Kooperation - Fusion? - Bundesverband und Selbsthilfe-Netzwerk Kopf-Hals-M.U.N.D. im Gespräch - Bundesverband der ...

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Kooperation - Fusion? - Bundesverband und Selbsthilfe-Netzwerk Kopf-Hals-M.U.N.D. im Gespräch - Bundesverband der ...
www.kehlkopfoperiert-bv.de

November 2019
Nr. 174
46. Jahrgang

Unser Thema ab Seite 4

Kooperation - Fusion?
Bundesverband und Selbsthilfe-Netzwerk
Kopf-Hals-M.U.N.D. im Gespräch                                             Unser Sprachrohr erscheint
                                                                         mit finanzieller Unterstützung

         Die Redaktion wünscht allen Lesern ein frohes und
         besinnliches Weihnachtsfest und alles Gute für 2020
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www.infonetz-krebs.de                                                                Werte Leserinnen und Leser!

INFONETZ
                                      Inhalt
                                                                                     Alles, was wir in unserem Leben entschieden oder

                                                                                                                                                                     Foto: Hartmut Fürch
                                      TITELTHEMA                                     nicht entschieden haben, hat uns zu diesem Leben
                                      Traumziel mit Hindernissen?            S. 04   und zu dieser Zeit geführt. Auch wenn wir zurückbli-

KREBS
                                                                                     cken, und dieses oder jenes anders aus der heutigen
                                      „Es gibt vieles, da könnten wir klug           Sicht entscheiden würden, so ist unser jetziges Leben
                                      zusammenarbeiten.“                     S. 06   ein Spiegelbild der Vergangenheit. Jeder von uns
                                      „Da geht eine neue
                                                                                     hatte eine sehr eigene Vorstellung für seinen Lebens-
                                      Krankheitswelt auf“                    S. 09
                                                                                     weg. Dabei haben wir immer wieder Entscheidungen
                                                                                     treffen müssen. Für uns selbst, aber auch für unsere
                                      GESUNDHEITS-                                   Mitmenschen.
                                      UND SOZIALPOLITIK
                                                                                     In unserem Bundesverband haben sich Menschen zusammengeschlossen, die ein
                                      Studie zur Neustrukturierung
                                                                                     großer Schicksalsschlag mit der Diagnose Krebs getroffen hat. Wir haben erkannt,
                                      in der Krankenhausversorgung“          S. 12
                                                                                     wie wertvoll es ist, nicht allein einen schweren Schicksalsschlag durchstehen zu
                                      MEDIZIN                                        müssen. Daher haben wir uns entschieden, auch für andere Mitmenschen in den
                                                                                     Stunden und Tage der Bewältigung einer schweren Erkrankung da zu sein. Jahr-
                                      Kopf-Hals-Tumoren schonender
                                                                                     zehnte haben wir den Kehlkopfkrebs als unser alleinig beherrschbares Betreu-

WISSEN SCHAFFT MUT
                                      behandeln                              S. 14
                                                                                     ungsfeld bei Neuerkrankungen gesehen und sehr erfolgreich gestaltet. Dafür
                                      VERBAND                                        danken uns viele Betroffene und finden den Weg zu unserer Gemeinschaft.
                                      Annen-Medaille 2019 an
                                                                                     Jede Zeit hat seine eigene Dynamik, niemand kann sich auf Dauer der Entwick-
                                      Jürgen Lippert verliehen               S. 15
                                                                                     lung entgegenstellen. Ansonsten bleibt man sehr schnell auf dem Weg liegen und
                                      Wassertherapieseminar 2019             S. 16   wird vielleicht vergessen. Aber wir werden nicht vergessen: Denn wir stellen uns
                                                                                     den neuen, nicht leichten Aufgaben unserer Zeit. Wir werden unseren Bundesver-
                                      Angehörigenseminar 2019                S. 17
                                                                                     band umbenennen müssen und das Betreuungsumfeld bei Kehlkopf- und Kopf-
                                      Seminare 2020                          S. 19   Hals-Tumorerkrankungen in den nächsten Jahren schrittweise erweitern. Eine

                         0800
                                                                                     Marathonaufgabe für unseren Bundesverband, und doch eine dankbare Aufgabe
                                      Stimmseminar in Coesfeld               S. 20
                                                                                     für Neubetroffene in weiteren Entitäten da zu sein und zu helfen. Es ist für uns die

Ihre persönliche                      Traueranzeigen                         S. 21   größte Herausforderung in unserer über 40-jährigen Erfolgsgeschichte und auch
                                                                                     die Suche nach Partnern, die diesen Weg mit uns gemeinsam gehen wollen.

       Beratung
                                      Intensiv-Stimm-Seminar                 S. 22

                                      Aus den Selbsthilfegruppen             S. 23   Für alle guten Gedanken und Anregungen werden wir den Dank bei den Neu-

                         80708877
                                                                                     betroffenen in den anderen Tumorerkrankungen im Kopf-Hals-Bereich eines
  Mo bis Fr 8 – 17 Uhr                BUCH- UND FILMTIPP
                                                                                     Tages durch einen noch besseren und größeren Bundesverband mit höchster
                                      Buchtipp „Die Mittagsstunde“...        S. 38   Kompetenz in der Selbsthilfe ernten können. Dafür wünsche ich uns allen viele
                                      Filmtipp – Die Wiese
                                                                                     erfolgreiche Wege. Werte Leserinnen und Leser! Wie immer, wenn die Blätter fal-

                         kostenfrei   – Ein Paradies nebenan                 S. 38
                                                                                     len und die Tage kürzer werden, dann wissen wir: Das Kalenderjahr neigt sich dem
                                                                                     Ende zu. In unseren Herzen zieht eine leichte Schwermut ein, denn es fehlt uns
                                      TERMINE UND ZU GUTER LETZT                     die doch so geliebte Sonne. Es steht die Adventszeit, die Weihnachtsfeiertage und
                                      Termine                                S. 39
                                                                                     der Jahreswechsel vor uns. Es ist die Zeit, wo uns eine zurückgewendete Nach-
                                                                                     denklichkeit und manchmal eine milde versöhnende und vergebende Stimme
                                      Wintergedicht                          S. 39   zur innerer Einkehr führt. Schauen Sie in ihr Herz hinein und lassen Sie die Stimme
                                                                                     Ihres Herzens etwas mehr sprechen als im täglichen Leben.
                                      SERVICE
                                      Impressum                              S. 32   Ich wünsche Ihnen eine erholsame und besinnliche Adventszeit, gesegnete Weih-
                                      Am Telefon: Antworten zum                      nachtsfeiertage, etwas innere Ruhe und Zufriedenheit im Kreise Ihrer Familien.
                                      Schwerbehindertenausweis               S. 36
                                                                                     Kommen Sie gut ins neue Jahr bei bestmöglicher Gesundheit und immer auf dem
                                                                                     Weg des persönlichen Erfolgs.
                                      Rätsel Gegensätze                      S. 40

                                      Adressen, Telefonnummern               S. 41   Ihr Herbert Hellmund
                                                                                     Präsident

                                                                                                                                                                                           3
Kooperation - Fusion? - Bundesverband und Selbsthilfe-Netzwerk Kopf-Hals-M.U.N.D. im Gespräch - Bundesverband der ...
Titelthema                                                                                                                                                                                                                                                      Titelthema

    Traumziel mit Hindernissen?                                                                                                                    aus, um gut vorbereitet in solchen Gremien eine Stimme       Langsam aber sicher
                                                                                                                                                   für die Patientengruppe zu sein. Was liegt also näher als    In der Begegnung in den Selbsthilfegruppen und der
    von Erika Feyerabend                                                                                                                           eine gemeinsame Interessenvertretung der Kehlkopfope-        Patientenbetreuung ist offensichtlich, dass es Probleme
                                                                                                                                                   rierten und der Kopf-Hals-Patienten zu versuchen?            geben kann, wenn hier nicht mit Zeit und Augenmaß,

                                                                                                                          Foto: Geralt / Pixabay
                                                                                                                                                                                                                Neugier und Toleranz an das Projekt „Zusammenarbeit“
                                                                                                                                                   Die Präsenz in den Medien ist von enormer Bedeutung –        herangegangen wird. Wo gibt es eine gemeinsame Wis-
                                                                                                                                                   heute nicht nur in Funk und Fernsehen, sondern auch im       sensbasis und wo sind die eigenen Erfahrungen nur
                                                                                                                                                   Internet. Nicht allein die Größe des Vereins und wie viele   zum Teil übertragbar auf die jeweils an einem anderen
                                                                                                                                                   Kranke damit in der Öffentlichkeit mit ihren Problemen       Tumor Erkrankten, inklusive unterschiedlicher Einschrän-
                                                                                                                                                   und Bedürfnissen repräsentiert sind, ist hier von Belang.    kungen? Hier bedarf es einer organisatorischen Struktur,
                                                                                                                                                   Auch die Seriosität der Informationen, die Gestaltung der    die es ermöglicht eine Patientenbetreuung so zu orga-
                                                                                                                                                   Homepages ist wichtig. All das ist nicht billig, wenn es     nisieren, das weiterhin gleich oder ähnlich Betroffene
                                                                                                                                                   nicht zufällig schreib- und computertüchtige Experten in     die Patienten betreuen und die gewachsene Struktur
                                                                                                                                                   den eigenen Reihen gibt. Was also liegt näher als gemein-    für alle gewinnbringend genutzt werden kann. Über
                                                                                                                                                   sam Anliegen sicht- und hörbar zu machen?                    gemeinsame Seminare oder auch das Sprachrohr kann
                                                                                                                                                                                                                das Wissen über die ganze Breite der Tumorerkrankungen
                                                                                                                                                   Organisation der Patientenbetreuung                          im Kopf-Hals-Bereich erweitert werden. Verordnet wer-
                                                                                                                                                   Mittlerweile müssen Kliniken mit Patientenorganisati-        den kann aber sicher nicht, dass Gemeinsamkeiten und
                                                                                                                                                   onen zusammenarbeiten, um ein zertifiziertes Tumorzen-       auch Unterschiede in der Begegnung erfahren und erlebt
                                                                                                                                                   trum zu sein. Der Bundesverband der Kehlkopfoperierten       werden. Dazu bedarf es Zeit und Bereitschaft. Je klarer
                                                                                                                                                   kann hier auf eine lange Tradition in der Patientenbetreu-   die Organisationsstrukturen, je transparenter und demo-
                                                                 Kooperation - Gemeinsamkeiten nutzen, Zusammenarbeit fördern                      ung zurückblicken. Das neue Selbsthilfe-Netzwerks Kopf-      kratischer die Absprachen auf Bundes- und Landesebene
                                                                                                                                                   Hals-M.U.N.D.-Krebs hat in dieser Hinsicht noch einiges an   sind, desto erfolgreicher – wenn auch sicher nicht kon-
    Ärzte, mit denen der Bundesverband der Kehlkopfope-          die Vernetzung mit Selbsthilfegruppen von Menschen                                Aufbauarbeit zu leisten. Gerade die Patientenbetreuung       fliktfrei – könnte das Projekt „Zusammenarbeit“ werden.
    rierten in den Kliniken kooperiert, und die Stiftung Deut-   mit angeworbenen oder angeborenen Erkrankungen im                                 und die lokalen Selbsthilfegruppen für den Erfahrungs-       Das ist sicher der Mühe wert – im Interesse der Patienten
    sche Krebshilfe wünschen eine Zusammenarbeit des             Kopf-Hals-Gesichtsbereich steht auf ihrer Agenda. Da es                           austausch sind ja der Kern dessen, was Selbsthilfe leistet   mit Erkrankungen des Kehlkopfes und anderer Tumore im
    Verbandes mit dem neuen Selbsthilfe-Netzwerk Kopf-           auch um die Begleitung der Kranken geht, arbeiten die                             – und niemand anders leisten kann. Die authentische          Kopf-Hals-Bereich.
    Hals-M.U.N.D.-Krebs e. V.. Das erfordert Nachdenken          Aktiven im Verein mit professionell tätigen Heilberuf-                            Vermittlung davon, dass das Leben trotz Erkrankung und
    und Augenmaß, um die Chancen der Zusammenarbeit              lern und gesundheitlichen Einrichtungen/Institutionen                             Einschränkungen noch lebenswert ist, der Dienst am                                       Weitere Informationen zu dem
    einer neuen organisatorischen Struktur zu nutzen, ohne       zusammen. Beste Voraussetzungen, um sich mit dem                                  Nächsten, genau das droht bei all diesen medialen und                               Selbsthilfe-Netzwerk finden Sie auf
    die möglichen Hindernisse und Risiken aus dem Blick zu       Bundesverband der Kehlkopfoperierten, ihren Landes-                               politischen Notwendigkeiten und Einladungen in der                https://www.kopf-hals-mund-krebs.de/wir-ueber-uns .
    verlieren.                                                   verbänden und Selbsthilfegruppen gemeinsam für die                                Selbsthilfe in den Hintergrund zu geraten. Was also liegt
                                                                 Interessen und das Wohlergehen der Patienten und Ange-                            näher, als die schon vorhandenen und bewährten Struk-
    Seit Ende 2015 gibt es das Selbsthilfe-Netzwerk der          hörigen zu engagieren.                                                            turen gemeinsam zu nutzen?
    Kopf-Hals-Patienten, um Betroffene, Interessierte und
    Angehörige im gesamten Bundesgebiet zu erreichen.            Gemeinsam politisch aktiv werden
    Vorausgegangen war eine Initiative innerhalb des Bun-        Die Selbsthilfe/Patientenorganisationen sind mittlerweile
    desverbandes der Kehlkopfoperierten, ein Netzwerk der        in vielen Gremien des Gesundheitswesens vertreten. Sei                             Erika Feyerabend
    Patientenselbsthilfe zu organisieren. An bösartigen Tumo-    es im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA), dort wo
    ren der Mundhöhle und des Rachens erkranken, nach            diskutiert und entschieden wird, welche Behandlungen                               Das Vorhaben ist anspruchsvoll: Der Bundesverband der Kehlkopfoperierten
    Angaben des Robert-Koch-Institutes, in Deutschland           und Diagnosen von den gesetzlichen Krankenversiche-                                wird mit dem recht neuen bundesweiten Selbsthilfe-Netzwerks Kopf-Hals-
    jedes Jahr mehr als 13.000 Männer und Frauen und steht       rungen bezahlt werden. Sei es im Nationalen Krebsplan                              M.U.N.D.-Krebs e. V. kooperieren und in der Zukunft möglicherweise auch
    bei Männern bei der Häufigkeit der Tumorerkrankungen         oder im Nationalen Aktionsplan Gesundheitskompetenz,                               fusionieren. Welche Chancen und auch Hindernisse damit verbunden sein kön-
    an fünfter Stelle. Die Bundesgeschäftsstelle ist – wie       dort wo diskutiert und empfohlen wird, welche Pro-                                 nen, ist im Gespräch mit dem Arzt Prof. Dr. Jens Büntzel und Vertretern beider
    auch der Bundesverband der Kehlkopfoperierten – im           gramme zur Früherkennungen, Behandlungen und auch                                  Verbände deutlich geworden.
    Haus der Krebs-Selbsthilfe in Bonn zu erreichen. Aufga-      Patientenorientierungen förderungswürdig sind. Sei es
    ben des neuen Vereins sind die Betroffenen und ihre          bei der Erstellung von Leitlinien, die eine Orientierung für                       Erika Feyerabend ist Journalistin, Diplom-Sozialarbeiterin und Sozialwissen-
    Angehörigen über Krankheitsrisiken, Krankheitsverlauf,       Ärzte und Ärztinnen sind, bei welcher Diagnose welche                              schaftlerin, engagiert im medizinkritischen BioSkop-Forum e. V. sowie Vor-
    Therapie-und Behandlungsmöglichkeiten zu informieren,        Behandlungsmethoden als wissenschaftlich geprüft aner-                             standsmitglied in der Hospizvereinigung OMEGA – Mit dem Sterben leben e. V..
    den Erfahrungsaustausch untereinander zu fördern. Auch       kannt sind. Oft reichen die personellen Ressourcen kaum

    4                                                                                 SPRACHROHR NR. 174 · NOVEMBER 2019                           SPRACHROHR NR. 174· NOVEMBER 2019                                                                                    5
Kooperation - Fusion? - Bundesverband und Selbsthilfe-Netzwerk Kopf-Hals-M.U.N.D. im Gespräch - Bundesverband der ...
Titelthema                                                                                                                                                                                                                                                             Titelthema

    „Es gibt vieles, da könnten wir klug zusammenarbeiten.“                                                                                            zurückzufinden und dabei zu helfen. Das ist bei uns und        H.H.: Da wo wir stark sind – in den Kliniken – können wir
                                                                                                                                                       bei den Kopf-Hals-Tumorerkrankten nicht so einfach. Die        unsere Stärke ausspielen. Da wo Ihr stark seid, könnt Ihr

                                                                                                                                Foto: Georgi Bratoev
                                                                                                                                                       Beeinträchtigungen sind unmittelbar zu sehen und/oder          das vornehmen – auch für die Kehlkopflosen.
                                                                                                                                                       zu hören.
                                                                                                                                                                                                                      G.K.: Das ist überhaupt kein Thema: Da wo wir die glei-
                                                                                                                                                       G.K.: Ein Großteil unserer Probleme sind nicht sofort sicht-   chen Interessen und die gleiche Stoßrichtung haben, da
                                                                                                                                                       bar. Wir machen im Moment „Essen-gehen-Aktionen“.              machen wir mit. Wir schließen auch keine Kehlkopflosen
                                                                                                                                                       Wir gehen mit drei oder vier Selbsthilfe-Gruppen in ein        aus, sondern sagen höchstens: Das ist im Moment nicht
                                                                                                                                                       normales Lokal. Die Angehörigen bestellen à la carte.          unsere Zuständigkeit. Das müssen wir gut sortieren. Wo
                                                                                                                                                       Menschen, die schlecht kauen können – so wie ich – oder        wir nicht einer Meinung sind, das ist die Patientenbe-
                                                                                                                                                       schlecht schlucken, die essen ein Süppchen oder lassen         treuung im Krankenhaus. Ich bin wirklich dankbar, dass
                                                                                                                                                       etwas pürieren. Wir wollen auch so auf unsere Probleme         die Chirurgen ihre Arbeit machen und das bestmögliche
                                                                                                                                                       aufmerksam machen und erfahren, was wir den Mitmen-            Ergebnis erzielen. Aber schon die Zusammenarbeit mit
                                                                                                                                                       schen zumuten können. Was heißt es denn, wenn wir uns          der Logopädin im Vorfeld der Operation im Rachen, funk-
                                                                                                                                                       verschlucken oder Hustenanfälle bekommen usw.? Wir             tioniert nicht immer. Da gibt es auch Chirurgen, die sagen:
                                            Herbert Hellmund (l.) mit Gunthard Kissinger in der Geschäftsstelle des Bundesverbandes                    leben in einer Gesellschaft, wo Inklusion angestrebt wird.     Das kommt gar nicht in Frage. Und wenn sie nur einen
                                                                                                                                                       Da wollen wir dann eben auch zugehören. Im Moment              Patientenbetreuer für alle Kopf-Halspatienten wünschen,
    Das Gespräch: Herbert Hellmund, Vorsitzender des Bun-         die Kopf-Hals-Tumorerkrankten betreuen könnten. Das                                  haben wir die Zugänge zu den Krankenhäusern noch               da kann ich nur sagen: Die Probleme sind zum Teil ver-
    desverbandes der Kehlkopfoperierten e. V. (BVK), und          Problem des Nervenkostüms nach der Diagnose, dazu                                    nicht umfassend entdeckt. Aber auch dort wollen wir            schieden und ein Betreuer kann eben nicht alles.
    Gunthard Kissinger, stellvertretender Vorsitzender des        könnten auch die Kehlkopfoperierten etwas sagen, zu                                  Zugang bekommen.
    Kopf-Hals-MUND-Krebs e. V., unterhalten sich über eine        den anderen Tumorerkrankungen aber nicht. Insofern                                                                                                  H.H.: Ich habe mit den Ärzten in Kliniken schon gespro-
    gemeinsame Zukunft.                                           werden wir eine lange Übergangsphase haben, um diese                                 H.H.: Es gibt ein paar Gebiete, die gleich sind, auch wenn     chen: Sie wollen einen Ansprechpartner, nicht einen Pati-
                                                                  zu finden und auszubilden.                                                           die Ursachen sich unterscheiden: Essen und Trinken, das        entenbetreuer. Dass es in der Phase nach der OP durchaus
    Herbert Hellmund: Wir haben das Zusammenwach-                                                                                                      betrifft Kehlkopfoperierte wie auch Menschen, die an           unterschiedliche Folgen und Probleme gibt, je nach Art
    sen der Verbände, also der Kehlkopfoperierten und der         G.K.: Ich bin mir noch nicht im Klaren wie intensiv wir                              Zunge oder Speisedrüse erkrankt sind. Betrifft auch die        der Tumorerkrankung, das ist doch keine Frage. Und die
    Kopf-Hals-Tumorerkrankten vor Augen – auch der Schild-        unsere Menschen in der Klinik abholen können. Viele                                  Zähne und den Bereich Sprechen. Auch wenn nur noch             Logopäden sitzen zum Beispiel in Leipzig durchaus schon
    drüsen-Erkrankten. Das geht nicht von heute auf Morgen.       Tumorerkrankte oberhalb des Kehlkopfes scheinen nicht                                eine Teilzunge geblieben ist oder der Unterkiefer weg ist,     mit am Tisch.
    Das muss erst mal in die Köpfe rein und bei der Basis         unbedingt zu realisieren, was da in welcher Härte auf sie                            ist das Sprechen beeinträchtigt. Wir machen schon lange
    ankommen. Wir versuchen jetzt anzufangen, über die            zukommt. Wenn ein Arzt sagt, der Kehlkopf muss raus,                                 Sprech-Seminare und schauen nicht, ob die Zunge oder           G.K.: Na, da sitzen, wenn überhaupt, nur die Klinik-Lo-
    Zusammenarbeit zu diskutieren. Wir können zwar die            kann man sich das vorstellen. Wenn die Ärzte sagen: Wir                              der Kehlkopf betroffen sind. Das ist eine Woche intensi-       gopäden mit am Tisch. Wir sind uns einig darin, dass die
    Weichen stellen, aber das lässt sich nicht von „oben“         müssen ihre Zunge oder ihren Rachen operieren. Sie                                   ves Üben mit einem Logopäden – und führt zum Erfolg.           Selbsthilfe möglichst früh zu den Patienten Kontakt auf-
    oktroyieren. In Baden-Württemberg, in Karlsruhe, werden       haben Krebs, aber wir kriegen das in den Griff, das ist                              Das ist auch für die Angehörigen ein tolles Erleben. Das       nehmen sollte und Ihr habt da gute Erfahrung und über
    wahrscheinlich zwei Vereine fusionieren. Das wäre ein         wesentlich weniger klar. Auch wir wollen früh Kontakt zu                             Problem ist oft, dafür ausgebildete Logopäden zu finden.       die vielen Jahre auch ein sehr gutes Netz aufgebaut. Vieles
    Schritt in diese Richtung.                                    den Krebspatienten aufnehmen. Wir wollen aber zunächst                               Mit den Seminaren verfolgen wir also zwei Ziele: Einmal        ist wirklich gleich. Aber nehmen wir nur die Häufigkeit der
                                                                  – ab November – in den Reha-Kliniken andocken. Dort                                  erfolgreiche Übungen für die Tumorerkrankten, die Pro-         Rezidive und der Ängste, die einfach anders sind, wenn
    Gunthard Kissinger: Die Strukturen sind sehr unter-           bleiben die Patienten in der Regel drei Wochen. In der Zeit                          bleme mit dem Sprechen oder Essen haben. Zum zwei-             der Tumor höher im Hals sitzt. Ähnlich geht es vielleicht
    schiedlich. Wir sind mit noch wenigen Gruppen in der          wäre es wichtig, dass sie die Selbsthilfe kennenlernen. Wir                          ten, die Anzahl der Logopäden, die davon Ahnung haben          Euren Teiloperierten. Darüber hinaus gibt es schon weite-
    Aufbauphase und haben uns ja erst Ende 2015 gegrün-           sollten uns auch ansehen, wie das neue Modell der Onko-                              flächendeckend zu erhöhen.                                     ren Gesprächsbedarf: Mein oberstes Ziel ist Lebensquali-
    det. Intensiv arbeiten wir erst seit gut zwei Jahren. Das     lotsen sich entwickelt.                                                                                                                             tät. Ich würde nicht alles darauf setzen, drei oder sieben
    wird jetzt mit einem neuen hauptamtlichen Bereich an                                                                                               G.K.: Daran können wir zum Teil gut gemeinsam arbeiten.        Monate länger zu leben, beispielsweise.
    Dynamik gewinnen. Wichtig aber ist, dass wir zunächst         H.H.: Patientenbetreuer sind das eine, Onkolotsen etwas                              Mehr und bessere Logopädie für jene, die nicht gut schlu-
    das eigene Profil schärfen. Dadurch wird es auch leichter     anderes. Sie sollen alle Krebserkrankten kontaktieren                                cken oder sprechen können. Bei der Patientenbetreuung          H.H.: Über Machbarkeiten kann man sich sicher streiten.
    darüber nachzudenken, wo die Zusammenarbeit einmal            und werden von den Krankenkassen bezahlt. Das ist also                               sehe ich Unterschiede. Bei der Angstbewältigung können         Meiner Erfahrung nach ist es aber auch in den Kliniken das
    hinführen soll.                                               keine reine Selbsthilfe. Die Onkolotsen helfen beim Weg                              wir vermutlich gemeinsam helfen. Als Betroffener aber          oberste Ziel, die bestmögliche Lebensqualität zu errei-
                                                                  zum Sozialamt u.a.m. Das sprechen wir auch an, aber wir                              kann ich besser, authentischer sein, wenn ich die gleiche      chen. Das gelingt nicht immer. Aber abgesehen davon
    H.H.: Auch die Ärzte empfehlen uns, einen Verband zu          betonen mehr die Lösungswege im Alltag. Ansonsten                                    Erkrankung habe. Ich habe das selbst in meiner ersten          ist es nicht unsere Aufgabe, sondern die Sache der Medi-
    gründen. Verband der Kopf-Hals-Tumorerkrankten, das           gibt es eben nicht den einen Weg, der zum Erfolg führt,                              Heilanschlussbehandlung erlebt. Dort kam ein eifriger          ziner und des Patienten. Ersterer schlägt die möglichen
    wäre in ihrem Jargon ein gängiger Name. Nun, wir sind         um die Patienten durch die Therapien und im Alltag                                   und auch toller Kehlkopfoperierter auf mich zu. Ich hab        Behandlungsvarianten vor, der Patient entscheidet. Wir als
    ja schon lange in den Krankenhäusern präsent. Es wären        zu betreuen. Unser Schwerpunkt ist eindeutig: Es geht                                den angeschaut wie die Kuh, wenn es donnert. So bin ich        Selbsthilfe haben gar nicht das Recht ärztliche Ratschläge
    schrittweise Patienten zu finden, die als Betreuer auch       uns darum, möglichst wieder in eine normales Leben                                   doch nicht, ich bin doch ganz anders.                          zu geben. Wo wir – auch gemeinsam – uns engagieren

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Kooperation - Fusion? - Bundesverband und Selbsthilfe-Netzwerk Kopf-Hals-M.U.N.D. im Gespräch - Bundesverband der ...
Titelthema                                                                                                                                                                                                                                     Titelthema

    können: Das Gespräch nach der Diagnose, zweitens das           leichter kann man etwas für die Betroffenen durchsetzen.      „Da geht eine neue Krankheitswelt auf“
    Gebiet Ernährung und das Dritte wäre die Logopädie und         Aber wir dürfen dabei nicht vergessen, die Basis mit ins
    das Sprechen. Da geht es doch um Lebensqualität und            Boot zu nehmen. Gesetzliche Regeln alleine sind nicht         Interview mit Prof. Dr. Jens Büntzel, Chefarzt im Südharz-Klinikum Nordhausen,
    da hätten wir schnell gemeinsame Möglichkeiten und             ausreichend. Das haben wir bei den Stimmprothesen             zur Zusammenarbeit der Kehlkopfoperierten und Kopf-Halspatienten.
    könnten Stück für Stück alle Kopf-Hals-Tumorerkrankte          gemerkt. Die Regeln sind recht klar, wir haben uns mit

                                                                                                                                                                                                                                                        Foto: B. Papayannakis
    betreuen. Dafür brauchen wir zusätzlich Öffentlichkeits-       Ärztevereinigungen zusammengetan. Dennoch tut sich
    arbeit in den Kliniken. Ganz ehrlich: In den Kliniken wird     seit 1 ½ Jahren nichts bei den Krankenkassen.
    entschieden, ob wir gerufen werden. Es geht dabei nicht
    um die Bedürfnisse des einzelnen, sondern ob wir Kontakt       G.K.: Wir haben in der Anfangsphase mit dem Trache-
    halten.                                                        ostoma zu tun. Ich brauchte das dreizehn Monate lang.
                                                                   Einige mit Nasentumor zum Beispiel haben Epithesen. Da
    G.K.: Wir müssen selbstbewusst in den Kliniken aktiv wer-      sind wir mit der Tulpe gut abgedeckt und die sind ja auch
    den und unsere Erwartungen an die Klinik formulieren.          Mitglied im Bundesverband der Kehlkopfoperierten. Wir
    Wir wollen Flyer auslegen. Pflegekräfte sollten auf uns auf-   sind eben „freischaffende Künstler“.
    merksam machen, dass wir auch angefragt werden. Aber
    wie gesagt: Wir sind im Moment in der Aufbauphase. Ich         H.H.: Es macht schon Sinn, wenn sich die Kopf-Hals-Tu-
    denke, es geht uns erst einmal darum, uns ins Gespräch         morerkrankten mit uns zusammentun. Schließlich ist die
    zu bringen. Wir müssen im Laufe eines Jahres sechs oder        Einschränkung für jedermann im zwischenmenschlichen
    sieben Mal auf dem Schreibtisch des Chefarztes landen.         Umgang sichtbar, anders als bei Darmkrebs beispielswei-
    Ihr habt das Sprachrohr. Wir werden auch etwas in dieser       se. Im nächsten Jahr wollen wir in einem Zukunftswork-
    Richtung haben oder wir schreiben etwas zusammen.              shop gemeinsame Wege diskutieren, und solche, wo wir
    Wenn dann noch die Einladung ins Patientenforum, dem           spezielle Pfade einleiten müssen. Dazu wollen wir auch
    Ärzteinformationstag und ein Gespräch hinzukäme, das           die Schilddrüsen-Erkrankten einladen.
    wäre schon gut. Pech nur, wenn der Chefarzt die Klinik
    wechselt und wir in gutem persönlichem Kontakt stan-           G.K.: Entscheidend ist, ob sich jemand kümmert. Deshalb                                                                                                           Prof. Dr. Jens Büntzel
    den. Dann müssen wir wohl wieder neu anfangen.                 müssen wir uns auch in der Öffentlichkeit zeigen, das gilt
                                                                   für die Kehlkopfoperierten wie auch für uns. Da müssen        Wie sehen Sie die angestrebte Zusammenarbeit?                Teil anders, denn diese Patienten können oft nicht beißen
    H.H.: Ich habe schon einige Chefarztwechsel mitgemacht.        wir hin, dass wir deutlich machen: Wir haben genauso          Heimisch sind in den Selbsthilfegruppen der Kehlkopf-        oder es fehlt ein Stück von der Zunge und macht das
    Dort wo man aktiv ist in der Klinik, wird sich auch nach so    ein Anrecht auf Teilhabe. Das fängt in der Klinik an beim     operierten bisher vor allem die kehlkopflosen Patienten.     Reden schwierig. Es kommen aber noch weitere, kleinere
    einem Wechsel niemand mehr verschließen können. Was            Besuch am Bett. Im Betrieb, wenn wir darauf aufmerksam        Schon bei den teilresezierten Patienten ist das meiner       Patientengruppen hinzu, jene mit Tumoren der Nase oder
    wir brauchen sind eben auch Patienten mit Zungenkrebs,         machen, dass zwanzig Minuten Pause für uns nicht reicht,      Beobachtung nach anders. Das muss sich ändern. Zudem         der Speicheldrüsen. Das Gewebebild ist zwar oftmals
    Krebs im Gesicht oder an der Nase, die Patientenbetreu-        weil ich dann erst ¼ Brötchen habe essen können. Ich freu     ist vielen nicht klar: Unter den Laryngektomierten gibt es   ähnlich, aber die Therapien und auch die Probleme sind
    ungen übernehmen können. Wir könnten auch mit Stän-            mich sehr auf die Idee, dass wir diesen Zukunftsworkshop      einige Patienten, die vormals ein Karzinom des Schlund-      anders. Nahezu alle Tumoren außerhalb des Kehlkopfes
    den gemeinsam auftreten. Momentan sind wir dort gut            machen, wo wir viele Mitpatienten mit einladen und            rachens hatten. Weil ihr Kehlkopf entfernt wurde, werden     metastasieren leichter oder ein Zweittumor ist häufiger.
    besetzt. Wir machen professionelle Standbetreuung von          sagen: Lass uns mal gemeinsam gucken. Das ist die Kunst,      sie selbstverständlich in den Verband der Kehlkopfope-
    Mitgliedern, die das ständig machen. Die zweite Ebene          dass gleich Betroffene mal unter sich sein können. Es gibt    rierten aufgenommen. Sollen die beiden Organisationen        Welche Herausforderungen sind damit verbunden?
    wäre das Sprachrohr. Wir können immer einen Beitrag            vieles, da könnten wir klug zusammenarbeiten.                 jetzt fusionieren oder zusammenarbeiten, werden auch         Der Bundesverband der Kehlkopfoperierten hat eine sehr
    über eine andere Erkrankung machen, um das Verständ-                                                                         die Patienten, die Tumoren im oberen Rachenraum und          gute Kenntnis von Kehlkopftumoren und die beste Kennt-
    nis für andere Hals-Kopf-Tumorerkrankte zu verbessern.         H.H.: Mein Traum einer gemeinsamen Zukunft besteht            im Mundraum haben, dazukommen. Für diese Gruppen             nis über die Situation nach einer Laryngektomie. Das
    G.K.: Das wäre eine Variante. Tulpe arbeitet ganz bewusst      darin: Ein gemeinsamer Bundesverband aller Kopf-Hals-Tu-      spielen Schädigungen durch Strahlentherapie und auch         sind wirklich Spezialisten für das laryngektomiert sein
    aktiv bei uns im Netzwerk mit und berichtet darüber in         morerkrankten flächendeckend in unserem gesamtem              Fragen einer drohenden Metastasierung eine weit größe-       und die Folgeschäden. Aber schon die Erfahrungen über
    ihrer Zeitschrift. Wir könnten möglicherweise auch jeweils     Land, die alle Entitäten im Kopf und Hals betreuen können     re Rolle als für den klassischen Kehlkopflosen.              Strahlentherapie sind eingeschränkt, weil diese bei den
    für eine Ausgabe zwei oder vier Seiten für das Sprachrohr      (außer Hirntumore ), zum Wohle aller Betroffenen und                                                                       anderen Tumoren in der Kopf-Hals-Region aggressiver
    machen. Das ist derzeit realistischer als eine ganze Zei-      deren Familien. Und dies immer unter dem Grundsatz            Was bedeutet das?                                            sind. Oder die medikamentöse Tumortherapie, also Che-
    tung. Zukünftig könnte es ja auch eine gemeinsame              „Gleichbetroffene betreuen Gleichbetroffene“.                 Die Rehabilitation der Stimme und die Halsatmung sind        mo- und moderne Antikörper-Therapien, sind weit weni-
    Zeitung geben.                                                                                                               nachgeordnet. Wie immer die organisatorische Ordnung         ger häufig und werden bei den Kehlkopfoperierten meist
                                                                   Es wird für uns alle viel Arbeit sein, die notwendigen Hel-   sein wird: anatomisch gesehen kommen Mundrachen              nur in palliativen Situationen eingesetzt. Das erfordert
    H.H.: Das gilt auch für Gremien, sei es die Bundesarbeits-     fer zu finden und das Denken unserer Mitglieder an der        und Mundhöhle hinzu. Das sind die Zunge, der Mund-           eine andere Patientenbetreuung seitens der Selbsthilfe.
    gemeinschaft Selbsthilfe (BAG) oder andere Bündnisse: Je       Basis in die richtige und notwendige Richtung zu lenken.      boden, das Zahnfleisch bis hin zur Lippe. Da geht eine       Da beide Selbsthilfe-Verbände sich auf das Erleben von
    größer man ist, je größer ist auch das Gewicht. Und umso                                                                     neue Krankheitswelt auf. Die Einschränkungen sind zum        Krankheit konzentrieren, ist das spezifische medizinische

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Kooperation - Fusion? - Bundesverband und Selbsthilfe-Netzwerk Kopf-Hals-M.U.N.D. im Gespräch - Bundesverband der ...
Titelthema                                                                                                                                                                                                                                     Titelthema

    Wissen notwendigerweise beschränkt. Das Selbsterlebte       der Teilresezierten. Was ich von Patientenbegleitern bis-      einem Wechsel des Klinikchefs kann es auch mal vorüber-       Wo sehen Sie Grenzen der Zusammenarbeit?
    macht das Expertentum der Patientenbetreuer aus.            her höre, wird diese Differenzierung bisher noch nicht         gehend nicht so gut klappen. Der Bundesverband arbei-         Was ich für nicht so sinnvoll halte, ist, die Kehlkopfope-
                                                                genügend berücksichtigt.                                       tet eng mit der Deutschen HNO-Gesellschaft zusammen.          rierten in Seminaren beispielsweise zu schulen, wie ich ein
    Aber sozialrechtliche Fragen sind doch sehr ähnlich?                                                                       Die Unterstützung der erweiterten Selbsthilfe ist möglich     Nasennebenhöhlen Karzinom behandele. Einzelne Fol-
    Da sind die Kehlkopfpatienten ziemlich fit. Aber auch       Was wären die ersten Schritte?                                 und zu begrüßen. Das muss aber langsam wachsen. Der           gen der Strahlentherapie, die Probleme mit den Zähnen,
    in dieser Hinsicht – insbesondere wenn die anderen          Ich glaube, ein erster Schritt müsste sein, dass die Teilre-   Kern ist und bleibt: Patienten helfen Patienten. Ich plane    der Mundtrockenheit oder dem Sprech- oder Schluck-
    Kopf-Hals-Tumore nicht radikalchirurgisch operiert wer-     sezierten nicht mit der Haltung konfrontiert sind: Irgend-     deshalb die Patientenberatung durch die Selbsthilfeorga-      störungen, das könnte vielleicht wirklich gemeinsam
    den – ist die Lebenslage verschieden. Der Laryngekto-       wann ist der Kehlkopf ohnehin weg. Diese Patienten             nisation auch fest in den Aufklärungsprozess ein. Das setzt   bearbeitet werden. Oder diese Ängste, wenn man eine
    mierte muss kämpfen, wenn er wieder arbeiten möchte.        kehren zunächst in ihr altes Leben zurück und haben            dann auch ein gewisses Niveau voraus, was bisher aber         lebensbedrohliche Erkrankung hat. Auch das Sprachrohr
    Der normale Kopf-Hals-Tumorpatient muss eher kämp-          vielleicht gar kein Interesse an einer Mitgliedschaft in       immer gelungen ist.                                           kann sensibilisieren für die Einschränkungen und Pro-
    fen, wenn eine Berentung nötig werden sollte. Das mag       der Selbsthilfe. Aber ein Grund ist eben auch die noch                                                                       bleme der neuen Patientengruppen. Ich fände es auch
    für die soziale Integration vielleicht gar nicht schlecht   beschränkte Aufmerksamkeit. Die Teiloperierten haben           Wie sehen Sie die organisatorischen Anforderungen?            gut für uns Ärzte, wenn bekannt ist, wer Ansprechpartner
    sein. Aber die Berater der Kehlkopfoperierten müssen        im Verband der Laryngektomierten noch keine ausrei-            Es macht keinen Sinn, große Strukturen vorzuhalten und        beider Organisationen für die Kliniken in den jeweiligen
    schon vorsichtig sein: Es ist nicht alles übertragbar aus   chende Heimat. Dabei ist das mittlerweile die größte           dann mit Mitgliedern füllen zu wollen. Es macht mehr          Regionen ist. Ich möchte ja nicht die Arbeit der Selbsthilfe
    ihrem Leben auf die Welt der anderen. Deshalb sollte        Gruppe. Für meine Begriffe spiegeln sich hier Probleme,        Sinn zu schauen, was habe ich und auf was kann ich            machen, sondern klare organisatorische und demokra-
    die angestrebte Fusion langsam in die Wege geleitet         die mit der Integration aller Kopf-Hals-Patienten noch         davon ausgehend aufbauen. Es ist hier in Nordhausen           tisch abgestimmte Regeln der Zusammenarbeit mit den
    werden. Der, sagen wir mal, Patient mit einem Zungen-       massiver werden können. Diese Probleme müssten bear-           zum Beispiel bisher nicht gelungen, ein Netzwerk der          Kliniken haben.
    karzinom, vielleicht Schwierigkeiten mit der Sprache        beitet werden, um den verschiedenen Kranken gerecht            Teiloperierten aufzubauen. Wir haben aber einzelne Pati-
    hat, nicht essen kann, aber nach überstandener Thera-       zu werden, auch um eine dauerhafte Finanzierung seitens        enten mit einem Rachentumor oder einer Epithese in der        Was wäre aus Sicht noch zu beachten?
    pie sein Gewicht halten konnte, kann auch wieder gut        der Krebshilfe sicherzustellen.                                Gruppe. Die machen gerne eine gute Patientenberatung          Die Zusammenarbeit von Klinik und dem Verband der
    arbeiten gehen und hat damit ein anderes Leben als der                                                                     für Gleichbetroffene. Es gibt andere Regionen, wo von         Kehlkopfoperierten funktioniert meinem Empfinden
    Halsatmer.                                                  Was könnte das praktisch für das Kernelement des               dem neuen Netz der Kopf-Hals-Patienten zum Beispiel           nach sehr gut. Diese Struktur auch für die anderen Pati-
                                                                Verbandes, die Patientenbetreuung, bedeuten?                   der Verband der Kehlkopfoperierten als Plattform genutzt      entengruppen aufzubauen und allen einen ungefäh-
    Ist die Altersstruktur der Patientengruppen ähnlich?        Die meisten denken nicht verbandlich, sondern auf das          werden könnte. Da ist aber auch ein neuralgischer Punkt       ren Gesamtüberblick der verschiedenen Erkrankungen
    Prinzipiell ja. Aber wir haben etwas Zunahme von            Organ und die Einschränkungen bezogen. Die Patien-             bzgl. der Organisation: Wo ist dann der Patientenberater      zu vermitteln, das wäre wichtig. Die organisatorischen
    Rachentumoren in Deutschland, meistens sind das             tenberatungskompetenz müsste also auf breitere Beine           Mitglied? Und wo wird der neue Patient Mitglied? Das          Absprachen, das ist Sache der Vorstände. Die Struktur der
    die HPV-assoziierten Rachen und Mundhöhlentu-               gestellt werden. Wer einen Teil der Zunge nicht mehr           ist dünnes Eis und diese Frage muss untereinander auf         Kehlkopfoperierten kann dafür sehr hilfreich sein. Beide
    moren, die prognostisch günstiger sind. Diese Pati-         hat, Laute nicht bilden und nicht essen kann, der hat ein      Augenhöhe geklärt werden, sonst gibt es Probleme.             aktuellen Organisationen müssen aber auch die Grenzen
    enten haben oft mehr mit den Nebenwirkungen der             anderes Problem als jemand, der zunächst keine Stimme                                                                        ihres Wissens und Wirkens erkennen. Das ist eine stän-
    Bestrahlung als die Larnygektomierten zu tun. Sie           mehr hat. Beide können sich nicht wirklich vorstellen, wie     Welche Schritte der langsamen Annäherung der Pati-            dige Aufgabe, die nicht einmal geklärt ist, sondern der
    sind oft zwischen Mitte vierzig und Mitte fünfzig. Die      das Leben mit so einer Einschränkung ist. Das Niveau der       entengruppen können Sie sich vorstellen?                      ständigen Reflexion bedarf. Eine gute Betreuung kann zu
    typischen Kehlkopfoperierten sind im Durchschnitt           Patientenbetreuung hängt daran, dass wirklich derjeni-         Man kann sicherlich über Seminare sensibilisieren, was es     einer gemeinsamen Entscheidungsfindung (shared deci-
    um die 65 Jahre alt. Wir haben noch ein weiteres, rie-      ge, der betreut, das erlebt hat, was der oder die andere       noch an anderen Schädigungsmustern gibt. Es ist keine         sion making) mit dem Patienten führen, letztlich damit
    siges Problem in letzter Zeit: Das sind die über 80Jäh-     noch vor sich hat. Zunge und Rachen kann man sicher            schlechte Idee gemeinsame Seminare für gemeinsame             zu einem mündigen Patienten. Es ist recht klar definiert,
    rigen alten Patienten, für die sich die Selbsthilfe auch    ähnlich betreuen, bei Kehlkopf und Zunge geht das nicht.       Probleme durchzuführen. Aber die Grundidee bleibt: Der        wann ein Kehlkopf entfernt werden muss. Schwieriger
    interessieren muss.                                         Wenn ich eine ganze Zahnleiste wegnehmen musste                Geschädigte redet über den selbst erlittenen Schaden.         wird es, wenn ich über die Zunge rede oder über die Spei-
                                                                oder Unterkiefer fehlt und das Gesicht komplett anders         Dafür müssten organisatorische Strukturen geschaffen          cheldrüse. Das Feld der Therapiemöglichkeiten ist breiter.
    Die Unterschiede in der Anatomie haben wir ange-            aussieht, das kann kein Patientenbetreuer mit einem            werden – von der Krebshilfe oder von den Vorständen           Im praktischen Leben ist es noch schwieriger sich für
    sprochen. Wie sieht es chirurgisch aus?                     äußerlich nicht sichtbaren Rachenkrebs betreuen. Dann          der jeweiligen Verbände. Die müssen die förmlichen            einen Therapieweg zu entscheiden. Ansonsten ist meine
    Manche Kopf-Halstumore werden über große chirur-            brauche ich jemanden, der selbst Platten oder Epithesen        Rahmenbedingungen für eine Zusammenarbeit schaffen.           Erfahrung: Der Basis ist es egal, ob es am Ende zwei Ver-
    gische Operationen behandelt, also über en-bloc-Resek-      trägt und damit umzugehen lernte. Und das heißt eben           Andererseits müsste jede Klinik mit beiden Verbänden          bände gibt oder einen, Hauptsache der Patient mit seinen
    tionen und plastische Rekonstruktionen. Diese Patienten     auch: Ich muss in der Selbsthilfegruppe auch jemanden          selbstverständlich kooperieren. Es geht nicht, dass das       Problemen hat eine „Heimat“.
    haben ähnliche Probleme wie die Kehlkopfoperierten.         haben, der beispielsweise eine Nasenepithese trägt. Jede       Netzwerk Kopf-Hals-Tumoren hinterher in den Reha-Kli-
    Sie werden stigmatisiert und über die OP erst mal aus       Gruppe, jede Klinik und jede Selbsthilfestruktur müsste        niken einsammelt, was in den Kliniken an der anderen
    dem normalen Leben gerissen. Für diese Gruppe sind die      sich so eine Situation basteln.                                Selbsthilfe verloren gegangen ist. Ich denke die Arbeit vor
    Kehlkopflosen gute Ratgeber. Es gibt eine ganze Reihe                                                                      Ort, die könnte einfach funktionieren. Es gibt immer Pati-
    anderer Patienten, wo man mit einer minimal-invasiven       Nicht jede Klinik pflegt die Zusammenarbeit mit der            enten, die selbsthilfebewegt sind und ihre Erfahrungen
    Chirurgie oder primär mit einer Strahlenchemotherapie       Selbsthilfe intensiv?                                          weitergeben wollen. Die lokalen Gruppen müssen offen
    die Krankheit zu bewältigen versucht. Das müsste stär-      Der Kehlkopfselbsthilfeverband ist in der Regel sehr gut       für andere Patientengruppen sein und die Vorstände müs-
    ker berücksichtigt werden und betrifft auch die Gruppe      eingeführt. Das mag nicht überall der Fall sein und bei        sen ihre Organisationshausaufgaben machen.

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Kooperation - Fusion? - Bundesverband und Selbsthilfe-Netzwerk Kopf-Hals-M.U.N.D. im Gespräch - Bundesverband der ...
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Gesundheits- und Sozialpolitik

     Studie zur Neustrukturierung in der Krankenhausversorgung                                                                                 von diesen gigantischen Bettenburgen würde rund                      Das PLUS in der
                                                                                                                                                                                                                    Atemtherapie
                                                                                                                                               166.000 „Fälle“ bearbeiten.
     von Erika Feyerabend
                                                                                                                                               Die Autoren Dr. Stefan Loos, Dr. Martin Albrecht

                                                                                                                        Foto: sasint pixabay
                                                                                                                                               und Karsten Zich haben aber weder untersucht, ob
                                                                                                                                               eine Halbierung der Anzahl der Standorte möglich
                                                                                                                                               ist, noch was ihr Szenario für eine „zukunftsfähige
                                                                                                                                               Krankenhausversorgung“ kosten würde. Die Deutsche
                                                                                                                                               Krankenhausgesellschaft (DKG), durchaus mit sehr
                                                                                                                                               eigenen Interessen, schätzt die Kosten auf mehrere
                                                                                                                                               100 Milliarden Euro.

                                                                                                                                               Dem Glaubenssatz folgend, dass große Fachabtei-
                                                                                                                                               lungen mit viel Erfahrung weniger Fehler machen und                                                                   tracheo
                                                                                                                                               Zentralisierung auf wenige Standorte gegen den Man-
                                                                                                                                               gel an Fachpersonal helfen, haben sie das Personal
                                                                                                                                               völlig vergessen. So etwas würde einer kleinen Völker-
                                                                                                                                               wanderung nahekommen, die wohl nicht alle mitma-
                                                                                                                                               chen. Ganz zu schweigen von den Patienten, die aus
                                                                                                                                                                                                                    Einzigartige
                                                                                                                                               dem Kreis ihrer Angehörigen herausgelöst würden.                     manuelle
                                                                                                                                               Um die Beschäftigten, um die Kranken oder um eine                    Schleimlösung bei
                                                                                                                                               bessere Versorgung geht es möglicherweise gar
                                                                                                                                               nicht, sondern um regionale Monopole. Wem sol-
                                                                                                                                                                                                                    Tracheotomie
                                                                                                                                               len diese Monopol-Krankenhäuser gehören, wer soll
                                                                                                                                               sie leiten? Die Krankenhauslandschaft ist von Trä-
                                                                                                                                               gervielfalt gekennzeichnet. Unberührt von solchen
                                                                          Verändert sich die Krankenhauslandschaft künftig?                    Überlegungen wurden die Botschaften aus der Ber-
                                                                                                                                               telsmann-Stiftung in den Abendnachrichten und Zei-
     „Eine bessere Versorgung ist nur mit halb so vielen       nern in den Großstädten von Köln und Leverkusen, bis                            tungen verbreitet – meist ohne mal über solche Kon-
     Kliniken möglich.“ Mit dieser Botschaft machte die Ber-   zum eher dünn besiedelten Bergischen Land. Von den                              sequenzen nachzudenken.                                              Atem- und Inhalations-
     telsmann-Stiftung im Sommer Schlagzeilen. Ihre The-       45 Krankenhausstandorten in dieser Region befindet                                                                                                   therapie kombiniert;
     se basiert auf einer Simulationsstudie. Was wurde da      sich, mit 22 Standorten knapp die Hälfte in Köln.                               „Eine bessere Versorgung ist nur mit halb so vielen Kli-
                                                                                                                                                                                                                    reduziert die Therapie-
     durchgespielt?                                                                                                                            niken möglich“ – Alternativen , die billiger und besser
                                                                                                                                                                                                                    dauer und verbessert die
                                                               Dann begannen die Wissenschaftler zu simulieren.                                wären, werden dann immer undenkbarer. Was könnte
     Die von der Bertelsmann-Stiftung beauftragten Wis-        Mal ging es ihnen allein um die Erreichbarkeit, mal                             man mit geschätzten 100 Milliarden Euro alles machen?
                                                                                                                                                                                                                    Medikamentendeposition
     senschaftler nannten ihre Studie „Zukunftsfähige          zusätzlich um Mindestmengen bei den typischen                                   Z.B. rund 50.000 Pflegekräfte und 25.000 Ärzte für eine
     Krankenhausversorgung – Simulation und Analyse            Behandlungen als einer möglichen Bedingung für                                  bessere Gesundheitsversorgung finanzieren.
     einer Neustrukturierung der Krankenhausversor-            Qualität. Wo sollten Krankenhäuser stehen? Wie viele
     gung am Beispiel einer Versorgungsregion in Nordr-        wären da optimal?                                                               Wenn Wissenschaftler Planspiele machen, sollte schon
     hein-Westfalen“. Sie simulierten, wie viele Kranken-                                                                                      mal nachgefragt werden: Ist das Spiel plausibel? Wel-
     häuser ausreichen, damit jeder Mensch in Stadt und        Am Ende der Planspiele                                                          che Auswirkungen sind zu erwarten? Wer hat sie                                            Hier finden Sie weitere Informationen und
     Land binnen höchstens 30 Minuten deren Notaufnah-         Ihre Einschätzung, die gleich auf ganz Deutschland                              bezahlt? Was wäre für die Patienten wünschenswert?                                        Filme zum RC-Cornet® PLUS TRACHEO.
     men erreichen kann. Und sie simulierten gleich wei-       ausgedehnt wurde: „In Deutschland gibt es zu viele
     ter: Wie viele Krankenhäuser bleiben übrig, falls jedes   Krankenhäuser. Eine starke Verringerung der Klini-
     über alle 14 Fachabteilungen hinweg durch ausrei-         kanzahl von aktuell knapp 1.400 auf deutlich unter                               Nachzulesen ist die Studie im Internet unter
                                                                                                                                                                                                                    Bitte vor der ersten Anwendung die
     chend gleichartige Fälle Erfahrungen sammeln kann?        600 Häuser würde die Qualität der Versorgung für                                 https://www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/                      Gebrauchsanweisung sorgfältig
                                                                                                                                                                                                                    durchlesen. Im Lieferumfang ist kein
                                                               Patienten verbessern und bestehende Engpässe bei                                 files/BSt/Publikationen/GrauePublikationen/VV_                      Vernebler enthalten.
     Ihre Ausgangslage war das Versorgungsgebiet 5 in          Ärzten und Pflegepersonal mildern.“ Für Köln hieße                               Bericht_KH-Landschaft_final.pdf                                     PZN 12 441 324 | Erstattungsfähig unter
     Nordrhein-Westfalen mit gut zwei Millionen Einwoh-        das: Es blieben noch zwei Krankenhäuser übrig, eines
                                                                                                                                                                                                                    Hilfsmittel-Positions-Nr.14.24.08.0013
                                                                                                                                                                                                                    Erhältlich in Apotheken, Sanitätshäusern   Tel +49 2602 9213-0
                                                                                                                                                                                                                    oder unter www.cegla-shop.de               www.cegla.de
     12                                                                          SPRACHROHR NR. 174 · NOVEMBER 2019                            SPRACHROHR NR. 174· NOVEMBER 2019                                                                                            13
Kooperation - Fusion? - Bundesverband und Selbsthilfe-Netzwerk Kopf-Hals-M.U.N.D. im Gespräch - Bundesverband der ...
Medizin                                                                                                                                                                                                                                                                      Medizin

    Kopf-Hals-Tumoren schonender behandeln                                                                                                                 lentherapie“, erläutert Projektleiter Dr. Rieckmann. Der   spezifischere und deutlich schonendere Behandlung
                                                                                                                                                           Vorteil der neuartigen Wirkstoffe: Diese hemmen spe-       die heute parallel zur Strahlentherapie verabreichte
    Zielgerichtete Therapie soll die Lebensqualität von Betroffenen verbessern                                                                             zifisch das DNA-Reparatursystem der Zellen und wirken      Chemotherapie ersetzen. Möglicherweise kann sie auch
                                                                                                                                                           dadurch – im Gegensatz zur klassischen Chemotherapie       die nötige Bestrahlungsintensität verringern – für eine

                                                                                                                           Foto: DarkoStojanovic_pixabay
                                                                                                                                                           – insbesondere gegen die bestrahlten Tumorzellen und       bessere Lebensqualität der Patienten bei gleichzeitig
                                                                                                                                                           nur geringfügig gegen gesunde Zellen. Die durch die        hohen Heilungschancen.
                                                                                                                                                           HPV-Infektion bereits geschwächten Krebszellen ver-
                                                                                                                                                           lieren so weiter ihre Fähigkeit zur Selbst-Reparatur und   „Innovative Forschungsprojekte zu fördern, die mög-
                                                                                                                                                           reagieren noch empfindlicher auf die Bestrahlung.          lichst schnell den Patienten zugutekommen, ist ein
                                                                                                                                                                                                                      Kernanliegen der Deutschen Krebshilfe“, betont Gerd
                                                                                                                                                           Schonendere Therapie bei verbesserter                      Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der DKH. „Nur wenn
                                                                                                                                                           Wirksamkeit                                                wir die Krebsforschung weiter voranbringen, können
                                                                                                                                                           Im Labor wollen die Forscher nun die Grundlagen für        wir auch die Versorgung krebskranker Menschen weiter
                                                                                                                                                           spätere klinische Studien schaffen. „Unsere Erkenntnisse   verbessern.“
                                                                                                                                                           sollen sobald wie möglich in der klinischen Praxis zum
                                                                                                                                                           Einsatz kommen“, so Rieckmann. In Zukunft soll die                                                         Quelle: DKH

                                                                                                                                                           Annen-Medaille 2019 an Jürgen Lippert verliehen

                                                                                                                                                                                                                                                                                (Foto: Jürgen Löse
                                                                                                                                                           Die sächsische Sozialministerin Barbara Klepsch hat am
                                                                                                                                                           10. Oktober in Dresden die Annen-Medaille 2019 an
                                                                                                                                                           20 Bürger, die sich in besonderer Weise ehrenamtlich
                                                                                                                                                           engagieren, verliehen. Auch Jürgen Lippert, Vizepräsi-
                                                                       Neues Forschungsprojekt für Kopf-Hals-Tumoren bewilligt                             dent des Bundesverbandes, wurde mit der besonderen
                                                                                                                                                           Ehrung ausgezeichnet. Die Annen-Medaille wurde im
    In Deutschland erkranken pro Jahr rund 17.000 Men-           lung als andere Krebszellen, weil sie die Strahlenschäden                                 Jahre 1995 von der Sächsischen Staatsregierung zum
    schen an Krebs im Kopf- oder Halsbereich. Häufig ist eine    in ihrem Erbgut schlechter reparieren können.                                             Andenken an die wohltätige Kurfürstin „Anna von Sach-
    Infektion mit dem Humanen Papillomvirus die Ursache.                                                                                                   sen“ (1532 - 1585) gestiftet. Sie wurde dieses Jahr zum
    In diesen Fällen schlägt zwar die gängige Strahlen- und      Gezielter Angriff auf die Selbst-Reparatur                                                25. Mal verliehen.
    Chemotherapie sehr gut an, doch diese Behandlung             der Krebszellen
    schädigt auch gesunde Zellen und hat daher erheb-            Neben der Bestrahlung ist oft gleichzeitig eine aggres-                                   „Die ausgezeichneten Ehrenamtlichen haben sich ganz
    liche Nebenwirkungen. Forscher am Universitätsklini-         sive Chemotherapie erforderlich, um auch bei bereits                                      besonders verdient gemacht, sei es bei der Betreu-
    kum Hamburg-Eppendorf wollen nun eine schonendere,           vorhandenen Metastasen in den umliegenden Lymph-                                          ung alter Menschen, bei der Arbeit mit Kindern oder
    gezielt gegen die Krebszellen gerichtete Therapie ent-       knoten hohe Heilungsraten zu gewährleisten. Das Pro-                                      bei der Hilfe in Notfällen. Für dieses herausragende
    wickeln und so die Lebensqualität der Patienten deut-        blem: Diese kombinierte Behandlung hat oft schwere                                        Engagement danke ich ihnen von Herzen“, sagte die                    Sozialministerin Barbara Klepsch mit Jürgen Lippert
    lich verbessern. Die Stiftung Deutsche Krebshilfe (DKH)      Langzeitnebenwirkungen – etwa ausgeprägte Schluck-                                        Ministerin Barbara Klepsch anlässlich der Verleihung
    fördert das Projekt mit 232.000 Euro.                        und Sprachstörungen sowie Innenohr- oder Nierenschä-                                      der Annen-Medaille.                                        Die Annen-Medaille ist aus Meißner Porzellan gefertigt
                                                                 den.                                                                                                                                                 und trägt auf der Vorderseite die Worte „helfen, pflegen,
    Humane Papillomviren (HPV) sind vor allem als Auslöser                                                                                                 In ihrer Laudatio für Jürgen Lippert erklärte sie: „Zu     fördern“. Auf der Rückseite sind die Worte „miteinander
    von Gebärmutterhalskrebs bekannt. Sie sind aber auch         Wissenschaftler der Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-,                              Beginn meiner Rede habe ich Zorn, Verhandeln mit dem       leben, füreinander da sein“ eingeprägt.
    für Kopf-Hals-Tumoren verantwortlich – Krebserkran-          Ohrenheilkunde und des Labors für Strahlenbiologie am                                     Schicksal und Depression als typische Phasen benannt,
    kungen des Mund-, Hals- und Rachenraums. Ihre Häu-           Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf testen jetzt                                       jedoch nicht die wichtigste Phase, die Akzeptanz der       Es werden jährlich bis zu 20 Bürger aus dem gesamten
    figkeit steigt seit Jahren stetig an. Patienten mit diesem   unter der Leitung von Dr. Thorsten Rieckmann einen                                        Krankheit und die wiederkehrende Zuwendung sowie           Freistaat mit der Medaille ausgezeichnet. Kirchen, Wohl-
    Krebstyp haben jedoch auch bei lokal fortgeschritte-         neuen, verträglicheren Behandlungsansatz mit einem                                        die Integrierung in den Alltag. Herr Lippert ist es zu     fahrtsverbände und Kommunalverwaltungen schlagen
    nen Tumoren gute Heilungschancen mit der gängigen            gezielt gegen die Krebszellen gerichteten Wirkprinzip.                                    verdanken, dass viele schwer erkrankte und ratlose         dem Sozialministerium besondere engagierte Ehren-
    Behandlung, bestehend aus einer intensiven Chemo-                                                                                                      Menschen zu dieser letzten Phase geführt wurden und        amtliche vor.
    und Strahlentherapie mit oder ohne vorausgegangener          „Mithilfe einer spezifischen molekularen Tumorthera-                                      weiterhin geführt werden. Ich und ziemlich sicher viele
    Operation. Der Grund: HPV-infizierte Kopf-Hals-Tumor-        pie nutzen wir die Schwachstelle der HPV-bedingten                                        andere sprechen Herrn Jürgen Lippert unseren herz-                      Pressestelle Sächsisches Sozialministerium/bp
    zellen sterben noch schneller an den Folgen der Bestrah-     Tumore aus und verstärken so die Wirkung der Strah-                                       lichsten Dank aus!“

    14                                                                               SPRACHROHR NR. 174 · NOVEMBER 2019                                    SPRACHROHR NR. 174· NOVEMBER 2019                                                                                    15
Kooperation - Fusion? - Bundesverband und Selbsthilfe-Netzwerk Kopf-Hals-M.U.N.D. im Gespräch - Bundesverband der ...
Bundesverband                                                                                                                                                                                                                                           Bundesverband

   Wassertherapieseminar 2019                                                                                                                   Wir als Team lernen dazu und unsere Sporttherapeutin          Mitarbeiterin gab es am letzten Tag einen interessanten
                                                                                                                                                Alex Owsianowskiist ist ein echter Glücksgriff. Sie schaff-   Vortrag zur Ersten Hilfe. Für alle bekannt, aber auch für
   „Ich bin so glücklich!“                                                                                                                      te es tatsächlich mit ihrer Präsentation, zugeschnitten       eine Auffrischung sehr dankbar. Nach der Abschlussdis-
                                                                                                                                                auf Kehlkopflose, auch Theorie anschaulich zu vermit-         kussion unser Dank an die Organisatoren und Vorfreude

                                                                                                                           Foto: Thomas Becks
                                                                                                                                                teln. Unglaublich auch, wie sie die Teilnehmer im Praxis-     auf das nächste Wassertherapie-Seminar in Bad Breisig
                                                                                                                                                teil motivierte und alle beim Training im Seminarraum         am Rhein.“
                                                                                                                                                mitmachten. Ganz zu Schweigen vom tosenden Wasser
                                                                                                                                                am nächsten Tag bei der Wassergymnastik. Das fand             Das zweite Mal für das neue Team nach Klaus Stein-
                                                                                                                                                auch Jutta Stück aus Neustadt-Glewe bei Schwerin. „Wie        born und Gertrude Uhr war geschafft und für nächstes
                                                                                                                                                schon in den letzten Jahren empfing uns ein schönes           Jahr haben wir schon einiges im Kopf, was wir anbie-
                                                                                                                                                Ambiente. Nach einer herzlichen Begrüßung, vielen             ten. Langweilig wird es in Bad Breisig nicht werden.
                                                                                                                                                bekannten Gesichtern, aber auch einigen neuen, ging           Grundsätzlich dienen die Wassertherapieseminare der
                                                                                                                                                es los. Erstmal theoretische Einführung zur Handhabung        Ausbildung der Wassertherapiebeauftragten der Län-
                                                                                      Die diesjährigen Teilnehmer des Seminars                  des Wassertherapiegerätes. Zweifel und auch etwas             der. Gleichzeitig brauchen wir aber auch zwei bis vier
                                                                                                                                                Angst sind dabei. Dann kam die Praxis. Welches Glücks-        Neueinweisungen zu Schulungszwecken. Lernen geht
   Als Helmut Raabe aus dem Wasser kam, waren das seine          dem Wassertherapiegerät einzuweisen und für das nasse                          gefühl für die Halsatmer, endlich wieder schwimmen zu         bekanntlich am Besten in der Praxis.
   ersten, geflüsterten Worte. Seit acht Jahren war er das       Element wieder neu begeistern zu dürfen!“                                      können. So therapeutisch für Hals und Nacken bei laryn-
   erste Mal wieder mit dem ganzen Körper im Wasser des                                                                                         gektomierten Mitgliedern. Dank Alex kam die Bewegung                                                       Thomas Becks
   Hotelpools in Soltau, wo das Wassertherapieseminar des        Thomas Günther erklärte das Wassertherapiegerät an                             an Land und im Wasser nicht zu kurz, Schweißperlen
   Bundesverbandes vom 2. bis 4. September stattfand.            Hand einer Bildschirmpräsentation. Die Information                             inklusive, aber Bewegung ist sehr wichtig. Von einer DRK
   Helmut war einer von vier Ersteingewiesenen, die zu           aus erster Hand trug viel zum Verständnis bei und
   Schulungszwecken in den Gebrauch des Wasserthera-             Herr Günter mit seiner jahrelangen Erfahrung war ein
   piegerätes von erfahrenen aber auch wenig erfahrenen          gesuchter Ratgeber.                                                            Angehörigenseminar 2019
   Teilnehmern eingewiesen wurden. Auch Paul Graff aus

                                                                                                                                                                                                                                                                       Foto: Georgi Bratoev
   Stolberg bei Aachen bekam seine Ersteinweisung und            Andrea Brenner aus Bremen ist schon länger dabei                               Mit freundlicher Unterstützung der Bundesarbeitsge-
   seine Freude war ihm deutlich anzusehen. Er meinte            und nutzte das Seminar zur Auffrischung des früher                             meinschaft Selbsthilfe von Menschen mit Behinderung,
   dazu: „Hallo ich bin Paul und seit 2017 kehlkopflos, habe     Gelernten. „Meine Eindrücke vom Seminar sind sehr                              chronischer Erkrankung und ihren Angehörigen e. V.
   erstmals am Seminar teilgenommen und bin vollkom-             positiv. Die Leitung und Organisation waren sehr gut                           (BAG) und gefördert durch das Bundesministerium für
   men begeistert. Für mich ist es ein Stück neues Leben,        und mich hat es gefreut, dass vier Neue dazu kamen.                            Gesundheit (BVG) fand vom 20. bis 22. September in
   wieder schwimmen zu können. Ich kann es nur jedem             Ich finde das wichtig, um anderen Kehlkopflosen Mut zu                         Königswinter bei Bonn das Angehörigenseminar des Bun-
   empfehlen, das zu machen. Es waren sehr nette Leute da        machen. Zu zeigen, dass man wieder am Schwimmen                                desverbandes satt. Am intensiven Seminar nahmen 20
   und es hat viel Spaß gemacht.“                                teilnehmen kann. Es ist gesund für Muskeln, Konditi-                           engagierte Angehörige, Mitglieder unseres Verbands, teil.
                                                                 on, Lunge und für die SEELE. Dass andere Menschen                              Das Programm befasste sich mit Themen wie Ernährung,
   Insgesamt waren auch acht Schwimmer das zweite Mal            erst mal gucken, was hat die denn für einen Schlauch                           Bewegungstherapie nach Krebs, aktuelle Studien zu der
   beim Seminar. Diese haben mit ihrer erneuten Teilnah-         im Gesicht? Ist egal. ALLE gewöhnen sich daran und                             Therapie und Forschung von Kopf-Hals-Krebs, Selbsthil-
   me ihre Bestätigung zum Wassertherapiebeauftragten            irgendwann stört es einen nicht mehr. Man wird selbst-                         fearbeit und Kunsttherapie für Angehörige. Im Rahmen                            Gruppenfoto der Teilnehmer in Königswinter
   bekommen und können ab sofort für ihren Landesver-            bewusster! Auch Mitarbeiter der DLRG und vom Roten                             des dreitägigen Seminares wurden den Multiplikatoren
   band Einweisungen durchführen. Mike Löser aus Plauen          Kreuz waren da. Wir konnten uns gegenseitig unsere                             Kenntnisse und Informationen vermittelt, welche sie bei       Die Ernährung spielt nach einer Kehlkopfentfernung
   ist einer von ihnen und ist begierig, das Erlernte anzuwen-   Situation erklären. So haben beide Seiten von einander                         ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit in ihren Landesverbän-         eine besondere Rolle. Auch nach anderen Tumoren im
   den. „Das Seminar war dieses Jahr von den Bedingungen         etwas Neues gelernt! Das ist wichtig und in unserer Lage                       den einsetzen können. Die Seminarteilnehmer erhielten         Kopf-Hals-Gebiet muss die Ernährung nach der Tumo-
   des Schwimmbeckens wesentlich besser als voriges Jahr.        lebenswichtig. Aber wenn jeder von uns sich sachgemäß                          grundlegende Informationen, die sie für ihre ehrenamt-        rentfernung komplett umgestellt werden. Das bringt
   Die Wassertiefe und -temperatur sowie die Treppen zum         verhält, passiert uns gar nichts. Jeder ist für sein Leben                     liche Tätigkeit benötigen. Somit wurden ihre Kenntnisse       für die Betroffene viele Schwierigkeiten mit sich. Die
   Einstieg optimal. Das Dreierteam, bestehend aus Karina        selber verantwortlich. Die Ausbildung der Wasserthera-                         erweitert und ihre Kompetenz gefördert.                       Patienten müssen ihre gewohnte Art zu Essen umden-
   Kehr, Alex Owsianowski und Thomas Becks hat sich im           piebeauftragten ist sehr wichtig. Danke, dass es uns allen                                                                                   ken und verändern. Oft überfordert diese Situation
   Vergleich zum Vorjahr noch mal gesteigert und ich hoffe,      ermöglicht wird. Auch die Einweisung ins Wasser wurde                          Am ersten Seminartag hielt die Ernährungswissenschaft-        Betroffene und auch Angehörige. Doch kann eine gute
   dass die drei auch weiterhin zusammen die zukünftigen         ruhig gemacht und alle waren zufrieden.“                                       lerin aus Bonn, Dr. Maike Groeneveld, zwei ausgezeich-        Ernährungsberatung helfen, diese Situation zu verbes-
   Wassertherapieseminare durchführen werden. Ich bin                                                                                           nete Vorträge zum Thema Ernährung. Sie bezog sich             sern. Die Ernährungsberatung ist in den letzten Jahren
   froh, dass ich dieses Jahr wieder teilnehmen und neue         Der Aufbau des Seminars war ähnlich wie in 2018, aber                          speziell auf die Ernährung für Krebspatienten und erklär-     Bestandteil der Krebsbehandlung geworden. Es wurde
   Erkenntnisse sammeln bzw. vertiefen konnte. Ich freue         sehr professionell. Karina Kehr hatte immer alle Hände                         te auch die Ernährungsempfehlungen zur Krebspräven-           erforscht, dass ein guter Ernährungszustand eine Krebs-
   mich, nun auch andere Betroffene in den Umgang mit            voll mit Papierkram zu tun, was sie souverän meisterte.                        tion.                                                         therapie erfolgreich beeinflussen kann. Dr. Groeneveld

   16                                                                               SPRACHROHR NR. 174 · NOVEMBER 2019                          SPRACHROHR NR. 174· NOVEMBER 2019                                                                                      17
Kooperation - Fusion? - Bundesverband und Selbsthilfe-Netzwerk Kopf-Hals-M.U.N.D. im Gespräch - Bundesverband der ...
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