KEP JOURNAL - DAS KEP NUTZT DIE ZEIT DIE RUHE VOR DEM STURM? - LOGO LAUT NÖ

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KEP JOURNAL - DAS KEP NUTZT DIE ZEIT DIE RUHE VOR DEM STURM? - LOGO LAUT NÖ
x.x | Kapiteltitel

Die Ruhe vor
dem Sturm?
Das KEP nutzt
die Zeit

KEP Klima- und
                      Journal
                      OKTOBER 2018

    Energieprogramm

                           Das Medium des NÖ Klima- und Energieprogramms      1
KEP JOURNAL - DAS KEP NUTZT DIE ZEIT DIE RUHE VOR DEM STURM? - LOGO LAUT NÖ
Klare Ziele verfolgen –
    auch in unruhigen Gewässern                                                                                          Inhalt
                                                Das Jahr 2018 hat eine Menge an Rekor-
                                                den gebrochen, wie z.B. bei Hitzeperioden,
                                                                                                                         1 Das Streitthema
                                                Dürreschäden und Borkenkäferbefall. Ja,
                                                Klimaveränderungen gab es schon immer,                                     Klimaschutz war gestern,
                                                aber nein, nicht in so einem rasanten Tempo.                               Klimawandelanpassung ist heute?       4
                                                Dieser Klimawandel ist wissenschaftlich be-
                                                wiesen „hausgemacht“ und hat mit unserem                                 2 Es wird ernst …
                                                Verhalten, vor allem mit dem Verbrennen von
                                                fossilen Energieträgern zu tun.
                                                                                                                           … das KEP bereitet sich vor           6
                                                Es ist unerlässlich umzudenken und zu
                                                handeln. Einen wichtigen Schritt hat die                                 3 Achtung wir kommen vom Kurs ab
    Peter Obricht                               ­Bundesregierung mit dem Beschluss der
    Projektleiter                                                                                                          Entwicklung der NÖ Emissionsdaten     8
                                                 ­mission2030 – der Österreichischen Klima-
    NÖ Klima- und
                                                  und Energiestrategie – gemacht. Auf EU-
    Energieprogramm 2020                                                                                                 4 Wer hinter diesem
    Abteilung Umwelt- und
                                                  Ebene wurden im selben Zeitraum die Ziele
    Energiewirtschaft (RU3)                       für Erneuerbare Energie und Energieeffizienz                             umfassenden Programm steht
                                                  nachgeschärft.                                                           KEP: Wir drehen am Steuer!            9
                                                  Diese Vorgaben wirken sich auch in Nieder-
                                                  österreich aus, denn für eine erfolgreiche
                                                  Klima- und Energiepolitik liegen wesentliche                           5 Was wir vorhaben
                                                  Kompetenzen bei uns Ländern. Wir machen                                  Kursänderung voraus!
                                                  dabei unsere Hausaufgaben um Anforderun-                                 Wir nehmen das steuer in die Hand!   10
                                                  gen als auch Herausforderungen bestmög-
                                                  lich gerecht zu werden. Aktuell arbeiten wir
                                                  gemeinsam mit der Europäischen Akademie
                                                                                                                         6 Was tut sich in den KEP Bereichen    12
                                                  (EURAC) in Südtirol an einer einzigartigen                               Gebäude                              12
                                                  Modellierung von zukünftigen Energie- und                                Mobilität und Raumentwicklung        16
                                                  CO2-Szenarien. Weiters wird das Land NÖ                                  Kreislaufwirtschaft                  20
                                                  noch heuer einen Klima- und Energiefahrplan
    Franz Angerer                                                                                                          Land- und Forstwirtschaft            24
                                                  beschließen, nicht zuletzt aufgrund der Vor-
    Projektleiter                                                                                                          Vorbild Land                         28
    Stv. NÖ Klima- und                            gaben der mission2030. Hier geht es um die
    Energieprogramm 2020                          Vision einer nachhaltigen Zukunft mit klaren                             Energieversorgung                    32
    Abteilung Umwelt- und                         Zielen und Rahmensetzungen.
    Energiewirtschaft (RU3)                       All dies soll wieder durch ein kraftvolles
                                                  Klima- und Energieprogramm mit konkreten
                                                  Maßnahmen umgesetzt werden. Wir bedan-
                                                  ken uns besonders bei allen Kolleginnen
                                                  und Kollegen, die sich dafür so engagiert                                   globale Veran
                                                  einsetzen: Denn nur gemeinsam lösen wir die
                                                                                                                                            tw   ortung
                                                  großen Herausforderungen dieser Zeit.

    Impressum
    KEP-Journal des NÖ Klima- und Energieprogrammes 2020
    Oktober 2018
    Herausgeber: Amt der NÖ Landesregierung, Gruppe Raumordnung, Umwelt und Verkehr –
    Abteilung Umwelt- und Energiewirtschaft (RU3), 3109 St.Pölten, Landhausplatz 1
    Projektleitung und Koordination: DI Peter Obricht, DI Franz Angerer, Ing. Josef Fischer BA, Ing. Franz Gerlich MSC
    Redaktion: Abteilung Umwelt- und Energiewirtschaft (RU3), Dr. Kurt Schauer
    (zukunftsberater.at), Dr. Hermann Schmidt-Stejskal (Institut für Industrielle Ökologie)
    Bilder: Die Bilder wurden von den jeweiligen Fachabteilungen zur Verfügung gestellt
    (die Rechte liegen bei den Fachabteilungen) außer anders angegeben.
    Titelbild: © shutterstock.com/Alvov
    Grafische Gestaltung: www.waltergrafik.at, 3912 Grafenschlag
    Druck: Gedruckt nach der Richtlinie „Druckererzeugnisse“ des Österreichischen
    Umweltzeichens. Druckerei Janetschek GmbH • UW-Nr. 637
    Erscheinungsort: St. Pölten, Oktober 2018

2   KEP-Journal 2018
KEP JOURNAL - DAS KEP NUTZT DIE ZEIT DIE RUHE VOR DEM STURM? - LOGO LAUT NÖ
Anpassung a
                     den Klim    n
                              awandel

                                                                                             Das Lan
                          Effiziente          CO2-opti iert                                  als VorbilddNÖ
                          Gebäude             Wir tscham
                                                       ft
                                                            e
                                                                                               

                                                    Klimag chte
                       Erneue are
                       Energierb                    Land- &ere
                                                            Forstw
                              versorg   ung                       ir tschaft

                                                                      Nachha
                                                                      Beschaffltuigneg

                                                                Integrierte
                                                                Ressourc ensch    onung

                                                                                         Zukunft
                                                                                         Mobilitätsfähige

vielfält e
Raumenigtw ickling

                                                                          Das Medium des NÖ Klima- und Energieprogramms   3
KEP JOURNAL - DAS KEP NUTZT DIE ZEIT DIE RUHE VOR DEM STURM? - LOGO LAUT NÖ
Karl Steininger: Die Klimaveränderung, die sich bis           Gernot Wagner: Nicht „lieber“, sondern: „sowohl als
          zur Mitte des Jahrhunderts materialisieren wird, ist im       auch.“ Es ist tatsächlich schon spät genug, dass es längst
          Wesentlichen durch die vergangenen Treibhausgas-Emissi-       an der Zeit ist sich an Klimaschmutz anpassen zu müs-
          onen und deren lange Verweildauer in der Atmosphäre                            sen. Das heißt aber nicht, dass wir auf
          schon vorgegeben. Daran gilt es sich in jedem                                       Klimaschutz verzichten könnten.
          Fall anzupassen. Ob wir uns von jetzt weg auf                                           Und natürlich gibt’s bessere und

                                                                      1
          einen klaren Klimaschutzpfad begeben,                                                       schlechtere Wege sich anzu-
          der die Einhaltung der Pariser Klimaziele                                                     passen. Schneekanonen sind
          gewährleistet, oder stattdessen einfach                                                        eine Form der Anpassung.
          so weiter tun wie bisher, in beiden                                                              Schneekanonen, deren
          Fällen ist die Klimaveränderung bis                       Viele sagen es                          Elektrizität von Kohle-
          ≈2050 nahezu ident. Aber: welchen                     passiert viel zu wenig                      kraftwerken kommt, sind
          Klimaschutzpfad wir jetzt einschla-                     beim Klimaschutz.                         jedoch ein Schritt zurück
          gen entscheidet über das Klima in                                                                 für den Klimaschutz.
          der zweiten Hälfte unseres Jahr-                         Sollten wir uns                          Und natürlich geht’s bei
          hunderts: dort ist dann die Klima-                     daher lieber auf die                       Schneekanonen um eine
          veränderung dramatisch (mit hohen                   Klimawandelanpassung                         eher luxuriöse Form der
          Folgekosten) wenn wir jetzt – in diesen                                                         Anpassung. Klimawandel ist
          gegenwärtigen Jahren – nicht den                         konzentrieren?                       oft ein viel existentielleres
          Umschwung schaffen klar und beherzt in                                                      Problem. Das macht sowohl
          Richtung einer treibhausgasfreien Wirtschaft                                             Klimaschutz und auch Anpassung
          zu gehen.                                                                            um einiges wichtiger.

    1         Das Streitthema
              Klimaschutz war gestern, Klimawandelanpassung ist heute?
              Wir Menschen ändern uns doch nicht? Hilft nur mehr die Technik,
              um mit dem Klimawandel zu leben?

          Karl Steininger: Das hängt primär davon
          ab, wie gut wir das Experimentieren
          in diesen „neuen Welten“ ermögli-
                                                                                                          Gernot Wagner: Ja und
                                                                                                             nein. Falls Klima-
                                                                                                               schutz wirklich nur
          chen. Dort wo wir z.B. Straßenraum
          von vormals Fahrzeugparkflächen                                2                                    auf Verhaltensän-
                                                                                                                  derungen setzen
          wieder als Lebensraum zurückge-                                                                          würde, dann
          winnen, können die Menschen                                                                              Gute Nacht. Es
          erleben, wie sehr die Vorteile
                                                                 Klimaschutz setzt auf                              geht auch um
          wiegen und ihre vorherigen Sor-                     Verhaltensänderung. Was                               bessere, effizi-
          gen dieser Umwidmung gegen-                            davon wird aufgehen,                               entere Techno-
          über vergleichsweise klein werden                                                                        logien, und vor
          – dann gehen wir in eine fußläu-
                                                                wenn wir an die Paris-                            allem darum das
          fige Lebensumgebung, die gut mit                           Ziele denken?                               allgegenwärtige
          öffentlichem Verkehr bedienbar ist                                                                    Profitdenken in die
          (Stichwort Verhaltensänderung). An                                                                  richtigen Bahnen
          diesem Beispiel: wir schaffen in den                                                              zu lenken. Das heißt
          Ortskernen jene Raumstrukturen wieder,                                                         Klimapolitik: einen
          die wir schon aus den (mittelalterlichen)                                                   Emissionspreis, implizit
          Stadtkernen kennen, in die wir wohl vor allem                                            oder explizit, der sowohl zu
          auch deshalb so gerne auf Urlaub fahren. Experimen-                                 großangelegten Verhaltensänderun-
          tieren ermöglichen, die Kommunikation zu diesen Erfah-                     gen als auch zum breiten Einsatz effizienter
          rungen gestalten, und Hürden („des geht net“) immer           und überhaupt emissionsfreier Technologien führt. Paris
          öfter überspringen – das sind die Zutaten zu einem breit      ist dazu ein guter Anfang, aber eben nur ein Anfang. Es
          aufkommenden „Paris-Lebensstil“.                              muss noch viel mehr geschehen.

4   KEP-Journal 2018
KEP JOURNAL - DAS KEP NUTZT DIE ZEIT DIE RUHE VOR DEM STURM? - LOGO LAUT NÖ
Karl Steininger: Das Kokettieren
  mit allein technischen Lösungen
                                                      3                       Gernot Wagner: Nein. Das Gebot der Stunde
                                                                                  des Jahrzehnts heißt Emissionsreduzierun-
  hat in der Menschheitsgeschichte                                                 gen: die rasche Entkarbonisierung – Entkoh-
  fast immer zu neuen – und oft
                                                  Klimawandel setzt                lung – unserer Wirtschaft und Gesellschaft.
  sogar größeren – Problemen                   stärker auf technische               Dazu kommt noch Anpassung, wo es auch
  geführt (etwa in der Energiever-                    Lösungen.                     höchst an der Zeit ist viel mehr zu tun. Und
  sorgung hat uns die Kernkraft                                                    ja, leider ist es bereits so spät, dass wir
  Tschernobyl, Fukushima u.v.m.
                                                   Sind Ansätze wie               tatsächlich auch an Geo-Engineering denken
  beschert; in der Mobilität haben              Geo-Engeneering das              sollten. Dabei geht’s um zwei gänzlich unter-
  wir z.B. mit neuen Straßen fast                 Gebot der Stunde?            schiedliche Ansätze: Carbon Geo-Engineering,
  durchwegs neuen (und meist bald                                            das darauf abzielt CO2 wieder aus der Atmosphäre
  noch mehr stauenden) Verkehr gesät).                                    zu holen, und Solar Geo-Engineering, wo es darum
  Für mich sind die „Neben“wirkungen (die                             geht, zu versuchen, den Planeten künstlich abzukühlen.
  schnell zu den dominierenden Auswirkungen                     Carbon Geo-Engineering ist im Prinzip Entkarbonisierung
  werden können) von z.B. Solarem Geo-Engineering noch viel     im Overdrive – vom Bäume pflanzen bis CO2 aus dünner
  zu wenig abschätzbar, als dass aus einer Risikoabwägung       Luft zu saugen. Letzteres klingt teuer, ist es auch. Carbon
  eine Empfehlung dafür ableitbar wäre. Ganz im Gegenteil:      Geo-Engineering sollte aber nicht mit Solar Geo-Engineering
  sein Einsatz würde die Kraft in die Klimaschutzbemühungen     verwechselt werden. Solar Geo-Engineering sollte einen jeden
  schwächen. Dabei gilt es ganzheitliche – möglichst dem        äußerst mulmig stimmen. Auch da aber heißt es mittlerwei-
  Prinzip der Natur entsprechende – Lösungen zu finden, ganz    le, dass es schon so spät ist, dass wir leider nicht mehr den
  besonders das Gleichgewicht zwischen Emission und Bindung     Luxus haben nicht zumindest die Erforschung viel ernster zu
  von Treibhausgasen wiederherzustellen.                        nehmen, als es die Welt derzeit tut.

        Karl Steininger                                                                              Gernot Wagner
Wegener Center für Klima                                                                             Harvard Universität
   und Globalen Wandel

  Karl Steininger: An den bereits durch die historischen        Gernot Wagner: Auf gut Englisch heißt’s „Beggars can’t be
  Emissionen ausgelösten Klimawandel gilt es sich jeden-        choosers“ – Bettler können nicht wählerisch sein. Schritt eins:
  falls anzupassen! Die Anpassungsmöglichkeiten sind aber       Entkarbonisierung, Entkohlung. Das bedeutet wiederum viele
  zunehmend aufwändig bzw. übersteigt ein weiter (stark)        Dinge. Politische Impulse beinhalten schließlich alles von CO2-
  voranschreitender Klimawandel in zunehmend mehr               Preisen über Technologiesubventionen bis hin zu intelligenterer
  Bereichen die Anpassungsmöglichkeiten, nicht nur bei          Stadtplanung. Schritt zwei: Anpassung. Hoffentlich eine solche,
  uns, sondern auch in Ländern in denen dann der Migrati-       die nicht selbst zu mehr Klimaschmutz führt, sondern vielmehr
  onsdruck – auch nach Europa – weiter steigen wird. Daher      zum Klimaschutz beiträgt. Schritte drei und vier: die Erfor-
  hat sich die Weltgemeinschaft auf die Pariser Klimaziele      schung sowohl von Carbon als auch Solar Geo-Engineering.
  verständigt. Im Klimaschutz nur auf Technik oder nur auf      Heißt das wir sollten Solar Geo-Engineering morgen einsetzen?
  Verhaltensänderung zu setzen ist mit Sicherheit viel teurer   Natürlich nicht. Aber Ignorieren ist auch keine Lösung. Das ist
  als auf eine kluge Kombination aus beidem. Wir können in      vor allem deswegen so wichtig, weil sich bei Solar Geo-Enginee-
  unserem Verhalten nicht nur auf die Verfügbar-                  ring, insbesondere bei stratosphärischen Aerosolen, all das
  keit neuer Technologien (Stichwort z.B.                                was wir vom Klimaschutz kennen, auf den Kopf gestellt
  Digitalisierung) reagieren, sondern
                                                      4
                                                                            wird. Hier geht’s nicht darum Personen, Industrien,
  diese auch so einsetzen, dass sie                                            Länder dazu zu bewegen mehr zu tun. Falls über-
  unser Wohlbefinden erhöhen, den                                                haupt geht’s darum zu vermeiden, dass Länder
  sozialen Einbezug stärken und                        Was bringt                  Solar-Geoengineering zu schnell, zu viel,
  zugleich auch den Übergang zur               letztlich mehr Nutzen?               uninformiert und daher dümmlich anwenden.
  treibhausgasfreien Gesellschaft                                                    Deshalb sollten wir auch von der Erforschung
  fördern (etwa durch Sharing-
                                              Klimawandelanpassung                   dieser Technologien nicht zurückschrecken.
  Konzepte in der Mobilität oder                  oder Klimaschutz?                  Aber das heißt natürlich nicht, dass sie ein
  bi-direktionale Netze in der                         Technische                    Ersatz für Entkarbonisierung wären. Entkarbo-
  Strom- und Wärmeversorgung).                                                      nisierung ist der erste und wichtigste Schritt.
                                                 Lösungen oder
                                              Verhaltensänderung?

                                                                                         Das Medium des NÖ Klima- und Energieprogramms   5
KEP JOURNAL - DAS KEP NUTZT DIE ZEIT DIE RUHE VOR DEM STURM? - LOGO LAUT NÖ
„            Ein großer Fehler der Menschen
                                                                                            ist es zu denken, dass die Zeit auf
                                                                                            Standby steht, solange sie keine
                                                                                            Entscheidung getroffen haben.
                                                                                            			                    Wadim Korsch

                                                                                                                                            © shutterstock.com/Federico Rostagno
     2                  Es wird ernst …
                        … das KEP bereitet sich vor

           D
                    ie längste Hitzeperiode seit Aufzeichnungen,            Neues zu entdecken, uns weiter zu entwickeln und zu wach-
                    langanhaltende Dürre, Borkenkäfer im Übermaß,           sen. Aber wie verändert man die nicht so guten Gewohnhei-
                    kein Heu um Kühe zu füttern, rasant sterbende           ten, wie unser Leben auf zu großem Fuß?
                    Gletscher. Als mediale Steigerungsform wurde in         Mit der Philosophie der kleinen Schritte! Mark Twain hat
          diesem Sommer auch oft über das Kippen des Klimas oder            einmal gesagt „Eine Angewohnheit kann man nicht aus dem
          neue Heißzeiten gesprochen                                        Fenster werfen. Man muss sie die Treppe hinunterboxen,
             Aber ehrlich, haben wir uns an diese Meldungen nicht           Stufe für Stufe.“ Man kann mit schlechten Gewohnheiten
          schon gewöhnt? Stammleser des Journals, Mitstreiter beim          nicht von heute auf morgen brechen. Es geht dabei um eine
          KEP oder einfach Interessierte lesen und hören ähnliches          behutsame Neuausrichtung und Neuordnung – Schritt für
          schon seit geraumer Zeit. Warum werden wir dann nicht             Schritt. Es geht um Geduld und um Üben, Üben, Üben. Und
          müde auch in der diesjährigen Ausgabe wieder darüber zu           genau darum schreiben wir über Klimaschutz, einer erneu-
          schreiben?                                                        erbaren Energiezukunft, den Chancen bei der rechtzeitigen
             Das hat eben mit gewöhnen bzw. Gewohnheit zu tun!              Anpassung an den Klimawandel und vielem mehr. Immer
          Das Menschgemachte am Klimawandel liegt im Verbrennen             wieder. Denn eines ist klar: wir müssen handeln. Für uns
          von fossiler Energie begründet. Und das hängt stark am            und unsere nächsten Generationen.
                                              Lebensstil und Konsum            Nun mag der kritische Leser im ersten Gedankenzug
    Denn eines ist klar: wir müssen           – was wiederum viel mit       befürchten, dass diese kleinen Schritte zu wenig bewirken.
      handeln. Für uns und unsere             Gewohnheit(en) zu tun         Aber ist es nicht wie bei einem Schiff? Ändert der Steu-
          nächsten Generationen.              hat. Wir sind es gewöhnt      ermann den Kurs nur um wenige Grad, steuert das ganze
                                              auf zu großem Fuß zu          Schiff ein neues Ziel an!
          leben. International war der Welterschöpfungstag 2018
          am 1. August. Das heißt die restlichen 153 Tage des Jahres        Neuer Kurs für Österreich
          leben wir auf Ökopump – die natürlichen Ressourcen für            Am Steuer hat auch die Bundesregierung gedreht und in der
          dieses Jahr sind bereits erschöpft. Ach ja, rein für Österreich   ersten Jahreshälfte die Österreichische Klima- und Ener-
          betrachtet, haben wir bereits am 13. April die Ziellinie über-    giestrategie mit dem Namen #mission2030 beschlossen.
          schritten – ein 3/4 Jahr zu früh.                                 Die Strategie ist Grundlage für die Aktivitäten der nächsten
             Und mit Gewohnheiten ist es so eine Sache. Einerseits          Jahre und gibt Zielsetzungen und Rahmenbedingungen
          geben sie uns Halt und Sicherheit und können identitätsstif-      vor. Diese sind nicht für alle Sektoren gleich stark und auch
          tend sein. Auf der anderen Seite hindern sie uns davor etwas      deren Flughöhe (von allgemeinen Vorhaben bis zu konkreten

6    KEP-Journal 2018
KEP JOURNAL - DAS KEP NUTZT DIE ZEIT DIE RUHE VOR DEM STURM? - LOGO LAUT NÖ
2 | Hintergrund

Umsetzungen) variiert, aber es ist eine erste Kurskorrektur!       Energie- und Klimaplan vorzulegen. Hier werden klare Umset-
Für die Gesamtemissionen und für die Sektoren Gebäude so-          zungsschritte verlangt. Erste Arbeitsgruppen zwischen Bund
wie Verkehr gibt es klare CO2-Ziele. Dabei ergibt sich folgen-     und Länder starten bereits im Herbst 2018.
des Bild:
                                                                   Was bedeutet das für uns?
                           von 2005           von 2016             Unsere Arbeit im Klima- und Energieprogramm wird weiter an
                           bis 2030           bis 2030             Bedeutung gewinnen. Auch uns treffen Anforderungen durch
 Gesamtemissionen          -36%               -28%                 EU- und Bundes-Ziele, die es umzusetzen gilt. Und natürlich
 Sektor Gebäude            -60%               -37%                 geht es darum als Lebens- und Wirtschaftsraum zukunftsfit zu
                                                                   sein. Daher setzten wir in Niederösterreich konkrete Schritte
 Sektor Verkehr            -36%               -31%                 und bleiben am Ball. Erfahren Sie mehr auf Seite 10.
 Restliche Sektoren        -21%               -21%
                                                                   Golden Plating
Das sind starke Ziele. Wenn man bedenkt, dass z.B. im              Noch ein Wort zur wiederholt diskutierten Befürchtung „Zuviel
Gebäudebereich mit der Bauordnung und der Wohnbauförde-            zu tun“. Wettbewerbsfähigkeit und Versorgungssicherheit las-
rung die Kompetenz bei uns Länder liegt, wird dies noch eine       sen sich nicht (mehr) durch beharren auf alte Gewohnheiten
ernstzunehmende Herausforderung werden!                            wie fossile Rohstoffe gewährleisten. Es geht vielmehr um eine
                                                                   Diversität der Lieferketten und der Ressourcen. Zu wenig zu
Schritt auf Schritt                                                tun wäre der falsche Schritt. Baden-Württemberg ist eine der
Zu den definierten Aufgaben und Leuchtturmprojekten dieser         führenden Wirtschaftsregionen Europas und sieht seine starke
Mission2030 sind nun konkrete Maßnahmen zu erarbeiten.             Klimapolitik als Politik für den Wirtschaftsstandort. Also doch
Im Rahmen der Governance-Verordnung hat jedes Mitglieds-           kein Golden Plating? Aber lesen Sie mehr im spannenden Gast-
land bis Ende 2019 der EU-Kommission einen nationalen              kommentar aus Baden-Württemberg.

                                                                                                               GAST
                                                                                                               KOMMENTAR
Wie es die anderen machen? Baden-Württemberg berichtet
von einem klaren Dekarbonisierungspfad!
Baden-Württemberg und Niederös-              sionen und der Rahmenbedingungen            Baden-Württemberg den Strategiedialog
terreich pflegen auf dem Gebiet des          aufgezeigt, denn die Handlungskompe-        Automobilwirtschaft ins Leben geru-
Klimaschutzes einen intensiven Aus-          tenzen im Klimaschutz liegen in weiten      fen: Politik, Wirtschaft, Wissenschaft,
tausch. Neben der direkten fachlichen        Teilen auf Bundes- und auch europäi-        Arbeitnehmerverbände, Verbraucher-
Zusammenarbeit verbindet beide Länder        scher Ebene.                                organisationen, Umweltverbände und
auch das internationale Engagement für                                                   Zivilgesellschaft erarbeiten gemeinsam
den Klimaschutz. Sowohl Niederöster-         Die für die Zielerreichung notwendigen      Strategien und Konzepte, um den
reich als auch Baden-Württemberg sind        Maßnahmen und Strategien auf Landes-        Transformationsprozess in der Automo-
der Under2 Coalition beigetreten, um         ebene stehen im Integrierten Energie-       bilindustrie erfolgreich zu gestalten.
den Klimaschutz global aber auch im          und Klimaschutzkonzept (IEKK). Dort
eigenen Land voranzubringen.                 ist auch festgelegt, wieviel Minderung      Im Klimaschutz soll auf dem Weg ins
                                             in den einzelnen Sektoren bis zum Jahr      Jahr 2050 auf Basis wissenschaftlicher
Im Jahr 2013 hat Baden-Württemberg –         2020 erbracht werden soll. Im Rahmen        Untersuchungen ein Zwischenziel für
als zweites Bundesland in Deutschland        einer umfangreichen Bürger- und             das Jahr 2030 festgelegt werden. Mit
– ein Klimaschutzgesetz verabschiedet.       Öffentlichkeitsbeteiligung wurde            dem neuen Zielhorizont wird dann auch
Darin ist geregelt, dass wir bis 2050        der Entwurf des IEKK frühzeitig mit         das IEKK fortgeschrieben und weiter
eine Treibhausgasminderung von 90            Bürgerinnen und Bürgern sowie Verbän-       optimiert werden. Dabei setzen wir
Prozent gegenüber 1990 anstreben.            den und Unternehmen diskutiert. Die         wieder auf eine frühzeitige Bürger- und
Bis zum Jahr 2020 sollen bereits min-        Empfehlungen der Beteiligten wurden         Öffentlichkeitsbeteiligung, um gemein-
destens 25 Prozent weniger Treibhaus-        zu einem großen Teil übernommen.            sam mit den Menschen und Unterneh-
gasemissionen emittiert werden.              Außerdem hat das Thema Klimaschutz          men im Land den Transformationspfad
                                             auf diesem Weg insgesamt an Aufmerk-        zu beschreiten.
Im Klimaschutzgesetz ist auch eine Be-       samkeit gewonnen.
richtspflicht zu den Entwicklungen der
Treibhausgasemissionen und den Klima-        In Baden-Württemberg ist Klima-             Mehr unter
schutzaktivitäten der Landesregierung        politik letztendlich auch Politik für       https://um.baden-wuerttemberg.de/klima
angelegt. Dieser kommen wir mit einem        den Wirtschaftsstandort des Landes.
jährlichen Monitoring-Bericht nach.          Da unser Bundesland stark durch den
Darin berichten die Ressorts über den        Automobilsektor geprägt ist, ist es
Stand der Umsetzung der Maßnahmen            wichtig ist, hier frühzeitig den Trans-
in ihrem jeweiligen Bereich. Auch wird       formationsprozess anzustoßen und
die Entwicklung der Treibhausgasemis-        zu begleiten. Daher hat die Politik in

                                                                                         Das Medium des NÖ Klima- und Energieprogramms   7
KEP JOURNAL - DAS KEP NUTZT DIE ZEIT DIE RUHE VOR DEM STURM? - LOGO LAUT NÖ
3 | Wir bleiben dran!

                              14.000
                                                                                                                          Trend ab 2014
                                                     Energieversorgung
                              12.000
    Zielwert 2020
                              10.000                 Landwirtschaft

                               8.000
                                                     Kreislaufwirtschaft
                               6.000
      Alles im Blick –
      die Treibhausgas­-       4.000
      emissionen                                     Mobilität und Raumentwicklung
      in Niederösterreich      2.000
      2005–2016 (KEP)                             Gebäude
      in kt CO2eq                   0

    3
                                     2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020

                      Achtung: Wir kommen
                      vom Kurs ab
                      Entwicklung der NÖ Emissionsdaten!
                      W
                                ir werden an unseren Taten gemessen, daher ist      Im
                                                                                   „„   Gebäudebereich liegt mit minus 31% eine deutliche
                                der kritische Blick auf die Fakten unerlässlich!    Emissionsreduktion vor, was auf die durchgeführten Wär-
                                Vom Spitzenjahr der Emissionen 2005 bis zum         medämmungen und die verbesserten Heizungsanlagen
                      Jahr 2016 konnten wir in NÖ im Non-ETS-Bereich zwar           zurückzuführen ist.
                      eine Reduktion von 10,4% einfahren, aber alleine in den       In der Mobilität und Raumentwicklung ist ein Emissi-
                                                                                   „„
                      letzten beiden 2 Jahren (2014 bis 2016) verzeichneten         onsrückgang von 3% zu verzeichnen. Die dort zugeord-
                      wir wieder einen Anstieg von 4,5%! Und die Grobdaten          neten Emissionen aus dem Personen-Straßenverkehr sind
                      von 2017 lassen einen weiteren Anstieg erwarten.              vorwiegend durch die beigemischten Anteile an Biokraft-
                      Auch wenn eine Entwicklung von 2 Jahren noch nicht            stoffen gesunken, wohingegen die Fahrleistung nicht
                      als Trend bezeichnet werden kann, sind die Zahlen ein         zurückgeht.
                      Alarmzeichen, denn wir entfernen uns ganz klar vom            Bei der Kreislaufwirtschaft liegt ein Anstieg der Emissi-
                                                                                   „„
                      Zielpfad. Wenn wir diese Tendenz nicht rasch stoppen          onen von zwei Prozent vor. Die Emissionen der Industrie
                      und umkehren, werden wir das Ziel bis 2020 nicht halten       sind seit 2005 um 24% stark gestiegen. Die hier auch
                      können! Es braucht daher eine klare und konsequente           bilanzierten Emissionen aus dem Güter-Straßenverkehr,
                      Wende. Vor allem auch mit Blick auf die Vorgaben für          die etwa die Hälfte der Emissionen ausmachen, sind
                      2030.                                                         allerdings gesunken. Die diesem Bereich ebenfalls zu-
                                                                                    geordneten Emissionen der Abfallwirtschaft sind um 3%
                      Rund 60% der Treibhausgasemissionen in Niederöster-           gestiegen.
                      reich sind dem Nicht-Emissionshandelsbereich (NON-            Die Landwirtschaft weist einen Emissionsrückgang von
                                                                                   „„
                      ETS) zuzuordnen. Hier gibt es das Ziel die Emissionen bis     1% auf. Das ist vor allem auf leicht sinkende Düngermen-
                      zum Jahr 2020 um 16% und bis 2030 um 36% zu redu-             gen und Tierzahlen zurückzuführen.
                      zieren. In Niederösterreich sind die NON-ETS-Emissionen       In der Energieversorgung beträgt der Emissionsrückgang
                                                                                   „„
                      im Zeitraum 2005 bis 2016 zwar um 10% gesunken, doch          49%, was vor allem an den stark zurückgehenden Emis-
                      2014-2016 (und nach den ersten Grobdaten auch 2017)           sionen aus den fossilen Fernheizwerken von NON-ETS-
                      wieder kontinuierlich gestiegen!                              Anlagen liegt.
                      Die Bereiche des KEP weisen allerdings sehr
                      unterschiedliche Emissionstrends auf:                KEP
                                                                           TIPP             Weitere Fakten und noch mehr Informationen
                                                                                            finden Sie im Umwelt-Energie- und Klimabericht
                                                                                    des Landes NÖ unter www.noel.gv.at/Umwelt/Klima/
8     KEP-Journal 2018                                                              Klima-Energieberichte.html.
KEP JOURNAL - DAS KEP NUTZT DIE ZEIT DIE RUHE VOR DEM STURM? - LOGO LAUT NÖ
4 | Was hinter diesem Programm steht

 KEP:
 Wir drehen
 am Steuer!
 Gemeinsam die Energie bün-
 deln, gemeinsam dranbleiben,
 nur so sind die großen Her-
 ausforderungen der Zukunft
 zu meistern. Nur so bleiben

                                                                                        4
 wir auf Kurs.

                                                                                      „
   Wer hinter diesem
   umfassenden Programm steht
                                                                                              Das KEP ist wie das Meer: Die einzelnen Wogen
                                                                                              vermögen nicht viel, aber die Kraft der Brandung
                                                                                              ist unwiderstehlich.
                                                                                              				                                    frei nach Václav Havel
                                             Leitung: DI Obricht, DI Angerer

                                                   Kernteam                           Koordination, Monitoring, Berichtswesen
                                                                                        Ing. Fischer BA, Ing. Gerlich MSc.

                                      6 Thematische Bereiche mit 15 Handlungsfelder

                     Mobilität und                                   Land und
                                                                                                                                     Das KEP und
   Gebäude
                   Raumentwicklung
                                          Kreislaufwirtschaft
                                                                  Forstwirtschaft
                                                                                          Vorbild Land              Energie          seine Akteure
   Bauwesen          Klimagerechte
                                            Abfallwirtschaft                           Globale Aspekte                               Da Klima- und Energiefragen
                                           und Ressourcen-        Forstwirtschaft     und Bewusstseins-        Energiesysteme
DI Länger (BD4)         Mobilität
                                                schonung          Dr. Hagen (LF4)       bildung Klima          DI Angerer (RU3)      in alle Lebensbereiche hin-
 DI Baier (RU1)     DI Rausch (RU7)
                                           Dr. Jugovits (RU3)                          DI Kunyik (RU3)                               einwirken, ist die Mitwirkung
    Nicht-                                  CO2-optimierte        Landwirtschaft
                                                                                                                                     und die vernetzte Zusammen-
                                                                                          Nachhaltige             Erneuerbare
Wohngebäude                                   Wirtschaft          und Ernährung
                                                                                         Beschaffung             Energieträger
                                                                                                                                     arbeit von über 30 Abteilun-
Kitzberger MA      Klimaorientierte          Kitzberger MA       DI Müller Reinwein
    (WST3)                                       (WST3)                (LF3)
                                                                                        DI Steiner (RU3)       DI Böswarth (RU3)     gen erforderlich und im KEP
                   Raumentwicklung
                       DI Scholly-                                                                                                   auch realisiert worden. Das
Wohngebäude
                    Bachinger (RU2)
                                            Klimagerechter                                Öffentliche                                ist unsere Stärke!
                    DI Kodym (RU2)
Mag. Frank (F2)                             Gütertransport                                 Gebäude
Ing. Reisel (F2)                             DI Popp (RU7)                            DI Dorninger (LAD3)
                                                                                                                                     Das Programm ist in 6 Berei-
                                                                                                                                     che und 15 Handlungsfelder
                                                    Querschnittsthemen
                                                                                                                                     thematisch untergliedert und
                                                                                                                                     wird durch 6 Querschnitts-
                                                                                          Klimawandel­
   Feinstaub
                       Finanzen               Gemeinden
                                                                      Gender
                                                                                            anpassung           Nachhaltigkeit       themen noch weiter in seiner
DI Brandstätter                                                   Mainstreaming
     (BD4)
                   Mag. Drescher (F1)     DI Greisberger (eNu)
                                                                  Dr. Hilbert (F3)
                                                                                      DI (FH) Böswarth (RU3)    DI Steiner (RU3)     verbindend-übergreifenden
                                                                                      Mag. Zimmermann (RU3)
                                                                                                                                     Aufgabe gestärkt.

                                                                                                                       Das Medium des NÖ Klima- und Energieprogramms      9
KEP JOURNAL - DAS KEP NUTZT DIE ZEIT DIE RUHE VOR DEM STURM? - LOGO LAUT NÖ
„
      5
       5 | Was wir vorhaben

                      Was wir                                                                       Besorgt mir Ingenieure,
                                                                                                    die noch nicht gelernt

                      vorhaben                                                                      haben, was nicht geht!

                                                                                                    Henry Ford

                      Kursänderung voraus!
                      Wir nehmen das Steuer in die Hand!

                     E
                       ine mutige Ansage! Vor allem bei den Rahmen-
                       bedingungen, welche in den vorigen Kapiteln
                       skizziert wurden: das Klima ändert sich rasch,
                 aber gesellschaftliche Veränderungen gelingen nicht von
                 heute auf morgen und was die Treibhausgasemissionen
                 betrifft, weichen wir aktuell vom Reduktionspfad ab.
                    Auf der anderen Seite passiert unheimlich viel! Das
                 heurige Journal ist wieder voll von Aktivitäten rund um
                 die 224 Instrumente des NÖ Klima- und Energiepro-
                 grammes. In den Fachabteilungen und Partnerorganisa-
                 tionen werden laufend Erfolgsgeschichten geschrieben
                 und etwas bewegt. Die große Stärke liegt an unserem
                                                            beständigen
                                                            Programm und
               Der erforderliche Umbau unseres              der kraftvol-         setzung für unsere künftigen Aktivitäten sein wird. Der
     Energiesystems ist ein Generationenprojekt             len Gruppe,           erforderliche Umbau unseres Energiesystems ist ein
                                                            was speziell          Generationenprojekt, denn heute getroffene Entschei-
                 im vergangenen Oktober beim großen Kick-Off zur                  dungen beeinflussen massiv die Lebensgrundlage künf-
                 2. Programmhälfte deutlich spürbar war.                          tiger Generationen. Bei der Energiewende geht es darum
                                                                                  die Weichen für eine enkeltaugliche Zukunft zu stellen
                         Auch inhaltlich macht Niederösterreich wieder große      – ein gesundes Wirtschaftssystem, eine zukunftsfähige
                      Schritte. Derzeit werden zig Tausende Energieszenarien      Infrastruktur und intakte Lebens- und Naturräume. Der
                      für unser Land modelliert – ein einzigartiges Verfahren,    neue Fahrplan für NÖ soll mit Ende des Jahres beschlos-
                      wo jede Stunde des Jahres berechnet wird. Aber mehr         sen werden und befindet sich gerade in einem breiten
                      dazu im nachfolgenden Gastkommentar.                        Abstimmungsprozess. Die großen Zielfelder sind:
                                                                                  „„ 1. Zukunftsfähiges Energiesystem
                      NÖ Klima- und Energiefahrplan                               „„ 2. Auswirkungen des Klimawandels begrenzen
                      Gleichzeitig bzw. zum Teil aufbauend auf diesen Ergeb-      „„ 3. Moderne leistungsfähige Infrastruktur
                      nissen erstellen wir einen NÖ Klima- und Energiefahr-       „„ 4. Regionale Wertschöpfung und Beschäftigung
                      plan der Ziele und Richtungen vorgibt und die Rahmen-       „„ 5. Bürgerengagement

                                                          Gesellschaftliche Herausforderungen:
                                                Klimawandel – Klimaschutz – Erneuerbare Energiezukunft

                                                        EU-Paket                  #mission2030                 NÖ Klima- und
                          Weltklimavertrag
                                                                                                                                  Strategie

                                                    „Klima & Energie“            Österreichische             EnergieFAHRPLAN
                              von Paris
                                                   Ziele und Vorgaben              Klima- und                 Vision, Ziele und
                          195 Staaten + EU
                                                   der EU-Kommission             Energiestrategie             Rahmensetzung

                                                                                                               NÖ Klima- und
                                                                                                                                  Umsetzung

                                                                                                             EnergiePROGRAMM
                                                                                                               Umsetzung von
                                                                                                                Maßnahmen

10     KEP-Journal 2018
5 | Was wir vorhaben

    So viel kann man schon verraten: Es wird kräftige Inhalte     Greening the Gas oder einer Sektorkopplung bei Strom,
    geben! Denn das bereits beschlossene Ölverbot für den         Wärme und Verkehr. Apropos Verkehr, hier stehen wir neuen
    Neubau ab nächsten Jahres war nur der Anfang unserer          Mobilitätsformen gegenüber, welche uns gesellschaftlich
    Devise „Raus aus dem Öl“. Gleichzeitig ist es unerlässlich    aber auch unsere Infrastrukturen verändern werden. Digi-
    sich mit neuen Technologien zu beschäftigen wie z.B.          talisierung und smarte Netze runden das Bild ab. Wichtig
                                                                  ist es nicht nur Vorgaben oder Ziele zu sehen, sondern vor
KEP                                                               allem Chancen für regionale Wertschöpfung und Green Jobs.
TIPP das gesamte
             Auf der Website des Landes NÖ stehen
                 NÖ Klima- und Energieprogramm                    Und zu guter Letzt wird diese Kursänderung wieder durch
        2020, sowie eine ansprechende Kurzfassung,                uns – der Gruppe des NÖ Klima- und Energieprogrammes –
        als Downloads zur Verfügung.                              umgesetzt werden. Denn durch konkrete Handlungen und
        http://www.noel.gv.at/Umwelt/Klima/Klima-                 vereinbarte Verantwortlichkeiten können wir weiterhin viel
        Energieprogramm/KlimaEnergieprogramm.html                 bewegen.

                                                                                                                  DER
                                                                                                             GAST BESONDERE
                                                                                                             KOMMENTAR
    Das Modell Niederösterreich: Stunde für Stunde
    Interview mit Wolfram Sparber
    Leiter des Institutes für Erneuerbare Energie bei EURAC Research
    (privates Zentrum für angewandte Forschung mit Sitz in Bozen)

                             Niederöster-        ankommt ist: Wie kann man sicherstel-      Unternehmen gefördert, die Knowhow
                             reich hat sich      len, dass am 8. Dezember um 11 Uhr         entwickeln und Arbeitsplätze schaffen.
                             im Klima- und       die Energie verfügbar ist, die zu diesem   Die gleichen Ausgaben für fossile Brenn-
                             Energiebereich      Zeitpunkt benötigt wird? Oder am 3.        stoffe generieren dagegen kaum Mehr-
                             ehrgeizige          Mai um 18 Uhr? Dazu muss man zum           wert, das Geld fließt aus der Region ab.
                             Ziele gesetzt.      einen den Bedarf genau kennen: Was
                             Derzeit wird        wird in jedem Moment des Jahres für        Das Modell liefert also die Antwort auf
                             an aktuellen        Strom, Heizung und Verkehr gebraucht?      die Frage, was energiepolitisch zu tun
                             Vorgaben für        Grundlage dafür ist die reale Situati-     ist?
                             den Zeitraum        on des letzten Jahres. Zum anderen         Nein, es zeigt aber Möglichkeiten auf,
    Wolfram Sparber
                             2030 bis 2050       betrachten wir das Potenzial: Wie viel     mit möglichst geringen Ausgaben eine
    EURAC Research
                             gearbeitet. Ihr     dieser Energie liefern Sonne und Wind      möglichst hohe Reduktion an CO2 zu
                             Forschungsins-      in jeder einzelnen Stunde, was kann        erreichen. Welchen dieser Wege man
    titut unterstützt dieses Vorhaben mit        durch Biomasse und Wärmepumpen             wählt, ist dann die Entscheidung der
    einem innovativen Verfahren – wie            gedeckt werden, wie stark müssen           Gesellschaft– wir liefern die Faktenba-
    sieht das aus?                               Speicher mit betrachtet werden? Zu-        sis, damit diese Entscheidung bewusst
       Wir haben ein Modell entwickelt, das      sätzlich beziehen wir in unsere Rech-      getroffen werden kann.
    zeigt, wie eine Region seine Klimaziele      nungen sämtliche Möglichkeiten ein,
    am besten erreicht, also was die CO2         den Energiebedarf zu reduzieren – zum      Gibt es für Niederösterreich schon
    effizientesten und gleichzeitig volks-       Beispiel durch energetische Gebäudes-      Ergebnisse?
    wirtschaftlich sinnvollsten Wege sind.       anierung – und berücksichtigen große       Unsere Berechnungen sind noch nicht
    Es handelt sich um ein Simulationsmo-        gesellschaftliche Trends: Wenn mehr        abgeschlossen, doch ein paar große
    dell für Energiesysteme wie der Bedarf       Leute Elektroautos fahren, verringern      Linien zeichnen sich schon ab. Wir
    künftig gedeckt werden könnte –über          sich die Emissionen, doch man braucht      haben gesehen, dass es noch beträcht-
    den Verlauf eines ganzen Jahres, Stun-       mehr Strom.                                liches Potenzial gibt, durch Effizi-
    de für Stunde.                                                                          enzsteigerung wie z. B. energetische
                                                 Wie viele Szenarien simulieren Sie für     Sanierung. Doch damit allein sind die
    Warum Stunde für Stunde?                     Niederösterreich?                          Klimaziele weitaus nicht zu erreichen:
    Für eine Region, die auf Erneuerbare         Es werden am Ende mehr als 20.000          Dafür müssen auch die Verkehrsemissi-
    setzt, ist das wichtig, weil diese starken   verschiedene Szenarien sein. Und für       onen drastisch reduziert werden. Mehr
    Schwankungen unterliegen. Im Sommer          jedes beziffern wir die gesamtgesell-      Elektromobilität bedeutet aber einen
    steht viel mehr Solarenergie zur Verfü-      schaftlichen Kosten, denn Investitio-      etwas höheren Stromverbrauch – es wird
    gung als im Winter. Da nützt es wenig,       nen in energetische Sanierung lohnen       also auch nötig sein, die Stromproduk-
    wenn man weiß, wieviel PV-Strom in           sich nicht nur, weil man dann weniger      tion aus erneuerbaren Quellen weiter
    einem Jahr produziert wird – worauf es       heizen muss – es werden zudem lokale       auszuweiten.

                                                                                             Das Medium des NÖ Klima- und Energieprogramms    11
6    Was tut
     sich in
                                                    „           Was wir heute tun, entscheidet,
                                                                wie die Welt morgen aussieht.

                                                                                      Boris Pasternak

     den KEP-
     Bereichen?
                                              Gebäude –
                                              Förderung vs. Baurecht:

                                                D
                                                        er gemeinsam
                                                        konsequente

     A
                                                        Weg in der
             us dem Planeten kann man         Wohnbauförderung und
             nicht aussteigen! WIR vom KEP    im Baurecht haben letzt-
             bleiben dran!                    lich zu einem Umbruch
                                              in der gesamten Bauwirt-
     Denn hinter jedem der 224 Instrumente
                                              schaft geführt und zwar
     und den beteiligten Personen stehen      hin zu einer energieeffizi-
                                                                           Michael Reisel           Johann Baier
     kleine und große Erfolgsgeschichten,     enteren Bauweise.
                                                                           F2                       RU1
     die zeigen wie wertvoll unsere Arbeit       Bereits im Jahr 2002
                                              wurde erstmals eine
     ist und welch große Dinge auf diese
                                              höhere Wohnbauförderung vergeben, wenn ein Energieausweis vor-

„
     Weise entstehen. So wird ansatzweise     gelegt wurde. In Folge dessen wurden die Anforderungen an die Ge-
     sichtbar, was das Amt der NÖ Landesre-   bäudehülle weiter bis zu den heutigen Einstiegswerten verschärft.
     gierung und ihre Partner im                 In der nationalen Umsetzung der EU-Gebäuderichtlinie flossen
                                              im Jahr 2009 erstmals die Anforderungen an die Gebäudeenergie-
     Jahr 2017/18 wieder für ein
                                                                                     effizienz in die NÖ Bauge-
     – auch in Zukunft – lebens-              Verlangen die EU-Klimaziele setzgebung ein. Die in der NÖ
     wertes NÖ geleistet haben!                     schärfere Maßnahmen? Bauordnung 2014 gesetzlich
                                              vorgeschriebenen Werte werden nun kontinuierlich angepasst und
                                              verschärft, um die Ziele der EU-Gebäuderichtlinie für das Jahr 2020
                                              zu erreichen.
                                                 Dadurch werden die Vorgaben der NÖ Bauordnung im Jahr 2020
                                              genau jene Werte erreichen, die jetzt schon in der Wohnbauförde-
             Ich verstehe nicht, warum die    rung gefordert sind – und beide Instrumente gleich aufliegen. Dies
             Menschen Angst vor neuen         bedeutet dann für den Neubau, dass ab 2020 auch Nicht-Wohngebäu-
             Ideen haben. Ich habe Angst      de, also etwa Bürogebäude, die strengen Anforderungen der heute
                                              geltenden NÖ Wohnbauförderungsrichtlinien erfüllen müssen.
             vor den alten.
                                                 Wenn sich die Grenzen der technischen Machbarkeit im Neubau
                            John Cage
                                              nicht deutlich verändern, wird aus heutiger Sicht mit keiner – über
                                              jene der EU-Gebäuderichtlinie hinausgehenden – Verschärfung der

12   KEP-Journal 2018
6 | Gebäude

                                                                                                                            Durchschnittliche Energiekennzahl (EKZ, Heizwärmebedarf)

                                                               © Waldviertel Tourismus/www.ishootpeople.at/waltergrafik
                                                                                                                            der in NÖ geförderten Bauvorhaben

                                                                                                                          Jahr                    Sanierung                                 Neubau

                                                                                                                                                                                                             Quelle: Abteilung Wohnungsförderung, F2
                                                                                                                                     Eigenheime               Wohnungen
                                                                                                                                    vor        nach          vor        nach      Eigenheime    Wohnungen
                                                                                                                                 Sanierung   Sanierung    Sanierung   Sanierung

                                                                                                                          2002    251,6        84,3        120,9        44,4         36,0            22,6
                                                                                                                           bis
                                                                                                                          2010
                                                                                                                          2011    258,9        77,4        113,3        36,8         32,8            23,1
                                                                                                                          2013    261,4        81,2         95,7        35,6         27,3            20,6
                                                                                                                          2015    265,5        75,1        112,4        37,1         28,7            21,1
                                                                                                                          2017    262,3        72,3        109,8        34,7         30,0            21,6

                                                                                                                            15 Jahre Energieausweis + 150.000
                                                                                                                            geförderte Wohneinheiten =
                                                                                                                            nur mehr 1/3 Energieverbrauch!
Überholen verboten?                                                                                                         Eine Erfolgsgeschichte zieht Zwischenbilanz: in den letz-
                                                                                                                            ten 15 Jahren wurden über die Wohnbauförderung 73.757
                                                                                                                            gesamthaft sanierte Wohneinheiten (Einzelbauteilsanie-
                                                                                                                            rungen nicht eingerechnet) und 77.852 neu errichtete
  Anforderungen zu rechnen sein. Und zwar aus drei Gründen:                                                                 Wohneinheiten in Top-Standard gefördert – das entspricht
  Weil das Gleichgewicht zwischen Energieeinsparung und                                                                     ca. 21% des Wohnungsbestandes in NÖ.
  Wohnbaukosten gestört werden würde und der Forderung
  nach leistbarem Wohnen sowie der Forderung der EU nach                                                                    In der Sanierung konnte durch ein Umdenken hin zu
  Kostenoptimalität nicht Rechnung getragen werden könnte.                                                                  gesamthaften Gebäuderenovierungen mit Schwerpunkt
                                                                                                                            Dämmung und Heizungsumstellung viel erreicht werden.
  Es stellt sich allerdings die zentrale Frage: Verlangt die                                                                Es wurde in der Sanierung eine Reduktion des Energiever-
  Erreichung der beschlossenen Klimaziele nicht strengere                                                                   brauchs um mehr als 2/3 realisiert!
  gesetzliche Maßnahmen? Diese würden für alle Gebäu-
  deeigentümer gleichermaßen gelten. Braucht es dann                                                                        Durch die seit 2002 konsequente Kopplung der Förderung
  begleitende Förderungsanreize, um die sozialen Konfliktpo-                                                                an die energetische Qualität der Gebäude hat sich der
  tenziale möglichst abzufangen? Allein diese Fragen zeigen                                                                 damalige energetische Top-Standard durchgesetzt und ist
  ganz deutlich, dass zukünftig Baurecht und Förderungen                                                                    heute die Norm. Die teilweise daraus entstandene neue
  zukünftig noch stärker im Gleichklang – quasi Kopf an Kopf                                                                Architektur im Neubau, ist heute akzeptiert und prägt das
  – agieren müssen.                                                                                                         Erscheinungsbild vieler neuer Wohnsiedlungen.

  Neujahrsaktion. Sauber Heizen: 11.000 sind schon dabei!
       Anlässlich des Jahreswech-       Insgesamt haben 11.000 Personen                                                                 einen Heizungstausch
       sels startete die Kampagne       teilgenommen und Informationen                                                                  zu planen
 „Sauber Heizen“ mit dem Ziel           über ihr Heizverhalten, das Alter                                                               über 40 Prozent der
                                                                                                                                       „„
                                        ihrer Heizanlagen und auch die                                                                  TeilnehmerInnen haben
 möglichst viele Menschen zum           Wahrscheinlichkeit eines möglichen                                                              eine über 15 Jahre alte
 Umstieg auf ein erneuerbares,          Umstiegs angegeben. Durch diese                                                                 Heizung
 sauberes Heizsystem zu motivie-        Aktion in Einkaufszentren wurde ein                                                             mehr als 1/3 der Befrag- Manfred Brandstätter,
                                                                                                                                       „„
                                                                                                                                                                  BD4
 ren. In Summe sind bereits 11.000      breites Publikum angesprochen:                                                                  ten heizen heute noch
                                                                                                                                                                  Instrument: G5/4
 Menschen dabei!                         mehr
                                        „„     als 1/3 (4.000) der befragten                                                            mit fossilen Energieträ-
                                          Personen geben an in naher Zukunft                                                            gern (3.000 mit Gas, 1.200 mit Öl)

                                                                                                                                                      Das Medium des NÖ Klima- und Energieprogramms                                               13
Der ecoplus Standortkompass: Wie Sie leerstehende
     Betrachtet man den tatsächlichen                   Betriebsflächen einfach finden können!
     Heizungsanlagenbestand und die
     Ergebnisse dieser Aktion zusammen,                         Unbebaute Flächen für Betriebsansiedlungen sind gerade in Regionen
     wird klar, welches Potential bzgl.                         mit großer Nachfrage oft Mangelware, denn die Flächenkonkurrenz
     Effizienzsteigerung und Klimaver-                  mit anderen Nutzungen wie Wohnen, Erholung oder die Landwirtschaft
     träglichkeit in NÖ noch schlummert.                sind hoch. Umso wichtiger ist die Wiedernutzung von bestehenden, bereits
        Mitmachen zahlt sich weiter aus,                betrieblich genutzten Flächen. Doch wie das Richtige finden?
     denn der Fragebogen ist nach wie
                                                        Der www.standortkompass.at von ecoplus unterstützt als kostenloses Service-
     vor zugänglich unter www.energie-
     bewegung.at/sauberheizen/ und                      tool dabei Anbieter und Nachfrager in gleicher Weise!
     wer online ausfüllt, erhält einen                  Das Investorenservice von                            Gewerbeobjekte sichtbar zu
     Sofortpreis und wird über Neuigkei-                ecoplus unterstützt Betrie-                          machen. Derzeit haben wir
     ten im Bereich Heizen am Laufen-                   be bei ihren Ansiedlungs-                            insgesamt 380 Immobilien
     den gehalten! Lassen auch Sie sich                 oder Erweiterungsprojekten                           online, davon 222 Grund-
     von der Energiebewegung NÖ über                    in Niederösterreich. Dabei                           stücke und 158 bestehende
     Beratungs- und Förderangebote                      ist die richtige Standort-                           Immobilien (Gewerbeobjekte
     informieren und zum Umstieg auf                    wahl oft ausschlaggebend                             und Büroflächen). Auf der
     ein erneuerbares Heizsystem moti-                  für die erfolgreiche Umset-                          Webplattform werden die für
     vieren.                                            zung des Projekts: Auf die                           die Standortentscheidung
                                                        grüne Wiese gehen, oder Kirisits Andreas,            relevanten Informatio-
     Rückfragen: NÖ Energie- und Umwelt-                ein bestehendes Be-          Ecoplus,                nen wie Flächenwidmung,
     agentur NÖ, Sophie Schiesser                       triebsobjekt kaufen? Ein     Instrument: G2/3        Hochwasserbereiche, Natura
     (sophie.schiesser@enu.at)                          Neubau erscheint auf den                             2000, Verkehrsinfrastruk-
                                                        ersten Blick oft einfacher, allerdings    tur inkl. Haltestellen in Karten und
                                                        kann es zum Widerstand verschie-          Luftbild dargestellt. Zusätzlich gibt es
     Heizungsanlagen in                                 dener Gruppen mit Argumenten wie          Tools zum Messen von Flächen und Ent-
     NÖ Haushalten (2016)                               Bodenverbrauch, Verkehrsaufkommen         fernungen und es können Einzugsbe-
                                                        oder Beeinträchtigung des Ortsbilds       reiche und Routen berechnet werden.
                                                        kommen. Eine bestehende Immobilie         Mit dem Standortkompass steht somit
     225.000
                                                        zu erwerben und wieder beziehungs-        nun ein Instrument zur Verfügung, das
                                                        weise um zu nutzen ist einerseits mit     Unternehmen übersichtlich und rasch
     150.000                                            Einschränkungen hinsichtlich des Pro- alle Optionen sowie deren Vor- und
                                                        jektlayouts verbunden, andererseits       Nachteile aufzeigt.
      75.000                                            liegen diese Gebäude oft in Zentrums-
                                                        nähe, wodurch die Verkehrsanbindung
            0
                                                        mittels öffentlicher Verkehrsmittel
                 gas

                                         s

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                              epu lar
                                     let

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                                                        gegeben ist und die Anrainer sich an
                                   izu
                           Flü Heiz

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                                                        das Erscheinungsbild gewöhnt haben.
                      lz,

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                                                            Mit dem Standortkompass haben
                       Wä

     Quelle: Statistik Austria,
     Eigene Darstellung                                 wir die ideale Plattform entwickelt um
                                                        das gesamte Angebot, nämlich unbe-
                                                        baute Grundstücke und bestehende

                                  Smart Home: Fluch oder Segen?                                     smart home weiter denken, kommen
                                                                                                    wir über das smart grid schlussend-
                                                                                                    lich zur smart city, wo die Gebäude
                            Die Zielsetzung eines          Steuerungen automatisch vorneh-          mit der Mobilität und der Strompro-
                            smarten Gebäudes ist           men.                                     duktion einer Stadt in Verbindung
                            es, die Wohnqualität zu           Damit ist mittlerweile nicht nur      stehen und miteinander kommunizie-
                            verbessern und gleich-         mehr die eigene Steuerung der            ren (z.B. Seestadt Aspern).
                            zeitig die Energieeffizi-      Gartenbewässerung oder Waschma-             An der zunehmenden Komplexität
     Daniela Trauninger     enz zu optimieren. Doch        schine gemeint, vielmehr geht es         der Vernetzung wird jedenfalls klar
     Donau-Universität-     was macht ein Heim             dabei auch um die intelligente Ver-      wo die Schwachstellen des Systems
     Krems
                            smart, also schlau? Die        netzung von gebäudeintegrierter          liegen: einerseits müssen alle Kompo-
                            Intelligenz liegt darin        Energieversorgung und Energieab-         nenten, die in das System integriert
                  technische Abläufe bzw. Geräte zu        nehmern innerhalb größerer Gebäu-        werden sollen, selbst die Intelligenz
                  vernetzen, sodass diese miteinan-        dekomplexe bis hin zur Vernetzung        besitzen herstellerübergreifende In-
                  der kommunizieren und optimale           ganzer Gebäude. Wenn wir das             formationen austauschen zu können.
14   KEP-Journal 2018
6 | Gebäude

Die Bauordnung erleichtert Dämmen und Sanieren
     Die thermische Sanierung von Gebäuden spart Heizkosten und                Fertigstellung gibt es
     allfällige Kühlkosten und erhöht den Wohnkomfort sowohl im                keine Fristen.
Winter als auch im Sommer. In der NÖ Bauordnung 2014 wurden mit                    Ein Tausch von Fens-
                                                                               tern ist grundsätzlich
der Novelle 2017 weitere Erleichterungen und eine klare Regelung ge-           jederzeit zulässig und
schaffen, um die thermische Sanierung von Gebäuden zu ermöglichen.             fällt unter Instandset-
                                                                               zungsmaßnahmen. Dies
Die nachträgliche Dämmung einer        dann zulässig, wenn das bestehende      gilt auch dann, wenn
Fassade war auch bisher schon bis      Gebäude bereits zu hoch ist.            die alten Fenster durch
zu einer Dicke von insgesamt 20           Aus rechtlicher Sicht sind alle      technisch höherwertige Huber Länger, BD1
cm zulässig, ohne dass dies bei der    Maßnahmen zur Herstellung einer         Fenster (z.B. durch mo- Instrument: G3/2
Berechnung der Bebauungsdichte         Wärmedämmung nur mehr anzeige-          derne, wärmedämmen-
und des Bauwiches (= Abstand zur       pflichtig (§ 15 Abs. 1 Zi. 2 lit. d).   de oder schalldämmende Fenster)
Grundstücksgrenze) berücksichtigt      Die geplanten Maßnahmen müssen          ersetzt werden. Grundsätzlich sind
werden musste (§ 52 Abs. 4). Seit      in einer maßstäblichen Zeichnung        Instandsetzungsmaßnahmen bewil-
der Novelle darf nun auch die Dach-    dargestellt und in einem techni-        ligungs-, anzeige- und meldefrei.
haut bei vor dem 1. Februar 2015       schen Bericht beschrieben werden.       Nur in Schutzzonen und erhaltens-
bewilligten Gebäuden zur Unterbrin-    Die Unterlagen sind 6 Wochen vor        würdigen Altortgebieten ist für
gung von Wärmedämmmaßnahmen            Baubeginn bei der Baubehörde ein-       diese Maßnahmen aus Gründen des
um bis zu 30 cm angehoben werden       zubringen. Erfolgt keine Versagung,     Ortsbildschutzes eine Bauanzeige
(§ 53a Abs. 10). Diese Anhebung        dann darf nach Ablauf dieser 6 Wo-      erforderlich.
wird bei der Gebäudehöhe nicht         chen innerhalb von 2 Jahren mit der         Damit sind weitere wichtige
berücksichtigt und ist sogar auch      Sanierung begonnen werden. Für die      Schritte gesetzt worden, damit der
                                                                               thermischen Sanierung unserer
                                                                               Gebäude auch rechtlich nichts mehr
                                                                               im Wege steht!

                                                                                                Gebäude
                                                                                            Handlungsfelder:
                                                                                                   Bauwesen
                                                                                                 Wohngebäude
                                                                                              Nicht-Wohngebäude

                                                                                               Abteilungen:
                                                                                 BD1, BD2, BD4, F2, GBA, IVW3, LAD3, RU1,
                                                                                       RU3, RU4, WST3, ecoplus, eNu

                                                                                                   Maßnahmen:
GAST                                                                            G1 Thermische Sanierung von Wohngebäuden
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                                                                                G2 Thermische Sanierung von Nicht-Wohngebäuden
Andererseits müssen die Sollwerte,     Technologien kann nur dann aus-             (Büros, Verkaufsstätten, Hotels usw.) forcieren
Befehle sowie Abläufe von einem        geschöpft werden, wenn die Pla-          G3 Rechtliche Bestimmungen für die thermische
Fachmann programmiert und              ner ein entsprechendes Know-How             Sanierung verbessern (WG und NWG)
datenschutzrechtlich abgesichert       aufbauen und v.a. interdisziplinär       G4 Klimaschädliche Heizungssysteme durch
sein. Vor allem aber die Nach-         arbeiten. Hier müssen entspre-              zukunftsfähige ersetzen
                                                                                G5 Effiziente Energiesysteme (Heizung, Lüftung,
justierung bzw. Optimierung der        chende Ausbildungsschwerpunkte
                                                                                   Klimatisierung, Beleuchtung, Geräte) in
Programmierung ist wichtig und         in Richtung innovativer Gebäude-
                                                                                   Gebäuden forcieren
passiert oft nicht. Selbstlernende     und Energiekonzepte, wie an der          G6 Zukunftsfähigen Neubau forcieren
Systeme, die u.a. auch bei uns an      Donau-Universität Krems, gesetzt            auf dem Weg zum Plus-Energiehaus
der Donau-Universität Krems ent-       werden. Denn nur mit entspre-            G7 Klimaschonende Baustoffe forcieren
wickelt werden, sollen in Zukunft      chend ausgebildeten Experten                (in Neubau und Sanierung)
dabei Abhilfe schaffen (z.B. Projekt   kann sich das smart home von             G8 Aus- und Weiterbildung von ProfessionistInnen
CoolAIR nachhaltigwirtschaften.        der Spielerei für Häuslbauer in             und Behörden verstärkt auf Klimaschutz ausrichten
at/en/sdz/projects/cool-air.php).      Richtung zukunftsfähiger smarter
   Das volle Potential der smarten     cities weiterentwickeln.
                                                                                        Das Medium des NÖ Klima- und Energieprogramms   15
„             Wer einmal elektrisch gefahren ist, der ist für
                                                                                      alle Zeiten für den Verbrenner verloren.
                                                                                                   Dr. Stefan Niemand, Leiter
                                                                                                   Produktplanung der AUDI AG

               Mobilität & Raumentwicklung
               Fahrrad & Windrad – viele Räder braucht die

                                 M
                                          obil sein bedeutet von A nach B zu           Obwohl bereits Anfang der
                                          gelangen, um unsere Grundbedürfnisse         90er Jahre die Folgen des
                                          wie Wohnen, Arbeit, Ernährung, Kultur        Klimawandels bekannt waren
                                 und Bildung wahrnehmen zu können. Mobilität ist       (Kyoto-Protokoll), hat dies
                                 dabei nur das Mittel zum Zweck. Eine Erfindung        bisher zu geringen Konsequen-
                                 war für die Weiterentwicklung dieses „Mittels“        zen in der Mobilität geführt.
                                 ganz besonders prägend: die Erfindung des Rades       Im Gegenteil! Insgesamt
                                                       vor rund 6.000 Jahren.          stammen mehr als 40 % der
                                                           Mussten bei Schubkarren,    CO2-Emissionen aus dem
                   Die   Klimaziele sehen eine
                                                       Pferdewagen und Fahrrä-         Verkehrssektor. Das Erreichen Regina Rausch
                          Mobilitätswende vor! dern noch Mensch und Tier               unserer Klimaziele setzt daher RU7, Instrument: M6/6
                                                       Energie einsetzen, kam es       eine Mobilitätswende voraus –
                                 durch den Einsatz von fossiler Energie sehr rasch     weg vom Verbrennungsmotor und ein Umstieg auf
                                 zu großen Fortschritten. Von der Erfindung der        Elektrofahrzeuge. Strom ist damit der Rettungsan-
                                 Dampflok bis zum modernen Auto vergingen              ker, allerdings nur, wenn dieser „sauber“ erzeugt
                                 nur wenige Jahrzehnte. Nun begann der Sieges-         wird.
                                 zug auf 4 Rädern mit all seinen Konsequenzen,            Nun kommt im Lauf der Geschichte der Mobili-
                                 die uns leider erst sehr spät bewusst wurden.         tät ein weiteres Rad ins Spiel: das Windrad. Man
                                 Schadstoffemissionen, Klimawandel und Flächen-        mag dazu stehen, wie man möchte – sanfte Riesen
                                 verbrauch sind allgegenwärtige Schlagworte,           in der Landschaft oder Lärmquelle und Gefahr für
                                 die mittlerweile unser Handeln in der Mobilität       die Vogelwelt – ohne Windkraftwerke in Kombi-
                                 lenken.                                               nation mit Wasser- und Solarenergie ist Mobilität

16   KEP-Journal 2018
6 | Mobilität & Raumentwicklung
                                                 100% Erneuerbarer Strom für
                                                   eine nachhaltige Mobilität?
                                                             Absolut möglich!

                                                                                             Der Landesfuhrpark als Vorreiter in Sachen
                                     300
                                 Windräder
                                                                                             e-Mobilität: 20% bis 2020!
                                     150
                                 Windräder                                                         Das Land Niederösterreich verfolgt ambitionierte Ziele bei
                                      30
                                                                                                   der Umstellung des eigenen Fuhrparks in Richtung Elektro-
                                 Windräder
                                                                                             mobilität. Bis 2020 sollen rund 20 Prozent des Landesfuhrparks
                                                10%             50%            100%
                                             E-PKW in NÖ     E-PKW in NÖ     E-PKW in NÖ     aus e-Fahrzeugen bestehen. Das erfordert genaue Planung und
                                             E-Busse in NÖ   E-Busse in NÖ   E-Busse in NÖ
                                                                                             ein entsprechendes Umfeld – daher wurde die passende Ladeinf-
                                                                                             rastruktur gleich mitentwickelt!
                                 100% Erneuerbarer Strom
                                 für eine nachhaltige                                        e-Mobilität ist in Niederösterreich längst
                                 Mobilität? Kein Problem!                                    kein Nischenthema mehr, sondern im Alltag
                                                                                             angekommen. Um auch die Wirtschaft
                                                                                             verstärkt zum Umstieg auf e-Fahrzeuge zu
                                 Selbst wenn alle Autos und öffentlichen Busse auf
                                                                                             motivieren, geht das Land Niederöster-
                                 NÖ-Straßen mit Strom betrieben werden würden,
                                                                                             reich nun im eigenen Fuhrpark mit gutem
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                                 wären nur 300 Windräder für die Stromversorgung
                                                                                             Beispiel voran und plant eine großflächige
                                 notwendig.
                                                                                             Umstrukturierung bei laufendem Betrieb
                                 Mit dem Strom von einem Windrad können näm-
                                                                                             und ohne Mobilitätseinschränkungen für
                                 lich ~ 3.500 Autos mit der für NÖ typischen Fahr-                                                           Peter Dorn, ST2
                                                                                             die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
                                 leistung betrieben werden. Und mit 10 Windrä-                                                               Instrument: M8/1+5
                                                                                                Dazu wurde im zweiten Halbjahr 2017
                                 dern alle Busse des öffentlichen Linienverkehrs.                                                            und V3/8
                                                                                             der Landesfuhrpark auf die Einsatzmög-
                                 100% grüne Elektromobilität ist daher schon mit
                                                                                             lichkeiten von e-Fahrzeugen auf Basis
                                 heutigen Technologien möglich!
                                                                                             einer genauen Fahrprofilanalyse analysiert.
                                                                                             In einem nächsten Schritt erfolgte eine
                                                                                             detaillierte Kosten-Nutzen-Betrachtung.
                                                                                             Ergebnis dieser Planungsaktivitäten ist ein
                                                                                             klar definiertes Ziel: bis 2020 sollen rund
                                                                                             20 Prozent des Landesfuhrparks elektrisch

Mobilität!                                                                                   unterwegs sein. Damit werden Fahrzeuge
                                                                                             im Landesdienst bzw. bei ausgeglieder-
                                                                                             ten Landesgesellschaften auf e-Antrieb
                                                                                                                                             Karl Dorninger, LAD3
                                                                                             umgestellt, alleine 50 im NÖ Straßendienst.
                                                                                                                                             Instrument: M8/1+5
                                                                                             Beim NÖ Straßendienst werden Ende 2018
                                                                                                                                             und V3/8
                                 der Zukunft nicht vorstellbar. Skeptiker befinden,          mit 87 Elektrofahrzeugen (ca. 30% des
                                 dass allein aufgrund der benötigten Strommenge              PKW-Anteils des NÖ Straßendienstes) die
                                 ein Umstieg nicht möglich ist. Doch dem ist nicht           Klimaziele vorzeitig sogar übertroffen.
                                 so: Während ein Diesel-PKW mit einem Liter Diesel              Zusätzliche e-Fahrzeuge bedeuten aber
                                 rund 17 km weit kommt, schafft ein E-PKW mit                auch einen steigenden Bedarf an Strom-
                                 der gleichen Energiemenge bis zu 60 km. Und                 tankstellen! Mit Fertigstellung der 1.
                                 aufgrund der hohen Effizienz von E-Fahrzeugen ist           Ausbaustufe im Juli 2018 durchbrach das
                                 auch die Aufbringung der dafür benötigten Strom-            Land NÖ das Henne – Ei – Problem, indem
                                 menge kein Problem. Selbst für die Umstellung der           frühzeitig moderne Stromtankstellen zur
                                 gesamten Busflotte in NÖ auf E-Busse braucht es             Verfügung stehen und zum e-Auto motivie-
                                 den Strom von nur 10 Windrädern.                            ren sollen.
                                     Aber klar ist, dass die Dekarbonisierung nicht
                                 allein durch die Elektromobilität gelöst werden
                                 kann. Über 40 % aller PKW-Fahrten liegen unter
                                 5 km – diese könnten allesamt zu Fuß oder mit
                                 dem Fahrrad zurückgelegt werden. Der Öffentliche
                                 Verkehr als Rückgrat der Mobilität wird in den
                                 nächsten Jahren massiv ausgebaut. Viele ergän-
                                 zende Mobilitätsformen sind im Kommen: Carsha-
                                 ring, „mobility on Demand“, etc. Alle Angebote
                                 zusammen können die Mobilitätswende ermögli-
                                 chen – Rad sei Dank!

                                                                                                                          Das Medium des NÖ Klima- und Energieprogramms    17
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