Jahresbrief 2020/21 - St. Andreas

Die Seite wird erstellt Josefine Weller
 
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Jahresbrief 2020/21 - St. Andreas
Jahresbrief
  2020/21
Jahresbrief 2020/21 - St. Andreas
„Miss you“
ist auf der Fensterscheibe des Titelbildes zu lesen. Die Worte stehen für den Verzicht,
den wir alle in diesem Jahr üben mussten. Es wäre müßig, an dieser Stelle die vie-
len Entbehrungen aufzuzählen, die Sie, liebe Leser*innen, selbst am besten kennen.
Außerdem wollten wir bewusst kein „Corona-Heft“ auflegen, da die Pandemie sich
zwangsläufig auf das Leben in unserer Gemeinde auswirkt und somit häufig zwischen
den Zeilen vorkommt.
Corona wirkt wie ein Brennglas, das unseren Blick auf den Alltag geschärft hat.

Und so lassen Sie uns mit diesem geschärften Blick vor allem positiv auf Geschehnisse
und Umstände im Gemeindeleben schauen.

                                                     DANK IMPRESSUM
                                                                      Herausgeber und Copy-
                                                                      right:
                                                                      Kath. Kirchengemeinde
                                                                      St. Andreas Cloppenburg

                                                                      Satz und Druck:
                                                                      Druckerei Püttmann GmbH
Das sind z. B. besondere Formen des Chorge-                           Lohne
sangs unter den gegebenen Umständen, Aktivi-
täten alter Menschen, Alternativen beim Feiern                        Auflage:
der Weihnachtsgottesdienste, die Arbeit der                           8.400 Expl.
Krippenbauer in den vier Kirchen, die Rolle der
Frauen in der Kirche, die Bemühungen um eine
Weiterentwicklung der Ökumene sowie vielfälti-                        Danke an alle Sekretä-
ge Aktivitäten im sozialen und ökologischen Be-                       rinnen im Forum für ihre
reich.                                                                Unterstützung!
                                                                      Danke an alle Austräger*-
Dies und vieles mehr können Sie in unserem Jah-                       innen dieses Heftes!
resbrief finden.
Wir hoffen, dass er Ihnen Information, Unterhal-
tung und Inspiration geben kann.
                                                     GRUSS

                                                                      Ein besonderer Gruß gilt
Clemens Wilhelm für das Redaktionsteam                                allen Kranken und Schwer-
                                                                      kranken, die nicht an den
                                                                      Gottesdiensten teilnehmen
                                                                      können.
Ihr Redaktionsteam
Rainer Bernholt, Thomas Gehlenborg, Gisela Kläne,
Elisabeth Marx, Bernd Stallmann, Clemens Wilhelm
Jahresbrief 2020/21 - St. Andreas
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Grußwort
    Liebe Leserinnen und Leser     dabei selber Personen zu       am Herzen liegen, aber
    unseres Jahresbriefes,         sein, die diese Kraft wei-     auch an die zu denken,
                                   terschenken können. Das        denen es vielleicht nicht
    gemeinsam grüßen wir Sie       wünschen wir Ihnen in          so gut geht. Standpunkte
    herzlich und wünschen Ih-      der kommenden Zeit ganz        durch die Liebe zu verän-
    nen Gottes Segen!              besonders.                     dern, neue Perspektiven
    Welches Wort kann in die-      Vom Hl. Bernhard gibt es       einzunehmen, selber ein-
    ser Zeit, die doch so ganz     das Zitat „Gott, was hat       mal klein zu sein, um zu
    anders ist, eine Hilfe sein?   Dich so klein gemacht?         schauen, was im Kleinen
    Es sind sicherlich nicht die   Die Liebe!“ Das hat die-       groß wird: Das kann uns
    Wörter, die sich überschla-    ser Bernhard von Clair-        das Geheimnis der Weih-
    gen, sondern es kann das       vaux erkannt: Dieser Gott      nacht erschließen.
    Wort Gottes sein oder ein      kommt eben nicht als der       So wünschen wir Ihnen
    Wort, das Menschen ge-         Prächtige, der Übergroße,      von ganzem Herzen eine
    sprochen haben, die von        der alles Beherrschen-
                                                                  gesegnete Weihnacht!
    Ihm inspiriert sind.           de, sondern in Liebe, und
    Was liegt da näher, als un-    diese macht sich klein.
    sere Kirchenpatrone zu         Das hat sich auch in den
    befragen?                      vergangenen Monaten oft
    Vom Hl. Augustinus heißt       auf wunderbare Weise ge-
    es: „Die Sehnsucht Gottes      zeigt, dass im Kleinen ganz
    ist der lebendige Mensch.“     große Dinge geschehen
    Es ist uns zugesagt, dass      sind: Menschen füreinan-
    dieser Gott nicht abseits      der da sind und da die Lie-
    stehen will, sondern dass      be Gottes widergespiegelt
    er dabei sein will und dass    haben.
    er uns begleitet und Sehn-     Vom Hl. Josef heißt es (Lk     Theresia Klinke
    sucht hat - nach dem Men-      2, 4): „Und so zog auch Jo-    Vorsitzende Pfarreirat
    schen, den er selbst nach      sef in die Stadt Davids, die
    seinem Ebenbild (Gene-         Bethlehem heißt.“ Er hat
    sis) geschaffen hat. Das ist   seinen Standpunkt geän-
    auch uns zugesprochen.         dert. Und er ist auch der-
    Vom Hl. Andreas heißt es       jenige, der die Mühsal auf
    (Joh 1, 40f): „Und er führ-    sich genommen hat, für
    te seinen Bruder Petrus zu     seine Familie da zu sein.
    Jesus.“ Das ist auch gerade    Das hat sich dann auch ge-
    in dieser Zeit unser Dienst:   zeigt, als er nach Ägypten
    Menschen zu anderen            gegangen ist, um seine Fa-
    Menschen       hinzuführen,    milie zu retten. Dieser Jo-    Bernd Strickmann
                                                                  Pfarrer
    die Leben spenden, die         sef kann uns Vorbild sein,
    Kraft geben können und         auf die zu schauen, die uns
Jahresbrief 2020/21 - St. Andreas
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Bauen rund um St. Andreas
    Viele der Gebäude rund        en haben sich Gedanken         Vorhaben soll etwa zeit-
    um die St. Andreas Kirche     gemacht und überlegt,          gleich mit dem Bau des
    sind stark sanierungsbe-      welche Gebäude in neuer        Pfarrheims    umgesetzt
    dürftig.    Vorübergehend     Form neuen Nutzungen           werden.
    waren und sind Kinderta-      zugeführt werden kön-
    gesstätten Nutzer des al-     nen. Diese Stelle ist eine     Nr. 3 des Lageplans: Der
    ten Pfarrheims St. Andre-     gute Gelegenheit, herzlich     letzte Schritt der Umge-
    as. Die ehemalige Vikarie     Danke zu sagen für ihr En-     staltung rund um die Kir-
    wurde für einige Zeit als     gagement! In der ehren-        che ist der Neubau des
    Kinderkrippe genutzt, und     amtlichen Arbeit zeigt sich    Medienzentrums. Es wird
    im Erdgeschoss hatte der      immer wieder das Herz          die bisherige Bücherei
    „Eine-Welt-Laden“ schon       unserer Kirchengemeinde.       KÖB St. Andreas an der
    Jahre zuvor eine Bleibe ge-                                  Löninger Str. 12 ersetzen.
    funden. Die Alte Kaplanei     Nr. 1 des Lageplans: Etwa      Schon seit langem kann
    diente jahrelang als Woh-     in Höhe des Messdiener-        man dort nicht nur Bücher
    nung für eine Flüchtlings-    hauses soll das neue Pfarr-    ausleihen. Doch das alte
    familie; im Erdgeschoss ist   heim St. Andreas entste-       Gebäude ist in vielerlei
    das provisorische Pfarr-      hen. Wenn alles planmäßig      Hinsicht marode. Gegen-
    heim St. Andreas unterge-     verläuft, kann (nach Ab-       wärtig laufen Gespräche
    bracht.                       riss der bisherigen Gebäu-     mit der Stadt Cloppen-
    Vor einigen Jahren haben      de) im Herbst 2021 mit         burg und dem Bischöflich
    sich die Messdienerinnen      dem Neubau begonnen            Münsterschen Offizialat,
    und Messdiener das Ge-        werden. Die Fertigstellung     um die Finanzierung si-
    bäude an der Ecke Lönin-      ist für den Herbst 2023 ge-    cherzustellen. Für dieses
    ger Straße/Kirchhofstraße     plant.                         große Projekt kann kein
    mit ganz viel Eigenleis-                                     Fertigstellungsdatum ge-
    tung als „Messdienerhaus“     Nr. 2 des Lageplans: Die       nannt werden.
    hergerichtet. Alle wussten    Verwaltung der Kirchen-
    aber, diese Nutzungen sind    gemeinde und die Büros         Nr. 4 und 5 des Lageplans:
    nur vorübergehend. Das        der Hauptamtlichen (jetzt      Die alte Vikarie und auch
    ganze Ensemble der alten      „Forum“, Sevelter Str.4)       die Marienkapelle bleiben
    Gebäude soll demnächst        sollen an der Stelle des al-   so erhalten, wie sie jetzt
    zum großen Teil abgeris-      ten Pfarrheims entstehen.      sind.
    sen und einer neuen Nut-      Dieses Gebäude wird Mul-       Hermann Schröer, Vor-
    zung zugeführt werden.        tifunktion haben, d.h. auch    sitzender des Kirchen-
                                  ein „Haus der Beratung“        ausschusses, wird die
                                  (mit Beratungsstellen z.B.     Gemeinde zu Beginn des
    Die Pläne sind jetzt kon-     des Caritas-Sozialwerks)       neuen Jahres genauer über
    kret. Ehrenamtliche im        soll integriert werden.        die verschiedenen Bauab-
    Kirchenausschuss und z.B.     Dafür muss auch die Alte       schnitte informieren.
    im Ausschuss Immobili-        Kaplanei weichen. Dieses       Thomas Gehlenborg
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                                                                    1
                                                        PFARRHEIM

                                   St. Andreas

4/5

              2                                     3
                                                                                    P

                               P

                                                                              NEN
                                                                           WOH
                                                                       OREN
                                                                    SENI

                  BETREU
                  WOH    TES
                      NEN

Anblick des Pfarrheims St. Andreas von der Löninger Str. aus
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Herzlich willkommen
    heißen wir die jungen Christen, die durch das Sakrament der Taufe neu in unsere
    Kirchengemeinde aufgenommen wurden.

    November 2019 -                  Marit Kuhlmann           Anton Ostermann
    Oktober 2020                     Leo Kurpas               Ida Passing
                                     Daniel Lange             Ben Heinrich Rhoden
    Ella Soléa Andrade Langfermann   Hanna-Marie Last         Till Rumpke
    Tilda Backhus                    Melina Lengutin          Oskar Sackmann
    Chamena Bartz                    Raphael Lengutin         Ellie Satler
    Oliver Gustav Behrens            Oskar Lohr               Bent Schute
    Ellen Beisel                     Juliano Giovanny Lührs   Lara Thole
    Juna Mariella Berndmeyer         Charlotta Marek          Leonie Elisabeth Thole
    Lilly Brake                      Theo Henri Menke         Paul Thölke
                                     Fritzi Meyer             Klaas van de Wetering
    Philippa Laetizia
                                     Thilo Meyer              Gesa Christina Wesselmann
    Maria Brinkmann
                                     Kilian Meyer             Till Wessendorf
    Jonne Lara Buchmann
                                     Emil Meyer               Hannes Westendorf
    Fynn Busche
                                     Franz Mieck              Anton Wichmann
    Paul Bussmann
                                     Toni Möller              Till Wingbermühle
    Theresa Alice Bussmann
                                     Tilda Möller             Piet Wübbold
    Maja Elisabeth Einhaus
                                     Philipp Muhle            Ben Wunder
    Max Ellers
                                     Merle Lotte Müsken
    Philipp Ellers                   Piet Nordmann
    Lotte Maria Fleming              Sarah Ortmann
    Mia Friedrich
    Theo Johannes Gardewin
    Jule Gerken
    Lotte Gerst
    Falk Gloystein
    Emma Groß
    Mila Groß
    Andrej Hackstetter
    Jacob Heemann
    Madita Henke
    Silas Zacharias Heselmeyer
    Jonte Emil Hinners
    Svea Isabel Hirtz
    Sophie Hörmeyer
    Charlotte Ijeoma Iwo
    Charlotte Kempa
    Jonna Klinker
    Elias Klüsener
    Mimi Sophie Knurbein
    Ida Koch
    Karl Konofol
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Gottes Segen für die Liebe
      In der Pfarrgemeinde haben geheiratet
          Martin Gerdes & Alina Hargasser                  Vor allem haltet
           Dimitri Bauer & Irene Buschel                   fest an der Liebe
          Thomas Burke & Eva-Maria Peper                   zueinander.
                Silberne Hochzeit
                                                           (1 Petr 4,8)
                   Uwe & Helma Gerdes
                Jürgen & Karin Niemöller

                 Goldene Hochzeit
                   Josef & Monika Westerkamp
                  Ewald & Anna Nienaber
               Heinrich & Margret Hagen
                    Paul & Anne Lüske
           Klaus-Jürgen & Christel Imsiecke
               Antonius & Hedwig Nienaber
                    Paul & Edeltraud Koopmann
              Dr. Rudolf & Barbara Behnes
                  Martin & Irmgard Otten
                   Karla & Ewald Thöben

              Diamantene Hochzeit
                   Erich & Thea Böhmer
                  Alfons & Hedwig Lücking
              Theodor & Hannelore Schlömer
                 Joseph & Hildegard (Hilde) Tepe
             Dr. Robert & Sybille Berges
              Wilhelm & Maria Abeln
              Reinhold & Elisabeth Bäker

                Eiserne Hochzeit
                  Karl & Alma Flottemesch

                                                   November 2019 -
                                                   Oktober 2020

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Wir gedenken der Verstorbenen aus unserer Kirchengemeinde.
    „Aus Gottes Hand empfing ich mein Leben,
    unter Gottes Hand gestalte ich mein Leben,
    in Gottes Hand gebe ich es zurück.”             Hl. Augustinus
    von Oktober 2018 bis Oktober 2019

    Oktober 2019              Heinrich Kiemes                Maria Rolfmeyer
    Anne Große Austing        Dieter Landwehr                Elisabeth Scherbring
    Lucie Kulgemeyer          Gerhard Meyer                  Josef Schickling
    Rita Trachsel             Christa Möller                 Uta Sieckkötter
                              Ursula Niehaus                 Paul Thomas
    November 2019             Irene Nitschke                 Maria Westerkamp
    Klaus Albers              Josef Preuth
    Franz Josef Arkenau       Hedwig Schirrmacher            Februar 2020
    Ada Baro                  Elisabeth Schmitz              Isolde Baltasar-Villaverde
    Alexander Dopp            Magdalena Schneider            Theodora (Thea) Böhmer
    Hubert Drüken             Else Schulz                    Agnes Brinkmann
    Bernward Garmann          Joseph Voet                    Marek Goszczynski
    Wally Gerst               Hubertus Vornhusen             Alfred Göwert
    Albert Göken              Josef Wernsing                 Renate Grote
    Dorothea (Thea) Kassner   Marie Wichmann                 Maria Henke
    Jürgen Korfhage           Else Zuckschwerdt              Hans-Wilhelm Kässens
    Helene Kramer             Erika Zuppke                   Eduard Kerlach
    Marian Kucharski                                         Margret Koopmeiners
    Emma Lüttecke             Januar 2020                    Hannelore Kuipers
    Renate Peters             Bernhard Abeln                 Mathias Kulgemeyer
    Reinhold Pohl             Rita Busch                     Josef Lampe
    Edeltraud Puff            Engelbert Drüken               Ruth Licher
    Helma Rode                Karl Focks                     Helga Schleicher
    Gertrud Weidemann         Katharina Frye                 Werner Schlömer
    Annelore Wessendorf       Elisabeth Gardewin             Rosemarie Thie
    Helmut Willen             Anna Gebhardt                  Hans-Günther Wilhelm
                              Karl-Heinz Gösling
    Dezember 2019             Alwin Grote                    März 2020
    Elfriede Arnke            Anna Hartmann                  Adelheid Backhaus
    Elfriede Becker           Thekla Klüsener                Heinz Bahlmann
    Wolfgang Bienek           Manfred Kröger                 Alfred Bührmann
    Bernard Bischoff          Theresia Lübbe                 Berta Bürmann
    Günter Bröring            Alois Lüken                    Elsa Maria Göttke
    Gerhard Diekmann          Harthmut Malchow               Gisela Greve
    Margaretha Dowa           Pfarrer Aloys Menke            Erika Hellmann
    Elfriede Geruschke        Silvia Moormann                Johannes Kloster
    Heinrich Göwert           Gabi Pieper                    Hanka Kurlej
    Lucie Kerssen             Paula Rolfes                   Günter Luttmer
Jahresbrief 2020/21 - St. Andreas
9

Maria Macke                Aloys Niehaus               August 2020
Josef Marischen            Josef Niemöller             Pfarrer Heinrich Kenkel
Karl-Heinz Merten          Hedwig Raake                Charlotte Bayer
Andreas Niemöller          Erika Wynant                Heinrich Berssenbrügge
Theresia Palm                                          Anna Elisabeth Bröring
Johannes Pöhler                                        Norbert Dartsch
Walburgis (Burgis) Preut   Juni 2020                   Jürgen Ecker
Josef Timmermann           Wilhelm Boning              Silke Elberfeld
Franz Unnerstall           Klaus Klose                 Maria Fisser
Detlev Vormbrocke          Heinrich Langfermann        Maria Friesen
Ingeborg Wegmann           Elisabeth Macke             Werner Hömmken
Irmgard Wendeln            Annegret Pille              Elisabeth Kloster
Joseph Westerkamp          Heinrich Robke              Christa Koopmann
Bernhardine Winterstein    Käthe Rolwers               Christa Koopmann
                           Artur Schnipper             Angela Lüken
                           Anita Wiechert              Walburga Mählmann
April 2020                 Paul Willenborg             Günter Melzer
Maria Böckmann                                         Ingeborg Sadowski
Nadin Bornemann                                        Wolfgang Slupina
Hubert Deeken              Juli 2020
                           Maria Deeken                Maria von Hammel
Herbert Dragon                                         Helmut Wille
Anna Göken                 Agnes Göhring
                           Reinhold Hirsch             Cäcilie Wrycz-Rekowski
Gisela Groß                                            Elfriede Fredrichs
Günter Jakobi              Heinrich Hüttemeyer
Josef Kenkel               Gisela Itaniano
Heinrich Kläne-Menke       Berthold Kaiser             September 2020
Hildegard Meyer            Annelies Kemena             Helga Bökamp
Paula Moormann             Johannes (Hans) Knelangen   Rosa Braun
Erna Pleiter               Herbert Kniehöfer           Hildegunde Burwinkel
Theresia Rolfes            Jan Korgól                  Waltraud Debbeler
Waltraud Sturm             Helmut Lawicka              Alma Diese
Andrew von Berg            Elisabeth Leiber            Dorothea Eick
Annelies von Hammel        Maria Mählmann              Wolfgang Engelin
Sergej Weber               Helga Meinardus             Norbert Flatken
Joseph Wessels             Hans Menke                  Irmgard Gerdes
Josef Willenborg           Georg Müller                Franz Joseph Gerst
Karin Wördemann            Elisabeth Niehaus           Gertrud Moss
                           Elsa Pfundt                 Renate Siemer
                           Martin Pier                 Harald Thobe
Mai 2020                   Ferdinand Steinkamp         Angela Thoben
Annelie Hartogh-Krause     Juri Verigin
Norbert Krahn              Hermann Welp
Maria Kröger               Monika Wolff
Hildegard Menke

Fortsetzung auf der nächsten Seite
Jahresbrief 2020/21 - St. Andreas
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     Oktober 2020

     Karl-Heinz Obermeyer     Gisela Fangmann     Wir beten für
     Jakob Schmik             Otto Hake           alle stillgeborenen Kinder.
     Maria Morasch            Karl Flottemesch
     Renate Barlage           Klaus Wollenhaupt
     Ursel Paterok            Bernhard Möller
     Liselotte (Lilo) Macke   Maria Friesen
     Hedwig Fasthoff          Ludwig Karg
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Krippenbauerteams
stehen zu Weihnachten in den Startlöchern
  Eine besondere Art, sich       und Esel, Schäferhunde. Es      und geschmückt werden.
  auf das Weihnachtsfest         scheint so, dass Tier und       Was treibt die Teams an?
  einzustimmen                   Mensch hier friedlich mit-      Es macht vor allem Spaß,
                                 einander existieren.            berichten sie, als sie sich
  Jedes Jahr stehen sie in       Ja, eine Friedensbotschaft      Anfang September erst-
  unseren vier Kirchen: Die      für die ganze Welt geht         malig zu einem Gruppen-
  großen und schön ausge-        von dieser Weihnachtsbot-       foto versammeln. Und das
  stalteten Krippen!             schaft aus, für alles, was da   gemeinsame Frühstücken
  Nicht nur die Kinder ste-      lebt.                           bei den Arbeiten.
  hen staunend vor diesen        Diese kunsthandwerkli-          Die eingespielten Abläufe
  Kunstwerken, die die bi-       che Arbeit wird in allen        der Arbeiten fangen in St.
  blische Geschichte um          Gemeindeteilen von vielen       Andreas am Montag nach
  die Geburt Jesu bildlich       Helferinnen und Helfern         dem zweiten Advents-
  darstellen. Da sind neben      nach einem straffen Or-         sonntag an. Herbert Frye
  dem Jesuskind Maria und        ganisationsplan geleistet.      koordiniert das Team. Das
  Josef zu sehen, aber auch      Erfahrene Krippenbauer,         Gerüst wird vom Orgel-

  die Hirten, die herbei eilen   die zum Teil ihren Job seit     boden geholt. Die Grund-
  und staunend sich nähern.      über 35 Jahren machen,          konstruktion bleibt gleich,
  Nach und nach rücken die       geben ihr Wissen und Kön-       aber die figürliche Kom-
  drei Weisen aus dem Mor-       nen an die nächste Genera-      position wird jährlich neu
  genland an. Engel gehören      tion weiter. Die Küster sind    entwickelt. Vor Jahren, be-
  natürlich auch dazu und        unterstützend dabei, wenn       richten die Krippenbauer,
  die Tiere in der Nähe des      die Krippen und Weih-           wurde alles penibel genau
  Christkinds, Schafe, Ochs      nachtsbäume aufgestellt         nach einem Schema aufge-
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     baut. Davon hat man sich      ten einer an die Wüste         wird sie über dem Taufbe-
     aber gelöst.                  orientierten Landschaft        cken in der Höhe von 160
     Die alte Krippe hat einen     reduziert.                     cm mit einer Holzkonst-
     Platz bei Freunden der        Zum vierten Advent wird        ruktion aufgebaut, nach
     Krippe in der Kirchenge-      die Krippe aufgebaut.          vorne sind es dann noch
     meinde gefunden. Sie sor-     Nicht ganz ungefährlich        50 cm Höhe. Die Figuren
     gen dafür, dass regelmäßig    ist das Aufstellen der gro-    von 1970 kommen aus
     Krippenfiguren von einem      ßen     Weihnachtsbäume.       der Werkstatt Klucker in
     Restaurator aufgearbei-       So kippte beim Aufrichten      Oberammergau und wur-
     tet werden. Bei der in den    2016 eine der Tannen, und      den 2015 um zwei Hir-
     vergangenen Jahren aufge-     einer aus dem Team wurde       ten sowie Ochse und Esel
     stellten Krippe fehlen noch   verletzt, glücklicherwei-      ergänzt. Den Stall, den
     Schafe für das Gesamtbild.    se nur leicht. Bis zu acht     Brunnen und die Schafe
     Hier werden noch Spon-        starke Männer braucht es       schnitzte und baute Leo
     soren aus der Gemeinde        für diese herausfordern-       Rockel.
     gesucht. Als 2019 Moos        den Aufstellarbeiten. In
     fehlte, entstand die Idee,    den vergangenen Jahren         In St. Josef sind 21 Aktive
     geschredderte Baumrin-        spendeten Mitglieder der       dabei, die Christbäume
     den für den Bodenbelag zu     Gemeinde die Bäume.            aufzustellen sowie die
     verwenden. Das behutsam                                      Krippenlandschaft zu ge-
     dem Wald entnommene           In St. Bernhard wird be-       stalten. Die meisten von
     Moos wird aber auch 2020      reits beim Abbau der           ihnen sind durch persönli-
     in die Landschaft integ-      Krippe der Termin für das      che Ansprache dabei, viele
     riert.                        nächste Jahr festgelegt. In    auch erst in den letzten
     Fünf Meter lange Balken-      der Regel ist das der letzte   Jahren. Jürgen Heckmann
     träger bilden die Unter-      Samstag vor Heiligabend.       organisiert und plant den
     konstruktion der Krippe       Der Organisator August         Aufbau mit und sorgt für
     in St. Augustinus. Hier       Meyer ist seit 35 Jahren       das Leibeswohl der vielen
     gibt es insgesamt 20 ak-      dabei. Das Podest wird im      Ehrenamtlichen.
     tive Gemeindemitglieder       Kirchturm gelagert. Dort
     im Team, das von Simone       fror auch schon vor Jah-       Diese als echte Teamar-
     Niehaus geleitet wird. Vie-   ren das gelagerte Moos so      beit verstandene jährliche
     le davon konnten durch        fest ein, dass es langsam      Aktion in der Vorweih-
     persönliche      Ansprache    wieder aufgetaut werden        nachtszeit kommt bei allen
     gewonnen werden. Die          musste. Der „harte Kern“       gut an. Die Gestaltung der
     Krippenlandschaft wird        der Truppe sind sechs Per-     Krippe ist jedes Jahr etwas
     auch jährlich neu von den     sonen, die jeweils von drei    anders, und alle Aufbau-
     Helfern interpretiert. Der    Kolpingmitgliedern      un-    enden können ihre Ideen
     leckgeschlagene Bachlauf      terstützt werden. Früher       einbringen.
     wurde weggelassen, auch       wurde die Krippe vor dem       Der Krippenstall ist ein
     das Moos wurde zuguns-        Ambo aufgestellt. Jetzt        Eigenbau. Einige der Krip-
13

penfiguren, deren Her-            Weihnachtsfaktor! Dafür
kunft dem Team nicht              sind alle weihnachtlichen
bekannt ist, müssten drin-        Kirchgänger sehr dankbar.
gend überarbeitet werden.         Alle, die Interesse haben,
Der Einsatz in der Ad-            beim Krippenbau aktiv
ventszeit in unseren vier         mitzuwirken, sind einge-
Kirchen ist für unsere            laden, sich im Forum zu
Gemeinde ein nicht zu             melden.
unterschätzender positi-
ver und unverzichtbarer           Rainer Bernholt

Die Krippenbauer aller Teams (alphabetische Auflistung):
Helmut Abeln, Karlheinz Bachmann, Rudolf Bösing, Markus Buken, Herbert Frye, Ingrid Frye,
Jörg Glowienka, Rita Glowienka, Pfr. Datham Gorantla, Jürgen Grüßing, Jürgen Heckmann,
Thomas Henke, Luzia Hogeback, Claudia Lade, Ulrich Lade, Ludger Lampe, Thomas Malyusz, Daniel
Menke, August Meyer, Friedrich Meyer, Michael Meyer, Andreas Möller, Linus Niehaus, Jörg
Niehaus, Simone Niehaus, Josef Nienaber, Winfried Oehl, Hans Ostendorf, Peter Ostendorf, Georg
Ostermann, Stefan Ostermann, Gisela Pöhler, Heinrich Pöhler, Kerstin Pöhler, Klaus Pöhler, Josef
Rolfes, Josef Schulte, Michael Schulte, Jens Stern-Sträter, Doris Stroer, Norbert Stroer, Christoph
Themann, Norbert Vahle, Heike Vocks, Thorsten Vocks, Franz-Josef Vorwerk, Thorsten Wallschlag,
Inge Weckauf, Maria Westendorf, Paul Westendorf, Sascha Westendorf, Albert Wewer, Monika
Wewer, Thomas Witte sowie weitere aktive Helferinnen und Helfer.
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Wo stehen die Frauen in der Kirche?
     Pastoralreferentin Rose-      werden konnte. Seelsorg-      gerechtigkeit der Besol-
     marie Meyer ist seit 1988     liche Aufgaben waren und      dung in der Berufsgruppe
     hauptberuflich in der ka-     sind immer in dem Maß         der Pastoralreferenten im
     tholischen Kirche als Seel-   möglich, wie der leitende     Vergleich zu den Pries-
     sorgerin tätig. Sie berich-   Pfarrer es erlaubt. Dann      tern belastet mich nicht
     tet über ihre Erfahrungen.    ging es immer danach, ob      so sehr wie die Ungleich-
                                   er selber dazu Lust und       behandlung von Frauen
     1992 erhielt ich die bi-      Zeit hatte oder ihm die nö-   und Männern in der Kir-
     schöfliche Beauftragung       tigen Fähigkeiten fehlten.    che. So manches Mal ist es
     durch Bischof Reinhard        Eine häufige Feststellung     verletzend von Seiten der
     Lettmann. In den ersten       in unserer Berufsgruppe       Kirchenobrigkeit oder von
     Jahren gab es Diskussi-       war: „Die Mittagspause        manchen Gläubigen in den

     onen, ob wir Frauen uns       des Pfarrers ist die Stunde   Gemeinden, wenn Priester
     überhaupt als Seelsorgerin    der Laien.“                   oder Diakone, weil sie ja
     bezeichnen dürfen und ob                                    geweiht sind, bevorzugt
     ich als Pastoralreferentin    Was hält mich noch, als       werden oder viel Lob und
     liturgische Kleidung tra-     Frau in der Kirche zu ar-     Anerkennung bekommen
     gen dürfte. Als das erlaubt   beiten?                       für die Arbeit, die häufig
     war, achtete man penibel      Ich würde lügen, wenn         andere im Hintergrund ge-
     darauf, dass sie nicht mit    ich verschwiege, dass ich     tan haben!
     dem liturgischen Gewand       mit meinem Gehalt recht
     des Priesters verwechselt     gut leben kann. Die Un-
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In all den Jahren habe ich     wiegend Frauen, die den       chen Besinnung, mal sal-
versucht, nicht auf das zu     Glauben weitergeben, die      ben wir uns gegenseitig
starren, was mich einengt      sich caritativ für die Mit-   die Hände, oder es gibt
und begrenzt, sondern          menschen einsetzen, die       eine angeleitete Meditati-
habe nach Möglichkeiten        an den Gottesdiensten         on. Die Frauen in der Bibel
und Nischen gesucht, seel-     teilnehmen, sie liebevoll     und auch Heilige Frauen
sorglich tätig zu sein. Ich    mitgestalten und somit        werden thematisiert. Un-
schätze viele Traditionen      ihrem Glauben Ausdruck        sere KDFB (Katholischer
der katholischen Kirche,       verleihen.                    Deutscher Frauenbund)
die mir Stütze sind, die mir   In Cloppenburg erfahre ich    in allen Gemeindeteilen
in so mancher Situation        viel Zuspruch von Frauen      beteiligt sich am weltwei-
Halt geben. Papst Johan-       und Männern, durch alle       ten Frauengebetstag über
nes XXIII. hat einmal ge-      Generationen, dass sich       die      Konfessionsgrenze
sagt: „Tradition heißt, das    doch etwas ändern müsse.      hinweg. Viele Impulse und
Feuer hüten und nicht die      Es ist hier vor Ort einiges   Aktionen werden von den
Asche aufbewahren.“            möglich, was in Rom nicht     Frauen getragen und um-
Der Wunsch nach der            gern gesehen wird. Viele      gesetzt.
Gleichberechtigung von         hoffen und vertrauen da-
Frauen in der katholischen     rauf, dass sich etwas än-     Hier in Südoldenburg dür-
Kirche ist nicht ein Luxus-    dern wird.                    fen wir noch lauter wer-
problem westlicher Frau-       Doch es fehlen die, die       den!
en! Es gibt eine Solidari-     bereit sind, immer wie-       Es wird Zeit, dass die ka-
tät von Frauen weltweit!       der die Wunden der Kir-       tholische Kirche die zeit-
Keine Frau möchte un-          che offen zu halten, damit    gemäßen Standards an
terdrückt werden. Wenn         sie von innen her heilen      Transparenz und Macht-
die katholische Kirche ihr     können. Verschließt sich      kontrolle in ihren Struk-
Kirchenrecht nicht der         eine Wunde, die nicht         turen verwirklicht, denn
Realität anpasst, verdun-      richtig gesäubert wurde,      dann würde sie als Beispiel
kelt sie die Botschaft des     kann es zu heftigen Ent-      vorausgehen und hätte ei-
Evangeliums       weiterhin    zündungen kommen, die         nen immensen positiven
und verliert immer mehr        andere Organe angreifen       Einfluss auf der ganzen
an Glaubwürdigkeit.            und schlimmstenfalls zum      Welt. Kirche ist dazu da, die
                               Tode führen.                  frohe Botschaft des Evan-
Ich empfinde als abwer-        Seit Jahren feiern wir in     geliums, der großen Liebe
tend, wenn davon die Rede      unserer Gemeinde Frauen-      und Barmherzigkeit Gottes
ist, dass die Kirche sich      gottesdienst „Von Frauen      in die Welt zu tragen.
nicht dem modernen Zeit-       für Frauen“. Diese Gottes-    Gehen wir weiter und ver-
geist anpassen darf.           dienste sind ermutigend,      suchen, das zu leben, was
Wir leben nun mal in           kreativ und anders gestal-    wir vom Evangelium be-
dieser Zeit. In unserer        tet. Mal gibt es kreative     griffen haben.
Gemeinde sind es über-         Stationen zur persönli-       Rosemarie Meyer
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Das kleine Pflänzchen Ökumene
     Ein Glaube – zwei große        am Pfingstmontag in St.       Vorbereitung dieses Ge-
     Konfessionen in Deutsch-       Josef. Selbst 2020 war es     betes übernimmt, zeigt,
     land, und das seit 500 Jah-    möglich, diesen Gottes-       dass nicht nur die beiden
     ren mit wenig geschwis-        dienst zu feiern. Wegen       großen Konfessionen das
     terlichem Verhalten. Kaum      der Corona-Vorschriften       religiöse Leben prägen,
     zu glauben, dass das Ver-      war er anders, aber den-      sondern dass Menschen
     hältnis sich erst in der       noch nicht weniger ein-       mit den unterschiedlichs-
     Mitte des 20. Jahrhunderts     drucksstark.      Ökumeni-    ten Glaubensrichtungen
     zu ändern begann. Viele        scher Gottesdienst an         in Cloppenburg eine Hei-
     erinnern sich noch, dass       Pfingstmontag – ein wun-      mat gefunden haben, sich
     evangelische und katho-        derbarer Termin, feiern       zum gemeinsamen Gebet
     lische Kinder nicht mit-       wir doch den Geburtstag       versammeln und so den
     einander spielen durften,      der christlichen Kirche       Bibelvers „Im Haus meines
     dass konfessionsverschie-      und hören in der Pfingstle-   Vaters sind viele Wohnun-
     dene Ehen ein Makel für        sung, dass das Wehen und      gen.“ (Joh 14,2) zu ver-
     die ganze Familie bedeute-     Brausen des Geistes Gottes    deutlichen helfen.
     ten, dass man keinen Fuß       über alle Menschen kam        Ein neuer Spross entwi-
     in die Kirche der anderen      und nicht nur über weni-      ckelte sich 2020, die erst-
     Konfession setzte, dass …      ge Auserwählte. Menschen      malige Beteiligung an der
     Zum Glück sind diese Zei-      unterschiedlicher Stämme      „Gebetswoche für die Ein-
     ten vorbei, ein Ergebnis       verstanden einander und       heit der Christen“ unter
     ökumenischen Denkens           waren nicht gegeneinan-       dem Leitwort „Sie waren
     und Handelns.                  der abgegrenzt. „Ein jeder    uns gegenüber ungewöhn-
     Eine noch immer kleine         hörte sie in seiner eigenen   lich freundlich.“ (Apg 28,2).
     Pflanze namens Ökume-          Sprache reden.“ (Apg 2,6),    An drei Abenden trafen
     ne hat auch in Cloppen-        in gewissem Sinn ein Zei-     sich katholische und evan-
     burg Triebe ausgebildet.       chen der Zusammengehö-        gelische Christen, um in
     Gepflegt wird sie durch        rigkeit, nach der wir uns     der evangelischen Kirche
     den ökumenischen Ar-           sehnen.                       gemeinsam zu beten, zu
     beitskreis „Gemeinsame         Einen weiteren kräftigen      singen und zu meditieren
     Wege“, ein Name, der die       Trieb hat die Pflanze aus-    Im Mittelpunkt standen
     Intention      verdeutlicht:   gebildet, das „Gebet für      jeweils Verse aus der Apo-
     Das gemeinsame Evange-         die Stadt“. Es findet jedes   stelgeschichte, die über
     lium leitet den Weg zum        Jahr um den 8. April, dem     den Schiffbruch von Pau-
     gemeinsamen Ziel, der          Tag der Bombardierung         lus und seinen Gefährten
     Einheit der Christen.          1945, statt und ist bei-      vor Malta und die großzü-
     Einen bereits sehr trag-       des, Erinnerung aber vor      gige Aufnahme durch die
     fähigen Spross hat die         allem Beten für die Zu-       Malteser berichten (Apg
     Pflanze Ökumene über die       kunft der Stadt. Dass ab      27,18-28,10). Den Höhe-
     Jahre entwickelt, den öku-     dem kommenden Jahr der        punkt und gleichzeitig
     menischen Gottesdienst         „Tisch der Religionen“ die    Abschluss dieser Woche
17

bildete ein ökumenischer      Synode von Papst Fran-        Kalenderjahr. Mitglieder
Gottesdienst. Unter dem       ziskus. Darin entwickelt      der evangelischen und
Leitwort „Bleibt in meiner    er neben seinen sozialen,     der katholischen Kirchen-
Liebe, und ihr werdet rei-    kulturellen, ökologischen     gemeinde feiern in den
che Frucht bringen.“ (Joh     Visionen auch seine kirch-    jeweils anderen Kirchen
15,8-9) sind im Januar        liche Vision, in die vie-     den Silvestergottesdienst
2020 wieder alle Christen                                   mit und überbringen die
zum gemeinsamen Gebet                                       Wünsche ihrer Gemeinde
für die Einheit der Chris-                                  für das neue Jahr.
ten eingeladen. (Termine                                    Das lässt die Hoffnung
siehe S. 39)                                                wachsen, dass die immer
Ganz jung ist der Spross                                    noch recht kleine Pflanze
„Gemeinsame Wege Plus –                                     Ökumene sich in Clop-
ökumenische Gespräche“.                                     penburg weiter ausbrei-
Christen beider Konfessi-                                   tet und festigt. Denn ge-
onen kommen zwei Mal                                        meinsames Handeln der
im Jahr zusammen, um                                        Kirchen ist heutzutage
sich über aktuelle kirchli-                                 unbedingt notwendig, da
che und religiöse Themen                                    die zunehmende Säkula-
auszutauschen. Im ersten                                    risierung der Gesellschaft
ökumenischen Gespräch                                       den Zugang zu Religion
ging es um die Fragen „Wa-                                  und Glaube zu verdrängen
rum sind unsere Kirchen                                     droht. Nur das Sprechen
so leer? Wie kann es Kir-                                   mit einer Stimme wirkt
che gelingen, Menschen        le katholische Christen
                                                            authentisch, überzeugend
auf das Evangelium so an-     große Hoffnung setzten.
                                                            und glaubwürdig. Durch
zusprechen, dass sie die      Doch das erwartete Signal
                                                            das gemeinsame und ein-
Lebenswirklichkeit des        zugunsten eines Aufbre-
                                                            mütige Auftreten der Kir-
Glaubens in ihrem Leben       chens verkrusteter Struk-
                                                            chen mag es gelingen, die
sehen?“ Anlass und Aus-       turen und einer veränder-
                                                            christliche Botschaft wie-
gangspunkt war die Ver-       ten Rolle der Frauen in der
                                                            der stärker in den Fokus
öffentlichung der hohen       katholischen Kirche blieb
                                                            zu rücken. Und das macht
Zahl an Kirchenaustritten     aus. Was blieb, war Ent-
                                                            Ökumene so wichtig und
im Jahr 2018. Leider wur-     täuschung. „Besteht die
                                                            unverzichtbar!
de ein weiteres ökume-        Enttäuschung zu Recht?“
nisches Gespräch Opfer        sollte eine der Leitfragen    Elisabeth Marx
der Corona-Pandemie. In       des Abends sein.
seinem Mittelpunkt soll-      Mit einem ausdrucksstar-
te „Geliebtes Amazonien“      ken Zeichen der Ökume-
stehen, das nachsynodale      ne, dem Neujahrsgruß,
Schreiben zur Amazonas-       endet in Cloppenburg das
18

„Älter werden ist gar nicht so schlecht, wenn man die Alternative bedenkt.“
     Das Zitat des Schauspie-
     lers und Sängers Maurice
     Chevalier macht auf hu-
     morige Weise deutlich,
     dass man die Tatsache des
     Alterns positiv betrachten
     sollte, obwohl es natürlich
     nichts darüber aussagt,
     wie diese Lebensphase
     positiv gestaltet werden
     kann. Nun bin ich schon
     eine Zeitlang im Ruhe-
     stand und trage nichts                                          Foto: Derk van Groningen
     mehr zum Bruttoinlands-
     produkt bei, also gehöre       in das oben beschriebene      Möglichkeiten des gemüt-
     ich auch zu den Alten. Da-     Klischee passen, die nicht    lichen Beisammenseins.
     bei erfahre ich – und das      passiv den nachberufli-       Dabei nehmen die Mitglie-
     wird mir nicht erst jetzt      chen Zustand über sich        der durchaus ihre gesell-
     bewusst –, dass der Be-        ergehen lassen, sondern       schaftliche Verantwortung
     griff „alt“ heutzutage fast    aktiv unsere Gesellschaft,    aktiv wahr, wie 2019 bei
     nur negativ besetzt ist. Er    ihr engeres und weiteres      der Teilnahme am „Fridays
     steht oft als Synonym für      Umfeld und ihre eigene        for Future“-Marsch zu er-
     „verbraucht“, „überholt“,      Persönlichkeit gestalten      kennen war.
     „schlecht bzw. verdorben“      und weiterentwickeln.
     (z.B. in Bezug auf Lebens-     Um all das besser verste-     Und die Mitarbeiter*innen
     mittel). Denken wir außer-     hen zu können, habe ich       und Besucher*innen er-
     dem an die Überalterung        eine kleine Umfrage ge-       kennen und genießen das
     unserer Gesellschaft und       startet und dabei erfahren,   Alter als weitere aktive
     das hohe Durchschnittsal-      wie viele unterschiedliche    Phase ihres Lebens. Sie
     ter der Gläubigen in unse-     Aktivitäten in diesem Haus    machen neue Erfahrungen
     ren Gottesdiensten.            wahrgenommen werden.          von Freiheit und Eigenver-
     Wie also mit dem Alter         Das geht von Sprach-, Li-     antwortlichkeit, schätzen
     umgehen? Eine Perspek-         teratur-, und Computer-       die sozialen Kontakte, die
     tive eröffnete sich mir, als   kursen bis hin zu religi-     neben Freundeskreis und
     ich von den Organisatoren      ösen     Gesprächskreisen,    Familie wichtig geworden
     im Haus der Senioren ge-       musischen und kreativen       sind, und auch den festen
     fragt wurde, ob ich nicht      sowie sportlichen Ange-       Rhythmus, den die Veran-
     Lust hätte, dort ehrenamt-     boten. Außerdem gibt es       staltungen ihnen vorge-
     lich     Englischunterricht    Kurse zum Gedächtnis-         ben. Die Alten sind moti-
     zu erteilen. Hier begegne      training, Beratungsange-      viert, sich weiterzubilden
     ich Alten, die so gar nicht    bote und verschiedene         und setzen gegen einen
19

möglichen Rückzug in die       nicht stattfinden können.      man sich an gute alte Wege
Einsamkeit Begriffe wie        Welche Auswirkungen das        der Kommunikation wie
Gesundheit, Mobilität und      hat, wird am Beispiel des      Briefe und Telefon, ande-
Zufriedenheit. Zentrale Be-    „Café Alzheimer“ deutlich,     rerseits werden auch die
deutung hat die Erfahrung      wie Mechtild Ottenjann         neuen digitalen Möglich-
von Gemeinschaft, Aus-         schreibt:                      keiten, z.B. E-Mails, Skype
tausch und Kommunikati-                                       oder WhatsApp, genutzt.
                               [Das Virus] hat versucht,
on. In der Umfrage werden                                     Die Teilnehmer an der Um-
                               die Macht über unser Le-
religiöse bzw. christliche                                    frage wünschen sich vor
                               ben zu übernehmen. Aber
Überzeugungen nur von                                         allem, dass es im Haus der
                               wir Alten halten dagegen:
wenigen explizit als Moti-                                    Senioren möglichst lange
                               Mit Mund-Nasen-Schutz
vationsgrundlage genannt,                                     so weiter gehen solle ge-
                               und unter Einhaltung der
jedoch betonen viele zent-                                    mäß dem Motto „Zu jung,
                               Hygieneregeln ist man-
rale Werte des christlichen                                   um alt zu sein“, da sie hier
                               ches möglich. Auch im
Menschenbilds: Toleranz,                                      die nachberufliche Phase
                               Haus der Senioren versu-
Respekt, Mitmenschlich-                                       sehr positiv erfahren und
                               chen wir der totalen Iso-
keit, soziale Verantwor-                                      gestalten.
                               lation zu entkommen. Be-
tung.                                                         Ich persönlich wünsche
                               sonders hart hat es aber
Und Corona? Gerade in der                                     mir entsprechend eine
                               die Gruppe „Café Alzhei-
Krise der Pandemie erken-                                     Aufwertung des Begriffs
                               mer“ getroffen. Seit März
ne ich einerseits, wie die                                    „alt“, z.B.: Alt ist chic, alt ist
                               hat man sich nicht mehr
Gesellschaft mit den Alten                                    aktiv, alt ist kreativ, alt ist
                               gesehen. Das Anliegen die-
umgeht, da es offensicht-                                     gut. In diesem Sinne werde
                               ser Selbsthilfegruppe für
lich einer Reihe von Leu-                                     ich gerne alt.
                               Angehörige oder Betreu-
ten schwerfällt, sich selbst
                               ende von Menschen mit          Clemens Wilhelm
einzuschränken, um einen
                               Demenz, den Besuchern
scheinbar wenig produk-
                               – bei Kaffee und Kuchen
tiven Teil unserer Bevöl-
                               – Information, Hilfestel-
kerung zu schützen, ande-
                               lung und Unterstützung
rerseits bin ich dankbar
                               zu bieten, war nicht mehr
dafür, in einer Gesellschaft
                               zu erfüllen.
zu leben, deren Mehrheit
und Verantwortlichen die       Trotzdem gehen viele Alte
Würde eines jeden Men-         mit der Pandemie und
schen hoch schätzen. Für       den einschneidenden Ein-
die Arbeit im Haus der         schränkungen sehr souve-
Senioren bedeutete die         rän um und erhalten sich
Pandemie einen schwer-         ihre positive Grundein-
wiegenden Einschnitt, da       stellung. Man kann halt auf
viele Aktivitäten nur sehr     alte Wertigkeiten zurück-
eingeschränkt, andere gar      greifen. Einerseits erinnert
20

Dei lüttke Nikolaus
     Siet dei Tied, att hei bitt-   siene Mama Patricia, dei       gi beide streng und laotet
     ken „klaor denken“ kunn,       van siene Ohren uppha-         sei tau wenig spälen. In‘
     leg dei lüttke Titus mit       olen wütt, anners wör          Fernsehen, dor sünd so
     denn „Heiligen Mann“,          hei bet dei Schullern dör-     schöne Serien för Kinner
     denn Nikolaus nämlich,         rutschket. Dat Gesicht har     wie Lassie, Bibi un Tina,
     över Krütz. Immer har hei      hei sick mit’n HSV-Schaol      dei dröawet sei uk fäl tau
     watt tau kritteln un tau       verdeckt, denn hei bi Opa      minne kieken. Nich gaut
     mäkeln, wo Titus doch          funnen har. Dei Winter-        för dei Oogen, hett dei Ut-
     dachte, dat hei immer brav     jacke schläppede övern         räde. Schön wör dat, wenn
     wän wör; genau wie sien        Fautboden. In dei rechten      gi beiden Öllern uk mehr
     jüngere Brauer Justus. Nu,     Hand hüllt hei ‘n Jutesack,    Tied för dei Kinner hann‘.
     all watt öller und uk all      in dei annern ne Barken-       Tau oft werd sei vertrös-
     ein Meter twintig groot,       pietschken. So schlörde        tet up’n anner Maol oder
     wull hei denn Spieß maol       hei upp sin Vadder tau, dei    nen annern Dag. Straofe
     ümmedreihen.                   ganz ruhig staohn blew         mott wänn, un nu kummst
     Dat sin Vadder Michael üm      und sägde mit verställde       du in‘ Sack!“ Michael mök
     denn Nikolaus vörspälen        Stimme: „Du büss doch dei      denn Spaoß mit un steg
     dee, wör üm all siet ’n paor   Vadder van Titus un Jonas,     in‘n Sack, dei för üm bloß
     Jaohr klaor.                   nich?“ Dei Vadder nickte       väl tau lüttket wör.
                                    bedächtig.
     Gedacht, gedaohn! dei Ni-                                     „Dann is ja gaut“, brumm-
     kolausaobend wör dor. Un       „Soso“, sägde dei lüttke       de „Nikolaus“ Titus, „ick
     et wör all richtich frauh      „Nikolaus“ und kraom-          will man nich so wän, ao-
     düster, weil dat denn gan-     de ut sien‘ Jutesack, wie      ber ’n paor mit dei Pietsch-
     zen Dag diesig un näwelich     vandaoge üblich, sien          ken krigst du noch!“.
     wänn wör. Dat passte Titus     iPad tau Daoge un füng
     genau in‘ Kraom. So kunn       an: „Leider hebb ick mas-      Michael schüddelde sien
     hei all bi Tieten sin‘ Plaon   se funnen, watt so nich in     Kopp un sägde tau denn
     to Ende bringen.               Ordnung und eigentlick         lüttken Nikolaus: „Du büss
                                    Sünde is. Diene beiden         för mi nich dei richtige Ni-
     Pünktlich üm fief Uhr klin-    Kinner krieget van di un       kolaus! Prügelstraofe, dat
     gelde hei an dei Huusdörn      van dei Mama alle Daoge        giff et nich bi denn richti-
     un stürmede direkt up’n        Appeln un Appelsinen un        gen Nikolaus. Dei richtige
     Flur und dann in’t Wohn-       Salaot, aober watt Kinner      Nikolaus wiest dei Kinner
     zimmer. Hei wüss, dat sin      gerne mögt und un bru-         upp Fähler hän, upp Din-
     Vadder dor seet. Antro-        cket, krieget sei tau minne,   ge, dei sei ännern möaht
     cken har hei sick dei di-      nämlich Süßigkeiten. Statt     un rädet ähr gaot tau, dat
     cke Winterjacke van sin        Coca-Cola giff dat Appel-      sei sick siene Wörte tau
     Unkel Stefan, die hei sick     saft. Computerspille hört      Harten nähmen möät. Hei
     „utlennt“ har. Upp’n Kopp      van Daoge tau dei Bildung      lobet uk dei Kinner un
     denn aolen roen Haut van       dortau, aober uk dörbi sün     bring ähr wat Schönes mit.
21

Aober hauen deit hei nich.    Titus schmeet siene „Ni-
Hei wör’n gauen Mensch,       kolausmontur“ bi Siete un
hei har dei Kinner int Har-   lachte: „Nu hoal ick drocke
te schloaten, und för üm      mien‘ Brauer Justus. Dann
mök dat Freide, Geschenke     kann dei richtige Nikolaus
tau verdeilen. Jedet Jaohr    koamen“. ‒ Dei köm dann
denket wi an‘ 6. Dezember     uk buld, har doch noch‘n
an üm un fiert dat Niko-      bittken watt tau „meckern“.
lausfest. Dei richtige Ni-    Doch bi dei Geschenke, dei
klaous wör nämlick ‘n Bi-     dat dann geev, kunn Titus
schof mit Bischofsstab un     dat drocke vergäten, un uk
Bischofshaut, aober nich      Justus wör gaut taufräe.
mit Pietschken. Dat is üm
andichtet worn, dormit        Bernd Stallmann
Kinner bäter hört.“

Dei lüttke Nikolaus hörde
gespannt tau und frög, off
alle Kinner Geschenke kre-
gen, also uk dei, dei nich
ganz so artig wän wör’n.
„Uk dei kriegt watt, weil
sei sick ja bätern willt“,
antwortete üm Michael.
Nü köm Titus mit dei Sp-
raoke rut: “Ick bünn gaor
nich dei richtige Nikolaus,
ick bünn Titus. Aober dat
häs du nich market, oder?“
„Nee, nee“, flunkerte sien
Vadder, „maläve nich wör
ick dor upp koamen!“
„Also, ich bin ja offen für so ziemlich alles“,
sagte das linke Kirchenfenster zum rechten,
„aber das ist mir zu schrill.“
„Was?“
„Das Kreuz da.“
„Wie hättste es denn gern?“
„Nicht so. So bunt und harmlos wie‘n Osterei.
Ist doch schließlich ein Folterinstrument.
Und Zeichen von finsterstem
menschlichen Verhalten.“
„Alles richtig. Aber in diesem entdecke ich mehr.“
„Mehr?“
„Ja, sieh doch mal: ein leuchtendes Plus.
Und das sagt, dass nach jeder noch so
finsteren Zeit eine andere kommt.
Eine, auf die man sich freuen kann.
Und weißte, was mich total begeistert?“
„Sag’s!“
„Dass wir dieses Plus mit Licht erfüllen.“

                         Andreas Kläne
23
24

Eine queere Glaubensbiografie
     Als Kind katholischer El-       jedoch mehr und mehr             ell sind, und deshalb auch
     tern in Cloppenburg sind        bewusst, dass ich anders         genauso zu akzeptieren sind.
     der Glaube und die Gemein-      war als die meisten ande-        Aber gleichzeitig war damit
     schaft in der katholischen      ren. Und dieses Anderssein       die rigorose Vorgabe verbun-
     Gemeinde Teil meiner Kind-      isolierte mich nicht nur in      den, dass ich als homosexuel-
     heit gewesen. Es war für        der Schule und bei meinen        ler Mann enthaltsam zu leben
     mich Alltag, mit meinen El-     Altersgenossen, für die das      und meine sexuelle Identität
     tern und Geschwistern den       beleidigende und herabset-       nicht Teil meines Lebens zu
     sonntäglichen Gottesdienst      zende Wort „Schwuchtel”          sein hätte, da eine liebevolle
     zu besuchen, vor dem Essen      oder „schwul” selbstver-         und intime Beziehung mit ei-
     ein gemeinsames Tischge-        ständlicher Bestandteil ih-      nem anderen Mann dennoch
     bet zu sprechen und die         rer Alltagssprache war und       sündhaft sei.
     Hochfeste im Kirchenjahr        auch heute auf den Schulhö-      Ich meinerseits konnte und
     in der St.-Josefs-Kirche zu     fen immer noch ist. Sondern      kann nicht akzeptieren, dass
     feiern. Zu meinen wichtigen     auch in der Kirche wurde         der Gott der bedingungslo-
     Erinnerungen gehören Erst-      mir bewusst, dass meine Ho-      sen Menschenliebe mich mit
     kommunion, Firmung und          mosexualität anscheinend         diesen Zwängen geschaffen
     mein erstes Beichtgespräch      nicht gewünscht war, ja so-      haben soll, um sein grausa-
     sowie Auftritte zu festlichen   gar als sündhafte Verfehlung     mes Spiel mit mir zu treiben.
     Weihnachtsgottesdiensten        angesehen wurde. Was ich         Aus diesem und anderen
     mit dem Cloppenburger           als Jugendlicher Tag für Tag     Gründen entfernte ich mich
     Kinderchor. Auch die per-       lernte, war, dass homosexu-      von der Gemeinschaft der
     sönliche Auseinanderset-        ell zu sein in unserer Gesell-   Kirche, die mich nicht an-
     zung mit Gott und Fragen                                         nehmen wollte und will. Und
                                     schaft mit Nachteilen, Dis-
     der Religion haben meine
                                     kriminierungserfahrungen         auch heute noch sind die Si-
     Persönlichkeitsentwicklung
                                     und sogar bedrohlichen Ge-       gnale aus der katholischen
     geprägt und meine Sicht auf
                                     fahrensituationen verbun-        Kirche insgesamt gegenüber
     die Welt als gläubiger Christ
                                     den ist und auch in der Kir-     Menschen, die sich dem
     bestimmt.
                                     che homosexuelle Menschen        LGBTQI-Spektrum (Lesbian,
     Im Laufe meines Erwach-
                                     keinen Platz haben.              Gay, Bisexual, Transgender,
     senwerdens wurde mir
                                     Das hat bei mir seelische        Queer, Intersex) zugehörig
                                     Wunden hinterlassen, die bis     fühlen, trotz mancher auch
                                     heute nicht verheilt sind und    aktuell wieder positiven
                                     wohl auch nie ganz verheilen     Aussagen von Papst Franzis-
                                     werden. Ich las zwar über den    kus, z. B. zu Lebenspartner-
                                     Standpunkt des Zweiten Vati-     schaften homosexueller Paa-
                                     kanischen Konzils, dass ho-      re, widersprüchlich bis in
                                     mosexuelle Menschen genau-       Teilen aggressiv-bedrohlich
                                     so nach dem Ebenbild Gottes      und zeigen auf, wie zutiefst
                                     geschaffen sind wie diejeni-     gespalten die angebliche
               Peter Reinkemeier
                                     gen, die zufällig heterosexu-    Weltkirche in dieser Frage
25

zwischen „Reformern“ und           seinem Ebenbild schuf (Ge-     le Gespräche geführt. Für
„Traditionalisten“ ist.            nesis) und selber Mensch       mich wurde immer klarer:
Eine wirkliche Neubegeg-           wurde in seinem Sohn.          Einen Gottesdienst im Um-
nung mit der katholischen          Sehr deutlich wurde mir        feld des CSD feiern sollte
Kirche hatte ich erst durch        diese Tatsache, als ich vor    eher nicht ein Wunsch sei-
einen der ökumenischen             einiger Zeit am ersten         tens des CSD, sondern ein
Gottesdienste, die zur all-        Weihnachtsfeiertag       die   ökumenisches Angebot der
jährlich in Cloppenburg            Kommunion austeilte. Da        beiden Kirchen in Cloppen-
organisierten     CSD-Woche        stand ein junger Mann vor      burg sein. Wir setzen damit
gehalten werden. Erst da           mir, den ich aus meiner al-    um, was in den heiligen
wurde mir bewusst, dass die        ten Pfarrgemeinde kannte.      Schriften steht. Wir alle
katholische Kirche nicht nur       Ich erinnerte mich, dass er    sind von Gott geschaffene
aus angsterfüllten Männern         in einer Großstadt mit ei-     Menschen, die ein Lebens-
bestehen muss, die ihr über-       nem Mann in einer Partner-     recht haben ‒ unabhängig
kommenes Weltbild bedroht          schaft lebte. Später dann      davon, wo wir leben, wie
sehen und es aggressiv ver-        habe ich die beiden besucht    wir leben, wie wir lieben.
teidigen, sondern dass sie         – eine Freundschaft entwi-     Das sollte auch in einer got-
insbesondere aus mutigen           ckelte sich daraus.            tesdienstlichen Feier zum
Gemeinden und Priestern            Diese beiden Männer haben      Ausdruck gebracht werden.
bestehen kann, die sich kei-       mir deutlich gemacht, was      Nach dem ersten Gottes-
ne Angst mehr machen las-          das Zusammenleben für ein      dienst anlässlich des CSD
sen vor einer angeblichen          schwules oder lesbisches       in St. Josef war für mich am
„lebensfeindlichen Ideolo-         Paares bedeutet: die Freude    beeindruckendsten, dass
gie“ oder „Relativierung der       darüber, einen Menschen        ältere Menschen auf mich
Werte“ und die ihre Arme           gefunden zu haben, leider      zukamen und mit Tränen in
weit öffnen für alle, statt sich   aber auch mit Einschrän-       den Augen sagten, sie freu-
in Abwehr und Verneinung           kungen leben zu müssen,        ten sich, dass die Kirche
zu verschließen. In einer          die ihnen Gesellschaft und     jetzt die Arme z. B. auch für
solchen Kirche, die sich of-       Kirche auferlegen. Ein Satz    ihren Sohn, ihre Tochter ge-
fen und bejahend allen Men-        von Papst Franziskus ist für   öffnet habe, dass es für sie
schen zuwendet, könnte ich         mich zum Leitwort gewor-       wichtig sei, zu wissen, dass
mit meinem Glauben wieder          den. Vor Jahren wurde er       die Kirche sie voll anerken-
ein Zuhause finden.                zu zur kirchlichen Sexual-     ne. Dieses ist Auftrag ‒ aber
Peter Reinkemeier                  moral und seinem Umgang        gleichzeitig auch Mahnung
                                   mit Schwulen und Lesben        ‒ auf jeden Menschen so
Theologie ist biografisch!         befragt. Seine Antwort war     zu schauen wie Jesus, das
Was so fremd klingt, wird          kurz, aber eindeutig: „Wer     fleischgewordene        Wort
klar, wenn wir daran den-          bin ich, dass ich mich über    Gottes, es getan hat: „Und
ken, dass Gott selber „bio-        meinen Bruder erhebe?“         er schaute sie liebevoll an“
grafisch“ geworden ist, in-        Ich habe in Cloppenburg        (Mk 10,21).
dem er den Menschen nach           mit dem CSD-Team vie-          Bernd Strickmann, Pfarrer
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Seniorenmessdiener in St. Andreas
     Der liturgische Dienst der   die Senioren ist, dass das    Es gibt keine Altersbe-
     Ministranten bereichert      Altarbild nicht vollständig   grenzung - und lateinische
     den Gottesdienst. Er ist     erscheint, wenn der Pries-    Gebete müssen auch nicht
     Ausdruck dafür, dass die     ter allein am Altar steht.    mehr auswendig gelernt
     Feier der Eucharistie, der                                 werden!
     Wortgottesdienst,      die   Der damalige Pfarrer          Bernd Stallmann
     kirchliche Trauung und       Hartmut Niehues (heute
     der Dienst auf dem Fried-    Regens in Münster) beauf-
     hof immer auch Feier der     tragte im Frühjahr 2010
     gesamten Gemeinde sind.      die erste Gruppe von so-
     Messdiener geben dem         genannten Seniorenmess-
     Gottesdienst mehr Wür-       dienern für den Einsatz
     de und Feierlichkeit, und    bei Beerdigungen und den
     der Dienst am Altar ist      anschließenden      Gottes-
     eine Möglichkeit, sich an    diensten. Die Auffrischung
     der Liturgie in besonderer   bzw. Einweisung in die
     Weise zu beteiligen. Die     Aufgaben der liturgischen
     gottesdienstlichen Feiern    Dienste wurde vom ehe-
     leben wesentlich von der     maligen Kaplan Karsten
     Beteiligung aller.           Weidisch vorgenommen.
                                  Die ersten Senioren waren
     Seit einigen Jahren stehen   Klaus Deux und Rudolf Bö-
     auch in unseren Kirchen      sing. Das war die Geburts-
     Messdiener im Seniorenal-    stunde der Seniorenmess-
     ter am Altar. Viele haben    dienerschaft. Anfangs sei
     sich schon als Jugendliche   es zwar sowohl für die
     für den Dienst zur Ehre      Gottesdienstbesucher als
     Gottes bestellen lassen.     auch für die Ministranten
     Meistens sind es Männer,     und Ministrantinnen un-
     aber auch Frauen ziehen      gewohnt gewesen; inzwi-
     heute Rochett und Talar      schen sei dieser Dienst zur
     an, wenn es die Situation    Ehre Gottes für alle aber
     erfordert.                   auch    selbstverständlich
                                  geworden, meinen die bei-
     Wegen des zunehmenden        den.
     Nachmittagsunterrichts
     standen immer weniger        Wer, ob Mann oder Frau,
     Kinder und Jugendliche       sich ebenfalls gerne für
     bei Beerdigungen oder Hl.    diesen Dienst engagieren
     Messen zur Verfügung. Ei-    möchte, sollte sich im Fo-
     ner der Beweggründe für      rum melden (Tel. 701 49-0).
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Die Seniorenmessdienerschaft bei einem Besuch im Dom zu Münster.
Auf dem Bild von links nach rechts:
Paul Schickling, Wolfgang Swojak, Heidi Scharpekant, Rudolf Bösing, Martin Langfeld, Bernd
Stallmann, Dompropst Kurt Schulte, Klaus Deux, Martin Otten
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Mit viel Kreativität durch die Pandemie
     Haben Sie schon einmal       auf dem Laufenden über        pelchor draußen getroffen,
     überlegt, wie die Kirchen-   Hygieneverordnungen zu        etwa in der Baumschule
     chöre damit umgehen, dass    bleiben und zu überlegen,     Pöhler in Höltinghausen.
     für lange Wochen keine       wie es weitergehen könn-      Wenn Karsten Klinker ein
     Proben möglich sind? Chö-    te. Als dann endlich am       Resümee der Corona-Zeit
     re leben von regelmäßigen    23. Mai kleine Chorgrup-      zieht, ist er beileibe nicht
     Proben, nicht zuletzt sind   pen (bis zu vier Personen)    deprimiert. Es fehle eben
     auch die sozialen Kon-       wieder proben und bei den     etwas Wichtiges in den
     takte für viele Mitglieder   Messen singen konnten,        Gottesdiensten ohne Chor-
     sehr wichtig. Immerhin       sorgte Klinker dafür, dass    gesang, sagt er. Auch in Zu-
     kommen in der Regel 400      vier Kinder des Andreas       kunft werde er versuchen,
     Sängerinnen und Sänger       Kinder- und Jugendchores      das Beste aus der Situation
     wöchentlich zu Chorproben    bei allen Messen, in denen    zu machen.
     zusammen. Eine Umfrage       er Orgeldienst hatte, den
     bei Olga Lohrey (Kirchen-    Gottesdienst bereicherten.    Ludwig Kleinalstede
     chor St. Bernhard), Ludwig   Der Plan wurde per Mail       leitet den St.-Augustinus-
     Kleinalstede (Kirchenchor    gemacht, wieder gab es für    Kirchenchor. Der Chor
     St. Augustinus) und Kars-    die Kinder zuhause Hör-       ist nicht groß. Genau das
     ten Klinker (Kirchenchor     beispiele, damit sie sich     aber war unmittelbar nach
     St. Andreas, Choralschola,   zeitig einsingen konnten.     dem Lockdown auch ein
     Gospelchor, Kinderschola     Die Lieder und Auftritte      Vorteil. Zunächst wurde
     und Kinder- und Jugend-      wurden mit dem Smart-         Ende Juni auf dem Rasen
     chor St. Andreas) soll uns   phone aufgenommen und         vor dem Pfarrheim geübt.
     aufklären.                   versendet. Kein Wunder,       Die Sängerinnen und Sän-
                                  die Kinder waren stolz auf    ger waren froh: „Endlich
     Karsten Klinker versuch-     ihren Gesang. Sie waren       wieder singen“ – das war
     te unmittelbar nach dem      „über sich selbst hinausge-   der Tenor in seinem Chor.
     Verbot der Chorproben,       wachsen“, berichtet Kars-     Eine Fahrradtour brachte
     mit seinen Sängerinnen       ten Klinker. „Gerade den      Abwechslung in die Chor-
     und Sängern per E-Mail       etwas Schüchternen haben      proben, Regen verhinderte
     Kontakt zu halten. Ihm       diese Auftritte richtig gut   dann auch mal das Üben
     lag daran, den Choristen     getan.“ Mit den Lockerun-     draußen, aber weil sich
     immer wieder zu sagen:       gen nach den Sommerfe-        alle Mitglieder des Chores
     „Ihr seid wichtig und vor    rien gab es dann wieder       persönlich kennen (und
     allem nicht vergessen!“      etwas mehr Proben. Das        weil der Chor eine lebendi-
     Seinen Mails waren Hör-      geschah auf dem Orgelbo-      ge WhatsApp-Gruppe un-
     beispiele schöner Chor-      den der St.-Andreas-Kir-      terhält), blieb das Chorle-
     musik angehängt. Mit         che. Dort wurde auch für      ben gesichert, wenn auch
     Chorvorständen und Pfar-     die Stadionmesse am 30.       nicht immer alle kom-
     rer Strickmann hielt er      August geprobt. Schließ-      men, wo jetzt das Üben im
     regen Kontakt, um immer      lich hat sich z.B. der Gos-   Pfarrheim – natürlich auf
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Distanz – wieder möglich     Chorproben mit vier Sän-      tember. „Denn zu lange
ist. „Über die Weihnachts-   gerinnen und Sängern          Pausen tun keinem Chor
messe müssen wir uns         – das war nicht so toll       gut.“
noch Gedanken machen“,       für den verhältnismäßig
beendet Ludwig Kleinals-     großen Kirchenchor St.        Eines bleibt:
tede sein Statement zur      Bernhard. Es folgte ein       Mitsingen in einem der
Situation des Chores. „Da    40-minütiges Einsingen        Chöre ist immer möglich.
werden wir bestimmt was      in der Kirche (das war im     Sehen Sie doch einmal auf
hinkriegen.“                 August), natürlich wieder     die Homepage der Kirchen-
                             mit Abstand. Zu einem         gemeinde      (www.st-and-
Olga Lohrey erinnert sich    Grillabend traf man sich      reas-clp.de/gruppen/cho-
noch genau an die letzte     auch. Durchweg haben          ere). Dort sind alle Chöre
Probe des St.-Bernhard-      viele Chormitglieder ge-      aufgeführt. Neue Sängerin-
Chores vor der Zwangs-       sundheitliche Bedenken        nen und Sänger sind immer
pause. Es waren nur weni-    und kommen nicht zu den       willkommen.
ge gekommen. Irgendwie       Proben. Die gestiegenen
hatte sie so ein komisches   Infektionszahlen in Clop-     Thomas Gehlenborg
Gefühl, „und mein Gefühl     penburg tun ein Übriges
hat mich nicht getäuscht“,   dazu. „Ich hoffe sehr, dass
sagt sie. Kein Ostern und    wir nach den Herbstferien
kein feierlicher Chorge-     wieder starten können“,
sang, eine traurige Zeit.    sagt Olga Lohrey im Sep-
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