JAHRESHEFT 2020/2021 - DAV Sektion Tutzing

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JAHRESHEFT 2020/2021 - DAV Sektion Tutzing
JA H R E S H E F T
2020/ 2021

Jahresheft der Sektion Tutzing
des Deutschen Alpenvereins
JAHRESHEFT 2020/2021 - DAV Sektion Tutzing
JAH R ESH EFT der DAV Se k t io n Tu t zin g / Inhaltsverzeichnis

                                   4
                V O R W O R T D E S V O R S TA N D S

                                   7
                        TUTZINGER HÜTTE

                                 12
                                 WEGE

                                 14
                           N AT U R S C H U T Z

                                 16
                   AUS DEN ORTSGRUPPEN

                                 24
                 BERICHTE WINTERTOUREN

                                                                                     Sonnenaufgang am Jubiläumsgrat. Foto: Philippe Steinmayr

2 / DAV Sekt i on Tu t zi ng
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JAH R ESH EFT der DAV Se k t io n Tu t zin g / Inhaltsverzeichnis

I n h a l t s ve r z e i c h n i s

                                                                     52
                                                   BERICHTE SOMMERTOUREN

                                                                     76
                                                        AUS FERNEN LÄNDERN

                                                                     86
                                                       KO N TA K T Z U R S E K T I O N

                                                                     88
                                                                 GEBÜHREN

                                                                     90
                                                                MITGLIEDER

                                                                     93
                                                          TOURENPROGRAMM

                                                                                         DAV Sek tion Tu t z in g / 3
JAHRESHEFT 2020/2021 - DAV Sektion Tutzing
JAH R ESH EFT der DAV Se k t io n Tu t zin g / Vorwort des Vorstands

            Vorwort des Vorstands
            Liebe Sektionsmitglieder, werte Freunde der Sektion Tutzing,

            am Ende eines ereignisreichen Sektionsjahres 2020                       richt von Hüttenwart Michael Holzer entnehmen. Ler-
            präsentiert der Vorstand der Sektion Ihnen unseren                      nen Sie doch unsere Wirte kennen – am besten bei
            aktuellen Jahresbericht sowie das reichhaltige Pro-                     einer Hüttenwanderung mit Einkehr oder gar Über-
            gramm für 2021.                                                         nachtung während der Vor- oder Nachsaison.
            Unserem Redaktionsteam mit Konrad Kürzinger und
            Philippe Steinmayr ist es wieder hervorragend gelungen                  Zur Unterstützung der Sektionsverwaltung können
            die für Sie interessanten Berichte aus den Referaten und                Sie unter https://mein.alpenverein.de Auszüge Ihrer
            Gruppen sowie von Kursen und Touren unserer Sektion                     Mitgliedsdaten selbst einsehen und verwalten. Bit-
            Tutzing mit Ihren Ortsgruppen zusammenzustellen.                        te kontrollieren Sie Ihre Daten und hinterlegen Sie un-
                                                                                    bedingt Ihre E-Mail-Adresse. Sie erleichtern uns da-
            Nachfolgend        das   Sektionsjahr   in   einem        kurzen        durch die Kommunikation innerhalb der Sektion ganz
            Überblick.                                                              entscheidend.

            Die Saison auf unserer Tutzinger Hütte startete end-                    Zum 1.1.2021 müssen wir unsere Hauptbeiträge um et-
            lich mal mit normalen Schneeverhältnissen, und so war                   wa fünf Euro pro Jahr erhöhen, um den Hauptverein bei
            kein großes Schnee- oder Bäume-Räumen angesagt. Im                      den Investitionen für „alpenverein.digital“ und beim Kli-
            Vorfeld konnten deshalb auch zahlreiche Renovierungs-                   mabeitrag zu unterstützen. Genauere Informationen
            und Erhaltungsmaßnahmen durchgeführt werden. Zum                        erhalten Sie über DAV-Panorama und auf der Home-
            Erhalt und zur Erweiterung der familiengerechten Aus-                   page des Hauptvereins. Eine rückwirkende Beschluss-
            stattung der Hütte wurden wieder Ihre Spendengelder                     fassung dazu soll auf der Mitgliederversammlung 2021
            eingesetzt.                                                             erfolgen.
            Einen Kraftakt besonderer Art verlangte der Hütten-
            betrieb unter Corona Bedingungen. Hier hat sich ge-                     Für das Frühjahr 2021 planen wir unsere nächste Jun-
            zeigt, wie professionell unser Hüttenteam um Thomas                     gendversammlung in der Kletterhalle am Trifthof in
            und Sabine Jauernig sowie Christine Seemüller agiert.                   Weilheim. Wir würden uns sehr freuen, wenn wir trotz
            Entsprechend reibungslos ist die Saison verlaufen, und                  Corona den super Service von Inhaber Norbert Kunz
            das Team hat dem durch Corona bedingten heimischen                      genießen könnten. Unsere Jugendleiterin Barbara Hei-
            Wanderboom auf die Benewand und unsere Hütte gut                        merl plant darüber hinaus schon weitere Aktivitäten.
            standgehalten. Nähere Eindrücke können Sie dem Be-

4 / DAV Sekt i on Tu t zi ng
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Nachdem unsere Wegebauer die letzten Überreste                       Fachübungsleiter oder Beirat, sei es bei Arbeiten im
des vorletzten Winters beseitigt hatten, gab es dann                 Wegebau, an der Hütte oder bei einem Sektionskurs
doch noch einmal einen großen Einsatz am sogenann-                   bzw. einer sonstigen Veranstaltung. Gleichzeitig möch-
ten Schafsteig an der westlichen Flanke der Benewand.                ten wir Sie motivieren, sich aktiv in unsere Sektion ein-
Hier musste ein drohender Felssturz durch eine Spren-                zubringen, z.B. durch Teilnahme an unseren Kursen und
gung beseitigt werden. Dankbar sind wir dem THW                      Touren, durch eine Übernachtung auf der Tutzinger
Miesbach, der Bergwacht Benediktbeuern, der alpinen                  Hütte oder die Empfehlung dieser oder aber, indem Sie
Einsatzgruppe der Polizei Oberbayern sowie der Ge-                   sich selbst an Arbeitseinsätzen, Veranstaltungen oder
meinde Benediktbeuern für Ihre unbürokratische Un-                   an der Gremienarbeit aktiv beteiligen.
terstützung. Ein herzliches Dankeschön auch an Max
Lantenhammer für die umsichtige Organisation und sei-                Sollte Ihnen die aktive Teilnahme nicht möglich sein,
nen Bericht mit mehr Details.                                        freuen wir uns natürlich auch über Ihre Spende. Jeder
                                                                     ehrenamtliche Einsatz oder dessen finanzielle Unter-
Bei allen Vorhaben konnten wir uns auch im vergange-                 stützung stärken uns in der Sektionsarbeit. Sie können
nen Jahr wieder auf unsere Partner im täglichen Sek-                 uns darüber hinaus auch über die neuen Medien unter-
tionsgeschäft verlassen. Ob dies unsere hoch flexiblen               stützen: „liken“ Sie uns bei Facebook, „bewerten“ Sie
Handwerker und Lieferanten aus der Region, die An-                   uns bei www.alpenverein.de oder geben Sie Ihre Tou-
sprechpartner bei den Behörden und im Tourismusbe-                   ren bei www.alpenvereinaktiv.com ein. Jeder einzelne
reich, unsere Nachbarn vom Staatsforst oder von der                  Eintrag unterstützt uns!
Bergwacht und nicht zuletzt unsere Pächter mit Ihrem
Hüttenteam sind: Bei ihnen allen möchten wir uns an                  Mit meinen letzten Berichtszeilen möchte ich mich von
dieser Stelle für ihr Engagement und die hervorragende               Ihnen als 1. Vorsitzender der Sektion Tutzing verab-
Zusammenarbeit bedanken!                                             schieden. Es war mir immer eine Freude, für die Belan-
                                                                     ge der Sektion und ihrer Mitglieder im Einsatz zu sein.
Abschließend wenden wir uns wieder an Sie direkt, lie-               Dankbar bin ich für die vielen schönen Erfahrungen und
be Sektionsmitglieder: Wir möchten Ihnen den Dank                    die umfassende Unterstützung aller an der Sektions-
und die Anerkennung der Sektion aussprechen für Ih-                  arbeit Beteiligten. Weiterhin alles Gute für Sie und die
ren vielfältigen Einsatz in der Sektion – als Referent,              Sektion Tutzing!

                                                                                                                  DAV Sek tion Tu t z in g / 5
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            Hinweise:
            Die für 25.04.2020 geplante und dann auf den
            07.11.2020 verschobene Mitgliederversammlung 2020
            konnte Corona-bedingt leider nicht stattfinden. Wichti-
            ge Tagesordnungspunkte der MV-2020 werden auf der
            MV-2021 rückwirkend behandelt! Eine Einladung er-
            folgt zu gegebener Zeit.
            Anders als in früheren Jahren liegen diesem Jahresheft
            keine Mitgliedsausweise bei. Aus versand- und porto-
            technischen Gründen werden die neuen Mitgliedsaus-
            weise im Januar 2021 separat versandt.

            Ich wünsche Ihnen Genuss beim Lesen des Jahreshefts
            und für das Bergjahr 2021 schöne und erfolgreiche
            Touren.

            Axel Reisacher
            1. Vorsitzender

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JAH R ESH EFT d e r DAV Se k t io n Tu t zin g / Tutzinger Hütte

                                                                                                      Bericht des
                                                                                                      Hütten-
                                                                                                      referenten

                                                                                                      Tagesgäste: ca. 5.000, also etwa gleich viele
                                                                                                      wie im Vorjahr. Unsere Hütte war also auch
                                                                                                      in Zeiten der Corona-Pandemie gut besucht.
                                                                                                      Viele Besucher haben dabei die klare Um-
                                                                                                      setzung der Corona-Auflagen gelobt.

                                                                                                      Übernachtungen: Auf Grund der Corona-
                                                                                                      bedingten Schließungszeiten und weil die
                                                                                                      erlaubte Belegungsdichte der Zimmer und
                                                                                                      Lager bei nur etwa 40 % lag, gingen die
                                                                                                      Übernachtungszahlen drastisch zurück. Es
                                                                                                      konnten nur ca. 4.400 Übernachtungen ver-
                                                                                                      bucht werden. Für die Sektion sind aus wirt-
                                                                                                      schaftlichen Gründen („schwarze Null“) min-

Einbahnwege innerhalb und außerhalb der Hütte! Die Wirtsleute
Sabine, Christine und Thomas

                                                                                                                                       DAV Sek tion Tu t z in g / 7
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JAH R ESH EFT d e r DAV Se k t io n Tu t zin g / Tutzinger Hütte

            destens 5.000 Übernachtungen notwendig. Hier kann                     Um die Tagesgäste nach den Corona-Regeln bewirten
            man nur auf eine Besserung im Jahr 2021 hoffen.                       zu können, hat sich die große Terrasse nebst angren-
            Trotzdem ging es uns mit der Tutzinger Hütte im Ver-                  zender Wiese als Freiluft-Gastraum bestens bewährt.
            gleich zu anderen Sektionen noch gut. Positiv hat sich                Für die Tagesgäste wurden die Toilettenanlagen in der
            ausgewirkt, dass wir viele Zimmer und relativ wenig                   Hausstattalm geöffnet. Dadurch konnte problemlos
            Matratzenlager gebaut haben. Auch die Abtrennung                      der geforderte Einbahnverkehr bei der Benutzung um-
            zwischen den einzelnen Waschbecken, 1999 meist als                    gesetzt werden. Die Toilettenanlagen in der Tutzinger
            unsinnig belächelt, haben sich dabei mehr als bewährt.                Hütte blieben den Übernachtungsgästen vorbehalten.
            Natürlich wäre die Umsetzung der Corona-Auflagen                      Die Benutzung der Duschen war allerdings im Corona-
            nicht so reibungslos möglich gewesen, wenn dahinter                   Jahr nicht möglich. Mit der Disziplin der Gäste ist die
            nicht die sehr engagierten Hüttenwirte Sabine & Tho-                  Hüttenwirtin recht zufrieden. Die überwiegende Mehr-
            mas Jauernig und Christine Seemüller sowie ein moti-                  heit, also geschätzte 98 %, halten sich ohne größere
            viertes Team von heuer zwei Mitarbeitern stehen wür-                  Diskussion und Besserwisserei an die staatlich vorgege-
            de. Für ihre Leistungen ein herzliches „Vergelt‘s Gott!“              benen Regeln.

            Einfach und routinemäßig ist das Corona-Jahr 2020
            ganz und gar nicht verlaufen. Es war förmlich das „Jahr
            der Nagelprobe“ für das Hüttenteam. Galt es doch, lau-
            fend die ständig wechselnden Vorgaben zur Corona-
            Pandemie umzusetzen, eine logistische Herausforde-
            rung! Gemäß der Zahl und Gruppenzusammensetzung

                                                                                                                                            Corona-Schneemann vor der Tutzinger Hütte am 18.10.2020.
            der angemeldeten Übernachtungsgäste mussten täglich
            neue Belegungspläne für die Zimmer und Lager erstellt
            und dazu passend auch die Sitzpläne im Gastraum ein-
            geteilt werden. Und schließlich mussten die Kontaktda-
            ten aller Gäste, auch der Tagesgäste, erfasst werden.

            Wegen Corona musste auch das beliebte Frühstücks-
            buffet aufgegeben werden. Als Ersatz wurde ein für
            jeden Gast individuell zusammengestelltes Frühstück
            verabreicht. Die Vorbestellung erfolgte durch den Gast

                                                                                                                                            Foto: Thomas Jauernig
            am Vorabend. Als positiven Nebeneffekt gab es dann in
            dieser Saison deutlich weniger Lebensmittel-Abfall. Das
            Individualfrühstück soll also in Zukunft Dauereinrich-
            tung werden.

8 / DAV Sekt i on Tu t zi ng
JAHRESHEFT 2020/2021 - DAV Sektion Tutzing
JAH R ESH EFT d e r DAV Se k t io n Tu t zin g / Tutzinger Hütte

                                                                     Auch durch Trennscheiben lässt sich
                                                                     Thomas den Spaß nicht nehmen

Trotz dieser Ausnahmesituation haben wir auch im Jahr                vorzuheben ist hier die Elektrofirma Benedikt Geiger
2020 wieder Gebäudeunterhaltsarbeiten durchführen                    aus Bichl. Ein besonderer Dank gilt auch dem Gebäu-
lassen. Vor Saisonbeginn erhielten alle Räume in der                 detechnik-Referenten Bernd Förster. Nicht vergessen
Tutzinger Hütte neue Wand- und Deckenanstriche. Der                  möchte ich den Seilbahnwart Hans Löcherer, der sich
Trockenraum wurde mit einer verstärkten Heizung und                  in bewährter Manier, um die „Lebensader“ Materialseil-
einem technischen Lüftungssystem ausgerüstet.                        bahn gekümmert hat.

Neben den Fass- und Flaschenbieren der Brauerei Reut-                Abschließend wünsche ich allen Mitgliedern ein gesun-
berg gibt es neuerdings auch Flaschen-Spezialbiere der               des und erfolgreiches Jahr 2021,
Schlossbrauerei Maxlrain aus der Nähe von Rosenheim.
                                                                     Euer Hüttenwart
Danksagung: Allen Helfern, die auch 2020 wieder Zeit                 Michael Holzer
für den Unterhalt unserer Hütte mit ihren Anlagen ge-
opfert haben, sei hier herzlich Dank gesagt.
An dieser Stelle will ich mich auch bei den beauftrag-
ten Firmen bedanken, die notwendige Arbeiten fach-
gerecht, zuverlässig und schnell erledigt haben. Her-

                                                                                                                DAV Sek tion Tu t z in g / 9
JAHRESHEFT 2020/2021 - DAV Sektion Tutzing
JAH R ESH EFT d e r DAV Se k t io n Tu t zin g / Tutzinger Hütte

                            Die Schönheit der Schöpfung
                                  und ihr Stöhnen
                                      Bergmesse an der Tutzinger Hütte

Bei Kaiserwetter konnten wir am Sams-        Wie schon im letzten Jahr, hatte ich auch                          Nach der Messe wurden wir auf der
tag, 19.09.2020, unsere – heuer wieder       diesmal wieder die junge Stubnmusi aus                             Hüttenterrasse von unserem Hütten-
katholische – Bergmesse feiern, wenn-        Walchensee um Barbara Melf für die mu-                             team bestens verköstigt und mit Geträn-
gleich unter komplett anderen Vorausset-     sikalische Untermalung gewinnen kön-                               ken versorgt. Und das alles bei traum-
zungen. Schon lange Jahre findet unsere      nen. Corona-bedingt konnten allerdings                             haftem Wetter und unter Begleitung der
Bergmesse am Tag der Wieseneröffnung         nur drei der vier MusikerInnen spielen.                            Stubnmusi. Unsere Wirtsleute hatten die
statt, die in 2020 ja bekanntermaßen                                                                            durch Corona geforderten Maßnahmen
erstmals abgesagt werden musste. Unse-       Für die Messe wählten wir den Platz vor                            super organisiert, mit Registrierung und
re Bergmesse wurde trotzdem gehalten!        der kleinen Kapelle unseres früheren                               Händedesinfektion am Eingang und Ein-
                                             Hüttenwirts Hans Mayr, sie bildete dafür                           bahnverkehr durch die Hütte.
Corona erforderte natürlich besonde-         einen wunderbaren Rahmen. Da die Ka-
re Schutzmaßnahmen. Das fing schon an        pelle auch mit einer Glocke ausgestattet                           Während des Abstiegs zum Bus und auf
beim Bustransfer von Tutzing zur Mate-       ist, hat der Hans sie zu Beginn der Mes-                           der Heimfahrt wurde ich mehrfach auf
rialbahn der Tutzinger Hütte, die durch      se erklingen lassen. Zelebriert wurde der                          die schöne Bergmesse und die gute Be-
den „Traubinger Reiseservice“ durchge-       Gottesdienst vom Tutzinger Pfarrer Pe-                             wirtung angesprochen. Danke hierfür un-
führt wurde. Wie allgemein üblich durfte     ter Brummer, der in seiner Predigt die                             serem Pfarrer Peter Brummer und un-
der Bus nur mit Mund-Nase-Schutz be-         Schönheit der Schöpfung und die Freu-                              serem Hüttenteam unter Sabine, Tini
stiegen werden. Zusätzlich wurden jedem      de daran zum Thema machte. Er sprach                               und Thomas. Ein Dankeschön geht auch
Fahrgast die Hände desinfiziert und bei      auch über das Gefühl der Dankbarkeit,                              an die drei jungen MusikerInnen für die
jedem Halt wurde durchgelüftet. Glück-       die frische Luft einatmen zu dürfen, unter                         stimmungsvolle musikalische Begleitung.
licherweise hatte der Bus einige Sitzplät-   der Last des Aufstieges zu stöhnen und
ze mehr als im letzten Jahr, so dass auch    den Körper zu spüren. Er wies aber auch                            Text: Hardy Geissler
noch am Alpenwarmbad jeder einen Sitz-       darauf hin, dass die Schöpfung unter der
platz bekam.                                 Last der Menschen stöhnt – wie Recht er
                                             doch hat.

10 / DAV Sekt i on Tu t zi ng
JAH R ESH EFT d e r DAV Se k t io n Tu t zin g / Tutzinger Hütte

Begleitung durch die Stubnmusi aus Walchensee

                                                                                                            DAV Sek ti on Tu t z in g / 11
JAH R ESHE F T d e r DAV Se k t io n Tu t zin g / Wege

            Bericht des Wegereferenten

            Felssprengung: Jedes Jahr hält seine eigenen Überra-                 wacht Benediktbeuern, der alpinen Einsatzgruppe der
            schungen für unser umfangreiches Wegenetz bereit.                    Polizei sowie der Gemeinde Benediktbeuern für ihre
            Waren es 2019 die vielen massiven Winterschäden, so                  unbürokratische Unterstützung!
            war es in 2020 ein drohender Felssturz am Schafsteig
            in der Nordwestflanke der Benediktenwand. In diesem                  Wegesanierungen: In Zusammenarbeit mit der Gemein-
            Steig, der nicht markiert ist und den nur wenige ken-                de Benediktbeuern wurden am Weg 455 im Bereich
            nen, wurden große, eingeklemmte Felsblöcke entdeckt,                 „Klausen“ zwei Brücken über den Eibelsbach erneuert.
            die laut geologischem Gutachten die Sicherheit des da-               Am viel begangenen Weg H2/446, der unter der Seil-
            runter verlaufenden, stark frequentierten Europäischen               bahn zum Herzogstand hinauf führt, war der Steig in
            Fernwanderwegs E4 (Via Alpina, Maximiliansweg) akut                  der Nähe des Wasserfalls an zwei Stellen abgerutscht
            gefährdeten.                                                         und wurde von mir kurzfristig repariert.
            In Abstimmung mit der Gemeinde Benediktbeuern und                    Hoch über den Wolken habe ich Anfang November
            den Staatsforsten wurde Mitte Juli der Wanderweg im                  noch das Schutzgeländers beim Pavillon auf dem Her-
            kritischen Abschnitt von Axel Reisacher, Hardy Geißler               zogstand repariert, ein fast schon vergnügungssteuer-
            und mir gesperrt, sowie ein Umleitungspfad eingerich-                pflichtiger Arbeitseinsatz.
            tet und markiert. In mehreren Telefonkonferenzen mit
            allen Zuständigen wurde die Sprengung geradezu ge-                   Routinewartungen: Die Wege 451, 455, 456 rund um
            neralstabsmäßig vorbereitet. Am Samstag, 8.8.2020,                   Tutzinger Hütte und Benediktenwand wurden vom
            in aller Früh war es dann so weit. Die über 20 Betei-                Schwaller Sepp wie jedes Jahr im August in einem län-
            ligten trafen sich an der Kohlstattalm, ein Hubschrau-               gerem Einsatz begutachtet und überarbeitet. Dafür
            ber brachte die Sprenggruppe vom THW Miesbach zum                    wieder ein ganz herzliches „Vergelt‘s Gott“!
            Schafsteig, die Wegposten bezogen ihre Stellungen.
            Die Sprengung war akustisch eher verhalten, aber den-                Die Gemeinde Jachenau hat uns dieses Jahr dankens-
            noch auf Anhieb erfolgreich. Im Anschluss wurde durch                werter Weise sehr stark unterstützt und mit einem Mit-
            die Bergwacht der gesamte Hang noch abgegangen, lo-                  arbeiter einige aufwändige Reparaturen im Bereich der
            ckere Felsblöcke nach unten gestoßen und kontrolliert,               Gemeinde (Staffelalm, Hirschhörndl, Kotalmweg zur Jo-
            dass alles augenscheinlich sicher liegt. Zur Mittagszeit             cher Alm etc.) durchgeführt. Dafür habe ich Akazien-
            konnte der Weg wieder freigegeben werden.                            Stangen zur Staffelalm gefahren, die dort zwischenge-
            Wir bedanken uns beim THW Miesbach, bei der Berg-                    lagert wurden.

12 / DAV Sekt i on Tu t zi ng
JAH R ESHE F T d e r DAV Se k t io n Tu t zin g / Wege

Die verschiedenen Wegepaten haben wieder ihre We-
ge begangen und zum Teil selbst ausgeschnitten und
anderweitig hergerichtet. Bei ihnen und allen anderen,
die mich bei meiner Aufgabe als Wegewart unterstützt
haben, bedanke ich mich herzlich. Als Wegepate neu
dazugekommen ist Friedemann Krause aus Penzberg,
der sich um die Wege zwischen Benediktbeuern und
der Benewand kümmert.

Gremienarbeit gibt es selbst für Wegewarte immer
mehr. Auf Initiative der Gemeinde Lenggries und un-
terstützt durch EU-Fördermittel soll im Tölzer Land Süd
die Beschilderung der Wanderwege überarbeitet und
vereinheitlicht werden. Dazu gab es einige Besprechun-
gen, an denen einige aus unserer Sektion teilnahmen.
Das Gleiche gilt für das geplante Mountainbike-Kon-                                             Oben: Wegewart über den Wolken
                                                                                                Unten: Die Sprenggruppe des THW
zept von DAV und Landkreis Tölz oder ein Treffen zur                                            Miesbach bohrt am Schafsteig Löcher für
Routenabstimmung für den Maximiliansweg, das der                                                die Sprengladungen
Tourismusverein Oberbayern einberufen hat.

Max Lantenhammer

                                                                                                                         DAV Sek ti on Tu t z in g / 13
JAH R ESH EFT d e r DAV Se k t io n Tu t zin g / Naturschutz

                Holz aus dem Bergwald
                Bericht der Naturschutzreferentin für 2020

Holz aus dem Bergwald – einst Motor         statt; während dieser Zeit durften keine                        de der Kalk in den vielen Brennöfen an
von Wirtschaft und Flößerei:                Flöße fahren.                                                   den Kiesbänken von Isar und Loisach. In

Der Bergwald sowie Bergbäche und
-flüsse wurden lange Zeit auf eine heu-
te fast vergessene Weise genutzt. Hier
möchte ich einen kleinen Einblick geben
in eine bis vor etwa hundert Jahren im
bayerischen Oberland heimische Art des
Wirtschaftens mit der Natur.

Holz war der wichtigste Rohstoff über
Jahrhunderte. Bis zum 15. Jh. waren
die Wälder rund um München systema-
tisch abgeholzt worden. Doch der Hun-
ger nach Holz stieg weiter. Der Isarwin-
kel mit seinen Bergwäldern schien einen
unerschöpflichen Vorrat zu bieten. Wie
wichtig der Floßverkehr damals war, geht
auch daraus hervor, dass bereits im Jahr
1477 stolze 2884 Flöße auf Isar und Loi-
sach nach Wolfratshausen kamen. 147
schwere Bauholzflöße brauchte man En-       Neben Holz (als Brenn- oder Bauholz)                            Lenggries steht noch einer der wenigen
de des 15. Jh. für den Bau der Frauenkir-   nutzte man die Flöße zum Transport von                          erhalten gebliebenen Kalköfen und lohnt
che in München. Der Holzbedarf wuchs        Kalk und Gips. Gebrannter Kalk ist ein                          einen Besuch (westlich der Isarbrücke auf
und wuchs. 1785 wurde München mit           wichtiges Bindemittel im Mauermörtel.                           dem Kalkofenweg zu Fuß fünf Minuten
über 4000 Flößen versorgt. Um noch          Nach den großen Stadtbränden (man ver-                          nach Norden).
mehr Brennholz transportieren zu kön-       wendete nun zunehmend Steine als Bau-
nen, ging man dazu über, 2–3 m lan-         material) wurde der Bedarf an Kalk im-                          Sehr viel Holz wurde in den großen Sei-
ge Stammabschnitte ungebündelt nach         mer größer. Der gebrannte Kalk wurde                            tentälern der Isar geschlagen und über
München zu triften. Die Trift fand ge-      auf gedeckten Flößen transportiert, da er                       den Rißbach, die Walchen, die Dürrach
wöhnlich nach dem Frühlingshochwasser       nicht nass werden durfte. Gebrannt wur-                         und die Jachen getriftet. An der Einmün-

14 / DAV Sekt i on Tu t zi ng
JAH R ESH EFT d e r DAV Se k t io n Tu t zin g / Naturschutz

               Bild links: Kalkofen in Lenggries.
               Quelle: www.lenggries.de
               Bild rechts: Reste der Krotten-
               bachklause südlich von Fall.
               Quelle: Holzwirtschaft entlang
               der Isar

dung dieser Seitenbäche in die Isar wur-            der Jachenau. Auch werden auf diesem                            Tipp: Der Kinodokumentarfilm „Fahr ma
den die Flöße zusammengebaut. Weiter                Flüsschen tausende von Klaftern bestes                          obi am Wasser“ lässt die Flößerei auf Isar
bachaufwärts wurden mancherorts Klau-               buchenes Brennholz und auch buchene                             und Loisach lebendig werden und zeigt,
sen errichtet. Das waren kleine Talsper-            und fichtene Prügel für die Kalkbrennerei                       welche Bedeutung die Flößer aus dem
ren aus Holzstämmen, an denen sich das              transportiert“, schrieb 1799 der Münch-                         Oberland seit dem Mittelalter hatten. Mit
Wasser staute. Öffnete man die Klausen,             ner Chronist Johann Georg Prändel.                              einer historischen Floßfahrt zeichnet der
so stürzte das aufgestaute Wasser in das                                                                            bekannte Seeshaupter Regisseur Wal-
untere Bachbett und riss die dort liegen-           Die Jachenauer Bauern schlugen das                              ter Steffen („Bavaria Vista Club“, „End-
den Stämme mit sich. Im Einzugsbereich              Holz u.a. im südwestlichen Benedikten-                          station Seeshaupt“) ein kulturhistorisches
des Benediktbeurer Lainbachs befanden               wand-Gebiet, das dem Kloster Benedikt-                          Portrait unserer Region. Ausschnitte sind
sich Klausen an der unteren Schmiedlai-             beuern gehörte. Die Große und die Klei-                         zu sehen auf dem Oberland-Streaming-
ne, am Eibelsbach (heutiger Gebietsna-              ne Laine boten mit ihren Nebenbächen                            portal OLAtv, www.olatv.de.
me „Klausen“) sowie im Klammabschnitt               gute Triftmöglichkeiten. Das Holz wur-
der Kotlaine östlich der Söldneralm. Im             de vorwiegend im Herbst geschlagen, da                          Margret Hütt
unteren Lainbachtal, abwärts vom heuti-             es dann nicht mehr im Saft stand und ein
gen Holzrechen zum Hochwasserschutz,                geringeres Gewicht hatte. Das Holz, das
wurden die Stämme wieder aus dem                    nicht gleich über Leiten (Rutschen aus                          Quellen:
Lainbach gefischt und gelagert.                     Holz) und Bäche getriftet werden konn-                          1) Holzwirtschaft entlang der Isar, S. Bam-
In Wegscheid mündet das große holzrei-              te, wurde im Winter mit Hornschlitten                           mer u. C. Eder, Eder GmbH Werbeagentur
che Jachental in das Isartal. Der Jachen            abtransportiert: eine gefährliche Aufga-                        Verlag Lenggries, 2004;
konnte sogar mit schmalen Flößen be-                be für die Holzknechte und Bauern. Ab                           2) Die alten Holzknechte, J. Aschenwald u.
fahren werden. „Die schönsten und zahl-             dem Frühjahr, wenn genügend Wasser in                           M. Reiter, Edition Tirol 2005;
reichsten Bäume kommen vom Wallersee                den Flüssen war, wurde das Holz getriftet                       3) Das goldene Au – Eine Oberauer Chronik
(Walchensee) und den Bergwaldungen                  bzw. geflößt.                                                   mit Bildern, Heinz Schelle, 1991

                                                                                                                                          DAV Sek ti on Tu t z in g / 15
JAH R ESH EFT der DAV Se k t io n Tu t zin g / Aus den Ortsgruppen

                Ortsgruppe Tutzing
                Tourenbericht der Ortsgruppe Tutzing 2020

Auch das Tourenprogramm der Orts-              Rotwand Reib‘n; doch auch sie fiel dem                            ging‘s ohne Rast (was wir noch bereuen
gruppe Tutzing stand 2020 im Zeichen           Schneemangel und Corona zum Opfer.                                sollten!) vorbei an der Köglalm, Schön-
von Corona. Die äußerst beliebten Seni-                                                                          jochalm und Schmalzklausenalm, wei-
orenwanderungen fielen in diesem Jahr          Am 2. Juni starteten wir dann die Berg-                           ter sehr eindrucksvoll im Tal der Grund-
komplett aus, weil dieser Personenkreis        rad-Saison (alle ausgeschriebenen Touren                          ache. Dann über Steinberg zurück nach
schon altersbedingt zur Risikogruppe           wurden durchgeführt!) mit einer Fahrt                             Achenkirch. Die Tour verlief wunderbar,
zählt.                                         zur Wallgauer Alm. Hinter Krün geht es                            den Unnütz immer im Blick, aber dann
                                               durch den Finzaugraben zügig aufwärts.                            mussten wir doch noch der Pandemie Tri-
Noch vor Corona fand im Dezember               Kurz vor der Hütte noch eine steile, kur-                         but zollen: Wir fanden – zumal es schon
2019 die immer beliebte Nachtwan-              ze Rampe, anschließend zu Fuß hinauf zu                           Nachmittag war – in Achenkirch und
derung statt, diesmal zum Dorfwirt in          einem Kreuz auf einer Kuppe. Von hier                             Umgebung kein Wirtshaus mehr für eine
Haunshofen. 29 Teilnehmer bewältigten          hat man eine gigantische Aussicht: Be-                            zünftige Jause.
bei Temperaturen leicht über dem Ge-           newand, Walchensee, Isartal und Kar-
frierpunkt die insgesamt ca. 11 km lan-        wendel. Nach einer Brotzeit an der Hütte                          Am 21. August, mit 34°C einer der hei-
ge Strecke auf überwiegend guten, gele-        geht es ein kurzes Stück auf dem glei-                            ßesten Tage des Jahres, fuhren wir mit
gentlich auch leicht batzigen Wegen. Im        chen Weg zurück, dann biegen wir ab und                           dem MTB von Schönmühl entlang des
Nebenraum des Dorfwirts wurden wir in          fahren links in den Altgraben ein. Zu-                            Stallauer Weihers den Blomberg hin-
angenehmer Atmosphäre gut bewirtet.            erst recht holprig und steil und auch et-                         auf, vorbei am Zwieselberg und nach der
                                               was ausgesetzt, dann aber wird der Trail                          Schnaiteralm auf langer Abfahrt Richtung
Laut Klimaforschern war 2020 eines der         flacher und flowig – ein Genuss. An der                           Bichl hinunter. Die letzten Kilometer am
heißesten Jahre seit Beginn der Aufzeich-      Finzalm vorbei fahren wir Richtung Krün                           Steinbach entlang sehr schattig und ange-
nungen. Die sehr milden Temperaturen           und nach Wallgau zurück.                                          nehm kühl. Nach gepflegter Rast im Klos-
in diesem Winter sorgten für eher be-                                                                            tergarten in Benediktbeuern ging‘s dann
scheidene Schneeverhältnisse. Unser Ski-       Am 7. Juli unternahmen sechs Teilnehmer                           entlang der Loisach auf herrlichem Wie-
tourenprogramm hat dem schon vorab             mit Gunter eine MTB-Tour rund um den                              senpfad wieder zurück zum Ausgangs-
Rechnung getragen: Geplant war nur die         Unnütz. Vom Parkplatz nahe Achenkirch                             punkt. Eine wunderschöne Tour ganz in
                                                                                                                 unserer Nähe!

16 / DAV Sekt i on Tu t zi ng
JAH R ESH EFT der DAV Se k t io n Tu t zin g / Aus den Ortsgruppen

                                                                                                         Die letzte Tour führte Gunter
                                                                                                         am 15. September mit vier Män-
                                                                                                         nern und Elisabeth mit dem MTB
                                                                                                         von Hinterriß aus zur Falkenhüt-
                                                                                                         te. Diese hatte nach langer Um-
                                                                                                         bauzeit gerade erst neu eröff-
                                                                                                         net, entsprechend gewaltig war
                                                                                                         der Andrang auf die wunder-
                                                                                                         schön gelegenene und stilvoll er-
                                                                                                         baute Hütte. Auch das Wetter
                                                                                                         zeigte sich von seiner allerbes-
                                                                                                         ten Seite. Die Tour durch das Jo-
                                                                                                         hannistal bietet herrliche Blicke
                                                                                                         auf die Karwendelberge und wird
                                                                                                         erst nach der Ladizalm etwas gif-
                                                                                                         tig im Anstieg. Dank Elektroun-
                                                                                                         terstützung ist dies aber kein
                                                                                                         größeres Problem. Zurück ging‘s
                                                                                                         nach schöner Rast auf gleichem
                                                                                                         Weg. Ein herrlicher Spätsommer-
                                                                                                         tag im Karwendel!

Zwischenhalt bei der Unnütz-Runde

                                                                                                                      DAV Sek ti on Tu t z in g / 17
JAH R ESH EFT der DAV Se k t io n Tu t zin g / Aus den Ortsgruppen

Im Namen der Ortsgruppe Tut-
zing bedanke ich mich bei Tou-

                                                                                                                                 Auf dem Weg zur Falkenhütte
renleitern und Teilnehmern und
wünsche allen Mitgliedern ein
erlebnisreiches und unfallfreies
Tourenjahr 2021.

Text: Gottfried Schütz

                                                                      Charly Schrappe Gedächtnistour
                                                                      Am 12. Februar 2010 ist unser „Gelbmützen-Karl-
                                                                      Heinz“ bei einer Skitour auf den Fahrenbergkopf direkt
                                                                      bei der Fahrenberg-Kapelle verstorben. Genau 10 Jah-
                                                                      re danach starteten wir – das waren insgesamt 526 Le-
                                                                      bensjahre mit Robert & Maxi, Paul & Dorothea, Werner
                                                                      Lanzl, Heiner Haack und Bert Schmidt – zu einer Ge-
                                                                      dächtnis-Skitour mit demselben Ziel. Leider konnten wir
                                                                      an der Kapelle wegen eines Sturmtiefs die mitgebrachte
                                                                      Gedenkkerze nicht anzünden.

                                                                      Wir, seine Freunde, reden oft über „unseren Charly“. Bei
                                                                      guten Tagen wedelte er hinter Heiner her wie ein Jun-
                                                                      ger. Seine Figur, seine Kondition und sein bergsteigeri-
                                                                      sche Erfahrung waren für uns etwas jüngere immer ein
                                                                      Vorbild. Ein ausführlicher Nachruf von Heiner Haack ist
                                                                      im Jahresbericht 2010/11 erschienen. Legendär waren
                                                                      Charlys „Tiger-Geschichten“ sowie seine Hilfsbereit-
                                                                      schaft. Paul und Werner, zwei der drei Begleiter vom
                                                                      12.02.2010, wollten zu seinem Gedenken natürlich
                                                                      nicht fehlen. Wetten, dass er uns heute beim Wedeln
                                                                      genau beobachtet hat. Der Alpenverein und seine Tou-
                                                                      renbegleiter waren in den letzten Jahren im Winter wie
                                                                      im Sommer seine engere Familie.

                                                                      Text: Maximiliane Eisner-Höpe

18 / DAV Sekt i on Tu t zi ng
JAH R ESH EFT der DAV Se k t io n Tu t zin g / Aus den Ortsgruppen

Ortsgruppe Kochel
Tourenbericht der Ortsgruppe Kochel 2020

Wintertouren: Nachdem uns der Winter im Januar nur                           gestrecken unser Tourenziel bei den Pürschling-Häus-
eine dünne Schneedecke bescherte, waren wir bei un-                          ern erreichten. Am Abend kehrten wir dann noch in
serer ersten Schitour auf den Pürschling bei Oberam-                         die „Zauberstubn“ in Oberammergau ein, dessen Wirt
mergau auf die Kunstschnee-Piste am Kolbensattel an-                         Geld verschwinden und auf wundersame Weise wieder
gewiesen. Zum Glück steigerte sich die Schneemenge                           auftauchen ließ, leider konnte er es nicht vermehren.
mit zunehmender Höhe, so dass wir ohne größere Tra-

Gipfelrast auf dem Spitzstein. Foto: Manfred Fischer

                                                                                                                      DAV Sek ti on Tu t z in g / 19
JAH R ESH EFT der DAV Se k t io n Tu t zin g / Aus den Ortsgruppen

                                                                                                                 Unterwegs an der Hochplatte.
                                                                                                                 Foto: Manfred Fischer

            Mitte Februar stand dann der Spitzstein bei Sachrang               Portion Schnee, so dass bei unserer Tour auf die Hoch-
            auf dem Programm. Um den Schneemangel in den Tal-                  platte am Achensee endlich mal richtiges Winter-Fee-
            lagen zu umgehen, starteten wir auf 1000 m Höhe am                 ling aufkam. Über unverspurte Hänge und glitzerndem
            Gasthaus Moosbauer, das sich auch ideal für den Ein-               Pulverschnee ging‘s von Achenkirch an der Seewald-
            kehrschwung bei der Rückkehr eignet. Über freie Hän-               hütte vorbei zum schönen Gipfelhang.
            ge passierten wir die Stoana-Alm und das altehrwürdi-
            ge Spitzstein-Haus. Schönes Wetter und phantastische               Diese Tour machte bei allen Laune auf weitere Tou-
            Aussicht auf den Wilden Kaiser begleiteten uns hin-                ren. Leider wurde jedoch die Tourensaison durch Coro-
            auf zum Gipfel mit der kleinen Kapelle. Bei der Ab-                na abrupt gestoppt. Unsere geplante Frühjahrstour auf
            fahrt umkurvten wir vorsichtig einige größere Steine,              den Pirchkogel im Sellrain konnten wir deswegen nicht
            aber stellenweise entdeckten wir auch noch schöne                  mehr durchführen. Vielleicht klappt es damit ja im kom-
            Pulverschnee-Hänge.                                                menden Tourenwinter.
            Anfang März schien der Tourenwinter schon gelaufen,
            zum Glück spendierte Frau Holle aber noch einmal eine              Text: Manfred Fischer

20 / DAV Sekt i on Tu t zi ng
JAH R ESH EFT der DAV Se k t io n Tu t zin g / Aus den Ortsgruppen

Sommertouren: Bei schönstem
Wetter waren wir Mitte Juli auf
dem Hirschberg (Tegernsee) und
Mitte September auf dem West-
falenhaus im Sellrain.

Den Höhepunkt der Saison bil-
dete Anfang September die
Tour vom Eibsee über die Wie-
ner Neustädter Hütte und den
Stopselzieher auf die Zugspit-
ze. Hinunter ging es dann mit der
Gondel.

Am 18. 1. 2020 trafen wir uns
traditionsgemäß wieder zum
Bergsteigerstammtisch mit Bil-
derrückblick im Gasthof zur Post.
Wegen Corona kann der Stamm-
tisch im Januar 2021 leider nicht
durchgeführt werden.

Text: Günther Stingl

                                                                                                         Was die Zugspitze alles aushalten muss!
                                                                                                         Foto: Günther Stingl

                                                                                                                                   DAV Sek ti on Tu t z in g / 21
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            Ortsgruppe Penzberg
            Tourenbericht der Ortsgruppe Penzberg 2020

                                                                                                                         Wintertouren: Da wir halt wie-
                                                                                                                         der ein Jahr älter geworden sind,
                                                                                                                         blieb es meist bei unseren Pis-
                                                                                                                         tenskitouren. Die erste Skitour
                                                                                                                         ist seit Jahren immer das Issen-
                                                                                                                         talköpfl (1925 m) oberhalb der
                                                                                                                         Ehrwalder Alm und das ging
                                                                                                                         2019 schon im November eini-
                                                                                                                         germaßen gut. Ende Dezember
                                                                                                                         2019 konnten wir schon mit Ski-
                                                                                                                         ern aufs Brauneck steigen und
                                                                                                                         auch abfahren. Traditionsge-
                                                                                                                         mäß war dann im Januar der Os-
                                                                                                                         terfelder Kopf (2060 m) unter-
                                                                                                                         halb der Alpspitze an der Reihe.
                                                                                                                         Im Februar 2020 war der Kolben-
                                                                                                                         sattel unsere Tour, und Anfang
                                                                                                                         März machten wir die Rotwand
                                                                                                                         Reib‘n. Danach hat Corona unse-
                                                                                                                         ren Wintertouren leider ein Ende
                                                                                                                         gesetzt.

            Auf dem Weg zum Schönbichler Horn: Links Großer Möseler mit Blick Richtung Hochfeiler.
            Fotos: Robert Kaindl

22 / DAV Sekt i on Tu t zi ng
JAH R ESH EFT der DAV Se k t io n Tu t zin g / Aus den Ortsgruppen

                                                                                     Sommertouren: Erst im Mai ging
                                                                                     es wieder los, und das erste Ziel
                                                                                     war unsere Tutzinger Hütte. Es
                                                                                     folgten im Juni das Schachen-
                                                                                     haus, im Juli das Sojernhaus und
                                                                                     als Höhepunkt im August bei
                                                                                     schönstem Wetter das Schön-
                                                                                     bichler Horn (3133 m) in den Zil-
                                                                                     lertalern. Der nach der Gene-
                                                                                     ralsanierung gerade wieder neu
                                                                                     eröffneten Falkenhütte im Kar-
                                                                                     wendel statteten wir im Septem-
                                                                                     ber einen Besuch ab. Im Oktober
                                                                                     waren wir zum Abschluss auf den
                                                                                     Brunnenkopfhäusern in den Am-
                                                                                     mergauer Bergen.

                                                                                     Und unsere radbegeisterten Ka-
                                                                                     meraden machen nach wie vor
                                                                                     im Sommer pro Monat stucksa
                                                                                     zwei Bergradtouren in der nähe-
                                                                                     ren Heimat.

                                                                                     Text: Gerhard Winzinger

Kleine Primel

                                                                                                  DAV Sek ti on Tu t z in g / 23
JAH R ESH EFT der DAV Se k t io n Tu t zin g / Berichte Wintertouren

            Zustieg zur Hanauer Hütte, im Hintergrund die Dremelspitze

24 / DAV Sekt i on Tu t zi ng
JAH R ESH EFT der DAV Se k t io n Tu t zin g / Berichte Wintertouren

                Schneeschuhexpedition in
                  den Lechtaler Alpen
                             Vaya con Dios im November 2019

Am Samstag früh starteten wir (unser Tourenführer                    unser einfaches Abendessen. Dann ließen wir den
Dieter, Diana, Werner und ich) von Penzberg aus un-                  Abend bei einem Gläschen Wein gemütlich ausklingen.
ser Schneeschuhwochenende. Vom Talort Boden (1350
m), in einem Seitental des Lechtals gelegen, marschier-              Der Winter hatte früh Einzug gehalten und überrasch-
ten wir bei strahlendem Sonnenschein zur Hanauer                     te uns am Sonntagmorgen mit 30 cm Neuschnee. Wir
Hütte (1918 m). Als wir mittags dort ankamen, war der                machten uns zügig auf den Rückweg, denn eine be-
Winterraum schon gut besucht, so dass wir nach kur-                  schwerliche Schartenbegehung (diesmal die westliche
zer Rast beschlossen, zur ca. vier Stunden entfernten,               Dremelscharte, 2430 m) und ein unbekannter Abstieg
schwer zugänglichen Steinseehütte weiterzugehen.                     zurück zur Hanauer Hütte standen uns bevor. Die-
Ein in Serpentinen angelegter Sommerweg kann sich im                 ter spurte wie schon am Tag zuvor die gesamte Stre-
Winter, wenn man weglos in Eis und Schnee bei star-                  cke (vielen, vielen Dank!) und nicht selten mussten wir
kem Wind aufsteigt, auf einmal ganz anders darstellen!               uns durch hüfthohen Schnee kämpfen. Auch der Sonn-
                                                                     tag bescherte uns wieder stürmischen, kalten Wind, der
Nach zwei Stunden hatten wir endlich die östliche Dre-               uns vor allem auf der westlichen Dremelscharte kräftig
melscharte (2470 m) erreicht und stiegen steil bergab                um die Ohren pfiff.
zum Steinsee, der unter dem Schnee kaum auszuma-
chen war. Von dort ging‘s noch mal über unberührte                   Der Abstieg zur Hanauer Hütte kostete uns einige An-
Hänge hinunter, bis endlich die ersehnte Steinseehütte               strengung, da der Neuschnee auf mindestens 60 cm an-
(2061 m) in Sicht kam.                                               gewachsen war. Aber genau solche Verhältnisse las-
                                                                     sen ein Schneeschuhgänger-Herz höher schlagen, und
Bei Einbruch der Dunkelheit bezogen wir unser Quar-                  so genossen wir die unberührte weiße Pracht. Dieter
tier im Winterraum, den wir in dieser Nacht alleine                  war ein klasse Führer, der uns sicher durch den Nebel
nutzten. Nachdem die letzten Arbeiten des Tages wie                  zur Hanauer Hütte brachte. Dort verspeisten wir unse-
Holzsägen erledigt waren, genossen wir in der Abge-                  re letzten Vorräte und marschierten dann bei Regen zu-
schiedenheit der Bergwelt die Wärme des Ofens und                    rück nach Boden.

                                                                                                                DAV Sek ti on Tu t z in g / 25
JAH R ESH EFT der DAV Se k t io n Tu t zin g / Berichte Wintertouren

Cordula und Diana beim Aufstieg zur
Dremelscharte                                                             Der Untertitel dieses Wochenendes war
                                                                          „Vaya con Dios“. In unserer kleinen Grup-
                                                                          pe, bestehend aus zwei Paaren, lenkte Die-
                                                                          ter unseren Blick auf mehr Achtsamkeit ge-
                                                                          genüber uns selbst, auf das Bewusstsein für
                                                                          Menschen, die für uns bedeutsam sind oder
                                                                          uns geprägt haben und auf die Ehrfurcht vor
                                                                          dem Leben. Und wo kann man die Tiefe und
                                                                          Größe des Lebens mehr spüren als in der
                                                                          Einsamkeit der Berge?

                                                                          Text: Cordula Denk

26 / DAV Sekt i on Tu t zi ng
JAH R ESH EFT der DAV Se k t io n Tu t zin g / Berichte Wintertouren

Der Körperschwerpunkt, dein
unbekanntes Wesen!
Skiopening im Stubai im Dezember 2019

                      Skifahren und das sicher in jedem Ge-                              sie durch die Haltung des Kopfes, des
                      lände, war wieder einmal das große The-                            Oberkörpers und der Arme. Und das ist
                      ma des Skiopenings 2019/20. Damit das                              noch nicht alles: Große Aufmerksamkeit
                      klappt, ist ein gewisses Maß an Körper-                            ist auch noch den (Ver-)Dreheigenschaf-
                      kontrolle notwendig. Das äußert sich da-                           ten des Oberkörpers zu schenken. Wer
                      durch, dass wir ständig damit beschäftigt                          nach links schwingen möchte und zur sel-
                      sind, die Lage des Körperschwerpunkts                              ben Zeit nach rechts schaut, wird einige
                      (ab jetzt KSP) so auszugleichen, dass wir                          Mühe haben, seinen KSP nicht im Schnee
                      zu keinem Zeitpunkt aus dem Gleichge-                              zwischenzulagern.
                      wicht geraten. Und das noch mit Skiern
                      unter den Füßen.                                                   Auf diese Punkte achten wir bei unseren
                                                                                         Skiopening-Tagen im Dezember. Nach-
                      Beim Durchschnittsmenschen befindet                                dem man nicht zur selben Zeit auf alles
                      sich der KSP im Körperzentrum in et-                               achten kann, muss man sich gut überle-
                      wa auf Höhe des Nabels. Dieser Teil des                            gen, auf welchen Körperteil man sich als
                      Körpers sollte sich die meiste Zeit über                           erstes konzentriert und in welcher Rei-
                      der Mitte des Skis befinden, genauer ge-                           henfolge der Rest dran kommt. Ich star-
                      sagt dort, wo unsere Füße mit Hilfe der                            te immer beim Oberkörper und da spezi-
                      Skibindung und unseren Skischuhen mit                              ell mit den Armen und arbeite mich dann
                      den Skiern verbunden sind. Die Lage des                            schön langsam nach unten. Dazu gibt es
                      KSP lässt sich durch unsere Hauptge-                               unendlich viele Übungen, die einen spü-
                      lenke steuern – Sprunggelenk, Knie und                             ren lassen, auf was es gerade besonders
                      Hüfte. Diese Gelenke initiieren alle Be-                           ankommt.
                      wegungen, die für kontrolliertes Fah-
                      ren essentiell sind. Unterstützt werden                            So bekommt man ziemlich schnell ein

                                                                                                             DAV Sek ti on Tu t z in g / 27
JAH R ESH EFT der DAV Se k t io n Tu t zin g / Berichte Wintertouren

                                                                                                       Wochenende durch und ist dann
                                                                                                       wieder einmal eingestimmt, auf
                                                                                                       was so alles zu achten ist, damit
                                                                                                       die Ski auch wirklich das machen,
                                                                                                       was man will.

                                                                                                       Skifahren ist natürlich nicht alles
                                                                                                       an so einem Wochenende: genü-
                                                                                                       gend Pause zur Mittagszeit, ge-
                                                                                                       mütlich zusammen Abendessen
                                                                                                       und wer möchte, kann noch ein
                                                                                                       paar Saunagänge einschieben.

                                                                                                       Die Stubaiwochenenden be-
                                                                                                       ginnen immer am Freitagmittag
                                                                                                       auf der Piste, weil die Liftbetrei-
                                                                                                       ber im Stubai so kulant sind und
                                                                                                       einen Wochenendpass mit ei-
                                                                                                       nem kostenlosen halben Freitag
                                                                                                       aufwerten.

                                                                                                       Dass der Spaß trotz vielen Übens
                                                                                                       nicht zu kurz kommt, lässt sich
                                                                                                       aus den Mienen der Teilneh-
                                                                                                       merInnen vom letzten Dezem-
                                                                                                       ber ablesen. Schaun wir mal, was
Die ganze Truppe...                                                                                    uns die kommende Saison bringt:
                                                                                                       „Nix Gwiss woas ma ned!?!“

                                                                                                       Mit lieben Grüßen an die
                                                                                                       Skigemeinde
                                                                                                       Hannes Atze

28 / DAV Sekt i on Tu t zi ng
JAH R ESH EFT der DAV Se k t io n Tu t zin g / Berichte Wintertouren

Sonntagsköpfl – am
ersten Sonntag im Jahr
Leichte Skitour in den Tuxer Alpen im Januar 2020

    Wie die Jahre zuvor hatte ich
    auch zum Einstieg in die neue
    Skisaison im Sektionsprogramm
    wieder eine LVS-Übung am
    Brauneckhaus ausgeschrieben.
    Leider machte uns jedoch das
    Wetter im Voralpenland einen
    Strich durch die Rechnung! We-
    nig Schnee auf den Bergen und
    bei uns im Tal regnete es auch am
    Sonntagmorgen noch stark.

    Aber trotz des schlechten Wet-
    ters waren alle zehn angemelde-
    ten Teilnehmer und unser zwei-
    ter FÜL Philippe pünktlich um 7
    Uhr am Treffpunkt! Bei meinen
    Vorschlag, die Lawinenverschüt-
    teten-Suchübung zu verschie-
    ben und stattdessen eine leich-
    te Skitour zu machen, schauten
    erst mal alle skeptisch, stimmten
    dann aber wohlwollend zu. Der
    Wetterbericht in den Tuxer Al-                          Verschnaufpause an der Waldgrenze. Foto: Martin Körner

                                                                                                                     DAV Sek ti on Tu t z in g / 29
JAH R ESH EFT der DAV Se k t io n Tu t zin g / Berichte Wintertouren

            pen versprach im Laufe des Vormittags eine deutliche               ziehen. Dort angekommen hatten wir bei Sonne pur ei-
            Wetterbesserung und damit die Chance auf frischen                  nen tollen Rundblick auf die Tuxer Alpen.
            Pulverschnee.
                                                                               Die Freude auf die Abfahrt im frischen und überwie-
            Somit war die Entscheidung schnell getroffen und wir               gend unverspurten Pulverschnee war groß und so konn-
            alle auf dem Weg Richtung Zillertal! Schon am Park-                ten wir es kaum erwarten wieder ins Tal zu schwingen!
            platz in Hochfügen auf ca. 1450 m blitzte die Sonne                Zur Abrundung legten wir auf halbem Weg noch eine
            durch die Wolken, und der Tour auf das Sonntagsköpfl               kleine LVS-Übung ein.
            (2244 m) stand bei gut 30 cm frischem Pulverschnee
            nichts im Wege.                                                    Vielen Dank an alle Teilnehmer, dass Ihr trotz des „Sau-
                                                                               wetters“ mit dabei wart!
            Nach knapp 2 km Forstweg mussten wir unsere eigene
            Spur erst durch den steilen Waldgürtel, dann oberhalb              Eure FÜL
            der Baumgrenze abwechselnd über kurze Steilpassagen                Martin und Philippe
            und flachere Mulden bis auf den sehr schönen Gipfel

30 / DAV Sekt i on Tu t zi ng
JAH R ESH EFT der DAV Se k t io n Tu t zin g / Berichte Wintertouren

Gipfelfoto bei Traumwetter. Foto: Christiane Radies

                                                                                                                             DAV Sek ti on Tu t z in g / 31
JAH R ESH EFT der DAV Se k t io n Tu t zin g / Berichte Wintertouren

                                                                                                         Heiß auf Eis
                                                                                                         Eiskletterkurs in Rein in
                                                                                                         Taufers im Januar 2020

                                                                                                         Es klimpert und klirrt, hagelt Eisbrocken.
                                                                                                         Während er abgelassen wird, zerschlägt
                                                                                                         René filigranes Röhreneis in der Diret-
                                                                                                         tissima zum Umlenker. So haben wir drei
                                                                                                         Kursteilnehmer es später leichter, denn
                                                                                                         unsere Eisgeräte können sich – sofern or-
                                                                                                         dentlich geschlagen, was zu Anfang nicht
                                                                                                         immer glückt – gleich in kompaktes, sta-
                                                                                                         biles Eis beißen.
                                                                                                         Es ist Tag zwei unseres Eiskletterkurses

            Clarissa im Angerer Eisklettergarten. Fotos: René Galus

32 / DAV Sekt i on Tu t zi ng
JAH R ESH EFT der DAV Se k t io n Tu t zin g / Berichte Wintertouren

im Reintal in Südtirol. Und statt der Direttissima steht             gepackt. Am nächsten Morgen wollen wir wieder früh
erst mal ein leichterer Weg im Vordergrund, denn heute               starten, um möglichst als Erste am Ursprungfall zu sein.
wollen wir vorsteigen. Dazu bieten sich die beiden lin-              Denn den Unteren treffen die Eisbrocken…
ken Routen im Angerer Eisklettergarten (Schwierigkeit
WI 3–4) an. Nachdem wir sie alle im Toprope ein-, zwei-              Knapp eineinhalb Stunden sind es vom Parkplatz zum
mal geklettert sind, wagen wir uns an den Vorstieg in                Eisfall, der schon aus der Ferne blau herüber schim-
der „light-Version“, die Eisschrauben stecken schon im               mert. Der Weg ist gespurt, da es auch im Reintal schon
Eis, wir müssen nur noch das Seil einhängen. „Nur“ ist               länger nicht geschneit hat und der Ursprungfall nicht
gut. Mit dicken Handschuhen ist schon das ein ganz                   gerade ein Geheimtipp ist. Tatsächlich sind wir die Ers-
schönes Gefummel. Das Setzen der Eisschrauben ha-                    ten, hören aber schon beim Helmaufsetzen Stimmen.
ben wir gleich am ersten Tag geübt, so wie die Steig-                Bis wir die gesamte Ausrüstung angelegt, die Seile ein-
techniken „Raupe“ und „Dreieck“.                                     mal durchgezogen und uns eingebunden haben, sind die
                                                                     Verfolger auch schon da: zwei Mädels und zwei Jungs
Julian nimmt sich die linke Linie vor, klettert zum von              von der lokalen Bergrettung. René wird etwas nervös
René mit einer Abalakov-Eissanduhr gebauten Zwi-                     und mahnt zur Eile. Er und Clari klettern rechts, Julian
schenstand und dann gleich weiter – über eine stei-                  und Franzi halten sich eher links, die anderen schlän-
le, ziemlich nasse Passage und einen spärlich mit Eis-               geln sich zwischen uns durch.
schrauben präparierten Run-out zum eigentlichen
Umlenker. Respekt! Clari und Franzi üben erst mal an                 Heil oben angekommen stellen wir fest: Mit Eisschlag,
der halben beziehungsweise der weniger steilen rech-                 Eisschrauben selbst Setzen und Standplatzbau, ist das
ten Route. Es läuft gut und macht Spaß – trotz phasen-               Klettern von Mehrseillängen schon eine andere Num-
weise eingefrorener Finger und eisiger Duschen in der                mer als der Klettergarten. Ernsthafter und langwieriger:
linken Tour. Und so klettern wir wie am Vortag, bis es               Die offiziell drei Seillängen werden zum tagesfüllenden
dunkel wird. Keine Zeit für Pausen, wir wollen die Ge-               Programm, nicht zuletzt weil auch das Abseilen an ei-
legenheit nutzen und so viel klettern wie möglich. Die               nem Baum (der richtige will erst mal gefunden werden)
Jausenstation direkt am Fuß des Klettergartens muss                  und gebohrten Ständen im Fels seine Zeit dauert. Im-
auf uns als Kunden verzichten.                                       merhin tauen beim Fußmarsch zurück zum Auto Finger
                                                                     und Zehen wieder auf.
Nach so intensivem Training fühlen wir uns gerüstet für
eine Mehrseillängentour. Abends in der Pizzeria bespre-              Für Sonntag nehmen wir uns den Tristenbachfall vor:
chen wir zwischen den Gängen der üppigen Halbpen-                    kürzerer Zustieg und nach einem einfachen Einstieg
sion nochmal den Standplatzbau, zurück in der Ferien-                zwei etwas schwerere Seillängen. Diesmal wenden wir
wohnung werden alle relevanten Knoten wie weiches                    die gleiche Taktik an, wie die Bergretter. Wir klettern
Auge und Mastwurf geknüpft und einhändig gelegt,                     als zwei Zweierseilschaften alle in der gleichen Linie,
Eisschrauben und Expressschlingen abgezählt und ein-                 so muss nur der Erste Eisschrauben setzen, der letzte

                                                                                                                 DAV Sek ti on Tu t z in g / 33
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                                                                                                       sammelt alles ein. Auch hier sind
                                                                                                       wir nicht die Einzigen. Fünf oder
                                                                                                       sechs andere Seilschaften kom-
                                                                                                       men kurz nach uns an. Alle klet-
                                                                                                       tern munter durcheinander und
                                                                                                       schmeißen mit Eisbrocken – na-
                                                                                                       türlich nicht absichtlich, aber das
                                                                                                       von der knackigen Kälte sprö-
                                                                                                       de Eis hält Pickeln und Steigei-
                                                                                                       senzacken oft nicht Stand. Und
                                                                                                       als wäre das nicht nervenaufrei-
                                                                                                       bend genug, ist das Eis teils or-
                                                                                                       dentlich hinterspült und ziem-
                                                                                                       lich dünn. In der letzten Seillänge
                                                                                                       sind alle Kletterer froh um Renés
                                                                                                       super kurze Minieisschraube, an-
                                                                                                       ders wäre diese Länge nicht ab-
                                                                                                       zusichern. Nur ein Pärchen aus
                                                                                                       Venedig klettert den Eisfall bis
                                                                                                       zum Ausstieg, wir anderen be-
                                                                                                       enden die Tour am dritten Stand
                                                                                                       und seilen gemeinsam ab.

                                                                                                       Den ganzen Tag im Eishagel ste-
                                                                                                       hen und frieren, um drei Seillän-
                                                                                                       gen zu klettern – ist es das wert?
                                                                                                       Ja, irgendwie schon, ist unser
                                                                                                       Fazit nach vier ereignisreichen
                                                                                                       Tagen.

                                                                                                       Text: Franziska Haack

Julian in Aktion

34 / DAV Sekt i on Tu t zi ng
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                                                                       Clarissa gibt Gas

                                                                                           DAV Sek ti on Tu t z in g / 35
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            Bericht-Gedicht
            Tiefschneewochenende auf der Riffelseehütte im Pitztal im Januar

            Wir sitzen grad am Riffelsee                                         Zum Verdauen ist gar keine Zeit,
            und freu‘n uns über Pulverschnee.                                    denn draußen hat es weiter g‘schneit.

            Das Würfeln ist ja fast so schee,                                    Wir fahren eine neue Line
            wie am Tag drauf der neue Schnee!                                    und meiden jeden kleinen Stein.

            Doch hoffen wir auf Sonnenschein,                                    Weiße Mäuse wurden auch gefunden,
            und fahr‘n auch mal auf einem Bein.                                  doch wir drehen weiter unsere Runden.

            Ob ein Brett oder zwei,                                              Als wir alle erledigt warn,
            der Spaß ist stets dabei.                                            sind wir zur nächsten Hütte g‘fahrn.

            Gesehen haben wir fast nichts,
            dafür ganz viel Schnee im Gesicht.

            G‘spürt hamma d‘Kält‘n bis unter die Ohren,
            trotzdem nur selten wirklich gefroren.

            Dann hagle ma die Pischte runter,
            da fühlen wir uns putz und munter.

            Unten wartet die nächste Bahn,
            mit der wir wieder nach oben fahr‘n.

            Zwischendrin kehren wir ein
            und ziehen uns ne Suppe rein.

            Würschtl und Pommes gab es auch,
            dann hatten wir nen vollen Bauch.

                                                                                 Im Schneegestöber auf der Pitztal-Piste

36 / DAV Sekt i on Tu t zi ng
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                                                                                       Wir 15 Unverfrorenen an der Riffelseehütte

Nach einer kleinen Pause                                               Es ist jetzt einundzwanzig Uhr,
war uns nach einer Schmause.                                           und endlich geben wir a Ruah!

Eigentlich wollten wir nur ins Bett,                                   Text:
aber s‘Spielen ist doch gar so nett.                                   Gemeinschaftsarbeit von Dieter, Diana, Sophia, Seb,
                                                                       Angie, Anni, Micki, Elli, Daniel, Frank, Nadja, Stephan,
Ob Mäxchen oder „wer bin ich“,                                         Resi, Heike und Tim
wir lachten laut und innig.

Wir haben uns alle super verstanden,
so ist im Einklang dies Gedicht entstanden.

                                                                                                                             DAV Sek ti on Tu t z in g / 37
JAH R ESH EFT der DAV Se k t io n Tu t zin g / Berichte Wintertouren

                                                                                                       Keine Menschenseele auf dem Weg zum Piz Sesvenna

38 / DAV Sekt i on Tu t zi ng
JAH R ESH EFT der DAV Se k t io n Tu t zin g / Berichte Wintertouren

           Traumtage in Graubünden
           Skitouren in der Sesvenna Gruppe im Januar 2020

Tag 1: Freitag in alle Früh trafen Nina und       Sesvenna (3204m). Entspannt stiegen wir                            chen Hänge mit feinem Schnee. Die La-
ich uns in München und fuhren dann ab             viele viele Kilometer entlang durch Zir-                           winenlage war topentspannt (es hatte
Sindelsdorf gemeinsam mit dem Rest der            benwald, am Fuße schöner Felswände,                                das ganze Wochenende einen 1er) und so
Truppe – Chef Philippe und Christl – wei-         sanfter Hügel und Mulden Richtung Fu-                              konnten wir vor allem genießen. Teilwei-
ter zum Ofenpass (2149m). In großer Vor-          orcla Sesvenna. Über eine längere Steil-                           se war die Abfahrt flach und so bekamen
freude sprangen wir auf die Ski. Via Pis-         stufe erreichen wir das schöne, mäßig                              unsere Arme eine Extraportion Training
te und Gelände im Sonnenschein rauf auf           ansteigende Gletscherbecken des Ses-                               an diesem Tag.
unseren ersten Gipfel den Piz Vallatscha          vennagletschers und nochmals über ei-                              Was aber nichts machte, denn anschlie-
(3021m), unschwer und über einen net-             ne Steilstufe den Sattel. Dort machen                              ßend erwarteten uns wieder Sauna,
ten Grat. Dort genossen wir die Sonne.            wir Skidepot und klettern 45 Minuten                               Abendessen, Ratschen, Yoga und Musik.
Abwärts ging es in gutem Schnee nord-             über den teilweise ausgesetzten Block-                             Denn auch das darf nicht unerwähnt blei-
seitig, die einen rasant und die anderen          grat zum Gipfel mit seinem eindrucksvol-                           ben: Während der eine ruhend im Bett
noch zögerlich. Philippe leitete uns ge-          len Kreuz.                                                         lag, lieferten sich die anderen eine Yoga-
konnt durch die winterliche Hügelland-                                                                               und Dehnsession vom Feinsten, an der
schaft, bis wir auf den Weg durchs Val                                                                               auch ausgiebig die Lachmuskeln teilnah-
S-charl gelangten und einen laaaaangen,                                                                              men und es mit Dance Monkey, Sultans
konditionsstärkenden Hatscher bis zu                                                                                 of Swing, Cantaloop etc. auch was für die
unserer Unterkunft, dem Gasthaus May-                                                                                Ohren gab.
or in S-charl (1810m) absolvierten.
Der Ort ist im Winter nur mit Ski, zu Fuß                                                                            Tag 3: Bei wiederum herrlichem Wet-
oder per Pferdekutsche zu erreichen.                                                                                 ter machten wir uns an diesem Tag auf
Dörfchen und Gasthaus sind ein klei-                                                                                 den Weg, diesmal zum Piz Christanas
nes Wintermärchen: geniales Essen, top                                                                               (3092m). Am Vortag hatten wir einen
Gastfreundschaft, wärmende Sauna, net-                                                                               Blick in die hinauf- und hinabführende
te Zimmer und traumhafte Landschaft.                                                                                 Rinne geworfen und unser Chef ver-
                                                  Glücklich machen wir uns auf den Rück-                             sprach sich und uns feinen, steilen, pud-
Tag 2: Gestärkt und ausgeruht ging es             weg zunächst kraxelnd, anschließend auf                            rigen Abfahrtsgenuss. Also ging es aber-
früh los zu unserem Gipfelziel dem Piz            den Skiern jauchzend entlang der herrli-                           mals durch den Zirbenwald, vorbei an

                                                                                                                                          DAV Sek ti on Tu t z in g / 39
JAH R ESH EFT der DAV Se k t io n Tu t zin g / Berichte Wintertouren

                                                                                                                           der Alp Sesvenna bald in unse-
                                                                                                                           re lange, steile Rinne. In unzäh-
                                                                                                                           ligen Spitzkehren erreichten wir
                                                                                                                           deren Ende und entschieden uns,
                                                                                                                           nicht den abgeblasenen Rücken,
                                                                                                                           sondern zunächst kupiertes Ge-
                                                                                                                           lände querend, anschließend die
                                                                                                                           recht steile Gipfelflanke zum Piz
                                                                                                                           Christanas als Aufstiegssroute zu
                                                                                                                           wählen. Streckenweise mühsam,
                                                                                                                           sogar schimpfend (was glückli-
                                                                                                                           cherweise niemand hörte, denn
                                                                                                                           wir waren wieder allein unter-
                                                                                                                           wegs) und mit Harscheisen muss-
                                                                                                                           ten wir uns diese erkämpfen, er-
                                                                                                                           reichten aber froh unseren Gipfel
                                                                                                                           mit einem absolut genialen Aus-
                                                                                                                           blick, den wir bei Tee und Broten
                                                                                                                           genossen. Flanke und Rinne rie-
                                                                                                                           fen und so folgten wir, abermals
                                                                                                                           jauchzend, tänzelnd, hocherfreut
                                                                                                                           und genossen die Abfahrten in
                                                                                                                           vollen Zügen. Leider erreichten
                                                                                                                           wir nicht mehr ganz im Sonnen-
                                                                                                                           schein die Bank an der Alp, wo
                                                                                                                           wir gemeinsam sitzend uns über
                                                                                                                           den schönen Tag freuen konn-
                                                                                                                           ten. Nun ja, das Abendprogramm
                                                                                                                           folgte dem der Vorabende.

            Im Aufstieg zum Piz Sesvenna. Fotos: Philippe Steinmayr

40 / DAV Sekt i on Tu t zi ng
JAH R ESH EFT der DAV Se k t io n Tu t zin g / Berichte Wintertouren

                                                                                             Mit Ski bis vor die Haustür. Das Gasthaus
Tag 4: Auch die schönsten Tage sind irgendwann zu                                            Mayor, unsere wunderbare Unterkunft.
Ende und so mussten wir am Montag den Rückweg
antreten. Wir wussten schon, was uns erwartet: Ein
laaaaaanger Hatscher, viele Kilometer durch das Val
S-charl, den wir uns aber versüßten… Philippe hatte,
wie er schon die letzten Tage beweisen konnte, ei-
ne ausgesprochene Spürnase für Routenfindung und
feinsten Schnee. Darum nahmen wir eine zusätzliche
Flanke am Piz Vallatscha mit und wurden mit feins-                Danke an Philippe für die perfekte Orga und sou-
tem Powder, künstlerischen Schwüngen und pu-                      veräne Führung der Touren und der ganzen Truppe
rer Freude belohnt. Nun waren auch die stärksten                  für die wunderbaren Tage. Mit dabei: Philippe und
Beine müde und es ging durch das Skigebiet zurück                 Christl aus Benediktbeuern, Nina aus München und
zum Ofenpass. Christls Bananenbrot hatte die Tage                 Elli aus Gauting
gut gekühlt im Auto überstanden und so machte uns
auch die lange Fahrt zurück in die Heimat nicht viel              Text: Elisabeth Hanke
aus.

                                                                                                                           DAV Sek ti on Tu t z in g / 41
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