Jahres-bericht 2018 4 - Wirtschaftsschule Thun

 
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Jahres-bericht 2018 4 - Wirtschaftsschule Thun
DAS MAGAZIN DER WIRTSCHAFTSSCHULE THUN – 02 – SEPTEMBER 2019

EINBLICKE

Jahres-
bericht
2018
                              125 JAHRE                       AUF DEM WEG
                                 WST                           NACH CHINA
                                   4                               22

IN DER BEILAGE
Jahres-bericht 2018 4 - Wirtschaftsschule Thun
INH A LT

           4
           125
           JAHRE
                             7 F1 – Hilfe für alle Fälle
                             8 Bildungswege

           WST              10 Space Odditiy
                            14 Erfolgreicher Schulstart
                            16 Überflieger der WST
                            18 Job Speed Dating
                            19 Doppelsieg im
                            		Detailhandel

         12
                            20 Vier neue Lehrgänge

WIRTSCHAFTS-
     BLÜTEN+

               22
               ROUTE 2
               CHINA

        Jahres-
        bericht
        2018
                  25                      IMPRESSUM
                                           Redaktion
                                     Wirtschaftsschule Thun
                                           Lilly Toriola
                                        Konzept/Kreation
                             brenneisen theiss communications, Basel
                                             Druck
                                   Jost Druck, Hünibach/Thun
Jahres-bericht 2018 4 - Wirtschaftsschule Thun
EDITORIAL

           HERZLICHEN
           DANK

2019                 war für die Wirtschaftsschule Thun ein wahr-
lich besonderes Jahr. Wir haben Ende Juni in der Stockhorn Arena
in Thun mit über 3000 Personen unser 125-Jahr-Jubiläum gefeiert.
Ein Tag voller Emotionen, Lachen und Freude. Ein Tag, dem aber
auch viele Stunden intensiver Arbeit vorausgegangen sind. Unsere
gesamte Verwaltung und Schulleitung, Lehrpersonen, Lernende,
Ehemalige und Pensionierte, Sponsoren und Unterstützer haben
mitgeholfen, das Jubiläum zu einem unvergesslichen Anlass zu
machen. An dieser Stelle möchte ich deshalb allen Beteiligten mei-
nen allerherzlichsten Dank für ihr Engagement für unsere 125-Jahr-
Feier aussprechen. Sie alle haben dazu beigetragen, diesen Tag zu
einem historischen Ereignis in der Geschichte der WST zu machen!
Bei mir persönlich – und sicherlich auch bei vielen von Ihnen –
werden die Eindrücke dieses Tages noch lange nachhallen. Ich
erfreue mich beispielsweise immer wieder an den Bildern, die an
diesem Tag entstanden sind, und die unsere Absolvierenden in
einem sehr wichtigen Moment ihres Lebens festgehalten haben.
Einige der schönsten Aufnahmen finden Sie in dieser Einblicke-
Ausgabe, viele weitere auf unserer Website www.wst.ch.

Ich wünsche Ihnen wunderbares Schwelgen in Erinnerungen und
ein tolles Lesevergnügen mit unserer jüngsten Einblicke-Ausgabe,
die neu auch den Jahresbericht beinhaltet.

Daniel Gobeli
Rektor

                                                                wst EINBLICKE 2-19   3
Jahres-bericht 2018 4 - Wirtschaftsschule Thun
Über 3000
             Personen feiern das
              Jubiläum der WST

                                     Das Jubiläum der Wirtschaftsschule Thun (WST)
                                     wird wohl allen Gästen als einmaliges, sehr emotio-
Die Wirtschaftsschule Thun feierte   nales Erlebnis in Erinnerung bleiben. Bei perfektem
                                     Wetter und rund 34 Grad im Schatten der Tribüne
Ende Juni in der Stockhorn Arena     feierten am Freitag, 28. Juni 2019 über 3000 Gäste
                                     in der Stockhorn Arena in Thun das 125-Jahr-Jubi­
in Thun mit über 3000 Gästen ihr     läum. Die Feierlichkeiten des grössten Bildungsan-
125-Jahr-Jubiläum und die Diplo-     bieters im Berner Oberland wurden von Regierungs­
                                     rätin Christine Häsler eröffnet. «Die WST kann stolz
mierung der Lehrabgängerinnen        sein, in den letzten Jahren so viele Menschen in
und Lehrabgänger sowie Berufs-       eine erfolgreiche berufliche Zukunft begleitet zu
                                     haben», sagte die Berner Erziehungsdirektorin.
maturanden. Die Feier war sowohl     Die Schweizer Berufsleute gehören zu den besten

für die Diplomandinnen und Diplo­    weltweit, betonte die Regierungsrätin in Thun.
                                     Grund dafür sei das einzigartige duale Bildungssys-
manden wie auch für die Gäste        tem: «Es sind Berufsfachschulen und Lehrbetriebe,
                                     die die Stütze der Schweizer Berufsbildung sind.
ein einmaliges Erlebnis.             Sie sorgen dafür, dass junge Menschen die
                                     beste Bildung erhalten und leisten
                                     damit einen ganz wesentlichen
                                     Beitrag dazu, dass die Schweiz
                                     so erfolgreich ist.»

4   EINBLICKE 2-19 wst
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Prüfungsstatistik
                                                      Berufe                              Anzahl  Erfolgsquote
                                                                                  Kandidat/-innen         in %
                                                      Büroassistent/-innen                       8	         88%
                                                      Kaufleute B-Profil                        22	        100%
                                                      Kaufleute E-Profil Thun                  108	         99%
                                                      Kaufleute E-Profil Gstaad                 23	        100%
                                                      Kaufleute BM 1 Wirtschaft                 35	        100%
                                                      Berufsmaturität 2 Typ Wirtschaft          92	        100%
                                                      Berufsmaturität 2 Typ Dienstleistungen    17	        100%
                                                      Detailhandelsassistent/-innen             28	        100%
                                                      Detailhandelsfachleute Thun               77	         99%
                                                      Detailhandelsfachleute Gstaad             12	        100%

DUALE BILDUNG ALS ERFOLGSFAKTOR
Auch Daniel Gobeli, Rektor der Wirtschaftsschule
Thun, betonte, wie wichtig das duale Bildungssystem
der Schweiz ist. Er verwies aber auch darauf hin,
dass für dessen Erfolg das Zusammenspiel vieler
verschiedener Parteien nötig sei. «Es braucht eine
Erziehungsdirektion mit einer klaren Strategie zur
Förderung der Berufsbildung, den Weitblick des
Mittelschul- und Berufsbildungsamtes, den Kauf-
männischen Verband, der vor 125 Jahren die Vision
hatte, auch in Thun junge Menschen auszubilden.
Es braucht Lehrbetriebe, die in junge Menschen
investieren, sowie Berufsfachschulen und Lehrper-
sonen. Es braucht aber auch Eltern, Grosseltern
und andere Unterstützer im direkten Umfeld.» Für
die WST sei es besonders schön, das Jubiläum und
die Diplomfeier in Anwesenheit all dieser verschie-
denen Exponenten feiern zu können, so Gobeli.

                                                               EINE FEIER FÜR ALLE
                                                               Nach dem ersten Teil der Feier konnten sich die über
                                                               3000 Gäste während der Pause in der Stockhorn
                                                               Arena verpflegen und sich dabei die mehr als 30
                                                               Stände der Berufsmaturandinnen und Berufsmatu-
                                                               randen anschauen, die dort ihre Abschlussarbeiten
                                                               präsentierten. Für musikalische Stimmung im
                                                               Umgang des Stadions sorgte der Thuner Musiker
                                                               Bear Beat.

                                                               Der zweite Teil der Feierlichkeiten drehte sich ganz
                                                               um die Diplomierung der 422 Absolventinnen und
                                                               Absolventen aus den Detailhandelsberufen, kauf-
                                                               männischen Berufen und der Berufsmatura. Die 26
                                                               Klassen aus Thun und Gstaad feierten dieses Jahr –
                                                               auch das ein Novum in der Geschichte der WST –
                                                               erstmals alle gemeinsam an einem Abend ihre Diplo­
                                                               mierung.

                                                                                               wst EINBLICKE 2-19   5
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                                                                                                      WST

                                                                                                         Die Geschichte der Wirtschaftsschule Thun 1894 - 2019

                                                                                                                                                                 1

                                                                                       Festschrift «125 Jahre WST –
                                                                                   Die Geschichte der Wirtschafts-
                                                                                           schule Thun 1894–2019»
                                                                                  Als die Wirtschaftsschule 1894 gegrün-
                                                                                  det wird, fahren die wenigen Autos, die
                                                                                     es damals gibt, erst mit eisenbeschla­
                                                                                  genen Holzrädern umher. Deutschland
                                                                                   ist zu dieser Zeit ein Kaiserreich, und in
                                                                                   Russland kommt gerade der letzte Zar,
                                                                                      Nikolaus II. an die Macht. Thun ist als
Für grossartige Stimmung sorgten       Schildern, auf denen ihre Klassen-           Industriestadt mit grossen Firmen wie
auf der Bühne die Thuner Band          bezeichnung zu lesen war, zu Songs               Hoffmann und Selve in voller Blüte.
Ocean Orchestra, aber auch Diplo-      wie «Eye Of The Tiger» oder                  Mitten in der Zeit der industriellen Re-
mandinnen und Diplomanden der          «Rockin’ All Over The World», be-          volution schlägt die Geburtsstunde der
WST. Yara Oester und Angela Zaugg,     gleitet von ihrer Klassenlehrperson,      Wirtschaftsschule Thun. Am 14. Dezem-
beide in derselben Abschlussklasse     ins Stadion ein.                                ber 1894 legen einige Mitglieder des
der Detailhandelsfachleute, berühr-                                                 Schweizerischen Kaufmännischen Ver-
ten mit dem Song «The A-Team» von      Am Ende des Abends liessen die            eins in Thun den Grundstein für die WST,
Ed Sheeran. Diplomand Dino Sejfic,     Diplomandinnen und Diplomanden              indem sie den Kaufmännischen Verein
                                                                                 Thun gründen. 125 Jahre nach der Grün-
schrieb eigens für seine Klasse        auf dem Spielfeld des FC Thuns
                                                                                  dung dürfen wir mit Recht stolz auf un-
(Kaufleute E-Profil) einen Rap-Song,   blaue Ballone steigen. «Damit
                                                                                  sere lange und erfolgreiche Geschichte
den er auf der Bühne zum Besten        schliesst sich ein Kreis», sagte Daniel        sein. Wie reich unsere Geschichte ist,
gab.                                   Gobeli. Seit Jahren ist es an der         ist uns bei der Erarbeitung unserer Fest­
                                       WST Tradition, dass die Lernenden             schrift bewusst geworden. Anfänglich
Für Gänsehaut sorgte auch der «Ein-    am ersten Schultag an der WST              als 36-seitige Broschüre geplant, ist die
marsch» der 26 Klassen ins Stadion:    Ballone mit ihren Wünschen für die            im Verlauf der Produktion auf über 70
Jede Klasse hatte im Vorfeld einen     Lehrzeit in die Luft steigen lassen.            Seiten angewachsen und zum Buch
Song auswählen können, zu dem sie      «Am Freitag, 28. Juni 2019, sind mit       geworden. Entstanden ist ein Zeitdoku-
ins Stadion auf die Bühne einlaufen    der Diplomierung sicher viele dieser             ment, das einen Überblick über die
würden – live gespielt vom Ocean       Wünsche in Erfüllung gegangen.»              verschiedenen Epochen und Facetten
                                                                                             unserer Geschichte geben soll.
Orchestra. Und so zogen die 26
                                       LILLY TORIOLA
Klassen nacheinander mit grossen
                                       Kommunikationsverantwortliche             Wünschen Sie ein kostenloses Exemplar
                                                                                 unserer Festschrift «125 Jahre WST – Die
                                                                                      Geschichte der Wirtschafts­schule
Die Namen aller erfolgreichen Diplomandinnen und Diplomanden,                    Thun 1894–2019»? Dann senden Sie uns
sämtliche Fotos und Videos finden Sie unter                                            eine E-Mail mit Ihrer Anschrift an
www.wst.ch/emotionale-jubilaeumsfeier                                                          kommunikation@wst.ch

6   EINBLICKE 2-19 wst
Jahres-bericht 2018 4 - Wirtschaftsschule Thun
F1
      Der Beratungsdienst der Wirtschaftsschule Thun

            Er nimmt der Orientierung ihre Losigkeit – «F1», der Beratungsdienst
            der Wirtschaftsschule Thun. Der Name «F1» steht, in Anlehnung an
            die F1-Taste bei der Computertastatur, für Hilfe. Doris Brönnimann und
                                                Hanspeter Däppen unterstützen
                                                Hilfesuchende an der WST bei
                                                allen Anliegen und Problemen.

                                                                     trauten Personen und vermittelt, wo nötig, Kontakte.
                                                                     Personen, die sich F1 anvertrauen, dürfen auf absolute
                                                                     Diskretion zählen; jede Dienstleistung und jeder Ge-
                                                                     sprächsinhalt sind streng vertraulich.

                                                                     WIE IST F1 ERREICHBAR?
                                                                     In jedem Raum der Wirtschaftsschule Thun, sogar im
                                                                     Korridor, hängt ein Infoblatt mit der Angabe des Bera-
                                                                     tungsbüros Zimmer 111. Auch das Sekretariat hilft sehr
                                                                     gerne weiter, wenn man die Übersicht schon etwas
                                                                     verloren hat. F1 kann per Telefon, SMS, WhatsApp
Das Team von F1: Hanspeter Däppen und Doris Brönnimann.
                                                                     oder Mail angesprochen werden, die Kontaktinfos fin-
                                                                     den sich auch unter www.wst.ch/beratungsdienst-f1.
        Treten bei der Arbeit am Computer Probleme auf, gibt         Jede Anfrage wird innert kürzester Zeit bestätigt und
        es zum Glück eine kleine Taste, die Grosses bewirken         beantwortet.
        kann: F1 – die erste Anlaufstelle! Ein Klick – und der
        Computer schlägt Lösungen vor. Im Leben ausserhalb           FÜR WELCHE THEMEN IST F1 ZUSTÄNDIG?
        der Computerwelt ist es oftmals schwieriger, F1 zu           Grundsätzlich für alle Themen, die einer Person das
        finden. Denn F1-Knöpfe stehen nicht einfach «drück-          Alltagsleben privat, im Beruf, in der Schule und in der
        fertig» zur Verfügung. An wen sich wenden, wenn man          Freizeit erschweren. Vor allem sind es Themen rund
        in den Wirren des Alltags plötzlich an einem Wende-          um den Unterricht, die Schule, den Lehrbetrieb, Eltern,
        punkt im Leben steht und die Richtungsangaben nicht          Geschwister, Freunde und Kollegen.
        kennt? F1, der Beratungsdienst der Wirtschaftsschule
        Thun berät, informiert und begleitet.                                 Fühlen Sie sich überfordert? Im Unterricht?
                                                                              Im Lehrbetrieb? Einfach überall?
        WAS IST F1?                                                           Fühlen Sie sich kaum integriert? Einsam?
        F1 ist die Anlauf- und Beratungsstelle an der WST und                 Alleine gelassen im Unterricht? Im Lehrbetrieb?
        ein Ansprechpartner für alle Anliegen und Probleme,                   In Ihrem engsten Umfeld?
        die die Personen, die in der Wirtschaftsschule Thun                   Verstehen Ihre Eltern Sie nicht mehr?
        lernen, lehren, arbeiten und leben, beschäftigen, be-                 Verstehen Sie Ihre Eltern nicht mehr?
        drücken oder niederschlagen. Und – F1 ist jederzeit für               Sorgen Sie sich um einen Kollegen?
        Sie da! Hinter F1 stehen die beiden Coaches Doris
        Brönnimann und Hanspeter Däppen, die beide auch als          Dann wenden Sie sich an F1! Der Beratungsdienst ist
        Lehrpersonen an der WST tätig sind.                          jederzeit für Sie da und hilft Ihnen weiter. Statt eines
                                                                     Klicks nur einen Schritt entfernt. Ein Schritt in die
        WAS BIETET F1?                                               richtige Richtung!
        Vor allem Zeit! F1 hört aufmerksam zu und nimmt sich
                                                                     KATHARINA RALAISON
        die Zeit, die dazu nötig ist. Denn vor allem die Erfassung
                                                                     Lehrperson für Deutsch, Französisch, Wirtschaft & Gesellschaft
        und das Verständnis für die Sachlage erlauben, ge-
        meinsam Wege zu finden, wie das Problem angepackt
        und gelöst werden kann. Aus diesem Weg begleitet                                Mehr Infos und Kontaktangaben unter
        und unterstützt der Beratungsdienst F1 die ihm anver-                           www.wst.ch/beratungsdienst-f1

                                                                                                                   wst EINBLICKE 2-19   7
Jahres-bericht 2018 4 - Wirtschaftsschule Thun
Gesichter der WST
Wohin eine Grundausbildung an der WST karrieremässig führen kann,
zeigen die Portraits von ehemaligen Absolventinnen und Absolventen
der WST in unserer Jubiläumsschrift. Weitere spannende Bildungswege
finden Sie in unserer Festschrift «Die Geschichte der Wirtschaftsschule
Thun 1894–2019».

                                        Fabienne Steffen                   1981

                                        Professionelle Stylistin,
                                        Inhaberin & Geschäftsführerin Face & Style
                                        www.fabiennesteffen.ch

«Herr Flückiger (Klassenlehrer),                                                                                chings (oh Gott ja, ich bin quasi
ich hadere damit, dass ich im                                                                                   als Lehrerin tätig…) und halte Re­
Rechnungswesen nicht vorne                                                                                      ferate. Und wenn mich jemand
dabei bin.» Er lächelt und sagt:                                                                                noch nicht kennt und mich an­
«Sie müssen sich auf Ihre Stär-                                                                                 fangs unterschätzt, betone ich
ken konzentrieren und nicht                                                                                     meine Anfänge im kaufmänni­
auf Ihre Schwächen.» Wow, das                                                                                   schen Bereich, was mir sofort
änderte meine Sichtweise kom-                                                                                   mehr Beachtung verschafft. Ich
plett und eröffnete mir eine                                                                                    möchte meine Grundausbildung
ganz andere Denkweise. Von                                                                                      nicht missen, denn diese ermög­
da an fokussierte ich auf mein                                                                                  licht mir, auch in administrativen
Können, darauf, wofür ich                                                                                       Bereichen mein eigener Meister
brenne, und habe nie aufgehört, an meinem Ziel zu arbeiten.                zu sein. Die Fäden laufen bei mir zusammen, und so behalte ich in
                                                                           meinem Unternehmen den Gesamtüberblick und jedes Detail im
Mit Disziplin, Gespür, Mut und einer Portion Glück arbeitete ich mich      Auge. Und ohne mein Basiswissen könnte ich kein korrektes Angebot,
immer weiter vor. Auch wenn mein Zahlen-Know-how nicht zu meinen           Konzept oder keinen Vertrag mit meinen Auftraggebern verhandeln.
Topleistungen gehört, betreue ich heute Finanzprofis, Wirtschafts-
grössen und Anwaltskanzleien. Sie beherrschen ihr Gebiet und ich           Als «One woman show» muss ich in jedem Gebiet Bescheid wissen,
meins. Seit 2011 bin ich als Unternehmerin (Stylistin und Visagistin) in   und wenn mir Wissen fehlt, greife ich auf gute Freundschaften aus
der gesamten Schweiz für Personen der Öffentlichkeit und Grossbe-          meiner Zeit in der Wirtschaftsschule zurück. Da helfen mir dann mei­
triebe im Einsatz. Ich habe mich spezialisiert auf die Wirkung und die     ne Freunde, mein Netzwerk, die mittlerweile Versicherungsexperten,
nonverbale Kommunikation über das Erscheinungsbild. Ich betreue            IT-Nerds, Human Ressources Leiter oder Gemeindeschreiber sind.
und berate, bin eine Macherin und Vertraute. Backstage bin ich haut-       Und wenn ich zurückdenke, würde ich wohl rückwirkend im Fach
nah an den wahren Momenten und den echten Persönlichkeiten dran.           Informatik mehr lernen, denn das war und ist die Zukunft. Und allen
Ruhe bewahren in der Hektik einer Live- Schaltung, jedes Detail im         Lehrabgängern lege ich ans Herz, dass sie sich über ihr Erscheinungs­
Auge behalten und den Gesamtüberblick nicht verlieren, schnell,            bild im Klaren sind – denn es wäre schade, wenn die Inhalte einer
spontan und dennoch mit Ruhe mein Handwerk machen ist mein Ding.           Persönlichkeit nicht genauer betrachtet werden wollen, weil die Ver­
Ich bin an Videodrehs und Shootings anzutreffen, entdecke mich             packung nicht die Kompetenzen widergespiegelt hat. Ja, ich wagte
manchmal selber in der Tagesschau, wenn ich gerade einen Topdog            zu träumen und bin in der echten Welt weitergekommen, als ich mir
für seine big points in Topform bringe, gebe Gruppen- und Einzelcoa-       je gewünscht habe. Es war nicht einfach – aber es war es Wert.

8   EINBLICKE 2-19 wst
Jahres-bericht 2018 4 - Wirtschaftsschule Thun
Dies vorweg: Ohne die in den                                                                                    für Handelsfächer am damali­
Jahren 1953–1956 bei der                                                                                        gen Institut Humboldtianum in
Amtsersparniskasse Thun (heu-          Walter Hess                 1937
                                                                                                                Bern (dies war meine Ausbil­
te: AEK BANK 1826) absolvierte         Prof. em. Dr. rer.pol. Universität Bern                                  dungsstätte für die Vorberei­
Banklehre und ohne die ausge-                                                                                   tung auf die ausserordentliche
zeichnete berufsbegleitende                                                                                     Maturitätsprüfung), dann als
schulische KV-Ausbildung im                                                                                     gewählte Lehrkraft mit variab­
alten Schlossberg-Schulhaus                                                                                     ler Stundenzahl an der Kauf­
hätte ich nie jenen beruflichen                                                                                 männischen Berufsschule Bern.
Tätigkeitsbereich erreicht, den
ich dann schliesslich über eini-                                                                                Zudem hatte ich Stellvertre­
ge Umwege hinweg über viele                                                                                     tungseinsätze an der KBS Thun
Jahrzehnte an der Universität                                                                                   und an jener in Interlaken. Mein
Bern ausüben durfte. Jeden-                                                                                     Studienziel war dann eigentlich
falls habe ich die «Stifti» sowohl                                                                              das eines Handelslehrers (heu­
vom Lehrbetrieb als auch von                                                                                    te: Lehrkraft für Wirtschaft
der KV-Schule her in jeder Hin-                                                                                 und Recht); abgeschlossen
sicht in allerbester Erinnerung:                                                                                habe ich zunächst als lic.rer.pol.
eine umsichtige Schulleitung,                                                                                   Die sogenannten Lehrübungen
ein ausgezeichneter Lehrkör-                                                                                    sowie die spezifisch erforder­
per, ein guter Klassengeist über                                                                                lichen Vorlesungen und Semi­
all die drei Jahre hinweg, eine                                                                                 narien für den Handelslehrer,
sehr gute Prüfungsvorberei-                                                                                     beispielsweise in Rechnungs­
tung; daneben interessante                                                                                      wesen, Pädagogik, Wirtschafts­
Besuche, so u.a. an der Zürcher                                                                                 geografie etc., waren bereits
Börse (inkl. Abstecher ins                                                                                      absolviert.
damals etwas verruchte Nieder­
dorf) sowie des Basler Rhein­                                                                                     Aber wiederum kam es anders
hafens.                                                                                                           als gedacht: Ein universitäres
                                                                                                                  Angebot für eine Oberassisten­
Wertvoll war auch das sehr                                                                                        tenstelle am Lehrstuhl für
praxisorientierte Mitmachen im                                                                                    schweizerische Wirtschaftspoli­
damals gut besuchten Schein-                                                                                      tik konnte ich nicht ausschla­
firmenwesen inkl. der jeweiligen                                                                                  gen; zwar dachte ich damals bei
Scheinfirmenmesse in Aarau.                                                                                       der Zusage nur an ein zwischen­
Prägend für den weiteren Verlauf meiner beruflichen Laufbahn war           zeitliches Engagement. Es sollte dies eine Fehleinschätzung sein.
dann aber eine Aussage der besorgten Mutter einer Jugendfreundin,          Es folgten nämlich die Dr.-Promotion, in der Folge einige Jahre später
welche mir bei einer «Vorladung» mitteilte, dass sie diese Beziehung       die Habilitation (worunter ich mir zuvor überhaupt nichts hatte vor­
deshalb nicht tolerieren könne, da mein Horizont ja sowieso nicht          stellen können) zur Erlangung der Lehrbefugnis an der Universität
über den Fussball hinausgehe (ich war damals seit Jahren aktives Mit-      und schliesslich – in der damaligen Situation wiederum eher eine Zu­
glied des FC Thun 1898 und brachte es Ende der 1950er bis anfangs          fälligkeit des Lebens – vorerst die Wahl zum Extraordinarius (1974)
der 60er Jahre sogar ins Kader der damaligen Nationalliga B-Mann-          und schliesslich zum Ordinarius (1981–2003) für Wirtschafts- und
schaft). Mit einer solchen «Qualifikation» war der Ehrgeiz angesta-        Sozialpolitik. Und die Moral von der Geschicht‘: Erstens kommt es
chelt.                                                                     anders und zweitens, als man denkt.

Meine erste Stelle nach dem Lehrabschluss – dies bei einer Grossbank       Jedenfalls hätte ich mir in den 1950er Jahren bei Lehrbeginn nicht im
in Zürich – beendete ich abrupt. Als Alternative absolvierte ich           Traum vorstellen können, wohin mich der berufliche Weg schliesslich
erfolgreich den recht beschwerlichen Gang über den sogenannten             führen würde. In all diesen Jahren meiner vielfältigen beruflichen
«zweiten Bildungsweg» zur Erreichung der ausserordentlichen Matu-          Tätigkeiten und auch nach der Pensionierung habe ich mich jedoch
rität und damit den Zugang zum universitären Studium. Familiär aus         immer oft und gerne und voller Dankbarkeit an die Zeiten bei der AEK
der «Unterklasse» stammend, habe ich dann als Werkstudent in               Thun und an die Kaufmännische Berufsschule auf dem Schlossberg
ausserordentlich guter und vielfältiger Weise von meiner Banklehre         zurückerinnert. Der WST wünsche ich jedenfalls weiterhin eine
und vom KV-Schulbetrieb profitieren können, zunächst als Hilfslehrer       gedeihliche Entwicklung!

                                                                                                                         wst EINBLICKE 2-19     9
Jahres-bericht 2018 4 - Wirtschaftsschule Thun
«Nei, i ha das Päckli Fleisch
         ender ir Hand gha»
       Die Lernenden der TW18A übten sich unter Anleitung des Schweizer-
     meisters im Poetry Slam: Vom Kampf in der Migros über Produktetürsteher,
               Space Oddity bis zu Horrorferien wurde alles verslammt.

           Liebesbrief an eine Nachttischlampe – so und ähn-       liche Perspektiven eingenommen werden. Einmal
           lich lautete ein Schreib-Auftrag, als Marco Gurtner,    denkt man sich in den Körper eines Biobauern hinein,
           der Schweizermeister im Poetry-Slam aus Thun, der       der körperlich hart arbeitet, einmal sitzt jeder auf
           Klasse TW 18A im Deutschunterricht das Slammen          meinen Kopf, weil ich ein Stuhl bin. Wortspiele
           lehrte. Gurtner slammte sogleich über die Mühen         machen die Runde: Radio, Radiesli – Radiosli! Das
           der Mütter mit Liam-Niklas und seinem Bobo am           Publikum wird in eine Richtung gezogen, dann
           Knie im Schadaupark.                                    kommt die abrupte Wende.

           Lust und Neugierde an der Sprache sind geweckt, es      Es galt aber auch, Haupt- und Nebenregeln kennen-
           werden kleinere Texte verfasst, indem unterschied-      zulernen wie etwa, dass bei der Performance eines

                                           E poetry slammer verabschidet sech vo            nid vorstelle», meint ds einte mitglied
                                           dere ärde. Er het sis ganze läbe sire kunst      vom chor.
                                           gwidmet. Er het flissig gslamt u er het          «Ach chum scho, wiso sones suspicious
                                           guet gslamt u nachemne erfüllte lebe             mind? We dir immer so ängstirnig dänket,
                                           ischer bereit, vore richterstuehl gottes z       schicketer nes aui no is heartbreak hotel.
                                           trette u ner id gmeinschaft mitem ihzgah.        Don’t be cruel u probierets mau, it’s now
                                           Nachdemer er problemlos bir himmusp-             or never!», wirft Elvis ih.
                                           forte ihcheckt het, wiistne petrus der           Bob Dylan, wo zuefellig verbi louft u das
                                           künstleretage vom himmu zue. Er chönni           köhrt, gsellt sech zu ihne u meint: «ja ächt
                                           sech natürlech frei hie obe bewege, aber         izze, blowet die idee doch nid gad in the
                                           zum ahfah söuer doch mau de part vo              wind. Knocking on heavens door u sogar
                                           garten eden ga abchege.                          inecho, für ner der ganz tag nur monotone
                                           Wo dr slamer im künstlerviertu ahchunnt          ängusgsang z’köhre? Da hanimer eigent­
                                           isch ds erschte woner gseet, wie chönnts         lech oh öppis bessers vorgstellt.»
                                           oh anders si, der chor vo de ängeli, wo alli     «Hei, löht d ängu in rueh. My sweet lord
     Space oddity                          mit wiise chleidli, blonde locke u ab und
                                           zue mitere harfe ir hand dastöh. Aber der
                                                                                            weiss scho waser z tüe het hie obe.» meint
                                                                                            George Harrison wo ufdsmau näb de ängle
                                           chor isch nid am singe, ganz im gägeteil.        steit.
            von Lara Bieri                 Si luege aui liecht hässig die zwöi männer       «Du hesch gad no gfäut» mein John zu sim
                                           ah wo vor ihne stöh. Eis vo dä ängeli schint     bandmitglied. «Chum let it be. Hello und
                                           ine heftegi disskusion mit de beidne             goodbye!»
                                           verschtrickt z si. Dr eint typ het längi gradi   «Ds isch ja mau wider typtisch für di! Paul
                                           haar, e chrugurundi brülle u chunnt am           isch no nid mau hie obe u du bediensch
                                           slamer schrecklech bekannt vor. Oh füre          di scho ah title, wo eigentlech är het
                                           zwöit mah bruchter nid lang fürne z erken-       gschribe?» meint George.
                                           ne. Sini dunkli tolle ufem chopf u di mit        Die beide chöi aber ni lang wiiterstürme,
                                           glitzersteine gschmückte wiite ermle             wöu hingere wulche füre näheret sech rück-
                                           vo sim wiise ganzkörperahzug verratene           wärts, im moonwalk, e wiiteri gstalt der
                                           sofort. Wo der slamer aber nöcher ad             gruppe. «Ahihi» meint si, wosi isch ahcho.
                                           scene here chunnt fragter sech glich,            «Wüsster, they don’t really care about us,
                                           was Elvis u der John Lennon dermasse             das sägeni scho lang. Aber i bi eh eher der
                                           füürigs mit de ängeli z disskutiere hei.         meinig, wesi scho der king of pop im him-
                                           «Imagine nume mau» seit der John zum             mu hei, sötte si oh chly vo sire musig spile.»
                                           ängu.                                            «Wie isch das gsi mitem king?» meint Elvis.
                                           «Duetmer leid John, aber e ängelichor vo         «I has garni gern weme mer so ufd blue
                                           rocksongs singt chanimer bim beschte wille       suede shoes steit!»

10   EINBLICKE 2-19 wst
Textes nur 50 Prozent gesungen oder nicht länger
                                                                                      als sechs Minuten geslammt werden darf.
                                                                                      Schliesslich schrieben alle Lernenden einen Text,
                                                                                      um ihn nach allen Regeln der Slam-Kunst zu perfor-
                                                                                      men – für manche eine kleine Mutprobe.

                                                                                      Was gibt’s zu gewinnen? Früher und im realen
                                                                                      Slammer-Leben war’s eine Flasche Sirup, die dann
                                                                                      auf der Bühne geteilt wurde. Nachdem aber einmal
                                                                                      davon alle krank wurden, gibt’s heutzutage eine
                                                                                      Flasche Whisky – an der WST einen Büchergutschein.
                                                                                      Und welcher Text hat gewonnen? Lesen Sie selbst.
                                                                                      Den Siegertext finden Sie unten.
Weitere Texte aus dem Slam Poetry Projekt finden Sie unter                            CHRISTINA VON BURG
www.wst.ch/slam-poetry                                                                Deutschlehrerin TW18A

«Please please please» meint James Brown       Jetzt hetsech d stimm vomne säutsam                 würdi sege. I want to break free vo däm
wo ufdsmau dernebe steit. «Weisch was          ahgmalte, blonde typ voder gruppe ab.               Ängusgsang, I want it all and I want it now.
passiert weder iz chly funk u soul würdet      «Ds isch doch nid sone space oddity! Ängeli         U don’t probieret to stop me now!»
bringe, statt rock oder pop? I would feel      sit mau chly rebel rebel. Weder mau chly-           «Freddie iz wirsch langsam grössewahn-
good.»                                         nes angers programm würdet bringe,                  sinnig.» ,beschwärt sech der ängu. «Mir
«Respect!» schreit Aretha Franklin wo          wäre mer aui heroes, oh wenn just for one           bestimme z programm!»
näbedranne steit «ändlech mau eine wo          day wär!»                                           «Sorry Mercury aber er hett rächt“, wirft
eis duet: thinke!»                             «Nei, nidemau füre David Bowie ändere               jetzt not The Notorious B.I.G ih. «Si sege
«I wär eher für chly soul, chly rnb» wirft     mir üses set up» wehrt sech der ängu.               nid für nüt sky’s the limit… dä isch rächt
Marvin Gaye ih, wo iz ohno derzuesteit         «Aber er het ja rächt. Rebell si isch mis           juicy gsi, i weiss.»
«sorry dasi mi so fräch ihmische, aber         läbenswärk u mir ischs oh geng guet gan-            «So iz längts, nächschtens simmer aui no
i heard it through the grapevines das hie e    ge», argumentiert der Prince während                free falling, usem himmu!» probierts Tom
erneuerig vom musigkonzept im himmu            er es paar riffs uf sire gitarre spiilt. «I wette   Petty no, bevor d situation entgültig es­
vorgeit u da hani dänkt, let’s get it on! So   mit euch, es würdnech gfaue! Wenni nid              kaliert. Vo irgendwo här köhrtme George
vom genre här wär d Amy da äne sicher          rächt ha, söous purple rägne und doves              Michael no «Freedom» schreie, doch da
oh mire meinig!»                               säue afa crye.»                                     wärde scho harfe um köpf gschlage, fädere
«Ach Marvin, i sege lieber nüt derzue»         «Jaa cry cry baby!» mäudet sech epper vor           vo ängusflügu flüge dürd luft u gitarrene
meint d Amy Winehouse, «you know that          andere egge.                                        werde ufe bode ghoue u zersplittere.
i’m no good.»                                  «Gott, nid ohno Janis Joplin» der ängu              «Ahihi» köhrte Michael Jackson immer
Der slammer beobachtet fasziniert wisech       vertreit d ouge.                                    wieder us der mängi use.
immer meh u immer meh bekannti näme            «Grandios, take it, take another little pie-        Ds gschlegu geit so lang witer, bis ufdsmau
zur gruppe gselle u ihre sänf derzuegebe.      ce of my heart now baby» entsetzt sech d            usem nüt der Jimmi Hendrix uutoucht u i
«I wär äbefaus fürnes paar changes» mäu-       Janis und faht seuber afa gränne.                   sonere ohrebeteubende lutsterchi «along
detsech Tupac Shakur zu wort, «aber am         «No woman no cry!» meint Bob vo irgend-             the watchtower» spiut, ds aui innehaute
beschte in richtig hip hop.»                   wo. «Wiso düet dir so huere stuur, mir              unem zuelose.
«Iz chunnt no dä smoth criminal» seit dr       hei doch aui one love fürd musig. Löht üs           Bevor sech d künstler drüber chöi empöre,
Michael.                                       es paar redemtion songs lah singe!»                 wiso iz usgrechnet dr Hendrix sini musig
«Tupac, wemer dini musig spile rocke mer       «Marley, mir bruuche kenni erlösigssongs,           darf spiile, machtsech der slamer schneu
aui gli im jailhouse» wirft Elvis ih.          mir si im himmu, mir si aui scho erlöst!»           usem stoub. «So loufts auso, we rock, pop,
«Only god can judge me» trötzelet Tupac        erwideret der ängu.                                 soul, funk, rnb, rap und co. uf ängelsgsang
«Was fürnes tolls come together!» motzt        «Sit ni so fiis. Heiter seuber no nie some­         treffe.» dänktsech der slammer u entfernt
Lennon ironisch.                               thing stupid gseit?» mischt sech itz no             sech langsam vom gschehe. «We die aui
«Hit the road jack, ehhh john!» git dr Ray     Frank Sinatra ih. «Dir müesst mit änderige          nur wüsste, wi beständig ihri musig da
Charles zrügg.                                 chönne umgah, that’s life. Aber wenn                unge nach wie vor gspiut wird, de würde si
Kurt Cobain meudet sech zu wort: «Smells       e änderig im musigprogramm, denn am                 villech begrife dases nüt bringt, hie obe
ja grob like teen spirit, so wi dir euch hie   liebschte my way.»                                  z probiere z musigprogramm dürne änge-
strittet!»                                     «Mir verliere der fade, chömemer wider              ligsangsreform z ändere.»
                                               zrügg uf die gueti musig! We will rock you
                                                                                                                       wst EINBLICKE 2-19    11
Wirtschaftsblüten+
                   Wenn die Kunst an den
                      Wänden blüht
                                                       Im Mai 2018 hat der Thuner
                                                       Künstler Hanswalter Graf für
                                                       das Treppenhaus des Neu-
                                                       baus der Wirtschaftsschule
                                                       Thun ein Langzeit-Kunstpro-
                                                       jekt initiiert: «Wirtschaftsblü-
                                                       ten+», eine Zusammenarbeit
                                                       mit allen interessierten Ler-
                                                       nenden, Lehrpersonen und
                                                       Mitarbeitenden der Verwal-
                                                                                                                                   #2
                                                                                                                   Christian Messerli
                                                       tung. «Der Teil und das Gan-
                                                                                                           Wirtschaftslehrer WST und
                                                       ze» ist dabei der Leitgedanke
                                                                                                          Mitglied der GL HFWbern.ch
                                                       des bunten Frieses, der sich
                                                       über Jahre langsam vom Ein-                                    DIE WAND
                                                       gang in Richtung Dachter-
                                                       rasse bewegen wird. Jeder               «Parallel zu meiner Unterrichtstätigkeit
                                                       Mitspieler beteiligt sich dabei          hier an der Wirtschaftsschule Thun, ar-
                                                       an der Realisation seines               beite ich seit einiger Zeit an der Neuge-
                                                       Teilprojekts und lädt danach               staltung des Studienganges der HFW
                                                       den nächsten ein.                      (Höhere Fachschule für Wirtschaft), wel-
Der Thuner Künstler Hanswalter Graf mit der                                                     che wir auch hier in Thun durchführen.
WST-Lernenden Dajla Sejfic, die das Werk «Glaskunst»                                            U.a. zusammen mit René Glücki bin ich
geschaffen hat.
                                                                                               daran, die Neuausrichtung dieses Studi-
                                                                              ums Schritt für Schritt zu entwickeln. Zur Visualisierung
                                                                              unserer Gedankengänge, um uns auszutauschen, agil zu
                                                                                bleiben und gemeinsam unsere Ideen flexibel weiter-
                                                                              entwickeln zu können, verwenden wir farbige Notizzet-
                        #1                                                     tel auf einer Magnetfläche. Im Verlauf unserer Zusam-
        Beat Flückiger                                                              menarbeit ist diese Zettelfläche zu einer richtigen
Rektor WST bis Juli 2015                                                       Wand, zu einem eigentlichen HFW-Kosmos angewach-
                                                                               sen. Ein kleiner Ausschnitt daraus ist mein Beitrag zum
FUSSABDRUCK
                                                                                                     Kunstprojekt Wirtschaftsblüten+.»
 «Der Begriff Fussabdruck
 ist ganz zu Beginn der Pla-                                                                 #3
nung des neuen Schulhauses im-                                                               Marlene Schmid
mer wieder gefallen – im Zusam-                                                              Teilnehmende HFW
menhang mit dem Volumen des Gebäudes
       und dessen Einpassung ins Quartier.                                                   VERÄNDERUNG
 Seit das fertige Haus in Betrieb ist, gehen
    hier täglich viele Menschen ein und aus                                                    «Die HFW (Höhere Fachschule für Wirt-
  und hinterlassen, im wörtlichen wie auch                                                     schaft) war für mich eine Entwicklung –
 im übertragenen Sinn, ihre Fussabdrücke.                                                       vom Ist zum Soll. Heute, kurz nach
   Die Lernenden der WST werden auch in                                                        den letzten Prüfungen, beginne ich zu
  Zukunft ihre Spuren hinterlassen, private                                                   reflektieren, was ich mitnehmen werde,
und berufliche, grosse und kleine – irgend-                                                wo ich mich während der Studienjahre be-
     wo zwischen Elefant und Singvogel…»                                                reits weiterentwickelt und in welchen Berei-
                                                                          chen ich noch Potenzial habe. Das Flipchart, den Stift und
                                                                     das offene Lehrbuch habe ich zu einer Art Stillleben meiner Stu-
                                                                     dienzeit an der HFW arrangiert.»

12   EINBLICKE 2-19 wst
#6
                                                          Alexandra Inniger
                                                     Ehemalige Lernende WST

                                                           ABSCHLUSS/
                                                           ANSCHLUSS
                                             «An unserem Bildungssystem fas-
                                                  ziniert mich, dass es Platz für
                                            jeden hat, dass jeder sich seinen Weg
                                              aus verschiedensten Teilen gestalten kann
                                               und einem die gesamte Welt offensteht –
                                               auch wenn es manchmal Umwege braucht.
                                                   Ich selber werde, nach Abschluss meiner Lehre, die BM2
#4                                                 anschliessen und so einen weiteren Puzzle-Teil in meine
                                                                                    Berufswelt einfügen.»
Franziska Blatter
Mitarbeitende Sekretariat WST

ICH, DU, ER, SIE
ODER EINFACH WIR?                                                           #7
                                                                      Peter Lüthi
«Nachdem ich über die Ideen und Absichten                              Lehrer IKA
des gesamten Projekts informiert worden
bin, ist mir sofort das Märchen «Die Bremer              DIGITALE
Stadtmusikanten» in den Sinn gekommen:            TRANSFORMATION
Nur gemeinsam waren sie stark! Ich denke,
das trifft auch auf die Situation der WST im           «Die Lernenden der WST sollen in naher Zukunft als zusätzliches Arbeits-
Allgemeinen sowie auf meine tägliche Arbeit             instrument ihren privaten Laptop mitnehmen und – wie beim abgebilde-
hier im Speziellen zu. Ich bin eine ausge­               ten Taschenmesser – als multifunktionales Tool in ihrem Schulalltag ein-
sprochene Teamplayerin und mir ist der                   setzen können. Seit etwa einem Jahre bereite ich in einem kleinen Team
Wir-Gedanke deshalb sehr wichtig.»                     diese digitale Transformation vor und führe dabei auch die Lehrpersonen
                                                            an die kommenden Veränderungen heran. Der siebenzackige Thuner
                                                          Stern, den ich ins Taschenmesser integriert habe, steht übrigens für die
                                                                                        Standortverbundenheit unserer Schule.»

                                 #5
                                 Dajla Sejfic                                                        #8
                                 Lernende WST                                                        Sarah Trachsel
                                                                                                     Lernende WST
                                 GLASKUNST
                                                                                                     GEMEINSAM
                                 «Da ich in der Verwal-                                              LERNEN,
                                 tung der WST meine                                                  GEMEINSAM
                                 Ausbildung mache und                                                WEITERKOMMEN
                                 gleichzeitig auch hier
                                 die Schule besuche,                                                  «Der Bildteil mit der Figur
                                bin ich natürlich ziem-                                               zwischen den beiden Bü-
    lich gut vertraut mit dem Gebäude und seinen Be-                                                  cherstapeln zeigt, dass wir
    sonderheiten. Zum Korridor des Hauptgebäudes                                                      hier an der WST viel und
    gehört beispielsweise seit vielen Jahren eine Kunst­                                           hart lernen. Die Erdkugel und
    installation mit freihängenden Glasscheiben. Wenn                                            die Diagramme stehen für The-
    meine Freunde und ich an einem der Tische in die-                                         menkreise wie Sprache, Weltof-
    sem Gang arbeiten, scheint es, als ob wir mit den                                  fenheit und Wirtschaft. Dass mir die Ge-
    spiegelnden Gläsern, den farbigen Wänden und den                         meinschaft mit den Mitschülern sehr wichtig ist,
    Möbeln verschmelzen würden. Mich fasziniert das                          habe ich mit den vier Diskutierenden am runden
    jedes Mal aufs Neue.»                                                    Tisch dargestellt.»

Die Projekte werden laufend ergänzt. Sie finden alle Projekte unter                 HANSWALTER GRAF
www.wst.ch/die-wst                                                                  Künstler und Projektleiter «Wirtschaftsblüten+»

                                                                                                             wst EINBLICKE 2-19   13
Über 380 neue WSTler
erfolgreich gestartet
Mehr als 380 neue Berufsfachschülerinnen-
und schüler sowie Berufsmaturandinnen und
-maturanden starteten Mitte August an der
Wirtschaftsschule Thun (WST) ihre Ausbildung.
Wie jedes Jahr beginnt die Schulwoche für
die frischgebackenen KV- und Detailhandels­
lernenden nicht direkt mit Unterricht, sondern
mit dem traditionellen «Begrüssungstag».

        Die Aufregung war am Montagmorgen des 12. August
        schon früh zu spüren: Bereits um 7 Uhr standen vor
        dem Haupteingang der WST etwas mehr als drei
        Dutzend neue Berufsfachschülerinnen und -schüler,
        denen die Nervosität ins Gesicht geschrieben stand.
        Im Schulhaus schwirrten zahlreiche Lehrerinnen
        und Lehrer durch die Gänge, um die letzten Hand-
        griffe für den Schulstart zu erledigen. Offiziell los
        ging es dann um 7.45 Uhr, wo jede Klasse von ihrer
        Klassenlehrperson begrüsst wurde. Mehr als 380
        junge Menschen begannen in dieser Woche ihre Aus­
        bildung an der Wirtschaftsschule Thun.

        TEAMBILDUNG IN DER TURNHALLE
        Die frischgebackenen KV- und Detailhandelslernen-
        den durchliefen am Begrüssungstag verschiedene
        Posten. Dazu gehörten diverse spielerische Aktivi-
        täten wie ein Orientierungslauf durch das gesamte
        Gebäude oder verschiedene Teambildungsspiele in
        der Turnhalle, bei denen die Klassen zeigen mussten,
        wie gut sie als Team bereits funktionieren. Auf dem
        Programm standen aber auch Themen wie Rechte
        und Pflichten oder wo die Lernenden bei Problemen
        in Schule, Betrieb oder Elternhaus Hilfe finden.

        Zum Abschluss des Begrüssungstages beglück-
        wünschte Rektor Daniel Gobeli die jungen Frauen
        und Männer im Garten der WST zu ihrem erfolgrei-
        chen Start ins Berufsleben. Damit nicht nur der
        Start, sondern die ganze Lehrzeit ein Erfolg wird,
        liessen die jungen Menschen blau-weisse Ballone
        mit ihren Wünschen in den Himmel steigen.

        LILLY TORIOLA
        Kommunikationsverantwortliche

14   EINBLICKE 2-19 wst
Denkoase –
                                                          Ideen tanken,
                                                          weiterkommen

                                                          Tanken Sie Ideen von inspirierenden Köpfen. An der
                                                          Event-Reihe «Denkoase – Ideen tanken, weiterkom-
                                                          men» erhalten Sie in kurzen Referaten spannenden In-
                                                          put von Top-Rednerinnen und Rednern. Nach dem er-
                                                          folgreichen Start im vergangenen Frühling findet am
                                                          Donnerstag, 24. Oktober 2019 der nächste Anlass un-
                                                          ter dem Titel «Change – wie wir den Wandel erfolg-
                                                          reich meistern» statt. Auch dieses Mal mit hochkaräti-
                                                          gen Rednerinnen und Rednern, die Sie garantiert
                                                          begeistern werden: Esther Picciati ist Rechtsanwältin
                                                          und langjährige Führungs-, Strategie- und Organisa-
                                                          tionsberaterin. Sie hat bei der Polizei- und Militärdi-
                                                          rektion des Kantons Bern zahlreiche Changevorhaben
                                                          geleitet. Matthias Straub ist Berater für Entwicklungs-
                                                          prozesse, Schulleiter der KaosPiloten-Ausbildung und
                                                          Gründer des Innovationsdorfes Bern, Frédéric Mathier
                                                          ist erfahrener Verhandlungsführer und Gründer von
                                                          Maevo.

Marcel U. Schulz
 VERKAUFSTRAINING & COACHING                                         DENKOASE:
                                                                     CHANGE – WIE WIR DEN WANDEL
                     Denkoase                                        ERFOLGREICH MEISTERN
                     Ideen tanken, weiterkommen
                                                                     Donnerstag, 24. Oktober 2019
                                                                     18.30 –21.30 Uhr

                                                                     FrachtRaum Thun
                                                                     Seestrasse 14
                                                                     3600 Thun

                               Tanken Sie Ideen von inspirierenden
                               Köpfen. An der Event-Reihe            Infos, Tickets und Anmeldung unter
                               «Denkoase» erhalten Sie in kurzen
                               Referaten spannenden Input von        www.wst.ch/denkoase
                               Top Rednern.
                                                                     (Tickets ab CHF 27.– im Vorverkauf, CHF 45.–
                                                                     an der Abendkasse).

                                                                                            wst EINBLICKE 2-19   15
WST-Absolvier
     allen Prüfungen den gesam
                                                                                                        Gleich drei Mal eine Erfolgs-
                                                                                                        quote von 100%: Das schafften
                                                                                                        dieses Jahr die Absolvierenden
                                                                                                        von drei Lehrgängen an der
                                                                                                        WST. Alle 20 Absolvierenden
                                                                                                        der Handelsschule, alle zwölf
                                                                                                        des Lehrgangs Sachbearbei-
                                                                                                        ter/-in Sozialversicherungen
                                                                                                        und die beiden Teilnehmenden
                                                                                                        des Höheren Wirtschaftsdip-
                                                                                                        loms (HWD) haben die gesamt-
                                                                                                        schweizerischen Abschluss-
                                                                                                        prüfungen von edupool.ch
                                                                                                        bestanden. Und zwar mit Bra-
                                                                                                        vour! Die HWD-Absolvierenden
                                                                                                        der WST haben den gesamt-
                                                                                                        schweizerischen Notenschnitt
                                                                                                        von 4.2 geschlagen und einen
                                                                                                        Schnitt von 4.8 erzielt, die
                                                                                                        Sachbearbeitenden Sozialver-
                                                                                                        sicherungen übertrafen mit
Darauf können die Absolvierenden unserer                                          5.1 den Schnitt um 0.2 Punkte. Und auch die Handels­
                                                                                  schüler/-innen waren mit dem Schnitt von 5.1 deutlich
Weiterbildung so richtig stolz sein: In der Han-
                                                                                  besser als der gesamtschweizerische Durchschnitt
delsschule edupool.ch, beim Höheren Wirt-                                         von 4.8.
schaftsdiplom edupool.ch und bei den Sach­
bearbeitenden Sozialversicherungen edupool.ch                                     ZWEI WST-LER UNTER DEN BESTEN
                                                                                  Bei den Sachbearbeiter/-innen Personalwesen
haben dieses Jahr sämtliche Teilnehmenden                                         edupool.ch lag die Erfolgsquote unter den WSTlern
die Abschlussprüfung bestanden.                                                   mit 92.7% deutlich über dem gesamtschweizeri-
                                                                                  schen von 86.2%. Nur drei der 41 Teilnehmenden

Erfolgreiche Absolventinnen und Absolventen der WST
Sachbearbeiter/-in Personalwesen edupool.ch: Bartlome                  Schild Manuela, Bönigen; Schlapbach Melina, Lohnstorf;
Michèle, Uetendorf; Bieri Evelyne, Boltigen; Brönnimann Bettina,       Schletti Anita, Lenk im Simmental; Schneider Rita, Frutigen;
Wichtrach; Brunner Monika, Amsoldingen; Currie Brenda,                 Schüpbach Cornelia, Mirchel; Siegenthaler Nina, Thun; Stalder
Thun; Däppen Anja, Riggisberg; Ellenberger Julia, Wyssachen;           Stefan, Thun; Stelmaszyk Nathalie, Bern; Studer Monique,
Graf Marielle, Hilterfingen; Grau Dania, Interlaken; Jossi Beatrice,   Hünibach; Tschäppeler Michèle, Heimberg; Von Niederhäusern
Thun; Käser Danielle Fabienne, Thun; Koestel Virginie, Zweisim-        Agnes, Riggisberg; Wüthrich Livia, Thun; Wyss Anja, Thun;
men; Kölle Nadia, Thun; Küenzi Murielle, Thun; Lörtscher Corinne,      Yogeswaran Dennis; Thun.
Thun; Luginbühl Marion, Münsingen; Lukas Andrea, Thun;
Mathys Jacqueline, Sigriswil; Mitzlaff Susanne, Uetendorf; Müller      Sachbearbeiter/-in Sozialversicherungen edupool.ch:
Caroline, Spiez; Namani Elife, Thun; Paganoni Zurbrügg Jolanda,        Bislimi Hanife Kicaj, Steffisburg; Neri Sofia, 3018 Bern; Schwarz
Frutigen; Peter Silvio, Blumenstein; Pluess Marianne, Konol­           Franziska, Steffisburg; Spycher Caroline, Jaberg; Straubhaar
fingen; Rossel Gina, Unterseen; Scheidegger Karin, Münsingen;          Maja, Steffisburg.

16   EINBLICKE 2-19 wst
rende schlagen bei
mtschweizerischen Schnitt!
  schafften die Abschluss­prüfungen nicht.     Michèle Tschäppeler aus Heimberg erziel-     fungen leider nicht. Der Notenschnitt
  Erfreulich war auch der Notenschnitt von     te den dritten Rang (5.5, 336.10 Punkte).    der WSTler lag bei 4.1, der Schweizer
  4.7 gegenüber dem gesamtschweizeri-                                                       Durchschnitt bei 3.9. Die WST gratuliert
  schen von 4.5. Besonders toll: Bei den ge­   Bei den eidgenössischen Berufsprüfungen      allen erfolgreichen Absolventinnen und
  samtschweizerischen Prüfungen schaff-        für Fachleute im Finanz- und Rechnungs-      Absolventen ganz herzlich!
  ten es zwei WST-Teilnehmerinnen sogar        wesen waren schweizweit 56.7% der Ge-
                                                                                            STEFAN ZBINDEN
  unter die besten drei: Susanne Mitzlaff      prüften erfolgreich. Unter den WSTlern
                                                                                            Leiter Weiterbildung
  aus Uetendorf erzielte die schweizweit       lag die Erfolgsquote bei 62.5%. Drei der
  beste Abschluss­note (5.5, 340.70 Punkte),   acht Teilnehmenden schafften die Prü-

  Prüfungserfolge 2019
  			nicht                                                                                              Total   Erfolg WST    Erfolg CH
  Diplom Prüfungsdatum bestanden bestanden                                                                TN           in %         in %

  Fachausweis Finanz- u. Rechnungswesen           März 19   5  3   8   62.5 74.4
  SB Rechnungswesen WST Gesamtzertifikat          Okt. 17  13		   13  100.0  91.5
  SB Rechnungswesen, edupool Teilprüfung 1        März 18   6  1   7   85.7 87.9
  SB Rechnungswesen, edupool Teilprüfung 2        Okt. 18
  SB Treuhand, edupool Teilprüfung 2              Okt. 17  13		   13  100.0  91.5
  Tageshandelsschule interne Prüfung              Juni 18 24   4 28    85.7
  Tageshandelsschule edupool.ch                   Juni 18 26   0 26   100.0 87.2
  Höheres Wirtschaftsdiplom edupool.ch            Juni 18   2		    2  100.0 66.5
  HR-Fachfrau/-mann                               Okt. 18			       0
  SB Personalwesen WBFR18+WBHE18, Interne Prüfung  Mai 19 44   2 46    95.7
  SB Personalwesen, edupool                       Juni 19 37   2 39    92.7 86.2
  do. Repetenten			1                                                1
  SB Sozialversicherungen, interne Prüfung         Mai 19   11 0   11 100.0
  SB Sozialversicherungen, edupool                 Mai 19   11 0   11 100.0 95.2
  SB Immobilien-Bewirtschaftung intern            Sep. 18   7  1   8   87.5
  SB Immobilien-Bewirtschaftung edupool.ch        Sep. 18   5		    5  100.0 84.4
  ZL Projektmanagement                            Sep. 18   6		    6  100.0  95.1

  Fachleute Finanz- und Rechnungswesen mit eidg.                      Rüegsegger Svenja, Frutigen; Schneider Bettina, Kirchdorf BE;
  Fachausweis: Bösiger Manuela Beatrice, Matten bei Interlaken;       Schoch Delaja, Interlaken; Schuler Femke, Naters; Siegenthaler
  Burkhalter Carina, Höfen bei Thun; Finger Thomas, Längen-           Sandro, Boltigen; Sterchi Stephan, Mühlethurnen; Stucki Sabrina,
  bühl; Fischer-Ritz Olivia, Matten bei Interlaken; Pfaffen Emil,     Hilterfingen; Wirth Angela, Heimberg; Wirth Rea, Heimberg;
  Ausserberg.                                                         Zumbach Gael, Hünibach.

  Handelsschule edupool.ch: Berchtold Eveline, Steffisburg;           Höheres Wirtschaftsdiplom edupool.ch: Stöckli Philip, Thun;
  Blatter Simon, Eriz; Borter Stephanie, Ried-Brig; Götz Ramona,      Storchenegger Roman, Thun.
  Steffisburg; Herzig Patrick, Toffen; Hodel Christina; Thun; Imo-
  bersteg Jan, Steffisburg; Iten Alain, Gümligen; Lehmann Isabelle,
  Riggisberg; Locher Jan, Thun; Matugas Mariacaridad, Biel/
  Bienne; Migliore Tanja, Münsingen; Rüegsegger Pascal, Thun;

                                                                                                                wst EINBLICKE 2-19   17
WST bietet neu
                  Job Speed Dating
                              für künftige Lernende an
           An einem einzigen Anlass gleich mehrere mögliche Lehrbetriebe
           kennenlernen: das geht mit dem «Job Speed Dating» an der WST. Am
           17. Oktober 2019 findet das Job Speed Dating für Detailhandelsberufe
           statt, am 27. Mai 2020 jenes für Detailhandels- und kaufmännische
           Berufe. Das Zusammenführen von Jugendlichen und Lehrbetrieben
           im Job Speed Dating
           vereinfacht die Rekru-
           tierung für beide Seiten.

Die WST bietet neu Job Speed Datings für
künftige Lernende und Lehrbetriebe an. Vor-
bild dafür sind die Speed Datings, die mit gros-
sem Erfolg bereits an der WKS KV Bildung in
Bern durchgeführt werden. Analog zum Berner
Modell wird am Donnerstag, 17. Oktober 2019
in Zusammenarbeit mit der WKS in Thun erst-
mals ein Speed Dating mit rund sechs Lehrbe-
trieben und bis zu 16 Jugendlichen durchgeführt.
Die Lehrbetriebe haben dabei die Möglichkeit,
Lernende für die offenen Lehrstellen im Be-
reich Detailhandel für 2020 zu rekrutieren. Der
Anlass vom 27. Mai 2020 ist für Detailhandels-
und kaufmännische Berufe und für Lehrstellen
ab Sommer 2021.

Beim Speed Dating haben die Jugendlichen die
Möglichkeit, während eines Nachmittags auf
einen Schlag vier bis sechs mögliche Lehrbetriebe kennenzu-       verringert sich der Rekrutierungsaufwand für die Lehrbetriebe
lernen. Beispielsweise in den 7-minütigen Gesprächen, die mit     massiv und sie können ihre Lehrstellen innert kürzester Zeit
jedem Jugendlichen stattfinden. Dabei haben die Oberstufen-       besetzen.
schülerinnen und -schüler die Möglichkeit, sich zu präsentieren
und können so bei den Ausbildungsverantwortlichen bereits         Das Job Speed Dating kostet ab 2020 pro Betrieb und Anlass
einen ersten bleibenden Eindruck hinterlassen. Zudem finden       CHF 300.–. Bei erfolgreicher Rekrutierung einer/eines Lernen-
verschiedene Workshops statt, in denen die künftigen Lernen-      den wird dem Lehrbetrieb zusätzlich CHF 200.– in Rechnung
den neue Kompetenzen erwerben können. Im Fokus der Lehr-          gestellt. Um am Anlass teilnehmen zu können, ist kein Eignungs-
stellenbörse steht somit der Mensch mit seinem Verhalten          test erforderlich. Die schulischen Leistungen werden vorgängig
und seinen Kompetenzen.                                           durch die WST geprüft.

                                                                  LILLY TORIOLA
Und auch die Lehrbetriebe stellen sich vor: Durch das Speed-
                                                                  Kommunikationsverantwortliche
Dating-Verfahren erhalten die Teilnehmenden einen vertieften
Eindruck der Lehrbetriebe und spüren rasch, welcher Arbeit-
geber zu ihnen passen könnte. Die Unternehmen auf der an-
deren Seite lernen durch den Anlass potenzielle Lernende auf      Weitere Infos und Anmeldung unter
sehr persönliche Art und Weise kennen. Durch das Verfahren        www.wst.ch/job-speed-dating

18   EINBLICKE 2-19 wst
Doppelsieg an den
               regionalen Verkaufsmeisterschaften
                        im Detailhandel

Am 21. Juni 2019 fanden                                                                          RANGLISTE FINAL
                                                                                                 REGIONALE VERK AUFS-
an der bsd.Bern bereits
                                                                                                 MEISTERSCHAFTEN
zum siebten Mal die re­                                                                          1. Babithmeera Navaratnam
gionalen Meisterschaften                                                                            (WST), Konditorei
                                                                                                    Felder Tea-Room Delphin,
des Berufswettbewerbs
                                                                                                    Spiezwiler
für Detailhandelsfachleute                                                                       2. Marina Pieren* (WST),
statt. Aus über 600 Ler-                                                                            Zürcher Sport AG, Frutigen
                                                                                                 3. Nils Baumberger* (bsd.
nenden haben sich die je-
                                                                                                    Bern), SportXX Schönbühl
weils Klassenbesten der                                                                          4. Elio Reber* (bsd. Bern),
Berufsschulen Bern, Biel,                                                                           hajk Bern
                                                                                                 5. Lars Schaller (bsd. Bern)
Brig, Burgdorf, Freiburg,
                                                                                                    Mondo Sport Murten
Interlaken, Langenthal                                                                           6. Simona Christen (bsfl
und Thun qualifiziert.                                                                              Langenthal), Swisscom
                                                                                                    Düdingen
                                                                                                 7. Luca Mülchli (WST), Troxler
                                                                                                    Sport & Mode AG, Lenk im
                                                                                                    Simmental
                                                                                                 8. Julia Frey (bsd. Bern), Esprit
                                                                                                    Store Bern

                                                                                                 * = qualifiziert für Meisterschaften

                                                           1.              2.
                                                                                                   für Lernende im Detailhandel
                                                                                                   2019 Deutschschweiz

30 Lernende Detailhandelsfachleute aus elf verschiedenen         Die Schweizermeisterschaften für Lernende im Detailhandel
Branchen kämpften um Titel und Pokal. In einem 10-minütigen      aus der Deutschschweiz fanden am 29. August 2019 im Rahmen
Verkaufsgespräch wurden die Warenpräsentation, der Umgang        der St. Galler Berufsmesse OBA statt. Aufgrund der Altersbe-
mit Einwänden und die Argumentation bewertet. Die Lernen-        schränkung von 21 Jahren konnte Babithmeera Navaratnam
den wurden zudem mit einer fremdsprachigen Interventions-        leider nicht teilnehmen, so dass die Region Bern durch Marina
kundin (Französisch oder Englisch) konfrontiert.                 Pieren, Nils Baumberger und Elio Reber vertreten wurde.
                                                                 Marina Pieren belegte an den Schweizermeisterschaften im
Die besten acht Kandidatinnen und Kandidaten qualifizierten      Detailhandel 2019 den ausgezeichneten 6. Rang. Für die besten
sich für den Final und hatten am Nachmittag nochmals einen       drei der Schweizermeisterschaften winkt dann sogar die Teilnah­
Auftritt. Von der WST mit dabei waren gleich drei Lernende:      me am internationalen Wettkampf zum Junior Sales Champion,
Babithmeera Navaratnam, Luca Mülchi und Marina Pieren. Mit       welcher am 6. November 2019 im Salzburg stattfinden wird.
Navaratnam Babithmeera von der Konditorei Felder in Spiez­
                                                                 JÜRG DELLENBACH
wiler und Marina Pieren, Zürcher Sport AG, Frutigen, erzielten
                                                                 Konrektor Detailhandelsberufe
die Lernenden der WST einen Doppelsieg!

                                                                                                            wst EINBLICKE 2-19    19
Vier neue Lehrgänge
im Angebot
Mit vier neuen Lehrgängen                    und extern anerkannt sind und ihren Wert
hilft die WST Angestellten,                  behalten», sagt Stefan Zbinden, Konrektor
                                             und Leiter Weiterbildung bei der WST.
Firmen und Start-ups, Lücken
im Know How und Lebens-                      GUTE PROFIS FÜR MORGEN
lauf zu schliessen und neue                  Neu im Angebot der WST ist ab April
Optionen für berufliche                      2020 auch der Lehrgang «Sachbearbei-
Wege zu eröffnen.                            ter/-in Recht», der auf die sich ändernden
                                             Herausforderungen, welche die Digi­
                                             talisierung mit sich bringt, fokussiert ist.
                                             «Gewisse Dokumente können heute                Die neuen Lehrgänge
                                             automatisch ausgefüllt werden. Dies geht
                                             sogar via Onlinekanäle, weswegen die           PAYROLL-MANAGER/-IN
                                             Branche unter Druck geraten dürfte»,           UND PAYROLL-EXPERTEN
                                             sagt Stefan Zbinden. Noch gibt es im           • Umfang: Rund 32 Lektionen für das
                                             Spannungsfeld zwischen Sekretariat und           erste Modul und aufbauend darauf
                                             Notar beziehungsweise Anwalt kaum                52 Lektionen für die Weiterbildung
                                             ausgebildetes Fachpersonal, das sich mit         zum Experten. Bei genügend Praxis-
                                             digitalen Prozessen auskennt. Die künf­          erfahrung kann auch direkt beim
                                                                                              zweiten Modul eingestiegen werden.
                                             tigen Sachbearbeitenden Recht können
                                                                                            • Schwerpunkte: Lohnabrechnungen,
                                             die geschäftsführenden Notare und An-
                                                                                              internationales Recht, Sozialversiche­
                                             wälte entlasten und helfen mit, Prozesse         rungsrecht, Informatik, Arbeitsrecht,
«Ich hätte schon immer gerne einmal im       effizienter zu gestalten, wovon am Ende          Lohnbuchhaltung, Lohnpolitik
Personalwesen gearbeitet, aber mit der       auch die Kunden profitieren.                   • Diplom: Die Prüfungen und Korrek-
kaufmännischen Lehre wird man da nicht                                                        turen werden in zentralen Prüfungs-
einmal zu einem Bewerbungsgespräch           FÜR GUTE EVENTS                                  zentren organisiert. Erfolgreiche
eingeladen», hört man ab und zu aus dem      Der vierte Lehrgang, der neu ins Weiter-         Teilnehmende erhalten das
Kreis der Arbeitnehmenden. Um sich den       bildungsprogramm aufgenommen wurde,              edupool.ch-Zertifikat
Jobtraum zu verwirklichen ist es nie zu      ist der Bildungsgang «Eventmanager/-in»,
spät. Dafür sorgt die WST mit ihrem brei-    der im Oktober 2019 startet. Events,           SACHBEARBEITER/-IN RECHT
                                                                                            • Schwerpunkte: Juristische Grundla-
ten Bildungsangebot. «Ein Abschluss          egal ob intern oder extern, sind mittler-
                                                                                              gen, Marktkenntnisse, Digitalisierung
ist stets auch ein Anschluss», lautet das    weile wichtige und komplexe Veranstal-
                                                                                              und LegalTech, Kunden- und markt-
Credo von Weiterbildungsleiter Stefan        tungen. Diese müssen in die jeweilige            orientierte Denkweise
Zbinden. Wer eine Lücke im Lebenslauf        Firmenphilosophie bzw. das Marketing-          • Diplom: Sachbearbeiterin/Sachbear-
schliessen möchte, findet an der WST         konzept eingebunden und verankert                beiter Recht Wirtschaftsschule Thun
die passenden Know How-Module mit            werden. Die ausgesprochen praxisbezo-
kompetenten Fachreferenten und den           gene Ausbildung führt Einsteiger in            EVENTMANAGER/-IN
gewünschten Diplomen.                        das Thema «Eventmanagement» ein, für           • Umfang: Rund 80 Lektionen
                                             Praktiker ergänzt sie das vorhandene           • Schwerpunkte: Einstieg und Ergän-
Den Anschluss in die Welt der Lohnbuch-      Praxiswissen und verknüpft es mit theo-          zung des vorhandenen Wissens,
haltung stellen beispielsweise die neuen     retischem Grundwissen. Der Lehrgang              Verknüpfung zu Marketing, Event-
                                                                                              konzept und Wirkungskontrolle,
Lehrgänge Payroll-Manager/-in edupool.ch     deckt dabei alle wichtigen Themen wie
                                                                                              vertiefte Informationen zu Location,
und Payroll-Expertin/Experte edupool.ch      Onlinetools, Budget, Kosten, Location
                                                                                              Infrastruktur, Budget und Online-
sicher. Beide starten im kommenden           und Infrastruktur ab und beinhaltet auch         tools, Praxisbeispiele zu Recht, Ver-
Halbjahr und bauen aufeinander auf. Sie      Lektionen in Recht, Verhandlungstechnik          handlungstechnik und Rhetorik
ermöglichen den Einstieg für Querein-        und Rhetorik. Die Teilnehmenden arbei-
steiger genau so wie für Sachbearbeiten-     ten während des Lehrgangs an einem
de, die sich für die komplexeren Fälle fit   konkreten Fallbeispiel und werden durch
machen wollen. Die beiden Payroll-Lehr-      die Fachleute gecoacht.
gänge wurden in Zusammenarbeit mit                                                           Weitere Infos zu den neuen Lehr­
                                             MONIKA SINGENBERGER
edupool.ch entwickelt. «Damit sind Ab-                                                       gängen finden Sie unter
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20   EINBLICKE 2-19 wst
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