KLINIK-IT - Management-Krankenhaus
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Ausgabe 3/2019 M&K kompakt ist das Sonderheft von Management & Krankenhaus – zu besonderen Themen oder Events. Sonderheft ©metamorworks - stock.adobe.com KLINIK-IT TELEMATIKI TELEMEDIZIN BIG DATA Konnektoren für Kliniken Neue Versorgungsformen Daten clever nutzen
Management & Krankenhaus ©BillionPhotos.com - stock.adobe.com IHRE VORTEILE + ���������������� �� ���� ��������� + ����������������� ������� ��� ���� ��� ��� �������� + ������������ ������������� ��������� ������������������ + ���������� ����� ������������ ������������� JETZT MIT E-LEARNING STARTEN: KLINIKCAMPUS.DE Zeitung für Entscheider im Gesundheitswesen September · 9/2018 · 37. Jahrgang powered by Initiativen gegen IT-Security für Professionals Die modernen ©Thaut Images - stock.adobe.com Fachkräftemangel und Entscheider Cardiac Arrest Zentren Das Münsterland geht mit beispielhaften Die zehnte Ausgabe der Fachmesse it-sa mit Welche Hypes and Hopes in der Versorgungs- © reeel - Fotolia.com Bitte beachten Sie unsere Sonderhefte Projekten neue Wege, um dem Fachkräfte- begleitendem Kongress findet am 9. und 10. struktur von kardiopulmonalen Notfällen mangel in Medizin und Pflege zu begegnen. Oktober im Messezentrum Nürnberg statt. kennzeichnen moderne Cardiac Arrest Zentren? M&K kompakt Seite 7 Seite 13 Seite 16 Hygiene und Labor & Diagnostik Ausgabe 5/2019 Themen Leben retten überall auf der Welt – Gesundheitsökonomie Erfolg bei Baumaßnahmen 3 eft Jeder kann mitmachen Sonderh Strategisch geplante Investitionen tragen zur eigenen Zukunftssicherung bei, denn Modernisierungs- und Bauprojekte sollen ein Erfolg werden. Die Ausbildung von Laien entsprechend in Wiederbelebung ausge- Events. bildet werden. International hat sich in en oder in Wiederbelebungsmaß- ren Them den letzten Jahren sehr erfolgreich unsere – zu besonde Medizin & Technik „Kids Save Lives“-Initiative zur Schüler- nkenhaus nahmen ist ein national und ment & Kra Lebensretter in der Brust 17 ausbildung in Wiederbelebung etabliert, Manage Anhaltender Organmangel in Deutschland international hochrelevantes sodass heute bereits viele europäische eft von Sonderh führte zur Weiterentwicklung alternativer Länder Schüler ausbilden. mpak t ist das Behandlungsstrategien der terminalen und wichtiges gesundheits- Eine der großen Aktionen in Deutsch- M&K ko Herzinsuffizienz. land ist zudem die unter der Schirm- politisches Ziel. herrschaft des Bundesministeriums für Pharma Gesundheit stattfindende „Woche der Arzneimittelversorgung 24 Sabine Wingen und Prof. Bernd W. Wiederbelebung“. Seit der Einführung Das Ziel der Krankenhausapotheker ist die Böttiger, Deutscher Rat für Wiederbele- im Jahr 2013 konnte durch zahlreiche wirksame, sichere und wirtschaftliche Maßnahmen zur Laienausbildung die bung/ German Resuscitation Council Arzneimitteltherapie aller Patienten im Laienreanimationsquote in Deutschland Krankenhaus. (GRC), Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin, Universitäts- von unter 20 % auf 42 % im Jahr 2017 ge- klinikum Köln steigert werden. In diesem Jahr ruft die IT & Kommunikation „Woche der Wiederbelebung“ vom 17.–23. September erneut zu Aktionen auf (www. Patient Empowerment 12 Die Möglichkeiten der modernen Am 16. Oktober findet der erste weltwei- einlebenretten.de; www.grc-org.de). Informationsverarbeitung werden te Tag der Wiederbelebung, der „World Aufgrund dieser und auch internatio- zunehmend auch in der Restart a Heart (WRAH)“-Day statt, der nal bereits zahlreicher weiterer etablierter Gesundheitsversorgung erwartet. die Aktivitäten aller Länder zu diesem Kampagnen und Aktionen zur Laienreani- Thema jetzt erstmals verbindet und die mation wurde bewusst darauf geachtet, Menschen auf der ganzen Welt zum Mit- dass Aktivitäten zum „World Restart a Hygiene machen aufruft. Heart-Day“ nicht zwingend am 16. Okto- Infektionsprävention 26 Welche Optionen haben wir in Zeiten In Deutschland sterben jedes Jahr über ber, sondern auch in den Wochen davor eingeschränkter Therapieoptionen gegen 70.000 Menschen am außerklinischen und danach stattfinden können. Multiresistene Erreger, Problemkeime, Herzkreislaufstillstand, weil Sie nicht er- Die WRAH-Aktivitäten in Deutsch- MRSA, VRE, 3MRGN, 4MRGN usw.? folgreich vom Rettungsdienst wiederbelebt land werden vom Deutschen Rat für werden können. Ganz entscheidend für Wiederbelebung koordiniert, der auf diese Patienten ist ein früher Reanima- seiner Homepage alle deutschsprachigen Bauen, Einrichten & tionsbeginn, der ganz einfach durch ge- Das für alle an der WRAH-Initiative in Deutschland, und auch internationalen Informationen Versorgen schulte Laien erfolgen kann. Europa und weltweit Beteiligten frei verfügbare Logo zur Verfügung stellt (www.grc-org.de/ Erweiterungsbau 29 Nach dem Motto „Prüfen. Rufen. Drü- der „World Restart a Heart (WRAH)”-Initiative. projekte/10-World-Restart-a-Heart-Day). Der Neubau des Dresdner Uniklinikums cken“ kann jeder Mensch ein Leben retten. Zu den Entwicklungen der weltweiten setzt mit kurzen Wegen sowie arbeitnehmerfreundlicher Infrastruktur In über 50 % der Fälle ist nämlich eine an- Reanimationskampagne wurden zudem Akzente. dere Person anwesend, wenn ein Mensch einen frühen Reanimationsbeginn durch – gemeinsam mit Fachkollegen aus allen plötzlich aufgrund eines Herzkreislauf- Laien und Ersthelfer gerettet werden kön- Regionen der Welt – ein englisch- und ein stillstandes kollabiert. Die Steigerung der nen. Beginnend in 2018 wird ab sofort deutschsprachiger Beitrag verfasst, die der Labor & Diagnostik Reanimationsbereitschaft von Laien, die jährlich an und rund um diesen Tag – GRC auf seiner Homepage für alle frei zur Krebsfrüherkennung 34 durch die nationale Laienreanimationsquo- und ausdrücklich sehr gerne auch in den Verfügung stellt. Nach dem Beschluss der Richtlinie für te wiedergespiegelt wird, ist ein wichtiges Monaten davor und danach – zu Aktionen Auch besteht die Möglichkeit, eigene organisierte Krebsfrüherkennungs- programme kommen Struktur und Inhalte gesundheitspolitisches Ziel, das sowohl in und Veranstaltungen zum Thema Laien- Veranstaltungen beim GRC registrieren zu der Darmkrebsvorsorge voran. Deutschland als jetzt auch international reanimation aufgerufen. lassen, die dann sehr gerne entsprechend dobe.com Impressum 36 im Rahmen der „World Restart a Heart- Alle Organisationen, Institutionen, auf der Homepage veröffentlicht werden. s.com - stock.a Index 36 Initiative (WRAH)“ formuliert wurde. Unternehmen und Menschen weltweit können mitmachen und z. B. Infokampa- gnen, Wiederbelebungstrainings oder ihre ©BillionPhoto Der europäische Tag der eigenen Projekte zum Thema unter das Wiederbelebung Dach dieser weltweiten Bewegung stellen. WILEY VCH · PF 11 05 64 · 69469 Weinheim · Pressepost · DPAG· Entgelt bezahlt · D 30123 E Der Anfang unserer internationalen Initi- Eigens für die WRAH-Initiative wurde ein ative geht auf das Frühjahr 2012 zurück, Logo entwickelt, das von allen Menschen als der Deutsche Rat für Wiederbelebung Sabine Wingen Univ.-Prof. Bernd W. Böttiger weltweit frei verwendet und unbegrenzt gemeinsam mit dem European Resusci- geteilt werden kann. Darüber hinaus ste- Jetzt mitmachen: tation Council (ERC) im EU-Parlament in wenigen Ländern, z. B. in Skandinavien, Schirmherrschaft des International hen umfangreiche Informationsmaterialien Straßburg mehr als 50 % der EU-Abge- ausreichend hohe Laienreanimations- Liaison Committee on Resuscitation in unterschiedlichen Landessprachen auf Wir rufen Mediziner aller Fachgesell- ordneten davon überzeugen konnte, eine quoten von 60–80 % erreicht werden. (ILCOR). Alle Kontinente von Amerika über der Seite des ILCOR und des GRC zur schaften und alle anderen Menschen Deklaration zur Einführung des „European Der europäische Durchschnitt liegt hin- Asien, Afrika bis Australien sind durch die Verfügung (www.ilcor.org/wrah; www. in medizinischen und in nichtmedizi- Restart a Heart“-Day (ERAH) zu unter- gegen lediglich bei 47 %, und in manchen nationalen Wiederbelebungsorganisatio- grc-org.de). nischen Berufen auf, Kinder wie Er- schreiben. Seitdem fand bisher jedes Jahr Ländern beginnen sogar nur 5 % der Men- nen hier mit dabei und werden gemeinsam wachsene in der Anwendung der le- Seien Sie dabei in der bensrettenden Wiederbelebungs- am 16. Oktober der europäische Tag der schen, die einen Kreislaufstillstand beob- an diesem Tag die Aufmerksamkeit auf Ausbildung in maßnahmen – nach dem Motto Wiederbelebung statt. achten, mit Wiederbelebungsmaßnahmen. das Thema Laienreanimation ziehen. Reanimationstechniken „Prüfen. Rufen. Drücken.“ und ins- In Deutschland wurde parallel die Unter dem Motto „Jeder Mensch kann besondere in der Herzdruckmassage „Woche der Wiederbelebung“ etabliert, die ein Leben retten! Alles was man braucht In Zukunft sollen mit Unterstützung der – zu schulen. Am WRAH können sich jährlich im September zu Veranstaltungen Weltweiter Aktionstag sind zwei Hände“ sind Aktionen, Veranstal- „World Restart a Heart-Initiative“ mehr M&K kompakt GI E Schulen, Unternehmen, Einrichtun- rund um das Thema Laienreanimation Wiederbelebung tungen und Kampagnen zur Aufklärung Menschen und vor allem auch Schulkin- D I O LO gen und Initiativen aus ganz aufruft und bereits sehr erfolgreich zu ei- und Ausbildung von Laien in Herzdruck- der in Reanimationstechniken ausgebildet Deutschland, Europa und der Welt RA UNG ner gsh Verdopplung ilfe der Laienreanimations- Damit die europäischen Aktivitäten zur massage geplant. werden. Seit dem Jahr 2014 gibt es bei OP-PL AN mit Planun mit Aktionen beteiligen. Alle kosten- quote in Deutschland innerhalb von fünf Erhöhung der Laienreanimationsquote Es geht unserer Initiative auch darum, uns für die Schülerausbildung in Wieder- SEN Kein Ch aos freien Informationsmaterialien fin- PROTHE en Jahren beigetragen hat. Wissenschaftliche auch international ausgeweitet werden, eine gemeinsame Nachricht an politische belebung einen Beschluss der Deutschen GENTE den Sie hier: lern INTELLI l vom Patienten Untersuchungen zeigen, dass die Laien- wird es dieses Jahr erstmals den „World Entscheidungsträger zu senden und dar- Kultusministerkonferenz, der vorsieht, dass | www.grc-org.de | ORY RHOFF ik ividuel TITELST Ind reanimationsquoten der Länder extrem Restart a Heart-Day“ am 16. Oktober auf hinzuweisen, dass hunderttausende Schüler bundesweit ab der siebten Klasse | http://www.ilcor.org/wrah/ | R-BOSSE sor unterschiedlich sind und nur in einigen geben. Der Aktionstag steht unter der Menschenleben weltweit pro Jahr durch jährlich mit zwei Schulstunden pro Jahr WISSNE ion durch Sen ent Sturzpräv + + + Alle Inhalte plus tagesaktuelle Informationen auf www.management-krankenhaus.de + + + Radiologie M&K kompakt: 32.000 Exemplare als Sonderheft / Vollbeilage in M&K 05/2019 zum 100. Deutschen Röntgenkongress vom 29.05.– 01.06. 2019 in Leipzig Ihre Mediaberatung Termine Manfred Böhler +49 6201 606 705 manfred.boehler@wiley.com Erscheinungstag: 08.05.2019 Dr. Michael Leising +49 3603 8942800 leising@leising-marketing.de Anzeigenschluss: 05.04.2019 Redaktionsschluss: 15.03.2019 www.management-krankenhaus.de
DMEA – Connecting Digital Health Ganz im Zeichen der interdisziplinären Vernetzung und mit einem erweiterten Konzept setzt die DMEA in diesem Jahr die Erfolgsgeschichte der conhIT fort. :: Vor elf Jahren wurde die conhIT als einem breiten Themenspektrum. Die die Radikalität seiner Auswirkungen Branchentreff ins Leben gerufen, um neu eingeführten Thementracks hel- erkennen die Player in unserem Ge- die Digitalisierung des Gesundheits- fen den Besuchern, das Programm ge- sundheitswesen zunehmend. Selten wesens maßgeblich voranzutreiben. mäß ihren Interessens- und Themen- war Gesundheits-IT damit ein solch Eine Mission, dank derer IT heute ein schwerpunkten zusammenzustellen. spannendes und systemrelevantes wesentlicher Grundbaustein nachhalti- Die Bandbreite der Themen ist groß: Thema wie derzeit. ger und effizienter Gesundheitsversor- Künstliche Intelligenz und IT-Sicher- Zugleich war der Bedarf nach ei- gung ist. Damit ist die Gesundheits- heit werden genauso diskutiert wie ner eHealth-Strategie in Deutschland IT auch gleichzeitig in der Mitte der die Digitalisierung in der Pflege oder selten größer: Damit Deutschland Gesellschaft angekommen. Ob Politik, die Bedeutung von elektronischen Pati- Vorreiter bei der digital-unterstützten Wissenschaft, Leistungserbringer, entenakten für eine intersektorale und Gesundheitsversorgung wird, braucht Krankenversicherungen, Unterneh- interprofessionelle Versorgung. es eine gemeinsame Stoßrichtung der men aus der digitalen Gesundheits- Besonders letzteres Thema steht mo- Akteure – ein eHealth-Zielbild – und wirtschaft – von etablierten bis zu mentan stark im öffentlichen Fokus. politische Koordination. Ziel sollte neuen Marktteilnehmern – oder auch Mehr Rechte an den eigenen Daten, ein dabei sein, dass am Ende eines poli- Versicherte: Sie alle diskutieren, mit großes Angebot an Gesundheits-Apps tisch moderierten Prozesses, an dem welcher Geschwindigkeit, mit welchen und „Dr. Google“ als Diagnostik- und alle relevanten Akteure des Gesund- Chancen und welchen Risiken die Di- Therapiefindungstool: In Zeiten des heitssystems beteiligt werden, eine ge- gitalisierung Einzug in unser Gesund- sich rasant und vollständig digitalisie- meinsame Vision einer digitalisierten heitssystem halten kann. Sebastian Zilch, Geschäftsführer des renden Lebens erwarten immer mehr Gesundheitsversorgung steht sowie Um in diesem Kontext auch weiter- Bundesverbandes Gesundheits-IT – Versicherte, dass sie Zugriff auch auf konkrete Umsetzungsschritte erarbei- hin Impulsgeber und Vorreiter zu sein, BVITG ihre Gesundheitsdaten und einen digi- tet sind. bildet die DMEA bewusst die gesamte tal unterstützten Zugang zur medizini- Der Dialog und der Diskurs bilden digitale Versorgungskette in allen Pro- hin zu Gesundheitspolitikern und schen Versorgung erhalten. somit die Basis für die Zukunft der zessschritten ab. Dafür wird sie schritt- Experten aus der Wissenschaft. Insge- Die Möglichkeiten der Digitalisie- Gesundheitsversorgung und finden in weise zur Plattform ausgebaut, die eine samt werden rund 350 Sprecher, 600 rung haben zur Folge, dass der Pati- der DMEA eine passende Plattform. Ich konstruktive, erkenntnisreiche Diskus- Aussteller und rund 10.000 Fachbesu- ent immer mehr verstehen möchten, lade Sie herzlich dazu ein, diese zu nut- sion über den Einsatz von IT entlang cher zur DMEA erwartet. warum und wann etwas bei der Be- zen, um gemeinsam an Lösungen zu der Versorgungskette ermöglicht. Praxisnahe interaktive Formate sind handlung seiner Krankheit mit ihm arbeiten. Und nun wünsche ich allen Die DMEA richtet sich an Entschei- charakteristisch für die DMEA. Als geschieht. Diese Haltung macht den Ausstellern und Fachbesuchern drei der aus sämtlichen Bereichen der Ge- Kombination aus Wissensaustausch Patienten im Austausch mit dem Leis- erfolgreiche und spannende Tage auf sundheitsversorgung – von Kranken- und -vermittlung rund um digitale tungserbringer zum „Manager seiner der DMEA 2019! :: hausgeschäftsführern und IT-Leitern, Produkte, Dienstleistungen und Pro- eigenen Gesundheit“. Dieser Trend über Ärzte und Pflegedienstleiter, bis zesse widmet sich die DMEA dabei der Emanzipation des Patienten und Sebastian Zilch Inhalt M&K kompak t ist das Sonderh eft von Manage ment & Kranken haus – zu besonde ren Themen oder Events. Ausgabe 3/2019 Sonderheft 3 DMEA – Connecting Digital Health 19 Wie Big Data die Medizin personalisiert 4 Chancen und Risiken der Digitalisierung im vernetzten Gesundheitswesen 20 Viel Luft nach oben im OP-Management 6 Optimierter Workflow KIS/RIS/PACS 20 Effiziente Befundanalyse bei - stock.adobe.com 8 Daten, die im Schlaflabor schlummern Tumoroperationen ©metamorworks KLINIK-IT TELEMATIKI Konnektoren 10 Die elektronische Gesundheitskarte für Kliniken TELEMEDIZIN Neue Versorgu 22 Digitale Prozesse in der Kardiologie ngsformen BIG DATA Daten clever nutzen 12 Personalentwicklung 23 Nutzung von Social Media durch sozialpartnerschaftlich gestalten Schweizer Spitäler 14 Baustelle Interoperabilität 24 Telemedizin macht die Nachsorge besser 15 Speicher für sensible Gesundheitsdaten 25 Versorgung von Intensivpatienten verbessern 16 Der TI-Zug nimmt Fahrt auf 26 „TelePark“ verbessert die Situation von Parkinsonpatienten 17 Optimal mobil dokumentieren! 26 Index, Impressum 18 Medizin in Zeiten der Digitalisierung www.management-krankenhaus.de Sonderheft Management & Krankenhaus kompakt 3
Chancen und Risiken der Digitalisierung im vernetzten Gesundheitswesen Digitalisierung als strategischer Faktor für eine Verbesserung der Patientenbehandlung und Betriebssteuerung. :: Wesentlicher Bestandteil eines Integration der vernetzten klinischen und heterogene Systemarchitekturen vernetzten Gesundheitswesens sind Forschung (z. B. IT-Unterstützung bei in offene unternehmensweite Systeme Informationssysteme in den verschie- der Durchführung von Klinischen überführt sowie Behandlungsprozesse denen Einrichtungen. Unter diesen Studien). Erste Klinische Arbeitsplatz- standardisiert werden. versteht man das Teilsystem einer systeme unterstützen bereits diesen Einrichtung, welches alle informati- Ansatz. Zurzeit gibt es noch zu viele Nichtfunktionale Anforderungen onsverarbeitenden und -speichernden Redundanzen wie z. B. doppelte Da- wie Datenschutz und IT-Sicherheit Prozesse und die an ihnen beteiligten tenhaltungen oder Terminierungen. menschlichen und maschinellen Hand- Teils werden die Daten redundant in Es gibt eine Vielzahl an nichtfunk lungsträger in ihrer informationsverar- verschiedenen Datenhaltungen ge- tionalen Anforderungen an die me- beitenden Rolle umfasst (Haux, 1995). sammelt: Datenbanksysteme in den dizinische Informationsverarbeitung. Das Informationssystem dient dazu, verschiedenen Anwendungssystemen, Neben der Nutzung von Standards und die Mitarbeiter der Einrichtung bei der digitale Archive, Data-Warehouse- der Sicherstellung der Interoperabilität Erledigung ihrer Aufgaben zu unter- Systeme, Wissensbanken etc. sind die Umsetzung der Anforderungen stützen und die Qualität der Arbeiten In digitalen Archiven werden primär der EU-Datenschutzgrundverordnung, zu verbessern. Prof. Dr. Paul Schmücker gescannte bzw. in PDF-, JPG- und TIFF- die Gewährleistung der Informations- Krankenhäuser und Arztpraxen Formate überführte Dokumente aufbe- und IT-Sicherheit gemäß IT-Sicher- sind seit Jahren nicht mehr ohne Standards ermöglichen eine inte- wahrt. Diese sind in der Regel schwer heitsgesetz durch Aufbau eines Risi- rechnerunterstützte Informationssys- roperable Zusammenarbeit von Pro- auswertbar. Folglich sind insbesondere komanagements und Realisierung der teme betreibbar. Beispiele dafür sind dukten verschiedener Hersteller und größere Krankenhäuser dazu überge- notwendigen Abwehrmaßnahmen so- die DRG-Abrechnung, die Laborda- somit den Aufbau von interoperablen gangen, aus den Anwendungssystemen wie ein Identitätsmanagement für Pa- tenverarbeitung, die Abrechnung Systemlandschaften. Dadurch werden gezielt betriebswirtschaftliche und me- tienten und Akten erforderlich. Insbe- der niedergelassenen Ärzte und die ein vereinfachter Informationsaus- dizinisch relevante Daten strukturiert sondere bei dem Versand, der Nutzung Bildverarbeitung (z. B. mit CT oder tausch, eine einfache Weiterverarbei- in ein Data Warehouse zu übernehmen und Aufbewahrung von Dokumenten MRT). Es gibt aber auch Bereiche wie tung von Informationen, vereinfachte und dort auszuwerten. Eleganter wäre kommt noch die Beweissicherheit ge- die Intensivstationen, die noch zu we- Kooperationsmöglichkeiten (z. B. bei es, wenn Arztbriefe und Befunde stan- mäß Signaturverordnung hinzu. Diese nig durch informationsverarbeitende Tumorboard-Konferenzen) und eine dardisiert und strukturiert erzeugt und kann durch elektronische Signaturen, Systeme unterstützt werden. Weitere langfristige Aufbewahrung und Wei- in einem auswertbaren Archivsystem Zeitstempel und Siegel sichergestellt durch IT unbefriedigend bearbeitete ternutzung von Daten, Dokumenten, gespeichert würden. Dies ist mit der werden. Falls Daten von medizinischen Punkte sind u. a. die durchgängige Bildern etc. gewährleistet. HL7 Clinical Document Architecture Geräten übernommen werden, ist zu- Unterstützung der Behandlungs- und Man spricht von Interoperabilität, (CDA) schon möglich. sätzlich die Medical Device Regulati- Administrationsprozesse im Gesund- wenn informationsverarbeitende Sys- on (MDR) zu beachten. Informations-, heitswesen, die rechnerunterstützte teme und Geräte die Fähigkeit besit- IT-Sicherheit und MDR liefern auch IHE: neuer Ansatz der übergrei- Pflegedokumentation, die Unterstüt- zen, Informationen aus verschiedenen einen Beitrag zu einer verbesserten fenden Informationslogistik zung von klinischen Behandlungspfa- Anwendungssystemen zu übernehmen Patientensicherheit. Um die Benut- den, die strukturierte Arztbrief- und und für den Informationsaustausch be- Bei „Integrating the Healthcare Enter- zerfreundlichkeit der Systeme und Befundschreibung, fehlendes Termin- reitzustellen, unabhängig vom Herstel- prise (IHE)“ handelt es sich nicht um medizinischen Geräte zu verbessern, und Ressourcenmanagement, fehlen- ler der Software und dem Lieferanten einen Standard, vielmehr nutzt IHE muss in der nächsten Zeit stärker in de Data-Warehouse-Lösungen, die der Informationen. Bei der Aufbewah- konsequent Standards wie z. B. HL7 die Usability investiert werden. Leider mobile Informationsverarbeitung, die rung und Kommunikation dürfen kei- und DICOM. IHE basiert auf Profi- wurde die Qualitätssicherung der In- verstärkte Integration von medizini- ne Informationen verloren gehen, hin- len, Akteuren und Transaktionen im halte der digitalen Datensammlungen schen Geräten und der Elektronischen zugefügt oder modifiziert werden. Die Rahmen von Technical Frameworks. (z. B. Vollzähligkeit, Vollständigkeit, Signatur sowie eine verbesserungsfä- Informationen müssen vom Empfänger Wesentliche Archivierungsprofile sind inhaltliche Korrektheit) bisher noch hige Interoperabilität. Auch ist die ein- und Sender mit derselben semanti- Cross-Enterprise Document Sharing vernachlässigt. Immer stärker nimmt richtungs- und sektorenübergreifende schen Bedeutung interpretiert werden. (XDS) zur sicheren einrichtungsüber- auch die Relevanz der Ethik zu. Sie Kommunikation noch zu wenig ausge- Derzeit erfolgt noch der Ausbau greifenden Archivierung und Infor- hat die Aufgabe, die neuen teilweise baut (z. B. telemedizinische Anwendun- der rechnerunterstützten Klinischen mationsbereitstellung von Arztbriefen, hochkomplexen Entwicklungen in der gen, Videosprechstunden). Zusätzlich Arbeitsplatzsysteme für Ärzte, Pfle- Befunden, Bildern etc., Patient Identi- Digitalisierung (z. B. Big Data, Cloud- fehlen leistungsfähige Kommunikati- gepersonal und sonstiges medizini- fier Cross-referencing (PIX) zur ein- Systeme) zu beobachten, eine Techno- onsnetze auf dem Land. sches Personal. Dabei wird das Kli- richtungsübergreifenden Vergabe und logiefolgenabschätzung durchzuführen Momentan bestimmen heterogene nische Arbeitsplatzsystem von einem Nutzung von Patientenidentifikationen und im Sinne der Bürger und Gesell- Systemlandschaften die Informations- Dokumentationssystem zu einem und Audit Trail and Node Authentifi- schaft auf Risiken hinzuweisen. verarbeitung im Gesundheitswesen. prozesssteuernden Werkzeug wei- cation (ATNA) zur Protokollierung und Zum Informationsaustausch zwischen terentwickelt. Derzeit wird auch die Kontrolle der Transaktionen. Mit IHE Der Blick in die Zukunft der den verschiedenen Programmsyste- rechnerunterstützte Dokumentation können unternehmensweite Plattfor- Informationslogistik men wurden Kommunikationsserver zu vollständigen Elektronischen Pa- men wie z. B. für Dokumentensamm- und -plattformen entwickelt. Voraus- tientenakten ausgebaut. Der künftige lungen, Patientenakten und Archive, In Zukunft wird die Bioinformatik im- setzung hierfür sind die Nutzung von Weg führt von Krankenhausinforma- unabhängig von den heterogenen und mer bedeutender für die Patientenbe- Standards und die Sicherstellung der tionssystemen zu IT-gestützten regio- proprietären datenliefernden Syste- handlung. Verstärkt werden genetische Interoperabilität. nalen Versorgungsnetzen sowie einer men, aufgebaut und somit proprietäre Informationen und Informationen aus 4 kompakt Sonderheft Management & Krankenhaus www.management-krankenhaus.de
Biobanken in die Behandlungsprozes- In diesem Zusammenhang sollen se einbezogen. Im Rahmen der Diag- auch neue Methoden des Online-Ler- nostik und Therapie werden Fortschrit- nens genutzt werden. Das Lernen in te durch die künstliche Intelligenz (KI) virtuellen Räumen und eine ständige erwartet, insbesondere da diese in den Weiterbildung von Medizinischen In- nächsten Jahren durch die Bundesre- formatikern, Ärzten, Pflegekräften und gierung finanziell gefördert wird. Die sonstigen Gesundheitsberufen werden Entwicklungen gehen außerdem hin in Zukunft immer stärker zunehmen. zu Sensornetzwerken sowie mobilen Bei den neuen Angeboten wird eine und assistierenden Gesundheitstech- Vorort-Präsenz nicht mehr zwingend nologien (z. B. integ rierten Apps, OP-, notwendig sein. Lehrangebote können Pflegerobotern). Die individualisierte unabhängig vom Standort weltweit in Medizin und die patientenzentrierte In- Anspruch genommen werden. Neben formationsverarbeitung werden immer Bachelor-, Master- und MBA-Studien- mehr an Bedeutung gewinnen. gängen werden in Zukunft auch ver- Mit Spannung wird in den nächsten stärkt zertifizierte Online-Module (z. B. Jahren erwartet, wie die bereits im IT-Sicherheit, Interoperabilität, Usabi- Jahr 2003 begonnenen Entwicklungen lity) zur Aktualisierung des Wissens der Gesundheitstelematikinfrastruktur genutzt werden. und die Nutzung der elektronischen Im Bereich der Medizininformatik- Gesundheitskarte (eGK) fortschreiten. Initiative werden neben der Aus- und Funktionen wie z. B. die Überprüfung Weiterbildung auch Datenintegrations- des Versichertenstatus und die Aktua- zentren als Big-Data-Anwendungen in lisierung der Versichertenstammdaten ca. 30 deutschen Universitätsklinika werden bis Ende des Jahres landesweit aufgebaut. Aus verschiedenen Anwen- verfügbar sein. Der Versand von Arzt- dungssystemen der Patientenversor- briefen, Befunden und Medikationsplä- gung und Forschung werden Daten, nen sowie die Nutzung des Notfallda- Dokumente, Bilder, Kurven sowie Da- tensatzes werden den Routinebetrieb ten aus Klinischen Studien, Wissensda- sicherlich erst in den nächsten Jahren tenbanken und Kennzahlensystemen aufnehmen. Spätestens ab dem Jahr übernommen. Anhand von verschie- 2021 sollen gemäß Referentenentwurf denen Use Cases (z. B. Patientenrek- für das Terminservice- und Versor- rutierung für Klinische Studien, mole- gungsgesetz (TSVG) elektronische Pa- kulare Tumorerkrankungen, virtuelle tientenakten für alle Bürger durch die Tumorboards, seltene Erkrankungen) Krankenkassen bereitgestellt werden. wird gezeigt, dass das Konzept der AOK, Techniker Krankenkasse und Datenintegrationszentren umsetzbar andere entwickeln derzeit elektroni- ist und zu neuen Erkenntnissen für sche Gesundheitsakten (z. B. TK-Safe Krankenversorgung und Forschung und Vivy), in denen die persönlichen führt. Gesundheitsdaten durch den Versi- Zum Schluss ist noch zu erwähnen, cherten gesammelt und zusammen- dass den Kliniken zu wenig Geld für geführt werden können. Experten der Investitionen und den Ausbau der Digi- Gesellschaft für Informatik warnen aber momentan aus Sicherheits- und talisierung zur Verfügung steht. Dazu kommen ein unzureichender Konsens Produktivität, Patientenkomfort und Datenschutzgründen vor der Nutzung in der Selbstverwaltung und halbherzi- dieser Akten und dem Wunsch von Ge- ge Ansätze der Politik im Rahmen der sundheitsminister Spahn, den Zugriff Weiterentwicklung der Digitalisierung. auf m edizinische Daten der elektroni- schen Patientena kten mittels Smart- phones und Tablets zu ermöglichen. So fehlt z. B. bis heute eine eHealth- Strategie für Deutschland. In dieser Situation sind auch die Einrichtungen klinische Sicherheit Wie in vielen anderen Branchen fehlt auch im Gesundheitswesen qualifiziertes Personal sowohl in den des Gesundheitswesens gefordert, neue kostengünstigere IT-Geschäftsmodelle wie z. B. Outsourcing von Dienstleis- auf neuem Niveau Krankenhäusern und der Forschung tungen, Cloud Computing, Open- als auch in der Gesundheits-Industrie. Source-Modelle und Croud Working Vantage Orian steht für gesteigerte Produktivität und Das gilt für Ärzte und Pflegekräfte, zu entwickeln. aber auch für IT-Personal. Vielverspre- Fazit: Es gibt in der medizinischen niedrigere Betriebskosten, für sicheren Patientenkomfort chend ist in diesem Zusammenhang Informationsverarbeitung noch viel und kompromisslose klinische Verlässlichkeit. das Fördervorhaben „Medizininfor- zu tun, obwohl viele gute Ansätze und Der Vantage Orian 1.5T ist die perfekte Lösung für alle matik“ des Bundesministeriums für Lösungen vorhanden sind. In einigen Ihre betrieblichen und klinischen Anforderungen. Bildung und Forschung. Im Rahmen Jahren wird die medizinische Infor- dieser Initiative werden neue Profes- mationsverarbeitung u. a. durch KI, suren und Forschergruppen in diesem Sensorik, Robotik, Mobilität und Apps Bereich eingerichtet und eine Stärkung geprägt werden. :: der Aus- und Weiterbildung in der Me- | www.mi.informatik.hs-mannheim.de | dizinischen Informatik angestrebt. Durch diese Maßnahmen erhofft sich das BMBF, dass das Studienangebot Autor: und die Forschungsaktivitäten in den Prof. Dr. Paul Schmücker, Hochschule Mannheim, nächsten Jahren ausgebaut werden. Institut für Medizinische Informatik https://de.medical.canon www.management-krankenhaus.de
Optimierter Workflow KIS/RIS/PACS Was ist nötig und gesund für die effiziente Krankenhausorganisation? :: Heute ist es selbstverständlich, dass beiter bleibt meist gleich, und er ar- tung der Daten. Auch im Rahmen der durch Einbeziehung der Telemedizin. Daten in Gesundheitseinrichtungen beitet aus seinem Primärsystem (KIS) Teleradiologie kann die Verwaltung Sie binden nachbehandelnde Einheiten überwiegend digital erzeugt, versandt, heraus. Damit ist das KIS nach wie vor unterschiedlicher Nummernkreisläufe wie Chirurgien und Reha sowie befun- angesehen und gespeichert werden. IT das führende Patienten-Informations- aus verschiedenen radiologischen In- dende Praxen und Home Offices mit in der medizinischen Versorgung ist in System. Es übernimmt die Anlage und formationssystemen zu einer erhebli- ein (PACS III). Die Zusammenführung den vergangenen Jahren ständig wei- Verwaltung der Patientendaten, indem chen Vereinfachung bei der Befundung von einzelnen Modalitäten und dem terentwickelt worden. Auch künstliche eine eindeutige Personen-ID den Pati- radiologischer Untersuchungen direkt PACS erfolgt über das international Intelligenz ist kein Fremdwort mehr. enten im jeweiligen Krankenhaus ein aus dem PACS heraus beitragen. Ein standardisierte Datenformat DICOM. Abläufe in der Radiologie werden Leben lang „begleitet“. Das KIS ge- modernes Radiologie-Informations- DICOM definiert ein klares Format durch ein Radiologie-Informations-Sys- neriert Fallnummern und leitet diese System (RIS) übernimmt das Patien- zum Austausch der Daten zwischen tem (RIS) unterstützt. Zudem steht oft – mit weiteren patientenbezogenen tenmanagement in der Radiologie und PACS und Modalitäten und übt damit ein Spracherkennungsprogramm für administrativen Daten – an das RIS Nuklearmedizin inklusive Organisati- die Funktion einer Schnittstelle aus. on, Dokumentation, Abrechnung und Aktuelle Modalitäten liefern Bilddaten Statistik. Es steuert alle Abläufe in die- gemäß dem DICOM-3-Standard. ser Abteilung. Eine zentrale Aufgabe ist Für die Konsistenz des Datenbestan- die Erzeugung einer Modality-Worklist des im PACS ist die Kommunikation zur Abarbeitung von Röntgenanforde- mit dem KIS, dem RIS und anderer rungen und optimalen Auslastung der Abteilungs-Informations-Systeme (AIS) Geräte. Darüber hinaus organisiert das wichtig, da diese eindeutige Informati- System den Prozess der Befundung. onen über den Patienten für die Moda- litäten bereitstellen. Durch Einsatz des Standards HL7 wird die Kommunika- Sicherheit in der tion von AIS/RIS/KIS mit dem PACS Plattformstrategie gewährleistet. Das Ziel ist eindeutig ©Chopard Photography - stock.adobe.com Das RIS steuert auch das digitale definiert: Es sollen sowohl Stabilität, Bilddatenarchivierungs- und -kom- Kapazität, Zukunftssicherheit, Hoch- munikationssystem (PACS). Dessen verfügbarkeit und Ausfallsicherheit des Kernaufgaben liegen im Handling aller PACS als auch der Ausbau hin zu ei- anfallenden Bilder und Befunde. Digi- nem multimodalen PACS gewährleistet tal erfasst werden Bilddaten aller Me- werden. Eine weitere Kernanforderung dizingeräte, sogenannter Modalitäten, an das PACS ist die hohe, IHE-konfor- die für bildgebende Verfahren in der me Integration in die zukünftige Sys- medizinischen Diag nostik eingesetzt temlandschaft einer Klinik, um für die werden, beispielsweise aus den Berei- kommenden Herausforderungen der chen Röntgen, Sonografie, Szintigrafie, intersektoralen Kommunikation gut CT, MRT oder Endoskopie. Die Daten gerüstet zu sein. Mehr als nur reines die Befundererstellung zur Verfügung. weiter. Bei der Verarbeitung im RIS werden von den Modalitäten an einen Wunschdenken ist ein Befunddoku- Mit einem digitalen Bildmanagement- spielt es keine Rolle, ob die Daten über zentralen PACS-Server gesendet, dort mentationssystem für endoskopische system (PACS = Picture Archiving and eine HL7-Schnittstelle übertragen wer- gespeichert und wiederum an Befun- Untersuchungen und Interventionen Communication System) werden darü- den oder ob das RIS im KIS integriert dungs-, Betrachtungs- und Nachverar- im Rahmen der klinischen Versor- ber hinaus alle radiologischen Bildda- ist. Die eindeutigen Patientendaten beitungsplätzen zur Verfügung gestellt. gung, der Lehre und der Forschung im ten zentral gespeichert sowie für die werden im RIS mit den Untersuchungs- Die gesetzeskonforme Archivierung Hinblick auf die Datenerhebung und Befundung innerhalb der Radiologie nummern ergänzt und als „virtuelle ist eine weitere zentrale Funktion im die Unterstützung der administrativen und auch für die klinikweite Befund- Röntgentüte“ in das PACS weiterge- PACS. Fortschrittliche PACS-Lösungen und organisatorischen Prozesse. Neue und Bildverteilung bereitgestellt. Das leitet. Die im RIS generierte Anforde- bieten meist eine skalierbare und un- Tools werden eine klinische Entschei- RIS ist über eine Schnittstelle mit dem rungs- und Untersuchungsnummer für begrenzte Kapazität, eine maximier- dungsunterstützung, die strukturierte Klinik-Informations-System (KIS) jede gebuchte Untersuchung gewähr- te Ausfallsicherheit, Integration von Befundung optimieren oder – wie der verbunden, sodass ein schneller Da- leistet eine chronologische Sortierung Leistungsträger und Zuweiseranbin- hochtechnisierte Komplex „Artificial tenaustausch möglich ist. Außerdem der Untersuchungen im PACS. Span- dungen durch standortübergreifende Intelligence“ – grundlegende Ände- gewinnen neu entwickelte Module für nend wird es, wenn es zu einem Bruch Verfügbarkeit. Das PACS kann sich rungen der Abläufe im Krankenhaus das Controlling und Funktionalitäten zwischen den Informationssystemen auf eine einzelne medizinische Abtei- generieren. Ein Enterprise Image Ma- zur KIS-RIS-PACS-Integration an Be- kommt, Schnittstellen ausfallen, Pati- lung (Kardiologie, Radiologie jeweils nagement System ist gefragt, sodass deutung. entendaten versehentlich doppelt im mit getrennter Datenbank) oder auch Mitarbeiter aus Medizin, Technik und KIS erfasst werden oder radiologische auf das gesamte Krankenhaus erstre- Pflege nicht mehr zwischen KIS, RIS, Aufnahmen nicht korrekt zugeordnet cken. Klassisch wurde ein PACS in PACS und Funktionsstellensystemen Faktoren der werden. Die Bedeutung dieser Fehler der radiologischen Abteilung in Kom- hin- und herwechseln müssen. :: Klinikorganisation sind latent Bestandteil eines krankenh- bination mit einem RIS eingesetzt Kernaufgabe des KIS ist die Unterstüt- ausspezifischen Ausfallkonzeptes. Der (PACS I) und mit steigender Tendenz zung der administrativen Prozesse Umgang mit Systemausfällen soll im für die bildgebenden Geräte in den einer Klinik, primär in der Planung, Idealfall regelmäßig geschult werden. anderen Abteilungen – von der Kar- der Abrechnung und dem Controlling, Der Grund: Je stabiler ein System ist, diologie über die Endoskopie bis hin aber auch der Pflegedokumentation desto größer wird die Unsicherheit zur Foto- und Wunddokumentation und dem Auftragsmanagement (Order des Personals im Fall eines Ausfalls (PACS II). Inzwischen gibt es gren- Autor: Entry). Der Workflow für den Mitar- und der Aufwand bei der Aufarbei- zenlose Einsatzbereiche der Systeme Hans-Otto von Wietersheim, Bretten 6 kompakt Sonderheft Management & Krankenhaus www.management-krankenhaus.de
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Daten, die im Schlaflabor schlummern Diagnostisch-therapeutische Daten verschwinden mit dem Behandlungsabschluss aus dem Blickfeld. :: Zu den Hype-Themen der letzten Schülern und deren Ergebnisse bei der Jahre gehören Big-Data-Analytics. Die Pisa-Studie zeigen: Möglicherweise beiden typischen Protagonisten des zeigt ein Algorithmus, der die Daten Themas im Gesundheitswesen sind zusammenführt und Auffälligkeiten sehr große Informatik-Anbieter und sucht, dass schlechte Pisa-Ergebnisse sehr große Forschungs- und Univer- mit einer großen Schuhgröße einher- sitätskliniken. Leider haben nicht alle gehen. Vermutlich würde der Algo- Visionen bislang den Erfolg gebracht, rithmus mit leicht veränderten Daten den das Thema Big Data verdient. Die (anderer Jahrgang) in einem weiteren Argumentation geht dann sehr schnell Durchlauf das Gegenteil herausfinden. ins Epische: Supercomputertechno- logien sollen demnach z. B. nicht nur Relevanz und Randbedingungen Krebserkrankungen untersuchen, son- dern gleich heilen. Auch aus kaufmän- Big-Data-Analysen sollen die Nadel im nischer Sicht sollen Datenanalysen Heuhaufen finden, allerdings nicht um Wunder wirken: So sollen Analysen jeden Preis. Ob und wie eine Big-Data- dafür sorgen, dass Patienten schneller Analyse also nicht nur neue Erkennt- aus dem Krankenhaus kommen. Eine nisse bringt, sondern sinnvolle Infor- im Grunde nette, aber irgendwie auch mationen gewinnt, hängt u. a. davon gruselige Vision. Wo liegen also sinn- ab, ob die Daten unter vergleichbaren volle Ansätze hinsichtlich der Analyse Randbedingungen erhoben worden großer Datenmengen und bieten sie sind. Im o. g. Beispiel sollten die Da- ©natali_mis - stock.adobe.com auch Vorteile für kleinere Häuser und ten beispielsweise aus der gleichen niedergelassene Ärzte? Geografie stammen, wenn die me- An vielen Orten fallen Daten an, die dizinischen Messdaten mit anderen durchaus geeignet sind, durch weiter- Daten zusammengelegt werden, oder führende Analysen genauer betrachtet sie sollten eine vergleichbare Bevöl- zu werden. Ein Beispiel sind Daten kerungsgruppe betrachten, wenn z. B. aus vielen alltäglichen Untersuchun- Daten von Schlaflaboren aus verschie- gen wie z. B. in der Pneumologie, aus denen Regionen weltweit miteinander der Sportmedizin oder internistische der Kombination von einzelnen Kenn- cher Quellen neue Informationen zu verglichen werden. Im Rahmen dieses Daten. Typischerweise werden diese linien den Arzt bei der Beurteilung gewinnen; und dazu bedarf es eines Beispiels könnten dann bestimmte Daten lediglich für die Diagnostik der Patienten unterstützen. So weit der interessierten und offenen Blicks auf Erkrankungen in völlig unterschiedli- und die Therapie verwendet. Komplett Praxisalltag in den Schlaflaboren der all diese Daten. chen Regionen der Welt Hinweise auf anonymisiert könnten solche Daten Universitätskrankenhäuser und der ähnliche Umweltbelastungen liefern. in Forschungsprojekten und Studien niedergelassenen Ärzte. Die Betreiber von Laboren und an- Die Nadel im Heuhaufen wertvolle Informationen liefern, wie Das Konzept der Big-Data-Analysen deren Einrichtungen, in denen große beispielsweise Daten aus Schlaflabo- beschreibt seit einigen Jahren die Aus- Vollständig anonymisiert und ggf. mit Mengen diagnostischer Informationen ren. Es ist durchaus vorstellbar, die wertung von polystrukturierten Daten einer Einverständniserklärung könn- anfallen, können durch die Bereit- Daten verschiedener Schlaflabore auf (also unstrukturierten Daten wie z. B. ten Labore ihre Daten anderen Nut- stellung der Daten für andere Inter- einem Server zu sammeln. Pro Schlaf- Videos, strukturierten Daten wie nu- zungszwecken zur Verfügung stellen. essenten (unter Berücksichtigung der platz und Patient entstehen Datensätze merischen Kennlinien und teilstruktu- Naheliegend sind Forschung und Leh- Datenschutzbestimmungen) einen neu- von rund 150 MB und Tag. Laufen auf rierten Daten wie z. B. beschreibenden re, wo epidemiologische Studien durch- en Geschäftszweck schaffen. Für den einem Server die Daten von 20 Schlaf- Metadaten einer Datei). Big-Data- geführt werden. Das findet bereits statt, Datenaustausch könnte beispielswei- laborbetten zusammen, ergeben sich Analysen sollen aber auch Dateien in und einzelne Anbieter von spirometri- se eine Open-Data-Plattform geschaf- 3 GB/Tag oder 1,1 TB/Jahr. Das klingt einem neuen Zusammenhang auswer- schen Testsystemen nutzen die Roh- fen werden, die über eine Satzung die zunächst nicht viel, aber jeder Daten- ten, die ursprünglich nicht im gleichen daten bereits weiter. Interessant wird Einlage und Entnahme von Daten re- satz enthält seinerseits etwa 30 Kennli- Zusammenhang erfasst worden sind. es, wenn die Daten mit vielen anderen gelt. Das Ziel sollte dabei immer sein, nien. Einige Schlaflabore unterstützen Im Zusammenhang mit dem eingangs Daten gemeinsam analysiert werden. die vorhandenen Daten auf der Suche die Auswertung der Messwerte mit Vi- genannten Schlaflabor wären hier Vorstellbar sind meteorologische Da- nach neuen Erkenntnissen – über ihren deoaufzeichnungen. Die Videos dienen z. B. Kombinationen mit sportmedizi- ten, Umweltinformationen, Daten aus ursprünglichen Zweck hinaus – zu be- der zusätzlichen visuellen Diagnostik nischen oder spirometrischen und er- dem Arbeitsleben in einer Geografie, trachten. Nach dem anfänglichen Big- ebenso wie auch für Lehrveranstaltun- gospirometrischen Messungen wie bei aber vielleicht aber auch Unfallstatis- Data-Hype stehen jetzt die Technolo- gen. Die Videodateien kommen als un- CPET (Cardio Pulmonary Exercise Tes- tiken. Welche Informationen sich aus gien und Konzepte für weiterführende strukturierte Inhalte zu den Messdaten ting, also ein Belastungstest bei dem der Kombination der unterschiedlichen Analysen von Daten aus unterschied- hinzu. pneumologische und kardiologische Daten ergeben (und welche dieser Er- lichsten Quellen zur Verfügung. :: Untersuchungen kombiniert werden). kenntnisse eine Relevanz haben, also Damit stehen sehr viele Daten zur sinnvoll sind), muss die Arbeit eines Ausgewertet – und dann? Verfügung, die über den diagnostisch- Data Scientists sein. Die Daten beliebig Bislang werden die Daten softwarege- therapeutischen Zweck, für den sie zusammenzuwürfeln führt mit höchs- stützt betrachtet, wobei spezialisierte erhoben worden sind, hinaus weiter ter Wahrscheinlichkeit zu unsinnigen Programme den Arzt bei der Bewer- verwendet werden können. Aussagen. Ein klassisches Beispiel für tung der Kennlinien unterstützen, Eine Big-Data-Grundidee ist es, aus solche unsinnigen Erkenntnisse soll Autor: Auffälligkeiten markieren und aus den Daten zahlreicher unterschiedli- der Vergleich von der Schuhgröße von Holm Landrock, Berlin 8 kompakt Sonderheft Management & Krankenhaus www.management-krankenhaus.de
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©wladimir1804 - stock.adobe.com Die elektronische Gesundheitskarte Die elektronische Gesundheitskarte ist tot, es lebe die elektronische Patientenakte (ePA). :: So ganz stimmt das zwar noch zes (TSVG) die gesetzlichen Rahmen- zepten für die ePA, das aber ob seiner en speichern. Die Dokumentation der nicht, denn die elektronische Gesund- setzungen geschaffen. Länge nicht auf die ungeteilte Zustim- Gesundheitsdaten des Patienten erfolgt heitskarte bleibt der Schlüssel der Ver- Damit wurde die elektronische Pa- mung des Bundesgesundheitsministers somit grundsätzlich fall- und einrich- sicherten zu den persönlichen Daten tientenakte auf den Weg gebracht und Spahn stieß. Positiv hingegen äußerte tungs- bzw. sektorenübergreifend. Die der ePA. Die soll bis Anfang 2021 flä- die Schritte für deren Einführung ge- sich, z.B. die Bundesärztekammer. De- ePA unterstützt außerdem die Fach- chendeckend für gesetzlich Versicherte regelt. Die gematik erreichte das ihr ren Leiter des Dezernats Telemedizin anwendungen Notfalldatensatz und eingeführt werden. Und das ist gut so. für Ende des letzten Jahres gesetzte und Telematik Norbert Butz stellte elektronischer Medikationsplan sowie Lang genug herrschte Unsicherheit wie Etappenziel fristgerecht kurz vor Weih- besonders die strukturierte Datenab- elektronische Arztbriefe. es mit der vernetzten Gesundheitsver- nachten und legte ein tausend-seitiges lage heraus. Entsprechend der Bestim- Aktuell sieht der Gesetzgeber vor, sorgung weitergeht. Dokument vor. Darin enthalten sind mungen des E-Health-Gesetz kann die dass die ePA freiwillig ist und nur auf Es schien eine unendliche Ge- die notwendigen Spezifikationen, Zu- ePA Behandlungsberichte, Befunde, den ausdrücklichen Wunsch des Pa- schichte zu werden: Seit Anfang des lassungsverfahren und Feldtestkon- Diagnosen, Impfungen und Therapi- tienten hin eingerichtet wird. Hat er Jahrhunderts arbeitete die Gesell- schaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte (gematik) an unter- schiedlichen Weiterentwicklungen der Die DKG begrüßt es ausdrücklich, dass es eine wird, bei dem Versicherten aber auch Ärzten Gesundheitskarte, an der Telematik- einzige Spezifikation für die Patientenakte in zielgerichtete Aufbereitungen der Akteninhalte infrastruktur, am elektronischen Pati- Deutschland gibt – nur so kann sichergestellt angeboten werden. Neben der Patientenakte in entenfach. Mancher Marktbeobachter werden, dass diese in allen Systemen so integriert Hoheit der Patienten wird dann nur noch ein sprach von einem Milliardengrab und wird, dass die Software und die Abläufe für das Mechanismus für den sicheren Austausch von unkte schon, dass das Projekt nie fer- medizinische Personal gut nutzbar sind und sich Behandlungsinformationen bei tig würde. Die große Koalition hatte flächendeckend Effekte für die Versorgung ergeben. einrichtungsübergreifenden Prozessen benötigt, der die ePA aber im Koalitionsvertrag Es ist gut, dass hier die Zeit der teuren Inselprojekte über die Spezifikation der elektronischen Fallakte beschlossen. Im Lauf des letzten Jah- ein Ende findet. Die DKG erwartet, dass sich ein gegeben ist. Es ist vorgesehen, dass diese zeitgleich res hat der Gesetzgeber dann Nägel Wettbewerb auf Ebene der Akten-Clients ergeben mit der Patientenakte in der TI verfügbar wird. mit Köpfen gemacht und mit dem E- Health-Gesetz und dem Entwurf des Jan Neuhaus, Geschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) für „IT, Datenaustausch und eHealth“ Terminservice- und Versorgungsgeset- 10 kompakt Sonderheft Management & Krankenhaus www.management-krankenhaus.de
aber erst einmal seine ePA, dürfte er greifend wichtige Behandlungsdaten der Krankenhaus-Akte in seine Patien- Leben kennt. D.h. er soll auch mit sie sicherlich als lebenslange Informa- zur Verfügung zu stellen. Nur der Ver- tenakte übernehmen könne. Smartphones oder Tablets zugreifen tionsquelle nutzen, da sie einfach sehr sicherte entscheidet bei diesen Akten, können“, erklärte ein Ministeriums- praktisch ist. Sie ermöglicht ihm jeder- wer Zugriff erhält“, so ein Sprecher des sprecher. Wann dies soweit ist, steht Endlich: Die Verknüpfung zeit einen schnellen und sicheren Aus- BMG. „Die digitale Patientenakte in zwar noch in den Sternen, dürfte aber mit Gesundheits-Apps tausch der Daten. Zu jedem Zeitpunkt den Kliniken, die Fallakte hingegen ist mit dem Tempo, das die Einführung kann er seine ePA alleine einsehen, die Primärdokumentation der Behand- Was noch fehlt, nämlich die Integrati- der ePA nunmehr bekommen hat, nicht Informationen einfügen oder löschen. lungsdaten. Diese wird vom Personal on der ePA mit vielfach genutzten Ge- lange auf sich warten lassen. Alles Wichtig auch für den Schutz der pri- der Klinik geführt und stellt faktisch sundheits-Apps ist jetzt fest eingeplant. auf einem guten Weg also jetzt? Fast, vaten Daten: der Arzt greift grund- die ePA-Inhalte bereit“. Beide Akten- „Das BMG beabsichtigt, gesetzlich zu denn Skeptiker sehen Datensicherheit sätzlich in Anwesenheit des Patienten systeme würden sich somit ergänzen regeln, dass die von der gematik kon- und -schutz kritisch. Hier ist noch viel auf dessen ePA zu: dabei verwendet er und Raum für Synergien bieten, wenn zipierte Patientenakte von den Versi- Überzeugungsarbeit zu leisten. :: seinen Praxisausweis und der Patient beispielsweise ein Patient eine elektro- cherten auch mit einer Technik bedient Autor: seine elektronische Gesundheitskarte. nische Kopie eines Befundberichtes aus werden kann, die er aus dem täglichen Arno Laxy, München Wenn der Arzt z.B. nach einer Behand- lung, Dokumente wie beispielsweise einen Röntgenbefund in die ePA ein- stellen möchte, kann ihm der Patient ein zeitliches begrenztes Zugriffsrecht IT-Systemlösungen für die einräumen. Nun liegt der Ball also bei der In- dustrie. Sie muss die entsprechenden Patientenakten entwickeln und auf den Markt bringen. Zentrale Kriterien für die Zulassung von Drittanbieterlösun- gen sind für die gematik eine einheit- kardiopulmonale Diagnostik liche und interoperable Datenbasis. Denn das sei die Grundlage, damit ge- setzlich Versicherte, „die eine elektro- nische Patientenakte nutzen möchten, auch frei zwischen Anbietern wählen und im Rahmen eines Anbieterwech- sels alle Akten-Inhalte, inklusive der Metadaten, Protokolle und Zugriffs- berechtigungen, vollständig auf den neuen Anbieter übertragen lassen (könnten)“, erläuterte deren Geschäfts- führer Alexander Beyer in einer Mit- teilung anlässlich der Vorstellung des Konzepts. Auch für Leistungserbrin- ger hatte er eine Botschaft dabei: Die könnten „über ihr Primärsystem mit jeder Akte arbeiten, unabhängig vom jeweiligen Anbieter. Der Versicherte muss den Leistungserbringer lediglich dafür zuvor berechtigt haben.“ Nach der Finanzierungsvereinba- rung zwischen dem GKV-Spitzenver- band und der deutschen Krankenh- ausgesellschaft für den Anschluss der Krankenhäuser an die Telematikinfra- struktur geht das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) davon aus, dass der Anschluss der Kliniken an die Te- lematikinfrastruktur in diesem Jahr starten wird und sie dann rechtzeitig in die Lage versetzt werden, elektroni- sche Patientenakten bei der Behand- Ruhe-EKG • Belastungs-EKG • Langzeit-EKG lung ihrer Patienten zu nutzen. Allerdings haben einige Kassen Langzeit-Blutdruck • Lungenfunktion • Schlafapnoe und Kliniken bereits jetzt eine digita- le Patientenakte eingeführt bzw. sind dabei, eine einzuführen, ohne die ge- setzlichen Vorgaben bzw. die Spezifi- kationen der gematik abzuwarten. Der Gesetzgeber sieht dieses Vorpreschen auf unsere Nachfrage hin gelassen: „Die Patientenakten, die jetzt von den Krankenkassen eingeführt werden, sol- len den Versicherten die Möglichkeit bieten, ihren Behandlern sektorenüber- www.management-krankenhaus.de Sonderheft Management & Krankenhaus kompakt 11
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