Konsultation zum Aktionsplan "Unterneh mertum 2020"

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Ref. Ares(2015)2101612 - 20/05/2015

Konsultation zum Aktionsplan "Unterneh­
             mertum 2020"

                 Register ID Number:
                   5189667783-94

                   Brüssel, September 2012

            Zentralverband des Deutschen Handwerks
                  Haus der Europäischen Wirtschaft
            Rue Jacques de Lalaing 4, B-1040 Brüssel
           TeL:+32-2 286 80 58 - Fax: +32-2 230 21 66
        E-Mail: info.brussels@zdh.de internet· www.zdh.de

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1. ZDH-Anmerkungen zur Konsultation der EU-Kommission zum Ak­
              tionsplan "Unternehmertum 2020"

Im Zentralverband des Deutschen Handwerks e. V. (ZDH) mit Sitz im Berliner
Haus des Deutschen Handwerks sind die 53 Handwerkskammern, 36 Zentral­
fachverbände des Handwerks sowie bedeutende wirtschaftliche und wissen­
schaftliche Einrichtungen des Handwerks in Deutschland zusammengeschlos­
sen. Der ZDH vertritt die Interessen von rund 1 Million Unternehmen, die mit 5,2
Millionen Beschäftigten einen Umsatz von rund 499 Milliarden Euro machen.
Das Handwerk ist der vielseitigste Wirtschaftsbereich Deutschlands und bildet
mit seinen kleinen und mittleren Betrieben das Kernstück der deutschen Wirt­
schaft.

Der ZDH dient der einheitlichen Willensbildung in allen grundsätzlichen Fragen
handwerksrelevanter Politikbereiche. Er vertritt die Gesamtinteressen des
Handwerks gegenüber Bundestag, Bundesregierung und anderen zentralen
Behörden, der Europäischen Union (EU) und internationalen Organisationen.

Der ZDH ist Mitglied der UEAPME (Europäische Union des Handwerks und der
Klein- und Mittelbetriebe) in Brüssel, die zahlreiche Aktivitäten mit Partneror­
ganisationen auf EU-Ebene initiiert und koordiniert.

2. Vorgeschlagene Maßnahmen zur Förderung des Unternehmer­
tums

2.1 Rahmenbedinqunqen

2.1.1. Abbau von Bürokratie (Verkürzung und Vereinfachung des Verwaltungs­
verfahrens sowie das Vermeiden von Doppelgleisigkeiten).

0 = Keine Mei­   1= Nicht sehr wirkungsvoll /   2= Mäßig wirkungsvoll /   3= Sehr wirkungs­
nung             wichtig                        wichtig                   voll / wichtig
                                                                                 3

Begründung:
Die konsequente Entlastung von bürokratischen und unzweckmäßigen Regelungen
ist eine unverzichtbare Voraussetzung für einen prosperierenden und national wie
international wettbewerbsfähigen Mittelstand. Gerade kleine Unternehmen mit nur
wenigen Mitarbeitern, zu denen die allermeisten Handwerksbetriebe zählen, können
den ihnen aus den verschiedensten Bereichen aufoktroyierten Informations-, Anzei­
ge· und Meldepflichten kaum noch Herr werden. Anders als große und breit aufge­
stellte Unternehmen haben Handwerksbetriebe in der Regel weder die finanziellen
noch die personellen Möglichkeiten, die zunehmende und im Alltag verstärkt spürba­
re Bürokratiebelastung zu bewältigen. Unnötige, unzweckmäßige oder gar wider­
sprüchliche Regelungen führen nicht nur zu zeitlichen und finanziellen Engpässen.
Die Erfüllung sämtlicher, einem gewöhnlichen Betrieb auferlegten Pflichten erstickt
maßgeblich die Entfaltung wertvollen, wirtschaftlichen Potentials. Ressourcen wer­
den gebunden, die dann nicht mehr für die Schaffung von Arbeits- und Ausbildungs­
plätzen zur Verfügung stehen.

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2.1.2. Abschaffung der Legalisierungsforderungen sowie Befreiung von weite­
ren administrativen Formalitäten bei grenzüberschreitender Nutzung von Do­
kumenten innerhalb der EU.

0 = Keine Mei­   1= Nicht sehr wirkungsvoll /   2= Mäßig wirkungsvoll /   3= Sehr wirkungs­
nung             wichtig                        wichtig                   voll / wichtig
                                                          2

Begründung:
Eine pauschale Aussage darüber, ob die Befreiung von administrativen Formalitäten
bei der grenzüberschreitenden Nutzung von Dokumenten innerhalb der EU wir­
kungsvoll ist, lässt sich nicht treffen. Dies erfordert eine differenzierte Betrachtungs­
weise und ist abhängig vom jeweiligen Themengebiet. Hierbei ist insbesondere stets
zu berücksichtigen, ob das überwiegende Gemeinwohlinteresse den Abbau von ad­
ministrativen Formalitäten erfordert.

2.1.3. One-Stop-Shop und Relationship Managers in Förderorganisationen für
Neuunternehmen.

0 = Keine Mei­   1= Nicht sehr wirkungsvoll /   2= Mäßig wirkungsvoll /   3= Sehr wirkungs­
nung             wichtig                        wichtig                   voll / wichtig
                                                                                  3

Begründung:
Die intensive Unterstützung von Gründern durch Förderorganisationen im Sinne ei­
nes StarterCenters mit One-Stop-Angebot, der nicht kommerziell arbeitet, hat sich
bestens bewährt. Zwar ist hier ein erheblicher Personaleinsatz erforderlich, jedoch
lassen sich dadurch Gründungen insbesondere in qualitativer Hinsicht deutlich ver­
bessern. Wichtig sind eine neutrale Beratung (bzw. Coaching) und ein niederschwel­
liger, d. h. kostenfreier und kurzfristig verfügbarer Zugang zum One-Stop-Shop.

2.1.4. One-Stop-Shop für Besteuerung und Rechnungslegung (einschließlich
Beratung und Hilfestellung).

0 = Keine Mei­   1= Nicht sehr wirkungsvoll /   2= Mäßig wirkungsvoll /   3= Sehr wirkungs­
nung             wichtig                        wichtig                   voll / wichtig
                                                                                 3

Begründung:
Durch die Einführung eines One-Stop-Shops können umsatzsteuerliche Hemmnisse
beseitigt werden. Damit würde es kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) ermög­
licht, stärker an den wirtschaftlichen Chancen des EU-Binnenmarktes zu partizipie­
ren. Der ZDH sieht hierin deshalb eine wichtige Vereinfachungsmaßnahme - beson­
ders für KMU. Der One-Stop-Shop trägt dazu bei, ausländische Umsätze abschlie­
ßend zu klären und zu besteuern sowie den hierbei anfallenden Zeit-, Kosten- und
Arbeitsaufwand zu senken. Aufwändige Registrierung in anderen Mitgliedstaaten,
das Vorhalten verschiedener Steuerformulare und Sprachbarrieren bei der Erfüllung
umsatzsteuerlicher Pflichten in anderen Mitgliedstaaten würden für KMU entfallen.
Bei der Umsetzung des Konzepts einer einzigen Anlaufstelle ist aus Sicht des ZDH
zu beachten, dass die Befolgungskosten einbezogen werden, um mehr Transparenz
zu schaffen. Der Vorschlag der Europäischen Kommission vom 13. Januar 2012 zur
Einführung eines "Mini-One-Stop-Shops" weißt daher in die richtige Richtung. Das

                                                                                         3
Konzept des One-Stop-Shops sollte jedoch zeitnah auf weitere Waren und Dienst­
leistungen ausgedehnt und die Umsetzung mit möglichst einfachen und sicheren
technischen Verfahren verbunden werden.

2.1.5. Beschleunigen und Vereinfachung der Lizenzierung und anderer Geneh­
migungsverfahren.

0 = Keine Mei­   1= Nicht sehr wirkungsvoll /   2= Mäßig wirkungsvoll /   3= Sehr wirkungs­
nung             wichtig                        wichtig                   voll / wichtig
                              1

Begründung:
Eine pauschale Aussage lässt sich nicht treffen. Tendenziell ist das Handwerk von
Lizenzierungen und Genehmigungsverfahren nur rudimentär betroffen.

2.1.6. Angleichung der Steuern und Sozialabgaben and den effektiven Cash­
flow.

0 = Keine Mei­   1= Nicht sehr wirkungsvoll 1   2= Mäßig wirkungsvoll /   3= Sehr wirkungs­
nung             wichtig                        wichtig                   voll / wichtig
                                                                                  3

Begründung:
Eine Angleichung der Steuern und Sozialabgaben an den effektiven Cash-flow ist
aus Sicht des ZDH eine wichtige und wirkungsvolle Maßnahme, um das Unterneh­
mertum in den Mitgliedstaaten zu fördern. Unter der Voraussetzung, dass damit so­
wohl eine Ausweitung der Ist-Versteuerung bei der Umsatzsteuer als auch eine An­
hebung der Grenzen für die vereinfachte Einnahme-Überschussrechnung bei der
Einkommensteuer verbunden ist.

2.1.7. Gleicher Sozialversicherungsschutz für Unternehmer/innen wie für Mitar­
beiter/innen.

0 = Keine Mei­   1= Nicht sehr wirkungsvoll /   2= Mäßig wirkungsvoll /   3= Sehr wirkungs­
nung             wichtig                        wichtig                   voll / wichtig
                              1

Begründung:
Diese Forderung kann nicht europaweit einheitlich bewertet werden. In Deutschland
sehen wir keinen Handlungsbedarf. So sind in Deutschland abhängig Beschäftigte
obligatorisch Mitglieder in der gesetzlichen Rentenversicherung. Gleiches gilt für vie­
le Selbstständige im Handwerk. Diese können sich nach 18 Jahren Pflichtmitglied­
schaft von der gesetzlichen Rentenversicherung befreien lassen. Der ZDH fordert
die Abschaffung dieser Sonderregelung für selbstständige Handwerker. Diese sollten
mit Aufnahme ihrer selbstständigen Tätigkeit zwischen gesetzlicher und privater Ab­
sicherung wählen können.

Unternehmer/innen können zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung
in der Regel wählen. Abhängig Beschäftigte können die private Krankenversicherung
wählen, wenn sie mit ihrem Einkommen über der Versicherungspflichtgrenze liegen.
Wir sehen daher keine Regelungslücken, weder für Unternehmer/innen noch für Be­
schäftigte.

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2.1.8. Sensibilisierung der Verwaltungen und Behörden sowie deren Mitarbei­
ter/innen über Unternehmer/innen und die Herausforderungen für KMU.

0 = Keine Mei­   1= Nicht sehr wirkungsvoll /   2= Mäßig wirkungsvoll /   3= Sehr wirkungs­
nung             wichtig                        wichtig                   voll / wichtig
                                                                                  3

Begründung:
In den Augen der Unternehmer stellen administrative Hürden und damit in Zusam­
menhang stehende gründungsbedingte Kosten immer noch das Haupthindernis für
Existenzgründungen dar. Der hohe Verwaltungsaufwand ist für die meisten KMU ihr
größtes Problem. Die relativen Kosten, die bei einem KMU durch Verwaltungsvor­
schriften entstehen, fallen bis zu zehn Mal höher aus als bei einem vergleichbaren
größeren Unternehmen und wirken sich deshalb überproportional belastend für die
kleineren Unternehmen aus. Daher gilt es sicherzustellen, dass alle neuen, Unter­
nehmen betreffenden Gesetze nach dem Grundsatz des Small Business Acts (SBA)
"Think small first" KMU-freundlich sind.

Auch die Beschaffung des erforderlichen Kapitals bereitet neu gegründeten Unter­
nehmen Schwierigkeiten. Hier sind die Mitgliedstaaten aufgefordert, in enger Zu­
sammenarbeit mit der EU Konzepte zu erarbeiten, die zur Verbesserung der finan­
ziellen Rahmenbedingungen für KMU - nicht nur für Existenzgründer - beitragen.

Der bereichsübergreifende Charakter des Unternehmergeistes verlangt zudem nach
einem koordinierten Ansatz. Dies gilt vor allem für die öffentlichen Verwaltungen auf
allen Ebenen. Sie müssen zu einer besseren Koordinierung mit den Unternehmens­
eignern gelangen, um die vorrangigen Faktoren zur Stärkung von Unternehmertum
und Unternehmergeist zu ermitteln.

2.1.9. Verbesserung der Qualität und Vielfalt der Unternehmensberatung für
Unternehmensgründungen.

0 = Keine Mei­   1= Nicht sehr wirkungsvoll /   2= Mäßig wirkungsvoll /   3= Sehr wirkungs­
nung             wichtig                        wichtig                   voll / wichtig
                                                          2

Begründung:
Der niederschwellige Zugang für KMU und Gründer ist von besonderer Wichtigkeit.
Dabei sind kostenfreie Basisberatungsangebote besonders wirkungsvoll. Auch die
Förderung kostenpflichtiger Beratungen ist für erfolgreiche Gründungsvorhaben und
die Existenzsicherung von KMU absolut zielführend. Jedoch ist dabei darauf zu ach­
ten, dass die Förderung nicht zu unnötigen Mitnahmeeffekten führt. Daher soll durch
eine qualitätssichernde Instanz die Bewertung der zu fördernden Beratungsvorhaben
neutral beurteilt und kontrolliert werden. Der dafür erforderliche Aufwand (z. B. bei
den Kammern) wird durch den deutlich effizienteren Fördermitteleinsatz bei weitem
ausgeglichen.

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2.4. Vereinfachte Unternehmensübertraqunq

2.4.1. Verbesserte rechtliche, administrative und steuerliche Bestimmungen für
Unternehmensübertragungen.

0 = Keine Mei­   1= Nicht sehr wirkungsvoll /   2= Mäßig wirkungsvoll /   3= Sehr wirkungs­
nung             wichtig                        wichtig                   voll / wichtig
                                                          2

Begründung:
Aufgrund der demografischen Entwicklung ist wenn auch nicht in den nächsten 5
Jahren langfristig ein erheblicher Mangel an potentiellen Nachfolgern abzusehen. In
einzelnen Branchen und Regionen ist das bereits heute der Fall. Jedoch sind nur zu
einem sehr geringen Teil rechtliche und steuerliche Bestimmungen Ursache für
Nachfolgerlücken. Probleme bzw. Gründe für das Scheitern von Betriebsübernahmen
liegen eher in der betriebswirtschaftlichen Sphäre (Übernahmefähigkeit des Unter­
nehmens) und im persönlichen Umfeld der Beteiligten.

2.4.2. Bessere Information und Beratung für Unternehmensübertragungen.

0 = Keine Mei­   1= Nicht sehr wirkungsvoll /   2= Mäßig wirkungsvoll /   3= Sehr wirkungs­
nung             wichtig                        wichtig                   voll / wichtig
                                                          2

Begründung:
Im KMU-Bereich ist die Beratung bei Übertragungen sowohl für den Übergeber als
auch den Übernehmer von besonderer Bedeutung. Wichtig ist dabei die Neutralität
des Beraters. Da der organisationseigene Berater beide Parteien unterstützen muss,
kann er die neutrale Funktion des Mittlers optimal ausüben. Die Information der Be­
triebe und Übernehmer ist ausreichend gewährleistet.

2.4.3. Plattformen und Marktplätze für die erleichterte Unternehmensübertra­
gungen zu entwickeln, zu veröffentlichen und zu verbessern.

0 = Keine Mei­   1= Nicht sehr wirkungsvoll /   2= Mäßig wirkungsvoll /   3= Sehr wirkungs­
nung             wichtig                        wichtig                   voll / wichtig
                              1

Begründung:
Die bestehenden Angebote (nationale Unternehmensbörse nexxt-change) und die
regionalen Kammerbörsen sind voll ausreichend.

                                                                                         6
2.7. Effiziente Konkursverfahren ƒ eine zweite Chance für ehrliche Insolvenzen

2.7.1. Förderprogramme welche Unternehmer/innen bei der Gründung eines
neuen Unternehmens beraten, schulen, begleiten und unterstützen.

0 = Keine Mei­   1= Nicht sehr wirkungsvoll /   2= Mäßig wirkungsvoll /   3= Sehr wirkungs­
nung             wichtig                        wichtig                   voll / wichtig
                              1

Begründung:
Die bestehenden Unterstützungsmaßnahmen für Erst- und Zweitgründer sind voll
ausreichend. Eine Differenzierung bzw. die Entwicklung spezieller Unterstützungs­
maßnahmen für Zweitgründer ist nicht erforderlich.

2.7.2. Schnellere und erschwinglichere Verfahren um Unternehmen aufzulösen
und das Insolvenzverfahren abzuwickeln.

0 = Keine Mei­   1= Nicht sehr wirkungsvoll /   2= Mäßig wirkungsvoll /   3= Sehr wirkungs­
nung             wichtig                        wichtig                   voll / wichtig
                              1

Begründung:
Davon abgesehen, dass die Union keine umfassende Kompetenz zur Regelung der
nationalen insolvenzrechtlichen Verfahrensordnungen besitzt, wird eine reine Verkür­
zung des Insolvenzverfahrens absehbar zu keinen positiven Effekten führen. Gleich­
wohl einheitlichere und effizientere Strukturen auch aus Sicht der Gläubiger wün­
schenswert erscheinen, zielt eine schlichte - allein aus Interesse der Schuldner in­
tendierten - Verkürzung der Verfahrensabwicklung in die falsche Richtung. Maßgeb­
liche Folge einer solchen Verkürzung ist nicht etwa, dass ambitionierte und leis­
tungswillige Schuldner rasch ihre Schulden tilgen, um möglichst schnell einen wirt­
schaftlichen Neustart beginnen zu können. Stattdessen fördert die Aussicht auf eine
schnelle Verfahrensabwicklung die Bereitschaft zum riskanten Wirtschaften zulasten
der Gläubiger. Schuldenmachen auf Kosten anderer zum Nulltarif wäre das ord­
nungspolitische Signal, das von solchen Verfahrensreformern ausginge.

Die Verantwortung für die Insolvenz hat stets der Schuldner und nicht seine Gläubi­
ger zu tragen. Gläubigern, die durch die Insolvenz ihres Geschäftspartners ohnehin
nur Nachteile erfahren, zusätzlich zu benachteiligen wäre weder interessensgerecht
noch nachvollziehbar.

2.7.3. Sensibilisierung der Wirtschafts- und Finanzbranche um das Stigma des
Versagens zu beseitigen.

0 = Keine Mei­   1= Nicht sehr wirkungsvoll /   2= Mäßig wirkungsvoll /   3= Sehr wirkungs­
nung             wichtig                        wichtig                   voll / wichtig
                                                          2

Begründung:
Das Stigma einer bereits gescheiterten Selbständigkeit ist insbesondere bei Banken
zu beobachten. Die zentrale Lösung dieses „Makels" ist aus Sicht des Handwerks
Prävention. Ein Insolvenzrecht, dass frühzeitig adäquate Möglichkeiten für eine wirk-

                                                                                         7
same Sanierung bietet, verhindert bereits den Eintritt in die Insolvenz und die damit
verbundenen Nachwirkungen.

2.7.4. Bereitstellen von spezifischen Finanzinstrumenten für die Gründung ei­
nes neuen Unternehmens nach dem Konkurs.

-1 = Ableh­      0 = Keine    1= Nicht sehr wirkungs­   2= Mäßig wirkungs­    3= Sehr     wir­
nung    des      Meinung      voll / wichtig            voll / wichtig        kungsvoll      /
Vorschlags                                                                    wichtig
    -1

Begründung:
Keine Differenzierung sinnvoll.

2.10. Unterstützung für Unternehmensgründer

2.10.1. Verstärkte, verbesserte und gezieltere Unternehmensdienstleistungen.

0 = Keine Mei­    1= Nicht sehr wirkungsvoll /   2= Mäßig wirkungsvoll /   3= Sehr wirkungs­
nung              wichtig                        wichtig                   voll / wichtig
                               1

Begründung:
Bestehende Angebote für Gründer im Handwerk sind dank des organisationseigenen
Beratungswesens ausreichend. Allenfalls im längerfristig angelegten Coaching von
Gründern könnte ein Ausbau sinnvoll sein.

2.10.2. KMU-Förderung für das digitale Unternehmertum.

0 = Keine Mei­    1= Nicht sehr wirkungsvoll /   2= Mäßig wirkungsvoll /   3= Sehr wirkungs­
nung              wichtig                        wichtig                   voll / wichtig
                               1

Begründung:
Auch in diesem Bereich sind bereits diverse Unterstützungsleistungen vorhanden.
Ob hier ein Ausbau wirkungsvoll ist, kann nicht abgesehen werden. Dringender Be­
darf liegt nach unseren Erkenntnissen nicht vor.

2.10.3. KMU-Förderung für umweltfreundliches und nachhaltiges Unternehmer­
tum.

0 = Keine Mei­    1= Nicht sehr wirkungsvoll /   2= Mäßig wirkungsvoll /   3= Sehr wirkungs­
nung              wichtig                        wichtig                   voll / wichtig
                                                           2

Begründung:
Die Kenntnisse der Unternehmer sind hier teilweise nicht vorhanden. Entsprechende
Programme (Energieeffizienz) existieren bereits. Die Inanspruchnahme könnte aus­
geweitet werden.

                                                                                            8
2.10.4. Bessere Umsetzung des digitalen Binnenmarkts.

0 = Keine Mei­   1= Nicht sehr wirkungsvoll /   2= Mäßig wirkungsvoll /   3= Sehr wirkungs­
nung             wichtig                        wichtig                   voll / wichtig
                              1

Begründung:
Das Potenzial im Handwerk ist vermutlich gering. Einfache, vertrauenstärkende Re­
gelungen, die den transnationelen E-Commerce unterstützen, sind jedoch grundsätz­
lich begrüßenswert.

2.10.5. Spezifische Unterstützung und Beratung für multinationale Kleinunter­
nehmen mit grenzübergreifenden Kooperationen.

0 = Keine Mei­   1= Nicht sehr wirkungsvoll /   2= Mäßig wirkungsvoll /   3= Sehr wirkungs­
nung             wichtig                        wichtig                   voll / wichtig
                                                          2

Begründung:
Multinationale KMU sind uns nicht bekannt. Die Förderung von grenzüberschreiten­
den Aktivitäten ist für KMU wichtig. Hier besteht großer Beratungs- und Vermittlungs­
bedarf.

2.10.6. KMU-Förderung für die Einstellung von "Europäischen Trainees" (von
Berufsschülern bis zu Bachelor- und Masterstudenten und Doktoranden.

0 = Keine Mei­   1= Nicht sehr wirkungsvoll /   2= Mäßig wirkungsvoll /   3= Sehr wirkungs­
nung             wichtig                        wichtig                   voll / wichtig
      0

Begründung:

2.10.7. Gezielte Förderprogramme für Schulungen, Finanzierung und Internati­
onalisierung für KMU mit starkem Wachstumspotenzial.

-1 = Ableh­   0 = Keine     1= Nicht sehr wirkungs­   2= Mäßig wirkungs­    3= Sehr     wir­
nung    des   Meinung       voll / wichtig            voll / wichtig        kungsvoll      /
Vorschlags                                                                  wichtig
    -1

Begründung:
Eine sachliche Bewertung ist hier kaum möglich. Eine Differenzierung von Förder­
programmen nach Wachstumspotential erscheint unnötig, da die Frage nach dem
jeweiligen konkreten Wachstumspotenzial schwerlich in administrativ-bürokratischen
Verfahren beantwortet werden kann

                                                                                          9
2.10.8. Innovationsförderung für neue Unternehmen.

0 = Keine Mei­   1= Nicht sehr wirkungsvoll /   2= Mäßig wirkungsvoll /   3= Sehr wirkungs­
nung             wichtig                        wichtig                   voll / wichtig
                                                          2
Begründung:
Hier bieten Beratungs- und Technologietransferstellen bereits wirkungsvolle Unter­
stützung. Ein Ausbau dieser Angebote ist wünschenswert, sollte dabei allerdings
nicht einseitig auf neue Unternehmen fokussiert sein.

2.11. Wenn Sie Kommentare zu einer der oben genannten Maßnahmen haben,
dann teilen Sie uns diese bitte hier mit:

2.12. Wenn Sie andere nützliche Maßnahmen kennen, die bisher nicht genannt
wurden und die Sie für mäßig wirkungsvoll oder sehr wirkungsvoll I wichtig
empfinden, dann bitte beschreiben Sie diese kurz hier:

2.13. Besserer Zugang zu Finanzierung

2.13.1. Verstärkte Bereiteteilung von Darlehen und Venture Capital.

0 = Keine Mei­   1= Nicht sehr wirkungsvoll /   2= Mäßig wirkungsvoll /   3= Sehr wirkungs­
nung             wichtig                        wichtig                   voll / wichtig
                                                                                 3

Begründung:
KMU den Zugang zu Finanzierungen zu erleichtern, ist eine Grundvoraussetzung für
Wachstum in Europa und somit ein entscheidendes Instrument zur Schaffung neuer
Arbeitsplätze. Ohne Zugang zu Finanzierungsquellen und ohne deren kontinuierliche
Zuführung können KMU ihr Wachstumspotenzial nicht nutzen. Dies gilt insb. für klei­
nere Unternehmen mit einem Jahresumsatz bis zu 1 Mio. Euro, die auf Grund syste­
matischer, größenbedingter Nachteile deutlich mehr Finanzierungsschwierigkeiten
haben als größere Unternehmen.

77 Prozent der europäischen Unternehmen nutzen Bankkredite oder Kreditlinien zur
Finanzierung ihres Geschäfts. Damit bleibt die klassische Bankfinanzierung wichtigs­
te und häufigste Fremdkapitalquelle - nicht nur für Investitionen, sondern auch zur
Betriebsmittelfinanzierung. Deshalb ist ein ausgewogener Finanzierungsmix aus Zu­
schüssen, Bürgschaften, zinsverbilligten Krediten und Risikokapital wichtig. Eine ein­
seitige Fokussierung auf Risikokapital schränkt die Wachstumsmöglichkeiten hinge­
gen unnötig ein.

Fehlende Sicherheiten und zu niedrige Eigenkapitalquoten zählen zu den Haupt­
gründen für eine Kreditablehnung. Um den Zugang zu Finanzierung zu verbessern,
sollten daher insbesondere Bürgschafsbanken und andere Kreditgarantiesysteme
sowie Beteiligungsgesellschaften gestärkt und weiterentwickelt werden.

                                                                                        10
2.13.2. Bessere Finanzberatung von Enterprise Europe Network (EEN) Part­
nern.

0 = Keine Mei­   1= Nicht sehr wirkungsvoll /   2= Mäßig wirkungsvoll /   3= Sehr wirkungs­
nung             wichtig                        wichtig                   voll / wichtig
                              1

Begründung:
In Deutschland bestehen bereits ausreichend Beratungsmöglichkeiten durch die
Kammern. Die Schaffung und Finanzierung von Doppelstrukturen zu europäischen
und nationalen bewährten Strukturen muss vermieden werden. Das EEN sollte sich
auf grundlegende Informations- und Unterstützungsdienstleistungen beschränken.

2.13.3. Ein mehrsprachiges Online-Portal zur EU-Finanzierungshilfe für KMU.

0 = Keine Mei­   1= Nicht sehr wirkungsvoll /   2= Mäßig wirkungsvoll /   3= Sehr wirkungs­
nung             wichtig                        wichtig                   voll / wichtig
                              1

Begründung:
Die Beratung über EU-Finanzierungshilfen sollte auf bereits bestehende nationale
Beratungsstrukturen aufbauen. In Deutschland nehmen z.B. die Handwerkskammern
diese Funktion war. Diese bereits bestehenden und bewährten Beratungsangebote
sollten gestärkt und weiterentwickelt werden.

2.13.4. Ein nationales Online-Portal zur nationalen Finanzierungshilfe für KMU.

0 = Keine Mei­   1= Nicht sehr wirkungsvoll /   2= Mäßig wirkungsvoll /   3= Sehr wirkungs­
nung             wichtig                        wichtig                   voll / wichtig
                              1
Begründung:
In vielen Mitgliedstaaten der EU gibt es bereits gut funktionierende Beratungsmög­
lichkeiten zum Thema Finanzierung. In Deutschland stehen u.a. die Handwerks­
kammern Unternehmen hierbei unterstützend und beratend zur Seite. Ihre maßge­
schneiderte Beratung vor Ort zeichnet sich durch Praxisnähe und Sachverstand aus.
Nationale Online-Portale sollten daher keine Doppelstrukturen zu bereits bestehen­
den nationalen Beratungsangeboten schaffen. Vielmehr sollten bestehende und be­
währte Beratungsangebote gestärkt und weiterentwickelt werden.

2.13.5. Günstigere steuerliche Rahmenbedingungen während der Frühphasen-
finanzierung.

0 = Keine Mei­   1= Nicht sehr wirkungsvoll /   2= Mäßig wirkungsvoll /   3= Sehr wirkungs­
nung             wichtig                        wichtig                   voll / wichtig
                                                          2

Begründung:
Um den Zugang zu Frühphasenfinanzierung zu verbessern, gilt es transparente und
verlässliche steuerliche Rahmenbedingungen zu schaffen. Die steuerlichen Rah­
menbedingungen sollten so gestaltet werden, dass insb. Prozess- und Materialinno­
vationen sowie Produktinnovationen stärker unterstützt werden, da diese meist nicht
die hohen Renditeerwartungen erfüllen und daher vernachlässigt werden.

                                                                                        11
2.14. Wenn Sie Kommentare zu einer der oben genannten Maßnahmen haben,
dann teilen Sie uns diese bitte hier mit:

2.15. Wenn Sie andere nützliche Maßnahmen kennen, die bisher nicht genannt
wurden und die Sie für mäßig wirkungsvoll oder sehr wirkungsvoll I wichtig
empfinden, dann bitte beschreiben Sie diese kurz hier:

2.16. Unternehmerische Bildung und Ausbildung für die Jugend

2.16.1. Das Erstellen von einer europäische Plattform oder zentralen Anlaufstel­
le für unternehmerisches Lernen, welches für den Austausch beispielhafter
Praktiken dient und gleichzeitig die Entwicklung gemeinsamer Modelle für Poli­
tik, Umsetzung und Messung fördert.

0 = Keine Mei­   1= Nicht sehr wirkungsvoll /   2= Mäßig wirkungsvoll /   3= Sehr wirkungs­
nung             wichtig                        wichtig                   voll / wichtig
                                                          2

Begründung:
Internationale Vergleiche wie der Global Entrepreneurship Monitor (GEM) attestieren
Deutschland im internationalen Vergleich eine geringer ausgeprägte unternehmeri­
sche Initiative unter Jugendlichen und besonderen Handlungsbedarf bei der grün-
dungsbezogenen schulischen Ausbildung. Bei den vorgenannten Aspekten der abge­
fragten Rahmenbedingungen belegt Deutschland im GEM 2008 im Vergleich der Da­
ten aus 43 Ländern den wenig erfreulichen vorletzten Platz.

Die Forderung nach mehr Förderung des Unternehmergeistes in Unterricht und Bil­
dung ist auch in der Mitteilung zur Umsetzung des Lissabon-Programms aus dem
Jahr 2006 enthalten: „Die Förderung unternehmerischen Denkens und Handelns bei
jungen Menschen ist ein Schlüsselelement des europäischen Pakts für die Jugend ...
Die Erziehung zu unternehmerischem Denken und Handeln wird nicht nur mehr Exis­
tenzgründungen, innovative Konzepte und neue Arbeitsplätze bringen. Unternehme­
rische Initiative ist eine Schlüsselkompetenz für alle, sie verhilft jungen Menschen zu
mehr Kreativität und Selbstvertrauen bei Unternehmungen jeglicher Art und zu einem
sozial verantwortlichen Handeln."1

2.16.2. In amtliche Lehrpläne - in allen Stufen (Primärbereich, Sekundärbereich,
berufliche Bildung) - unternehmerisches Denken und Handeln sowie unter­
nehmerische Kompetenzen einbinden sowie den Einsatz praxisbasierter päda­
gogischer Instrumente erweitern.

0 = Keine Mei­   1= Nicht sehr wirkungsvoll /   2= Mäßig wirkungsvoll /   3= Sehr wirkungs­
nung             wichtig                        wichtig                   voll / wichtig
                                                                                 3

Begründung:
Mit den Aktivitäten für den Auf-und Ausbau der Entrepreneurship Education in deut­
schen Schulen gehen wirtschafts-und bildungspolitische Diskussionen um deren Zie­
le und Ausgestaltung einher. Maßnahmen zur Sensibilisierung von Schülern und

1Vgl. Kommission der Europäischen Gemeinschaft (2006), Umsetzung des Lissabon-Programms der
Gemeinschaft: Förderung des Unternehmergeistes in Unterricht und Bildung, Brüssel.
                                                                                         12
Schülerinnen für unternehmerische Selbständigkeit sollen zum Ersten Querschnitts­
kompetenzen wie Teamfähigkeit, Zielstrebigkeit, Verantwortungs- und Risikoüber­
nahme, Selbständigkeit, Kreativität sowie die Wahrnehmung von positiven unter­
nehmerischen Rollenbildern und die formale Bildung an sich stärken. Zum Zweiten
soll bei Schülerinnen und Schülern bereits frühzeitig Interesse dafür geweckt werden,
auch Formen unternehmerischer Selbständigkeit als mögliche spätere Erwerbsper­
spektive in Betracht zu ziehen.

Bei den schulischen Entrepreneurship Education-Maßnahmen geht es nicht in erster
Linie mit kurzsichtiger und kurzfristiger Perspektive als quantitatives Ziel darum, aus
möglichst vielen Schülern/-innen von heute Gründer/-innen möglichst schon von
morgen zu machen. Vielmehr steht die Ausbildung der ökonomischen Handlungs­
kompetenz am Praxisbeispiel bei den Jugendlichen im Vordergrund der Angebote.
Entrepreneurship Education ist als Erfahrungslernen in Wechselbeziehung zwischen
Lernen von unternehmerischem Denken und Handeln und dem Lernen durch unter­
nehmerisches Denken und Handeln angelegt. Letztlich zielen die Entrepreneurship
Education-Projekte darauf ab, Schülerinnen und Schülern unternehmerisches Den­
ken und Handeln als unternehmerische Perspektive und Initiative zu vermitteln - was
beileibe nicht allein für zukünftige Gründerinnen und Gründer von Vorteil ist: „Selbst­
wirksamkeit, das Ausloten eigener Potenziale und die Hinführung zu eigenverant­
wortlichem Handeln sind Voraussetzungen, um in jeder Hinsicht kreative, selbstbe-
wusste und selbstmotivierte junge Menschen heranzubilden.

2.16.3. Alle jungen Menschen sollten eine unternehmerische Erfahrung vor Ab-
schluss (bei formalen sowohl als auch bei nichtformalen Bildungsanbietern)
der Sekundärschule sammeln, sei dies Teil oder nicht Teil des offiziellen Lehr­
planes.

0 = Keine Mei­   1= Nicht sehr wirkungsvoll /   2= Mäßig wirkungsvoll /   3= Sehr wirkungs­
nung             wichtig                        wichtig                   voll 1 wichtig
                                                                                 3

Begründung:
Die Wirtschaft und auch Schülerinnen und Schüler wünschen sich eine bessere öko­
nomische Bildung an ihren Schulen. Das Verständnis von wirtschaftlichen und politi­
schen Zusammenhängen bei Schülern muss auf eine breitere Basis gestellt werden.
Nur so lässt sich der gesellschaftliche Konsens über die Soziale Marktwirtschaft kon­
tinuierlich erneuern. Eine wichtige Vorbild- und Mittlerfunktion können hierbei die in­
habergeführten mittelständischen Unternehmen im Handwerk leisten. Ihr gemeinsa­
mes Kennzeichen: die Kombination von Eigentum, Verantwortung und Geschäftsfüh­
rung. Diese Unternehmer verknüpfen Wertschöpfung und Wertschätzung und ent­
sprechen so in besonderer Weise den Prinzipien eines werteorientierten Wirtschaf­
tens. Mit ihrer gelebten Verantwortungskultur bieten inhabergeführte Unternehmen
wertvolle Potenziale für die Soziale Marktwirtschaft in Deutschland. Unternehmerin­
nen und Unternehmer des Handwerks sind somit ideale Beispiele, um Schülerinnen
und Schülern frühzeitig die Attraktivität dieser beruflichen Lebensperspektive zu ver­
deutlichen.

                                                                                        13
2.16.4. Mit Hilfe eines Rahmenprogramms, die Entwicklung unternehmerischer
Bildungseinrichtungen im sekundären Berufs- und Hochschulbildung Bereich
zu fördern und unterstützen.

0 = Keine Mei­   1= Nicht sehr wirkungsvoll /   2= Mäßig wirkungsvoll /   3= Sehr wirkungs­
nung             wichtig                        wichtig                   voll / wichtig
                              1

Begründung:
Das Thema Unternehmensgründung spielt für das deutsche Handwerk bereits seit
Jahrhunderten eine besonders wichtige Rolle. Bei allen Meistervorbereitungskursen
steht auch das Führen eines Betriebes im Mittelpunkt. So absolvieren alle Teilneh­
mer von Meisterprüfungen einen (III) von vier Teilen (I bis IV) im Bereich "Wirtschaft
und Recht". Die dort vermittelten Inhalte befähigen zum Führen eines Betriebes. Oh­
ne Entrepreneurship Education ist eine Meisterausbildung in Deutschland nicht mög­
lich. Insofern gibt es hier keinerlei Handlungsbedarf.

2.16.5. Verstärkte Heranbildung unternehmerischer Kompetenz im Rahmen von
EU-Finanzierungsprogrammen für Bildung.

0 = Keine Mei­   1= Nicht sehr wirkungsvoll /   2= Mäßig wirkungsvoll /   3= Sehr wirkungs­
nung             wichtig                        wichtig                   voll / wichtig
                                                          2

Begründung:
Der Mehrwert eines europäischen Programms für unternehmerische Kompetenz
müsste klar definiert werden. Im laufenden europäischen Programm der
DG Unternehmen "Erasmus            für     Entrepreneurs"         http://www.erasmus-
entrepreneurs.eu/ ist zwar als Gastland gut angenommen, aber deutsche Unterneh­
mensgründer haben das Programm nicht besonders gut angenommen. Für die
Kammern ist Tätigkeit als Vermittlerorganisation nicht interessant.

Gründe:
   • Erheblicher Mehr-Aufwand für die Mittlerorqanisationen. Sie müssen bei einer
     anders strukturierten Zielgruppe werben, den Jungunternehmer überprüfen,
     eine Zuordnung zwischen Host und Jungunternehmer führen z.B. über eine
     Konferenzschaltung vornehmen und die Projekte abwickeln.
   • Platzierunqsauoten für die Vermittlerorqanisationen: Gefordert wurden 30-50
     Entsendungen und zwar in einem Zeitraum von rund 15 Monaten. Das ist für
     Einzelentsendungen ehrgeizig, selbst bei etablierten Partnerschaften in der
     Erstausbildung.
   • Gründunqsphase eher national: im deutschen Handwerk ist es traditionell eher
     so, dass Handwerksunternehmer nicht gleich international gründen. Deswe­
     gen sind sie vielleicht in der Gründungsphase weniger als Consultings oder
     Architekten oder im Bereich IKT Tätige an internationalen Kontakten interes­
     siert.
   • Erfolgreiche    nationale      Programme:      z.B.    www.exist.de      und
     www.qruenderinnenaqentur.de

                                                                                        14
2.16.6. Verstärkung der unternehmerischen Ausbildungsmaßnahmen im Ein­
klang mit nationalen Arbeitsplänen.

0 = Keine Mei­   1= Nicht sehr wirkungsvoll /   2= Mäßig wirkungsvoll 1   3= Sehr wirkungs­
nung             wichtig                        wichtig                   voll / wichtig
                                                                                 3

Begründung:
Aufgrund der Kulturhoheit existiert in den einzelnen Bundesländern eine unterschied­
liche Herangehensweise an die Förderung der schulischen Entrepreneurship Educa­
tion. Einige Länder schaffen durch die Verabschiedung von Gesetzen, Richtlinien
und Handreichungen strukturelle Voraussetzungen für die schulische Entrepreneurs­
hip Education („top down"), während andere Bundesländer sich auf die Entwicklung
und Umsetzung konkreter Einzelprojekte verlassen („bottom up"). Dies führt auch zur
Existenz unterschiedlicher schulischer Möglichkeiten, Entrepreneurship Education-
Projekte in den Schulalltag zu integrieren (Fächerkanon, Rahmenlehrpläne, Aner­
kennung als Besondere Lernleistungen usw.). Zwischen den einzelnen Bundeslän­
dern findet darüber hinaus kein systematischer Austausch im Hinblick auf die Youth
Entrepreneurship Education statt.

Das Fach Wirtschaft bzw. Fächerverbünde mit explizit wirtschaftlichen Inhalten sind
nicht bundesweit verankert. Nach den Angaben der vom IfM Bonn befragten zustän­
digen Kultus- und Wirtschaftsministerien der 16 Bundesländer existiert zum Erhe­
bungszeitpunkt in fünf Bundesländern - Berlin, Hamburg, Nordrhein-Westfalen,
Rheinland-Pfalz und Saarland - das (Pflicht-)Fach Wirtschaft bzw. ein Fächerver­
bund mit explizit wirtschaftlichen Inhalten überhaupt nicht oder zumindest nicht für
alle Schulformen bzw. Altersstufen (Sek I, Sek II). Insgesamt zeichnet auch die Stu­
die in der Summe das Bild einer stark zergliederten Akteursstruktur im Bereich der
schulischen Entrepreneurship Education: Bundesministerien (Wirtschaft, Bildung),
Länderministerien (Wirtschaft, Bildung bzw. Kultus), Schulaufsichtsbehörden, Pro­
jektträger, Schulen, Organisationen aus der Wirtschaft mit jeweils eigenen Entrepre­
neurship Education-Aktivitäten. Fazit: eine eher summarische als systematische He­
rangehensweise für die Etablierung von mehr Unternehmergeist in deutschen Schu­
len. Zur zielgerichteten Weiterentwicklung und Verbreitung der schulischen Entrepre­
neurship Education erscheint es förderlich, mit gemeinsamen Anstrengungen von
Bund und Ländern Schritte in die Wege zu leiten, die längerfristig eine kohärente
Gesamtstrategie als Rahmen für Youth Entrepreneurship Education auf nationaler
Ebene ermöglichen.

2.17. Wenn Sie Kommentare zu einer der oben genannten Maßnahmen haben,
dann teilen Sie uns diese bitte hier mit:

2.18. Wenn Sie andere nützliche Maßnahmen kennen, die bisher nicht genannt
wurden und die Sie für mäßig wirkungsvoll oder sehr wirkungsvoll I wichtig
empfinden, dann bitte beschreiben Sie diese kurz hier:

                                                                                        15
2.19. Ungenutztes unternehmerisches Potenzial von Frauen

2.19.1. Ausbau der europäischen Netzwerke der Botschafterinnen und Mento­
ren des weiblichen Unternehmertums.

0 = Keine Mei­   1= Nicht sehr wirkungsvoll /   2= Mäßig wirkungsvoll /   3= Sehr wirkungs­
nung             wichtig                        wichtig                   voll / wichtig
                                                                                    3

Begründung:
Dieser Punkt ist sehr wichtig. Ein wichtiges europäisches Netzwerk ist z.B. FEM, die
Frauenorganisation der UEAPME.

2.19.2. Gezielte unternehmerische Ausbildung für Frauen.

0 = Keine Mei­   1= Nicht sehr wirkungsvoll /   2= Mäßig wirkungsvoll /   3= Sehr wirkungs­
nung             wichtig                        wichtig                   voll / wichtig
                              1

Begründung:
Eine gezielte Förderung von Unternehmer/nnen ist nicht zwingend. Aber eini­
ge Handwerkskammern in Deutschland bieten gezielt Coaching und Beratung für
weibliche Existenzgründer an. Das ist zu begrüßen.

2.19.3. Erstellen / Förderung weiblicher Investoren und die Vernetzung von Un­
ternehmerinnen.

0 = Keine Mei­   1= Nicht sehr wirkungsvoll /   2= Mäßig wirkungsvoll /   3= Sehr wirkungs­
nung             wichtig                        wichtig                   voll / wichtig
                                                          2

Begründung:
Die Vernetzung von Unternehmer/nnen ist sinnvoll und ermöglicht den Erfahrungs­
austausch und die gegenseitige Hilfestellung von weiblichen Selbstständigen. Ein
wichtiges Netzwerk im Handwerk ist der Bundesverband der Unternehmerfrauen im
Handwerk.

2.19.4. Weiterbildung für Unternehmerinnen im Bereich Investitionsbereit­
schaft.

-1 = Ableh­   0 = Keine     1= Nicht sehr wirkungs­   2= Mäßig wirkungs­    3= Sehr     wir­
nung    des   Meinung       voll / wichtig            voll / wichtig        kungsvoll      /
Vorschlags                                                                  wichtig
    -1

Begründung:
Die Notwendigkeit einer gesonderten Weiterbildung für Unternehmen in diesem Be­
reich erschließt sich uns nicht. Der Vorschlag impliziert im Gegenteil eine vorgebliche
geschlechterspezifische Unzulänglichkeit in einem wichtigen unternehmerischen Ent­
scheidungsfeld. Dies ist sicherlich so nicht intendiert gewesen.

                                                                                         16
2.19.5. Gleiche Mutterschaftsrechte für Unternehmerinnen als auch für Mitar­
beiterinnen.

0 = Keine Mei­   1= Nicht sehr wirkungsvoll /   2= Mäßig wirkungsvoll /   3= Sehr wirkungs­
nung             wichtig                        wichtig                   voll / wichtig
                              1

Begründung:
Diese Forderung kann nicht europaweit einheitlich beantwortet werden. In Deutsch­
land haben z.B. gesetzlich Krankenversicherte (egal, ob Unternehmerin oder Ange­
stellte) Anspruch auf das Mutterschaftsgeld von 13 Euro pro Kalendertag während
der gesetzlichen Schutzfristen vor und nach der Geburt. Eine Aufstockung des Ge­
halts auf den vollen Nettolohn während der Schutzfristen durch den Arbeitgeber gibt
es aber naturgemäß nur bei Angestellten und nicht bei Selbständigen. Fragen nach
einer Freistellungspflicht von Unternehmer/nnen von Dienstvertragspflichten erübri­
gen sich aus der Natur der Sache heraus.

2.19.6. Die Verfügbarkeit angemessener Betreuungseinrichtungen für Kinder
und andere abhängige Personen.

0 = Keine Mei­   1= Nicht sehr wirkungsvoll /   2= Mäßig wirkungsvoll /   3= Sehr wirkungs­
nung             wichtig                        wichtig                   voll / wichtig
                                                                                  3

Begründung:
Dies ist dringend notwendig, aber nicht nur für Unternehmer/'nnen, sondern für al­
le berufstätigen Frauen und Männer.

2.20. Wenn Sie Kommentare zu einer der oben genannten Maßnahmen haben,
dann teilen Sie uns diese bitte hier mit:

2.21. Wenn Sie andere nützliche Maßnahmen kennen, die bisher nicht genannt
wurden und die Sie für mäßig wirkungsvoll oder sehr wirkungsvoll I wichtig
empfinden, dann bitte beschreiben Sie diese kurz hier:

2.22. Senioren - zweite Karriere und Business-Erfahrung

2.22.1. Einrichten von Netzwerken welche den honorarfreien Austausch zwi­
schen Führungskräfte und Unternehmer/innen im Ruhestand mit jungen, uner­
fahrenen Unternehmern fördert.

0 = Keine Mei­   1= Nicht sehr wirkungsvoll /   2= Mäßig wirkungsvoll /   3= Sehr wirkungs­
nung             wichtig                        wichtig                   voll / wichtig
                              1

Begründung:
Kann in Einzelfällen zu sinnvollen Ergebnissen führen, die Erwartungen sollten je­
doch nicht zu hoch gesteckt werden, entsprechend sollten die Investitionen auch
möglichst niedrig ausfallen. Nicht jeder Unternehmer im Ruhestand hat selbst immer
optimale Entscheidungen getroffen und kann manchmal auch die neuesten Trends
und Herausforderungen nicht richtig einschätzen.

                                                                                        17
2.22.2. Gezielte unternehmerische Ausbildung für Senioren ohne vorherige Un­
ternehmenserfahrung.

0 = Keine Mei­   1= Nicht sehr wirkungsvoll /   2= Mäßig wirkungsvoll /   3= Sehr wirkungs­
nung             wichtig                        wichtig                   voll / wichtig
                              1

Begründung:
Sofern es sich um ältere Arbeitslose handelt können gezielte Bildungsmaßnahmen
helfen. Es sollten jedoch keine zusätzlichen Angebote, sondern lediglich speziell zu­
geschnittene Angebote sein. Dabei ist dringend notwendig, dass die Wirkung solcher
Angebote auch systematisch nach ihrem zusätzlichen Nutzen evaluiert werden. Es
ist nämlich auch durchaus denkbar, dass Ältere vom gemeinsamen Lernen mit Jün­
geren profitieren.

2.22.3. Zuschüsse für Arbeitslose Senioren um Unternehmer/in zu werden.

-1 = Ableh­      0 = Keine Mei­   1= Nicht sehr wirkungsvoll /   2= Mäßig wirkungsvoll /   3= Sehr wirk
nung des Vor­    nung             wichtig                        wichtig                   voll / wichtig
schlags
      -1

Begründung:
Eine finanzielle Unterstützung von gründungswilligen Arbeitslosen, ob alt oder jung,
ist sehr kritisch zu beurteilen. Sofern es sich um Darlehen/Kredite zu besonderen
Konditionen handelt, beurteilen wird dies durchaus positiv. Von nicht zurückzahlba­
ren finanziellen Leistungen raten wir jedoch unbedingt Abstand zu nehmen. Hier wir­
ken große Mitnahmeeffekte und oft folgen auch Wettbewerbsverzerrungen zu Lasten
der am Markt befindlichen Unternehmen (in Deutschland z.B. Ich-AG, Gründungszu-
schuss). Großzügige Förderprogramme bringen zwar kurzfristig hohe Abgangsraten
aus Arbeitslosigkeit. Gerade in Branchen mit niedrigen Eintrittsschwellen für Gründer
folgt dann allerdings eine Schwemme mit negativen Marktfolgen und häufig nachfol­
genden neuerlichen sozialpolitischen Auffangnotwendigkeiten.

2.23. Wenn Sie Kommentare zu einer der oben genannten Maßnahmen haben,
dann teilen Sie uns diese bitte hier mit:

Die Antworten im Teil 2.22. sind mit Bedacht kurz gehalten, da es ja auch noch keine
konkreten Ausgestaltungspläne gibt. Die Ausführungen basieren natürlich nur auf
den Erfahrungen des ZDH in Deutschland.

2.24. Wenn Sie andere nützliche Maßnahmen kennen, die bisher nicht genannt
wurden und die Sie für mäßig wirkungsvoll oder sehr wirkungsvoll I wichtig
empfinden, dann bitte beschreiben Sie diese kurz hier:

Für Deutschland, in dem die bislang gute Konjunktur für sinkende Arbeitslosenzahlen
und eher zunehmende Probleme bei der Fachkräftesicherung gesorgt hat, halten wir
intensive Vermittlungsarbeit (neben einer guten Aus- und Weiterbildung von Arbeits­
losen) von den Arbeitsbehörden (z.B. Job-Offensive Berlin) für den Königsweg, auch
gerade die hier noch immer vergleichsweise hohe Langzeitarbeitslosigkeit weiter zu
reduzieren. Inwieweit dieser Ansatz jedoch auch auf andere Länder übertragbar ist,
wissen wir nicht. Sehr schlechte Erfahrungen haben wir mit allen Maßnahmen der
                                                                                           18
künstlichen Beschäftigung (2. und 3. Arbeitsmarkt) gemacht. Es kommt unweigerlich
zu Verdrängungseffekten für die gewerblichen Unternehmen. Auch für die Arbeitslo­
sen wirken diese Maßnahmen oft sogar negativ, da sie häufig stigmatisieren. Ein
Problem vieler Arbeitsloser in Deutschland ist die geringe räumliche Flexibilität. Ein
Umzug für einen neuen Job kommt für sehr viele Arbeitslose nicht in Frage. Gerade
bei älteren Arbeitslosen, bei denen die Kinder ggf. schon älter oder aus dem Haus
sind, könnte dies ein Ansatzpunkt sein. Qualifizierte Arbeitslose, die in anderen Re­
gionen Deutschlands durchaus benötigt werden, sollten stärker motiviert und unter­
stützt werden, einen Wohnortwechsel zu wagen.

2.25. Unterstützungsdienste für Migranten, Minderheiten oder anderen spezifi­
schen Gruppen von potenziellen Unternehmern

2.25.1. Maßgeschneiderte Unterstützung für andere spezifische Gruppen von
potenziellen Unternehmern.

0 = Keine Mei­   1= Nicht sehr wirkungsvoll /   2= Mäßig wirkungsvoll 1   3= Sehr wirkungs­
nung             wichtig                        wichtig                   voll / wichtig
                                                          2

Begründung:
Wie der 9. Bericht zur Lage der Ausländer in Deutschland zeigt, liegt die Gründungs­
neigung von Migranten über der der einheimischen Bevölkerung. Allerdings erfolgen
die Gründungen häufiger aus der Arbeitslosigkeit heraus, das Qualifikationsniveau ist
niedriger, die Fluktuation hoch und die Nachhaltigkeit eingeschränkt. Neben fachli­
chen Qualifikationsfragen sind einige der Gründe hierfür: Schwierigkeiten im Umgang
mit Behörden und Banken, unzureichende Kenntnisse über Finanzierungs- und För­
dermöglichkeiten, fehlende Businesspläne oder mangelndes betriebswirtschaftliches
Know-How. In diesen Bereichen können Unterstützungsangebote hilfreich sein. Al­
lerdings halten die Handwerksorganisationen bereits eine Vielzahl von individuellen
und spezifischen Beratungs- und Weiterbildungsangeboten vor. Es sollte also primär
darum gehen, diese bestehenden Angebote in den Reihen der Migranten bekannter
zu machen und sie ggfs. noch gezielter auf ihre Bedürfnisse auszurichten.

2.26. Wenn Sie Kommentare zu einer der oben genannten Maßnahmen haben,
dann teilen Sie uns diese bitte hier mit:

Wichtigste Voraussetzung für eine erfolgreiche Unternehmensgründung ist die um­
fassende berufliche Qualifikation. Vorrangiges Ziel muss es daher sein, das Qualifi­
kationsniveau von Migranten in Deutschland zu heben - durch eine Stärkung der
Ausbildungs- und Weiterbildungsbeteiligung, durch Nachqualifizierung von An- und
Ungelernten sowie eine intensivere Beteiligung an der Meisterausbildung als zentra­
les Qualifizierungsangebot für Unternehmer im Handwerk.

Für Migranten mit einer ausländischen Berufsqualifikation schafft das seit April 2012
geltende Anerkennungsgesetz eine gute Grundlage für gezielte Weiterbildung und
Qualifikation. Die Integration von Migranten in vorhandene Bildungsangebote ist ein
erklärtes Ziel des Handwerks - gerade auch vor dem Hintergrund der großen Zahl
von Unternehmensübergaben in den nächsten Jahren.

                                                                                        19
2.27. Wenn Sie andere nützliche Maßnahmen kennen, die bisher nicht genannt
wurden und die Sie für mäßig wirkungsvoll oder sehr wirkungsvoll I wichtig
empfinden, dann bitte beschreiben Sie diese kurz hier:

2.28. Wenn Sie weitere Kommentare zur Förderung von Unternehmertum ha­
ben. welche nicht in dieser Konsultation erwähnt wurden, dann teilen Sie uns
diese bitte hier mit:

                                                                         20
Sehr geehrter Herr Corazza,

als kleine Unternehmungsberatung, mit dem Spezialgebiet

der Existenzgründung, speziell der Existenzgründung aus der

Arbeitslosigkeit, konnten wir bereits knapp 1000

Existenzgründer erfolgreich auf den Weg in die Selbstständigkeit

begleiten, bzw. darüber hinaus coachen,

um sich am Markt zu etablieren.

Hierbei nutzt wir für unsere Kunden/Existenzgründerdas Instrument

des Gründerzuschusses und des Gründercoachingprogramms Deutschland

(ESF-Mittel).

Leider hat Ministerin von der Layen zum 28.12.2011 den Gründerzuschuss

gesetzlich verändert, sodass aus einem Rechtsanspruch eine Ermessensleistung

wurde und diese so ausgelegt, dass seit Beginn des Inkrafttretens die Gründungen

aus Arbeitslosigkeit um über 90 % zurückgingen mit fallender Tendenz.

Es war erwiesen, dass der Gründerzuschuss das erfolgreichste Instrument war,

das die Arbeitsagentur jemals hatte. Dennoch hat man per Gesetz diese

Förderung derart gekürzt, dass kaum noch jemand gründet.

Der Gipfel hierbei ist, das diese Gesetzesregelung noch positiv dargestellt

wird, obwohl sie es bei Weitem nicht ist.

Im Gegenteil, Frau Ministerin von der Layen wird in absehbarer Zeit eine

Alterspflichtversicherung für Selbstständige einführen, das es fast jedem
Existenzgründer unmöglich macht, zu gründen.

Unser Vorschlag wäre, genau diese Maßnahmen, wie sie waren, wieder einzuführen

und evtl. noch zu verstärken, sodaß es wirklich für Existenzgründer interessant ist,

sich selbstständig zu machen.

Gerade die Gruppen älterer Personen, Frauen und Menschen mit Migrantenhintergrund

gehören gefördert, sodass hier eine positive Entwicklung zu prognostizieren ist.

Zudem erledigt sich das Thema Integration dann von selbst.

Den Weg, den Frau von der Layen eingeschlagen hat, ist der absolut falsche Weg.

Er schreckt jeden potentiellen Gründer von seinem Vorhaben ab.

Hinzu kommt, dass durch die Gesetzesänderung rund 18.000 beratende

Unternehmen in Deutschland die Lebensgrundlage entzogen bekamen

und nun selbst ums Überleben kämpfen. Was für eine verrückte Politik!?

Sehr gerne würden wir Ihnen helfen, hier entsprechende Maßnahmen zu entwicklen,

oder wenigstens vorab ein Gespräch zu führen, was man denn tun könnte.

Rufen Sie uns einfach unter 0049 9371 989730 an und sprechen Sie mit Roland Dworschak.

Viel Erfolg und viele Grüße aus Miltenberg am Main

wünscht

RFR GmbH
Unternehmens- u. Karnereberatung

Existenzgründungsberatung

akkreditierter KfW-Berater

gelisteter BAFA-Berater

Roland Dworschak

Mainstr. 83/85

63897 Miltenberg

Fon: +49 9371989730

Fax: +49 9371 989728

e-mail: info@rfr-gmbh.de

Webseite: www.rfr-gmbh.de

Sitz der Gesellschaft: Miltenberg

Registergericht: Amtsgericht Aschaffenburg, HRB 8490

Geschäftsführer:

Roland Dworschak

Der Inhalt dieser E-Mail ist vertraulich und ausschließlich für den Adressaten bestimmt.
Wenn Sie nicht der vorgesehene Adressat dieser E-Mail oder dessen Vertreter sein sollten, so
beachten Sie bitte, dass jede Form der Kenntnisnahme, Veröffentlichung, Vervielfältigung
oder Weitergabe des Inhalts dieser E-Mail unzulässig ist.

Wir bitten Sie, sich in diesem Fall mit dem Absender der E-Mail in Verbindung zu setzen und
die Originalnachricht und alle Kopien davon zu vernichten.
Sehr geehrte Damen und Herren,

DER MITTELSTANDSVERBUND, der die Interessen der deutschen Kooperationen
mittelständischer Unternehmen aus Handel, Handwerk und Freien Berufen vertritt,
hat ein Kurzvotum im Rahmen der Onlinekonsultation abgegeben. In Ergänzung der
Beantwortung der im Konsultationspapier elektronisch vorgegebenen Fragen
möchten wir unseren besonderen Hinweis auf die Verbundgruppen ausführlicher
darlegen und begründen.

Vorab möchten wir den ZGV kurz darstellen.

DER MITTELSTANDSVERBUND (SME Groups Germany) ist der politische
Spitzenverband kooperierender mittelständischer Unternehmen aus Handel,
Handwerk und Dienstleistungs- sowie produzierendem Gewerbe in Deutschland und
Europa. Unter seinem Dach vereint DER MITTELSTANDSVERBUND rund 230.000
mittelständische Unternehmen in rund 320 Verbundgruppen unterschiedlicher
Rechtsform. Etwa die Hälfte firmieren als eingetragene Genossenschaften, die
übrigen als GmbH & Co. KG oder als AG. Innerhalb der Verbundgruppen spielen seit
einigen Jahren auch Franchisesysteme in unterschiedlicher Ausprägung eine immer
größere Rolle.

Die Verbundgruppen, d. h. die Kooperationen selbstständiger, kleinerer und mittlerer
Unternehmen verfolgen als Unternehmenszweck die Förderung der KMU's.
Verbundgruppen sind heute umfassende Unternehmenszentralen, die neben den
gemeinsamen Einkauf, die gemeinsame Vermarktung, Betriebstypenbildung,
franchiseähnlichen Vertragsgestaltungen und damit verbundene Dienstleistungen
anbieten. Zum Leistungsspektrum gehören weiterhin Maßnahmen der Aus- und
Weiterbildung, der Unternehmensberatung und letztlich der Finanzierung sowie
Hilfestellungen in Fragen der Rechnungslegung und des Controllings; diese
Aufzählung ist nicht abschließend. Das Prinzip der Kooperationen ist besonders
erfolgreich, in dem es nicht nur Existenzgründungen ermöglicht, sondern die
Existenzerhaltung absichert. Verbundgruppen und deren angeschlossene KMU's sind
gegenüber nichtkooperierende Unternehmen erfolgreicher, weil sie auf die zentral
erbrachten, oben kurz skizzierten Leistungen zurückgreifen und so ihr besonderes
Augenmerk auf die Distribution vor Ort in ihrem Unternehmen konzentrieren können.

Im Rahmen des Aktionsplans Unternehmen wäre es daher sinnvoll,

   -   auf diese Form der Unterstützung im Bereich der Unternehmensgründung und
       der Unternehmensführung hinzuweisen;
   -   tatsächliche und rechtliche Hürden wie z.B. kartellrechtliche Fragestellungen
       zu beseitigen;
   -   im Rahmen der Förderungen selbstständiger Existenzen die Mitgliedschaft in
       Verbundgruppen entsprechend zu würdigen;

Im kartellrechtlichen Bereich hat die Kommission bereits in den Leitlinien horizontale
Wettbewerbsbeschränkungen und zuletzt in den Leitlinien vertikale
Wettbewerbsbeschränkungen konkret die Arbeit der Verbundgruppen anerkannt. So
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