Franz                                schülke hat, was Keime fürchten: Die innovative Patientendekontamination mit octenisan®
           13:30 – 14:30                                                                                                          12:45 – 13:45
                             Mannsberger, A)                                                                                                      (Christoph Klaus, A, Schülke & Mayr GmbH)
                                                                                                                           N2                     Optimale Katheterpflege unter Beachtung der neuen RKI-Richtlinien (Sebastian Blondin, A,
E2                           GuKG-Novelle 2016 – Chancen und Risiken für die stationäre Langzeitpflege (Markus Matters-           14:00 – 15:00
           14:30 – 15:30     berger, A)                                                                                                           BD Medical)
                                                                                                                                  15:15 – 16:15
                                                                                                                                                  Frühmobilisation auf der Intensivstation (Michael Freigassner, A, Cornelia Rottensteiner A,
                                                                                                                                                  ArjoHuntleigh GmbH)
           15:30 – 16:30     GuKG-Novelle 2016 – Chancen und Risiken in der mobilen Pflege (Christine Bretbacher, A)
                                                                                                                                  11:30 – 12:30
                                                                                                                                                  Zalviso® – Innovatives Schmerzmanagement aus der Sicht der Anästhesie und der Pflege
                                                                                                                                                  (Svetlana Geyrhofer, A, Wolfgang Jaksch, A, Grünenthal GmbH)
                                                                                                                                                  Der Pflegefonds – Ein Instrument zur Sicherung der Pflegefinanzierung (Benjamin Kraut-
komplementäre.pflege                                                                                                              12:45 – 13:45
                                                                                                                                                  berger, A, BMASK)
                                                                                                                           M1                     Wie integriere ich evidenzbasiertes Wissen in die Pflegepraxis? (Katharina Bewer, A, EBSCO
           11:30 – 12:30     Regeneration – kann alles heilen? (Michael Ofner, A)                                                 14:00 – 15:00
                                                                                                                                                  GmbH)
                             Der hohe Stellenwert aromapflegerischer Interventionen im Rahmen der Prophylaxe (Evelyn
           12:30 – 13:30     Deutsch-Grasl, A)                                                                                    15:15 – 16:15
                                                                                                                                                  Vernetzung intra-extramural – Bereit für die Zukunft (Günter Zusag, A, mcm medical manage-
                                                                                                                                                  ment gmbh)
                                                                                                                                  11:30 – 12:30
                                                                                                                                                  Standards in der Mundpflege bei beatmeten Patienten (Günter Forsthuber, A, R. Heintel
           13:30 – 14:30     CranioSacral Therapie – Einsatz in Pflege und Prävention (Ulrike Fabian-Riedler, A)                                  Medizintechnik GmbH)
F1         14:30 – 15:30     Keine Zeit für Basale Stimulation!? (Michaela Löschnigg-Tausz, A, Sabine Namor-Ranegger, A)                          Pflegedokumentation „neu, schlank und effizient“. Die große Dokudiät – ein Vortrag zur
                             Gefangen zwischen gesund und krank – Ein Ausbruchsversuch in Richtung kompetenzorien-                12:45 – 13:45   nachhaltigen Verschlankung der Pflegedokumentation! (Peter Keiblinger, A, Peter Keiblinger
           15:30 – 16:00
                             tierte Pflege (Stefan Knobel, A)
                                                                                                                           M2                     Pflege-Consulting)
                             Senso-meditative Gesundheitskompetenz. Ein Impuls zur Verbesserung des Wohlbefindens                 14:00 – 15:00
                                                                                                                                                  „(Schwer)arbeit Pflege?“ Invaliditäts- und Schwerarbeitspension für Pflegeberufe (Franjo
           16:00 – 16:30     im Sinne von Flourishing. Evaluationsstudie                                                                          Markovic, A, Bundesarbeitskammer)
                             (Heidi Ploner-Grißmann, A)                                                                           15:15 - 16:15   Gesundheitsberufe im Wandel (Günter Flemmich, A)

 * Musik: Lentia Nova. Moderation: Markus Gruber                                                                                                                                                                          ** Originaltitel übernommen
Abstractband 17 - Pflegekongress
eröffnung                                                                                           17
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                 Esther Matolycz
                 Selbstbewusste Pflege (?) Oder: Spieglein, Spieglein, an der Wand…
                 …wer misst am Besten im ganzen Land?

Der Wunsch nach (weiterer) Professionalisierung war Trieb-                    Esther Matolycz, Mag. phil.
feder der Bestrebungen zur Akademisierung bzw. Verwis-
                                                                              Studium Erziehungs-/Bildungswissenschaft und Publizis-
senschaftlichung von Pflege. Der große Schritt ist geschafft,                 tik, DGKS, Lehrerin für Gesundheits- und Krankenpflege
die Grundausbildung fachhochschulisch angelegt, Pflege-                       Arbeitsschwerpunkte:      Aus-, Fort- und Weiterbildung
forschung zunehmend etabliert.                                                in der Pflege bzw. im Sozialbereich Didaktik der Er-
                                                                              wachsenenbildung, Professionalisierung, Fallverstehen,
Der Beitrag fragt nun nach dem Selbstbewusstsein von Pfle-                    Publikationstätigkeit
ge: worauf gründet es? Bildet es das Wesen des Gegenstands
hinreichend ab?

Einer kurzen Reise durch die Welt der Evidenzen, Exzel-
lenzen, Evaluationen und Kompetenzen folgt die Frage:
macht das Pflege aus oder macht es ihr möglicherweise
auch etwas aus?

Donnerstag, 30. November 2017                                                                                                                           6
Abstractband 17 - Pflegekongress
motto: Selbst:Bewusste Pflege                                                                                                     17
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                 Sonia Raviola
                 König_in küsst König_in Kultursensible Pflege für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender-
                 Personen und Intersexuelle Menschen (LGBTI) in der Senior_innenbetreuung der Zukunft.

Was interessieren mich die alten Schwulen und Lesben?                          Frau Mag.a. Dr.in. Sonia Raviola, MSc
Gepflegt werden muss doch jeder gleich!“ (Pflegekraft) „Ich
                                                                               Mag.a Dr.in Sonia Raviola, MSc ist Expertin in der Ar-
will nicht ausgelacht werden, nur weil ich Frauenkleider tra-
                                                                               beiterkammer Niederösterreich. Die Historikerin und
ge.“ (Transgender-Person) „Das Personal ist in Ordnung – die                   Philosophin forscht und lehrt in den Bereichen Bil-
Mitbewohner_innen sind das Problem!“ (Vertretung Politik).                     dung, Gender, Kultur und Gesundheit. Ihre aktuelle
Dieser Vortrag thematisiert erstmalig im deutschsprachigen                     Publikation „König_in küsst König_in“ thematisiert die
Raum, ob in der zukünftigen Senior_innenversorgung eine                        Bedeutung der sexuellen Orientierung in der profes-
kultursensible Betreuung von Lesben, Schwulen, Bisexuel-                       sionellen Altenpflege. In Wien führt sie eine Praxis
len, Transgender-Personen und Intersexuellen Menschen
                                                                               für Coaching, Supervision und Organisationsentwick-
                                                                               lung. Kontakt: www.dialog-raviola.at
(LGBTI) erwünscht ist, und wenn ja: von wem, warum und
wie? Und wenn nein: warum nicht? Diese Fragestellung
wird am Beispiel Wiener Senior_innenhäuser, mit Bezug
auf pflegewissenschaftliches und sozialhistorisches Wis-
sen, aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet: Die
Aussagen von Vertreter_innen der heutigen queeren Gene-
ration 50plus, Pflegekräfte und Betreuungspersonal sowie
von Entscheidungsträger_innen aus Politik und Verwaltung
bilden eine Quelle an Wissen und Impulsen für weitere
wichtige Schritte: Österreich könnte in der Umsetzung das
erste Land werden, in dem die von den LGBTI geäußerten
Wünsche gemeinsam mit den Überlegungen von Pflegekräf-
ten und Gesundheitsverantwortlichen in die professionelle
Altenbetreuung sowie in die Aus- und Weiterbildung für
Gesundheitsund Sozialberufe einfließen.

Donnerstag, 30. November 2017                                                                                                                            7
Abstractband 17 - Pflegekongress
motto: Selbst:Bewusste Pflege                                                                                                                                                   17
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                Gabi Burgstaller
                Im Mittelpunkt steht der/die PatientIn! Integrierte Versorgung im Sinne eines (neuen)
                Miteinanders der Gesundheitsberufe

Genug gejammert! Wir brauchen einen konstruktiven Di-         •   Die schleichende Unterversorgung der ländlichen Regi-   Frau Mag. Gabi Burgstaller
alog über Verbesserungen im niedergelassenen Bereich.             onen (Stichwort“Aussterben des Landarztes“)
                                                                                                                          Beruflicher Werdegang
Bei der integrierten Versorgung der Patienten geht es um      •   Die Fehlversorgung chronisch kranker Menschen im        Assistentin an der Juridischen Fakultät Salzburg
die bestmögliche Kooperation der Gesundheitsversorger.            intramuralen Bereich                                    Wohnrechtsberaterin
Zielsetzung der neuen Primärversorgung:                       Der Weg:                                                    Konsumentenberaterin in der Arbeiterkammer Salzburg
•   Primärversorgung im Sinne der Zielsteuerung und der       •   Advanced Nursing Practice (Masterstudium?) – die neue   5 Jahre Landtagsabgeordnete und Klubvorsitzende
    Umsetzung im Primärversorgungsgesetz                          „Gemeindeschwester“?                                    14 Jahre Mitglied der Salzburger Landesregierung
                                                                                                                          davon 9 Jahre Landeshauptfrau
•   Sicherstellung der medizinischen Versorgung in länd-      •   Das Potential der Kernkompetenzen
                                                                                                                          Gesundheitspolitik, Frauenpolitik
    lichen Regionen                                           •   Kompetenzerweiterung im GuKG                            Zur Zeit Leiterin des Direktionsreferats Gesundheitsberufe
•   Verlagerung vom Spital in den niedergelassenen Bereich    •   Verankerung im ASVG                                     und Registrierung
•   Integrative Versorgung und Interprofessionalität in den   •   Klärung der Zuständigkeit:                              Qualifikation
    Primärversorgungs-Netzwerken                                                                                          Studium der Rechtswissenschaften
                                                              •   Abrechnung mit Sozialversicherung oder
•   System der „Gemeindeschwester“ als Teil der Lösung                                                                    Berufliche Schwerpunkte
                                                              •   Länderfinanzierung                                      Verfassungsrecht
Ausgehend von den enormen Herausforderungen, vor denen
                                                              Die Vision:                                                 Moderne Verwaltung
unser Gesundheitssystem steht, möchte ich anknüpfend
                                                              flächendeckende Grundversorgung im präventiven und ku-      Gesundheitswesen
am Grundgedanken der Primärversorgungseinrichtungen
                                                              rativen Bereich der Gesundheitsversorgung
die Chancen für eine niederschwellige Versorgung durch
die Aufwertung des Pflegeberufes zeigen. Damit können
zwei brennden Probleme gelöst werden:

Donnerstag, 30. November 2017                                                                                                                                                                         8
motto: Selbst:Bewusste Pflege                                                                                                                                                      17
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                Brigitte Neumüller
                Die Gratwanderung zwischen Selbstpflege - (Selbst-)bewusster Pflege. Welchen Beitrag kann
                die Führungskraft zur selbstbewussten Pflege leisten?

Vor dem Hintergrund hoher Fluktuationszahlen, Kranken-        Der Mitarbeiterführung kommt vor dem Hintergrund be-           Frau Mag. Brigitte Neumüller
stände, geringerer Verweildauer im Pflegeberuf verbunden      sondere Bedeutung zu. Als Strategie empfiehlt sich die
                                                                                                                             Hilfswerk NÖ. Seit 2015 leitet sie den Geschäftsbereich
mit steigendem Pflegekräftemangel kommt der Mitarbei-         ganzheitliche Betrachtungsweise der Beziehung Mensch           Hilfe und Pflege Daheim. Sie ist Diplomierte Gesundheits-
terführung in der Pflege besondere Bedeutung zu.              – Arbeit – Gesundheit – Krankheit. Das Konzept könnte          und Krankenschwester, Stationsleitung ÖVQ zertif. Quali-
                                                              „Work-Life-Balance“ heißen. Sich seiner selbst bewusst zu      tätsmanagerin im Gesundheitswesen und hat ein Studium
Herausforderungen der Pflege sind zum einen die Perso-                                                                       in Gesundheitswissenschaften und Gesundheitsmanage-
                                                              sein, sich selbst zu pflegen und andererseits Pflege bewusst
nalsituation und zum anderen die steigende Anzahl von                                                                        ment. Sie verfügt über eine langjährige Erfahrung im stati-
                                                              und kompetent für andere Menschen zu leisten ist eine          onären Bereich als Diplomierte Gesundheits- und Kranken-
pflegebedürftigen Menschen. Wie aus einer Studie des
                                                              Gradwanderung. Selbstpflege ist nicht nur ein Pflegemo-        schwester und hat 15 Jahre Erfahrung als Führungskraft.
Beratungsunternehmens McKinsey hervorgeht wird sich
                                                              dell – Selbstpflege ist essentiell um gute Pflege leisten zu   Seit 2002 beschäftigte sie sich mit dem Image der Berufs-
der Anteil der über 75-Jährigen bis 2025 auf 10,5% der Be-                                                                   gruppe und hat zu dem Thema Selbst- und Fremdbild in
                                                              können. Die Führungskraft kann einen wesentlichen Beitrag
völkerung erhöhen.                                                                                                           der Pflege im Jahr 2002 in den Bundesländern eine reprä-
                                                              zur selbstbewussten Pflege durch das Aufzeigen und be-         sentative Studie mit der Johannes Kepler-Universität Linz,
Angesichts der immer älter werdenden Bevölkerung und          wusst machen der Selbstpflege, das Stärken und Fördern der     Prof. Dr. Zapotozky, durchgeführt. Mitglied im OEGKV.
deren erhöhten Pflegebedarfs fehlen bis 2020 in Österreich    Fachkompetenzen sowie das Aufzeigen des erfolgreichen
rund 13.000 Personen in der Langzeitpflege. Laut Fachgrup-    Weges der Pflege von Inkrafttreten des neuen Gesundheits-
penvereinigung für Gesundheits- und Sozialberufe sind das     und Krankenpflegegesetztes 1997 bis hin zur Novelle des
im stationären Bereich rund 6.600 und in der mobilen Pflege   Gesetzes 2016, leisten. Das Selbstbewusstsein hat mehre-
und Betreuung 6.400 Personen.                                 re Bedeutungsebenen. Es gibt ein Selbstbewusstsein des
In einer Umfrage im Jahr 2016 bei 1.577 Pflegeführungskräf-   Individuums aber auch ein kollektives Gruppenselbstbe-
ten zeigt die Fachgruppenvereinigung zudem auf, dass die      wusstsein. Das berufsständische Bewusstsein der Pflege
Führungskräfte an ihre Belastungsgrenzen stoßen. Als Ur-      ist neben der Professionalität der wichtigste Faktor um den
sache geben die Befragten ökonomische Zwänge, zu wenig        Wandel und die Gestaltungsspielräume aktiv mitgestalten
Personal und laufende Veränderungsprozesse an. Diese Fak-     zu können und um gesellschaftspolitisch gehört zu werden.
ten verlangen gesellschaftspolitische und unternehmens-       Die Zukunft der Pflege gestaltet somit jede einzelne Pflege-
spezifische Handlungen. Dazu braucht es Überparteilichkeit    kraft mit, entscheiden wird sie sich in der Gemeinsamkeit
und vor allem Zusammenspiel zwischen Betroffenen und          der Pflege.
Experten aus der Pflege und Politik.

Donnerstag, 30. November 2017                                                                                                                                                                            9
motto: Selbst:Bewusste Pflege                                                                                                                                                     17
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                 Andrea Klein-Dezlhofer
                 BewohnerInnenrechte & BewohnerInnenservice: Partner selbstbewusster Pflege?

               Seit 2006 besteht laut Wiener Wohn- und          Absicht in eine Alltagsroutine kippen kann. Baden am Ba-      Frau Andrea Klein-Dezlhofer
Pflegeheimgesetz für alle Wohn-und Pflegeheime, in denen        detag, Abendessen um 16 Uhr, Intimpflege vor den Augen
                                                                                                                              Andrea Klein-Dezlhofer, DSA, geb. 2.9.1961 in Salzburg
mehr als 50 BewohnerInnen leben, die Verpflichtung, ein         des Nachbarn, Inkontinenzprodukte statt Toilettentraining.    Ausbildung zur diplomierten Sozialarbeiterin an der Bun-
BewohnerInnenservice einzurichten.                                                                                            desakademie für Sozialarbeit Wien, Abschluss 1984 Aus-
                                                                Zusätzlich zur Ressourcenthematik sind MitarbeiterInnen
                                                                                                                              bildung zur zertifizierten Mediatorin am Institut ARGE
Man stellt sich die Frage ob zur Realisierung der Bewohne-      oft in sehr komplexen Lebenssituationen der BewohnerIn-       Bildungsmanagement Wien, Sigmund-Freud-Universität
rInnenrechte wirklich die Etablierung eines BewohnerIn-         nen verhaftet. Situationen in denen die Balance zwischen      Wien Seit 1/2012 Beauftragte des BewohnerInnenservice
nenservice nötig ist? Hat der Gesetzgeber nicht ausreichend     Selbstbestimmung und Selbstgefährdung gefunden werden         für 12 Pflegewohnhäuser der Caritas Wien, Fachstelle Qua-
                                                                                                                              lität und Innovation
Vertrauen, dass MitarbeiterInnen und Führungskräfte die         muss. Soll dann das BewohnerInnenservice Unterstützung
BewohnerInnenrechte wahrnehmen und die entsprechen-             leisten und schwierige Entscheidungsprozesse moderieren
den Rahmenbedingungen schaffen? Unterstützt das Be-             und begleiten?
wohnerInnenservice die MitarbeiterInnen oder wird nur
                                                                Das Geheimnis einer geglückten Partnerschaft zwischen
kontrolliert, ob alle Rechte sichergestellt sind? Hat das Be-
                                                                Pflege und BewohnerInnenservice liegt in der gelungenen
wohnerInnenservice Entscheidungskompetenzen oder muss
                                                                Kooperation, deren Grundlage das gemeinsame Verständ-
es sich auf Empfehlungen und gutgemeinte Ratschläge
                                                                nis von einem guten Leben für die BewohnerInnen ist. Im
beschränken? Ist es tatsächlich ein Vorteil, wenn jemand
                                                                gemeinsamen Fokus zwischen Pflege und BewohnerIn-
mit distanziertem Blick und ohne weisungsgebunden zu
                                                                nenservice stehen immer die BewohnerInnen mit ihren
sein die BewohnerInnenrechte betrachtet?
                                                                Anliegen, Bedürfnissen und Rechten.
Es gäbe noch viele Fragen, einige sind leicht, andere schwer
                                                                Die „Selbstbewusste Pflege“ wird das BewohnerInnenser-
und manche gar nicht zu beantworten.
                                                                vice als Ressource und Chance erleben um ihren Auftrag
Fest steht, dass die Sicherstellung der BewohnerInnenrechte     - die Sicherstellung der BewohnerInnenrechte - zu erfüllen.
eine der größten Herausforderungen für die MitarbeiterIn-
                                                                Dieses Verständnis wird dem BewohnerInnenservice den
nen und das Management in den Heimen ist. Wir alle wissen,
                                                                Drahtseilakt zwischen Beobachten und Bewerten, Beraten
dass durch Personalmangel, Zeitnot oder wirtschaftlichen
                                                                und Begleiten erleichtern.
Druck ein Ausnahmezustand entstehen kann, der ohne

Donnerstag, 30. November 2017                                                                                                                                                                       10
motto: Selbst:Bewusste Pflege                                                                                                                                                   17
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                Roland Nagel
                Was macht die Pflege aus der GuKG-Reform? Hoffnungen versus Ängste

                 Wie gestaltet sich die Aktualisierung und    Pflegefachkräften, die mit der Akademisierung der Pflege     Mag. Roland Nagel MBA
Modernisierung des Berufsbildes? Sind die inhaltlichen Än-    mit spätestens 2024 auf ein anderes Fundament gestellt
                                                                                                                           Hilfswerk Österreich; Ist Diplomierter Gesundheits- und
derungen in der Praxis des Pflegealltags angekommen (z.B.     werden. Die Herausforderungen, die unter anderem aus         Krankenpfleger und studierter Politikwissenschaftler und
Weiterverordnung von Medizinprodukten oder die neuen          der demografischen Entwicklung und der damit verbunde-       vervollständigte seine Ausbildung nach dem Pflegema-
Kompetenzen medizinischer Diagnostik und Therapie, …)         nen Anzahl an multimorbiden und hochaltrigen Menschen        nagementstudium mit dem Abschluss des Master of Busi-
                                                                                                                           ness Administration in Sozialmanagement und Leadership.
Zahlreiche Fragen stellen sich im Zuge der Beleuchtung der    resultieren, werden alle Anstrengungen und ein tatsächlich
                                                                                                                           Nachdem Diplom konnte Nagel sowohl Erfahrungen im
oftmals vorhandenen Lücke zwischen Theorie und Praxis.        lebendiges, multidisziplinäres Arbeiten für den Kunden im    Krankenhaussektor, wie in der Langzeitpflege sammeln.
Nach gut einem Jahr nach dem Inkrafttreten des Gesund-        Gesundheitswesen bedürfen.                                   Nagel war in mehreren Leitungsfunktionen bis zuletzt in
heits- und Krankenpflegegesetzes 2016 ist es nun Zeit,                                                                     der Geriatrie tätig und kann neben Erfahrungen als Vor-
                                                                                                                           tragender in Bildungseinrichtungen auf viele Jahre im Ge-
einen kritischen Blick auf die praktische Umsetzung in den
                                                                                                                           sundheitswesen verweisen.
verschiedenen Pflegesettings zu werfen. Dabei gilt es auch    Auch dem festgeschriebenen präventiven Ansatz muss in
das „verbesserte Standing“ der Pflege im interdisziplinären   Zukunft mehr Platz geboten werden, um die Menschen
Miteinander des Gesundheitswesens zu beleuchten. Hoff-        länger gesund zu halten. Im GuKG 2016 findet sich unter
nungen versus Ängste im Kontext mit dem neu geschaffe-        den pflegerischen Kernkompetenzen diese Thematik wieder.
nen Beruf der Pflegefachassistenz sowohl im Krankenhaus       Die Förderung der Gesundheitskompetenz breiter Massen
wie in der Langzeitpflege sind zu reflektieren.               ist auch Auftrag zur Bewusstseinsbildung, die Pflegefach-
                                                              kräfte an ihrem Platz verstärkt ausbauen sollten. Auch die
                                                              professionelle Gesundheitsberatung und ein rascher und
Spannend erscheint auch die Diskussion der neuen Zusam-       passender Informationstransfer zwischen den Professionen
mensetzung der drei Berufsgruppen in der Pflege. Welchen      sind Ecksteine einer gelungenen Dienstleistung im Zusam-
Einfluss wird die PFA im Akutbereich spielen, wenn mit        menhang mit den Kompetenzen im multiprofessionellen
01.01.2025 die Berufsausübung für PA in Krankenanstal-        Versorgungsteam. Es gilt den Rahmen den das Berufsrecht
ten nur für Personen möglich ist, die bis zum 31.12.2024      bietet adäquat auszuschöpfen und somit die Position der
die Ausbildung zur PA absolviert haben? Angesichts der        Pflege selbst zu stärken und eine lebensnahe, optima-
Tatsache, dass gegenwärtig ca. 8000 DGKP über 55 Jah-         le Dienstleistung am Kunden in jedem Pflegesetting zu
re alt sind, besteht in jedem Pflegesetting ein Bedarf an     gewährleisten.

Donnerstag, 30. November 2017                                                                                                                                                                    11
motto: Selbst:Bewusste Pflege                                                                                                                                                                     17
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                   Franz Mannsberger
                   GuKG-Novelle 2016 – Chancen und Risiken der Umsetzung in einem Akutkrankenhaus

Im Sommer 2016 wurde das Bundesgesetz über Gesundheits- und            ist eine ideale Mischung aus Berufsgruppen und Fähigkeiten zur          Herr Franz Mannsberger MBA
Krankenpflegeberufe novelliert. Dabei wurden das Berufsbild und        Erfüllung des beauftragten Leistungsportfolios.
                                                                                                                                               Pflegedirektor am LKH Universitätskliniken Innsbruck seit
der Kompetenzbereich des gehobenen Dienstes für Gesundheits-           Unterschiedliche Leistungen in der Pflege werden in Zukunft von un-     2012, davor 3 Jahre in Stellvertretender Position Pflege-
und Krankenpflege neugestaltet und neue Spezialisierungen ein-         terschiedlich qualifizierten MitarbeiterInnen in der Pflege erbracht!   direktor. Studien an der WU Wien zum Akademischen
geführt. Das Berufsbild der Pflegehilfe bleibt als Pflegeassistenz     Eine Befragung in Tirol bei Stationsleitungen ergibt das sich aller-    Krankenhausmanager, Master of Business Administration
                                                                                                                                               – MBA sowie zum Diplomierten Krankenhausbetriebswirt.
bestehen und als weiterer PAB wurde die Pflegefachassistenz            dings mehrheitlich keine Änderung der Personalzusammensetzung
eingeführt.                                                            auf ihren jeweiligen Stationen vorstellen können!
Gehobener Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege                    Es zeigt sich das großer Fortbildungsbedarf was die Kenntnis der
Keine speziellen Grundausbildungen mehr (1.1.2018)  Gerneralis-       Berufskompetenzen betrifft besteht!
tische Grundausbildung. Lt. Berufsbild keine „Vorbehaltsbereiche“      Berufsgruppen Mix  neu denken
mehr für KJP und PGuKP (alle Altersstufen, alle Settings) und trotz-   • Bei jeder (Nach-)Besetzung
dem verpflichtende Spezialisierung innerhalb von 5 Jahren              • Bezogen auf den Bereich / die Abteilung
Pflegeassistenzberufe – beide gleiches Berufsbild                      • Aufgabenverteilung / Abläufe im Regelbetrieb
• DGKP Anordnungsverantwortung der DGKP für beide PAB                  Berufsgruppen Mix  zu bedenken
• Keine Weiterdelegation durch die PFA an die PA vorgesehen            • Versorgungssicherheit 24h / 7 Tage pro Woche
• PA – Durchführung unter Aufsicht nach Anordnung wie                  • Die höher qualifizierte Berufsgruppe kann die niedriger qualifi-
     bisher bei der Pflegehilfe                                            zierte Berufsgruppe ersetzen aber nicht umgekehrt
• PFA – eigenverantwortliche Durchführung nach (Beurtei-               • Was sich auf dem Papier ausgeht, geht sich in der Praxis nicht
     lung der Patientensituation und Fähigkeiten der PFA) und An-          immer aus
     ordnung durch die DGKP                                            Prämissen / Entscheidungen der tirol kliniken bei der
Berufsgruppen – Mix und Personalplanung – Grade and Skill              Personalplanung
Mix:                                                                   • Änderungen im Berufsgruppen-Mix  nicht additiv sondern
Grade Mix beschreibt die unterschiedlichen Aus- und Zusatzausbil-          ersetzend
dungen der MitarbeiterInnen. Skill Mix beschreibt die unterschied-     • Nur 2 Pflegeberufe pro Bereich DGKP – PFA oder DGKP – PA
liche Berufserfahrung und individuellen Fähigkeiten – das Können       • Administrative und hauswirtschaftliche Unterstützungskräf-
– der MitarbeiterInnen. Ziel eines optimalen Grade and Skill Mix           te miteinbeziehen, OrdinationsassistentInnen in den Am-
                                                                            bulanzen / Funktionsbereichen

Donnerstag, 30. November 2017                                                                                                                                                                                        12
motto: Selbst:Bewusste Pflege                                                                                                       17
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                 Markus Mattersberger
                 GuKG-Novelle 2016 – Chancen und Risiken für die stationäre Langzeitpflege

                 Kann die Novelle 2016 des GuKG berufspoli-                   Herr Markus Mattersberger, MMSc MBA
tisch durchaus als wichtiger Schritt für die Gesundheits- und
                                                                              Bundesverband der Alten- und Pflegeheime Österreichs
Krankenpflege gesehen werden, stellt sich die Frage, ob                       “Lebenswelt Heim”.
die mit dem Gesetz angestrebten primären Zielsetzungen                        Ausbildung: 1988 – 1991 Diplomlehrgang zum Gesundheits-
erreicht werden können?                                                       und Krankenpfleger an der Allg. Krankenpflegeschule am
                                                                              A. ö. BKH Lienz Studium: 2005 - 2006 MSc-Universitäts-
Konkret gefragt: was bedeutet die Novelle für den Bereich                     lehrgang für Pflegemanagement an der Donau-Univer-
der stationären Langzeitpflege? In der Zusammenschau mit                      sität Krems; 2008 – 2009 MSc-Universitätslehrgang für
anderen aktuellen Entwicklungen birgt das Gesetz für die                      Management in Einrichtungen des Gesundheitswesens
                                                                              – Fachvertiefung „Gesundheitsmanagement“ an der Do-
Langzeitpflege Chancen, die es zu nutzen gilt, jedoch sind
                                                                              nau-Universität Krems; 2008 - 2009 MBA-Universitätslehr-
auch Herausforderungen und Risiken zu benennen, auf die                       gang für Health Services Management an der Donau-Uni-
hingewiesen werden muss.                                                      versität Krems; Beruflicher Werdegang: 1991 – 2009 A. ö.
                                                                              Bezirkskrankenhaus Lienz 2010 Pflegedienstleiter Haus St.
Im Rahmen des Vortrages werden diese Chancen und Ri-                          Barbara d. Caritas Erzdiözese Wien seit 2011 Niederöster-
siken beleuchtet, die nicht nur berufspolitische, sondern                     reichischer Landesdienst (01 – 07/2011 Pflegedienstleiter
auch gesellschaftspolitische Aspekte in sich tragen und zur                   NÖ Landespflegeheim Stockerau - 2011 – 2016 Direktor
                                                                              und Pflegedienstleiter, iwF Direktor NÖ Landespflegeheim
Diskussion gestellt werden.
                                                                              Hollabrunn - seit 01/2017 Projektleitung „Generationen-
                                                                              Campus Korneuburg“) seit 05/2014 Präsident des Bundes-
                                                                              verbandes der Alten- und Pflegeheime Österreichs „Le-
                                                                              benswelt Heim“ - 09/2015 – 03/2016 Interim. Präsident der
                                                                              E.D.E. – European Association for Directors and Providers of
                                                                              Long-Term Care Services for Elderly - seit 03/2016 Vizeprä-
                                                                              sident der E.D.E. – European Association for Directors and
                                                                              Providers of Long-Term Care Services for the Elderly

Donnerstag, 30. November 2017                                                                                                                         13
motto: Selbst:Bewusste Pflege                                                                                                                                                         17
                                                                                                                                                             30.11. und 1.12.2017 | austria center vienna

                Christine Bretbacher
                GuKG-Novelle 2016 – Chancen und Risiken in der mobilen Pflege

                Die GuKG-Novelle eröffnet durch neue Ge-       Die Übernahme der Gesamtverantwortung für den Pfle-              Frau Mag. Christine Bretbacher
sundheitsberufe ein breiteres Berufsfeld in unterschied-       geprozess als pflegerische Kernkompetenz stellt eine be-
                                                                                                                                Österreichisches     Rotes      Kreuz,     Landesverband
lichen Bildungsniveaus, nunmehr mit Anschluss an das           sondere Chance für die künftige Rolle und das Aufgaben-          OÖ. Seit 2008 Gesundheits- und Soziale Dienste,
Bildungssystem. Für die mobile Pflege bedeutet das neue        feld der Pflege als gleichwertiger Partner zur Medizin und       Bezirkspflegedienstleiterin,   seit    2016     Stabsstelle
Herausforderungen für Pflegepersonen, die in den mobilen       anderen Gesundheitsberufen in interdisziplinären Teams           Qualitätssicherung    und     Dienstleistungsentwicklung.
                                                                                                                                DGKP mit 15-jähriger Berufserfahrung im Krankenhaus.
Diensten alleine bei KlientInnen arbeiten und bei pflegeri-    im niedergelassenen Bereich dar. Allerdings wird der Weg
                                                                                                                                Sachverständige für Gesundheits- und Krankenpflege,
schen Entscheidungen auf sich gestellt sind. Führungskräfte    dorthin ein langer und ein breiter. Was bedeutet der Be-         Trainerin in der Erwachsenenbildung Schwerpunkt
sind durch einen neuen Grade-Mix mit organisatorischen         griff Gesamtverantwortung im fachlichen bzw. gesetzlichen        Arbeitsorganisation,    Pflegeprozess,     Pflegesysteme.
und kulturellen Anforderungen konfrontiert.                    Kontext mit dem Pflegeprozess? Welche personellen und            Studium Gesundheits- und Sozialmanagement an der HFH,
                                                                                                                                Gesundheitswissenschaften an der UMIT mit Schwerpunkt
                                                               organisatorischen Anforderungen – speziell an die Einsatz-
Wesentlicher Bestandteil der Gesetzesnovelle ist die Ablö-                                                                      Personalmanagement. Doktorandin an der UMIT im Institut
                                                               planung sind damit verbunden? Zeigen sich Auswirkungen           für Management und Ökonomie im Gesundheitswesen,
sung der Tätigkeitsbereiche durch Kompetenzen, allen voran
                                                               auf die Wirtschaftlichkeit der Pflege? Alle diese Aspekte gilt   Department Public Health, Versorgungsforschung und
die pflegerische Kernkompetenz. Der vormals eigenverant-
                                                               es zu durchleuchten.                                             HTA.
wortliche Bereich im Sinne fachlicher Weisungsfreiheit als
unverzichtbare Pflicht verlangt diplomierten Pflegepersonen    Mut zu Veränderung auf allen Ebenen in der Einrichtung zu
mehr als bisher ab, pflegerische Entscheidungen eigen-         zeigen und rechtzeitig neue Wege zu beschreiten sind Vor-
ständig - und nicht mehr primär unter dem Schutzmantel         aussetzung für Klarheit in der pflegerischen Verantwortung.
ärztlicher Verantwortung - zu treffen. Dies wird sich in der   Der pflege- und betreuungsbedürftige Mensch in seinem
mobilen Pflege als große Herausforderung erweisen ob der       individuellen Gesundheits- und Krankheitserleben prägt das
jahrzehntelangen Sozialisierung der Pflegepersonen als Mit-    künftige Pflegeverständnis in der mobilen Pflege und Be-
verantwortliche bei medizinischer Diagnostik und Therapie.     treuung des OÖ Roten Kreuzes als nachhaltiges, messbares
                                                               Qualitätsziel für eine selbst:bewusstere Pflege.

Donnerstag, 30. November 2017                                                                                                                                                                          14
komplementäre.pflege                                                                                       17
                                                                                             30.11. und 1.12.2017 | austria center vienna

                Michael Ofner
                Regeneration – kann alles heilen?

                  Der Arzt/Therapeut unterstützt, doch hei-    Herr Dr. Michael Ofner
len kann nur der Körper selbst. Nach diesem Credo zielen
                                                               Dr. Dr. Michael Ofner ist wissenschaftlicher Direktor der
die meisten Therapien darauf ab die „Selbstheilungskräfte“     Internationalen Gesellschaft für Regenerationsforschung,
des Körpers zu stärken, wobei nahezu jedes Therapiesystem      klinischer Prüfarzt, und in der Praxis mit Fokus Vorsorge
von sich selbst behauptet dies auch tatsächlich zu tun. Doch   und Regeneration als Sport- und Ernährungsmediziner in
                                                               Europa und Nahost tätig. Nach akademischen Abschlüssen
stimmt das? Beispiel: RegentK, die Regenerationstherapie
                                                               in Medizin (Graz, Harvard, Peking), Sportwissenschaften
nach Khalifa ist vom gleichnamigen Therapeuten in 40 Jah-      (Wien) und Wirtschaft (Zürich) beschäftigt er sich seit über
ren manualtherapeutischer Erfahrung entwickelt worden.         10 Jahren mit den wissenschaftlichen Grundlagen und kli-
Neben tagtäglichen Patienten haben bereits unzählige           nischen Erfolgsraten komplementärmedizinischer Thera-
                                                               piesysteme, um einen Beitrag zu leisten, die tatsächlich
Spitzensportler, wie Roger Federer oder Nikolay Daviden-
                                                               wirksamen Maßnahmen, im Sinne eines echten integra-
ko, davon profitiert. Seit 2008 wird die Therapie wissen-      tiven Ansatzes, für Diagnose und Therapie in der westlich
schaftlich untersucht, wobei erstaunliche funktionelle und     orientierten Gesundheitspraxis salonfähig zu machen. Da-
strukturelle Erfolge im Sinne einer schnellen Regeneration     rüber hinaus ist Ofner seit 15 Jahren als Personaltrainer für
                                                               Triathleten, Menschen mit dem Ziel Gewicht zu verlieren
bestätigt werden konnten. Mit dem Nachweis der Wirksam-
                                                               und als Berater für Unternehmen im betrieblichen Gesund-
keit versuchen nun über 20 Wissenschaftler aus Europa die      heitsmanagement tätig.
Wirkmechanismen dieser Methode näher zu erforschen,
wobei die patho-physiologischen Grundlagen womöglich
allen Therapien gemein ist. Mit Hilfe unspezifischer Bin-
degewebsmanipulation und spezifischer neurovegetativer
Steuerung könnte die Vorbedingung zu einer vollständigen
Geweberegeneration geschaffen werden.

Donnerstag, 30. November 2017                                                                                                          15
komplementäre.pflege                                                                                                                                                              17
                                                                                                                                                                     30.11. und 1.12.2017 | austria center vienna

                 Evelyn Deutsch-Grasl
                 Der hohe Stellenwert aromapflegerischer Interventionen im Rahmen der Prophylaxe

                  Die Ansätze der Aromapflege sind vielfältig:   mit Problemen bei der Nahrungsaufnahme, wodurch es zu                  Evelyn Deutsch-Grasl
Angefangen von der Steigerung des Wohlbefindens, über die        Mangelernährung und Dehydration kommen kann, einher
                                                                                                                                        Ist gelernte Drogistin, diplomierte Gesundheits- und Kran-
Anregung der Selbstheilungskräfte, die Gesundheitserhal-         (vgl. Gottschalck, 2007, S.150). Sprechen und lachen, sich             kenschwester, akademische Expertin für komplementäre
tung bis hin zur Verbesserung der physiologischen Hautfunk-      einfach zu unterhalten alles tägliche Aktivitäten was für              Gesundheitspflege, geprüfte Aromatologin und ausgebil-
tionen. Besonders wertvoll ist der unterstützende Einsatz        Nichtbetroffene ein Selbstverständnis ist, ist nur unter star-         dete Heilkräuterfachfrau. Sie ist Gründerin und Leiterin
                                                                                                                                        der Aromapflege Gesundheitsschule in Wien und Tirol, ist
aromapflegerischer Interventionen im Rahmen prophylak-           ken Schmerzen eingeschränkt, wenn überhaupt möglich.
                                                                                                                                        Autorin des „Aromapflege Handbuch“ und stellvertretende
tischen Handelns. Der Begriff Prophylaxe kann als Verhü-                                                                                Vorsitzende der ÖGwA. Seit 2008 ist Ihre Aromapflege-Pro-
                                                                 Dieser Komplikation rechtzeitig und effektiv vorzubeu-
tung von Krankheit oder als –Vorbeugung übersetzt werden                                                                                duktserie „Evelyn Deutsch“ auf dem Markt, die es Pflege-
                                                                 gen, bedeutet für die Betroffenen ein Stück Lebensqua-
und findet sich in den pflegerischen Kernkompetenzen.                                                                                   einrichtungen ermöglicht die Aromapflege einfach, sicher
                                                                 lität, in der ohnedies schweren, sehr belastenden Zeit.                und kosteneffizient einsetzen zu können.
Ätherische Öle bedienen sich im Rahmen der Aromapflege,
                                                                 Beim Vortrag hören Sie unter anderem, wie wertvoll
zweier Wege um ihre Wirkungen im menschlichen
                                                                 aromapflegerische Maßnahmen für den Erhalt der Mund-
Organismus entfalten zu können. Auf der einen Seite
                                                                 gesundheit bei laufender Chemotherapie sein können.
wirken sie, auf die Haut oder Schleimhaut aufgebracht,
                                                                 Die Aromapflege bietet uns im Alltag die Chance im Rahmen
im physischen Bereich. Andererseits wirken sie, über den
                                                                 der pflegerischen Kernkompetenzen sich aktiv und kreativ
Geruchssinn aufgenommen, auf das Vegetativum und das
                                                                 einzubringen. Die daraus erzielten Erfolgserlebnisse sind für
zentrale Nervensystem, also im psychischen Bereich (vgl.
                                                                 uns in der Pflege enorm wichtig, um immer wieder die Sinn-
Werner, Braunschweig, 2014, S. 25). Wir haben somit eine
                                                                 haftigkeit und den hohen Stellenwert der Pflegehandlungen
sehr breite Palette an Möglichkeiten zur Verfügung um im
                                                                 zu erkennen. Es ist an der Zeit, dass wir die Gesundheitser-
Rahmen der Gesundheitserhaltung- und Förderung tätig
                                                                 haltung als eine der Kernkompetenzen im Pflegebereich in
zu werden.
                                                                 den Vordergrund stellen! Die Gesundheitserhaltung ist eine
Als Beispiel für die Sinnhaftigkeit einer unterstützenden,       der Hauptanliegen der Aromapflege.
aromapflegerischen Prophylaxe sei eine der sehr häufig auf-
                                                                 Literaturverzeichnis:
tretenden Begleiterscheinungen von Chemotherapeutika,
die Mukositis aufgezeigt. Das Ausmaß dieser Komplikation            Gottschalck, T. (2007): Mundhygiene und spezielle Mundpflege. 1.
ist für Nichtbetroffene kaum vorstellbar. Neben massiven            Auflage. Bern: Verlag Hans Huber.
                                                                    Werner, M., von Braunschweig, R. (2014): Praxis Aromatherapie. 4.
Schmerzen und Blutungen der Mundschleimhaut, geht diese             überarbeitete Auflage. Stuttgart: Haug Verlag.

Donnerstag, 30. November 2017                                                                                                                                                                                  16
komplementäre.pflege                                                                                                                                                    17
                                                                                                                                                         30.11. und 1.12.2017 | austria center vienna

                Ulrike Fabian-Riedler
                CranioSacral Therapie – Einsatz in Pflege und Prävention

                 Bindegewebe bzw. Faszie reagieren auf       Upledger CranioSacral Therapie fördert die Regulation, Re-     Frau Dra.med.univ. Ulrike Fabian-Riedler
emotionale und physische Belastungen mit Kontraktion.        organisation des Körpers und damit auch die Rehabilitation.
                                                                                                                            Ärztin für Allgemeinmedizin, Lehrende am Upledger Insti-
Dies wird von geschulten BehandlerInnen als erhöhter Tonus   Sie wird in vielen Bereichen des Gesundheitssystems er-        tut Österreich – UIÖ, lebt und arbeitet in Graz.
im Faszien- und im CranioSacralen System wahrgenommen        folgreich eingesetzt: z.B. in der Physiotherapie, Logopädie,   Ich studierte an der KF Uni Graz und interessierte mich
und mittels geeigneter Techniken ausgeglichen.               Ergotherapie. Einen wertvollen Beitrag leistet sie in der      schon während des Studiums für komplementäre Metho-
                                                             Gesundheitsvorsorge (z.B. in der Prävention von Erschöp-       den. Nach meinem Turnus begann ich 1995 meine Ausbil-
Vor 100 Jahren begannen Andrew T. Still (1828–1917) und                                                                     dung in CranioSacral Therapie am UIÖ (Zertifikation 2009)
                                                             fungszuständen, Stärkung der Widerstandskräfte - Resilienz)
seine Schüler William G. Sutherland (1873–1954) und John                                                                    und unterrichte die Kurse Upledger CST 1,2 und CMG-Faszi-
                                                             und der Pflege. Gerade dort haben die achtsame Berührung       ale Behandlung des Kausystems am Upledger Institut und
M. Litteljohn (1866–1947) die von Krankheiten ausgelös-
                                                             und die Begleitung von chronisch Kranken, sowie von Men-       CranioSacrale Interventionen in Krems. Seit über 10 Jah-
ten Veränderungen des Bindegewebes zu erforschen. Sie
                                                             schen in Krisen oder am Ende ihres Lebens einen speziellen     ren betreue ich als externe Therapeutin Patienten auf der
erkannten die Bedeutung der Einheit von Körper Seele und                                                                    Wachkomastation und im Hospiz des GGZ Albert Schweit-
                                                             Stellenwert.
Geist (Still prägte den Begriff des „triune man“) und ent-                                                                  zer in Graz.
wickelten das Konzept der Osteopathie (von altgr. ὀστέον,    Das Wiedererlangen von Entspannt - Sein ist Grundlage          Meine Liebe gilt meiner Familie (Ehemann Walter reist
ostéon, „Knochen“ und πάθος, páthos, „Leiden“) - eine        für Wohlbefinden und die Möglichkeit, sein ureigenstes         derzeit durch NZ, Tochter Pia ist mittlerweile ausgezogen,
                                                                                                                            Sohn Michael lebt noch zu Hause und studiert), der Na-
Methode zur individuellen Befundung und Behandlung. John     Potential, Freude, Glück und Vertrauen zu empfinden und
                                                                                                                            tur, meinem Garten, dem Wandern und Reisen, der Kunst
E. Upledger (1932 – 2012) erweiterte das Konzept um die      dieses auch wahrzunehmen.                                      (Theater, darstellende Kunst, zeitgenössischer Tanz) und
Erkenntnis, dass Verletzungsenergie – körperliche als auch                                                                  der Arbeit mit Pferden.
                                                             Der Vortrag gibt einen Einblick in die Methoden der Upledger
emotionale- im Bindegewebe gespeichert werden kann.                                                                         Tugend und Laster: meine Neugierde!
                                                             CranioSacral Therapie und zeigt mögliche Einsatzgebiete
Dadurch verändert sich zuerst die Funktion eines Gewebes                                                                    Praxis-Schwerpunkte: psychosomatische Erkrankungen,
                                                             im Vorsorge- und im Pflegebereich auf.
oder Organs, später kann das Organ selbst erkranken oder                                                                    Burn out, chronische Schmerzpatienten, Menschen in Le-
                                                                                                                            benskrisen, Probleme des Kauorgans (Kiefergelenk, Kie-
sogar zugrunde gehen.
                                                                                                                            ferorthopädie), Wachkomapatienten.

Donnerstag, 30. November 2017                                                                                                                                                                      17
komplementäre.pflege                                                                                                                                                    17
                                                                                                                                                          30.11. und 1.12.2017 | austria center vienna

                                  Michaela Löschnigg-Tausz und Sabine Namor-Ranegger
                                  Keine Zeit für Basale Stimulation!?

                                   Woran liegt es, dass Ba-    Frau Michaela Löschnigg-Tausz                                Frau Sabine Namor-Ranegger
sale Stimulation® in aller Munde ist, aber doch nicht - nur
                                                               Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin                Diplomierte Gesundheits- Kinderkrankenpflegerin
wenn Zeit ist - in der Praxis umgesetzt wird? Besteht Basale
                                                               Praxisbegleiterin für Basale Stimulation® in der Pflege      Praxisbegleiterin für Basale Stimulation® in der Pflege
Stimulation® nur aus körperwahrnehmenden Angeboten
                                                               Diplomierung 1990, Zusatzausbildung in Anaesthesie- und      Seit meiner Diplomierung (1996) arbeite ich mit Menschen
oder steckt viel mehr dahinter? Warum wird / kann die          Intensivpflege 2000 – kennenlernen des Konzeptes Basale      mit besonderen Bedürfnissen in der Langzeitpflege. Basa-
Theorie nicht in der Praxis gelebt bzw. umgesetzt werden?      Stimulation®; seit 6 Jahren im Wachkomadepartment der        le Stimulation® begleitet mich seit diesem Zeitpunkt. Seit
Was braucht es um es in der Praxis umsetzten zu können?        Albert Schweitzer Klinik der Geriatrischen Gesundheitszen-   5 Jahren integriere ich Basale Stimulation® in der Pflege in
                                                               tren der Stadt Graz tätig, Implementierung des Konzeptes     kleinen Schritten in meinen Arbeitsbereich – Berufsgrup-
In unserem Vortrag stellen wir Möglichkeiten vor, wie wir
                                                               in kleinen Schritten durch Praxisbegleitung.                 pen übergreifend.
den „Kleinen Basalen Weg“ in unseren Einrichtungen gehen.

Donnerstag, 30. November 2017                                                                                                                                                                       18
komplementäre.pflege                                                                                                                                                     17
                                                                                                                                                         30.11. und 1.12.2017 | austria center vienna

               Stefan Knobel
               Gefangen zwischen gesund und krank – Ein Ausbruchsversuch in Richtung
               „kompetenzorientierte Pflege“

                                                          Begriff dafür ist «Pathogenese». In den letzten 100 Jahren       dass der gepflegte Mensch die Aktivitäten selbst steuern und
                                                          hat diese Wissenschaft enorme Fortschritte zum Wohle der         nachvollziehen kann, dann ist das ein Beitrag in Richtung
                                                          Menschen gemacht. Der pathogenetische Zugang deckt aber          mehr Möglichkeiten. Dann ist Pflege ein Teil der Lösung.
                                                          nur einen Teil des menschlichen Gesundheitsprozesses ab.         Gelingt es nicht, wird Pflege zu einem Teil der Behinderung.
                                                          Ivan Illic meinte dazu in den 1970iger Jahren: Das medizi-
                                                                                                                           Beides ist wichtig. Für die Pflege gibt es nicht die Wahl
                                                          nische System hat etwa 10 % Einfluss auf die Gesundheit
                                                                                                                           zwischen Ontogenese oder Pathogenese. Im Gegenteil.
                                                          der Bevölkerung – aber 100 % Bestimmungsmacht. Der
                                                                                                                           Pflegende müssen wie bisher viel über die Krankheits-
                                                          ergänzende Gegenpol zur Pathogenese ist die Ontogenese.
                                                                                                                           entwicklung und -behandlung wissen und in diesem Feld
                                                          Das ist der griechische Name für die «Lehre der Individual-
                                                                                                                           die notwendigen Kompetenzen aufbauen. Die zentralen
                                                          entwicklung». Wenn die Pathogenese und die Ontogenese
                                                                                                                           Aspekte der Pflege – nämlich die Unterstützung der Men-
                                                          als eigenständige Wissenschaften nebeneinanderstehen,
                                                                                                                           schen in ihren alltäglichen Aktivitäten erhalten aber unter
                                                          kann Gesundheit neu gedacht werden.
                                                                                                                           der Perspektive der Ontogenese einen anderen Stellenwert.
                                                          Pflege neu denken. Es ist also an der Zeit, dass der Pfle-       Die «Produkte» der Pflege sind mehr individuelle Selbst-
                                                          geberuf sich nebst der Pathogenese auch dem Studium              ständigkeit und Lebensqualität. Professionelle Pflege wird
                                                          der Ontogenese zuwendet. Dieser Ansatz ist nicht neu. In         dadurch zu einem Schlüsselfaktor, um die gesellschaftlichen
                                                          den letzten 30 Jahren haben sich in der Praxis verschiede-       Herausforderungen rund um die Gesundheitsversorgung der
                                                          ne Herangehensweisen etabliert, welche die Ontogenese            Bevölkerung zu meistern.
Pathogenese prägt das Denken. Auch wenn die Pflege
                                                          des Menschen in den Mittelpunkt stellen. Eine davon ist
Ganzheitlichkeit anstrebt und versucht, den Pflegeberuf
                                                          Kinaesthetics. Das Studium der Individualentwicklung an-         Stefan Knobel
nicht nur auf pathophysiologischen Erkenntnissen aufzu-
                                                          hand von Kinaesthetics zeigt: Der grösste Einflussfaktor auf
bauen, ist es noch immer so: Das Pathogenese- oder Be-                                                                     Ausbildung: Maschinenmechaniker, Krankenpfleger, Pfle-
                                                          die menschliche (Gesundheits-) Entwicklung ist die Qualität
handlungs-Paradigma bestimmt unser Denken und                                                                              geexperte HöFa II, Kinaesthetics Ausbildner Tätigkeiten:
                                                          seiner alltäglichen Aktivitäten (ATL). Da der zentrale Auftrag   Präsident der Stiftung Lebensqualität, Herausgeber Zeit-
Handeln.
                                                          nach wie vor die individuelle Unterstützung der ATL ist,         schrift LQ, Projektleiter
Pathogenese und Ontogenese. Die Medizin ist per Defi-     kommt der Qualität der Unterstützung beim Waschen, Fort-
nition die Lehre der Vorbeugung, Erkennung und Behand-    bewegen, Ankleiden et cetera eine enorme Bedeutung zu.
lung von Krankheiten und Verletzungen. Der griechische    Wenn es der Pflege gelingt, die Interaktion so zu gestalten,

Donnerstag, 30. November 2017                                                                                                                                                                      19
komplementäre.pflege                                                                                                                    17
                                                                                                                         30.11. und 1.12.2017 | austria center vienna

                Heidi Ploner-Grißmann
                Senso-meditative Gesundheitskompetenz. Ein Impuls zur Verbesserung des Wohlbefindens im
                Sinne von Flourishing. Evaluationsstudie

Mit dem Fokus auf Public Health wurde in einer Seminarrei-   Heidi M. Ploner, BScN, MScN, MSc, MAS, AE,
he, Menschen im Arbeitsprozess, welche multifaktoriellen     PhD i.A.
Belastungen ausgesetzt sind, ein integratives Angebot zur
                                                             Seit über 30 Jahren DGKP, Bachelor- und Masterstudium
Verbesserung des Wohlbefindens im Sinne von Flourishing      Pflegewissenschaft/Pädagogik, Masterstudium Gesund-
zur Verfügung gestellt. Die multisensorisch konzipierten     heitswissenschaften, Masterstudium Palliative Care, Aka-
Seminare basierten auf neurowissenschaftlichen Erkennt-      demische Expertin Komplementäre Gesundheitspflege,
                                                             Studium Medizin (cand. med.), Studium Traditionelle Tibe-
nissen. Methodisch wurden Therapeutic Touch, Körper- und
                                                             tische Medizin, Doktorandin Health Sciences. Seit 1998 im
Atemübungen, Phyto-Aromaöle, Phyto-Essenzen, Klang und       Sozialsprengel Nußdorf-Debant, seit 1999 „Integrative He-
Meditation eingesetzt. Dabei zeigte sich insbesondere das    alth Care – Therapeutic Touch“, seit 1999 Lehrbeauftragte
Potential von Therapeutic Touch.                             für Therapeutic Touch/Donau-Universität Krems.

Donnerstag, 30. November 2017                                                                                                                                     20
praxis.wissenschaft                                                                                                                                                        17
                                                                                                                                                                    30.11. und 1.12.2017 | austria center vienna

                                     Katharina Heimerl und Elisabeth Reitinger
                                     Zwischen Selbstbestimmung und Fürsorglichkeit – relationale Autonomie von
                                     hochbetagten Menschen

Verletzlichkeit ist ein essentieller Teil des Menschseins.          zeigen: Würde im hohen Alter bedeutet für die Betroffenen        Frau Dr.in Katharina Heimerl
Hochbetagte Menschen sind in vielfacher Weise und außer-            „Nur nicht zur Last fallen“ (Pleschberger 2005).
                                                                                                                                     Katharina Heimerl, Studium der Medizin an der Universi-
gewöhnlich vulnerabel, in körperlicher, seelischer, sozialer                                                                         tät Wien und Master of Public Health an der University of
                                                                    Als Einzelne auf sich selbst gestellt sind vulnerable, hochbe-
und spiritueller Hinsicht. Menschen mit Demenz sind – auf-                                                                           California at Berkeley. Seit 1995 wissenschaftliche Mitar-
                                                                    tagte Menschen den mit ihrer Autonomie verbundenen Er-
grund der Stigmatisierung – darüber hinaus auch gesell-                                                                              beiterin an der Fakultät für interdisziplinäre Forschung und
                                                                    fordernissen überwiegend nicht mehr gewachsen. Sie leben         Fortbildung (IFF) an der Universität Klagenfurt, seit 1998
schaftlich vulnerabel (Gröning und Heimerl 2013).
                                                                    Autonomie deshalb „systemisch“, d.h. mit Unterstützung von       am Institut für Palliative Care und OrganisationsEthik. 2006
Es wird weithin angenommen, dass Autonomie ein we-                  Familien, Nachbar*innen, informellen und professionellen         Habilitation (venia legendi in Palliative Care und Organisa-
                                                                                                                                     tionsentwicklung). Seit 2016 Prodekanin der IFF. Arbeits-
sentlicher Aspekt des Menscheins ist, für Menschen mit              Helfer*innen. Jenes Spannungsfeld von Unabhängigkeit und
                                                                                                                                     schwerpunkt: Partizipative Forschung in Palliative und De-
Demenz ebenso, wie für alle anderen. Autonomie und                  Abhängigkeit, von Freisein und Gebundensein, in dem wir          mentia Care.
Selbstbestimmtheit spielen gesellschaftlich gegenwärtig             insbesondere in Zeiten des Altseins und der Demenz leben,
eine besondere Rolle. Ihre Überbetonung übersieht dabei             lässt sich treffender Weise als „relationale Autonomie“ be-      Frau Dr.in Elisabeth Reitinger
die wechselseitige Abhängigkeit von Menschen. Der Kla-              zeichnen (Reitinger, Heller 2010, 741-742).
genfurter Philosoph Peter Heintel (2005) spricht in dem                                                                              Assoziierte Professorin, Dr.in, Habilitation in Palliative Care
                                                                    Care im Sinne von Sorgekultur ist gelebte relationale Au-        und Organisationsforschung, stv. Leitung des Instituts für
Zusammenhang von der „Autonomiezumutung“ unserer                                                                                     Palliative Care und OrganisationsEthik, Fakultät für Inter-
                                                                    tonomie. Die Sorge um hochbetagte Menschen bewegt
Gesellschaft. Klie und Kruse (2015, 35) konstatieren eine                                                                            disziplinäre Forschung und Fortbildung, Alpen-Adria-Uni-
                                                                    sich im Spannungsfeld zwischen Selbstbestimmung und
„Vereinseitung der Wertedebatte zugunsten von Selbstbe-                                                                              versität Klagenfurt. Arbeitsschwerpunkte: Palliative Care
                                                                    Fürsorglichkeit, nicht nur in den Entscheidungen auf Leben       im Alter, Leben mit Menschen mit Demenz, Ethische Fra-
stimmung“. Die unglaublich hohe Bewertung der Autonomie
                                                                    und Tod sondern auch in der kleinen Ethik des Alltags. (Mora-    gen in der Altenhilfe, Gender in Betreuung und Pflege,
in der Gesellschaft stellt eine Falle dar, in der jedenfalls jene
                                                                    lische) Gefühle spielen eine entscheidende Rolle. Es braucht     qualitative Organisationsforschung.
Menschen sitzen, deren körperliche und geistige Fähigkei-
                                                                    Kommunikationsstrukturen, wie beispielsweise moderierte
ten Autonomie zu leben, abnehmen, Palliativpatient*innen
                                                                    Ethikbesprechungen, in denen das tägliche Handeln der
ebenso, wie Menschen mit Demenz. Forschungsarbeiten
                                                                    Sorgenden und ihre „moral emotions“ reflektiert werden
                                                                    können.

Donnerstag, 30. November 2017                                                                                                                                                                                 21
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